マリオネット von Monyong (Sasori x Deidara) ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Obwohl kein Absender auf dem Brief vermerkt war, gab es nur eine einzige Person, die hinter dieser Sache stecken könnte und Deidara konnte es nicht fassen. Seine Wut kochte über, sodass er kurz davor stand, das Foto zerreißen zu wollen, aber er tat es letztlich nicht, weil er sich innerlich dazu zwang jetzt nicht durchzudrehen. „Dieses kleine Miststück!“, knurrte er leise vor sich hin, während er das Beweismittel hastig in seine Tasche steckte und stützte sich anschließend mit einer Hand an seinem Spind ab. Je länger er darüber nachdachte, desto bewusster wurde ihm der Ernst der Lage. Mit diesem Bild hatte Hikari etwas in der Hand, das jenseits von dem lag, was sich der Blonde jemals hätte vorstellen können. Ihm wurde übel, als er über die Folgen nachdachte. Es war eine harmlose Sache, wenn sich die anderen Studenten ihr Maul über ihn zerreißen sollten, denn das wirklich Schlimme daran war Sasoris Arbeitsstelle. Wenn dessen Vorgesetzten von dieser angeblichen Beziehung erfuhren, endete dessen Karriere in einer Katastrophe. Wie sollte man bei so einem Bild auch das Gegenteil beweisen können? Das zwischen ihnen war vielleicht auch gar nicht so weit von dem entfernt, was andere unter einer Beziehung verstehen würden. Schluckend legte Deidara eine Hand auf seine linke Brusthälfte. Jetzt, wo die Wut unter Kontrolle gebracht worden war, mischte sich noch ein ganz anderes Gefühl dazu. Er bekam Angst. Immerhin wusste er nicht, wie weit dieses Gör tatsächlich gehen würde. Vielleicht war es nur eine leere Drohung, denn sie war diejenige, die wie verrückt an Sasori hing. Machte es Sinn das Leben von jemanden zu zerstören, den man liebte? Andererseits war ihm schon ganz zu Anfang aufgefallen, dass Hikari nicht ganz normal war. Die Zeit, die Deidara vor seinem Spind verbrachte, kam ihm wie eine Ewigkeit vor und als er sich endlich umdrehte, um sich in Bewegung zu setzen, fühlten sich seine Beine weich wie Butter an. Ein Blick auf sein Handy verriet, dass seine Vorlesung bereits lief, aber das war nun nebensächlich geworden. Trotz der gestrigen Auseinandersetzung musste er erst zu Sasori, weshalb er losrannte. Von diesem Foto hing so viel ab, weshalb er innerlich betete, dass der Ältere es zumindest jetzt merken würde. Er hoffte, dass er Hikari als ernsthafte Bedrohung wahrnahm. Denn das war sie allemal und er selbst hatte sie ebenfalls unterschätzt. Atemlos erreichte er den Kunstraum, wo er die Tür ohne Anzuklopfen aufriss. Doch niemand war hier. Das Zimmer war leer, die Vorhänge zugezogen, sodass Deidara schon wieder gehen wollte, aber dann überkam ihn eine unangenehme Vorahnung. Es war fast wie ein Déjà-vu, nur wusste er, dass der dunkle Haarschopf, den er im umgedrehten Sessel hinter dem Lehrerpult ausmachen konnte, keiner Puppe gehörte. „Suchst du jemanden~?“ Mit einem perfekten Timing drehte sich sich Hikari vergnügt lächelnd herum und kaum sah er den genüsslichen Ausdruck in ihrem Gesicht, vergaß er sich. „Du!“, schrie Deidara durch den Raum, wobei er die Tür hinter sich zuknallte. „Was soll dieser Scheiß!?“ Seine Selbstbeherrschung war verloren, sodass er aufgebracht auf das Mädchen zusteuerte. Immerhin hatte er nun die Gelegenheit die Ursache direkt zu bekämpfen. „Was? Das könnte ich dich fragen!“, erwiderte Hikari zuerst etwas irritiert, ehe sie leise aufkicherte. „Warst du auf den Weg zu Danna? Ich dachte, ich hätte dir gesagt, du solltest mir nicht in den Weg kommen? Oder bist du zu blöd um zu verstehen, was passie-“ „Das reicht! Halt die Klappe, un!“ Mit übereinandergeschlagenen Beinen saß sie vor Deidara, der sich knurrend an die eigene Stirn fasste. Es fühlte sich an, als würde er in einem schlechten Film stecken. „Bist du vollkommen durchgedreht? Dieses Foto...? Weißt du überhaupt, was du damit anrichtest?!“, wollte er sehr ernst von ihr wissen und nur weil Sasori der Leidtragende in diesem Spielchen war, war er der Kleinen noch nicht an die Kehle gesprungen. Aber er stand kurz davor. „Hm? Natürlich! Sobald erst einmal alle von euch wissen, wird Sasori von der Universität verwiesen. Außer du überlässt ihn mir! Ich will nicht, dass du ihm noch einmal nahe kommst!“, antwortete sie, wobei sie sich langsam erhob, damit sie scheinbar annähernd auf Augenhöhe mit ihm kam und ihre Forderung verschlug Deidara dabei kurzerhand die Sprache. Immerhin hatte er noch gehofft, dass Hikari es nicht ernst meinte. Nur schien es der Kleinen todernst zu sein. Aber unter gar keinen Umständen wollte er die Freundschaft zu seinem ehemaligen Senpai beenden. Er mochte ihn nicht nur sehr, er hing an ihm. Trotz der seltsamen Dinge, die zwischen ihnen passiert waren. Er fühlte sich in dessen Nähe wohl, auch wenn es so ungewohnt war. Zumal er sich auch durch die Kunst zu ihm verbunden fühlte. Er würde ihn niemals aufgeben wollen. „Also?“ Als sie nachhakte, sah er rot. Sein Körper bewegte sich wie von selbst und im nächsten Moment stand er vor ihr, packte sich den Kragen ihrer Bluse, um sie nach hinten gegen die Tafel zu pressen. Es war unübersehbar, dass sie nach Atem rang, doch Deidara konnte nicht locker lassen. Selbst als ihre Hände nach seinem Handgelenk griffen und sich ihre manikürten Fingernägel tief in seine Haut bohrten, hielt er sie weiterhin fest. Hikari war wirklich nur ein Mädchen, das im kräftemäßig weit unterlegen war. Sie zappelte, wollte um sich schlagen, aber mit seiner anderen Hand schnappte er sich einen der zerbrechlich dünnen Ärmchen. „Du wirst dieses Foto vernichten! Ich werde nicht zulassen, dass du Sasoris Leben zerstörst!“, zischte er ihr entgegen, obwohl sie vermutlich noch nicht einmal richtig zuhören konnte. Stattdessen stieß sie jammernde Laute aus, röchelte und blinzelte ihn aus leicht feuchten Augen an. Es war offensichtlich, dass sie durch seine äußerst grobe Behandlung Schmerzen hatte, aber er wollte sie nicht eher loslassen bis er die Gewissheit hatte. „Was ist jetzt, un?“ Während Deidaras Stimme gefährlicher wurde, wurde Hikaris Röcheln gleichermaßen lauter. Sie öffnete ihre Lippen, aber keine Sekunde später wurde der Blonde von einem Händepaar auf seinen Schultern von ihr weggezogen und kaum lockerte sich sein Griff, sank die Kleine hustend zu Boden. „Was?“ Wütend wirbelte er herum, wo er direkt in Sasoris kalte Augen blicken konnte. „Danna?“ Jetzt, wo er diesen sah, schwand die Wut zumindest und dafür fühlte er sich etwas erleichterter, denn in seiner Tasche steckte der Beweis für Hikaris Hinterhältigkeit. Sasori musste nun einfach einsehen, dass sie etwas gegen die Göre unternehmen mussten.. „Gut, dass du...“ „Sei still, ich will nichts hören!“, fuhr ihn sein Sensei an, ehe er von ihm einfach zur Seite geschoben wurde. Zu seinem eigenen Entsetzen hockte sich der Rothaarige neben Hikari, die immer noch zitternd auf dem Boden saß. Ein dünner Speichelfaden rann aus ihrem Mundwinkel und als sie ihrem Objekt der Begierde plötzlich so nah war, schmiss sie sich ihm in die Arme, wo sie bitterlich anfing zu weinen. „Danna?“, wiederholte Deidara langsam. Sein Puls raste nicht nur unaufhörlich, jetzt, da er diese Szene so sah, wurde ihm ganz komisch. Es fühlte sich an, als würde sein Herz stehenbleiben. „Danna? Was tust du? Sie ist-“ „Du Idiot, wie blöd bist du?“, fiel ihm Sasori allerdings wieder ins Wort, sodass er verwundert mit dem Kopf schüttelte. Er wusste nicht wieso, aber auf einmal schien alles mehr und mehr aus den Fugen zu geraten. „Un?“ Wie versteinert sah er, wie Hikari immer noch in den Armen seines Dannas lag und dieser blickte ihn nur verständnislos an. Er machte zwar nicht den Eindruck, als würde er das Mädchen trösten. Er umarmte Hikari noch nicht einmal, sondern sie war diejenige, sie sich an ihn klammerte, aber es reichte dem Blonden bereits. Wutentbrannt stürzte er zu Sasori, weil er sie voneinander trennen wollte, aber seine Hand wurde nur bestimmend zur Seite geschoben, woraufhin er den Älteren mit einer Mischung aus Entsetzen und Verzweiflung anschaute. „Du verstehst das falsch, un! Dieses Miststück hat versucht mich zu erpressen! Sie hat ein Foto von uns gemacht, sieh selbst!“, wollte er sich erklären, während er nach dem Bild in einer Tasche kramte. Immerhin musste es der Ältere dann einfach einsehen, bloß bekam er überhaupt keine Chance ihm das Foto zu zeigen. „Deidara, ich weiß.“, erwiderte Sasori trocken, sodass er erstarrte. „Du... weißt es, un?“ „Ja. Ich habe auch ein Bild bekommen.“ Das war nun viel zu viel. Wie in Zeitlupe erhob sich der Blonde. Er hatte das Gefühl, als würde sich alles in seinem Kopf umher drehen. Alles war durcheinander geraten. Hikari zeigte ihr wahres Gesicht und Sasori verteidigte sie auch noch? Obwohl er durch sie gekündigt werden konnte? Obwohl ihre Freundschaft ganz eindeutig auseinandergerissen werden sollte und er auch noch davon wusste? Unter ihm tat sich ein Abgrund auf, denn das traf ihn eindeutig härter, als alles andere, was der Ältere bisher getan hatte. Hastig begann er zu blinzeln. Die Vorstellung, dass er sich die ganze Zeit über in den anderen getäuscht hatte, dass er nur für irgendwelche seltsamen Dinge benutzt worden war, dass er ihm letztlich doch überhaupt nichts bedeutete, das alles trieb ihm die Tränen in seine Augen, die er krampfhaft versuchte zurück zu halten, während Hikari bereits wieder sachte vor sich hinlächelte und ihre Stirn gegen Sasoris Schulter presste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)