Die Bürde von -Marluxia- (Charlie Weasley/Draco Malfoy) ================================================================================ Kapitel 17: Bürde 17 -------------------- - Bürde 17 - Charlie hatte die vergangene Nacht noch lange nachgedacht, während Draco an seiner Seite schlief. Nachdem er Draco ins Bett gebracht hatte, war es beschlossene Sache für den Rotschopf. Er wollte mit Draco über dessen Verwandlung reden. Er wollte mehr darüber erfahren. Wer hatte Draco verwandelt und warum? War es ein Unfall gewesen? Oder bewusst? Zudem war dem ehemaligen Drachenzähmer noch ein sehr wichtiges Detail aufgefallen: Er hatte Draco bislang zweimal nackt gesehen, aber nie hatte er die Bissstelle des Werwolfes, der den Blonden verwandelt hatte, gesehen. Doch das konnte nicht sein. Durch seine Arbeit als Werwolf-Betreuer wusste Charlie, dass der Biss eine unschöne Narbe zurückließ. Bei seinen anderen Patienten hatte er sie alle gesehen. Schließlich handelte es sich oftmals um eine tiefe Fleischwunde, die von einem magischen Wesen verursacht wurde. Er musste unbedingt mit Draco reden. Dieses Thema war wichtig! Bislang hatte Charlie Rücksicht auf den Blonden genommen. Vor allem als dieser ihm noch nicht vertrauen konnte, doch Charlie war der Meinung, dass sie das nächste Level erreicht hatten. So langsam müssten sie darüber reden. Das würde ihm helfen Draco zu verstehen und nicht womöglich in irgendein Fettnäpfchen zu treten. Außerdem würde es sicher auch dem Blondschopf gut tun darüber zu reden. Charlie bezweifelte, dass sich der Werwolf irgendwem seit seiner Verwandlung anvertraut hatte. Zumindest nicht freiwillig. Nachdenklich starrte Charlie in die Pfanne und beobachtete den Speck, der dort fröhlich vor sich hin brutzelte. Er würde Draco heute darauf ansprechen und er hoffte, dass sein Schützling keinen Rückzieher machen würde. Wenn sie nicht heute darüber sprachen, würde Charlie es wann anders probieren. Daher sollte Draco seinen Mut zusammen nehmen und mit ihm darüber sprechen. Was sollte denn schon passieren? Jedoch wusste Charlie, dass es für Draco so eine Sache war über solche sehr privaten Dinge zu reden. Allerdings war es kontraproduktiv so etwas in sich hinein zu fressen. Jedoch würde es noch schwierig genug werden Draco davon zu überzeugen. Das war fast schon eine Monsteraufgabe! Charlie konnte vieles, aber keine Berge versetzen. "Guten Morgen", drang es plötzlich an sein Ohr und als Charlie aufsah, entdeckte er Draco im Türrahmen. Sofort lächelte er. "Hey, gut geschlafen?" Draco nickte langsam und fragte: "Hast du mich ins Bett gebracht? Ich kann mich nicht daran erinnern selbst gegangen zu sein..." "Ja, du warst gestern Abend ziemlich erschöpft und bist schließlich eingeschlafen. Da habe ich dich nach einer Weile ins Bett gebracht", erklärte Charlie ruhig, woraufhin Draco leicht rot wurde und sich an den Tisch setzte. "Ist doch kein Problem. Habe ich gerne gemacht", sagte Charlie sogleich und lächelte, bevor er Rührei mit Speck servierte. "So, lass es dir schmecken." "Danke. Guten Appetit", wünschte Draco und schob sich den ersten Bissen in den Mund. Soweit, so gut. Jetzt musste sich Charlie langsam an dieses empfindliche Thema heranwagen. Das würde nicht einfach werden. Der Rotschopf räusperte sich, woraufhin Draco unvermittelt fragend aufsah. "Bald ist wieder Vollmond", fing Charlie das heikle Thema an, doch schon jetzt wusste er nicht wirklich wie er weitermachen sollte. Er hatte bereits jetzt das ungute Gefühl, dass Draco die Sache sofort abbrechen würde, wenn er erfuhr worum es Charlie bei diesem Gespräch ging. "Ja, ist nicht mehr lange...", murmelte Draco. Sein Körper begann ihm das langsam wieder durch unschöne Nebenwirkungen zu zeigen. Er hasste das. Kurz vor Vollmond fühlte er sich oft erschöpft , aber zugleich war sein innerer Wolf aufgeregt. An solchen Tagen merkte Draco deutlich seine - wie sollte man es nennen? - er bezeichnete es gerne als zweite Persönlichkeit, da er sich nach den Wolfsnächten an nichts erinnern konnte. Das gefiel dem Blondschopf nicht. Wer nahm schon gerne eine Gedächtnislücke von mehreren Stunden hin? Nur leider konnte er es nicht ändern. Dennoch mochte Draco es nicht. Er hatte lieber Kontrolle über sein Verhalten, was in diesen Vollmondnächten nicht gegeben ist. "Da hast du Recht. Jedenfalls...ich habe gestern Abend noch nachgedacht. Draco: Mir ist aufgefallen, dass ich noch kein einziges Mal deine Bisswunde gesehen habe, aber das ist nicht möglich. Ich weiß, dass diese Wunden nicht verschwinden. Magst du mir ein bisschen davon erzählen?", eröffnete Charlie das Gespräch und fand sich schon jetzt zu direkt. Na großartig. Hatte er sich nicht vorgenommen nicht mit der Tür ins Haus zu fallen? Und nun machte er so etwas. Die Retourkutsche kam prompt, denn der ehemalige Drachenzähmer entging nicht, wie Draco sich augenblicklich anspannte. "Ich will dir doch nichts Böses Draco. Ich möchte es lediglich verstehen. Genauso wie ich verstehen will, was am Tag deiner Verwandlung passiert ist. Wer war es und warum?", erklärte Charlie und sah Draco an, der immer unruhiger wurde. Letzten Endes führte es sogar dazu, dass Dracos Finger sich in die Tischkante verkrallten und der Blonde ihn warnend anknurrte. "Ich will nicht darüber reden!", zischte der Werwolf, doch so schnell wollte Charlie nicht aufgeben. "Draco, es hilft, wenn man darüber redet. Es ist nicht gut, wenn du solche Sachen in dich hineinfrisst. Dafür bin ich doch da. Ich höre dir zu." "Ich habe dir schon zu Anfang gesagt, dass ich keinen Therapeuten brauche!", fuhr Draco ihn gereizt an, während seine Haltung stark angespannt war. "Ich will ja auch nicht dein Therapeut sein. Ich will lediglich mit dir darüber reden. So trete ich in kein Fettnäpfchen und dir geht es danach besser. Versprochen. Man glaubt es zwar nicht, aber es hilft echt sich jemandem anzuvertrauen. Komm schon, Draco. Gib dir einen Ruck. Was soll denn schon passieren?" Draco starrte ihn frostig an, bevor er sich abrupt erhob und die Küche verließ. Charlie sah dem Blondschopf nach und seufzte leise. Na das war ja großartig gelaufen. Charlie rieb sich den Nacken und blickte auf Dracos unangerührten Teller. Jetzt hatte der Blonde nicht mal etwas gegessen. Das war einfach völlig schief gelaufen, aber er hatte bereits befürchtet, dass Draco ziemlich allergisch auf dieses Thema reagieren würde. "Hilft alles nichts...", murmelte Charlie und erhob sich, um dem Blonden zu folgen. Instinktiv ging er in Richtung Schlafzimmer und fand die Tür verschlossen vor. "...Draco! Nun komm schon. Sei nicht so ein sturer Esel. Lass uns darüber reden. Warum glaubst du mir denn nicht, dass es dir danach besser geht?", startete Charlie seinen zweiten Versuch. So leicht wollte er nicht aufgeben. Manchmal musste man eine Person zu seinem Glück zwingen. Man konnte hier zwar jetzt nicht sonderlich von Glück sprechen, aber es würde Draco nach dem Gespräch besser gehen. Da war sich Charlie sehr sicher. Als keine Antwort erfolgte, atmete Charlie tief durch. "Du hast dich noch niemandem anvertraut, nicht wahr? ", sprach Charlie nun möglichst sanft, um Draco vielleicht aus seinem Schneckenhaus herauszulocken. "Ich weiß auch, dass das ein großer Schritt für dich ist mit jemandem über solch intime Sachen zu sprechen, aber ich bin doch kein Fremder mehr. Ich mag dich Draco und ich möchte dir helfen. Allerdings kann ich das nicht, wenn du mir nicht vertraust. Gib dir einen Ruck, Wölfchen." Als erneut keine Antwort seitens Draco kam, seufzte Charlie, bevor er die Arme vor der Brust verschränkte und schnaubte. "Also schön. Ich habe bislang Rücksicht genommen und gewartet, dass du mit diesem Thema rausrückst, aber jetzt ist Schluss, Draco. Ich gehe hier nicht eher weg, bis du dich dazu entscheidest mit mir darüber zu reden. Du kannst nicht ewig so stur bleiben. Meinetwegen campiere ich hier direkt vor deiner Schlafzimmertür. Das ist mir völlig egal. Ich kann auch stur sein!" Doch selbst jetzt ignorierte Draco ihn, was Charlie schnauben ließ. "Gut, du hast es so gewollt." Der Rotschopf ließ sich eben der Tür auf seinen Hintern fallen und lehnte seufzend den Rücken gegen die Wand. Manchmal war Draco wirklich schwierig. Der Junge verstand gerade nicht, dass er ihm nichts Böses wollte. Die Verwandlung war ein ernstes Thema und es war nicht gut für Draco dieses Erlebnis alleine verarbeiten zu wollen. Früher oder später würde Draco das hoffentlich genauso sehen. Jetzt heißt es erst einmal abwarten und hoffen, dass der Blonde sich dazu entschied seinen Hintern zu Charlie zu bewegen. Nach knapp drei Stunden saß Charlie noch immer auf dem Boden, während so langsam seine Knochen protestierten. Stöhnend streckte Charlie seine Füße aus und schob die Hände in seine Jeanstaschen. Dieser kleine Blondschopf war wirklich verbissen. Charlie hob den Kopf und sah hoch zur Tür, aber es tat sich nichts. "Ich bin immer noch hier, falls du es wissen willst! Ich geb nicht auf, Draco!", ließ er den Blonden wissen, bevor er sich etwas bequemer hinsetzte und seufzte. Was machte man nicht alles mit? Der Kleine hielt tatsächlich noch eine weitere Stunde aus und bewies seinen Sturkopf. Charlie schnaubte und hatte inzwischen die Knie angezogen, auf denen er locker seine Unterarmer ruhen ließ. Dieser kleine Teufel! Doch plötzlich klickte das Schloss, woran Charlie schon nicht mehr geglaubt hatte. Die Tür wurde einen Spalt breit aufgeschoben und Draco starrte ihn an. "Du bist echt immer noch da...", murmelte er, woraufhin Charlie grinste. "Habe ich dir doch gesagt." Der Blonde seufzte und schob die Tür noch etwas mehr auf. "Und du gehst auch nicht weg?" "Nope. Das kannst du vergessen", sagte Charlie prompt und sah Draco ernst an. Der Blonde zögerte und kaute auf seiner Unterlippe herum, bevor er laut aufseufzte und nun ganz aus den Raum trat. Augenblicklich erhob sich Charlie und blickte den Werwolf lächelnd an."Du wirst es nicht bereuen. Glaub mir." Draco jedoch sah nur skeptisch drein, ehe er in Richtung Küche ging. Charlie folgte ihm auf den Fuß und gemeinsam setzten sie sich wie zuvor an Küchentisch, wo noch das inzwischen kalte Essen stand. "Verdammt...", murmelte Charlie, als auch schon prompt sein Magen laut knurrte, was ihn seufzen ließ. Er hatte heute noch nichts gegessen. Genauso wenig wie Draco. "Komm, ich mach uns schnell etwas Neues zu essen und dann können wir in aller Ruhe reden." Charlie lächelte, bevor er sich erhob und schnell abräumte, ehe er sich daran machte ein zweites Frühstück zu machen. Draco selbst merkte ebenfalls einen deutlichen Hunger und so erhob er sich, um den Tisch neu einzudecken. Schon bald servierte Charlie das zweite Frühstück, wobei es dieses Mal hoffentlich klappen würde. Inzwischen konnte man wohl eher von Mittagessen sprechen, aber egal. Hauptsache sie bekamen etwas in den Magen und konnten so ihren Hunger stillen. Denn Charlie fand, wenn man hungrig war, bekam man schnell schlechte Laune und das musste bei dem bevorstehenden, sensiblen Thema nun wirklich nicht sein. Nachdem sie aufgegessen hatten, räumte Charlie eilig ab, ehe er sich Draco wieder gegenüber setzte. Nun wurde es ernst. Er konnte deutlich sehen, dass Draco sich inzwischen erneut unwohl fühlte und bestimmt mit dem Gedanken spielte ein weiteres Mal zu flüchten. Charlie hoffte, dass der Jüngere diesem Drang nicht nachgab. Geduldig wartete der Weasley ab, dass der Blondschopf den ersten Schritt machen würde. Draco räusperte sich und rieb seinen Unterarm, während er den Blick gesenkt hielt und auf die Tischplatte sah. Alles in Draco sträubte sich dagegen dieses Gespräch zu führen, doch Charlie hatte gezeigt, dass er keine Ruhe geben würde. Draco seufzte leise und kaute unsicher auf seiner Unterlippe, bevor er schließlich begann: "Ich...du kannst die Bisswunde nicht sehen, weil ich einen Tarnzauber über meinen Körper gelegt habe, der die Wunde verschwinden lässt." Charlies Augen weiteten sich überrascht, doch er funkte nicht dazwischen. Draco selbst wusste nicht so recht wo er hinschauen sollte und ließ seinen Blick daher ziellos umherschweifen, während er weiter unsicher über seinen Unterarm strich. "Ich...weiß nicht inwieweit du involviert bist, aber damals in Hogwarts..." Draco stockte kurz und biss sich erneut auf die Unterlippe. "Ich war erst seit Kurzem ein Todesser, als der dunkle Lord mir den Befehl gab andere Todesser nach Hogwarts zu schleusen und Dumbledore zu töten." Der junge Werwolf schluckte und begann leicht zu zittern. "Ich habe an einem Verschwindekabinett gearbeitet und letzten Endes ist es mir dadurch auch gelungen Todesser nach Hogwarts zu bringen. In all dem Chaos stellte sich Dumbledore und hatte die Chance ihn umzubringen, aber...ich konnte es nicht. Alles in mir hat sich darin gesträubt diesen Mann zu töten, sodass Professor Snape diese Aufgabe für mich übernahm. Er hatte damals meiner Mutter geschworen auf mich aufzupassen. Naja...jedenfalls...war der dunkle Lord von meinem Versagen nicht sonderlich angetan, aber da ich letzten Endes die Todesser nach Hogwarts eingeschleust und Dumbledore tot war, hatte er mich lediglich mit dem Cruciatus bestraft. Ein anderes Mal war Potter mit seinen Freunden gefangen genommen worden und wurden nach Malfoy Manor gebracht, wo der dunkle Lord während des Krieges Unterschlupf gesucht hatte. Potters Gesicht war völlig entstellt gewesen und ich musste ihn identifizieren. Ich habe ihn sogleich erkannt, aber abgestritten, dass es Potter war. Nachdem Potter mit Hilfe des Hauselfen fliehen konnte, war natürlich klar, dass ich gelogen hatte. Der dunkle Lord war außer sich vor Wut. Er schrie und tobte und bezeichnete mich als wertlosen Todesser, der nur Ballast sei. Schließlich hatte ich jeden meiner Auftrag nicht sonderlich erfolgreich abgeschlossen." Draco hielt inne und schluckte. Noch nie hatte er mit jemandem über diese Erlebnisse gesprochen. Der Blonde merkte, wie das Zittern stärker wurde und er ballte krampfhaft seien Hände zu Fäusten. "Nachdem er mich - mal wieder - mit dem Cruciatus bestraft hatte, trat plötzlich so ein irres Grinsen in sein Gesicht. Plötzlich meinte er, dass bei mir vielleicht noch nicht alles verloren sei und...und rief Greyback zu sich." Erneut hielt Draco inne, der nun völlig verstört wirkte. "Er...er meinte, dass ich ihm als Werwolf vielleicht noch etwas nützen würde und erteilte Greyback den Befehl mich zu beißen. Man kann sich vorstellen, dass Greyback nicht gerade zimperlich war...", sagte Draco und wurde zum Schluss hin immer leiser. "Er hat mich brutal gebissen vor allen Augen, während der dunkle Lord nur gelacht hat, habe ich vor Schmerzen geschrien. Es...es kam mir endlos vor bis Greyback endlich von mir abgelassen hat." Hilflos zuckte Draco mit den Schultern und hielt den Blick gesenkt, da er merkte wie Tränen in seine Augen stiegen. "Es...tat so furchtbar weh." Der Blondschopf schüttelte den Kopf, wobei seine Haltung völlig verkrampft war. "Ich habe die Blicke der anderen gesehen. Höhnisch und grinsend haben sie zugesehen. Sie haben sich an meiner Bestrafung ergötzt." Nun konnte Draco ein Schluchzen nicht mehr zurückdrängen. "Nach meiner Verwandlung war ich am Boden zerstört und ich habe mich gefühlt wie irgendein Geist. Ich war völlig verzweifelt. In meinem desolaten Zustand habe ich dem dunklen Lord nicht wirklich etwas genutzt. Warum er mich nicht einfach beseitigt hat, weiß ich nicht. Vielleicht hatte er einen guten Tag? Wobei er so etwas nie hatte." Draco lachte gequält auf und hob hilflos seine Schultern. "Oder Greyback hat ihn angebettelt mich als kleines Spielzeug zu behalten. Ich weiß es nicht. Naja und danach kam schon bald die Schlacht von Hogwarts und letzten Endes der Tod des dunklen Lords. Ende der Geschichte." Charlie hatte die ganze Zeit über schweigend zugehört und obwohl Draco versuchte stark zu bleiben, rollten ihm die ersten Tränen über die Wangen. "Draco..." Der ehemalige Drachenzähmer erhob sich von seinem Platz und ging zu Draco hin, um den Blondschopf in seine Arme zu ziehen. Spätestens zu ab diesem Zeitpunkt brachen sämtliche Dämme bei Draco und er fing hilflos an zu weinen. Charlie drückte den ehemaligen Slytherin eng an sich und strich ihm beruhigend über den Rücken. "Schhh...ganz ruhig. Ich bin stolz auf dich, dass du mir das anvertraut hast", murmelte Charlie und strich Draco durch die blonden Haare, bevor er den Jüngeren ansah und lächelte. Draco schluchzte. "Du hast gesagt, d-danach geht es mir besser!" "Ich habe auch nicht gelogen. Sobald du dich beruhigt hast, wirst du froh sein diesen Ballast nicht mehr alleine auf deinen Schultern tragen zu müssen." Der Slytherin schluchzte erneut und versuchte weitere Tränen zurückzuhalten, doch es funktionierte nicht. "Ich mache dir jetzt erst einmal eine heiße Schokolade und du beruhigst dich ein bisschen, okay?" Charlie strich Draco noch einmal durch die blonden Haare, bevor er den Jüngeren sich setzen ließ und sich danach schnell daran machte eine heiße Schokolade anzurühren. Draco beobachtete den anderen schweigend, während er immer mal wieder aufschluchzte und sich die Tränen wegstrich. "Danke...", murmelte der Blonde, als Charlie ihm eine Tasse reichte und trank schließlich einen Schluck von der Schokolade. Das warme Getränk beruhigte ihn etwas und er sah zu, wie Charlie sich wieder an den Tisch setzte. Sie saßen eine ganze Weile schweigend in der Küche, während Draco trank und allmählich ruhiger wurde. Charlie selbst wartete geduldig ab, bevor er vorsichtig fragte: "Draco? Kannst du dir vorstellen mir mal die Bisswunde zu zeigen?" Wenn sie schon einmal bei dem Thema waren, dann sollten sie auch alles besprechen. Das sah Charlie zumindest so. Dann hatten sie dieses Thema vollständig abgehakt und mussten es nie wieder anfassen. Dracos Augen weiteten sich leicht bei dieser Frage und er schluckte sichtlich. Charlie lächelte schwach. "Dann haben wir das Thema ein für alle Mal abgehakt." Der Blonde zögerte und strich sich wieder unruhig über den Unterarm, bevor er zögernd nickte. "Also gut...", meinte Draco leise und atmete tief durch. "Ich zeige sie dir." Der Blondschopf stand auf und zog sich seinen dünnen Pullover über den Kopf, um seinen Oberkörper zu entblößen. Es war Draco sichtlich unangenehm, aber jetzt würde er es durchziehen. Der Blondschopf nahm seinen Zauberstab und murmelte den Gegenzauber. Charlie starrte gebannt auf den schlanken, blassen Oberkörper, der sich langsam zu verändern begann. Die Augen des ehemaligen Drachenzähmers weiteten sich, als nach und nach immer mehr Narben auf der elfenbeinfarbenen Haut erschienen. Dabei zog eine besonders große Narbe am Hals seine Aufmerksamkeit auf sich. Die Bisswunde. Es sah schlimm aus. Selbst nach all den Monaten noch. Und woher stammten die anderen Narben?! "Draco...", flüsterte Charlie und erhob sich, während Draco unsicher dreinsah. "Ich bin ein Wrack. Ich weiß!", sagte Draco verzweifelt, bevor er zusammenzuckte, als Charlie vorsichtig mit den Fingerspitzen die verheilte Fleischwunde nachfuhr. "Tut es weh?", fragte Charlie, doch Draco schüttelte den Kopf. "Nein, ab und zu ziept die Wunde etwas, aber sonst merkte ich nichts von ihr", erklärte der Blondschopf leise. Der Weasleyspross betrachtete die Wunde und fühlte wieder diese unbändige Wut in sich. Am liebsten würde er Greyback gerade in der Luft zerfetzen. "Und...die anderen Narben?", hakte Charlie leise nach, woraufhin Draco sich leicht verspannte. "Die sind teilweise von Greyback, aber teilweise auch von mir selbst. Ich habe sie mir wohl in meiner Wolfsform zugefügt." Draco zuckte hilflos mit den Schultern und lächelte schwach. Das war harter Tobak. Charlie wusste gar nicht wirklich was er sagen sollte, als Draco nach seinem Pullover fasste und ihn sich hastig wieder überzog. Danach senkte der Blonde beschämt den Blick und Charlie konnte es verstehen. Er würde Draco jetzt auch nicht weiter bedrängen. Stattdessen strich er Draco über die Wange und betrachtete den Jüngeren eine Weile, bevor er sich plötzlich vorbeugte und seine Lippen auf die von Draco drückte. Dabei schloss der Rothaarige seine Augen und legte eine Hand in Dracos Nacken, während sich die andere an Dracos Unterrücken legte, damit er den schmächtigen Körper vorsichtig an sich ziehen konnte. Der Blondschopf erschrak und seine Augen wurden groß, ehe er erschauerte, als Charlie ihm sachte über die Unterlippe strich und seine Lippen noch etwas mehr auf die seinen drückte. Der ehemalige Slytherin keuchte gedämpft auf und sogleich nutzte Charlie seine Chance, um mit seiner Zunge in die Mundhöhle des anderen zu gleiten. Dennoch versuchte sich Charlie zurückzuhalten, um Draco nicht zu verschrecken. Es fiel ihm zwar nicht so leicht, aber er wollte, dass auch Draco den Kuss erwiderte. Neckisch stupste er die Zunge des Werwolfes an und streichelte über dessen Steiß, während er unermüdlich versuchte Draco für diesen Kuss zu animieren. Der Jüngere merkte ein feines Kribbeln, was seinen Körper erfasste und sein Herz schneller zu klopfen begann. Letzten Endes schloss Draco seine Augen und fing an auf den Kuss einzugehen. Dabei fasste er in Charlies rötliche Haare, bevor ihr Kuss stetig begann leidenschaftlicher zu werden. Erst nach einer Weile lösten sich die beiden atemlos und sahen sich keuchend in die Augen. Keiner von ihnen sagte etwas, bevor Draco sich leicht auf die Zehenspitzen stellte und Charlie überraschend in einen zweiten Kuss zog. Charlie schaute überrascht, ehe er nachgab und auf den Kuss einging. Dabei kam es ihm plötzlich so vor, als ob sich Draco nach solchen Zärtlichkeiten verzehrte. Der zweite Kuss war hungrig und intensiv, während Draco seinen Körper näher an den von Charlie brachte. Es raubte Charlie förmlich den Atem und letzten Endes löste er sich schwer atmend von dem Jüngeren, der langsam die Augen öffnete und Charlie ansah. Plötzlich wurden Dracos Augen ganz groß und der Blondschopf zuckte erschrocken zurück, ehe er zu stottern anfing. "W-was habe ich getan? Bei Merlin!" Der Werwolf schlug sich die Hände vor das Gesicht und schüttelte den Kopf. Erst erzählte er Charlie seine tragische Geschichte und dann knutschte er ihn ab?! Grandios! Charlie blinzelte, bevor er die Hände an Dracos Schultern legte. "Hey, mach dir doch keinen Stress. Es ist alles okay." "Nichts ist okay! Ich habe dich förmlich abgeknutscht!", brauste Draco auf, der die Hände nun von seinem Gesicht nahm und Charlie ansah, der schief grinste. "Genau genommen hab ich die Knutscherei angefangen. Schon wieder..." Denn bei ihrem ersten Kuss war er schließlich auch der Auslöser gewesen und dann gab es da ja noch so eine Szene unter der Dusche, von der Draco nichts wusste. Draco blickte etwas zweifelnd dein, während Charlie die Hände sinken ließ und mit den Schultern zuckte. "Man...reagiert schon mal emotional über?", versuchte Charlie ihr Verhalten zu erklären, woraufhin Draco eine Augenbraue hob. "Nicht?" Dracos Mundwinkel zuckten amüsiert und er hob leicht die Schultern. "Ich weiß ja nicht. Wenn dem so ist, dann hätte ich Potter ja ganz schön oft abknutschen müssen bei unseren stetigen Streitereien." Augenblicklich verzog Draco das Gesicht und schüttelte sich. "Aber das will ich mir gar nicht näher vorstellen." "Aber mit mir schon?", fragte Charlie nun grinsend und deutete lässig mit dem Daumen auf sich, wodurch Draco augenblicklich rot wurde. "Ihr verdammten Wiesel! Nehmt nicht immer alles so wörtlich!", fauchte der Blondschopf, während Charlie als Antwort nur lachte und Dracos Herz schneller schlagen ließ. Charlie zwinkerte Draco schließlich zu, bevor er einen Arm um ihn legte und ihn an sich zog. "Ich mache dir einen Vorschlag: Wir spielen jetzt eine Partie Zaubererschach, wo du mich richtig schön abzocken kannst und mich damit zum Verzweifeln bringst. Ist das 'n Deal?" Draco sah zu Charlie auf und überlegte kurz, ehe er begann zu lächeln. "Klingt verlockend." Der Ältere grinste prompt. "Abgemacht." _________________________________ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)