                  Eine neue Finsternis ...?!   von Tiana-Wang
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                       Prolog: Der Untergang eines Teams
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Prolog: Der Untergang eines Teams

Die Sonne war gerade über Satellite aufgegangen, als vier Jugendliche über
einem Stadtplan brüteten, auf dem nur noch ein Bereich weiß war.

"Wir haben es fast geschafft", bemerkte Kalin triumphierend. "Nur noch ein
Gebiet ist übrig. Wenn wir diese Duellgang auch noch geschlagen haben, ist
Satellite endlich wieder sicher!"

Yusei gab jedoch ernst zu bedenken: "Das wird aber nicht leicht, Freunde. Den
Gerüchten zufolge, soll diese Duellgang sehr viele Mitglieder haben."

Darauf meinte Jack mit einem leicht arroganten Blick: "Als ob uns das etwas
ausmachen würde. Die schlagen wir doch mit Links."

"Mensch, Jack, jetzt sei nicht so überheblich", mischte sich nun auch Crow in
das Gespräch ein. "Außerdem sollten wir lieber dafür Sorgen, dass die beiden
Mädels nicht wieder mit dem Kopf durch die Wand stürmen."

Bei diesen Worten schaute Yusei sich etwas verwirrt im Raum um und sagte leicht
beunruhigt: "Wo wir gerade von den Mädels sprechen... Wo sind die eigentlich?"

Jetzt tauschten auch die anderen drei überraschte Blicke aus, sie hatten bis
jetzt noch gar nicht bemerkt, dass die Mädchen nicht anwesend waren.

In einem seltenen Moment der Übereinkunft erwiderten Crow und Jack zeitgleich:
"Keine Ahnung... wo die beiden schon wieder sind!"

Kalin zog daraufhin nur belustigt eine Augenbraue hoch, als die beiden
Streithähne sich einmal einig waren.

Yusei murmelte in Gedanken versunken: "Na, hoffentlich sind sie nicht schon vor
gegangen.", als im selben Augenblick die Tür aufging.

Eigentlich hatten sie erwartet, dass jetzt Sayuri und Yurana, die von allen nur
Yuri und Yue genannt wurden, in der Tür stehen würden. Doch statt dessen
schleppten Itsuki und Annie, zwei Kinder aus der Nachbarschaft, ein Paket
herein.

Als sie die Größe des Pakets bemerkten, gingen Crow und Yusei zu ihnen
hinüber und nahmen ihnen das Paket ab, während Kalin verwirrt fragte: "Sagt
mal, warum schleppt ihr ein so großes Paket hier rauf? Das muss doch viel zu
schwer für euch sein."

Itsuki meinte daraufhin nur: "So schwer ist das Paket eigentlich nicht,..."

Annie beendete die Aussage: "... es war einfach nur unhandlich."

Kalin meinte jetzt: "Das mag ja sein, aber das erklärt immer noch nicht, warum
ihr es hier die Treppen raufgetragen habt?"

Gerade als die Kinder antworten wollten, kam von Jack, der neugierig das Paket
bereits geöffnet hatte, ein entgeistertes: "Oh oh. Kalin... ich glaube, wir
haben ein 'kleines' Problem."

Als sie den Ton in Jack's Stimme hörten, wandten sich alle zu dem Paket um und
blickten hinein. Darin lagen zwei Duel-Disken. Außerdem befand sich darin ein
Briefumschlag, den Jack bereits in der Hand hielt.

Crow fragte irritiert an Jack gewandt: "Und worin liegt nun das Problem? Das
sind doch bloß zwei Duel-Disken!"

Jack knurrte daraufhin: "Seit wann verschickt jemand Duel-Disken? Vor allem hier
in Satellite!"

Das war der Anfang einer hitzigen Diskussion, wobei auch Kalin nicht unbeteiligt
blieb. Yusei hingegen schüttelte leicht den Kopf und schnappte sich, ohne dass
Jack etwas mitbekommen hätte, den noch geschlossenen Briefumschlag aus Jack's
Hand.

Der Umschlag war addressiert an "Team Satisfaction", was Yusei stutzen ließ.
Deshalb riss er ihn auf und zog einen Bogen Briefpapier heraus, worauf stand:

Wir haben etwas, das euch gehört. Wenn ihr es in einem Stück wiederhaben
wollt, dann ergebt euch Kampflos und händigt uns eure Duel-Disken aus.

Bringt sie heute Mittag um 13 Uhr zu unserem Versteck in der Innenstadt. Dann
bekommt ihr auch eure 'Schätze' zurück.

Team Nicht-Wächter

P. S. Ach ja, werft doch noch einen Blick in den Umschlag, falls ihr uns nicht
glauben wollt.

Yusei überkam ein ungutes Gefühl, als er noch einmal in den Briefumschlag
griff. Er zog zwei Karten heraus, an welchen jeweils eine Strähne befestigt
war.

Ihm entgleisten leicht die Gesichtszüge, als er die beiden Monsterkarten und
die dazugehörigen Haarsträhnen erkannte. Nun wandte er sich wieder den anderen
drei Jugendlichen zu, die immer noch miteinander stritten. Die beiden Kinder
hingegen betrachteten das Schauspiel etwas verwundert und belustigt.

Kalin maulte gerade: "Mich würde eher interessieren, warum jemand uns zwei
leere Duel-Disken schickt."

Doch bevor Yusei darauf antworten konnte, meckerten Crow und Jack munter weiter,
wobei sie die ganze Zeit durcheinander plapperten.

Yusei betrachtete die Situation noch eine Minute genervt, bevor ihm der
Geduldsfaden riss. Er donnerte mit der Faust auf den Tisch, sodass der ziemlich
laut krachte, bevor er ungehalten fauchte: "Wir haben wirklich besseres zu tun,
als hier zu diskutieren!"

Die Jungs waren schon zusammengefahren, als sie das Krachen gehört hatten, als
Yusei's Faust den Tisch traf. Jetzt sahen ihn die anderen drei entgeistert an,
wobei sie sich alle dachten: 'Was ist denn jetzt in Yusei gefahren?'

Als hätte Yusei ihre stumme Frage gehört, legte er einfach die beiden Karten
mit den Strähnen auf den Tisch, den Brief direkt daneben.

Jetzt doch neugierig geworden, schritten die anderen drei Jugendlichen zum Tisch
und betrachteten die dort liegenden Dinge.

Alle drei, doch vor allen Dingen Crow und Kalin, wurden blass, als sie die
Monsterkarten und die Strähnen sahen.

Dort auf dem Tisch lag ein "Neo-Weltraum Dark Panther", an dem eine
orange-rötliche Haarsträhne und daneben befand sich eine "Amazonische
Tigerdame", an der eine braun-rötliche Haarsträhne befestigt war.

Von Crow kam nur ein nüchternes: "Jetzt wissen wir, wo die beiden sind",
während Jack nur außer sich vor sich hin knurrte.

An Kalin's Schläfe hatte bereits eine Ader angefangen zu pochen, nun grollte
er, nachdem er den Brief gelesen hatte: "Dass wir uns ergeben, darauf können
die lange warten! Wir holen uns unsere Mädels zurück!"

Annie fragte so leise, dass man sie fast nicht hörte: "Was ist denn los?..."

Itsuki fuhr etwas lauter fort: "... Warum seid ihr so sauer?"

Yusei beantwortete ihre Fragen, nachdem er einmal tief Luft geholt hatte, um
sich ein wenig zu beruhigen: "Das Team Nicht-Wächter hat Yuri und Yue
entführt."

Annie fragte verunsichert: "Und warum reagiert ihr so... übertrieben? Ich
meine, ihr seid Freunde, das wissen wir, aber ..."

Itsuki beendete ihren Satz: " ... aber da scheint irgendwie noch mehr dahinter
zu stecken."

Jeden anderen, der das gefragt hätte, hätte Yusei in dieser Situation zusammen
gestaucht, allerdings waren die beiden Kinder noch zu jung, als dass sie das
mitbekommen hätten.

Deshalb begann er so ruhig wie möglich zu erklären: "Ich weiß nicht, ob ihr
das mitbekommen habt, aber Sayuri ist Kalin's Schwester und Yurana ist die
Schwester von Crow."

Die Augen der beiden Kleinen wurden Tellergroß, dann meinte Itsuki zögerlich:
"Das erklärt natürlich die Reaktionen von Kalin und Crow, ..."

Annie führte den Satz weiter fort: "... aber es erklärt noch nicht deine und
Jack's Reaktionen."

Bevor Yusei darauf antworten konnte, platzte Jack mit einem wütenden Fauchen
dazwischen: "Wenn diese Mistkerle MEINER Yue auch nur einen Kratzer zugefügt
haben, mache ich sie dem Erdboden gleich!!!"

Yusei schmunzelte leicht wegen Jack's Ausbruch und meinte zu den beiden Kleinen:
"Ähm... ja. Also, ich glaube das erklärt Jack's ... Beziehung zu Yue zur
Genüge. Und wenn MEINE Yuri einen Kratzer hat, werde ich mich Jack bei "dem
Erdboden gleich machen" anschließen."

Bevor die beiden Kinder darauf noch etwas erwidern konnten, donnerten jetzt
Kalin und Crow synchron los: "Seid ihr jetzt endlich mit dem Smalltalk fertig?!
Wir haben etwas zu erledigen!"

Yusei und Jack antworteten ebenfalls zeitgleich: "Wir warten doch die ganze Zeit
nur auf euch!!!"

Mit einem leisen "Oh!" von Crow und Kalin verschwanden die vier Jugendlichen aus
der Tür, Richtung Innenstadt.

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Rückblick

Sayuri und Yurana waren gerade auf dem Weg zum Versteck, nachdem sie Martha bei
einigen Erledigungen geholfen hatten.

Yuri bemerkte genervt: "Jetzt sind wir schon wieder viel zu spät für das
Treffen, Kalin wird nicht begeistert sein."

Yue erwiderte daraufhin leicht gereizt: "Und wer ist Schuld daran? Wir sind nur
zu spät, weil DU dich immer von den Kindern breitschlagen lässt, ihnen
Geschichten zu erzählen!"

Die Antwort von Yuri war nur ein gezischtes: "Als ob DU auch nur ein Stück
besser wärst! Du lässt dich doch auch immer von den Kindern bequatschen!"

So schritten sie noch einige Minuten die Straße entlang, als ein Stück hinter
ihnen ein lautes Krachen zu hören war.

Die beiden Mädchen blieben sofort stehen und wandten sich misstrauisch um. Yue
raunte leise: "Was war das für ein Geräusch?"

Yuri konterte ebenso leise: "Woher soll ich das denn wissen?"

Einen Augenblick später krachte es schon wieder, dieses Mal allerdings auf der
anderen Seite. Yue wirbelte erneut herum, sodass sie und Yuri nun Rücken an
Rücken in der engen Straße zwischen zwei hohen Gebäuden standen.

Yue murmelte genervt: "Ich glaube, wir haben ein kleines Problem."

Yuri's Antwort darauf war: "Wem sagst du das. Die Frage ist allerdings, wie
kommen wir hier wieder raus?"

Daraufhin ertönte von beiden Seiten der Gasse ein mehrstimmiges: "Gar nicht!"

"Ich korrigiere mich, wir haben ein großes Problem", knurrte Yue nun.

Von beiden Seiten der engen Straße kamen fünf Leute auf sie zu, und alle
trugen Duel-Disken.

Beide Mädchen beobachteten die anderen Duellanten mit zusammengekniffenen
Augen, Yuri meinte nur mit einem schelmischen Grinsen: "Viel Spaß!"

Yue's Antwort kam sofort: "Werd ich haben! Wir haben schließlich mehr als genug
Übung mit unseren Brüdern!"

Bevor die Duellanten auch nur ansatzweise verstanden, was die Mädchen damit
sagen wollten, hatte auch schon eine wilde Prügelei ihren Anfang genommen.

Die beiden Mädchen kratzten, bissen, schlugen und traten, sie hatten trotz der
Übermacht die Oberhand in diesem Kampf. Als die zehn Duellanten schon fast am
Boden waren, kamen von beiden Seiten noch einmal je vier angerannt.

Sayuri knurrte genervt: "Na super.", während Yurana zeitgleich ein "Verdammt,
das wird eng." ausstieß. Sie waren nämlich beide bereits erschöpft und etwas
mitgenommen von dem Kampf gegen die ersten zehn. Trotzdem gaben sie nicht klein
bei und wehrten sich weiterhin, wodurch auch diese acht Duellanten nicht
ungeschoren davon kamen.

Doch gegen eine solche Übermacht von 18 Leuten hatten sie einfach keine Chance
mehr und wurden schließlich doch gefangen genommen. Allerdings sahen ihre
Gegner noch viel schlimmer aus als sie, und das war eine Genugtuung.

So wurden sie nun mitgezerrt, allerdings bekamen die ihnen am nächsten
stehenden immer wieder vereinzelt Tritte, Schläge und Kratzer ab.

Rückblick Ende

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Während die Jungs nun die Befreiungsaktion von Yuri und Yue planten, saßen die
beiden Mädchen aneinandergefesselt in einem leeren Abstellraum in der alten
Fabrik, die das Team Nicht-Wächter zu ihrem Versteck gemacht hatte.

In einer solchen Situation würde man annehmen, dass die Mädchen kurz vorm
Verzweifeln wären ... sind sie aber nicht. Um genau zu sein, waren sie nur
genervt, weil die gegnerische Duellantengang aus lauter Volltrotteln bestand.

Sayuri seufzte nur gelangweilt und sagte leise an Yurana gewandt: "Man sollte
doch erwarten, dass diese Kerle ihre Gefangenen wenigstens genau durchsuchen
würden. Die haben ja noch nicht einmal mitbekommen, dass ich ein Taschenmesser
in meiner linken, hinteren Hosentasche habe. Denkst du, dass du da dran
kommst?"

Die Antwort ihrer Freundin war ein "Kein Problem. Das ist meine leichteste
Übung."

"Bist du dir ganz sicher?", kam die Gegenfrage. "Das Messer steckt ziemlich tief
in der Tasche."

"Hey, ich bin Crow's Schwester", erfolgte die schon fast beleidigte Antwort.
"Ich komm an alles ran, was ich brauche. Schließlich hab ich Crow auch schon
zwei Mal vor dem Sicherheitsdienst gerettet."

"Schon gut, schon gut. Ich glaub dir ja", kam die gekicherte Erwiderung von
Yuri.

Es dauerte keine fünf Minuten, bevor Yue das Messer in der Hand hielt und
anfing, die Fesseln zu bearbeiten. Während sich die Mädchen mit dem Messer
abmühten, kamen die vier Jungs dem Versteck immer näher...

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Yusei, Jack, Crow und Kalin waren zwischenzeitlich in der Innenstadt
eingetroffen und eilten durch die Straßen, auf dem Weg zu der Fabrik.

Ungefähr einen halben Kilometer vor ihrem Ziel trafen sie bereits auf den
ersten Widerstand, es war eine Gruppe von 20 Duellanten.

Als die vier Jugendlichen sich gerade bereitmachten, um mit den Duellen zu
beginnen, stutzten sie irritiert. Zehn ihrer Gegner sahen irgendwie ... seltsam
aus.

Jack konnte die Frage einfach nicht zurück halten: "Sagt mal, was ist denn mit
euch passiert?!"

Die zehn betreffenden Duellanten sahen ... reichlich durch die Mangel gedreht
aus. Sie waren übersäht mit Kratzern, Bissspuren, blauen Flecken und Beulen.
Außerdem sahen sie auf den ersten Blick, dass einige mit schiefen und eindeutig
gebrochenen Nasen durch die Gegend liefen.

Crow und Kalin hingegen warfen nur einen Blick in die Runde, bevor sie ihren
Kommentar abgaben. Während Crow mit einem fiesen Grinsen meinte: "Das ist
eindeutig die Handschrift meiner Schwester!", meldete sich Kalin im selben
Augenblick ebenfalls zu Wort: "Da war ganz sicher meine Schwester am Werk!"

Yusei schüttelte nur mit einem belustigten Lächeln den Kopf. Die zehn bereits
demolierten Duellanten keuchten entsetzt: "Schwestern?!" Sie tauschten
entgeisterte Blicke aus, wenn die Mädchen sie schon so zugerichtet hatten...
was würden dann erst ihre Brüder mit ihnen machen?

Wie auf ein unsichtbares Zeichen hin, warfen sie alle ihre Duel-Disken auf den
Boden und flohen, so schnell ihre Beine sie trugen. Die anderen zehn Duellanten
sahen ihnen kurz verunsichert hinterher, doch auch ihnen genügte ein Blick zu
den vier Jugendlichen und sie ergriffen ebenfalls die Flucht.

Die vier Jungs hingegen sahen ihnen nach, zuckten nur leicht verdutzt mit den
Schultern und eilten weiter die Straße entlang, während Jack meinte: "Das ging
ja leichter als erwartet. Und diese Duellgang wollte uns dazu zwingen, uns
kampflos zu ergeben?"

So trafen sie auch den Rest des Weges auf sehr wenig Widerstand, bis sie noch
ungefähr 100 Meter von der Fabrik entfernt waren.

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Nach zehn Minuten riss schließlich auch der letzte Strick, der die Mädchen
noch behinderte. Beide rieben sich erst einmal über die Handgelenke, um die
Blutzirkulation wieder anzuregen.

"So, und jetzt nichts wie raus hier!", knurrte Yurana sauer.

Sie eilten zur Tür, doch die war abgeschlossen. Sayuri fauchte: "Na großartig.
Wie kommen wir jetzt bitte schön hier raus?"

"Überlass das nur mir", kam es mit einem teuflischen Grinsen von Yue. "Ich hab
da schon so eine Idee!"

Yuri wich lieber einen Schritt zurück, sie kannte ihre Freundin lange genug um
zu wissen, dass das nicht gut für ihre Gegner ausgehen konnte.

Yue schritt mit einem ganz unschuldigen Blick zur Tür und rief hindurch:
"Entschuldigung? Ist da jemand? Ich bräuchte mal kurz Hilfe."

Von der anderen Seite der Tür kam ein genervtes: "Was ist denn jetzt schon
wieder? Könnt ihr Weiber nicht einmal Ruhe geben?", während zu hören war, wie
ein Schlüssel sich im Türschloss drehte.

Die Tür schwang nach außen auf und bevor der Kerl, der sie geöffnet hatte,
realisierte was los war, traf ihn auch schon ein gut platzierter Faustschlag
direkt in den Magen. Die Wucht des Schlages führte dazu, dass er ächzend zu
Boden sackte und sich den Bauch hielt.

Yuri meinte nur belustigt: "Musst du es immer gleich so übertreiben?"

Yue's Antwort lautete: "Das können wir später klären. Nichts wie raus hier!"

"Zuerst müssen wir aber noch unsere Deck's finden", erinnerte sie Yuri
angesäuert.

So machten sich die Mädchen nun auf die Suche nach ihren Kartendeck's, wobei
sie auf dem Weg noch so manchen Duellanten ganz untypisch verprügelten. Aber
was sollten sie denn sonst machen, ohne ihre Duel-Disken und die Deck's, sie
konnten die anderen Duellanten schließlich nicht zu Duellen herausfordern.

Sie hatten sich schon durch das halbe Gebäude gearbeitet, als sie schließlich
zu einem Raum kamen, wo einige Wachen davor standen.

Sayuri und Yurana schritten ganz lässig auf die Wachen zu, bevor sie vor ihnen
zum Stehen kamen. Yuri meinte locker: "Lasst euch von uns nicht stören, wir
wollen nur unsere Deck's wiederhaben."

Die Kerle sahen sie an, als wären ihnen zwei weitere Köpfe gewachsen. Als sie
nun an ihnen vorbei in den Raum wollten, versperrten die anderen Duellanten
ihnen den Weg und einer von ihnen rief: "Halt! Wie seid ihr eigentlich
entkommen?!"

Die Mädchen ignorierten die Frage allerdings vollkommen, und Yue meinte
genervt: "Siehst du, Yuri? Die wollen's nicht anders!" Sie holte weit aus und
schmetterte ihm ihre Faust direkt ins Gesicht. Durch die Wucht des Aufpralls
flog er nach hinten gegen einen seiner beiden Kumpane und riss ihn mit sich zu
Boden, wodurch auch der letzte ins Stolpern geriet, da sie ihm die Füße
wegschlugen.

Die drei Wachen lagen nun ineinander verknottet am Boden, während Yuri und Yue
ohne sie zu beachten in den Raum schritten und sich umsahen. Auf dem Tisch
fanden sie nun endlich auch ihre Deck's, doch als die Beiden sie überprüften,
fiel ihnen auf, dass etwas fehlte.

Beide Mädchen fauchten zeitgleich ungehalten: "Wo sind unsere
Lieblingskarten?!"

Yuri wirbelte wieder zu den drei Wachen vor der Tür herum, die immer noch am
Boden lagen. Sie packte den obersten am Kragen und fauchte: "Wenn du nicht noch
so einen Schlag abbekommen willst, dann sagst du mir auf der Stelle, wo die
beiden restlichen Karten unserer Deck's sind?!"

Der eigentlich erwachsene Mann wurde unter dem Blick der Jugendlichen immer
kleiner, bevor er stotternd antwortete: "Die... die hat u-unser Boss mit
eu-euren Duel-Disken zu den restlichen Mitgliedern eu-eures Teams geschickt."

Sayuri's Augen verengten sich bedrohlich, bevor sie ihn achtlos wieder fallen
ließ. Zu Yurana gewandt meinte sie: "Die Jungs haben also unsere Karten. Jetzt
sollten wir erst einmal zusehen, dass wir hier raus kommen."

Yue nickte zustimmend und erwiderte: "Und sobald wir unsere Karten haben, zeigen
wir diesen Typen mal so richtig, dass man sich nicht mit uns anlegen sollte."

Mit ihren Deck's sicher in der Tasche machten sich Yuri und Yue auf den Weg
Richtung Ausgang, wobei sich ihnen noch einige Duellanten in den Weg stellten,
die aber genau wie alle anderen davor entweder verprügelt wurden oder die
Flucht ergriffen.

So erreichten die Mädchen schließlich den Ausgang, wo sich ihnen noch zwei
Duellanten in den Weg stellten, die allerdings die körperlichen Ausmaße von
Wandschränken hatten.

Einer der beiden Kerle fragte: "Wo wollt ihr denn hin? Wie seid ihr eigentlich
aus dem Lagerraum entkommen?"

Yuri meinte schon fast mit einem freundlichen Lächeln: "Wenn ihr nett seid und
uns durchlasst, dann demonstrieren wir euch nicht, wie wir entkommen sind."

Sie stand dem einen, der gesprochen hatte, direkt gegenüber. Währenddessen war
Yue neben sie getreten und stand nun dem anderen Kerl gegenüber.

Der andere Kerl meinte dümlich: "Euch vorbei lassen? Das würde dem Boss aber
gar nicht gefallen. Ihr geht sofort zurück in eure Zelle."

Die beiden jungen Frauen seufzten synchron auf, bevor Yue gelangweilt meinte:
"Dann zeigen wir euch eben, wie wir entkommen sind."

Schon begann die nächste Prügelei, wobei die zwei Kerle durch ihre gewaltige
Körpermasse zwar Kräftemäßig im Vorteil waren, aber die Mädchen waren
wendiger. Sie bekamen zwar auch ein paar Schläge und dadurch blaue Flecken
verpasst, aber die Männer wurden schlimmer zugerichtet.

Als die beiden Muskelprotze schon fast am Boden waren, fauchte Yuri wütend:
"Das ist für die ganzen Schwierigkeiten, die ihr uns bereitet habt!", während
Yue genauso sauer hinzufügte: "Und das ist für unsere Karten und unsere
Haare!"

Beide Mädchen holten im selben Moment so weit wie möglich aus und schmetterten
ihre Fäuste den beiden Wandschränken in den Magen. Beide Kerle wurden durch
die Wucht der Schläge nach hinten geworfen und flogen auf das geschlossene
Fenster bzw. auf die geschlossene Tür hinter ihnen zu...

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Yusei, Jack, Crow und Kalin hatten sich in der Zwischenzeit aufgeteilt und
verwickelten verschiedene Mitglieder der Duellgang immer wieder in Duelle.
Während Yusei und Kalin in zwei unterschiedliche Bereiche des Gebäudes
eingedrungen waren, und Jack sich gerade mit drei Leuten gleichzeitig in einem
Innenhof duellierte, hatte Crow den Außenbereich von gegnerischen Duellanten
gesäubert.

Er machte sich gerade auf den Weg, um durch den dritten Eingang das Gebäude zu
stürmen und die Mädels zu suchen. Außerdem hatten die anderen ihm die beiden
Karten und die Duel-Disken von Sayuri und Yurana in die Hand gedrückt, und ihm
aufgetragen, sie den Mädchen zurück zu bringen.

So eilte Crow an einem Fenster im Erdgeschoss vorbei, das sich keine drei Meter
neben der Eingangstür befand, während er genervt vor sich hinmurmelte: "Warum
muss eigentlich immer ich nach den Mädels suchen, während die anderen ihren
Spaß haben? Ich bin doch kein Babysitter!"

Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, gab es einen lauten Knall direkt vor
und hinter ihm. Crow beobachtete mit geweiteten Augen, wie zwei riesige Männer
durch das Fenster bzw. die Tür krachten und bewegungslos liegen blieben.

Dann ertönte von innen ein gereiztes Fauchen: "Wer braucht hier einen
Babysitter?! Du bist doch derjenige von uns, den man ständig vorm
Sicherheitsdienst retten muss!"

Crow schluckte angesichts des Tonfalls und blickte vorsichtig durch die in der
Tür entstandene Lücke. Dort standen eben jene Mädchen, nach denen er
eigentlich suchen sollte, was sich jetzt allerdings erledigt hatte.

Sayuri warf Crow nur einen kurzen Blick zu und wollte eigentlich schon weiter
stürmen, als sie die Duel-Disken bemerkte. Mit zuckersüßer Stimme, die Crow
allerdings mehr Angst machte, als wenn sie geschrieen hätte, meinte Yuri:
"Crow! Du hast ja unsere Duel-Disken dabei! HER DAMIT!"

Bevor Crow reagieren konnte, setzte Yue nach: "Und da sind ja auch unsere
Karten, die wir schon vermisst haben!" Mit diesen Worten schnappten sich die
beiden ihre Duel-Disken und ihre Lieblingskarten, die sofort wieder ins Deck
wanderten.

Die Freundinnen drehten sich um und wollten schon weiter, als ihnen noch etwas
einfiel. Sie blickten zu Crow zurück und fragten zeitgleich: "Sag mal, wo
steckt eigentlich der Rest des Teams?"

Crow blinzelte nur verwirrt, dann deutete er Richtung Nord-Ost und murmelte: "Da
entlang, aber warum...?", doch bevor er den Satz beenden konnte, riefen Yuri und
Yue schon ein "Danke!" und stürmten in die angegebene Richtung davon.

Zurück blieb ein vollkommen verblüffter Crow, der fast eine Minute brauchte,
um sich von diesem Schreck zu erholen. Dann erwachte er aus seiner Starre und
brüllte: "Hey! Wartet doch auf mich!", doch die Mädchen hörten ihn nicht
mehr, da sie bereits zu weit weg waren.

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Jack hatte währenddessen schon sechs Duellanten besiegt und wollte sich gerade
die nächsten beiden vorknöpfen. Auch diese Beiden sahen ziemlich ramponiert
aus, so als hätte sie eine Dampfwalze überrollt.

Doch bevor sie mit dem Duell beginnen konnten, ertönte hinter ihm ein
gefauchtes: "Aus dem Weg, da vorne!", woraufhin einer der beiden Duellanten
rief: "Die Gefangenen sind entkommen! Alarm!"

Alles, was Jack danach noch wahr nahm, waren zwei Wirbelwinde, die links und
rechts neben ihm vorbei rasten und die beiden gegnerischen Duellanten mit einem
Schlag auf die Bretter schickten.

Bevor Jack jedoch etwas sagen konnte, ertönte ein doppeltes: "Bis später,
Jack!" und schon verschwanden die beiden Freundinnen im nächsten Gebäude.

Jack starrte ihnen versteinert hinterher und verstand im Augenblick gar nichts
mehr, bevor zwei Minuten später ein vollkommen außer Atem geratener Crow neben
ihm auftauchte und jappste: "Jack,... hast du... die Mädchen... gesehen?"

Der Angesprochene blinzelte Crow verwirrt an, bevor er stotterte: "Ähm... ja...
die sind gerade da entlang abgerauscht." und wies auf das Gebäude vor ihnen.

Crow seufzte nur und murmelte: "Können die denn nie warten? Komm mit, bevor sie
noch mehr Unheil anrichten." Damit hetzte er erneut den Mädchen hinterher und
schleifte einen immer noch verwirrten Jack mit sich.

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Während Crow und Jack jetzt den Mädels hinterher hetzten, waren Sayuri und
Yurana bereits im dritten Stockwerk des Gebäudes angekommen, das sie vor nicht
ganz drei Minuten betreten hatten.

Die beiden Mädchen rauschten durch die Gänge und schlugen die meisten
Duellanten in die Flucht, als sie die beiden nur sahen. Dann erreichten sie
schließlich die letzte Treppe, die zum Dach führte.

Augenblicke später krachten die Freundinnen durch die Tür und hörten gerade
noch die Worte: "Lass los, Kalin. Das Rohr hält uns nicht mehr beide!"

Die Antwort kam promt: "Vergiss es, Yusei. Wenn du fällst, falle ich
ebenfalls!"

Yuri und Yue tauschten einen kurzen verwirrten Blick aus, bevor sie um die Ecke
des kleinen Dachgebäudes eilten. Jetzt hatten sie freien Blick auf die
Geschehnisse.

Kalin hing halb über der Brüstung des Eisengeländers, das das Dach
einzäunte, und umklammerte verzweifelt mit einer Hand die Brüstung und mit der
anderen ein Seil. Yuri und Yue blinzelten verblüfft und schlichen sich langsam
näher heran.

Kalin hörte die leisen Schritte näher kommen und fing an, vor sich hin zu
motzen: "Na großartig, jetzt kommen da noch mehr Gegner! Als hätte ich nicht
schon genug zu tun."

Bevor Yusei etwas darauf erwidern konnte, meldete sich Yuri an Kalin gewandt zu
Wort: "Sag mal, was treibst du da eigentlich, Brüderchen?"

Yue hingegen warf gerade einen Blick über die Brüstung und bemerkte Yusei, der
einige Meter weiter unten an dem Seil baumelte. Immer noch verwirrt, stellte sie
die wohl intelligenteste Frage, die man sich vorstellen konnte: "Hey, Yusei, was
machst du da unten?"

Yusei's Antwort fiel in einem für ihn untypisch sarkastischem Tonfall aus:
"Nach was sieht's denn bitte schön aus?! Ich häng hier nur so rum, weil es mir
Spaß macht!"

Yuri fragte nun dazwischen: "Sagt mal, wo steckt eigentlich der Boss dieser
Gang? Wir haben noch eine Rechnung mit dem zu begleichen!"

Von Kalin kam der unsichere Kommentar: "Könntet ihr uns nicht vielleicht erst
einmal helfen?"

Yue knurrte nur: "Das können Jack und Crow machen, die müssten in weniger als
einer Minute hier antraben. Also, wo ist der Boss?"

Plötzlich ertönte vom gegenüberliegenden Dach ein irres Lachen und der
Ausspruch: "Und was wollt ihr kleinen Mädchen tun, wenn ihr mich gefunden
habt?"

Yuri und Yue zuckten zeitgleich mit der selben Augenbraue, bevor Yuri gereizt
fauchte: "Damit hat sich die Frage wohl erledigt. Keiner schneidet mir die Haare
ab!"

Yue korrigiert ihre Freundin im selben Tonfall: "Du meinst wohl UNS! Machen wir
es auf die klassische oder die altmodische Art und Weise?"

Sie tauschten einen kurzen Blick aus und sagten dann im Chor: "Altmodisch!"
Unter den verwirrten Blicken von Kalin und Yusei schnallten sich die Mädchen
ihre Duel-Disken ab und legten sie mit den Worten "Pass mal kurz auf sie auf,
Kalin." neben eben diesem auf dem Dach ab.

Während Kalin immer noch Yusei festhielt, fragte er alarmiert: "Was habt ihr
beiden jetzt schon wieder vor?!"

Von seiner Schwester erntete er die Antwort: "Wirst du gleich sehen. Los,
schnappen wir ihn uns!", der Rest war an ihre Freundin gerichtet, die nur
zustimmend nickte.

Sayuri und Yurana traten fünf Schritte zurück und nahmen Anlauf, bevor sie mit
einem Satz über die Lücke zwischen den beiden Gebäudehälften sprangen.

Sie landeten genau in dem Moment locker auf den Füßen, als Crow und Jack auf
dem Dach ankamen und um die Ecke stürmten. Crow und Jack kamen schlitternd zum
Halten und Crow jappste noch ganz außer Atem: "Seit wann... kann meine...
Schwester... so weit... springen?"

Jack hatte währenddessen gerade Kalin bemerkt und fragte nun: "Kalin, wo ist
denn Yusei?"

Allerdings kam die Antwort nicht von Kalin, sondern Yusei fauchte: "Ich bin hier
unten, verdammt! ZIEHT MICH ENDLICH RAUF!"

Jack und Crow blinzelten verwirrt in die Richtung, wo Yusei's Stimme herkam,
bevor sie zur Brüstung stürzten und hinunter blickten. Als sie sahen, in
welcher Situation Yusei gerade steckte, jappste Crow eilig: "Yusei... Halt noch
ein bisschen durch, wir holen dich gleich da raus!"

Yusei, dem das Rumhängen langsam aber sicher auf die Nerven ging, erwiderte
gereizt: "Ich hatte nicht vor, irgendwo hin zu gehen! Mein rechter Arm fällt
gleich ab, wenn ihr euch nicht langsam beeilt!"

Während die drei Jungs nun Yusei nach oben zogen, waren vom anderen Dach laute
Erschütterungen und Schmerzensschreie zu hören. Sie hatten es gerade
geschafft, dass Yusei wieder festen Boden unter den Füßen hatte, als der Boss
der gegnerischen Duellgang im hohen Bogen an ihnen vorbeisegelte und mit einem
lauten Krachen in der Mauer des Dachgebäudes landete.

Die vier Freunde sahen verblüfft hinter ihm her, als die Mädchen wieder mit
einem Satz elegant auf den Füßen neben ihnen auf dem Dach erschienen, und mit
dem Kommentar im Gepäck: "Der hält ja wirklich gar nichts aus!"

Die Blicke ihrer Brüder und Freunde waren unbezahlbar, sie starrten sie
vollkommen verdattert an. Jack stotterte: "Ja, aber... wie kommt ihr...?"

Doch er kam nie dazu, seinen Satz zu beenden, denn Yuri fiel ihm ins Wort:
"Erklären wir euch später!", während Yue fortfuhr: "Wir haben nämlich einen
Mordshunger!"

Mit diesen Worten schnappten sich die Mädchen ihre Duel-Disken und schritten
Richtung Treppe. Die Jungs hingegen starrten ihnen verblüfft hinterher.
Während Crow nun stotterte: "Sie haben... Hunger?!", hatten sich die anderen
drei bereits in Bewegung gesetzt und eilten den Mädels nach.

Crow blinzelte noch einmal, bevor er realisierte, dass seine Freunde schon beim
Zugang zum Gebäude waren. Dann rief er: "Hey, wartet doch auf mich! Jetzt muss
ich denen schon wieder hinterher rennen!"

Er holte sie schließlich auf der Treppe ein und gemeinsam machten sie sich auf
den Weg, um sich etwas zu essen zu besorgen.

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Eine Woche später hatte das Team Satisfaction gerade begonnen, die neugewonnene
Ruhe in Satellite zu genießen, nachdem sie alle anderen Duellgangs besiegt
hatten. Doch Kalin hatte andere Pläne ...

Sayuri und Yurana schritten gerade fröhlich plaudernd die Straße entlang, die
zu ihrem Versteck führte, nachdem sie im Kartenladen ein paar Straßen entfernt
einige neue Packs gekauft hatten.

Sie bogen gerade auf den kleinen Platz ab, wo sich auch das Versteck befand, als
Yuri plötzlich geschockt stehen blieb. Yue hingegen war im Augenblick in die
neuen Karten vertieft und bemerkte erst, dass etwas nicht stimmte, als ihre
Freundin nicht mehr neben ihr war.

Yue blickte sich um und fragte irritiert: "Was ist denn los, Yuri? Du siehst
aus, als hättest du ein Gespenst gesehen."

Yuri hingegen deutete nur mit einer Hand nach vorne und als Yue ihrem Fingerzeig
folgte, erkannte sie, was ihre Freundin so schockiert hatte.

Kalin hatte seine Duel-Disk umgeschnallt und schritt drohend auf einen Jungen
zu, der vielleicht zehn oder elf Jahre alt war. Der Kleine hingegen wich
ängstlich immer weiter zurück und kam dabei, ohne es zu bemerken, der Klippe
hinter ihm gefährlich nahe...

Die Mädchen tauschten einen sehr kurzen Blick aus, bevor sie wortlos nach vorne
rannten. Sie konnten Kalin jetzt sprechen hören: "Worauf wartest du eigentlich
noch? Bist du nun ein Duellant oder nicht? Komm schon, wehr dich!"

Bevor er allerdings noch einen Schritt auf den Jungen zugehen konnte, krachte
Yue ungebremst von der Seite in ihn hinein, wodurch sie beide das Gleichgewicht
verloren.

Kalin schüttelte verwirrt den Kopf und blickte hoch, sein Blick traf auf
wütende kobaltblaue Augen. Bevor er allerdings fragen konnte, was das sollte,
ertönte die ebenso wütende Stimme seiner Schwester: "Sag mal, Kalin, hast du
endgültig den Verstand verloren?! Du kannst doch nicht auf Kinder losgehen!"

Kalin schaute an Yue vorbei zu Yuri hinüber, die vor dem Jungen stand und ihn
ebenfalls wütend anfunkelte. Allerdings wandte sie nun ihre smaragdgrünen
Augen von ihm ab und drehte sich zu dem Kleinen um, sie meinte: "Ich denke, du
verschwindest jetzt besser!"

Das ließ sich der Junge nicht zwei Mal sagen, denn er rannte wie von der
Tarantell gestochen zurück in die Stadt.

Yue hatte sich in der Zwischenzeit aufgerichtet, wodurch auch Kalin wieder
aufstehen konnte, der sie jedoch wütend anschrie: "Was soll das? Wir können
keine Möchtegern-Duellanten gebrauchen, die die Sicherheit von Satellite erneut
gefährden!"

Auf diesen Kommentar herrschte einige Augenblicke Totenstille. Yusei, Jack und
Crow waren durch die lauten Stimmen aufmerksam geworden und kamen gerade durch
die Tür geeilt, um zu sehen, was los war.

Doch bevor die Jungs etwas sagen konnten, rang ein lauter Knall durch die Luft,
als Yue Kalin eine schallende Ohrfeige verpasste.

Alle anderen starrten sprachlos auf die Szene vor ihnen, als Yue fauchte: "Wie
kannst du so etwas sagen?! Damit wären wir nicht besser als all die Duellgangs,
die wir vertrieben haben!"

Mit diesen Worten wirbelte sie herum, doch blickte sie noch einmal zu Kalin
zurück und knurrte: "ICH BIN FERTIG MIT DIESEM TEAM!"

Die Kinnläden von Yusei, Jack und Crow machten Bekanntschaft mit dem Boden, und
Crow stotterte: "Yue, was soll das?"

Der einzige Kommentar seiner Schwester war: "Frag IHN!", wobei sie auf Kalin
zeigte.

Bevor jemand etwas erwidern konnte, mischte sich nun Yuri an Yue gewandt ein:
"Warte auf mich, ich bin gleich wieder da." Damit schritt sie nun auf Kalin zu
und zischte ihren Bruder an: "Du bist echt das Letzte, Kalin. Komm uns nicht
mehr unter die Augen, bis du wieder normal bist!"

Jetzt klappte selbst Kalin die Kinnlade hinunter, selbst Yue sah ihre Freundin
verblüfft an, damit hatte sie nicht gerechnet. Yuri trat wieder neben Yue und
gemeinsam verließen die beiden Mädchen den Platz, immer noch sprachlose Jungs
zurücklassend.

Seit diesem Tage waren Sayuri Kessler und Yurana Hogan wie vom Erdboden
verschwunden und wurden nie mehr gesehen ...


                      Kapitel 1: Unerwartetes Wiedersehen
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Unerwartetes Wiedersehen

In Neo Domino City ging alles seinen gewohnten Gang, es war ein herrlicher
Frühlingstag Mitte April und somit waren es noch zweieinhalb Monate bis zum
Beginn des Turbo-Duell Grand Prix. Allerdings war der Anmeldeschluss Anfang Juni
und damit einen Monat vor dem offizellen Beginn.

Gerade war Mittagszeit und so war es nicht verwunderlich, dass man eine Gruppe
von Freunden gemeinsam beim Mittagessen vorfindet.

Das komplette Team 5D's, bestehend aus Yusei, Jack, Crow, Akiza, den Zwillingen
Leo und Luna, und Bruno saßen in ihrer Werkstatt. Ihnen leisteten ihre Freunde
Offizer Trudge und Mina vom Sicherheitsdienst, Carly und Kaorie, die Bedienung
aus dem Café gegenüber Gesellschaft.

Sie plauderten über verschiedene Dinge und genossen einfach einen ruhigen Tag
... wenn sie wüssten, was dieser Tag noch für Überraschungen bereit hielt.

Jack fragte plötzlich vollkommen aus dem Zusammenhang gegriffen an Yusei und
Crow gewandt: "Sagt mal, hat eigentlich einer von euch je wieder etwas von Yuri
oder Yue gehört?"

Seine beiden, alten Freunde blinzelten Jack überrascht an, mit dieser Frage
hatte keiner von ihnen gerechnet. Doch die einzige Antwort, die sie ihm geben
konnten, war ein trauriges Kopfschütteln.

Die anderen Anwesenden schauten fragend zwischen den Jungs hin und her, doch
bevor einer fragen konnte, wer denn die beiden genannten Personen waren,
ertönte von Luna, neben der ihr Kuribon gerade aufgetaucht war, die Frage:
"Kuribon? Was ist denn los, du siehst so panisch aus?!"

Alle Augen richteten sich nun auf Luna, die mal wieder mit ihren Duellgeistern
redete, die außer ihr niemand sehen konnte. Allerdings kam niemand dazu, noch
eine Frage zu stellen, bevor Luna mit einem grellen Lichtblitz verschwand.

Außer Yusei, Leo und Trudge, die vorher schon einmal miterlebt hatten, wie Luna
in die Geisterwelt teleportiert wurde, geriet der Rest in Panik.

Bei Carly kam gerade wieder die Reporterin durch, als sie fragte: "Wo ist Luna?
Was ist gerade passiert? Und was war das für ein Lichtblitz?"

Yusei seufzte nur und begann, seinen Freunden und ihren Bekannten Luna's
Fähigkeit, in die Geisterwelt zu reisen, soweit zu erläutern, wie er Bescheid
wusste.

*****

Luna hingegen tauchte gerade in dem Wald in der Geisterwelt auf, wo sie Regulus
damals zum ersten Mal begegnet war. So war es auch nicht verwunderlich, dass
eben jenes Duellmonster gerade neben ihr auftauchte.

Das junge Mädchen fragte besorgt: "Regulus, was ist denn passiert? Kuribon war
vollkommen aufgelöst ... und du siehst auch ziemlich besorgt aus!", stellte sie
fest.

Der Löwe legte sich als Antwort einfach auf den Boden und meinte: "Steig auf,
Luna. Antiker Feendrache wird dir die ganze Situation erklären."

Die Auserwählte stieg einfach auf und schon rannte Regulus durch die Bäume
davon. Mit ziemlich hoher Geschwindigkeit durchquerten sie so den halben Wald,
bevor sie am Waldrand wieder anhielten, wo Augenblicke später auch schon
Antiker Feendrache landete.

Luna fragte sofort an ihren Drachen gewandt, nachdem sie von Regulus' Rücken
gesprungen war: "Antiker Feendrache, was ist passiert? Warum sind die
Duellgeister so in Panik?"

Ihr Drache beantwortete ihre Frage: "Luna, etwas schreckliches ist passiert.
Zwei Geister, die von der Macht des Bösen besessen sind, wurden befreit. Diese
Geister sind "Krypto, der Drache der Apokalypse" und "Rikushi, der
Höllendrache"."

Geschockt blickte Luna zu ihrem Drachen empor und fragte: "Wie kommt es, dass
ich noch nie von diesen Geistern gehört habe?"

Antiker Feendrache erwiderte: "Sie wurden schon vor sehr langer Zeit versiegelt.
Doch nun wurden diese Siegel von zwei machthungrigen Menschen gebrochen und
sowohl die Geisterwelt wie auch die Welt der Menschen ist erneut in großer
Gefahr."

Doch bevor Luna weitere Fragen stellen konnte, ertönte schon von weitem der
Schrei: "Antiker Feendrache! Wir wissen, wo sie sind!"

Luna drehte sich überrascht in die Richtung, aus der der Schrei kam. Eigentlich
sollte es sie nicht so überraschen, dass die Duellmonster bereits nach den
entkommenen Geistern suchten, was sie wirklich überraschte war, dass die
gesprochenen Worte in der Sprache der Menschen gerufen wurden.

Sie bemerkte am Horizont einen dunklen Fleck, der sehr schnell näher kam. Einen
Augenblick später erkannte sie, dass dieser "Fleck" ein riesiger Wolf war, der
kaum eine Minute später neben ihr zum Stehen kam.

Doch es war nicht der Wolf, der ihre Aufmerksamkeit erregte. Denn auf seinem
Rücken saßen zwei junge Frauen, die sie ungefähr so alt schätzte, wie Yusei
und die Anderen.

Eine von ihnen hatte amethyst-farbenes Haar und kobaltblaue Augen, sie war in
einen waldgrünen Umhang gehüllt, der ihre restlichen Klamotten verdeckte. Die
zweite hatte rubinrote Haare und smaragdgrüne Augen, diese Frau war in einen
mitternachtsblauen Umhang gekleidet.

Doch was Luna's Interesse wirklich weckte, waren die Markierungen, die beide
Frauen um die Augen trugen. Es handelte sich bei beiden um ein verschlungenes
Muster aus mehreren Strichen, einigen Bögen und einer Schleife.

Das Interesse von Antiker Feendrache lag sofort auf den beiden Frauen, sie
fragte: "Wo sind sie?", während Luna zeitgleich stotterte: "Wer sind die beiden
denn?"

Das rief bei den Frauen einen amüsierten Blickaustausch hervor, bevor die erste
mit den amethyst-farbenen Haaren an den Drachen gewandt fragte: "Ist das das
Mädchen, von dem du uns schon so viel erzählt hast?"

Allerdings wurde sie von dem Wolf unterbrochen, der genervt knurrte: "Solltet
ihr nicht zuerst erzählen, wo wir die beiden Karten lokalisiert haben?"

Die Angesprochene verdrehte nur gutmütig die Augen und meinte: "Ja, ja, ist ja
schon gut, Briska.", während sie ihr Duellmonster hinter den Ohren kraulte.

Die Frau mit den rubinroten Haaren warf ihrer Begleiterin einen belustigten
Blick zu und sagte: "Ich störe ja nur ungern, aber wir haben wichtigeres zu
tun, als deine Duellmonster zu verhätscheln."

"Halt die Klappe!", fauchte die andere Frau als Antwort, so dass sich Luna
fragte, ob diese Beiden vielleicht irgendwann einmal Unterricht im Streiten von
Jack und Crow genossen hatten.

Antiker Feendrache und Regulus schüttelten nur die Köpfe, so waren die beiden
schon immer gewesen, während sich der Wolf, Briska, die Streicheleinheiten
gefallen ließ.

"Also", begann die rothaarige Frau, die sich nicht durch die gereizte Antwort
ihrer alten Freundin aus der Ruhe bringen ließ. "Eine der Karten, ich glaube,
es ist "Rikushi, der Höllendrache" haben wir in Paris lokalisieren können.
"Krypto, der Drache der Apokalypse" ist irgendwo in Neo Domino City oder in
Satellite."

Luna keuchte entsetzt: "WAS?! In Neo Domino City?!"

Bevor weitere Fragen gestellt werden oder eine neue Diskussion ausbrechen
konnte, mischte sich Antiker Feendrache wieder ein: "Dann ist die Sache
beschlossen. Ihr beiden geht mit Luna zurück in die reale Welt, sucht den
letzten der drei Herrscher und sorgt dafür, dass die beiden, bösen Karten
wieder versiegelt werden."

Der Drache ignorierte die entgeisterten Blicke der jungen Frauen gekonnt und
fuhr einfach fort: "Ach ja, vergesst eure Decks und die Duel-Disken nicht.
Außerdem hab ich noch eine kleine Überraschung für euch." In den Händen der
beiden Frauen erschienen jeweils drei Karten.

Sie warfen einen Blick auf die Karten in ihren Händen und stöhnten synchron
auf: "OH NEIN! Nicht diese Karten!"

Antiker Feendrache hingegen meinte nur: "Oh doch! Gebt sie jemandem, dem ihr
vertraut. Ach ja, ihr solltet vielleicht eure Kapuzen aufsetzen, bevor ihr in
die Welt der Menschen zurückkehrt."

Die beiden Frauen warfen dem Drachen einen genervten Blick zu, doch sie taten
wie sie meinte und zogen die Kapuzen ihrer Umhänge über den Kopf, bevor sie
die Karten einschoben. Beide kraulten Briska, den Wolf noch einmal zum Abschied,
sie hatten zwar seine Duellkarte dabei, allerdings konnten sie ein Hologramm
nicht kraulen.

Sie traten nun links und rechts neben Luna, die verdattert zwischen ihnen hin
und her blickte. Kurz bevor sie sich bereit machte, sich und die beiden Frauen
zurück in die Welt der Menschen zu teleportieren, sagte die Frau in dem
waldgrünen Umhang zu Antiker Feendrache: "Wir schicken dir dann durch die
Karten unsere Berichte."

Einen Augenblick später wurden sie erneut von einem grellen Lichtblitz
umhüllt, und die drei Menschen verschwanden wieder aus der Geisterwelt.

*****

Yusei hatte gerade mit der Erklärung über Luna's Fähigkeiten geendet und
jetzt diskutierten alle ihre Bekannten, mit Ausnahme von Trudge und dem Rest
seines Teams darüber, ob das, was Yusei ihnen gerade beschrieben hatte,
möglich sein konnte.

Carly wollte gerade wieder eine Frage stellen, als erneut ein greller Lichtblitz
erschien und Luna plötzlich wieder auf ihrem Stuhl saß. Allerdings waren im
selben Moment zwei dumpfe Aufschläge zu hören.

Alle drehten sich um und blinzelten verwirrt, als sie das Bild analysierten, das
sich ihnen gerade bot.

Zwei vermummte Gestalten waren zusammen mit Luna aufgetaucht, allerdings hatten
diese eine ziemliche Bruchlandung hingelegt. Während die Person in
Mitternachtsblau der längs nach auf den Boden gekracht zu sein schien, war die
zweite in Waldgrün voll mit dem Kopf gegen den Prototypen geknallt.

Dann ertönten zwei Frauenstimmen, die "Au, mein Schädel!" bzw. "Au, meine
Nase!" vor sich hin fluchten, gefolgt von einem synchronen "Luna! Hättest du
uns nicht vorwarnen können, dass die Landung nicht gerade sanft ist?!"

Kaum waren sie wieder auf die Füße gekommen, murmelte die Frau, die mit dem
Kopf gegen das Motorrad gekracht war, plötzlich: "Hey, das ist ja ein
Prototyp!"

Die andere Frau stöhnte nur genervt, bevor sie knurrte: "Wir haben wirklich im
Augenblick wichtigeres zu tun, als uns um Technik- und Mechanikfragen zu
kümmern."

Die gedankenverlorene Erwiderung lautete: "Ja, ja, aber mit der Kalibrierung des
Motors stimmt irgendetwas nicht. Außerdem scheint er schon ziemlich oft in die
Luft geflogen zu sein, so ramponiert wie der aussieht."

Ihre Freundin atmete einmal tief durch, um nicht in die Luft zu gehen, bevor sie
gereizt keifte: "Hast du mir eigentlich gerade zugehört?!"

Ihre Partnerin erwachte aus der Betrachtung des D-Wheels und stotterte: "Ähm...
was? Äh, ja klar, hab ich dir zugehört."

Alle anderen Anwesenden beobachteten das ganze Schauspiel verwirrt, irgendwie
benahmen sich diese beiden Frauen wie weibliche Varianten von Jack und Crow,
allerdings keimte in Yusei langsam ein Verdacht über die Identität dieser
Frauen auf.

Bevor noch irgendetwas gesagt werden konnte, wurde die Tür zur Werkstatt
schwungvoll aufgerissen und herein stürmte Zora, die durch den Krach
aufgeschreckt worden war. Schon fauchte sie los: "Was ist das hier für ein
Krawall?! Könnt ihr nicht einmal ... Ruhe geben?", der letzte Teil des Satzes
kam ihr in einem ungläubigen Ton über die Lippen, denn die beiden Frauen
hatten aufgesehen und so konnte Zora einen Blick auf ihre Augen erhaschen,
obwohl sie immer noch die Kapuzen auf hatten.

Schneller als man Zora je zugetraut hätte, war sie die Rampe von der
Eingangtür hinunter geeilt und schloss die immer noch vermummten Frauen in eine
knochenbrecherische Umarmung, die ihnen die Luft weg bleiben ließ.

Zora's Reaktion war alles, was Yusei noch brauchte, um seinen Verdacht zu
bestätigen. Sein einziger Kommentar, während alle anderen verwirrt zu Zora
starrten, war: "Ich hab's geahnt. Ich muss mal schnell telefonieren.", damit
stand er auf und schritt Richtung Tür.

Seine Freunde warfen ihm verwirrte Blicke nach, wobei Leo verblüfft fragte:
"Wen willst du denn jetzt anrufen?"

Auf Yusei's Antwort: "Na, Kalin natürlich.", folgte von allen anderen ein
"Hä?"

Während Yusei nun aus dem Zimmer verschwand und alle anderen ihm nachsahen,
versuchten die beiden Frauen die Aufmerksamkeit von Zora zu bekommen, sie
keuchten schon ziemlich außer Atem: "Zora... wir kriegen... keine Luft."

Zora hatte sie nicht gehört, allerdings waren durch Zora's Schwung die Kapuzen
nach hinten gerutscht, wodurch Akiza bemerkte, dass die zwei Frauen langsam aber
sicher blau anliefen. Deshalb meinte sie besorgt: "Zora, du solltest sie mal zu
Atem kommen lassen."

Jetzt bemerkte auch Zora ihren Fehler und lockerte endlich ihre Umarmung. Die
Frau mit den kobaltblauen Augen jappste jetzt: "So lange waren wir doch gar
nicht weg...", ihre Partnerin mit den smaragdgrünen Augen beendete den Satz, da
sie nicht mehr genug Luft zum Sprechen hatte: "... Das ist doch kein Grund, uns
zu erwürgen."

Zora hingegen starrte sie ungläubig an, bevor sie keifte: "Nicht so lange weg?!
Ihr ward über vier Jahre verschollen! Martha und ich dachten schon, ihr seid
tot! Dabei seid ihr doch unsere Mädels!", den letzten Teil jammerte sie schon
fast.

Bei diesen Worten fielen endlich auch bei Jack und Crow die Groschen, sie
stotterten im Chor: "Vier Jahre?!", bevor von Jack ein uncharakteristisch
fröhliches "Yue!" kam.

Unter den verblüfften Blicken all ihrer Freunde und Bekannten, die Jack's
normales Verhalten kannten, mit Ausnahme von Crow, sprang er wie von der
Tarantell gestochen von seinem Stuhl auf, raste um den Tisch herum und schloss
die überraschte Yue erneut in eine erdrückende Umarmung.

Crow zog nur belustigt eine Augenbraue hoch, bevor er zu Yuri hinüber
schlenderte und sie ebenfalls in eine freundschaftliche Umarmung zog. Mit einem
Arm immer noch um ihre Schultern meinte er fröhlich: "Hey, Yuri. Lange nicht
mehr gesehen. Wo wart ihr beiden die ganze Zeit?" Dann warf er einen Blick zu
Jack und fügte hinzu: "Übrigens, Jack. Lass meine Schwester am Leben, oder du
wirst es bereuen."

Als hätte Jack jetzt erst bemerkt, dass er Yue fast erwürgte, machte er einen
Satz nach hinten und stotterte: "Tu-tut mir Leid, Yue. Das wollte ich nicht.",
während der Rest der Anwesenden immer noch verdattert zusah. Mit Ausnahme von
drei gewissen Damen, die Jack giftig anstarrten.

Crow hingegen ignorierte seine Umgebung vollkommen, als er Yue nun ebenfalls in
eine sanfte Umarmung schloss, während Yuri meinte: "Das ist eine ziemlich lange
Geschichte."

Bevor noch jemand eine Frage stellen konnte, platzten Carly, Mina und Kaorie
zeitgleich dazwischen, sie fauchten: "WER ist DIE, Jack?!"

Jack hingegen bekam kein Wort heraus, es war ihm immer noch peinlich, dass er
Yue vorhin fast vor Freude erwürgt hatte. Ihre Antwort erhielten sie von Yusei,
der gerade wieder durch die Tür trat: "Das ist die Zwillingsschwester von
unserem Crow. Außerdem war sie in unserer Zeit in Satellite mit Jack
zusammen."

Durch diese Aussage wurden sowohl Jack als auch Yue rot im Gesicht, während
alle anderen ungläubig zwischen Yusei, Jack, Crow und den beiden Mädchen hin
und her sahen, wobei Crow Yue immer noch nicht wieder losgelassen hatte,
während Yuri nur belustigt die Geschehnisse beobachtete.

Yue befreite sich gerade sanft, aber bestimmt aus Crow's Umarmung, sie meinte
leise: "Ich freu mich ja auch, dich wieder zu sehen, Crow." In Gedanken fügte
sie hinzu: 'Das ist aber kein Grund, mich die ganze Zeit festzuhalten, wir sehen
uns jetzt schließlich wieder oft genug.'

Plötzlich drehten sich beide Frauen zur Tür um und riefen im Chor: "Hey
Yusei!", was bei Akiza ein Zucken der Augenbraue hervorrief.

Einen Augenblick später jedoch klappten allen Anwesenden, mit Ausnahme von
Yusei, Jack, Crow, Zora und Yuri, die Kinnläden herunter, als Yue fortfuhr:
"Ach, übrigens, Yusei. Die Kalibrierung des Motors eures Prototypen stimmt
nicht wirklich, die ist viel zu niedrig eingestellt. Außerdem solltet ihr die
Feststellschrauben verstärken, wenn ihr das behebt, sonst fliegt euch die
Maschine gleich wieder um die Ohren."

Jack und Crow verdrehten synchron ihre Augen, als sie das hörten, während
Yusei nur amüsiert meinte: "Aha, ich sehe schon, unsere Motorenexpertin ist
wieder voll in ihrem Element." Dann wandte er sich an Yuri und fragte: "Na,
Yuri? Hast du als unsere Computerexpertin irgendetwas an den Einstellungen
auszusetzen?"

Yuri blickte zu Yusei auf und erwiderte mit einem unschuldigen Lächeln: "Ich
bin leider noch nicht dazu gekommen, die Einstellungen der Computer zu
überprüfen. Aber ich sag's dir gern, wenn ich damit fertig bin."

Während die meisten Anwesenden, außer denjenigen, die die Mädchen von früher
kannten, glaubten, sich verhört zu haben, bemerkte Yusei jetzt erst die
Markierungen, die beide Freundinnen um die Augen trugen, Sayuri auf der linken
und Yurana auf der rechten Seite.

Yusei fragte verblüfft, mit einem musternden Blick: "Sagt mal, seid ihr beiden
mit dem Sicherheitsdienst aneinander geraten?"

Crow und Jack blinzelten überrascht und schauten jetzt genauer hin, während
Yuri und Yue gedankenverloren über ihre Markierungen strichen.

Es war Yuri, die antwortete: "Ähm, ja, irgendwie schon. Wie vorhin schon
erwähnt, es ist eine sehr lange Geschichte.", während Yue jetzt fragte: "Weiß
einer von euch eigentlich, wo unsere D-Wheels abgeblieben sind?"

Die Jungs tauschten unsichere Blicke, sie wussten nicht, was mit ihren D-Wheels
passiert war. Schließlich meldete sich Zora zu Wort: "Na ja, also Yuri's
D-Wheel ist bei Martha untergestellt. Yue's dagegen... wie soll ich sagen? Das
hat der Sicherheitsdienst konfisziert, bevor wir es verstecken konnten."

"WAS?!", kreischte Yue wutentbrannt los. "Nicht schon wieder! Na wartet, das hol
ich mir zurück." Sie griff sich den nächstbesten Helm, der in der Werkstatt
herum lag. Was zufälligerweise Akiza's Helm war, bevor sie Crow zurief: "Ich
leih mir mal dein Blackbird, ich muss mir mein D-Wheel zurückholen."

Mit diesen Worten rauschte sie durch den Raum zu Crow's D-Wheel hinüber. Der
Angesprochene brüllte zurück: "Hey, du kannst dir doch nicht einfach mein
Blackbird schnappen! Wie willst du mit zwei D-Wheels entkommen?!"

Yue saß bereits auf dem D-Wheel, als sie zurückschrie: "Worauf wartest du
eigentlich noch?! Du hast dir früher auch immer mein Black Star ausgeliehen und
mich mitgeschleift, wenn der Sicherheitsdienst mal wieder dein D-Wheel
eingezogen hatte!"

"Ich hasse es, wenn sie Recht hat", grummelte Crow vor sich hin, bevor er
ebenfalls durch den Raum raste, seinen Helm schnappte und sich hinter Yue auf
sein Blackbird schwang. Eigentlich hätte er mit ihr diskutiert, wer fährt,
allerdings hatte er den geladenen Blick seiner Zwillingsschwester bereits
bemerkt. Deshalb hielt Crow lieber die Klappe, schließlich wusste er, wie sie
war.

Schon hatte Yue den Motor gestartet und wollte schon mit Vollgas durch das Tor
verschwinden, als sie Yusei zurief: "Hey, der Motor ist auch nicht richtig
kalibriert! Darum kümmere ich mich, wenn ich wieder da bin, dann überprüf ich
alle mal." Schon waren sie und Crow weg.

Yusei seufzte nur und murmelte: "Immer das gleiche, wenn sie so eine Laune
hat.", doch einen Augenblick später meldete sich Bruno zu Wort, der sich
schließlich aus seiner Starre reißen konnte: "Was meint die mit "nicht richtig
kalibriert"?! Ich hab die Einstellungen über 400 Mal überprüft und hab nichts
festgestellt!"

Jack war noch ganz in Gedanken versunken, als er antwortete: "Yue braucht keine
technischen Hilfsmittel, wenn es um Motoren geht. Sie hat ein absolutes Gehör,
außerdem erkennt sie mit einem Blick auf einen Motor, was damit nicht stimmt."

Er wurde erst wieder aus seinen Gedanken gerissen, als zwei dumpfe Aufschläge
zu hören waren. Ein Blick in die Runde offenbarte, dass Trudge und Bruno gerade
in Ohnmacht gefallen waren, während Carly ihr Gesicht in den Händen vergrub
und vor sich hin jammerte: "Das ist mir alles zu hoch!"

Kaorie hingegen schaute nur fragend in die Runde, sie hatte nicht wirklich
verstanden, worum es ging. Der Rest, außer Yusei, starrte Jack mit großen
Augen an.

Die Stille wurde erst durch Akiza wieder unterbrochen, als sie realisierte, dass
Yue ihren Helm genommen hatte. Sie rief: "Hey, mein Helm! Na toll, jetzt muss
ich warten, bis sie wieder zurück sind. Dabei muss ich doch lernen, in zwei
Wochen steht eine Prüfung auf dem Plan!"

Während Akiza nun schmollte, weckte Mina Trudge mit ein paar Ohrfeigen aus
seiner Ohnmacht. In der Zwischenzeit kippte Jack gerade Bruno ein Glas Wasser
über den Kopf, wodurch der auch wieder aufschreckte.

Kaum waren die Ohnmächtigen wieder bei Bewusstsein, wurde Jack von Carly und
Kaorie in die Mangel genommen. Carly fragte gerade misstrauisch: "Jack, was
läuft eigentlich zwischen dir und dieser Yue?!"

Mit einem Anflug seines alten, arroganten "Ich bin der König der Duelle" - Egos
knurrte er ungehalten zurück: "Was geht euch das eigentlich an?"

Während Jack nun mit den beiden Damen diskutierte, Akiza immer noch schmollte,
die Zwillinge ungläubig Jack anstarrten, Zora die ganze Situation belustigt
verfolgte, Bruno immer noch desorientiert am Boden saß, weil er einfach nicht
glauben konnte, dass jemand keine technischen Hilfsmittel bei Arbeiten an
Motoren brauchte, hatten sich Yusei und Yuri den Computern zugewandt, wo Yuri
ihren alten Freund auf einige Fehler in der Duellsoftware aufmerksam machte.

Plötzlich meinte Trudge an Mina gewandt: "Wenn die beiden ein wenig gewartet
hätten, dann hätten wir ihnen doch helfen können. Schließlich haben wir gute
Kontakte zu den Beamten im Sicherheitswarenlager."

Ohne sich von den Computern abzuwenden, erwiderte Yuri nur gelangweilt: "Ach,
die brauchen doch keine Hilfe. Schließlich sind sie schon oft genug beim
Sicherheitsdienst ein- und ausgestiegen. Außerdem haben Yue und ich es damals
geschafft, aus der Anstalt zu fliehen, also schaffen sie das Warenlager auch."

Dann erst bemerkte sie die absolute Stille, die sich über den Raum gelegt
hatte. Yuri blickte in die Runde und erkannte, dass alle Augen auf sie gerichtet
waren.

Mina stotterte ungläubig: "Aus der Anstalt geflohen?! A-aber es gab doch in der
ganzen Geschichte nur einen erfolgreichen Ausbruch... vor etwas mehr als vier
Jahren... und der einzige Hinweis, der zurückgelassen wurde, war eine
zertrümmerte Wand..."

Alle anderen starrten nun zwischen Yuri und Mina hin und her, bis Trudge erneut
die Stille durchbrach: "DAS WART IHR?!"

Yuri wurde die ganze Aufmerksamkeit langsam aber sicher peinlich, deshalb meinte
sie fröhlich an ihre alten Freunde und Luna gewandt: "Wir sehen uns dann
später, ich hol jetzt auch mal meinen Blue Thunder bei Martha ab." In Gedanken
fügte sie hinzu: 'Und wahrscheinlich werden mich die Kinder und Martha vor
Freude umrennen, aber das bin ich ja schon gewohnt.'

Damit verschwand sie nun ebenfalls durch das Tor, als Carly gerade schrie: "Hey,
warte doch. Ich muss die Story haben, das ist die Schlagzeile!"

Allerdings wurde sie von Jack daran gehindert, Sayuri hinterher zu rennen.
Gerade als Carly genervt fragen wollte, was das sollte, meinte Jack
ungewöhnlich ernst: "Ich an deiner Stelle würde ihnen nicht auf die Nerven
gehen, das hat noch keinem gut bekommen."

Weder Carly noch der Rest der Anwesenden verstanden wirklich, was Jack damit
meinte, natürlich mit Ausnahme von Yusei, da sie beide die Mädchen lange genug
kannten, um zu wissen, was sie anstellen konnten.

Da sich ihr Hauptgesprächsthema nun aber verabschiedet hatte und es für den
Großteil ihrer Bekannten wieder Zeit wurde, in die Arbeit zurück zu kehren,
löste sich die Gesellschaft langsam auf.

So blieben nur Yusei, Jack und Bruno zurück, wobei Akiza ebenfalls dazu
gezwungen war, dort zu bleiben, bis Yue mit ihrem Helm wieder auftauchte.

Leo und Luna blieben ebenfalls dort und machten sich an ihre Hausaufgaben,
schließlich war es egal, ob sie sie allein daheim machten oder bei ihren
Freunden. Und hier bestand immerhin noch die Möglichkeit, sich Hilfe von den
älteren Mitgliedern ihres Teams zu holen, falls sie nicht weiter kamen.


                            Kapitel 2: Die D-Wheels
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Die D-Wheels

Während sich Trudge, Mina, Carly und Kaorie nun vom Team 5D's verabschiedet
hatten und sich die Freunde wieder den D-Wheels zuwandten, hatte Sayuri sich die
nächste U-Bahn geschnappt, die in die Nähe des alten Waisenhauses führte, wo
sie alle damals aufgewachsen waren.

Natürlich hatten sie und Yurana vorhin von den Jungs die Geschichte über die
Wiedervereinigung von Satellite und Neo Domino City gehört, doch wenn sie
ehrlich war, wussten sie das schon länger.

Schließlich hatten sich die Neuigkeiten auch unter den Duellmonstern in der
Geisterwelt herumgesprochen, wodurch sie und Yue die ganze Zeit auf dem
Laufenden gehalten worden waren, denn die Geister tratschten gern und ausgiebig
miteinander.

Die Fahrt dauerte eine knappe halbe Stunde, bis sie an der Haltestelle ankam, wo
sie hinwollte. Sie konnte das Lächeln einfach nicht unterdrücken, als sie
bereits in der Ferne das Gebäude erkannte.

Sie trug ja immer noch ihren mitternachtsblauen Umhang, was ihr während der
Zugfahrt schon einige seltsame Blicke eingebracht hatte, doch sie konnte ihn
schlecht ausziehen, denn darunter trugen sowohl sie als auch Yue immer noch ihre
alten, zwischenzeitlich ziemlich abgetragenen "Team Satisfaction" Uniformen.

Diese bestanden bei ihnen beiden aus einem Top, jeweils in der Farbe ihres
Umhangs, der Lederweste darüber und einer Jeans, sowie ihren Lederstiefeln.

Allerdings kam ihr der Umhang jetzt ganz Recht, schließlich wollte sie Martha
und die Kleinen überraschen, deshalb zog sie die Kapuze nun wieder über den
Kopf und eilte die Straße Richtung Waisenhaus entlang.

Doch Yuri hatte nicht mit der Aufmerksamkeit der Kinder gerechnet, die allein an
der Art, wie sich jemand bewegte, erkennen konnten, wer sich dahinter verbarg.
Denn schließlich hatten die Kleinen sowohl sie als auch Yue schon immer sehr
gemocht, vielleicht sogar noch mehr als Crow, denn sie beide hatten sich
wirklich immer breitschlagen lassen, ihnen abenteuerliche Geschichten zu
erzählen.

Kaum hatte Yuri die Tür geöffnet und war in den Gang getreten, wurde sie auch
schon wieder rückwärts durch die Tür geschleudert, als die Kinder sich mit
einem freudigen Schrei auf sie stürzten und mit ihr auf dem Boden landeten.

Einer der Jungen fragte sofort aufgeregt: "Wo warst du die ganze Zeit, Yuri?!
Wir haben uns solche Sorgen um dich und Yue gemacht! Wo steckt Yue
eigentlich?!"

Eines der kleinen Mädchen fügte hinzu: "Außerdem haben wir eure tollen
Geschichten vermisst! Euch sind doch bestimmt aufregende Sachen passiert,
während ihr in der Weltgeschichte unterwegs wart. Erzählst du uns davon?"

Yuri lachte auf, während sie versuchte, die Klammergriffe der Kinder von ihrem
Nacken und ihren Armen zu lösen, was sich als gar nicht so einfach
herausstellte.

Sie erwiderte auf ihre aufgeregten Fragen: "Ist ja gut, nun beruhigt euch erst
einmal. Ich erzähl euch die Geschichte, sobald wir etwas mehr Zeit haben, dann
bring ich auch Yue mit. Wo ist denn Martha?"

Die Kinder strahlten sie an und zogen sie nun an den Armen weiter ins Haus
hinein, Richtung Küche.

-----

Martha saß zusammen mit Blister und dem Arzt, die beide zwischenzeitlich
ebenfalls im alten Waisenhaus wohnten und sich zusammen mit ihr um die Kinder
kümmerten, in der Küche und trank eine Tasse Tee mit ihnen, bevor sie sich
daran machen musste, Vorbereitungen für das Abendessen zu treffen.

Sie waren gerade in ein Gespräch vertieft, als sie den Krawall hörten, den die
Kinder gerade an der Vordertür veranstalteten. Die drei Erwachsenen blickten
überrascht auf, sie fragten sich, was jetzt wieder los war.

Allerdings zuckte Martha dann mit den Schultern und meinte lächelnd an die
beiden Männer gewandt: "Wahrscheinlich ist Crow aufgetaucht, da drehen die
Kinder eigentlich immer so durch. Noch schlimmer ist es natürlich, wenn Yusei
und Jack auch noch zu Besuch kommen, dann sind die Kleinen nicht mehr zu halten
in ihrer Begeisterung."

Beide Männer lachten fröhlich auf, die Reaktionen auf Crow's Besuche kannten
sie nur zu gut. Doch bevor einer von ihnen etwas erwidern konnte, platzte einer
der Jungen durch die Tür und rief: "Martha, wir haben Besuch! Du glaubst
niemals, wer gerade aufgetaucht ist!"

Martha verdrehte nur die Augen und meinte lächelnd: "Lass mich raten, Crow ist
zu Besuch gekommen. Hat er Yusei und Jack auch im Schlepptau?"

Der kleine Junge strahlte über's ganze Gesicht, doch bevor er weiter reden
konnte, war plötzlich eine Frauenstimme im Gang zu hören: "Hey, Kinder. Reißt
mir nicht die Arme aus, die brauche ich noch. Sonst kann ich mich ja gar nicht
mehr duellieren, geschweige denn mein D-Wheel fahren."

Jetzt blinzelte Martha verblüfft, das hatte sich gerade wirklich nicht nach
Crow angehört, doch bevor sie aufstehen konnte, um selbst den Gang zu betreten,
trat auch schon eine junge Frau mit rubinroten Haaren durch die Tür, an deren
Armen fast sämtliche Kinder des Waisenhauses hingen und fröhlich auf sie
einplapperten.

Die Frau sagte gerade fröhlich zu den Kleinen: "Ich hab doch schon gesagt, dass
ich euch später alles erzähle! Lasst ihr mich jetzt bitte los, sonst fallen
mir wirklich noch die Arme ab."

Nun blickte sie sich im Zimmer um und als sie Martha erkannte, schlich sich ein
Strahlen in ihr Gesicht, sie löste sich von den Kindern, eilte quer durch den
Raum und fiel Martha um den Hals. "Martha! Mein Gott, wie haben wir dich
vermisst! Wie geht's dir?", stieß die junge Frau sofort hervor.

Martha war einfach nur überrumpelt von dieser Begrüßung, sie wusste ja noch
nicht einmal, wer die junge Frau war, denn keines ihrer Kinder, an die sie sich
erinnerte, hatte solche roten Haare gehabt.

Als sie sich dann wieder löste und Martha nun endlich in ihre Augen sehen
konnte, blieb der älteren Frau fast das Herz stehen, diese Augen waren ihr sehr
wohl vertraut, allerdings konnte sie es kaum glauben.

Martha stotterte ungläubig: "Yuri?! Bist du das wirklich, oder sehe ich schon
Gespenster?!" Dann weiteten sich ihre Augen noch mehr, als sie fragte: "Was ist
mit Yue?! Geht es ihr auch gut? Wo ist sie?"

Blister war verwirrt, Martha kannte diese junge Frau? Der alte Arzt hingegen
erinnerte sich noch zu gut an die Katastrophen, in die diese beiden Mädchen
früher geraten waren, sie waren fast noch schlimmer gewesen als ihre
Zwillingsbrüder und der Rest ihrer Freunde.

Yuri grinste über Martha's Fragensturm, sie antwortete: "Natürlich bin ich es,
du siehst also keine Gespenster. Und Yue geht es auch gut, sie ist gerade mit
Crow unterwegs, um sich ihr D-Wheel vom Sicherheitsdienst zurück zu holen."

Die Augen der älteren Frau weiteten sich, als sie das hörte, sie wiederholte:
"Die Zwillinge sind zusammen losgezogen, um Yue's Black Star zu holen?! Um
Himmels Willen, die Beamten vom Warenlager können einem ja richtig Leid tun!"

Blister stotterte dazwischen: "Zwillinge?! Crow hat einen Zwilling?!", doch Yuri
ignorierte sein Gestotter und fragte stattdessen an Martha gewandt: "Wo wir
gerade bei D-Wheels sind, wo ist denn eigentlich mein Blue Thunder, Martha? Zora
meinte, ihr hättet es hier irgendwo untergebracht."

Martha musste lachen, es war so typisch, dass die Mädchen... nein, jungen
Frauen sofort einen Aufstand um ihre D-Wheels machten. Schließlich hatten sie
ihre Maschinen selbst zusammengebaut, als sie noch Jugendliche waren, daher
hingen sie sehr an ihren Motorrädern.

Nun erhob sich die ältere Frau vom Tisch und bedeutete Yuri, ihr zu folgen.
Auch die Kinder und Blister schlichen ihnen neugierig hinterher. Gemeinsam
verließen sie das Gebäude durch den Hintereingang und schritten über die
Wiese zu dem alten Schuppen, wo sie früher gern verstecken gespielt hatten,
wenn sie nicht gerade mit duellieren beschäftigt waren.

Martha führte ihren früheren Schützling zu dem Schuppen und zog den
Schlüssel aus der Tasche. Die Kinder tuschelten hinter ihnen, warum Martha sie
hinein lassen wollte. Schließlich hatte sie ihnen vor Jahren verboten, ihn zu
betreten.

Sie schloss die Doppeltür auf, dann meinte sie lächelnd: "Möchtest du die
Türen öffnen, Yuri? Schließlich weißt du noch aus eigener Erfahrung, was
für ein tolles Versteck dieser alte Kasten ist", fügte sie mit einem
Augenzwinkern hinzu.

Weder die Kinder noch Blister verstanden, was Martha damit meinte, bei Yuri
hingegen war gerade der Groschen gefallen, deshalb hatte sie die Türen
abgeschlossen. Damals, als sie hier gelebt hatten, war der Schuppen nie
verschlossen gewesen, daher hatte sie sich schon gewundert.

Yuri nickte Martha lächelnd zu und trat auf die Tore zu, bevor sie sie langsam
aufzog. Da sie schon so lange nicht mehr bewegt wurden, waren die Türen
ziemlich verrostet, deshalb waren sie schwerfällig und ächzten.

Die Kinder und auch Blister versuchten etwas zu erkennen, doch innerhalb des
Schuppens war es zu dunkel, um auch nur seine eigene Hand zu sehen.

Yuri machte einen Schritt in die Dunkelheit hinein, sie und Yue hatten seit
ihrer Zeit in der Geisterwelt keine Schwierigkeiten mehr, auch in tiefster
Finsternis etwas zu sehen, doch wollten sie diese Tatsache gern erst einmal
geheim halten.

Doch kannte sie den Schuppen, auch ohne etwas erkennen zu können, gut genug, um
den Lichtschalter mit einem sicheren Griff umlegen zu können.

Die Glühbirnen flackerten leicht, als sie den Schuppen mit einem gedämpftem
Licht erhellten. Es lagen die verschiedensten Dinge verstreut im Innenraum,
allerdings waren sie an die Wände gerückt worden.

Mitten im Schuppen war eine ziemlich große Freifläche, wo ohne Schwierigkeiten
ein D-Wheel Platz gefunden hätte, dort wollten Martha und Zora wohl Yue's Black
Star unterbringen, doch hatte der Sicherheitsdienst sie dabei erwischt und das
Motorrad konfisziert, bevor sie es verstecken konnten.

Ein Stück dahinter allerdings war eine einfache Plane über eine Form geworfen
worden, die Yuri so gut kannte wie ihren Handrücken.

Yuri schritt tiefer in den Schuppen hinein und strich leicht über die Plane,
bevor sie sie mit einem geübten Ruck herunter zog.

Darunter kam ihr indigoblaues D-Wheel zum Vorschein, es war genau wie das von
Yue, welches eher in einem sehr dunklen grau gehalten war. Sie hatten damals
leider nicht die Zeit gehabt, um ihre Motorräder zu tunen, bevor sie
verschwunden waren, doch das würden sie jetzt nachholen.

Die Kinder waren begeistert, als sie das Motorrad sahen, Blister hingegen war
eher überrascht, dass hier ein D-Wheel gelagert war. Doch er war nicht so
beeindruckt, das D-Wheel schien fast nur aus den benötigten Grundbestandteilen
zu bestehen, ohne jegliche Verzierungen oder Zusatzfunktionen.

Sayuri schob nun ihr D-Wheel durch die Doppeltür nach draußen, damit sie es
bei Tageslicht besser untersuchen konnte. Martha meinte lächelnd, als sie neben
ihr zum Stehen kam: "Wir haben es genau so gelassen, wie ihr es zurückgelassen
habt. Allerdings fürchte ich, dass ihr ein paar Wartungsarbeiten durchführen
müsst, es steht einfach schon zu lange ungenutzt hier herum."

Doch Yuri meinte mit einem leichten Grinsen: "Mach dir mal darum keine Gedanken,
Martha. Du kennst Yue und mich doch lange genug, um zu wissen, dass wir zusammen
absolut alles wieder zum Laufen bringen können."

Während Blister auf Grund dieser Aussage noch verwirrter dreinblickte, fing
Martha schallend zu lachen an. Oh ja, sie kannte die beiden Mädchen wirklich
lange genug und sie wusste, dass Yuri die Wahrheit sprach.

Denn Yue war ein Genie, wenn es um Motoren ging, und Yuri stand ihr im Bezug auf
Computer in nichts nach. Sie hatten früher alles repariert, was im Waisenhaus
oder in der Nachbarschaft so angefallen war und hatten sich damit eine
Kleinigkeit dazuverdient.

Yuri hingegen hatte sich den nächstbesten Computer, einschließlich einiger
langer Verlängerungskabel, aus dem Gebäude geholt und schloss gerade ihr
D-Wheel daran an, um zumindest die technischen Einstellungen zu überprüfen.

Das Motorenprogramm, sowie alle anderen Programme und Einstellungen waren zwar
etwas veraltet, aber ansonsten funktionierten sie einwandfrei. Allerdings war
ein Update längst überfällig, doch darum mussten sie sich kümmern, wenn sie
die beiden Motorräder tunen würden.

Yuri setzte nun ihre neue aquamarinblaue Duel-Disk, die sie aus der Geisterwelt
mitgebracht hatte und die eine Spezialanfertigung extra für sie war, in ihr
Blue Thunder ein, woraufhin das D-Wheel in den Standby-Modus wechselte.

Auch Yue hatte eine solche Spezialanfertigung erhalten, allerdings war ihre
Duel-Disk in smaragdgrün gehalten, passend zum Stil ihrer Kleidung.

Sie schnappte sich ihren alten Helm, der ebenfalls in der Scheune verstaut
worden war, setzte ihn auf und verabschiedete sich von Martha und den Kindern,
allerdings versprach sie ihnen, sie zusammen mit Yue in wenigen Tagen wieder zu
besuchen und ihnen dann alles zu erzählen, was ihnen widerfahren war.

Damit startete sie den Motor und rauschte davon, über die Highways zurück zur
Werkstatt von Yusei und den anderen, schließlich wollten sie sich dort wieder
treffen. Sie hoffte nur, dass Yue nicht zu viel Chaos anrichtete, während sie
sich ihren Black Star aus dem Sicherheitswarenlager zurückholte ...

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Crow fluchte leise vor sich hin, schon seit sie kaum aus der Werkstatt
abgefahren waren. Seine Zwillingsschwester rauschte mit Vollgas über den
Highway, der in Richtung des Sicherheitswarenlagers führte.

Er konnte sie ja irgendwie verstehen, er hatte früher auch immer so reagiert,
wenn der Sicherheitsdienst mal wieder sein Blackbird eingezogen hatte. Aber
trotzdem, das war noch kein Grund, mit so Halsbrecherischem Tempo zu fahren,
wenn sie sich nicht in einem Turbo Duell befanden!

Er rief Yue über den Fahrtwind zu: "Fahr doch mal ein bisschen langsamer, Yue!
Wir bekommen deinen Black Star früh genug zurück, aber das D-Wheel nutzt uns
nichts mehr, wenn wir uns zuvor das Genick brechen!"

Die gefauchte Antwort kam sofort: "Wenn's dir nicht passt, kann ich dich ja
absteigen lassen und dem Sicherheitsdienst dein Blackbird statt meinem Black
Star dort lassen. Jetzt Ruhe auf den billigen Plätzen, ich muss fahren!"

Daraufhin hielt Crow lieber die Klappe, wenn seine Schwester eine solche Laune
hatte, war sie unberechenbar. Die einzige, die es dann noch in ihrer Nähe
aushielt, war Yuri, wahrscheinlich, weil sie sich gegenseitig genau kannten.

Bei der Geschwindigkeit, die sie momentan drauf hatten, dauerte es danach keine
zehn Minuten mehr, bis sie in einer Nebenstraße anhielten, die direkt neben dem
Sicherheitswarenlager lag.

Yue stieg ohne ein Wort zu sagen vom D-Wheel ab, zog sich Akiza's Helm vom Kopf
und drückte ihn Crow mit den Worten in die Hand: "Verstau den mal in dem Fach
für den Ersatzhelm, du hast deinen wahrscheinlich sowieso nicht dabei. Und dann
lenk den Idioten am Eingang ab, während ich mein D-Wheel hole."

Crow blickte sie entgeistert an und fragte: "Wie willst du eigentlich da rein
kommen?"

Ihre Antwort lautete: "Lass das mal meine Sorge sein, du kümmerst dich um den
Wachposten." Mit diesen Worten wandte sie sich der gut zweieinhalb Meter hohen
Mauer zu und sprang fast ohne Anlauf nach oben, wo sie die Kante mit den Händen
zu fassen bekam und sich ohne ersichtliche Schwierigkeiten hoch zog.

Ihr Bruder hingegen beobachtete sie mit geweiteten Augen, dass sie weit springen
konnte, das wusste er ja schon, aber seit wann konnte sie so hoch springen?!

Yue hingegen schlenderte bereits die schmale Mauer entlang, als würde sie die
Straße entlang gehen, doch dann blickte sie noch einmal zu Crow hinunter und
fauchte: "Worauf wartest du eigentlich noch?! Lenk schon die Beamten ab,
während ich meinen Black Star suche!"

Crow rollte mit den Augen und seufzte, was blieb ihm auch anderes übrig. Er
verstaute schnell den Helm, während er leise vor sich hin murmelte: "Na super,
immer muss ich den Lockvogel spielen. Das geht mir so auf die Nerven."

Dann schwang er sich wieder auf sein Blackbird und düste Richtung Haupteingang,
wo ein alter Bekannter Wache hielt. Es war einer der beiden Beamten, die damals
ihn und Yusei verfolgt hatten, nachdem Yusei wieder nach Satellite
zurückgekehrt war.

Er bremste scharf vor ihm ab und rief: "So sieht man sich also wieder! Wetten,
dass du mich immer noch nicht fangen kannst?!"

Damit brauste er an dem etwas verdatterten Beamten vorbei, welcher ihm
allerdings hinterher rief: "Na warte, Crow. Dieses Mal krieg ich dich, das wirst
du schon sehen! Dann such ich dir ein schönes Einzelzimmer in der Anstalt!"

Crow rief über die Schulter zurück: "Und wovon träumst du eigentlich nachts?
Versuch erst mal, mich einzuholen!"

Damit begann eine wilde Verfolgungsjagd, allerdings bemerkte der Beamte nicht,
dass sie ständig im Kreis um das Warenlager fuhren, sie nahmen nur immer mal
wieder eine andere Straße.

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Yue hatte das Gespräch zwischen Crow und dem Beamten von ihrem Platz auf der
Mauer mitangehört und musste sich zusammenreißen, um keinen Lachanfall zu
bekommen. Dann allerdings schritt sie die Mauer entlang und steuerte einige
Fenster im ersten Stock an, von denen sie von früher wusste, dass sie fast nie
verschlossen waren, zumindest einige davon.

Beim ersten hatte sie kein Glück, doch das zweite war nur gekippt, welches sie
ohne Probleme aus der Halterung aushebeln konnte. Nun kletterte sie in den Raum
dahinter, welches eine Art Büro darstellen sollte.

Es wunderte sie schon ein wenig, dass keine Beamten zu sehen waren, sie hatte
erwartet, dass um diese Uhrzeit mehr los sein würde. Auch als sie den Gang
betrat, schien das Gebäude wie leer gefegt zu sein, früher hatten immer zwei
oder mehr Wachen auf den Korridoren patrolliert.

Sie erreichte ohne auf jemanden zu treffen das Erdgeschoss, wo sich auch der
Lagerraum befand, in dem man die eigezogenen D-Wheels untergebracht hatte.

Ausgerechnet vor dieser Tür standen zwei Beamte davor, die allerdings reichlich
gelangweilt in die Gegend blickten, sie schienen schon lange keine
Schwierigkeiten mehr gehabt zu haben. Das würde sich allerdings bald
ändern...

Allerdings fragte sich Yue gerade, wie sie von ihnen unbemerkt in das Lager
gelangen sollte. Sie blickte sich suchend im Gang um und entdeckte ein kleines
Stück von ihr entfernt einen Lüftungsschacht, von dem sie wusste, dass er in
den Lagerraum führte. Schließlich hatte sie ihn früher schon öfter benutzt.

Den Weg bis in den Lagerraum hatte sie schnell hinter sich gebracht, wo sie
gerade das Gitter vorsichtig aus dem Rahmen drückte und leise auf den Boden
legte, bevor sie selbst hinauskrabbelte.

Yue blickte sich suchend in dem großen Raum um, denn dort standen noch mehrere
D-Wheels, die der Sicherheitsdienst wohl irgendwann eingezogen hatte.

Allerdings erkannte sie auf den ersten Blick ihren Black Star, der fast mittig
im Raum stand. Noch besser war allerdings, dass der Weg zur Tür vollkommen frei
war. Noch dazu wusste sie aus Erfahrung, dass sich der Lieferanteneingang auf
gerader Linie zu diesem Raum befand...

Die junge Frau grinste spitzbübisch, bevor sie mit einem musternden Blick auf
ihr D-Wheel feststellte, dass es immer noch gut in Schuss war, wenn auch lange
ungenutzt.

Sie setzte nun ihre Duel-Disk ein, wodurch sich ihr Black Star aktivierte, bevor
sie ihren Helm aus dem Fach unter dem Sitz hervorholte und sich hinaufschwang.

Sie startete den Motor, allerdings schoss ihr sofort der Gedanke durch den Kopf:
'Vollkommen veraltet, ich muss dringend den Motor neu kalibrieren. Obwohl, ich
glaube es wäre besser, wenn ich gleich einen neuen einbaue, schließlich haben
die Jungs auch wesentlich schnellere Motoren, wie ich vorhin feststellen
durfte.'

Allerdings würde der alte Motor reichen, um hier rauszukommen, denn nun
wechselte sie ihren Black Star vom stationären in den beweglichen Modus und
richtete ihr Motorrad zur Tür aus...

-----

Die beiden Beamten, die die "Aufgabe" erhalten hatten, das Warenlager zu
bewachen, langweilten sich zu Tode. Fast alle anderen Mitarbeiter des
Sicherheitsdienstes versuchten herauszufinden, wer sich hinter Ghost verbarg und
die, durch den Duell-Droiden verursachten Unfälle, zu verantworten hatte.

Sie hingegen wurden dazu abkommandiert, hier Wache zu halten, nachdem bei dem
Versuch, Ghost zu fangen, ihre D-Wheels so sehr in Mitleidenschaft gezogen
wurden, dass sie immer noch nicht wieder einsatzfähig waren.

Allerdings war ihre Langeweile mit einem Schlag zu Ende, als sie plötzlich ein
lautes Motorengeräusch aus dem Warenlager vernahmen.

Der eine Beamte wandte sich verwirrt an seinen Kollegen: "Was ist denn da los?
Weißt du vielleicht irgendetwas? ...", doch bevor der andere antworten konnte,
ertönte aus dem Raum der Schrei: "AUS DEM WEG, DA DRAUßEN!!!", dicht gefolgt
von dem Aufheulen eines Motors.

Aus einem reinen Reflex heraus, warfen sich die beiden Beamten zu beiden Seiten
aus dem Weg, als die Tür mit einem Krachen aus dem Rahmen flog und eine junge
Frau auf einem der beschlagnahmten D-Wheels hindurch brach und mit Vollgas durch
den Gang Richtung Lieferanteneingang zischte.

Bevor die Beamten auch nur wussten, was geschehen war, war die Frau auch schon
durch den Eingang hinaus gerauscht und verschwand Richtung Tor.

Der zweite Beamte fragte den ersten: "Meinst du, dass wir der Zentrale hiervon
berichten sollten?"

Der andere überlegte kurz, dann antwortete er: "Lieber nicht. Die degradieren
uns zu Schülerlotsen, wenn das raus kommt."

Sie nickten sich eilig zu und machten sich dann daran, die Türen wieder zu
reparieren, bevor irgendjemand etwas davon mitbekommen konnte.

-----

Yue grinste leicht, als sie an die verdatterten Blicke der beiden Beamten
dachte, die sie gerade hatte stehen lassen. Nun schoss sie durch den Hof des
Warenlagers Richtung Haupttor und stellte mit einem Kopfschütteln fest, dass
diese Idioten vergessen hatten, es wieder abzuschließen. Da konnte doch jeder
ein- und ausgehen, wie er wollte, ohne dass es jemand mitbekam.

Sie raste ohne Schwierigkeiten durch das Tor hindurch und bog in die nächste
Straße ein, sie konnte sich denken, welche Route Crow genommen hatte,
schließlich hatten sie dieses Spielchen früher des öfteren mit dem
Sicherheitsdienst gespielt.

Ihre Vermutung bestätigte sich auch sehr schnell, als sie ein Stück weiter
vorn auch schon ihren Bruder bemerkte, der inzwischen schon von zwei Beamten auf
D-Wheels verfolgt wurde.

Yue hörte einen der Beamten rufen: "Gib endlich auf, Crow. Zwei von uns kannst
du allein unmöglich abhängen!"

Crow's Antwort kam prompt: "Lasst euch mal einen neuen Spruch einfallen! Der
wird auf die Dauer langweilig!"

Der zweite Beamte konterte: "Trotzdem wird er sich bewahrheiten! Schließlich
bist du uns das letzte Mal nur entkommen, weil Yusei Fudo dir geholfen hat!
Dieses Mal bist du auf dich allein gestellt!"

Nun beschloss Yue, sich ebenfalls in das Gespräch einzumischen, allerdings
schoss sie zuerst mit Vollgas zwischen den beiden Beamten hindurch, was sie
erschreckt auseinanderfahren ließ. Sie rief über die Schulter, während sie zu
Crow aufschloss: "Wer hat denn behauptet, dass er allein unterwegs ist?"

Crow fing schallend zu lachen an, als er Yue's Antwort hörte, kurz bevor seine
Schwester mit ihrem Black Star neben ihm ankam und sich nun seiner
Geschwindigkeit anpasste, nachdem sie ihm zuvor mit Vollgas gefolgt war.

Der erfahrenere der beiden Beamten, die sie verfolgten, stöhnte entnervt auf,
als er erkannte, wer das zweite D-Wheel fuhr. Er hatte früher schon öfter
versucht, die Zwillinge zu schnappen, doch hatten sie ihn immer wieder
überlistet.

Jetzt entkam ihm ein geseufztes "Oh nein, die Hogan-Zwillinge!", woraufhin ihn
sein jüngerer Kollege verblüfft ansah. Er fragte verdattert: "Wer ist die
Frau?"

Sein Kollege seufzte erneut und erwiderte genervt: "Hast du nicht zugehört? Das
ist die Zwillingsschwester von dem Spatzenhirn da vorne."

Die empörte Antwort kam dieses Mal nicht von Crow, sondern von Yue: "Hey! Ich
bin die Einzige, die meinen Bruder mit Spatzenhirn anreden darf, und auch nur,
wenn er es gerade mal wieder verdient!"

Dann fragte sie in einem sanfteren Ton an Crow gewandt: "Na, Brüderchen? Wollen
wir mal wieder aufdrehen? Es ist schon viel zu lange her!"

Crow's einzige Antwort war ein genauso fieses Grinsen, wie es zur Zeit auch das
Gesicht seiner Schwester zierte, bevor er erwiderte: "Mit Vergnügen!"

Die beiden Beamten dachten schon, dass sie versuchen wollten, zu flüchten.
Daher kam es für sie als Überraschung, als die Zwillinge synchron riefen:
"Tempowelt 2! Jetzt wird aufgedreht!", während sie zeitgleich den Feldzauber
aktivierten.

Der jüngere Beamte rief überschwenglich: "Sind die Lebensmüde? Jetzt haben
wir sie mit Sicherheit!", doch der ältere stöhnte genervt: "Oh nein! Ich will
nicht schon wieder von den beiden zerlegt werden!"

Sein Kollege erwiderte darauf überheblich: "Ach komm schon, so schlimm können
die nicht sein! Das eine ist doch schließlich nur ein Weibsbild!"

Crow fauchte von vorn zurück: "Wie hast du meine Schwester gerade genannt?",
doch Yue rief zurück: "Wer schneller zieht, beginnt!"

Der junge Beamte, Michael, war so begierig darauf, anzufangen, dass er
blitzschnell seine Karten zog, dann folgte Crow, dicht dahinter Yue und der
ältere Beamte, Charles, ließ sich vorsichtshalber etwas mehr Zeit, da er die
Kombis der Zwillinge noch von früher kannte.

So stand nun auch die Reihenfolge, in der sie ihre Spielzüge machen würden.

Michael LP 4000
Crow LP 4000
Yue LP 4000
Charles LP 4000

"Gut, ich bin dran", rief Michael aus. Er warf einen Blick auf seine Hand, bevor
er begann: "Als erstes rufe ich Torblocker im Verteidigungsmodus."

Torblocker LV 4

ATK 100 / DEF 2000

"Als nächstes opfere ich Torblocker gleich wieder, um Torblocker 2 im
Verteidigungsmodus zu beschwören!"

Torblocker 2 LV 5

ATK 100 / DEF 3000

Von Crow kam ein genervtes: "Immer das Gleiche, könnt ihr euch nicht mal was
neues einfallen lassen?"

Michael fuhr fort: "Dann setze ich noch zwei Karten verdeckt und beende meinen
Zug."

Nun rief Crow: "Dann bin ich jetzt dran!", als er seine Karte zog.

Tempozähler: Michael 1, Crow 0, Yue 0, Charles 1

Yue fragte überrascht: "Was ist denn mit unseren Tempozählern los?", doch als
Crow antworten wollte, murmelte sie verstehend: "Ach so, Torblocker verhindert
ja, dass sich unsere Zählmarken erhöhen. Das hatte ich fast vergessen."

Doch dann zuckte sie die Schultern und murmelte so leise, dass nur Crow es
hören konnte: "Was soll's, wer braucht schon Tempozauber?"

Crow schüttelte nur belustigt den Kopf, so war seine Schwester nun mal. Er
begann nun seinen Zug: "Wenn sich auf dem gegnerischen Feld Monster befinden,
auf meinem Feld jedoch nicht, kann ich Schwarzflügel - Sirocco die Morgenröte
beschwören, ohne Tribut anbieten zu müssen."

Schwarzflügel - Sirocco die Morgenröte LV 5

ATK 2000 / DEF 900

"Dann setze ich noch drei Karten verdeckt und beende meinen Zug."

Michael unterbrach ihn: "Ich aktiviere meine Falle: Staubtornado. Damit kann ich
eine deiner verdeckten Karten sofort zerstören."

Das Hologramm der Karte klappte auf und fegte eine von Crow's verdeckten Karten
vom Feld, es war sein Ebenholzpfeil. Doch er ließ sich davon nicht beirren.

Jetzt war Yue an der Reihe: "Ich bin dran!", man konnte ihr richtig anmerken,
dass sie sich auf das Duell freute.

Tempozähler: Michael 2, Crow 0, Yue 0, Charles 2

Sie betrachtete kurz ihr Blatt und hatte sofort eine Strategie parat, sie meinte
an Crow gewandt, was der aber gar nicht richtig mitbekam: "Ich leih mir mal
deinen Sirocco aus, den brauch ich jetzt."

Laut rief sie nun: "Ich beschwöre das Empfängermonster Feuerameise Ascator!"

Feuerameise Ascator LV 3

ATK 700 / DEF 1300

Crow blickte jetzt entgeistert zu Yue hinüber und dachte: 'Oh oh, die Ameise
kenn ich doch noch. Wenn sie das vor hat, was ich denke, gibt's Ärger!'

Yue fuhr fort: "Ich stimme Feuerameise Ascator auf Schwarzflügel - Sirocco die
Morgenröte ein! Als Synchrobeschwörung rufe ich Sonnendrache Inti!"

Sonnendrache Inti LV 8

ATK 3000 / DEF 2800

Von Crow kam ein ungläubiges: "Wo hast du denn den Drachen her?!"

Yue antwortete ganz in Gedanken versunken: "Lange Geschichte, erzähl ich dir
später!", bevor sie fortfuhr: "Ich setze drei Karten verdeckt und beende meinen
Spielzug."

Charles begann etwas gemäßigter: "Ich ziehe."

Tempozähler: Michael 3, Crow 0, Yue 0, Charles 3

Der ältere Mann fuhr fort: "Ich spiele Flinker Momonga im Verteidigungsmodus!"

Flinker Momonga LV 2

ATK 1000 / DEF 100

"Als nächstes aktiviere ich den Tempozauber Doppelbeschwörung! Diesen Zauber
kann ich aktivieren, wenn ich zwei oder mehr Tempozählmarken habe, er erlaubt
mir in diesem Zug eine weitere Normalbeschwörung! Nun opfere ich Flinker
Momonga und rufe stattdessen Jahrtausendschild im Verteidigungsmodus!"

Jahrtausendschild LV 5

ATK 0 / DEF 3000

"Dann aktiviere ich einen weiteren Tempozauber! Ehrung der Verdammten! Wenn ich
zwei Tempozähler habe, kann ich ihn aktivieren. Nun muss ich nur noch eine
Karte aus meiner Hand abwerfen und ich kann ein Monster auf dem Spielfeld
zerstören! Ich werfe einen weiteren Flinken Momonga aus meiner Hand auf den
Friedhof ab und zerstöre Sonnendrache Inti!"

Yue's Drache verschwand in einer Lichtexplosion und sie schickte die Karte auf
den Friedhof.

Charles meinte noch schnell: "Nun beende ich meinen Zug."

Damit war die erste Runde vorbei und nun konnte das Duell wirklich beginnen.

Tempozähler: Michael 4, Crow 0, Yue 0, Charles 4

Jetzt war Michael wieder an der Reihe: "Ich beschwöre das Monster
Bistro-Schlächter im Angriffsmodus."

Bistro-Schlächter LV 4

ATK 1800 / DEF 1000

Doch Yue reagierte sofort: "Ich aktiviere meine Falle, Bodenlose Fallgrube!
Verabschiede dich von deinem Monster!"

Das Hologramm zerriss es in seine Einzelteile und Michael musste die Karte aus
dem Spiel entfernen. Er knurrte: "Ich beende meinen Spielzug."

Nun war es an Crow, seinen Spielzug zu machen.

Tempozähler: Michael 5, Crow 0, Yue 0, Charles 5

Crow's Augen verengten sich leicht, sein Blatt war zwar nicht schlecht, aber er
hatte nichts, womit er durch die Verteidigung von Torblocker 2 oder
Jahrtausendschild brechen konnte.

Deshalb hoffte er, dass sich Yue etwas einfallen lassen würde, doch für den
Anfang... "Ich beschwöre einen weiteren Schwarzflügel - Sirocco die
Morgenröte!"

Schwarzflügel - Sirocco die Morgenröte LV 5

ATK 2000 / DEF 900

"Dann setze ich noch eine Karte verdeckt und beende meinen Zug!"

Jetzt war Yue wieder an der Reihe.

Tempozähler: Michael 6, Crow 0, Yue 0, Charles 6

Ein Grinsen schlich sich in ihr Gesicht, als sie die Karte erkannte, die sie
gerade gezogen hatte, damit konnte sie eine ihrer absoluten Lieblings-Kombos
auf's Feld bringen. Sie rief: "Ich beschwöre das Empfängermonster Supay!"

Supay LV 1

ATK 300 / DEF 100

"Ich stimme Supay auf Schwarzflügel - Sirocco die Morgenröte ein und rufe als
Synchrobeschwörung Monddrache Quilla im Angriffsmodus!"

Monddrache Quilla LV 6

ATK 2500 / DEF 2000

Crow stöhnte ungläubig: "Den zweiten von diesen nervigen Drachen hast du auch
noch?! Ich fass es einfach nicht!", dann rief er empört: "Hey, mein Sirocco! Du
kannst mir doch nicht einfach meine Schwarzflügel für deine
Synchrobeschwörungen klauen!"

Yue grinste zurück und erwiderte spielerisch: "Wenn du dir nichts besseres
einfallen lässt, muss ich deine Vögelchen eben als Synchromaterial verwenden!
Du musst einfach schneller sein, Bruderherz!"

Crow verdrehte daraufhin nur belustigt die Augen, so war seine Schwester nun
mal. Doch er wollte nicht ganz untätig sein, deshalb sagte er: "Ich aktiviere
meine Fallenkarte: Krug der Gier! Diese erlaubt es mir, eine weitere Karte von
meinem Deck zu ziehen!"

Yue ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und fuhr fort: "Ich setze noch eine
Karte verdeckt und beende meinen Spielzug!"

Der nächste war wieder Charles.

Tempozähler: Michael 7, Crow 0, Yue 0, Charles 7

Er runzelte die Stirn, er hatte nur zwei Karten auf seiner Hand, nachdem er in
seinem letzten Spielzug seine ganze Hand bis auf eine Karte verwendet hatte und
keine davon half ihm im Augenblick wirklich weiter.

Charles sagte deutlich: "Ich aktiviere einen Spezialeffekt von Tempowelt 2: Wenn
ich meine sieben Tempozähler entferne, kann ich eine weitere Karte von meinem
Deck ziehen." Er zeigte den Tempozauber Wiedergeburt vor und zog noch eine Karte
von seinem Deck.

Er fuhr fort: "Ich setze eine Karte verdeckt und beende meinen Zug."

Nun war wieder Michael an der Reihe, aber an den Lebenspunkten der vier
Duellanten hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt immer noch nichts verändert. Sie
standen immer noch alle bei 4000 LP.

Tempozähler: Michael 8, Crow 0, Yue 0, Charles 1

Ein fieses Grinsen bildete sich auf Michael's Gesicht, als er sein Blatt
betrachtete. Er hatte einen genialen Plan entwickelt ... Er begann: "Ich werfe
einen Flinken Momonga von meiner Hand ab und kann dadurch das Empfängermonster
Egoistischer Affe als Spezialbeschwörung rufen. Ich aktiviere zeitgleich den
Spezialeffekt von Egoistischer Affe und erhöhe seine Stufe um 2 Punkte von 5
auf 7 Sterne. Dann rufe ich Flinker Momonga im Angriffsmodus!"

Seine beiden Monster erschienen auf dem Spielfeld, doch keines war stark genug,
um großen Schaden anrichten zu können. Allerdings war Michael noch nicht
fertig mit seinem Spielzug.

"Nun stimme ich Egoistischer Affe der Stufe 7 auf Flinker Momonga der Stufe 2
ein! Ich rufe als Synchrobeschwörung Naturia-Löwendrachling im
Angriffsmodus!"

Naturia-Löwendrachling LV 9

ATK 3000 / DEF 1800

"Angriff, Naturia-Löwendrachling! Greif Crow direkt an!"

Crow war vollkommen ungeschützt, doch hatte Michael die Rechnung nicht mit Yue
gemacht. "Ich aktiviere meine Fallenkarte: Dimensionsgefängnis! Ich kann diese
Karte aktivieren, wenn ein Monster meines Gegners angreift. Das angreifende
Monster wird aus dem Spiel entfernt!"

"WAS?", keuchte Michael entsetzt, doch das Hologramm seines
Naturia-Löwendrachlings verschwand in einem schwarzen Loch und er musste die
Karte aus dem Spiel nehmen. Er knurrte genervt, denn jetzt hatte er keine Karten
mehr auf der Hand und musste seinen Spielzug beenden.

Jetzt war Crow wieder mit seinem Spielzug an der Reihe.

Tempozähler: Michael 9, Crow 0, Yue 0, Charles 2

Er grinste und begann: "Ich beschwöre Schwarzflügel - Bora der Speer im
Angriffsmodus!"

Schwarzflügel - Bora der Speer LV 4

ATK 1700 / DEF 800

"Da ich nun ein Schwarzflügel-Monster kontrolliere kann ich Schwarzflügel -
Gale der Wirbelwind als Spezialbeschwörung aus meiner Hand hinzurufen!"

Schwarzflügel - Gale der Wirbelwind LV 3

ATK 1300 / DEF 400

Crow fuhr fort: "Ich aktiviere den Spezialeffekt von Gale der Wirbelwind! Einmal
pro Spielzug kann ich die Angriffs- und Verteidigungspunkte eines Monsters
meines Gegners halbieren. Ich halbiere die Verteidigungspunkte von deinem
Torblocker 2!"

Von Gale der Wirbelwind ging eine Schockwelle aus, die auf Torblocker 2 zielte.

Torblocker 2

ATK 50 / DEF 1500

Doch Crow war noch nicht fertig: "Nun stimme ich meinen Schwarzflügel - Gale
der Wirbelwind auf Bora der Speer ein! Schwarzflügel-Monster, fliegt nun weiter
mit vereinter Kraft! Synchrobeschwörung! Steig auf,
Schwarzflügel-Rüstungsmeister!"

Schwarzflügel-Rüstungsmeister LV 7

ATK 2500 / DEF 1500

Charles stöhnte genervt auf: "Oh nein, nicht dieses nervige Federvieh!"

Crow fuhr unbeeindruckt fort: "Ich aktiviere meine Falle: Deltakrähe -
Antiumkehrung! Mit dieser Falle kann ich alle verdeckten Zauber- und
Fallenkarten meines Gegners zerstören!"

Charles konterte schnell: "Ich aktiviere meine Falle: Raigeki-Brecher! Ich werfe
eine Karte aus meiner Hand ab und kann dafür eine Karte meines Gegners
zerstören! Ich zerstöre Monddrache Quilla!"

Monddrache Quilla verschwand in einer Lichtexplosion und während Yue die Karte
auf den Friedhof schickte, rief sie zu Charles zurück: "Vielen Dank, das kommt
mir gerade sehr gelegen!"

Die verwirrten Blicke, die sowohl Charles als auch Michael ihr zuwarfen, fand
sie sehr amüsant. Crow verdrehte nur die Augen und dachte: 'Selber Schuld, den
schwächeren Drachen hat er zerlegt, nur kommt jetzt der stärkere zurück!'

Doch Crow war noch nicht mit seinem Zug fertig, jetzt, da alle verdeckten
Zauber- und Fallenkarten vom Feld waren. Er rief: "Angriff,
Schwarzflügel-Rüstungsmeister! Zerstöre seinen Torblocker 2!"

Torblocker 2 ging in einem Sturm aus schwarzen Federn unter und explodierte in
tausend Stücke.

Von Yue ertönte ein erleichtertes: "Endlich bekommen wir auch Tempozählmarken.
Das wurde aber auch langsam Zeit!"

Crow grinste und fuhr fort: "Ich aktiviere meine Fallenkarte: Ruf der Gejagten!
Dadurch kann ich ein Monster von meinem Friedhof zurückbeschwören! Komm
herbei, Schwarzflügel - Sirocco die Morgenröte! Damit beende ich meinen Zug!"

Nun konnte Yue mit ihrem Spielzug beginnen.

Tempozähler: Michael 10, Crow 1, Yue 1, Charles 3

Yue begann: "Nachdem Monddrache Quilla zerstört wurde, kommt Sonnendrache Inti
in meiner Standby-Phase zurück auf mein Feld!"

Von Michael und Charles ertönte ein entgeistertes: "WAS?!"

Doch Yue fuhr fort: "Ich beschwöre mein Monster Empfängerkrieger!"

Empfängerkrieger LV 3

ATK 1600 / DEF 200

Crow stöhnte genervt: "Oh nein, nicht schon wieder!", als Yue rief: "Ich stimme
meinen Empfängerkrieger der Stufe 3 auf Schwarzflügel - Sirocco die
Morgenröte der Stufe 5 ein!"

Von ihrem Bruder ertönte ein beleidigtes: "Musst du mir immer meine
Schwarzflügel klauen?!", doch Yue keifte zurück: "Halt die Klappe! Ich hab zu
tun!"

Sie begann zu rezitieren: "Die Macht der Monster vereinen sich zu einer neuen
Kraft! Komm, zeig dich, mein Freund! Synchrobeschwörung! Komm herbei, Briska,
Herrscher der Wölfe!"

Briska, Herrscher der Wölfe LV 8

ATK 2400 / DEF 2800

Als der riesige Wolf genau zwischen Crow's und Yue's D-Wheels auftauchte und das
Hologramm während des Laufens sein Fell ausschüttelte, keuchte Crow geschockt:
"Was ist das denn für ein Vieh?! Das hab ich ja noch nie gesehen!"

Briska hingegen knurrte Yue leicht verschlafen an: ~Warum weckst du mich aus
meinem Mittagsschlaf?~, bevor er Crow lauter anknurrte und seine Zähne
fletschte, während er die Ohren anlegte: ~Und ich bin kein Vieh!~

Crow brachte vorsichtshalber ein wenig mehr Abstand zwischen sich und den Wolf,
er hatte zwar keine Ahnung, warum ihn ein Hologramm anknurrte, allerdings war es
ihm nicht ganz geheuer.

Yue fauchte wiederum Briska an: "Warum ich dich aufwecke?! Es gibt Arbeit für
dich!", dann fügte sie gedankenverloren hinzu: "Ach, übrigens, der Kerl, den
du gerade angeknurrt hast, ist mein Zwillingsbruder, also benimm dich."

Crow dagegen fragte sich gerade, ob er statt seiner Schwester nicht gerade Luna
vor der Nase hatte, schließlich war sie die einzige, die er kannte, die mit
Duellmonstern redete.

Yue fuhr nun fort, als wäre nichts ungewöhnliches passiert: "Sonnendrache
Inti, greif Michael direkt an!"

Der Flammenstrahl traf genau ins Schwarze, nachdem sie keine Fallen mehr hatten,
um die Angriffe zu blocken.

Michael LP 1000
Crow LP 4000
Yue LP 4000
Charles 4000

Doch sie war noch nicht fertig: "Los, Briska! Schnapp ihn dir und schmeiß ihn
aus dem Duell raus!"

Das Hologramm von Briska rannte auf Michael zu und sprang hoch in die Luft,
bevor er ihm mit seinen Klauen einen Hieb verpasste. Er drehte sich im Sprung
elegant herum und eilte an Yue's Seite zurück.

Damit waren Michael's Lebenspunkte auf 0 gesunken und er schied aus dem Duell
aus.

Ein belustigtes Knurren ertönte: ~War das gut genug? Und wie lange muss ich
noch da bleiben, ich will meinen Mittagsschlaf weiter halten.~

Ebenso belustigt kam die Antwort: "Die richtige Arbeit wartet noch auf dich.
Schau mal auf das Monster auf dem gegnerischen Feld."

Briska warf einen Blick hinüber zu Charles und knurrte genervt: ~Na toll, das
Jahrtausendschild. Der hat mir gerade noch gefehlt.~

Bevor Yue etwas darauf erwidern konnte, keifte Crow sie an: "Warum musstest du
mir meinen Sirocco klauen?! Der knurrt nicht so, wie dieses überdimensionale
Hündchen an deiner Seite!"

Was darauf folgte, war ein doppelter Todesblick, sowohl von Yue als auch von
Briska! Yue fing nun richtig zu keifen an: "Sag mal, wie redest du eigentlich
mit uns beiden?! Hast du noch nie etwas von Respekt vor dem Alter gehört?! Und
übrigens, Briska ist ein Wolf und kein Hündchen!"

Crow fauchte zurück: "Respekt vor dem Alter?! Du bist doch bloß 5 Minuten
älter als ich, also spiel dich hier nicht so auf!"

Yue erwiderte gereizt: "Ich rede ja auch nicht von mir, sondern von Briska!"

Charles warf vorsichtig ein: "Ich unterbreche ja nur ungern, aber wir sind
mitten in einem Duell."

Er wurde von einem doppelten: "Klappe!" unterbrochen.

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Zurück in der Werkstatt jammerte Akiza immer noch leise vor sich hin, weil sie
unbedingt nach Hause musste, um zu lernen, allerdings ohne ihren Helm nicht weg
konnte, welchen immer noch Yue hatte.

Leo und Luna waren mit ihren Hausaufgaben längst fertig und beobachteten Yusei
und Bruno, die mal wieder an den D-Wheels arbeiteten. Bruno fluchte schon eine
ganze Weile vor sich hin: "In wie fern stimmt die Kalibrierung nicht?! Ich
verstehe das einfach nicht, ich kann nichts finden!"

Jack hatte sich schon vor über einer Stunde in sein Lieblings-Café verzogen,
wo Kaorie schon die ganze Zeit um ihn herum wuselte.

Yusei hatte gerade die Computer angeschalten und lud die Kalibrierungs-Programme
hoch, um sie selbst noch einmal durchzusehen, bevor Yuri und Yue sich darüber
her machen konnten, als sein Drachenmal zu leuchten begann.

Er schaute überrascht auf seinen rechten Unterarm hinunter, er konnte Crow
durch die Verbindung spüren. Er schien ziemlich genervt zu sein.

Auch Akiza und Luna starrten nun auf ihre Male und stotterten im selben Moment,
als Jack gehetzt durch die Tür stürzte und rief: "Crow ist sauer!"

Yusei nickte zustimmend, doch er fragte sich, warum er so angesäuert war. Doch
bevor er etwas erwidern konnte, hörten sie das Motorengeräusch eines D-Wheels,
bevor einen Augenblick später Sayuri auf ihrem Blue Thunder durch das Tor kam.

Unbemerkt von allen, außer Luna natürlich, schwebte neben ihr ein Duellmonster
her, eine junge Frau mit langen braunen Haaren und freundlichen grünen Augen in
einem leichten Magiergewand. Sie war von vielen Vögeln und winzigen Drachen
umgeben, die um sie herumflogen und miteinander spielten.

Das Duellmonster sagte gerade: ~Briska scheint ziemlich geladen zu sein, ich hab
ihn schon ewig nicht mehr so sauer erlebt.~

Yuri nickte zustimmend und erwiderte: "Yue ist genauso sauer, wahrscheinlich
bringt der Sicherheitsdienst sie mal wieder auf die Palme. Oder Crow konnte mal
wieder seine Klappe nicht halten."

Das Duellmonster seufzte nur und meinte: ~Kein Respekt vor dem Alter.~, was bei
ihrer Partnerin ein Lachen hervor rief.

Sie hatte die verwirrten Blicke noch nicht bemerkt, die ihr alle Anwesenden in
der Werkstatt zuwarfen, doch Luna fragte sofort an Yuri gewandt, bevor jemand
anderes etwas sagen konnte: "Das ist ja ein süßes Duellmonster, wie heißt sie
denn? Darf ich mich mit ihr unterhalten?"

Jetzt erst bemerkte Yuri die Blicke, doch sie sagte an Luna gewandt: "Das ist
meine Partnerin Lîahnee, die Herrscherin der Natur." Dann zwinkerte sie ihr
freundlich zu und meinte: "Warum fragst du sie nicht selbst, ob sie sich mit dir
unterhalten möchte, Luna? Sie ist sehr freundlich, das kannst du mir glauben."

Dann bemerkte sie, dass die Computer hochgefahren waren und rief: "Ah, die
Kalibrierungs-Programme. Lasst mich mal einen Blick darauf werfen.", bevor sie
zu den Computern zischte und wie verrückt auf der Tastatur zu tippen begann,
während Luna sich nun mit Lîahnee unterhielt.

Alle anderen schauten verwirrt zwischen Luna und Yuri hin und her, bevor sie mit
den Schultern zuckten und sich wieder ihren jeweiligen Beschäftigungen
zuwandten, sie würden schon die ganze Geschichte hören, sobald Yue und Crow
wieder zurück waren und wenn Kalin am nächsten Tag auftauchen würde.

-----

Die Streiterei zwischen Crow und Yue ging jetzt schon fast zehn Minuten lang,
während Charles sich langsam fragte, ob sie ihn und das Duell schon vergessen
hatten.

Doch jetzt fauchte Yue gerade: "Lass uns diese Diskussion auf Später
verschieben, Crow. Schließlich duellieren wir uns immer noch und ich bin immer
noch dran. Doch ich beende meinen Zug jetzt."

Charles seufzte erleichtert auf, dass das Duell jetzt endlich weitergehen
konnte. Außerdem musste er sich dringend etwas überlegen, nachdem er nun
allein gegen die Zwillinge antreten musste.

Crow LP 4000
Yue LP 4000
Charles LP 4000

"Gut, ich bin dran", sagte Charles laut.

Tempozähler: Crow 2, Yue 2, Charles 4

Ein Blick auf seine Hand ließ einen Hoffnungsschimmer in ihm aufkeimen, dass er
das Duell vielleicht doch noch einmal drehen konnte...

Charles rief: "Ich aktiviere den Tempozauber Antike Regeln! Diesen Zauber kann
ich aktivieren, wenn ich zwei oder mehr Tempozählmarken habe! Damit kann ich
ein normales Monster der Stufe 5 oder höher auf mein Feld rufen, ohne Tribut
anbieten zu müssen! Erschaudert vor der ultimativen Angriffsmacht, erscheine
Weißer Drache mit Eiskaltem Blick!"

Blauäugiger weißer Drache LV 8

ATK 3000 / DEF 2500

Charles fing an zu lachen und rief: "Nun habe ich nicht nur die ultimative
Verteidigung, sondern auch die ultimative Angriffsmacht auf meinem Feld!
Angriff, Weißer Drache mit Eiskaltem Blick, greif ihren Briska, Herrscher der
Wölfe an!"

Unbemerkt von allen anderen, außer Yue natürlich, warf der riesige weiße
Drache seinem Herrn einen Blick zu, als ob er fragen wollte, ob er das ernst
meinte, doch dann schien der Drache in Gedanken mit den Flügeln zu zucken und
feuerte seinen Flammenstrahl auf Briska ab. Obwohl er wusste, dass das gar
nichts bringen würde...

Der Angriff traf Briska ungebremst und er verschwand in der dadurch entstandenen
Feuerkugel aus dem Blickfeld. Charles lachte auf, weil er dachte, jetzt eines
ihrer Monster vom Feld zu haben, doch als sich die Feuerkugel auflöste, blieb
ihm das Lachen im Halse stecken.

Denn Briska war immer noch auf dem Feld und schüttelte gerade sein Fell aus,
als ob er die letzten Reste der Flammen abschütteln wollte.

Auch Crow starrte ungläubig auf den Wolf, damit hatte er nicht gerechnet, er
hatte gedacht, der Wolf wäre mit Sicherheit vom Spielfeld verschwunden.

"Was soll das?", keuchte Charles entsetzt. "Warum ist dein Wolf immer noch auf
dem Spielfeld?" Dann warf er einen Blick auf die Lebenspunkte und bekam gleich
noch einen Schock. Er rief: "Was geht hier vor? Warum sind deine Lebenspunkte
angestiegen?!"

Es stimmte, Yue's Lebenspunkte waren nicht um 600 Punkte gefallen, wie es hätte
sein sollen, statt dessen waren ihre LP um genau diesen Betrag gestiegen und
lagen nun bei 4600.

Nun war es an Yue zu lachen, als sie erwiderte: "Mein Briska kann im Kampf nur
von Monstern mit dem Attribut Feuer zerstört werden und auch nur bei Kämpfen
mit Monstern dieses Attributs kann ich Lebenspunkte verlieren! Da dein Drache
aber Attribut Licht hat, erhalte ich die Differenz zwischen den Angriffspunkten
unserer Monster als Bonus auf die Lebenspunkte aufgeschlagen! Damit hast du wohl
nicht gerechnet, was?"

Charles konnte es nicht fassen, er hatte seinen Angriff sinnlos vergeudet und
jetzt waren erst wieder beide Zwillinge an der Reihe, bevor er wieder einen Zug
machen konnte, wenn er überhaupt noch dazu kam... Doch er schüttelte den Kopf,
sie würden niemals sowohl an seinem Drachen als auch an seinem Schild
vorbeikommen, da war er sich sicher.

Doch im Moment blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Zug zu beenden.

Crow würde es zwar nicht zugeben, doch der Spezialeffekt dieses Wolfs hatte ihn
schwer beeindruckt. Laut sagte er einfach: "Ich bin dran."

Tempozähler: Crow 3, Yue 3, Charles 5

Ein Grinsen schlich sich in sein Gesicht, als er sah, was er gerade gezogen
hatte. Genau diese Karte brauchte er jetzt. "Ich beschwöre Schwarzflügel -
Blizzard der hohe Norden!" Sein Monster erschien in einem weißen Wirbelwind auf
dem Spielfeld.

Schwarzflügel - Blizzard der hohe Norden LV 2

ATK 1300 / DEF 0

"Wenn ich diese Karte normal beschwöre, kann ich ein Schwarzflügel-Monster der
Stufe 4 oder niedriger als Spezialbeschwörung von meinem Friedhof im
Verteidigungsmodus dazurufen! Ich rufe Schwarzflügel - Bora der Speer!"

Schwarzflügel - Bora der Speer LV 4

ATK 1700 / DEF 800

"Nun stimme ich Schwarzflügel - Blizzard der hohe Norden auf Bora der Speer
ein! Schwarzflügel-Monster, fliegt nun weiter mit vereinter Kraft!
Synchrobeschwörung! Steig herab, Schwarzflügel-Waffenmeister!"

Schwarzflügel-Waffenmeister LV 6

ATK 2300 / DEF 1000

Jetzt hatte er zwar seinen Waffenmeister auf dem Feld, allerdings kam er auch
damit nicht durch die Verteidigung von Jahrtausendschild. Zwar erhielt sein
Monster 500 zusätzliche Angriffspunkte, wenn es ein Monster im
Verteidigungsmodus angriff, aber es fehlten immer noch 200 Punkte ...

Plötzlich stutzte er, denn erst jetzt bemerkte Crow, dass die Angriffspunkte
seiner Schwarzflügel höher waren, als sie sein sollten!

Die Angriffspunkte von Schwarzflügel-Rüstungsmeister waren bei 2900 statt bei
2500, und die Angriffspunkte von Schwarzflügel-Waffenmeister lagen plötzlich
bei 2700! Crow keuchte überrascht: "Was ist denn mit den Angriffpunkten meiner
Schwarzflügel passiert?!"

Yue brach in einen schallenden Lachanfall aus und meinte: "Sag bloß, das hast
du jetzt erst bemerkt, Crow? Du solltest etwas mehr auf das Duellgeschehen
achten! Dafür musst du dich bei meinem Briska bedanken, denn sein zweiter
Spezialeffekt steigert die Angriffspunkte aller Monster mit dem Attribut
Finsternis auf dem Spielfeld um 400 Punkte!"

Charles' Augen weiteten sich ungläubig, das war eine Entwicklung, mit der er
nicht gerechnet hatte. Doch die Angriffspunkte ihrer Monster reichten immer noch
nicht, um seine Monster zu vernichten...

Crow hingegen fing nun an zu grinsen, das war genau der Power-Schub, den er in
diesem Moment gebraucht hatte! Er rief: "Los, Schwarzflügel-Waffenmeister,
greif sein Jahrtausendschild an!"

Charles rief dazwischen: "Was soll das werden? Selbst mit den 400 zusätzlichen
Angriffspunkten kommst du nicht durch die Verteidigung meines Schilds!"

"Das glaubst aber auch nur du!", rief Crow zurück. "Wenn mein Waffenmeister ein
Monster im Verteidigungsmodus angreift, steigern sich seine Angriffspunkte um
500 Punkte! Damit ist er jetzt stark genug, um deine Verteidigung zu
durchbrechen!"

Schwarzflügel-Waffenmeister ATK 2700 - 3200

"Was?", rief Charles entsetzt, doch die 3000 Verteidigungspunkte seines Schilds
reichten nicht mehr aus, um diesem Angriff standzuhalten. Der Schild ging in
einem Wirbelsturm aus schwarzen Federn unter.

Charles LP 3800

"Und nun, Schwarzflügel-Rüstungsmeister, greif seinen Weißen Drachen mit
Eiskaltem Blick an!", fuhr Crow fort.

Charles rief aus: "Bist du verrückt geworden, Crow? Dein Rüstungsmeister hat
zwar mehr Angriffspunkte als normal, aber er ist immer noch nicht stark genug,
um es mit meinem Drachen aufzunehmen."

Schwarzflügel-Rüstungsmeister griff seinen Weißen Drachen mit Eiskaltem Blick
an, welcher mit einem Flammenstrahl konterte, doch als sich die Flammen gelegt
hatten, war Rüstungsmeister immer noch auf dem Feld.

Crow rief: "Schwarzflügel-Rüstungsmeister kann im Kampf nicht zerstört
werden, das müsstest du doch inzwischen wissen! Außerdem hinterlässt er eine
Keilzählmarke bei Monstern, die er nicht verstören konnte! Damit beende ich
meinen Spielzug!"

Nun war es an Yue, dem Ganzen ein Ende zu setzen. "Ich bin dran!"

Tempozähler: Crow 4, Yue 4, Charles 6

Crow warf schnell ein: "Ich aktiviere den Spezialeffekt von
Schwarzflügel-Rüstungsmeister! Indem ich alle Keilzählmarken, die er
hinterlassen hat, entferne, senke ich die Angriffs- und Verteidigungspunkte der
betroffenen Monster auf 0!"

"Was?", keuchte Charles entsetzt dazwischen.

Yue fuhr fort: "Los, Sonnendrache Inti! Vernichte seinen Weißen Drachen mit
Eiskaltem Blick!" Der Flammenstrahl vernichtete den weißen Drachen, ohne eine
Spur zu hinterlassen.

Charles LP 800

"Angriff, Briska! Mach diesem Duell ein Ende!" Ihr Wolf führte erneut einen
eleganten, doch tödlichen Angriff, der die Lebenspunkte ihres Gegners
endgültig auf 0 brachte.

Sein D-Wheel kam fast sofort zum Stehen, während Crow und Yue nur einen kurzen
Blick zurückwarfen und dann weiterfuhren, während sich die Hologramme nun
auflösten, allerdings rief Briska seiner Partnerin noch zu: ~Na endlich kann
ich mein Nickerchen fortsetzen! Aber hoffentlich sehen wir uns bald wieder!~

Yue lächelte nur und nickte, dann war auch ihr Wolf verschwunden.

Crow meinte jetzt: "Ich muss schon sagen, der Spezialeffekt deines Wolfes ist
äußerst praktisch, das heißt aber noch lange nicht, dass ich dir schon
verziehen habe, dass du mir dauernd meine Schwarzflügel geklaut hast!"

Seine Schwester verdrehte nur gutmütig die Augen, bevor sie erwiderte: "Was
auch immer du sagst, Bruderherz. Allerdings hab ich dir den Kommentar auch noch
nicht verziehen, dass du Briska als Hündchen bezeichnet hast!"

Schon ging das Gekeife wieder los, welches sich fortsetzte, bis sie die
Werkstatt erreichten.

Dort rief Yuri gerade: "FERTIG!", als sie sich von den Computern abwandte.
Daraufhin starrten alle anderen sie ungläubig an.

Yusei fragte neugierig: "Was hat denn nun an den Kalibrierungsprogrammen nicht
gestimmt? Das würde mich wirklich interessieren."

Yuri zuckte nur lässig die Schultern und erwiderte: "Ach, es war nichts
großes. Ihr hattet ein paar Zahlen vertauscht, das ist alles. Das fällt nicht
so schnell auf, allerdings hat es eine große Auswirkung auf den gesamten
Ablauf, was auch schnell in Explosionen enden kann."

Bruno starrte sie ungläubig an und stotterte: "Ein paar Zahlen vertauscht...?"
Dann verdrehte er die Augen und fiel schon wieder in Ohnmacht, was allerdings
keiner wirklich beachtete. Sie waren selbst viel zu geschockt.

Jack rief sofort: "Ich werd den Prototypen sofort ausprobieren!", doch Yuri
fauchte zurück: "Untersteh dich, Jack! Dann fliegt euch die Maschine sofort
wieder um die Ohren!"

Daraufhin stotterte er verwirrt: "Ja, aber, hattest du nicht gesagt, dass das
Problem jetzt behoben ist?"

Yuri verdrehte nur die Augen und erklärte: "Ja, das Problem mit den
Computerprogrammen habe ich behoben, allerdings ist das Programm und dadurch der
Motor nun wesentlich stärker als zuvor! Das wiederum bedeutet, dass zuerst der
Rahmen des D-Wheels verstärkt werden muss, sonst bricht er unter der höheren
Belastung zusammen!"

Yusei schaute sie kurz fragend an, doch dann verstand er und sagte: "Da aber der
Rahmen und der Motor selbst zur Mechanik und nicht zur Technik gehört, fällt
das unter Yue's Spezialgebiet. Das heißt, wir müssen abwarten, bis sie und
Crow zurück sind, bevor wir fortfahren können."

Genau in diesem Moment waren die Motorengeräusche von zwei D-Wheels zu hören,
bevor Crow dicht gefolgt von Yue durch das Tor kamen. Allerdings war sofort
erkennbar, dass zwischen den Zwillingen gerade dicke Luft herrschte, denn sie
keiften sich immer noch heftig an.

Crow fauchte gerade: "Trotzdem, das war noch lange kein Grund, mir ständig
meine Schwarzflügel für deine Synchrobeschwörungen zu klauen!"

Yue verdrehte die Augen und giftete zurück: "Wo liegt eigentlich dein Problem,
Crow? Ohne den Spezialeffekt von Briska hätten wir wesentlich länger
gebraucht, um durch seine Verteidigung zu brechen! Also krieg dich endlich
wieder ein, ok?"

Ihr Bruder knurrte nur beleidigt, bevor er seinen Helm verstaute und ohne ein
Wort an ihre anderen Freunde die Treppe hochstürmte und die Tür zu seinem
Zimmer zuschlug.

Dieses Verhalten beleidigte Yue noch mehr und sie zischte: "Fein! Wenn er seinen
Sturkopf wieder durchsetzen muss, soll mir das Recht sein. Ich rede erst wieder
ein Wort mit ihm, wenn er sich bei mir entschuldigt."

Akiza, Leo und Luna schauten verwirrt zwischen Yue und der Treppe, die Crow eben
hochgestürmt war, hin und her, sie verstanden gerade gar nichts mehr.

Jack hingegen verdrehte nur gelangweilt die Augen, Crow und Yue hatten sich
schon früher oft genug in die Haare bekommen und vertrugen sich spätestens
zwei Tage später wieder miteinander. Da machte er sich keine Gedanken.

Yue wiederum holte noch schnell den Helm von Akiza wieder aus dem Ersatzhelmfach
des Blackbirds und reichte ihn an Akiza weiter, bevor sie sich an Yusei wandte,
der immer noch zusammen mit Yuri bei den Computern stand: "Sag mal, Yusei.
Weißt du vielleicht ein Plätzchen, wo Yuri und ich übernachten können? Nur
so lange, bis wir eine Wohnung oder im günstigsten Fall eine Werkstatt gefunden
haben, die wir uns leisten können, sobald wir einen Job gefunden haben."

Yusei erwiderte daraufhin: "Wir haben noch ein Zimmer frei, Yue, das hab ich
Yuri vorhin schon angeboten, als ihr noch unterwegs ward. Wenn es euch nichts
ausmacht zu teilen, könnt ihr beide gern da einziehen. Außerdem ist unsere
Werkstatt groß genug, dass ihr eure D-Wheels wieder auf den neuesten Stand
bringen könnt, während wir uns für den Turbo-Duell Grand Prix vorbereiten."

Jetzt hatte er die ungeteilte Aufmerksamkeit der beiden Frauen, sie fragten
synchron: "Turbo-Duell Grand Prix?! Worum geht es denn dabei?"

Erst jetzt realisierten Yusei und Jack, dass die beiden einiges verpasst haben
mussten, während sie verschollen waren und noch gar nichts über den Grand Prix
wussten. Deshalb verbrachten sie den größten Teil des restlichen Tages damit,
ihren alten Freundinnen alles über das große Turnier zu berichten, welches in
gerade mal zweieinhalb Monaten in ihrer Stadt steigen würde.

Akiza hatte sich schnell verabschiedet und war nach Hause gefahren, um für die
anstehende Prüfung zu lernen und auch die Zwillinge verabschiedeten sich nach
einer Weile, damit sie bei sich zu Hause waren, bevor es dunkel wurde.

Spät am Abend zogen sich alle in ihre Zimmer zurück, Yuri und Yue hatten das
Angebot angenommen und zogen in das letzte freie Zimmer ein, welches die Jungs
noch übrig hatten.

Darin stand zwar nur ein ausziehbares Sofa, welches sie als Bett verwendeten,
allerdings war es um einiges bequemer als so manches, was sie während ihrer
Zeit in der Geisterwelt gewohnt waren. Dort war es nicht selten gewesen, dass
sie unter freiem Himmel geschlafen hatten.

Als Sayuri und Yurana nun in ihrem neuen Zimmer lagen und sich noch leise
unterhielten, kam Yue erneut auf den Turbo-Duell Grand Prix zu sprechen: "Sag
mal, Yuri. Wegen des Grand Prix ... denkst du das selbe, was ich auch denke?"

Yuri konnte das Grinsen nicht aus ihrem Gesicht wischen, als sie erwiderte: "Ich
denke schon... Das wäre eine hervorragende Gelegenheit, um unsere Fähigkeiten
als Duellanten endlich wieder unter Beweis zu stellen, nicht wahr?"

Yue erwiderte das Grinsen, bevor sie meinte: "Allerdings. Dann ist es abgemacht.
Wir werden am Grand Prix teilnehmen. Das heißt, wir brauchen nur noch ein oder
zwei weitere Duellanten, um ein Team aufstellen zu können..."

Ihre Freundin antwortete: "Das bekommen wir schon unter Kontrolle. Ich kann ja
Kalin so lange weichklopfen, bis er zusagt. Du weißt doch, dass mein Bruder mir
noch nie etwas abschlagen konnte."

"Großartige Idee", kicherte Yue daraufhin. "Er kommt ja sowieso morgen her, um
zusammen mit den anderen unsere Geschichte zu hören. Dann können wir ihn
fragen, falls wir mal einen ruhigen Moment abpassen können, ich möchte unsere
Teilnahme noch eine Weile vor den anderen Jungs geheim halten."

Yuri erwiderte ebenfalls mit einem leisen Lachen: "In Ordnung, dann werden wir
Kalin fragen. Es wäre aber vielleicht ganz gut, wenn wir noch einen weiteren
Duellanten hätten, der zu uns passt. Schließlich könnte immer etwas
passieren, wofür man einen Ersatzfahrer brauchen kann."

Yue stimmte ihr zu und sie beschlossen, nach einem weiteren Duellanten Ausschau
zu halten, der zu ihnen passen würde.

Doch Zeitgleich würden sie auch ihre Mission nicht aus den Augen verlieren, sie
würden den dritten Herrscher finden und dann mit vereinten Kräften dafür
sorgen, dass Krypto, der Drache der Apokalypse und Rikushi der Höllendrache
für immer versiegelt wurden und die Sicherheit der Welten nie wieder bedrohten.


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