Persona: Shadows of Mirror von ShioChan (Kagami no Kage) ================================================================================ Kapitel 143: CXLIII – Der Kampf beginnt --------------------------------------- [~Dienstag, 13. Oktober 2015~] [*Später Abend*] [ Spiegelwelt – Dungeon ] Genervt starrte Kuraiko auf ihr eigenes Spiegelbild, welches von den großen Verandatüren wiedergegeben wurde, die eigentlich einen Blick ins Innere des Hauses ermöglichen sollten. Diese hier jedoch waren verspiegelt und gaben nichts von dem Preis, was drinnen geschah. Mehrmals hatte die Schwarzhaarige versucht die Türen zu öffnen, die an diesem Ort von allem, was sie umgab, noch am Normalsten wirkten. Noch einmal seufzte sie und wandte sich von den großen Spiegeln ab, um sich noch einmal umzusehen. Sie befand sich eindeutig im Garten von Mirâs Familie, der allerdings mehr als surreal wirkte. Das gesamte Grundstück war von einer Brusthohen Hecke umgeben, deren Blätter jedoch aus kleinen Glassplittern bestand. Auch die einzelnen Blumen, die hier und dort standen, bestanden aus solchen Splittern, die jedoch in verschiedensten Farben glänzten. Auf dem ganzen Gelände lagen Gartenmöbel verteilt, die zum Teil im Boden versunken waren. Dafür, dass der Garten relativ klein war, waren es allerdings eindeutig zu viele Möbelstücke, was die junge Frau vermuten ließ, dass sie ihnen eine Bedeutung beimessen musste. Welche jedoch war ihr noch nicht ganz klar. Erneut seufzte sie und drehte sich wieder zu den Verandatüren, die in eine bröckelige Sandsteinwand eingelassen waren. Und obwohl die Mauer so instabil aussah, war es einfach unmöglich die großen Fenster zu öffnen oder zu zerstören. Sie hatte es bereits mehrere Male versucht und nicht nur sie… Wieder entkam ihr ein Seufzen, während ihr Blick auf den schwarzhaarigen jungen Mann etwas entfernt von ihr wanderte, der sich der Hecke zugewandt hatte und versuchte einen Weg darüber hinweg zu finden. Allerdings stellte sich auch das als unmöglich heraus, denn kaum hatte er seine Hand über das Gestrüpp gestreckt, stieß er an ein unsichtbares Hindernis. Plötzlich zog er die Hand zurück und rieb sich diese, als ihn ein kleiner elektrischer Schlag traf. „Autsch…“, skeptisch starrte er auf die Stelle, welche er eben noch berührt hatte und wandte sich dann seiner Begleiterin zu, „Also hier kommen wir auch nicht drüber…“ „Wäre ja auch zu schön gewesen“, murmelte Kuraiko und sah sich noch einmal um, „Also was machen wir nun?“ Masaru trat an sie heran und sah sich ebenfalls noch einmal um: „Tja gute Frage. Wir müssen hier auf jeden Fall irgendwie raus… oder auch rein… wie man es eben nimmt. Ich kann mir vorstellen, dass es hier irgendwo einen Mechanismus geben muss, der die Türen öffnet… jedenfalls hoffe ich das.“ „Das hab ich befürchtet… aber wo soll der sein? Es gibt hier nichts, wo etwas versteckt sein könnte…“, ihr Blick fiel auf zwei Spaten, die an der Wand neben den Verandatüren standen. Für die Verhältnisse dieser Welt wirkten sie auch viel zu normal, als dass sie sie ignorieren konnte und sie bekam langsam eine Idee, wie sie an ihr Ziel gelangen könnten. Ohne ein weiteres Wort zu sagen ging sie auf die beiden Spaten zu und griff sich einen davon, den sie kurz eingängig betrachtete. Unter den fragenden Blicken Masarus stieß sie das Gerät einen Moment später in den Boden, prallte jedoch an diesem ab, während ein leicht metallener Klang zu hören war. „Hm…“, sie sah sich kurz um und ging dann auf eine Stelle zu, aus welcher eines der Gartenmöbel herausschaute. Auch hier stieß sie den Spaten in den Boden, welcher dieses Mal im Boden verschwand: „So ist das…“ Fragend sah der Ältere zu der jungen Frau, welche ihn anwies sich den anderen Spaten zu schnappen und dann an Stellen zu graben, aus denen die Gartenmöbel schauten. „Mit Sicherheit ist hier irgendwo was versteckt“, sagte Kuraiko daraufhin nur als Erläuterung, während sie weiter grub. Masaru zögerte einen Moment, doch tat dann wie geheißen und nahm sich den andern Spaten, um es der Schwarzhaarigen an einer anderen Stelle nachzumachen. Daraufhin war nur noch das scharrende Geräusch der Schaufeln zu hören, die immer wieder in den Boden gestoßen wurden, um die Erde dort herauszuholen. Nach einigen Minuten jedoch erklang auf Masarus Seite ein erneuter metallener Klang, welcher darauf schließen ließ auf ein Hindernis gestoßen zu sein. Doch als der junge Mann genauer hinsah, befand sich dort nichts weiter als Schwärze. So als wäre unter der Erde eine dunkle Plane gespannt, die verhindert sollte, dass man tiefer grub. Auch bei Kuraiko ertönte kurz darauf dieses Geräusch, welches sie dann die Zunge schnalzen ließ. Genervt stieß sie die Schaufel neben das Loch in die Erde, hatte dabei jedoch das gleiche Ergebnis, als der Gegenstand in ihrer Hand mit einem metallenen Klang vom Boden absprang. Auch Masaru verstand sofort, was das bedeutete. Es gab nur ganz bestimmte Stellen, an denen sie graben konnten. Die Erde daneben war durch eine Art Barriere geschützt, die verhindern sollte, dass sie größere Löcher gruben als nötig. „So was umständliches…“, murrte die jüngere Frau, während sie auf die nächste Stelle zuging, aus welcher ein Möbelstück herausragte und dort begann zu graben. Ihr Senpai tat es ihr nach und suchte sich ebenfalls den nächsten Abschnitt, an welchem er graben konnte. So ertönte kurz darauf wieder das schabende Geräusch von Metall, während sich die beiden anschwiegen. „Woher wusstest du, dass wir die Spaten nutzen müssen?“, unterbrach Masaru jedoch kurz darauf das Schweigen. „Ich wusste es nicht, aber diese Teile sahen zu normal aus, als dass sie keine Bedeutung haben konnten“, erklärte die Jüngere ohne sich bei ihrer Arbeit beirren zu lassen. „Und wie kamst du auf die Stellen?“, kam die nächste Frage. „Diese aus der Erde ragenden Möbelstücke waren mir schon die ganze Zeit suspekt. Und da es dort nicht geht, wo keine Möbel sind, habe ich das geschlussfolgert. Kche“, erneut stieß Kuraiko an das Ende des Loches, in dem sie graben konnte und wandte sich dem nächsten Platz zu, „Ernsthaft… was ist das hier für ein Mist? Wonach sollen wir überhaupt suchen?“ Auch Masaru hatte sich derweilen eine neue Stelle zum Graben ausgesucht, da er das Ende des möglichen erreicht hatte: „Das ist wirklich echt anstrengend… da wären mir einige Kendoübungen lieber…“ Noch einmal kehrte Schweigen zwischen den beiden ein, als Kuraiko nicht weiter auf diese Aussage einging, bevor der Ältere wieder das Wort ergriff: „Da bekomme ich echt Respekt davor, was du regelmäßig in der Schule machst.“ „Obwohl im Schülerrat regelmäßig darüber debattiert wird den Botanik-Club zu schließen?“, seine Teamkameraden hob nicht einmal den Blick, was jedoch nichts daran hinderte, dass ihn diese Aussage ziemlich traf. „Wenn es nur nach mir ginge, dann würde ich darüber nicht mal diskutieren. Immerhin kümmerst du dich mit deinem Club darum, dass das Gelände der Schule schön aussieht“, kam jedoch nur als Antwort, „Aber es gibt leider auch Vertreter aus dem Schülerrat, die mitbekommen haben, dass viele deiner Mitglieder nur auf dem Papier dabei sind.“ „Dafür kann ich ja nichts. Die tauchen nur nie auf… mit Ausnahme von Mirâ, wenn sie nicht gerade wichtigeres vorhat“, murmelte Kuraiko. Dabei verbarg sie auch nicht ihre Verstimmung darüber, dass Mirâ sie einmal hat sitzen lassen, um beim Fußballclub zu hospitieren. Als die Violetthaarige mit ihr darüber gesprochen hatte, hatte sie nichts dazu gesagt, da sie den Grund schon irgendwie nachvollziehbar fand. Trotzdem war sie darüber nicht gerade begeistert gewesen. Viel mehr war sie schon recht sauer gewesen, aber sie gehörte nicht zu der Art Mensch, die andere zu etwas zwangen. Immerhin war sie der Meinung, dass jeder so leben sollte, wie er es für richtig hielt. Deshalb würde sie die Violetthaarige auch nicht aufhalten, wenn sie andere Pläne hatte. Masaru hatte kurz in seinem Tun gestoppt, um seine jüngere Mitschülerin zu beobachten, wodurch ihm sehr wohl auffiel, dass ihr etwas missfiel. Jedoch ging er nicht weiter darauf ein, immerhin wusste er nicht, was genau los war, allerdings hatte er eine Vermutung, immerhin hatte er am letzten Freitag gesehen, wie Mirâ im Fußballclub ausgeholfen hatte. Mit Sicherheit hatte es etwas damit zu tun. Er wandte sich wieder seiner Arbeit zu: „Und was ist mit diesem Erstklässler?“ Dem Älteren fiel auch dieses Mal auf, dass die Jüngere eine Regung zeigte, in dem sie kurz in ihrem Tun innehielt, jedoch dann unbeirrt weiter machte: „Welcher Erstklässler?“ „Na der mit den schwarzen Haaren und roten Augen… wie hieß er noch?“, Masaru schien kurz zu überlegen, „Ich glaube er hieß Tsukiyama… ja genau… ich erinnere mich an ihn, weil sein Name mich an die Familie erinnert, die früher den alten Tempel geführt hat, der auf dem Gelände vom Einkaufszentrum stand.“ Irritiert sah Kuraiko zu dem Älteren und ging nicht weiter auf Shirota ein, stattdessen wechselte sie das Thema: „Du kennst den Tempel noch?“ „Aktiv nur noch als Ruine… aber meine Eltern und mein ältester Bruder kennen den Tempel noch, wie er mal aussah, bevor er verlassen wurde“, erklärte ihr Teamkamerad, „Als Kind bin ich aber oft durch die Ruine geschlichen, bis mein Bruder mich wütend nachhause geschliffen hat.“ Er musste kurz lachen, während er an die alten Zeiten dachte. „Wer hätte gedacht, dass der tugendhafte stellvertretende Schulsprecher mal so ein Draufgänger war“, meinte die junge Frau darauf nur, woraufhin das Lachen noch etwas stärker wurde. „So tugendhaft, wie ihr mich immer alle hinstellt, bin ich gar nicht“, meinte er daraufhin nur und kam wieder zum eigentlichen Thema zurück, „Aber nun versuch nicht einfach das Thema zu wechseln… was ist mit Tsukiyama? Ich sehe ihn regelmäßig zum Botanik-Clubraum laufen.“ „Ach der kann mir gestohlen bleiben… hm?“, überrascht sah Kuraiko auf das kleine graue Etwas, welches leicht aus der dunklen Erde ragte, „Was ist das denn?“ Überrascht unterbrach der Schwarzhaarige seine Arbeit und ging zu ihr hinüber, während sich die junge Frau auf den Boden hockte und mit den Händen weiter in der Erde buddelte. Kurz darauf kam ein kleiner grau-weißer Teddybär zum Vorschein, welcher nicht viel größer als eine Handfläche war. Er war ziemlich verdreckt von der Erde, wirkte aber ansonsten sehr neu. Irritiert griff die Schwarzhaarige mach dem kleinen Plüschtier und begutachtete es einen Moment. Dieses kleine Tierchen passte hier mal so überhaupt nicht hin. Selbst wenn alles um sie herum nicht sehr real wirkte, irgendwo ergab das Ganze doch einen Sinn. Immerhin hatten sie hier Gartenmöbel vorgefunden und kein Sofa oder eine Dusche oder etwas, mit dem sie gar nicht gerechnet hatten. Umso mehr fiel dieser kleine Bär doch auf. Ob er der Schlüssel war? Ein Geräusch von sich aufladender Energie, ließ die beiden Oberschüler, die bis zu diesem Zeitpunkt noch voll auf das Kuscheltier fixiert waren, aufhorchen. Langsam drehten sie sich um und schafften es dann gerade noch so auszuweichen, bevor genau vor ihnen mehrere Lichtkugeln explodierten und im darunter befindlichen Boden schwarze Flecken hinterließen. Erschrocken blickten die beiden kurz darauf auf zwei weiße Pferde, die aus dem aufgewirbelten Staub auftauchten und auf denen eine Gestalt saß, die in einen schwarzen langen Mantel gekleidet war und in einer Hand eine riesige Sense hielt. Beim Anblick des Wesens wich beiden Oberschülern die Farbe aus dem Gesicht, als sie auf den Totenschädel sahen, welcher unter der Kapuze hervorschaute. Es war, als würden sie dem Tod direkt ins Gesicht blicken und führte dazu, dass es ihnen eiskalt den Rücken herunterlief. „Nicht euer Ernst oder?“, kam es nur schockiert von Kuraiko. „Was sind das für Gegner?“, stellte Masaru eine rhetorische Frage. Dann jedoch fiel ihm wieder ein, was ihre Navigatorin am Eingang der Spiegelwelt gesagt hatte: Dass sich die Aura der Shadows in dieser Welt verändert hatte. Damit war wohl auch diese Veränderung gemeint, denn die beiden Shadows, die ihnen gegenüberstanden, sahen vollkommen anders aus, als die, gegen die sie bisher gekämpft hatte. Und es war ganz sicher, dass sich diese Gegner auch in ihrer Stärke von den bisherigen unterschieden. Sofort zogen die beiden Schwarzhaarigen ihre Waffen und gingen in Angriffsstellung, während ihre Gegner sie für einen Moment zu beobachten schienen. Dann bildete sich um den skelettierten Reiter zu ihrer Linken ein blaues Licht, auf das ein Rot-Schwarzes folgte, dass sich vor Masaru formte. Bevor der junge Mann jedoch reagieren konnte, explodierte es bereits vor ihm und riss ihn direkt von den Füßen. Erschrocken sah Kuraiko zu dem älteren Schüler und wandte sich dann wieder ihrem Gegner zu, ehe sie ihr Handy zückte und Kadesch rief, mit welcher sie einen Eiha-Angriff auf den Reiter losließ, der Masaru angegriffen hatte. Doch leider zeigte dies keine Wirkung. Stattdessen wurde der Angriff auf sie zurückgeworden, dann jedoch von der Fähigkeit ihrer Persona wieder neutralisiert. „Er reflektiert Flüche? Na so ein Ärger aber auch…“, murmelte die junge Frau und bereitete sich bereits auf einen Gegenangriff vor, jedoch blieb dieser von ihren beiden Gegnern aus. Plötzlich jedoch ergriff sie ein starker Wind und riss sie von den Beinen, sodass sie einige Meter entfernt schmerzhaft auf dem Boden landete. Irritiert sah sie auf und blickte dann auf Harachte, welcher die Hand auf die gerichtet, vor ihr schwebte. Ihr Blick wanderte an der Persona herunter, auf Masaru, der sein Smartphone in der Hand hielt, das leicht bläulich schimmerte. Dabei wirkten seine Augen jedoch so trüb, dass sich nicht einmal der blaue Schimmer seines Handydisplays darin spiegeln konnten. „Na klasse… das auch noch…“, murrte die Schwarzhaarige. Im Augenwinkel schimmerte wieder ein blaues Licht, welches dieses Mal wieder von den Reitern ausging, auf welches sich vor ihr und Masaru mehrere Kugeln bildeten, die sich anhörten, als würden sie sich elektrisch aufladen. Schnell sprang die junge Frau zur Seite und riss dabei ihren älteren Teamkameraden mit, der aktuell unter dem Einfluss der Gegner stand. Allerdings war sie einen Moment zu spät gesprungen, sodass sie am Bein getroffen wurde, als die Lichtkugeln explodierten. Schmerzhaft landete sie gemeinsam mit Masaru auf dem Boden und betrachtete dann die Wunde an ihrer Wade, die unter den zerrissenen Leggings hervorschaute. „Urgh…“, zuckte sie zusammen, als der Schmerz ihr Gehirn erreicht hatte. Als wäre das nicht schon genug gewesen, hatte sie Mühe Masaru ruhig zu stellen, welcher versuchte sich wehrhaft von ihr zu trennen. Jedoch musste sie irgendwie verhindern, dass er erneut mit Harachte angriff und sie noch einmal verletzte. Sie musste ihn irgendwie wieder zur Vernunft bekommen. Weshalb sie, den Schmerz ignorierend, in der Persona-App nach einem Item suchte, welches den Schwarzhaarigen wieder zur Vernunft bringen würde. Wieder bemerkte sie das blaue Licht, das eindeutig von ihren Gegnern ausging und schaffte es dann gerade so einem erneuten physischen Angriff auszuweichen, die sie wahrscheinlich wie Masaru mit einer Gehirnwäsche belegt hätte. Dabei musste sie jedoch den Älteren doch loslassen, um sich hinter einem aus der Erde ragenden Tisch zu verstecken, was dafür sorgte, dass der junge Mann nun doch wieder dem Angriff des anderen Reiters getroffen wurde und zu Boden ging. Dadurch hatte Kuraiko jedoch Zeit ein Gegenmittel zu suchen, weshalb sie hoffte, dass der Schwarzhaarige ihr verzeihen möge. Schnell suchte sie das Gegenmittel heraus und schickte es an ihren Kameraden, der damit endlich wieder zu sich kam. „Urgh… was ist passiert?“, fragte er anschließend, als er sich schmerzhaft am Boden wiederfand. Während sich der Ältere versuchte zu orientieren, rief Kuraiko ihre Persona, um auf sich selbst Dia zu wirken. Das sanfte grüne Licht der Fähigkeit legte sich um ihren Körper und heilte die Verletzung an ihrem Bein soweit ab, dass sie nicht mehr so sehr schmerzte. Danach griff sie zu ihrer Sense und stürzte sich auf die beiden Shadows vor sich. Mit Schwung ließ sie ihre Waffe auf einen der beiden Reiter niedersausen, was endlich Wirkung zeigte, als das Ungetüm leicht zurückwich. „Du wurdest manipuliert“, rief sie dabei, als sie an dem Größeren vorbeikam, „Sorry… musste dich kurz als Ablenkung verwenden…“ Etwas irritiert sah der schwarzhaarige junge Mann sie an, bis er verstanden hatte, was sie ihm damit sagen wollte. Daher also die Wunden. „Na danke auch“, ging ihm durch den Kopf, während er wieder zu seinem Smartphone griff und Harachte rief, der sofort mit einer Garu-Attacke auf beide Gegner losließ. Jedoch zeigte dieser keine Wirkung und die beiden Wesen zeigten sich mehr als unbeeindruckt, was den jungen Mann dazu veranlasste ebenfalls nach seiner Waffe zu greifen und sich damit auf die Shadows zu stürzen. Mit Schwung zog er sein Katana aus der Scheide und sprang nach oben, um so mehr Schwung zu haben und den Gegner schwerer zu Treffen. Die Klinge sauste an dem Gegner entlang und ließ auch diesen etwas zurückweichen. Während er wieder Abstand zu den beiden Wesen nahm, zog er wieder sein Smartphone aus der Jackentasche und rief sein anderes Ich, dass das Schwert an seiner Hüfte zog und ebenfalls auf die Shadows zustürmte und diesem einen kritischen Treffer verpasste, sodass er zu Boden sank. Auch Kuraiko stürmte wieder voran und ließ ihre Sense auf den am Boden liegenden Feind niedersausen, um diesen damit endlich in die ewigen Jagdgründe zu befördern. Ein schriller Schrei ertönte, als sich der Reiter in schwarz-rotem Nebel auflöste. „Bleibt noch einer“, wandte sich die Oberschülerin an den noch übrig gebliebenen Gegner, während sie ihre Sense auf ihrer Schulter abstützte. Auch Masaru richtete seine Aufmerksamkeit dem Gegner, der nun ebenfalls zum Angriff überging und seine Sense auf die beiden fallen ließ. Die schwarzhaarige junge Frau wehrte diesen Ansturm mit ihrer Waffe ab, sodass ihr älterer Mitschüler an ihr vorbeihuschen und mit dem Katana ausholen konnte, dessen Klinge den Reiter genau in den Bauch traf. Schreiend wich er daraufhin zurück, doch ließ dann das Pferd die Vorderhufe anheben, während sich um ihn wieder das blaue Licht bildete. Dieses verschwand kurz darauf wieder, während der Reiter mit dem Pferd auf den Boden aufstampfte Der Boden vibrierte und die beiden Oberschüler spürten, wie sie erneut von etwas getroffen wurden und das nicht nur einmal. Wieder riss es Masaru von den Beinen, da er gegen solche Angriffe keine Chance hatte, doch Kuraiko blieb standhaft und ging im nächsten Moment schon wieder zum Gegenschlag über. Sie holte wieder weit mit ihrer Sense aus und stieß diese dann auf ihren Gegner, der versuchte den Angriff zu parieren. Jedoch erschien in diesem Moment Harachte und attackierte sein Gegenüber ebenfalls mit dem Schwert. Darauf hatte der Reiter nichts mehr zu entgegnen und verschwand kurz darauf mit einem schrillen Schrei in dem üblich aufkommenden Nebel. Völlig erschöpft ließen die beiden jungen Menschen sich auf den Boden sinken und schnauften erst einmal durch. Solch einen Kampf alleine zu bestreiten war wahrlich kein Zuckerschlecken. Mit vereinten Kräften wäre es ihnen mit Sicherheit leichter gefallen, doch so auf sich gestellt war das schon eine ganz andere Nummer. „Irgendwie…“, begann plötzlich Kuraiko und war sich damit der Aufmerksamkeit ihres älteren Senpais sicher, „Es wirkt so, als wären wir bewusst zusammengewürfelt worden…“ „Du meinst weil der Shadow sowohl gegen Wind, als auch gegen Flüche resistent war?“, hakte Masaru nach, der bereits den gleichen Gedankengang hatte, und bekam darauf ein Nicken als Antwort, „Das wird schon so gewesen sein. Ich denke damit versucht der Oberboss uns zu schwächen, wenn nicht gar komplett aus dem Weg zu räumen.“ „Wäre ja zu einfach gewesen, hier hereinzustürmen und Junko zu retten…“, meinte die Schwarzhaarige nur genervt. Ein Klacken ließ sie und ihren Teamkameraden aufhorchen und ihre Blicke gen Verandatüren wandern. Die Scheiben gaben ein klackerndes Geräusch von sich, als sie sich langsam beiseiteschoben und damit den Blick auf einen grau-schwarzen Wirbel freigaben, der sich nun anstelle der Inneneinrichtung befand. Überrascht und verwirrt zugleich sahen die beiden Oberschüler auf das Gebilde vor sich, ehe sie begriffen, dass sie damit wohl wieder zurück zu den anderen finden würden. So erhoben sich beide schwerfällig, griffen dann nach ihren Waffen und machten sich gemeinsam auf den Weg, bis sie in dem grau-schwarzen Gewirr verschwunden waren. Zurück blieb ein leerer Garten und die offene Verandatür, die jedoch mit einem lauten Knall plötzlich wieder zufiel. Hosted by Animexx e.V. 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