Fieberwahnsinnig von Skeru_Seven ================================================================================ Crossdressing und An II ----------------------- Das erste, was An wahrnahm, als er langsam aus einem traumlosen Schlaf erwachte, war eine extrem aufdringliche Hitze, deren Ursprungsort er nicht genau identifizieren konnte. Irgendeiner seiner Brüder musste es geschafft haben, die Zimmertemperatur auf Level Kochtopf aufzuheizen, während er geschlafen hatte, oder die Jahreszeiten spielten ohne ersichtlichen Grund verrückt. Zwar ein merkwürdiger Start in den Tag, aber An nahm es erst einmal so hin. Als zweites wurde ihm jedoch bewusst, dass er aus nicht nachvollziehbaren Gründen von Minute zu Minute immer begieriger auf Sex wurde, und seine schöne, aber fragile Theorie fiel theatralisch in sich zusammen. Ihn hatte mal wieder das Fieber erwischt und ihn in einen Zustand von unerklärbarem sexuellem Verlangen gestürzt, das so schnell wie möglich gestillt werden wollte. Den nächsten Menschen, der ihm vor die Nase rannte, würde er anfallen, ganz gleich, um wen es sich handelte, egal ob Mann, Frau, Postbote oder Gespenst. Selbst seine Brüder waren dann nicht vor ihm sicher, was En schon leidlich hatte erfahren müssen. Allerdings hatte An seine Familie schon gestern Abend vorgewarnt, dass es ihm nicht allzu gut ging, ihn hatten schon die ersten Symptome geplagt; vielleicht hatten also alle in weiser Voraussicht schon fluchtartig das Haus verlassen, um nicht Opfer seiner Untaten zu werden. Man konnte es ihnen nicht verübeln, aber loyal ihm gegenüber zeichnete sich anders aus. Vorsichtig setzte An sich auf; vor seinem Bett stand ein Tablett mit frisch zubereitetem Essen, definitiv von Ken, und einem Zettel mit einer kurzen Botschaft, wo sich die Familienmitglieder gerade aufhielten, damit er sie im Notfall erreichen konnte. Aber wirklich nur dann! Sein Vater ließ sich wieder üblich auf der Arbeit von seinen weiblichen Kolleginnen nach Strich und Faden bedienen, Ten hatte ein Pseudodate mit Saeki, um den Reinfall mit Taiyou zu verkraften, En und Hinata erfanden wieder Gründe, um Chaos und Verderben zu stiften, und Ken ging die nächste 18 Stunden draußen spazieren. Zusätzlich wurde er noch darauf hingewiesen, dass er gar nicht erst probieren brauchte, ob er ungestört auf die Arbeit gehen konnte, um dort Menschen aller Art zu belästigen. Sein Zimmer war aus Sicherheitsgründen hermetisch verriegelt worden; zum Schutz der Allgemeinheit. Über so viel Mühe konnte An nur staunen, leider minderten die Vorkehrungen kein bisschen seine unkontrollierbaren Triebe, die ihn anschrien, endlich auf irgendeine Weise sexuell aktiv zu werden, während er innerlich gebraten wurde. Da wohl sonst kein Mensch involviert sein würde oder eher wollte, musste An sich nun selbst Abhilfe verschaffen, obwohl ihn der Gedanken, sich ganz profan selbstzubefriedigen, fast schon wieder abschreckte. Gerade hatte er furchtbare Lust, mit einer Frau rumzumachen, da brachte es nicht viel, wenn er nur an sich selbst rumexperimentierte, das verschlimmerte bestimmt nur seine verzwickte Lage und seine chaotischen Emotionen. Doch trotz seines fiebrigen Zustands und des leeren Magens schoss ihm ein exzellenter Gedanke durch den Kopf; er kletterte ungelenk aus den Federn, ohne direkt in die Schale mit dem Reis zu treten, kramte unter seinem Bett herum und zog das Kleid zutage, dass erst letztens bei seinem eigenwilligen Abenteuer mit Shirota getragen worden war. Weiß, knielang, mit Bändern und Perlenschnüren, Samtschleife am Rücken und Spitze am Saum. Insgesamt ein Kleidungsstück, für das ihn wohl fast jeder ausgelacht hätte, wäre dessen Existenz bekannt gewesen. Aber da An eine riesige Vorliebe für alles, was unheimlich süß wirkte, besaß und diese gerne auslebte, im Notfall auch an sich selbst, sah er hieran kein Problem. Das Leben war zu kurz, um sich solche Freuden vorzuenthalten. Hinter einer Zimmerpflanze lag noch eine blonde, schulterlange Perücke und auf dem Nachttisch Restbestände von Make up herum, sodass er sich nicht nur durch seine Kleidung verwandeln, sondern sein ganzes Erscheinungsbild seiner Vorliebe anpassen konnte. Das musste ihm für den Moment genügen. Zufrieden zog er sich den Traum in Weiß über den Kopf, band die Schleife, schloss Knöpfe und streifte noch die farblich passende Strumpfhose über. Er befand alles insgesamt als sehr stimmig, obwohl es nicht unbedingt seiner Größe entsprach, da es für Shirota bestimmt gewesen und der mit einer schmaleren Statur gesegnet war. Als Finale musste er sich noch den letzten Schliff verpassen, damit seiner Phantasie nichts mehr im Weg stand. Leider litten durch seine Krankheit sowohl seine Koordination als auch seine Geduld, weshalb das Ergebnis des Make up Auftragens nicht ganz so überzeugend aussah wie sonst und eher den Zusatz „ungeschickt“ verdiente, aber für sein dringendes Bedürfnis reichte es allemal. Zu wählerisch durfte er nicht sein und ob der Lidstrich etwas verwackelt war, interessierte ihn in wenigen Augenblicken hoffentlich sowieso nicht mehr. Er hockte sich vor dem die halbe Wand einnehmenden Spiegel, starrte fasziniert auf die ihn anschauende junge Frau mit den fiebrig glitzernden Augen, dem extravaganten Kleid, die wirklich gar nicht so schlecht aussah, und spürte, dass er nicht länger warten konnte, jetzt nicht mehr, nicht bei diesem Blick. Das kalte Glas kühlte ein wenig seine Stirn und kitzelte auf den Lippen, aber es hinderte ihn nicht daran, seinen Mund in wachsendem Verlangen gegen den Spiegel zu pressen, die angebliche Frau durch halbgeschlossene Augen zu bewundern und seinem Wahn völlig zu verfallen. Er wollte wirklich Sex, hier und jetzt und sogar nur im Alleingang, Hauptsache sein Wunsch wurde erfüllt. Seine Küsse wurden heftiger und verzweifelter. Wozu gab es denn Kopfkino und dieses weiße Kleid, dass er auf jedem Zentimeter seiner Haut spürte, während er sich gegen das Glas drückte? Seine Lippen lösten sich widerwillig von seiner Traumspiegelfrau, die ebenfalls nicht den Blick von ihm nehmen konnte, während eine seiner Hände unter das Kleid griff und seinen Penis umfasste. Es war eine selbstgewählte Qual, beängstigend und erregend, und An wimmerte beinahe vor Vergnügen und Verwirrung über sein eigenes Handeln, aber es bereitete ihm eine zu große Wohltat, um damit aufzuhören. Die Sucht nach diesen Gefühlen war größer als der durch die Krankheit beeinträchtigte Verstand. Er steigerte sich immer mehr hinein und befürchtete, jede Sekunde in alle seine Einzelteile zu zerfallen, während Begierde und Fieber in schüttelten und der Spiegel nicht mehr nur mit Lipgloss, Speichel und Puderresten beschmiert wurde. Und während er schließlich den befremdlichsten Höhepunkt seit langem durchlebte, ärgerte er sich nicht einmal, dass die Frau im Spiegel nicht echt gewesen war und er sie deshalb nicht ordnungsgemäß hatte verführen können. Es fühlte sich gut an, so wie es war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)