マリオネット von Monyong (Sasori x Deidara) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Am nächsten Nachmittag wollte Deidara seinen Senpai wieder in dessen selbsterkorenen Arbeitszimmer besuchen, nur diesmal war dieser tatsächlich nicht dort. Dazu kam außerdem, dass ebenfalls sämtliche Gegenstände fehlten, die sich von Sasori im Laufe der Zeit hier angesammelt hatten. Der alte Kunstraum war nun das, was er vorher schon immer gewesen war. Ein Abstellraum. Über diese Tatsache irritiert, kehrte er dennoch jeden weiteren Tag hierhin zurück, doch es änderte sich nichts daran, dass der andere wohl tatsächlich ausgezogen war. Nur konnte es Deidara nicht verstehen. In wenigen Tagen war der Abgabetermin der Abschlussarbeit. Danach war Sasoris Studium zwar beendet, weshalb er auch diesen Raum räumen musste, aber wieso hatte er es ihm verschwiegen, dass er seinen Auszug bereits vorher plante? Sicherlich hätte Deidara ihm dabei geholfen. Allerdings war das nicht der einzige Grund, der ihn kränkte. Als der Tag der Deadline gekommen war, versuchte es der Blonde bei den Büros der Professoren und wartete dort auf Sasori. Doch auch hier gab es keine Chance den anderen zu treffen. Dessen zugeteilter Professor erkläre ihm sogar, dass die Abschlussarbeit des Kleineren längst eingereicht worden war. Somit gab es für seinen Senpai keinen weiteren Grund hier an der Universität zu sein, denn er hatte weder Vorlesungen noch irgendwelche andere Termine. Es stand nur noch das Datum der Abschlussfeier für Diejenigen an, die ihren Abschluss erfolgreich meisterten. Natürlich würde Sasori dazugehören, da war sich Deidara sicher, aber er selbst war ausgerechnet an diesem einen Tag mit den eigenen Aufgaben so beschäftigt, dass die meisten bereits gegangen waren, als er die Aula endlich erreichte. Jetzt ärgerte sich der Blonde wirklich. Immerhin hatte er das gesamte letzte Jahr seine Zeit hier mit dem anderen verbracht. Sicher waren sie nicht sowas wie Freunde. Zumindest nicht in dem Sinne, wie es bei anderen Studenten der Fall war, aber letztlich war es doch verletzend. Besonders nach dem, was zuletzt geschehen war. Liebend gerne hätte er einen Blick auf die fertige Abschlussarbeit geworfen, genauso gerne hätte er sich allerdings auch von Sasori verabschiedet. Denn nun würden sie sich sicher nicht wieder sehen. Deidara hatte keine Telefonnummer, geschweige denn eine Adresse und ob er über das Sekretariat an persönliche Daten kommen konnte, war ebenfalls fraglich. Am schlimmsten war es aber, dass er noch nicht einmal sehr viel über den anderen wusste und das war nicht nur ernüchternd. Es war deprimierend. Mit diesem enttäuschten Gefühl verbrachte er die letzten Tage vor seinen Semesterferien, die er dann, als sie gekommen waren, mit seiner Schwester in ihrer Heimatstadt verbrachte. Bloß verging auch hier kein Tag, an dem er nicht über diese Sache nachdachte. Deshalb ging der Blonde am ersten Tag nach den Ferien direkt zum alten Kunstraum. Irgendwo gab es doch noch die Hoffnung, dass er seinen Senpai vielleicht dort auffinden konnte. Aber der alten Raum war ausgeräumt und frisch gestrichen worden. Als er schließlich auch noch das erneuerte Türschild sah, welches die neue Bezeichnung des Raumes in dunklen, glänzenden Zeichen verkündete, wusste er, was hier geschehen war. Sasori und sein Arbeitszimmer waren nun Geschichte. Enttäuscht und über sich selbst verärgert strich er sich langsam eine Haarsträhne nach hinten. Vielleicht hätte er nach ihrem letzten Zusammensein nicht einfach so schlecht gelaunt gehen sollen und mit den negativen Gedanken, die er gegenüber dem anderen gehegt hatte, schien er ja auch um Unrecht gewesen zu sein. Auch wenn er es sich nur ungern eingestand; er vermisste den Älteren schon jetzt und seufzte deshalb lautlos auf, ehe er sich umdrehte. Kaum hatte Deidara einen Fuß vor den anderen gesetzt, musste er allerdings abrupt stehen bleiben, weil eine Studentin wie aus dem Nichts direkt vor ihm aufgetaucht war. „Huch!“, entkam es ihr erschrocken, wobei sie gleichzeitig einen Schritt nach hinten wegstolperte. Dann begann sie zu kichern und ging an ihm vorbei, woraufhin aber noch ein weiterer überraschter Laut kam. „Oh…“ Nur dachte er sich nichts weiter dabei und wollte nun eigentlich wirklich gehen, zumindest er ihre Stimme hinter sich hörte. „Sorry, kannst du mir sagen, ob das hier nicht DER alte Kunstraum ist?“ Über diese Worte verwundert, blieb Deidara erneut stehen, damit er sich zu der Unbekannten umzudrehen konnte, um kurz darauf auch zu mustern. Ihre dunklen Haare waren zu einem Dutt hochgesteckt, ein fransiger Pony hing in ihre Stirn und sie blinzelte ihn mit tiefbraunen Augen an, wobei sie fast schon nervös an einen ihrer manikürten Fingernägel knabberte. Wenn er nicht besser wüsste, so würde er sie als Schönheit beschreiben. Allerdings kannte er sie nicht, denn ein so auffälliges Mädchen hätte er vorher sicherlich schon einmal bemerkt und die glitzernden Ohrringe, sowie das feine Silberkettchen an ihrem Handgelenk zeigten eindeutig, wo sie herkommen musste. Sie war wohl eine von diesen Personen, die jedes Jahr für Geld einen Platz an dieser Universität von ihren Eltern gekauft bekamen. Schön hin oder her. Solche Leute konnte er nicht ausstehen. Dazu kam, dass jeder an dieser Universität wusste, welcher Raum das hier war. Also blieb keine andere Möglichkeit, sie gehörte zu dem neuen Jahrgang. „Das war der alte Kunstraum, un.“, antwortete er ihr aus diesem Grund und musste dabei mit ansehen, wie sie ein enttäuschtes Gesicht machte. „Das war?“, wiederholte sie leise jammernd, wobei sie näher zur Tür trat, um einen Blick hineinzuwerfen, „Oh nein! Ich wollte ihn unbedingt sehen!“ Eigentlich interessierte sich Deidara für diese Prinzessin in keinster Weise, aber nach ihrer Bemerkung wurde er hellhörig. „Wen?“, fragte er dreist nach und sie begann wieder zu kichern. „Den alten Kunstraum! Die Höhle des Dämons!“, verkündete sie in einem Ton, als wäre es eine mystische Legende über die sie soeben sprachen. Die Studentin schien aber wirklich keine Ahnung von all dem zu haben, denn sonst würde sie diesen Ort eher meiden. Sie war definitiv neu hier… „Du meinst Sasori? Der hat letztes Semester seinen Abschluss gemacht, un. Er ist nicht mehr hier.“ Kaum waren diese Worte ausgesprochen, wurde es dem Blonden wieder schmerzhaft bewusst, was dies bedeutete und er begann sich weiter zu ärgern. Noch vor wenigen Tagen hatte er dieses Gefühl verabscheut, dass er wie eine Puppe behandelt worden war, doch nun wünschte er es sich herbei, es wäre tatsächlich so gewesen… denn dann hätte Sasori, zumindest ein gewisses Interesse an ihn als Freund gezeigt und hätte ihn vielleicht nicht unangekündigt alleine zurückgelassen. „Ooh? Kanntest du Sasori-sama?“ Die neue Studentin riss ihn aus seinen Gedanken und als er zurück in ihre Richtung schaute, war er Derjenige, der sich erschreckte, da sie auf einmal direkt vor ihm stand und ihn neugierig anblickte. So langsam verstand er, was soeben vor sich ging. Dieses Mädchen musste die Geschichten über seinen ehemaligen Senpai gehört haben. Vermutlich war die dunkelhaarige Schönheit eine von denen, die im alten Kunstraum als Puppenmodell endeten, sofern sie etwas wie ein Date von Sasori wollen würde. Ohne dass sich Deidara dagegen wehren konnte, flackerte eine Bild vor seinem inneren Auge auf. Der Ältere stand vor ihr, griff mit der einen Hand nach seinem Maßband und mit der anderen nach ihrer Bluse, sodass der darunter liegende Spitzen-BH zwangsläufig entblößt wurde. In seiner Fantasie schrie das ahnungslose Mädchen beschämt auf, machte auf dem Absatz kehrt und stürmte entsetzt davon, woraufhin es nie wieder hierhin zurückkommen würde. Deidara grinste leicht, denn irgendwie war es doch amüsant. „Un.“, antwortete er der Unbekannten schließlich verzögert und nickte. „Eeeh? Wirklich?“ Mit einem freudestrahlenden Quieken begann sie vor ihm herum zu hibbeln. Es war schon sehr nervend, zumal sie sogar noch in einem Redeschwall ausbrach. „Wahnsinn, weißt du… ich habe seine Ausstellung gesehen. Im Theater… und…“ Deidaras Grinsen erlosch nun wieder und ein fast schon trauriges Lächeln schlich sich stattdessen auf seine Lippen, während er dem Mädchen schon gar nicht mehr zuhörte, sondern dafür wieder zurück in seine eigene Gedankenwelt sank. Sasori war schon vor seinem Abschluss sehr erfolgreich gewesen und nachdem er einen Wettbewerb nach dem anderen gewonnen hatte, fertigte er für Theaterstück einige Puppen an. Eigentlich war es unvorstellbar, wie jemand, der so eigensinnig hinter seinen eigenen Kunstwerken stand, sie verkaufen konnte. Geschweige denn eine Universität besuchte, wo er eh jeden als außer sich selbst als unfähig erachtet. Erst als seine Gesprächspartnerin auf einmal verstummte, um ihn mit großen strahlenden Augen anzufunkeln, erinnerte er sich daran zurück, dass er sich eigentlich mit ihr unterhielt. „Du…“, hörte der Größere sie plötzlich voller Aufregung wispern. „Un?“ „Du bist dieser Verrückte, der immer bei ihm gewesen war, oder?“, entkam es ihren glänzenden Lipglosslippen und bevor er überhaupt wusste, was mit ihm geschah, wurde sein Handgelenk von einem samtweichen Händepaar ergriffen. Er hatte keine Chance sich gegen ihren Klammergriff zu wehren und musste es gezwungenermaßen zulassen. „Ich hab Geschichten von dir gehört! Du hast letztes Jahr beim Sommerfest fast die Bibliothek in die Luft gejagt! Du bist… Deidara?!“ Zuerst verschlug es dem Blonden regelrecht die Sprache. Er wusste, dass sein Ruf ebenfalls nicht der Beste war, aber die Frechheit dieser kleinen Göre ging doch eindeutig zu weit! Mit einem angefressenen Blick schnappte er nach Luft, um für einen Rückschlag anzusetzen, nur kam er gar nicht erst so weit, weil er einfach abgewürgt wurde. „Ich bin Hikari Kirameki! Ich bin Sasoris größter Fan!“ Größter Fan. Diese Worte hallten für einen Moment in seinem Kopf wider und egal, wie er die Sache drehte oder wendete, sie blieb immer gleich. Von einer Sekunde zur anderen veränderte sich dieses verächtliche Bild, welches er zuvor noch in seinem Kopf gehabt hatte. Nur diesmal konnte er darüber nicht mehr grinsen. Wieder stand sein Senpai vor diesem Mädchen, öffnete mit Bedacht die Knöpfe die Bluse, um ihre Maße zu notieren und Hikaris Wangen leuchteten voller Aufregung auf das, was danach noch kommen sollte. War sowas möglich? Die alleinige Vorstellung reichte. Ihm wurde schlecht, wenn er nur daran dachte, dass es tatsächlich jemanden gab, der jede noch so seltsame Eigenart des Rotschopfes mit größtem Vergnügen genoss und ihn dafür anbetete, was er war. Ein eiskalter Schauer durchfuhr daraufhin seinen Körper, denn Deidara begriff, dass ihn soeben ein heftiger Ansturm von Eifersucht zu übermannen drohte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)