マリオネット von Monyong (Sasori x Deidara) ================================================================================ Kapitel 16: ------------ Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck saß Deidara auf einer Sitzbank im U-Bahnabteil und starrte finster zu Hikari, die auf der gegenüberliegenden Bank Platz genommen hatte. Wegen seiner Auseinandersetzung mit der kleinen Göre waren sie gezwungen worden die nächste U-Bahn zu nehmen und auch wenn Sasori, der ein Stück weit von ihm entfernt stand, nach außen hin ruhig wirkte, wusste er, wie geladen ihr Sensei sein musste. Er selbst ärgerte sich ebenfalls. Schon allein die Blicke, die Hikari ihrem Sensei zuwarf, lösten nun eine sehr heftige Reaktion in seinem Innern aus und insgeheim wunderte er sich, ob Sasori es gar nicht bemerkte. Vorsichtig schielte er daher zur Seite, von wo er dessen Profil mustern konnte. Aber es schien tatsächlich, als würde er jeden einzelnen Blick des Mädchens ignorieren, sodass Deidara immerhin erleichtert aufatmen konnte. Nicht, dass er etwas anderes erwartet hätte, nur würde er sich statt dieser kalten Abweisung lieber eine etwas harschere Seite an dem anderen wünschen. Allerdings war das wohl einfach nicht dessen Art. Aus diesem Grund musste er wohl derjenige sein, der Hikari in ihre Schranken wies, denn er bezweifelte, dass sie einfach aufgeben wollte. Ganz gleich wie oft sie von Sasoris distanzierter Art zurückgewiesen wurde, sie würde ihn weiterhin nerven und er selbst wollte sie einfach nicht in der Nähe des Rotschopfes sehen. Vielleicht war er sogar tatsächlich eifersüchtig, aber das lag nur daran, da er es aus ihrer gemeinsamen Zeit im alten Kunstraum nicht anders gewohnt war. Er war stets mit seinem ehemaligen Senpai alleine gewesen und das Grummeln in seinem Bauch verriet ihm, dass er das auch weiterhin so beibehalten wollte. Deshalb musste ein härteres Mittel her. Er wollte die Gesellschaft des Älteren ganz alleine für sich. Deidara biss auf seine Unterlippe, als er den Kopf zurück zu der Kleinen drehte, denn zu seiner eigenen Überraschung wurde er nun von ihr angeschaut. Verschwörerisch lächelnd blickte sie zwischen den Körpern der anderen Fahrgästen hindurch, was seinen Ärger weiter schürte. Immerhin ging es mittlerweile nicht nur darum, dass sie sich aufdrängte, sondern auch, dass sie wohl ganz bewusst einen Keil zwischen ihnen treiben wollte. Genau so hatte der Blonde ihren Kommentar aufgefasst und weil er nicht wusste, was sie anstellen könnte, musste er sich nun umso schneller etwas einfallen lassen, womit man sie loswerden konnte. Nachdem die U-Bahn an ihrer Haltestelle anhielt, war Sasori der Erste, der durch die gläsernen Schwenktüren ausstieg, ehe er schnell die Richtung des Ausgangs zum Universitätsgelände einschlug. Er war so schnell, dass Deidara gar nicht hinterherkam. Ungeschickt drängelte er sich an dem breiten Rücken eines Anzugträgers vorbei, wobei er beinahe mit einer Grundschülerin zusammengestoßen wäre und kaum begann er sich am Bahnsteig einen Weg durch die Menschen zu bahnen, musste er mitansehen, wie Hikari Sasori im Gegensatz zu ihm selbst bereits erreicht hatte. „Che!“, stieß er deshalb vollkommen genervt aus, während er so abrupt stehen blieb, dass ein Mädchen hinter ihm gegen seine Schulter rempelte. In diesem Moment musste er sich wohl geschlagen geben, auch wenn er nicht aufgeben würde, doch kaum war er die Treppen der U-Bahnstation hochgestiegen, sah er verwundert, wie Sasori dort auf ihn wartete. Alleine und mit verschränkten Armen. Es war nicht offensichtlich, ob dieser sauer war. Sein Blick war wieder einmal kühl, aber immerhin lächelte er sehr schwach. Hatte er tatsächlich nur auf ihn gewartet? „Hättest du dich nicht ein bisschen beeilen können?“, raunte er ihm entgegen, woraufhin Deidara aber gar nicht antworten wollte. „Wo ist denn... die blöde Kuh, un?“, entkam es ihm stattdessen, da das eine viel wichtigere Frage war, nur antwortete sein gegenüber nicht direkt, sondern versuchte stattdessen erneut nach seiner Hand zu greifen. Jetzt, wo das nervende Mädchen verschwunden war, wirkte Sasori gleich etwas entspannter, sodass sich auch der Blonde wieder beruhigte. Trotzdem wollte er die Nähe des anderen dieses Mal aber nicht zulassen und wandte sich deshalb aus seinem Griff. Einerseits weil sie sich zu nah am Haupteingang der Universität befanden und er daher befürchtete, dass man sie zusammen sehen könnte. Er wollte das unter allen Umständen vermeiden, weil er seinem Sensei schließlich nicht noch weitere Schwierigkeiten bereiten wollte. Es reichte bereits, dass er wegen ihm eine Art Schaffenskrise hatte. Und andererseits brannte ihm Hikari auf der Seele. Deshalb konnte er nicht so tun, als wäre auf dem Bahnsteig am Hauptbahnhof nichts vorgefallen. Stattdessen überlegte er nun, ob er von ihrer Drohung erzählen sollte. „Hm? Ich habe sie schon vorgeschickt. Sie erledigt eine Kleinigkeit für mich.“ Während sie gemeinsam auf das gusseiserne Tor zusteuerten, bemerkte Deidara, wie er von seinem Begleiter beobachtet wurde. Im Gegensatz zu dieser Göre bekam er die volle Aufmerksamkeit von Sasori, sodass er einen Entschluss fasste. „Danna? Meinst du, das mit Hikari ist in Ordnung, un?“, fragte er vorsichtig, als sie den Eingangsbereich erreichten, doch durch ein Kopfschütteln des anderen verstand er bereits, dass er hier nicht weiter mit ihm reden wollte. „Komm nach deinen Kursen zu mir.“ Mit diesen Worten drehte sich der Rothaarige einfach von ihm weg, um in einem Flur zu verschwinden, der zu dem alten Kunstraum führte, woraufhin Deidara wieder einmal mit einer Anweisung zurück blieb. Langsam atmete er durch. Die ganze Situation störte ihn mittlerweile so gewaltig, dass er gar nicht mehr wusste, an welcher Stelle er jetzt beginnen sollte. Er empfand es zwar als die bessere Idee, wenn er vorher mit Sasori darüber sprach, aber er war sich dabei nicht sicher, ob dieser die Kleine überhaupt ernst nehmen würde. Er schien ebenfalls von ihr genervt, nur konnte das etwas an dessen seltsamer Art ändern? Mit hängenden Schultern schlurfte Deidara zu seinem Spind, welches er laut fluchend aufriss und seine Tasche hineinwarf. „Dieses... Miststück. Un!“ Haareraufend redete er mit sich selbst. Wieso konnte sein Danna ihm gegenüber so bestimmend sein, während er einem Erstsemester scheinbar lieber abwimmelte ohne dabei seine eigene Meinung zu sagen? Er verstand es nicht, denn eigentlich musste der Ältere begreifen, dass er das Mädchen mit halbherzigen Beleidigungen nicht loswerden konnte. Frustriert knallte er seine Spindtür wieder zu und war gerade dabei sich umzudrehen, wobei er aber plötzlich erschrocken stoppen musste. Hikari hatte sich von hinten angeschlichen, sodass sie ihm unangenehm nahe gekommen war. „Was ist?“, blaffte er sie unberührt an. Er strecke seine Hand dabei nach ihrer Schulter aus, um er zur Seite zu schieben und ihr zierlicher Körper gab seiner Bewegung auch widerstandslos nach, sodass er sich an ihr vorbei drängen konnte. Hier im überfüllten Flur wollte er sich schließlich nicht schon wieder vor den anderen Studenten die Blöße geben, indem er auffiel. Bloß war es bei dem seltsamen Gesichtsausdruck der Kleinen mehr als schwierig sich zusammen zu reißen. „Was grinst du so blöd?“ „Hm~ triffst du dich nachher mit Danna~?“ Als er Sasoris Kosenamen aus Hikaris Mund hörte, zuckte Deidara kurz zusammen. Sie waren also belauscht worden? Diese Tatsache ärgerte ihn schon wieder. „Wenn er dir so wichtig ist, solltest du dir nach der Uni lieber eine andere Beschäftigung suchen. Sonst...“ „Sonst was?“ Bevor er es selbst gemerkt hatte, war die kleine Schönheit von ihm nach hinten gedrängt worden, sodass sie mit ihrem Rücken unsanft gegen die Spindreihe stieß und damit sie ihm nicht ausweichen konnte, schlug er seine linke Hand mit einem scheppernden Geräusch gegen eine der verschlossenen Metalltüren. Um sie herum verstummte das Stimmengewirr sofort und es war Deidara bewusst, dass er für die anderen nun wieder der Böse war. Genau wie damals, als sie schon einmal wegen ihm geweint hatte. Aber in diesem Augenblick kümmerte er sich nicht darum. Sein Blick fixierte Hikaris Gesicht, wobei er sein Umfeld ausblendete. „Sonst könnte etwas Unschönes passieren.“, führte sie leise fort, sodass er sich mit aller Kraft zusammennehmen musste. Er wusste, dass sie ihn nur provozieren wollte. Deshalb wollte er möglichst ruhig bleiben, jedoch war es schier unmöglich, da es ihn einfach so aufregte. Es war eine Frechheit, was sich die Kleine da erlaubte. „Un? Kommst du nicht mit seiner Abfuhr klar? Sasori hat kein Interesse an dir, also gib es endlich auf! Da kannst du dir noch so viel ausdenken! Was will ein Blag wie du auch schon machen? Du nervst ihn nur und mich auch!“ Obwohl er sich dazu zwang gefasst zu klingen, begann sein Stimme vor Ärger zu zittern, aber Hikari ging nicht weiter darauf ein, da es ihr die Sprache verschlagen hatte und er konnte zu seinem eigenen Vergnügen sehen, wie sie ihn sichtlich getroffen anstarrte. Mit Sasoris Ablehnung schien er bei ihr einen sehr wunden Punkt erwischt zu haben. „Ich liebe ihn und seine Kunstwerke!“, entgegnete sie ihm fast schon hysterisch, wodurch Deidara seine Chance witterte. Mittlerweile wurde ihm bewusst, dass es ihr trotz ihrer selbstsicheren Art das Herz gebrochen haben musste, weil ihre Gefühle nicht erwidert wurden. Sie war eben auch nur ein Mädchen, wenn auch ein sehr Verwöhntes und vermutlich war Hikari auch deswegen so abgedreht, weshalb sie nun mit allen Mitteln an ihren Schwarm kommen wollte. Allerdings würde er noch tiefer in dieser Wunde bohren, damit sie sich endlich zurückzog. Sie sollte endlich einsehen, dass sie abgewiesen worden war. „Hm. Schade, dass Sasori aber nur an seinen Puppen Interesse hat. Er kann Mädchen wie dich nicht ausstehen! Er würde sich niemals auf dich einlassen, un!“ Dünn lächelnd beobachtete er Hikaris Gesichtszüge, die mehr und mehr versteinerten. Bis vor einigen Wochen hatte er daran tatsächlich selbst geglaubt, auch wenn er es nun besser wusste. Dennoch genoss er den Blick, mit dem er in diesem Moment angefunkelt wurde und ihm wurde wärmer, weil er die Wahrheit kannte. Sein Ärger war sogar wie verflogen, wodurch sich stattdessen ein angenehmes Gefühl einstellte. Es begann wieder zu kribbeln. Hikari stieß seinen Arm derweil zur Seite, befreite sich dadurch von ihm und stapfte anschließend unüberhörbar zu den Hörsälen davon. Dieser erste Punkt ging nicht nur an den Blonden, es freute ihn sogar noch ungemein, denn jetzt tat es gut zu wissen, dass Sasori an ihm Interesse hatte. Er fühlte sich überlegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)