Die Wahre Zukunft von San88 ================================================================================ Kapitel 5: Gespräche --------------------     Rückblick:   Die sonst so ruhige und sanftmütige Blondine bebte vor Zorn und auch ihr Gesicht war rot vor Zorn. Sie fühlte sich bloßgestellt und mehr als hintergangen. Mit Tränen der Wut und Trauer funkelte sie Seiya zornig an und schrie: „ICH HASSE DICH SEIYA KOU! DICH UND DEINE BESCHEUERTEN BRÜDER! ICH WÜNSCHTE IHR WÄRT NIEMALS AUF DIE ERDE GEKOMMEN!“ Und mit diesen Worten stürmte Bunny –ohne sich noch einmal umzudrehen- an Seiya vorbei raus aus dem Haus und hinein in die Nacht.   Es vergingen einige Sekunden, bis wieder Leben in die Gruppe kam. Chibiusa fing leise an zu wimmern und Haruka sah immer wieder von der Tür zurück zu Three Lights. Dabei wechselte ihr Blick ständig von besorgt zu zornig. Sie kämpfte mit sich, ob sie ihrem Mondgesicht nach laufen sollte oder die Jungs erst mal zur Schnecke machen sollte. Ihre Sorge um Bunny siegte. Sie wandte sich zur Tür –natürlich nicht ohne Seiya, Yaten und Taiki vorher noch einen giftigen Blick zu zuwerfen und eine Drohung in ihre Richtung aus zusprechen: „Zu euch komm ich gleich noch.“ Zu den Mädchen sagte sie jedoch: „Seht zu, dass diese Schwachmaten das Haus nicht verlassen und bleuht ihnen Vernunft ein. Ich werde Mondgesicht nachgehen.“ Und dann verschwand die sandsteinblonde Senshi auch schon durch die Haustür und lief hinter Bunny her. Chibiusa jedoch hatte ungeheure Schuldgefühle. Aus ihrem leisen Wimmern wurde ein lautes schluchzen. Die kleine Lady brach in Tränen aus und schluchzte: „Das wollte ich nicht. Ich wollte nicht, dass Bunny meinetwegen weint.“ Setsuna kniete sich sofort zu der Rosahaarigen, nahm sie sanft in die Arme und sagte beruhigend: „Das wissen wir doch kleine Lady. Das ist nicht deine Schuld.“  Die Wächterin über das Tor zu Raum und Zeit hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf Chibiusa und auch dieses Mal schaffte sie es Chibiusa zu beruhigen und ihr ein wenig ihre Angst zu nehmen. Chibiusa hörte langsam auf zu weinen. Noch immer in den Armen von Setsuna gekuschelt sagte sie: „Ich dachte ihr wüsstet das schon längst. Schließlich hat Bunny das Chaos doch besiegt und die Jungs wollen doch morgen Abend schon wieder abreisen.“ Makoto stoppte sofort den Redefluss der Rosahaarigen. Das Mädchen ging hier von falschen Tatsachen aus und plauderte ohne es zu wissen, prekäre Details über die Zukunft aus. Bevor Chibiusa noch ausversehen den gesamten Zeitfluss durcheinander brachte –und somit wahrscheinlich auch die Zukunft gefährdete- brachte die Braunhaarige sie lieber zum Schweigen. Makoto klärte Chibiusa kurz über das Missverständnis auf und sagte: „Chibiusa, wir haben unsere Gegner noch überhaupt nicht besiegt. Außerdem haben wir auch eben erst erfahren, dass die Jungs genauso wie wir auch Sailor Kriegerinnen sind.“    Chibiusa sah verwundert auf und suchte den Blick von Hotaru. Diese nickte nur einmal kurz, schwieg jedoch. Und auch die restlichen Kriegerinnen bestätigten stumm Makotos Aussage. Die zukünftige Prinzessin des weißen Mondes verstand nun gar nichts mehr. Ihre Mutter hatte ihr doch immer eine ganz andere Geschichte erzählt wie die Tarnung der Jungs und der Anderen aufflog. Das Ganze war doch ziemlich rätzelhaft. Und weil Chibiusa hoffte, dass Ami oder jemand anderes dieses Rätzel aufklären könnte, sagte sie: „Aber Mama hat mir immer erzählt, dass eure Identitäten in einem Flugzeug aufgedeckt wurden. Mama sagte, dass Alumina Seren herausgefunden hatte wer sie wirklich ist und sie in eine Falle gelockt hat. Da Seiya ihr aber versprochen hatte sie zu beschützen, verwandelte er sich vor ihren Augen in Fighter. Yaten und Taiki blieb dann nichts anderes mehr übrig als sich ebenfalls zu verwandeln und um den Jungs beizustehen und um die Stewardessen zu retten, habt ihr euch auch verwandelt.“ Ami horchte plötzlich auf. Ihr war etwas aufgefallen und sie hatte einen Verdacht. Falls ihre Vermutung richtig wäre, bestünde die Möglichkeit endlich etwas Licht in das Dunkle zu bekommen. Deshalb wandte sich die Blauhaarige an Chibiusa und fragte: „Chibiusa, redest du zufällig von dem Flug auf dem der Film der Three Lights gezeigt wird?“   Nun blickten auch Minako, Rei und Makoto neugierig zu ihrer blauhaarigen Freundin und Chibiusa. Chibiusa selber bemerkte die Blicke der drei gar nicht und beantwortete Amis Frage mit einem kurzen und einfachen Ja. Die Senshi des Wassers hatte sowas schon vermutet und setzte ein nachdenkliches Gesicht auf. Ihre Freundinnen verstanden die Sorge der Blauhaarigen nicht ganz und wollten schon fragen was los sei, doch Ami ließ ihnen nicht die Gelegenheit dazu. Sie fasste sich nachdenklich ans Kinn und murmelte dann: „Das ist merkwürdig, der Flug findet doch erst Übermorgen statt. Der ganze Zeitfluss ist durcheinander geraten. Ich frage mich wieso.“  Nun war auch Setsuna alarmiert. Wenn der Zeitfluss gestört oder durcheinander gerät, könnte das verhärrende Folgen haben. Nicht nur für die Zukunft, sondern auch für die Gegenwart. Die Grünhaarige hatte schon ihren Verwandlungsstab gezückt und wollte sich ohne Umschweife zum Tor von Raum und Zeit begeben, doch schon in der nächsten Sekunde erstrahlte das Wohnzimmer von Bunny in einem hellen weißen Licht und eine Gestalt manifestierte sich langsam vor den Augen aller Anwesenden. Als die Mädchen erkannten, wer dort erschien, fielen alle direkt auf die Knie und Chibiusa strahlte über das ganze Gesicht. Sie hätte nicht gedacht, dass ihre Mutter in diese Zeit reisen würde. Jedoch freute sie sich, sie zu sehen. Königin Serenity lächelte sanft in die Runde und sagte: „Meine Lieben Freunde, ich  bitte euch, euch wieder zu erheben.“ Die Mädchen gehorchten sofort und stellten sich wieder normal hin. Chibiusa lief zu ihrer Mutter, umarmte sie kurz und fragte: „Mama. Was machst du denn hier?“ Die Königin drückte ihre Tochter ebenfalls kurz und sagte dann: „Meine kleine Lady, ich bin hier um unseren Freunden zu erklären, warum alles durcheinander gekommen ist.“ Three Lights wunderten sich, dass schon wieder Jemand aus dem Nichts heraus auftauchte. Außerdem fragten sie sich, woher zur Hölle diese Personen immer her kamen. Desweiteren hatten die drei das merkwürdige Gefühl, dass diese Fremde Person Ähnlichkeiten mit Bunny hatte, auch wenn diese reifer und erwachsener wirkte. Die Jungs wollten gerne wissen, wer die Frau war, jedoch befürchteten sie wieder ignoriert zu werden. Da Yaten es hasste ignoriert zu werden, fragte er schnippisch: „Wer ist das denn jetzt schon wieder?“ Ami, Minako und Makoto konnten den Unmut der Jungs ja in Gewisser Weise irgendwie verstehen, jedoch hätte man auch vernünftig fragen können. Wenn Haruka hier gewesen wäre, hätte sie dem Silberhaarigen mit Sicherheit eine Standpauke gehalten. Da diese sich jedoch gerade bei Bunny befand, hatte Yaten noch mal Glück gehabt. Doch Rei war mindestens genauso aufbrausend und temperamentvoll wie Haruka. Die Schwarzhaarige Senshi des Feuers funkelte Yaten zornig an und fauchte schon fast: „Du kannst von Glück sagen, dass Haruka gerade nicht hier ist. Die hätte dir für diese Respektlosigkeit den Kopf abgerissen. Man kann auch etwas höflicher fragen. Aber um deine Frage zu beantworten, das ist Neo Königin Serenity. Sie regiert Kristall Tokio und ist unsere zukünftige Königin.“     Rei hätte wahrscheinlich noch etwas länger Yaten zu Recht gestutzt, doch Serenity hielt sie davon ab. Die Königin legte ihrer Kriegerin beschwichtigend eine Hand auf die Schulter und sagte ruhig: „Sei ihm nicht böse Rei. Für ihn und seine Brüder ist es gerade nicht leicht. Sie stehen etwas unter Schock, das alles war zu viel für sie.“ Die Schwarzhaarige Shintopriesterin verbeugte sich leicht und entschuldigte sich dann. Sie fragte sich zwar, warum Serenity Mitleid mit Yaten hatte –immerhin hatten die zwei in der Gegenwart nicht das beste Verhältnis- aber sie hinterfragte die Entscheidung ihrer Königin nicht. Immerhin hatte Bunny nie jemanden sein Verhalten Krumm genommen und höchstwahrscheinlich ändert sich dies in der Zukunft auch nicht. Serenity jedenfalls blickte in die Augen ihrer Kriegerinnen und Freundinnen und sagte dann: „Warum bin ich nochmal hier? Achja, ich wollte euch erklären, warum der Zeitfluss etwas durcheinander geraten ist.“ Sie sah sich kurz im Wohnzimmer um und beschwor dann wie aus dem Nichts heraus eine Art weißen mit Kissen ausgelegten Thron. Sie ließ sich sanft darauf nieder und fuhr dann fort: „Ich hatte damals fast zu spät erkannt, wonach mein Herz verlangte. Ich wäre damals fast zerbrochen an meiner Liebe zu meinem Mann –und eurem zukünftigen König- und dem Pflichtgefühl meinen Kriegerinnen gegenüber. Wenn Haruka und Endymion mir damals nicht die Augen geöffnet hätten, wäre die Zukunft nicht so friedlich und voller Liebe wie sie jetzt ist.“ Sie stoppte kurz und sagte dann weiter: „Aber auch so, war es ein beschwerlicher Weg, bis ich mir endlich das eingestanden hatte, was mein Herz schon seit der ersten Begegnung wusste. All dieses Leid, konnte und wollte ich nicht wieder zulassen, deshalb habe ich Bunny schon jetzt realisieren lassen, was ich beinahe zu spät erkannt hatte. Und auch euch Rei, Setsuna und Hotaru habe ich Vorahnungen geschickt, damit ihr hier auftaucht.“    Als Serenity mit ihrer Ausführung geendet hatte, stellte sich bei Setsuna Erleichterung ein. Der Zeitfluss war zwar ein wenig durcheinander geraten, aber das war absichtlich und somit kontrolliert. Auch Ami, Minako, Makoto, Rei, Michiru und Hotaru war die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Zwar wusste jetzt keiner so genau, wie die Zukunft nun aussehen wird, aber erstens wer wusste schon genau was die Zukunft einen bringen wird, also ist es nicht wirklich schlimm unwissend zu sein. Und zweitens, wenn Bunny in der Zukunft so glücklich ist wie es den Anschein hat, reicht das den Mädchen. Denn wenn Bunny glücklich ist, sind ihre Freundinnen es automatisch auch. Doch die Erleichterung währte nicht lange, denn schon im nächsten Moment stellte sich Neugier bei den Mädchen ein. Jede einzelne fragte sich, wer wenn nicht Mamoru bzw. Endymion der Mann an Bunnys bzw. Serenitys Seite ist und somit König von Kristall Tokio. Bei einer war es ganz besonders schlimm. Für Setsuna war es ein merkwürdiges Gefühl die Zukunft nicht zu kennen und so wandte sie sich an ihre Königin und meinte: „Das können wir in gewisser Weise Verstehen. Aber verzeiht mir meine Frage Hoheit. Wie sieht die Zukunft denn jetzt genau aus und wenn nicht Endymion unser König ist, wer dann?“ Königin Serenity lächelte leicht. Sie konnte die Neugier ihrer Kriegerin verstehen, jedoch wollte sie nichts über die Zukunft preis geben. Bunny war die Einzige, die etwas über ihre Zukunft erfahren durfte und es war auch ihre Entscheidung, ob sie den Mädchen etwas sagen wollte, deshalb sprach Serenity: „Ich kann verstehen, dass es für dich schwerer ist die Zukunft nicht zu kennen als für die Anderen Setsuna, aber ich werde euch nichts Genaueres sagen. Nur so viel, die Zukunft ist eine bessere als die, die ihr gesehen habt. Ihr seid nicht einfach nur meine Leibwächterinnen, jede von euch hat eine Familie und ist glücklich. Und was euren König angeht, wenn der Moment da ist, werdet ihr ihn erkennen.“ Die Mädchen verstanden, dass die Königin ihnen nicht mehr erzählen würden und nickten. Sie gaben sich mit dem, was sie wussten zufrieden. Serenity wandte sich an ihre Tochter und sagte: „Kleine Lady, wenn du willst, kannst du noch bis morgen Abend bleiben, aber dann kommst du bitte sofort wieder zurück. Und denk daran, du sagst ihnen weder wer dein Papa ist, noch wie genau die Zukunft aussieht. Wenn Bunny will, darfst du ihr ruhig die Zukunft zeigen, aber nur ihr.“  Chibiusa strahlte ihre Mutter dankbar an, lief noch mal zu ihr und umarmte sie. Dabei sagte sie: „Ich verspreche es Mama. Und danke, dass du mir nicht böse bist, weil ich einfach abgehauen bin.“ König Serenity strich ihrer rosahaarigen Tochter sanft über den Kopf und wandte sich dann an ihre Kriegerinnen. Sie verabschiedete sich von jeder einzelnen ihrer Freundinnen und verschwand dann wieder.   Three Lights schauten noch immer verwundert auf den Fleck, an dem bis vor wenigen Sekunden noch Königin Serenity stand bzw. saß. Taiki war der Erste, der das Schweigen brach und Ami und die Mädchen fragte: „Passiert euch das öfters, dass ihr Besuch aus der Zukunft bekommt?“ Ami grinste und sagte –als wenn es das normalste auf der Welt wäre: „Ja und nein. Chibiusa ist jetzt das dritte Mal zu Besuch, wenn man das eine Mal abzieht, wo sie für 15 Minuten in der Zukunft war, um dann doch wieder zurück zukehren. Königin Serenity war jetzt das erste Mal in unserer Zeit.“ Das erklärte, warum die Mädchen nicht überrascht waren, als diese Chibiusa auftauchte. Was Seiya und Taiki jedoch noch wissen wollten war, woher die Mädchen ihre Zukunft schon so gut kannten, deshalb fragte Seiya unverblümt: „Wieso kennt ihr eigentlich eure Zukunft und vor allem woher?“ Es war Rei, die dem Schwarzhaarigen eine Antwort gab. Sie seufzte kurz auf und sagte dann: „Kanntet trifft es in diesem Fall wohl eher. Und der Grund warum wir unsere Zukunft kannten ist der, weil wir sie gesehen hatten. Wir mussten einmal in die Zukunft reisen um diese zu retten und daher kannten wir sie halt.“ Diese lockere Aussage der Senshi des Feuers warf einige weitere essentielle Fragen auf. Seiya und Taiki fragten sich, was wohl passiert war und vor allem, wie es denn überhaupt möglich war durch die Zeit zu reisen. Die drei kannten die Fähigkeiten von Sailor Pluto ja schließlich noch nicht. Seiya wollte sich auch gerade danach erkundigen wie diese Zeitreisen überhaupt möglich waren, doch sein Silberhaariger Bruder konnte sein Temperament mal wieder nicht im Zaum halten und meinte überheblich: „Ja genau, ihr seid in die Zukunft gereist, wer’s glaubt. Und vor was musstet ihr sie denn bitteschön retten? Euer Leben ist doch friedvoll. Ihr musstet doch noch nie wirklich kämpfen. Ihr wisst doch gar nicht, wie das ist, alles zu verlieren.“ Zu seinem Pech hatten es nicht nur Ami, Rei, Minako, Makoto, Setsuna, Michiru, Hotaru und Chibiusa mitbekommen, sondern auch noch zwei andere. Bunny und Haruka waren in dem Moment wieder im Türrahmen zum Wohnzimmer aufgetaucht, als Yaten seine abfällige Meinung zum Besten gab. Nur leider fand Bunny dies alles andere als lustig. Sie war auf 180 und fauchte aufgebracht: „Wer keine Ahnung hat, bist du. Jede einzelne von uns hat mehr durchgemacht, als du und deine Brüder je erahnen können.“   Bei Bunny:   Nachdem Bunny aus ihrem Haus gestürmt war, lief sie kopflos durch die Straßen. Vorhin hatte sie die Tränen noch mit aller Macht zurück gehalten, doch jetzt wo sie alleine war, ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Das Seiya so mit ihr gespielt hatte, hätte Bunny nie gedacht. Ja sie hielt den Schwarzhaarigen anfangs für einen Macho, doch mit der Zeit wurden sie Freunde und Bunny hatte das Gefühl, dass Seiya sie wirklich mochte. Doch jetzt zu erfahren, dass der Schwarzhaarige und sie nie wirklich Freunde waren und er ihr die ganze Zeit etwas vorgespielt hatte, zerriss der sonst so fröhlichen Blondine schier das Herz. Bunny hatte keine Ahnung wie lange sie schon weinend durch die verlassenen Straßen Tokios rannte, doch irgendwann kam sie an einem Park vorbei. Ohne lange zu zögern, lief die blonde Mondprinzessin hinein und ließ sich auf die erst beste Bank fallen. Sie zog ihre Beine an, bettete den Kopf auf ihre Knie und ließ ihren Tränen und ihrer Trauer freien Lauf. Nach geraumer Zeit  spürte Bunny plötzlich, wie jemand einen Arm um sie legte und sie in eine sanfte Umarmung zog. Als Bunny den leicht vertrauten Geruch von Haruka wahrnahm, entspannte sie sich etwas und kuschelte sich leicht in Harukas Arme. Die Senshi des Windes strich ihrer Prinzessin beruhigend über den Rücken. Und langsam aber sicher, beruhigte sich die zierliche Blondine wieder. Haruka wunderte sich immer wieder über diese Vertrautheit zwischen ihnen. Und genau diese Verbundenheit konnte Haruka jetzt nutzen. Sie strich Bunny weiterhin beruhigend über den Rücken und fragte: „Willst du mir nicht sagen, was mit dir los ist Mondgesicht? Die Information von Chibiusa hat dich wohl ziemlich geschockt oder?“  Die Mondprinzessin ließ sich komplett in Harukas starken Arme fallen. So aufbrausend und wild Haruka manchmal auch sein konnte, so war sie doch auch –neben Minako- die Einzige, der Bunny bedingungslos vertraute. Nachdem sich Bunny langsam wieder etwas beruhigt hatte und sie Harukas Frage wahrnahm, sagte sie: „Ach Ruka, ich weiß einfach nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Seit Jahren müssen wir immer und immer wieder ständig kämpfen. Ihr alle habt ständig euer Leben für mich und die Zukunft geopfert. Und jetzt erfahre ich, dass diese Zukunft eine einzige Lüge war, dass nichts davon stimmt.“    Auch wenn Bunny Haruka vertraute, so traute sie sich doch nicht ihr den wahren Grund für ihre Tränen zu nennen. Mit Minako würde sie wahrscheinlich darüber reden, aber bei Haruka war sich die Blondine mit den zwei Zöpfen nicht sicher, wie sie reagieren würde. Deshalb verschwieg sie der Kriegerin des Windes lieber den wahren Grund. Haruka schien jedoch auch so ganz genau zu wissen, was Bunny wirklich auf der Seele lag. Die sandsteinblonde Frau lächelte nämlich sanft und sagte: „Also erstens einmal, nicht alles war gelogen. Und zweitens, du kannst mir nichts vor machen Mondgesicht. Du bist wegen was anderem so aufgewühlt. Die Nachricht, dass diese Möchtegern Stars uns verlassen wollen, hat dich ziemlich hart getroffen, du kannst es ruhig zugeben.“ Bunny zuckte ertappt zusammen versuchte jedoch gleichzeitig es zu leugnen und fragte unschuldig: „Wie kommst du denn darauf Haruka?“ Haruka musste lachen. Den Drang unangenehmen Fragen auszuweichen, hatte Chibiusa eindeutig von ihrer Mutter. Innerlich musste Haruka seufzen und dachte:   ^^Na dann eben die Vorschlaghammer Methode. Ich muss Mondgesicht Wohl oder Übel direkt darauf ansprechen.^^   Gedacht getan. Haruka tippte Bunny leicht gegen die Stirn und sagte mit einem spitzbübigen Grinsen auf den Lippen: „Mondgesicht, du hast diesem Seiya eine Ohrfeige gegeben und ihn angeschrien, dass du ihn hassen würdest. Nicht, das ich was dagegen hätte, aber das kennen wir sonst gar nicht von dir.“ Bunny –die sich an Harukas Brust sehr wohl zu fühlen schien, denn sie machte keinerlei Anstalten sich aus der Umarmung der älteren Frau lösen zu wollen- musste nun ebenfalls leicht grinsen. Außerdem legte sich ein leichter Rotschimmer über ihre Nase und sie sagte peinlich berührt: „Naja, so ganz stimmt das ja nicht. Immerhin habe ich Mamoru auch schon mal eine verpasst. Aber du hast recht. Die Nachricht, dass die drei die Erde wieder verlassen werden, hat mich ziemlich schockiert. Seiya hat mich von Anfang an belogen.“ Haruka musste Innerlich über Bunny den Kopf schütteln. Sie beschwerte sich darüber, dass Seiya sie belogen hatte, dabei war sie doch selber nichts besser, sie hatte Seiya doch auch nicht die Wahrheit gesagt. Und weil dies so war, sah Haruka Bunny fest in die Augen und sagte: „Mondgesicht, du hast Seiya auch belogen und tust es sogar noch immer. Er wusste bis gerade eben doch auch nicht, dass du Sailor Moon bist und wenn mich nicht alles täuscht, hast du ihm noch nicht mal gesagt, dass du eine Prinzessin bist. Der wahre Grund, warum du eben so sauer warst ist der, dass du Gefühle für diesen Seiya hast und du nun Angst hast, dass alles was er jemals zu dir gesagt hat eine Lüge war.“ Bunny fühlte sich ertappt. Haruka schien von Anfang an zu wissen, was in ihrem Kopf bzw. Inneren los war. Die Blondine gab sich also geschlagen, wenn die Senshi des Windes schon längst wusste, wie es in ihrem Inneren ungefähr aussah, wollte Bunny sie nun auch komplett an ihren Gefühlen und Gedanken teil haben lassen. Vorher jedoch wollte Bunny noch wissen, woher Haruka über ihre Gefühle Bescheid wusste, deshalb fragte sie neugierig: „Woher weißt du das Ruka?“ Haruka spürte, dass Bunny bereit war sich ihr zu öffnen, deshalb strich sie ihrer Prinzessin sanft über den Kopf und sagte: „Ach Mondgesicht, deine Freundinnen wissen schon länger, dass du diesen Seiya gern hast. Und auch ich habe schon lange gespürt, dass du dabei bist dich zu verlieben.“ Das war zu viel für Bunny. Von Haruka zu hören, dass sie sich in Seiya verliebt hätte, ließ sie erneut in Tränen ausbrechen. Voller Verzweiflung klammerte sich Bunny wieder mehr an Haruka und schluchzte: „Aber ich bin ihm völlig egal Ruka. Er empfindet nicht so für mich, er hat nur mit meinen Gefühlen gespielt.“ Haruka hatte ihr Mondgesicht noch nie so verzweifelt gesehen wie in diesem Moment und es tat ihr ungemein weh sie so zu sehen. Sie merkte, dass sie Bunny nur auf einer Weise helfen konnte, sie holte also einmal tief Luft und sagte dann: „Bunny, jetzt hör mir mal ganz genau zu.“ Bunny sah fragend zu Haruka auf. Entweder hatte sie was an den Ohren oder Haruka hatte sie gerade wirklich Bunny genannt. Noch immer verwirrt sagte Bunny: „Bunny? Du hast mich noch nie Bunny genannt.“ Der Blick der sandsteinblonden Frau wurde etwas sanfter und sie lächelte leicht. Doch trotz dieses Lächelns, sah Haruka Bunny weiterhin ernst an und sagte: „Ich nenne dich jetzt Bunny, weil das, was ich dir zu sagen habe wichtig ist. Also hör genau hin, denn nochmal werde ich das ganz sicher nicht sagen. Bunny, Seiya liebt dich wirklich sehr. Ich habe sogar den Eindruck, dass er dich mehr liebt als es Mamoru tut. Seiya würde alles für dich tun und dich –genau wie wir- immer beschützen. Ich denke, dass er schon lange nicht mehr die Erde verlassen will und schon gar nicht für immer. Wenn du ihm endlich signalisierst, dass er eine Chance bei dir hat, bin ich mir zu 100% sicher, dass er alles daran setzen würde um bei dir bleiben zu können.“ War Bunny eben noch verwirrt, so glaubte die Blondine sich nun völlig verhört zu haben. Haruka konnte unmöglich Seiya verteidigt haben und schon gar nicht Bunny dazu ermutigt haben, dem Schwarzhaarigen ihre Gefühle zu gestehen. Ein Blick in Harukas klaren blauen Augen, bestätigte Bunny jedoch, dass Haruka sehr wohl gesagt hat, was Bunny glaubte gehört zu haben. Noch immer vollkommen verwirrt meinte Bunny: „Wieso bist du dir da so sicher? Und vor allem, wieso sagst du mir das alles? Ich dachte du kannst Seiya nicht ausstehen.“ Plötzlich tauchte auf Harukas Gesicht etwas auf, was niemand –außer Michiru- jemals zuvor bei ihr gesehen hatte. Haruka Tenoh wurde tatsächlich verlegen und murmelte: „Ja, ich kann ihn nicht besonders gut leiden, aber das liegt nicht an ihm. Ich kann Jungs die dir zu nahe kommen generell nicht leiden. Und warum ich dir das gesagt habe ist leicht. Du bist mir wichtig Mondgesicht. Ich will, dass du glücklich bist und wenn Seiya dies schafft, muss ich ihn wohl oder übel akzeptieren.“ Nun war es wieder an Bunny rot zu werden. Ihr war zwar klar, dass Haruka sie mochte, aber jetzt zu hören, dass sie der sandsteinblonden Frau wichtig war, freute sie und machte sie gleichermaßen verlegen. Bunny wusste einfach nicht, wie sie mit dieser „Offenbarung“ umgehen sollte, geschweige denn, wo sie es einordnen sollte. Sah Haruka etwa etwas anderes als nur eine Freundin in ihr oder interpretierte die Blondine zu viel da hinein? Haruka merkte, dass sie mit ihrer Aussage eben zu viel preis gegeben hatte und Bunny damit überfordert hatte, deshalb wechselte sie schnell das Thema und sagte: „Gut Mondgesicht, trockne dir deine Tränen und dann lass uns zu den Anderen zurück gehen. Die machen sich bestimmt schon Sorgen.“ Bunny war über den Themawechsel ihrer Kriegerin erleichtert und nickte kurz. Sie wischte sich die Tränen beiseite, drückte sich ein letztes Mal fest an Harukas Brust und sagte dankbar: „Danke Ruka, du bist die Beste. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen würde.“ Haruka erwiderte die Umarmung und sagte mit einem Lächeln im Gesicht: „Keine Ursache Mondgesicht. Dafür sind Freunde doch da.“ Und mit diesen Worten entließ Haruka Bunny wieder aus der Umarmung und erhob sich von der Bank. Auch Bunny erhob sich nun wieder und gemeinsam gingen die beiden Frauen zurück zu Bunny nach Hause.   Doch kaum wieder bei Bunny zu Hause, platzte der Blondine mit den zwei Zöpfen schon wieder der Kragen. Als sie Yatens abfällige Äußerung vernahm, stieg in ihr blanke Wut empor. Diesem arroganten Fatzke musste man mal endlich eine Lektion erteilen. Bunny war eigentlich nie so aufbrausend wie Haruka oder Rei, aber jetzt ging die Blondine an die Decke und fauchte: „Wer keine Ahnung hat, bist du. Jede einzelne von uns hat mehr durchgemacht, als du und deine Brüder je erahnen können.“ Alle im Raum sahen überrascht zu Bunny und Haruka. Haruka –die als erste den Ernst der Lage erkannte- konnte Bunny gerade noch im letzten Moment fest halten und sie so daran hindern sich  auf den Silberhaarigen zu stürzen. Keine der Freundinnen hatte Bunny je so fuchsteufelswild gesehen wie in diesem Moment. Die sonst so friedvolle Blondine versuchte sich mit aller Macht aus Harukas Griff zu befreien, doch die Senshi des Windes war um einiges Stärker als Bunny. Diese wollte sich jedoch nicht so schnell geschlagen geben und wütete: „Ruka, lass mich los! Dieser Idiot hat doch überhaupt keine Ahnung!“ Haruka die trotz ihrer Stärke damit zu kämpfen hatte Bunny fest zu halten, sagte nur: „Vergiss es Mondgesicht. Auch wenn dieser Kerl es verdient hätte, werde ich nicht zulassen, dass du ihm eine verpasst.“   Bunny –die langsam realisierte, dass Haruka nicht so ohne weiteres los lassen würde- kam eine Idee. Sie gab langsam ihren Wiederstand auf und sagte in einem ruhigen Tonfall: „Ok du hast gewonnen Ruka. Ich werde ihm nichts tun.“ Sowohl Haruka als auch dem Rest der Mädchen viel die seltsame Betonung auf dem „Ich“ nicht auf und so lockerte Haruka tatsächlich den Griff um Bunny. Doch schneller als irgendjemand im Raum hätte reagieren können, hatte sich Bunny in Serenity verwandelt und dem überraschten Yaten eine geklebt. Die Mädchen sahen noch einige Momente perplex zu Yaten und Serenity, ehe Minako laut los lachte und sagte: „Eins muss man Bunny ja lassen, dumm ist sie nicht.“  Nur der Silberhaarige fand dies alles andere als witzig und fragte wütend: „Sag mal spinnst du?!“ Nun war Yaten aber zu weit gegangen. Die Mädchen zogen allessamt scharf die Luft ein. Haruka ging drohend auf den Silberhaarigen zu und fuhr ihn giftig an: „Hüte deine Zunge Junge. So redest du nicht nochmal mit unserer Prinzessin.“ Danach wandte sich Haruka an Prinzessin Serenity und fragte höfflich: „Warum habt Ihr das jetzt gemacht Prinzessin?“ Auch die anderen Kriegerinnen sahen nun neugierig zu ihrer Prinzessin. Seiya klappte der Unterkiefer herunter, als Haruka Bunny mit Prinzessin ansprach. Er blickte noch immer völlig fasziniert zu seinem Schätzchen. Sie sah einfach wunderschön in diesem Kleid aus. Nun glich sie wirklich einem Engel. Prinzessin Serenity lächelte sanft in die Runde und sagte dann: „Naja, Bunny hat versprochen ihm keine Ohrfeige zu geben, aber Serenity nicht. Außerdem hatte er es verdient. Ohne überhaupt alle Fakten zu kennen, meinte er sich ein Urteil über uns bilden zu können. Und meiner Meinung nach ein völlig ungerechtes Urteil, denn wir hatten es alles andere als leicht.“ Minako sah beeindruckt zu ihrer besten Freundin. Sie wusste nicht, was sie jetzt sagen sollte. Michiru jedoch meldete sich nun zu Wort. Die türkishaarige Kriegerin des Meeres trat auf ihre Prinzessin vor und sprach sanft: „Aber war es wirklich notwendig, dass Ihr euch zeigt Prinzessin? Wir hätten ihnen auch sagen können, wie falsch sie lagen.“ Nun wurde Serenity verlegen und eine leichte Röte zierte ihre Nase. Mit dieser Röte sah die Prinzessin wieder eher wie Bunny Tsukino aus und nicht wie die Prinzessin des weißen Mondes. Serenity sagte jedoch nur: „Gut ich gebe zu, es wäre nicht nötig gewesen ihm eine zu verpassen, aber für diese Aussage und sein Spruch von vorher, hatte er es verdient. Und da ich als Bunny ein Versprechen abgegeben habe und ich mich eh in Serenity verwandeln wollte, wurde das nun so geregelt.“ Makoto Kino nickte Bunny anerkennend zu und sagte: „Wow, so viel Raffinesse hätte ich dir gar nicht zu getraut Bunny.“ Auch wenn Bunny nun als Prinzessin vor ihnen stand, war sie für Ami, Rei, Minako und Makoto noch immer ihre Freundin Bunny und so behandelten sie sie auch. Sollte Bunny jedoch ernsthaft auf Prinzessin machen, würden auch die vier ihr den nötigen Respekt zu Teil haben lassen. Die kleine Hotaru war mit Ausnahme von Setsuna die einzige, die ihre Prinzessin immer respektvoll ansprach. Und auch jetzt fragte sie ergeben: „Aber wieso wolltet ihr euch sowieso zeigen Prinzessin?“  Serenity setzte einen entschlossenen und festen Gesichtsausdruck auf und sagte entschlossen: „Ganz einfach Hotaru, ich wollte den Jungs mit Hilfe des Silberkristalls meine Erinnerungen an all unsere Kämpfe zeigen.“ Rei sah ihre Freundin aus großen Augen an. Sie wusste gar nicht, dass Bunny dazu in der Lage war. Deshalb fragte sie verwundert: „Das geht wirklich? Und seit wann kannst du das Bunny?“  Rei war jedoch nicht die Einzige, die über die Aussage von Bunny verwundert war. Auch die anderen Kriegerinnen fragten sich, ob das wirklich möglich war. Seiya, Yaten und Taiki schauten gespannt zu Bunny. Sie waren gespannt, was nun passieren würde. Die Mondprinzessin lächelte ihre Freundinnen sanft an und offenbarte ihnen: „Ich hatte in den letzten Wochen nachts eine Menge Zeit und habe viel mit dem Silberkristall herum experimentiert.“ Und mit diesen Worten hielt sie ihre Hände vor die Brust und sagte mit fester Stimme: „Heiliger Silberkristall erscheine und zeig uns Bilder unserer vergangenen Kämpfe.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)