マリオネット von Monyong (Sasori x Deidara) ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Sasoris Stimme an seinem Ohr war nicht viel mehr als ein leises Wispern, weshalb er stark zusammenzuckte. Entweder wollte dieser wirklich sicher gehen, dass niemand ihrem Gespräch zuhören konnte, oder er amüsierte sich wieder zu köstlich darüber, dass Deidara so empfindlich war. Wieso dieser aber auf einmal wieder so nett war, konnte sich der Blonde nicht erklären. „Verstanden? Ich verstehe nichts mehr und will es auch gar nicht, un. Und meine Beleidigungen waren nicht grundlos. Du bist doch wirklich… pervers.“, reagierte er einfach trotzig, wobei er allerdings schon viel ruhiger war als zuvor noch. Die Tatsache belauscht zu werden, war auch für ihn unangenehm. Immerhin ging es hier um eine recht private Angelegenheit. „Hm? Dann war es also wirklich meine Schuld? Entschuldigung.“ Fast war ihm so, als würde er sich verhören. Einerseits hatte er sich zwar unbedingt eine Entschuldigung gewünscht, doch nun, wo er diese bekam, konnte er es gar nicht richtig glauben. Überrascht schaute er zur Seite, wodurch er erst jetzt bemerkte, wie nah ihm Sasori schon wieder war. Sein Gesicht befand sich direkt vor seinem eigenen. „Bist du jetzt zufrieden?“ Die Art, wie dieser mit ihm redete, deutete eher darauf hin, dass er sich nur entschuldigt hatte, damit sich Deidara wieder beruhigte. Er meinte es also überhaupt nicht ernst? „Nein, un.“ „Deidara, ich sollte vielleicht noch länger darüber nachdenken, wie ich es dir erklären könnte...“, erwiderte der Rotschopf seufzend und schüttelte dabei nur den Kopf. Scheinbar gab es zwischen ihnen ein noch etwas größeres Thema, aber der jüngere der beiden konnte darüber nur verächtlich schnauben. „Was gibt es denn noch zu erklären? Außerdem dachte, ich du hasst es warten zu müssen oder andere warten zu lassen?“, schmollte Deidara mit verschränkten Armen weiter. Die Mappe seiner Abschlussarbeit lag währenddessen auf seinem Schoß und unter der durchsichtigen Hülle schimmerte das bunte Aquarellbild hindurch. „Diese Hikari ist wirklich nervend, nicht wahr? Das gleiche habe ich auch von dir gedacht, als ich dich damals kennengelernt habe und einen Monat später habe ich dieses Bild als Prüfung in meinem Farblehrekurs gemacht. Kurz zuvor hast du versucht mir den Sinn hinter deinen Meisterwerken zu erklären. “ Wie sooft wechselte Sasori einfach das Thema, doch diesmal wollte der Blonde das nicht auf sich sitzen lassen. Kommentarlos stand er auf, denn seinerseits hatte es einfach keinen Sinn mehr sich noch länger mit dem anderen zu unter halten. Am Ende würde er sich nur selbst wieder ärgern, oder würde verletzt sein. „Un. Dann dauert es ja nicht mehr lange bis sie dir gefällt.“, lenkte er zähneknirschend ein, ehe er es sogleich wieder bereute diesen Gedanken jemals ausgesprochen zu haben. Im Grunde konnte es ihm immerhin egal sein, was mit diesem Mädchen passieren sollte, zumal er sich doch schon mit dem Gedanken angefreundet hatte, dass die beiden gut zusammenpassen würden. „Bist du eifersüchtig?“ „Was? Niemals, un!“ Wie versteinert blieb er stehen und drehte sich zu dem Kleineren um, sodass sie einander nur anstarrten. Ausgerechnet jetzt musste er nicht nur an den Brief denken, sondern auch an die Dinge, die er dem anderen in dessen Wohnung gesagt hatte und während er sich dabei in Sasoris Augen verlor, bemerkte er gar nicht, wie dieser eine Hand nach seiner Krawatte ausstreckte, um ihn keinen Augenblick später näher an sich heran zu ziehen. „Warum denkst du nicht noch einmal darüber nach, was ich von dir in meiner Wohnung wollte?“, wurde ihm kaum hörbar entgegen geraunt, sodass es Deidara fast wahnsinnig machte. Wieder verspürte er den Drang wegzulaufen, denn das war allemal besser, als weiter herum zu fluchen, nur konnte er sich in diesem Moment nicht so einfach von dem anderen lösen. „Du verarschst mich doch, un. Was soll das überhaupt? Soll das ein Liebesgeständnis sein?“ Von einer Sekunde zur nächsten ließ Sasori ihn wieder los und blickte sichtlich irritiert zur Seite. „Was? Nein, so ist das nicht.“, antwortete dieser schließlich sehr leise und zu dem Entsetzen des Blonden trafen ihn diese Worte stärker, als die Tatsache, was zwischen ihnen vor einer Woche passiert war. Nur tat es nicht einfach nur weh, sondern ließ auch noch dieses negative Gefühl wieder aufflammen, besonders weil er sich nicht erklären konnte, wieso ausgerechnet der andere nun fast schon traurig dreinblickte. „Es nervt mich das einzugestehen. Ich wollte eine Puppe von dir für mich haben, aber letztlich konnte sie meine Erwartungen nicht erfüllen. Du hast Recht gehabt. Deshalb habe ich dich gebeten sie zu ersetzen, nur hast du das alles etwas missverstanden und wolltest einfach nicht verstehen worauf ich hinaus wollte. Dabei hast du doch selbst bemerkt, wie einsam ich bin.“ Deidara fiel aus allen Wolken. Je weiter der andere sprach, desto weiter senkte sich dessen Stimme und zum Ende hin wirkte es eher so, als würde er sich dafür schämen ihm diese Dinge gesagt zu haben. Zeitgleich stieg dem Blonden die Röte ins Gesicht und er taumelte schnell einige Schritte von Sasori weg, damit dieser es nicht auch noch aus nächster Nähe sah, wie sehr er sich für diese direkte Erklärung schämte. Eigentlich waren ihm ja wirklich nicht viele Dinge peinlich, aber den sonst so beherrschten Sasori auf einmal so verletzlich zu sehen. Das war unangenehm. „Du bist über mich hergefallen, un! Wie kann man das denn nicht missverstehen?“, wisperte er etwas atemlos. „Als ich deinen Körper vermessen habe, hab ich mich zu sehr mit der Vorfreude auf die Puppe vertröstet und dann warst du bei mir und ich konnte mich einfach nicht mehr beherrschen. Wieso kommst du nachher nicht mit zu mi-“ Bevor der Ältere ausreden konnte, schüttelte Deidara energisch den Kopf. Nicht nur, dass er nicht wusste, was ihn in der Wohnung des anderen erwarten sollte, er wollte es auch gar nicht erst herausfinden. Er wollte nicht einfach nur ein Ersatz sein und das auch noch für eine leblose Puppe. Kaum hatte er dies realisiert, fiel ihm die Mappe seiner Abschlussarbeit zu Boden und er bemerkte dabei, wie Sasori schwach zusammenzuckte. „Du wirst jetzt doch nicht wieder wütend werden?“, wollte dieser etwas zurückhaltend von ihm wissen, aber darauf konnte Deidara beim besten Willen keine Antwort mehr geben. Sein Kopf war wie leergefegt. Mit hochroten Wangen blinzelte er einfach nur zu dem anderen. Es war so ungewohnt diese sonst immer so eisige wirkende Person so viele Dinge sagen zu hören, die nichts mit irgendwelchen Kunstarbeiten zu tun hatten. Überhaupt war es verwunderlich, wie ehrlich sein ehemaliger Senpai nun sein konnte. War die Wunde, die er aufgerissen hatte wirklich so tief? Konnte jemand so erfolgreiches so einsam sein? Vielleicht hatte er ihn doch missverstanden und er hatte ihn nicht nur benutzen wollen? „D-danna?“ Sofort zog Sasori seine Augenbrauen hoch, da er wohl nicht mehr mit dieser Anrede von Deidara gerechnet hatte, aber dieser erwartungsvolle Blick machte es ihm nicht unbedingt einfacher. „Vielleicht werde ich mir darüber Gedanken machen, wenn du mir ein richtiges Liebesgeständnis machst, un!“, flüsterte der Blonde so leise, dass er sich selber schon gar nicht mehr so sicher war, ob er diese Worte nur gedacht, oder tatsächlich auch ausgesprochen hatte und noch bevor sein Gegenüber darauf reagieren konnte, griff er sich seine Mappe, um abermals wegzulaufen. Vielleicht hatte er sich mit seinem Angebot noch nicht zur persönlichen Puppe des anderen gemacht, aber wenn das so weiter ging, dann war er auf dem besten Weg dazu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)