Ein Tag aus Sasukes Leben von Yuri91 (Ein Geburtstags-OS/OS Sammlung) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Tag aus Sasukes Leben ------------------------------------ Was Sasuke anfänglich für eine einfache Mission gehalten hatte, war nun in einem Alptraum für ihn geendet. Das durfte nicht sein. Sasuke konnte nicht glauben was er hier sah. Es war surreal. Einfach unfassbar. Auch wenn es in dem Raum, in dem sie sich befanden, nicht besonders hell war, konnte Sasuke in dem Zwielicht dennoch alles genau ausmachen. Er hatte dank seiner Sharingan alles ganz genau mitverfolgen können. Es war alles wie in Zeitlupe geschehen. Dennoch hatte er sich nicht vom Fleck wegbewegen können. Sais Kunai flog weg, landete außerhalb seiner Reichweite hinter ihm. Naruto sah seine Chance gekommen. Mit gezücktem Kunai rannte er auf Sai zu. In dessen Reichweite angekommen, zog Sai blitzschnell sein Katana aus der Scheide an seinem Rücken. Naruto hatte keine Zeit mehr zu reagieren. Sai holte mit dem Katana, das er in der rechten Hand hielt, links hinter seiner Schulter Schwung. Das Katana schnitt wie durch weiche Butter durch Naruto. Ein Schnitt zog sich von seiner rechten Schulter bis hinunter zu seiner linken Hüfte über den gesamten Oberkörper. Diese bereits tödliche Schnittwunde reichte Sai aber noch nicht. Ohne eine Miene zu verziehen zog Sai sein Katana noch einmal quer über Narutos Bauch. Es geschah alles so schnell das im ersten Moment nicht einmal Blut floss. Mit großen, weit aufgerissenen Augen blickte Naruto Sai geschockt an. Das Kunai fiel ihm aus der Hand. Wie ein Stein fiel Naruto um. Er kam hart auf dem Boden auf, mit dem Gesicht voran. Doch davon bekam er längst nichts mehr mit. Naruto war tot, noch bevor er auf dem Boden aufgekommen war. Sai hatte ihn umgebracht. Den eigenen Teamkameraden. Freund. Vor Wut und Schmerz ballte Sasuke seine Hände zu Fäusten, die Kiefer presste er fest aufeinander. Ein spitzer Schrei zerriss die Stille. Neben ihm brach Sakura weinend zusammen. Er brauchte nicht zu ihr zu sehen um zu wissen das sie weinte. Ihre herzzerreißenden Schluchzer drangen an Sasukes Ohr. Zerrissen ihm das Herz. Doch er konnte Sakura jetzt nicht ansehen. Wenn er den Blick von Sai abwandte, dann könnte dieser eventuell einen Angriff starten. Langsam wandte sich Sai von Narutos Leiche ab. Er wandte sich Sasuke zu. Mit seinem falschen Lächeln blickte Sai zu ihm. „Er hätte mir nicht in den Weg stellen sollen“, erklärte Sai ruhig. Während er sprach, ließ er seinen herzlosen Blick über die verzweifelte Sakura wandern. Sie saß zusammengekauert auf dem Boden, hielt ihre Arme schützend über ihren dicken, runden Bauch. Sie war jetzt im achten Monat schwanger. Ihre glänzenden, grünen Augen, die normalerweise vor Freude strahlten und nicht weinend verzweifelt drein blickten, sahen zu Narutos toten Körper. Unter Schluchzern rannen weitere Tränen über ihr zartes Gesicht. „Wärst du gleich zu mir gekommen und hättest dich nicht dagegen gesträubt – wärst du nicht vor mir weggelaufen – dann würde er noch leben. Du allein trägst Schuld an seinem Tod.“ Bei seinen Worten schrie Sakura leise auf, nur um anschließend noch heftiger, schon fast hysterisch, zu weinen. Sasuke verkrampfte vor Wut immer mehr. Ein Zucken von Sai würde Sasuke schon reichen. Dann würde er sich auf diesen Verräter stürzen. Kaum hatte sich Sasuke dies gedacht, machte Sai einen Schritt auf Sakura zu. Sofort stellte sich Sasuke schützend vor Sakura. Sein Körper war zum Kämpfen bereit. Mit einem falschen Lächeln blieb Sai vor Sasuke stehen. Nur wenige Schritte trennten sie voneinander, waren jedoch außer Reichweite um sich zu berühren. „Du möchtest also auch sterben. Gut. Von mir aus. Es wird nicht lange dauern dich wie eine nerviges Insekt zu zerquetschen.“ „Nein, bitte! Kämpft nicht. Nicht wegen mir. Ich werde zu dir kommen, aber bitte töte ihn nicht. Bitte, ich…“ flehte Sakura Sai unter Tränen an. Sie opferte sich für ihn. Dumme, einfältige, verliebte Sakura. Sie tat es immer wieder, obwohl er stärker als sie war. Verletzte sich dadurch immer selbst und geriet in Gefahr. Sasuke konnte nicht verstehen wie sie ihr Leben wegwerfen konnte, für ihn. Um seines zu retten. Ihn, der ein Verräter war. Der ihr mehrfach das Herz gebrochen hatte, bis er letztendlich nach Konoha zurückgekehrt war. Bevor Sai etwas sagen konnte oder Sakura zu ihm gehen konnte, erklärte Sasuke hart: „Nein. Du bleibst wo du bist. Ich werde nicht zulassen dass du dich freiwillig in seine Hände begibst. Ich werde dich beschützen.“ „Wie süß. Aber ich muss leider eure kleine Debatte >Wer opfert sich heute für wen < unterbrechen. Ich habe keine Lust länger zu warten.“ Mit diesen Worten richtete Sai sein Katana auf Sasuke. Er wiederum stand mit gezücktem Kunai parat. Jederzeit dafür bereit zu kämpfen, Sakura zu beschützen und Rache für Naruto zu nehmen. Sekunden später schabte Metall auf Metall. Immer wieder griff Sai an und Sasuke parierte oder es verlief anders herum. Während Sasuke parierte, versuchte er Sai von Sakura wegzulotsen. Sakura sollte einfach die Beine in die Hand nehmen und rennen. Selbst wenn Sasuke sterben sollte, er tat dies alles nur für Sakura. Sai führte einen Angriff aus. Der Schlag kam von oben. Im letzten Moment konnte Sasuke parieren. Der Schweiß stand ihm bereits auf der Stirn. Er hätte nicht gedacht das Sai so gut war. So schnell. Dank seines Sharingans konnte Sasuke jedoch auch noch so kleine Bewegung von Sai wahrnehmen. Allerdings war er auch stark. Hatte viel Kraft hinter einem Schlag. Und so kam es, das es nun Sai war, der Sasuke dirigierte. So ungern es Sasuke auch tat, er musste einige Schritte nach hinten gehen, um von Sai nicht aus dem Gleichgewicht gebracht zu werden. Schnell warf Sasuke einen kurzen Blick auf Sakura. Inzwischen war sie aufgestanden und blickte mit großen, verweinten Augen zu Sasuke. Ängstlich hatte sie ihre rechte Hand an den Mund gelegt. Sie war nur etwa zwei Meter von den Kämpfenden entfernt. Mist. Sakura war viel zu nahe an ihnen. So hätte Sai es leicht sich Sakura zu schnappen. Zu Sakura hinüber zu sehen, war ein Fehler. Sasuke passte nicht auf seine Umgebung auf. Er bekam nicht mit das Sai ihn mit Absicht in eine bestimmte Richtung gedrängt hatte. Ehe sich Sasuke versah, stolperte er nach hinten und fiel hin. Seine Beine lagen über Narutos Leiche. Eben über diese war er auch gestolpert. Das Kunai war ihm dabei aus der Hand gefallen. Es lag nicht weit weg. Gleich in seiner Nähe. Doch Sai stand bereits vor ihm. Mit dem falschen Lächeln im Gesicht holte Sai mit dem Katana aus, um ihm den tödlichen Schlag zu verpassen. Blitzschnell griff Sasuke nach dem Kunai. Kaum hielt er es in der Hand, sprang er auf. Doch zu spät. Das wusste er. Sai war schneller, hatte mehr Zeit gehabt als Sasuke. Und so sauste das Katana auf ihn zu, direkt auf Sasukes Hals. Bevor das Katana ihn jedoch treffen konnte, schrie Sakura verzweifelt und laut auf. „NEEEEEEEEEEEIN!!!“ Das Katana sauste unaufhaltsam nieder. Doch bevor es Sasuke treffen konnte, nahm er nur noch einen rosahaarigen Schatten, der sich vor ihn warf. Das Katana traf statt Sasuke Sakura, die sich todesmutig dazwischen geworfen hatte. Sakura hatte es schon wieder getan. Sie hatte ihn schon wieder gerettet. Diese Gedanken schossen durch Sasukes Kopf, während ihm die Gesichtszüge entglitten. Blut spritze. Sakuras Blut. Traf ihn im Gesicht und am Oberkörper, während Sakura tot zusammen sackte. „Argh! Ich dachte wir machen das ohne Blut! Jetzt kann ich mein Hemd wegschmeißen!“ donnerte Sasuke da los, schmiss das Kunai auf den Boden und begann sich sein Oberteil – ausnahmsweise in einem hellen blau, nicht in schwarz – genauer zu betrachten. „Aus! Schluss! Was sollte das!“ Grelles Licht ging an und blendete Sasuke, sodass er die Augen etwas zusammenkneifen musste. Sein Sharingan verschwand wieder. Ein aufgebrachter junger Mann kam die wenigen Stufen zu der Bühne empor. Das Drehbuch in seiner Hand hatte er zu einer Rolle zusammengedreht und schlug damit immer wieder in seine offene, linke Hand. „Das geht so nicht! Dafür bezahle ich Konoha nicht!“ Sasuke verdrehte die Augen. Dieser Typ ging ihm schon den ganzen Tag auf den Wecker. Sai neben ihm steckte das Katana weg und half der vermeintlich toten Sakura auf. „Danke“, sagte diese, als sie stand. „Fushijoko-sama, es wird nicht wieder vorkommen. Mein Team gibt sich wirklich Mühe“, mischte sich nun Kakashi ein. Mit einem beruhigendem Lächeln, das Sasuke unter seiner Maske nur erahnen konnte, versuchte Kakashi den Theaterstückschreiber zu beschwichtigen. „Aber Sie müssen meinem Team auch verzeihen. Sie sind Ninja, keine Schauspieler.“ „Pah! Es muss echt aussehen. Also wird das Kunstblut verwendet“, verlangte der Schreiberling, wofür er sich von Sasuke einen bösen Blick einfing. „Natürlich“, stimmte Kakashi zu. „Nichts da. Mein Hemd“, begann Sasuke, wurde jedoch sofort von Kakashi unterbrochen. „Dein Hemd ist jetzt schon mit Kunstblut beschmiert. Also stell dich nicht so an. Sakura ist auch voll mit dem Zeug.“ In der Tat. Das Kunstblut lief von ihrem Hals über ihre Schulter, bis es sich letztendlich in ihrem Dekolleté verschwand. Auch ihre Haarspitzen waren mit der roten Flüssigkeit verfärbt. „Hmpf.“ „Was gibt es da zu hmpfen?“ brauste der Schreiberling sofort los und blickte Sasuke aufgebracht in die Augen. „Sie wollen es realistisch? Eine hochschwangere Frau würde so etwas niemals tun“, bemerkte Sasuke und deutete auf Sakura. Mit seinen Worten spielte er darauf an, das sich Sakura schwanger zwischen Sai und Sasuke geworfen hatte, um ihn zu retten. „Aber Yume, die Hauptfigur in meinem Stück, ist nicht hochschwanger!“ „Aber Sakura ist es“, hielt Sasuke dagegen. Mit verschränkten Armen lieferte sich Sasuke ein Blickduell mit dem Theaterfutzi. Er fragte sich, wie es dazu hatte kommen können, das Sasuke nun auf einer Bühne stand und solch einen Schwachsinn tat. Sakura war im achten Monat schwanger. Daher konnte sie keine Missionen mehr übernehmen, außer ab und an eine D-Rang Mission. Und dies tat sie auch, weil sie im Innendienst vor Langeweile beinahe starb, so meinte sie zumindest. Naruto und Sai, die inzwischen ziemlich gut miteinander klar kamen, hatten gemeint sie waren ein Team und müssten daher Sakura helfen. Außerdem wollten sie mal wieder als Team gemeinsam eine Mission übernehmen. Auch wenn es sich dabei um eine D-Rang Mission handelte. Kakashi hatte nichts dagegen gehabt. Immerhin hatte Sakura seit dem vierten Schwangerschaftsmonat nicht mehr aktiv an Missionen teilnehmen können. Und so wurde Sasuke übergangen und musste nun diesen Schwachsinn über sich ergehen lassen. Dieser Theaterschreiberling, Fushijoko, schrieb im Moment ein neues Theaterstück. Allerdings litt er an ziemlichen Selbstzweifeln. Daher hatte er Konoha um Hilfe gebeten, damit er einmal sehen konnte, wie sein Stück in etwa auf der Bühne aussehen würde. Das war bereits die gesamte Mission. Team 7 musste dieses dämliche Theaterstück aufführen. Dabei waren sie blutige Anfänger! Nicht nur das Sasuke diese Mission lächerlich fand, das Theaterstück war es auch. Es handelte davon, das eine junge Frau, gespielt von Sakura, sich in einen Mafiaboss, gespielt von Sasuke, verliebte. Sie lernen sich kennen und lieben. Der Bruder der Hauptfigur die Sakura spielte, arbeitet für den Mafiaboss. Diesen Bruder spielte Naruto. Doch Sakuras Rolle war schon lange mit einem reichen Unternehmer verlobt, der keine Skrupel kannte und auch in die Geschäfte des Mafiaboss fuschte. Letztendlich lief es auf diesen Endkampf hinaus, als der Geschäftsmann – der, wie nicht anders zu erwarten, von Sai gespielt wurde – seine Zwangsverlobte entführen wollte. Bruder und Geliebter wollen sie retten, wobei der Bruder stirbt. Der Mafiaboss wird von seiner Geliebten im finalen Endkampf gerettet, als der Geschäftsmann ihn umbringen will. Daraufhin bringt der Mafiaboss den Geschäftsmann um. Eine ziemlich blöde Idee, fand Sasuke. Letztendlich blieb der Mafiaboss alleine zurück. Seine Geliebte war tot. Dennoch hatte Sasuke sein Bestes gegeben. Mission war Mission. Er hatte sich einfach vorgestellt Sai sei ausgetickt und wollte Sakura. Naruto hatte sie gerettet. Nun gut, den Rest hatte er ja eben erst durchlebt. Abgesehen davon das es alles Zeitverschwendung war, regte es Sasuke allerdings auf, das seine Kleidung nun verschmiert war mit diesem blöden Kunstblut. Diese Flecken würden sicherlich nur schwerlich zu entfernen sein. „Hey! Wenn wir schon darüber reden wie echt wir alles machen, dann habe ich einen Vorschlag!“ meldete sich Naruto lautstark und stand vom Bühnenboden auf. Mit einem breiten Grinsen sah er den Theaterfutzi an. „Ich sollte der Held sein. Ich bin viel besser als Mafiaboss geeignet als Sasuke!“ „Baka. Diese Rolle würde dir überhaupt nicht stehen. Du bist nicht ruhig, gelassen und cool, wie es die Rolle verlangt“, mischte sich Sai nun ein. Empört plusterte Naruto seine Backen auf, während er Sai wütend anfunkelte. Sakura schüttelte nur den Kopf. „Ach ja? Sasuke bekommt mal wieder die tolle Rolle! Dann will ich wenigstens der böse Geschäftsmann sein!“ „Naruto, du baka. Für Sais Rolle gilt dasselbe. Außerdem hat die Rolle des Bruders am wenigstens Text. Ergo besteht eine geringere Chance das du alles ruinierst, weil du dir den Text nicht merken kannst.“ Regelmäßig, während Sakura sprach, verpasste sie Naruto eine Kopfnuss nach der anderen. Dieser hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf. „Ja, ist ja gut. Hab’s verstanden.“ „Genug geredet! Weiter jetzt. Alle auf ihre Position. Wir spielen die letzte Szene noch einmal. Und bitte dieses Mal keine Unterbrechungen!“ Entschieden blickte der Schreiberling drein. Bei seinen letzten Worten bedachte er vor allem Sasuke mit einem strengen Blick. Sasuke schenkte seinem momentanen Arbeitgeber einen frostigen Blick, schwieg jedoch. „Ach ja“, meinte der Schreiberling noch und wandte sich mit einem strahlenden Lächeln an Sakura. „Ich bin begeistert! Du kannst sehr gut schauspielern. Du solltest darüber nachdenken dein Leben als Ninja aufzugeben. Als Schauspielerin erhältst du viel mehr Ansehen und Lob.“ Mit seinen Blicken erdolchte Sasuke den schmierigen Schleimer. Schon den ganzen Tag über schleimte sich dieser Kerl bei Sakura ein. Solch ein Verhalten war nicht zum Aushalten! Außerdem war es ja wohl offensichtlich, das Sakura vergeben war. Nicht zuletzt deutete ihr hochschwangerer Zustand ziemlich klar daraufhin. „Ach komm, Sasuke. Es dauert ja nicht mehr lange. Außerdem lädt uns Kakashi-Sensei nachher zum Essen ein.“ Mit einem aufmunternden Lächeln zwinkerte Sakura ihm zu. Anschließend stellte sie sich auf ihre ihr vorgewiesene Position. „Wann habe ich gesagt ich lade euch ein?“ fragte Kakashi überrascht, als er Sakuras Worte vernahm. Mit einem strahlenden Lächeln, der einfach jeden Mann in seinen Bann zog, sah Sakura zu Kakashi. „Ach bitte. Das wäre total lieb. Und du bist der beste Sensei der Welt, Kakashi!“ Na toll, jetzt spielte Sakura diese Karte aus. In den letzten Jahren hatte Sakura es erlernt Männer um den kleinen Finger zu wickeln. Ja, sie hatte es regelrecht perfektioniert. „Bitte. Wenn nicht für uns, dann für das Baby!“ spielte Sakura ihren Triumph aus, während sie mit Schmollmund zu Kakashi sah. „Ja, ja. Ist ja schon gut. Und jetzt rann an die Arbeit!“ entschied Kakashi, konnte über sein Verhalten aber selbst nur den Kopf schütteln. Sasukes Laune war im Keller. Nicht nur das er dieses blöde D-Rang Mission hatte erfüllen müssen, nein, er hatte auch noch mit seinem verschmierten Hemd essen gehen müssen! Wie nicht anders zu erwarten hatte Kakashi sie in den Ramenstand von Ichiraku eingeladen. Und auch währen dem Essen hatte sein Team nichts besseres als Thema gefunden, als über die Mission zu reden. Vor allem machte sich Naruto andauernd über ihn lustig oder er machte den Schreiberling nach, wie er sich an Sakura heran machte. Ja, dieser Typ hatte doch tatsächlich nach Beendigung der Mission Sakura gefragt, ob sie sich nicht einmal auf einen Kaffee treffen konnten. Hallo? Sakura war immer noch schwanger. Dieser Typ raffte es ja wohl gar nicht. Naruto hatte diesem Typen erst einmal erklären müssen das Sakura in einer Beziehung war, da die Schwangerschaft den Widerling nicht zu stören schien. „Aber du bist nicht verheiratet“, hatte dieser Typ dann entgegnet. Letztendlich war Sai zu diesem Gespräch dazu getreten und hatte erklärt, Sakura sei nicht mehr lange unverheiratet, wofür er einen verwunderten und gleichzeitig strahlenden Blick von Sakura erntete. Sasuke hatte sich komplett herausgehalten. Das war doch einfach nur lächerlich. Auf Kindergartenniveau, würde er sagen. Dennoch war seine Stimmung im Keller. Er hätte heute Morgen einfach nicht aus dem Bett steigen sollen. Es gab so Tage, da wusste man schon beim Aufwachen, das der heutige Tag nichts werden würde. „Ich denke, langsam sollte ich mich mal hinlegen“, sagte da Sakura und fuhr erklärend über ihren dicken Bauch. „Klar. War super mal wieder ne Mission zusammen zu erledigen“, gab Naruto zwischen zwei Happen Ramen von sich. „Ja. Sobald das Baby da ist, werde ich auch wieder häufiger Zeit haben.“ „Wisst ihr inzwischen das Geschlecht?“ erkundigte sich da Sai. Verneinend schüttelte Sakura mit dem Kopf. „Wir wollen uns überraschen lassen.“ „In einem Buch habe ich gelesen das…“, begann Sai, wurde jedoch sofort von Naruto unterbrochen. „Jetzt hör mal damit auf. Lies nicht immer alles nach. Mach deine eigenen Erfahrungen!“ Zum Erstaunen aller hatte Naruto einmal etwas Vernünftiges von sich gegeben. „Na dann. Ich werde jetzt mal schnell bezahlen und mache mich dann auch nach Hause“, erklärte Kakashi. „Danke für die Einladung“, gab Sai lächelnd – aber mit einem echten – zurück. „Bedankt euch bei Sakura“, gab Kakashi etwas unglücklich von sich, während er sein Portemonnaie zückte. „Komm, gib her.“ Schweigen. „Jetzt gib schon her. Ich mach das für dich schon.“ Lächelnd hielt Sakura Sasuke eine Hand hin. Dieser stand mit verschränkten Armen vor ihr. Das hatte doch keinen Sinn. „Sasuke. Ich sag es nicht noch einmal.“ Auch wenn Sakura lächelte nahm ihre Stimme einen drohenden Unterton an. Schweigend senkte Sasuke die Arme und zog sich sein Hemd aus. Anschließend überreichte er es Sakura. „Es ist sinnlos.“ „Nein. Bestimmt nicht. Mein Oberteil lasse ich auch schon einweichen. Außerdem, wenn das künstliche Blut nicht zu entfernende Flecken verursacht, müssten in der Film-und Theaterbranche unglaublich viele Klamotten auf dem Müll landen.“ Mit diesen Worten stolzierte Sakura aus dem Wohnzimmer. Sasuke sah ihr nach. Es war doch immer wieder dasselbe. Egal was Sakura wollte, sie bekam es. Vor allem von Sasuke, was wohl kaum einer glauben konnte. Aber diese Frau machte ihn schier wahnsinnig. Er konnte ihr einfach nichts abschlagen. Da war es wohl kaum ein Wunder das er bei solch banalen Kleinigkeiten versuchte einmal die Oberhand zu behalten. Weiterhin oberkörperfrei ließ sich Sasuke auf der Couch zurücksinken. Er wartete auf Sakuras Rückkehr. Seit gut sechs Jahren war er wieder zurück in Konoha. Anfangs war es nicht einfach gewesen akzeptiert zu werden, doch Naruto, Sakura und Kakashi hatten sich für ihn eingesetzt. Letztendlich hatte Tsunade eingelenkt. Immerhin hatte er auch Orochimaru getötet bevor er nach Konoha zurückgekehrt war. Etwa ein halbes Jahr später war er mit Sakura zusammen gekommen. Auch wenn Sakura es bis heute nicht wusste, sie war die treibende Kraft gewesen, die ihn zurück nach Konoha gebracht hatte. Immer wieder hatte er an sie gedacht und gefragt was sie wohl tat. Damals, als er Konoha verlassen hatte, hätte Sakura es beinahe geschafft ihn aufzuhalten. Doch seine Rache war stärker gewesen. Damals. Itachi lebte noch immer, aber in all den Jahren war der Drang nach Rache weniger geworden. Dafür seine Liebe zu Sakura größer. Und jetzt erwarteten sie sogar ein Kind zusammen! Es war zwar nicht geplant gewesen, aber e störte Sasuke auch nicht. Im Gegenteil. Er war froh darüber. Aber Sai und dieser Theaterfutzi hatten ihn zum Nachdenken gebracht. Gut, Sai hatte nur gelogen um Sakura zu helfen, in dem er sagte sie sei nicht mehr lange unverheiratet. Ja, es hatte sich sogar so angehört als wäre Sai ihr Freund und nicht Sasuke. Bislang war Hochzeit noch nie ein Thema zwischen ihm und Sakura gewesen. Sie waren seit fünfeinhalb Jahren ein Paar, erwarteten ein Kind. Warum sollten sie dann nicht auch heiraten? Sakura hatte bislang nie erwähnt das sie es gerne täte, aber als Sai heute davon geredet hatte, waren ihre Augen groß geworden und hatten freudig gestrahlt. Eventuell hatte sie angenommen das Sai mehr wusste als sie. Das Sasuke ihm gegenüber von Heirat gesprochen hatte. Es würde Sasuke nicht wundern wenn Sakura jetzt einen Antrag erwartete. Aber eigentlich tickte Sakura so nicht. Wenn sie etwas wollte, sagte sie es einfach. Dennoch… Vielleicht war es tatsächlich langsam einmal an der Zeit ihr einen Antrag zu machen. In diesem Moment kam Sakura wieder ins Wohnzimmer zurück. Lächelnd setzte sie sich neben Sasuke und lehnte ihren Kopf auf seine nackte Brust. „Wie geht es dir?“ fragte er, während er einen Arm um seine Freundin schlang. „Keine Sorge. Es war nicht zu anstrengend gewesen“, erklärte Sakura, die wusste, das er auf die Schwangerschaft anspielte. „Wollen wir einen Film schauen? Ich hätte Lust auf einen Tanzfilm oder so“, erklärte Sakura, während sie gedankenlos mit ihren Fingern über Sasukes Brust fuhr. „Hmpf“, gab Sasuke von sich, was in den meisten Fällen „ja“ oder „mir egal“ bedeutete. Kurz darauf legte Sakura „Dirty Dancing“ ein, ihr absoluter Lieblingsfilm. Sasuke hatte ihn bereits so oft mit Sakura gesehen, dass er ihn inzwischen in und auswendig konnte. Etwas, worauf er nicht besonders stolz war. In der Zwischenzeit, während dieser kitschige Film lief, dachte Sasuke nach. Sollte er oder sollte er nicht? Sasuke konnte sich nicht vorstellen verheiratet zu sein. Aber bis vor kurzem hatte er auch noch nicht an eigene Kinder gedacht und freute sich darauf bald Vater zu werden. Er war 22, für einen Ninja ein ganz normales Alter um zu heiraten und eine Familie zu gründen. Gut, Sasuke würde es wohl eher andersherum angehen. Der Gedanke an eine Hochzeit schreckte Sasuke nicht einmal ab. Damit hatte er eigentlich ja schon ein wenig gerechnet. Aber warum nicht? Sakura Uchiha hörte sich in seinen Ohren eh viel besser an als Sakura Haruno. Und so verging die Zeit, der Film lief weiter und Sasuke dachte darüber nach ob und wie er Sakura einen Antrag machen sollte. Schon gleich zu Beginn des Filmes kuschelte sich Sakura an Sasuke. Im Moment litt Sakura immer wieder unter Stimmungsschwankungen. Mal hatte sie von jetzt auf gleich Lust auf Sex, dann wieder gar nicht. Es war eine regelrechte Bahn - und Talfahrt für Sasuke. Dennoch war Sasuke nicht am Durchdrehen oder musste sich selbst Erleichterung verschaffen. Selbst wenn Sakura keine Lust hatte, „kümmerte“ sie sich um ihn, um es einmal so auszudrücken. Sakura dagegen wollte andauernd irgendwelche Massagen. Der Rücken, Nacken, die Füße. Doch jetzt während des Films, wanderten Sakura Hände an Sasuke hinunter, verschwanden letztendlich in seiner Hose. Dann spürte er auch schon Sakuras Lippen an seinem Hals. Natürlich erregte es Sasuke sofort. Er war der Letzte, der jetzt die Situation nicht auskosten würde. Und so schob er erst einmal die Gedanken an einen möglichen Heiratsantrag beiseite. Noch etwas außer Atem drückte Sakura Sasuke breit lächelnd einen Kuss auf den Mund. „Du solltest dir vielleicht wieder etwas anziehen“, bemerkte Sasuke nach einen Moment, während sein Blick von Sakuras Brüsten – die durch die Schwangerschaft aufreizend größer geworden waren – gefesselt war. „Hm, ich weiß nicht. Mir gefällt wie du mich ansiehst. Vor allem was für unanständige Dinge du mit mir tust“, kicherte Sakura los. In diesem Moment wusste Sasuke was er tun musste. Er musste nicht länger nachdenken. Er hatte eine Entscheidung getroffen, die vor allem daher rührte, das diese Frau in seinem Armen zu seinem Leben geworden war. Egal wie sein Tag auch ablief, egal wie dumm die Mission war, egal wie mies seine Laune war, Sakura schaffte es immer wieder Sasuke aufzumuntern und am Ende des Tages war für ihn wieder alles in Ordnung. Und deshalb… „Heirate mich.“ Das verruchte Grinsen verschwand aus Sakuras Gesicht. Mit großen Augen blickte sie ihn überrascht an. „Was?“ fragte sie vollkommen überrumpelt. „Ich frage dich, ob du mich heiraten willst.“ Auch wenn Sakura seine langjährige Freundin war, sie zusammen ein Kind erwarteten und obwohl er wusste das Sakura ihn liebte, war er jetzt so aufgeregt und nervös wie schon lange nicht mehr in seinem Leben. „Du…du verarscht mich jetzt aber nicht oder? Und zu deiner Information, das hörte sich eher nach einem Befehlst statt nach einer Frage an“ gab Sakura immer noch ziemlich überrumpelt von sich. Sasuke verneinte. Er biss die Kiefer fest aufeinander. Vielleicht hätte er es nicht gerade nach dem Sex fragen sollen. Er hätte es romantischer gestalten sollen. Sakura war eine Frau, die auch gerne umworben wurde. Und jetzt hatte er ihr einen total unromantischen Antrag gestellt. Das war natürlich typisch für ihn. Sasuke wollte schon zum Reden ansetzen und es als Scherz abtun, als sich Sakura ihn an den Hals schmiss. Das hieß, so gut es ging trotz dickem Babybauch. „Oh Sasuke! Ja! Ja, ja, ja! Tausendmal ja!“ Erleichterung ließ Sasukes verkrampften Körper auflockern. Reine Freude und pures Glück durchströmten Sasuke. Noch heute morgen hatte er nicht einen Gedanken an eine Hochzeit verschwendet und jetzt lag seine Zukünftige in seinen Armen. „Ring kommt später“, brachte Sasuke irgendwann mit rauer Stimme hervor. Mit unglaublich strahlenden Augen lächelte Sakura Sasuke an. „Ach, vergiss den Ring. Mir reicht dein Nachname“, erklärte Sakura lachend. „Und deine Liebe“, fügte sie ernster hinzu und küsste Sasuke. „Du weißt das sie dir längst gehört“, entgegnete Sasuke zwischen zwei innigen Küssen. „Ja.“ Liebevoll lächelte Sakura ihn an. Ihr Anblick ließ sein Herz selbst nach fünfeinhalb Jahren noch immer höher schlagen. „Ich liebe dich auch.“ Bis sie schlafen gingen, konnten Sakura und Sasuke die Finger nicht mehr voneinander lassen. Heute war wohl einer der schönsten Tage in seinem Leben. Mit einem kleinen Lächeln bedachte er Sakura, die Frau, die er mehr als alles auf dieser Welt liebte. Sie schlief bereits mit einem seligen Lächeln auf den Lippen. Obwohl er heute eine lächerliche Mission zu erfüllen hatte, obwohl er Sakura einen Heiratsantrag gemacht hatte, war dies dennoch irgendwie ein Tag wie jeder andere in seinem Leben. Dumme Mission, schlechte Laune und am Ende des Tages ein Lächeln auf den Lippen. Und dieses Lächeln, ebenso wie seine gute Laune, verdankte Sasuke nur Sakura. Eindeutig war es doch ein Tag wie jeder andere in seinem Leben. Und dafür war Sasuke froh. Kapitel 2: Ein Tag aus Sasukes Leben Part 2 ------------------------------------------- Die Sonne schien herrlich an diesem Tag, die Vögel zwitscherten und es schien ein schöner, friedlicher Tag zu werden. Zumindest für die meisten Dorfbewohner Konohas. Für Sasuke sah das dagegen ganz anders aus. Durch das offene Fenster drangen die nervigen Geräusche des Vogelgezwitschers. Da die Vorhänge gänzlich zurückgezogen waren, konnte auch die Sonne ungehindert in das Schlafzimmer scheinen. Direkt auf das gemütliche Doppelbett, in dem Sasuke lag. Oder besser gesagt, direkt in sein Gesicht. Mit einem gequälten Seufzen legte Sasuke den rechten Arm über seine Augen, in der Hoffnung, so das stechende Licht auszublenden. Obwohl er noch nicht einmal die Augen aufgemacht hatte oder überhaupt richtig wach war, hatte er bereits übelste Kopfschmerzen. Am liebsten wollte Sasuke einfach nur liegen bleiben und den Rest des Tages verschlafen, bis sein Kater verschwunden war. Nur leider hatte Sakura kein Erbarmen mit ihm. Sasuke, der durch den Vogellärm und die Sonne aufgewacht war, wurde nun vollends wach, als Sakura ihm herzlos die kuschelig warme Bettdecke wegzog und mit viel zu lauter Stimme und im Befehlston „Aufstehen“ brüllte. Gut, Sakura brüllte nicht wirklich, aber es klang in Sasukes Ohren wie ein Paukenschlag. In einem Lautsprecher. Direkt neben seinem Ohr, während ein Panzer zusätzlich noch ein paar Salven von Bomben abschoss. Anstatt auf Sakuras Worte zu reagieren, kniff Sasuke nur die Augen fester zusammen und stöhnte erneut gequält auf. Sicherlich wollte Sakura irgendeinen Ausflug bei dem schönen Wetter unternehmen, aber wenn er die „mir geht es nicht gut“ Karte ausspielte – was ja auch der Wahrheit entsprach – dann würde ihm dies vielleicht erspart blieben. Falsch gedacht. Sehr falsch gedacht. Es lag wohl an Sasukes Zustand, dass er den warnenden, schlecht gelaunten Unterton in Sakuras Stimme nicht wahrgenommen hatte. Denn erneut, dieses Mal direkt neben seinem Ohr, sagte Sakura, lauter als üblich und nötig: „Aufstehen, Sasuke Uchiha!“ Sakura war schlecht gelaunt. Und wie. Das konnte Sasuke nun am eigenen Körper erfahren. Während ein heftiger Schmerz durch seinen Kopf schoss – wie Nadelspitzen, die sich einfach überall in ihn hineinbohrten – stöhnte Sasuke gequält auf. „Ist ja gut. Ich bin wach.“ „Wach und verkatert. Du stinkst nach Alkohol“, donnerte Sakura mies gelaunt zurück. Nun, dem konnte Sasuke nichts entgegen setzen. Immerhin entsprach es der Wahrheit. Gesten Abend hatten Naruto, Sai, Kiba, Choji und noch ein paar andere Männer aus Konoha, mit denen Sasuke zusammen zur Schule gegangen war, beschlossen, seinen Junggesellenabschied zu feiern. Auch wenn Sasuke und Sakura verlobt waren, die Hochzeit würde erst in etwa einem halben Jahr stattfinden. Denn in Sakuras momentanen Zustand war an eine Hochzeit nicht zu denken, so schwanger wie sie war. Jeden Moment konnte das Kind kommen. Obwohl Sasuke letzte Nacht keine Lust darauf gehabt hatte, hatte Sakura ihn dazu ermutigt. „Aber keine Frauen“, hatte Sakura noch mit einem halb scherzhaften, halb drohenden Unterton in der Stimme zu ihm gesagt gehabt. Und so war er mit den Jungs letzte Nacht verschwunden. Der gestrige Abend war ein feucht fröhlicher Abend geworden. Die meisten Männer waren etwas zu enthusiastisch für Sasukes Geschmack gewesen. Auch hatte es zig Witze auf seine Kosten gegeben. Obwohl Sasuke Sakura bereits vor einem Monat den Heiratsantrag gestellt hatte – nachdem sie eine bescheuerte D-Rang Mission für einen Theaterfutzi erledigt hatten – war Sasuke erst vorgestern dazu gekommen, Sakura einen Verlobungsring zu beschaffen. Sofort hatte die freudige Kunde ihre Runde in Konoha gezogen. Und deswegen hatten gestern Naruto, Sai, Kiba, Choji und Lee vor seiner Tür gestanden und ihn, ohne zu fragen, zu dem Junggesellenabschied mitgezerrt. Sie waren in eine nahegelegene Kneipe gegangen, wo bereites Sensei Kakashi, Shikamaru, Shino und Neji auf sie gewartet hatten. Außer Kakashi schien von diesen vier Männern keiner wirklich Lust auf diese Feier gehabt zu haben. Sasuke hatte es ihnen nachempfinden können. Und dennoch war es sehr lustig gewesen. Fast jeder von ihnen war betrunken gewesen. Es hatte reichlich lustige Geschichten gegeben und es hatte auch den ein oder anderen wenig hilfreichen Rat zu Liebesbeziehungen gegeben. So hatte Lee Shikamaru erklärt, er solle Temari zeigen, wo der Hammer hängt und er solle es wortwörtlich in die Tat umsetzen, wenn Temari Shikamaru immer sagte, was er tun und lassen sollte. Neji dagegen hatte es sich nicht nehmen lassen und Naruto regelrecht bedroht, als Naruto anfing, wie glücklich er mit Hinata war. Denn ja, Naruto und Hinata hatten es nach Jahren tatsächlich geschafft, zueinander zu finden. Wie, konnte Sasuke immer noch nicht nachvollziehen. Aber Neji hatte es sich wohl zur Aufgabe gemacht, auf seine Cousine aufzupassen und hatte Naruto erzählt, was er alles brutales mit ihm anstellen würde, sollte Hinata jemals wegen Naruto weinen. Kakashi – so erinnerte sich Sasuke – tat Alkohol überhaupt nicht gut. So ruhig, gelassen und cool der Ninja im nüchternen Zustand war, so albern und pervers wurde er im betrunkenen Zustand. Kakashi hatte es sich nicht nehmen lassen, Naruto, Sasuke und Shikamaru ein paar Tipps mit ihren Frauen geben zu wollen. Nun, Tipps für das Schlafzimmer. Es war Sasuke unglaublich peinlich, wenn er jetzt so daran zurückdachte. Außerdem benötigte er solche Hilfestellungen nicht. Es dauerte nicht mehr lange, dann war er Vater. Als erster, aus dieser Männerrunde. Wenngleich er nicht der Erste war, der heiraten würde. Das hatten Tenten und Neji bereits vor einigen Jahren getan. Als Sasuke es endlich schaffte, die Augen zu öffnen – nicht ohne wieder gequält aufzustöhnen – musste er sich erst einmal mit beiden Handballen gegen die Schläfen drücken. Diese Kopfschmerzen! Nie wieder würde Sasuke so viel trinken. Dieser Kater war ja mörderisch! Er hoffte, den anderen Jungs erging es genauso. Sie hatten ihn schließlich dazu überredet. Und verdammt, hatten sie viel getrunken. Sasuke konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern, wie er nach Hause gekommen war. Nach einigen Sekunden hatte es Sasuke endlich geschafft, dass er seine Augen offen halten konnte und sie nicht vor Schmerzen und dem grellen Licht gleich wieder zukneifen musste. Als er seinen Blick zur Seite schweifen ließ, fiel sein Blick auf Sakura. Eine saure, stinkwütende Sakura. Sie hatte ihre Hände vor der Brust verschränkt, die Augen waren zu Schlitzen zusammengekniffen und die Lippen zu weißen Linien zusammengepresst. Ihr Blick ruhte gnadenlos auf Sasuke, der gerade dabei war, sich langsam aufzurichten. Oh verdammt. Was hatte er getan, dass Sakura jetzt so sauer auf ihn war? Er wollte es eigentlich gar nicht wissen. Es war besser so. Außerdem sollte er Sakura jetzt wohl besser nicht um ein Glas Wasser bitten. Er würde es wohl bekommen. Aber die Art wie, würde ihm wohl nicht gefallen. „Schatz“, begann Sasuke, in der Hoffnung durch das Kosewort Sakura ein wenig besänftigen zu können. Fehleinschätzung. „Steck dir dein >Schatz< sonst wo hin.“ Nachdem Sakura ihm diese Worte entgegengeschleudert hatte, drehte sie sich auf dem Absatz um und rauschte aus dem Zimmer. Ihr langes Haar wehte ihr dabei anmutig um den Kopf. Ganz anders, als ihr Gang. Da sich Sakura bereits im Ende des neunten Monats befand und sie eine große Kugel vor sich hertrug, war ihr Gang eher ein Watscheln, das Sasuke immer wieder an einen Pinguin erinnerte. Er war aber klug genug, das für sich zu behalten. Kaum hatte Sakura den Raum verlassen, hörte er sie auch schon laut schnaufen. Sasuke beneidete Sakura nicht. Eine Schwangerschaft schien echt kein Zuckerschlecken zu sein. Doch Sakura schlug sich ganz gut, fand Sasuke. Natürlich hatte sie anfangs die wohlbekannte Morgenübelkeit gehabt. Auch hatte sie ab und an Stimmungsschwankungen und einen Heißhunger auf sehr gewöhnungsbedürfte Gerichte. Den Großteil der Zeit jedoch genoss Sasuke mit Sakura. Er liebte den Anblick, wenn sie auf dem Sofa saß und mit sachten Kreisbewegungen über ihren Bauch fuhr und mit dem Ungeborenen sprach. Und wenn Sakura mit einer Schwangerschaft fertig wurde, würde er auch mit den alkoholbedingen Kopfschmerzen fertig werden. Sasuke ließ sich Zeit, während er sich im Bett aufsetzte. Ab und an wurde ihm ein wenig schwindelig und auch übel. Er konnte den Brechreiz jedoch unterdrücken. Du meine Güte, wie viel hatte er letzte Nacht denn bitteschön getrunken? Zu viel, entschied Sasuke erneut. Nach etlichen gequälten Seufzer und Momenten, in denen Sasuke sich sicher gewesen war, sich jeden Moment zu übergeben, hatte er es endlich in das Badezimmer geschafft. Kaum erblickte er sein sonst so gelassenes, cooles Antlitz, bereute er es auch schon. Normalerweise blickte Sasuke ein gutaussehendes Gesicht entgegen, die Augen ebenso dunkel wie sein Haar. Morgens war dieses zwar ein wenig verstrubbelt, aber es stand nicht in einem solchen Chaos ab, wie jetzt. Zumindest auf der rechten Seite. Auf der anderen Seite dagegen klebte ihm das Haar an Kopf und Gesicht, als wären sie miteinander verwachsen. Außerdem glänzte es leicht fettig. Doch damit noch nicht genug. Sasuke war zwar immer ein wenig blass, aber heute Morgen hatte seine Hautfarbe einen ungesunden wächsernen Gelbton angenommen, vermischt mit kränklichem Weiß. Seine Haut sah wie eine einst weißgestrichene Wand aus, die durch jahrelangem Zigarettenrauch sich gelblich verfärbt hatte. Zu allem Überfluss waren seine Augen rot unterlaufen und dunkle, schwarze Schatten bildeten die Augenringe. Oder Augenkrater, wie Sasuke entschied. Der Kontrast zwischen seiner kränklichen Hautfarbe und den schwarzen Augenringen ließ ihn nur noch schlimmer aussehen. So wie Sasuke jetzt aussah, hätte er perfekt in irgendeinen Horrorfilm gepasst. Make-up nicht nötig. Erneut fragte sich Sasuke, wie viel er nur getrunken hatte, bevor er zu Zahnbürste und Zahnpasta griff, um sich diesen ekligen, ranzigen Geschmack von zu viel und zu billigem Alkohol aus dem Mund zu entfernen. Vorsichtig setzte Sasuke einen Schritt vor den anderen, als er langsam die Treppe hinunter ging. Noch immer hämmerte sein Schädel und es fühlte sich an, als ob jemand mit einer Kreissäge kleine Stückchen aus seinem Hirn schnitt. Doch nach einer kalten Dusche fühlte sich Sasuke wenigstens nicht länger wie ein Zombie. Die Übelkeit war zwar noch vorhanden, aber auf ein erträgliches Maß geschrumpft. Der Schwindel war ab und an vorhanden, weswegen sich Sasuke dazu entschlossen hatte, sich mit den Händen an Wand und Treppengeländer festzuhalten, während er die Treppe hinunterging. Solang er keine schnellen Bewegungen mit seinem Kopf machte oder sich abrupt aufsetzte, würde auch das vorbei gehen. Als Sasuke am Treppenende angekommen war, fühlte er sich ein wenig erschöpft. Wirklich, in Zukunft würde er dem Alkohol abschwören. Noch immer war seine Erinnerung an letzte Nacht nicht vollständig vorhanden. Als er aber einen Putzeimer, samt Mopp und Lappen, neben der Treppe stehen sah, runzelte er die Stirn. Es war Sonntagmorgen, 7:30 Uhr – Sakura war wirklich ungnädig mit ihm heute Morgen und hatte ihm nicht einmal eine Chance gegeben, seinen Rausch auszuschlafen - und Sakura hatte bereits geputzt? Leicht irritiert wollte Sasuke den Inhalt des Putzeimers untersuchen. Vielleicht hatte Sakura gar nicht geputzt und hatte es nur vor. Doch kaum war Sasuke dem Eimer näher gekommen, stach ihm ein beißender Geruch entgegen, der ihn würgen ließ. Erbrochenes. Jetzt stellte sich nur die Frage, wessen Erbrochenes war das hier? Seines oder Sakuras? Sasuke hatte so eine Ahnung, dass er die Antwort bereits kannte. „Das kannst du übrigens wegkippen. Ich musste mich schon zusammenreißen, mich nicht selber zu übergeben, als ich Deines weggewischt habe.“ Sakura stand nur wenige Schritte von Sasuke entfernt. Wie auch schon bei seinem Aufwachen, hatte Sakura die Arme vor der Brust verschränkte und blickte sauer zu ihm. Ihre Stimmung hatte sich leider noch nicht gebessert. Bei Sakuras Worten hin fühlte sich Sasuke schlecht. Auch wenn er sich nicht mehr daran erinnern konnte, hatte er sich wohl letzte Nacht hier im Flur übergeben gehabt. Und Sakura hatte seine Sauerei aufwischen müssen. Und das in ihrem Zustand. „Es tut mir“, begann Sasuke, doch wie schon zuvor, ließ Sakura ihm keine Chance. „Spar dir deine Entschuldigung“, meinte sie unwirsch, drehte sich auf dem Absatz um und watschelte, wie ein wütender Pinguin, davon. Sasuke überkam ein Déjà-vu Gefühl. Außerdem beschlich ihn die Angst, dass die Sauerei, die er bereits entdeckt hatte, noch nicht alles gewesen war, weswegen Sakura auch so wütend auf ihn war. Sasuke hatte schon fast Angst, in die Küche zu gehen. Allerdings war er ein Uchiha und das Wort „Angst“ gab es in seinem Vokabular nicht. Doch wenn der heutige Tag sich so weiterentwickeln würde, würde es das vielleicht. Sasuke hatte einige Anläufe benötigt, bis er sein Erbrochenes die Toilette hinuntergespült und dann den Eimer und Mopp gesäubert hatte. Mehrfach hatte Sasuke geglaubt, sich selber übergeben zu müssen und seinen Kopf selbst würgend über die Kloschüssel gehalten. Gott, der Geruch von Erbrochenem konnte als Foltermethode benutzt werden. Mehrfach hatte Sasuke sowohl den Alkohol, sich als auch seine Freunde verteufelt. Jetzt jedoch ging es ihm schon ein wenig besser. In der Küche angekommen, hatte Sasuke ein Frühstück entdeckt, das auf ihn gewartet hatte. Obwohl Sakura sauer auf ihn war, hatte sie ihm dennoch Frühstück gemacht. Er wusste, warum er diese Frau heiraten wollte. Das Frühstück hatte aus zwei Spiegeleiern, einer Scheibe Toast und etwas Salat bestanden. Es war nicht viel gewesen, doch perfekt für seinen angegriffenen Magen. Eine ausgebildete Ärztin als Verlobte zu haben, war nicht zu unterschätzen. Jetzt, mit gefülltem Magen, fühlte sich Sasuke noch einmal besser als nach der Dusche. So langsam ging es ihm mit jeder Minute besser. Er konnte nur hoffen, mit Sakuras Laune war es dasselbe. Ein Blick auf die Küchenuhr und Sasuke wurde klar, dass es jetzt gerade einmal 8:17 Uhr war. Es war Sonntagmorgen. Verdammt, er sollte noch im Bett liegen und schlafen. Vor allem nach letzter Nacht. Warum hatte Sakura ihn überhaupt so früh geweckt gehabt? Warum war sie selbst so früh wach gewesen? Sasuke beschloss, sich Antworten auf seine Fragen zu besorgen. Da er Sakura im Wohnzimmer vermutete, ging er dort hin. Und in der Tat saß Sakura auf dem Sofa und las ein Buch. Es war eines dieser typischen Schwangerschaftsbücher, von denen Sasuke selber das Ein oder Andere gelesen hatte. Nicht wirklich aus freien Stücken. Dennoch hatte Sasuke zugeben müssen, dass dort einige hilfreiche Tipps drinnen standen. Bei seinem Eintreten, blickte Sakura kurz auf, nur um sich dann direkt wieder ihrem Buch zu widmen. Super, jetzt war Sakura nicht mehr sauer, jetzt ignorierte sie ihn. Sasuke versuchte nicht selber schlechte Laune zu bekommen. Seitdem Sakura schwanger war, hatte er viel Geduld entwickelt. „Danke für das Frühstück. Es war lecker gewesen. Mir geht es jetzt schon viel besser.“ Nicht einen Moment wandte Sakura ihren Blick vom Buch ab. Dafür aber ruckte eine Augenbraue kurz in die Höhe. Oh ha. Sie war noch immer sauer auf ihn. „Hast du gut geschlafen? Wie geht es dir? Alles in Ordnung mit dir und dem Baby?“ erkundigte sich Sasuke und hoffte so, Sakura ein wenig beruhigen zu können. Meist half dies. Heute schien er einfach kein Glück zu haben. War das Karma? Dann wollte Sasuke lieber nicht wissen, was er letzte Nacht getan hatte. „Gut geschlafen?“ Bei ihrer sarkastischen Frage, klappte Sakura das Buch hörbar zu und richtete ihren Blick auf Sasuke. Ihre sonst so strahlenden, grünen Augen, blickten leider noch immer schlecht gelaunt auf Sasuke. „Gut geschlafen?“ wiederholte Sakura erneut. „Du meinst, nachdem du um halb fünf Uhr morgens laut polternd ins Haus gekommen bist, dich lautstark im Flur – und übrigens auch vor unsere Haustür – übergeben hast und dann schief losgesungen hast?“ Sasuke räusperte sich kurz. Er wollte etwas sagen, wusste aber nicht was. Was sagte man in einer solchen Situation? Entschuldigung? Er konnte sich ja nicht mal daran erinnern. Sakura dagegen umso besser. „Danach bin ich aufgestanden und habe dir die Treppe hinauf geholfen, weil du zu besoffen warst, um selber noch einen Schritt machen zu können. Danach warst du auf dem Klo. Doch anstatt die Toilette zu treffen, hast du nur die Hose runtergelassen, die Hände hinter dem Kopf verschränkt und gesagt >Schau mal, den Trick hat mir Naruto gezeigt!<. Nachdem ich also deinen ganzen Urin von den Fließen gewischt und die Vorläufer in die Waschmaschine getan habe, bist du eingeschlafen.“ Oh fuck. Daran konnte sich Sasuke beim besten Willen nicht mehr erinnern. Aber was er noch wusste, war, dass Naruto und Kiba in der Tat auf diese Art und Weise im Pub auf der Toilette gepinkelt hatten. Sie hatten alle darum gestanden, gelacht und die Jungs angefeuert, wer sich besser anstellte. Naruto, wie eine anschließende Abstimmung ergeben hatte. Wie hatte er das nur selbst tun können? Wie hatte er das Sakura nur antun können? Sasuke fühlte sich schlecht. Er wollte am liebsten im Erdboden versinken. Kein Wunder, dass Sakura so sauer auf ihn war. Er konnte froh sein, dass Sakura ihn nicht schon längst halb tot geprügelt hatte. Sasuke, der bereits verzweifelt nach einer ausreichenden und angebrachten Entschuldigung suchte, musste mit Schrecken feststellen, dass Sakura noch lange nicht fertig war. Inzwischen war Sakura aufgestanden. Die Hände hatte sie in die Hüften gestemmt. Während sie von dem frühen Morgen und seiner Aussetzer berichtete, war Sasuke froh, dass sie niemand hörte. Ansonsten würde er die Lachnummer des Dorfes werden. Innerlich hoffte Sasuke nur, dass es seinen Freunden nicht anders ergangen war. „Als du geschlafen hast, wollte ich selber auch noch ein wenig schlafen. Doch dann bist du, wie von der Tarantel gestochen, aufgesprungen, hast dir die Klamotten vom Leib gerissen und geschrien >Hier ist Daddy!< Anschließend hast du mit deinem Hintern und deinem besten Stück wild hin und her gewackelt und gefragt >wer will ein Stück von Daddy? Ich hab auch Spielzeug.<“ Oh. Mein. Gott. Konnte ihn bitte jemand erschießen? Jede Sekunde wurde peinlicher und unangenehmer für Sasuke. Wie, um alles in der Welt, hatte Sasuke so einfach nur sagen können? Und dann erinnerte er sich daran, wie Kakashi ihnen allen ein paar Sextipps für ein aufregenderer Sexleben gegeben hatte. Dieser Schwachsinn war auf Kakashis Mist gewachsen. Und in seinem Suffkopf hatte Sasuke diese tatsächlich wiederholt! „Irgendwann habe ich dich davon abbringen können, jetzt mit mir Sex zu haben und dir wenigstens deine Boxershorts anziehen können. Dann bist du eingeschlafen. Du hast dich im ganzen Bett breit gemacht und so laut geschnarcht, dass ich beim besten Willen keinen Schlaf finden konnte. Also war die Nacht gegen 5 Uhr für mich zu ende“, beendete Sakura die Schilderung seiner Heimkehr. Wäre Sasuke an Sakuras Stelle, er hätte wohl noch drastischer reagiert, als nur wütend zu werden. „Sakura, das tut mir furchtbar Leid. Ich weiß gar nicht was ich tun und sagen soll, um es dir zu zeigen. Wirklich, ich werde nie wieder Alkohol trinken“, begann Sasuke nun endlich mit einem Erklärungsversuch. Wohl zu früh, wie er direkt darauf feststellen musste. Bei seinen Worten wurden Sakuras Augen immer kleiner, ihre Augenbrauen wölbten sich vor Wut. Kaum hatte er geendet, donnerte Sakura auch schon los. Gleichzeitig legte sie schützend ihre Hände auf den Bauch. „Ach ja? Warte, ich habe noch etwas vergessen, dass du wohl auch noch vergessen hast. Wie wäre es mit Rodeo?“ Im ersten Moment verstand Sasuke nur Bahnhof, bis es ihm siedend heiß einfiel. Das Blut wich aus seinem Gesicht, seine Augen weiteten. Er erinnerte sich nur allzu gut an das, was Naruto, Kakashi und sogar Neji und Shikamaru im Suff ihm erzählt hatten. Das Ganze war aus einer Kooperation dieser Vier entstanden. Sasuke wusste nicht einmal mehr, wie es dazu gekommen war. Es hatte mit irgendwelchen Sexpositionen angefangen und es waren immer wildere und dümmere Ideen aufgekommen. Eine davon war das „Rodeo reiten“ gewesen. Sasuke wollte nicht mehr darüber nachdenken. Die Tatsache, dass dafür die Hündchenstellung nötig war und man sich an den Haaren der Frau festhalten sollte, während man die Namen anderer Frauen nannte, reichte aus, damit Sasuke sich eine Vorstellung davon machen konnte, was er überaus dummes zu Sakura gesagt haben musste. Um Sasukes Erinnerungen auf die Sprünge zu helfen, begann Sakura für ihn das Geschehene zu schildern. „Na, wie wäre es? Ein Rode, mit Ino, Tenten, Hinata, Karin und wem sonst noch!“ Jetzt kannte Sasuke den Hauptgrund, warum Sakura so sauer auf ihn war. Und er konnte tatsächlich von Glück reden, dass er noch am Leben war. „Sakura, ich…“, begann Sasuke, wurde aber augenblicklich von Sakura unterbrochen. „Wo habt ihr euch gestern rumgetrieben? Geht es dir noch ganz gut? Bin ich dir inzwischen zu fett geworden oder warum fängst du an, von anderen Frauen zu reden?“ Wahrscheinlich hätte Sakura Sasuke sein unhygienisches Verhalten im Bad, seine dumme Daddy-Performance und auch sein Erbrechen vergebe können. Aber das Rodeo war wirklich zu viel des Guten gewesen. Das verstand Sasuke. Es tat ihm auch wirklich Leid. Er wollte nichts mehr, als Sakura zu beruhigen und ihr klar machen, dass er niemand anderen außer ihr wollte. Gleich dahinter wollte er aber in einem sehr, sehr tiefen Loch im Erdboden versinken und erst in ein paar Jahren wieder hervor kommen. Wenn er all diese peinlichen Moment vergessen hatte. „Du bist nicht fett“, begann Sasuke und hätte sich am liebsten Ohrfeigen können. Warum verhielt er sich so bescheuert? Warum fand er jetzt nicht die richtigen Worte? Verdammt sollten seine sogenannten Freunde und der Alkohol sein! „Richtig, ich bin nicht fett. Ich bin schwanger!“ donnerte Sakuras Stimme durch das Wohnzimmer. „Und wenn du lieber Spaß mit anderen Frauen hast, als mit mir, da ist die Tür!“ Um ihren Worten noch mehr Nachdruck zu verleihen, zeigte Sakura mit ausgestrecktem Arm in Richtung Haustür. Schwer schluckte Sasuke. Er steckte in der Scheiße. Ziemlich tief sogar. „Sakura, ich will keine Andere außer dir. Wir haben letzte Nacht nur Unsinn geredet.“ „Ach, haben dich die anderen auch noch darin unterstützt, ja? Na, die werden noch was erleben! Aber zuerst bist du dran!“ „Sakura, bitte. Beruhige dich. Lass mich dir das alles erklären.“ Vergessen waren Sasukes Kopfschmerzen und die Bruchstücke der letzten Nacht. Wichtig war jetzt, seine Beziehung mit Sakura wieder in Ordnung zu bringen. „Ich soll mich beruhigen?!“ Falsche Wortwahl. Verdammt, war er ein Idiot. Selbst Naruto hätte wohl diese Situation besser geregelt als er selbst. „Ja, wegen dem Baby“, begann Sasuke zu erklären und fühlte sich wie ein Schuljunge, der mit einer 6 von der Schule nach Hause kam und seinen Eltern das nun erklären musste. „Ja, richtig. Dem Baby, an das du wohl gar nicht mehr gedacht hast, seit letzter Nacht! Und du willst mich in einem halben Jahr heiraten? Und bis dahin? Mit wie vielen Frauen hast du vor ins Bett zu steigen.“ Schwangerschaft schön und gut, aber es gab auch einen Punkt, bei dem Sakura zu weit ging. Den hatte sie jetzt überschritten. Nach fünfeinhalb Jahren Beziehung, einer neunmonatigen Schwangerschaft und der Verlobung, zweifelte Sakura immer noch, dass er sie liebte? „Sakura, es reicht“, gab Sasuke bestimmt von sich. Scheiß auf den Kater, den er noch immer hatte und scheiß auf den Mist, den er heute Nacht angestellt hatte. Das hier war jetzt deutlich wichtiger. Bei Sasukes Worten schnappte Sakura erregt nach Luft. Bevor sie ihn weiter anfahren konnte, fuhr Sasuke ruhig, aber bestimmt fort. „Es tut mir Leid, dass ich mich heute Nacht wie der letzte Vollpfosten verhalten habe. Es tut mir unglaublich Leid, was für einen Müll ich gesagt habe. Aber eines solltest du nach all der Zeit wissen. Ich werde dich niemals verlassen und erst recht nicht betrügen. Und verdammt will ich sein, natürlich werde ich dich in 6 Monaten heiraten. Und jetzt beruhige dich. Du reagierst nicht über, aber die Schwangerschaft hat dich vielleicht ein wenig zu sehr in dieses Thema hineinsteigern lassen.“ Sasuke war stolz auf sich. Das hatte er doch ganz gut geregelt bekommen. Außerdem schien sich Sakura ein wenig beruhigt zu haben. Zumindest war sie jetzt ruhig, abgesehen davon, dass sie ein wenig heftig atmete. „Du weißt sehr genau, dass du mein Hauptgrund warst, zurück nach Konoha zu kommen und hier zu bleiben. Andere Frauen interessieren mich nicht im Geringsten. Egal ob schwanger oder nicht, du bist die hübscheste Frau für mich.“ Als Sasuke geendet hatte, fand er seine Worte ein wenig kitschig. Außerdem war er sich nicht sicher, ob er damit nicht über das Ziel hinausgeschossen war. Doch Sakura war noch immer ruhig. Sie stand einfach nur in der Mitte des Raumes, nur wenige Schritte von ihm entfernt und atmete heftig, während sie den Bauch hielt. Moment, sie atmete heftig? Augenblicklich ging Sasukes Herzschlag schneller. Mit einem Satz hatte er den Abstand zu Sakura überwunden. „Sakura, Schatz, alles gut bei dir?“ Erst jetzt bemerkte Sasuke, dass Sakuras Gesicht angespannt wirkte. Vorher hatte er es darauf geschoben, dass Sakura sauer auf ihn war. Doch vielleicht hatte er das alles falsch gedeutet und Sakura verhielt sich nur so wütend und hatte sich in das ganze hineingesteigert, weil…. „Oh mein Gott, kommt das Baby?“ „Versuch nicht das Thema zu wechseln!“ gab Sakura noch immer wütend von sich. „Sakura, wenn das Baby jetzt kommt, dann sollten wir schnell ins Krankenhaus“, versuchte Sasuke seine Verlobte zu überreden. „Kein Problem. Ich habe das schon seit gestern Abend. Und jetzt, du Idiot, will ich genau von dir wissen, wie du auf diese dumme und bescheuerte Idee mit dem Rodeo gekommen bist“, verlangte Sakura zu wissen. Überrascht riss Sasuke die Augen auf. „Du hast seit gestern Abend die Wehen?“ Bei dem letzten Wort überschlug sich seine Stimme fast. Er konnte es kaum glauben. Da bekam Sakura die Wehen und putzte trotzdem sein Erbrochenes und den Urin auf und machte ihm sogar Frühstück! Und er selbst war zu besoffen und verkatert gewesen, um das überhaupt registrieren zu können! „Ja, verdammt. Aber die Wehen sind noch nicht stark genug, dass das Baby kommt. Halt die Klappe Sasuke. Ich bin Ärztin. Ich weiß, wann wir ins Krankenhaus müssen“, erklärte Sakura und blickte ihn mit erhitztem Gesicht an. „In Ordnung. Aber bitte, Liebling, beruhige dich. Du kannst ruhig weiter sauer auf mich sein, aber beruhige dich bitte“, bat Sasuke schon fast flehend. „Ja, ja. Dann klär mich erst mal wegen letzter Nacht auf“, verlangte Sakura erneut, dieses Mal aber mit fast schon normaler Stimme. Sasuke, der noch immer vollkommen überrumpelt war, wollte Sakura eigentlich nur ins Krankenhaus schaffen. Dennoch wollte er auch, dass sich Sakura beruhigte. Also begann er von dem kurzfristig geplanten Junggesellenabschied zu erzählen. Sasuke hatte kaum angefangen, als Sakura seinen Arm griff und laut aufstöhnte. Sasuke fühlte sich vollkommen überfordert. Was hieß das jetzt schon wieder? Wurden die Wehen schlimmer? Oder war sie so sauer auf ihn, dass Sakura nichts anderes einfiel, als laut zu stöhnen? Nachdem Sakura geendet hatte, hob sie den Blick und erklärte ruhig: „Gut, ich habe mich geirrt. Wir sollten jetzt ins Krankenhaus gehen.“ Sieben Stunden später lag Sakura verschwitzt und müde, aber lächelnd, in ihrem Krankenhausbett und hielt ihren kleinen Sohn Kenta in ihren Armen. Nie zuvor hatte Sasuke ein schöneres Bild gesehen. Sein Herz wurde weich und er musste sich die ein oder andere Träne verkneifen. Vorsichtig, schon fast anbetungswürdig, fuhr Sasuke mit den Fingerrücken über den weichen, flaumigen Kopf seines Sohnes. Oh, wie stolz er im Moment war. Noch nie war Sasuke so glücklich gewesen. Sein Herz quoll über vor Liebe. Liebe zu diesem kleinen, runzligen Wesen, das friedlich auf Sakuras Armen schlief. Und vor Liebe zu der Frau, die seinen Sohn gesund auf die Welt gebracht hatte. „Ich liebe dich“, hauchte Sasuke seiner Verlobten und baldigen Ehefrau zu, ehe er ihren Mund mit seinem verschloss. „Ich dich auch, du Idiot“, gab Sakura lächelnd zurück. „Wer hätte gedacht, dass der heutige Tag eine solche Wendung nehmen würde“, sagte Sasuke. Er war froh, dass Sakura schon lange nicht mehr sauer auf ihn war. Während Sakura im Kreissaal gelegen hatte, hatte sie weiter darauf bestanden, dass Sasuke alles von letzter Nacht erzählte. Zumindest an das, woran er sich erinnern konnte. Die Geburt hatte eine Weile gedauert. Die Wehen waren zwar heftig, aber noch nicht stark genug und in kurzen Abständen gekommen. Daher hatte er genügend Zeit gehabt, Sakura alles, bis ins kleinste Detail zu erzählen. Sie hatte es so von ihm verlangt. Erst danach hatte sie ihm gestanden, dass sie - vor allem wegen den starken Krämpfen und Schlafmangel – so sauer auf Sasuke gewesen war. Und natürlich wegen seiner nächtlichen Ruhestörung. Es war aber eben nicht nur alles seine Schuld gewesen. Sowohl für Sasuke als auch für Sakura war das Ganze bereits Vergangenheit. Er zumindest wollte nie wieder im Leben daran denken. Sakura jedoch hatte da wohl eine andere Vorstellung von. „Was meinst du, wie unser kleiner Kenta staunen wird, wenn wir ihm vom Tag seiner Geburt erzählen.“ „Das wagst du nicht“, sagte Sasuke halb im Scherz, hab ernsthaft. In der Tat graute es ihm ein wenig davor, dass Sakura ihren Worten Taten folgen lassen würde. Aber bis es einmal so weit war, würden noch einige Jahre ins Land ziehen. Bis dahin hatte sie es vielleicht vergessen. So zumindest seine Hoffnung. „Och, du wirst schon sehen“, entgegnete Sakura augenzwinkernd. Sasuke gab sich geschlagen. Solange keiner seiner Freunde davon erfuhr, wäre es wohl in Ordnung. Außerdem fühlte sich Sasuke so gut, wie noch nie zuvor. Nichts konnte ihm diesen Tag ruinieren. Der Tag, von der Geburt seines Sohnes. „Ich bin froh, dass wir schon vor der Geburt sowohl einen Mädchen- als auch einen Jungennamen ausgesucht hatten“, durchbrach Sakura da das Schweigen. Liebevoll war ihr Blick auf den kleinen Kenta gerichtet. Vorsichtig wiegte sie den kleinen Jungen in ihren Armen hin und her. Sakura war perfekt für die Mutterrolle geeignet, befand Sasuke. Kenta und Sakura gehörten einfach zusammen. So sollte es sein. Und er selbst würde auch seinen Teil dazu beitragen, dass sowohl seine zukünftige Frau, als auch sein Sohn, glücklich sein würden. „Damit die Namensauswahl für ein Mädchen nicht umsonst war, sollten wir uns den Namen für die Zukunft aufheben“, murmelte Sasuke. Dann streckte er wieder die Hand nach seinem kleinen Sohn aus. Er wirkte wie ein Magnet auf Sasuke. Er konnte einfach nicht genug von dem kleinen Knirps bekommen. „Na, gib mir erst mal eine kleine Verschnaufpause, bevor wie uns an die weitere Familienplanung machen“, entgegnete Sakura lächelnd. „In Ordnung. Aber nicht zu lange.“ „Wenn du das nächste Kind austrägst, von mir aus. Dann können wir gleich morgen damit starten.“ Sasukes Lächeln wurde bei Sakuras Worten noch breiter. „Ich glaube, die Medizin ist noch nicht so weit.“ Wer hätte geglaubt, dass dieser Tag, der so katastrophal gestartet wart, so friedlich und wunderschön enden konnte? Wie immer sorgte Sakura dafür, dass Sasuke einen Tag in Ruhe ausklingen lassen konnte. Mit einem Lächeln auf den Lippen. Und in Zukunft würde nicht nur Sakura dafür sorgen. Egal was heute alles geschehen war, wie wundervoll dieser Tag auch war, die Zukunft würde für Sasuke immer so sein, mit Sakura, seinem Sohn und noch einigen Kindern mehr. Dementsprechend war auch der heutige Tag wieder einmal ein ganz normaler Tag in Sasukes Leben. 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