Broken Inside von TheGroooah (Where Butterflies never Die) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4: Unfolding Time ------------------------------------ Kapitel 4: Unfolding Time Ich lag wieder im Bett, hielt mir einen Eisbeutel gegen die Wange und machte gar nichts. Normalerweise würde ich mir jetzt den Kopf darüber zerbrechen, was Itachi von sich gegeben hatte, aber da oben war einfach alles leer gefegt. Ich war wie die Dunkelheit. Einfach nur leer. Ein Nichts. Ein Grinsen huschte mir über die Lippen. Meine Haare waren doch genauso wie die Dunkelheit. Ich drehte mich wieder auf die andere Seite um meine verletzte Hüfte nicht zu belasten. Mit den letzten paar Tagen ist mir klar geworden, dass das Bett mein Lieblingsort geworden war. Denn ein Bett brachte mich nicht zum heulen wie alles andere hier. Es war mein Rückzugsort. An dem mich trotz allem immer noch Gedanken verfolgten, die mir den Schlaf raubten. „Na...ru...to.“ Ich ließ seinen Namen langsam auf der Zunge zergehen und betonte es so,als gäbe es nichts schöneres auf der Welt. Ich wusste, dass ich nicht mehr lange durch halten konnte. Jeden Tag verlor ich ein bisschen von mir selbst. Es machte mich alles fertig und ich war kurz davor in Selbstmitleid zu ertrinken. Es machte mich fertig zu wissen, dass ein kleiner Fehler alles zerstören könnte. Sobald Naruto erfährt, dass ich ihn bezüglich unserer Verwandtschaft gelogen habe, ist es vorbei. Ende. Allein der Gedanke brachte mich fast um den Verstand und trieb Tränen in meine Augen. Gegen Mitternacht schlich Naruto sich in mein Zimmer. Ein Eisbeutel und Schmerztabletten in der Hand. „Wie geht es dir, Menma? Tut es noch doll weh?“, fragte er besorgt, aber ich winkte ab. „Es geht schon.“, meinte ich und richtete mich auf, um ihn besser sehen zu können. In seinen Augen spiegelte sich Schuld wieder, und es machte ihn offensichtlich zu schaffen. Langsam fuhr er über meine geschwollene Wange. „Ich hätte doch was merken müssen.“, fing Naruto an. „Das ist meine Aufgabe als großer Bruder.“ Ich wich zurück, schlug seine Hand weg und konnte die Tränen nicht mehr länger halten. „I..ch bin nicht dein Bruder...“, meine Stimme brach ab und mein Körper zitterte unaufhörlich. Ich konnte nicht aufhören zu schluchzen und ich schämte mich so sehr dafür. Aber mir wurde alles zu viel. Viel zu viel. „Menma!Es... tut mir leid , okay? Ich werde nicht wieder sagen, dass du mein Bruder bist, ja?“, hilflos suchte Naruto nach einem Taschentuch.Er hatte keine Ahnung wie er reagieren sollte. Ich versuchte tapfer zu sein, die Tränen versiegen zu lassen, aber stattdessen wimmerte ich noch heftiger. „Hey, beruhige dich, ja? Ich bin doch hier.“, versuchte Naruto es sanfter und schloss mich in seine Arme. Es dauerte einige Zeit, bis ich mir wieder beruhigt hatte. Ich zitterte zwar noch und mein Hals fühlte sich an wie die Sahara, aber ich kam runter. „Naruto.“,nuschelte ich gegen seine Halsbeuge und genoss die Wärme, die er ausstrahlte. „Hmmm?“ Seine Brust vibrierte leicht und unterbrach den stetigen Rhythmus seiner Lungen. „Naruto.“, wiederholte ich leise. Seine Hand fing an mit ein paar von meinen Haarsträhnen zu spielen. „Naruto,ich...“ Es blieb mir im Hals stecken. Obwohl ich ganz genau wusste, was ich sagen wollte, brachte ich es nicht über die Lippen. Das Risiko zurück gewiesen zu werden , war einfach zu hoch. Auch wenn er die Lüge schluckte. „Was ist Menma? Was liegt dir auf dem Herzen?“ Eine einfache Frage, die mein Blut wie eine Achterbahn durch meinen Körper rauschen ließ. „Was denkst du über mich?“ Sein Körper spannte sich an. Ich hatte einen Nerv getroffen. Bevor mir antworten konnte, unterbrach ich ihn. „Ich liebe dich,Naruto.“ Drei kleine Worte, waren es, die ich die ganze Zeit nicht über die Lippen bringen konnte. Und es waren drei kleine Worte, die Naruto fluchtartig aus meinem Zimmer rennen ließen. Am nächsten Morgen ging Naruto mir so gut wie möglich aus dem Weg. Am Frühstückstisch fand er sein Müsli interessanter als so ziemlich alles in seiner Umgebung, beim Mittagessen tat er so , als würde er hochkonzentriert sein Buch lesen,aber er war manchmal eine halbe Stunde auf einer Seite und am Nachmittag verschanzte er sich in seinem Zimmer. Zusagen, dass es mir egal war, wäre die größte Lüge überhaupt. Immer wieder erwischte ich mich dabei ihn oder seine Sachen völlig gedankenverloren an zu starren. Als ich mich vor dem Fernseher setzte, schnappte ich mir unbewusst eine von Narutos Pullovern, die liegen gelassen worden waren und schmiegte mein Gesicht in den Stoff und zog begierig seinen Geruch ein. Mir war klar, dass es vollkommen krank war, was ich hier machte. Aber ich konnte mich kaum mehr beherrschen. Es fühlte sich so an, dass nur weil ich ihm gesagt habe, was ich für ihn empfinde, ich eine Freikarte bekommen habe seine Sachen für Semi- Mastubationen zu benutzen. Ekelhaft. Eigentlich hatte ich mich für diesen Abend noch mit Ino verabredet, aber meine Laune war im Keller und ich hatte keine Lust auf irgendwelche Vorträge über Kräutertränke und dergleichen. Stattdessen tat ich dass, was ich seit Tagen machte. Nichts, außer mich selbst zu bemitleiden. Kushina war bei den Haruno´s und würde so schnell nicht wieder kommen. Die Stille in die in dieser Wohnung herrschte, war ungewohnt. Normalerweise hörte man immer den Fernseher laufen oder Naruto´s Lachen, wenn er mal wieder einen seiner Mangas raus kramte. Ich schlief wieder früher ein,als sonst. Ich hatte nichts zu tun und auf nichts Lust. Zwischendurch meldete sich mein Körper mal wieder und verlangte nach Aufmerksamkeit, aber ich ignorierte ihn weitgehend. Ich nahm keine Nahrung mehr auf, trank kaum etwas und ging nur aufs Klo, wenn ich es fast nicht mehr aushielt. Kurz gesagt mir ging es Scheiße. Am Telefon meinte Ino, dass sei Liebeskummer. Ich habe sie ausgelacht, aber sobald sie auflegte, traf es mich wie ein Schlag in die Eier. Ich hatte Liebeskummer. Es waren mittlerweile fast zehn Tage seit der kleinen Prügelei mit Kushina vergangen. Sie kümmerte sich eigentlich nur noch um Naruto, setzte nicht mal mehr den Esstisch für mich auf. Es war nur eine Kleinigkeit, aber das machte es nur deutlicher, dass sie nichts mehr von mir wissen wollte. Naruto hatte lautstark protestiert und seinen nicht einmal mehr seinen Ramen angefasst. Erst nachdem ich ihm sagte, dass es Okay sei den Ramen zu essen, gab er nach. Von Kushina erntete ich dafür nur einen wütenden Blick ehe sie beschloss, dass ich es nicht wert sei. Naruto konnte es ihr trotzdem nicht verzeihen, dass sie mich aus der Familie ausschloss, weshalb er zwar immer das Essen aß, sich aber zu mir ins Zimmer zurück zog und wütend vor sich hin starrte. Mit mir sprach er trotzdem nicht. Ich schwänzte die Schule solange, bis meine Wange auf normale Größe abgeschwollen war und nicht mehr schillerte wie ein Regenbogen. Auf lästige Fragen und auf nach Gerüchten gaffenden Idioten hatte ich keine Lust. Way to troublesome. In der Zeit, die ich zuhause blieb, hatte ich eine Menge Schulstoff verpasst, aber es war mir egal. Die Schule war für mich nur Zwang und was am wichtigsten war, ohne Naruto. Sensei Asuma kratzte seinen Bart, als ich durch die Tür unseres Klassenraumes trat. Zum ersten Mal seit fast drei Wochen. „Mhmm, der Direktor will dich später noch treffen. Du hast drei Wochen unentschuldigt gefehlt.“ Ich verdrehte die Augen und setzte mich auf einen der hintersten Plätze. Den Termin beim T-Rex würde ich eh nicht wahrnehmen. Ich lehnte mich in den Stuhl zurück und starrte abwesend aus dem Fenster. Meine Gedanken schweiften wieder zu Naruto. Das zwischen uns hat sich über die letzten Tage nicht verbessert. Naruto nahm mich zwar wahr, reagierte aber nicht drauf. Er verließ das Haus auch nicht mehr, da ich der einzige war, mit dem er sich raus traute. Es setzte ihm zu. Kakashi versuchte Kushina dazu zu bewegen, mehr mit Naruto persönlich zu machen und ihn nicht zu behandeln wie ein Haustier. Ja, richtig Haustier. Sie verhielt sich seit dem Gespräch mit den Uchihas schon seltsam. Am Anfang beschränkte sie sich darauf komische Regeln für Naruto aufzustellen. Zum Beispiel, dass er nur ein halbes Buch am Tag lesen durfte. Nach sechs wurde kein Mathe mehr gemacht, und die Zähne durfte er nur links herum putzen. Sinnlos. Als dann schon einige verqueren Regeln in den Alltag übernommen waren, fing sie an ihn zu beobachten. Bestimmte auf die Minute genau, was er machen durfte und was nicht. Ich wusste, dass sie ihre Tabletten abgesetzt hatte. Sonst würde sie nicht so durch drehen. In der Pause verkroch ich mich mit Ino hinter dem Physikgebäude, wo eine kleine Gartenlaube stand. Wenige wussten davon, weshalb es dort ruhig war und ich mich mit ihr alleine unterhalten konnte. Sie kramte aus ihrer sperrigen Tasche ihr Notfalltee-Set raus und stellte sie vor uns auf den Tisch. „Lavendel-Kirsch.“, meinte sie, bevor sie das heiße Getränk in die Becher goss. „Danke.“, vorsichtig pustete ich, um mir die Lippen nicht zu verbrennen. „Ignoriert Naruto dich immer noch?“, fragte sie direkt heraus. Ihre langen Fingernägel klackerten gegen den Porzellanbecher. Statt ihr zu antworten sah ich weg, tat so als, wären die kleinen Blumen, die die Gartenlaube umkreisten hier wirklich von Bedeutung. „Er braucht nur Zeit,Menma. Nur ein wenig Zeit.“ Ich zuckte zusammen, sie hatte ja recht. „Aber drei Wochen...Das muss doch reichen.“, erwiderte ich und trank den Tee in einem Zug leer. „Vielleicht. Vielleicht auch nicht.“ Die Wahrheit war, dass ich nicht zuhause geblieben bin, weil ich wollte, dass meine Wange wieder eine halbwegs normale Farbe annimmt. Scheiße, es war mir doch egal was andere von mir dachten. Ist ja nicht meine Schuld, dass die nicht genügend Probleme haben um sich damit zu beschäftigen. Der eigentliche Grund, warum ich drei Wochen nicht zur Schule ging, war, dass ich jedes Mal einen Heulkrampf bekam, sobald ich mich aus dem Bett rollte. Am Anfang dachte ich noch, es sei ganz normal bei Liebeskummer, aber ich merkte was für Konsequenzen es für meinen Körper und Geist hatte. Mitten in der Nacht wachte ich auf, schlug um mich und schrie, nur um dann fest zustellen, dass niemand da war, der mich trösten konnte. Und zum ersten Mal seit Papa Tod, wünschte ich mir er wäre hier. Hier bei mir, würde mir einen Kakao machen und mir solange über den Kopf streicheln bis ich weiter schlafen konnte, ohne Panikattacken zu bekommen. Aber er war nicht da. Am Ende schlief ich erschöpft vom Heulen ein. Erst fünf Tage später merkte ich, dass ich unter Depressionen litt. Es war nicht die Art, die manche Menschen im Winter hatten, sondern eine dieser Art, die Kushina hatte, als Papa noch lebte und Naruto noch mein Bruder war. Bis ich mich endlich dazu durch gerungen hatte, aufzustehen, war fast der ganze Nachmittag vorbei gewesen. Mit schlurfenden Schritten betrat ich das Badezimmer und starrte in den Spiegel. Ich sah scheiße aus. So richtig scheiße. So wie ein abriss-fertiges Haus, wo dir Abrissbirne schon bei gewesen war. Meine Haare wirkten eher wie ein müdes aschgrau, als schwarz. Hatte ich nicht mal gelesen, dass bei zu viel Stress, die Haare weiß werden? Egal. Mit den Fingern fuhr ich meinen dicken Augenrändern entlang und zog an meinem Gesicht herum. Ich fühlte mich so alt. Als wäre ich um Jahre gealtert, ohne irgendetwas mitbekommen zu haben. Nervös suchte ich den Badschrank ab, in der Hoffnung, irgendetwas zu finden, das meinen Schmerz etwas lindern konnte. Aber das einzige war ich fand war Abführmittel. Brauchte ich nicht. Ich versuchte es ein weiteres Mal in Kushinas Zimmer. Mein Herz schlug vor Aufregung. Zum ersten Mal seit einer langen Zeit. Ich wünschte es wären erfreulichere Umstände gewesen. Ich war nicht mehr in ihrem Zimmer, seit Papa gestorben war und ich sie trösten musste. Damals war es etwas unordentlich, aber sie behielt ein gewisses System, aber vor mir erstreckte sich ein Schlachtfeld und inmitten schlief Kushina friedlich. So im Schlaf wirkte sie ganz normal. Nicht wie eine gebrochene Frau, die Hand in Hand mit dem Wahnsinn ging. Die Tabletten standen fein säuberlich auf der kleinen Nachtkommode, die in diesem Chaos fast schon surreal wirkte.Ich wog die runde Plastikdose in meiner Hand. Ich hätte nie gedacht, dass es jemals so weit gehen würde. „Menma! Was willst du hier?!“ Ich fuhr zusammen und drehte mich zu ihr um. „Sag mir sofort, was du hier willst!“,kreischte sie und sprang aus dem Bett. Ich ergriff die Flucht und verbarrikadierte mich in meinem Zimmer. Sie machte mir Angst. Sie machte mir so wahnsinnige Angst. In dieser Nacht, wurde ich , Menma Uzumaki, ein vierzehn Jahre alter Junge, der in seinen Halbbruder verliebt ist, abhängig von Schmerztabletten und ohne Antidepressiva kaum mehr lebensfähig. OKAY: Wen mögt ihr lieber: Menma oder Naruto (Nicht auf die FF bezogen) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)