Two hearts, however, one soul von Ruki_Mitarashi ================================================================================ Kapitel 11: Unfälle passieren ----------------------------- >>Duu? Tante Mikeyla?« Irritiert sah die junge Frau hinunter zu dem Mädchen, welches sie neugierig musterte. Sie war damit beschäftigt gewesen dem lebendigen Schneemann namens Olaf seine Fragen zu beantworten und hatte gar nicht gemerkt, dass die Kleine sie die ganze Zeit aus großen Augen ansah. »Ehm, ja?« »Kannst du etwas mit mir spielen?« Mit einem Blick, der sogar, das ewige Eis hätte schmelzen können, sah sie nun hinauf zu der Schwarzhaarigen. Die Garu schluckte kurz, sah zu Anna und Kristoff, die ihr aufmunternd zu nickten und setzte dann ein breites Lächeln auf. »Klar! Was darf's denn sein? Fangen? Verstecken? Eine Schneeballschlacht?« Gerda überlegte kurz. Sie legte einen Finger an ihr Kinn und sah hinauf in die Luft, dann weiteten sich ihre Augen und sie quietschte kurz auf. »Erst einen Schneemann bauen! Dann fragen wir Tante Elsa und Mama und Papa, ob wir eine Schneeballschlacht machen können.« Mikeyla zog erstaunt die Augenbrauen nach oben. So viel Euphorie war sie seit Annas Kindheit nicht mehr gewohnt gewesen. »Na gut. Was soll ich-?« »Du machst den Bauch! Einen gaaaaaaanz, gaaaaaanz dicken.« Kichernd sah die Garu dem Mädchen zu, wie es die Arme immer weiter auseinander hielt und sich fast schon verbog um den Umfang des gewünschten Bauches zu zeigen. »Wird gemacht.« Sie salutierte kurz vor der Kleinen und machte sich dann daran einen Ball durch den Schnee zu rollen, der immer größer wurde. Olaf bekam die Aufgabe Model zu stehen, es sollte ein großer, dicker Olaf werden. Dann sah sie es. Gerda hatte begonnen in ihren Händen Schnee erscheinen zu lassen, die Kugel wurde immer dicker, bis sie groß genug war um auf dem großen Ball Mikeylas Platz zu finden. Neugierig sah die Schwarzhaarige zu dem Mädchen. »Wie lange kannst du das schon?« Ohne es zu wollen hatte sie Gerda aus ihrer Konzentration geschreckt. Der Schneeball fiel zu Boden und das Kind sah verschüchtert auf ihre Füße. »Bitte entschuldige. Ich wollte dich nicht erschrecken, du hast das so schön gemacht.« Ein kleines Lächeln trat auf das Gesicht des Wildfangs und sie sah der Garu in die bernsteinfarbenden Augen. »Ich … ich weiß es nicht. Irgendwann konnte ich es einfach.« Verständnisvoll legte die Ältere ihr eine Hand unters Kinn und sah sie aufmunternd an. »Dann versuch es doch noch einmal und diesmal bin ich ganz ruhig.« Schnell machte sich Gerda daran einen neuen Schneeball zu schaffen und dieses Mal gelang es ihr ohne Komplikationen. Nicht lange und sie hatten den Schneemann fertig gemacht. Er sah völlig anders aus, wie Olaf zu seiner Enttäuschung feststellte, hatte er doch so schön Model gestanden. »Jetzt sei doch nicht traurig Olaf!« Anna versuchte ihren kleinen Freund aufzuheitern. Geknickt saß der Schneemann auf seinem Hintern und baumelte mit seinen Füßen. »So! Und jetzt machen wir eine Schneeballschlacht!« Gerda klatschte sich in die Hände und rannte zu ihrer Tante, welche schon lachend entgegen gelaufen kam. »So, so eine Schneeballschlacht also. Und wie hast du dir das Ganze vorgestellt?«, wollte die Blonde amüsiert wissen. »Naja Papa, Mama und ich gegen dich und Mikeyla.« Gerda brachte Elsa bis zu der Garu, stellte sie neben ihr ab und hechtete dann zu ihren Eltern. Die Blonde sah zu der Schwarzhaarigen und zog eine Augenbraue empor. »Geht es dir denn gut genug für-« Die Wölfin winkte ab. »Du bist doch bei mir. Musst also den Löwenanteil übernehmen.«, grinste sie frech. Elsa streckte ihr undamenhaft die Zunge heraus und zog die Nase kraus. Mikeyla nahm sie wie eine Braut auf die Arme, woraufhin die Blonde kurz erschrocken aufschrie und entsetzt auf den verletzten Arm der Schwarzhaarigen starrte. »Du bist leicht wie ein Feder und die Verletzung meines Armes ist in der letzten Stunde schon fast vollkommen verheilt.« Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen warf sie die junge Königin kurz in die Luft um sie wieder aufzufangen. Elsa schien das jedoch gar nicht zu gefallen und klammerte sich voller Angst an ihrer Seelenpartnerin fest. » Tu DAS nie wieder!«, presste sie hervor. Die Garu gluckste kurz, nickte dann aber versöhnlich. »Hey ihr zwei Turteltauben! Können wir nun endlich anfangen?« Anna hatte bereits einen Schneeball in der Hand und warf ihn provozierend von einer Hand in die Nächste. Olaf hatte sich derweil eine Fahne zu Recht gesucht und gab den Startpfiff. Sofort wurden die beiden Frauen mit Schneebällen bombardiert. Lachend duckte sich Mikeyla unter der nächsten Salve weg und rannte auf Anna zu, die sie entsetzt ansah. Schon hatte sie die Rothaarige zu Boden geworfen und seifte sie mit dem Pulverschnee den sie sich geschnappte hatte ein. Elsa lieferte sich unterdessen einen kleinen magischen Kampf mit ihrer Nichte, den beide sehr zu genießen schienen. Kristoff hatte sich hinter einem Schneewall verbarrikadiert und warf die weißen Bälle in alle Richtungen. Die Wachen sahen dem ausgelassen Treiben der Familie amüsiert zu. Und dann passierte es. Gerda war so in die Schlacht vertieft, dass sie nicht gemerkt hatte wie die Bälle die sie formte immer größer wurden und sich mit Eis überzogen. Elsa riss die Augen auf, versuchte ihre Nichte zu stoppen, doch diese bemerkte nichts. Aus Angst ihrer Nichte weh zu tun, wehrte sich ihre Tante nicht weiter. Mikeyla hatte die brenzlige Situation bemerkt und hechtete zu der Blonden als ein Schneeball von der Größe zweier Kanonenkugeln auf die junge Königin einzuprasseln drohte. »GERDA, NICHT!«, rief Anna noch verzweifelt aus, der die Panik der Garu nicht entgangen war und ihren Blick ebenso auf ihre Tochter gerichtet hatte. Doch es war zu spät. Das Einzige was Kristoff und seine Frau sahen, war eine riesige Schneewehe und ihre Tochter, die sich erschrocken die Hände vor die Augen hielt und begann zu wimmern. Nichts regte sich, niemand sagte etwas, alle verharrten mit dem Augen auf dem Punkt an dem gerade noch Elsa gestanden hatte. Ein enormer Schneehügel lag direkt vor ihnen. Endlich berappte sich Anna und rannte zu ihrer Tochter um sie in die Arme zu nehmen. Kristoff war dabei den Schnee weg zu schaufeln als der Hügel sich auf einmal zu bewegen begann. Er wich zurück und wurde von Kopf bis Fuß mit Schneebedeckt, als Mikeyla sich aufrichtete und den Schnee dabei zur Seite sprengte. Elsa lag in ihren Armen und hatte die Augen zusammen gekniffen. Sie hatte ihre Hände in das Leinenhemd der Garu gekrallt und drückte ihre Nase in deren Schulter. Ein sanftes Lachen und eines ihrer Augen öffnete sich langsam. »Alles okay, Schneeflöckchen?«, witzelte die Schwarzhaarige. Schnüffelte dann jedoch an der Blonden, nur um sicher zu gehen, dass sie sich auch wirklich nicht verletzt hatte. Doch kein Blutgeruch war auszumachen und so entspannte sich die Wölfin wieder. »Was?« Perplex richtete sich die Blonde nun vollends auf. »Ich habe … ich habe mir erlaubt mich als dein Schutzschild … naja vor dich zu werfen.« Sofort zappelte Elsa in ihren Armen, bis sie sanft auf ihre Füße gesetzt wurde und untersuchte ihre Seelengefährtin auf mögliche Verletzungen. Mikeyla sah liebevoll zu der Blonden, schüttelte den Kopf und ging dann zu Gerda, die in den Armen ihrer Eltern Trost suchte und bitterlich weinte. »Hey, Kleines. Bitte weine nicht mehr, deiner Tante geht es doch gut!« »A-ab-aber … i-ich h-hab.« Ihr schluchzen war herzzerreißend. Immer wieder schüttelte es das Kind durch und sie wandte den Blick ab, als Elsa zu ihr geeilt kam. Behutsam tätschelte sie den Rücken des Kindes und küsste sie auf den Haarschopf. »Shhht. Es ist doch alles gut. Siehst du? Ich bin ganz gesund.«, flüsterte sie sanft. »Weißt du Gerda. Deine Tante hat, als sie so klein war wie du, auch manchmal etwas Schwierigkeiten gehabt mit ihren Kräften umzugehen. Das ist gar nicht schlimm!« Langsam drehte sich das Kind zu der Garu und musterte sie schniefend. »Deine Tante hatte Angst und ich hab ihr dann geholfen, weil ich viel aushalte und ich mir nicht so schnell weh tue.«, dabei klopfte sich Mikeyla mit der Faust auf die Brust um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. »Wenn du möchtest kann ich dabei sein wenn du mit ihr übst, dann brauchst du keine Angst haben jemandem weh zu tun.«, beendete sie lächelnd ihren Satz. Elsa sah mit tränenden Augen zu der Schwarzhaarigen. Ihre Hände zitterten als sie Mikeyla berührte und ihren Kopf in deren Halsbeuge vergrub. Leise brummte diese und schlang ihre Arme um die Blonde. »Hab ich-?« Die Königin schüttelte leicht den Kopf.»Nein, es ist nur …« Die Garu verstand und tätschelte Elsas Rücken. »Tante Mikeyla?« Gerda sah mit großen, verweinten Augen zu der Frau. » Bleibst du bei uns?« Für einen kurzen Moment sah sie das Kind an und wusste nicht was sie sagen sollte, dann wurden ihre Züge weicher und sie nickte leicht. »Wenn deine Tante möchte, dass ich bleibe … dann werde ich bleiben.« Kurz konnte sie spüren wie Elsas Körper ein Zucken durchfuhr, dann entspannte sie sich. »Ich denke wir gehen rein und trinken eine warme Schokolade, was meinst du mein Schatz?« Kristoff sah zu seiner Familie und schob sie Richtung Tür. Während Anna ihn fragend ansah deutete er nur mit einem Nicken Richtung der beiden Frauen. Ein leises »Sie brauchen, denke ich, etwas Zeit für sich.«, war noch zu hören, bevor sie im Schloss verschwanden. Die Blonde atmete schwer und zitterte immer weiter. Mikeyla wimmerte als sie ihre Seelenverwandte so voller Schmerz sah. »Was kann ich tun?« Ihre Stimme war belegt und auch ihre Augen wurden feucht. Sie wusste was Elsa brauchte, was sie wollte. Ihr Innerer Wolf drängte darauf, schrie wütend auf, sie solle sie halten, beruhigen und der jungen Frau endlich zeigen, was sie ihr bedeutete. »Du weißt es doch.«, flüsterte die Blonde leise. Die Garu leckte sich kurz über die Lippen, hin und her gerissen von ihren eigenen Gefühlen, die sie zu überwältigen drohten, dem was sie Elsa geben wollte, was sie bereit war zu geben und was ihr ihre Moral sagte. »Ich weiß nicht wie ich dir deine Erinnerungen wieder geben kann.« Verzweifelt schloss sie die Augen und klammerte sich an ihre Seelengefährtin, wollte sie nah bei sich spüren. »Ich weiß nicht, was ich tun muss damit es besser wird.« Tränen brachen jetzt auch aus ihr heraus. Elsa stieß sich behutsam von ihr ab, legte ihr eine Hand unter das Kinn, sodass Mikeyla sie ansehen musste. Ihre eigenen Tränen bahnten sich unaufhaltsam einen Weg an ihren Wangen hinab. »Ich spüre was du willst, so wie du fühlst was ich will.« Tief atmete sie die kühle Luft ein. Keine der beiden Frauen hatte von dem toben Sturm um sie herum Notiz genommen. Beide fixierten sich. »Schneeflöckchen!«, hauchte die Schwarzhaarige, dann stand der Sturm still. Elsa schüttelte ihren Kopf, biss sich auf ihre Lippe und sah gequält zu der Garu. »Warum? Warum lässt du uns so leiden?« Dann rannte sie zu ihrer Familie ins Schloss und ließ Mikeyla allein zurück. »Es tut mir so leid!« Ein lautes Wolfsheulen ertönte und die Schwarzhaarige sackte vor Schmerz auf den Boden. Sie spürte Elsas gebrochenes Herz in ihrer eigen Brust zerbersten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)