Engel von Minas Thirith von Alrauna ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Ich hebe das Kissen und schlage leicht zu. Raue Hände umfassen meine Hüften und ziehen mich, sodass ich das Kissen fallen lasse und mich in Boromirs Arme werfe. Kichernd liegen wir im Bett, den immer seltener werdenden Moment auskostend. „Meine schöne Schwester.“ Seine Hände liebkosen mein Haar und ich drücke mich an ihn. Meine Brüder haben viel zutuen, es ist jetzt noch viel schöner mit ihnen etwas zumachen. Wie Kissenschlacht. „Ich werde dich so vermissen, wenn ich weg bin.“ „Du gehst weg?“ Wir setzten uns auf, Stille breitet sich aus. „Maus, ich muss für ein paar Wochen weg. Aber ich komme wieder.“ „Echt? Wann must du denn weg?“ „Jetzt dann.“ Eng drücke ich mich an ihn. „Ich werde dich vermissen.“ Wir umarmen uns noch einmal, dann steht er auf und küsst noch einmal meine Stirn. „Sei brav wenn Faramir jetzt auf dich aufpasst.“ „Ich doch nicht.“ Ich lächelte frech. „Ach, mit dir werde ich schon fertig.“ Faramir lächelt als er uns sieht. Beide gehen und schließen die Tür. Ich nehme mir ein Glas und halte es an die Tür. Stimmen sind zuhören. „Pass auf sie auf, klar?“ „Und wenn ich auch weg muss? Sie ist jetzt 13, sie kann auf sich selbst aufpassen. Aber ich kümmere mich um sie. Keine Angst.“ „Du bist wie ein Vater für sie, mehr als er.“ „Du aber auch.“ In den nächsten Wochen träume ich schreckliche Sachen. Mein Bruder, erschossen, erstochen, blutig, tot. Andere stehen um ihn herum. Plötzlich falle ich und lande im Laub eines Waldes. Ich trage eine Rüstung, sie scheppert leicht. „Bewege dich vorsichtig. Man hört dich sonst.“ Eine Elbin steht vor mir. „Wer seit ihr?“ „Du bist stark. Nur jemand mit einer Gabe wäre nicht zusammen gebrochen.“ Sie legt eine Hand auf meine Wange und legt etwas in meine Hände. „Ein Bogen mit Pfeilen. Laufe diesen Weg und schieße, wenn du es für richtig hältst.“ „Aber…“ Sie ist weg und ich stehe allein in einem Wald. Den Köcher geschultert, laufe ich den Weg entlang. Alles lenkt mich ab, so dass ich plötzlich in einen Fluss laufe. Meine Füße sind nass, aber dort ist etwas. Ein… Horn. Das Horn Gondors. Nein. Ich lasse mich auf die Knie fallen, Tränen rinnen mir übers Gesicht. Alles ist war. Mein Bruder, der, der mich groß gezogen, mit dem ich eine Kissenschlacht ausgetragen hatte. Tod. Ich renne weg und höre nicht die Brüller von den Wesen, die mich ebenfalls nicht hören. Plötzlich taucht ein Ding vor mir auf, es spannt den Bogen und… Ich schieße. Sie waren es die Boromir getötet haben. Blinder Hass kocht in mir. Mehrere Pfeile fliegen und alle treffen. Danach falle ich zusammen. „Du bist stark.“ Das hat sie gesagt. Vielleicht war ich stark, als meine Mutter starb, als Denethor mich geschlagen hatte. Aber den Tod meines großen Bruders… Wind weht gegen mich und plötzlich war ich wieder in meinem Zimmer, die Rüstung ist weg, aber der Bogen liegt immer noch in meinen Händen. Ich verstecke ihn unter einer losen Bodendiele. Dann sitze ich da, leer und emotionslos. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)