Die Bürde von -Marluxia- (Charlie Weasley/Draco Malfoy) ================================================================================ Kapitel 8: Bürde 8 ------------------ - Kapitel 8 - Von wegen die Welt würde morgen wieder besser aussehen. Er war ja so blöd. Kopfschüttelnd war Charlie dabei seine Pfannkuchen mit Zimtgeschmack zu machen und stand dazu in Dracos kleiner Küche. Alles besser. Von wegen. Heute Nacht war Vollmond. Als ob es Draco da gutgehen würde! Jetzt konnte er es leider auch nicht mehr ändern. Seufzend deckte er den Tisch und ging schließlich zum Schlafzimmer, wo er sachte gegen die Tür klopfte. "Draco? Bist du schon wach? Ich habe uns Frühstück gemacht", verkündete Charlie, bevor er die Tür öffnete und einen Blick ins Zimmer riskierte. "Draco?" Im nächsten Moment wurden Charlies Augen groß. Gab es einen ungünstigen Zeitpunkt als diesen? Wohl kaum. Draco sah erschrocken über seine Schulter und starrte Charlie entsetzt an, während seine Wangen sich rot färbten. Hastig zog Draco sich seine frische Shorts ganz hoch, um seinen nackte Kehrseite zu bedecken, bevor er verlegen wegsah. "T-tut mir wahnsinnig leid. Das...das Frühstück ist fertig", stotterte Charlie , ehe er schnell die Tür hinter sich zuzog und hastig in die kleine Küche ging, um sich anschließend durch das rötliche Haar zu fahren. "Fuck...", murmelte er und stützte sich an der Küchenanrichte ab. In Bezug auf Draco schien alles schief zu laufen. Charlie schüttelte den Kopf. Das war ihm bei seinen anderen Patienten nicht passiert! Bei Draco hingegen zog er solche Situationen scheinbar magisch an. Es war nicht zu fassen. Charlie schluckte, als vor seinem Auge nochmal die hübsche Kehrseite des Jungen auftauchte. Gequält schloss er die Augen. Es war ein netter Hintern gewesen. Wirklich. Bei Merlin! Charlie raufte sich seine Haare. Er sollte professionell bleiben und nicht über Dracos Hintern fantasieren. "Trotzdem hübsch...", murmelte Charlie und strich sich über die Brust, ehe er den Teller mit den Pfannkuchen auf den Tisch stellte. Wenig später tauchte Draco im Türrahmen auf, der verlegen ein 'Guten Morgen' nuschelte und sich danach an den Tisch setzte. Charlie nickte ihm zu und versuchte die peinliche Atmosphäre etwas aufzulockern. "Magst du einen Kakao haben?", fragte der Weasley fröhlich, woraufhin Draco aufsah und nickte. "Kommt sofort mein Herr", meinte Charlie grinsend, ehe er einen Kakao anrührte und die Tasse vor Draco abstellte. Kurz darauf setzte er sich dem Blonden gegenüber und schaute fragend drein. "Geht es dir wieder besser?" "Mh?" Draco sah zu ihm auf, ehe er vorsichtig nickte und schüchtern lächelte. "Ja, es geht mir wieder gut." "Das freut mich." Charlie nahm sich einen der zahlreichen Pfannkuchen und wünschte dem Jüngeren einen 'Guten Appetit', um danach selbst mit dem Essen zu beginnen. Eine kurze Zeit herrschte Schweigen zwischen ihnen, bevor Charlie erwähnte: "Heute Nacht ist Vollmond." Es kam ein zaghaftes Nicken von Draco zurück. "Aber dieses Mal musst du die Nacht nicht alleine verbringen. Ich helfe dir dabei", verkündete Charlie stolz, doch anstatt das Draco erfreut schaute, wirkte er viel mehr schockiert. "Was?! Nein! Ich..ich würde dir weh tun!", rief Draco und schüttelte den Kopf. "Was ist das für eine schwachsinnige Idee?!" "Ich bin dein Betreuer", rechtfertigte sich Charlie empört. "Ja und? Deswegen musst du dich nicht gleich in Lebensgefahr begeben! Vielleicht...vielleicht verwandel ich doch sogar auch ausversehen...", wurde Draco leiser und seine Körperhaltung verkrampfte sich. Charlie schüttelte den Kopf und fasste nach Dracos verspannten Händen. "Draco, ich bin mir sehr sicher, dass du mir nicht weh tun wirst. Außerdem habe ich da noch ein Ass im Ärmel." Er zwinkerte dem zweifelnden Blonden zu, ehe er dessen Hände wieder losließ. "Du wirst heute Abend schon sehen. Ich habe uns zwei auch schon ein schönes Plätzchen ausgesucht, wo das Ministerium die Verwandlungen noch erlaubt." Charlie verzog das Gesicht. "Erst letzten Monat haben sie wieder Gebiete gestrichen, aber keine neuen hinzugefügt. Aber dann Wolfsrudel unterbinden wollen. Einfach lächerlich. Das Ministerium selbst verursacht damit nur selbst, dass sich an Vollmond Werwolfsrudel bilden, da sie nicht wissen wohin." Charlie schüttelte den Kopf. "Aber keine Sorge. Den Platz, den ich uns ausgesucht habe, ist noch nicht so überfüllt. Da werden wir unsere Ruhe haben." Draco sah noch immer nicht überzeugt aus, doch Charlie ging nicht weiter auf das Thema ein. Er würde mitkommen und Ende der Diskussion. ~*~ Es war kurz vor Mitternacht, als George und Draco in dem Wald ankamen, den Charlie ausgesucht hatte. Der Wald lag deutlich abseits von London und der Rotschopf führte seinen Schützling auf eine kleine Lichtung, wo sie sich auf einen umgestürzten Baumstamm setzten. "Okay. Hier ist unser Schlachtplan", verkündete Charlie dramatisch, während Draco eine Augenbraue hob. "Ich werde um uns herum Schutzzauber errichten. Nebenbei ziehst du dich aus, damit deine Kleidung nicht kaputt geht. Nachdem du dich in einen Werwolf verwandelt hast, zeige ich mich, damit du dich als Wolf an meinen Geruch gewöhnen kannst. Es wäre sehr freundlich, wenn du mich akzeptieren würdest, bevor du mich zerfleischt", meinte Charlie grinsend, woraufhin Draco etwas blass wurde. Als der Ältere das sah, wuschelte er Draco beruhigend durch die Haare. "Keine Sorge Wölfchen. Ich habe vollstes Vertrauen in dich. Du wirst mir nichts tun. Das weiß ich einfach." Charlie lächelte, ehe er wieder breit grinste und bedeutungsvoll einen Finger hob. "Und dann wird mein Trumpf kommen", tönte der ehemalige Drachenzähmer, während Draco leicht zweifelnd und skeptisch zugleich aussah. "Und wie soll dieser Trumpf bitte aussehen?" Charlie lachte und schlug sich einmal auf die Brust. "Ich bin ein Animagus!", posaunte Charlie frei heraus, während Draco ihn ungläubig ansah. "Das ist es? Das ist dein Trumpf?" Charlie nickte bekräftigend, woraufhin Draco ihm einen Vogel zeigte. "Du bist doch bescheuert! Was kommt dabei heraus? Ein kleines, rotes Eichhörnchen, was ich als Snack verspeise?" Draco schüttelte den Kopf, während er sich über einen Arm strich. Seine Haut begann zu kribbeln. Ein deutliches Zeichen für den bevorstehenden Vollmond, was ihn kurzzeitig in den Himmel schauen ließ. Lange Zeit hatten sie nicht mehr. "Es wird funktionieren. Ich bin mir ganz sicher. Ich werde mich vor dir verwandeln, nachdem du mich akzeptiert hast und alles ist in Butter", sagte Charlie bekräftigend, ehe er sich erhob. "Okay, wir sollten so langsam anfangen. Viel Zeit haben wir nicht mehr. Himmel bin ich aufgeregt. Ich sehe meinen kleinen Hausdrachen zum ersten Mal in seiner Wolfsform", rief Charlie fröhlich und zückte seinen Zauberstab. "Meinen kleinen Kuschelwolf", erzählte Charlie weiter, bevor er seinen Zauberstab schwang und verschiedene Zauber sprach, um die Schutzbanne zu errichten. Er glaubte zwar nicht, dass so spät noch Muggel unterwegs waren, aber sicher war sicher. Egal wie weit abseits sie von der Bevölkerung waren. Charlie wollte vorbereitet sein. Draco seufzte leise und erhob sich, bevor er kurz zögerte. Ausziehen. Unweigerlich musste er an ihre Konfrontation von heute Morgen denken und wurde augenblicklich rot. Es war so peinlich gewesen und jetzt sollte er sich freiwillig vor dem Rotschopf ausziehen? Draco räusperte sich und sah kurz über die Schulter zu Charlie, der eifrig dabei war die Banne zu errichten. Der Blondschopf atmete tief durch, bevor er begann sein Hemd aufzuknöpfen und es sich über die Schulter zu streifen. Nach und nach folgte ein Kleidungsstück nach dem anderen, welche Draco schlussendlich fein säuberlich auf einem Stapel zusammenpackte und diesen in die Tasche legte, die Charlie mitgebracht hatte. Draco fühlte sich etwas unwohl und er wagte es nicht zu Charlie rüber zu schauen. Es war ihm zu unangenehm. Stattdessen richtete er den Blick zum Himmel und betrachtete den Mond. Gleich. Gleich war es soweit. Das Licht des Mondes traf bereits leicht auf seinen Körper und ließ seine Haut erneut kribbeln. Draco zwang sich dazu seine Atmung möglichst ruhig zu halten. Er kannte das doch schon. Es war nichts neues mehr. Die Prozedur hatte er bislang jedes Mal erfolgreich hinter sich gebracht und würde das auch dieses Mal. Doch dieses Mal war es anders. Heute war er nicht alleine. Draco schluckte und schloss für einen Moment seine Augen. //Bitte lass alles gutgehen...//, dachte er verzweifelt. Er könnte es nicht ertragen, wenn er sich zurückverwandeln würde und kurz darauf mit Charlies Leichte konfrontiert wurde. Draco erzitterte bei dem Gedanken. Nein, er würde sich zusammen reißen. Er würde Charlie nicht verletzen! Charlie hatte schlussendlich alle Zauber gesprochen und lief zum Baumstamm, wo er ihre Tasche in einem Baumloch verschwinden ließ. Zufrieden richtete sich Charlie auf und sah zu Draco, bevor ihm förmlich die Spucke wegblieb. Er starrte Draco an, der seinen Blick auf den Mond gerichtet hatte, während sein Körper in dem Licht des Mondes getränkt war. Dadurch wirkte Dracos Haut wie feines Porzellan. Ein wunderschöner Anblick. Charlie schluckte und befeuchtete seine Lippen. Bei Merlin. Der Vollmond erreichte schließlich seinen Höhepunkt und augenblicklich ging Draco mit einem Schrei zu Boden. Er fiel auf seine Knie und stützte sich mit seinen Händen ab, während ein Beben durch seinen Körper ging. Er keuchte auf und seine silbergrauen Augen waren weit aufgerissen. Dracos Körper begann zu zucken und erneut stieß Draco einen lauten Schrei aus. Seine Knochen begannen zu schmerzen, wodurch Dracos Haltung leicht in sich zusammensackte. Am liebsten wäre Charlie zu dem Blonden gelaufen und hätte ihm irgendwie geholfen, doch er wusste, dass konnte er nicht. Nichts würde diese schmerzhafte Prozedur erträglicher machen. Charlie schluckte. Er hatte die Verwandlung inzwischen ein paar Mal gesehen, doch jedes Mal war es aufs Neue schrecklich. Sein Blick lag auf den zitternden, schneeweißen Körper, der sich unter dem Blick des Vollmondes immer mehr begann zu verändern. Schmerzerfülltes Schreien war zu hören und Charlies Körper verspannte sich. Es mussten unbeschreibliche Schmerzen sein, die Draco gerade durch litt. Plötzlich hörte man ein Aufheulen und Charlie betrachtete den wunderhübschen silbergrauen Wolf, der den Mond betrachtete. Nun wurde es also ernst für ihn. Charlie straffte sich und näherte sich behutsam dem Wolf, da er ihn nicht verschrecken wollte. Zeitgleich durfte er keinerlei Angst zeigen. Stattdessen musste er dem Wolf mit gewissem Respekt entgegentreten und zeigen, dass er ihm mindestens ebenbürtig war. Auf einmal schnupperte der Wolf in der Luft und sah über seine Schulter, als er Charlie wahrnahm. Sofort ging der Wolf in Abwehrhaltung und knurrte ihn bedrohlich an. Charlie blieb augenblicklich stehen und sah den Wolf ruhig an. Jetzt kam es drauf an. Der Wolf knurrte noch immer und sah ihn feindselig an. //Komm schon Draco...//, dachte Charlie, während er weiter möglichst eine ruhige und autoritäre Haltung beibehielt. Der Wolf näherte sich ihm noch immer knurrend und fixierte ihn mit seinen dunklen Augen, ehe er ein paar Meter vor Charlie innehielt und ihn musterte. Kurz darauf schnupperte der Wolf ein weiteres Mal in der Luft, bevor er die Ohren spitzte. Plötzlich hellte sich das Gesicht des Wolfes auf und er begann zu hecheln, während er freudig mit dem Schweif wedelte. Charlie musste grinsen. "Na Wölfchen? Hast du mich erkannt?" Der Rotschopf trat behutsam an den Wolf heran, ehe er langsam die Hand ausstreckte und schließlich den Kopf des Raubtieres kraulte. "Sagte ich ja. Kuschelwolf...", murmelte Charlie, als der Wolf genießend die Augen schloss und die Ohren leicht anlegte. Okay, die erste Hürde war überwunden. Nun kam die zweite. Charlie zog seine Hand zurück, woraufhin Draco fragend dreinsah und den Kopf leicht neigte. Himmel war er süß. Wenn man ein fleischfressendes Raubtier als süß bezeichnen konnte... Charlie richtete sich auf und trat ein paar Schritte zurück, bevor er tief durchatmete und sich schließlich in seine Animagusform verwandelte. Im nächsten Augenblick stand ein Rothund vor dem Wolf, der den Werwolf in Größe und Gewicht überragte. Jetzt kam es darauf an. Würde Draco ihn auch in dieser Form als Rudelmitglied akzeptieren? Charlie streckte seinen Rücken durch, um möglichst majestätisch auszusehen. Er wollte dem Werwolf so zeigen, dass er es wert war in sein Rudel aufgenommen zu werden. Wobei sich Charlie selbst als das Alphatier ihres kleinen 2er-Rudels sah, doch darüber könnten sie ja noch reden. Wichtig war erst einmal Draco zu zeigen, dass er keinen Ärger wollte, weswegen er sich nun hinlegte und den silbergrauen Werwolf hechelnd ansah, bevor er ihn freudig anbellte. Der Werwolf hingegen wirkte skeptisch und wusste nicht so ganz was er von dieser Aktion halten sollte. Viel mehr knurrte er Charlie leicht an und tänzelte unbeholfen auf der Stelle herum. Schließlich hatte sich Charlie eben noch in seiner Menschenform präsentiert und jetzt musste er sich mit diesem Rothund auseinandersetzen! Draco zeigte augenblicklich seine Lefzen und knurrte Charlie weiter an. Dieser senkte den Kopf auf seine Pfoten und schaute zu Draco auf. Als der Werwolf diese Unterwürfigkeit sah, wedelte er leicht mit dem Schweif. Charlie brummte innerlich. Dieser kleine Bengel. Er würde ihm noch zeigen wer hier der potenzielle Alpha war. Doch erst einmal sollte er sich glücklich schätzen, dass Draco ihn akzeptiert hatte. Der Wolf trat näher und musterte ihn mit seinen dunklen Augen, bevor er kurz schnupperte und schließlich freudig hechelte. Okay, zweite und letzte Hürde überwunden. Charlie grinste und richtete sich sogleich auf, wobei er Draco damit überragte. Als der Wolf dies merkte, knurrte er, doch Charlie grinste nur weiter, ehe er Draco mit der Nase anstupste und schließlich in Richtung Wald ging. Er wollte, dass sich Draco in den nächsten paar Stunden möglichst austobte, damit sein innerer Wolf zufrieden war. Kurz zögerte der Wolf, doch dann tapste er hinter dem Rothund her. Nach mehreren Stunden kehrten sie zu ihrer kleinen Lichtung zurück und Draco legte sich hechelnd vor ihn. Charlie hatte es in den letzten Stunden geschafft, dass Draco ihn als Alpha ansah. Doch erst nachdem er Draco mit einer entsprechenden Beute beeindruckt hatte. Bei Merlin. Zuhause müsste er sich unbedingt seinen Mund ausspülen. Er konnte nicht fassen, dass er tatsächlich einen Hirsch zur Strecke gebracht hatte. Draco hingegen hatte den Hirsch freudig verputzt, als Charlie ihm dies erlaubt hatte. Der Blonde hatte da weniger Probleme, aber das war keine Überraschung. Schließlich war Draco im Moment mehr Tier als Mensch. Charlie hingegen hatte nur seinen Körper getauscht, aber seinen Menschenverstand behalten. Das war ein deutlicher Unterschied! Wie dem auch sei. Er schien den Wolf für sich gewonnen zu haben und das war die Hauptsache. So konnte er Draco die nächsten Vollmondnächte problemlos begleiten und das war ihm wichtig gewesen. Plötzlich hörte Charlie ein Winseln und sah zu dem Werwolf, der nicht glücklich darüber war keine Aufmerksamkeit zu bekommen. Unfassbar. Erst als Charlie sich ihm noch immer in seiner Animagusform näherte, hellte sich dessen Gesicht auf. Charlie seufzte leise und ließ sich dazu hinreißen seinem süßen Wölfchen über die pelzige Wange zu schlecken. Danach gab er seine Rothundgestalt auf und verwandelte sich ohne jegliche Schmerzen zurück, bevor er dem Wolf über den Kopf wuschelte. Der Werwolf bellte und Charlie musste lachen, als sich der silbergraue Wolf auf den Rücken warf. "Na mein kleiner Kuschelwolf?", meinte Charlie amüsiert, ehe er Draco über den Bauch wuschelte und ihn dort kraulte. Da sagte einer noch, dass Werwölfe gefährlich waren. Charlie schüttelte den Kopf. Doch nur wenn man sie provozierte und das tat das Ministerium. Ansonsten ging der Werwolf seinen Instinkten nach und tobte sich ihm Wald aus, wo er wie ein ganz normaler Wolf Wild riss, um sich zu ernähren. Warum verstand die Zaubererwelt das nicht? Man könnte ein harmonisches Miteinander auf die Beine stellen, aber wenn sich das Ministerium so weiter verhielt, war das wohl kaum möglich. Charlie wollte ja nicht damit sagen, dass alle Werwölfe harmlos waren. Bei weitem nicht. Es gab ebenso schwarze Schafe, aber das hatte die Zauberergemeinschaft doch auch. Das war nichts anderes. Man war einfach zu stur und wollte lieber seinen Scheuklappenblick behalten. Das ärgerte Charlie maßlos. Unerwartet hörte Charlie ein schmerzerfülltes Winseln und blinzelnd sah auf den Werwolf herab, ehe er in den Himmel blickte. Der Vollmond begann zu verschwinden und das sorgte dafür, dass sich die Haltung des Werwolfes verkrampfte und dadurch immer lauter winselte. "Schh...alles gut...", murmelte Charlie und strich beruhigend über den zitternden Tierkörper, ehe der Wolf laut aufheulte. Die Bürde ein Werwolf zu sein, forderte wieder seinen Tribut. Der Körper begann sich unter Schmerzen zu verändern und schließlich lag ein erschöpfter Draco in Charlies Armen. Der Blonde konnte kaum die Augen offenhalten und Charlie drückte den Jungen instinktiv an sich. Wie hatte er die anderen Vollmondnächte nur alleine durchgestanden? Wortlos erhob sich Charlie mit Draco auf dem Arm und ging zu dem Baumstamm, wo er sich mit Draco hinsetzte. Er hielt den jungen Malfoy weiterhin fest, während er die Tasche aus dem Baumloch zog und in ihr herumwühlte, bis er ein großes Handtuch herauszog und es um Draco schlang, damit dieser nicht fror. "Ich bringe dich jetzt nach Hause, Draco...", erklärte er ihm leise und strich seinem Wölfchen durch die Haare, ehe er Draco anlächelte, dem immer wieder die Augen zufielen. Kurz darauf apparierte Charlie und tauchte in Dracos Schlafzimmer auf. Er legte Draco ins Bett, den er mithilfe eines Zaubers eine frische Shorts anzog und deckte den Jungen danach ordentlich zu. Charlie beschloss den Rest der Nacht bei Draco zu verbringen. Schließlich war es schon 4 Uhr in der Früh. Da hatte er keine Lust nochmal in seine eigene Wohnung zurückzukehren, obwohl dies per Apparieren schnell gemacht war. Nein, er wollte bei seinem Wölfchen bleiben. Lächelnd setzte er sich an den Bettrand und beobachtete Draco, dem die Augen bereits zugefallen war. Charlie vernahm eine ruhige Atmung und ließ ihn wissen, dass Draco bereits eingeschlafen war. Er hatte darauf geachtet, dass sich Draco als Wolf richtig austobte, sodass er die restliche Nacht gut durchschlafen und sich so erholen konnte. "Wir haben unsere erste, gemeinsame Vollmondnacht gemeistert, Wölfchen...", flüsterte Charlie und drückte Draco einen Kuss auf die Stirn, bevor er lächelte und seine Stirn an Dracos lehnte. Er fühlte sich richtig gut... _______________ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)