🕕🕖The Blood of the Time🕒🕚 von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Das Blut der Zeit ---------------------------- Das Blut der Zeit Der Raum war in blutrotes Licht getaucht, das von den Fackeln, die an den Rändern stan-den ausgestrahlt wurde. Ihre unruhig züngelnden Flammen waren feuerrot. Ansonsten war der Raum leer, bis auf einen rabenschwarzen, steinernen Altar, der in der Mitte des Raumes stand. Auch der Boden war schwarz. Mir gegen über stand ein Mann in schwar-zer Kutte. Sein Gesicht war verdeckt und in dem Augenblick, wo ich ihn ansah, ver-schwanden alle meine Erinnerungen. Ich wusste nicht wer ich war, noch wie ich hier her gefunden hatte, nur eine Sache wusste ich noch ganz genau: dieser Mann war mein Feind! Das sagte mir mein Gefühl. Vorsichtig ging ich einen Schritt auf ihn zu. Die schwarze Seide meines Kleides raschelte. Wie von dem Geräusch geweckt, wandte der Mann mir ruckartig sein Gesicht zu und starrte mich an. Als hätte ich einen elektrischen Schlag bekommen zuckte ich zusammen. Seine Haut war schneeweiß und seine schwarzen Haare waren straff zu einem Zopf zurück gebunden. Nicht einmal seine Lippen hatten Farbe. Seine gefühlslosen, roten Augen wirkten wie das Tor zur Hölle. Seine Lippen kräuselten sich zu einem spöttischen Lächeln: "Was hast du vor, Mädchen der Zeit?" Ich wusste nicht wovon er sprach. Darum fragte ich forschend zurück: "Wer bist du?" Er lachte stumpf: "Du weißt nicht wer du bist, fragst aber nur nach dem Namen deines Gegenüber? Das ist etwas ganz neues! Nun, ich will es dir nicht verschweigen, doch im Augenblick reicht es, dass du weißt, dass ich, Lord Moarte der König des Reichs der Toten bin!" Meine Angst kroch mir langsam über den Rücken und hinterließ eine Gänsehaut. Um sie nicht offen zu zeigen, knurrte ich ihn an: "Was willst du, Moarte?" Er entblößte seine rechte Hand. An jedem Finger hatte er lange, furchteinflößende Krallen. Als könnte er meine Gedanken lesen, erklärte er frohlockend: "Ich will nur ein paar Tropfen deines Blutes! Nichts weiter!" Wütend zogen sich meine Mundwinkel nach oben, so dass er meine Eckzähne sehen konnte. Ein zischendes Geräusch entfuhr meiner Kehle. Nein, es war vielmehr ein fauchen. Erschrocken zuckte ich zusammen. Hatte ich wirklich gerade dieses Geräusch von mir gegeben? Moarte lachte schallend auf: "Kratzbürstig wie eh und je! Allerdings habe ich nicht vor dich zu töten, wie du vermutlich denkst. Noch nicht!" Ich fletschte erneut die Zähne. Auch wenn ich nicht wusste, wer ich war, wollte ich am Leben bleiben. Also packte ich die rote Fackel und richtete sie auf Moarte: "Ich verlange, dass du mich auf der Stelle nach Hause gehen lässt!" Wo immer das auch sein mag. Fügte ich in Gedanken hinzu. Moarte seufzte mitleidig: "Bei jedem unserer Treffen, begehst du den gleichen Fehler! Wird es jemals anders sein?" Ich versuchte mich nicht verwirren zu lassen: "Was soll ich den falsch machen?" Er schüttelte traurig den Kopf: "Du bist wirklich bemitleidenswert. Jedes Mal vergisst du es. Du solltest…" "Was? Was vergesse ich jedes Mal?", unterbrach ich ihn. "Du vergisst dass alles in dieser Ruine meinen Befehlen unterliegt. Es ist aber auch kein Wunder, das du dich nicht erinnern kannst. Schließlich entkommt niemand meinen Bannsprüchen.", erklärte er, kein bisschen verärgert, über die Unterbrechung. Dann machte er eine flüchtige Handbewegung. Augenblicklich erlosch meine Fackel. Ärgerlich schnalzte ich mit der Zunge und warf das nutzlose Stück Holz in die Ecke. Moarte grinste breit. Wütend ballte ich die Faust. Oberflächlich handeln brachte nichts. Also musste ich genauer nachdenken: Ich schien schon einmal hier gewesen zu sein. Vermutlich wusste er deshalb, was ich wissen wollte, ohne dass ich eine Frage gestellt hatte. Er kannte mich vielleicht sogar schon in und auswendig. Dann wusste er auch, wie ich reagieren würde. Wenn ich jetzt etwas täte, worauf ich eigentlich niemals käme es zu tun, würde er bestimmt nicht damit rechnen. Also musste ich etwas tun, was mir völlig sinnlos erschien. Ich schaute an die Decke. Wie ein Spinnennetz hingen dort verschiedene Seile über den ganzen Raum verteilt. Moarte könnte sie als Waffe gegen mich benutzen, wenn ich auch nicht wusste wie. Aus diesem Grund hätte ich sie dann vermutlich durchgeschnitten. Ich wollte aber das Gegenteil von dem machen, was mir einfiel. Ich beschloss meinen Plan in die Tat umsetzen. Mit einem gewagten Sprung hechtete ich auf das Gerüst, und krallte meine Finger in das Tau. Wie angewurzelt stand Moarte nun unter mir. Meine Theorie schien zu stimmen. Er wirkte überrascht. Das sollte ich ausnutzen. Ich wollte gerade die Flucht ergreifen, als mir wieder einfiel, was ich eigentlich vorgehabt hatte. Flucht ist mein erster Gedanke gewesen ich musste also den zweiten Gedanken nehmen. Die Seile waren schwarz, was mich vermuten ließ, dass sie mit Pech eingerieben waren. Pech brannte gut und schnell. Ich nahm aus den Augenwinkeln war, das Moarte sich in Bewegung setzte. Ich musste schnell handeln! Ich packte mit meiner rechten Hand ein loses Seil, während ich mich mit der linken Hand an einem gesicherten Tau festhielt und hinunter sprang. Unten ange-kommen ließ ich mit der linken Hand los, um rasant ein paar Runden um Moarte zu dre-hen. Als er wie ein Packet verpackt war, knotete ich das Ende des Seiles am Altar fest. Keine Sekunde später hechtete ich zu den Fackeln, riss sie aus der Halterung und hielt sie an das Seil. Wie ich mir gedacht hatte, brannte es sofort lichterloh. Das Feuer breitete sich ohne Vorwarnung aus und setzte das gesamte Netzt in Brand. Es sah aus, als wenn die gesamte Decke in Brand stehen würde. Es knisterte bedrohlich. Doch nicht nur die Decke brannte. Auch an der Stelle, wo Moarte gestanden hatte, leuchtete das Feuer auf. Doch mir war klar, dass er noch lebte. Vielleicht hatte ich diesen Körper zerstört, doch er war der Heerscher der Toten! So leicht brachte man ihn nicht um. Seine Seele würde ewig leben. Doch vor diesem Körper brauchte ich mich nicht mehr zu fürchten. Ich konn-te nun nach Hause. Aber wo war das? Ich hatte nicht die geringste Erinnerung. Vermut-lich sollte ich zuerst seinen Tempel verlassen. Mein Blick schweifte den Altar. Ein Haufen schwarzes Pulver lag auf dem Tisch. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Es war Schwarzpulver! Genau dass, was ich brauchte. Ich nahm mir eine Hand davon und warf es an die Decke. Noch im selben Augenblick warf ich mich flach auf den Boden. Die fol-gende Explosion ging mir durch Mark und Bein. Der ganze Raum zitterte, als die Decke in die Luft gesprengt wurde. Erdklumpen stürzten herab und bedeckten die Erde. Der Rauch nahm mir die Sicht und setzte sich in meinen Lungen fest. Ich versuchte ein ersticktes Husten, doch es kam nur ein Röcheln heraus. Keuchend drehte ich mich auf den Rücken und sah mir die Decke an. Statt der feurigen Decke befand sich über mir nur ein großes klaffendes Loch. Asche und Staub rieselte auf mein Gesicht herab, doch ich konnte einen Lichtstrahl entdecken, der durch die Decke schien. Ohne meinen Blick von der Sonne zu lösen, rappelte ich mich auf und sprang nach draußen. Ich konnte mich nicht erinnern jemals zuvor etwas vergleichbar Schönes gesehen zu haben. Es war ein von Bergen eingekesseltes Tal, das von gleisend hellen Sonnenstrahlen erhellt wurde. Das saftige Grass wehte leicht im Wind und eine kühle Frühlingsbrise strich mir um die Beine. Bäume und Pflanzen trugen die verschiedensten Früchte und Obstsorten in allen Farben. Ich entdeckte Menschen ganz weit hinten auf den Feldern, wie sie die Ernte einholten. Jeder von ihnen trug einen Korb bei sich, in den er die Ernte sorgfältig hineinlegte. Ich selbst stand unter einem Baum mit roten, herzförmigen Früchten. Ich war so in den Anblick verloren, das ich nicht merkte, wie jemand sich von hinten an mich heran schlich. Als mich dann ein Kieselstein am Hinterkopf traf, zuckte ich reflexartig zusammen. Wie eine Katze wirbelte ich herum, machte einen Buckel und fauchte. Vor mir standen zwei Kinder. Ein Junge von etwa fünf Jahren und ein circa sechs jähriges Mädchen. Der Junge hielt in seiner kleinen Hand sieben Kieselsteine fest umklammert. Als das Mädchen mich in meiner Angriffsposition sah, lief es einen Schritt rückwärts und fiel über einen Stein. Sie stellten für mich keine Bedrohung dar. Erleichtert richtete ich mich auf. "Bringt mich zu eurem Dorf!", befahl ich ihnen im herrischen Ton. Der Junge sah nicht mehr ganz so geschockt aus, da ich meine drohende Stellung verlassen hatte, doch in seinem Blick lag noch immer misstrauen. Anstatt mir zu antworten stellte er eine höfliche Gegenfrage:„ Entschuldigt die Frage, aber dürfte ich erfahren wer ihr seid?“ Ich blickte verständnislos drein. Warum drückte er sich so gewählt aus? Vielleicht hatte er einen besonderen Respekt, Erwachsenen gegenüber. aber wenn ich ihm so eine Frage stellte, verletzte ich ihn vielleicht. Darum antwortete ich: "Mein Name ist mir nicht bekannt, aber man nennt mich auch Mädchen der Zeit." Der Junge starrte mich mit seinen großen, braunen Augen an. Das Mädchen krabbelte ungläubig auf allen vieren auf mich zu. Dann stand sie auf und blickte mir in die Augen: "Bist du es wirklich, Viata? Bist du wirklich doch noch gekommen um uns vor Moarte zu retten? Ist das wirklich war?" Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch es kam kein Ton heraus. Was hätte ich auch antworten sollen? Ich wusste es doch in Wirklichkeit überhaupt nicht. Moarte hatte mich einmal so genannt. Mehr war da nicht gewesen. Ich konnte also gar nicht wissen, wie die Leute mich genannt hatten. Allerdings wieso sollte er lügen? Ich war völlig in Gedanken, als plötzlich jemand hinter mir stand und mich bei Seite stieß. Stolpernd fiel ich zu Boden. "Wer ist das? Antworte gefälligst Inume!", befahl eine scharfe Frauen Stimme. Mit Inume war wohl das kleine Mädchen gemeint. Ich hörte es stammeln:„ Sie ist keine Gehilfin von Moarte. Sie meinte sie wäre das Mädchen der Zeit. Nicht alle Fremde sind böse, Kascha!“ Kascha stöhnte auf: "Inume, wann hörst du endlich auf, diese albernen Tricks zu glauben? Geh mit deinem Bruder Migo ins Dorf!" Inume nickte, nahm ihren Bruder bei der Hand und rannte weg. Als die beiden verschwunden waren wirbelte Kascha aufbrausend herum. Sie hatte pechschwarzes, stacheliges Haar und unter den einzelnen Strähnen, die ihr im Gesicht hingen, funkelten giftgrüne Augen hervor. Über ihre vollen, roten Lippen zog sich eine lange, tiefe Narbe bis zum Kinn. In ihren Augen konnte ich eine Mischung aus Sorge, Aggressivität, Wut und Ungeduld erkennen. "Wer bist du? Ein Dämon?", zischte sie. Am besten blieb ich bei einer Behauptung. Darum erklärte ich: "Ich bin das Mädchen der Zeit!“ "Du sprichst mit gespaltener Zunge!", brüllte sie, sprang auf mich zu und presste mir ihr Messer an den Hals. Ich wagte nicht zu atmen, so erschrocken war ich. Als sie gerade zu schneiden beginnen wollte, stand eine alte Frau neben ihr und riss ihre Hand beiseite. Keuchend schnappte ich nach Luft. Die Frau musterte mich besorgt und wandte sich dann aufbrausend an Kascha: "Was fällt dir ein? Willst du unseren letzten Hoffnungsschimmer zerstören?" Kascha fauchte wütend zurück: "sie ist eine Hochstaplerin! Sie ist nicht das Mädchen der Zeit!" Die Frau ließ sich nicht beirren: "Woher willst du das denn wissen? Du bist die Gottloseste von uns allen! Wie solltest du in solch einer Angelegenheit eine Lüge erkennen?" Kascha schien ihre Ungläubigkeit nicht zu störten: "Vielleicht sprechen die Götter nicht zu mir, aber ich spüre, wenn sich jemand in einer Sache nicht sicher ist. Dieses Mädchen dort, scheint sich selbst nicht recht zu glauben!" Wo sie Recht hatte, hatte sie Recht. Aber mich deshalb gleich umbringen zu wollen, war doch ein wenig übertrieben. Die Frau schüttelte den Kopf: "Kascha! In dir wütet der Kriegsgott! Komm zur Vernunft!“ "Wenn dir so wenig am Leben liegt, nimm sie mit! Aber ich muss nicht dabei zu sehen, wie sie das Dorf zerstört!", keifte Kascha als Antwort. Dann trat sie ruckartig einen Schritt zurück, kehrte uns aufbrausend den Rücken zu und rannte davon, in Richtung Berge. Die Frau seufzte verzweifelt: "Wann kommst du nur zu Vernunft, Kascha?" Ich räusperte mich. Die Frau drehte sich zu mir um und schenkte mir ein trauriges Lächeln: "Entschuldige, dass Kascha so wenig Gastfreundschaft vorweisen kann. Ihre Eltern, ihre Schwester und ihr kleiner Bruder wurden von einem Fremden, der Moarte diente umgebracht. Sie gewann im Überlebenskampf gegen ihn und blieb als einzige Überlebende." Mitleidig blickte ich Kascha nach: "Wohin läuft sie?" Die alte Frau folgte meinem Blick: "In ihre Berghöhle! Dort geht sie immer hin, wenn sie nachdenken muss." Dann blickte sie wieder zu mir: "Komm doch mit in unser Dorf. Dort kann ich dir dann alles erzählen." Ich nickte stumm. Das war vermutlich das Beste. Das Licht der Kerzen flackerte. Sie warfen lange, dunkle Schatten auf die Wände. Es knis-terte. Der Raum stand bis auf die Kerzen, einem roten strick Teppich und zwei Tongefä-ßen leer. Die Tongefäße waren mit Kräutern gefüllt, die Maraka sich hin und wieder in den Tee legte. Maraka war die alte Frau, die mich vor Kascha gerettet hatte. Ich hatte die Zeit ihrer Teerunde genutzt, um ihr alles zu berichten. Meine gesamte Geschichte hatte ihr eingeleuchtet. Als ich am Ende angelangt war, hatte sie mir erklärt, dass ich der Sage nach in der Zukunft geboren werde aber durch alle Zeiten in die Vergangenheit reise. Das bedeutet, wenn ich in einer Zeit sterbe, dann werde ich genau hundert Jahre zu vor wie-dergeboren. Bei jeder Wiedergeburt erlange ich zusätzliche, neue Kräfte, die ich dann aber jedes Mal aufs Neue erst entdecken muss. Moarte wird ebenfalls ständig wiedergeboren. Auch bei ihm gelten die gleichen Bedingungen, bis darauf, dass er sich nach seiner Wiedergeburt an alles erinnern kann. Da ich für das Leben zuständig bin und er für den Tod heißen wir Moarte und Viata. Das Bedeutet Tot und Leben. Das Leben rettet, der Tot nimmt. Erst wenn wir, die beiden Herrscher sich vertragen haben, oder einer von uns seine Unsterblichkeit aufgibt, wird der Krieg ein Ende finden. Doch wenn einer von uns sterblich wurde und der andere damit gewinnen würde, könnten entweder keine Menschen mehr sterben oder leben. Damit würde das Gleichgewicht auseinander brechen. Also mussten wir uns vertragen. Plötzlich zuckte ich zusammen "Etwas kommt auf uns zu!", rief ich aus. "Etwas totes.", fügte ich in Gedanken hinzu, als mir moderiger Duft in die Nase stieg. Vor mir stand Moarte auf einer Lichtung. Er sah anders aus, als ich ihn in Erinnerung hat-te, was vermutlich daran lag, dass er voller Brandnarben war. Ich konnte die Flammen des Todes, die seine Aura umgaben sehen. Er lebte und war doch tot. Das spürte ich. Das war nicht Moarte. Das war sein Geist! Nein, vielmehr seine Seele. Sie suchte etwas und konnte daher nicht in den Körper der Wiedergeburt wechseln. Was hatte Maraka noch gleich gesagt? Nicht die Menschen sollten sich vertragen sondern ihre Seelen verschmel-zen. Was war damit gemeint? Da vielen mir Moartes Worte wieder ein: Ich will ein paar Tropfen von deinem Blut. Der Satz leuchtete mir nicht ein. Warum wollte er mein Blut? Ich beschloss ihn zu fragen: "Warum wolltest du mein Blut?" Er lachte schrill: "Warum? Hat dich die Dorfälteste Maraka nicht aufgeklärt?" "Was hat das denn damit zu tun?", fragte ich forsch zurück. "Hast du dich nicht gefragt, warum ich nicht, so wie du Junge der Zeit heiße. Das will ich dir jetzt erklären: Die Zeit gibt etwas an, was beschränkt ist. Wie z.B das Leben. Es ist auf eine gewisse Zeit beschränkt, die irgendwann vorbei ist. Der Tot aber, währt ewig. Bist du einmal in der Unterwelt, kommst du nicht mehr heraus. Das ist der Unterschied zwischen uns. Wir sind uns so ähnlich und doch so verschieden. Aber, ob tot oder lebendig, unsere Seelen sind noch da. Man kann den Körper zerstören, doch die Seele bleibt. Das ist es, was wir vereinen müssen. Unsere Seelen. Sie sind im gesamten Körper von uns enthalten. Auch im Blut." Verwundert schaute ich ihn an: "Du willst überhaupt keinen Krieg?" Er zuckte mit den Achseln: "Ob Krieg oder nicht, ist mir egal. Mich interessiert nur, dass ich mit deinem Blut zusätzlich stärker werde." Ich seufzte ergeben. Ich hatte mich zu früh gefreut. Plötzlich lag ein roter, quadratischer Kasten vor mir am Boden. Er war mit roter Flüssigkeit gefüllt, vermutlich Blut. Im Blut schwamm eine Nadel. "Ich nehme dein Blut mit in meine nächste Gestalt.", erklärte Moarte. Scheinbar gehorsam nickte ich und stach mir mit der Nadel in den Finger. Es begann zu bluten. Dann tröpfelte ich das Blut in den Kasten. Moarte wurde zwar immer schlechter sichtbar, doch ich sah dass er grinste: "Und jetzt gib mir die Schachtel! Meine Seele beginnt in die Vergangenheit zu reisen." Ich schüttelte den Kopf. "Nun gib schon her!“, befahl er und streckte die Hand aus. Ich schüttelte noch einmal den Kopf: "Nein! Das werde ich nicht tun!" Er ging einen Schritt auf mich zu, um sie an sich zunehmen. Ich ging einen Schritt zurück und fragte: "Ist das dein Blut?" Er knurrte ungeduldig: "Ja!!!" Ich lachte laut auf: "Dann hab meinen Dank!" Ich hatte nicht vor stärker zu werden, doch überlassen wollte ich sie ihm auch nicht. Er knurrte ein letztes Mal und verschwand. "Eines Tages werde ich mich mit dir vertragen! Allerdings nicht heute. Schließlich habe ich alle Zeit der Welt!", rief ich noch, dann verließ ich die Lichtung. Ich wusste nicht, ob er mich hörte oder nicht, aber es interessierte mich auch nicht. Er würde es auch so bald erfahren. Bald! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)