Die Anderwelt von Nyotsu (Aleae iacent) ================================================================================ Kapitel 5: Aufbruch ------------------- „Zieh die Kapuze über den Kopf.“, sagte ich flüsternd zu ihm, als wir vor dem Tor der Stadt hielten. Ein Soldat kam zu mir. „König Ferys erwartet euch schon, Prinz.“, ich nickte und gab meinem Pferd wieder die Sporen. „Wer ist das?“, fragten die Soldaten alarmiert und zogen ihre Waffen und hielten sie Richtung Sasuke. „Ich habe ihn im Wald gefunden. Schien am Ende zu sein. Ich will ihm hier Unterschlupf gewähren. Er kann euch nichts anhaben, er kann nichts.“, sagte ich gelassen und die Soldaten beruhigten sich wieder. Sie ließen Sasuke mit einer kurzen Geste gewähren. Ich wusste es passte ihn nicht, dass ich ihn als Nichtsnutz bezeichnete hatte, aber was sollte ich schon sagen. Die Straßen waren leerer als sonst. Viele schließen sich in ihre Häuser ein. Sie sahen verängstigt durch die Fenster. Die kleinen Jungen die vor wenigen Tagen mich freudig empfangen hatten saßen auf einer Bank an der Seite. Ich hielt mein Pferd an und schaute zu ihnen. Sie sahen verängstigt aus. „Du bleibst hier.“, sagte ich zu Sasuke und schwang mich von meinem Pferd und ging zu den drei Burschen hinüber. „Prinz Ferys.“, kam es erstaunt von den Dreien. „Guten Tag. Was schaut ihr den so bedrückt?“, fragte ich nach und kniete mich vor ihnen hin. Sie schauten sich gegenseitig an, als ob sie Gedanklich sprechen würde. „Kommen die Nachtelfen wirklich? Werden sie uns angreifen?“, fragte einer von ihnen ängstlich. „Ja, leider. Aber das ist doch kein Grund zur Traurigkeit.“, ich lächelte sie leicht an. Sie schauten mich verwirrt an. „Traurigkeit dürfen eure Mütter haben oder Schwestern. Ihr müsst Mut zeigen. Wenn ihr Mut zeigt wird mein Vater auf euch Aufmerksam und irgendwann könnt ihr diesen Bastarden in den Arsch treten und sie für immer verjagen.“, sagte ich spielerisch und machte dazu Gesten. Die Drei kicherten. Ich lächelte sie an. „Habt Mut, steht eurer Familie bei und zeigt keine Angst. Angst dürft ihr haben, wenn ihr abends im Bett liegt und niemand es sehen kann, doch am Tage müsst ihr Tapfer sein. Ein richtiger Soldat. Ihr wollte eure Familie doch Stolz machen oder?“, fragte ich sie, doch sie schauten mich begeistert an. Sie nickten heftig. „Könnte ich sie was fragen, Prinz?“, sprach einer von den Dreien. Ich nickte. „Was liegt dir auf den Herzen, mein Junge?“, fragte ich. „Haben sie auch manchmal Angst?“, der Junge schaute mich mit großen neugierigen Augen. „Na klar. Angst zu verspüren ist normal, doch man muss Stärker als sie sein. Ich würde alles für meine Familie tun, vor allem für meine kleine Schwester. Ihr Leben sowie von euch und den Leuten in der Stadt steht über meinen. Ich liebe es hier her zu kommen, alle lachen zu sehen und ein glückliches Leben führen.“, sagte ich ehrlich. Die Jungen kamen den letzten Meter übersprungen in meine Arme. „Vielen Dank, Prinz.“, sagten sie im Gleichklang. „Ihr müsst jetzt nach Hause und für eure Familie stark sein. Ich werde alles in meiner Macht stehende für euch tun.“, sagte ich und stand auf. Die Jungs nickten. „Auf Wiedersehen, Prinz.“, und die Burschen huschten um die Ecke. Ich wendete mich um und ging wieder zu meinem Ross. Sasuke starrte mich an. „Was ist denn?“, fragte ich ihn verwundert. „Solchen Umgang mit dem Volk kenne ich nicht.“, gab er ehrlich von sich. Waren die Nachtelfen so grausam? Nein, wahrscheinlich nur der König. „Was will er hier?“, zischte mein Vater und deutete auf Sasuke. Die Soldaten standen um ihn herum und richteten ihre Waffen auf ihn. Sasuke hatte beim Eintreten in den Saal seine Kapuze heruntergezogen. „Er ist unser Feind.“, zischte mein Vater weiter. Ich atmete einmal tief ein und aus bevor ich mit ruhiger Stimme anfing zu reden. „Ich weiß, dass war er.“ Mein Vater zog bei dieser Aussage verdächtigt eine Augenbraue hoch, doch lies mich weiterreden. „Klar, steht der Verdacht, dass er nur von seinem Vater verstoßen wurde, dass er uns ausspionieren kann, doch ich hab bei ihm den Stromschlag.“, sagte ich und schaute meinen Vater entschlossen in die Augen. „Er ist dein größter Rivale, mein Sohn, deswegen der Stromschlag.“, erwiderte und seufzte auf. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, Vater. Er kann niemals mein größter Rivale sein, denn er ist ein Halbelf.“, entgegnete ich ihm. Er schaute prüfend zu Sasuke und dann zu einen der Soldaten, dieser strich Sasuke das Haar hinter die Ohren und die winzig kleinen Elfenohren kamen zu Vorschein. „Das meine das Buch…“, flüsterte mein Vater und schaute mich wieder an. „Sprich weiter, mein Sohn.“, sagte mein Vater ernst zu mir. „Sasuke hat dieselben Ansichten wie ich über die Zukunft der Anderwelt und ist deren auch sicherlich bewusst, dass mit seinem Vater auf den Thron niemals dazu Instand ist. Ich habe mit Sasuke auf den Weg hier her geredet, was sein Vater wohl wegen des Krieges vorhat. Wir kamen zu der Theorie, dass er denkt das es Dokumente hier in Ferys gibt, worüber er Informiert wird wie er an sie kommt und seinen Sohn zu verstoßen, weil er ihm nicht mehr weiter nützlich ist. Du weißt, Vater, dass er jeden Halbelf hinrichten lässt, denn er in die Hände zu bekommen, doch bei Sasuke anscheinend nicht. Sasuke ist unsere stärkste Waffe nun hier am Hofe gegen König Manto, der immer näher zu uns rückt. Willst du deine stärkste Waffe behalten oder sie vernichten?“, entgegnete ich meinen Vater. Ich schaute ihn so ernst und entschlossen an wie ich es noch nie war. „Wer gibt uns die Sicherheit, dass er niemanden etwas von uns tut?“, fragte er misstrauisch. „Ich!“, entgegnete ich ihm noch einmal. Meinen Vater entfuhr ein Seuftzer und gab nun endlich nach. Mit einer Handbewegung ließen die Wachen von Sasuke ab und er trat neben mich. Er verbeugte sich vor meinen Vater. „Ich habe zu Danken.“, sprach Sasuke voller Respekt zu meinen Vater. „Nichts desto trotz bin ich misstrauisch. Sasuke ich möchte das du mir mehr erzählst.“, erwiderte mein Vater. „Mein Vater wird von ihnen lassen, wenn er mitbekommt, dass ich in hier bin, zwar nicht lange, aber genügend Zeit, dass sich ihre Stadt, sowie ihr Land rüsten können. Sie sollten auf Distanz setzen und versuchen ein Nahkampf zu vermeiden. Wir haben unglaubliche Kräfte die wir in der Dunkelheit so oft wie wir wollen einsetzen können, daher werden sie erst wenn es stockdunkel ist, angreifen.“, erzählte Sasuke und schaute meinen Vater ehrlich in die Augen. „Dir ist schon klar, dass Lichtelfen nicht unbedingt in Distanzkämpfe gut in Magie sind.“, sprach mein Vater, immer noch misstrauischen Blick auf Sasuke. „Ich weiß, ihr Sohn hatte mir schon davon berichtet. Aber ganz Anderwelt weiß, wie hervorragend sie magische Waffen schmieden. Wieso keine Magie auf Pfeile und Bogen? Wenn sie jeden Schmied anheuern in der Stadt könnten sie den ersten Wall des Angriffes ohne Probleme überstehen und mein Volk wird erst einmal still halten und sich einen neuen Plan ausdenken. Vielleicht sogar einen Teil abrücken, vor Angst eines gewaltigen Angriffes.“, mein Vater staunte nicht schlecht. Ihm war es wohl nie eingefallen in was anderes außer Äxten, Speeren und Schwertern oder Gegenständen Magie hineinfließen zu lassen. Er nickte. „Was sollen wir dann bei dem zweiten Wall machen?“, fragte er nach. Ihm schien die Hilfe, die Sasuke gab, gerade Recht zu kommen. „Sie haben sicherlich die Frauen von ihren Altären hergerufen nicht wahr? Sie sollen ihre Verteidigungskunst verwenden, eine magische Mauer hervorrufen und den wahrscheinlich dann herrschenden Feuerpfeilen Einheit gebieten, sowie das Vorfahren mit den Bogenschützen. Spätestens dann wissen sie, dass ich hier bin und sie werden sich vorerst mit meinen Vater in Verbindung setzen. Was dann kommt kann ich leider nicht sagen.“, antwortete Sasuke. „Danke das reicht mir schon, bis dahin werden wir auch eine Lösung gefunden haben. Sasuke du bist herzlich Willkommen, du hast mich überzeugt. Doch wenn es so ist, hätte ich für euch beide eine Aufgabe.“, sprach mein Vater. Plötzlich öffnete sich die Saaltür und Naruko schaute hinein. Ihre Augen fingen an zu glänzen als sie mich sah. „Naruto!“, schrie sie und kam auf mich zu gerannt. Ich fing sie mit offenen Armen auf und hob sie in die Luft. „Na, hast du mich vermisst.“, fragte ich sie lächeln. Sie nickte. Ihr liefen Tränen die Wangen herunter und ich nahm sie in den Arm. Ich schaute zu meinen Vater, damit er weiter sprechen konnte. „Ich möchte, dass ihr Naruko zu deinen Bruder bringt, mein Sohn. In Elso wird sie sicherer sein als hier. Fugaku wird sich auf diese Stadt stürzen und ich will ihr diesen Anblick mit allen Mitteln ersparen.“, sagte er ernst. Ich nickte und ließ Naruko hinunter. Sie ging zu meinen Vater. „Werden wir uns wiedersehen, Vater?“, fragte sie ängstlich. „Sicher, meine Schöne.“, lächelte er sie an. Sie lächelte und schmiegte sich an ihn. „Dazu möchte ich das ihr das Buch mitnehmt.“, sprach mein Vater und einer der Soldaten brachte es zu uns. Ich nahm es an mich und nickte meinen Vater nur zu. Ich nahm Narukos Hand und ich verabschiedete mich von ihm und ging dann mit Sasuke und Naruko hinaus. Kaum waren wir wieder hier, mussten wir wieder abreisen. Ich stieß einen Seufzer von mir. „Alles klar?“, fragte mich Naruko neugierig. „Ja, mach dir keinen Sorgen.“, lächelte ich sie an. Wir gingen raus zu den Pferden. Naruko bekam ein kleineres wo sie keine Hilfe brauchte um sich hinaufzuschwingen. Als wir alle startklar waren, ritten wir los. „Naruko falls Sasuke und mir irgendetwas geschieht, reitest du so schnell wie möglich nach Elso.“, sagte ich ernst zu ihr und sie nickte. „Ich dachte unser erster Ausflug außerhalb des Schlosses würde schöner werden.“, nuschelte sie schmollend. Ich musste schmunzeln. „Wir werden das irgendwann nach holen okay?“, lächelte ich sie an und sie schaute mich glücklich an und nickte heftig. Sasuke war still. Er sagte einige Zeit nichts, irgendwann empfand Naruko den Dunkelhaarigen aber immer neugieriger. „Sag mal, Sasuke, woher kommst du?“, fragte sie ihn. „Aus einer weit entfernten Stadt.“, lächelte er sie an und sie merkte, dass sie nicht unbedingt viel aus ihm herausbekommen würde und schmollte. Es war nur richtig, dass Sasuke nicht sagte das er ein Nachtelf war. Sie würde entweder einen falschen Eindruck bekommen oder irgendetwas Dummes anstellen. Wir mussten durch den Wald, wo ich zum Altar geritten war. Die Goblins schienen heute in Aufruhr zu sein. Es war verdammt gefährlich, dennoch mussten wir hier durch. Naruko ritt zwischen uns, geschützt von unseren großen Rössern und unseren Körpern, falls Goblins von der Seite ankamen. Naruko liebte es zu reden, daher viel es ihr gerade in dem Moment schwer ihren Mund zu halten, damit wir ohne große Probleme hindurchkamen. Wir hatten den Pferden Stoffe um die Hufen gemacht, damit wir fast tonlos durch den Waldreiten konnten. Diesmal konnten wir den kleinen Pfad nämlich nicht benutzen, denn der führte in die falsche Richtung. Ich seufzte tonlos. „Wie lange reiten wir noch durch den Wald?“, fragte Naruko und kurz darauf ging ein rascheln durch die Büsche. „Schnell.“, sagte ich und wir drei gaben unseren Pferden die Sporen. Naruko konnte einfach nicht ihren Mund halten. Wieso musste sie das ausgerechnet jetzt tun. Vor uns sprangen Goblins auf den Weg, der Gestank huschte zu uns. Wir hielten unsere Pferde an und hielten unsere Tücher vor das Gesicht. Es war kaum zu ertragen. „Sasuke du bleibst bei Naruko und beschützt sie.“, sagte ich dirigierend und zog mein Schwert. Ich ritt auf die Goblins zu, die vor mir stieß mein Ross in den Boden. Sie waren nun mal klein und damit nicht gerade eine große Gefahr, doch ihre Anzahl war immer nervig. Hier standen um die 20 Goblins vor uns, die am liebsten uns töten würden, braten und unsere Schätze behalten würden. Drei trat mein Ross nieder ich lies mein Schwert in der Höhe in ihrer Köpfe kreisen und die nächsten vielen zu Boden. Die Hälfte war beim Ritt zurück erledigt. Sie kamen auf mich angerannt mit erhobenen Keulen. Ich sprang schnell von meinem Ross runter und den ersten wich ich aus und schlug ihnen von hinten ihre Köpfe ab, bei den nächsten kam Sasuke an geeilt und stieß sie zu Boden, bevor mich schon einer fast getroffen hätte. Er sprang zurück zu Naruko, nicht das noch welche in den Büschen waren und nur darauf warten sie mitzunehmen. Die letzten 7 schaffte ich nun auch und es kehrte Ruhe ein. „Wir müssen und jetzt beeilen, wir haben zu viel Krach gemacht.“, sagte ich und schwang mich auf mein Pferd. Wir gaben erneut unseren Pferden die Sporen. Nach einer halben Stunde hatten wir den Rand des Waldes erreicht. „Naruko! Wenn ich sage du sollst leise sein bist du das ab sofort auch gefälligst, ist das klar!“, forderte ich sie auf, anstatt eine Frage zu stellen, dennoch nickte sie. Man sah ihre Angst an. Sie hatte zum ersten Mal Gestalten zu Boden segeln gesehen und dann auch das erste Mal das sie angegriffen wurde. Es war anscheinend zu viel für sie. Wir ritten noch 10 Minuten, es fing an zu dämmern und wir mussten unser Lager noch für die Nacht vorbereiten. Sasuke holte Holz und Wasser aus einem Nahe gelegenen Bach. Ich machte eine Feuerstelle und Naruko saß auf einer Decke. Sie hatte die Beine angewinkelt, die Angst stand immer noch in ihr Gesicht geschrieben. Ich seufzte und ging zu ihr und nahm sie in den Arm. „Wenn du ab sofort darauf hörst was ich sage, können wir solchen Konflikten umgehen. Das hier ist kein Spaß. Wenn wir in Elso sind kannst du wieder spielen und so viel Reden wie du willst.“, sagte ich sanft zu meiner kleinen Schwester. „Es tut mir leid.“, nuschelte sie. „Es ist schon in Ordnung, wenn Sasuke wiederkommt machen wir Feuern und machen uns was zu essen ja?“, lächelte ich sie an. „Okay. Aber sag mal, wie kannst du sie töten ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.“, fragte sie und blickte zu mir. „Weißt du, wenn du jemanden beschützen willst, tust du es einfach. Man denkt in den Moment gar nicht wirklich darüber nach, doch am Ende hast du schon etwas Mitgefühl. Goblins sind zwar abscheuliche Kreaturen, aber sie haben nun mal auch Familie, denke ich mal.“, erklärte ich ihr. Sasuke und ich wechselten und die Nacht abwechselnd mit der Wache ab und glücklicherweise blieb es ruhig. Es geschah nichts, so konnten wir ausgeruht und mir neuen Kräften in den nächsten Tag starten, der wieder einiges vorweisen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)