Der Sohn des Leuchtturmwärters von Shunya ================================================================================ Kapitel 5: Die Zeit danach... ----------------------------- „Markus, träume hier nicht herum! Hilf mir die Tür wieder einzubauen!“, ruft mir mein Kollege zu und so reiße ich mich aus meinem Tagtraum und stecke eilig mein Handy wieder in die Hosentasche. Die Pause ist längst um und meine Brotstullen liegen immer noch unberührt in der Dose. Hastig stehe ich auf und stolpere beinahe über einen roten Werkzeugkasten. Ich springe noch rechtzeitig darüber und helfe dem wesentlich älteren und kräftigeren Mann dabei die Autotür der Fahrerseite wieder einzuhaken, deren Beulen wir entfernen mussten. Ich habe mir meinen Traum erfüllt und bin mittlerweile seit drei Wochen in einer Werkstatt. Ich bin meinen Kollegen dankbar dafür, dass sie mir so viele kleinere Arbeiten überlassen, so dass ich nicht immerzu an Aike denken muss und mir nicht fehl am Platze vorkomme. Immerhin ist es das, was ich schon immer machen wollte. An Autos herumschrauben. Nachdem wir zu zweit die Tür eingehakt haben, geht es an das ausfüllen eines Formulars und während mein Kollege das macht, gehe ich in über den asphaltierten Hof, zu dem kleinen Häuschen. Ich öffne die Tür, laufe ein paar Stufen hinauf und komme in das kleine enge und voll gestellte Vorzimmer in dem die Kunden ihre Rechnungen begleichen oder sonstige Auskünfte einholen. Im Hinterzimmer sitzt mein Chef und tippt etwas auf den Rechner ein. „Kannst du die Rechnungen eintüten?“, fragt er und deutet auf einen Stapel Zettel und Briefumschläge. „Klar!“, erwidere ich, setze mich ihm gegenüber und mache mich direkt an die Arbeit. „Morgen bist du nicht hier oder?“ „Nee, da habe ich Berufsschule.“ „Okay.“ Schweigend arbeite ich weiter. Bei meinem Chef weiß ich momentan immer noch nicht über was ich mit ihm reden könnte. Meistens halte ich dann doch den Mund, weil mir kein gescheites Thema einfallen will, aber er wirkt trotzdem sehr zufrieden mit mir und ist selber äußerst wortkarg. Nach meiner Schicht ziehe ich mich um und verlasse die Werkstatt. Ich halte inne und sehe zu dem Jungen, der an der Auffahrt auf mich wartet. Er lächelt mir zu und hebt kurz die Hand zum Gruß. Ich tue es ihm gleich und gehe lächelnd auf ihn zu. „Seit wann holst du mich ab?“, frage ich Tom und umarme ihn flüchtig. „Mir war halt danach.“ Er grinst und ich muss mir eingestehen, dass er in dem schwarzen Anzug sehr attraktiv aussieht. Ich greife nach seinem Revers und muss schmunzeln. Da ist aus ihm doch noch ein echter Bürohengst geworden. „Du siehst gut aus.“ Tom sieht mich stolz an. „Ja, nicht wahr? Wie so ein Börsenmakler!“ Wir lachen und schlendern zu seinem Auto, das eigentlich seiner Mutter gehört. Ein grüner Toyota Corolla Verso. Trotzdem ist Tom unheimlich stolz darauf mit dem Wagen zur Arbeit zu fahren. Ich hingegen schaffe es zurzeit nicht mal Geld aufzubringen um den Führerschein zu machen und muss mit dem Bus zur Arbeit fahren. Wir steigen ein und fahren zu unserer üblichen Stammpizzeria. Die Salamipizza tut nach der harten Arbeit gut und da ich mein Brot nicht angerührt habe, stürze ich mich nur umso mehr darauf und schlinge ein Stück nach dem anderen herunter. Toms Jackett hängt über der Stuhllehne, damit er es sich nicht einsaut. Im Gegensatz zu mir lässt er sich mit seiner Champignonpizza Zeit. „Triffst du dich heute mit ihm?“ „Mit wem?“, frage ich mit vollem Mund und sehe zu Tom auf. „Na, mit deinem Blind Date.“ „Ach so, ja.“ „Bist du schon über deine große Liebe hinweg?“, neckt er mich. Ich rümpfe die Nase und sehe ihn böse an. „Ich bin nicht in ihn verliebt gewesen!“ „Nein, gar nicht.“ Tom lächelt breit und es scheint ihm immer noch Spaß zu machen mich mit ihm aufzuziehen. „Ich muss gleich los, wenn ich den Typen heute Abend noch treffen will.“ Ich stehe auf und schiebe mir das letzte Stück Pizza in den Mund. „Du isst wie ein Mähdrescher!“, meint Tom verblüfft. „Na, geh schon! Die Rechnung geht heute auf mich!“ „Cool! Danke!“ Ich wische mir mit dem Handrücken über die Lippen und kann es nicht lassen Tom einen Kuss auf die Wange zu geben. Er verzieht den Mund und wischt sich mit der Hand darüber. Ich strecke ihm grinsend die Zunge aus und verlasse die Pizzeria. Eilig renne ich zur Bushaltestelle und fahre nach Hause. Abends warte ich nervös vor meiner Wohnung auf der Treppe. Ab und an fährt ein Auto vorbei oder Passanten passieren mich. Ich trete nervös mit meinem Fuß auf den Boden und warte ungeduldig. Dieser Lars scheint echt lange auf sich warten zu lassen. Ich seufze und lasse den Kopf hängen. Mein erstes Date überhaupt und ich habe keinen blassen Schimmer was mich erwarten wird. Ich lasse meinen Blick schweifen und hole mein Handy aus der Hosentasche. Gelangweilt tippe ich darauf herum. Ich höre Schritte, sehe aber nicht auf. Wahrscheinlich doch nur wieder ein Fußgänger. Als ich merke, dass jemand vor mir stehen bleibt, hebe ich langsam den Kopf. „Markus?“ „Äh, ja...“, ich räuspere mich hastig, weil mir die Stimme vor lauter Nervosität versagt. „Bist du Lars?“, frage ich ihn. Er nickt lächelnd und lässt sich neben mir auf der Treppe nieder. Seine braunen Haare sind ganz zerzaust und er trägt ein blaues Poloshirt und etwas dunklere Jeans. Mir klopft das Herz bis zum Hals. Nervös stecke ich mein Handy in die Hosentasche und reibe mir die verschwitzten Hände an der Hose ab. „Sollen wir reingehen? Ich hoffe, ich habe dich nicht zu lange warten lassen?“, fragt Lars und ist mir näher als mir lieb ist. Ich bin auf einmal total aufgeregt und kriege den Mund gar nicht auf. „Ne-nein, gar nicht.“ Ich erhebe mich hastig und gehe zur Haustür, die ich mit einem Schlüssel etwas linkisch aufschließe. „Bist du nervös?“, fragt Lars und legt mir seine Hand auf die Schulter. Ich nicke und spüre wie er sich hinter mich stellt, meine Taille festhält und mich am Nacken küsst. „Keine Sorge, ich werde dafür Sorgen, dass es dir gefallen wird.“ Immerhin habe ich ihn deswegen herbestellt. Was Tom nämlich nicht weiß ist, dass dieser Lars kein Blind Date ist sondern ein Callboy, der die Nacht mit mir verbringen wird. Was soll ich ewig darauf warten? Auf den Richtigen? Soll ich hoffen und warten bis ich 50 bin und dann meinen ersten Sex habe? Wozu, wenn es nicht auch schneller geht? Wir betreten das Haus. Meine Eltern sind heute Abend zum Glück bei Freunden zum Essen eingeladen und so haben Lars und ich die Wohnung für uns allein. Ich gehe die Treppe hinauf, schließe die Tür zu meinem Appartement auf und lande schließlich mit dem Mann, der wesentlich älter ist als ich in meinem Zimmer. Ohne lange zu fackeln küsst er mich und zieht mich in eine enge Umarmung. Ich spüre seinen kräftigen, durchtrainierten Körper an meinem. So wie ich es von ihm verlangt habe. Keine Romantik, keine Kennenlernphase, nur heißer Sex. Er drängt mich zum Bett und drückt mich auf die Matratze. Mein Puls rast und mein Kopf scheint förmlich zu glühen. Meine heißen Wangen sind bestimmt knallrot. Es ist ein komisches Gefühl es mit einem völlig Fremden zu treiben, den man vorher noch nie gesehen hat. Trotzdem gibt Lars sich alle Mühe, um es mir so angenehm wie möglich zu machen und lässt sich und vor allem mir viel Zeit auf das was mir noch bevorsteht. Am nächsten Morgen liege ich nackt in meinem Bett und mir schmerzt der Hintern. Ich mag mich kaum bewegen. Lars ist längst weg und wir werden uns wahrscheinlich nie wieder sehen. Ich bleibe im Bett liegen und wenn ich daran denke, dass ich mit dem Bus zur Berufsschule fahren muss, will ich einfach nur heulen. Das wird eine schmerzhafte Fahrt, mal ganz abgesehen von einem stressigen Tag, der mir bevorsteht. Nach einer ausgiebigen Dusche, die meine Glieder entspannt, schlüpfe ich in gemütliche Kleidung und packe meine Tasche mit dem Nötigsten, ehe ich das Haus verlasse. Während der ganzen Busfahrt versuche ich den Schmerz zu ignorieren, während ich grausam durchgerüttelt werde. Obwohl Lars mich genug vorbereitet hat und zärtlich gewesen ist hat er sich trotzdem ordentlich ausgetobt. Ich stöhne leise und greife nach meinem Handy. Noch immer habe ich die Adressen abgespeichert und je mehr Zeit vergeht, umso öfter zweifle ich, ob ich ihn noch suchen soll. Ich verzehre mich regelrecht nach ihm. Mehr als ich zugeben will. Sein Blick als er mich im Leuchtturm angesehen hat, jagt mir noch immer eine Gänsehaut über den Körper, wenn ich daran denke. Ich beiße mir fest auf die Unterlippe und stehe abrupt auf, laufe zur Tür und drücke auf den Knopf. Bei der nächsten Haltestelle springe ich aus dem Bus, was ich lieber nicht hätte tun sollen und laufe die Straße entlang. „Ich bin so ein Volltrottel!“, entfährt es mir. Er ist die ganze Zeit hier und ich ziere mich nach ihm zu sehen. Ich kann ja wenigstens mal vorbeischauen, ob es ihm gut geht. Das würde mir schon reichen! So schnell es mir möglich ist, renne ich zum Bahnhof und ignoriere den stechenden Schmerz in meinem Hintern. Ich kaufe mir ein Ticket und fahre mit dem nächsten Zug zu der Einrichtung, in der Aike sich befindet. Sie liegt gut vier Stationen entfernt. Mir ist schon ein wenig mulmig zumute und je näher ich dorthin gelange, umso mehr zweifle ich an meinem Entschluss. Was erhoffe ich mir eigentlich davon? Nach kurzer Fahrt steige ich aus, laufe den Bahnsteig entlang und suche mir die Adresse auf Google Maps heraus. Nach quälend langer Suche finde ich das Gebäude endlich. Es sieht schlicht aus. Auf den ersten Blick erkennt man nicht einmal richtig um was für ein Gebäude es sich handelt, wäre es nicht mit deutlich sichtbaren Schildern ausgestattet. Ich laufe langsam und zögernd den Gehweg entlang. Vorbei an einem gemähten Rasen zu beiden Seiten, wobei auf einer Seite ein riesiger Baum mit grünen Blättern steht und Schatten spendet. Ich drücke die Glastür auf und sehe mich um. Es ist ruhig in dem Gebäude, als wäre niemand hier. Auch an der Anmeldung ist keiner zu sehen und der Besucherbereich ist ebenfalls menschenleer. „Hallo?“ Ich drehe mich zu der weiblichen Stimme um und erkenne eine Frau, die mit einem Klemmbrett unter dem Arm auf mich zukommt. Sie hat kurze hellbraune Haare und trägt eine weiße Bluse und dazu einen geblümten knielangen Rock. Ihre schwarzen Pumps klackern auf dem Boden. „Äh...“ Mehr bringe ich nicht heraus. „Wollen Sie jemanden besuchen? Gesprächszeiten sind nachmittags und Sie müssen vorher einen Termin machen.“ „Ich suche Aike Sybrands.“ „Oh!“, entfährt es ihr. „Seit er hier ist hat er noch keinen Besuch bekommen. Er wird sich sicherlich freuen.“ Die Frau winkt mir freundlich zu und so folge ich ihr unsicher. Ich sehe mir die Gänge an, welche wir entlang laufen. An den Wänden hängen Bilder irgendwelcher Maler, die ich nicht kenne, deren Namen mir allerdings schon irgendwie bekannt vorkommen. Die Flure sind hell beleuchtet dank der riesigen Fensterfront und die warme Luft staut sich ein wenig. Wir passieren eine Glastür und laufen an ziemlich vielen geschlossenen Türen vorbei. Am Ende des Ganges gelangen wir nach draußen in einen riesigen Garten, in dem sich mehrere Menschen tummeln. „Warten Sie kurz.“ Die Frau läuft voraus und mit einem Mal halte ich den Atem an. Lange blonde Haare, zu einem losen Zopf zusammengebunden stechen mir sofort ins Auge. Die Frau legt ihre Hand auf die Schulter der Person und spricht in Gebärdensprache. Ihre Hände vollführen flink einige Handzeichen und dann dreht sich die Person um. Mein Herz hämmert wild in meiner Brust. Seine blauen Augen scheinen mich zu durchdringen als Aike sich mir zu dreht. Er legt den Kopf ein wenig schief und sieht dann wieder die Frau an. Sie nickt ihm zu und langsam läuft er in meine Richtung. Nervös komme ich ihm entgegen. „Hi!“, grüße ich ihn zögernd und auch das Lächeln will mir nicht so richtig gelingen. Ich bin viel zu aufgeregt. Aike betrachtet mein Gesicht eingehend, als würde er mich gar nicht erkennen. „Er beherrscht die Gebärdensprache noch nicht sehr gut, aber er ist fleißig am Lernen und kann sich schon recht gut verständigen.“ Die Frau tritt zu uns und lächelt. „Ah, schön. Ähm, ja...“ Ich weiche seinem Blick aus und kratze mich am Hals. Was soll ich denn jetzt sagen? Soweit habe ich ja gar nicht gedacht. Ich wollte ihn doch bloß sehen. „Vielleicht möchten Sie sich ja mal einige seiner Bilder ansehen? Aike hat das Malen für sich entdeckt. In ihm steckt ein wahrer Künstler!“ „Ist das so?“, erwidere ich lächelnd und sehe zu Aike. „Kommen Sie!“ Die Frau läuft zurück zu dem Platz an dem Aike eben noch gewesen ist und erst jetzt bemerke ich die Staffelei und die Farbpalette auf einem Hocker. Ich gehe näher heran und betrachte das Bild. „Er liebt Leuchttürme. Er zeichnet nichts anderes. Wunderschön, nicht wahr? Sie wirken so realistisch und greifbar!“ Ich nicke stumm und starre fasziniert auf das Bild. Erst als ich etwas an meiner Hand spüre, erwache ich aus meiner Erstarrung und blicke herunter. Ganz langsam und vorsichtig greift er nach meiner Hand. Unsere Finger verschlingen sich ineinander. Aike steht dicht bei mir und sieht auf das Bild. Unsere Hände fest ineinander verflochten. „Ich lasse Sie einen Augenblick alleine. Wenn Sie fragen haben, ich bin dort drüben.“ Ich achte nicht wirklich auf das was die Frau sagt. Mit meinen Gedanken bin ich nur bei unseren Händen. Seine ist ganz warm und fühlt sich ein wenig rau an. Ich sehe Aike ins Gesicht und sofort schaut er mich an. Er ist ein wenig kleiner als ich ihn in Erinnerung habe. Wahrscheinlich lag das an dem turbulenten Urlaub, dass ich das gar nicht richtig wahr genommen habe. Sein Gesicht ist androgyn und mit den langen Haaren kann man ihn wirklich für ein Mädchen halten, wenn man nicht genau hinsieht. Aike lächelt scheu und ich erwidere es. Nervös kratze ich mich am Nacken. „Es ist schön dich wieder zu sehen.“ Er sieht mir dabei intensiv auf die Lippen, was mich nur noch nervöser macht. Aufgeregt schlucke ich. Scheinbar hat er das Lippenlesen noch nicht so richtig drauf, denn er sieht mich fragend an. Ich beiße mir auf die Unterlippe. Wie soll ich das jetzt sagen? Ich überlege kurz, dann löse ich meine Hand von seiner. Irritiert schaut er auf meine Hand, dann hebe ich die Arme und ziehe seinen schmalen Körper in eine Umarmung. Ich verstecke mein Gesicht an seinem Hals und bemerke, dass er ein wenig nach Farbe riecht. Ein paar Sekunden geschieht nichts, aber dann schließt auch Aike mich in seine Arme, drückt sich fest an mich und eng umschlungen stehen wir einfach so da, schließen die Außenwelt für kurze Zeit aus und genießen die Anwesenheit des jeweils anderen. Ich lächele und bekomme das dumme Grinsen gar nicht mehr aus meinem Gesicht. Aikes Griff ist fester als ich es erwartet habe. So umarmt man doch keinen guten Freund oder? Als würde er mich nie wieder loslassen wollen. Zumindest geht es mir so. Meine Finger gleiten zu seinen Haaren und langsam löse ich den Zopf, streiche mit den Fingern durch sein blondes langes Haar was Aike sich gefallen lässt und seinen Kopf auf meiner Schulter ablegt. Irgendwann müssen wir uns dann aber doch mal voneinander lösen. Aike und die Aufseherin begleiten mich bis zum Ausgang. Ich sehe den Jungen noch einmal an und sehe zu der Frau. „Was passiert mit ihm, wenn er entlassen wird?“ „Seine Eltern haben sich entschlossen ihn wieder bei sich aufzunehmen. Nach meinen Informationen befinden sie sich wieder in einer guten Wohnsituation und sind durchaus in der Lage sich um ihr Kind zu kümmern. Beide sind weg von den Drogen und haben feste Jobs.“ „Das ist gut...“, murmele ich, auch wenn ich es immer noch schlimm finde wie sie Aike damals behandelt haben. Die Geschichte von dem alten Leuchtturmwärter war grausig genug. Ich reiche der Frau die Hand und auch Aike, lasse seine aber nicht sofort los, sondern beuge mich vor und drücke ihm mutig einen Kuss auf die Wange. Aike sieht mich nur an, als ich lächelnd von ihm ablasse und ihm den Kopf tätschele. „Also, dann... Bye! Alles Gute!“ Ich drehe mich um und gehe den Weg entlang. So ist es gut. Ich wollte wissen wie es ihm geht und habe meine Antwort erhalten. Ich habe ihn wiedergesehen und er erinnert sich an mich. Als ich hinter mir schnelle Schritte höre, drehe ich mich überrascht um und schon fliegt mir Aike regelrecht in die Arme. Verblüfft sehe ich zu ihm, als er sich auch schon auf die Zehenspitzen stellt und mir stürmisch einen Kuss auf die Lippen drückt. Mir wird auf einmal total heiß und irritiert halte ich den Jungen in den Armen bis er sich von mir löst. Er lächelt und läuft dann zurück zur Aufseherin, die amüsiert zu mir schaut. Noch immer stehe ich völlig entgeistert auf dem Gehweg und nur langsam dämmert es mir, dass Aike mich gerade geküsst hat. Von sich aus! Ich hebe meine Hände zusammengefaltet ans Gesicht und drücke sie mir lächelnd ans Gesicht. Auf einmal muss ich lachen. Es ist irgendwie befreiend und fühlt sich gut an. Beschwingt trete ich den Rückzug an, um mich endlich auf den Weg zur Berufsschule zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)