Someday we'll be free, like the Stars von BlitzCat ================================================================================ Kapitel 3: 4. Vom Erwachsen sein & Erwachsen werden --------------------------------------------------- Eine ganze Weile nun, starrte sie das ihnen gegenüber liegende Gebäude an und sagte keinen Ton. Immer wieder ging ihr die Diskussion mit Lucci durch den Kopf. ''Wieso fällt es mir so schwer ihm zu glauben, das er sich wirklich gegen Spandam auflehnen will...'', schwirrte ihr durch den Kopf. ''Du solltest mal lieber dein Mittagessen essen und nicht deine Unterlippe Mai.'', holte Ecki sie wieder aus ihren Gedanken. Die junge Frau schüttelte kurz ihren Kopf. ''Sorry, ich bin im Moment einfach... Ich weiß nicht...'', sie versuchte passende Worte zu finden, doch nichts gescheites wollte ihr einfallen. Nachdenklich stocherte sie jetzt in ihrem Essen herum und schaute immer wieder zu ihrem Gegenüber, der schon längst gegessen hatte. ''Mensch, lass dich doch deswegen nicht so runter ziehen. Nach all den Jahren solltest du wissen wie er sein kann. Lass ihn doch erst mal wieder zu Kräften kommen, vielleicht kriegt er sich dann wieder ein.'' ''Es ist nicht nur wegen dem was er wie gesagt hat Ecki. Ich weiß wer wir sind, für wen wir Arbeiten und warum wir Jahrelang Trainiert wurden, aber ich will mehr vom Leben, als für irgendwelche Leute töten, die wir zum Großteil Persönlich überhaupt nicht kennen. Es … es ist doch schließlich UNSER Leben und nicht deren, oder nicht?!'' Ecki lächelte nur leicht. ''Das sollte man meinen, aber es ist schon lange nicht mehr unser eigenes Leben, seit dem Zeitpunkt, an dem wir zur CP9 gehörten. Wir alle haben damals den gleichen Schwur geleistet, stets Treu der Weltregierung bleiben und alles in unserer Macht zu tun um die Gerechtigkeit zu wahren.'' Auch der junge Mann mit der langen, eckigen Nase starrte mittlerweile auf die Tischplatte. ''Gerechtigkeit'', es war schon merkwürdig was bei der Cipherpol als Gerechtigkeit angesehen wurde. Alles zu töten was gegen sie und nicht mit ihnen arbeitete, was die 5 Weisen so alles akzeptierten und der CP9 durchgingen ließen, war recht merkwürdig. Wieder fing die Weißhaarige an auf ihrer Unterlippe herumzukauen. ''Und da ist noch was, was mir den Kopf zerbricht... Mit Lucci...''. Leicht verwirrt sah Ecki Mai an. ''Und das wäre?'' ''Na ist dir nicht schon, seit einer langen Weile mal aufgefallen wie Lucci mit mir plötzlich wieder umspringt, als wäre ich 5 Jahre alt ...'' Diesmal fing Ecki an richtig zu lachen, während Mai ihn nur verständnislos ansah. ''Er kann es wohl nicht leiden das du deinen eigenen Kopf hast und nicht mehr sein gefolgsames Kätzchen bist.'', kicherte der junge Mann. ''In Water Seven haben wir alle uns etwas verändert und du hast dich einfach dran gewöhnt, mal selbstständig zu sein, ohne das dir alle 5 Minuten jemand sagte was du tun sollst.'', er grinste weiterhin. ''Und Lucci passt es nicht, das du dich dann mal an seinen Entscheidungen zweifelst, oder dich gar dagegen stellst.'' Mai schwieg kurz. ''Ich verstehe trotzdem nicht was daran lustig ist Ecki.'', leicht böse sah sie wieder ihren gegenüber an. ''Es ist ganz einfach Mai, er verliert die Kontrolle über dich, dein denken und dein Handeln und das passt ihm nicht in den Kram, da du früher sonst immer auf's Wort getan hast, was er dir gesagt oder besser, befohlen hat. Er kann es eben nicht leiden wenn sich Leute in seinen Weg stellen, deswegen kracht es doch auch so oft zwischen Jabura und ihm.'' ''Naja aber nicht nur deswegen, manchmal bringt ja auch dich Jabura's Art zur Weißglut. Naja trotzdem will es mir nicht so ganz in den Kopf...'' ''Keine Sorge, ich versteh Lucci auch nicht immer, er hat halt seine Eigenarten, wo keiner Durchblickt. Aber ich bin mir sicher, er will auch gar nicht, das man ihm hinter die Fassade blicken kann.'' Mai schmunzelte nur und fing Häppchen weise an ihr, mittlerweile kalt gewordenes Essen an zu essen. Immer wieder schaute sie beiläufig durch die Gegend, bis sie plötzlich anfing breit zu grinsen. Ecki war sichtlich verwirrt über diesen plötzlichen Sinneswandel, doch Mai behielt den Grund für sich. Der jungen Frau viel jetzt erst ein, als sie bei Lucci war, stand noch der Teller auf dem kleinem Tisch neben seinem Bett. Doch war nur noch die Schale des Stücks Melone drauf, die sie ihm in der vergangen Nacht gebracht hatte. Sie war sich sicher das Lucci sie angerührt hatte, auch wenn er das Stück vielleicht zum Großteil an Hattori verfüttert haben mag, so hatte er es dennoch nicht ignoriert. Die Weißhaarige konnte nicht aufhören zu lächeln, doch Ecki blieb weiterhin im Unwissen und sah sie weiterhin verwirrt an. ''Naja immerhin freut es mich, das du jetzt wieder lachen kannst.''. Eine kurze weile später, machte sich das Duo auf in die Stadt, woraufhin sie Jabura und Kumadori in die Arme liefen. Wie üblich konnte Jabura sich seine Pärchen Sprüche nicht verkneifen, welche diesmal auf taube Ohren stießen. Das vierer Gespann schlenderte, diesmal bei Tageslicht, über das Fest. Sie begutachteten in aller Seelenruhe die Stände und beobachteten die Menschen, die über das Gelände umher wanderten. Wie auch am Vorabend wurde viel laute und fröhliche Musik gespielt. Das kleine Grüppchen wirkte, als hätte es die Diskussion vom Mittag, gar nicht gegeben, als wäre nie etwas vorgefallen. Alle hatten sich wohl ein wenig an diese leichte Unbekümmertheit gewöhnt, nicht ständig einen gewissen Spandam im Rücken zu haben, der ihnen versucht zu befehlen was sie tun sollen, wen sie als nächstes Ausspionieren oder Umbringen sollen. Es tat einfach gut, ein bisschen von ihrem finsterem Alltag loszulassen und die Seele mal ein wenig baumeln zu lassen. Es wurde langsam dämmerig, als die kleine Gruppe in Lucci und die restlichen Agenten lief. Wieder war diese angespanntheit in der Luft, als die Gruppen aufeinander trafen. Ecki und Lucci starrten sich eine weile stumm an, während Mai weiterhin sich an Ecki's Arm fest hielt, wie schon den gesamten Nachmittag. Die weißhaarige schaute immer wieder zwischen den beiden Männern hin und her. ''Du bist schon wieder auf den Beinen, so früh?'', erhob Mai ihr Wort an Lucci. ''Ja, ich wollte einen kleinen Spaziergang wagen, da mir ein Vögelchen letzte Nacht zwitscherte es wäre ein Fest in dieser Stadt in gange.'', dabei schaute er die junge Frau eindringlich an, welche daraufhin leicht errötete. Ihr wurde klar, das er alles mitbekam, was sie ihm in der vergangenen Nacht erzählte. Ob er auch ihre anderen Gesprächsversuche mitbekam? Der Anführer der CP9 wandte sich von Mai ab und erkundete sich bei den anderen Mitgliedern, was so sehenswert auf dem Fest wäre. Die angespanntheit der jungen Frau wandelte sich Unmut. Wollte er nicht Normal mit ihr reden, oder konnte er es nicht? Diese Frage stellte Mai sich schon öfters, genau wie in diesem Moment. Am liebsten hätte sie ihn angeschrien, das er endlich mit diesem Verhalten ihr gegenüber aufhören solle und sie wieder wie früher behandeln sollte. Doch sie schwieg und starrte resigniert zu der Gruppe, die sich angeregt unterhielt. Ecki hatte recht, sie war kein Kind mehr, sie war Erwachsen. Sie musste aufhören so sehr nach Lucci's Aufmerksamkeit zu betteln. Mai musste sich selbst eingestehen, das sie nicht mehr der kleine Schützling von Lucci war, sondern genauso eine Agentin mittlerweile war, wie die anderen auch. Die weißhaarige lies Ecki los, drehte sich auf dem Absatz und entfernte sich von der Gruppe. Auf die Frage, wo sie hingehe, kam bloß ein kurzes ''spazieren''. Mai hatte gar nicht darauf geachtet wer überhaupt gefragt hatte, aber in dem Moment war es ihr auch einfach egal. Irgendwie musste sie versuchen einen klaren Kopf zu bekommen, denn es schwirrte einfach zu viele Gedanken in diesem, für ihr Gefühl. Instinktiv ging Mai in Richtung Meer, auch wenn sie nicht schwimmen konnte, dank ihrer Teufelskraft, so mochte sie das Wasser trotzdem. Es wirkte so beruhigend in der dämmrigen Abendsonne und ohne jegliche andere Geräusche. Sie setzte sich an eine Palme, lehnte sich an diese und schloss für einen Moment ihre Augen. Noch immer hatte sie so ein Unwohlsein in der Magengegend, das einfach nicht verschwinden wollte, vor allem wenn sie an Lucci dachte. Der warme Wind, wehte angenehm, welcher aber einen gewohnten Geruch mit sich trug, der ziemlich nah schien. Mai öffnete ihre Augen und kreischte kurz erschrocken auf. Sie war so in Gedanken versunken, das sie überhaupt nicht bemerkte, wie Lucci sich an sie heran pirschte, sich vor sie kniete und eindringlich anstarrte. ''Du hattest eindeutig mal bessere Reflexe.'', sprach der ältere Mai an, welche noch damit rang, ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)