Der Meteorit von Finnyan ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Die Wellen schlagen kraftvoll gegen die rauen Felswände. Rauschend ziehen sich die Fluten wieder zurück, um eine Sekunde später wieder mit dem Stein zu kollidieren. Die Möwen kreisen aufgeregt über die stürmische See und stechen wie weiße Flecken aus dem dunklen Nachthimmel hervor. Doch plötzlich scheint das Meer zu glühen. Die Wasseroberfläche hellt sich in einem unheilvollen rot auf. Ein gewaltiges Knallen hallt über den Ozean. Ein großer, gewaltiger Schatten taucht am Firmament auf. Der Himmel färbt sich in ein tiefes orange. Ein brennender Felsen durchbricht die Wolkendecke, die Möwen fliehen auf die hohe See und wagen es nicht, sich umzudrehen. Der Meteorit rast auf die Klippen zu. Nur wenige Augenblicke später geht ein unvorstellbares Beben über die Insel. Die Tiere schrecken aus ihrem Schlaf auf und laufen davon. Riesige Bäume werden entwurzelt und fallen die Hänge hinab. Ein Erdrutsch begräbt alles, was er zu fassen kriegt. Die letzten Flammen lösen sich auf und bringen die Dunkelheit wieder zurück. Der Meteorit zischt und knackt bedrohlich. Um ihn herum ist die Erde geschmolzen, sodass nur noch eine dünne Glasschicht den Fremdkörper von der Insel trennt. Die Klippe ist durchbrochen, stattdessen ragt nun ein Loch von mehr als 20m Durchmesser aus der Felswand. Das Meer schlägt gegen die einzelnen, abgebrochenen Steine und kehrt wieder in ihren ursprünglichen Rhythmus zurück. Ein neuer Tag bricht an. Die Sonne lässt die ersten Strahlen auf die verwüstete Insel fallen. Einige kaputte Fensterscheiben baden in der Sonne und zeigen noch die wenigen Überreste der kleinen Stadt. Überall liegen Ziegelsteine, Bretter und Türen herum. Der Schutt legt sich dick über die alten Straßen. „Mama?“ die kleinen Füße eines jungen Mädchens tasten sich vorsichtig durch die zerstörte Stadt. Der pink-weiße Schlafanzug ist an mehreren Stellen gerissen und gibt kleinere Teile der verletzbaren Haut preis. Nervös umklammert das Kind ihren Stoffhasen. Ab und zu verliert das Spielzeug einzelne Frottee-Ballen, die lautlos auf den Boden sinken, jedoch scheint das Kind ganz und gar auf die Trümmer konzentriert zu sein. „Mama? Papa? Wo seid ihr?“ ruft das Mädchen weiter. Mit der rechten Hand schiebt sie ihre rotbraunen Haare aus dem Gesicht. Schnell wischt sie sich die Tränen aus den Augen und vermischt sie mit dem Staub und dem Dreck auf ihrer Haut. Keiner antwortet ihr. Doch sie ist nicht allein. Nur wenige Schritte von ihr entfernt blitzt eine weiße Zahnreihe auf. Der Mund verformt sich zu einem Grinsen und verschwindet wieder im Schatten des Waldes. Die Schlagzeilen breiten sich wie ein Lauffeuer aus. Die Marine schickt immer wieder neue Soldaten zum Katastrophengebiet, um die letzten Überlebenden aus den Trümmern zu befreien. Jeden Tag fliegen die Postmöwen über die Grand Line und verbreiten die Neuigkeiten über die ganze Welt. Es dauert nicht lange, bis auch die Piratenbanden und Freibeuter davon erfahren. Mit den unterschiedlichsten Emotionen und Reaktionen betrachten sie den Artikel auf der Titelseite. Sie lachen, zucken mit den Schultern oder werfen ihn in den Ozean. Doch als die Post in die Hände eines jungen Piraten fällt, beginnt für ihn ein neues Abenteuer. Er rückt seinen Strohhut zurecht und klappt die Zeitung auf. Kapitel 1: Ein neues Abenteuer ruft ----------------------------------- „Hm?!“ Ruffy liegt dösend auf dem weichen Gras und öffnet seine Augen. Alles ist schwarz. „Oh. Die Zeitung ist da!“ ruft die Navigatorin über die Wiese. Sie hat es sich zusammen mit Robin auf einer großen Picknickdecke gemütlich gemacht. Die Postmöwe macht noch zwei Kreise um ihre Piratenflagge und fliegt wenig später davon. Ruffy blinzelt zwei Mal und nimmt dann die Zeitung von seinem Gesicht. Die Sonne blendet ihn, sodass er sich aufrichten muss. Er rückt seinen Strohhut zurecht und mustert das Papierbündel. Ein Blick auf den großen Artikel genügt, um die Aufmerksamkeit des Piraten zu bekommen. Das schwarz-weiße Bild wird von einem Haufen Wörter umkreist, doch Ruffy interessiert mehr das Foto in der Mitte. Eine verwüstete Stadt. Marinesoldaten. Weinende Kinder. „Guck mal, Nami!“ der Käpt’n der Strohhutbande schnellt hoch und läuft zu seiner Navigatorin. Er hält ihr die Zeitung vor die Nase und zeigt mit dem Finger auf das Bild. „Hat das die Marine gemacht?!“ fragt er ungläubig. „Quatsch! Die Soldaten helfen beim Aufräumen, “ „ ‚Meteorit zerstört Gelarin. Stadt im Wiederaufbau‘, “ liest die Archäologin vor. Ihre ruhigen Augen blicken interessiert auf den Artikel und scheinen ihn zu überfliegen. „Gelarin? Aber das ist doch…“ Nami stockt und blickt auf ihren Log-Port. Alle Nadeln wackeln unruhig hin und her. „Oh nein!“ flucht Nami laut, sodass die anderen Crewmitglieder verwundert ihre Blicke zur Wiese richten. Der Smutje öffnet die Tür zur Kombüse und lugt zusammen mit Brook und Chopper aus der Küche. „Was ist los, Namilein?“ fragend tritt er ins Sonnenlicht und beugt sich über das Geländer. „Wir haben ein Problem!“ kommt es von der Orangehaarigen. Sie steht hektisch auf und gibt Robin die Zeitung. Wenige Augenblicke später befinden sich alle Strohhüte an Deck. „Wo ist denn die Fellkappe?“ Frankys Blick wandert über das Deck der Thousand Sunny. „Wahrscheinlich hat er sich wieder in der Bibliothek verschanzt, “ meint Nami trocken. Sie legt die rechte Hand an ihre Hüfte, während ihre Augen sich auf die drei Nadeln konzentrieren. „Was ist los?“ mürrisch tritt Law in Erscheinung und geht langsam die Stufen hinunter. Sein Schwert lehnt auf seiner rechten Schulter. „Law! Du bist doch schon länger in der Neuen Welt. Kann sich das Magnetfeld einer Insel innerhalb eines Tages verändern?“ fragt Nami. Der Chirurg gesellt sich in die Runde. Die desinteressierten Augen blicken auf den Log-Port. „Normalerweise nicht. Warum?“ „Unser nächster Halt ist die Insel Gelarin. Die Nadel hat vorher kaum gewackelt, doch seit heute bewegt sie sich genauso unruhig wie die anderen!“ „Das hier könnte die Ursache sein, “ Robin übergibt dem Verbündeten die Zeitung. Die Schlagzeile nimmt die komplette Seite ein. Law liest die Überschrift und mustert das Bild. „Ah. Verstehe, “ „Was ist denn?“ schaltet sich Sanji ein. „Der Meteorit hat durch die enorme Zerstörung und dem Aufprall das Magnetfeld gestört, “ „Heißt das, dass es dort jetzt auch gefährlich ist?!“ nervös geht Lysop einen Schritt zurück und stößt fast mit Zorro zusammen, der weiterhin Still den Worten seiner Freunde lauscht. „Nicht unbedingt. Allerdings wimmelt es dort jetzt von Marinesoldaten, “ erklärt Law monoton. „Hört mal her, “ ruft die Archäologin. „Hast du was herausgefunden?“ neugierig sieht Chopper auf die große Frau. Seine blaue Nase zuckt, als er ihr Parfüm riechen kann. „ ‚Seit der Kollision mit dem Meteoriten geschehen seltsame Dinge auf der Insel. Ein purer Zufall oder steckt doch mehr dahinter? ‘, “ liest sie die letzten Zeilen vor. „Seltsame…“ „Dinge?“ beendet Lysop die Frage des Musikers, der mit seinen leeren Augenhöhlen dennoch die fragenden Blicke der Piraten erkennen kann. „Was soll denn der Mist?!“ genervt zieht Zorro eine Augenbraue nach oben. Die Autoren scheinen auch immer dümmer zu werden. „Vielleicht sind es Aliens, “ kommt es vom Cyborg, der nun völlig verdutzt angestarrt wird. „Das glaubst du doch selbst nicht, “ meint der Smutje und drückt seine Zigarette unter seiner Fußsohle aus. Der Qualm schwebt langsam nach oben und zieht immer dünnere Fäden in die Luft bis er schließlich ganz verschwindet. „Die Meinung an außerirdisches Leben im Weltall ist sehr geteilt. Entweder sind wir die einzigen intelligenten Wesen im Universum… oder es gibt noch mehr Leben dort draußen, “ „Beide Ansichten sind gruselig, “ kommentiert der Kanonier. Ein kalter Schauer läuft seinen Rücken hinab. Allein oder nicht allein? „Klingt spannend!“ freudig durchbricht Ruffy die bedrückende Stimmung. Seine Crew sieht ihn geschockt an. „Du hast doch nicht etwa vor…“ Nami stockt der Atem. Der letzte Ort an dem sie jetzt sein will, ist auf dieser komischen Insel. Verzweifelt sieht sie in die Runde, doch die anderen scheinen Ruffy nicht überzeugen zu können, einen anderen Kurs zu wählen. „Wenn ich diese Aliens besiege, kann ich mein Ziel auf ‚Der beste Schwertkämpfer des Universums‘ erweitern!“ „Vielleicht sind sie auch friedlich und sind nur zufällig hier gelandet, “ überlegt der kleine Arzt. „Strohhut, “ Law geht auf den Käpt’n zu, der seinen Kopf ein Wenig in den Nacken legen muss. Die Fellkappe wirft einen Schatten über die dunklen Augen des Todeschirurgen. „Was gibt’s?“ „Unser Plan lautet, die vier Kaiser zu stürmen. Und sich nicht mit irgendwelchen Fantasien zu befassen, “ „Aber klingt das nicht total interessant, Traffy?!“ „Wenn du die Marine auf uns hetzt, brechen wir deine Aktion sofort ab. Ich habe keine Lust, wieder in eine von deinen bescheuerten Ideen hineingezogen zu werden!“ „Wir sind bis jetzt doch immer gut davongekommen!“ „Ich meine es erst, Strohhut, “ „Naaa gut~ Dann beeilen wir uns halt!“ Ruffy klopft dem Arzt aufmunternd auf die Schulter und geht an ihm vorbei. „Leute! Ihr habt’s gehört! Direkter Kurs auf…“ „Gelarin, “ „Genau! Dorthin!“ „Und wie sollen wir uns vor der Marine schützen?“ Sanji sieht seinen Käpt’n skeptisch an. „Keine Ahnung, “ „Ruffy!“ kommt es wütend im Chor zurück. „Hahahaha!! Mir fällt schon was ein!“ „Na das kann ja was werden…“ seufzt Lysop klagend und lässt seinen Kopf deprimiert auf seine Brust fallen. „Yohohoho. Wie aufregend. Mein Herz schlägt schon ganz schnell - Ah! Da fällt mir auf…Ich hab ja gar kein Herz, Yohohohoho!!“ „Gruseliger Gedanke…“ murmelt der Schützer darauf nur. „Auf in ein neues Abenteuer! Die Strohhutpiraten gehen auf Alien-Jagd!“ Kapitel 2: Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht? ------------------------------------------------------- „Kesekesekesekese, “ das Lachen hallt durch die leere Stadt. Die Straßen sind wie leergefegt. Die Trümmer beseitigt. Nur noch Ruinen und Bäume. Keine Menschen. Keine Marine. Kein Kind. Das Lachen wird lauter und der Schatten löst sich von der kalten Mauerwand. Die großen pechschwarzen Stiefel betreten den schmalen Weg mit regelmäßigen Klack-Geräuschen. Klack…klack…klack…. „Alles verläuft nach Plan, “ sagt die raue Stimme und redet in eine kleine Teleschnecke. Die Augen des Kommunikationsgeräts blicken ihn zufrieden an. „Und der Meteorit?“ kommt es aus dem Mund der Schnecke. Die Stimme klingt technisch verzerrt, sodass man nicht sagen kann, ob es ein Mann, oder eine Frau ist. „Noch nicht gesichtet. Ich mache mich sofort auf den Weg, “ sagt wieder die dunkle Gestalt. Inzwischen ist er am Stadtrand angekommen und dreht sich um. Der Anblick der Zerstörung sorgt für ein viel zu breites Grinsen auf seinem Gesicht. Der Mund gibt eine Reihe weißer Zähne preis. Die fleischfarbene Zunge leckt über die blassen Lippen. Doch plötzlich verändert sich sein Gesichtsausdruck. Das Grinsen löst sich auf. Die giftgrünen Augen verformen sich zu kleinen Schlitzen. „Dann beeilen Sie sich! Wir haben nicht ewig Zeit!“ ruft wieder die unbekannte Stimme aus der anderen Leitung. Zwei große Augen starren regungslos auf die schwarze Gestalt. Der Teddy klemmt noch immer zwischen ihren Armen, als das Mädchen einen Blick riskiert und die Deckung verlässt. Kinder haben oft die Eigenschaft unbekannten Dingen einen neuen Namen zu geben. Wenn sie Erwachsene nicht kennen, heißen sie ‚Tante‘ und ‚Onkel‘. Doch dieses Mädchen hat einen viel treffenderen Namen gefunden. Die dunkle Gestalt mit den schwarzen Stiefeln, dem schwarzen Umhang, den langen schwarzen Haaren, den giftgrünen Augen und der kalten Stimme. Yūrei. Dunkle Seele. ‚Yūrei‘ ist gerade dabei aufzulegen. Er spricht noch einen Satz in die Teleschnecke und schaut auf das Meer. Auch die Augen des Mädchens lösen sich von der schwarzen Gestalt und blicken auf den blauen Ozean. Ein kleiner Punkt erscheint am Horizont. Ein Schiff. Yūrei holt ein Fernglas aus deiner Hosentasche und klappt es aus, sodass sich die Länge fast verdreifacht. Er kneift das linke Auge zu und sieht mit dem anderen auf das Meer. Nach einer Weile hat er wieder den schwarzen Punkt vor seinem Auge. Er ist zu einem unscharfen Fleck verformt. Doch nachdem Yūrei die Schärfe richtig eingestellt hat kann er das Schiff deutlich erkennen. Den Bug. Den Mast. Die Piratenflagge. Den Strohhut-Totenkopf auf dem Segel. „Wir bekommen Besuch…“ murmelt die dunkle Gestalt wieder und verschwindet lautlos wieder im Wald. Das kleine Mädchen tritt nach einigen Minuten langsam aus ihrem Versteck. Ihre dünnen Beine wackeln nervös. Der Wind bringt ihre langen Haare zum wehen. Sie dreht sich um und der dichte Wald verschluckt sie. „Seltsam…“ der Kanonier dreht an seinem Augenglas und mustert die leere Küste. Der Hafen steht verlassen. Die Trümmer liegen auf einem großen Haufen am Stadtrand. „Kannst du was sehen, Lysop?!“ ruft Nami vom Bug aus. Sie legt den Kopf in den Nacken, sodass ihre orangen Haare bis zu den Oberschenkeln reichen. „Nein. Nichts! Das ist ja das Seltsame!“ antwortet Lysop. „Super! Dann können wir ja direkt den Anker auswerfen, “ freut sich Ruffy, der es sich auf der Reling gemütlich gemacht hat. Seine Beine schaukeln immer wieder vor und zurück. Seine Sandalen liegen derweil einen Meter vor ihm auf den Planken und werden gerade von der Navigatorin genervt aufgehoben. „Jeder Vollidiot merkt doch, dass das ne Falle ist! Die Marineschiffe können sich doch nicht einfach in Luft aufgelöst haben!“ Nami wirft ihrem Käpt’n seine Schuhe entgegen und widmet sich wieder der angesteuerten Insel. „Der Strohhut hat ausnahmsweise Recht, “ kommt es Plötzlich von Law. Auch er sitzt auf der Reling und hat die Beine überschlagen. Das lange Schwert lehnt neben ihm. Der kleine Stoffbommel weht unruhig mit dem Wind. „Das soll doch wohl ein Scherz sein, “ Sanji schnippt seinen Glühstengel von Bord und gesellt sich zu Robin und Chopper, die bis jetzt nur still und mit gepackten Rucksäcken neben dem Steuerrad stehen. Franky lenkt das Schiff geradewegs auf den Hafen zu. „Siehst du, “ grinst Ruffy nur weiter. „Die Marine denkt doch nicht, dass Piraten so dämlich sind und in diese Falle tappen werden. Wenn wir aber genau das tun, haben wir den Überraschungsvorteil auf unserer Seite, “ „Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht?“ die Navigatorin rollt mit den Augen. Der sarkastische Unterton bringt den Käpt’n zum Lachen. Er springt vom Geländer und hangelt sich auf eine der Spitzen des Löwenkopfes. Er nimmt die Hände vor das Gesicht und formt mit den Daumen und Zeigefingern einen Rahmen, als ob er die Insel auf ein gedankliches Foto kriegen möchte. Dann hüpft er wieder auf das Holz und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Seine Crew beobachtet ihn mit mehr oder weniger verwirrten Blicken. „Segel einholen! Anker auswerfen!“ kommandiert er. Zorro und Lysop ziehen wie befohlen das große Segel ein. Brook lässt derweilen den Katzenpfoten-Anker ins Meer sinken. Einige Luftblasen zerplatzen an der Oberfläche. Die Oberfläche beruhigt sich wieder und scheint die Kette geschluckt zu haben. Nun treten auch die restlichen Piraten zum Vorschein. Sie versammeln sich am Bug und bilden einen Halbkreis um Ruffy, der sich grinsend vor dem Steuerrad positioniert hat. „Warum legen wir jetzt schon an? Wir müssen noch ein Stück fahren, “ Nami stemmt empört die Fäuste in die Hüfte. Ihr Blick prallt an dem Strohhutträger ab. „Was hast du vor, Strohhut?“ misstrauisch begutachtet der Chirurg den Gummijungen. Ruffy schleudert seine Arme nach oben. Je eine Hand greift eine Spitze der Gallionsfigur. „Franky! Pass du bitte auf die Sunny auf bis wir wieder da sind!“ ruft Ruffy und lacht die letzten Wörter nur noch amüsiert nach hinten. Der Cyborg zieht skeptisch eine Augenbraue nach oben, doch dann legt er seine Sonnenbrille wieder über die Augen. „Kein Problem, Käpt’n. Überlass das ruhig mir!“ „Super!“ der Gummijunge dreht seinen Kopf wieder nach vorne. Seine Freunde warten noch immer ungeduldig auf die Anweisungen. Ruffys Arme haben sich außerhalb des Kreises gespannt. „Na toll…“ murmelt Zorro nur genervt, der die Katastrophe schon kommen sieht. „Was?! Nein! Das wagst du nicht!“ panisch hält die Navigatorin die Arme nach vorne. Doch dafür ist es schon zu spät. „Gum Gum CREWRAKETEEEE!!! “ brüllt er durch die Luft und wird zusammen mit den anderen durch den Himmel geschleudert. „RUFFY!“ „DU BIST SO WAS VON ERLEDIGT!“ „VOLLIDIOOOOOOOoooo…“ schreien die Piraten und verteilen sich kreuz und quer über die gesamte Insel Gelarin. Kapitel 3: Chaos und noch mehr Chaos ------------------------------------ Die Archäologin geht mit ruhigen Schritten durch das Dickicht des Waldes. Eine kleine Schlange huscht durch das Gebüsch und verschwindet unter dem Laub. Einige Augenpaare beobachten Robin aus dem Baumwipfeln aus und fliegen wenige Augenblicke davon. Nach einer Weile lichtet sich der Wald unfreiwilliger Weise. Denn dort, wo sich die Bäume vor ein paar Tagen noch in den Himmel gereckt haben, befindet sich nun ein gigantischer Krater. Direkt vor den Augen der Archäologin liegt der Meteorit. Der große Felsen ist in einem tiefen schwarz gefärbt und ist an einigen Stellen total verbrannt, sodass kleinere Brocken ab und zu abfallen und im Gras liegen bleiben. Robin nimmt ein Stück des Gesteins in die Hand und dreht es. „Kalt…“ murmelt sie und drückt den Stein in ihrer Handfläche. Nach kurzer Überlegung öffnet sie ihren Rucksack und steckt den kleinen Weltall-Fund in ein kleines Säckchen. Danach kramt sie ein kleines Notizbuch heraus und blättert darin herum. Als sie anfangen will zu schreiben, schreckt sie auf einmal zusammen. Ihre Augen sind starr auf den Meteoriten gerichtet und weiten sich aus Angst und Neugier. „Verflixte Wurzel!“ flucht Nami auf und reibt sich ihren Fußknöchel. Genervt schiebt sie einige Haarsträhnen hinter ihr Ohr und blickt wieder auf. Ihre Kleidung tropft noch immer, da sie wegen Ruffys Flugaktion direkt in einen See gefallen ist. Zum Glück ist er tief genug gewesen, sodass die Navigatorin unverletzt wieder an Land schwimmen konnte. Doch jetzt versucht sie mit nassen Klamotten und gereizter Stimmung einen Weg zurück zum Hafen zu finden. Wahrscheinlich hüpft ihr Käpt’n just in diesem Moment fröhlich durch das Unterholz und stiftet Chaos. Mit einem Seufzer macht sich Nami auf, die anderen zu finden und wieder zur Sunny zu kommen. Irgendwo müssen sie ja gelandet sein. „Das war ja so was von klar…“ mit schlechter Laune und einer guten Aussicht hängt der Kanonier mit seinem Gürtel an einem Felsvorsprung mitten an einer Steilwand. Unter ihm geht es geschätzte 20m in die Tiefe. Keine 5m über ihn endet die Felswand. Doch wie soll er da hoch kommen? Er hängt fast wortwörtlich am seidenen Faden. „Hallooooo!!! Hilfeeee!!! Ruffyyyy!!!“ schreit er über die Insel. Doch außer das Gekreische von verschreckten Vögeln bekommt er keine Antwort. Enttäuscht muss er sich ergeben und feststellen, dass er wohl noch eine Weile hier abhängen muss. „Meine Wortspiele waren auch schon mal besser…“ „Wie kann man nur so bescheuert sein?!“ „Tse! Das sagst gerade du! Schließlich bist du es, der mal wieder keine Ahnung hat, wo wir sind!“ „Ich schneid dich gleich in zwei Hälften, Wasserkocher!“ „Versuch’s doch! Ohne Schwerter!“ kontert Sanji und deutet auf die leere Halterung an Zorros Hüfte. Der Schwertkämpfer läuft rot an und schaut zur Seite. „Was kann ich denn dafür, wenn Ruffy uns durch die Luft schleudert und mir dabei die Schwerter wegreißt!?“ „Halt sie beim nächsten Mal einfach fest!“ „Beim ‚nächsten Mal‘ werde ich Ruffy einen Stein um den Bauch binden und ihn von Bord schmeißen!“ murrt Zorro wütend und tritt einen größeren Ast zur Seite. „Suchen wir erst mal deine Zahnstocher. Danach knöpfen wir uns den Gummischädel vor, “ schlägt der Smutje vernünftiger Weise vor. Zorro nickt nur und zusammen mit dem Koch macht er sich auf die Suche… Ohne dabei das Augenpaar zu bemerken, dass sie auf Schritt und Tritt beobachtet. Der Schatten huscht hinter einen Baum und verfolgt sie mit leisen Bewegungen. „Wooow!!“ staunend blicken die Knopfaugen auf den riesigen Felsen. Choppers Nase zuckt bei dem leichten Gestank nach verbrannter Erde. „Das ist also der Meteorit!“ mit neugierigen Blicken mustert er die dunkle Oberfläche des Fremdkörpers. Die Tasche, die keine sechs Meter von ihm entfernt im Gras liegt, bemerkt er nicht. „Chopper!“ ruft plötzlich eine ihm bekannte Stimme. „Brook!“ freudig läuft der kleine Elch auf den Musiker zu, der sich gerade die letzten Blätter aus seinem Afro pickt. Die leeren Augenhöhlen blicken nach unten. „Was bin ich froh, nicht mehr alleine durch den Wald zu wandern!“ lacht Brook und blickt sich um. „Ahhh~. Der Meteorit…“ „Ja! Ich bin auch gerade erst angekommen. Vielleicht kommen die anderen auch hier hin, “ sagt Chopper und führt Brook zu dem Weltall-Körper. Der kalte Stein scheint das komplette Sonnenlicht aufzusaugen. „Wir sollten die anderen auf uns Aufmerksam machen, “ schlägt der Knochenmann vor und kramt eine Streichholzschachtel aus der Hosentasche. „Gute Idee! Wir machen ein Feuer!“ „Mann… Warum hat Sanji nur so wenig Futter gekocht…“ mit knurrendem Magen und leerer Essensdose wandert der Käpt’n der Strohhutbande in der Dunkelheit herum. Sein Flug von der Sunny auf die Insel hat ihn direkt vor eine Höhle befördert. Als er reingegangen ist, hat er schon nach wenigen Metern seine eigene Hand nicht mehr sehen können und wollte wieder raus. Doch plötzlich ist ihm der Boden unter den Füßen entglitten, sodass er nun wie eine Experimentiermaus durch ein stockdunkles Labyrinth huscht. „Hm?“ die Augen des Strohhutträgers blicken auf die schwache Lichtquelle. „Wuhuu!! Der Ausgang!“ ruft Ruffy und stürmt nach draußen. Doch als er mitten im Sprint erkennt, dass sich der besagte Ausgang mitten in einer Felswand befindet, und er jetzt mitten in der Luft schwebt, dehnt er seine Arme zurück und zieht sich wieder auf den kleinen Vorsprung zurück. „Uhaa!! Das war knapp!“ erleichtert und gleichzeitig amüsiert schaut er sich um. Der Wald legt sie wie eine Moosschicht über die Insel. Vom Hafen, oder von der Sunny ist nichts mehr zu sehen. „Da bin ich aber ganz schön weit geflogen! “ lacht der Piratenkapitän und stemmt die Fäuste in die Hüfte. „Ruffyyyy!!!“ schreit Lysop mit Tränen in den Augen. Verwirrt dreht sein Käpt’n den Kopf hin und her. „Hier oben du Vollidiot!“ „Hä? Oh! Lysop! Was machst du denn da oben?“ „Ich häng n bisschen ab, wonach sieht’s denn sonst aus?!“ „Ach so. Weißt du, wo die anderen sind?“ „Nein! Schließlich hast du uns über die gesamte Insel verteilt!“ „Hahaha!! Sorry! War vielleicht doch keine so gute Idee gewesen!“ „Das kannst du laut sagen!“ wütend strampelt Lysop herum. Plötzlich scheint etwas zu reißen. Noch bevor der Kanonier realisieren kann, dass er durch seine Bewegungen seinen Absturz hervorbringt, löst sich sein Gürtel vom Felsvorsprung. „Ahhh!!“ schreit der Schütze panisch und wäre direkt neben Ruffy in die Tiefe gestürzt. Doch der Gummijunge schnappt sich die Nase und zieht seinen Freund zu sich. Lysop hält schmerzend seine Nase und steht auf. „Ich wäre fast draufgegangen!“ „Haha! Ist doch nichts passiert!“ „Ruffy!“ „Schon gut. Komm. Gehen wir, “ der Pirat klopft seinem Freund aufmunternd auf die Schulter und springt mit ihm in die Tiefe. Lysop brüllt erneut um sein Leben. „Gum gum… Bungee-Jumping!!!“ schreit Ruffy und hält sich mit einer Hand am Felsvorsprung fest. Kurz bevor die beiden Jungs den Boden berühren, kommen sie zum Stillstand. „Puh… gerettet…“ stellt der Kanonier erleichtert fest. Doch als ihm die Bedeutung von ‚Bungee-Jumping‘ wieder in den Sinn kommt, verliert er nun den Rest seiner Gesichtsfarbe. Ruffy lacht vor sich hin. Sein Arm schnellt wieder zurück und zusammen werden sie wieder in die Lüfte befördert. „Ich bring dich noch um Ruffyyyy!!!“ weint der Kanonier und krallt sich an seinen Käpt’n fest. „Hm?“ Law dreht sich um und blickt in den Himmel. Zwei kleine Punkte kommen zum Vorschein. Der Chirurg kneift die Augen zusammen, um die unbekannten Flugobjekte zu erkennen. Doch als er die zwei Chaoten-Köpfe erblickt, ist es schon zu spät. Mit einem großen Krachen kollidieren Lysop und Ruffy direkt mit dem fassungslosen Law, der nun auf dem Boden liegt, als ob er von einer Dampfwalze erwischt wurde. „Hahaha!! Danke für das Auffangen, Traffy!“ „Ich glaube nicht, dass er uns aufgefangen hat, Ruffy, “ „Lauft, solange ihr noch könnt…“ Kapitel 4: Verschwunden ----------------------- Das metallene Geräusch dringt in das Ohr der Archäologin, als sich der Schlüssel im Schloss der Tür umdreht und sie von der Außenwelt abschneidet. Langsam öffnet sie die Augen und findet sich mit Seestein gefesselt am Boden wieder. Der harte Stein unter ihrem Kopf ist kalt und trocken. „W-Wo bin ich?“ fragt sie in die Dunkelheit. Ein dünner Lichtspalt zwischen Tür und Boden zeigt ihr das künstliche Licht auf der anderen Seite. „Bist du aufgewacht, Schwester?“ eine leise Kinderstimme dringt in Robins Ohr, sodass sie sich aufrichtet und sich in der Schwärze umsieht. Nach einer Weile erkennt sie die Umrisse unbekannter Gestalten. Ein kleiner Junge geht auf sie zu. Auch er ist hinter dem Rücken gefesselt, doch die Beine sind frei. „Du bist unter der Erde. Auf Gelarin, “ antwortet der Junge auf Robins Frage. Die Archäologin lehnt sich an die steinerne Wand an. Es riecht nach Erde und Blut. „Seid ihr etwa die Bewohner dieser Insel?“ fragt sie mit einem leichten Lächeln. „Ja. Aber wir sind hier nur zu fünft. Die anderen werden bestimmt woanders gefangen gehalten. Du bist gerade eben hier reingebracht worden. Geht es dir gut?“ das Kind macht einen Schritt auf die Piratin zu und blickt sie traurig an. Robin mustert den Raum. Die anderen Menschen scheinen sehr erschöpft zu sein. Sie liegen mit halb geschlossenen Augen auf dem Boden. Zwei von ihnen schlafen sogar und atmen schwer. „Danke. Es geht schon…Was ist hier nur geschehen?“ fragt sie mehr zu sich selbst, als zu ihrem jungen Zuhörer. Der Junge schüttelt langsam den Kopf. Seine dünnen, dunkelbraunen Haare bewegen sich etwas und fallen ihm ins Gesicht. Das schwache Licht blitzt auf einmal in seinen Augen auf, als die erste Träne seine Wangen runterläuft. Mit der Schulter wischt er sie sich aus seinem Gesicht und zieht die Nase hoch. „W-Wir wurden überfallen. D-Dieser Stein, der vom Himmel gefallen ist, hat unsere Stadt zerstört und viele Menschen verletzt. Unsere Häuser sind zusammengefallen und wir konnten nirgendwo mehr schlafen. Doch dann kam die Marine und hat uns gerettet! Sie haben uns gesund gemacht und geholfen, unsere Stadt wieder aufzubauen. Wir waren so glücklich…“ seine Stimme wird immer leiser und verstummt nun ganz. Er schaut bedrückt auf seine Füße. Eine weitere Träne sucht sich ihren Weg auf die Nasenspitze des Jungen und fällt schließlich lautlos auf den Boden. „Was ist dann passiert?“ Robin beugt sich etwas herunter. Ihre Neugier hat sie erfasst. Sie muss unbedingt wissen, was hier vor sich geht. Hat es etwa mit dem Meteoriten zu tun? „Dann ist auf einem diese Truppe aufgetaucht. Sie haben uns angegriffen, obwohl einige sogar einen Kittel anhaben. Ich glaube, sie waren Ärzte, oder so was ähnliches. Sie haben nichts gesagt, sondern uns einfach angegriffen. Die Marine hat noch versucht, uns zu helfen, doch wir wurden alle geschnappt und verschleppt. Wir sind jetzt in den…“ der Junge beißt sich auf die Unterlippe und überlegt. „Katakomben. Wir befinden uns in einem Untergrundverließ, das unsere Vorfahren erbaut haben, um ihre Feinde hier einzusperren, “ die Stimme der jungen Frau klingt sehr leise und Robin muss sich anstrengen, um sie verstehen zu können. Verständnisvoll nickt Robin ihr zu. „Das tut mir Leid. Es muss schrecklich gewesen sein, “ „Aber warum bist du denn hier, Schwester?“ fragt der Junge wieder mit voller Stimme. Robin blickt nachdenklich zur Tür. Die Erinnerungen kehren langsam zurück. „Da war ein Mann… Er war sehr groß und ganz in schwarz gekleidet…“ „Diese Menschen, die uns gefangen genommen haben, sind alle in schwarz gekleidet. Außer die mit den Kitteln!“ „Ich mache mir Sorgen um Shita… Sie ist ganz alleine da draußen…“ murmelt die Frau erschöpft. Robin sieht sie verwundert an. „Sie schafft das bestimmt! Sie ist schließlich meine kleine Schwester!“ „Wen meinst du?“ fragt Robin den Jungen, der jetzt aufgebracht zu der Frau schaut und dann wieder zu ihr. Es ist zu dunkel, um erkennen zu können, ob er wütend oder traurig ist. „Meine Schwester Shita hat während des Angriffes geschlafen, sodass sie nicht entdeckt wurde. Doch jetzt irrt sie bestimmt alleine im Wald rum und weiß nicht, wo wir sind, “ „Vielleicht findet sie meine Freunde, “ überlegt die Archäologin und bekommt nun die volle Aufmerksamkeit im Raum. Die anderen Leute werden hellhörig und richten sich ungeschickt auf. „Freunde?“ überrascht blickt der Junge auf. Mit hoffenden Augen schaut er Robin direkt in die Augen. „Ja. Wir sind auf diese Insel gekommen, weil unser Käpt’n diesen Meteoriten sehen wollte. Wir wurden zwar getrennt, doch ich bin mir sicher, dass sie mich bald suchen werden. Sie sind sehr stark und werden uns bestimmt retten, “ mit einem sanften Lächeln blickt sie in die Runde. Die Menschen fangen an zu schluchzen und sehen sie mit unendlicher Dankbarkeit an. „Wie ist dein Name?“ fragt die Frau mit zittriger Stimme. „Nico Robin, “ „Vielen Dank, Robin. Ich bin so froh!“ „Ich heiße Riku! “ ruft der Junge fröhlich und lächelt die Archäologin warm an. Zur selben Zeit suchen noch immer zwei Streithähne nach den drei Waffen des grünhaarigen Schwertkämpfers. Der Koch seufzt einmal genervt auf, als er den nun gefühlt hundertsten Busch durchsucht, ohne auch nur eines der Schwerter zu entdecken. „Wenn das so weiter geht, finden wir deine Zahnstocher vielleicht in 3 Jahren. Die könnten überall sein!“ „Weniger Quatschen, mehr Suchen, Kochlöffel!“ „Hm?! Ich hab mich wohl verhört! Schließlich suchen wir hier DEINE Schwerter. Du kannst froh sein, dass du mich gefunden hast, “ „Tse. Als ob du mir eine große Hilfe bist!“ „Wenigstens weiß ich noch, wo ich gelandet bin! Mit deinem Orientierungssinn haben wir uns total verlaufen! Wir haben ja noch nicht einmal die anderen gesehen! Dämlicher Spinatkopf!“ „Du kannst sie ja gerne suchen, bescheuerte Parallel-Augenbraue!“ „Ja! Vielleicht sollte ich das wirklich, Säbelrassler!“ „Mach doch! Ich halte dich bestimmt nicht auf!!“ „Du kl-“ „AHHHH!!!!“ „Hm?!“ Zorro und Sanji bleiben verwundert stehen. Sie senken die Fäuste und blicken durch das Dickicht. „Wer war das?“ fragt Zorro ernst. „Klang wie ein Kind. Komm!“ der Smutje schnappt sich den Unterarm seines Lieblingsfeindes und zieht ihn durch das Unterholz. „NEIN! Lass mich los!! Ich will nicht!!!“ die panischen Schreie des kleinen Mädchens schrillen in den Ohren des großen Wissenschaftlers. Sein weißer Kittel wird durch den Wind an seinen Rücken gedrückt. Das Kind kämpft in seinen Armen und versucht ihn mit dem Kuscheltier zu schlagen. „Jetzt sei doch mal leise!“ brüllt er und kann dabei kaum seine andere Stimme hören. Der Geduldsfaden reißt endgültig, als das Mädchen anfängt wild zu kreischen. Der Wissenschaftler zückt eine Spritze aus seiner Manteltasche und sticht zu. „So! Ruhe jetzt!“ die Betäubungsspritze sitzt jetzt im Hals des Mädchens, deren Laute immer dünner werden. Immer leiser und schwächer, bis sie schließlich ganz verstummen. „Geht doch! Das hält ja kein Mensch aus. Und jetzt kommst du gefälligst mit mir m-, “ „Nicht so schnell!“ Sanji versperrt dem Wissenschaftler den Weg, während Zorro gegenüber die andere Seite besetzt. Der Mann sieht sich panisch um. „W-Wer seid ihr?! Was macht ihr hier?!“ „Was hast du mir dem Mädchen gemacht?“ der Koch schmeißt seine Zigarette achtlos auf den Boden. Sein Schuh knallt so stark auf den glühenden Stängel, dass der trockene Boden aufreißt. „I-Ich äh… h-ha, “ „Lass sie los, “ der Schwertkämpfer ballt seine Hand zur Faust und geht langsam, aber bedrohlich auf den Mann zu, der inzwischen das Kind fallen gelassen hat. Hektisch greift es nach dem Kuscheltier und drückt es eng an sich. Die Augen füllen sich mit Tränen. Die Hände umfassen den Hals, in dem noch immer die Nadel steckt. „W-Was habt ihr mit m-“ der kräftige Faustschlag von Zorro schleudert den unbekannten Mann nach hinten. Sanji hebt das Bein und tritt ihn mit voller Wucht durch die Luft. „Guten Flug!!“ ruft er noch hinterher. Der Wissenschaftler schreit schmerzvoll über den Wald und verschwindet aus dem Sichtfeld des Kochs. „Was für ein dämlicher Vogel, “ meint Zorro nur und blickt ihm nach. „Du sagt es…“ der Smutje geht einige Schritte auf das Mädchen zu, dass noch immer das Gesicht in den Stoff des Kuscheltieres drückt. Der pink-weiße Schlafanzug ist von Dreck übersäht und hängt in Fetzen, während die kleinen Füße sich dicht an den Körper schmiegen. „Hey…“ leise, und mit ruhiger Stimme bückt sich Sanji zu dem kleinen Kind hinunter. Langsam blickt es auf. Die Tränen fallen ihre geröteten Wangen hinunter. „Geht es ihr gut?“ möchte Zorro wissen und steht etwas abseits. Wenn es um Kinder geht, hat der Koch einen besseren Riecher als er. „Kann ich mal sehen?“ Sanji deutet mit dem Finger auf den Kehlkopf des Kindes. Die Spritze steckt noch immer halb im Hals des Kindes. Sie hebt das Kinn, sodass Sanji die Nadel schnell rausziehen kann, ohne ihr Schmerzen zuzufügen. „So. Jetzt ist sie weg, siehst du?“ er zeigt ihr die Spritze und steckt sie dann vorsichtig in den Rucksack, nachdem er ein Taschentuch um sie gewickelt hat. „Chopper sollte ihr helfen können, “ der Koch blickt zu dem Grünhaarigen, der eigentlich lieber seine Schwerter wieder haben möchte. „Dann sollten wir ihn schnell finden. Langsam wird es dunkel und meine Schwerter in der Dunkelheit zu finden, würde ewig dauern, “ „Endlich mal ein vernünftiger Vorschlag von dir, Moosbirne. Ich bin beeindruckt, “ „Werd‘ nicht frech, Kleiner, “ grinst Zorro und gesellt sich neben den Smutje. „Wie heißt du denn?“ will Sanji wissen. Doch das Mädchen schüttelt nur den Kopf. „Die Spritze hat sie wohl stumm gemacht…“ Zorro beugt sich nun auch herunter, um das Kind besser in Augenschein nehmen zu können. Das Mädchen blickt auf den Boden und malt mit ihrem Zeigefinger etwas in die Erde. Sanji liest vor. „Shi..ta. Dein Name ist also Shita, “ das Mädchen nickt und drückt sich frierend wieder an ihren Stoffhasen. Sanji zieht ohne etwas zu sagen sein Jackett aus und legt es über die Schultern des Mädchens. „Jetzt frierst du nicht mehr. Wir bringen dich jetzt zu einem tollen Arzt. Der kann dich wieder gesund machen. Ist das okay?“ fragt der Smutje und hebt Shita hoch, um sie zu tragen. Müde nickt das Kind und blickt die beiden Männer fragend an. Sanji versteht. „Ah ja. Das da ist Zorro. Und mein Name ist Sanji, “ lächelt er worauf Shita anfängt still zu lachen. Sie schließt zufrieden ihre Augen und kuschelt sich in das große Jackett des Schiffkochs. „Komm du Samariter. Suchen wir die anderen, “ Kapitel 5: Entdeckungen und Zusammentreffen ------------------------------------------- Der Cyborg zieht gerade den Anker wieder hoch, um die Sunny an einen sicheren Platz zu verstecken. Doch als er sein geliebtes Schiff gerade um eine enge Kurve lenkt, kann er seinen Augen nicht trauen. „Was zum…?! “ er schiebt erstaunt seine Sonnenbrille auf seine Stirn. Seine großen Hände umfassen noch immer das hölzerne Steuerrad, als er das Piratenschiff in eine Bucht fährt. Doch anscheinend ist diese Insel nicht so einsam, wie es zunächst erscheint. Insgesamt ankern vier große Schiffe an der Bucht. Eines davon gehört definitiv der Marine. Doch so wie es aussieht, kriegt selbst Franky Mitleid mit den Soldaten. Das Schiff hat keinen Mast mehr und ist eher mit einem Schweizer Käse zu vergleichen, als mit einem richtigen Kriegsschiff. Niemand scheint an Bord zu sein, sodass sich der Schiffszimmermann näher an die Bucht heran traut. Die anderen Wasserfahrzeuge liegen in Reih und Glied nebeneinander. Die Anker sind ausgeworfen und die Segel eingeholt. Die Fahnen flattern im Wind. Und jede Flagge zeigt ein anderes Symbol. Franky zieht die Augenbrauen hoch. Ein Totenkopf mit einem blutroten Flecks, statt Knochen. Eine blaue Flagge mit einem unbekannten, weißen Symbol, das sehr einer Glühbirne ähnelt. Bei der letzten, gehissten Fahne muss Franky stutzen. „Huhuu!!“ Ruffy, Lysop und Law kommen mehr oder weniger vergnügt aus dem Wald heraus. Sofort rennt der Strohhutträger auf Chopper und Brook zu, die ihre Freunde erleichtert empfangen. „Es hat geklappt! “ Brook blickt auf die Feuerstelle, die noch immer den Rauch in die Luft befördert. Das Feuer lodert und knackst ab und zu. Inzwischen fängt es schon an zu dämmern, sodass die Flammen einen unruhigen Schatten auf den Meteoriten werfen, der jetzt noch dunkler aussieht und augenblicklich von Ruffy bestaunt wird. „Der ist ja cool!“ der Gummijunge zieht sich mit den Armen auf das außerirdische Gestein. Oben angekommen fängt er auch schon an zu winken. „Heeey!! Wir sind hiiiiier!“ brüllt er und schwingt seine Arme über seinen Kopf auf und ab, als ob er einen Hampel-Mann machen will. „Was ist los, Ruffy?! “ ruft der Kanonier von unten. „Na endlich! Ich dachte schon, ich komme nie mehr aus diesem blöden Wald raus! “ flucht die Navigatorin und zupft sich einzelne Blätter aus den langen Haaren. Mit einem Seufzer betritt sie die Lichtung. Ruffy springt wieder vom Meteoriten. „Schön euch alle gesund wieder zu sehen! “ lacht er und stemmt die Hände in die Hüfte. Law lässt seine schmalen Augen über die Gruppe schweifen. „Es fehlen noch immer drei von deiner Crew, Strohhut, “ merkt er an und geht langsam zum Feuer. Er legt sein langes Schwert beiseite und setzt sich im Schneidersitz vor die Wärmequelle. „Sanji und Zorro kommen schon klar. Robin ist klug! Sie wird uns bestimmt bald finden! “ „Na dann, “ der Chirurg mustert das schwarze Gestein hinter dem Lagerfeuer. „Der ist ja riesig! “ bemerkt Nami und gesellt sich zu Law. Ihre Hand berührt das kalte Gestein. „Schade! Keine Aliens… Wie langweilig, “ „Ein Glück…“ erleichtert atmet Lysop auf, doch Ruffy verschränkt nur beleidigt seine Arme vor der Brust. Er ist enttäuscht über die lahme Ausbeute. Irgendwas Interessantes muss es doch noch auf dieser Insel geben. „Sieh mal, Kartoffelschäler. Der Rauch, “ Zorro deutet in den dunklen Himmel. Die Sonne ist inzwischen ganz untergegangen und die Sterne werden langsam sichtbar. In unzähligen Mengen funkeln sie am Himmelszelt. Der Mond versteckt sich hinter einer dicken Wolke und scheint nur dämmrig durch den dichten Wasserdampf. „Das sind bestimmt die anderen. Wir sollten uns beeilen, “ der Koch drückt das kleine Mädchen gegen seinen Körper und beschleunigt seine Schritte. Wenig später erreichen Zorro und Sanji das Lager vor dem Meteoriten. „Da seid ihr ja! Wir haben uns schon Sorgen gemacht! “ ruft Nami zur Begrüßung. Die anderen blicken sich überrascht um und erkennen dann ihre zwei Kameraden am Waldrand. „Ach, Namilein! Du bist so süß, wenn du dir Sorgen machst! Hast du mich so stark vermisst?!~“ fragt Sanji gleich drei Oktaven höher. Zorro verdreht nur seine Augen und geht zu Ruffy und den anderen. „Was hast du da auf dem Arm, Sanji?“ der Kanonier deutet auf das Kind in Sanjis Jackett. Shita schläft noch immer und kuschelt sich in den schwarzen Stoff. „Ein Mädchen?“ Nami blickt den Smutje fragend an. „Wir haben sie im Wald gefunden. Sie wurde von einem seltsamen Kerl angegriffen. Chopper, kannst du sie mal näher untersuchen? Ihr wurde eine Spritze in den Hals gesteckt und konnte danach nichts mehr sagen, “ „Oh!“ Chopper entfernt sich von der Feuerstelle, an der sich inzwischen die anderen alle versammelt haben. Der kleine Elch geht auf den Schiffskoch zu. Sanji hockt sich hin, damit Chopper sie näher betrachten kann. „Ich habe die Spritze aufbewahrt, vielleicht kannst du dadurch herausfinden, was sie injiziert bekommen hat, “ Sanji bringt aus seinem Rucksack das Taschentuch mit der eingewickelten Nadel zum Vorschein. Chopper braucht keine fünf Sekunden, um den Geruch des Medikamentes zu erkennen. „Ihre Stimmbänder wurden dadurch betäubt. Es ist ein medikamentöses Nervengift, das eigentlich nur Patienten verabreicht wird, die eine lange Operation vor sich haben. Aber man darf es nicht bei Kindern einsetzen, weil die Gefahr besteht, eine zu hohe Dosis zu wählen. Dadurch können bleibende Schäden entstehen…“ der kleine Arzt mustert das schlafende Kind mit traurigen Augen. „Heißt das, dass das Mädchen für immer ihre Stimme verlieren kann?“ Nami blickt besorgt auf ihre Freunde. Sanji richtet sich wieder auf und durchbricht die bedrückende Stille. „Ihr Name ist Shita. Sie hat den Namen in den Boden gemalt, als wir sie gefunden haben. Aber ich weiß nicht, ob sie mehr als nur ihren Namen schreiben kann. Sie ist sehr jung, vielleicht 5 oder 6 Jahre alt, “ „Das arme Kind…“ flüstert die Navigatorin und denkt an ihre eigene Kindheit zurück. „Robin ist noch immer nicht aufgetaucht, “ der Musiker blickt in die Runde. Ruffy steht auf und klettert erneut auf den Meteoriten. „HEEEYY!! ROOOOBIIIIIN!!!“ brüllt er durch die Nacht. „Bist du bescheuert, Ruffy?! Jetzt wissen wir doch, dass wir nicht alleine auf der Insel sind! Wenn die uns nachher finden gebe ich dir die Schuld!“ beschwert sich Lysop und blickt nervös hin und her. Sein Käpt’n wartet derweil auf eine Antwort und beobachtet seine Umgebung. Seine Augen schweifen über die Baumkronen und dann über die Lichtung. Er zieht seine Augenbrauen zusammen und springt runter. „Hast du was entdeckt?“ Zorro, der bis eben noch geschlafen hat, ist von Ruffys Gebrüll wach geworden und sieht ihm hinterher. Ruffy bückt sich und scheint etwas im hohen Gras gefunden zu haben. Es liegt etwas abseits vom Meteoriten. „Seht mal!“ ruft er und läuft zu den anderen zurück. In seiner Hand hält er einen kleinen Rucksack. „Der gehört Robin! “ geschockt zieht Nami die Luft ein. „Dann war sie also schon einmal hier, “ der Schwertkämpfer mustert seinen Käpt’n mit ernsten Augen. Ruffy versteht und nickt. „Wir müssen sie suchen!“ Sanji ist sofort Feuer und Flamme und will gerade losstürmen. Law hält ihn zurück. „Warte. Wenn wir uns jetzt auf die Suche nach eurer Kameradin machen, liegt die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass auch wir angegriffen werden. In der Dunkelheit verlieren wir uns nur, “ „Willst du damit etwa sagen, dass wir Robinchen erst morgen suchen sollen?! “ „Beruhig dich Sanji. Er hat nun mal Recht. Wir können momentan nun mal nichts machen, “ sagt Zorro und benutzt ausnahmsweise mal keine Beleidigung in seinem Satz. Der Koch blickt noch eine Weile zum Wald. Muss sich aber eingestehen, dass die anderen tatsächlich Recht haben. Außerdem schläft Shita noch immer in seinen Armen. Sie in Gefahr zu bringen ist für Sanji undenkbar. Eine Weile lang wird noch diskutiert, wie die Piraten morgen vorgehen werden, um Robin zu retten. Doch die vielen Augenpaare, die sie währenddessen beobachten, sehen jede einzelne Bewegung und hören jeden Satz mit. Einige Münder verziehen sich zu einem Grinsen. Der Plan wird geschmiedet: Am nächsten Tag werden aus den acht Piraten nur noch sechs übrig sein. Kapitel 6: Da waren es nur noch... ---------------------------------- „EHHHH!!!?? “ „Verschwunden?! “ die ungläubigen Augen von Lysop und Ruffy starren auf den schlanken Chirurgen. Law richtet sich auf und blickt in die Runde. „Anscheinend wurden sie heute Nacht entführt, “ erklärt er knapp. „Wer sollte denn Nachtwache halten? “ fragt der Musiker nach und hebt leicht die Hand, als ob er sich in der Schule meldet, um aufs Klo zu dürfen. „Das ist es ja. Chopper war für die erste Schicht verantwortlich und sollte mich eigentlich wecken. Wahrscheinlich wurde er so angegriffen, dass er nicht um Hilfe rufen konnte… Aber warum mussten sie Namilein mitnehmen!! Das werde ich diesen Typen nie verzeihen!! “ flucht Sanji wütend und hält die Faust drohend vor seine Brust. Zorro klopft ihm nur beruhigend auf die Schulter und schüttelt den Kopf. „Wir sollten uns sofort auf die Suche nach ihnen machen, “ „Zorro hat Recht. Außerdem müssen wir Franky und die Sunny wiederfinden, “ der Schütze verschränkt nachdenklich seine Arme und schließt seine Augen, um sich einen neuen Plan auszudenken. Ohne die Navigatorin wird es schwierig, die anderen zu finden. „Das ist doch alles kein Zufall mehr! Bestimmt haben sie Robinchen und Namilein nicht ohne Grund als erstes entführt! Ohne unsere klugen Damen, sind wir total aufgeschmissen, “ „Sag doch auch was, Ruffy! “ verzweifelt blickt Lysop in das Gesicht seines Käpt’n, der mit ernster Miene seine Crewmitglieder mustert. Der Heart-Pirat wirft den anderen ihre Rucksäcke entgegen und legt sein langes Schwert auf seine Schulter. Die, mit Augenringen umrahmten Lider blicken weiterhin unverändert auf den Strohhutträger. „Wenn du deine Crew zusammenhalten willst, sollten wir uns beeilen und nicht hier rumstehen, “ meint Law kühl, worauf Ruffy nur ein stummes Kopfnicken von sich gibt. „Stimmt. Gehen wir, “ der Gummijunge zieht seinen Strohhut ins Gesicht und dreht sich um. „Hey, Ruffy. Du kannst doch nicht ohne einen Plan einfach losspazieren! “ Lysop sieht ihn sorgenvoll an. Es ist nicht zu übersehen, dass ihm die Angst ins Gesicht geschrieben steht. Doch Sanji und Zorro sehen ihren Käpt’n zustimmend zu. „Na los, Leute. Ruffy hat eine Entscheidung getroffen, “ Sanji nimmt das noch schlafende Mädchen auf den Arm und folgt dem Schwertkämpfer in den Wald. „Er ist der Käpt’n, “ „Was meinst du, Brook!? “ „Tut mir Leid, Lysop. Ich bin auch der Meinung, dass wir uns sofort auf den Weg machen sollten, “ „D-Dann werde ich Franky jetzt mit der Teleschnecke anrufen! Wir brauchen seine Hilfe! “ der Kanonier kramt in seiner Hosentasche nach dem Kommunikationsgerät. Law und Brook gehen den anderen hinterher. „Wartet doch! “ mit der Teleschnecke in der einen und dem Rucksack in der anderen Hand trottet er seinen Freunden hinterher. Das Tier öffnet seine Augen, um das Freizeichen anzuzeigen. „Bölle bölle bölle…bölle bölle bölle…“ der regelmäßige Klingelton der Teleschnecke durchdringt die Stille in der Kombüse. Die leeren Stühle stehen ordentlich am langen Tisch auf dem nur eine kleine Obstschale liegt. Saftige Orangen, Äpfel und Bananen füllen die gläserne Schale und verstärken nur die einsame Stimmung auf dem Piratenschiff. Die Thousand Sunny liegt an der Bucht vor Anker. Alleine. Ohne Mannschaft. Der leere Rasen scheint seit gestern unberührt zu sein. Der Morgentau glitzert leicht in der Morgensonne, die sich langsam über den Horizont schleicht. Vom Cyborg keine Spur. Das Klingeln hört auf und taucht die Sunny in wiederkehrende Stille, die sich wie dichter Nebel über das Deck ausbreitet. „Sind alle auf Position? “ „Roger. Alle warten nur noch auf Ihren Befehl, “ „Erlaubt euch keine Fehler, “ „Jawohl, Sir! “ „Macht euch bereit, sie kommen, “ die Männerstimme beendet sein Funkgespräch und holt sein Fernglas heraus. Die müden Augen von Shita öffnen sich einen Spalt breit. Ihr Blick fällt auf den schmalen, steinigen Weg vor ihr. Doch, sie scheint nicht darauf zuzugehen. Sanji hat sie wieder auf den Arm genommen, sodass ihre dünnen Arme um seinen Nacken liegen und sie nach hinten blickt. Langsam hebt sie ihren Kopf und dreht ihn nach links. Das erste, was sie sieht, ist sein Ohr und dann das ernte Profil des Blondschopfes. Sie versucht etwas zu sagen, bekommt aber nur ein lautes Atmen zustande. „Hm? “ Sanji hat die leichten Bewegungen des Mädchens bemerkt und blickt sie überrascht an. „Gut geschlafen? “ sie nickt und blickt auf den Boden. „Willst du selbst laufen? “ sie nickt erneut und wird von dem Schiffskoch abgesetzt. Die anderen Strohhüte sehen sich zu den beiden um und wünschen dem Mädchen einen guten Morgen. Sie lächelt in die Runde, blickt sich danach aber verwundert um. Ihr Kopf dreht sich nervös hin und her. „Wir suchen unsere Freunde. Willst du mithelfen? “ fragt Sanji. Shita bekommt große Augen. Überraschung, Sorgen, aber auch Entschlossenheit spiegeln sich in der klaren Iris wider. Sie läuft nach vorne und schnappt sich die Hand des Strohhutträgers. Er grinst sie an und geht dann mit ihr zusammen den steilen Hang hinauf. Lysop hat vorgeschlagen, den Berg hinauf zu steigen, um eine bessere Übersicht zu bekommen. Seine Gedanken schweifen wieder zu Franky. „Ob es ihm gut geht? “ murmelt er und geht etwas langsamer, sodass er mit Sanji das Schlusslicht bildet. Brook, Zorro und Law sind in der Mitte verteilt und Ruffy läuft mit Shita an der Front. Auf der linken Seite geht es mehrere Meter steil den Hang hinab, während auf der anderen Seite die massige Felswand in den Himmel ragt. Plötzlich hört man ein leises Donnern. „Ein Gewitter? “ Brook legt seinen Afro in den Nacken. Sein Kiefer weitet sich und aus seiner eigentlich nicht vorhandenen Kehle entweicht ein panischer Schrei. Law richtet seine Augen auf die Felswand und folgt ihr nach oben. Eine ganze Reihe großer und kleiner Felsen stürzt auf die Piraten nieder. „Ein Erdrutsch!! “ brüllt Zorro versucht seine Schwerter zu ziehen, greift aber nur ins Leere. Ruffy schnappt sich Shita und rennt nach vorne, um sie in Sicherheit zu bringen. Law hebt ruhig seine Hand. „Ro-“ „UHAAA!!! “ der Musiker rennt in die Rücken des Chirurgen und des Schwertkämpfers und bringt sie aus der Konzentration. Brook schreit weiter und läuft an ihnen vorbei. Law und Zorro springen im letzten Augenblick nach vorne. Sanji versucht gerade einige Felsen weg zu kicken, als er plötzlich einen stechenden Schmerz in seinem Nacken spürt. Die Nadel trifft ihn am Genick und wenige Augenblicke später sinkt der Smutje auf die Knie. Lysop schreit weiterhin panisch und reißt seinen Kameraden nach hinten, damit sie nicht getroffen werden. „SANJI! LYSOP!! “ schreit Ruffy gegen den Lärm der aufschlagenden Felsmassen. Sie begraben den Weg unter sich und kommen teilweise zum Stehen, sodass am Ende eine hohe Geröllwand den Weg zu seinen zwei Freunden versperrt. Er setzt das Mädchen wieder ab und holt zum Schlag aus. „Gum gum… PISTOLE! “ sein Arm dehnt sich nach vorne und schlägt kraftvoll gegen die Wand. Es knackt und der zweite Versuch durchbricht die Steine und gibt den Weg wieder frei. Den leeren Weg. Ohne Sanji und Lysop. „Das gibt’s doch nicht! “ flucht der Grünhaarige und blickt sich um. Keine Spur von den Piraten. „Sie wollen uns systematisch trennen und angreifen, “ Law, der Brook vorhin einen ermahnenden Blick zugeworfen hat, sieht nach oben. „Verdammt! “ der Gummijunge stampft wütend wieder nach vorne. Er greift die Hand des kleinen Mädchens und geht mit schnellen Schritten den Berg hinauf. Die anderen laufen ihm hinterher, um dicht beieinander zu bleiben. Zorro berührt die leere Schnalle, die normalerweise seine drei Schwerter hält. Ohne die, kann er nicht vernünftig kämpfen. „Ich muss aufpassen…“ „Wir haben sie! “ „Gute Arbeit. Bringt sie in Labor C, “ „Roger. Team A ist ebenfalls zurückgekommen. Das Piratenschiff liegt an der Bucht. Sie haben Franky, den Cyborg erfolgreich überwältigt und bringen ihn zu Labor B. Alles verläuft nach Plan, “ „Das ist ja schon fast zu einfach. Und das sollen die gefürchteten Strohhutpiraten sein? Das letzte was dieses Gesindel tun wird, ist meine Pläne zu durchkreuzen. Der Meteorit gehört mir… ich meine uns! “ „Wie lauten die weiteren Befehle? “ „Zieht euch erst mal zurück. Wir brauchen Zeit, “ „Roger! Team C, Ende, “ das Gespräch wird beendet. „Da waren es nur noch… vier, “ Kapitel 7: Das Forschungslabor ------------------------------ Ein stechender Schmerz durchfährt den Körper der jungen Navigatorin. Sie kneift die noch geschlossenen Augen fester zusammen. Ihre Hände fühlen sich taub an und scheinen nicht zu ihrem Körper zu gehören. Langsam öffnet sie ihre Lider und sieht eine gekachelte, weiße Fläche. Die Decke. Nami liegt auf einem kalten Metalltisch und kann sich nicht bewegen. Sie versucht, ihren Kopf zu heben. Ihre Hände und Füße sind festgekettet. „Verdammt, “ flucht sie leise auf und rüttelt an den Ketten. Doch außer das metallische Klirren kann sie nichts erreichen. Plötzlich hört sie ein leises Stöhnen direkt neben ihr. Sie fährt herum. Leider so schnell, dass sich wieder schwarze, unruhige Punkte in ihrem Blickfeld breit machen. Nami blinzelt ein paar Mal und erkennt dann die Gestalt neben ihr. Lysop liegt ebenfalls gefesselt auf einem der Tische. Die lange Nase ragt zur Decke. „L-Lysop! “ ruft sie überrascht. „N-Nami…lein“ der Mund des Kanoniers bleibt geschlossen. Doch Sanjis Stimme kommt aus der Richtung, in der ihre Füße liegen. Nami hebt den Kopf und erkennt den Kopf des blonden Kochs. „Sanji! Du bist wach! “ freut sie sich. Doch schon wenige Augenblicke später fallen ihre Mundwinkel wieder nach unten. Der Schütze dreht seinen Kopf nach rechts, um die Navigatorin sehen zu können. „Wo sind wir hier? “ fragt er und scheint sich langsam wieder erholt zu haben. Sein Kopf sucht fieberhaft nach der verschwommenen Erinnerung. Der Berg, die Steine, Schwarz. Wie eine Dampflock überfährt ihn die Erinnerung. Seine Augen weiten sich. Er will sich vom Tisch wegdrücken, hat aber keine Chance. „Ich weiß es nicht…“ „Wo ist Chopper!? “ „Und wo ist Robin!? “ wollen die beiden Jungs wissen und bewegen sich unruhig hin und her. Sanji drückt die Ketten nur schmerzhaft gegen seine Pulsadern, die sanft aber schnell gegen das Metall hämmern. Er blickt sich um. Nicht nur die Decke ist weiß. Der komplette Raum besteht aus einem gekachelten Boden, vier Wänden und einer Decke. Von einer Tür ist nichts zu sehen. Ein leeres Quadrat. „Seht mal, “ Lysop sieht nach links und zeigt mit seiner Nase auf einen kleinen grauen Tisch. „Ein Servierwagen? “ ungläubig kneift der Smutje die Augen zusammen. Die Rollen an dem Tisch stehen stabil auf dem Boden. Weil die Piraten nicht hoch genug liegen, können sie nicht erkennen, was sich auf diesem Tisch befindet. Nur eine hohe Flasche mit einem dunkelblauen Etikett ist darauf zu erkennen. Das Symbol einer Glühbirne ist direkt neben dem Barcode eingezeichnet. „Hey, du da! “ der in schwarz gekleidete Wachmann öffnet die schwere Tür und blickt in das Verließ. Riku, Robin und die anderen Gefangenen weichen zurück. Das künstliche Licht blendet ihre empfindlichen Augen. Die Archäologin wird unsanft am Oberarm gepackt und aus dem Raum gezogen. Zwei Handschellen umschließen ihre Handgelenke und rauben ihre die Kräfte. „Was soll das? Lass mich los! “ „Schnauze, Weib. Du kommst jetzt mit! “ der unbekannte Mann schleppt sie durch den unterirdischen Gang. Die Tür hinter ihr wird wieder geschlossen, noch bevor die anderen überhaupt verstanden, was gerade passiert ist. „Rooobin! “ schreit der kleine Junge noch hinterher. „Los, hier rein! “ Robin wird in einen kleinen Raum gestoßen. „Ein Fahrstuhl? “ „Ruhe! “ der Mann schließt die Schiebetür und drückt einen Hebel nach oben. Nur wenige Sekunden später fährt Robin noch tiefer in die Erde. Als sich der Fahrstuhl wieder öffnet wird Robin von zwei Männern in weißen Kitteln gepackt. Die Umgebung ist auf einmal viel sauberer als die Räume über ihr. Die weißen Kacheln um sie herum strahlen sie förmlich an – aber mit einer Kälte, die ihr eine Gänsehaut verpasst. Robin geht mit den Männern durch eine Stahltür. „Chopper! “ ruft sie und erkennt den angeketteten Arzt sofort. Der blickt sich um und hebt dann den Kopf. Seine Augen fangen an zu tränen. „Robin! “ schnieft er und scheint sich über das Erscheinen der verschwundenen Kameradin zu freuen. Die Archäologin wird losgelassen und von den Seesteinhandschellen befreit. Doch noch bevor sie auch nur einen Schritt laufen kann, oder ihre Kräfte einsetzten kann, verliert sie den Boden unter den Füßen. Sie wird an Armen und Beinen getragen und auf einen kalten harten Tisch platziert. Ihre Kraft verlässt erneut ihren Körper, als sie die Ketten an ihren Gliedmaßen spürt. Chopper scheint es genau so zu ergehen. „Wo sind die anderen? “ fragt sie ihn, während die Forscher sich zu einem Halbkreis versammeln und etwas besprechen. Momentan befinden sich sechs Menschen mit Kitteln in diesem seltsamen, leeren Raum. „Ich weiß es nicht! Ich wurde auf einmal überwältigt und bin hier aufgewacht, “ das Rentier hat sich inzwischen wieder etwas beruhigt und blickt in die dunkelblauen Augen der Archäologin. Sie nickt verständnisvoll und erzählt ihm von ihren Erlebnissen, die sich vor mehreren Stunden ereignet haben. „Jawohl. Die Teufelsfruchtnutzer sind jetzt in Labor A. Der Cyborg in Labor B und die restlichen in Labor C, “ erklärt einer der Forscher und spricht in eine Teleschnecke. Das Gespräch wird beendet. Die Männer in den weißen Kitteln sehen sich an. Jedes Labor hat sechs Forscher, sodass nichts schief gehen kann. „Mit welchen wollen wir anfangen? “ fragt einer der Männer. Er trägt eine runde Brille, die durch das grelle Licht aufblitzt. „Der Cyborg und die Teufelsfruchtnutzer sind für das Experiment von äußerster Wichtigkeit, aber da wir von den anderen schon drei Stück gefangen haben, wäre es besser, mit ihnen anzufangen. Falls bei einen von denen die Symptome zu früh erscheinen, sollten wir beim Cyborg und bei den beiden da drüben sicher sein, dass alles klappt, “ meint einer der Männer. Die anderen nicken ihm synchron zu. „Also sollten wir Labor C Bescheid sagen, mit dem Experiment zu beginnen. Sind die Meteoriten Splitter denn schon vollständig untersucht worden? “ „Labor D hat uns vor 'ner Stunde das Freizeichen gegeben. Also sollten die Chips fertig sein. Das wird unser Durchbruch! Mit diesem Meteoriten werden wir Geschichte schreiben!" „Du sagst es! Und diese Piraten helfen uns wunderbar dabei. Jetzt brauchen wir nicht mal diese Inselbewohner benutzen, geschweige denn diese nutzlosen Marinesoldaten. Dieser Abschaum von Piraten ist genau richtig für unsere Forschungen. Dadurch könnten wir bei der Regierung eventuell sogar noch um Forschungskredite bitten! “ „Und mit Hilfe der Blood-Piraten sind wir ohne Probleme an unsere Versuchsobjekte gekommen, “ „Und die glauben wirklich noch, dass sie uns ausnutzen, obwohl es eigentlich genau umgekehrt ist? “ „Klar! Die raffen überhaupt nichts! “ „Beginnen wir jetzt mit dem Projekt! Es wird Zeit! “ „Ja. Alles vorbereiten. Ich sage Labor C Bescheid, dass sie beginnen dürfen! “ „Hm? “ Lysop sieht nach vorne, über seinen Körper hinweg auf den Boden. Plötzlich ist eine große Bodenplatte nach unten gesunken und zeigt nun ein dunkles Loch. Auch Sanji und Nami sind aufmerksam geworden. Man hört das Arbeiten von Motoren und Maschinen, als ob etwas hochgefahren wird. Die Köpfe von sechs Forschern tauchen im Raum auf. Die Bodenplatte schließt sich wieder. Die Männer stehen für einen moment reglos im Labor, als ob sie die Umgebung scannen und auf Reaktionen der Gefangenen warten. „Wer seid ihr? Und wo sind Robin und Chopper! “ brüllt der Smutje wütend und spannt seinen kompletten Körper an. Sie haben die gleichen Klamotten an, wie auch der Typ im Wald, der Shita verletzt hat. „Fangen wir an, “ meint einer der Männer und geht mit zwei anderen zum grauen Tisch. Die anderen gehen zu Nami, Lysop und Sanji. Die Piraten blicken sie wütend, aber auch nervös an. Der Kanonier schwitzt wie wild und bewegt sich unruhig auf seinem Tisch hin und her. Nami sieht immer wieder zu den Männern am Tisch und zu dem Forscher direkt vor ihr. Als sich die anderen Forscher umdrehen und zu den Tischen gehen, hat jeder von ihnen eine Spritze in der Hand. „Die Chips sind bereit. Die Toxin-Dosierung liegt bei 2:1. Verpflanzung beginnen, “ „Was?! Nein!! Was habt ihr vor!!? “ die Navigatorin sieht panisch zu dem Mann, der sie nun an den Tisch presst, damit sie sich nicht so viel bewegen kann. Die Spritze kommt ihrer Haut immer näher. „Lasst sie in Ruhe ihr verdammten Schweine!! “ flucht Sanji wie wild und schneidet sich die Ketten ins Fleisch. Auch bei ihm kommt ein Mann mit einer Nadel bedrohlich nahe. Lysop kneift die Augen zusammen und betet, zu überleben. „Zeit? “ „17 Uhr 14 Minuten, “ „Alles klar. Injektion beginnen, “ sagt der Laborant und spritzt Nami die Flüssigkeit mit dem Chip in den Hals ein. Sie schreit auf, als sich ihre Muskeln verkrampfen. Die Jungs versuchen noch die Zähne zusammen zu beißen. Die Schreie hallen durch den Raum, durch die Flure, bis zu Franky, Chopper und Robin. „Was geht da ab?! “ der Cyborg, der sich wegen des regelmäßigen Betäubens nicht wehren kann, dreht sich in dem leeren Raum um. Zwei Forscher stehen zur Sicherheit in einer Ecke und sehen ihn vollkommen desinteressiert und anonym an, als ob sie ihn nicht als Mensch ansehen, sondern einfach als Versuchsobjekt, das für ihre Zwecke gebraucht wird. Die blauen Haare von Franky liegen kraftlos in seinem Gesicht, während seine Colaflaschen leer neben ihm auf einem Tisch stehen. „Labor C bestätigt gelungene Verpflanzung. Die Chips sind alle erfolgreich intakt. Herzschlag und Atmung regulieren sich wieder. Das Toxin ist im Kreislauf. Alle am leben, “ erklärt einer der Männer durch die Funkteleschnecke in seiner Hand. „Gut. Warten wir noch eine Weile. Dann kann in Labor A und B fortgefahren werden, “ „Jawohl, “ Sanji, Nami und Lysop liegen halbbewusstlos auf den Tischen. Die kleinen roten Punkte an ihren Nacken sind die einzigen Überreste des Experiments. Was dieser Chip eigentlich bewirkt und wofür er dient, ist für die Piraten weiterhin ein Rätsel. Doch eines wissen sie: Ruffy und die anderen werden es nicht mehr rechtzeitig schaffen… Kapitel 8: Phase 1 abgeschlossen -------------------------------- „Verdammt!“ wütend rammt Ruffy seine Faust gegen den kalten Felsen. Durch den Aufprall kommen tiefe Risse zum Vorschein, die sich sternförmig von seiner Hand entfernen. Law, Zorro, Brook und Shita blicken ihn stumm an. Das Mädchen krallt sich mit Tränen in den Augen ängstlich an der Hose des Chirurgen fest, der mit schmalen Augen den aufgebrachten Piratenkapitän mustert. Zorro verschränkt die Arme vor seiner Brust und beendet die Stille. „Ruffy. Es nützt nichts, wenn du deine Wut an dem Berg auslässt. Wir sollten uns auf dem Weg machen, “ „Zorro hat Recht. Beeilen wir uns! “ die skelettierte Hand landet sanft auf der angespannten Schulter des Gummijungen. Sein Gesicht blickt starr gegen die Wand. Langsam löst sich seine Faust von dem Stein, sodass einige kleine Splitter leise auf den Boden fallen. Die Knöchelabdrücke zeichnen sich deutlich an der eingedrückten Oberfläche ab. Ruffys Atmen beruhigt sich wieder. „Gut. Gehen wir weiter, “ er dreht sich zu den anderen um und blickt sie mit ernsten Augen an. Hinter seinen Lippen drücken die Kiefer aufeinander. Sein Körper ist noch immer angespannt und wartet nur auf die nächste Gelegenheit, ihn gegen jemanden einzusetzen. Die Piraten setzen ihre Wanderung fort. Shita wischt sich ihre Tränen von den Wangen und hört auf, sich an Laws Bein festzuklammern. Stattdessen läuft sie mit gesenktem Blick zwischen ihm und Zorro her. Brook hat sein Schwert gezückt und blickt aufmerksam in alle Richtungen. Die Schwertkämpfer bringen das Mädchen zum Staunen. Sie hat noch nie solch mutige Kämpfer gesehen. Ihre Gedanken schweifen zu ihrem großen Bruder, der irgendwo auf dieser Insel gefangen ist, genau so wie alle anderen auch. Ihre Eltern. Ihre Freunde. Das aufgebaute Leben aller Bewohner. „Hm?“ Zorro schielt nach unten, als er das leise Schluchzen des Kindes hört, dass durch die betäubte Kehle dringt. Er geht in die Knie und hebt das schmächtige Mädchen in die Höhe. Ohne etwas zu sagen setzt er es auf seine linke Schulter und hält es mit einer Hand fest, damit es nicht herunterfällt. Shita blickt ihn überrascht an, doch nach einer Weile entspannt sie sich wieder etwas und blickt nach vorne. Ruffys Strohhut liegt auf seinem Rücken, während sich das dünne Seil um seinen Hals leicht im Wind bewegt. Außer den regelmäßigen Schritten, ist nichts zu hören. Die bedrückende Stille weitet sich immer mehr aus. Der Wald unter ihnen wirkt leblos und einsam. Weder das Rascheln der Tiere noch das Zwitschern der Vögel ist zu vernehmen. Dass die Piraten gerade direkt auf dem Forschungslabor stehen, bringt die vielen Beobachter zum grinsen. Die Vorbereitungen für den nächsten Anschlag sind fast fertig. „Arg! Mein Schädel! “ brummt Franky gegen die Deckenlampen. Seine blaue Mähne liegt auf seinen Augen und versperrt ihm die Sicht. „Bin ich eingeschlafen? “ fragt er sich selber und hört das fast gleichzeitige Hallen der Wände. Mit einer schnellen Kopfbewegung wischt er sich die Haare aus seinem Gesicht und öffnet die Augen. Das grelle Licht blendet ihn, doch schnell wird ihm wieder klar, in welcher Situation er sich befindet. Sein Kopf dröhnt und scheint irgendwas zu suchen. Eine Erinnerung? Franky kneift nachdenklich die Augen zusammen. Nichts. Nur wenige Räume entfernt… Labor A „Robin! Du bist wach, “ erleichtert dringt die kindliche Stimme des Arztes in die Ohren der Archäologin. Sie sieht sich um und erblickt das braune Fell von Chopper. „Was ist passiert? “ fragt sie müde. Ihre Augen wandern weiter durch den Raum. Die Forscher sind verschwunden. „Keine Ahnung. Ich kann mich an nichts mehr erinnern… Sind wir eingeschlafen? Ich fühl mich so erschöpft, “ „Das ist möglich, aber ich habe das ungute Gefühl, dass wir irgendwas vergessen haben…“ „Ob es den anderen gut geht…?“ wechselt der Elch das Thema und scheint in Gedanken versunken zu sein. Die großen Knopfaugen werden zur Hälfte von den Lidern verdeckt. Die blaue Nase riecht den vertrauten Geruch von Desinfektionsmittel und Gummihandschuhen, doch er kann sich nicht erklären, woher sie kommen. Robin dreht sich wieder zu ihrem kleinen Kameraden und lächelt ihm freundlich zu. „Unser Käpt’n wird uns bestimmt bald finden. Mach dir keine Sorgen, “ „Du hast bestimmt Recht. Danke, Robin, “ er nickt und fühlt die schweren Ketten an seinen dünnen Handgelenken. Labor C „Was wollen die nur von uns?! “ „Beruhig dich Namilein, “ „Wie soll man sich denn jetzt bitte beruhigen?! Ich werde hier wach und hab keine Ahnung was passiert ist! “ wütend und panisch sieht sich die Navigatorin in dem weißen Raum um. Die Fliesen glänzen auf dem Boden, als ob sie erst vor kurzem poliert wurden. Lysop seufzt hörbar auf. „Ruffyyyy…“ mit weinerlicher Stimme und fehlender Erinnerung sieht er zur Decke. Die kleinen Stiche in ihren Nacken zeichnen sich leicht ab, werden aber von keinem der Piraten wahrgenommen. „Wir haben keine andere Wahl… Wir müssen warten, “ gibt Sanji zu und wünscht sich gerade eine seiner geliebten Zigaretten wieder, die sich nur wenige Zentimeter von seiner befestigten Hand befinden. Auf einmal öffnet sich ein Teil der Wand. Alle fahren herum und blicken nun in einen breiten Spiegel. „Sehr gut. Alle Objekte haben ihre Erinnerungen verloren. Der Chip und das Gift sind injiziert worden. Das Experiment ist erfolgreich verlaufen! “ zufrieden kitzelt einer der Forscher etwas auf sein Klemmbrett. Ab und zu blickt er durch das Fenster, in das Forschungslabor C. „Die Versuche in Labor A und B sind ebenfalls erfolgreich abgeschlossen worden. Wir können jetzt mit der nächsten Phase beginnen. Sagt den Blutpiraten Bescheid! Sie können die anderen wegschicken. Wir brauchen sie nicht mehr, “ „Jawohl! “ antwortet ein anderer Mann und begibt sich zur Tür. Mit schnellen Schritten eilt er zum Fahrstuhl, in dem Robin vor wenigen Stunden noch hinausgetreten ist. Der Forscher drückt den Knopf, der nun anfängt am Rand rot aufzuleuchten. Oben angekommen öffnet sich die schwere Aufzugstür. Die zwei Wachen der Piratenbande sehen ihn überrascht an. Ein böses Grinsen zieht sich über das viel zu schmale Gesicht des Mannes, als er die erfolgreiche Botschaft verkündet. „Ihr könnt die Bewohner und die Soldaten freilassen! Mit den Piraten haben wir die perfekten Versuchskaninchen gefunden!“ „Wir sagen es dem Käpt’n! “ der Pirat entblößt große gelbe Zähne, als er dem Forscher antwortet. Er verlässt seinen Posten und geht an den Kerkern vorbei. Vor jeder Tür steht ein Wachmann, der immer wieder durch die kleine Luke blickt, um zu erkennen, dass keiner der Gefangenen irgendwelche Dummheiten anstellt. „Das Experiment ist geglückt! Wir können die Schwächlinge freilassen! Wir haben keine Verwendung mehr für sie! “ „Was ist mit den Marineheinis? “ „Du meinst, der Rest, der davon noch übrig geblieben ist? Keine Ahnung. Mit dem Schiff kommen die nicht weit. Lass sie einfach auf der Insel. Die finden sich schon zurecht. Kann uns ja auch eigentlich egal sein, “ meint der Pirat wieder und geht eine schwere Steintreppe hinauf, die sich spiralähnlich nach oben zieht. Am Ende der Treppe erstreckt sich ein großer Höhlenraum, der an mehreren Stellen nach draußen führt. Wie eine Grotte ragen die Stalaktiten nach unten und lassen den Kalk auf den Boden tropfen. Das große Lager der Piraten und Forscher breitet sich über den kompletten Boden aus. Als der Vorfall mit dem Meteoriten publik gemacht wurde, haben sich die Forscher sofort auf den Weg gemacht. Sie interessieren sich sehr für das außerirdische Gestein und wollen ihre Experimente sofort beginnen. Allerdings ist ihnen auf dem Weg nach Gelarin eine Piratenbande in die Quere gekommen, die ebenfalls den Meteor an sich reißen will. Dadurch treffen die Forscher und die Piraten aufeinander und kämpfen. Die Piraten gewinnen und wollen die lästigen Geiseln töten, als einer von ihnen plötzlich einen Vorschlag anbietet. Die Forscher wollen nicht wegen des Geldes an das Gestein kommen, ganz im Gegensatz zu den Seeräubern. Deshalb schlägt der Kapitän des Schiffes einen Deal vor. Die Forscher wollen ein Experiment durchführen, dass nicht auf legalem Wege zu erreichen ist. Mit Hilfe der Piraten überfallen sie die Dorfbewohner der Insel und haben diese als ursprüngliche Versuchskaninchen angesehen. Dass jetzt die berühmten Strohhutpiraten aufgekreuzt sind, hat den Piraten einen neuen Plan in die Köpfe gesetzt: Die Vernichtung der Allianz. In der Neuen Welt überleben Piraten nur, wenn sie ihre Konkurrenz ausschalten. Und diese Gelegenheit lassen sich die Blutpiraten natürlich nicht entgehen. Die Forscher sind mit der Bedingung einverstanden. Die Strohhüte wurden geschnappt und im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Silbertablett serviert. „Eine Hand wäscht die andere, “ murmelt der Pirat und geht zu dem großen Zelt, in dem sich sein Kapitän befindet. Die Blutpiraten kriegen die Strohhüte und die Forscher kriegen ihre Ergebnisse. Doch es dauert noch, um mit dem eigentlichen Experiment anzufangen. Es braucht Zeit. Und diese Zeit sollen sie jetzt bekommen. „Käpt’n Blue! Phase 1 ist erfolgreich verlaufen. Die anderen werden freigelassen, “ erklärt der Mann mit den gelben Zähnen und betritt das Zelt. Der Raum ist nebelig. Durch einen seltsam dampfenden Teller wird die Luft mit einer stickigen Wolke besetzt. Der Vergleich mit einer Opiumhöhle erscheint dem Piraten am passendsten. Er pustet den Rauch aus seinem Gesicht und blickt auf das breite Sofa. Die schwarze Gestalt hat die langen Beine überschlagen und die Augen ruhig geschlossen. Yūrei – so hat ihn Shita getauft. Der Käpt’n der Blutpiratenbande sieht sein Crewmitglied mit giftgrünen Augen an. Die langen schwarzen Haare fallen ihm von den Schultern, als er sich nach vorne beugt. Die Hände unter den Handschuhen liegen angespannt auf seinen Knien. „Sehr gut. Beginnt mit Phase 2. Ich werde den Männern Bescheid geben, “ Yūrei greift mit seiner großen Hand zum Hörer der Teleschnecke. Der Pirat hält sich die Hand vor dem Mund und verbeugt sich. Nachdem er das Zelt wieder verlassen hat atmet er tief durch. Die feuchte Luft der Höhle dringt in seine Lungen. Mit ruhigen Schritten begibt er sich wieder in den Untergrund. „Alles klar, Käpt’n! Wir kommen zurück! “ der Pirat lässt seine Waffe sinken und steckt die Babyteleschnecke wieder in seine Tasche. Die anderen Männer blicken ihn ausdruckslos an. „Der Anschlag wird abgebrochen. Die Experimente sind geglückt. Wir sollen kein weiteres Risiko eingehen, “ „Aber Trafalgar Law, Lorenor Zorro und Monkey D. Ruffy sind nicht infiziert. Sie könnten uns Schwierigkeiten bringen! “ „Kein Käpt’n kann etwas ohne Crew ausrichten. Blue hat sein Befehl geäußert. Ziehen wir uns zurück, “ „Mama! Ich hab Angst! “ der kleine Riku klammert sich an die Hand seiner Mutter. Zusammen mit den anderen Inselbewohnern werden sie wieder ans Tageslicht geführt. Das Sonnenlicht wird langsam schwächer, als der Abend anbricht und die Menschen wieder in ihre Stadt zurückkehren. Die Zerstörung und Verwüstung ihrer Heimat bringt erneut Tränen in die Augen der Leute. „Wo ist Shita? “ fragt der Bruder seine Eltern. Doch diese schütteln nur ihre Köpfe. „Wir wissen es nicht. Aber ich bin mir sicher, dass es ihr gut geht, “ antwortet der Vater mit einem gezwungen Lächeln auf den Lippen. „Ob es der jungen Frau gut geht? “ „Da kommen die Marinesoldaten! “ Riku zeigt in den Wald. Die kleine Menge sammelt sich vor der Stadt und nach wenigen Minuten hat sich die Anzahl der Menschen verdoppelt. Alle Bewohner und Soldaten sind freigelassen worden. „Schwesterchen…“ „Ah…“ Shita haucht die ersten Wörter aus dem Mund. „Die Betäubung lässt nach, “ antwortet Law ruhig auf dem fragenden Blick des Kindes. Sie nickt und versucht weiter ihre Stimme wiederzufinden. Sie ist traurig, weil sie den Weg in die Katakomben nicht kennt. Zu gerne will sie ihren neuen Freunden jetzt helfen. „Wir wurden seit langem nicht mehr angegriffen. Ob diese Typen sich zurückgezogen haben? “ Zorro blickt nach unten. Plötzlich blitzt etwas im Wald auf. Er bleibt stehen und sieht über den Rand. Shita sitzt noch immer auf seiner Schulter und sieht verwundert in den Wald. Der Grünhaarige kneift die Augen zu Schlitzen zusammen. Endlich kann er seine geliebten Schwerter erkennen, die sich in dem Gestrüpp der Äste verfangen haben. „Na endlich…“ seufzt er und bekommt die Aufmerksamkeit seiner Kameraden. Ruffy schnellt seinen Arm nach vorne und greift nach den Katanas. Kaum hat er sie berührt, fallen sie auch schon von dem Ast, in das Dickicht des Waldes. „Ups…“ „Dir kann man auch nichts zutrauen, Ruffy!!“ schreit Zorro wütend und will schon nach unten springen. Ruffy kratzt sich entschuldigend und mit einem Grinsen im Gesicht den Hinterkopf. „Room, “ Law breitet seine Kuppel aus und tauscht die Gruppe mit ein paar Felsen auf dem Boden aus. Sicher angekommen holt sich Zorro endlich seine Schwerter zurück. Brook, Ruffy und Law stutzen, als sie plötzlich ihre bewusstlosen Freunde im Wald entdecken. „Nami! Lysop! “ „Franky! Chopper! “ „Robin! Sanji! “ die Rufe hallen durch den dichten Dschungel und erfüllen ihn wieder mit Leben. Die Vögel fangen an zu singen und einige Rehe springen über die Stämme und suchen sich neue Futterstellen. Erleichtert kniet sich der Strohhutträger vor seine Freunde. „Was ist mit ihnen, Traffy? “ „Sie sind nur bewusstlos, “ „Ein Glück…“ der Musiker fährt sich mit seinen Händen über die Stirn, als ob er sich den Schweiß von der Haut wischen will. Shita reißt die Augen auf und springt von Zorros Schulter. Sie rennt auf die liegenden Piraten zu und beäugt jeden einzelnen mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen. Kapitel 9: Alles wieder normal? ------------------------------- „Mein Schädel brummt immer noch, “ „Stell dich nicht so an, Kochlöffel! “ „Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir irgendwas verpasst haben. Warum haben die uns wieder frei gelassen? “ Lysop reibt sich den Kopf und geht zusammen mit seinen Freunden durch den dichten Wald. Der Mond leuchtet gespensterhaft durch die Baumkronen. Nach einiger Zeit finden die Strohhüte durch Shitas Hilfe wieder an die Küste. Sie lässt Ruffys Hand los und stürmt auf die Stadt zu. „Mama! Papa! “ ruft sie wieder mit voller Stimme. Die Bewohner sehen sich fragend um. Die letzten Trümmer werden an den Straßenrand gekehrt, sodass das Mädchen durch die Gasse rennen kann. Plötzlich bleibt sie stehen und sieht zurück. Die Piraten mustern die Ruinen und das glückliche Mädchen. „Danke für alles! “ brüllt sie durch die Nacht und winkt hektisch mit den Armen über ihrem Kopf. Ruffy fängt an zu grinsen und reißt seine Faust in die Luft. „Hahahahaha!! Tschüüüüss!!! “ „Ich werde dich nicht vergessen, lieber Strohhut! “ ruft sie noch ein letztes Mal und verschwindet hinter der nächsten Ecke. „Strohhut? “ einige Leute blicken skeptisch zum Waldrand. Einige Marinesoldaten kommen hinter den Bewohnern zum Vorschein. „Das sind die Strohhutpiraten! “ die Gesetzeshüter zeigen mit dem Finger auf die kleine Menge. Ruffy sieht sie verwirrt an. „Und Trafalgar Law! “ „Na ganz toll…“ seufzt der Chirurg und dreht ab. Die anderen folgen ihm. „Wartet! Bleibt stehen! Ihr seid verhaftet! “ rufen die Soldaten hinterher und verfolgen sie in den Wald. „Warum kämpfen wir nicht einfach? “ „Die haben genug Verletzte. Wir sollten uns da raus halten und verschwinden, “ antwortet die kluge Navigatorin und zieht ihren Käpt’n am Gesicht aus dem Sichtfeld. Seine Wange dehnt sich, sodass er wie ein kleiner Junge hinterher geschleift wird. Eine Weile quengelt er rum, doch Zorro und Sanji scheinen auch keine Lust auf einen Kampf zu haben. Zusammen suchen sie sich einen Weg zurück zur Sunny. Franky blickt immer wieder nach links und rechts, um sich zu orientieren. Seine blauen Haare hängen noch immer in seinem Gesicht. Er pustet sie nach oben. „Hat jemand ne Cola? “ „Frag nicht. Lauf einfach, “ Sanji gesellt sich mit ihm nach vorne. Chopper blickt immer wieder die anderen an. Er kann keine Verletzungen ausmachen. „Vielleicht haben sie Mitleid gehabt…“ murmelt der Elch und springt gekonnt über eine herausragende Wurzel. Robin sieht ihn wortlos an. Sie weiß, dass irgendwas mit ihnen passiert ist... Aber warum können sie sich nicht daran erinnern? Eine Amnesie? „Wir müssen diesen blöden Piraten doch noch in den Arsch treten! “ erinnert Ruffy seine Freunde. Lysop schüttelt nur den Kopf. „Mich kriegen keine zehn Pferde da wieder runter! Diese komischen Kittelmänner waren gruselig. Verschwinden wir einfach und stechen so schnell wie möglich in See, “ „Lysop hat Recht, Ruffy! Mit denen ist nicht zu spaßen! Die haben Tricks drauf, die uns noch in große Schwierigkeiten bringen werden, “ Sanji schmeißt seine Zigarette auf den Boden. Sein Kopf sucht noch immer nach der Erinnerung, doch die Lücke in seinem Gehirn bleibt weiterhin ungefüllt. „Wir sind gleich da! “ ruft Franky von vorne und durchbricht eine dichte Blätterwand. Die halbkreisförmige Bucht präsentiert die vielen Schiffe. Die Marine (oder das, was davon noch übrig ist), die Thousand Sunny, das Schiff der Blutpiratenbande, das Forscherschiff und… „Was ist das denn? “ Zorro, der sich ausnahmsweise mal nicht im Wald verlaufen hat, blickt neugierig auf das größte Schiff. Die Form ähnelt sehr der Arche von Enel auf Sky Island. Die Flagge weht leicht im Wind und zeigt das Symbol: Piraten. Der Totenkopf hat eine waagerechte Narbe auf der Stirn und eine dicke Zigarre im Mund. „Noch mehr Piraten? “ fragt Nami in die Runde und kommt zum Stehen. Die Marine ist nicht mehr zu hören. Wahrscheinlich sind sie zurückgekehrt, um sich wieder um die Stadtbewohner zu kümmern. „Die Piratenmafia, “ alle blicken völlig verwirrt zum Musiker, dessen leere Augenhöhlen auf den Horizont gerichtet sind. Law zieht eine Augenbraue nach oben. „Piratenmafia? “ wiederholt er fragwürdig. Ruffy lugt über seine Schulter, um seinen Kameraden besser sehen zu können. Der Chirurg erschrickt fast, als er plötzlich merkt, dass der Gummijunge im Begriff ist auf seine Schultern zu klettern. Ruffy setzt sich auf seine Schultern, um Brook ins Gesicht sehen zu können. Jetzt sind sie gleichgroß. „Was ist das denn, Brook?“ „Runter von mir, “ „Es ist schon eine halbe Ewigkeit her…“ beginnt der knochige Musiker. Genervt über das Ignorieren blickt Law auf Brook. Ruffy bewegt sich unruhig hin und her, als dieser sich neugierig nach vorne lehnt. Die anderen Strohhüte sehen ihn ebenfalls erstaunt an. „Vor über 60 Jahren waren die Zeitungen voll davon. Die Gründung einer weiteren Untergrundorganisation! “ „Du meinst eine ähnliche Untergrundbewegung wie die von Joker? “ hakt Law nach und vergisst langsam den nervigen Gummibengel auf seinen Schultern. Brook nickt. „Ja. Damit könnte man es im Groben vergleichen. Damals gab es viele Piraten auf der Grand Line, die nicht an einfachen Schätzen interessiert waren. Manche wollten mehr Aufmerksamkeit, manche mehr Waffen und einige mehr Crewmitglieder. Es gründete sich eine Piratenorganisation: Die Piratenmafia. Sie besteht aus drei Parteien, “ „Parteien? “ unterbricht ihn der Grünhaarige und lehnt seine linke Hand entspannt auf seine Schwerter. „Die verschiedenen Ziele sorgten dafür, dass sich einzelne Gruppen bildeten. Red, Blue und Yellow. Und jede dieser Parteien hat einen Anführer. Einen Kapitän. Die Blutpiraten gehören wahrscheinlich zu einer dieser Parteien. Jedenfalls zeichnet sich diese Untergrundbewegung durch ‚Auslöschen‘ aus. Eine Piratenbande nach der anderen verschwand einfach. Die Kopfgelder werden durch Kontakte zur Marine aufgeteilt und manche Crewmitglieder verkauft. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dieses Zeichen jemals wieder sehen werde. Seit 30 Jahren gilt die Piratenmafia nämlich als zerstört, “ „Ob sie sich neu versammelt hat? “ überlegt Robin ernst. „Woher kennst du dich so gut damit aus? “ „Naja… Man hört Gerüchte und schnappt das eine oder andere Gespräch mal auf…“ erklärt Brook dem Todeschirurgen. „Wahnsinn! Ich wusste gar nicht, dass du so viel weißt! “ mit großen Augen sieht Ruffy auf sein Crewmitglied und lehnt sich noch weiter nach vorne, sodass sein Bauch schon die Mütze des Arztes streift. Mit einem lauten Knall landet der Strohhutträger mit dem Gesicht auf dem Boden, als Law einfach einen Schritt nach hinten gegangen ist und Ruffy sein Gleichgewicht verloren hat. „Dann sollten wir uns erst recht beeilen! Hauen wir von hier ab! “ Nami geht den schmalen Pfad entlang, der serpentinmäßig die Klippe herunter führt. Währenddessen sind schon wieder die Ferngläser auf sie gerichtet. Einige Tage später… Die Möwen landen mit flatternden Flügeln auf der Wiese und picken nach kleinen Überresten, bis Sanji mit schnellen Schritten über das Deck läuft. In seiner rechten Hand hält er ein rundes Tablett. Das Silber glänzt sauber in der Sonne. Zorro kneift die Augen zusammen, als er die Reflektion auf seinen geschlossenen Lidern bemerkt. Er murrt etwas, schläft aber wenig später wieder ein. „Robinchen~! Namilein~! Ich habe neue Cocktails für euch gemacht~! “ trällert der Smutje und dreht noch zwei (oder auch mehr) Pirouetten bevor er bei den beiden Frauen ankommt. Die Archäologin sieht in den Himmel. Der wolkenlose Himmel und die glühend heiße Sonne scheinen auf sie herab. „Danke, Sanji, “ bedankt sich Nami und nimmt sich das Glas von dem Tablett. „Hmmm…“ Chopper sieht wie gebannt auf das Reagenzglas. Nichts passiert. Enttäuscht legt er es in die Halterung. Law sitzt auf einem Stuhl und beobachtet den Elch bei seiner Arbeit. „Ich kann nichts finden… überhaupt nichts, “ meint Chopper und dreht sich in seinem Drehhocker um 180°. Der Chirurg verschränkt die Arme hinter seinen Kopf. Seine Fellmütze liegt auf dem Krankenbett. Bei der Hitze ist sie nur noch als Luftfächer zu gebrauchen. Das schwarze T-Shirt mit seinem Jolly Roger klebt an seiner Haut. Dem Elch scheint es allerdings noch schlimmer zu ergehen. Kaum hat er seine Blutuntersuchungen abgeschlossen, springt er wieder in sein Eisbad. Die riesigen Eiswürfel schwimmen an der Oberfläche. Das Thermometer neben der Tür zeigt 36° an. Und das ist die Raumtemperatur! „Das hält doch kein Tier aus…“ seufzt Chopper und entspannt sich. Law schmunzelt kurz über den Anblick und steht auf. In der Kombüse sitzen Lysop, Franky und Brook. Sie spielen Karten und scheinen sich über den Kanonier aufzuregen, der wieder zu gewinnen droht. Die Tür zum Deck wird aufgeschoben und Sanji geht mit dem leeren Tablett wieder hinter die Kochinsel. Sein Jackett liegt auf einem der Barhocker, seine Krawatte hängt gelöst um seinen Hals während bei seinem Hemd die obersten Knöpfe aufgelassen wurden. „Hey Jungs, wollt ihr auch noch ne Limonade? “ fragt er und gießt sich selber noch eine ein. Jeder der Piraten hebt seine Hand ohne was zu sagen. Sie sind zu vertieft in ihrem Spiel. Ein Fehler und Lysop gewinnt zum zwanzigsten Mal hintereinander. Franky hat seine Mini-Hand ausgefahren, um die Karten vernünftig halten zu können. Law ist sich nicht sicher, ob er wegen der Hitze schwitzt, oder wegen des Spiels. „Wenn der Säbelrassler weiterhin in der Sonne pennt, kann Chopper ihn gleich mit einem Sonnenstich ins Krankenzimmer schleppen, “ meint der Schiffskoch und übergibt seinen Freunden die Gläser. „Willst du auch eins? “ Law verneint und geht langsam aus der Küche. Die schwüle Luft füllt seine Lungenflügel. Ruffy sitzt unter dem Baum und schleckt genüsslich ein Eis… beim Schlafen… „Dann ist ja wieder alles normal, “ Kapitel 10: Der Albtraum beginnt - Phase 2: Big Brother ------------------------------------------------------- „Passt auf, dass ihr genügend Abstand haltet! Wenn sie uns entdecken, ist das ganze Experiment gefährdet,“ erinnert sie der Forscher über die Teleschnecke. Das Schiff fährt ruhig über die Wellen, während die Hitze auf das Deck niederknallt. Einige Meter vor ihnen segelt das Schiff der Blutpiraten und hinter ihnen das Schiff der restlichen Kriminellen der Blue-Partei. Wie eine Karawane fahren sie über das Meer und lassen die Thousand Sunny nicht aus den Augen. Nach einer Weile kommt das Schiff zum Stehen. Durch ein Fernglas erkennen sie den Cyborg, der den Anker setzt und wieder von der Reling verschwindet. Zorro und Brook holen die Segel ein. Der Tag geht langsam zu Ende, sodass sich die Forscher sicher sind, dass sie jetzt mit dem Experiment beginnen können. „Sind die Überwachungsteleschnecken alle funktionsbereit?“ „Ja, Sir. Alle 15 Teleschnecken funktionieren einwandfrei. Zwei befinden sich versteckt auf dem Deck und der Rest ist in den Räumen verteilt. Außer in den Badezimmern und Vorratskammern sind alle Orte überwacht,“ bestätigt der Laborant und sieht über die vielen Bildschirme, die sich über die lange Wand erstrecken. Als sie die Piraten auf Gelarin gefangen genommen haben, sind einige auf die Sunny gestiegen und haben mit den Vorbereitungen begonnen. Nun können sie die Strohhutpiraten in sicherer Entfernung beobachten. „Haben alle Chips ein Signal abgegeben? “ „Wir warten nur noch auf 2 Antworten, dann kann es losgehen,“ „Sehr gut. Beeilt euch. Wir aktivieren sie in der Nacht,“ „Verstanden,“ „Das Essen ist fertig!“ ruft der blonde Smutje über das Deck. Zorro und Brook befestigen noch die letzten Seile an den Verankerungen, als sie sich zufrieden umdrehen und auf die offene Kombüsentür blicken. „Gut. Nach dieser ganzen Dschungeltour kann ich mir endlich wieder den Bauch vollschlagen!“ grinst der Schwertkämpfer zufrieden und geht die Treppe hinauf. Der Musiker folgt ihm lachend hinterher und freut sich über den zurückgekehrten Alltag. Nami, Robin und Chopper sitzen schon auf ihren Plätzen, während Sanji und Lysop den Tisch decken. Law kommt wenig später von der Deckenluke runtergeklettert und setzt sich neben Chopper. Franky und Ruffy rennen fast in die Rücken von Zorro und Brook, als sie hungrig in die Küche stolpern. Der leckere Geruch von gebratenen Nudeln und frischen Gemüse steigt in die Nase des Kapitäns. „Wuhuu!! Endlich wieder was Richtiges zu Futtern!“ „Brüll nicht so rum, sondern setz dich endlich, damit wir anfangen können,“ sagt Sanji und schenkt den Frauen das Wasser ein. Der große Tisch ist schon mit allen Tellern, Gläsern und Bestecken gedeckt worden. Unruhig sitzt der Schwarzhaarige am Ende und wartet auf die präsentierten Kochkünste des 5-Sterne-Kochs. Die dampfenden Nudeln werden auf den Tisch serviert und alle stürzen sich hungrig auf die große Portion. Selbst Law scheint von dem Geruch hungrig geworden zu sein und füllt seinen Teller mit Nudeln, Gemüse und einigen Fleischbällchen. Die Stimmung ist vertraut ausgelassen und lässt die seltsamen Ereignisse auf der Insel vergessen. Nur Robin sieht noch etwas nachdenklich in den Raum, ohne einen bestimmten Punkt zu fixieren. „Was ist los, Robin?“ fragt Chopper nach und stopft sich eine große Menge an Nudeln in den Mund. Die Archäologin schmunzelt leicht. „Es ist nichts. Ich war nur in Gedanken versunken,“ „Ach so,“ der kleine Arzt schlürft die heraushängenden Nudelenden zwischen die Zähne und genießt den leckeren Geschmack auf seiner Zunge. „Nachschlag,“ „Ich auch!“ „Wie schnell isst du, Ruffy?!“ „Gib mir auch noch ne Portion,“ „Es ist genug für alle da! Bedient euch ruhig, “ lächelt Sanji über die Begeisterung seiner Kochkünste. Fast jeder holt sich noch eine zweite Portion auf seinen Teller. Die Überwachungsteleschnecke surrt leise in einer der Deckenecken und richtet die Augen starr auf die Piraten. „Feiert schön… Das werden eure Henkersmahlzeiten, Strohhüte und Trafalgar Law! Und eure letzten Tage auf dieser Welt!“ Nachdem sich auch endlich Robin schlafen gelegt hat, ist nur noch Brook auf und beobachtet die leere See. Dass in einer Stunde das erste Experiment beginnen wird, ahnt natürlich niemand. Die Forscher teilen die Aktivierung der Chips zeitlich auf, um die „Versuchskaninchen“ besser analysieren zu können. Die drei Kategorien haben sich nicht verändert: Die Teufelsfruchtnutzer, der Cyborg und die Nichtteufelsfruchtnutzer. Wegen der geringen Zeit haben die Blutpiraten allerdings Anweisungen bekommen, den Chip im Cyborg mit den Teufelsfruchtnutzern gleichzeitig zu aktivieren. „Mit welcher Gruppe soll begonnen werden, Käpt’n Blue?“ „Nehmt zuerst die Normalos. Die Interessanten kommen zum Schluss,“ Lysops Nacken schmerzt kurz auf, als der Chip immer wieder kleine Elektroschocks durch seinen Körper jagt, die den Kanonier durchzucken. Die betäubten Viren in seinem Blut beginnen sich zu regen und fangen an, den Körper zu vergiften. Auch Sanji wälzt sich unruhig hin und her, als das Gift in seinem Blut erwacht. In der Mädchenkabine kneift die Navigatorin verkrampft die Augenlider zusammen. Ihre Lippen pressen sich aufeinander und ihre Atmung wird schneller und unregelmäßig. Der Schweiß perlt ihr von der Stirn, als sich ihre Körpertemperatur schlagartig erhöht. Das Fieber glüht auf ihrer Haut. Sanji knüllt die Bettdecke in seiner Faust zusammen und Lysop schmeißt sein Kissen aus dem Bett. Die Nacht zieht sich lange hin, bis die ersten Sonnenstrahlen endlich den Horizont überbrücken. Der Musiker gähnt einmal auf und sieht der aufgehenden Sonne entgegen. „Alles klar. Die Chips vom Meteoriten funktionieren einwandfrei. Sie können tatsächlich die elektrische Energie für lange Zeit speichern und durch unser Programm kontrolliert freigelassen werden,“ freuen sich die vielen Forscher unter Deck. Die vielen Kaffeetassen neben dem Armaturenbrett stehen stapelweise aufeinander. „Sparen wir die Energie und lassen den Virus wieder ‚schlafen‘,“ sagt ein grauhaariger alter Mann und drückt auf einen blauen Knopf. Die leuchtenden Lampen blinken noch eine Weile im dunklen Raum. Das Signal für die Aktivität der Chips stirbt langsam ab und ist schließlich ganz verschwunden. Die erschöpften Körper von Nami, Lysop und Sanji liegen wieder ruhig in den Betten. Nach einer weiteren Stunde betritt Brook die Wiese. Seine Violine legt er in den Koffer und verstaut ihn in einer Kiste an Deck. Bei Nachwache kann er immer besonders gelassen die Finger über die Saiten gleiten lassen. „Müsste Sanji nicht schon wach sein?“ wundert er sich über die schweigende Stille auf der Thousand Sunny. Er öffnet die Tür zur Jungenkajüte und sieht in die Betten. Der Smutje schläft noch immer. „Sanji?“ mit leisen Worten versucht Brook seinen Kameraden zu wecken. Langsam öffnet der Schlafende die Augen. Müde blickt er in die Augenhöhlen des Skeletts und scheint durch ihn hindurch sehen zu können – was in diesem Fall sogar möglich wäre. „Wie spät ist es? “ fragt der Smutje mit erschöpfter Stimme. Verwirrt sieht er durch das Bullauge nach draußen. Es ist hell. Verwundert über sein schweißnasses Kissen und seine trägen Muskeln setzt er sich auf und fasst sich an den Kopf. „Fast 8 Uhr,“ „Was?!“ erschrocken fährt Sanji hoch. Sein Schädel macht sich schmerzhaft bemerkbar, doch er sucht schnell sein Jackett und seine Krawatte zusammen. Brook sieht ihm dabei etwas überfordert zu. „Beruhig dich. Die anderen sind ja auch noch nicht wach!“ „Ich habe seit Jahren nicht mehr verschlafen! Wie konnte das passieren?!“ fragt er in den Raum und rennt aus der Tür ohne eine Antwort von Brook abzuwarten, der schon den Arm gehoben hat, um seinen Freund zu beruhigen. „Na? Gut geschlafen?“ „Nein… Ich fühle mich so, als ob ich von einer Horde Riesen zertrampelt worden bin,“ „Vielleicht wirst du krank,“ Robin sieht ihre Kameraden von oben bis unten an. Nami fasst sich an die Stirn und schüttelt den Kopf. „Also Fieber habe nicht. Wahrscheinlich war es nur ein Albtraum, an dem ich mich nicht mehr erinnern kann,“ „Am besten gehen wir erst mal Frühstücken. Dann geht es jedem besser,“ „Gute Idee,“ „Hat mich jemand in der Nacht verprügelt?“ „Warum?“ „Fühlt sich so an,“ der Kanonier zieht mit trägen Bewegungen seine Sachen an. Seine Beine fühlen sich wie Blei an und die Gelenke schmerzen. „Lass mich mal sehen… Also Fieber hast du nicht… Wahrscheinlich hast du nur zu wenig geschlafen," "Hmm… Wenn du das sagst, Chopper,“ „Wuhu! Futter! Futter! Fu-hä?“ völlig perplex sieht Ruffy den unvollständigen Tisch vor sich stehen. Die Teller sind nicht so akkurat hergerichtet wie sonst, das Besteck fehlt, die Gläser sind nur zur Hälfte da… Wo ist das Essen? „Tut mir Leid, Käpt’n. Ich bin noch nicht soweit,“ entschuldigt sich Sanji wirklich enttäuschend. Dass ihm so etwas passiert ist, kratzt an seinem Ego. Und zu allem Überfluss kommt Zorro mit einem breiten Grinsen auf ihn zugelaufen. „Na, Zielscheiben-Braue? Haste etwa verpennt?“ „Fass mich nicht an du Weichbirne!“ „Wer ist hier ne Weichbirne?!“ belustigt, über das schnelle Hochkochen von Sanjis Gemüt steht Zorro vor ihm und grinst ihn an. Der Smutje hält wütend die Faust unter Zorros Kinn und hebt sein Bein. Der Schwertkämpfer weicht mühelos dem Tritt aus, indem er sich nach hinten lehnt und seinen Torso aus dem Gefahrenfeld bringt. Sanjis Angriff misslingt und der Grünhaarige zückt amüsiert eines seiner Katanas und holt aus. Der Blondschopf sieht langsam schwarze Punkte in seinem Sichtfeld schweben. Sein Kopf brummt noch stärker, als er seinen Angriff gestartet hat. Er sieht noch das Schwert auf sich zurasen. Nur wenige Zentimeter über seinem Kopf bleibt es stehen. Zorro hat seine Attacke rechtzeitig abgebrochen, als er gemerkt hat, dass Sanji nicht mehr ausweicht. Verwirrt sieht der Grünhaarige zu dem Koch. „Was ist denn hier los?!“ Franky kommt in die Kombüse und sieht die beiden Streithähne hinter der Kochinsel, die in ihrer Bewegung eingefroren zu sein scheinen. Zorro packt sein Schwert weg und setzt sich stumm auf seinen Platz. Ruffy und Brook haben den Streit nur nebensächlich mitbekommen, da sie eher damit beschäftigt gewesen waren, die Unordnung auf dem Tisch zu verdauen. „Guten Morgen,“ eine lächelnde Robin, mit einer weniger gut gelaunten Navigatorin öffnet die Kombüsentür. „Robinchen~, Namilein~. Es tut mir furchtbar Leid, aber das Essen ist noch nicht fertig,“ sagt Sanji zwar höflich, aber nicht in gewohnter Manier. Die Archäologin nickt verständnisvoll und hilft dem Koch dabei, die Vorbereitungen vor das Frühstück zu organisieren. Wenig später kommen auch Law, Lysop und Chopper zum Essen. Die Stimmung bessert sich langsam und Sanji hat sich bei jedem noch einmal entschuldigt, obwohl Ruffy ihm gesagt hat, dass das kein Problem sei, solange er sein Essen noch bekommt. Die Brötchen werden genüsslich verspeist. Nami und Lysop fühlen sich zwar noch immer müde, aber wenigstens besser als heute früh. Die Navigatorin trinkt ihren Organgensaft noch zu Ende und erhebt sich. Ihr Blick wandert zum Log Port. Die Nadeln zittern etwas, aber kein Ziel scheint besonders Gefährlich zu sein. Sie atmet erleichtert auf und will ihren Kameraden die neue Route erklären. „Hey Leute. Hört mal zu,“ beginnt sie und bekommt schnell die gewünschte Aufmerksamkeit. Solange Law keine neuen Inselziele nennt, scheint er der Navigatorin das Ziel bestimmen zu lassen. Sobald sie in die Nähe von Kaido kommen, übernimmt er die Routenplanung. Nami ist wohl oder übel damit einverstanden. „Was ist denn, Nami?“ will Ruffy mit vollem Mund erfahren. Der Chirurg schüttelt den Kopf und sieht wieder auf die Orangehaarige. Sie zeigt auf ihr Handgelenk. „Gelarin ist eine Insel, die sich weit von der normalen Route befindet. Wegen unserer Hinreise dauert unsere jetzige Fahrt deutlich länger. Wir werden wahrscheinlich erst in 2 Wochen die nächste Insel errei-,“ Nami bricht ab, als ein stechender Schmerz durch ihren Körper fährt. Ihr Nacken fühlt sich für einen Moment seltsam taub an. Sie stützt sich an der Tischkante ab. Lysop sieht auf, als die Navigatorin neben ihm erschöpft zusammensackt und das Bewusstsein verliert. Der Kanonier will gerade aufstehen, als auch er den brutalen Schmerz an seinen Gliedern bemerkt und ihm schwarz vor Augen wird. „Nami! Lysop!“ ruft Ruffy aufgebracht. Auch die anderen stehen wie von der Tarantel gestochen auf und laufen zu den beiden hin. Robin hält Nami besorgt an den Schultern fest, damit sie nicht vom Stuhl kippt. Franky hat sich Lysop im letzten Moment geschnappt und vor dem Aufprall bewahrt. „Namilein!“ ruft Sanji aufgebracht und hört abrupt mit dem Spülen auf. Er stöhnt schmerzhaft auf, als seine Beine durch den Elektroschock fast zusammensacken. Er stützt sich an der Wand ab. „Was ist passiert?!“ „Chopper! Mach was!“ „Sanji!“ die Strohhutpiraten sehen zu wie auch der dritte Kamerad zu Boden sinkt. Zorro fängt ihn auf und legt Sanjis Arm um seinen Kopf, um ihn zu tragen. Er mustert das bleiche Gesicht des Smutjes. ‚Ich wusste doch, dass mit ihm was nicht stimmt…‘ denkt Zorro und sieht zu seinem Käpt’n. „Irgendwas stimmt nicht mit ihnen!“ Kapitel 11: Keine Heilung? -------------------------- „Das war wohl ein bisschen zu stark, “ murmelt der Laborant in seinen Kaffee und schluckt die dampfende Flüssigkeit in einem Zug herunter. Geduldig notiert er sich eine Zahl in seine Tabelle und zeichnet daneben ein Kreuz. „Das war die Voltanzahl einer Steckdose. Wohl etwas zu heftig, wenn sich die Quelle direkt im Körper befindet, “ sagt sein Sitznachbar und starrt auf die vielen Bildschirme. Auf den meisten ist nichts außer dem Umraum zu sehen. Nur in der Küche und im Krankenzimmer sind die Piraten verteilt. Der Forscher beobachtet mit tiefen Augenringen den aufgedrehten Elch auf und abspringend. Die drei bewusstlosen Testobjekte werden von ihm untersucht. „Werden sie etwas finden? “ fragt er und wendet sich zu seinem Kollegen. „Der Virus ist gerade erst entdeckt worden. Er lässt sich nicht im Blut nachweisen, wenn er nicht ‚aktiviert‘ ist. Ohne den Chip sind das ganz normale Bakterien. Durch die elektrischen Impulse werden sie angeregt und greifen die Zellen an. Ein Meisterwerk, “ „Sollen wir die Teufelsfruchtnutzer jetzt testen? “ „Warten wir noch eine Weile. Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie merken, dass etwas nicht stimmt, “ „Legt sie auf das Sofa. Ich muss sie untersuchen, “ fordert Chopper an, nachdem er sich wieder etwas beruhigt hat. Ruffy sieht seine Freunde unruhig an. „Sind sie krank? “ fragt er aufgeregt und sieht ständig zwischen Chopper und Law hin und her. „Ich werde nochmal eine Blutprobe von ihnen nehmen, “ der kleine Arzt geht in den Nebenraum und steht wenige Augenblicke mit drei Spritzen vor dem grünen Sofa. „Ist das schon einmal passiert? “ will der Chirurg wissen. Doch Chopper schüttelt nur den Kopf. „Noch nie. Keiner von ihnen hat eine chronische Krankheit, die das verursacht haben könnte…“ „Verstehe, “ „Sag mal, Traffy…“ beginnt Ruffy und starrt seinen Verbündeten mit großen Augen an, „Glaubst du etwa, dass diese Insel sie krank gemacht hat? “ „Nicht die Insel, aber die, die sie dort festgehalten haben. Ihr habt doch erzählt, dass ihr Leute mit weißen Kitteln und Mundschutz gesehen habt, “ „Genau. Und wir waren in verschiedenen Räumen. Ich war ganz alleine in diesem blöden Zimmer, “ erzählt der Cyborg und verschränkt seine Arme vor der Brust. Seine Haare hat er sich zu einem Irokesen verformen lassen, damit sie ihm nicht im Gesicht liegen. Law nickt einmal und sieht zu Nami, Lysop und Sanji. Chopper hat das Blut in verschiedene Reagenzgläser gegossen und sie beschriftet. „Ich werde einige Tests durchführen. Körperlich scheinen sie unverletzt zu sein. Sie sind nur ohnmächtig, “ „Ein Glück, “ erleichtert atmet Brook aus, „so etwas verträgt mein Herz nicht mehr… ah! Da fällt mir ein, ich hab ja gar kein Herz. Yohohohohoho! Moment mal! Das kam ja ganz falsch rüber! “ „Versuchen wir sie erst einmal zu wecken, damit wir sie fragen können, wie das passieren konnte, “ „Gute Idee, Robin, “ „Ah! Ihr seid ja wach, “ freut sich Chopper, der nach einer Stunde endlich wieder aus dem Krankenzimmer gelaufen kommt. Sanji, Lysop und Nami sitzen auf der Couch und trinken einen Tee, den die Archäologin für sie gemacht hat. Zorro und Law lehnen sich an der Theke an, während Ruffy, Franky und Brook die Drei ausfragen. „Black Out? Was heißt das? “ „Wenn du dich an etwas nicht mehr erinnern kannst, wenn du aufwachst. Zum Beispiel nach zu viel Alkohol und einer Kopfverletzung, “ erklärt Sanji und nippt an dem Tee. Ruffy sieht ihn noch etwas verwirrt an, scheint aber wenigstens ein bisschen verstanden zu haben. „Also wisst ihr nicht mehr, was diese seltsamen Typen eigentlich wollten, “ „Genau, “ „Wie geht es euch? “ Chopper gesellt sich zu seinen Freunden. „Eigentlich ganz ok. Wir haben alle letzte Nacht nicht gut geschlafen und sind noch etwas müde, “ sagt Lysop. „Aber von zu wenig Schlaf bricht man doch nicht sofort zusammen, oder? “ der Cyborg sieht in die Runde. „Naja. Wenn der Körper nicht zur Ruhe kommt, kann es schon passieren. Aber so plötzlich…“ der kleine Elch wirkt etwas hilflos. Die Blutuntersuchungen haben nichts ergeben. Alle Werte sind normal. „Es fühlte sich eher so an, als ob mein kompletter Körper sich verkrampfen würde. Es hatte etwas von einem Stromschlag, “ erklärt Nami und erinnert sich an die Zeit auf Sky Island und Enel, der nur so mit seinen Blitzen herumgeschossen hat. „Dann fühlte sich mein Körper taub an und alles wurde schwarz, “ beendet der Kanonier die Erzählung. Er trinkt seinen Tee leer und stellt die Tasse auf den kleinen Beistelltisch am Rand der Couch. „Am besten beobachten wir euch und achten auf Auffälligkeiten. Sonst weiß ich leider nicht, was ich machen kann…“ „Na gut. Gehen wir ein bisschen raus. Frische Luft tut einem immer gut, “ der Smutje steht langsam auf und geht zur Tür. Zorros Augen folgen ihm. „Was haben diese Typen mit ihnen gemacht? “ fragt sich der Schwertkämpfer und sieht Sanji hinter der Tür verschwinden. Die anderen folgen ihm. Ruffy scheint wieder etwas fröhlicher zu sein, doch Zorro entgeht es nicht, dass er Nami und Lysop beim rausgehen eingehend gemustert hat. „Forscher… die Piratenmafia… Irgendwas geht in der Neuen Welt vor sich, “ Law sieht zu Zorro, der jetzt nur nachdenklich an die Decke starrt. „Mir gefällt es nicht, dass wir die Gefahr nicht sehen können. Ein unsichtbarer Feind, den man nicht bekämpfen kann…“ „Alles klar. Jetzt sind alle an Deck. Wir können mit der 2. Phase beginnen. Aktiviert die M-Chips der Teufelsfruchtnutzer und des Cyborgs, “ „Jawohl, “ „Hey, Lysop! Wollen wir um die Wette rennen? Wer zuerst am Steuerrad ist, hat gewonnen! “ „Na klar doch! Aber ohne deine Gummikräfte! “ „Auf die Plätze… fertig…“ „LOS! “ die zwei Chaoten stürmen über den Rasen und lassen eine Staubwolke zurück. Mit schnellen Schritten sprinten sie die Treppen hoch. Nami entweicht ein Seufzer. „Meine Güte. Die werden sich wirklich nie ändern, “ „Willst du das etwa, Nami? “ fragt Robin mit einem Schmunzeln auf den Lippen, nachdem sie den enttäuschten Blick des Scharfschützen gesehen hat. Ruffy hat natürlich gewonnen und klatscht jubelnd in die Hände. „Um ehrlich zu sein, ist es genau das, was unsere Jungs ausmacht. Es sind zwar alles Chaoten, aber es sind unsere Chaoten, “ sie hält ihren Orangensaft in die Höhe um anzustoßen. „Auf unsere Chaoten, “ lächelt Robin und stößt mit Nami an. Kurz nachdem die Archäologin das Glas wieder auf den Tisch gestellt hat, durchfährt sie ein kleiner Schlag. Sie zuckt ein wenig zusammen, doch es ist nichts weiter geschehen. Sie blickt etwas nachdenklich auf ihre Finger. ‚Was war das? ‘ „Alles in Ordnung, Chopper? “ fragt Sanji nach. Er wollte den kleinen Elch nicht erschrecken, doch plötzlich ist dieser zusammengezuckt. Die blaue Nase richtet sich nach oben. „Äh, ja. Ich glaube schon, “ „Hier. Such dir einen aus, “ der Schiffskoch lächelt seinen Freund an und geht in die Hocke, ohne das Tablett aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dankend nimmt sich Chopper ein Glas und schlürft genüsslich an dem süßen Fruchtgetränk. Ruffy, Lysop und Franky haben schon ihre Getränke bekommen. Natürlich erst nach Robin und Nami. „Hey, Spinatschädel! “ „Hm?“ brummt der verschlafene Schwertkämpfer und öffnet seinen Mund um einen lautes Gähnen von sich zu geben. „Willst du auch einen? “ „Klar. Her damit, “ „Man kann auch mal danke sagen, dämlicher Algenbefall, “ „Sei froh, dass ich dir nicht den Arsch versohle, “ „Tse, nimm einfach dein Getränk und halt die Klappe, “ der Smutje reicht ihm das Glas und verschwindet wieder, ohne das Streitgespräch weiterzuführen. Mit einer hochgezogenen Augenbraue sieht Zorro ihm nach. „Mach doch was du willst, “ er nimmt einen großen Schluck und legt das Glas neben sich auf die Planken. „Was soll das denn Franky? “ „Seltsam. Ist da was defekt? “ der Cyborg, der Lysop fast mit einer ‚Strong Right‘ von Bord gestoßen hätte, kratzt sich am Kopf und fährt seinen Arm wieder ein. „Wolltest du mich umbringen oder was?! “ empört schreit Lysop über das Deck. Franky fängt nur nervös an zu lachen und kratzt sich am Hinterkopf. „Sorry, Langnase. Ich weiß auch nicht, warum der Mechanismus ausgelöst wurde. Ich werde es mir heute noch angucken, “ „Das will ich auch hoffen, “ „Ach, Lysop. Sei doch nicht böse. War doch lustig, “ grinst Ruffy ihn an. „Lustig?! Ich wäre beinahe ins Meer gefallen! “ „Sehr gut. Alle Chips der 2. Gruppe sind aktiviert. Warten wir auf die ersten Symptome…“ „Soll ich die erste Gruppe ebenfalls aktivieren? “ „Nein… noch nicht. Dafür ist es noch zu früh. Wenn die Blutpiraten bereit zum Angriff sind, werden wir zuschlagen, “ „Robin? Was ist los? “ „I-Ich weiß nicht. Ich kann es nicht mehr kontrollieren! “ geschockt muss die Archäologin erkennen, dass sie die Macht über ihre Teufelskraft verloren hat. Die Arme wachsen auf den Planken und verschwinden wieder. Robin fühlt wie ihre Glieder immer schwerer werden und das Fieber einsetzt. „Ich hol Chopper! Warte hier, “ Nami rennt los. Aufgeregt hechtet sie hinter die nächste Ecke und stößt auf einmal mit jemanden zusammen. Sie fällt zurück und spürt den unangenehmen Schmerz am Hinterteil. „Aua…“ „Was ist los? “ Law sieht die Navigatorin finster an, sodass Nami ein Schauer über den Rücken läuft. Der Chirurg konnte sich noch halten und ist nicht hingefallen. Doch er scheint nicht sehr erfreut über den Zusammenstoß gewesen zu sein. „Law! Du musst sofort kommen! Mit Robin stimmt etwas nicht! “ ruft sie auf einmal, als sie sich erinnert, dass auch er ein Arzt ist. Chopper ist zwar ihre erste Wahl, aber jetzt zählt jede Sekunde. Die Zwei rennen wieder zurück. „Hey Franky! Jetzt reicht es aber! “ „Ich habe euch doch gesagt, dass ich keine Ahnung habe, was los ist, “ sagt Franky erschöpft, als auch seine Glieder anfangen zu Schmerzen. Vor allem seine noch menschlichen Körperteile werden immer müder. Seine Augen fühlen sich so schwer an. Das Fieber ergreift seinen Körper, doch durch die regelmäßigen Stromstöße werden die Mechanismen in seinem Körper kontrolliert. Unbeabsichtigt erwischt er fast Ruffy mit seinem Feueratem. Lysop hat sich schon auf die Suche nach Chopper gemacht. „Chopper! Choppeeer! “ panisch brüllt der Kanonier über das Deck. Ohne es richtig zu bemerken gehen Nami und Law an ihm vorbei. Der Chirurg trägt die kranke Archäologin ins Krankenzimmer. Sanji kann seinen Augen nicht trauen, als die beiden die Kombüse betreten. Besorgt betrachtet er Robin und fragt dann nach Namis Gesundheit. Doch ihr scheint es wieder gut zu gehen. „Chopper bist du h-, “ Lysop stockt bei dem Anblick, den schweratmenden Elch in den Armen des grünhaarigen Schwertkämpfers zu sehen. „Er hat Fieber! Wir müssen schnell etwas unternehmen! “ „Bringen wir ihn ins Krankenzimmer. Vielleicht weiß Law, was zu tun ist, “ „Was passiert hier nur?! “ „Ich weiß es nicht, Zorro! Können wir denn wirklich nichts machen außer zusehen, wie einer nach dem anderen zusammenbricht und krank wird?! “ „Kümmern wir uns erst einmal um Chopper. Er ist Arzt, er darf nicht krank werden! “ „Aber was ist, wenn…“ „Hm? “ „Was ist, wenn es gar keine Heilung gibt? “ Kapitel 12: Hilflos ausgeliefert. Die Blutpiraten greifen an! ------------------------------------------------------------- „Law! Jetzt sag doch mal was! “ ungeduldig steht Nami hinter dem großen Arzt und wartet auf eine Antwort. Seit einer Stunde schon hat Law kein Wort mehr gesagt und kümmert sich um Chopper, Robin und Franky. Lysop bringt ihm gerade eine neue Schüssel mit Wasser in das Krankenzimmer. „Hier, “ „Danke, “ „Law! “ ruft die Navigatorin schon wütend und ballt die Hände zusammen. Der Chirurg wendet sich von seinen Patienten ab. Nami schreckt bei dem Anblick ihrer Freunde hoch. Die Wangen von Robin sind noch immer von dem hohen Fieber gerötet. Choppers Brustkorb bewegt sich unruhig auf und ab und Franky musste man die Cola entfernen, damit sein Körper nicht mehr unkontrolliert reagiert. „Durch die Seesteinhandschellen von Punk Hazard konnte ich ihre Fähigkeiten stoppen, sodass sie ihre Kräfte nicht mehr einsetzen können…“ beginnt Law und wringt die Tücher über der Wasserschale aus, um sie danach wieder auf die glühenden Stirnen zu legen. Chopper hat sich vorhin mehrfach verwandelt ohne bei Bewusstsein zu sein, sodass sie zu dieser Maßnahme gezwungen wurden. „Ich kann den Ursprung des Fiebers nicht ausmachen, “ „Was soll das heißen?! “ Nami reißt Law herum und schüttelt ihn an den Schultern. Der Chirurg verliert langsam die Geduld. „Wenn das Fieber weiter steigt, kann ich nichts mehr für sie tun! “ Nami erstarrt in ihrer Bewegung. Sie sinkt auf die Knie und blickt auf die Planken. Ihre Augen füllen sich mit Tränen. „Aber… es muss doch was geben…“ „Ich weiß es nicht… Ich gebe euren Freunden vielleicht noch zwei Tage, “ Die Stimmung auf dem Schiff gleicht einem Begräbnis. Ruffy sitzt nur noch stumm vor dem Krankenzimmer. Zorro hat zwei weitere Matratzen hinzugelegt, damit Franky und Chopper auch dort behandelt werden können. Der Piratenkapitän mustert die kranken Crewmitglieder mit ernsten Blicken. „Was geht wohl gerade ihn ihm vor…? “ fragt Lysop und blickt von der Kombüse aus in das Krankenzimmer. Die Tür wurde seit Stunden nicht mehr geschlossen, weil Ruffy direkt vor dem Eingang sitzt. Sanji zündet sich draußen eine Zigarette an und pustet den Rauch in die Luft. Der Rest der Crew befindet sich verteilt auf dem Rasen. Die Meisten sagen kein Wort und starren nur die Wolken an. Der Smutje blickt sich um und geht zur Reling. Er schnippt seinen Glühstengel vom Schiff und blickt auf die ruhige See, als er plötzlich einen Knall hört. Seine Augen richten sich auf den Horizont und weiten sich. Die Kanonenkugel knallt auf die Wasseroberfläche direkt vor ihrem Schiff und bringt es zum Schwanken. Sanji hält sich an dem Geländer fest und sieht geschockt zu den Schiffen, dich sich immer schneller der Sunny nähern. „Wir werden angegriffen! “ brüllt er über das Deck. Sofort kommen Lysop und Ruffy aus der Kombüsentür. Die anderen erwachen wieder zu Leben und sehen zu ihrem Käpt’n. Er traut seinen Augen nicht, als er die bekannten Schiffe der Blutpiraten, der Forscher und der Piratenmafia wiedererkennt. Die Kanonen feuern schon die nächste Ladung ab. „Lysop! “ ruft Ruffy und wie auf Kommando weiß der Schütze auch schon, was zu tun ist. Die anderen gehen in Angriffsposition und verteidigen das Schiff. Die Forscher verringern ihre Geschwindigkeit und fallen etwas zurück. „Alles klar! Partei Blue hat uns grünes Licht gegeben! “ ruft einer der Forscher in den dunklen Raum unter Deck. Die Männer grinsen in sich hinein und drücken die Knöpfe. „Wir werden geentert! “ Zorro schneidet die Kugeln in der Luft durch und sieht die Haken an der Reling. Die Blutpiraten stürmen die Thousand Sunny, während die Piratenmafia weiter feuert. Eine gigantische Explosion erschüttert das Schiff, als eine Kanonenkugel den Rumpf der Sunny trifft. Lysop gibt sich alle Mühe und feuert aus allen Rohren. „Room! “ Law will gerade seine Luftkuppel über die Schiffe wachsen lassen, als eine weitere Erschütterung ihn aus der Konzentration bringt. Die Blutpiraten reagieren schnell und feuern mit den Pistolen auf den Heart-Pirat. Ruffy schnellt vor und wehrt die Schüsse mit seiner Gummifrucht aus. „Jetzt! “ ruft Käpt’n Blue auf einmal in eine Teleschnecke. Zorro kneift die Augen zu Schlitzen zusammen, als er verwundert zu seinem Gegner blickt. Er stürmt los, doch als Lysop auf einmal laut aufschreit bleibt er wie angewurzelt stehen. Nami und Sanji sacken ebenfalls zu Boden. „Nami! Sanji! Lysop! “ der Gummijunge sieht verzweifelt zu seinen Freunden und wird plötzlich nach hinten geschleudert. Das Netz wickelt sich um seinen Körper und raubt ihm die Kraft. „Strohhut! “ Law sieht seinen Verbündeten am Boden liegen. Seine Augen sind nur noch halb geöffnet, als der Seestein ihm immer weiter die Kraft entzieht. Der Todeschirurg beißt sich auf die Unterlippe und zieht sein langes Schwert. Brook läuft panisch zu Sanji, Nami und Lysop. Sie schreien schmerzhaft auf, als die Elektroschocks durch ihre Blutbahnen schießen. Der Virus breitet sich überall aus. „Bahahahaha!! “ lacht der Kapitän der Blutpiraten und landet geschickt auf dem Rasen. Zorro stürmt auf ihn zu und richtet seine Schwerter auf ihn. „Na warte! “ „Room! “ auch Law hat nun endgültig die Geduld verloren. Doch der Pirat behält sein Grinsen noch immer auf seinen Lippen. „TRA…ffy“ versucht Ruffy zu schreien, doch seine Stimme wird immer schwächer. Der Chirurg ist vollkommen abgelenkt und fixiert nur den Blutpiraten. Ruffy spürt, dass Laws Haki von seiner Wut zu unkonzentriert ist. Ruffy will ihn warnen, doch er kann nur zusehen, wie auch sein Verbündeter von einem Seesteinnetz gefangen wird und zu Boden fällt. Brook sieht nur entsetzt zu seinen Freunden und wird von mehreren Blutpiraten umzingelt. Jetzt ist nur noch Zorro übrig, der es gegen die vielen Gegner aufnehmen kann. Doch Ruffy fühlt sich immer müder. „Nein… Sanji, Lysop, Nami… Franky, Chopper, Robin… Brook, Traffy… Zorro…“ sein Blick verschwimmt und die schwarzen Flecken breiten sich immer mehr aus. Seine Augen schließen sich langsam und tauchen ihn in tiefe Finsternis. Ist das das Ende der Strohhutpiraten? Sie haben verloren… ‚Bin ich tot…? ‘ schießt es Ruffy als erstes durch den Kopf. ‚Aber dann könnte ich doch jetzt nicht denken, oder? Warum ist es so dunkel und kalt? Wo sind meine Freunde? ‘ „…“ wortlos hebt der Strohhutträger seine schweren Augenlider. Seine Pupille starrt ausdruckslos in die Dunkelheit. Der Boden ist hart und metallisch glatt. Seine Beine und Hände fühlen sich schwer an, bis er merkt, dass sie nicht schwer sind, sondern die großen Fuß- und Handschellen an seinen Gelenken ihn nach unten drücken. Das Klimpern der Ketten bringt ihn wieder in die Realität zurück. Wie ein Blitz durchzuckt ihn die Erinnerung. „Freunde…“ haucht er aus seiner Kehle. Der schwache Ruf hallt leicht zu ihm zurück. Seine Augen können keine Konturen erkennen. Nur völlige Schwärze. „Wo seid ihr? “ „Au…“ langsam bewegt sich Nami und hält sich den Kopf. Es fühlt sich so an, als wurde in ihrem Kopf eine Dampflock rumfahren. Der Tinnitus piept laut in ihren Ohren. Es ist stockfinster. „Wo… bin ich hier…? “ „Nanu? “ der Musiker will sich aufrichten, doch der Seestein verhindert weitere Bewegungen. „Was ist passiert? Hallo? Ist hier jemand? “ „Brook? “ Robins Stimme klingt sehr erschöpft, doch für den Musiker ist das Musik in den Ohren. „Robin! Du bist wieder wach! Wie geht es dir?! “ „Mein Körper ist noch sehr geschwächt, aber ich glaube nicht, dass ich noch krank bin… “ „Ich bin ja so froh! “ weinend robbt sich Brook zu der Archäologin und folgt ihrer Stimme. „Wo sind die anderen? Was ist passiert? “ „Wir wurden angegriffen, “ beginnt das älteste Mitglied zu erzählen. Robin hört aufmerksam zu und nimmt jede Information auf, die sie bekommen kann. Kapitel 13: Getrennt! Das Verschwinden einer Allianz! ----------------------------------------------------- „Jetzt beruhig dich doch mal, Brook! Ist ja nicht zum Aushalten! “ quengelt Franky und versucht den Musiker durch die Dunkelheit zu erkennen. „Franky hat Recht. Wir müssen jetzt einen ruhigen Kopf bewahren, “ die Archäologin sitzt auf dem kalten Boden der Zelle. Sie kann zwar nichts sehen, doch der Seestein an den Gittern lässt keinen Zweifel übrig. Brook, Franky und Robin befinden sich nicht mehr auf der Sunny, so viel ist sicher. „Es ist so schrecklich! Jetzt hat uns die Piratenmafia gekriegt!! Wir werden alle sterben… Aber ich bin ja schon tot! Dann ist ja alles gut, “ „Und was ist mit uns?! “ empört schreit der Cyborg durch die Finsternis. Brook, der sich nach seiner Erkenntnis wieder beruhigt hat, tastet sich wieder zu den anderen, sodass sie jetzt einen kleinen Sitzkreis gebildet haben. „Wir müssen als erstes hier raus, “ „Aber wie? “ fragt Brook ratlos. „Du kannst doch deine Seele vom Körper trennen. Sieh dich etwas um und finde heraus wo wir sind. Vielleicht findest du die anderen, “ „Gute Idee, Robin. Ich mache mich sofort auf den Weg, “ der Musiker öffnet den Mund und die grünleuchtende Seele schlüpft aus dem Skelett heraus. Er schwebt mühelos durch die Wand und ist nicht mehr zu sehen. „Was für eine Schande! Ich hätte besser aufpassen müssen! Du hast mich abgelenkt, Kochlöffel! “ „Tse! Was kann ich denn bitteschön dafür, wenn du uns nicht mal retten kannst, dämlicher Grünkohl! “ „Halts Maul, Küchenschabe! “ „Lass dir mal was Neues einfallen! “ „Tellerschrubber! “ „Kopfsalat! “ „Brüste-Fetischist! “ „Schimmelbirne! “ „SEID ENDLICH RUHIG!! “ „Hä? “ „Na endlich. Ruffy wird auch mal wach, “ „Warum kann ich nichts sehen…? Hm? Was ist das? “ „Das ist mein Schuh, Strohhut, “ „Ah, Traffy! A-, “ Ruffy stockt, als er seine Erinnerung wieder bekommt, „AHH!! Jetzt weiß ich es wieder! Diese dämlichen Piraten haben uns angegriffen! W-Wo sind die anderen? Nami! Lysop! Franky! Ooooiiii!! “ „Brüll nicht so rum. Sie sind nicht hier. Wir sind allein hier eingesperrt, “ meint Zorro und steht erneut ohne Schwerter da. Auch Law ist unbewaffnet und trägt einen Seesteinring um sein Fußgelenk. Jeder von ihnen ist mit Ketten gefesselt und kann sich nur begrenzt bewegen. „Seltsam… als ich einmal wach wurde, habe ich nach euch gerufen, aber keiner hat geantwortet. Dann bin ich wohl wieder eingeschlafen, “ „Ich mache mir Sorgen um Nami und Robin. Ob sie noch immer krank sind? “ „Geht es dir denn wieder gut? “ „Hm? Also ich bin nur schlapp, aber sonst ist alles okay, “ überlegt der Smutje und spürt die müden Glieder. Plötzlich kracht es, als Law mit der Faust auf den Boden schlägt. „Was ist los, Traffy? “ „Mir ist so etwas noch nie passiert. Was ist das für einen Krankheit, die kommen und gehen kann, wann sie will? “ „Chopper hatte ja auch keine Ahnung gehabt. Wahrscheinlich haben diese Forscher was damit zu tun, “ meint Zorro und setzt sich hin. „Ich hab Hunger…“ „Da kann ich jetzt auch nichts gegen machen, Ruffy, “ „Ohne Teufelskräfte können wir nichts unternehmen, “ „Meine Beine sind angekettet, sodass ich nicht kicken kann, “ „Meine Schwerter fehlen. Sie haben an alles gedacht, “ „Sie haben uns wahrscheinlich die ganze Zeit verfolgt, “ „Wie meinst du das, Law? “ Sanji wird aufmerksam und blickt auf die schwache Silhouette des Chirurgen. „Es hat mich schon gewundert, dass sie euch einfach frei gelassen haben, “ „Aber warum haben sie uns nicht gleich angegriffen, als wir auf der Insel waren? Warum dieses Versteckspiel? “ „Euer Musiker hat etwas von der Piratenmafia erzählt. Dass die Forscher mit ihnen zusammen arbeiten ist mehr als seltsam. Doch wenn man annimmt, dass diese Typen euch ein Gift verabreicht haben, macht es Sinn, “ „Du glaubst also, dass wir als Versuchskaninchen benutzt wurden?! “ Sanji kann seinen Ohren kaum trauen. Wenn das wahr ist, was Law gesagt hat, stecken sie ziemlich in der Klemme. „Ich raffs immer noch nicht, “ „Brook hat doch gesagt, dass diese Mafia dafür bekannt geworden ist, Piraten von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Die Forscher haben mit einem Bündnis die Chance bekommen unbemerkt experimentieren zu können. Und wir sind jetzt ins Visier dieser Untergrundbewegung geraten, “ erklärt der Schwertkämpfer mit geübter Geduld. „Aber warum sind wir überhaupt zum Ziel geworden? Durch Zufall? “ „Vielleicht…“ Law scheint zu überlegen, „Die Allianz hat eine Menge Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Es könnte gut sein, dass wir somit eine Bedrohung für sie darstellen. Schließlich greifen wir auch Jokers Untergrundnetz an, “ „Naja. Ist ja auch egal. Wir sollten uns lieber überlegen, wie wir hier raus kommen, “ „Genau! Mein Magen knurrt schon wie verrückt, “ „Ich mache mir Sorgen um die anderen… Wenn diese Krankheit wieder ausbricht, kann ich ihnen nicht helfen…“ „Wo sind wir hier eigentlich? “ Lysop tastet sich mit gefesselten Händen voran, während Nami versucht den kleinen Elch zu trösten. Auch ihre Handgelenke werden von schweren Eisenringen zusammengehalten. Chopper fühlt sich durch den Seesteinring um seinen Hals erschöpft, kann sich aber sonst frei bewegen, sofern es der große Käfig zulässt. „Die Gitterstäbe sind auch aus Seestein, “ „Die sind ja fast besser ausgerüstet als die Marine! “ der Kanonier seufzt. „Hört ihr das? “ „Hä? “ „Psst. Seid mal still, “ die Navigatorin nimmt ihren Zeigefinger vor die Lippen und horcht. Über ihnen ist ein wildes Getrampel zu hören. Die Schritte werden immer unruhiger und plötzlich wird es lauter. Die Tür wird aufgerissen und die Strohhutpiraten müssen ihre Augen zukneifen. Das Licht blendet sie und brennt selbst durch die Augenlider. „Wir sind da! Raus mit euch! “ brüllt ein muskulöser Mann. Seine Statur ähnelt der von Zorro, aber seine langen, braunen Haare zerstören den Anblick und passen nicht wirklich in das Bild eines Piraten. Nami öffnet langsam ein Auge und sieht sich um. Der Käfig steht einige Meter von der Tür entfernt und wird gerade von dem Mann durchquert. Mit einem Schlüssel öffnet er das Gitter und schupst Lysop, Chopper und Nami hinaus. „Aua! Geht das auch ein bisschen sanfter?! “ faucht die Orangehaarige und bekommt sofort einen kühlen Blick zu spüren. „Stell hier keine Anforderungen. Lauf! “ „Ruffy… Wo bist du nur? “ Lysop trottet hinter dem Mann hinterher und würde am liebsten jetzt in seinem Bett aufwachen und Ruffy den unglaublichen Traum erzählen. „Brook! “ „Und? Hast du etwas herausgefunden? “ fragt Franky aufgeregt, als der grüne Geist aus der Wand schwebt und wieder in seinen ‚Körper‘ zurückkehrt. Der Musiker bleibt noch eine Weile still. „Es ist wie ich befürchtet habe… Die Piratenmafia hat uns von der Bildfläche genommen und in den Untergrund gezogen, “ „In den Untergrund gezogen? “ Robins Neugier überwiegt ihr momentanes Unbehagen. Sie will wissen – Sie MUSS wissen, was hier vor sich geht. „Ich habe mich auf dem Schiff umgesehen und bin zufälligerweise in der Kabine des Navigators gelandet. Nachdem ich mich vergewissert habe, dass ich alleine bin, ist mir eine Karte aufgefallen, die auf dem Schreibtisch ausgebreitet wurde, “ „Eine Karte? Und was soll daran so besonders sein? “ Franky versteht nicht, worauf sein Kamerad hinaus will. Doch Brook bleibt ruhig und ernst. „Es ist nicht nur eine einfache Karte…“ Brooks Stimme bebt. Robin und Franky bohren nicht weiter nach, sondern lassen ihm die Pause. Die Stimmung wird immer angespannter. „Ich hätte nie gedacht, dass es diese Insel wirklich gibt. Sie galt immer als Mythos, ähnlich wie Sky Island, “ „Aber wie kann es denn eine Karte davon geben, wenn es nur ein Mythos ist? “ „Es ist so: In den Karten der Neuen Welt gibt es diese Insel nicht. Trotzdem existieren solche Landkarten, wie diese, die ich eben gesehen habe. Sie ist ein Mythos, weil niemand weiß, wo sie sich befindet, “ „Hat denn niemand danach gesucht? “ fragt Robin. Brook sieht sie durch die Dunkelheit an. „Nein, Robin. Niemand hat danach gesucht, weil niemand danach suchen wollte. Diese Insel ist nicht real für die Menschen, die nicht an das glauben, was sich dort befinden soll, “ „Und was befindet sich dort? “ „Es ist das Hauptquartier der Piratenmafia! Nur die Parteien sind im Besitz eines Eternal Ports. Kein Mensch hat es jemals geschafft, von dieser Insel zu entkommen. Sie verschluckt die Menschen wie ein gieriges Monster! Man hört nur Gerüchte, die von der Mafia selbst gekommen sein sollen. Wahrscheinlich halten sie sich somit die Leute vom Hals, “ „Unternimmt die Marine denn nichts dagegen? “ „Die Marine ist machtlos gegen sie. Als sie offiziell als zerstört galt, hat die Marine keinen Finger gerührt. Der Mann, der sie vor ca. 30 Jahren bezwungen hat, war kein anderer als der ehemalige Piratenkönig Gol D. Roger!“ „Klingt ja übel. Und da sollen wir jetzt hinfahren? “ „Ja. Höchstwahrscheinlich, “ „Wie ist der Name der Insel, Brook? “ „Der Name galt lange Zeit als verboten. Niemand durfte ihn in den Mund nehmen. Doch als die Piratenmafia zerstört worden ist, scheint sich keiner der Menschen an die Insel erinnern zu können. Selbst ich habe ihn bis eben noch vergessen. Es ist erstaunlich wie viel die Zeit verändern kann… “ „Werd‘ nicht so melancholisch, “ der Cyborg verschränkt die Arme vor seiner Brust. „Entschuldigung. Ich bin nur überrascht, diesen Namen wieder gelesen zu haben…“ er macht eine Pause und ballt seine Knochenfinger zusammen. Die beklemmende Stille und die unwissende Dunkelheit sorgen für Unruhe in den Köpfen der Piraten. „Der Name der Insel lautet: UTOPIA, “ Kapitel 14: Utopia ------------------ Die Insel ist von mächtigen Strudeln umgeben, die durch die starke unterirdische Vulkanaktivität entstanden sind. Nur drei Schleusen führen nach Utopia, die jeweils von den Parteien streng überwacht werden. Jeder Gefangene überquert dieses Tor nur einmal. Die Wasserstraße führt zu den Quartieren von Blue, Red und Yellow, die sich noch vor der Insel Utopia befinden. Die Partei Blue, mit den Blutpiraten als Anführer, konzentrieren sich auf große Waffenproduktionen und neue Entwicklungen in der Technik. Red kapert Schiffe und raubt den Piraten ihre Schätze. Geld ist das Wichtigste für sie. Egal ob Diamanten, Gold, Edelsteine oder Bares. Sie greifen sich alles und lassen keine Überlebenden zurück, die darüber berichten können. Und als letztes gibt es noch die Partei Yellow. Sie missbrauchen ihre große Macht durch Kontakte in der Unterwelt und Spitzel in der Marine. Waffen. Geld. Macht. Diese drei Organisationen ähneln dem Prinzip der drei Marineadmiräle. Blue, Red und Yellow sind die höchsten Tiere der Piraten und erstatten ihrem Boss regelmäßig Bericht. Der Kopf der Piratenmafia tritt nie in Aktion und zieht seine Fäden im Hintergrund. Nicht einmal die Parteien kennen sein Gesicht. Sie nennen ihn nur den ‚Schatten‘. Als Gol D. Roger das erste Mal die Pläne der Mafia durchkreuzt hat, sind viele Menschen ums Leben gekommen, darunter auch der erste Piratenmafiaboss. Doch nach langer Zeit haben sie es wieder geschafft. Der Untergrund erwacht wieder zum Leben. Der ‚Schatten‘ ist zurückgekehrt. Quartier der Partei Red: „Öffnet die Schleuse! “ ruft ein großer Mann mit einem Totenkopf-Tattoo auf dem Oberarm, dessen Augen rot ausgemalt worden sind. Er läuft zu einer Gruppe junger Männer und kommandiert sie rum. „Steht hier nicht so rum! Käpt’n Red ist zurück! “ ruft er laut. Erschrocken fahren die anderen hoch und machen sich sofort an die Arbeit. Man hört ein dumpfes aber lautes Krachen, als sich das große Schleusentor in Bewegung setzt. Das Wasser wird an die Seiten der hohen Steinmauer gedrückt, als das mächtige Schiff durch die Wasserstraße fährt. Hinter ihnen fährt das Eisentor wieder nach oben und kommt mit einem metallischen Knall zum Stehen und rastet ein. Quartier der Partei Blue: „Die Blutpiraten und das Forscherschiff sind gerade angedockt! “ „Wirklich?! Haben sie den Meteoriten dabei? “ „Ich weiß es nicht! Komm. Schauen wir uns das an, “ die beiden bewaffneten Männer stoßen zu der Masse, die sich schon am Hafen versammelt hat. Da das Hauptquartier direkt auf dem Wasser gebaut wurde und keine Anbindung an Utopia hat, stehen die Piraten der Mafia ungeduldig auf den kalten und harten Steinen. Die blauen Flaggen mit dem Jolly Roger der Piratenmafia flattern von der Decke. Die Menge ruft und grölt, als Käpt’n Blue an der Reling zu sehen ist. In der Hand hält er den Eternal Port nach Utopia. „Wir sind wieder zurück meine Freunde! “ beginnt er mit der Rede und breitet seine Arme feierlich aus. Die Männer jubeln und reißen die Fäuste nach oben. Eine Klappe wird geöffnet. Franky, Robin und Brook werden gefesselt an Deck gebracht. „Wir haben unsere Testobjekte dabei und werden weiter nach Utopia aufbrechen, um den Schatten unseren Erfolg zu zeigen. Blue und Yellow haben den Rest der Crew an Bord, damit sie auch ja keinen Kontakt zueinander haben! “ „Hat der Meteorit funktioniert? Ist das Experiment gelungen?! “ will einer der Männer wissen und wirkt fast wie ein Fan, der seinem Idol eine wichtige Frage stellen will. „Oh ja! Alles hat perfekt funktioniert! Wir haben den Meteoriten mithilfe der Forscher verfrachten können. Dadurch ist es uns möglich, das Gift und die Chips über die ganze Welt zu verteilen! Wir werden die Menschheit kontrollieren und mit unserer Geheimwaffe alle infizieren, die sich uns in den Weg stellen! “ protzt der Kapitän, den die kleine Shita noch als Yūrei bezeichnet hat. Stolz über ihr Werk verlassen sie das Schiff und geben dem Hauptquartier Bescheid. Nur wenige Kilometer entfernt legt auch das letzte Schiff an. Quartier der Partei Yellow: „Wir werden Geschichte schreiben, Männer! Wir, die Piratenmafia, haben die Allianz zwischen den Strohhutpiraten und den Heart-Piraten gestoppt und ausgelöscht! “ „Was labert der Typ da? “ will Ruffy wissen, der wenige Meter hinter Käpt’n Yellow auf den Planken sitzt. Law, Zorro und Sanji starrem den Rücken mit Verachtung an und würden ihn am liebsten mit ihren Blicken durchbohren. Als sie vor einigen Minuten plötzlich angehalten haben, sind sie aufs Deck befördert worden und liegen nun bewegungsunfähig auf dem Boden. „Wir können im Moment nichts tun. Warten wir ab, “ „Law hat Recht. Ohne Waffen und Teufelskräften können wir wenig ausrichten, “ stimmt der Schwertkämpfer dem Chirurgen zu. Die Lage gefällt ihm überhaupt nicht. „Wo sind die anderen? “ der Smutje sieht sich um und wandert mit der Pupille von links nach rechts, doch außer Stein und einer aufgebrachten Meute kann er nichts erkennen. „Wir werden sofort nach Utopia aufbrechen! Der Schatten wartet wahrscheinlich schon auf uns! “ „Utopia? Schatten? “ „Was ist das, Traffy? “ „Ich weiß es nicht. Ich habe diese Namen noch nie gehört, “ „Das gefällt mir ganz und gar nicht. Wir müssen schnell etwas unternehmen! “ Utopia: Die drei Schiffe nähern sich der großen Insel. Ein Strand existiert gar nicht. Utopia hat die Form eines gigantischen Pilzes und ragt bedrohlich aus dem unruhigen Ozean. Die Wellen schlagen gegen die spitzen Felsen am ‚Stiel‘ und ziehen sich dann wieder in das Meer zurück. Ein großes Loch sorgt dafür, dass der hohle Innenraum mit Wasser gefüllt ist und somit als Eingang dient. Die Schiffe steuern auf ihn zu und verschwinden in der Dunkelheit. Plötzlich fährt eine Metallwand hinter ihnen hoch und trennt sie von der Außenwelt. Die Kapitäne sehen sich das Spektakel gewohnt an und verziehen keine Miene. Die Strohhutpiraten hingegen sehen erstaunt in alle Richtungen und einige erinnern sich an den Wasserfahrstuhl auf Water Seven. Von oben sehen sie das Tageslicht, dass durch die Sonne warm auf ihre Körper fällt. Durch einen kraftvollen Mechanismus drückt eine Bodenplatte das Wasser und die Schiffe nach oben. Nach einer halben Stunde kommen sie oben an. Von der Insel aus betrachtet sieht das gefüllte Loch nur wie ein gewöhnlicher See aus, auf dem nun drei große Piratenschiffe schwimmen und an den Rand fahren. „Willkommen auf Utopia! “ rufen die Kapitäne stolz und mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. Ruffy kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Die große Wiese um ihnen herum wirkt schon fast idyllisch und der wolkenlose Himmel lässt einen fast vergessen, dass sie sich auf einer der gefährlichsten Inseln der Grand Line befinden… Aber nur fast. Kapitel 15: Eine Kostprobe! Ruffy rastet aus! --------------------------------------------- Ruffy, Law, Sanji und Zorro werden gefesselt über eine schlecht gepflasterte Straße geführt, die serpentinförmig einen Hügel nach oben führt. Als der Schwertkämpfer seinen Kopf in den Nacken legt, kann er seinen Augen kaum trauen. Die Strohhutpiraten steuern direkt auf ein gigantisches Schloss zu. Die hohen Zinnen ragen in den wolkenlosen Himmel und werden von der Sonne angestrahlt. Auf den Spitzen thronen die Flaggen der Piratenmafia und die dicke, graue Schlossmauer verhüllt den Großteil des beeindruckenden Gebäudes. „Unglaublich…“ Zorro sieht wieder auf den Weg und seine Kameraden vor ihnen. Nur wenige Meter hinter ihnen wird gerade der Rest der Crew nach oben gebracht. Er ist froh, dass den anderen nichts Schlimmes passiert ist, doch in der jetzigen Situation können sie nichts unternehmen. „Sagt den Wachen Bescheid und bereitet alles vor, “ spricht Käpt’n Yellow in seine Teleschnecke und gibt den anderen ein Zeichen, dass sie sich beeilen sollen. Mit einem Ruck ziehen die anderen Mafiamitglieder an den Ketten, damit Ruffy und die anderen schneller laufen müssen. Mit einem Murren wendet sich Law zur Seite und tüftelt einen Plan aus, um wieder hier raus zu kommen… Doch im Moment kann er sich nicht richtig konzentrieren. Plötzlich hört man ein lautes Geräusch, als das riesige Tor aufschwingt und mit knapp 20m Höhe ein lautes Knatschen von sich gibt. Der Chirurg blickt unauffällig nach hinten. Die Red-Partei geht gerade als Letztes durch den Eingang und bleibt stehen. „Ein Vorplatz? “ Sanji sieht sich nervös um. Die leere und plattgetretene Fläche breitet sich um sie herum aus und präsentiert in der Mitte einen ausgetrockneten Springbrunnen. Als Nami daran vorbeigeht wagt sie einen Blick auf den trockenen Grund. „Ahh!! “ schreit sie aufgebracht und reißt die Augen auf. Die vielen Knochen und Schädel häufen sich wie Sand am Meer auf dem ausgetrockneten Boden. „Wie krank, “ „Schnauze, du Roboter! “ brüllt einer der Blue-Partei und zieht an seinen schweren Fesseln. Bei Franky sind selbst die Beine gefesselt und nur so weit gelockert, dass er laufen kann. Im Hauptsaal… „Sie werden gleich kommen. Haben Sie noch etwas Geduld, “ spricht einer der Wachen und verbeugt sich tief vor der unbekannten Gestalt. Die Finger tippen unruhig auf der Lehne des Throns und hallen an den weiten Wänden wider. Wie ein König sitzt der ‚Schatten‘ mit einem schwarzen Umhang und einer Totenkopfmaske mitten im Saal und wartet auf seine Opfer. Die Tür schwingt auf. Käpt’n Blue, Red und Yellow treten mit ihren Kameraden in den Saal, gefolgt von den gefangenen Versuchskaninchen. „Wir sind zurück, ehrenwerter Schatten! “ „Und wir bringen ihnen die Strohhutpiraten und Law, “ „Das Experiment hat hervorragend funktioniert! “ sie werfen die Piraten vor den Thron, wie einfache Müllsäcke. Ungeschickt landen sie auf dem Boden und stöhnen unangenehm auf, als sie den kalten Stein auf ihren verletzen Körpern spüren. „Ich will es selbst sehen, “ sagt der Schatten mit einer verzerrten Stimme. Durch die Totenkopfmaske und der schwarzen Robe, die den kompletten Körper einhüllt, glauben die Piraten schon, dem Tod direkt gegenüber zu stehen. Lysop, Chopper, Brook und Nami wimmern ängstlich vor sich hin. Robin und Franky sehen sich unsicher um, während Ruffy und der Rest am liebsten aufspringen würde, um ihrer Wut freien Lauf zu lassen. „Du bist also für alles hier verantwortlich!! “ schreit Ruffy wütend und will aufstehen. Seine Kräfte versagen durch den Seestein und drücken ihn wieder auf den Boden. „Sehr richtig, Strohhut Ruffy, “ die aufblitzenden Augen hinter der Maske fixieren den Strohhut. „Du mieser Drecksack! “ flucht Zorro und versucht verzweifelt seine Handgelenke hinter seinem Rücken zu befreien, doch außer schmerzenden Knochen kann er nichts erreichen. „Los! Fangt an! “ „Jawohl! “ plötzlich holen einige von ihnen weitere Spritzen aus ihren Taschen. Law, Ruffy und Zorro versuchen sich noch zu wehren, doch sie werden auf den Boden gedrückt und bekommen die Spritzen in ihren Nacken gedrückt. Der Chip und das Gift dringen in ihre Blutbahnen ein, doch dieses Mal ist kein Betäubungsmittel verwendet worden, sodass die Piraten noch wach bleiben. Brook ist nun der Einzige, der kein Gift oder Chip verabreicht bekommen hat, doch seine Panik bringt ihn ganz durcheinander. „Außer dem Skelett sind nun alle infiziert. Durch die Forscher können wir den Chip aktivieren und das Gift beliebig oft einsetzen, “ „Ich sagte: Fangt an! “ ungeduldig steht der Schatten auf und sieht auf die Strohhüte herab. Plötzlich nehmen die Parteien den Piraten, außer Brook, die Fesseln und Seesteine ab. Verwirrt sehen sich die Crewmitglieder an. „Die Normalen und der Cyborg…“ spricht Käpt’n Blue und drückt auf eine Fernbedienung, die die Forscher extra hergerichtet haben, um den Chip zu aktivieren. „Ahh!! “ Nami kreischt auf und sackt wieder zusammen. Lysop hält sich keuchend den Bauch, als das Gift weiter anfängt ihn von innen aufzulösen. Er spuckt Blut und geht auf die Knie. „Du verdammter Mistkerl!! “ der Smutje brüllt trotz der Schmerzen und will auf den Schatten zustürmen. Doch ein weiterer Stromstoß bringt seinen Körper zu Fall. Unsanft landet er auf der Treppe, die zum Thron führt. Zorro versucht ebenfalls den Kopf der Piratenmafia zu erreichen, doch mit einem lauten Aufschrei fällt er rücklings die Stufen hinab und landet auf Sanji, der nur noch die Hälfte mitbekommt und sich zusammenrollt. „Und die Teufelsfruchtnutzer…“ mit einer weiteren Fernbedienung drückt Käpt’n Red auf den Kopf und grinst diabolisch zu den Versuchskaninchen. „HÖR AUF DAMIIIIIIIIT!!!! “ Ruffy springt in die Luft und holt zum Schlag aus. Das Gift wird durch seinen schnellen Herzschlag nur noch schneller durch seinen Körper gepumpt. Er keucht auf und muss seinen Angriff stoppen. „So funktioniert das also…“ haucht die Archäologin noch aus ihrem Mund, der sich langsam mit ihrem Blut füllt, das wenig später von ihrem Kinn tropft und auf dem Stein landet. „So etwas Grausames, “ der kleine Elch sieht tränenüberströmt zu seinen Kameraden, die sich vor Schmerzen winden. Seine Knopfaugen füllen sich immer wieder mit neuen Tränen. Er kann es nicht fassen. „Freunde!! “ ruft der Musiker verzweifelt und bewegt sich auf dem Boden hin und her. Werden schon wieder seine Freunde ohne ihn sterben? „Arg!! Verdammt!! Ich kann mich gar nicht konzentrieren! “ flucht Law und wird durch die Schmerzen immer wieder unterbrochen, als er seine Luftkuppel ausbreiten will. Das Blut fließt seinen Hals hinab. Nur noch er und Ruffy können auf den Beinen stehen. Der Gummimensch kocht vor Wut und hämmert seine Faust auf den Boden. „Nicht Strohhut!! Wenn du deinen Blutdruck jetzt beschleunigst, wird das Gift dich töten!! “ Law sieht erschrocken zu seinen Alliierten, doch Ruffy scheint nichts mehr in seinem Umfeld mitzubekommen. Er pumpt sein Blut immer schneller und fängt an zu dampfen. „Gear 2! “ er spuckt das Blut aus seinem Mund und will gerade seine Faust nach vorne schnellen lassen, als ihm die Magensäure nach oben steigt und sich mit dem Blut vermischt. Sein Körper scheint ihm nicht zu gehorchen. „Verdaaaaammt!!!! “ „Dieser Strohhut wird uns nicht noch einmal in die Quere kommen! “ „UHAAAAA!!!! “ Ruffys Aura verändert sich, als seine Augen bedrohlich aufblitzen. Das Königshaki dringt wie eine unsichtbare Welle aus seinem Körper. Bis auf die Parteikapitäne fallen alle ohnmächtig zu Boden. Geschockt lassen sie die Fernbedienungen fallen, die durch den Aufprall auf dem Stein zerschellen, und halten sich den Kopf. „NIEMAND WIRD MEINEN FREUNDEN SO ETWAS ANTUN UND UNGESTRAFT DAVON KOMMEN!!!!! “ Das Gift beruhigt sich wieder, als die Stromschläge endlich aufgehört haben und die Chips wieder in den Schlafmodus übergehen. „Rüstungshaki! Gum gum… PISTOLEEE!!! “ Ruffy schleudert seine schwarze Faust nach vorne und trifft den Schatten mit voller Wucht. Der Thron zersplittert in tausend Teile und verteilt sich im ganzen Saal. Dem Mafiaboss scheint das aber nicht viel ausgemacht zu haben. Geschickt fängt er sich ab und landet auf den Füßen. „Die Ära ist beendet! Die Piratenmafia ist zurück! Niemand wird mich aufhalten können. Auch nicht du, Strohhut!!! “ „Das wollen wir doch mal sehen!! “ Ruffy stürmt auf den Schatten zu und scheint seine Wut nicht mehr länger unter Kontrolle halten zu können. Derweil sind Zorro, Sanji und die anderen wieder bei Sinnen und richten sich langsam auf. „Und jetzt zu euch…“ „Ihr habt es gewagt, Robinchen und Namilein weh zu tun…“ „Niemand stellt sich zwischen meinen Zielen und mir, “ Law, Sanji und Zorro rennen auf die drei Partei-Kapitäne zu, die mit einem Grinsen im Gesicht ihnen entgegentreten. „Blitzbombe! “ ruft der Anführer der Red Partei und lässt eine graue Kugel auf den Boden rollen. Ein greller Lichtstrahl blendet die Strohhüte und zwingt sie zum Anhalten. „Verdammt! “ „Wo sind die Kerle?! “ aufgebracht sieht sich das Trio um und rennt aus der Halle. „Wir müssen unsere Waffen holen! Zorro und Law brauchen ihre Schwerter, “ ruft Nami durch den ganzen Tumult. „Und ich brauche meine Cola, “ „Ohne meine Schleuder kann ich auch nicht viel ausrichten! “ „Wir machen uns auf den Weg, okay?! “ „Seid vorsichtig! Das Schloss ist mit Sicherheit voll von Wachen und Piraten, “ ruft Robin noch hinterher. „Wir müssen auch was unternehmen, Robin! “ „Chopper hat Recht! Aber was können wir tun? “ „Suchen wir nach dem Gegenmittel! Dieses Gift muss besiegt werden! “ der kleine Elch richtet sich auf und scheint neue Kraft zu schöpfen. Als Arzt fühlt er sich natürlich für die Gesundheit seiner Crew verantwortlich. „Wir brauchen also Informationen und das Gegengift, “ „Los! Beeilen wir uns! “ „Ruffy!! “ Chopper versucht noch seinen Käpt’n Bescheid zu sagen, doch dieser hat sich voll und ganz dem Kampf hingegeben. Inzwischen kämpft der Schatten mit einer großen, scharfen Sense, die er bedrohlich hin und her schwingt. „Gum gum… Lanzeee!! “ die Angriffe von Ruffy sind durch seinen Aufruhr zu ungenau und scheinen dem Schatten nicht zu beeindrucken. Mühelos springt er nach hinten und weicht den Schlägen und Tritten aus. Doch plötzlich bleibt er stehen und sieht durch die Maske ernst zu dem Gummijungen herüber. Verwirrt bleibt Ruffy stehen und sieht, wie der Schatten seinen Umhang fallen lässt und die Maske abnimmt. „Ich zeige sonst niemanden mein Gesicht, aber weil du eh drauf gehen wirst, ist es ja nicht so schlimm…So kann ich besser kämpfen, “ „Wer bist du? “ fragt Ruffy mit ernster Miene. Etwas verwundert zieht er eine Augenbraue nach oben und richtet seinen geliebten Strohhut. „Mein Name ist Elysia! Ich bin eine der Sieben Samurai der Meere! “ triumphiert die Frau mit ihren rostroten Haaren und den pechschwarzen Augen. Kapitel 16: Die Situation eskaliert! Die Geburt einer neuen 'antiken Waffe'? ---------------------------------------------------------------------------- Choppers Gruppe: „Das Schloss ist ja riesig! “ die schnellen Schritte der drei Piraten hallen an den kalten Steinwänden wider, als sie sich auf die Suche nach einem Gegenmittel machen. Robins Blick wandert immer wieder zu der linken Wand an denen in Reih und Glied verschiedene Portraits hängen. Bei einem hält sie auf einmal abrupt an und bleibt wie angewurzelt stehen. Brook und Chopper sehen sie überrascht an. „Was ist los, Robin? Hast du was entdeckt? “ fragt Chopper neugierig nach und geht zu seiner Kameradin, die noch immer ganz konzentriert das schöne Gemälde betrachtet. „Wer ist das? “ „Ich weiß es nicht, aber ich hatte gerade das Gefühl von ihren Augen verfolgt zu werden, “ langsam streicht die Archäologin mit ihren Fingern über die Oberfläche. „Künstler verwenden so einen Effekt häufig, um den Betrachter zu verwirren. Du hast es dir bestimmt nur eingebildet, “ der Musiker sieht sich noch eine Weile die junge Frau auf dem Bild an. Doch plötzlich hören sie lautes Gepolter über ihnen. „Was war das?! “ „Hörte sich ganz nach Ruffy an, “ „Wir sollten uns beeilen, Freunde! Ihr braucht das Gegengift, “ „Brook hat Recht. Los geht’s! “ Namis Gruppe: Lysop, Franky und Nami öffnen eine Tür nach der anderen, doch außer aggressiven Wachen sind sie keiner Menschenseele begegnet, sodass die Navigatorin langsam ungeduldig wird. Nachdem sie endlich die letzten Gegner losgeworden sind, ruhen sie sich etwas aus und lehnen sich an die graue Wand an. „Das… wird noch ewig…dauern… Dieses Schloss…ist einfach zu…groß… “ hechelt der Kanonier und stützt sich mit seinen Händen auf seine Oberschenkel. Franky blickt sich angespannt um. Ohne Cola wird es schwierig werden, schnell ihre Waffen zu finden. „Wo könnten sie unsere Sachen denn hingebracht haben? “ fragt er Nami und sieht nach unten. „Bestimmt in eine Schatzkammer um Keller und die ist mit Sicherheit bewacht. Wir müssen sie irgendwie austricksen, “ „Und wie? “ „Mit Köpfchen natürlich! Schnappen wir uns ein paar von diesen Wachen und verkleiden wir uns, “ „Klingt nach ‘nem Plan. Ich bin dabei, “ Wenige Minuten und Kleidungswechsel später… „Sehr gut! Die schlafen jetzt erst mal eine Weile, “ Lysop zieht sich zufrieden die Uniform an und sieht an sich herunter. Die dunkelgrüne Hose ist ihm viel zu groß und muss öfters umgekrempelt werden, damit sie nicht mehr über den Boden schlürft. Die schwarze Militärsjacke geht ihm bis zum Knie und seine Ärmel fast bis zum Boden. „Irgendwas haben wir falsch gemacht…“ er sieht zum Cyborg, der sich gerade an der viel zu kleinen Jacke zu schaffen macht. Die Hose geht ihm auch nur bis zu den Knien, sodass seine Waden und Füße noch rausschauen. „Da sagst du was, Langnase! Ich fühl mich wie eine Pellkartoffel, “ „Ist doch jetzt egal. Hauptsache wir haben diese Uniformen, “ „Das sagst du so leicht. Du hast ja wenigstens passende Klamotten gegriffen! “ murrt Lysop, gibt sich dann aber nach einem Todesblick seitens Nami doch geschlagen und trottet ihnen hinterher. Nach einigen Abzweigungen und Treppenstufen sind sie endlich im Keller angekommen und lugen hinter einer Mauer hervor. Franky erkennt die Wachen der Piratenmafia und nickt den anderen zu. „Das muss sie sein, die Schatzkammer, “ flüstert Nami und deutet auf die Tür hinter den Uniformierten. „Sollen wir jetzt einfach da reinmarschieren?! “ „Lasst mich das regeln. Kommt, Jungs, “ Die Orangehaarige atmet einmal tief ein und geht aus ihrer Deckung, gefolgt von Franky und Lysop, dem man zum Glück durch die weite Hose nicht ansieht, dass seine Beine wackelig einen Schritt nach dem anderen tun. Innerlich schüttelt er einmal den Kopf und versucht sich zusammen zu reißen. „Hey. Wir sollten euch ablösen, Jungs, “ kommt es aus Namis Mund, als ob es das selbstverständlichste der Welt wäre. Die richtigen Wachen sehen sie etwas verwundert an. „Wir sind die Neuen, “ ergänzt Franky. „Ach so. Ihr seid das. Alles klar. Wir gehen dann mal. Passt auf, dass diese Strohhüte nicht auftauchen, “ sagt einer der Männer und steht auf. Die anderen folgen ihm und schon wenige Augenblicke später stehen Franky, Nami und Lysop alleine vor der Schatzkammertür. Nami winkt noch dem letzten Kerl hinterher und dreht sich um. „Das war ja einfacher als erwartet, “ vollkommen baff und verdattert steht der Schütze neben Nami, die ihm nur zuzwinkert. „Einer meiner leichtesten Übungen, “ „Dann holen wir uns endlich unsere Waffen und verschwinden wieder. Es wird bestimmt nicht lange dauern, bis die den Braten gerochen haben, “ Franky sieht zu Nami, die sich schon an dem Schloss zu schaffen macht und nur wenige Augenblicke später die Klinke nach unten drückt. „Tadaaa. Da sind schon mal Zorros Schwerter! “ Nami erblickt die drei Katanas und schnappt sich sofort die ganzen Sachen. Lysop nimmt Laws Schwerter, seine Pop Green-Samen und das Black Kabuto, während Franky sich erstmal wieder seine Cola reinpfeift und Zorros Schwerter unter den Arm klemmt. „Mein Klimataktstock, “ freudig nimmt Nami ihre blaue Waffe in die Arme und geht mit den Jungs aus der Tür. „Na ihr? Ihr habt alles gefunden, nicht wahr? “ „Wuhaaa!! W-Wer bist du?! “ geschockt stehen die Piraten wie eingefroren im Flur. Ein dürrer großer Mann sitzt ihnen gegenüber auf einem der Stühle, auf denen vorhin noch die anderen Wachen gesessen haben. Sein Gesicht ist lang und durch eine große Sonnenbrille halb verdeckt. Er fängt an zu lachen. „Hohohohoho! Ich habe euch erschreckt, nicht wahr? Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass ihr einfach hier rumspazieren könnt, ohne entdeckt zu werden, nicht wahr? Wie naiv von euch, nicht wahr? “ „Du bist kein normaler Mafiapirat, “ Franky sieht ihn ernst an. Das Charisma des Mannes ist vollkommen anders, als das der anderen Wachen. Sein gekringelter Schnurrbart wippt auf und ab, als er sich erhebt und auf sie zugeht. Nami geht vorsichtig einen Schritt zurück und hebt den Klimataktstock vor ihrem Körper, um sich zu schützen. „Keinen Schritt näher! “ warnt sie ihn und funkelt den Mann wütend an. „Du hast doch Angst, nicht wahr? Mein Name ist Gazō, nicht wahr?! Ich habe von der Bild-Bild-Frucht gegessen, nicht wahr? “ „Kannst du mal mit dem ‚nicht wahr‘ aufhören? Das geht einem voll auf die Nerven! “ beschwert sich Lysop lauthals und spannt seine Black Kabuto.  „Grüner Stern: Totenkopf-Explosions-Kraut! “ der Schütze schleudert sein Geschoss auf den großen Mann. Aus dem Pop Green entsteht auf einmal ein Kraut, dass durch den Aufprall auf Gazōs Körper explodiert und einen Totenkopfförmigen Rauch hinterlässt. „Sehr gut, Langnase! “ „Oh nein!! “ Nami kann ihren Augen nicht trauen. Als sich der Rauch verflüchtigt, erkennt sie den unversehrten Mann, der leise vor sich hin kichert. „Wie hat er das gemacht?! “  „Hohohohoho! So etwas Schwaches kann mir nichts anhaben, nicht wahr? “ er holt einen Pinsel zum Vorschein und drückt die Härchen auf seine Handfläche.  „Muscle Drawing! …nicht wahr?“ er fährt mit dem Malwerkzeug über seine Arme und Beine und formt große Muskeln. Die Hautfarbe scheint in der Luft hängen zu bleiben und sich zu verwirklichen. Gazō steht ihnen nun nicht mehr als langer, dürrer Gegner entgegen, sondern als muskelbepackter Riesenklotz. Bei Ruffy und Elysia…. „Einer der Sieben Samurai? “ verblüfft sieht Ruffy auf die schlanke Frau vor ihm. Die Sense hat sie sich über die Schulter geworfen. „Sehr richtig gehört, Strohhut. Ich habe die Macht bekommen, die Welt zu verändern! Mit der NEUEN ‚ANTIKEN WAFFE‘!!! “ „Es ist mir vollkommen egal was du vorhast. Mach doch was du willst! Aber du hast meine Freunde verletzt und fast getötet! Dafür wirst du büßen, du Sensentante!!! Gum gum… PISTOLEEEE!!! “ „Du machst es einem wirklich zu leicht… “ mühelos springt Elysia in die Luft und schwingt die Sense. „Niemand stellt sich mir und meinen Plänen in den Weg!! Es hat Ewigkeiten gedauert, die Piratenmafia wieder zum Leben zu erwecken!  SEELENSCHNITT!! “ die rothaarige Frau holt mit ihrer Waffe aus. Ruffy macht einen Salto nach hinten und springt mit einem Flick-Flack in eine sichere Entfernung.  „Das war knapp. Sie ist wirklich schnell, “ „Du weißt gar nicht, in was für einer Situation du dich befindest, Monkey D. Ruffy! Dieser Chip in deinem Körper kann nicht nur elektrische Energie speichern… “ sie lässt die Waffe auf den Boden fallen. Mit einem lauten Scheppern landet sie auf dem kalten Stein. Der Gummijunge sieht sie mit angespannten Fäusten an. „Sie beinhaltet auch einen Seestein, den ich nach Belieben aktivieren kann, “ sie grinst triumphierend in sich hinein und drückt eine versteckte Fernbedienung hinter ihrem Rücken. „Jetzt ist es aus, Strohhut. Ohne deine dämlichen Teufelskräfte kannst du mir kein Haar krümmen. Du hast zwar wegen der geringen Chip-Größe noch deine Körperkraft. Doch damit kannst du nichts ausrichten! “  Ruffy sieht auf seinen Körper. Er merkt keinen Unterschied und versucht seine Wange zu dehnen. Mit einem einsetzenden Schmerz lässt er seine Haut wieder los. „Siehst du?! Teufelskräfte machen die Menschen schwach und abhängig! “ „Arg. Verdammt! “ „Hahahahaha!!! Sieh deinem Tod ins Gesicht und verabschiede dich von dieser Welt… “ Elysia nimmt die Sense wieder in die Hand. Mit einem leisen Klicken fällt die Sichel ab und zeigt einen spitzen Speer.  „So leicht gebe ich nicht auf! Rüstungsha-! “ „Das war’s, “ sie blickt auf das geschockte Gesicht des Strohhutträgers. Der Speer hat sich in seinen Körper gebohrt und wackelt noch immer. Ruffy spürt den eisernen Geschmack des Blutes in seinem Mund, das langsam seine Mundhöhle ausfüllt und seine Lippen benetzt. „Du verdammte…“ der Blick verschwimmt vor seinen Augen. Das letzte was er noch erkennt ist die unendlich hoch scheinende Decke, als er nach hinten sackt und das Bewusstsein verliert. Das Blut rinnt aus seinem Mundwinkel und aus der Wunde. Ich habe sie unterschätzt. Kapitel 17: Die Bild-Bild Frucht! Nami, Franky und Lysop gegen Gazō ------------------------------------------------------------------- „Hohohohoho!! “ lacht Gazō laut und protzt mit seinen gemalten Muskeln. Er streckt seine starken Arme über seinen Kopf und winkelt sie um 90° an, damit man die extremen Wölbungen an seinem Bizeps erkennen kann. „Angeber! Als ob Muskeln das einzig Wichtige auf der Welt sind, “ Nami macht mit ihrer Hand eine abfällige Bewegung und sieht nicht einmal hin, worauf der Teufelsfruchtnutzer nur noch wütender wird. „Ihr werdet euch noch wundern, zu was ich in der Lage bin, nicht wahr?! “ auf einmal zückt Gazō wieder seinen Pinsel und streckt ihn Nami, Lysop und Franky entgegen. Der Kanonier spannt seine Black Kabuto erneut. Nervös betrachtet er die Borsten der außergewöhnlichen Waffe. „Du hast wohl zu viel Farbe gegessen! Dich besiegen wir doch mit Links! “ der Cyborg streckt seinen rechten Arm nach vorne. „Franky…“ ein kleines Licht zeigt sich, „Radical Beam!! “ schreit er und feuert den gewaltigen Lichtstrahl nach vorne. Noch in letzter Sekunde kann der Bild-Mensch ausweichen und rollt sich am Boden ab. Er drückt den Pinsel auf den Boden und malt etwas auf den grauen Stein, ohne Farbe zu verwenden. „Kunstwerk: schwarzer Krater! “ er zieht eine dicke, zick-zack-förmige Linie, die sich realisiert und zu einem tiefen Riss wird, der rasend schnell zu den Piraten zusteuert. Das laute Zerbrechen des Steines geht durch das ganze Untergeschoss. „Schnell! Zur Seite! “ ruft Lysop und macht einen Hechtsprung nach rechts. Der Spalt wird immer breiter und auf einmal erreicht er eine Spannweite von mehr als fünf Meter. Der Kanonier sieht sich um. Nami und Franky sind auf die andere Seite gesprungen, auf der sich auch Gazō befindet. Er lacht wieder höhnisch vor sich hin. Die Navigatorin rappelt sich wieder auf und stürzt sich auf den muskulösen Mafiapirat. „Gust Sword! “ sie hält ihren Klimataktstock vor Gazōs Brust, der durch die fehlende Reaktion nur noch lauter loslacht. Nami grinst und verstärkt den Griff. Eine kleine Luftblase kommt zum Vorschein und auf einmal wird der Teufelsfruchtnutzer nach hinten geschleudert und schlägt mit seinem Rücken gegen die Wand. „Super Nami! “ jubelt Lysop von der anderen Seite. „Spring rüber Langnase, “ „Grüner Stern: Trampolia! “ das pflanzliche Sprungbrett landet direkt vor dem tiefen Spalt und katapultiert Lysop zu seinen Freunden. Ungeschickt landet er direkt vor Franky und bremst mit seinem Gesicht seinen Aufprall ab. „Hättest du mich nicht auffangen können!? “ flucht der Kanonier mit verbogener Nase. Der Blauhaarige grinst ihn nur an. „So…, “ Gazō befreit sich von der dicken Mauer und tritt wieder vor ihnen. Da sich das Kampffeld wegen dem Krater halbiert hat, gibt es kaum noch Ausweichmöglichkeiten für die Piraten. „Der ist zäh! Wir müssen zusammen angreifen! “ „Kunstwerk: Gemäldefalle! “ plötzlich spürt Franky einen starken Druck auf seiner Brust und wird gegen die Wand geschleudert. „Franky! “ schreien Nami und Lysop. Der Cyborg kann sich auf einmal nicht mehr bewegen. Ein Bilderrahmen hat sich um ihn herum gebildet und schließt ihn ein. Plötzlich scheint es so, als ob er in die Wand gesogen wird. Er erstarrt. „Was ist los?! Franky! “ die Navigatorin rennt auf ihren Gefährten zu und will nach seiner Hand greifen, doch sie berührt nur eine Leinwand. Franky ist zu einem Gemälde geworden. „Ein wunderschönes Bild, nicht wahr? Ein Künstler wie ich freut sich doch immer wieder über ein fertiges Werk, nicht wahr? “ „Halt die Klappe du verdammter Pinselheini!! Grüner Stern: Human Drake! “ Lysop feuert seine Pop Green auf den Boden, sodass die Samen in der aufgebrochenen Erde verschwinden. „Milky Ball! “ Nami lässt eine große Wolke vor Gazō entstehen, sodass er komplett eingehüllt ist. Die Orangehaarige dreht ich zu Lysop um. „Wir müssen uns etwas überlegen! “ „Was für eine Schwäche könnte der Kerl denn haben?! “ „Ich habe keine Schwächen!!! “ schreit der seltsame Mann und springt über die künstliche Wolke. Sein Pinsel schwingt durch die Luft. Er formt eine große Bazooka und keine Sekunde später feuert er das schwere Geschoss auf Nami und Lysop. Die Explosion lässt den Riss breiter werden und die beiden Strohhutpiraten werden durch die Luft geschleudert. Unsanft landen sie wieder auf dem Boden. „Irgendwie müssen wir ihm den Pinsel wegnehmen! “ murrt der Schütze und hält sich den brummenden Schädel. „Cool Charge! “ Nami kühlt die Luft in ihrer Umgebung mit einem Cool-Ball ab und hüllt sich ein, sodass ihre Erscheinung immer durchsichtiger wird. Gazō stürmt auf die verschwindende Navigatorin zu und will gerade mit der Bazooka zuschlagen, als sie sich ganz auflöst. „Wo ist sie hin?! Sie kann doch keine Teufelskräfte mehr einsetzen! “ „Mirage Tempo! “ Nami taucht mit einem Luftschwung ihres Klimataktstockes wieder auf. Ihr Gegner ist so überrascht, dass die Piraten sofort ihren nächsten Angriff startet. „Thunder Charge: Swing Arm! “ die schwingt eine geladene Thunder Ball Kette wie ein Morgenstern herum und trifft Gazōs Torso mit voller Wucht, der nun die volle elektrische Ladung abkriegt. Er fällt nach hinten, worauf Lysop triumphierend seinen Hut hebt. Die Pop Green Pflanzen im Boden werden aktiv und greifen ihre ‚Beute‘ an. Wie Saugnäpfe halten sie sich an seinem Körper fest. Der Kanonier schnappt sich den Pinsel und schmeißt ihn in den Abgrund. „Was sind das für Viecher?! Lasst mich los!! “ „Und jetzt der krönende Abschluss, nicht wahr? “ imitiert Lysop seinen Gegner und spannt erneut seine geliebte Waffe. „Grüner Stern: IMPACT WOLF!! “ das Gewächs entfaltet sich im Flug und nimmt die Form eines Wolfes an. Als die Nase auf Gazōs verhinderten Körper trifft, gibt es eine gewaltige Explosion. Nami und Lysop müssen ihre Arme über ihr Gesicht legen, da der ganze Staub an ihnen vorbei fliegt. Langsam lichtet sich der Tumult und der Mafiapirat liegt bewusstlos auf dem Boden. Seine leeren Augen blicken gegen die hohe Decke. „Dass Kunst fesselt, ist mir ja bekannt… aber so habe ich mir das nicht vorgestellt, “ kommt es auf einmal von Franky, der fröhlich von Nami und Lysop empfangen wird. Erleichtert kratzt er sich am Hinterkopf und hebt Zorros Schwerter auf. „Beeilen wir uns und bringen den anderen die Waffen zurück. Irgendwo müssen die sich ja rumtreiben! “ Nami schnappt sich die beiden Männer und läuft wieder zurück. Der Riss löst sich langsam auf und verschwindet schließlich ganz, als ob die etwas geschehen ist. „Wo ist der Kerl?! “ genervt eilt Zorro durch das Schloss. Auf einmal kommen ihm ganz viele Menschen entgegen, die fröhlich ihre Hände nach oben gerissen haben. „Wir sind endlich frei!! “ „Nach all den Jahren! “ „Nie wieder eingesperrt! “ die Frauen und Männer laufen einfach an dem Schwertkämpfer vorbei und scheinen ihn durch die ganze Freude nicht bemerkt zu haben. „Hey! “ ruft Zorro, um auf sich aufmerksam zu machen. „Hm? Wer bist du? Du gehörst nicht zur Piratenmafia, “ „Ich bin auf der Suche nach diesem Käpt’n Blue. Habt ihr den gesehen? “ „Der ist nach oben gelaufen. Links und dann die Treppe hoch, “ „Okay. Danke!! “ verabschiedet sich der Grünhaarige mit einem kurzen Winken und setzt seinen Weg fort. Nach dem er nach links abgebogen ist, läuft er schnell die Wendeltreppe nach unten. Mit einem lauten Krachen knallt er gegen Franky, der gerade die letzten Stufen nach oben laufen will. Nami und Lysop sehen ihren Kameraden erschrocken an. „Zorro! “ „Ach ihr seid das, “ „Wir haben deine Schwerter! “ der Blauhaarige übergibt ihm seine Katanas. „Ist euch dieser Käpt’n Blue entgegengekommen? “ fragt er, nachdem er seine geliebten Waffen wieder sicher verstaut hat. Lysop schüttelt den Kopf. „Nein. Unten ist niemand, “ „Dabei haben die Typen doch gesagt, ich soll die Treppe hoch laufen… “ murrt Zorro vor sich hin. „Dann lauf beim nächsten mal die Treppe auch HOCH und nicht RUNTER, du Vollidiot, “ schreit Nami und verpasst dem orientierungslosen Kämpfer eine Kopfnuss. „Wir müssen Law und Brook noch finden und ihnen die Schwerter geben. Weißt du, wo sie sind? “ „Keine Ahnung. Ich bin dann mal weg! “ schnell läuft Zorro die Stufen wieder hoch. Und biegt ab. Man hört noch die Schritte seiner Stiefel. „Treppe HOCH! “ „Arg! Ja doch!! “ „Seltsame Bildungslücke…“ „Du sagst es, Franky…“ „Los, Jungs! Nicht trödeln! Die anderen warten schon auf uns! “ „Mach nicht einen auf Käpt’n, Nami! “ Kapitel 18: Der Schlangenmensch. Brook gegen Cobra! --------------------------------------------------- „Wohin jetzt?!“ „Nach rechts“, Robin manövriert Chopper und Brook durch die vielen Gänge. Plötzlich hören sie weitere Schritte. Die Archäologin horcht auf und hebt die Hand. „Wartet!“ „Was ist los, Robin?“ Brook sieht sich nervös um. Der kleine Elch deutet nach vorne und wenig später leuchten seine Augen erleichtert auf. „Nami! Lysop! Franky!“ „Ein Glück! Euch geht es gut. Mein Herz klopft schon vor Freude. Ah, da fällt mir ja ein, ich hab ja gar kein Herz. Yohohohohoho!!“ „Wir haben dein Schwert, Brook! Fang!“ Lysop wirft den Gehstock nach vorne. „Uhaaa… Hab es!“ „Habt ihr Law gesehen?!“ Nami verlangsamt ihre Schritte und kommt vor den anderen zum Stehen. Sie stützt sich auf ihre Knie und atmet schnell ein und aus. Lysop geht es ähnlich. „Nein. Tut mir Leid“, Chopper sieht auf die lange Waffe auf Frankys Schulter. „Wir müssen ihn schnell finden! Im Chip ist ein Seestein integriert, der einem zwar wegen der Größe einem zwar nicht die Kraft raubt, aber dafür sorgt, dass die Fähigkeiten blockiert werden. Ihr müsst vorsichtig sein“, Franky zeigt auf Robin und Chopper. „Dann können wir ja gar nicht kämpfen!“ geschockt wedelt der kleine Arzt mit seinen dünnen Armen durch die Luft, während die Archäologin nachdenklich die Arme verschränkt. Ihr Blick ist gesenkt. „Verstehe. Law kann ohne Schwert und Teufelskräfte nicht kämpfen.“ „Genau. Wir müssen jetzt weiter! Passt auf euch auf!“ die Navigatorin läuft mit Franky und Lysop weiter und winkt ihren Freunden noch hinterher. „Ihr auch!“ ruft Chopper und widmet sich wieder zu Robin und Brook. „Wir sollten sehr vorsichtig sein. Ohne unsere Teufelskräfte sind wir nicht in der Lage uns richtig zu verteidigen.“ „Weil ich nicht von dem Chip betroffen bin, werde ich mein Bestes geben, um euch zu beschützen!“ „Danke, Brook.“ „Weiter geht’s!“ „Verdammt! Wo ist dieser Red?!“ hektisch rennt Sanji durch das Schloss und öffnet eine große Doppeltür. Auf einmal befindet er sich draußen, auf einem Gang zwischen zwei Türmen. Das Wetter ist für die momentane Situation viel zu schön und die Sonne blendet den Koch von oben, sodass er seine rechte Hand über seine Augen legen muss. Er hört Schritte vor sich. „Hey! Warte gefälligst!“ schreit Sanji und gewöhnt sich langsam an das Tageslicht. Käpt’n Red bleibt stehen und dreht sich zu seinem Gegner um. Seine dunkelroten Haare und muskulöse Gestalt stechen aus dem blauen Himmel und dem grauen Schloss total heraus. Er grinst. „Hier ist es gut.“ „Was meinst du?“ verwirrt steckt sich der Smutje eine Zigarette an und verstaut das Feuerzeug in seiner Hosentasche. Langsam pustet er den Rauch in den Wind. „Ein schöner Platz für ein Kämpfchen, findest du nicht?“ meint Käpt’n Red. „Ach das meinst du…“ Sanji sieht sich um, „Ganz nett hier. Damit komm ich aus.“ „Das wollte ich hören, Kleiner! Auf geht’s!!“ „W-Wer ist das?“ Chopper blickt verängstigt auf den Mann mit der grünglänzenden, schuppigen Haut. Robin glaubt, eine gespaltene Zunge herausschnellen zu sehen. „Tssss… Mein Name ist Cobra!! Und ihr sssseid bestimmt diese Ssssstrohhutpiraten, die unser Experiment vereiteln wollen! zischt er vor sich hin. „Robin! Chopper! Geht ihr schon mal weiter! Ich kümmere mich schon um diesen seltsamen Typen! “ „Bist du dir sicher, Brook?“ „Ja! Beeilt euch.“ der Knochenmann schiebt den Verschluss seines Gehstockes auf und präsentiert seine scharfe Klinge. Chopper und Robin laufen wieder zurück, um weiter nach dem Gegenmittel zu suchen. Der kleine Elch zuckt immer wieder mit der Nase, um den Geruch der Medizin auszumachen. „Tssss… Ein lebendiges Skelett? Wie kurios.“ „Gavotte Bond Avant!“ Brook springt mit einem kräftigen Satz nach vorne und hält seine Klinge nach vorne. Doch Cobra fängt nur an zu grinsen und seine Zunge vorzuschnellen. Mit einer unmenschlichen Bewegung verbiegt er sich, sodass der Musiker ins Leere sticht. „Schlangenwürger!“ Brooks Gegner verwandelt sich auf einmal in eine riesige, grüne Schlange und schlängelt sich um Brooks Skelettkörper. Er zieht seinen Griff immer enger. „Tssss… So eine Schande, dass an dir nichts dran ist…tssss.“ „Eine Teufelsfrucht!“ „Sssssehr richtig erkannt. Aber Leider kann ich dich nicht ersticken, weil du nur aus Knochen bessssstehst.“ Cobra lockert seinen Griff und kriecht etwas auf Abstand, um sich aufzurichten. Er ist eine 20m lange und 2m dicke Schlange mit scharfen Giftzähnen und einer langen gespaltenen Zunge. Brook springt sofort in die Luft. „Swallow Bond Avant!“ der Musiker richtet seine Klinge auf die Augen der Schlange, doch plötzlich wird er zur Seite geworfen, als der Schwanz von Cobra ihn trifft und gegen die Wand schleudert. „Yohohoho… Aua! Da kriegt man ja Kopfschmerzen.“ über Kopf in der Wand hängend sucht Brook seinen Gleichgewichtssinn wieder. Er sieht gerade, wie Cobra sein Maul öffnet und er fast von ihm verschluckt wird. Im letzten Moment drückt sich Brook ab und kann unter der Schlange durchtauchen. Er schwingt sein Schwert hin und her. „Noch zehn Schritte ein Liedchen summend…“ „Du entkommsssssst mir nicht!“ Cobras gelbliche Augen fixieren den knochigen Piraten, der ihm den Rücken zugekehrt hat und seinen Gehstock langsam wieder schließt. Er öffnet erneut sein riesiges Maul und fletscht seine langen Giftzähne. „Pfeilkerbenschnitt!!“ mit einem Ruck schließt Brook seine Klinge. Die Schnitte auf der Haut der Schlange werden sichtbar und schneiden sich in das Fleisch. Cobra schreit schmerzvoll auf und sinkt zu Boden. „Man spricht nicht mit gespaltener Zunge, mein Lieber“, murmelt der Knochenmann vor sich hin und will sich gerade auf den Weg zu seinen Freunden machen, als er plötzlich eine Bewegung hinter ihm wahrnimmt. Doch es ist schon zu spät. Er dreht sich um und wird von der Schlange verschluckt. Dunkelheit ummantelt ihn und er spürt den schleimigen Rachen an seinen Knochen. Brook hört das dumpfe Lachen Cobras und das Bewegen der Schlange entlang der Gänge. „Soul Solid…“ Brook öffnet seinen präparierten Gehstock. Die Klinge wird ganz kalt und dampft durch den großen Temperaturunterschied. „Kasuri Uta: Fubuki Giri!!“ er schneidet die Schlange von Innen an der Seite auf. Cobra schreit erneut auf und merkt, wie seine Bewegungen langsamer werden. Die Kälte geht durch seinen ganzen Körper. Eine dünne Eisschicht zieht sich um seine Haut, bis er schlussendlich komplett einfriert. „Was für eine Tortur! Yohohohoho! Da fühlt man sich schon gleich viel Jünger!“ Brook kommt aus dem Maul der Schlange gekrochen und richtet seine Frisur erst einmal wieder richtig. „Oh! Ich muss die anderen wieder einholen! Chopper!!! Robin!!! Wartet auf miiiich!!!“ schnell läuft der Strohhutpirat durch das Schloss und sucht nach seinen Freunden. Kapitel 19: Ein blutiger Kampf! Law gegen Käpt'n Yellow! -------------------------------------------------------- „Verdammt noch mal! Wo hat sich der Kerl versteckt?!“ wütend rennt der Chirurg durch die langen Flure. Vor wenigen Minuten musste er ärgerlicherweise feststellen, dass seine Teufelskräfte blockiert zu sein scheinen. „Hey, Traffy! Hier!“ auf einmal kommen Franky, Lysop und Nami zum Vorschein und werfen seine lange Waffe zu ihm herüber. Überrascht fängt er das Schwert auf. „Wir haben die Waffen jetzt alle verteilt. Wir machen uns auf die Suche nach Ruffy, in Ordnung?“ fragt die Navigatorin und bindet sich ihre langen Haare zu einem Zopf zusammen. „Passt auf. Hier laufen überall die Leute der Mafia rum“, „Machst du dir etwa Sorgen um uns, Traffy?“ mit einem amüsierten Grinsen blickt der Kanonier zu Law und blinzelt absichtlich schnell hintereinander. „Nicht wirklich. Ich will nur keine Arbeit nach der ganzen Sache haben. Euch zusammen zu flicken wäre nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung“, sagt Law kühl und feuert seinen kalten Blick auf den Schützen, der beleidigt zurückweicht. „Viel Glück, Fellkappe!“ ruft Franky und läuft mit Nami und Lysop den Gang entlang. Als sie hinter der nächsten Ecke verschwunden sind, rollt der Chirurg einmal mit seinen Augen und macht sich wieder auf die Suche. „Hab ich dich endlich!“ Zorro steht triumphierend vor Käpt`n Blue. Er stellt sich ihm in den Weg und zückt seine Schwerter. „Wie bist du so schnell in den Zinnturm gelangt?!“ „Instinkt“, Zorro geht nicht weiter auf das nervige Gefrage ein und stürmt los. „Na warte! Lange hältst du nicht aus!“ Die Sohlen knallen auf den grauen Stein und hallen an den Wänden wider, als Law endlich wieder im Vorhof angekommen ist. Der Springbrunnen mit den vielen Knochen im Auffangbecken steht einsam in der Mitte der großen Fläche. Der Chirurg schließt konzentriert die Augen. Er spürt die Präsenz seines Gegners deutlich. „Wo bist du?“ murmelt er und bekommt die Antwort als schmerzvollen Schlag in den Rücken verpasst. Law rammt die Brunnenstatue auf dem Springbrunnen und landet mit ihr auf dem Boden. Er kracht, als der Stein zerschellt und in hundert Teile zersplittert. „Fifififififi!!“ lacht Käpt’n Yellow. Law sieht sich um, kann aber niemanden entdecken. Sein Kopf dreht sich hektisch in alle Richtungen. Sein Auge schnellt auf einmal nach rechts und mit einem geschickten Sprung weicht er der unbekannten Gefahr aus. Law sieht noch den aufgeplatzten Boden, auf dem er bis eben noch gestanden hat. „Ein Hakinutzer. Interessant! Fifififififi!“ lacht Yellow erneut. Das laute Echo des Schlosses macht eine Ortung fast unmöglich. „Zeig dich endlich!“ „Darf ich mich vorstellen…“ plötzlich erkennt Law einen Umriss an der grauen Wand vor ihm. Auf einmal trennt sich ein Stück der Wand und geht auf ihm zu. Langsam verschwindet das Muster und der Mafioso steht grinsend vor ihm. „Man nennt mich Yellow. Ich habe vor einigen Jahren von der Chamäleon-Frucht gegessen und kann mich nun meiner Umgebung perfekt anpassen. Außerdem sind meine Reflexe unglaublich schnell und meine Beute hat keine Chance zu entkommen! Fifififififi!“ eine lange, eingerollte Zunge zeigt sich in seinem aufgerissenen Mund. Law öffnet sein Schwert und präsentiert die lange Klinge. „Ohne deine Teufelskräfte kannst du mir nichts anhaben, Chirurg des Todes: Trafalgar Law!“ „Unterschätz mich nicht, du widerliches Reptil“, „Fifififififi!! Du nimmst den Mund aber ganz schön voll! Ich zeige dir, zu was ich in der Lage bin! Zungen-Falle!!“ Yellow beugt sich nach hinten und holt Schwung. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit saust die Zunge aus seinem Mund und zeigt ihre volle Länge. Sie umfasst Laws schmächtigen Körper und hält ihn fest im Griff. „Meine Zunge ist 6m lang! Niemand ist in meiner Nähe sicher!“ lacht Yellow weiter und schleudert den Chirurgen gegen die hohe Schlossmauer. Mit einem Stöhnen landet er auf dem Boden und richtet sich wieder auf. „Ich darf ihm nicht zu nahe kommen!“ Law verstärkt den Griff um sein Schwert und sieht sich um. Yellow hat sich wieder getarnt und ist nirgends zu sehen. Mit langsamen Schritten wagt sich der Arzt in die Mitte des Platzes. Vorsichtig blickt er sich um und nimmt jedes kleinste Geräusch wahr. Plötzlich spürt er eine Gefahr und springt zur Seite. Doch noch bevor er die Falle erkennt, hat sich die Zunge an seinem Rücken festgesaugt und schleudert ihn durch die Luft. Der vorhin absichtlich geworfene Stein landet auf dem Boden und verschwindet zwischen den restlichen Beständen der Statue. Law befindet sich noch immer in der Luft und blickt in der Vogelperspektive auf das Kampffeld. Seine Augen huschen über jede Ecke, jede Wand und jede andere Versteckmöglichkeit. Sein Haki macht sich warnend bemerkbar. Schnell hat er sein Schwert gezückt und kann die sichtbare Zunge angreifen. Mit einem Hieb hat er ein Stück des Muskels abgetrennt. Zusammen mit dem Zungenende landet er wieder auf der Erde. Law hört den Schmerzensschrei von Yellow und wartet nicht lange. Er prescht nach vorne und erwischt den nur noch halbgetarnten Chamäleon-Mann an der Schulter. Käpt’n Yellow hält sich noch immer seine Zunge und wird durch die Luft geschleudert. „Ich schneide dir deine dämliche Zunge Stück für Stück ab. Wie findest du das?“ „Du mieser Dreckskerl! RAACHEEEE!!!“ auf einmal nimmt Yellows Hautfarbe ein tiefes rot an. Er bringt sich in Position und schnellt nach vorne. Law tut es ihm gleich und hebt die Klinge. Doch noch bevor sie aufeinander prallen verschwindet Yellow wieder aus seinem Sichtfeld. Ein weiterer Schlag in Laws Rücken bringt ihn zum Aufschreien. Die Rippen knacken schmerzvoll in seinem Brustkorb. Er schmeckt den eisernen Geschmack des Blutes auf an seinen Lippen, als die rote Flüssigkeit seine Speiseröhre hochschießt und seinen Mund füllt. Mit einigen Überschlägen fliegt Law durch die Luft, doch noch bevor er den Boden berührt folgt ein weiterer Schlag in seine Magengrube. Laws Körper zieht sich abwehrend zusammen und seine Hand verliert an Kraft. Der Arzt hört das Klirren seines verlorenen Schwertes in weiter Ferne. Noch mehr Blut schießt aus seinem Mund und die Übelkeit macht sich in ihm breit. Erschöpft landet er endlich auf dem Boden. Krampfhaft schnappt er nach Luft und hat die Augen geschlossen. „Fifififififi!! Jetzt spuckst du nicht mehr so große Töne, Trafalgar!!“ „Ha…ha…ha…“ mit schnellen Atemzügen ringt Law nach Luft und versucht den kompletten Sauerstoff in seiner Umgebung einzusammeln. Doch die staubige und aufgewirbelte, dreckige Luft kitzelt in seiner Luftröhre und bringt ihn zum Husten. Langsam stützt er sich in den Vierfüßler-Stand und spuckt den unangenehmen Geschmack auf den Boden. Sein Kopf dröhnt und sein Bewusstsein verabschiedet sich langsam von seiner Umgebung. Alles verschwimmt um ihn herum. Kapitel 20: Das Gegenmittel! Laws Rache! ---------------------------------------- „Choppeeeeer!! Rooobiiiiin!!“ mit lautem Geschrei durchquert Brook die Gänge und ruft nach seinen Freunden. Die Bilder an den Wänden sind alle verschwunden, sodass das Schloss noch kahler und dunkler aussieht als vorher. Mit schnellen Schritten biegt der Musiker nach links und entdeckt eine offene Tür. „Chopper! Robin! Seid ihr hier drin?!“ „Brook!“ erleichtert dreht sich der kleine Elch zu seinem Kameraden um. In seinen Händen hält er ein Reagenzglas mit einer orangenen Flüssigkeit. Der Raum ist voll von Mikroskopen und Gläsern in verschiedensten Farben und Formen. „Was ist das hier?“ fragt Brook und sieht sich um. Der Boden ist verfließt und leuchtet unpassend weiß und hell. Es blendet fast. „Ein Chemielabor. Hier wurde das Gift entwickelt, dass sich in dem Chip befindet. Ich suche gerade nach dem Gegengift, aber die vielen Gerüche vermischen sich in meiner Nase.“ „Verstehe. Wo ist Robin?“ „Sie ist ein Raum weiter gegangen. Dort befindet sich das technische Zentrum des Schlosses, von wo aus man die Chips steuern kann. Außerdem sind dort ganz viele Bildschirme von versteckten Kameras im Schloss!“ der Arzt wendet sich von Brook ab und stellt das Reagenzglas wieder in die Halterung. Sein Blick wandert zu einer dicken, schweren Eisentür. Mit kleinen Schritten geht er darauf zu und mustert die Klinke. „Eine Kühlkammer…“ flüstert er und öffnet sie. Kalter, nebelartiger Rauch kommt ihm entgegen und legt sich wie ein Schleier über den Boden. Brook gesellt sich neugierig zu ihm. Wie bei einem Kühlschrank sind die Regale parallel aufgereiht und präsentieren eine große Anzahl an kleinen Fläschchen. „Das Gegenmittel!!“ „Bist du dir sicher?“ „Ja! Ich kann es riechen. Schnell. Wir müssen sie einpacken und dann zu Robin.“ Chopper schnappt sich eine Box und füllt sie mit den vielen Fläschchen. Brook schließt die Kühlkammer und läuft mit dem kleinen Arzt wieder in den Flur. „Robin! Wir haben es!“ posaunt Chopper und läuft in den nächsten Raum. Überrascht dreht sich die Archäologin um. Sie sitzt auf einem Drehstuhl an einem großen Armaturenbrett. Die vielen Bildschirme leuchten auf. „Sehr gut. Ich glaube, ich habe eine Möglichkeit gefunden, die Chips zu deaktivieren. Aber ich bin mir nicht sicher. Es könnte sie auch wieder aktivieren.“ Nachdenklich widmet sie sich wieder den blinkenden Knöpfen. Ein dicker, roter Knopf ragt aus der Menge. „Wir dürfen kein Risiko eingehen!“ „Chopper hat Recht. Es wäre zu riskant. Hm?“ „Was ist los, Brook?“ Robin und Chopper folgen den Blicken des Musikers. Seine Augenhöhlen starren auf einen kleinen Kasten an der Wand. „Ein Kasten?“ verwundert blinzelt Chopper mit den Augen. Robin öffnet ihn und erkennt die vielen Schalter. „Ein Stromkasten. Wir können die Sicherungen lahmlegen und das komplette System zum Absturz bringen“, erklärt sie ruhig und deutet auf einen größeren Schalter auf der rechten Seite. „Gute Idee. Dann sind die Chips auf jeden Fall deaktiviert und die anderen können ihre Teufelskräfte wieder einsetzen“, freut sich Chopper und nickt aufgeregt. Robin zögert noch einen Moment. Doch dann zieht sie den Schalter mit Daumen und Zeigefinger nach unten. Auf einmal wird alles Stockdunkel. Die Bildschirme erlöschen und die Knöpfe verschwinden in der Dunkelheit. Alles ist still. „Hat es funktioniert?“ fragt Brook ins Schwarze. „Dos Fleurs“, murmelt Robin und spürt die zwei zusätzlichen Hände an ihrem Körper. Sie lächelt. „Es hat funktioniert. Wir sollten uns jetzt auf dem Weg machen.“ „Suchen wir Ruffy und die anderen. Hoffentlich ist ihnen nichts Schlimmes passiert.“ Brook schnappt sich die Kiste mit dem Gegengift und tastet sich einen Weg zur Tür. Als er die Klinke nach unten drückt, erkennt er den kerzenbeleuchteten Flur. Zusammen mit Robin und Chopper macht er sich auf dem Weg zu seinem Käpt’n. „Ruffy?“ „Ruffy! Wo bist du?!“ „Hey, Strohhut?!“ ruft Franky durch den großen Saal. Fragend sehen sich Nami und Lysop an. Von ihrem Käpt’n fehlt jede Spur und auch der Schatten scheint verschwunden zu sein. Nur die zertrümmerten Wände und eingeschlagenen Bodenflächen lassen einen schweren Kampf vermuten. Eine größere Blutlache zieht Namis Aufmerksamkeit auf sich. Besorgt beugt sie sich nach unten. „Ob es ihm gut geht? Ich mache mir Sorgen.“ „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir hier von Ruffy sprechen. Wahrscheinlich haben sie den Kampf woanders fortgeführt“, versucht der Kanonier seine Kameraden zu beruhigen. Doch auch ihm ist nicht ganz wohl bei der Sache. Es sieht Ruffy unähnlich, einen stillen und geheimen Kampf auszutragen. „Vielleicht ist er-“ „Hey, Leute!!“ plötzlich wird die große Eingangstür wieder aufgeschlagen. Brook, Chopper und Robin betreten erschöpft den Saal und kommen zum Stehen. Nachdem sie wieder etwas Luft geschnappt haben, geht Chopper auf seine Freunde zu und hält ihnen das Gegenmittel vor die Nase. „Trinkt das. Es wird die giftigen Bakterien töten.“ „Danke, Chopper!“ sagt Nami und nimmt eine Flasche. Jeder trinkt die durchsichtige Flüssigkeit in einem Zug und verzieht den Mund. „Colageschmack wäre mir lieber.“ „Wisst ihr, wo Ruffy steckt? Er scheint verschwunden zu sein“, fragt Lysop nach. Doch Robin und die anderen schütteln nur den Kopf. „Vielleicht wurde er besiegt und ins Meer geworfen.“ „Hör auf so etwas zu sagen!! Ist ja kaum auszuhalten!“ „Wir sollten ihn suchen gehen! Kommt!“ Nami ballt die linke Hand zur Faust und geht entschlossen aus dem großen Saal. Die anderen folgen ihr. Ein kurzes Zucken durchfährt Laws Muskeln. Der Boden ist inzwischen zu einer verschwommenen grauen Masse geworden auf der er sein eigenes Blut tropfen lässt. Die Kappe rutscht ihm von seinem Kopf und landet vor ihm auf dem Boden. „Fifififififi!! Das war also der große Todeschirurg Trafalgar Law?! Wie enttäuschend!“ „Room!“ „Hm?“ verwundert blickt Käpt’n Yellow auf seinen Gegner. Law hat sich aufgerichtet und die Hand gehoben. Die Luftkuppel breitet sich schnell um sie herum aus. Der Chamäleon-Mann kann seinen Augen nicht trauen und reißt sie weit auf. „D-Das kann nicht sein?! Wie kannst du deine Kräfte einsetzen?!“ „Tja. Anscheinend läuft bei euch hier nicht mehr alles nach Plan“, grinst der Chirurg amüsiert. Mit einem schnellen Tausch landet sein Schwert wieder in seinen Händen. Langsam bringt er die Klinge zum Vorschein. Sie reflektiert das Licht der späten Nachmittagssonne, die sich langsam zum Horizont bewegt und lange Schatten zieht. Yellow weicht kurz zurück und verschwindet mit seiner Tarnung in der Umgebung. Law reagiert kaum und bleibt ruhig. Er spuckt das restliche Blut aus seinem Mund. „Scan!“ wie ein Laserscanner schiebt der Schwertkämpfer seine Waffe vor sein Blickfeld und scannt die Umgebung. Er schließt kurz die Augen und schwingt sein langes Schwert von rechts nach links. Plötzlich hört man ein kurzes Aufschreien und Yellow erscheint wieder. Sein Oberkörper ist von seinen Beinen Getrennt und schwebt in die Luft. Law hebt einen kleinen Trümmerstein auf. „Shambles.“ Yellows Oberkörper tauscht den Platz mit dem Stein. Der Todeschirurg packt seinen Gegner am Hals und hält ihn vor sich. Seine Haare sind in seinem Gesicht, sodass Yellow nur das teuflische Grinsen in seinem Gesicht erkennt. Er kriegt Panik und strampelt wild mit seinen Armen. „Ich gebe so leicht nicht auf!“ Yellow öffnet seinen Mund und will seine Zunge gerade um Laws Körper wickeln, als dieser den abgetrennten Oberkörper etwas nach oben wirft und sein Schwert fallen lässt. Völlig perplex sieht der Mafioso noch die zwei Hände auf seiner Brust. „Counter SHOCK!!“ ein gewaltiger elektrischer Schlag durchfährt Yellows Oberkörper. Er schreit laut auf und fällt bewusstlos und verkohlt zu Boden. „Dämliches Reptil“, murmelt der Chirurg und hebt sein Schwert wieder auf. Seine Fellkappe landet wieder auf seinen schwarzen Haaren. Er richtet sie und löst die Luftkuppel wieder auf. Die zersplitterten Steine knirschen unter seinen Füßen, als er sich wieder ins Schloss aufmacht. „Die Behandlung geht heute mal aufs Haus.“ Kapitel 21: Wo bist du, Ruffy?! Sanji gegen Käpt'n Red! ------------------------------------------------------- Schmerzhaft knallt der schmächtige Körper des Smutjes gegen die harte Steinmauer des Schlosses. Mit einem schmerzvollen Aufschrei landet er auf dem Boden. „V-Verdammt. Der Kerl ist stark“, keucht er und wischt sich das Blut aus dem Mundwinkel. Mit verschwommenem Blick betrachtet er die Kreatur vor ihm. Reds Körper ist nicht mehr zu erkennen. Stattdessen blickt Sanji nun auf eine grotesk muskulöse Gestalt. Dort, wo normalerweise der Kopf sitzen sollte, ragt ein großer Stierkopf empor. Die langen Hörner zeigen nach vorne. Das Blut tropft langsam von den Hornspitzen auf den Boden. Die braunen Fellhaare enden an seinem Hals und die Nüstern bewegen sich bei seiner Atmung. „Die Minotaurus-Frucht gibt mir unendlich viel Kraft! Niemand hat es geschafft, länger als 15min gegen mich zu kämpfen. Du hältst dich bis jetzt ganz gut, Kleiner.“ „Von wegen ‚Kleiner‘. Dich verarbeite ich zu Stiergulasch und verfüttere dich an meinen Käpt’n! Der wird sich sicher freuen!“ „Behehehehehe!!! Dein Käpt’n ist wahrscheinlich schon von unserem Boss erledigt worden! Niemand kann den Schatten besiegen!“ siegessicher stemmt Käpt’n Red seine Hände in die Hüfte und lacht. Sanji richtet sich wieder auf und muss sich an der Wand abstützen. Eine tiefe Fleischwunde in seiner Magengegend schmerzt mit einem lauten Kreischen in seinem Kopf auf. Nach kurzem Überlegen bindet der Koch seine Krawatte ab und wickelt sie um seinen Bauch, um die Blutung zu stoppen. Mit zusammengebissenen Zähnen zieht er den Knoten fest und konzentriert sich wieder auf den Kampf. Trotz der bulligen Statur seines Gegners kann sich der Minotaurus sehr schnell bewegen. „Ich muss auf die Hörner aufpassen…“ „Na komm und greif an!“ Red beugt seine Finger zu sich, um Sanji anzulocken. Der Smutje zündet sich seine letzte Zigarette an und wirft die Packung die dicke Steinbrücke herunter. Etwas entspannter zieht er an dem Glühstengel und prescht nach vorne. „Tendron!“ Sanji zielt auf das Brustbein und streckt seinen Fuß mit voller Kraft nach vorne. Doch noch bevor er den Oberkörper berühren kann, stoppt Red seine Attacke und hält seinen Unterarm schützend vor seinem Körper. Schnell schaltet der Schiffskoch um und versucht einen erneuten Angriff auf Reds Kopf. „Jabot!“ „Vergiss es!“ der Minotaurus drückt seinen Gegner von sich und springt nach oben. „Tödliche Hornattacke!“ im letzten Moment kann Sanji mit einem schnellen Sprung nach hinten ausweichen. Mit voller Wucht kracht Red in den Boden der Brücke. Sofort bilden sich große Risse und mehrere Steinplatten werden nach oben gedrückt. Ein lauter werdendes Grummeln durchfährt das Schloss. Sanji spürt ein Beben unter seinen Füßen und wenige Sekunden später bricht die Mitte der Brücke in sich zusammen. Käpt’n Red springt auf die andere Seite, sodass nun ein großer Spalt zwischen ihnen liegt. Eine gewaltige Staubwolke verhindert die Sicht, doch Sanji wartet nicht lange und startet einen weiteren Angriff. „Sky Walk!“ er drückt sich ab und sprintet durch die Staubwolke. Er schließt die Augen und konzentriert sich auf sein Haki. Er springt ein Stück nach oben und hebt sein linkes Bein nach oben, sodass seine Beine eine gerade Linie bilden. Ohne etwas zu erkennen zieht er sein Bein nach unten und erwartet einen Widerstand. „Epaule Shoot!!!“ „Dummkopf…“ hört Sanji noch im letzten Moment, als sein Unterschenkel von einem der Hörner durchbohrt wird. Mit einem schmerzerfüllten Aufschrei brüllt er gegen die letzten Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne. „Was ist das für ein Trick?!“ keuchend stützt sich Zorro auf seinen gebeugten Knien ab. Er nimmt sein Schwert aus dem Mund und muss durchatmen. Jedes Mal, wenn er Käpt’n Blue angreift und verletzt spürt er einen stechenden Schmerz, der sich durch seinen gesamten Körper zieht. „Das ist kein Trick. Ich habe mal von der Schmerz-Schmerz-Frucht gegessen. Immer wenn mich jemand verletzt, bekommt dieser den Schmerz doppelt doch stark zurück! Niemand kann so einen Kampf lange durchhalten. Du wirst bald zusammenbrechen und aufgeben!“ „Ich habe noch niemals aufgegeben…“ Zorro nimmt wieder seine Angriffsposition ein, „und damit werde ich heute auch nicht anfangen!“ „Ruffy!“ „Ruffy? Bist du hier irgendwo?“ „Was brüllt ihr hier so rum?“ „Law! Hast du Ruffy gesehen?“ Lysop läuft auf den Chirurgen zu, der gerade aus einem der vielen Gänge aufgetaucht ist. Franky, Nami, Lysop, Robin, Brook und Chopper suchen weiterhin fieberhaft nach ihrem Käpt’n. Plötzlich hören Lysop und Law jemanden rufen. Es ist Franky. „Kommt schnell her!“ ruft er durch das Schloss. Hektisch laufen alle in seine Richtung. Der Cyborg steht mit dem Rücken zu ihnen vor einer großen Tür. Nami geht vorsichtig an Franky vorbei. Ihre Auge weiten sich. „Der Strohhut!“ „Was?!“ die anderen treten in eine Reihe, um den Gegenstand zu betrachten. Ruffys Schatz liegt Herrenlos vor der Tür. Der Rand ist an einigen Stellen eingerissen und das rote Band ist von Schmutz überzogen. Die Navigatorin hebt ihn auf und mustert dann die Tür. „Er ist bestimmt da drin.“ „Sollten wir nicht auf die anderen warten? Zorro und Sanji kommen bestimmt gleich wieder“, schlägt der Kanonier vor. Chopper nickt. „Lysop hat Recht. Dieser Schatten soll richtig stark sein.“ „Der Strohhut lag so auffällig vor dem Eingang. Wahrscheinlich ist es eine Falle“, Robin sieht nachdenklich zur Tür. „Eine Falle?! Was sollen wir denn jetzt machen?!“ panisch sieht sich Brook um. Franky und die anderen bleiben still. „Wir gehen rein“, durchbricht Nami die bedrückende Stille. Mit einem sanften Druck hält sie den Strohhut an ihren Bauch. Mit nervösen Fingern berührt sie die Klinke. „Du hast Recht.“ „Was?“ verwirrt starrt die Navigatorin auf den Chirurgen. Der Heart-Pirat schließt kurz die Augen. „Ruffy ist da drin. Und dieser ‚Schatten‘ ist es auch.“ „…Wir gehen trotzdem rein. Ruffy ist unser Käpt’n. Und noch viel wichtiger: Er ist unser Freund!“ Langsam wird die Klinke herunter gedrückt. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. „Das hast du nun davon!“ grinst Red und schleudert Sanji wieder auf die andere Seite der Brücke. Das Horn zieht sich aus seinem Bein. „AHHHH!!!“ stöhnend landet er auf dem kalten Stein. Das Blut strömt aus seiner frischen Wunde. „Du kannst dich schon mal von deinem unbedeutenden Leben verabschieden!“ Käpt’n Red prescht nach vorne und präsentiert seine Gestalt des Minotaurus, in dem er seine Hörner nach vorne streckt. Mit einem kräftigen Sprung landet er auf Sanjis Seite, der noch immer keuchend auf dem Boden liegt. Schwerfällig richtet er sich auf und sieht seinen Gegner auf ihn zu kommen. „Hahahahaha!! DAS WARS DU WURM!!!“ brüllt Red lachend. Sanji schließt kurz die Augen, reißt sie wieder auf und springt im allerletzten Moment nach oben. Der Minotaurus rennt ins leere und kollidiert mit der dicken Schlossmauer. Seine Hörner stecken in dem Stein fest. „Wo bist du?! Verdammt!!“ mit aller Kraft versucht Red sich loszureißen. „Diable Jambe…“ „Wo steckst du?!“ ein rötliches Schimmern erscheint, als Red auf einmal seinen Schatten auf der Wand erkennt. Schnell verwandelt er sich zurück, um die Hörner loszuwerden. Als er sich gerade umdreht, um seinen Gegner zu finden, spürt er nur noch die brennend heiße Fußsohle des Smutjes auf seinem Bauch. „FLANCHET STRIKE!!!“ Sanji trifft Red so stark gegen den Magen, dass dieser in seiner normalen Gestalt wie eine leere Dose nach hinten gekickt wird. Er knallt durch die Mauer und verschwindet im Schloss. Sein Gebrüll aus Schmerz, Wut und Angst wird immer hallender und leiser bis es schließlich ganz verstummt. Der Schiffskoch landet auf seinem gesunden Fuß. „Das heutige Tagesmenü: Frisch gegartes Stiergulasch. Bon Appetit!“ Kapitel 22: Ruffy ist tot?! Zorros Ehre bis zum Ende! ----------------------------------------------------- „R…Ruffy…?“ vorsichtig geht Nami auf den regungslosen Körper ihres Käpt’n zu, der wie auf einem Altar in der Mitte des Raumes liegt. Eine tiefe Wunde in seinem Magen und mehrere Schrammen und Schnittwunden übersähen den kraftlosen Gummikörper. Die Navigatorin ist nur noch wenige Meter von ihm entfernt, als plötzlich eine laute Explosion sie nach hinten reißt. „Ahhh!!!“ „Was war das?!“ panisch sieht sich Lysop um, doch der aufgewirbelte Staub bedeckt seine Sicht. Brook und Law ziehen ihre Schwerter. Nami fängt sich wieder und präsentiert ihren Klima-Taktstock. Franky und Lysop stehen Rücken an Rücken nebeneinander und beobachten das Umfeld. Chopper und Robin blicken sich aufmerksam um. Langsam lichtet sich die dreckige Wolke. „Hahahahaha!! Ihr seid so töricht!“ lacht eine Frauenstimme vor sich hin. Elysia steht mit ihrer Sense zwischen Ruffy und seiner Crew. Ihre schwarzen Augen fixieren Law. „Wie nett. Ein Kollege kommt mich besuchen.“ „Kollege? Wie meint sie das?“ verwirrt widmet sich Chopper zu dem Fellkappenträger. Der Schirm seiner Kappe verdeckt sein Gesicht im Schatten. „Dann helfe ich euch mal ein bisschen auf die Sprünge!“ kommt es wieder von Elysia. Ihre rotbraunen Haare sind sehr kurz und gehen ihr gerade so über die Ohren. Ein pechschwarzer Mantel umhüllt ihren gesamten Körper. Wie ein Shinigami steht sie vor den Piraten und schließt ruhig die Augen. „Ich bin Elysia. Eine der sieben Samurai der Meere.“ „E-Ein Samurai der Meere?!!!“ panisch fangen Lysops Knie an zu zittern. Überrascht reißen die anderen ihre Augen auf und auch Law scheint verwundert zu sein und drückt seine Kiefer aufeinander. „Ich bin kein Samurai mehr und ich habe auch kein Interesse dir einen Besuch abzustatten“, sagt der Chirurg kühl und streckt seine linke Hand nach vorne. „Wenn das so ist, gibt es für mich keinen Grund mehr, euch am Leben zu lassen. Ihr habt meine Pläne gestört!“ „Was hast du mit Ruffy gemacht?!“ mischt sich Nami ein und schreit Elysia wütend an. Ihre Mundwinkel gehen daraufhin nur ein Stück nach oben. In Nami macht sich ein unbehagliches Gefühl breit. Die anderen scheinen ebenfalls nervös zu sein. „Dem Jungen habe ich nur eine kleine Lektion erteilt. In Zukunft müsst ihr euch wohl oder übel einen neuen Kapitän suchen.“ „NIEMALS!!!“ „Verdammt! Wo ist dieser Moosschädel nur abgeblieben?! Den darf man echt nicht alleine rumstreunen lassen“, spricht Sanji seine Gedanken laut aus. Mit Hilfe einer Eisenstange stützt er sich ab, um sein verletztes Bein nicht zu belasten. Die Gänge und Treppen scheinen endlos lang zu sein und nach einer Weile muss sich der Smutje eine Pause gönnen. Erschöpft lehnt er sich an die Wand an. „Hieb 108… SINNESPHÖNIX!!“ Zorro feuert seine starke Attacke auf Käpt’n Blues Körper. Der Mafiapirat versucht gar nicht erst auszuweichen. Siegessicher bleibt er standhaft und bekommt die fliegenden Schwerthiebe gegen die Brust. Das Blut spritzt in alle Richtungen, doch sein teuflisches Grinsen bleibt weiterhin bestehen. „Wie lange hältst du das noch durch, Lorenor Zorro?“ fragt er ernst und ruhig. Plötzlich bekommt der Schwertkämpfer einen schmerzvollen Stich zu spüren. Ein tiefer Einschnitt auf seinem Torso kommt wie durch Geisterhand zum Vorschein. Er schreit auf und fällt einige Schritte zurück. Er spuckt das Blut aus seinem Mund. „Du bekommst die doppelten Schmerzen zu spüren. Bald wirst du aufgeben.“ „Ich habe es dir doch schon einmal gesagt: Ich werde nicht aufgeben!“ „Wie stur…“ „Ein-Schwert-Stil…Yakkōdori!!“ Zorro feuert seinen senkrechten Schwerthieb nach vorne und rennt direkt hinterher. „Schwarzes Seil: Großer Tornado!!“ schreit Zorro laut und dreht sich mit seinen Schwertern um seine eigene Achse. Blue wird vom Schwerthieb getroffen und in die Luft geschleudert. Der Wirbelsturm aus Zorros Schwertbewegungen hält ihn gefangen. „Arg!!“ nun muss auch Blue einige schwere Verletzungen mit sich tragen. Schwer verletzt landet er wieder auf dem Boden und keucht. Er hört das Fallen von Schwertern, als Zorro auf dem Boden aufschlägt und in einer Blutlache liegt. Schwer atmend spürt er den kühlen Stein an seiner rechten Wange. „Das war’s. Gib endlich auf, Lorenor.“ „W-Wann verstehst du es endlich…?“ wie in Zeitlupe richtet sich der Grünhaarige auf und stützt sich vom Boden ab. Die Blutlache spiegelt sein Gesicht wieder. Sein geschlossenes Auge mit der großen Narbe, die kurzen Haare, die Schrammen, das Blut und seine Entschlossenheit. Zorro steht auf und greift nach seinen Schwertern. „Ich kann mein Ziel nicht erreichen, wenn ich jetzt hier sterbe. Also gibt es für mich keinen Grund jetzt aufzugeben!!“ „Du verdammter-“ „Rengoku Oni Giri!!!!!“ Zorro prescht nach vorne und kommt hinter Blue zum Stehen. Seine Katanas sind nach links und rechts ausgestreckt und in Blut getränkt. Eine tiefe Kreuzwunde auf seinem Körper durchbricht seine Haut und zieht sich in das Fleisch. Doch Zorro ist zu erschöpft, um aufzuschreien. Er verharrt in seiner Position und hört eine bekannte Stimme nach ihm rufen, bis er schlussendlich nur noch völlige Finsternis sieht. „Hey, Grünschädel!!! Zahnstocher-Kämpfer! Kugelalge! Schimmelschädel! Schlaftablette! Mann, Zorrooooo!!!“ ruft Sanji durch das gesamte Schloss und hört auf einmal ein lautes Rumpeln von oben. Er blickt auf eine Wendeltreppe und klettert sie mühevoll hinauf. „Du kannst dich ruhig mal eher bemerkbar machen!! Jetzt antworte endlich! Zorro!“ der Schiffskoch erreicht endlich die letzte Stufe und sieht die zerschnittene Tür vor sich. Langsam durchquert er den Eingang und erkennt das blutige Schlachtfeld. Ohnmächtig landet der Cyborg neben Nami und Brook. Chopper, Robin und Lysop liegen verletzt und besiegt am Rand des Kampffeldes. Nur noch Law steht mit gezogenem Schwert noch auf seinen Beinen. „Ihr habt echt lange durchgehalten. Respekt. Aber jetzt sollten wir mal mit dem Kinderspiel aufhören und ernst machen, findest du nicht, Trafalgar?“ „Room!“ „Sensenhieb: Todesgottklinge!!“ Law kann seinen Augen nicht trauen, als Elysia seine Luftkuppel zerschneidet. Die Wucht schleudert Law gegen die dicke Tür. „Jetzt sind es nur noch wir zwei… Aber das wird nicht mehr lange so bleiben. Verabschiede dich schon mal von deinem erbärmlichen und unbedeutendem Leben!!“ Elysia hebt die Sense über ihren Kopf und springt in die Luft. Sie holt aus. „STIRB!!!“ Law kneift die Augen zusammen und wartet auf den Gnadenstoß. Es herrscht von einer Sekunde auf die andere Totenstille. Sein Herz macht sich mit schnellen Schlägen bemerkbar. ‚Ich lebe noch? ‘ verwundert öffnet er seine Augen für einen winzigen Augenblick. Eine warme Flüssigkeit tropft auf seine Wange. Er zuckt leicht zusammen und erkennt eine verschwommene Gestalt vor sich. Sie ist mit dem Rücken zu ihm gewendet. Wie ein Blitzschlag erkennt Law die Situation und reißt die Augen auf. Ruffy hält die Sense über seinem Strohhut mit seinen Händen auf. Blut läuft sein Handgelenk herunter und tropft auf Laws Gesicht. „I-Ich lasse nicht zu, dass du meine Freunde umbringst! Ich werde sie beschützen! Dafür habe ich schließlich zwei Jahre lang trainiert!!“ Ruffys Stimme wird immer lauter und fester, sein Blick klarer und entschlossener. Elysia springt überrascht zurück und kann ihren Augen kaum trauen. „Ich dachte, du wärst tot!!“ „Wenn ich in einem Kampf sterben sollte, wäre das für mich in Ordnung…“ beginnt der Strohhutträger und knackt mit den Knöcheln, „aber wenn du meine Freunde umbringen willst, werde ich dir das nie verzeihen!!!!!!“ Ruffy schlägt seinen Arm zur Seite. „Gear 2!“ „Strohhut…“ „Law. Unsere Allianz ist noch nicht gebrochen! Du kannst das ruhig mir überlassen!“ „Da wartet ja ganz schön viel Arbeit auf mich, wenn ich dich wieder zusammenflicken soll“, grinst Law schwach und schließt die Augen. „Shishishishishi! Tut mir Leid, Traffy“, lacht Ruffy widmet sich wieder seiner Gegnerin. „Glaubst du etwa, dass du mich besiegen kannst, nur weil du es willst?!“ „Nein. Der Wille allein reicht nicht. Aber du solltest mich nicht unterschätzen, Sensenfrau. Schließlich werde ich Piratenkönig.“ Das breite Grinsen in Ruffys Gesicht brennt sich in Elysias Erinnerungen fest. Kapitel 23: Der letzte Schlag! Ruffy gegen Elysia! -------------------------------------------------- „Du brauchst mir nicht helfen, dämlicher Süßholzraspler!“ „Tse! Du kannst ohne mich nicht einmal laufen, Schimmeldecke!“ „Du doch auch nicht mit deinem Schweizer-Käse-Bein!“ „Ach. Halts Maul, Kugelalge!“ Sanji beendet den Streit und trottet weiterhin mit Zorro durch die Gänge. Die beiden Chaoten stützen sich gegenseitig und versuchen wenigstens einigermaßen schnell durch das Schloss zu kommen. Mithilfe der Eisenstange kann sich der Smutje auf der rechten Seite abstützen, während er Zorro auf der anderen Seite unterstützt. Der Schwertkämpfer beruhigt sich ungewöhnlicher Weise schnell und sagt keine weiteren Kommentare. Eine ganze Weile lang gehen die zwei Piraten planlos durch die Flure, doch auf einmal hören sie ein lautes aber dumpfes Knallen vor ihnen.  „Na endlich haben wir sie gefunden“, sagt Zorro erleichtert und humpelt einen Schritt schneller. Sanji nickt und beeilt sich, sodass sie hinter der nächsten Ecke auch schon die große Tür erkennen hinter denen Nami und die anderen verschwunden sind.  „Danke.“ „Was?“ „Ich sagte, beeil dich!“ korrigiert sich Zorro schnell und öffnet die Tür. Zuvor… Der Kampf zwischen Elysia und Ruffy steigert sich immer weiter und die halbe Außenwand liegt schon in Trümmern, sodass der Mond mit seinen kalten Lichtstrahlen den Raum beleuchtet. Der Strohhut sprintet im Gear 2 auf den Samurai zu. „JET KANONE!!“ Ruffy trifft ins Leere und versucht es erneut. Wieder daneben. Nicht ein einziger Treffer findet sein Ziel. Keuchend bleibt Ruffy stehen und stützt sich auf seinen gebeugten Oberschenkeln ab. Elysia scheint noch recht fit zu sein und kommt ebenfalls zum Stillstand. „Nicht schlecht. Deine Bewegungen sind wirklich schnell, aber gegen mich hast du keine Chance!“ „Hör auf so große Töne zu spucken! Kämpf endlich mit mir, statt immer auszuweichen!“ schreit Ruffy wütend und streckt seinen Finger in ihre Richtung. Geduldig schließt Elysia die Augen und schwingt ihre Sense nach vorne. Das Mondlicht blitzt kurz an den scharfen Kante auf. „Sie greift nicht an...“ flüstert Ruffy zu sich selbst und wischt sich das Blut aus dem Mundwinkel. „Wie kann ich sie besiegen?“ ratlos blickt sich der Piratenkäpt’n um und sieht seine Kameraden bewusstlos auf dem Boden liegen. Adrenalin durchströmt seinen Körper. Wut brennt sich durch seine Adern und fließt mit seinem Blut. Sein kompletter Körper scheint zu pulsieren, sodass er seinen Herzschlag laut und hämmernd in seinen Ohren hören kann.  „AHHHHH!!! VERDAMMTER MIST!!“ brüllt Ruffy aus seiner Kehle und lässt seinen Emotionen freien Lauf. Wütend prescht er nach vorne und startet eine neue Angriffsfolge. Elysia springt nach oben, weicht aus und hält ihre Klinge schützend vor ihrem Körper. Ruffys Faust kollidiert mit Elysias Sense und plötzlich scheint für den jungen Piraten die Zeit stehen zu bleiben. Er spürt die glatte Oberfläche auf seinen Fingerknöcheln. Kälte. Fremde. Angst. Irgendwas scheint mit der Waffe nicht zu stimmen. Schnell reagiert der Schwarzhaarige und berührt mit beiden Händen die Klinge. Nicht nur sein Körper scheint zu pulsieren. Die gesamte Waffe scheint lebendig zu sein. Eine dunkle Aura geht von ihr aus. Elysia holt aus und kickt Ruffy nach hinten. Sie landen auf dem Boden und sehen ihren Gegenüber ernst an. „Was ist das für ein Ding?!“  „Ich bin erstaunt…Bis jetzt ist noch nie jemand hinter das Geheimnis meiner geliebten Waffe gekommen“, grinst Elysia boshaft und fährt mit ihren Fingern sanft über die scharfe Kante. Ruffys Augen verengen sich. „Ich nenne sie ‚Gevatter Tod‘. Eine verfluchte Sense, die Legenden zufolge einmal einem Shinigami gehört hat. Ein gewaltiger Kampf zwischen einem Menschen und einem Todesgott hat tausende von Opfer gefordert, doch der Mensch hat gewonnen und als Verdienst bekam er diese Waffe. Sie wird von Generation zu Generation weiter vererbt. Ein Werkzeug des Todes!“ „Verstehe… Dieses Ding hat eine gewaltige Kraft in sich verschlossen… ich dachte die ganze Zeit, dass du das wärst und nicht deine Waffe.“ „Hahahaha!! Willst du mal die wahre Kraft der verfluchten Sense sehen? Sie freut sich schon auf ein neues Opfer“, lacht die Rothaarige Frau und verstärkt ihren Griff. Plötzlich taucht ein seltsamer, schwarzer Rauch auf und schlängelt sich um ihre beiden Arme bis es den kompletten Körper eingehüllt hat. Sie öffnet ihren Mund und atmet den seltsamen Qualm mit einem tiefen Zug ein. Ruffy bleibt wie angewurzelt stehen und fühlt sich auf einmal so kraftlos. Sein Puls normalisiert sich wieder und seine Muskeln scheinen ihm nicht mehr zu gehorchen. Elysia hat nun den schwarzen Rauch in ihren Körper gesaugt und verharrt in ihrer Position. Sie reißt die Augen auf, die weder Pupille, Iris oder Glaskörper zu haben scheinen. Ruffy starrt in zwei schwarze Löcher. Ihre Hautfarbe wird dunkel und ähnelt einem tiefen Grauton. Die Adern pumpen schwarzes Blut durch ihren Körper. Nun verändert sich auch die Sense und leuchtet grell auf.  „Spüre die Kraft eines Todesgottes, Strohhut Ruffy!!! Niemand kann mich aufhalten!!! Ich kann den Tod besiegen! Ich kann jeden besiegen! Ich ganz allein!!!! UHAAAA!!!!!“ die verzerrte, tiefe Stimme brüllt durch das komplette Schloss und bringt es zum Beben. Große Steinklotze fallen auf den Boden und bringen Ruffy wieder zurück in die Realität. Seine Augen weiten sich, als er Elysia auf ihn zu rennen sieht. Im letzten Moment kann er sich zur Seite rollen. Plötzlich hat sich das Blatt gewendet und Elysia ist zur Angreiferin geworden. Nur mit viel Mühe und Kraft kann Ruffy den Attacken ausweichen. Sein Haki scheint blockiert zu sein. Irgendwas bringt ihn aus der Konzentration. Angst? Die Sense trifft ihn am linken Arm und schneidet sich ins Fleisch. Schmerzvoll schreit der Strohhutträger auf und drückt seine Hände auf die frische Wunde. Kurz bevor er auf dem Boden aufschlägt reißt er sich zusammen und landet auf den Füßen und prescht schnell nach hinten, um Abstand zu gewinnen. Eine Erinnerung taucht vor seinem geistigen Auge auf. „Jetzt reicht’s mir!!! Gear 2! Rüstungshaki!!“ der pinke Dampf umhüllt seinen verletzten Körper, seine Arme werden schwarz und sein Blick glasklar. . . . . Hey, weine nicht. Du bist doch ein Mann, oder nicht? A-aber…Shanks… dein Arm!!!! Es ist nur ein Arm. Das ist nichts. Ich bin nur froh, dass es dir gut geht.  „Shanks… du hast dein Leben für mich riskiert, um mich zu retten… Jetzt ist es an der Zeit, dass auch ich meine Freunde retten werde…“ . . . . Eines Tages werde ich eine Crew finden, die besser ist als deine! Ich werde den tollsten Schatz der ganzen Welt finden!! Und dann werde ich der König der Piraten sein!!  . . „Ich habe es dir versprochen… UND ICH HABE NOCH NIE EIN VERSPRECHEN GEBROCHEN!!! GUM GUM JET GATLIIIIING!!!!!!!“ „Stirb, Strohhut!“  Die beiden Angriffe treffen aufeinander und entladen sich. Ruffy presst die Zähne aufeinander und nimmt den Schwung seiner Attacke für einen letzten Schlag. Elysia holt mit ihrer Waffe aus. Seine Faust knallt wieder auf die grelle Waffe. „UHAAAAAA!!!!!“ Ein kleiner Riss zeigt sich auf der Klinge. Er teilt sich auf und gibt kleine, knirschende Geräusche von sich. Die Sense zerbricht in tausend Splitter. Elysias Verwandlung geht zurück. Ihre Augen starren überrascht und panisch auf die Faust des Piratenkapitäns. Mit einem gewaltigen Schlag schleudert Ruffy sie aus dem Schloss, hinaus in die Nacht.  „Ruffy!“ die Tür wird aufgestoßen und Zorro und Sanji betreten das Kampffeld. „Da bist du ja!! W-Was ist denn hier passiert?! Oh nein! Namilein! Robinchen!!“  „Hey Ruffy. Alles in Ordnung mit dir?“ Zorro geht langsam auf seinen Kameraden zu, der noch immer hinaus in den sternenbedeckten Himmel blickt. „Ruffy! Fang!“ ruft Sanji und wirft den Strohhut durch die Luft. Überrascht fängt der Schwarzhaarige seinen Schatz und mustert die Innenseite, bevor er ihn mit einem leichten Grinsen auf den Kopf setzt. „Alles in O-ord…nung…“ „Ruffy!“ Zorro fängt den bewusstlosen Jungen auf. „Wir sollten uns um Ruffy und die anderen kümmern.“ „Okay!“ Kapitel 24: Die Segeln werden wieder gesetzt! --------------------------------------------- „Room.“ Law zieht sein Schwert und wenige Augenblicke später sind die Körper der Strohhutpiraten in mehrere Teile zerschnitten. Der Chirurg schließt die Augen, um sich auf die kleinen Fremdkörper zu konzentrieren. Es dauert eine Weile aber schließlich schafft er es, die winzigen Chips aus den Körpern zu entfernen. Er wendet dieselbe Technik bei sich selbst an und endlich landen alle Chips auf einem kleinen Haufen im Gras. Schnell bastelt Law Ruffy und die anderen wieder zusammen, die noch immer erschöpft und verwundet vor dem Schloss liegen. „Danke, Traffy“, sagt der Käpt’n mit nur halb geöffneten Augen. Law lässt sich kaputt auf den Boden fallen und saugt die frische Luft in seine Lungen. Chopper beginnt mit der Behandlung seiner Freunde und gibt sich alle Mühe wach zu bleiben. Gerade als Chopper Zorro die letzten Bandagen angelegt hat, erreicht der erste Lichtstrahl der Morgensonne den Horizont und hüllt das Schloss in gelbliches Licht. Erleichtert atmet die Navigatorin auf und blickt auf das Meer, dass sich tief unter ihnen befindet. „Wir müssen von dieser komischen Pilzinsel verschwinden und unser Schiff finden.“ „Ich stimme Nami zu. Machen wir uns auf die Socken“, meint Franky und richtet sich langsam auf. Zusammen mit den anderen macht er sich auf den Weg zum See, wo noch die Marineschiffe vor Anker liegen. Keine Menschenseele zeigt sich, sodass sie sich in Ruhe umsehen können. „Und wie kommen wir nach unten?“ Lysop blickt fragend auf das wassergefüllte Loch. „Dahinten ist ein Turm. Wahrscheinlich kann man von dort aus das Wasser ablassen.“ Sanji deutet auf einen größeren Wachturm links von ihnen. Robin und Lysop betreten das leere Gebäude und schon wenig später spüren die anderen ein leichtes Beben. „Das Wasser geht zurück“, erkennt Zorro und sieht Robin und Lysop aus dem Turm laufen. Schnell hüpfen alle auf eines der Schiffe und lassen sich nach unten transportieren. Ganz in der Nähe des Schlosses… „Wir haben Elysia und die anderen gefasst. Aber uns ist jemand zuvor gekommen“, erklärt der Mann in seine Teleschnecke. „Wer ist es denn dieses Mal?“ hört man aus der Teleschnecke. Ein zufriedenes Grinsen zieht sich durch das Gesicht des Mannes. „Dein Sohn scheint sich auf Utopia ganz schön ausgetobt zu haben.“ „Haha. Ist das so? Dann gibt es für euch dort nichts mehr zu tun. Ihr könnt abreisen.“ „Verstanden, Dragon.“ „Ach und Sabo…“ „Hm?“ „…schon gut. Es ist nichts.“ „Okay. Wir machen uns jetzt auf den Weg.“ Eine Stunde später, auf der Thousand Sunny… „Saaaanjiii!!! Ich hab Hunger!“ „Ich auch!“ „Au ja!“ „Futter!!!“ fröhlich grinsen Ruffy, Lysop und Chopper zur Tür der Kombüse. Sanji lehnt sich am Türrahmen an und mustert die drei Chaoten. Franky kommt umgezogen aus der Jungenkajüte und gesellt sich zu seinen Freunden. „Sanji macht Futter! Sanji macht Futter!“ singen sie vergnügt, sodass Zorro seinen Schlaf beenden muss und in die Runde blickt. Robin und Nami sind duschen gegangen und Law mustert die anderen mit seinem ernsten Blick von der Reling aus. Brook freut sich über die entspannte Stimmung und holt seine Gitarre raus. „Yohohohoho! Ein großes Festessen für diesen wunderschönen Morgengrauen!“ „Ist ja schon gut. Ich guck mal, was ich für euch zaubern kann“, sagt Sanji mit einem Lächeln auf den Lippen und verschwindet in seiner geliebten Küche. „Wirf mal den Alkohol runter, Küchenschabe!“ „Es ist 7 Uhr morgens, du Schimmelbefall! Du kriegst nix zu saufen!“ brüllt Sanji aus der Kombüse. „Tse. Spielverderber.“ „Oh Mann, ich halt‘s nicht mehr aus! Ich brauch was zwischen die Zähne!“ ruft Ruffy und stürmt die Treppe nach oben. „Du musst dich noch ausruhen Ruffy! Komm zurück!“ panisch läuft der kleine Elch seinem Käpt’n hinterher und auch Lysop kann sein Magenknurren nicht mehr ignorieren. Doch kurz nachdem alle Drei hinter der Tür verschwunden sind, knallt es laut und Ruffy, Chopper und Lysop landen vermöbelt wieder auf der Wiese. „Ihr lernt es nicht, oder?“ seufzt Franky und verschränkt die Arme vor seiner Brust. „Hey Traffy! Du kannst doch mit deiner Kraft was zu Futtern holen, oder?!“ sabbernd starrt der Schwarzhaarige auf seinen Verbündeten. Law blickt weiterhin ernst vor sich hin und scheint in Gedanken zu sein. „Vergiss es, Ruffy. Der Typ macht das nicht. Der ist dafür zu feige“, provoziert ihn Lysop und zieht Ruffy wieder zurück. „Uha!“ Chopper schreit plötzlich auf und fällt auf den Boden. „Chopper!“ Lysop und Ruffy blicken auf ihren Kameraden. Der kleine Elch wurde von etwas Schwerem auf den Boden gedrückt. Eine fette Fleischkeule. „Wahnsinn!! Fleisch!!“ Ruffy schnappt sich die Keule und beißt ein großes Stück ab. „Ich will auch was!“ die anderen laufen auf ihren Käpt’n zu und kämpfen um das plötzlich aufgetauchte Essen. „Hey!! Wer war das?!“ hört man dumpf aus der Küche rufen. Die Piraten achten gar nicht auf den wütenden Smutje und kloppen sich weiter wie hungrige Tiere um das Essen. „Und Sake?“ kommt es plötzlich von Zorro, der sich neben Law gesellt hat, der bis jetzt seine Miene nicht geändert hat. Stumm hebt er seine Hand und wenige Sekunden später hält der Schwertkämpfer seinen geliebten Alkohol in der Hand. „Daran könnte man sich gewöhnen.“ Zufrieden nimmt Zorro einen tiefen Schluck und blickt auf das Meer hinaus. „Wow!! Habt ihr das gesehen?!!“ ruft Ruffy und zeigt mit dem Finger nach oben. Law und Zorro drehen sich zur Wiese und mustern den Himmel auf der anderen Seite des Schiffes. „Hast du was gesehen?“ „Ich bin mir ganz sicher, dass ich gerade eine große Flamme gesehen habe, die ganz plötzlich aufgetaucht ist!“ strahlt er und blickt gebannt auf den Horizont. „Eine große Flamme? Ein Vulkan?“ „Nein. Ich glaube ich weiß schon, was es war…“ ruhig lächelt er vor sich hin. Seine Augen blitzen kurz auf. „Lysop! Haben wir noch einen von deinen Feuerwerkskörpern?“ „Was? Äh…ja, haben wir!“ „Wir müssen sie abfeuern! Los! Schnell!“ „Was ist denn los, Ruffy?“ Franky blickt ihn verwundert an. „Ich muss ihm antworten!“ „Hier ist die letzte Rakete!“ „Danke, Lysop! Kannst du sie anzünden?“ „Nichts leichter als das!“ der Kanonier schnappt sich ein Feuerzeug und zündet die Lunte an. Wie ein Pfeil schießt die Rakete in die Luft und explodiert in bunten Farben über der Sunny. „Wow! Wie schön“, staunt Chopper und betrachtet die hinabfallenden Funken, die schließlich ganz erlöschen. „Was zum Henker macht ihr da?!! So findet uns die Marine doch in Handumdrehen!“ wütend stapft Nami auf die jungen Männer zu und verpasst jeden von ihnen eine fette Kopfnuss. „Aua! T-tut mir Leid, Nami…“ „Was habt ihr euch dabei gedacht?!“ „Essen ist fertig!“ „Wuhuu! Futter!!“ „Bleibt stehen! Hört mir gefälligst zu!“ „Komm Nami. Wir sollten auch frühstücken gehen“, Robin klopft aufmunternd ihrer Freundin auf die Schulter, die mit einem genervten Stöhnen die Treppe nach oben geht und in der Kombüse verschwindet. „Erinnere mich daran, dass Ruffy nie wieder die Zeitung in die Hände bekommen darf. Sonst kommen wir nachher von Meteoriten zu Spukhäusern und explodierten Vulkanen!“ Nami setzt sich auf einen der Stühle und trinkt einen Schluck Kaffee. „Klingt doch interessant. Da fällt mir ein, dass ich letztens etwas über eine Geisterinsel gelesen habe, die-“ „Robin!!“ „Eine Geisterinsel?“ Ruffy blickt die beiden Frauen mit vollem Mund an. „Genau, Käpt’n. Die Insel heißt-“ „ROBIN!! Tu mir das nicht an!“ „Das klingt cool!! Wir sollten dahin segeln! Bestimmt gibt es dort ganz viele Monster und Fallen!“ lacht der Strohhutträger und schlingt sein Essen runter. Nami entgleisen die Gesichtszüge. „Dann haben wir einen neuen Kurs, Leute!! Auf geht’s zur Geisterinsel!!“ „AYE!“ „Womit habe ich das verdient…“ ---Ende--- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)