Eine Veela auf der Suche nach Liebe von Nanacchi ================================================================================ Kapitel 1: Aller Anfang ist schwer ---------------------------------- Der Wind wehte durch die Baumkronen und über das Land hinweg. Es war eine frische, aber nicht kalte Briese. Noch waren die Blätter grün und die Blumen blühten in ihren verschiedenen Farben. Doch der Sommer war so langsam vorbei und die Schüler kehrten aus ihren Sommerferien zurück an die Schule. Vom Hogwartsexpress aus, konnte man die Natur noch in ihrer vollen Pracht bewundern. Bald schon sollte der Herbst kommen, alle Blätter würden sich verfärben und schließlich von den Ästen Richtung Boden fallen oder sie würden vom Wind weggetragen werden, an einen anderen Ort. Ein Schüler jedoch interessierte sich nicht sonderlich für die Natur, sondern schwelgte in seinen Gedanken und blendete alles um sich herum aus. Selbst wenn er angesprochen wurde, so ignorierte er die anderen gekonnt. Klare Gedanken waren es jedoch nicht, eher schwebten sie kreuz und quer durcheinander. Lieber hätte er jetzt auch ein alltägliches Problem, so wie die anderen. Das erste Mal in seinem Leben, wünschte er sich, dieselben Sorgen zu haben wie die anderen. Er war in der siebten Klasse und sein Jahrgang, obgleich welches Haus, plagten Sorgen die ein normaler Jugendlicher eben so hatte. Der Abschluss stand bevor, man sah sich dieses Jahr vielleicht das letzte Mal und vor allem die Liebe war in dieser Zeit ein riesen Thema. In diesem einen Jahr konnte immerhin viel passieren und jeder wollte es für sich ausnutzen und es zu einem tollen Abschlussjahr machen. Doch dieser eine Schüler, welcher gerade von seinen Gedanken beherrscht wurde, hatte ein weitaus riesigeres Problem. Seine Augen fixierten einen imaginären Punkt auf der Fensterscheibe und seit er sich an seinen Platz gesetzt hatte, regte er sich kein Stück. Das Gesicht hatte er soweit abgewendet, dass ihn andere nicht ansehen konnten. Ihn nervte diese Ungewissheit, die sein Problem nun mal mit sich brachte. Wie würde dieses Jahr verlaufen? Wie sollte er sich da auf die Schule konzentrieren, wenn ihm kurz vor Schulbeginn so eine Nachricht überbracht worden war? Eine Nachricht, die sein Leben verändern würde... und das für immer. ●•• F L A S H B A C K ••● "Was wollt ihr von mir?" "Draco, mein Liebling, wir wollten nie, dass es dich trifft. Wir dachten, es würde dich überspringen. So, wie es schon viele übersprungen hatte." "Kommt doch einfach zum Punkt, damit ich wieder in mein Zimmer gehen kann. Ich fühl mich nicht besonders", murrte er seine Eltern an. Er wollte eigentlich lieber alleine sein. "Du erinnerst dich bestimmt nicht mehr daran, aber wir waren früher einmal mit dir bei entfernten Verwandten. Du warst noch so klein... Sie war eine Veela, beziehungsweise, sie trug das Veelagen in sich." Dieses Mal hatte Lucius das Wort erhoben. Danach sahen ihn seine Eltern einfach abwartend an, während der Blonde sich überlegte, was sie denn nun von ihm wollten und warum sie ihn jetzt einfach nur anstarrten. Es hatte genau 10 Sekunden gebraucht, bis bei ihm der Groschen gefallen war. Danach riss er seine Augen geschockt auf und wusste nicht, was er nun sagen sollte! Was sagte man, nachdem man so etwas erfahren hatte? "Mach dir keine Sorgen. Wir haben mit einem Heiler gesprochen, derselbe, der auch das Gen hat in dir feststellen können. Es ist ziemlich selten, dass ein...junger Mann das Gen wirklich in sich trägt, aber du bist kein Einzelfall." "Mum! Ob Einzelfall oder nicht... ich bin eine Veela!!" "Wir wissen, dass dich das aufregt. Das ist verständlich. Sag, was weißt du alles über Veelas, Draco?" Angesprochener versuchte zu überlegen, obwohl seine Gedanken gerade nur verwirrend waren. "Sie.. suchen sich einen Lebenspartner. Einen Partner, für ihr ganzes Leben." Sein Vater nickte, ebenso wie seine Mutter. "Nun, mein Schatz, es ist so, dass sich Veelas eigentlich... männliche Partner suchen. Das ist natürlich kein Muss." ' Doch der Blonde wusste schon, was seine Mutter ihm hatte damit sagen wollen. Wenn es sein musste, musste er mit einem Kerl zusammen sein und das behagte ihm gerade noch viel weniger. "Darum fühlst du dich unwohl die ganze Zeit über. Die Veela in dir sucht ihren Partner und wohl oder übel wirst du dich solange unwohl fühlen, bis sie ihren Partner gefunden hat", kam es mit ruhiger Stimme von seinem Vater. "Kann das schlimmer werden? Also.. kann es zu wirklichen Schmerzen kommen?" "Vermutlich, doch man kann nicht sagen wann. Leider. Aber deine Mutter und ich haben geredet und sind zu dem Entschluss gekommen, dass du nicht nach Hogwarts zurück musst. Du könntest privaten Unterricht bekommen. Wir würden alles tun, damit du dennoch einen guten Abschluss bekommst! Was sagst du, Draco?" ●•• F L A S H B A C K _ E N D E ••● Er hatte seine Eltern selten so... erweicht gesehen. Doch diese Situation war eben kompliziert. Ihr einziger Sohn war eine Veela. Sie hatten noch lange geredet und am Ende war Draco einfach müde und erschöpft in sein Bett gefallen. Für ihn war klar, dass er sich nicht verstecken und nach Hogwarts zurück kehren würde. Daheim hätte er sich nur täglich daran erinnert, dass er nicht normal war, dass er eine Veela und dazu verdammt war, sich an irgendeinen Partner zu binden. Und wenn er Pech hatte, dann war das auch noch ein Kerl! Draco war nicht schwul. Eigentlich hatte er vor gehabt, eine reinblütige Frau zu heiraten und ein Kind mit ihr zu bekommen. Nun war er dazu verdammt, die Partnerwahl der Veela zu überlassen. Das war doch einfach zu grausam, für seinen Geschmack. Dazu kam noch, dass er sich solange unwohl fühlen würde, bis er seinen Partner oder hoffentlich seine Partnerin gefunden hatte. Und selbst dann, so hatte man es ihm erklärt, würde nur die Anwesenheit der auserwählten Person ihn sich besser fühlen lassen. So oder so stand er auf verlorenem Posten. Diese Gedanken ließen ihn auch nicht los, als er mit seinen Freunden zusammen endlich in Hogwarts ankam und sie sich nach der Versammlung in der großen Halle endlich auf machen konnten, in ihre Zimmer zu gehen. Er war ziemlich erleichtert, dass er sich wieder mit Blaise ein Zimmer teilen konnte. Generell war er sehr froh, nicht in einem Schlafraum mit noch 5 anderen schlafen zu müssen. Oder noch mehr. So konnte er ein wenig Privatsphäre haben und Blaise wusste immer, wenn sein bester Freund mal Zeit für sich brauchte. Darüber war Malfoy wirklich unheimlich dankbar, auch wenn er es nicht immer direkt sagte. Gerade als er seine Klamotten in seinen Kleiderschrank räumte, seine Slytherinuniform in seinen Schrank hing und sich seinen Pyjama raussuchte, wurde er an der Schulter gepackt und zu seinem besten Freund umgedreht. "Blaise.. was soll das? Ich will mich fertig machen und danach eigentlich nur ins Bett!", brummte er ihn an und schüttelte die Hand von seiner Schulter. "Genau darum geht es, Draco! Was ist los mit dir? Du benimmst die komisch, seit wir in den Zug gestiegen sind." War es wirklich so auffällig gewesen? Doch eigentlich war er nie unbedingt der Typ, der viel quatschte und rumalberte. "Du weißt doch, dass ich nicht viel rede und manchmal auch gar nicht mit euch reden will!", gab er deshalb als Antwort zurück. Wenn Blaise ihn nicht kennen würde, hätte dieser die Antwort des Blonden glatt als Beleidigung auffassen können. Aber zum Glück wusste Draco, dass dieser es eben nicht falsch verstehen würde. So ein bester Freund war da schon praktisch. "Darum gehts nicht. Pansy hat halb auf deinem Schoß gesessen und an deinem Arm gehangen. Sie hat dir alles Mögliche erzählt und du hast sie nicht wie üblich weggestoßen." Nun musste er doch schlucken. Wie hatte er DAS nicht merken können? Pansy war immer sehr aufdringlich und auch wenn sie bei Draco extrem aufdringlich war, so war das einfach ihre Art. Mittlerweile hatte er ihr klar machen können, dass er von ihr nichts wollte. Dieses Anhängliche hatte er ihr aber nicht abgewöhnen können. Und nun sollte er das nicht einmal mitbekommen haben? Das ließ ihn seufzen. Natürlich war es dann seinem Freund aufgefallen. "Hör zu. Ich muss dir was gestehen aber...du darfst es niemandem erzählen. Auch nicht Pansy, Nott oder sonst irgendwem! Kapiert?" Mit einem eindringlichen Blick sah er ihm direkt in die Augen. Sofort nickte Blaise und setzte sich auf sein Bett, während sich Draco auf sein eigenes setzte. Im Schneidersitz saß er ihm so gegenüber, wusste aber nun nicht so recht, wie er anfangen sollte. Vorher hatte er immer nur mit seinen Eltern darüber sprechen können. "Also.. erinnerst du dich, als ich dir am letzten Tag, des letzten Schuljahres sagte, dass ich froh bin, wenn ich nach Hause komme? Weil es mir nicht gut ging?" "Ja. Du hast dauernd deswegen gejammert!", erinnerte sich Blaise leicht lachend. "Ich habe nicht gejammert! Wie dem auch sei... das...ist immer noch so. Und es wird nur weggehen, wenn etwas Bestimmtes passiert. Und darüber denke ich nach, weil das, was passieren soll, nicht das ist, was ich will. Aber ich kann dagegen nichts tun, weil ich, das was passieren wird, akzeptieren muss!" Blaise sah seinen besten Freund verwirrt an, ehe er aufseufzte. "Du redest wirr! Sag einfach was los ist!", verlangte er nun von Draco. Denn dieses drum herum Gerede wird es auch nicht einfacher machen. "Na gut.. also.. Ichbineineveela!", ratterte er die Worte schnell herunter, sodass Blaise Schwierigkeiten hatte, es zu verstehen. "Du bist...was?", fragte Blaise also nach. Und auch Draco musste einsehen, dass er sich jetzt mal zusammen reißen musste. "Ich sagte, ich bin eine Veela. Oder ich trage das Gen in mir...nenn es wie du willst." Jetzt machte es auch bei dem anderen Klick und er nickte verstehend. "Dann ist es klar, dass du dich noch nicht besser fühlst. Glaubst du denn, du findest einen passenden Partner?" Nun blinzelte der blonde Slytherin veriwirrt, so hatte er doch mit einer anderen Reaktion gerechnet. Für Blaise schien das irgendwie...normal zu sein. Klar, generell war es in der Zaubererwelt nicht unnormal, dass es Veelas gab. Doch irgendwie hatte er schon mit einer Reaktion gerechnet, die erstaunen oder derartiges enthielt. Zumal männliche Veelas eher selten waren, was ja auch noch ein Problem war. Was, wenn er wirklich einen Jungen als Partner bekam? "Ich kenne zwar bisher noch keine männlichen Veelas, aber da ist ja kein wirklicher Unterschied. Bekommst du eigentlich eine Frau oder einen Mann als Partner?" Die Verwunderung in Draco wuchs immer mehr, je mehr Blaise redete. Also Pansy wäre jetzt sicher mehr als überrascht gewesen, allerdings hätte sie es auch jedem in Slytherin heimlich erzählt. Und dann hätte es die Runde gemacht. Da war ihm Blaise’ Reaktion deutlich lieber. "Du tust so, als würden hier tausende Veelas rumrennen. Und ich.. weiß es nicht. Man sagte mir, dass es wahrscheinlich ist, dass ich einen männlichen Partner bekomme. Aber genau kann man das nicht sagen." "Klar, die Veela in dir sucht sich den Partner aus. Nur, dass Veelas generell eigentlich weiblich sind.. Ich wusste schon immer, dass du eine feminine Seite hast!" Sofort warf Draco ein Kissen rüber zu Blaise, traf ihn zum Glück auch, doch dieser lachte einfach nur. Von wegen, feminine Seite. Während Blaise sichtlich Freude an Dracos Situation hatte, fand dieser selbst es gar nicht so witzig. "Lach nicht! Das ist nicht lustig... Das ist das Schlimmste was mir passieren konnte! Ich bin nicht schwul, ich will mir meinen Partner selbst aussuchen und die Schmerzen werden schlimmer, je länger die Veela braucht, um ihren Partner zu finden!" Na gut, Draco konnte eben doch etwas jammern. Aber in seiner Situation durfte er das auch, so entschied er innerlich. "Draco, nun mach dir mal nicht ins Hemd. Ich werde nichts erzählen und ich, als dein bester Freund, werde schon auf dich aufpassen. UND ich werde dich weiter ablenken, damit du deine Schmerzen vergisst!" Draco seufzte. Blaise war wahrlich ein guter Freund und genau so einen brauchte er jetzt. Das Gespräch hatte ihn wirklich abgelenkt, aber er fühlte sich dennoch erschöpft. Natürlich könnte er jetzt einfach alles auf sich zukommen lassen, doch wie sollte er? Wenn die Veela sich tatsächlich einen Kerl aussuchte, wie sollte er diesem dann erklären, dass dieser nun sein Partner sein musste? Zu allem Überfluss galt der Malfoyerbe als einer, der gerne andere ärgerte. Da war er doch in seinem Zustand ein gefundenes Fressen für seinen potenziellen Partner. Ob da eine Frau einfacher wäre, wusste er aber auch nicht. Alles in allem, war das eine scheiß Situation! Dieses 'Unwohlsein' nervte ihn und die ganze Situation zog an seinen Nerven. Vor allem wenn er daran dachte, dass er nichts dagegen tun konnte. Und wie sollten dann erst die nächsten Wochen und Monate werden? Er ahnte Schlimmes. Kapitel 2: Wenn Verwirrtheit Überhand gewinnt --------------------------------------------- Gestern hatte er noch viel mit Blaise geredet. Dieser hatte sich wohl wirklich vorgenommen, auf Draco acht zu geben. Generell fand dieser das auch ziemlich gut, aber Zweifel hatte er schon. Sein Freund nahm das alles so...gelassen hin. Der Blonde machte sich da viel mehr Gedanken. Dennoch hatte er gestern nicht mehr reden wollen. Lieber war er früh ins Bett gegangen und hatte versucht zu schlafen. Heute war Dienstag und das machte ihn sogar ein wenig froh. Den Montag hatten sie frei gehabt, wegen ihrer Ankunft. Das bedeutete, dass er nur noch 4 Tage Unterricht überstehen musste, ehe Wochenende war. Es war ein kleiner Trost, aber immerhin besser als nichts, so dachte er sich. Blaise und Pansy warteten im Gemeinschaftsraum auf ihn und vermutlich waren Nott, Crabbe und Goyle auch nicht weit weg. Jetzt musste er sich zusammenreißen, denn so wie gestern im Zug konnte er sich nicht verhalten. Das würde irgendwann zu auffällig werden. Er musste sich so verhalten, wie er sich immer verhielt. Zwar war das nicht so einfach, weil das Ziehen in seinem Bauch doch recht unerträglich wurde, aber da musste er nun einfach durch. Egal, wie es ihm dabei ging. Zumal es noch recht erträglich war, denn es kam schon oft vor, dass er wegen diesem Unwohlsein einen Tag lang kaum was gegessen hatte. Oder er war so lustlos, dass er den Tag nicht aus dem Bett raus gekommen war. Nur, wenn es unbedingt nötig gewesen war, aber ansonsten nicht. Und das konnte er hier in Hogwarts nicht gebrauchen. Also war er recht dankbar, dass es momentan nur ein wenig zog. Zusammen mit den anderen ging er schließlich zur großen Halle. Auf dem Weg dorthin hatte Blaise ihn fragend angesehen, vermutlich um zu prüfen, ob es Draco gut ging. Der Blonde nickte ihm nur kaum merklich zu und damit war das Thema für ihn gegessen. Er wollte jetzt sicher nicht jeden Tag irgendwelche Gespräche darüber führen. Draco hatte es Blaise nur erzählt, weil dieses sowieso gemerkt hatte, dass irgendwas nicht stimmte. Dafür kannte ihn sein bester Freund gut genug. Aber das hieß nicht, dass er nun Gesprächsbedarf hatte. In der großen Halle setzte er sich an seinen Platz, dort wo er immer saß. Neben ihm Blaise und auf der anderen Seite Pansy. Ihm gegenüber saßen Nott, Crabbe und Goyle. Naja, fast gegenüber. Er konnte zwischen ihnen durch die kleine Lücke sehen und die Schüler ein wenig beobachten. Immerhin hatte sich sonst nicht viel verändert, das war gut. "Draco? Iss was!", kam es nach 10 Minuten von Blaise. Angesprochener brummte auf, goss sich dann aber Kaffee ein und kümmerte sich nun um sein Frühstück. Gut, er war wieder etwas in Gedanken geraten. Aber was solls! Heute Morgen hatte er eh nicht so viel Hunger, dennoch aß er genug. Sonst würde dein Freund noch anfangen, ständig auf ihn aufzupassen. Und das würde dann sicher nervig werden und auf Streit hinauslaufen. Das galt es zu vermeiden. Komischerweise fühlte er sich gut. Naja, so gut wie man sich in seiner Situation fühlen konnte, aber besser als noch in seinem Schlafzimmer. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass er Hunger gehabt hatte, ohne es wirklich zu merken. Und nun fühlte er sich deshalb ganz gut. Irgendwann machte sich die kleine Gruppe dann auch auf den Weg zu den Klassenräumen. Sie waren etwas später aufgestanden, als der Großteil der Schülerschaft. Dieses Gedränge an der Tür wollte er sich nicht geben und das wussten seine Freunde auch. Und als sie wenig später hindurch gegangen sind, wobei auch noch einige andere gewartet hatten bis es leerer wurde, hatte er wieder dieses komische Gefühl. Es war so, als würde diese Veela in ihm plötzlich für ein paar Sekunden oder Minuten Ruhe geben. Ob das normal war wusste er nicht. Es sorgte bei ihm allerdings ein wenig für Verwirrung, die er sich, Salazar sei Dank, nicht anmerken ließ. Das hätte ihm jetzt noch gefehlt, wenn die anderen das gemerkt hätten. Vor allem Blaise schien ein wachsames Auge auf ihn geworfen zu haben. Solange es nicht auffiel, sollte dieser das nur machen. Und natürlich, solange er Draco dabei nicht irgendwie störte oder nervte. Aber das konnte dieser sich hoffentlich selber denken, denn schließlich war er nicht umsonst sein bester Freund. Heute hatten sie nur bis zum Mittagessen Unterricht, also würde der Unterrichtstag nicht allzu lange dauern. Zwar war es jetzt nicht unbedingt spannend, aber er musste dennoch in jedem Unterricht gut aufpassen. Am Ende des Schuljahres wollte er die Prüfungen mit den besten Noten bestehen. Allerdings ging ihm dieses Veelagen gerade mächtig auf den Sack. Egal ob in den Unterrichtsstunden oder auf den Fluren, wenn sie auf dem Weg zu den Klassenräumen waren... dieses beschissene Gen schien irgendwie Stimmungsschwankungen zu haben! Wobei er sich dabei wirklich gefragt hatte, ob ein Gen Stimmungsschwankungen haben konnte? Immerhin hatte diese Veela einen eigenen Willen, zwar in Grenzen, aber was die Partnerwahl betraf, war der eigene Wille da. Also konnte sie auch Stimmungsschwankungen haben. Diese Gedanken behielt er aber lieber mal für sich, auch dass er sich mal gut und mal schlecht fühlte. Es nervte nicht nur, es verwirrte ihn auch. Wie sollte er so seine Situation ignorieren, zumindest während des Unterrichts, wenn es mal unangenehm wurde und mal nicht? Gerade auf dem Flur war es recht unangenehm, aber nun, wo er wieder in der Halle auf seinem Platz saß, ging es. Es ging nie ganz weg, aber es verbesserte sich und manchmal fühlte er sich ganz wohl. Woran das lag, wusste er nicht. Und obwohl sich eine Ahnung in seinen Kopf schlich, ignorierte er das. Der Malfoyspross empfand es als keine gute Idee, seltsame Vermutungen anzustellen oder irgendwelche Vorahnungen zu haben. Das würde ihn, erstens, sicher nicht aufheitern und zweitens, die Situation auch nicht verbessern. "Dray?", fragte Pansy lieblich. Draco sah sie nur böse an, was sie seufzen ließ. "Draco?", verbesserte sie sich. "Was ist?" Er hasste es, wenn man ihn Dray nannte. Das klang mal so gar nicht Malfoyhaft. Und wenn das jemand mitbekam, würde das vielleicht sogar die Runde machen! Das wäre das Ende seines Rufes hier. "Du musst mir dieses Jahr auf jeden Fall wieder Nachhilfe geben!" "Ach? Muss ich das, ja?" "Nun sei nicht so. Meine Eltern meinten, ich brauche ein gutes Zeugnis. Und du bist gut in der Schule!" "Pansy...die Schule hat gerade wieder angefangen! Noch lohnt sich eine Nachhilfestunde gar nicht. Frag mich in ein paar Wochen noch mal!" Außerdem musste er selbst ebenso lernen. Zwar war er schlau, aber dennoch musste er sich anstrengen, um gute Noten zu bekommen. Und das bedeutete lernen. Das ging aber meist nur, wenn er seine Ruhe hatte und in seinem Tempo lernen konnte. Immer wenn er ihr Nachhilfe gab, musste er das in ihrem Tempo machen und dass hinderte ihn daran selbst zu lernen. Außerdem musste er sie immer ermahnen, sich zu konzentrieren. Das war gar nicht mal so einfach, denn sie war sehr leicht ablenkbar. Es musste nur ein männliches Wesen an ihr vorbeilaufen, welches sie natürlich mega süß fand und schon war ihre Konzentration dahin. Sie himmelte jeden süßen Jungen an, was manchmal wirklich lästig war. Und nicht nur, wenn sie eigentlich lernen sollten. Natürlich gab es auch mal eine Zeit, wo sie Draco angehimmelt hatte. Aber es war schnell klar geworden, dass sie sich nicht als Paar eigneten. Nicht mal nur körperlich. Das war ihnen beiden zum Glück früh genug klar geworden. Das hieß aber nicht, dass sie nicht weiter an ihm hing. "Was wollen wir denn nach dem Mittagessen machen?", wechselte sie nun das Thema. Wie gesagt, sie war schnell mal abgelenkt. "Wir könnten zum See gehen. Noch ist es nicht zu kalt", schlug Blaise vor. "Gute Idee. Draco? Hast du auch Lust?" Naja, er könnte jetzt Nein sagen, aber dann würde er im Zimmer liegen und mal wieder in Gedanken versinken und wer weiß, was diese Veela dann anstellte! Also nickte er ihnen zu, während er weiter aß. ●•• ••● Nach dem Abendessen war er mit Blaise in ihrem Schlafzimmer verschwunden, weil dieser unbedingt mit ihm reden wollte. Hoffentlich würde das jetzt echt nicht jeden Abend so laufen. Das wäre das letzte, was er wollte. Wie oft hatte er das wohl heute schon gedacht? "Blaise, wenn du jetzt denkst, dass wir jeden Tag solche Gespräche führen, kannst du das knicken!" "Jaja, ich weiß. Das jetzt ist nur...eine kleine Ausnahme. Wir müssen da über was anderes reden." "Na dann schieß mal los. Ich wollte gleich noch mit Nott Schach spielen." "Ist ja gut. Also...was weißt du über Veelas?" Was sollte denn diese Frage nun? Generell war das natürlich eine berechtigte Frage, aber wie kam Blaise denn ausgerechnet darauf? Der Blonde hatte sich heute wirklich angestrengt, sich nicht komisch zu verhalten oder sonst irgendwie aufzufallen. "Warum fragst du?" "Naja, du warst zwar heute wieder fast so wie sonst... aber ich hab dir angesehen, dass dich was bedrückt." "Du hängst definitiv zu oft mit mir rum..." "Ich kann nichts dafür, dass ich dich besser kenne, als jeder andere!" "Ja, gib ruhig an! Hör mal, natürlich mache ich mir Gedanken! Und ich kann sie nicht immer ignorieren, aber ich versuch es!" "Okay. Dennoch finde ich, dass wir uns in den nächsten Tagen mal erkundigen sollten. Wenn wir in die Bibliothek gehen, fällt das doch nicht auf." Das war eigentlich keine schlechte Idee. Immerhin gab es noch viele Dinge, die er wissen wollte. Und vielleicht würde er dann erfahren, warum seine Veela diese... Stimmungsschwankungen hatte. Er fand wirklich kein anderes Wort für das Ganze. "Blaise? Kennst du dich etwas damit aus?" "Wieso? Sag bloß, du hast deine große Liebe schon gefunden?" "Natürlich nicht! Und mach dich nicht über mich lustig! Das wird niemals irgendeine Liebe von mir sein!" "Haha...ist ja gut! Aber, was ist dann? Du fragst ja nicht einfach nur so." "Haben Veelas Stimmungsschwankungen?" "Was?" "Na ich meine... Ich hab dir doch erzählt, dass ich mich immer unwohl fühle und es zieht irgendwie...in mir drin." "Und weiter?" "Heute hat das immer mal wieder ausgesetzt. Es ist nie ganz verschwunden, aber zwischendurch fühlte es sich wesentlich besser an. Und ich hab keine Ahnung, wieso. Beschissenes Gen!" "Hm.. komisch. Entweder es ist normal oder... " "Oder was?" "Oder aber, deine Veela hat ihren potenziellen Partner hier in der Schule gefunden." Als Draco diesen Satz hörte, hatte er das Gefühl, dass es doch noch viel schlimmer kommen würde, als er bisher dachte! Kapitel 3: Erste Vermutungen ---------------------------- Das gestern hatte ihn wahrlich geschockt. Und Blaise hatte es auch noch so normal ausgesprochen, als ob es das Natürlichste auf der Welt wäre. Dabei war das einfach nur schrecklich, wenn dieser mit seiner Vermutung recht hätte. Der Partner seiner Veela, hier auf der Schule, wo er bisher niemanden als angemessen empfunden hatte... das konnte doch nicht wahr sein. Doch egal ob es nun wahr war oder nicht, Draco hatte sofort zugestimmt am nächsten Tag in die Bibliothek zu gehen. Das musste einfach geklärt sein und wenn er mehr über dieses Gen wusste, dann würde es vielleicht auch weniger schreckliche Überraschungen geben. So wie diese... Stimmungsschwankungen! Er fand immer noch, dass dies ein passender Name für das wechseln der Gefühle war. Also hatten sie abgemacht, dass sie nach dem Unterricht in die Bibliothek gehen würden. Draco hatte für sich selbst beschlossen, heute mal genau darauf zu achten, wann sich das Gefühl veränderte. Es würde zwar nicht einfach sein eine bestimmte Person zu erkennen, doch vielleicht konnte er so herausfinden, ob es an Personen liegt oder ob es etwas anderes ist. So oder so wollte er endlich mehr Klarheit haben. Erst dann könnte er sich entspannen und sich besser verhalten. Gerade saßen sie am Mittagstisch, doch Draco war überhaupt nicht nach Essen zumute. Er trank lediglich etwas Kürbissaft und aß hin und wieder mal eine Nudel von dem Auflauf, der auf seinem Teller lag. Schon seit heute Morgen ging es ihm nicht so gut und vermutlich war heute einer dieser Tage, wo er sich mal wieder richtig mies fühlte. Eigentlich hatte er gehofft die Woche ohne solch einen Tag zu überstehen, immerhin war die Veelasache ja schon schlimm genug. Da hatte er sich wohl zu früh gefreut. Wenn heute nicht Mittwoch und damit Unterricht wäre, wäre er am liebsten nicht mal aus dem Bett gekommen. Zudem hatte er das Gefühl, wenn er wirklich was essen würde, dass er sich direkt übergeben würde. Sein Magen zog sich zusammen und das machte ihm innerlich zu schaffen. Seinen Freunden hatte er gesagt, dass er etwas Bauchschmerzen hatte und vermutlich irgendwas nicht vertrug. Blaise war natürlich der Einzige, der mit Sicherheit ahnte was wirklich mit dem blonden Slytherin los war. Aber solange dieser nichts sagte, brauchte Draco sich auch vor ihm nicht zu erklären. Worüber er allerdings ganz froh war. Gerade brauchte er Erklärungen noch weniger als sonst. Das Essen konnte er nun erst mal vergessen. Er würde jetzt nichts runter bekommen, selbst wenn er gewollt hätte. Danach würde es ihm sicherlich nur noch mieser gehen. Also wartete er bis die anderen fertig waren, sodass sie endlich zum nächsten Unterricht konnten. Gerade als sie durch die Tür der großen Halle gingen, wo allerdings nun doch ein kleines Gedrängel entstand, wurde er gegen jemanden gedrückt. Er hasste es wenn so etwas passierte, wenn man durch das Gedrängel an alle möglichen Leute gedrückt wurde. Doch plötzlich fühlte er sich gut, fast schon zu gut. Es war wir viele kleine Blitze, die durch seinen Körper schossen. Als er draußen vor der Halle stand, war das Gefühl wieder weg. Er sah sich um, doch wie sollte er erkennen, was dieses Gefühl ausgelöst hatte? Oder eher.. wer? Hoffentlich ein Mädchen, schoss es ihm direkt durch den Kopf. Wenn er schon gezwungen war den Rest seines Lebens mit einem nicht von ihm ausgewähltem Menschen zu verbringen, dann wollte er nicht auch noch dazu gezwungen werden, schwul zu sein. Zumal er eh der Meinung war, dass er niemals mit einem Kerl schlafen würde. Geschweige denn, dass er überhaupt eine Beziehung haben wollte! Das würde eher etwas wie ein ungewolltes zusammen sein werden, aber mehr auch nicht! Obwohl er nicht einmal das wollte! ●•• ••● "Und du bist dir ganz sicher, dass du dich so richtig gut gefühlt hast? Keine Einbildung?" "Blaise! Ich weiß doch, was ich gefühlt habe! Und doof bin ich auch nicht!" "Na gut, nehmen wir mal an, es ist wirklich so wie du es sagst-" "Es ist so! Irgendwas war anders... Ich habe es gespürt!" "Also.. Die Veela hat es dir sozusagen mitgeteilt, dass sie etwas gefunden hat, was sie sich gut fühlen lässt und was dich dadurch gut fühlen lässt." "Genau! Und könntest du bitte leiser sein? Ich habe keine Lust, dass hier irgendwer etwas von meiner Situation mitbekommt!" Sie saßen in der Bibliothek und Draco hatte Blaise gerade von dem Ereignis heute Mittag erzählt. Es war schwierig gewesen die Anderen abzuwimmeln. Lernen konnten sie nicht als Ausrede nehmen, weil Draco Pansy heute Mittag deshalb noch abgewimmelt hatte. Also hatten sie ihnen erzählt, dass sie noch etwas Wichtiges zu besprechen hätten. Das hatte zwar für Neugierde gesorgt, aber zum Glück war eher Pansy die Neugierige...naja und Blaise. Aber Pansys Fragen würde er schon ignorieren können, das war kein Problem. "Jaja. Also, wie fühlst du dich jetzt? Wieder so schlecht?" "Ja! Natürlich fühle ich mich schlecht! Was denkst du denn? Und das hat nicht nur etwas mit dieser beschissenen Situation zu tun!" "Werd doch nicht gleich so zickig! Ich hab nur gefragt... Ein Glück bin ich nicht dein Partner." "Was soll das den bitte heißen?!" "Naja.. du bist anstrengend. Und ich will gar nicht wissen, was deinem Partner alles blüht." Blaise grinste sich gerade einen zurecht und hatte offensichtlich Spaß daran, Draco zu ärgern. "Also 1. hörst du auf dich über mich lustig zu machen und 2. werde ich ohnehin keine Beziehung mit meinem Partner haben." "Echt nicht? Aber ich dachte, Veelas brauchen ihren Partner?" "Nun nimm das Wort doch nicht in den Mund, verdammt! Und ja, das mag sein. Aber nehmen wir an es ist ein Kerl...dann werde ich garantiert nicht mit ihm zusammen sein. Der ist dann notgedrungen in meinem Leben!" "Und wenn es ein Mädchen ist?" "Dann hoffe ich, dass es wenigstens ein kluges und hübsches Mädchen ist! Aber viel wohler würde ich mich auch nicht fühlen!" Es war die Tatsache, dass er sich diesen Partner nicht selbst aussuchen konnte. Und hier in Hogwarts hatte er keine potenziellen Partnerinnen für sich finden können, doch nun schien die Veela da ganz anderer Meinung zu sein. Eins war für den blonden Slythern sicher: Er würde bestimmt Pech bei der Wahl haben! "Okay, ich schlage vor wir schauen einfach mal in das Buch hier und dann wissen wir schon mal mehr über...dieses Gen", meinte Blaise dann irgendwann. Er hatte extra nicht Veela gesagt, weil er sonst vermutete, von Draco eine übergebraten zu bekommen. Und da er Draco kannte, wusste er auch, dass dieser das durchaus tun würde! "Und was steht drin?" "Ich hab doch gerade erst angefangen zu lesen!" Draco seufzte auf, war ungeduldig, was eigentlich eher untypisch für ihn war. Aber das hier war eine besondere Situation, wo er durchaus auch mal ungeduldig sein durfte. Immerhin ging es praktisch um sein Leben und da wollte er auf alles vorbereitet sein. "Okay, also hier steht das du solange Schmerzen haben wirst, bis die Veela ihren Partner gefunden hat.-" "Das weiß ich schon!" "Mensch Draco! Jetzt lass mich doch mal ausreden!", brummte Blaise ihn an. Darum war er der beste Freund von Draco, weil er schon immer am besten wusste, wie man mit dem Malfoyerben umgehen musste. "Also! Selbst wenn sie deinen Partner...naja... 'gefunden' hat, heißt das nicht, dass du automatisch keine Schmerzen mehr hast. Du erkennst deinen Partner daran, dass du dich in dessen Nähe unglaublich wohl fühlst und dieses unangenehme Ziehen verschwindet." "Moment... bedeutet das, dass ich dann ewig an der Person hängen muss?!" "Naja, nicht direkt. Die Veela merkt es irgendwie, wenn du deinen Partner gefunden hast oder nicht. Bedeutet, wenn du mit ihm oder ihr zusammen bist und dein Partner das auch weiß, dann wird es besser." "Okay. Also wenn ich sozusagen eine... Beziehung habe, hört es auf?" "Ähm...naja..." Draco stöhnte genervt auf, denn er sah sein Leben schon an sich vorbeiziehen. Wieso musste er auch so ein Pech haben? Hätte das nicht irgendwem anders passieren können? Irgendwem, bloß nicht ihm selbst! "Hör mal Draco, so schlimm ist es nicht. Du wirst zwar dann keine Schmerzen mehr haben, nicht direkt zumindest, doch du wirst dich unwohl fühlen. Du brauchst dessen Nähe, um dich besser zu fühlen." "Also bin ich doch irgendwie an ihn...oder sie gebunden. Richtig?" "Wenn du es so ausdrückst, ja. Aber hier steht auch, dass männliche Ve-... Genträger sehr selten sind und man nicht genau weiß, ob es auch bei denen so ist, wie bei den üblichen weiblichen Genträgern." Das machte dem Slytherin doch tatsächlich Hoffnungen. Vielleicht würde es gar nicht so schlimm werden und vielleicht könnte er es irgendwie umgehen, seinen Partner ansprechen zu müssen. Ja, vielleicht würde es sogar reichen, nur ab und zu in dessen Nähe zu sein. Es war zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber er wollte daran glauben! Das war immerhin besser, als sich nun damit abfinden zu müssen, ewig an eine Person gebunden zu sein, die er vermutlich nicht mal mochte. Da konnte man ruhig solche Hoffnungen in sich tragen, fand zumindest Draco. "Ich glaube den Rest solltest du dir lieber in Ruhe alleine durchlesen. Es ist doch ne Menge und ich fürchte du willst den Rest nicht hier lesen." Da war sich Blaise ganz sicher, denn wenn er es jetzt hier lesen würde, würde Draco vermutlich komplett ausrasten. Dafür kannte er seinen Kumpel eben doch zu gut. Auch wenn es ihn etwas amüsierte, Draco so zu sehen, denn so sah man diesen fast gar nicht bis nie. "Sag mir noch mal, wann sich das Gefühl ändert", verlangte er nun von dem Blonden. "Beim Essen und meist in den Klassenräumen.. selten auf dem Flur. Auf den Fluren eigentlich nur, wenn wir gerade von einem Unterricht zum nächsten gehen und dann auch nicht immer." Das brachte Blaise zum Nachdenken, denn wenn das wirklich so war, dann gab es da eine große Wahrscheinlichkeit das... Oh man. Das würde Draco gar nicht gefallen, dachte sich der Dunkelhäutige. "Draco? Was wenn...es einer der Gryffindors ist?" Nun sah ihn Draco verständnislos an, dann beinahe so, als wollte Blaise ihn gerade verarschen und als warte er nur darauf, dass Blaise aufsprang und 'Verarscht' rief. Doch diese Reaktion blieb aus, leider, wie Draco fand. "Du meinst das echt ernst oder?" "Naja überleg mal! Die meiste Zeit haben wir mit den Gryffindors Unterricht. Eigentlich fast nur. Beim Mittagessen hast du mal gesagt, dass es nur dezent besser ist in der Halle. Vermutlich, weil die weiter weg sitzen, dein Partner aber in der Halle ist. Und DU guckst dich immer in der Halle um, also muss dein Partner ja dabei sein." Das klang leider total logisch, das musste auch Draco einsehen. Naja, müsste. Denn eigentlich wollte er das nicht einsehen und nicht mal die Möglichkeit in betracht ziehen, dass es einer dieser Gryffindors ist. Egal ob nun männlich oder weiblich! "Ich bin so was von im Arsch!", jammerte Draco auf, was Blause zum Lachen brachte. "Nun mach dir mal keine Sorgen. ICH werde dir schon helfen und ich hab auch schon eine Idee, wie!" Blaise klang ziemlich sicher und er hatte auch schon einen Plan, wie er den zukünftigen Partner oder die Partnerin ausfindig machen konnte. Und gleich morgen würde es losgehen! Kapitel 4: Blaise Zabini, stehts zu diensten -------------------------------------------- Der nächste Tag fing für Draco eigentlich recht entspannt an. Naja, bis auf seine sowieso schon blöde Lage natürlich. Außerdem hatte Blaise ihm gesagt, dass er ihm schon helfen würde. Zwar war er auch sehr skeptisch.. aber vielleicht war es ja genau die Hilfe, die er brauchte. Außerdem war Blaise der einzige, der in Hogwarts davon wusste. Draco hoffte nur, dass es wirklich die richtige Entscheidung war und dieser diskret sein würde! Leider hatte dieser ihm verschwiegen, was er vor hatte. Darum war er ja so skeptisch. Besagter war gerade dabei, in seinem Kopf seinen Plan zu vollenden. Eigentlich war der Plan nicht sehr aufwendig. Aber er wusste jetzt schon, dass am Ende des Tages eine Predigt auf ihn warten würde! Doch das war ihm gerade egal. Es lohnte sich! Wobei beim Frühstück noch alles ruhig verlief. Blaise beobachtete lediglich seinen besten Freund. Dieser hatte nämlich die Angewohnheit, sich umzusehen und alles zu begutachten. So wie es aussah, sprang Draco aber auf niemanden an, der hier in naher Umgebung bei ihnen saß. Bestimmt wäre es ihm dann aufgefallen. Als das Frühstück dann endlich zu Ende war, standen sie alle auf um zum Unterricht zu gehen. Jetzt erst würde es los gehen.. dabei versuchte er sich zu sehr zu grinsen. Und Draco musste halt nun etwas leiden, für das was er wollte! Oder auch nicht wollte.. So oder so war er in den nächsten Stunden damit beschäftigt, von Blaise hin und her geschubst zu werden! Das lief in etwa so ab: Blaise beobachtete seinen blonden Freund und hin und wieder stieß er ganz ausversehen an ihn oder er rämpelte, auch ganz ausversehen, die anderen an, welche dann gegen Draco stießen. Das ging so bis zum Mittagessen, wo Draco ihn wutentbrannt ansah. "Sag mal, geht's noch?! Was fällt dir ein, mich durch die Gegend zu schubsen?", fragte er aufgebracht. Sie standen noch vor der Halle, weil dieses Gespräch nicht jeder mitbekommen sollte. "Ich weiß gar nicht was du hast. Ich bin nur dabei herauszufinden, auf wen du oder die Veela in dir anspringen würde." Blaise wirkte bei den Worten ziemlich unschuldig, grinste aber ganz wie ein Slytherin. "Das geht aber bestimmt nicht, wenn du mich gegen alle möglichen Leute schubst und mich nach diesem Tag alle für durchgeknallt halten!" "Ach was! Du siehst das viel zu eng.. die meisten bekommen das nicht mit. Und nun hör auf zu meckern. Wir sollten essen gehen.. der Tag ist noch lange nicht rum!" Draco musste ihn gerade hassen, doch es war ihm egal. Sowieso war ihm klar, dass sein bester Freund ihn eh nicht lange hassen konnte. Sie hatten nach dem Mittagessen auch noch 2 Stunden Unterricht. Während des Essens jedoch, beobachtete er ihn noch ein wenig. Es schien wirklich niemand von Slytherin zu sein. Der Dunkelhäutige Slytherin blieb nach dem Mittag schön bei Draco und beobachtete ihn unauffällig weiter. Außer das der Blonde sich immer noch sehr unwohl zu fühlen schien, veränderte sich einfach nichts. Und eigentlich hatte er nur heute Zeit, um ihm zu helfen. Nach dem heutigen Tag würde Draco ihn nur noch verhexen wollen und er würde nicht noch mal die Chance bekommen, ihm zu helfen. Da war sein Freund ziemlich stur. Er ließ sich ja ohnehin ungern helfen, da hatte es selbst Blaise schwierig. Plötzlich nahm er bei Draco etwas wahr, was ihn.. irgendwie entspannter wirken ließ. Dessen Haltung war einfach nicht mehr so verkrampft. Als bester Freund sah er ihm so etwas an, was anderen vielleicht verborgen blieb. Doch er täuschte sich nicht.. er wirkte entspannter. Seine Augen wirkten nicht mehr so gequält, was ihm selbst anscheinend so gar nicht auffiel. Oder wollte er es jetzt nur nicht zeigen? Hinter ihm stand eine Gruppe Gryffindors.. Nun konnte er sich wirklich kein Grinsen verkneifen. Wenn es so war, wie er es sich dachte... Das würde heute Abend noch ein theater geben! Nun mussten sie aber in den Klassenraum, wobei der Professor noch auf sich warten ließ. Das kam ihm aber auch gerade recht. Langsam versuchte er ihn unauffällig in die Nähe der Gryffindors zu bringen. Wenn er das wirklich richtig gedeutet hatte.. dann müsste sein Plan eigentlich funktionieren. Die ersten paar Kerle schienen aber nicht die Veränderung zu bewirken, wie es vorhin gewesen war. Und so viele waren hier nun auch nicht. Aber wenn es einer der Jungs hier war, dann blieben nur noch zwei übrig. Weasley und Potter. Beides würde Draco nicht gefallen. Potter saß gerade auf seinem Platz, während Weasley neben ihm saß und vor ihrem Tisch Hermine und Neville standen. Sie schienen sich zu Unterhalten. Okay, Neville wäre auch noch möglich, wo er ihn nun so sah. Wenn Malfoy auf einen von ihnen reagierte, müsste sich doch eigentlich sein Partner gefunden haben. Also entschied er sich für eine sehr radikale und risikoreiche Lösung, die das ein für alle Mal klären konnte. Risikoreich deshalb, weil Blaise heute Abend vermutlich den Kopf hin halten musste. "Draco?", fragte er, um dessen Aufmerksamkeit zu bekommen. "Was?" Oh, er schien wirklich gereizt. Dennoch musste das nun sein! Mit einem Mal schob er ihn zu der kleinen Gruppe. Unglücklicherweise stolperte Draco über eine Tasche und... landete tatsächlich auf Potters Schoß. So war das nicht ganz geplant gewesen, doch anscheinend war es genau das Richtige. Malfoy blickte erst Blaise böse an, ehe er von Weasley angemeckert wurde. Dadurch drehte er seinen Kopf, blieb aber bei Harrys Gesicht stehen. Diesen sah er ziemlich schockiert, während Potter ihn auch nur ansah. Minutenlang schien nichts zu passieren. Erst als der Professor rein kam, sprang Draco auf und brachte so viel Abstand zwischen der Gruppe und sich, dass das noch seltsamer aussah als dessen Steupern zuvor. Blaise setzte sich auf seinen Platz, wo Draco sich kurz danach neben ihn setzte. "Ich schwör dir.. ich bring dich um, sobald wir alleine sind!", drohte der Blonde ihm. Doch ernst konnte er das gerade nicht nehmen, er war viel zu stolz auf sich selbst! "Das wirst du nicht, mein lieber Draco! Du musst mir dankbar sein... Ich glaube, ich habe gerade den perfekten Partner für dich gefunden!" Kapitel 5: Kalte Schulter, Desinteresse, was auch immer... ---------------------------------------------------------- Es war nun schon über eine Woche her, seit er herausgefunden hatte, wer sein Partner war. Genau genommen hatte Blaise ihm einen Schubs in die richtige Richtung gegeben.. Wort wörtlich! Immer noch bereitete sich ein unangenehmes Gefühl in ihm aus, wenn er daran zurück dachte. Als es passiert war, hatte er Blaise tatsächlich eine Stunde lang angeschnauzt. was dieser sich denn dabei gedacht hätte. Der Dunkelhäutige hatte es einfach über sich ergehen lassen und dabei auch noch so gegrinst. Natürlich war dieser stolz, weil er es geschafft hatte, seinen angeblichen Partner zu finden. Draco allerdings stritt es die ersten Tage einfach ab. Dabei schob er es auf den Schock, plötzlich bei Potter auf dem Schoß gelandet zu sein. Und bei diesem war es ebenso gewesen. Weasley hatte ihn während des Unterrichts noch böse angefunkelt, weil er es gewagt hatte, dessen besten Freund zu nahe zu treten. Als ob er das freiwillig gemacht hatte! Es hatte etwas gedauert, bis man nicht mehr darüber sprach! Das lag aber auch daran, dass Draco jeden noch so gringsten Kontakt mit den Gryffindors gemieden hatte. Die ersten Tage nach dem Zwischenfall hatte er sich noch schlechter Gefühlt. Zabini hatte versucht ihm zu erklären, dass es vielleicht an der Veela lag. Das Gen in ihm hatte seinen Partner erkannt und nun wehrte Draco sich dagegen! Doch er wolte davon einfacn nichts wissen. Mitte der zweiten Woche wurde es dann unerträglich. Da beschloss er, dem noch mal auf den Grund zu gehen. Glücklicherweise hatten er oft mit Potter zusammen Unterricht. Und seit der Aktion von Blaise war es das erste mal, dass er ihn wieder gezielt ansah. Sofort fing sein Bauch an zu kribbeln und sein Körper entspannte sich. Manch einer würde das als schönes Gefühl ansehen, was einen glücklich machen soll. Bei dem Blonden verursachte es nur Übelkeit. Das durfte einfach nicht wahr sein! Potter schien ihn ja ohnehin zu ignorieren, worüber er froh war. Normalerweise war dieser sehr neugierig und meist stritten sie, wenn sie sich begegneten. Oft fing Malfoy an, aber sein Rivale gab nie nach und konterte meist sofort. Das hatte sich seit dem geändert und sie ignorierten sich lieber, auch wenn sie sich auf den Gängen trafen. Draco hatte ihn nicht mal mit dem Arsch angeschaut! Er hatte nämlich vor genau dem Gefühl angst, was sich dann auch bemerkbar gemacht hatte. Und seit dem ignorierte er Potter wieder, wollte nichts von Gefühlen und Veela hören. Seinem besten freund gefiel das so nicht. Dieser sorgte sich, denn wenn Draco ewig seine Gefühle unterdrücken würde, nahm das kein gutes ende. Für beide nicht. Da der blonde Slytherin sich eher dafür entschied, einfach auszuharren und rein gar nichts zu machen, unternahm er eben was. Da er aber wusste, dass dieser dagegen wäre, machte er es heimlich. Nach dem Abendessen passte er Harry ab, der glücklicherweise etwas später die Halle verließ. Warum auch immer dieser das tat, Zabini war gerade mehr als froh darum! So konnte er ihn abpassen und niemand stellte Fragen nach dem Warum oder nach Draco selbst. Naja, niemand, bis auf Potter selbst. Natürlich. "Was wird das? Ich habe gerade wirklich keine Zeit um mit dir zu reden." Blaise konnte verstehen, dass dieser keine Lust hatte. Gryffindors und Slytherins waren sich noch nie wirklich gut gesinnt gewesen. Nun aber musste er das ignorieren. "Du erinnerst dich an diesen kleinen Zwischenfall.. die erste Schulwoche.. Draco.. auf deinem Schoß?" "Ich war ehrlich gesagt dabei, das zu vergessen und niemals anzusprechen." "Das macht Draco auch. Er ist einfach zu stur, als das er dich ansprechen wird." "Okay, aber warum sollte er mit mir reden?" "Weil es wichtig ist." "Warum?" "Das kann ich dir nicht sagen. Das muss er selbst tun." "Ah ja. Und du erwartest jetzt, dass ich dir glaube obwohl wir nichts miteinander zu tun haben, du außerdem noch der beste Freund von Malfoy bist und du mir nicht mal sagen kannst, weswegen ich denn mit ihm reden müsse?" "Wenn du das natürlich so formulierst, klingt das nicht unbedingt nach der Wahrheit." "Tut mir leid, aber ich glaube dir auch nicht. Ich habe auch keine Lust auf irgendwelche Späße von euch. Das mit Malfoy hat mir echt gereicht." "Das war meine Schuld. Es musste sein.. Und bevor du fragst, ich kann dir nicht sagen warum ich das getan habe." "Dann kann ich auch nichts machen. Ehrlich? Ich will auch nichts davon wissen. Das ist Malfoys Sache, nicht meine. Und was auch immer er für ein Problem hat.. er ist schon groß und kann das sicher alleine lösen." "Theoretisch gebe ich dir recht. Aber er ist stur! Wenn er etwas nicht will, ist es sehr schwer ihn davon zu überzeugen, dass Gegenteil zu denken." "Kannst du mir wenigstens sagen, warum es ausgerechnet ICH sein muss? Was hat das alles mit mir zu tun?" "Also.. so genau kann ich dir das nicht sagen. Draco darf auch nichts davon wissen, dass wir hier reden. Noch nicht, zumindest." "Keine Sorge.. in der Regel sprechen Malfoy und ich nicht über Geheimnisse." "Haha. Könntest du nicht wenigstens versuchen, mit ihm zu reden? DU musst es doch auch gespürt haben.. als er da auf dir saß!" "Nein! Ich habe rein gar nichts gespürt!" "Aha! Also doch! Ich hab es gewusst!" "Okay.. ich habe keine Lust mehr. Was auch immer ihr für Probleme habt.. lasst mich daraus! Ich will nichts mit ihm zu tun haben. Wir können uns nicht mal leiden und anscheinend will er mich auch nicht sehen! Dabei sollte es bleiben." Und damit machte sich Harry einfach davon. Blaise hingegen seufzte auf. Wie konnte es sein, dass die zwei so stur waren? Eigentlich war es doch ganz einfach. Veela und Herr würden glücklich sein, wenn sie zusammen waren. Zumindest Zeit miteinander verbrachten Und Draco würde sich dann nicht mehr unwohl fühlen. Beide schienen aber davor weg zu laufen! Die beiden in einen Raum einzusperren und sie erst wieder raus zu lassen, wenn sie sich vertragen würden, war auch keine gute Idee. Zwar konnte nicht viel passieren.. aber vermutlich würden sie es glatt fertig bringen, sich anzuschweigen. Zumindest sein bester Freund war sehr gut darin, stundenlang jemanden zu ignorieren und nicht zu reden. Einsperren war also nicht angebracht, wenn auch verlockend. Harrys Freunde konnte er auch nicht einweihen. Malfoy würde nie wieder mit ihm reden, wenn bald ganz Gryffindor wusste, was sache war! Das war doch zum verrückt werden! Da waren zwei Menschen, eigentlich für einander bestimmt, die sich aber aus dem Weg gingen. Vielleicht hatte er zumindest bei Harry Gedanken ins Rollen gebracht. Denn wenn dieser nicht den Anfang machte, würde es bis zum Ende des Schuljahres nicht klappen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)