Liebe ohne Grenzen von InuKa93 ================================================================================ Kapitel 2: Ankunft auf der Erde und Rettung in letzter Sekunde -------------------------------------------------------------- Nach einer Stunde trafen sich alle im Tempel, der direkt an den Mondpalast grenzte. Er wurde von fünf großen, weißen Säulen getragen. Das Dach bestand aus einer Kuppel und auf der Innenseite waren Bilder vom Sonnensystem zu sehen. Alle Planeten waren abgebildet, genauso wie die Sonne und der Mond. Königin Serenity stellte sich in die Mitte des Tempels. Die Prinzessin und die Sailorkriegerinnen standen noch am Eingang des Tempels und bestaunten diesen. Es war das erste Mal für sie, dass sie den Tempel von innen sahen. "Bitte, kommt näher!", forderte die Königin die anderen mit einem Lächeln auf. Sie musste über die erstaunten Gesichter der Mädchen schmunzeln. "Dies ist der heilige Tempel des Silberjahrtausends. Er ist schon mehrere Jahrhunderte alt und ist der Stützpunkt unseres Palastes. Hier wären wir vor eventuellen Angriffen geschützt, da der Tempel durch einen unsichtbaren Schutzschild umgeben ist." Prinzessin Serenity und auch ihre Leibgarde hörten den Worten der Königin aufmerksam zu. "Ihr werdet den Sailor-Teletransport benutzen, um auf die Erde zu gelangen." "Verzeiht meine Frage, Eure Majestät? Aber wir wissen doch gar nicht, wo wir genau hin müssen!? Wie sollen wir denn da den Teletransport verwenden?" Sailor Merkur trat einen Schritt nach vorne und sah ihre Königin fragend an. Auch bei den anderen hatte sich ein fragender Blick im Gesicht abgebildet. "Seid unbesorgt! Auf der Erde gibt es einen Platz, von dem ein Signal gesendet wird. Wenn ihr euren Teletransport aktiviert, werdet ihr automatisch dorthin geführt. Dieser Platz ist relativ abgelegen. So braucht ihr also auch keine Angst haben, dass euch jemand entdecken könnte." Königin Serenity machte eine kurze Pause und wendete sich dann an ihre Tochter. "Serenity! Der Platz, auf dem ihr landen werdet, ist zwar ablegen, aber trotzdem wird er wie dieser Tempel von einem unsichtbaren Schutzschild umgeben, der verhindern soll, dass Unbefugte sich auf der Erde ausbreiten können. Es kann also jeder diesen Platz betreten, aber ohne die nötige Macht kann keiner ihn verlassen." Die Prinzessin bekam große Augen. Sie wusste nicht so genau warum, aber die Erklärung ihrer Mutter machte ihr irgendwie Angst. "Aber Mutter! Was ist, wenn das Schutzschild uns nicht passieren lässt? Schließlich sind wir keine Erdenbewohner!" "Ihr müsst auch keine Erdenbewohner sein, um diesen Platz verlassen zu können. Um die nötige Macht freizusetzen, musst du folgende Worte sagen. Du blauer Planet, Erde, ich rufe dich! Öffne das Tor zu deiner Vielfalt und Pracht! Danach könnt ihr den Platz ohne weitere Bedenken verlassen. Doch bevor ihr dies tut, müsst ihr euch noch in normale Menschen verwandeln. Denn schließlich darf niemand eure wahren Identitäten kennen." Königin Serenity streckte ihre Hände aus und schloss ihre Augen. Plötzlich bildete sich ein strahlendes Licht in ihren Händen. Als es wieder verschwand, konnten die Mädchen fünf verschieden farbige Füller in den Händen ihrer Königin entdecken. "Was ist das?", fragte Sailor Jupiter neugierig. "Mit diesen Zauberfüllern könnt ihr euch in jeden beliebigen Charakter verwandeln, den ihr möchtet. Aber ihr dürft sie nur in Notfällen verwenden!" Jede Sailorkriegerin bekam einen Zauberfüller in der gleichen Farbe wie ihre Kleidung. Prinzessin Serenitys Füller war rosa und hatte am oberen Ende noch einen kleinen roten Diamanten eingebettet. "Serenity! Bitte stelle dich in die Mitte des Tempels!" Die Prinzessin tat, was ihr aufgetragen wurde. "Sailorkriegerinnen! Ihr stellt euch bitte um Serenity und fasst euch an den Händen!" Auch die vier Mädchen befolgten den Befehl ihrer Königin. "Nun schließt eure Augen und vereinigt eure Kräfte!" Alle Sailorkriegerinnen sowie Prinzessin Serenity schloßen ihre Augen und konzentrierten sich. Die Auren der fünf Mädchen veränderte sich und um jede von ihnen erschien ein strahlendes Licht. Fünf farbige Lichtsäulen schoßen nach oben und von einer auf die andere Sekunde waren sie verschwunden. Zurück blieb Königin Serenity, die ihren Blick nach oben gerichtet hatte. Sie hoffte, dass alles gut verlaufen würde. Binnen weniger Sekunden kamen Prinzessin Serenity und ihre Leibgarde auf der Erde an. Die Auren der Mädchen wurden wieder normal und langsam öffneten sie ihre Augen. "Es hat geklappt! Wir sind tatsächlich auf der Erde!" "Hast du etwa daran gezweifelt, dass es funktioniert, Venus?" Sailor Mars sah ihre Mitgefährtin belustigt an. "Aber nein, natürlich nicht, Mars. Ich bin nur so erstaunt, dass wir jetzt wirklich auf der Erde sind. Schließlich ist es für uns alle das erste Mal." Serenity hatte der Unterhaltung zwischen ihren Freundinnen nur noch teilweise zugehört. Viel mehr galt ihre Aufmerksamkeit der traumhaften Aussicht, die sich ihr bot. Von dem Platz aus, der sich etwas abgelegen und auf einem Hügel befand, konnte man auf eine wunderschöne Landschaft blicken. Die Prinzessin war von diesem Anblick fasziniert. Überall konnte sie saftig grüne Wiesen mit vielen verschiedenen Blumen, die wie bunte Farbtupfer aussahen, entdecken. Auch einzelne kleine Seen konnte sie erkennen. "Das Grün der Wiesen und auch die Farben der Blumen sehen viel kräftiger aus, als bei uns auf dem Mond. Alles scheint zu Strahlen. Selbst die Seen wirken anders. Als wenn man kleine Diamanten eingesetzt hätte. Es sieht alles so wunderschön aus! Die junge Frau war so von dem Anblick der Natur verzaubert, dass sie gar nicht die Rufe von Sailor Merkur bemerkte. Erst als sie ihre Prinzessin an der Schulter berührte, wurde diese wieder in die Realität zurückgeholt. "Oh, tut mir Leid, Merkur! Ich habe dich nicht gehört. Was wolltest du?" "Wir wollten uns auf den Weg machen, Prinzessin. Seid Ihr bereit?" Sailor Merkur schenkte ihrer Prinzessin ein freundliches Lächeln, was diese auch erwiderte. "Ja! Es kann losgehen." Serenity trat wieder in den Kreis, den ihre Kriegerinnen wieder gebildet hatten. Sie holte ihren Zauberfüller heraus und die anderen taten es ihr gleich. Alle streckten ihre Zauberfüller in die Luft und riefen gemeinsam: "Macht des Mondes! Verwandle uns in normale Mädchen!" Jedes Mädchen wurde in ein gleißendes Licht gehüllt. Das weiße Kleid von Serenity und auch die Uniformen der Sailorkriegerinnen wichen gewöhnlicher Kleidung. "Wow, das sieht gar nicht mal so schlecht aus!" Sailor Venus sah an sich herunter. Sie trug ein orangefarbenes Kleid, das unten am Saum und an den Trägern mit kleinen cremefarbenen Rüschen besetzt war. Dazu trug sie passende Flip Flops. Auch die anderen Mädchen waren mit ihren Outfits zufrieden. Sailor Merkur trug eine dunkelblaue dreiviertel Jeans und ein hellblaues Top; Sailor Jupiter hatte eine schwarze Leggins und ein dunkelgrünes Neckholder-Top an; Sailor Mars trug einen dunkelblauen Jeansrock, der ihr bis zu den Knien ging, und dazu hatte sie ein rotfarbenes T-Shirt an. "Die Farben sind auch die gleichen wie bei unseren Uniformen." "Stimmt! Du hast Recht, Merkur! Das ist mir gar nicht aufgefallen." Sailor Jupiter lachte verlegen und die anderen stimmten in das Lachen mitein. Plötzlich verstummte das Lachen und alle Blicke richteten sich auf Serenity. Diese hatte sich die ganze Zeit, seit sie sich verwandelt hatten, vor dem großen Wandspiegel begutachtet. Sie trug eine weiße dreiviertel Leggins und ein rosafarbenes Oberteil. Am Dekolleté war eine Schleife befestigt und das untere Ende des Oberteils erinnerte an ein Kleid. Weiße Ballerinas trug sie an ihren Füßen. "Prinzessin! Euer Outfit steht Euch wirklich ausgezeichnet." Serenity wurde bei den Worten von Sailor Venus ganz verlegen. "Danke, Venus! Aber eure Outfits sehen auch sehr gut aus." "Dann können wir uns ja jetzt ohne Bedenken unter die Erdenbewohner mischen. So wird uns jedenfalls keiner als Mondbewohner identifizieren können." "Bestimmt nicht, Jupiter. Aber über eine Sache müssen wir uns noch Gedanken machen." Alle Blicke richteten sich auf Sailor Mars. "Ach ja? Über was denn, Mars?", fragte Sailor Jupiter ihre Freundin. "Wie unsere Namen sind. Hier auf der Erde können wir ja schlecht unsere Kriegernamen verwenden. Dann würde ja gleich jeder wissen, wo wir herkommen." Darauf hatte Sailor Merkur natürlich sofort eine Antwort parat. "Wir benutzen einfach unsere Geburtsnamen. Bevor wir zu Sailorkriegerinnen auserwählt wurden, hatten wir doch ganz gewöhnliche Namen." Mars, Jupiter und Venus fassten sich mit einer Hand an die Stirn. Wie konnten sie das nur vergessen? "Ach, Merkur! Was würden wir nur ohne dich machen?" Bei den Worten von Sailor Venus bekam die Kriegerin des Wassers einen roten Schimmer auf den Wangen. Ihr war es einfach unangenehm, wenn ihr jemand ein Kompliment machte. "Und wie soll ich mich nennen?", erkundigte sich Serenity bei ihrer Leibgarde. In ihrer Stimme schwang ein leichter Unterton von Traurigkeit mit. Sie mochte zwar ihren Namen, aber als Prinzessin des weißen Mondes musste sie äußerst vorsichtig sein. Und wenn ihre Freundinnen sie mit ihrem richtigen Namen ansprechen würden, dann würde jeder Erdenbewohner wissen, wer sie wirklich ist. Doch das musste sie auf jeden Fall verhindern! Nur wie sollte sie sich nennen? Plötzlich hatte Mars eine Idee. "Wartet mal! Mir ist gerade etwas eingefallen! Die Königin hat mir mal erzählt, dass sie damals, als die Prinzessin noch klein war, oft "Bunny" zu ihr gesagt hat. Sie soll wohl fast jeden Tag mit den Hasen des Gärtners im Garten gespielt haben und deshalb der Kosename." "Stimmt! Jetzt wo du es sagst, Mars. Daran kann ich mich erinnern, dass meine Mutter mich so genannt hatte. Manchmal hat sie mich mit diesem Namen sogar geändert. Aber ich werde diesen Namen verwenden. Er erinnert mich an meine Kindheit." Nachdem nun alles geklärt war, konnten sich die fünf Mädchen auf den Weg machen. Doch bevor sie den Platz endgültig verließen konnten, sprach Prinzessin Serenity die Worte, die ihre Mutter ihr vor der Abreise gesagt hatte. Du blauer Planet, Erde, ich rufe dich! Öffne das Tor zu deiner Vielfalt und Pracht! Nun konnten sie ohne weitere Bedenken ihren Weg fortsetzen. Der Himmel war strahlend blau und kein einziges Wölkchen war zu sehen. Die Sonne sendete ihre warmen Strahlen hinab auf die Erde und die Mädchen genoßen diese angenehme Wärme auf ihrer Haut. "Das Wetter hier ist wirklich wunderbar. Ich kann mich nicht erinnern, dass es auf dem Mond schon mal so warm war." "Psst! Minako! Wir sollten jetzt erstmal nicht mehr über den Mond reden. Was ist, wenn uns jemand hört?" Merkur hatte mit Absicht den Geburtsnamen von Venus verwendet und auch die Lautstärke ihrer Stimme hatte sie bewusst verringert. "Ja, tut mir ja Leid! Aber hier ist doch weit und brei kein Mensch zu sehen. Wer sollte uns denn bitte hören?" "Auch wenn wir im Moment noch keinen Menschen gesehen haben, sollten wir trotzdem aufpassen, was wir sagen." "Okay, ich habe es ja verstanden, AMI!" Den Namen ihrer blauhaarigen Freundin betonte Minako bewusst, um sie etwas zu necken. Doch diese ging auf die kleine Stichelei nicht ein. Serenity genoß den Ausflug in vollen Zügen. Sie wusste gar nicht, wo sie zuerst hinschauen sollte. Überall gab es etwas anderes zu bewundern. Links von ihr sah sie viele großgewachsene Bäume, an denen wunderschöne Blüten zu sehen waren. Rechts von ihr erstreckte sich eine riesengroße Blumenwiese. Etwas weiter hinten konnte sie einen großen See ausfindig machen. Mitten in ihrer Bewegung hielt sie inne, denn zwei Gestalten, die Serenity am See entdeckte, weckten ihre Aufmerksamkeit. Ohne weiter darüber nachzudenken, lief sie zu dem großen See, um sich die zwei Gestalten genauer anzusehen. Dafür musste sie quer über die Blumenwiese laufen. Die anderen bemerkten das plötzliche Verschwinden ihrer Prinzessin nicht. Diese waren gerade in eine Unterhaltung vertieft. Kurz vor dem See hielt Serenity an. Nun stand sie nur noch wenige Meter vor den Gestalten. Bei diesen handelte es sich um zwei Pferde. Doch diese schienen die Blondine noch nicht bemerkt zu haben. Serenity wusste nicht, was das für Geschöpfe waren, da sie auf dem Mond bisher noch keine Pferde gesehen hatte. Aber sie konnte sich denken, dass es Tiere sein mussten. Serenity nahm sich vor, ihre Mutter nach solchen wunderbaren Geschöpfen zu fragen. Serenity wollte noch etwas näher zu den Pferden gehen. Doch plötzlich trat sie auf einen Zweig, der in der Mitte zerbrach. Durch dieses Geräusch wurden die Pferde aufgeschreckt und hoben ihre Köpfe. Als sie Serenity erblickten, fingen sie an zu wiehern und ihre Vorderhufen streckten sie nach oben. Die junge Frau schreckte zusammen und trat wieder einen Schritt zurück. Jetzt bekam sie es etwas mit der Angst zu tun, da sie nicht wusste, was auf einmal los war. Die Pferde wurden immer aufgeregter und Serenity wich noch einen Schritt zurück. Plötzlich verlor sie das Gleichgewicht und fiel nach hinten, da sie über einen herausragenden Stein stolperte. Sie landete auf ihrem Po und mit ängstlichen und weit aufgerissenen Augen blieb sie wie erstarrt sitzen. Die zwei Pferde hatten sich immernoch nicht beruhigt. Serenity wollte nach ihren Kriegerinnen rufen. Aber sie hatte das Gefühl, als ob ein Kloß in ihrem Hals stecken würde. Ihre Kehle fühlte sich staubtrocken an. Doch sie wollte es wenigstens versuchen. "Hil... Hilfe!" Ihre Stimme war nicht lauter als ein Flüstern. So würde sie ihre Leibgarde garantiert nicht hören können. Mit aller Kraft probierte sie es noch mal und diesmal schaffte sie es auch lauter zu rufen. "HILFE!" Durch diesen Ruf wurden die Pferde noch mehr aufgeschreckt. Mit einem letzten lauten Wiehern setzten sich die Tiere in Bewegung. Genau in die Richtung, in der Serenity sich befand. Doch diese war immernoch viel zu gelähmt, um sich aufzurichten und aus dem Weg zu gehen. Nur noch wenige Zentimeter trennten Serenity und die Pferde. Die junge Frau kniff ängstlich ihre Augen zu. Sie wusste, dass ihre Kriegerinnen es nicht rechtzeitig schaffen würden sie zu retten. Und sonst hatte sie keinen weiteren Menschen hier gesehen. "Das ist mein Ende." Dieser Gedanke schoss ihr durch den Kopf, als sie plötzlich zwei Arme spürte, die sie an einen starken Körper pressten. Zuerst dachte sie, dass es Sailor Jupiter wäre. Aber als sie spürte, wie kräftig der Körper war, an den sie gedrückt wurde, verwarf sie diesen Gedanken wieder. Außerdem drang ihr der Duft von Rosen und Schokolade in die Nase. Serenity hatte immernoch ihre Augen geschlossen. So konnte sie also nicht sehen, wer sie gerade im Arm hielt und anscheinend auch gerettet hat. "Ist alles in Ordnung mit dir?" Eine tiefe und männliche Stimme drang an Serenitys Ohr. Im Inneren der Prinzessin breitete sich eine wohlige Wärme aus und auch eine Gänsehaut bildete sich auf ihrer Haut. Ganz langsam öffnete sie ihre Augen. Sie blickte direkt in zwei tiefblaue Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)