Two hearts, however, one soul von Ruki_Mitarashi ================================================================================ Kapitel 10: Ankunft ------------------- Der nächste Tag war angebrochen. Elsa hatte sich die ganze Fahrt über um die Garu gekümmert, wich ihr kaum von der Seite und unterhielt sich mit ihr. Interessiert lauschte sie Mikeylas Worten, als diese der Blonden von dem leben als Wolf erzählte. Von den Gefühlen, die bei einer Verwandlung durch ihren Körper schossen. Sie erklärte ihr die Rangordnung innerhalb des Rudels und warum sie sich als Kind auf in die große weite Welt gemacht hatte. »Aber, ich verstehe immer noch nicht warum deine Mutter dich nicht aufgehalten hat. Du bist schließlich ihr eigen Fleisch und Blut.« immer noch Fassungslos fixierte Elsa einen Punkt über dem Kopf der Schwarzhaarigen. »Ich meine … du bist ihr Kind.« Ein bitteres Lachen war Mikeylas Antwort. »Du vergisst, dass wir Garu sehr stolze und vor allem egoistische Wesen sind. Unser Rudel ist das Wichtigste, ja, aber wenn man seine Seelenverwandte gefunden hat, will man zu ihr, egal was dein Rudel sagt. Außerdem war ich schon damals schwer zu Händeln.« sie stieß einen Seufzer aus.» Ich … als Tochter des Alphas hast dus nicht leicht, zumal ich ihre Nachfolgerin sein sollte und darauf hatte ich absolut keine Lust! Zu viel Verantwortung. Nun ja hinzukam, dass Kaila nicht als Mutter sondern eher als meine Rudelanführerin handelte. Du siehst … ich tat alles um von ihr weg zu kommen.« traurig sah sie auf ihre Decke. Die Hände der Schwarzhaarigen lagen in deren Schoß. »Eltern handeln manchmal etwas kopflos.« Mikeyla knurrte zustimmend. »Vermisst du sie?« fragend sah Elsa zu der Wölfin. Diese zog eine Augenbraue empor, leckte sich über die Lippen und blinzelte. »Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Wenn ich an Kaila denke … hm … « »Und deinen Bruder?« »Ja!« ihr Kopf war zu ihrem gegenüber geschnellt und ohne zu überlegen hatte sie die Antwort ausgerufen. »Mein Bruder …. Er war noch so klein damals … vier Jahre wenn ich mich recht erinnere. Ich hab ihn vergöttert, er war so niedlich. Und ihn dort alleine zurück zu lassen war eine meiner schwersten Entscheidungen.« als sie das schlechte Gewissen der Blonden wahrnahm fügte sie noch schnell hinzu.» Aber er gehörte ins Rudel und ich zu dir. Ich wusste, dass ich mir keine Sorgen um ihn machen musste und … bei dir zu sein … das machte mich glücklich und vollkommen.« Ein schüchternes Leuchten trat in ihre Augen und Elsa wurde rot. Die zwei Frauen unterhielten sich noch eine ganze weile. Bis die Blonde sich schließlich an Deck machte um nach ihrer Familie zu sehen, die sie etwas vernachlässigt hatte, seit sie auf dem Schiff waren. Sie musste kurz inne halten und versuchte ihre Augen mit Hilfe einer Hand ab zu schirmen und blinzelte gegen die hellen Sonnenstrahlen an. Tief sog sie die kühle, frische Luft ein. Ihr Blick schweifte über das Deck des Schiffes. Am Bug konnte sie Anna mit ihrer Tochter ausfindig machen, sie laß der kleinen etwas aus einem Buch vor und hielt sie liebevoll in ihrem Armen. Langsam schlenderte sie zu den Beiden und setzte sich lächelnd hinzu. Gerda war die erste, die ihre Tante entdeckte und freudig ihre Arme nach ihr austreckte. »Tante Elsa!!« grinsend nahm sie ihr Nichte entgegen und kitzelte sie etwas am Bauch, was das Kind vor Freude aufjauchzen ließ. »Es scheint ihr ja wesentlich besser zu gehen.« geheimnisvoll zog Anna eine Augenbraue nach Oben. Ihre Schwester musterte sie verwirrt. »Wieso?« »Weil du dich quasi mit ihr in diesem Raum verbarrikadiert hattest. « ein freches Grinsen trat auf Annas Gesicht und sie stieß ihre Schwester in die Seite. »Ihr saht übrigens sehr niedlich aus.« Verständnislos sah Elsa zu ihrer jüngeren Schwester, Gerda hatte sich indes aus dem Griff ihrer Tante befreit und rannte zu ihrem Vater. »Jetzt schau nicht so.« Anna lachte lauthals und hielt sich ihren Bauch.» Ich wollte euch gestern noch Essen bringen und dann habe ich euch dort liegen sehen, schlafend und einander im Arm haltend. Du hast sehr friedlich bei ihr gelegen und ihr hattet beide so ein liebevolles Lächeln auf euren Lippen, dass ich euch unmöglich wecken konnte.« das Lachend endete alsbald. »Du hast sie gern nicht wahr?« es war weniger eine Frage als eine Feststellung. Der Rothaarigen war schnell bewusst geworden, dass diese Prägungssache tiefer ging als man es zunächst erahnen konnte. Schon nachdem sie beobachtet hatte wie vertraut Mikeyla mit Elsa umging und wie selbstverständlich ihre Schwester den Körperkontakt hinnahm. Die Blonde strafte ihre Schultern und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Lippen schürzend zog sie ihre Augenbrauen nachdenklich zusammen. »Oh Schwesterherz, versuch gar nicht erst es zu leugnen. Aber gut … es mag an der Prägung liegen … nur … ich denke sie ist dir total verfallen« frech fügte sie hinzu.» …und du ihr.« Erschrocken sah die Blonde zu der Rothaarigen welche mit den Augenbrauen wippte. »Anna, das ist Unfug! Wir sind durch das Schicksal miteinander Verbunden aber …« sie sah zur Seite » Wir … selbst wenn es so ist … sie wird zurück zu ihrem Rudel gehen. Es muss sein, schon allein wegen Kai.« wütend hielt sich die Blonde den Arm. »Ich bin mir nicht so sicher Elsa. Auch wenn sie es nicht sagt, vermutlich weil sie dich nicht ängstigen will, ich spüre, dass sie viel für dich empfindet. Ihr sucht die Nähe des jeweils anderen, fast so als wärt ihr eine Person und ich kenne sie jetzt gerade einmal einen Tag. Naja eigentlich ja länger, nur sind unsere Erinnerungen an sie ja weg, was ich immer noch besorgniserregend finde. Grandpeppi meinte wir würden sie zurück erhalten sobald wir Mikeyla gefunden hätten … aber Pustekuchen.« Anna ließ einen frustrierenden Laut von sich und drückte beschwichtigend die Schulter ihrer Schwester. »Anna …« »Keine Sorge, irgendetwas wird uns schon einfallen.« damit stand die Jüngere auf und ging zu ihrem Mann und der kleinen Gerda. Elsa sah ihr traurig nach. »Ich hoffe es.« flüsterte die Blonde leise. Die restliche Fahrt verlief ruhig und ereignislos. Gerda schien fast ein wenig traurig, als sie den Hafen von Arendelle erreicht hatten und das tolle Abenteuer zu ende war. »Endlich wieder Tageslicht und frische Luft!« die Garu streckte sich herzlich, hielt inne und faste sich an die Schmerzende Schulter. »Autsch.« Grummelnd rieb sie sich die Stelle und wusch Elsas fragenden Blick mit einer Handbewegung zur Seite. »Alles okay, hatte nur vergessen, dass ich noch nicht ganz fit bin.« Sie gingen ohne große Worte zu verlieren von Bord und eilte Richtung Stadt. Plötzlich schnüffelte Mikeyla herum und ihr Kopf drehte sich in alle Richtungen. Verwirrt gab sie ein leises Winseln von sich und trat unruhig von einem Bein auf das nächste. Ihre Gefährtin hatte sich beruhigend an ihre Seite gestellt. Dann sah Elsa, warum die Schwarzhaarige so rastlos war. Am anderen Ende des Steges, konnte sie Yoh ausmachen, der mit einem breiten Grinsen und etwas feuchten Augen auf die kleine Gruppe zu geeilt kam. Kaum hatte er die Strecke zurückgelegt hechtete er zu seiner Schwester drückte sie fest an sich und fing eine kleine geschwisterliche Rauferei mit ihr an. Dann gab er ihr eine saftige Kopfnuss und schimpfte mit ihr. »Du blöder Dummwolf, kannst doch nicht einfach deinen kleinen Bruder alleine hier zurück lassen!! Was hast du dir nur dabei gedacht?! Du hast woanders den ganzen Spaß und ich darf hier versauern! Außerdem hast du mir nicht das Jagen beigebracht wie versprochen und …« Mikeyla grinste nur. Mit Tränen in den Augen zog sie Yoh in eine erneute Umarmung. »Ich weiß … es tut mir leid Brüderchen!« kam es leise von ihr. Der junge Mann schnuffelte leise und nickte kurz. Dann sah er zu ihrem verbundenen Arm und schnitt eine Grimasse. »Was hast du gemacht?« »Hans hat gemeint er müsste mich als Nadelkissen missbrauchen.« Mikeyla schnalzte missbilligend mit ihrer Zunge. »Was fürn Hans-Wurst?« Yoh zückt eine Augenbraue. »Prinz Hans-Wurst von den Südlichen Inseln.« »Ahhhh …. Der kommt auf meine schwarze Liste!« Kopfschüttelnd verkniff sich die Garu ein Lachen und drückte dann leicht Elsas Hand, sah sie liebevoll an und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Die Blonde war zu perplex um etwas anderes zu tun als schüchtern zu Mikeyla zu sehen. »So wie ich sehe … ist also alles wie vor dem Gedächtnisverlust?« fragend sah Yoh zu seiner Schwester die ihn erschrocken ansah und schnell ihren Kopf schüttelte. »Wieso alles wie-?« wollte die Königin wissen. »Ehm … ist euer Standort noch der selbe oder habt ihr euren Platz im Laufe der Jahre gewechselt?« wechselte Mikeyla schnell das Thema. Ihr Bruder zog die Augenbrauen von dem schnellen Themenwechsel zusammen ging aber darauf ein. »Ja, wir leben noch an unserem alten Platz. Ich wollte dich abholen und-« »Uns!« Anna hatte sich nun dazu gesellt und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. »Kaila hat ausdrücklich nur nach Mikeyla verlangt … und nach ihrer … Seelengefährtin.« Yoh sah zu Elsa, die kühl nickte. »Aber er ist mein-« »Anna ich weiß.«, wurde sie von ihrer Schwester unterbrochen« aber bitte … lass mich gehen und höre dieses eine mal auf mich! Es geht hier um sein Leben und ich weiß nicht wie die Alphawölfin auf euch reagieren würde. Sie sitzt am längeren Hebel, vergiss das nicht.« Seufzend sah Mikeyla ihrem Bruder in die Augen. »Wann erwartet sie uns? Meine Schulter ist noch nicht ganz verheilt, das heißt in einen Wolf verwandeln ist mir Zurzeit nicht möglich.« Nickend sah Yoh zu Elsa. »Kaila erwartet euch zwar schnellst möglich aber ich werde sie von der Verletzung unterrichten. Ich denke wenn ihr in ein bis zwei Tagen kommen-« »Ich werde mich gleich auf den Weg machen, ich-« Mikeyla spürte einen heftigen Stoß an ihrer Seite und sah in verärgerte blaue Augen. »Wir sind morgen zur Mittagsstunde an eurem Lager. Sie soll sich heute noch schonen. «, kam es bestimmend von der Blonden. Yoh gluckste kurz, stimmte dann zu und sah belustigt zu seiner Schwester die sich verlegen am Kopf kratzte. »Sie hat dich ja voll im Griff und dabei seid ihr noch nicht verheiratet.« »Noch nicht?« wollte Elsa nach hacken, doch da hatte Mikeyla ihren Bruder schon in den Hinter getreten. Kichernd winkte er zum Abschied und hastete Richtung Stadttor. »Puhhh hab ich einen Hunger!« Die Garu drängte die Gruppe zum weiter gehen und hoffte inständig, das der letzte Satz ihres Bruders schnell in Vergessenheit geraten würde. Sie sah aus den Augenwinkeln, wie Elsa Gedanken versunken ihren Arm massierte und kniff die Augen zusammen. Sie wünschte sich eine normale Familie für die Blonde. Ein normales Leben … so normal wie es eben für einen Menschen mit solchen Fähigkeiten sein konnte. Würde sie ihre Verbindung wirklich akzeptieren, war das unmöglich. Mit gedrückter Stimmung schritten sie zu den Schlosstoren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)