Rain von BarbieDoll ================================================================================ Kapitel 19: Don't leave ----------------------- Sanft legte Itachi seine Lippen auf Sakuras Stirn und hielt seine Augen geschlossen, während sich die Augen ihrerseits weiteten. Die Wangen der Haruno erröteten ein wenig, während ihr langsam die Tränen über ihre Wangen hinweg rannen und zu Boden fielen. Ihre Lippen zitterten ein wenig, da sie versuchte ein Schluchzen zu vermeiden. Wild schlug ihr Herz gegen ihre Brust. Einerseits wegen der Trauer, welche sich in ihr breitgemacht hatte, andererseits wegen der liebevollen Berührung von Itachis Lippen. Der Uchiha entfernte sich wieder von Sakuras Stirn und umschloss sachte ihr Gesicht, um es ein Stück anzuheben.   „…und sie hätte niemals aufgegeben“, beendete er nun seinen Satz. „Itachi-San“, nun konnte Sakura sich ein Aufschluchzen doch nicht verkneifen. Sie wollte seinem Blick ausweichen, doch Itachi hielt die Rosahaarige mit seinen Onyxen gefangen. „Wo soll ich denn hin?“, schluchzte sie, „Shikamaru wohnt jetzt bei Ino und bei meinen Eltern…“, mehr Tränen kullerten über ihre geröteten Wangen und sie schniefte einmal, „Das würde nicht gut gehen.“ Itachi erinnerte sich daran, dass Sakura einmal erwähnt hatte, dass das Verhältnis zwischen ihr und ihren Eltern nicht das Beste war. „Sie würden…“, die Haruno weinte stärker, „Sie würden…wenn sie wüssten, dass ich…sie…“, Sakuras Stimme verschwand in einem Meer aus Tränen. Zärtlich strich Itachi über die Wangen der Siebzehnjährigen und versuchte ihre Tränen abzufangen, doch es kamen immer neue nach und im nächsten Moment zog er die Rosahaarige in seine Arme und drückte sie an seinen warmen Körper. „Itachi-San“, sie erwiderte zögerlich die Umarmung und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, „Ich will noch nicht gehen“, sie krallte sich in seinem Oberteil fest, „Ich bin doch gerade erst wieder hier.“ Der Angesprochene fing an über den Rücken Sakuras zu streichen und suchte in seinen Gedanken nach einer Lösung. „Ich habe euch alle so vermisst“, wimmerte Sakura, „Ino, Naruto, meine Eltern und…“, die Siebzehnjährige zögerte, „…und Sie.“ Das Herz des Dunkelhaarigen machte einen Sprung und sein Griff um Sakura festigte sich. „Auch ich habe dich vermisst“, hauchte er in ihr Ohr und schmiegte sich an ihr weiches Haar. Sakuras Hand wanderte in die Haare des Uchihas und sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um die Umarmung noch halten zu können. „Sakura“, zögerlich löste Itachi die Umarmung und lehnte seine Stirn gegen die ihre, „Ich möchte nicht, dass du gehst“, ein wenig betrübt sah er ihr direkt in die Augen, „Ich möchte, dass du bleibst.“ „Aber wo soll ich bleiben?“, entgegnete sie und kämpfte gegen die neu aufkommenden Tränen an. „Komm mit zu mir“, die geröteten Augen Sakuras weiteten sich und ihr Herz fing zu Rasen an. „Aber was ist mit Sasuke? Und Ihrem Vater?“, die Rosahaarige machte eine kleine Pause, „Die beiden scheinen mich nicht sonderlich zu mögen.“ „Das ist mir egal“, Sakura war erstaunt über die Worte des Dunkelhaarigen und im nächsten Moment bildete sich ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen. „Itachi-San!“, sie fiel ihm um den Hals, wodurch er sie ein Stück in die Luft hob und einige Schritte nach hinten fiel, „Ich bin Ihnen so dankbar.“ Sakura löste die Umarmung wieder und stellte sich hin. „Aber sind Sie sich sicher, dass das in Ordnung geht?“, hakte sie nun unsicher nach. „Ja“, bevor Sakura noch etwas sagen konnte, griff Itachi nach ihrer Hand und zog sie hinter sich her.   Die Herzen der beiden schlugen in einem enormen Tempo vor sich her und es kam ihnen so vor, als ob jeder das Pochen dieser Muskeln hören konnte. Sakuras Blick ruhte auf den Händen der beiden, welche miteinander verschmolzen. Ihre Wangen erröteten noch mehr und sie sah verlegen zur Seite. Sie beobachtete wie Itachis und ihr Schatten im Licht der Laternen neben ihnen her rauschte. Sie konnte gar nicht fassen was sie hier gerade tat.   Sie ging mit zu Itachi. Sie würde bei ihm schlafen. Sie würde bei ihm essen. Sie würde bei ihm leben.   Der Griff um seine Hand festigte sich ihrerseits und ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.   Sie freute sich auf die Zeit mit Itachi. Sie freute sich auf ihr neues Leben. Sie freute sich auf ihre Zukunft.   Sakura beschleunigte ihren Schritt, damit sie nicht mehr hinter Itachi herlaufen musste. Nicht eine Sekunde verließ das Lächeln ihr Gesicht und sie sah zu dem Dunkelhaarigen kurz hinauf, ehe sie wieder nach vorne blickte. Kurz drückte der Uchiha sanft die Hand der Rosahaarigen, ehe sie ihre Finger spreizten, damit sie diese dann ineinander verschränken konnten. Itachi sah zu Sakura hinab und beobachtete wie sie mit ihrem liebevollen Lächeln die Straßen entlangging. Sein Vater würde mit Sicherheit nicht erbaut davon sein, dass Sakura von nun an bei ihnen Leben würde. Er würde mit Sicherheit vor Wut toben. Aber wenn dies der einzige Weg war, damit Sakura blieb, nahm Itachi das in Kauf. Außerdem war da ja noch seine Mutter, welche sich mit Sicherheit über den Aufenthalt der Haruno freuen würde. Sie hatte Sakura ja schließlich von der ersten Sekunde an in ihr Herz geschlossen und würde sich sicherlich auf Itachis Seite stellen. Sanft drückte er Sakuras Hand und sie blickte zu ihm hinauf, sagte aber nichts. Komischerweise hatte er mit einer Frage ihrerseits gerechnet und musste innerlich wieder einmal über sich selbst lachen. Itachi sah erneut zu der Siebzehnjährigen, doch ihr Blick hatte sich wieder einmal in den Sternen verirrt. Innerlich schmunzelte er.   Sakura hatte sich wirklich kein Stück geändert.   Sie war immer noch genauso verträumt wie zuvor und das würde sich hoffentlich auch nicht so schnell ändern. Sie sollte ihre kleine Welt behalten können, egal was es kostete. Itachi würde nichts Anderes von ihr verlangen. Er wollte die Sakura, welche er im Krankenhaus kennengelernt hatte behalten, so wie sie war.   Nicht einmal ein bisschen sollte sie sich ändern.   Itachi ließ Sakuras Hand los und öffnete selbstsicher die Tür zu seinem wieder aufgebauten Haus. Er trat in den Eingangsbereich, wo er sich die Schuhe auszog. Er warf einen Blick über seine Schulter, um Sakura zu sehen, welche wieder einmal unsicher seine Kette umschloss.   War das wirklich in Ordnung? Konnte sie hier tatsächlich leben? Würde niemand etwas dagegen haben? Wäre das nicht unhöflich?   Das Essen damals hatte schließlich kein so gutes Ende genommen und sie hatte mit Sicherheit einen schlechten Eindruck hinterlassen. Vermutlich war sogar Mikoto enttäuscht von der Rosahaarigen. Immerhin hatte sie sich so viel Mühe für das Essen gegeben und letzten Endes war Sakura doch abgehauen. Außerdem kam hinzu, dass Sakura sich damals im Uchihaviertel aufgehalten hatte und Fugaku dachte, dass sie auf Tsunades Befehl hin dort gewesen war.   Sakura nagte an ihrer Unterlippe.   Sie hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Ihre Freude war Unsicherheit gewichen und breitete sich in ihr Haus. Sie war sich nicht sicher, ob sie wirklich bei den Uchihas leben sollte.   Aber wo sollte sie denn sonst hin?   Die Haruno steckte wirklich in einer Zwickmühle. Sie wollte Konoha noch nicht verlassen, aber konnte nirgendwo wirklich hin. Sie konnte bei den Uchihas und bei Itachi bleiben, obwohl es mit Sicherheit nicht einfach werden würde oder sie konnte zu ihren Eltern gehen und sich jeden Tag mit ihnen Streiten. Eigentlich lag die Antwort klar auf der Hand, jedoch war die Unsicherheit der Rosahaarigen enorm und sie musste sich erst einmal überwinden.   Sie musste sich überwinden über diese Türschwelle zu treten. Sie musste sich überwinden Fugaku wieder zu begegnen. Sie musste sich überwinden Mikoto unter die Augen zu treten.   Der Blick Sakuras wanderte zu Boden.   Aber konnte sie das wirklich? Konnte sie sich zu all dem überwinden? War sie bereit Itachis Eltern unter diesen Umständen zu begegnen? Konnte sie wirklich von den Uchihas verlangen sie bei sich wohnen zu lassen?   Sakura wusste es nicht, rein gar nichts wusste sie.   Seufzend hob sie ihren Kopf und wollte Itachi sagen, dass sie doch lieber zu ihren Eltern ginge, doch als sie den Uchiha erblickte riss sie ihre Augen ein Stück auf. Lächelnd stand der Dunkelhaarige vor ihr und hielt ihr seine Hand hin.   „Itachi-San.“   Zögerlich ergriff Sakura die ausgestreckte Hand und ließ sich von dem Angesprochenen in das Haus ziehen, damit er die Tür hinter ihr schließen konnte. Die Rosahaarige war Itachi wirklich nahe und konnte sein warmes Lächeln nun von nahem betrachten. Wieder einmal waren ihre Gesichter nur wenige Millimeter voneinander entfernt und sie konnten den Atem des jeweils anderen wahrnehmen.   „Sakura.“   Plötzlich ging das Licht an und die beiden fuhren auseinander. Sakura schoss das Blut in den Kopf, während Itachi ausdruckslos in die Mitte des Flurs blickte, um zu sehen wer das Licht angemacht hatte.   „Itachi Uchiha!“, ertönte die strenge Stimme Mikotos, „Hast du eine Ahnung wie spät…“, die Dunkelhaarige unterbrach sich selbst als sie Sakura erblickte. Die Rosahaarige schluckte und verneigte sich schließlich. „E-Es tut mir leid“, fing sie an zu stottern und musterte unsicher ihre Füße, „Es tut mir wirklich leid, dass ich damals während des Essens davongelaufen bin und mich zuvor im Uchihaviertel aufgehalten habe, aber…“ „Papperlapapp“, Mikoto trat auf die Rosahaarige zu und umschloss sanft ihre Hände, „Sakura-Chan?“, die Angesprochene hob ihren Kopf, „Ich bin wirklich froh darüber, dass du wohlauf bist.“ Sanft lächelte Mikoto der Siebzehnjährigen zu. „Aber was machst du um diese Uhrzeit hier? Musst du denn nicht nach Hause? Machen deine Eltern sich keine Sorgen?“, wechselte sie nun das Thema. „A-Also…ähm…“ „Sie wird von nun an hier leben“, unterbrach Itachi die Haruno. „N-Natürlich nur, wenn das in Ordnung für Sie ist“, fügte sie schnell hinzu. Nachdenklich betrachtete die Schwarzhaarige Sakura. „Fugaku wird mit Sicherheit nicht begeistert sein“, sie legte ihren Finger auf ihr Kinn, „Ich denke, dass wir das morgenfrüh beim Frühstück in Ruhe miteinander klären sollten.“ „Mir ist egal was Vater dazu sagt“, sprach Itachi kühl. „Keine Diskussion Itachi! Du lebst hier nicht alleine und kannst nicht über unsere Köpfe hinweg entscheiden“, sagte seine Mutter streng und widmete sich nun wieder Sakura, „Aber ich denke, dass für diese Nacht nichts dagegenspricht.“ „Haben Sie vielen Dank“, Sakura verneigte sich mit einem ehrleichterten Lächeln. „Ach Sakura-Chan…“, Mikoto seufzte und hob wieder den Kopf der Angesprochenen, „Du sollst mich doch Duzen und diese Formalitäten sein lassen.“ „V-Verzeihung“, verlegen sah Sakura zur Seite. „Und jetzt ab ins Bett mit euch, es ist schon spät“, Sakura musste schmunzeln. Mikoto behandelte sie wie Kinder, jedoch auf eine ziemlich amüsante Art und Weise. „Schlaf gut, Mutter“, Itachi griff nach Sakuras Hand und zog sie hinter sich her. „Gute Nacht, Mikoto-San“, Sakura lächelte ihr zu und wurde im nächsten Moment um die Ecke gezogen.   Itachi zog Sakura durch den Flur hinter sich her und machte schließlich vor einer Tür halt. Kurz betrachtete er die Rosahaarige aus seinen Augenwinkeln und öffnete schließlich die Tür. Er betrat sein Zimmer und Sakura folgte ihm. Als die Siebzehnjährige schließlich im Raum stand, schloss der Uchiha die Tür und schaltete das Licht an. Sakuras Blick schweifte durch das Zimmer und obwohl es wirklich schlicht gehalten war, wirkte es dennoch sehr beeindruckend auf sie.   Ob es daran lag, dass es das Zimmer eines Uchihas war?   In dem Zimmer befand sich ein großes Doppelbett mit schwarzen und bordeaux roten Kissen an der Wand. Daneben stand ein kleiner Nachttisch, auf dem einige Bücher und ein Bild von Sasuke, Mikoto, Fugaku und ihm selbst ruhte. Ausnahmslos alle lächelten auf diesem Bild und wirkten wie eine glückliche Familie. Ansonsten befanden sich noch ein großer Kleiderschrank mit einem Spiegel an der Tür, eine Kommode unter dem Fenster und eine größere Zimmerpflanze daneben in dem Raum. Die ANBU Maske, welche einen Fuchs darstellte hing zusammen mit dem Schwert Itachis über dem Kopfende seines Bettes. Die restliche Ausrüstung befand sich vermutlich in seinem Kleiderschrank, da sie sonst nirgendwo zu sehen war. In der Luft des Zimmers schwang ein Hauch von Itachis süßem Eigengeruch mit, welcher dafür sorgte, dass Sakura sich augenblicklich wohler fühlte.   Ein Lächeln bildete sich in Sakuras Gesicht und sie drehte sich zu Itachi, welcher sich in der ganzen Zeit nicht einen Millimeter vom Fleck bewegt hatte. Sie verschränkte ihre Hände hinter ihrem Rücken und sah schließlich aus dem Fenster.   „Also…“, setzte sie an, „So schlecht ist es ja gar nicht gelaufen.“ „Ich werde meinen Vater schon davon überzeugen, dass du bleiben kannst“, Itachi trat auf die Rosahaarige zu und legte seine Hände auf ihre Schultern. „Danke, Itachi-San“, warm lächelte sie ihm entgegen, „Aber wo schlafe ich überhaupt?“ Mit diesem Themenwechsel hatte der Uchiha nun wirklich nicht gerechnet. „In meinem Bett“, antwortete er. „Und Sie?“, Sakura sah ihn verwirrt an. „Auch in meinem Bett“, gelassen trat der Schwarzhaarige an seinen Kleiderschrank, während der Haruno das Blut zu Kopf stieg und ihre Wangen ganz heiß wurden. „W-Wie bitte?“, stammelte sie. Mit einem schwarzen T-Shirt in seiner Hand drehte Itachi sich wieder zu ihr um und fragte: „Hast du ein Problem damit?“ Verlegen sah Sakura zur Seite und wickelte eine ihrer langen Haarsträhnen um ihren Zeigefinger. „E-Es…also…ich…ähm…“ „Reicht dir das hier zum Schlafen?“, unterbrach Itachi sie und hielt ihr das T-Shirt in seinen Händen hin. „Ja, haben Sie vielen Dank“, zögerlich nahm sie das T-Shirt an sich. „Und wo ist jetzt dein Problem?“, bohrte Itachi nach und Sakura biss sich auf die Unterlippe. „E-Es ist so, d-dass ich noch nie…“, sie zögerte, „Mit jemand anderes in einem Bett geschlafen habe.“ Itachi schmunzelte in sich hinein und legte seinen Finger unter Sakuras Kinn, um ihr Gesicht zu heben. „Ich werde schon nichts machen“, sprach er. „D-Das habe ich auch nicht gedacht“, stotterte sie. „Soll ich auf der Couch im Wohnzimmer schlafen?“, fragte er nun. „N-Nein, ich möchte nicht, dass Sie sich solche Umstände machen und außerdem…“, die Rosahaarige traute sich nicht weiterzusprechen.   Stille kam auf.   „Außerdem?“, drängte der Schwarzhaarige sie nun. „A-Außerdem würde ich mich schlecht fühlen, wenn Sie mir einfach so Ihr Bett überlassen würden u-und…“, wieder sprach sie nicht weiter. „Und?“, hakte Itachi nach. „Und ich möchte nicht alleine sein“, gestand sie und wich dem Blick des Uchihas aus. Sachte strich Itachi durch das rosa Haar Sakuras und legte seine Hand schließlich auf ihre Wange. „Geh dich umziehen. Das Bad ist direkt durch diese Tür“, er deutete auf eine Tür hinter Sakura und sie verschwand in dem genannten Raum.   Sakura schloss die Tür hinter sich ab und sah in den Spiegel. Ihre Wangen waren immer noch ganz rot und ihr Herz schlug so stark gegen ihre Brust, dass es ein wenig wehtat. Sie atmete einmal tief durch, um sich zu beruhigen.   Warum war sie nur so nervös? War es wirklich so dramatisch, dass sie sich ein Bett mit Itachi teilen würde? Aber warum ließ er sie nicht im Wohnzimmer auf der Couch schlafen?   Sakura konnte keinen klaren Gedanken fassen.   Sie war so durcheinander. Alles in ihr spielte verrückt. Ihr Herz raste wie verrückt und ihr Kopf war wie benebelt.   Sachte strich sie über die Kette Itachis.   Sie erinnerte sich daran wie der Uchiha ihr das Schmuckstück umgelegt hatte. Sie erinnerte sich daran wie er ihr so nahe gewesen war und er ihre Haut gestreift hatte. Sie konnte immer noch seinen heißen Atem auf ihrer Haut spüren.   Augenblicklich stieg der Haruno noch mehr Blut in den Kopf. Hastig schlug sie sich leicht gegen ihre Wangen und schüttelte ihren Kopf.   Warum dachte sie nur an so was? Wie konnte sie nur so an Itachi denken? Wie konnte sie so einfältig sein?   Itachi war ein ANBU. Er stand viele Ränge über ihr. Sie sollte nicht solche Gedanken ihm gegenüber hegen.   Sakura drehte den Wasserhahn auf und schippte sich kaltes Wasser in ihr Gesicht, um sich abzukühlen. Sie stützte sich am Waschbecken ab und betrachtete ihr Spiegelbild. Einige Wassertropfen liefen ihr Gesicht hinunter und fielen zu Boden. Die Rosahaarige wandte sich von dem Spiegelbild und betrachtete nun das schwarze T-Shirt, welches sie fallen gelassen hatte. Sie fuhr sich durch ihr langes Haar und atmete einmal tief durch, ehe sie sich anfing ihrer Kleidung zu entledigen.   Als sie ihre Kleidung sorgfältig zusammengefaltet hatte, stand sie nur noch in rosa Panties mit schwarzer Spitze vor dem Oberteil Itachis. Langsam griff sie nach den Schultern des schwarzen Stoffteils und hielt es ausgebreitet vor sich. Es war sehr viel größer als ihre Klamotten und würde ihr mit Sicherheit viel zu groß sein. Sakura biss sich auf ihre Unterlippe, als sie sich vorstellte wie es wohl an Itachi aussehen würde und ein wenig seinen muskulösen Oberkörper umspielen würde. Hastig schüttelte die Rosahaarige ihren Kopf und zog sich schnell das T-Shirt an. Ihr stieg der süße Duft des Uchihas in die Nase. Zögerlich griff sie nach dem Kragen des Oberteils und zog es sich über die Nase, um das Aroma deutlicher wahrnehmen zu können. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie diesen vertrauten Duft einsog.  Sie fühlte sich augenblicklich wohl und entspannte. Plötzlich klopfte es an der Tür und Sakura zuckte zusammen.   „Alles in Ordnung bei dir?“, drang Itachis gedämpfte Stimme an ihr Ohr. „J-Ja!“, sie sammelte schnell ihre Klamotten ein und stolperte zu ihr, um sie zu öffnen. Nervös lächelte sie Itachi zu, welcher direkt vor ihr stand. „Du bist ganz rot“, stellte er fest und legte seine Hand auf ihre Stirn, „Und glühen tust du auch.“ Sakuras Herz fing wieder schneller an zu schlagen und schlug hastig die Hand des Dunkelhaarigen weg. „M-Mir geht es gut, dass ist nur…äh…“, sie wusste nicht so recht was sie sagen sollte. „…die Nervosität?“, hakte ihr Gegenüber nun nach. „A-Ach was? So nervös bin ich gar nicht“, verlegen sah die Haruno zur Seit und ihr Griff um ihre Kleidung wurde fester. „Du bist eine schlechte Lügnerin“, meinte Itachi und nahm ihr die Kleidung ab. „Pff…“, beleidigt verschränkte Sakura ihre Arme vor ihrer Brust und schob ihre Unterlippe nach vorne.   Itachi legte Sakuras Kleidung auf die Kommode und drehte sich schließlich um, damit er die Rosahaarige genauer mustern konnte. Sein Blick schweifte über ihren dünnen, zierlichen Körper, welcher in seinem T-Shirt unterzugehen drohte. Das schwarze Stoffteil reichte ihr bis zur Mitte ihrer Oberschenkel und auch die Ärmel endeten kurz über ihren Ellenbogen.   „Stimmt etwas nicht?“, wieder einmal lief Sakura ein wenig rot an. „Nein“, er ging zu seinem Bett und legte sich in dieses. „W-Wollen Sie etwa so zu Bett gehen?“, stotterte sie nun und Itachi warf einen Blick an sich herunter. Er hatte lediglich graue Boxershorts an. „Stört es dich?“, nervös fing Sakura an mit ihren Haaren zu spielen und rieb ihre Beine aneinander. „Das ist es nicht“, murmelte sie. „Was ist es dann?“, verlegen sah sie zur Seite, antwortete aber nicht, „Ich kann mir auch ein T-Shirt anziehen, wenn du dich dann wohler fühlst.“ „Machen Sie sich meinetwegen keine Umstände“, hastig wedelte sie mit ihren Händen vor ihrem Gesicht hin und her. „Dann komm jetzt ins Bett“, der Dunkelhaarige machte Platz für sein Gegenüber.   Langsam schritt Sakura auf das Bett zu und hielt schließlich vor diesem an. Wie verrückt pochte ihr Herz gegen ihre Brust und sie hatte das Gefühl, dass Itachi es hören konnte. Sie schluckte einmal kräftig, doch bevor sie sich hinlegen konnte, übernahm Itachi diesen Part für sie und zog die Siebzehnjährige zu sich ins Bett. Sofort stieg der Haruno wieder das Blut in den Kopf und ihr Herz fing noch wilder an zu schlagen. Sie zog ihre Beine ein wenig an und biss sich auf ihre Unterlippe, während ihr Körper sich ein wenig anspannte. Sakura konnte die Wärme und den süßen Geruch, welche Itachi ausstrahlte wahrnehmen.   Noch nie war sie Itachi so nahe gewesen wie jetzt.   Langsam entspannte Sakura sich wieder und sie fing an zu Lächeln. Sie schmiegte sich an ihr Kissen und spürte wie sich im nächsten Moment die schwarze Bettdecke um sie legte. Sie fühlte wie Itachi ihr einmal durch ihr langes Haar strich, bevor er sich schließlich endgültig hinlegte und die Rosahaarige zu sich zog. Sakura konnte den Herzschlag Itachis hören, welcher eine beruhigende Wirkung auf sie hatte, weshalb sie ihre Hand auf seine Brust legte. Schon lange war Sakura nicht mehr so glücklich gewesen. Sie war froh darüber, dass sie diesen Moment mit Itachi teilen konnte und er bei ihr war. Sie schmiegte sich an den Dunkelhaarigen und Sakura schloss ihre Augen. Itachi legte seinen Arm um sie und zog die Haruno ein Stück näher an sich, so dass auch er ihren Herzschlag wahrnehmen konnte. Er spürte wie ihr Herz hastig gegen Sakuras Brust schlug und strich wieder einmal durch ihr weiches Haar. Er sog ihren fruchtigen Geruch ein, welcher ihn an viele exotische Früchte erinnerte.   Hoffentlich würde dieser Moment niemals enden.   Itachi genoss die Anwesenheit Sakuras und ein schwaches Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Er schmiegte sich an ihren Kopf und schloss nun ebenfalls seine Augen. Er konzentrierte sich auf den immer ruhiger werdenden Herzschlag der Haruno und ihren heißen Atem, welcher seine Haut kitzelte und ein angenehme Gänsehaut seinerseits verursachte. Noch einmal öffnete er seine Augen, um einen Blick auf das ruhige Gesicht Sakuras zu erhaschen, welche schon fast im Land der Träume war. Er hauchte ihr einen Kuss auf den Haaransatz und im nächsten Moment kuschelte sie ihren kleinen, zierlichen Körper noch mehr an ihn und lächelte schwach.   Sie fühlte sich wohl.   Hier wollte sie bleiben – fürs erste. Irgendwann würde sie Konoha schon verlassen, nur halt jetzt noch nicht. Es war zwar immer noch ihr Traum zu reisen, aber fürs erste reichte ihr dieser Moment mit Itachi. Jedoch mussten sie morgen erst einmal mit Fugaku sprechen und dann würde sich herausstellen, ob sie noch eine Weile bleiben konnte oder nicht.   Hoffentlich klappte es.   Sakura wollte Konoha noch nicht verlassen. Sie wollte Itachi noch nicht verlassen. Sie wollte noch eine Weile bleiben.   Wie lange sie bleiben würde, wusste sie noch nicht, aber noch würde sie nicht gehen.   „Gute Nacht“, riss Itachis sanfte Stimme sie aus ihren Gedanken. „Gute Nacht, Itachi-San“, nachdem sie diese Worte gesprochen hatte, schlief sie schließlich ein.   Am frühen Morgen wurde Itachi freundlich von der Sonne geweckt, welche durch sein Fenster schien und seine Nase kitzelte. Der Uchiha fuhr sich schlaftrunken durch sein Gesicht und streckte seinen Arm nach Sakura aus, jedoch griff er ins Leere. Abrupt fuhr Itachi hoch und sah sich in seinem Zimmer um, aber es war nicht die geringste Spur von Sakura zu sehen. Ihre Klamotten lagen nicht mehr auf der Kommode und sein T-Shirt lag stattdessen sorgfältig zusammengefaltet an deren Stelle.   Wann war Sakura aufgestanden?   Der Uchiha war es nicht gewöhnt, dass die Leute vor ihm wach waren, geschweige denn einfach so nicht mehr in seinem Zimmer waren. Normalerweise war er derjenige, welcher immer als erster wach war und sich fertigmache. Er war es immer, welcher das Frühstück machte und nun war Sakura nicht mehr in seinem Bett.   War sie vielleicht im Bad und machte sich fertig?   Itachi schlug die Decke zur Seite und erhob sich. Er schritt auf die Badezimmertür zu und klopfte an diese an. Jedoch erhielt er keine Antwort und öffnete deshalb die Tür.   Niemand war hier.   Das Licht war ausgeschaltet, jedoch konnte er den Geruch seines Shampoos und seines Duschgels in der Luft vernehmen, welche immer noch ein wenig feucht war, was darauf schließen ließ, dass Sakura geduscht hatte.   Aber wo war sie jetzt?   Itachi beschloss selbst erst einmal duschen zu gehen, bevor er weiter nach der Haruno suchen würde. Sie würde schon nicht weggelaufen sein. Der Schwarzhaarige holte aus seinem Kleiderschrank einige Kleidungsstücke und verschwand schließlich im Bad, wo er sich unter die Dusche stellte.   Als der Uchiha schließlich fertig war, trug er eine schwarze Jeans und ein langärmliges Oberteil mit einem V-Ausschnitt, welches ebenfalls schwarz war und ein wenig enger anlag. Seine Haare ließ er offen, damit diese an der Luft trocknen konnten.   Itachi schmiss seine alten Boxershorts in den Wäschekorb unter dem Waschbecken und verließ schließlich das Bad. Sakura war immer noch nicht hier, weshalb er sein Zimmer verließ und sich auf den Weg in Richtung Eingangsbereich machte.   Im Flur stieg ihm der süße Geruch von Reis in die Nase, weshalb er sich in die Küche begab. Er lehnte sich am Türrahmen an und beobachtete wie Sakura am Herd stand und dabei war Frühstück zu machen.   Sie trug lediglich ihre schwarzen Leggins und ein grünes Top. Ihre nassen Haare hatte sie sich zu einem lockeren Dutt zusammengebunden, damit ihr diese nicht beim Kochen ins Essen fielen.   „Nervös?“, erschrocken drehte sich die Haruno um und sah in die Augen von Itachi. „Itachi-San!“, entfuhr es ihr, „Guten Morgen.“ „Du weichst meiner Frage aus“, stellte der Dunkelhaarige fest und trat auf Sakura zu. „Ein wenig vielleicht“, sie drehte sich wieder zum Herd und füllte schließlich fünf kleine Schüsseln mit Reis, „Ich hoffe es war in Ordnung, dass ich mir eines Ihrer Haargummis genommen habe und mich an Ihren Sachen bedient habe.“ „Kein Problem“, entgegnete er und nahm den nun leeren Topf an sich, um ihn zu spülen. Sakura widmete sich nun der Pfanne, in der fünf kleine Fische brutzelten, welche sie nun auf einige Teller verteilte. „Eier“, murmelte sie und öffnete den Kühlschrank, um die genannte Zutat herauszuholen. Konzentriert gab sie das erste Ei in die Pfanne und würzte es mit Salz. „Spiegelei?“, Itachi hatte sich über die Rosahaarige gebeugt und sah ihr zu. „J-Ja“, ein wenig nachdenklich musterte sie das bratende Ei, „Oder mögen Ihre Eltern und Sasuke kein Spiegelei?“ Sakura war drauf und dran das Ei aus der Pfanne zu holen, jedoch ergriff Itachi ihr Handgelenk. „Sie mögen es“, hauchte er in ihr Ohr und sie atmete ehrleichtert auf. „Und Sie?“, sie drehte ihren Kopf zu dem Uchiha. „Ich auch“, der Haruno fiel ein Stein vom Herzen und sie legte das Ei in eine der Reisschüsseln.   Nachdem Sakura auch die anderen Eier zu Spiegeleiern verarbeitet und sie in die anderen vier Reisschüsseln gegeben hatte, machte sie noch als Ausgleich für jeden einen kleinen Obstsalat und deckte schließlich den Tisch. Nachdenklich betrachtete sie das Essen und legte ihren Finger an ihr Kinn. Ein Seufzen entwich ihrer Kehle und sie wollte nach dem Obstsalat greifen, jedoch legte Itachi seine Hand auf ihre Schulter und hielt sie somit zurück.   „Mach dich nicht so verrückt“, Sakura drehte sich zu dem Dunkelhaarigen. „Aber ich glaube nicht, dass der Obstsalat eine gute Wahl war. Er passt nicht so wirklich“, entgegnete sie. „Ein wenig Abwechslung kann nicht schaden“, meinte Itachi und nahm seine Hand von ihrer Schulter. „Wenn Sie meinen“, Sakura klang nicht sonderlich überzeugt. Itachi hob ihr Kinn an und lächelte ihr für einen kurzen Moment aufbauend zu. „Glauben Sie, dass es Ihren Eltern wird es schmecken?“, fragte sie nun unsicher. „Das werden wir früh genug erfahren“, die Haruno schluckte und wandte sich wieder dem Frühstückstisch zu. „Orangensaft“, sprach sie nun entschlossen und trat an den Kühlschrank. Sakura räumte einige Orangen aus diesem und legte sie auf die Arbeitsfläche. „Du machst dir zu viele Sorgen“, stellte Itachi fest. „Immerhin muss ich auch Ihren Vater überzeugen, dass ich hierbleiben darf“, entgegnete sie und begab sich auf die Suche nach der Zitronenpresse. „Wir“, korrigierte Itachi sie nun und stellte ihr den gesuchten Gegenstand auf die Arbeitsfläche. Sakura sah erstaunt zu dem Dunkelhaarigen hinauf. „Stimmt etwas nicht?“, er halbierte mit einem Messer eine der Orangen. „N-Nein“, Sakuras Wangen wurden ganz heiß und sie sah verlegen zu Boden. „Geh deine Haare machen, ich kümmere mich um den Orangensaft. Der Föhn ist im linken Schrank unter dem Waschbecken“, die Rosahaarige nickte und verschwand schließlich wieder im Bad.   Nach einigen Minuten stand Sakura schließlich mit trockenem Haar in der Küche und Itachi stellte den frisch gepressten Orangensaft auf den Tisch. Sie betrachtete den gedeckten Tisch und lächelte nun zu frieden.   Alles war perfekt.   Hoffentlich würde das Frühstück auch der Familie des Uchihas zusagen und Fugaku ein wenig gutmütiger stimmen. Sakura strich wieder mal über die Kette Itachis und atmete tief durch. Sie war wirklich nervös und hatte Angst, dass sie Fugaku und Sasuke nicht überzeugen konnte hier zu bleiben. Itachi stellte sich neben sie und legte seinen Arm um die Haruno. Er zog sie ein Stück zu sich und sie entspannte ein wenig.   „Was riecht denn hier so lecker“, erschrocken drehte Sakura sich um und blickte in das lächelnde Gesicht Mikotos. „Mikoto-San, guten Morgen“, nervös lächelte sie der Schwarzhaarigen zu. „Guten Morgen, Sakura-Chan“, sie trat auf die Rosahaarige zu und strich durch ihr Haar, „Du bist ziemlich nervös, nicht wahr?“ „Ist das so offensichtlich?“, hakte Sakura nun verlegen nach. „Ich habe zwei Söhne großgezogen, welche ich wie ein offenes Buch lesen kann, da ist es bei dir nicht sonderlich schwer zu sagen, was du fühlst“, nicht eine Sekunde verließ das Lächeln die Lippen der Uchiha. „Trifft das auch auf Fugaku-San zu?“, fragte Sakura vorsichtig. „Du machst dich ja ganz verrückt“, Mikoto legte ihre Hände auf die Schultern der Siebzehnjährigen, „Mach dir keine Sorgen, alles wird gut gehen.“ „Was wird gut gehen?“, ertönte plötzlich die grummelige Stimme Sasukes hinter Mikoto. „Leg einen gepflegteren Ton an den Tag!“, entfuhr es Mikoto, die sich zu ihrem Sohn umdrehte. „Entschuldige Mutter“, der Uchiha gähnte und erblickte schließlich Sakura, „Was machst du denn hier?“ „G-Guten Morgen, Sasuke-San“, nervös lächelte die Haruno dem Angesprochenen zu. „Das beantwortet nicht meine Frage“, Sasuke hob eine Augenbraue. „N-Nun…also ich…“ „Sasuke, geh doch bitte deinen Vater holen, damit wir in Ruhe frühstücken können“, unterbrach Mikoto die Rosahaarige. „Hn“, der Jüngere verschwand und Sakura entwich ein tiefes Seufzen. „Sasuke ist ein Morgenmuffel, mach dir nichts daraus“, Mikoto lächelte Sakura aufbauend zu. „In Ordnung“, die Rosahaarige zwang sich zu lächeln.   Nach wenigen Minuten betraten Sasuke und Fugaku schließlich die Küche und setzten sich gemeinsam mit den anderen an den Tisch. Es herrschte eine für Sakura drückende Stille und es fiel ihr schwer zu essen. Sie musste sich zwingen jeden Bissen auch hinunterzuschlucken.   „Das Essen hast du wirklich gut gemacht, Mikoto“, brach Fugaku schließlich die Stille. „Oh…aber das war ich gar nicht“, nun hob der Brünette eine Augenbraue, „Sakura-Chan ist extra früher aufgestanden, um das Frühstück zu machen.“ Unsicher lächelte die Rosahaarige dem Uchiha zu. „Hmpf“, kam es nur von ihm und Sakura sah hilfesuchend zu Itachi. „Vater, wir haben eine Bitte“, sprach der Schwarzhaarige schließlich und Sakuras Herz fing an höher zu schlagen. „Welche?“, einen strengen Unterton konnte er sich nicht verkneifen, „Und wer ist wir?“ „Sakura und ich“, mit zusammengezogenen Augenbrauen betrachtete Fugaku das Mädchen neben Itachi.   Stille kam auf.   „Wie lautet die Bitte?“, Itachi sah nun zu der Rosahaarigen und sie schluckte kräftig. „Nun…“, setzte sie an, „Ich habe im Moment keinen Ort an dem ich unterkommen könnte, da meine ehemalige Mitbewohnerin mit ihrem Freund zusammengezogen ist und das Verhältnis zwischen mir und meinen Eltern ist nicht das Einfachste“, sie machte eine kleine Pause, „Und daher wollte ich fragen, ob ich für eine Weile hier leben könnte.“ „Du möchtest hier leben?“, erhob der Uchiha nun seine Stimme und Sakura hielt den Atem an, „Wie einfältig!“ Fugaku erhob sich und wollte die Küche verlassen. „Geh zu deinen Eltern. Das Verhältnis zwischen ihnen und dir ist nicht mein Problem“, niedergeschlagen musterte Sakura ihr Essen. Sie hatte sich doch so viel Mühe gegeben, damit sie bleiben konnte „Vater“, es war Sasuke, der seine Stimme erhoben hatte, „Sakura hat dir und Mutter damals das Leben gerettet, du schuldest ihr etwa.“ Die Augen der Haruno weiteten sich ein Stück. „Sasuke-San“, wich es ihr über die Lippen. „Glaub nicht, dass ich das für dich tue“, hastig aß er weiter und die Haruno musste ein wenig schmunzeln. Fugaku entwich ein Seufzen. „Wie lange?“, er drehte sich zu Sakura. „Nun…“, sie schien zu überlegen, „Ich würde sagen, dass ich nicht länger als drei Monate bleiben werde, schließlich möchte ich immer noch reisen.“   Auf einmal zog sich etwas in Itachis Magengegend zusammen.   Nur drei Monate? Sie wollte immer noch Konoha verlassen? Sie wollte immer noch reisen?   Aber sie war doch gerade erst wieder hier.   Warum war sie dann überhaupt geblieben? Warum war sie gestern nicht gegangen, wenn sie doch reisen wollte? Warum hatte sie dann gesagt, dass sie noch bleiben wollte?   Itachi wurde aus dem Verhalten von Sakura nicht schlau.   Im einen Moment wollte sie gehen und in einem wollte sie bleiben. In einem Moment schien sie ihm so nahe und im anderen weit entfernt.   Wusste sie eigentlich was sie wollte? Wusste sie wie er sich dabei fühlte? Wusste sie, was sie mit ihm machte? Wusste sie überhaupt irgendetwas?   Itachi sah zu der Rosahaarigen hinüber, ehe er sich wieder seinem Essen widmete.   Er war wütend. Er war verletzt. Er konnte es einfach nicht fassen.   „Drei Monate“, nachdenklich ruhte Fugakus Blick auf Sakura. „Natürlich werde ich im Haushalt helfen und auch einkaufen gehen“, sprach die Haruno hastig. „Nun gut, drei Monate, nicht einen Tag länger“, Sakura nickte und der Uchiha verließ den Raum. „Das hat ja ganz hervorragend geklappt Sakura-Chan“, begeistert legte Mikoto ihre Hände zusammen. „Finden Sie?“, unsicher nahm die Angesprochene einen Bissen von ihrem Obstsalat. „Aber ja doch“, die Schwarzhaarige lächelte ihr zu, „Ich habe noch nie erlebt, dass mein Mann so schnell nachgegeben hat.“ Nun musste auch Sakura lächeln. „Itachi, du sagst ja gar nichts“, stellte Mikoto nun fest und Sakura sah zu ihrem Sitznachbarn, „Freust du dich denn gar nicht?“ „Doch, Mutter“, antwortete er und aß schnell auf. Besorgt ruhte der Blick Itachis Mutter auf ihrem Sohn und ein Seufzen entwich ihrer Kehle. „Stimmt etwas nicht, Mikoto-San?“, hakte Sakura besorgt nach. „Ich bin Mutter, ich mache mir lediglich Sorgen um meinen Sohn“, Sakuras Blick richtete sich wieder auf Itachi, welcher sich auf einmal erhob und den Raum verließ. „Itachi-San?“, die Haruno wollte aufstehen und dem Schwarzhaarigen hinterher, jedoch hielt Mikoto sie auf: „Iss doch erst einmal auf, ich werde nach ihm sehen.“ „O-Okay“, Sakura war sichtlich verwirrt, jedoch wollte sie der Dunkelhaarigen nicht widersprechen.   Mikoto erhob sich und lief ihrem älteren Sohn in sein Zimmer hinterher. Sie schloss die Tür hinter sich und sah zu ihrem Sohn, welcher nachdenklich aus dem Fenster blickte. Die Uchiha verschränkte ihre Arme vor der Brust und musterte ihn streng.   „Würdest du mir bitte verraten, was dich bedrückt“, brach sie die Stille. „Nichts“, entgegnete er, ohne sie eines Blickes zu würdigen. „Lüg mich nicht an und sieh mich an, wenn du mit mir redest“, Itachis Kehle entwich ein Seufzen. Seine Mutter war wohl die einzige, welche er nicht anlügen konnte. „Sie will immer noch Konoha verlassen“, Itachi wandte sich seiner Mutter zu. „Du meinst Sakura-Chan?“, er nickte, „Lass ihr doch ihre Träume.“ „Du verstehst das nicht!“, es war das erste Mal in seinem Leben, dass Itachi seine Stimme gegenüber Mikoto erhob. „Ich verstehe sehr wohl!“, ein strenger Unterton begleitete ihre Stimme und sie trat auf ihren Sohn zu, um ihre Hand auf seine Wange zu legen, „Du magst Sakura-Chan.“ Warm lächelte Mikoto ihrem Sohn zu. „Aber du kannst sie hier nicht halten“, ihr Blick wurde mitfühlender, „Du kannst Sakura-Chan ihre Träume nicht nehmen.“ „Aber wieso wollte sie dann doch bleiben?“, Itachis Blick wurde betrübter, „Ich verstehe sie nicht.“ „Sakura-Chan möchte noch ein wenig Zeit mit dir und ihren Freunden verbringen, aber sie hat ihre Träume von denen keiner – nicht einmal du als ANBU – sie abhalten kann“, langsam ließ der Schwarzhaarige seinen Kopf auf die Schulter der Uchiha sinken, „Erinnerst du dich noch daran, als du ANBU werden wolltest?“ „Wie könnte ich das vergessen?“, stellte Itachi als Gegenfrage. „Sasuke hatte solche Sorgen um dich, dass er dich nicht einmal an der Prüfung teilnehmen lassen wollte, aber du hast dich nicht abhalten lassen…“, Mikoto legte ihre Hände auf die Schultern ihres Sohnes und drückte ihn sanft von sich weg, „…weil es dein Traum war und ist Konoha zu beschützen“, sie lächelte ihm sanftmütig zu, „Genauso ist es Sakura-Chans Traum die Welt zu sehen und zu reisen.“ „Ich weiß“, nur ungern gab Itachi das zu, „Aber ich möchte, dass sie bleibt.“ „Itachi…“, Mikoto seufzte, „Du musst Sakura gehen lassen, wenn es so weit ist.“   Mit diesen Worten verließ seine Mutter den Raum und machte sich wieder auf den Weg in die Küche. Itachis Blick wanderte wieder aus dem Fenster, doch dann ging er zu seinem Bett und ließ sich auf dieses Fallen. Sein Gesicht vergrub er in seinen Kissen.   „Ist alles in Ordnung mit Itachi-San?“, Sakura klang sichtlich besorgt. „Aber ja doch, er ist lediglich ein wenig müde und wollte sich wieder hinlegen“, antwortete Mikoto. „Verstehe“, nachdenklich ruhte Sakuras Blick auf den leeren Schüsseln und Tellern. Auch Sasuke hatte den Raum mittlerweile verlassen. „Sei doch bitte so lieb und hilf mir beim Spülen“, Sakura erhob sich und räumte den Tisch ab, „Mach dir um Itachi keine Sorgen.“ „Ist gut“, die Rosahaarige lächelte Mikoto zu und fing schließlich an mit ihr gemeinsam zu spülen.   Nachdem die beiden schließlich fertig waren, machte Sakura sich auf den Weg zu Itachis Zimmer. Zögerlich klopfte sie an die Tür des Dunkelhaarigen, als sie jedoch auch nach dem zweiten Mal keine Antwort erhalten hatte, trat sie ein. Sakura ließ die Tür leise hinter sich ins Schloss fallen und sah sich suchend nach Itachi um. Der Dunkelhaarige lag schlafend in seinem Bett und ein sanftes Lächeln umspielte Sakuras Lippen. Die Haruno trat auf das Bett zu und deckte Itachi sorgfältig zu. Sie strich vorsichtig durch sein mittlerweile trockenes Haar und richtete sich schließlich wieder auf. Wieder einmal strich sie über seine Kette und zog sie schließlich aus. Itachi sollte sie wiederhaben, schließlich war es ein Geschenk seiner Familie gewesen. Sakura legte die Kette neben ihn aufs Bett und ging schließlich zur Kommode, auf der ihre Jacke lag. Sie zog das schwarze Kleidungsstück an und ging schließlich in den Eingangsbereich.   „Sakura-Chan?“, die Angesprochene drehte sich mit fragendem Blick zu Mikoto, „Wohin gehst du denn?“ „Ich wollte ein paar Klamotten bei meinen Eltern holen gehen“, antwortete sie. „Verstehe“, die Uchiha griff nach ihrem Hausschlüssel und hielt ihn der Rosahaarigen hin, „Nimm doch meinen Schlüssel, dann musst du nachher nicht klopfen.“ „Vielen Dank“, lächelnd nahm Sakura den Schlüssel an sich und verließ das Haus.   Sorgfältig verstaute die Haruno den Schlüssel in ihrer Jackentasche und schlug den Weg zum Haus ihrer Eltern ein. Ein wenig freute sie sich sogar darauf sie wieder zu sehen, auch wenn sie sich auf eine Diskussion bezüglich ihres Chakras und ihres Aufenthalts bei den Uchihas einstellen konnte.   Sie seufzte.   Nun Sakura die Sache doch schnell hinter sich bringen. Sie hatte keine große Lust darauf sich mit ihren Eltern zu streiten, schon gar nicht, weil es ihr erstes Wiedersehen war. Vielleicht waren ihre Eltern zur Abwechslung ja doch gut gelaunt, auch wenn Sakura sich keine großen Hoffnungen machte. Sie hatte noch nie erlebt, dass die beiden in ihrer Gegenwart sonderlich gut gestimmt waren.   Sakura fuhr sich durch ihr langes Haar und warf einen Blick in den Himmel, welcher sich zuzog. Vermutlich würde es gleich zu regnen anfangen.   „Sakura!“, Ino kam vor der Angesprochenen zum Stehen, welche sich bereits zu ihr gedreht hatte, „Wohin gehst du?“ „Ich wollte zu meinen Eltern ein paar Klamotten holen“, antwortete sie. „Oh…“, Ino wich dem Blick ihrer besten Freundin aus. „Oh?“, die Haruno hob eine Augenbraue. „Nachdem du gestorben bist haben deine Eltern Konoha verlassen“, erzählte die Yamanaka. „Na toll“, Sakura seufzte. „Aber das macht doch nichts“, entgegnete Ino. „Das macht doch nichts?“, Sakura schien nicht ganz zu verstehen. „Ich wollte gerade sowieso shoppen gehen, du kannst mich ja begleiten“, lächelte die Blondine. Der Haruno entwich ein Seufzen. „Eine andere Wahl habe ich wohl auch nicht“, sofort griff Ino nach der Hand ihrer besten Freundin und zog sie hinter sich her.   Ino war froh darüber, dass sie endlich wieder Zeit mit Sakura verbringen konnte. Sie hatte ihre beste Freundin schrecklich vermisst und nachdem sie erfahren hatte, dass die Rosahaarige doch noch am Leben war, war sie der glücklichste Mensch auf Erden gewesen. Die Yamanaka würde mit Sicherheit die ganze versäumte Zeit mit Sakura nachholen.   „Übrigens…“, Ino war gerade dabei mit Sakura einige Kleiderständer zu durchforsten, „Es tut mir wirklich leid, dass du nicht mehr bei mir wohnen kannst.“ „Aber das macht doch nichts“, Sakura lächelte ihrem Gegenüber zu und zog einen weißen, dünnen Pulli mit einer Kapuze hervor. „Und wo wohnst du jetzt?“, hakte Ino nach. „Bei Itachi-San“, die Augen der Yamanaka weiteten sich. „Bei den Uchihas?“, entfuhr es ihr. „Ja, aber nur für drei Monate“, erzählte ihr Gegenüber, welche das Oberteil wieder zurück hing. Auf einmal bildete sich ein Grinsen in Inos Gesicht. „Also seid ihr endlich zusammen!“, begeistert umschloss sie die Hände ihrer besten Freundin. „W-Wie bitte?“, stammelte die Rosahaarige. „Ihr lebt doch zusammen oder nicht?“, Sakura befreite sich aus Inos Griff und suchte nach weiteren Kleidungsstücken. „Ja schon, aber…“ „Und habt ihr in einem Bett geschlafen?“, augenblicklich lief Sakura rot an. „D-Doch, aber…“ „Und gekuschelt habt ihr auch oder nicht?“, die Haruno nickte, „Also seid ihr zusammen!“ „Ino“, setzte ihre beste Freundin an, „Itachi und ich leben nur zusammen, wir sind kein Paar.“ „Aber ihr verhaltet euch wie eines“, die Blondin verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Tun wir nicht“, protestierte Sakura. „Und wenn ihr nicht zusammen seid, was seid ihr dann?“, die Haruno wollte Antworten, jedoch wusste sie selbst nicht so genau was sie sagen sollte.   Was waren sie und Itachi denn nun? Waren sie wirklich zusammen? Oder waren sie doch nur Freunde?   Nein. Freunde waren sie mit Sicherheit nicht mehr. Zwischen ihnen war viel mehr, aber Sakura konnte nicht sagen was es war. Sie fühlte sich von dem Uchiha angezogen und eine tiefe Verbundenheit zwischen ihnen.   Aber hieß das wirklich, dass sie ein Paar waren? Hatte Itachi überhaupt Gefühle für sie? Und was war mit ihr? Hatte sie Gefühle für ihn?     Schlaftrunken setzte Itachi sich aufrecht hin. Er fuhr sich durch sein langes Haar und sah sich in seinem Zimmer um.   Er war alleine.   Ein wenig niedergeschlagen stützte er sich auf seinen Händen ab. Unter seiner rechten Hand fühlte er kühles Metall, weshalb er diese hob. Seine Kette, welche Sakura zuvor ausgezogen hatte, lächelte ihm entgegen. Itachis Augen weiteten sich ein Stück und er sah sich hastig um.   Sakuras Jacke war von der Kommode verschwunden.   Abrupt stand der Dunkelhaarige auf und öffnete die Tür zum Badezimmer, aber auch hier war sie nicht. Schnell hastete er aus seinem Zimmer und durchsuchte jeden Raum des Hauses, aber Sakura war nirgendwo zu finden – nicht einmal im Garten. Itachis Magengegend zog sich zusammen und er lief in den Eingangsbereich. Er schlüpfte in seine Schuhe und verließ das Haus. Kalter Regen fiel auf ihn hinab und durchnässte seine Kleidung, aber das war ihm egal. Er wollte Sakura finden.   Hatte sie Konoha etwa doch verlassen? War sie etwa jetzt schon gegangen? War sie gegangen ohne sich zu verabschieden? Hatte seine Mutter ihr etwas gesagt? Sollte die Kette ein Symbol für den Abschied sein?   Angst machte sich in dem Dunkelhaarigen breit und er beschleunigte seinen Schritt. Wieder ignorierte er die Schmerzen, welche von seinen gebrochenen Rippen aus durch seinen gesamten Brustkorb wanderten.   „Itachi?“, der Angesprochene blieb stehen und sah zur Seite und erblickte Ino, „Sakura wird völlig außer sich vor Wut sein, wenn sie dich so rennen sieht.“ „Wo ist Sakura?“, entfuhr es ihm. „Sie ist gerade durchs Haupttor“, antwortete sie verwirrt.   Bevor die Yamanaka noch ein weiteres Wort von sich geben konnte, lief Itachi schon weiter.   Also wollte Sakura tatsächlich gehen. Sie wollte ohne einen Abschied verschwinden. Sie wollte ihn einfach so zurücklassen.   Wie konnte sie das tun? Hatte sie denn nichts für ihn übrig? Merkte sie denn nicht, dass er etwas für sie empfand?   Itachi sprintete durch das Haupttor und folgte dem Weg. Suchend sah er sich nach Sakura um und sein Herz schlug immer schneller gegen sein Herz.   Er wollte sie noch nicht gehen lassen. Er war noch nicht bereit dazu. Er wollte noch ein wenig mehr Zeit mit ihr.   Auf einmal fielen Sakuras Haare in sein Blickfeld. Die Haruno trug einige Einkaufstüten in ihrer Hand und hatte ihren Blick wieder mal gen Himmel gerichtet. Sie träumte anscheinend vor sich her und genoss den erfrischenden Regen.   „Sakura!“   Die Angesprochene drehte sich um und bevor sie überhaupt reagieren konnte, hatte Itachi sie schon in seine Arme geschlossen. Die Haruno verlor das Gleichgewicht und fiel zusammen mit Itachi zu Boden. Ihre Einkaufstaschen lagen verstreut auf dem Boden und Itachi schmiegte sich an ihr weiches rosa Haar.   „Itachi-San, stimmt etwas nicht?“, mit einem Mal riss der Uchiha seine Augen auf und stemmte sich schließlich ein Stück hoch. „Ob etwas nicht stimmt?“, er klang verletzt und atmete schwer, „Du willst Konoha verlassen! Du wärst gegangen – einfach so! Ohne dich zu verabschieden!“, Tränen rannen über seine Wangen und fielen auf Sakura hinab. Nun war es die Haruno, welche ihre Augen weitete. „Itachi-San…“, sie wusste nicht was sie sagen sollte. „Geh nicht, Sakura“, die Stimme Itachis war kaum mehr als ein Hauchen, welches beinahe im Regen um sie herum unterging, „Begreifst du es denn nicht?“, langsam kam er der Rosahaarigen näher. „Begreife ich was nicht?“, ihre Lippen waren kurz davor sich zu berühren. „Ich liebe dich, Sakura“, hauchte er ihr mit erstickter Stimme zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)