L - You have changed my World von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Grausame Realität und ein Versprechen ------------------------------------------------ Grausame Realität und ein Versprechen Ich saß in meiner schwarzen Jogginghose und mit einem rotem T-Shirt bekleidet auf dem gemütlichen großen Sofa. Vor mir auf dem Tisch stand ein frisch gebrühter Kaffee und ich steckte gerade meinen Kopf in ein äußerst interessantes Buch. Ja so liebte ich es meine Freizeit zu verbringen. Obwohl….eins fehlte noch. Ich stand auf und lief in die Küche um meinen Vorratsschrank zu durchstöbern. Schnell hatte ich das richtige gefunden. Ich nahm die Tafel Milchschokolade und lies mich wieder auf das Sofa fallen. Während ich die Tafel auswickelte fiel mir plötzlich wieder ein was Lina immer sagt wenn sie mich in so einer Situation beobachtete und ich musste schmunzeln „Mensch Zahra du bist echt ein Schokoholiker! Das du noch nicht durch die Gegend rollst wundert mich echt!“. Wenn ich so darüber nachdenke hat sie wohl Recht. Ich brach mir ein Stück ab und widmete mich wieder meinem Buch als plötzlich mein Handy klingelte. Auf dem Display stand der Name von Linas Eltern. ``Seltsam. Es ist bereits 01.30 Uhr. Sie rufen mich doch sonst nur an wenn sie Lina nicht erreichen können. Und auch nur wenn es was Wichtiges ist. Hoffentlich ist nicht passiert.`` ich runzelte die Stirn und nam ab „Camino…?“ meldete ich mich mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch. “Zahra………Lina….LLina…..iist….sie ist tot!“ hörte ich die Stimme von Linas Vater tränenerstickt flüstern. „Was…?“ flüsterte ich. Meine Gedanken Standen mit einem Schlag still. Die Welt hatte sich in diesem Bruchteil einer Sekunde aufgehört zu drehen. Ich sah Linas Gesicht vor mir. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Tränen traten mir in die Augen und liefen, ohne dass ich auch nur Notiz davon nahm, in Rinnsalen über mein Gesicht. „Zahra….Zahra….Bist du noch da???...Zahra…“hörte ich Linas Vater schluchzen. Es kam nur alles gedämpft bei mir an. Wie ein wattiger Nebel der sich über meinen Verstand legte. „Ja….AAber… WWas…WWas….??“meine Stimme war nur noch ein dünnes zittern. Ich brachte es nicht mal zu Stande einen Satz zu formulieren. Das konnte, Nein, das durfte nicht wahr sein. Lina war doch alles was ich hatte. „Die Polizei….sie hat…sie sagten uns….das…“ Linas Vater brach ab. Er schluchzte, ja er weinte bitterliche Tränen um seine Tochter. Der Schmerz der in seiner Stimme lag war schon fast greifbar. Und es befähigte meinen eigenen Schmerz die Grenzen des unvorstellbaren zu überwinden. Mir wurde schwindlig. Mein ganzer Körper rebellierte. Ich zitterte und grenzenlose Übelkeit stieg in mir auf. Die körperlichen Qualen, welche sich in mir ausbreiteten waren unbeschreiblich. Es war als würde es meinen ganzen Körper zerreißen wollen. Mein Kopf explodierte vor Schmerz und dann wurde es dunkel. Mein Verstand hatte die Notbremse gezogen. Allumfassende Dunkelheit hüllte mich ein und ich wusste, dass in diesem Moment, ein Teil von mir mit Lina gestorben war. Ich schlug die Augen auf und blinzelte ein paar Mal um den trüben Schleier des Schlafes von meinen Augen zu verbannen. Mein Körper fühlte sich matt und schlaff an und in meinem Kopf tobte ein heftiges Gewitter. Wo war ich und wie kam ich hier her? Ich versuchte mich zu erinnern und den Nebel aus meinen Gedanken zu vertreiben. Es traf mich wie ein Schlag. Meine letzten Erinnerungen meldeten sich zurück und auch der damit verbundene Schmerz. Mein Herz schien einige Minuten auszusetzten und das ganze Telefonat mit Linas Vater zog noch einmal wie ein Film an mir vorbei. „Lina…..“ flüsterte ich leise ihren Namen in die Stille. Und wieder fanden die Tränen von selbst ihren Weg über mein Gesicht. „ Frau Camino…?“ kam es ruhig von einer Seite und eine Hand legte sich auf meine Schulter. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam. Dort stand ein ganz in weiß gekleideter Mann und lächelte mich freundlich an. „Wie geht es Ihnen? Mein Name ist Schulz. Ich bin ihr behandelnder Arzt“ kam es freundlich von ihm. Ich sah ihn nur stumm an. Immer noch liefen Tränen über mein Gesicht. Alles kam mir gerade so unwirklich vor. Hatte ich vielleicht nur einen bösen Traum und würde gleich wieder aufwachen? Da er keine Reaktion von mir bekam sprach er weiter. „Sie hatten einen Nervenzusammenbruch. Seit 2 Tagen befinden sie sich nun schon im Krankenhaus und ich bin sehr froh dass sie endlich wieder wach sind. Können sie sich an irgendetwas erinnern?“ Ich senkte den Blick. „Lina……sie ist… tot“ war alles was ich mit tonloser Stimme hervor brachte. „Es tut mir wirklich sehr leid.“ sagt er leise und blickte mich traurig an. Nach und nach meldete sich mein Verstand zurück. Die lähmende Trance der Trauer, die mich nach den ersten Worten von Linas Vater ergriffen hatte, wich Stück für Stück zurück. Mein Verstand kehrte in die Realität zurück, auch wenn dies eine neue Art von Schmerz mit sich brachte. Der psychische Schmerz des Begreifens. Das einsehen und annehmen einer Tatsache. Ich schluchzte leise in mich hinein und schloss die Augen. „Können sie mir sagen was….was mit Lina….“ ich brach ab. Ich hatte Angst. Angst vor dem was Lina zugestoßen sein mochte. Angst vor den Bildern die mich heimsuchen könnten, wenn ich um die Umstände ihres Todes wusste. Angst dass dieser unwirkliche Traum wirklich Realität war. „Nun ja….“ begann er zögerlich. Wenn er ihr Informationen preisgab riskierte er womöglich einen neuen Zusammenbruch. Aber er konnte sie auch nicht anlügen. Früher oder später würde sie die Wahrheit sowieso erfahren und egal zu welcher Zeit, solche Nachrichten verloren nie an ihrem Schrecken. „Laut Medienberichten ist sie Opfer eines…..“er brach kurz ab und setzte dann leise nach „….eines Mordes geworden.“ Er beobachtete sie genau um, falls erforderlich, sofort eingreifen zu können. Meine Augen weiteten sich und mein Herz setzte wieder ein paar Schläge aus. Die Tränen, welche mittlerweile versiegt waren, brachen wieder in meine ohnehin schon geröteten und geschwollen Augen. Mein Verstand drohte sich wieder von der Realität zu verabschieden. „Was…aber...aber…das kann doch nicht…. wahr sein. Lina ist….ist…. war doch eine der besten….. Studentinnen beim BKA.“ murmelte ich leise schluchzend vor mich hin. Meine Gedanken fuhren Achterbahn. Lina war eine der besten, gerade was körperliche Verteidigung anging. Und sie war immer wachsam, egal wo sie war. Wie hatte man sie überwältigen können? Sie ermorden können? Ich zitterte vor Trauer, Wut , Schmerz und Unverständnis. „Frau Camino….Ich…“ begann Doktor Schulz aber ich unterbrach ihn „Wurde Linas Mörder gefasst?“ fragt ich heiser. „ Nein bis jetzt noch nicht. Tut mir leid……..Aber ein Beamter von der Kripo hat sich gemeldet. Er würde gerne mit ihnen sprechen sobald es ihnen besser geht.“ merkte er an. Meine Gedanken überschlugen sich. ``Dieser Mistkerl der Lina auf dem Gewissen hat läuft immer noch frei rum??? Der kann doch nicht einfach so davon kommen?!? Nein. Er wird seine gerechte Strafe erhalten. Und wenn ich persönlich dafür sorgen muss. Lina, dein tot wird kein ungelöster Mordfall werden, der in den Archiven verstaubt und vergessen wird! Das verspreche ich dir!`` Meine Tränen versiegten langsam und eine über alles erhabene Entschlossenheit mischte sich in die Traurigkeit meiner Augen. „Herr Doktor Schulz? Wann kann der Beamte hier sein?“ ich sah ihm mit meinen verweinten Augen entschlossen entgegen. „Ich würde es für ratsamer halten, wenn sie sich noch etwas…“ begann er aber ich unterbrach ihn sofort. “Machen sie sich um mich keine sorgen. Ich komme schon zurecht. Alles was zählt ist, dass dieser Mörder hinter Schloss unter Riegel gebracht wird.“ In meiner Stimme klang Schmerz, Trauer und Wut, aber auch eine eiserne Entschlossenheit mit, welche dem Arzt einen Schauer über den Rücken laufen ließ. „Nun gut. Ich werde ihn anrufen und ihm Bescheid geben, das sie bereit sind mit ihm zu reden.“ erklärte er und besah sie mit einem besorgtem Blick. „ Danke“ war alles was ich noch leise erwiderte bevor der Arzt das Zimmer verließ. Ich schloss meine Augen. Sie brannten und mein Kopf fühlte sich an, als würde ein Presslufthammer darin Salsa tanzen. Vor meinem inneren Auge entstand ein Bild. Es war das Gesicht von Lina und schon sammelten sich wieder Tränen in meinen Augen. ``Lina`` war mein letzter Gedanke bevor ich in einen unruhigen schlaf hinüber glitt. Ich erwachte, als ich ein klopfen an meiner Tür vernahm. Kurz blinzelte ich. Die Realität war so bizarr und doch nicht abzustreiten. Selbst jetzt noch versuchte mein sonst so rationaler Verstand nach einer Option zu suchen um diesen Alptraum entfliehen zu können. Langsam setzte ich mich auf. „ Herein“ hörte ich mich selber rufen und war erschrocken, wie blechern meine Stimme klang. Die Tür öffnete sich und ein Mann trat ein. Ich starrte ihn an, biss ich endlich erkannte wer da vor mir stand. „ Herr Wagner….“ Mit heiserer Stimme sprach ich seinen Namen aus. „Hallo Zahra……Wie geht es ihnen?“ fragte er mich bedrückt und kam näher ins Zimmer. „Es geht schon….Danke“ war meine leise Antwort. Er kam zu mir rüber und nahm sich einen Stuhl, mit welchem er sich neben mein Bett setzte. „Es tut mir wirklich so Leid Zahra. Sie wurde von allen Kollegen sehr geschätzt….“begann er. „Lina wäre sicher eine ausgezeichnete Kriminalbeamtin geworden.“ Setzte er langsam nach. Ich schaute ihn traurig an. Meine aufsteigenden Tränen versuchte ich zu unterdrücken. Ich musste jetzt Stark sein. Also nickte ich nur und senkte den Kopf. Ich dachte zurück. Lina und ich hatten Herr Wagner hin und wieder im Zuge unseres dualen Studiums in dem einen oder anderen Fall begleitet. Die Praxis sagte ihr mehr zu als die Theorie. Ein kleines Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, während ich so zurück dachte. Es war ein trauriges Lächeln aber er konnte sich schon denken was in ihrem Kopf vor sich ging. „ Ihr zwei wart immer meine Lieblingsstudentinnen. Ein perfektes Team.“ er lächelte mir sanft zu. „Danke“ gab ich mit belegter Zunge von mir. „Würden sie mir erzählen was passiert ist und wie der Stand der Ermittlungen zurzeit aussieht?“ fragte ich mit brüchiger Stimme. Ich wusste, was jetzt kam würde schwer werden, aber ich musste Stark bleiben. Für Lina. Er sah sie besorgt an. Wie würde sie all das aufnehmen? Konnte, nein durfte er ihr überhaupt etwas über den Ermittlungsstand berichten? Man konnte jedoch jetzt schon, abgesehen von der Trauer und den tiefen Schmerz der in ihr wütete, auch ihre, für Zahra so typische, Entschlossenheit in ihren Augen lesen. Wenn er es ihr nicht erzählte, würde sie selber einen Weg finden um an die Daten zu kommen. So war es einfach sicherer. „Nun also….“ begann er „es ist alles sehr rätselhaft…..Lina wurde zuletzt in einem Club Namens, La Mirage, gesehen. Die Studenten die mit ihr feierten, berichteten dass sie ca. um 21.30 Uhr ein Telefonat entgegen nahm. Lina meinte dann sie müsse kurz weg und danach hat sie niemand mehr lebend gesehen. Eine der Studentinnen, Maria Haupt die als Fahrerin der Gruppe bestimmt worden war, bemerkte gegen 23.00Uhr das Lina immer noch nicht wieder zurück war und versuchte sie telefonisch zu erreichen. Dies blieb allerdings erfolglos. Sie beschloss mit ein paar der anderen Studenten Lina suchen zu gehen und fand sie dann 2 Straßen weiter in einer Nebengasse. Sie war blutüberströmt und hatte insgesamt 25 Stichverletzungen. 10 davon waren tödlich. Sie konnten ihr nicht mehr helfen.“ Er brach ab. Auch ihm ging der fall sehr nah. Sein Mund war trocken und rau. Er musste schlucken und schaute kurz zu der jungen Frau, die vor ihm im Bett saß. Ich krallte meine Hände in das Laken. So stark ich auch sein wollte, wieder bahnten sich Tränen über meine Wangen. Ich zitterte. Und trotz alledem verließ nicht ein laut meine Lippen. Ich litt still in mich hinein, ja ich schrie innerlich gerade zu. Er sah den Kampf den Zahra mit sich focht und er konnte sich nur zu gut vorstellen was sie jetzt fühlen musste. Dennoch begann er leise weiter zu sprechen, als sie ihn auffordernd mit ihren verweinten Augen ansah. „Das rätselhafte an den Fall ist nur, das es nicht einen Verdächtigen gibt. Es gibt keine Spuren vom Täter. Es fehlte nichts. Selbst Handy und ihre Handtasche mit allen was sich darin befand waren am Tatort zu finden. Aber keine Spuren die auf einen Täter hindeute. Weder in ihren Telefonaten die sie geführt hatte noch in ihrem Mailverkehr oder bei ihnen zu hause.“ schloss er. „Sie waren bei uns zu Hause?“ fragte ich leise. „ Ja. Das erste Mal als uns Linas Eltern baten nach ihnen zu sehen, da sie ,während des Telefonats mit ihnen, plötzlich nicht mehr geantwortet hatten. Als wir sie fanden, waren sie bewusstlos und daher haben wir sie in ein Krankenhaus einweisen lassen.“ erklärte er. „Also habe ich es ihnen zu verdanken das ich jetzt hier bin?!?“ meinte ich ruhig. Das war keine Frage, das war eine Feststellung. Ich konnte das einfach nicht glauben. Wie konnte es sein das es nicht einen Hinweis gab? Jeder Mensch hinterlässt seine Spuren, egal wie gründlich er ist. Irgendetwas musste es doch geben. Mein Denken gliederte sich wieder in eine rationale Richtung ein. Ich bemerkte wie mein Verstand dabei war das gesamte Emotionscaos, welches in mir tobte, in eine der hintersten Ecken meines Geistes zurück Zudrängen und meine logisch-analytischen Denkprozesse ansprangen. „Bedeut also, dass sie das zweite Mal in unserer Wohnung waren um Hinweise auf den Täter zu finden. Und nachdem sie dort nichts fanden, bin ich ihre letzte Chance einen brauchbaren Hinweis in dem Fall zu bekommen, da ich sowohl die beste Freundin als auch die Mitbewohnerin des Opfers war.“ faste ich zusammen. Meine Stimme klang ganz ruhig und sachlich. Ich analysierte die Situation, so wie ich es immer tat. Auch wenn der Schmerz über Linas Verlust tief saß und ich mir sicher war, das er wohl nie wieder ganz verschwinden würde, so sicher wusste ich auch das Emotionen mir jetzt nicht helfen würden. Im Gegenteil. Sie würden mich höchstens dazu verleiten, mich blindlinks auf die erstbeste Theorie einzuschießen, um einen Verantwortlichen für Linas Tod zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen. Nein. Trauern konnte ich auch später noch, wenn der Mörder von Lina hinter Gittern saß. „Herr Wagner…..ich würde gerne an dem Fall mitarbeiten…….. Ich möchte nicht, dass so ein Mord sich noch einmal wiederholt. Mir würde dadurch der Tod von Lina noch sinnloser erscheinen, wenn wir es nicht schaffen würden ihren Tod aufzuklären und damit neue potentielle Opfer zu schützen……Wer einmal auf so grausame Art mordet wir es auch wieder tun…“sprach ich mit fester Stimme und sah ihm dabei unnachgiebig in die Augen. Sein Blick wirkte plötzlich erschrocken und überrascht zu gleich. Ich hatte ihn wohl aus der Fassung gebracht. Herr Wagner hörte Zahra aufmerksam zu und beobachtet jede ihrer Regungen. Und ihm entglitten nach und nach die Gesichtszüge. Die eben noch so zerbrechlich wirkende, von Trauer und Schmerz gezeichnete jung Frau vor ihm sah ihm nun mit einer unbarmherzigen Entschlossenheit aus ihren roten, geschwollenen Augen entgegen. Ihre Stimme hatte sich von einer Sekunde auf die andere vollkommen verändert. Noch vor wenigen Minuten hätte er schwören können, Zahra wäre nicht mal in der Lage mehr als zwei Sätze hervorzubringen, so dünn und brüchig war ihre Stimme gewesen. Und jetzt sprach sie mit einer Sachlichkeit über den Tod ihrer besten Freundin, als wäre sie ein Opfer in einem Fall der ihr gerade zugewiesen wurde. Und sie wollte auch noch allen Ernstes an dem Fall persönlich mitwirken? „ Zahra….hören sie….ich kann sehr gut verstehen, dass sie den Täter hinter Gittern wissen wollen,…..aber sie sind in der Sache persönlich betroffen……“ er hielt kurz inne und schaute sie an. Zahras Blick hatte sich nicht verändert. Er zeigte immer noch die gleiche Entschlossenheit. „ Verstehen sie was ich meine…..?“ setzte er nach. Ich sah ihm immer noch in die Augen. Natürlich verstand ich was er mir sagen wollte. Und ich hätte auch nichts anderes erwartet. „Sie denken, dass meine persönliche Beziehung zu Lina meine Objektivität für den Fall beeinträchtigen würde.“ sprach ich seine Gedanken aus. „Es tut mir leid…… aber wenn sich etwas Neues ergibt werde ich mich sofort bei ihnen melden Zahra. Das verspreche ich Ihnen.“ Er lächelte sanft während er das sagte. Herr Wagner war verunsichert. Wusste er doch irgendwie schon das Zahra sich damit nicht abspeisen lassen würde. „Schon gut Herr Wagner……Aber trotzdem Danke.“ meinte ich mit einem leicht traurigem Unterton und blickte aus dem Fenster. Jetzt war er erst recht verwirrt. Er hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen Zahra gegenüber, obwohl er doch nur die Regelungen befolgte. „ Falls ihnen irgendetwas einfallen sollte…..“ weiter kam er nicht, denn in dem Moment beendete ich schon seinen Satz. „ …..werde ich mich bei ihnen melden…..…natürlich…….ich wäre jetzt gerne allein.“ Danach stand er auf und verabschiedet sich noch kurz bevor er aus dem Zimmer verschwand. Einige Tage später wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Es war der Tag meines 24. Geburtstags und gleichzeitig auch der Tag an dem Lina ihre letzte Ruhe fand. Es war ein sonniger warmer Tag. Einer der Tage die Lina so geliebt hatte. Er passte irgendwie zu ihrer Beerdigung. Die Beisetzung war schon seit gut 2 Stunden vorbei und noch immer stand ich an ihrem Grab. In meinem schwarzem schlichtem Kleid und mit einem großem Strauß weißer Lilien in der Hand. Immer wieder lass ich die Worte, welche auf dem Grabstein standen. Lina Heise, geliebte Tochter und Freundin, du wirst für immer in unserem Herzen weiterleben. Eine einzelne Träne lief an meinem Gesicht hinab und tropfte lautlos zu Boden. „ Lina…“ flüsterte ich. „ Ich werde die Person finden die dir das angetan hat. Das verspreche ich dir…..“ liebevoll legte ich die Lilien auf ihr Grab. Eine letzte Träne befreite sich aus meinen Augen und benetzte eine der weißen Lilien. Danach stand ich auf und ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)