Tochter Satans von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 20: ------------ Kapitel 16 ½ Scrall Rabells Sicht „ICH WILL ES EINFACH NUR WISSEN! WER IST MEIN VATER?!?“ Für einige Sekunden starrten wir einander einfach nur geschockt an. Ich hatte sie noch nie angeschrienen. Egal, wie fertig ich mit den Nerven war oder wie verzweifelt, nie hatte ich mich beschwert, geschweige denn die Kontrolle verloren. Wie eine Welle überrollte mich das Gefühl des schlechten Gewissens. Nur weil ich zu ungeduldig war und zu blöd um zu verstehen, was mit mir geschah hatte ich nun meinen Frust an meiner Mutter ausgelassen. Ich kam mir vor wie ein trotziges kleines Kind, dass wütend mit dem Fuß aufstampfte, obwohl ich mich laut Mom nie wie die anderen Kinder benommen und sorgenlos gespielt, sondern schon immer nachdenklich und verantwortungsbewusst verhalten hatte. „Entschuldigung, ich wollte dich nicht anbrüllen…“, murmelte ich leise und machte mich daran, von ihrem Bett herunter zu krabbeln, doch plötzlich packte sie nach meiner Hand: „Warte, ich werde es dir erzählen!“ Ich zögerte einen Augenblick, während sich ein schlechtes Gewissen in mir breit machte, darüber, dass die Masche meine Mutter an zu brüllen tatsächlich funktioniert hatte, doch dann vertreib ich diesen mitleidien Teil in mir und ließ mich im Schneidersitz aufs Bett fallen. Jetzt war ich einmal so weit gekommen, da wäre es Verschwendung, jetzt locker zu lassen. „Also?“, forderte ich sie mit einem leicht ungeduldigen Ton in der Stimme zum Reden auf. Mom schluckte schwer und griff haltsuchend nach meiner Hand: „Versprich mir, dass du bereit dafür bist! Versprich es!“ Ein klein wenig zu ruppig löste ich meine Hand aus ihren: „Ich habe zwar keine Ahnung wofür ich überhaupt bereit sein soll, aber ja, ich verspreche es. Ich bin auf alles vorbereitet.“ Nervös begann meine Mutter am Saum ihres Hemdes herum zu spielen und mied meinen Blick, während sie zu reden begann: „Dein Vater war kein Mensch… sondern ein Shinigami-…“ Sie setzte ab, als ich sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte: „Du… lügst mich selbst jetzt noch an?“ „Ich lüge nicht, das ist die Wahrheit! Ehrlich! Glaube mir, bitte.“, wiedersprach sie mir leicht panisch. Seufzend zog ich beide Beine zum Körper an: „Na gut. Sprich weiter.“ Zwar weigerte sich mein gesunder Menschenverstand, doch eigentlich war das durch aus logisch. Naja, zumindest so logisch, wie die Erklärung einen Vater als Shinigami zu haben eben sein kann. Tief Luft holend fuhr sie fort: „Bitte unterbrich mich nicht weiter… Dein Vater… war ein besonderer Mann. Wenn man ihn denn als solchen Bezeichnen konnte. Trotz seines recht seltsamen Aussehens verliebte ich mich schnell in ihn. Er gab mir damals sein Death Note. Das ist ein schwarzes Notizbuch mit welchem du den Besitzer, einen Shinigami sehen kannst, näheres dazu ist jetzt nicht wichtig. Naja, jedenfalls lernten wir uns kennen, als er es mir gab. Es gab da diesen Mann… Ich hasste ihn. Ja, ich hasste ihn und wie ich ihn hasste. Schon seit Jahren verzerrte ich mich vor Hass nach ihm, konnte an nichts anderes mehr denken, als ich Tod zu sehen und wurde langsam verrückt. Dadurch gewann ich auch die Aufmerksamkeit deines Vaters und er bot mir die perfekte Möglichkeit ihn zu töten. Ich wollte sie ergreifen und… tat es auch. Man fand es nie heraus, alle dachten, er wäre an einem Herzinfarkt gestorben, niemand dachte an Mord. Bloß ich, doch die Macht, die ich besaß machte süchtig. Ich war bereits zuvor ein wandelndes Wrack gewesen, aber die Macht, die ich plötzlich besaß machte es nur schlimmer, statt zu befriedigen. Ich wollte mich rächen, an allen, an dem Jungen, der mich in der Grundschule immer ärgerte, den Nachbar, der jeden Morgen mit mir schimpfte, dass ich ein zu lauter Rüpel war, meine Mutter, die lieber den ganzen Tag nicht nach Hause kam und nachts jeden Abend einen anderen Liebhaber mit nach Hause brachte, als sich mit mir zu befassen oder mein Vater, der uns einfach mit einer ganze Stange verlassen hatte, nicht mehr zurücklassend, als einen Berg Spielschulden. Zu Beginn empfand er das als ganz lustig, aber als es immer schlimmer wurde, setzte er dem ein Ende… Er versuchte alles und es glückte: ich ließ davon ab und verliebte mich schließlich in ihn. Er war das Einzige, was mir Halt gab. Und schließlich bekam ich dich und er verschwand. Du hast eine Menge von ihm geerbt, beispielsweise dein hervorragendes Emmunsystem und die Intelligenz. Du bist kein Mensch, aber auch kein Shinigami. Ein Dämon.“ Abwartend sah sie mich an. Ich schüttelte ungläubig den Kopf: „Du hast von einem Shinigami ein Kind bekommen?! Also auch… Geschlechtsverkehr?!“ Mir persönlich wurde bei dem Gedanken schlecht. Doch wiedererwarten schüttelte Mom den Kopf: „Nein, so etwas ist nicht möglich.“ „Häh?“ Ok, das klang jetzt nicht ganz so originell… „Kennst du die Geschichte der Geburt der griechischen Göttin Athene?“ Erschrocken rutschte ich reflexartig ein Stück von ihr Weg: „Ich habe von innen heraus den Kopf meines Vaters gespalten und hab ihn an schließlich wieder zusammen gebaut?!“ Das Erschrecken musste mir ins Gesicht geschrieben sein, denn meine Mutter musste leise lächeln: „Natürlich nicht. Aber du bist auch nicht auf natürliche Weise entstanden, sondern genau wie Athene eben durch Kraft der Gedanken.“ Ich legte leicht den Kopf schief: „Ich versteh das zwar nicht wirklich, aber wenn du meinst…“ Viel zu kompliziert für meinen Geschmack… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)