Weil ich das Ende vorher nicht kannte 5/7 von FALL_Fanell (Conan-DGB / Dein Gesicht in meiner Erinnerung bleibt gleich) ================================================================================ Antwort ------- 4. Geschenk : Antwort Natürlich freute ihn das, keine Frage. Doch es stimmte ihn auch etwas traurig. Wollte sie Shinichi so schnell vergessen, nur, um besser darüber hinweg zu kommen? Oder wollte sie die Zeit einfach nur nicht allein verbringen? Kikan nickte. Sah sie noch etwas verwirrt an, lächelte dann aber ebenfalls und setzte sich auf. Ran kam näher zu ihm heran und lehnte sich gegen ihn, als würde sie sich vor Müdigkeit nicht mehr halten können. "Ich würde mich freuen, wenn du mir etwas schenkst.". Ran umklammerte seinen Arm und vergrub ihr Gesicht im Stoff seiner Jacke. Sie fing an zu schluchzen und nur einen Augenblick später konnte Kikan erkennen, wie sie wieder um ihn weinte. Dann war es nicht, um ihn zu vergessen, sondern, um sich an ihn zu erinnern. Hatte sie nicht gesagt, sie würde in Kikan's Gesicht immer Shinichi sehen? Demnach wollte sie ihm etwas schenken, weil sie wusste, dass sie damit auch Shinichi etwas gab. Ran hatte sich wieder beruhigt und zusammen mit Kikan ging sie zurück zur Klasse. Die Stunde war inzwischen vorbei, doch alle verstanden es, dass sie nicht mehr dagewesen sind. Der Teig von Ran war auf die anderen Mädchen verteilt worden, da man ihn nicht lagern konnte. Doch es störte sie nicht, sicher hatte sich Sonoko das meiste davon genommen und hatte sehr viel mehr Kekse gebacken, als sie eigentlich vorgehabt hatte. Doch die Hälfte der gebackenen Kekse gab sie dann Kikan, damit der sie Ran zukommen ließ. Die meisten waren rund, aber auch viele Sterne hatte sie gebacken. Herzen waren nur wenige dabei. Obwohl Sonoko immer so unbeschwert war, wusste sie doch, was sie tun musste, um einem Freund Trost spenden zu können und genau das hatte Ran jetzt dringend nötig. Dabei war das Ereignis schon ein paar Tage vorbei und noch immer war sie nicht besonders gut drauf. Er gab ihr die Kekse noch am gleichen Tag, doch noch einmal sah er sie dann an diesem Tag nicht. Sie hatte sich wieder zu Hause ans Fenster gestellt und beobachtete das Geschehen vor der Detektei. Kogorô war in letzter Zeit kaum Zuhause, noch immer arbeitete er an dem Fall, den der Inspektor ihm aufgegeben hatte. Das Kind das verschwunden war und noch immer nicht wieder aufgetaucht. Auch die nächsten Tage war er noch damit beschäftigt und kam kaum dazu, sich mit Ran zu beschäftigen. Doch sie nahm es ihm nicht übel. Sie bewunderte ihn doch trotzdem, egal, wer nun das alles gelöst hatte. Es fiel ihm auch auf, dass sie wieder fröhlicher geworden war, seit dieser Junge bei ihr gewesen ist. Sie lächelte jetzt sogar immer, wenn er abends nach hause kam und kümmerte sich wieder liebevoll um die wenigen Pflanzen, die sie im Haus hatten. In den letzten Tagen, hatte sie diese etwas vernachlässigt. Sie stand still und stumm an die Mauer gelehnt, die das große Tor der Schule hielt. Sie wartete. Wartete auf ihn, dass er endlich auch Schluss haben und sie wieder begleiten würde. Da kam er auch. Mit ein paar anderen Jungs kam er an ihr vorbei, doch mit dem Rücken zu ihr, er nahm sie nicht wahr. Sie sah ihm noch kurz hinterher, doch dann machte sie auf sich aufmerksam. "Kyuu-kun ... ". Er drehte sich um, achtete noch auf diesen Namen, doch er reagierte nur wirklich darauf, wenn er sicher war, dass er sich oder andere nicht gefährdete, wenn er es tat. Langsam ging er zu Ran zurück, achtete aber auf seine Umgebung, dass sonst keiner mitbekommen hatte, dass er auf den Namen reagiert hatte. Sie sah ihn direkt an. "Heute ist ... heute ... ". Sie stammelte irgend etwas vor sich hin, wusste nicht genau, was sie eigentlich sagen wollte. Doch sie fasste sich auch wieder, als sie in die rostroten Augen Kikan's sah. Sie erinnerten an Shinichi, doch die Farbe wandte auch von ihm ab. "Kommst du mit zu Shinichi?". Er nickte, konnte gar nicht anders und folgte ihr dann auf den Friedhof, auf dem er wohnte. Kaum bogen sie in den Weg ein, auf dem er war, schon drehte sie sich strahlend zu Kikan um und zeigte ihr schönstes Lächeln. Kikan sah sie nur erstaunt an. Sie war so fröhlich, so unbeschwert. Sofort wandte sie sich wieder zu dem Grab Shinichi's und lief darauf zu. Mit einem Elan, wie er ihr nie zugetraut hatte. Selbst in dieser Form gab Shinichi ihr ihr Lächeln und machte sie glücklich. Sie kniete sich davor und sah sich dann um. Die Blumen, die sie gekauft hatten, wechselte sie mit denen aus, die in der Vase standen und schon stark verblüht waren. Es war auch noch zu kalt für Blumen. In die kleine Schachtel tat sie wieder die Briefe, die sie am Morgen aus dem Spint genommen hatte. Während der Stunden hatte sie diese gelesen und nun bekam sie Shinichi. "Kikan-kun ist supernett. Wieso hast du mir nie erzählt, dass er so nett ist? Du magst ihn auch oder? Dann hast du ja nichts dagegen, wenn ich mich ihm etwas annehme?". Kikan beobachtete sie von etwas weiter, dort, wo sie ihn so angelächelte hatte, war er stehengeblieben und hatte sich nicht vom Fleck gerührt. Trotzdem hörte er alles, was sie sagte. Natürlich fragte er sich ein wenig, was sie mit dem letzten Satz gemeint hatte. Sie legte ein großes Schokoladenherz vor die Schachtel und drückte es ein wenig in die Erde. Dann steckte sie ein kleines Räucherstäbchen an, das sie in die Erde zu den anderen steckte. Sie faltete die Hände vor der Brust und schloss die Augen. Das nutzte Kikan und stellte sich rasch neben sie. Er schloss ebenfalls die Augen und faltete die Hände. Plötzlich stand Ran unerwartet auf und stellte sich neben Kikan. Sie sah ihn lächelnd an und wartete darauf, dass er die Augen wieder öffnen würde. Als er es tat, fing sie an, in ihrer Tasche zu kramen. Kikan beobachtete sie dabei, als sie ein kleines Päckchen herausholte, das sie Kikan reichte. "Du sagtest ja, du würdest dich freuen, wenn ich dir etwas gebe.". Er nahm das Päckchen an sich und bedankte sich, doch zu mehr kam er nicht. Sie drehte sich um lief so schnell davon, wie sie konnte. Er folgte ihr nicht. War sich sicher, das wäre besser für sie. Statt dessen sah er auf das Päckchen und öffnete es dann vorsichtig, hatte Angst, etwas zerbrechen zu können. Darin war, in durchsichtige Folie eingewickelt, ein kleines Herz mit der, in Hiragana geschrieben, Aufschrift : ,Aishiteru'. Er sah noch einmal kurz zu Shinichi, von dem er sich sicher war, dass er sie beobachten würde. Wusste er, was sie geschrieben hatte? Kannte er die Gefühle, die sie ihm entgegenbrachte? Sie hatte es ihm einmal erzählt, doch wusste sie nicht, dass er es gewesen ist. Als Kikan auf den Stein sah, konnte er ihn sehen. So, wie er immer aussah, wenn er wusste, was Ran gerade dachte und auch wusste, dass sie es ernst meinte. Doch das Bild hielt sich nicht lange. Es verschwand schnell wieder. So plötzlich, wie es gekommen war. Er lächelte und kehrte um, ging langsam den eigenen Heimweg. Seit dem Tag, an dem Shinichi verstarb, hatte er keine Aufträge mehr bekommen. War die Organisation so fair und ließ ihm Ruhe, weil sie wussten, dass dieser Junge ein Freund von ihm gewesen ist? Natürlich hatte es groß in der Zeitung gestanden, dass Kudô wieder aufgetaucht war, obwohl er nur noch tot geborgen werden konnte. Die Mediziner hatten auch den richtigen Todeszeitpunkt festgestellt. Sechs Stunden, bevor er von einem unbekannten in einer Bahnstation abgegeben wurde. Dieser Junge wurde nie wieder gesehen. Kein Wunder, er lief seelenruhig einfach durch die Straßen. Ein Passant, der ihn erkennt hätte, würde es zwar melden, doch noch hatte niemand herausgefunden, wo er wohnte. Man konnte ihn also nicht wiederfinden. Dabei war es ganz einfach. Wo sollte er schon wohnen, wenn er als Mitarbeiter bei der gefährlichsten Organisation arbeitete? Als MIB hat man kein Zuhause. Kein richtiges zumindest. Man hatte natürlich ein kleines Zimmer in dem Stützpunkt, von dem aus man kontaktiert wurde, doch ein richtiges Zuhause, das hatte man nicht. Wo also würde jemand wohnen, der dort arbeitete und dessen bester Freund, der ein riesiges Haus besaß, verstorben war? Er blieb stehen und sah auf das Schild, das neben dem großen Tor hing. Den Schlüssel hatte er noch immer. Ursprünglich hatte er diesen vom Professor von nebenan bekommen, doch Ran hatte am Schluss entschieden, dass er bleiben durfte. Seitdem wohnte er dort. Manchmal aber fragte er sich, wie es dieser Junge ausgehalten hatte, dieses riesige Haus allein zu bewohnen. *** www.welcome-home.de.vu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)