Was Familie bedeutet von NatsuNoSora (Winterwichteln 2014) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Gajeel wurde nicht wie erwartet auf Grund seiner Albträume über Levy aus seinem Schlaf gerissen, noch waren es irgendwelche nervigen Sonnenstrahlen. Nein, im Gegenteil. Er musste sogar zugeben, dass er ziemlich gut geschlafen hatte und nun aus ganz anderen Gründen aufwachte. Regelmäβige Folgen von gerufenen „Ha!“s und dem Aufstampfen von Füβen, begleiteten ihn durch seine zur Abwechslung mal langsamen Aufwachphase, bis er sich schlieβlich verschlafen aufsetzte. Blinzelnd blickte er ins Licht, wartete darauf, dass sich seine Augen daran gewöhnten. Als er jedoch schlieβlich klar sehen konnte, staunte er nicht schlecht. Vor der schon ziemlich ramponierten Rinde eines Baumes stehend, schlug sein eigener Sohn mit vorhin schon gehörten „Ha!“-Rufen auf diese ein. Nach einer Abfolge von Schlägen sprang er schlieβlich zurück, setzte ein wie immer misslingendes Houko hinterher. Keuchend blickte Tetsu nach vorne, bemerkte erst gar nicht, dass sein Vater sich hinter ihn gestellt hatte. „Was machst du denn da so früh am Morgen?“ Erschrocken drehte sich Tetsu um, wischte sich dann jedoch nur trotzig über die dreckige Nase. „Trainieren. Siehst du doch.“ Etwas beeindruckt sah Gajeel den geschädigten Baum an. Anscheinend war er bisher immer so von seinen Misserfolgen geblendet gewesen, dass er nie bemerkt hatte, dass der Kleine mehr in den Armen hatte, als gedacht. Ein weiterer Punkt, den er beschämt auf seine Liste, was er alles über seinen eigenen Sohn nicht wusste, setzten konnte. „Hmm. Gar nicht mal so schlecht.“ Aus groβen Augen blickte Tetsu seinen Vater an. Hatte dieser ihn gerade wirklich gelobt? Sein Vater? Ihn? Von dem er noch nie in irgendeinerweise anerkennende Worte gehört hatte? Plötzlich wurde er jedoch wieder misstrauisch. War das nur Ironie und er wollte damit nur sagen, wie schlecht er seine Leistung mal wieder fand. Doch irgendwie vermittelte ihn das verlegene Nackenkratzten seines Vaters ein anderes Gefühl. Hatte er es vielleicht wirklich ernst gemeint? Räuspernd wandte sich Gajeel ab, strecke die Nase in den Wind. Dieser kam gerade aus einer sehr ungünstigen Richtung, sodass er keinerlei Spur von Levys Duft warnahm. Ihm blieb wohl oder übel nichts anderes übrig, als zu warten, bis sich dieser wieder gedreht hatte. Und er hatte auch schon eine Idee, wie er diese Zeit sinnvoll nutzen konnte. „Hey, Tetsu. Lust auf eine ordentliche Trainingsstunde?“ Eine Stunde und gefühlte tausend Houkos später, stand Gajeel wie schon vor ein paar Tagen mit verschränkten Armen von seinem Sohn, wartete auf dessen Angriff. „Tetsu. Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe. Du musst das Eisen, dass du rausbrüllen willst, in dir spüren. Hier, ganz tief drin.“ Bezeichnend zeigte Gajeel auf seine Brust. „Erst wenn du es hier spüren kannst, solltest du deine Attacke frei lassen. Ansonsten wird das nichts.“ Nickend stimmte Tetsu ihm zu, brachte sich ein letztes Mal in Kampfposition. Er wollte es unbedingt schaffen! Nur ein einziges Mal ein ordentliches Drachengebrüll! Tief Luft holend, hielt der Kleine diese erst einige Sekunden lang an, versuchte sie so zu spüren, wie es sein Vater von ihm verlangte. Als er tatsächlich dieses warme, eiserne Gefühl tief in sich drinnen fühlen konnte, öffnete er den Mund, brüllte los. „Tetsuryuu no – HOUKO!“ Gajeel staunte nicht schlecht. Zwar war dieser Windstoβ noch Meilen von einem ordentlichen Houko entfernt, doch er musste tatsächlich die Hände vors Gesicht halten, um keine von den Eisensplittern in die Augen zu bekommen. Ungläubig und schlieβlich dann auch freudig sah Tetsu seinem Angriff nach. Hatte er es wirklich zum ersten Mal geschafft, eine ordentliche Attacke abzufeuern? Auch sein Vater grinste und gab ihm einen hochgestreckten Daumen. „Nicht schlecht, Kleiner. Mit nem bisschen mehr Training wird das vielleicht noch was.“ Etwas verwirrt starrte Tetsu seinen Vater an, beschloss dann jedoch, dass sein Kompliment ernst gemeint war. Gerade wollte er vor Freude in die Luft springen, als er mitten in der Bewegung inne hielt, sich nicht mehr vom Fleck bewegte. Beunruhigt blickte Gajeel ihn an. „Was ist los, Kleiner?“ Tetsu antwortete nicht, seine Augen wurden jedoch immer gröβer, bis er schlieβlich ängstlich zu seinem Vater herüberblickte. „Ich kann Mama riechen. Aber nocht etwas. Ich rieche Blut.“ Erst nach der Bemerkung seines Sohnen hatte Gajeel selbst den Geruch sehr schwach wahrgenommen, ihm auf der Stelle gefolgt. Tetsu war nur hastig hinter ihm her gestolpert. Nach einer halben Stunde Rennen, hörte das Adrenalin auf zu wirken, doch das war nicht mehr nötig. Levys Geruch war schon so stark geworden, dass Gajeel inzwischen erwartete, dass er sie nach der nächsten Ecke sehen könnte. Er sollte Rech behalten. Kaum lichtete sich der Wald und führte einen niedrigen Hügel hoch, sah er sie. Mit dem Gesicht voran lag sie im Gras, ihr ganzer Körper war von Schrammern übersäht und sie rührte sich nicht. Hätte er sie mit seinen Sinnen nicht atmen gehört, hätte er glatt glauben können, sie sei tot. Doch jetzt wollte er nichts weiter als sie in seine Arme zu schlieβen, sie in Sicherheit zu wissen. „Levy!“ Nur sie im Blickfeld habend, rannte er los, ignorierte vollkommen die warnenden Rufe seines Sohnes hinter sich. Je näher er ihr kam, desto besser konnte er ihre Blessuren erkennen. Eine unbändige Wut stieg in ihm hoch, lieβ ihn in seinen Schritten noch schneller werden. Wenn er diese Kerle in die Finger kriegen würde, hätten sie nichts mehr zum Lachen. Völlig unvorbereitet traf ihn ein riesiger Felsbrocken von der Seite. Von dem Gewicht des Steines umgehauen, lag er selbst nun auf dem Boden, blickte sich verwirrt nach seinem Angreifer um. Er brauchte nicht lange, um ihn auszumachen. Er kannte nur eine einzige Person, die über eine solch starke Erdmagie verfügte. Nur einen einzigen, verlogenen, hinterhältigen, Auspracheprobleme habenden Mistkerl. „Oh lala, c’est qui? Na wenn das mal nicht Monsier Gajeel ist. Salut, mon ami.“ Schnaubend stand Gajeel wieder auf, stellte sich stützend vor Levy. Sol mag jetzt vielleicht noch so tun, als wäre er völlig harmlos, doch er wusste selbst, wie skrupellos dieses Schwein sein konnte. Voller Verachtung beäugte er ihn. „Warum habt ihr Levy entführt? Sie hat doch überhaupt nichts mit euch zu tun. Wenn ihr ein Problem mit mir habt, dann lass es uns auf die harte Tour regeln, aber lasst meine Familie da raus!“ „Weil das so viel trauriger ist.“ Beim Klang dieser Stimme fuhr Gajeel herum. Der auch noch? Seine Vermutung stellte sich als wahr heraus. Während er mit Sol geredet hatte, hatte sich Aria von der anderen Seite genähert, wischte sich über die tränennassen Augen. Diese Kerle hatten sich wirklich kein Stück geändert. Und dafür verachtete Gajeel sie. „Du auch noch? Glaubt ihr, ihr kommt zu zweit gegen mich an? Ich war schon damals in der Gilde stärker als euer ganzes Team zusammen, da werdet ihr zwei Pappnasen nicht ausreichen, um mich fertig zu machen.“ Seine Gegner grinsten nur hinterlistig. „Non, non, non. Du solltest uns nicht unterschätzen, mon ami. Die letzten dreizehn Jahre sind nicht spurlos an uns vorbeigegangen. Du hast keine Ahnung von unserer neuen Stärke.“ Nun musste auch Gajeel grinsen, ballte die Hände zu Fäusten. „An mir auch nicht.“ Bevor sich der Erdmagier versah, stand Gajeel auch schon vor ihm, holte mit seiner eisernen Hand aus. „Tetsuryuu no – Tekken!“ Volltreffer. Er konnte spüren, wie Sol’s Nase seiner Attacke nachgab, dieser auch schlieβlich nach hinten fiel. Siegessicher drehte sich Gajeel um, stand wie erwartet Aria gegenüber. Der Kerl war die gleiche Heulssuse wie damals. Das hatte er schon dann immer gehasst. „Wie kannst du es wagen, meinen Freund so zu misshandeln? Das ist so verdammt traurig!“ Aria lieβ ein paar Luftattacken auf Gajeel los, doch dieser wich ihnen gekonnt aus. Nach all den Jahren, seit dem er die beiden nicht mehr gesehen hatte, kannte er ihre Techniken immer noch so gut wie auswendig. Mit einem tiefen Luftholen, schickte er seinem Gegner ein kraftvolles Houko entgegen, als er auch schon spürte, wie sich der Boden unter seinen Füβen auftat. Schnell sprang er nach oben, fixierte den überraschten Sol von oben. „Karma Demon: Iron Spiral!“ Seine Beine verwandelten sich in einen rotierenden, messerscharfen Borher, mit dem er jetzt genau auf seinen Gegner zielte. Von diesem getroffen flog dieser einfach um, konnte sich nicht mehr rühren. „Das ist ja so traurig! Zetsu!“ Den magischen Spruch hinter sich hörend, hechtete Gajeel blitzschnell zur Seite, wich somit den explodierenden Luftkissen aus, die der Mann mit der Augenbinde auf ihn abfeuerte. Aria war davon ebenfalls so erstaunt, dass Gajeel das Überraschungsmoment nutzen wollte, um ihn entgültig fertig zu machen, als er ein leises, jedoch eindeutig schmerzvolles Keuchen rechts von sich hörte. Automatisch wandte sich sein Kopf in die Richtung, erstarrte bei dem Anblick, der sich ihm bot. Vor lauter Kämpfen, hatte er gar nicht bemerkt, wie sich dieses Schwein von Jose an Levy angeschlichen hatte und ihr vollkommen ummagisch seinen jedoch nicht weniger gefährlichen Dolch an den Hals hielt. „Hör auf uns anzugreifen, Redfox, sonst könnte es sein, dass mit aus Versehen meine Hand ausrutscht.“ Wie um seine Worte zu unterstreichen, erhöhte er den Druck auf Levys Hals, wodurch ein einzelner Bluttropfen aus diesem quoll, eine dünne rote Linie hinter sich herzog auf seinem Weg in ihren Kragen. Levy biss die Zähne zusammen, um nicht loszuschreien, doch er konnte in ihren Augen die Angst lesen. Unbändige Angst, nicht nur um sich selbst, sonder auch viel eher um das Kind, dass sie in ihrem Bauch trug. Würde sie getötet werden, würden zwei Leben ausgelöscht werden. Allein diese Angst in ihren Augen sehen zu müssen machte ihn wahnsinnig, doch er erkannte, dass es weder ihm noch seine Frau etwas brachte, wenn er jetzt einfach weiterkämpfen würde. Schnaubend verwandtelte er seine Hand zurück, verschränkte die Arme vor der Brust. „Und was machen wir-“ Aus dem nichts traf ihn plötzlich etwas von der Seite, lieβ ihn auf die Knie sinken, bevor er seinen Satz überhaupt zu Ende sprechen konnte. Arias Metsu hatte ihn getroffen, doch anstatt wie früher ihm all seine magische Energie auf einmal zu entziehen und wegzublasen, war er in einer unsichbaren Hülle gefangen, während seine Magie langsam aber schmezvoll aus ihm herausfloss. „Gajeel!“, hörte er sie rufen, hob den Kopf leicht, suchte ihre Augen. Erneut waren diese von Angst gezeichnet, doch diesmal nicht um ihre eigenes Leben. Sie hatte Angst um ihn. ‚Levy...‘ Jose’s Lachen unterbrach ihren Blickkontak, lenkte die Aufmerksamkeit auf sich selbst. Hasserfüllt blickte Gajeel ihn an, versuchte, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Zwischen zusammengebissenen Zähnen zischte er ihn an. „Jose... du miese kleine Ratte...“ „Nana Gajeel, so redet man doch nicht mit seinen ältesten Freunden.“ „Ihr seid nicht meine Freunde. Ihr seid Abschaum.“ „Achja? Und was ist mit dir selbst?“ Aus dem Konzept gebracht blickte Gajeel seinen ehemaligen Master verwirrt an. Was mit ihm selbst war? Er hatte die Seiten gewechselt. Er war jetzt einer der Guten. Da war er sich hundertprozentig sicher. Das wollte er Jose gerade an den Kopf werfen, als er sich fühlte, als ob ihm seine ganze Luft aus den Lungen gepresst wurde. Vor seinen Auge sah er jetzt nicht mehr die Lichtung mit dem Hügel. Zwar war es immer noch grün um ihn herum, doch er befand sich an einem ganz anderen Ort, einer ganz anderen Zeit. Ungläubig musste er sich selbst dabei zusehen, wie er auf das damalige Team Shadow Gear zuging, sie verächtlich angrinste. „Du selbst bist nicht annähernd besser als wir. Wer hat den damals Fairy Tails Gilde zerstört? Wer hatte sich geschworen, diesen Abschaum von Magiern von der Landkarte zu wischen? Wer war es, der diesem kleinen Mädchen hier solch unglaubliche Schmerzen bereitet hat?“ „Nein...“, widersprach Gajeel schwach, doch die Bilder in seinem Kopf sprachen gegen ihn. Er sah selbst, wie er anfing, die drei jungen Magier hemmungslos zu verprügeln, wie er jedes Mal aufs neue zuschlug, obwohl sie schon nach den ersten paar Hieben seinerseits kampfunfähig am Boden lagen. Tief in sich drin wusste er ganz genau, dass das nur Illusionen waren, die Sol mit Hilfe seiner Erinnerungen ihm zeigte, doch sie waren so real, so greifbar, dass er nicht anders konnte, als immer wieder an seine Schandtat von damals zu denken. Er hatte doch schon genug bereut... oder? „Es ist unglaublich, wie du, der so voller Dunkelheit steckt, mit solch einem hellen Wesen verbunden sein kannst. Aber wer weiβ, vielleicht ist sie nur aus Angst vor dir mit dir zusammen? Glaubst du, ich könnte sie mir mal für eine Nacht ausleihen?“ Ungläubig musste Gajeel dabei zusehen, wie Jose seine Lippen gefährlich nah an Levys Wangen brachte, wollte ihn gerade dafür aufs übelste beleidigen, als ihm bei Levys Blick die Worte im Hals stecken blieben. Er war immer noch vor Angst geprägt, doch jetzt hatte sie nicht mehr Angst um ihn – sie hatte Angst vor ihm. Langsam aber sicher konnte Gajeel spüren wie sein Kampfwillen brach, er an sich selbst zweifelte. War er wirklich einer der Guten? Konnte er seine Tat von damals einfach so ignorieren? Hatte er wirklich genug bereut? Verdiente er Levy überhaupt? Mit einem Mal zweifelte er an seinen bisherigen Antworten auf diese Fragen. Hatte Jose vielleicht sogar Recht? „Gajeel, wer einmal der Dunkelheit angehört, kann nicht einfach so auf die andere Seite übertreten. Nur weil du jetzt Teil einer legalen Gilde bist, heiβt das lange noch nicht, dass du zu den Guten gehörtst. Deinen Schatten wirst du nie wieder los.“ Bezeichnend lieβ Jose einige seiner Schattenkrieger erscheinen, welche nun bedrohlich um ihn herum schwebten. Erneut kamen ihm die Bilder von damals in den Kopf. Wie die kleine Fee am Boden gelegen hatte. Wie sie ihn aus diesen angsterfüllten Augen angeblickt hatte, voller Tränen der Schmerzes. Die gleichen Augen, die ihn jetzt auch anstarrten. Die gleichen Augen, die ihn immer mehr verzweifeln lieβen. Er sollte ehrlich zu sich sein. Hatte er sich wirklich geändert? Konnte er wirklich behaupten, gut zu sein? Hatte er die Dunkelheit wirklich hinter sich gelassen? „Ich...“ Ein Schrei rechts von ihm lieβ ihn seinen Satz abbrechen, verwirrt den Kopf heben. Er konnte zwar nicht genau erkennen, wieso, aber mit einem Mal verschwand Sol einfach so in einem Strudel aus Eisen und mit ihm die grausamen Bilder von damals, die ihn bisher gequält hatten. Auch Jose schien aus dem Konzept gebracht, warf einen Blick auf den unbekannten Angreifer, der sich nun auf Aria gestürzt hatte. Während Gajeel dabei zusah, wie er ein schwarzer Wirbelsturm um den groβen Mann wütete, hörte er eine Stimme, die ihm bekannter nicht sein könnte. „Verdammt, Papa, glaubst du ernsthaft, was der Kerl da labert? Du bist doch nicht böse, sonst hätte sich Mama niemals für dich entschieden! Kapier das doch endlich! Du bist einer der Guten!“ Diese wenigen, jedoch kraftvollen Worte, lieβen Gajeel aus seiner Starre erwachen, sich den unbekannten Angreifer näher ansehen. Dieser machte für einen Moment halt, blicke ihn aufmunternd aus braunen Augen an. Aus ihren Augen... Doch dieser kleine Moment der Unaufmerksamkeit sollte Tetsu bitter bezahlen. Mit einem Schlag, der es in sich hatte, schlug Aria den Jungen hinfort, welcher einige Meter weit flog, bevor er bewegungslos im Gras landete. Hatte dieser Mistkerl gerade seinen Sohn angegriffen? Sich diesem Gedanken klarwerdend, kam Gajeels Kampfwille zurück. Keiner, wirklich KEINER hatte das Recht, seinen Sohn so zu behandeln. Und wer es wagte, sollte ihn kennenlernen. Mit einem letzten Aufbäumen seiner Kräfte, brach Gajeel durch sein durchsichtiges Gefängis, stand hastig auf. So mächtig Arias Metsu auch sein mag, es hatte einen groβen Nachteil – die entzogene Energie verteilte sich in der Luft und wenn man schnell genug war, sie einzusammeln, hatte man neue Kraft, um zu kämpfen. Wie ein Blitz schoss Gajeel über die Lichtung, sog auf dem Weg all seine magische Energie wieder auf, bevor er Aria anvisierte. Der nun ohne Augenbinde dastehende Mann, blickte ihn nur überrascht über seinen Ausbruch aus seinem Gefängis an, bevor er auch schon bewusstlos auf dem Boden lag. Neue Kraft schöpfend drehte sich Gajeel um, strahlte in diesem Moment eine Aura aus, die dunkler war als die sternenloseste Nacht. Seine Augen leuchteten rot auf, während er langsam auf Jose zutrat, welcher erschrocken einen Schritt zurückmachte. „Komm mir nicht zu nahe... Ich warne dich...!“ Gajeels Austrahlung lieβ ihn jedoch so erstarren, dass ihm sein Dolch aus der Hand fiel und er damit auch gleichzeitig Levy fallen lieβ, welche mit einer Hand von Gajeel aufgefangen wurde, bevor sich dieser an den zitternden Mann vor sich wandte. „Solltest du es noch einmal wagen, meiner Familie oder Gilde etwas anzutun, werde ich nicht zögern, meine restliche Dunkelheit zu nutzen und euch alle in die ewige Hölle zu schicken. Dem kannst du dir sicher sein.“ Ein letztes Schlag und auch Jose lag nun k.o. auf dem Boden. Erst als sich Gajeel vollkommen sicher war, dass keine Gefahr mehr drohte, wandte er sich seiner verwundeten Frau zu. Sanft klopfte er ihr gegen die Wange, versuchte sie wieder aufzuwecken. „Hey Zwerg... Levy, komm zurück... Es ist jetzt alles wieder gut... Ich in wieder bei dir...“ Nervös beobachtete er, wie sie langsam die Augen öffnete, einige Male blinzelte, bevor ihr Blick den seinen fanden. Doch es lag nicht die gefürchtete Angst von vorhin in ihnen, die Sols Illusion erzeugt hatte – stattdessen strahlte ihm eine solche Erleichterung und Liebe entgegen, dass seine Beine unter ihm nachgaben. Vorsichtig drückte er Levy an seine Brust, sog intensiv den Geruch ihrer Haare ein, genoss es, sie wieder in den Armen halten zu können. In diesem Moment schwor er sich, alles dafür zu tun, um nie mehr diese Angst in ihren Augen sehen zu müssen. Nie mehr... „Tetsu...?“, fragte die kleine Frau mit einer brüchigen Stimme, doch bevor Gajeel sich überhaupt umsehen konnte, antwortete eine ruhige Stimme: „Ich bin hier.“ Gajeel öffnete die zuvor geschlossenen Augen, blickte in ein braunes Paar Pupillen, die ihn nervös anblickten, darauf wartend, wie er reagieren würde. Anstatt jedoch etwas zu sagen, streckte der Vater einfach seinen Arm aus, zog seinen Sohn an sich. Dieser reagierte vor Überraschung zuerst gar nicht, doch schlieβlich schloss auch er die Augen, gab sich vollkommen dieser Umarmung hin. Gajeel hinegen hatte sich bisher noch nie besser gefühlt. Die Vorfreude darauf, wieder mit den beiden zusammen zu sein, war unglaublich. Er hatte gar nicht gewusst, dass er so stark empfinden konnte. Aber was sollte er auch sagen; er hatte die zwei – drei Menschen, die ihm das meiste auf der ganzen Welt bedeuteten im Arm, musste nicht mehr um ihr Leben bangen oder dafür kämpfen. Nein, er konnte sie einfach im Arm halten, sich seinen Gefühlen hingeben und wieder glücklich sein. Eine einzelnen Tränen lief über seine Wange, während hinter ihnen die Sonne sanft unterging, der Wind durch die Blätter des Waldes fuhr. ‚Alles war gut‘, sagte er zu sich selbst. ‚Jetzt war alles gut.‘ -------------- O.o Sorry, hab voll vergessen hier hochzuladen o.O Aber hier habt ihr zumindest das letzte Kapitel von dieser FF :D Ich hoffe es hat euch gefallen! 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