マリオネット von Monyong (Sasori x Deidara) ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Nachdem Deidara das Wasser der Dusche abgedreht hatte, trat er nach draußen, um sich abzutrocknen. Dieses seltsame Gefühl wollte nach wie vor nicht gehen und er fragte sich, wieso er wirklich hiergeblieben war. Er konnte es sich letztlich selbst nicht erklären, aber sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er hätte wirklich besser gehen sollen, denn das Verhalten des anderen ärgerte ihn eigentlich ungemein. Schnell rubbelte er sich die langen Haare mit einem Handtuch trocken, bevor er sie hochband und den Yukata überzog, der ihm von Sasori bereit gelegt wurde. Es war nicht verwunderlich, dass ihm der lockere Stoff perfekt passte, immerhin hatte der andere seine Maße. Als er schließlich hinter den Paravent ans Bett herantrat, war dieses zumindest wie versprochen leer und dumpfe Geräusche drangen von oben zu ihm herunter. Schon seit dem Abendessen war der Kleinere in seinem Atelier verschwunden. Er schien zu arbeiten, was den Blonden zumindest etwas neugierig machte, denn das, was sie immerhin miteinander verband, war nun einmal die Kunst und deshalb atmete er kurz durch, ehe er sich dazu entschied über die Treppe im Wandschrank hoch in Sasoris Atelier zu steigen. Mit einem leisen Knarren öffnete er die Tür zum Dachboden, woraufhin er fast wieder rückwärts zurückgefallen wäre, da der Kleinere auf einmal vor ihm stand. „Ach, du bist es…“, entkam es dem Rotschopfsehr leise. Wohlmöglich hatte er seinen Gast vor lauter Arbeit kurzzeitig vergessen, aber jetzt lächelte er ihn an. „Der Yukata steht dir… viel besser als der Puppe.“ „Un.“ Fahrig fuhr sich Deidara über den dunkelblauen Stoff, wobei er dem Blick seines Gegenübers auswich. Er fühlte, wie deutlich er von diesem gemustert wurde und es machte ihn nervös. Außerdem wusste er nicht, was er auf dieses Kompliment erwidern könnte. Bedanken wollte er sich auf jeden Fall nicht. „Willst du nicht schlafen gehen?“ Bei der nächsten Frage blinzelte er wieder zurück zu Sasori und schüttelte schnell den Kopf. „Als ich gehört habe, dass du noch an etwas arbeitest, wollte ich es sehen, un.“, antwortete er sehr ehrlich, sodass das Lächeln des anderen wieder einen anderen Ausdruck annahmen. Erneut griff dieser nach seinem Handgelenk, nur führte er ihn diesmal an seinen Arbeitstisch, woraufhin auch Deidara lächeln musste. Es war offensichtlich, dass man dem Rothaarigen eine große Freude bereiten konnte, wenn man sich für dessen Kunstwerke interessierte und mittlerweile schien er dieses Gefühl nach außen hin etwas offener zu zeigen, als zu dem Zeitpunkt, wo sie sich in der Universität kennengelernt hatten. Aber obwohl verschiedene Skizzenpläne auf dem Tisch ausgebreitet lagen, schielte Deidara kurz zu dem anderen, ehe er sich dessen Arbeit widmen wollte. Dieses traurige Lächeln von vorher war genau der Ausdruck, der ihn an dem anderen so unsagbar störte. Er verstand es nicht. Er wusste nicht, woher dieses immense Maß von Sasoris Selbstkritik auf einmal stammte. „Danke.“ Noch bevor Deidara etwas hätte erfragen können, hatte der andere ihm das Wort abgeschnitten. „Danke? Un?“, irritiert schaute der Größere von seinem Sensei hin zu den Skizzenplänen, wieder zurück und gerade als er seinen Blick wieder zu dem anderen wenden wollte, war er ihm näher gekommen. Sasoris rechte Hand schlich sich in seinen Nacken, um ihn sich zu ziehen und im nächsten Moment spürte er auch noch, wie sich der andere Arm um seinen Körper schlang. Schließlich wurden seine Knie weich, denn die Art, wie der andere ihn umarmte, löste ein fast schon angenehmes Gefühl aus und Deidara hätte am liebsten seine Augen geschlossen. Andererseits… Hastig legte er seine Hände auf die Schulter seines Gegenübers, damit er ihn von sich schieben konnte, doch kaum spürte er die knöchernen Schlüsselbeine unter seinen Fingern, hielt er kurz inne und als er sich letztlich doch noch mit einer halbherzigen Bewegung von ihm löste, fiel sein Blick in Sasoris puppenhaftes Gesicht. Wenn er jetzt darüber nachdachte, wie er sich gefühlt hatte, während der Kleinere all diese komischen Dinge gesagt oder getan hatte. Und wie heftig er wiederrum darauf immer wieder reagierte. Dem Blonden überkam ein schlechtes Gewissen. „Danna, ich… sollte mich wohl bei dir entschuldigen, weil ich deine Kunstwerke beleidigt habe, un.“, sagte er deshalb leise und sowohl er, als auch sein Gegenüber wussten, wie untypisch es für ihn sein musste. Trotzdem wusste er sich nicht anders zu helfen. Es schien, als wäre er mit dafür verantwortlich, dass sich Sasori so seltsam verhielt und Deidara wollte nicht daran Schuld sein, wenn ein anderer Künstler das eigene Ziel verlor, „Auch wenn ich sehr wütend gewesen war, hätte ich es nicht sagen sollen…“ Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann legte Sasori aber auf einmal eine Hand auf eine von seinen Eigenen. „Es gibt keinen Grund sich dafür zu entschuldigen. Immerhin hast du Recht. Puppen sind Puppen. Es war ziemlich dumm von mir von ihnen etwas zu erwarten. Außerdem hast du ja auch andere Dinge gesagt, die mich aufgeheitert haben.“, erwiderte dieser, wobei er Deidaras Hand vorsichtig von seiner Schulter schob. Anschließend entfernte sich sein Sensei von ihm. Er ging um den Arbeitstisch herum, um sich zur Puppe stellen, die dem Größeren zum Verwechseln glich. Er schien zu überlegen und je länger er nichts sagte, desto unwohler fühlte sich Deidara. „Allerdings…“, begann Sasori nach einer Weile, während er mit seinen Finger sanft durch die blonden Puppenhaare strich, „…habe ich nachgedacht und weiß nicht, wie ich es dir noch deutlicher zeigen soll. Du hast mich so weit gebracht, dass ich meine eigenen Werke anzweifele. Alles, womit ich fast mein ganzes Leben verbracht habe...“ Jetzt klang schon wieder dieser bedrückte Unterton in der Stimme des anderen hervor und Deidara legte sich unbewusst eine Hand gegen die eigene Brust, wo sein Herz immer noch unbändig schlug. Bei den Worten des Älteren war ihm sichtlich heiß geworden, seine Wangen glühten, doch er blieb trotzdem regungslos stehen. Auch als er sah, wie sich Sasori hinter den Stuhl stellte, sich leicht auf dessen Rückenlehne stütze und mit einer Hand das Kinn der Puppe anhob. Mit einem hölzernen Knacken reckte sich ihr Kopf, sodass es nun so schien, als würde sie hoch zu ihrem Schöpfer blicken. Somit hatte Deidara nun seine Angst bestätigt bekommen. Sasori verlor sein Interesse für seine eigenen Kunstwerke? „Wenn du heute Nacht schon hier bist, lässt du mich zu dir ins Bett? Oder muss ich wieder hiermit Vorlieb nehmen? Ich würde hier auf dem Boden schlafen.“ Leise seufzend fuhr der Rotschopf mit einem Finger über die Unterlippe der Puppe, die sich dagegen natürlich nicht wehren konnte und auch Deidara war dabei wie versteinert. Diese Frage war so unerwartet gewesen, dass er gar nicht wusste, woran er nun denken sollte. „…deine Puppen scheinen dich wirklich nicht mehr glücklich zu machen, un?“, gab er schließlich ganz leise von sich, wobei ihm schon dieser bittere Ausdruck im Gesicht seines Gegenübers als Antwort genügte. Dennoch blieb die Frage, ob er an diesem Tief tatsächlich etwas ändern konnte. Nur weil der andere auf einmal ironischerweise an ihm Interesse hatte? Würde es die Situation nicht noch verschlimmern? Etwas unsicher blickte Deidara kurz zu seinem Abbild, ehe er innerlich nachgab. Wenn er schlichtweg gar nichts unternahm, würde er letztlich eh nichts ändern können. „Meinetwegen. Aber wehe, du kommst mir zu nah!“ Damit drehte er sich schließlich hastig weg, um den Ausgang des Ateliers anzusteuern. Vielleicht hatte er Glück, indem er schon schlafen würde, wenn der andere tatsächlich zu ihm kam. Allerdings… war er nun so aufgeregt, dass er wohl kein Auge zu bekommen würde und es war mehr als lächerlich, was er ihm soeben angeboten hatte. Ohne sich noch einmal umzudrehen, stieg er zurück in die untere Etage und warf sich wie in einer Trotzreaktion auf Sasoris Bett, wo er sein Gesicht in das Kissen drückte. Doch zu seiner eigenen Verwunderung geschah nichts. Der Ältere war ihm nicht gefolgt, stattdessen hörte er nur wieder die dumpfen Geräusche von oben, sodass er sich wieder etwas entspannte und durchatmete. Erst jetzt bemerkte er, wie weich das Bettzeug war und genoss diesen Moment sogar, wobei ihm schließlich die Augen zufielen. Immerhin mochte er den anderen ja, sonst wäre ihm diese Sache zwischen ihnen auch niemals so nah gegangen und vielleicht war es auch gar nicht so schlecht. Zumindest so wie es jetzt war… Sie standen sich immerhin näher als vorher und das war eigentlich etwas, was er sich während ihrer gemeinsamen Zeit an der Universität innerlich gewünscht hatte. Wenn auch nicht in diesem Ausmaß. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)