Two hearts, however, one soul von Ruki_Mitarashi ================================================================================ Kapitel 9: Konfrontation ------------------------ Ein lautes Aufheulen war zu hören und die Wachen liefen voller Panik und entsetzen zu allen Richtungen, als der große, schwarze Wolf auf sie zu gerannt kam. Mikeyla hetzte ihnen nach, stieß dabei so viele Stände um wie möglich und knurrte wild umher. Die Menschen in der Stadt flohen voller Angst. Lautes Geschrei war zu hören und endlich hatten sich die Wachen berappelt und versuchten die Garu ein zu kreisen. Ein belustigtes Schnauben drang aus ihrer Kehle und dann sah sie Hans. Ungläubig starrte er sie an, hob sein Schwert und befahl den Angriff. Schnell wich Mikeyla zurück schnappte sich den ersten Soldaten und warf ihn gegen eine Hauswand. Zwei weitere fielen aufgrund ihres Schweifes, den sie wie eine Peitsche eingesetzt hatte zu Boden. Ein hitziger Kampf entbrannte, doch die Aufmerksamkeit des Wolfes, war auf die kleine Gruppe gerichtet, die sich schnell in Richtung Schiffe bewegte. Ein Pfeil flog dicht an ihrem Kopf vorbei. Gerade noch rechtzeitig hatte sie sich wieder dem Getümmel gewidmet und musste feststellen, dass sich die Wachen nun in einem Kreis um sie postiert hatten und einige wenige begannen mit Pfeilen auf sie zu zielen. Knurrend legte sie ihre Ohren an, fletschte die Zähne und spannte ihre Muskeln an. Der erste Pfeil schoss los und sie konnte ihm ausweichen, ein zweiter, ein dritter. Ein Pfeilhagel begann auf sie nieder zu prasseln und langsam wurde ihre zeit knapp. Sie musste hier fort, schnellst möglich. Hans hatte sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten und seinen Männern Anweisungen gegeben. Just in diesem Moment spürte sie ein schweres Netz auf sich fallen. Panisch versuchte sie sich daraus zu befreien, wodurch sie sich nur noch mehr verhedderte und schließlich bewegungslos am Boden lag. Hans trat hervor und hob sein Schwert, ein triumphierendes Lachen war zu vernehmen. Die Soldaten lachten mit, feuerten ihn an, die Bestie zu töten. Verächtlich sah sie zu dem Mann, der ihrer Elsa das Leben nehmen wollte. Der den Schwestern so viel leid zu gefügt hatte. Sie atmete tief durch, beruhigte ihren schnellen Herzschlag. Sie durfte jetzt nicht sterben. Kai brauchte sie! Elsa brauchte sie! Noch bevor Hans wusste wie ihm geschah taumelte er nach vorne und hielt sich den Hinterkopf. »Ein Schneeball? Was zum?!« er sah sich um konnte jedoch niemanden entdecken. Als er sich wieder der Wölfin zuwandte, spürte er heißes Atmen an seinem Gesicht, sah die langen, weißen dolchartigen Zähne und stolperte blindlings zurück. Die Soldaten lagen alle bewusstlos oder sich vor schmerzen windend am Boden. Langsam ging die Garu auf den jungen Mann zu. Knurrend und voller Hass auf ihn stellte sie eine ihrer Pfoten auf ihre Beute. Vor Angst weitete der Prinz seine Augen und zitterte unter der Last. Dann spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrer Flanke. Jaulend bäumte sich auf und rannte nun so schnell es ging zu den Schiffen. Sie sah zu der „lily Snowflake“, Kristoff hatte das Zeichen zum Ablegen gegeben als er sie auf die Gruppe zu rennen sah. Den pochenden Schmerz in ihrem Bein ignorierend stob sie noch schneller davon, auf die Anlegestelle zu und sprang. Im Flug traf sie ein weiterer Pfeil in der Schulter. Sie verlor das Gleichgewicht und landete unsanft auf dem Deck des Schiffes. Die Soldaten waren zu perplex um zu realisieren was gerade geschehen war. Voller Wut konnten sie Hans schreien hören, doch niemand setzte ihnen nach. Die „Lily Snowflake“ war zu weit weg. »Naja so ganz ist dein Plan ja … Mikeyla?« besorgt rannte Kristoff zu der Wölfin, die sich nicht zu regen schien. Als er die zwei Pfeile sah, einer in ihrem Hinterlauf, sowie einer aus der Schulter, überfiel ihn zunächst Panik, die er dann bei Seite schob. »Anna! Bring sofort Wasser hier her und Verbände!« Die Prinzessin war an Deck gestürzt und wollte fragen was geschehen war, schluckte ihre Worte jedoch sofort unter bei Mikeylas Anblick und hechtete zurück unter Deck um das Geforderte zu holen. Elsa stand mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund an der Türe. Sie hatte bemerkt, dass etwas schief gelaufen war. Sie hatte die Schmerzen gespürt, die Wut alles was Mikeyla erlebt hatte. Wie ein Feuer, so hatte es in ihrem Herzen, ihrer Seele gebrannt. Sie spürte wie Anna sie zur Seite drängte um zu Kristoff zu eilen, der bereits daran war die Pfeile aus dem Körper des Wolfes zu lösen. Lautes wimmern und Jaulen, waren die Folgen seiner Aktionen. Wie in Trance schritt Elsa zu den anderen und legte ihren Kopf in das weiche Fell. »Elsa! Hey! Sie muss sich zurück verwandeln. Ich kann sie sonst nicht richtig versorgen. Auf mich hört sie nicht« Stumm nickte die Blonde. Liebevoll tätschelte sie den Kopf des Wolfes. »Mikeyla, bitte.« wisperte sie mit Tränen erstickter Stimme. Ein leises Wimmern und der Körper begann sich zu wandeln. Kristoff verlor keine Zeit. Er zog einen Pfeil nachdem anderen heraus versorgte die Wunden so gut es ihm Möglich war und ließ sich mit schweißnasser Stirn auf seinen Hintern plumpsen als er fertig war. Luft ausstoßend wusch er sich die Schweißperlen von der Stirn und sah besorgt zu Elsa. Sie hatte nichts mehr gesagt, saß einfach nur dort, Mikeylas Hand haltend und mit den Tränen kämpfend. Anna drückte ihrem Mann die Schulter, küsste ihn auf die Wange und eilte dann in ihre Kabine, wo sie Gerda zurück gelassen hatte. »Sie wird wieder.« der junge Mann wusste nicht was er noch sagen sollte. Er wollte gerne etwas für Elsa tuen aber was wusste er nicht. Liebevoll strich sie Mikeyla eine Strähne aus dem Gesicht und sah dann dankend zu ihrem Schwager. »Natürlich werde ich wieder. Es tut nur ein bisschen weh.« mit einem schwachen Grinsen, sah die Garu zu Kristoff und reichte ihm, die Hand deren Arm nicht verbunden war.»Danke! Ich … uff-« schon hatte Elsa ihre Arme um die junge Frau geschlungen und weinte. Ihr Schwager sah, Mikeyla mitleidig an, schüttelte den Kopf und lief seiner Frau entgegen, die mit Gerda auf dem Arm hinaus stürmte. Sie hatte gerade eine Unterredung mit den Seemännern gehabt. Am liebsten wären sie umgedreht. Sie wollten keinen Garu auf ihrem Schiff, sie hatten Angst vor diesem Wesen und fürchteten um ihr Leben. Nachdem sie den Kapitän allerdings davon überzeugt hatte, das keine Gefahr von dem Wolf aus ging, kamen sie über ein, dass sich die junge Frau bis zur Ankunft in Arendelle unter Deck halten müsse. »Du … du …« setzte Elsa an konnte aber nicht mehr weiter reden. Viel zu sehr zitterte ihr Körper unter der Anstrengung ihre Kräfte im Zaun zu halten, damit sie nicht ausbrechen und auf der Stelle alles gefriert. »Shhht. Ich werde wieder, sind doch nur ein paar Kratzer.« Kristoff und Anna halfen Mikeyla auf die Beine und stützen sie, als sie sie in Elsas Kabine brachten. Schweiß glänzte auf ihrer Stirn aber sie schien stabil zu sein. Vorsichtig legten sie sie aufs Bett deckten sie zu. Als die Garu aufstehen wollte, drückte Elsa sie sachte zurück und schüttelte leicht den Kopf. »Du brauchst jetzt Ruhe.« die Königin griff sich an ihr Herz und versuchte ihre Stimme wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ihre Schwester war bereits mit Kind und Mann hinausgegangen um den Beiden etwas Zeit für sich zu lassen. Mit belegter Stimme fuhr sie fort.»Tu das … nie wieder!« sie schloss die Augen, atmete tief und unregelmäßig. Plötzlich konnte sie einen warmen Druck an ihrer Hand spüren. Liebevoll sah Mikeyla zu ihr hinauf. »Ich wollte dich nicht erschrecken. Es tut mir leid!« kam es entschuldigend. »Erschrecken?! Du wärst mir fast vor meinen eigenen Augen gestorben! Erschrecken, ist die absolute Untertreibung.« Tränen bahnten sich ihren weg. »Weißt du eigentlich was ich für eine Angst um dich hatte? Was für Sorgen ich hatte?! Wie weh es mir getan hatte dich dort so … so ..« sie rang nach Worten, schlug sich die Hände vors Gesicht und weinte. »Du hattest Angst um mich?« Mikeyla sah verwirrt zu Elsa, die langsam ihren Kopf hob. »Ja hatte ich!« »Oh.« »Oh?!« Ungläubig starrte die Blonde zu ihrem Gegenüber. Sie wusste nicht ob sie ihr einen Schneeball in ihr Gesicht feuern sollte oder ob sie sich an sie schmiegen wollte. Unbehaglich rutschte die Garu ein wenig herum. »Naja … ich … so leicht sterbe ich nicht. Schon gar nicht von normalen Pfeilen, da müsstest du schon mit etwas dickerem kommen. Es hat nur ein wenig weh getan … naja der Blutverlust war halt leider doch etwas höher.« drauf los plappernd, als wäre nichts geschehen versuchte Mikeyla ihr Gefährtin zu beruhigen. »Bevor ich es vergesse … danke!« kam es nun kleinlaut als sie zurück in das Bett sank und die Decke bis zur Nasenspitze zog. »Für?« »Den Schneeball an Hans Kopf? Und fürs Händchen halten, bei der Versorgung meiner Wunden.« Elsa legte die Stirn in Falten und lächelte Schwach. »Ich kann dich nicht sterben lassen. Ich brauche dich.« als es über ihre Lippen kam, riss sie geschockt die Augen auf und saß angespannt auf der Bettkante. Für einen kurzen Moment leuchteten die Bernstein farbenden Augen der Garu auf. »Ich weiß … wir müssen schließlich deinen Neffen aus den Fängen meiner Mutter befreien.« lächelte sie matt zurück. Beide Frauen wussten, dass dies nicht der wirkliche Grund war. Ja sie wollten ihn dort herausholen aber Elsa hatte sich eingestehen müssen das sie abhängig von der anderen Frau war, nun da sie ihr wieder gegenüberstand. Sie wollte bei ihr sein, genoss ihre Nähe. Es war kein Zwang es war … einfach natürlich. Die Blonde dankte Mikeyla im Stillen, dass sie nichts weiter dazu sagte. »Du solltest schlafen.« »Du musst nicht an meinem Bett wache halten.« »Ich bleibe hier! Wer weiß was du sonst für einen Unfug anstellst! Vielleicht kletterst du aus einem Bullauge oder gehst auf Erkundungstour und brichst dir dabei noch etwas.« erwiderte Elsa belustigt. »Ich schlaf aber auf dem Boden!« »Unterstehe dich! Du bist verletzt« »Ich kann nicht in deinem Bett schlafen! Wo sollst du denn sonst hin?« Ein spielerisches Lächeln zauberte sich auf Elsas Gesicht und sie bettete ihren Kopf kurzer Hand auf Mikeylas Brustkorb. »Ich find es bequem.« Das Gesicht der Garu wurde tief rot und ihr Herz überschlug sich förmlich. »Meine Wunden sind schon am abheilen ich kann wirklich auf dem Boden schlafen!« »Nein.« Resignierend gab die Schwarzhaarige ein lautes Grummeln von sich und zog Elsa in ihre Arme. »Das kann ja noch eine interessante Fahrt werden.« dann schloss sie die Augen und fiel lächelnd in einen tiefen erholsamen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)