Eine kleine Überraschung.... :) von Morgenlicht ================================================================================ Kapitel 1: 9:32 Uhr ------------------- April lag mit offenen Augen in ihrem Bett und starrte zur Decke. Sie konnte es immer noch nicht so ganz glauben… Heute war der 24.12.2024 und damit auch endlich Heilig Abend. Schon so lange hatte sie auf diesen Abend gewartet, dass sie einfach nicht glauben konnte, dass es nun so weit war. Wieso sie so aufgeregt war und sich schon so sehr darauf freute? Nun, das hatte einen ganz einfach Grund: Sie würde diesen Abend nicht nur mit ihrer Familie, sondern auch mit Taylor Gordan verbringen. Ihrem Freund. Sie war schon seit Ewigkeiten in ihn verliebt gewesen, bevor sie mit ihm zusammen kam, er war, ist und bleibt immer ihre große Liebe und sie konnte sich bereits jetzt, nach so kurzer Zeit, schon kein leben ohne ihn mehr vorstellen. Direkt am Anfang dieses Jahres war das passiert, dass sie immer für unmöglich gehalten hatte. Aus heiterem Himmel war er eines Tages aufgetaucht und hat ihr seine Liebe gestanden. Seit diesem Tag waren sie nun schon ein Paar… Sie konnte immer noch nicht glauben, wie sie, April Skye Harper, mit ihm, Taylor Jon Gordan, zusammen kommen konnte… Sie wusste wirklich nicht, womit sie das verdient hatte, denn immerhin war er einer der beliebtesten Jungs aus Gryffindor, und sie nur irgendein unscheinbares Rawenclaw-Mädchen. Und heute Abend würde er zu ihnen fahren, sie würden ihr erstes gemeinsames Weihnachten feiern, und nicht nur dass, sie hatten heute auch noch ihren 3—Monatstag. Und als ob das alles nicht schon Grund genug wäre, aufgeregt zu sein, so kam zu all dem auch noch ein dritter Grund hinzu. Denn nun würde sie Tay endlich ihren Eltern vorstellen müssen, obwohl sie da eigentlich keine großen Bedenken hatte, sie würden ihn lieben, da war sie sich sicher. Nur der Umstand, dass Taylors Vater mit ihm kommen würde und sie sich ihm also auch noch vorstellen musste, machte ihr Sorgen. Denn immerhin, was war, wenn er sie nicht leiden konnte? Sie hatte einfach keine Ahnung, wie sie in einem solchen Fall reagieren sollte… Also musste sie wohl einfach das Beste hoffen. Sie lag noch eine ganze Weile einfach so in ihrem Bett herum, in der ihr diese Gedanken immer und immer wieder durch den Kopf gingen, ehe sie schließlich die Decke zur Seite schlug, sich aufsetzte und nach ihrem Handy griff, welches auf ihrem Nachttisch lag. Nach einem kurzen Blick huschte auch schon ein strahlendes Lächeln über ihr Gesicht. Ganz wie sie erwartet hatte, eine Nachricht von Taylor. Schnell öffnete sie diese, doch je näher sie dem Ende der Nachricht kam, desto mehr verschwand das Strahlen aus ihrem Gesicht, bis sie schließlich, mit zitternden Händen, ihr Handy langsam sinken ließ und sich wieder nach hinten fallen ließ. Tränen stiegen ihr in die Augen. War das gerade sein Ernst gewesen? Sie nahm ihr Handy wieder, las die Nachricht wieder und wieder, versuchte, irgendeinen Sinn dahinter zu entdecken, irgendetwas, dass ihr sagte, dass er hier nur einen schlechten Scherz mit ihr trieb, doch sie fand nichts. Plötzlich wurde die Tür zu ihrem Zimmer aufgerissen und Scarlett, ihre ältere Schwester, betrat das Zimmer. „April, kannst du mir….“, sagte sie, unterbrach sich allerdings sofort, als sie die Tränen in Aprils Augen sah. Es war selten, dass sie ihre Trauer so offen zeigte… Das war wohl auch der Grund, weswegen sie sofort zu ihr gestürmt kam, sich neben sie setzte und in den Arm nahm. „Hey, April… Was ist denn passiert…?“ Als sie diese Worte hörte, konnte die Braunhaarige nicht mehr an sich halten, und fing nun vollkommen an zu schluchzen, woraufhin Scar sie noch ein wenig enger an sie drückte. „Ich weiß… es ist wahrscheinlich… vollkommen sinnlos… wieso ich jetzt… anfangen muss zu weinen… Aber…“, erzählte sie ihrer Schwester schließlich schluchzend. Sie selbst wusste noch nicht einmal, wieso sie auf einmal in Tränen ausgebrochen ist, früher hätte sie über ein solches Verhalten wohl einfach nur den Kopf geschüttelt, immerhin war ja nichts wirklich Schlimmes passiert… und trotzdem… „Taylor… Er kommt nicht… Obwohl er es mir versprochen hatte! Wir hatten den heutigen Tag so lange geplant, und jetzt kommt er einfach nicht! Schon so lange habe ich mich darauf gefreut, ich habe schon seit Anfang der Ferien die Tage gezählt, bis ich ihn wiedersehe, und jetzt schreibt er mir, dass er nicht kommen kann?? Und angeblich muss er seinem Vater im Restaurant helfen… Was jedoch auch unlogisch ist, immerhin wäre der doch mitgekommen!“, brach es aus ihr heraus, wobei sie die Traurigkeit, die sie eben noch verspürt hatte, mit jedem Wort, das sie sprach, wich, und ihrer Wut Platz machte. Das konnte doch nun wirklich nicht sein Ernst sein! Ihre Schwester hörte ihr ruhig zu und strich ihr besänftigend über ihren Kopf, und kurz fühlte sie wieder diese Verbundenheit zwischen ihnen beiden auflodern, wie sie in der letzten Zeit immer weniger wurde, und für kurze Zeit gelang es ihr doch tatsächlich, das gerade Geschilderte ein Stück weit zu vergessen, oder jedenfalls sich wieder zu beruhigen und runterzukommen. Sie saßen noch eine Weile so da, ehe sie sich schließlich aus der Umarmung wandte und ihre Schwester ansah, die seit sie in das Zimmer gekommen war, kein Wort mehr gesagt hatte. April atmete tief durch, und schluckte etwas, ehe sie Scarlett in die Augen sah. „Es tut mir leid, ich hätte gerade nicht so ausrasten dürfen…“, sagte sie und strich sich schnell eine Haarsträhne, welches ihr ins Gesicht gefallen ist, hinter das Ohr. Ihre Schwester zuckte kurz mit den Schultern, und wischte ihr die Tränen aus den Augen. „Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Das muss bei jedem einmal raus, außerdem ist so eine Situation wohl nicht gerade leicht, wenn man erst so kurze Zeit zusammen ist…“, sagte diese und lächelte ihr aufmunternd zu. Natürlich, sie musste es ja wissen, immerhin ist sie schon seit etwa 2 Jahren mit ihrem Freund zusammen, da hatten sie so etwas bestimmt auch schon hinter sich gebracht… Doch auch, wenn sie um nun schon um einiges ruhiger war, einfach nur, weil Scar da war, konnte sie immer noch nicht verstehen, wieso ihr Freund denn nun nicht kommen konnte. Immerhin war es ja nicht nur Weihnachten, sondern eben auch ihr 3-Monatstag! Sie seufzte, versuchte ihr Gedanken wieder zu sortieren und schließlich das alles etwas gelassener zu sehen… Allerdings konnte Taylor sich noch auf einiges gefasst machen, wenn sie sich das nächste Mal sehen würden! Scarlett fragte noch einmal nach, ob alles in Ordnung sei, umarmte sie abermals kurz, ehe sie beide auch schon gemeinsam runter zu ihren Eltern gingen, die schon mit dem Frühstück auf sie warteten. Natürlich merkten auch sie sofort, dass etwas nicht stimmte und bohrten augenblicklich nach. Als sie ihnen erzählte, was vorgefallen war, ah sie nur, wie die beiden einen Blick wechselten. Leicht runzelte April die Stirn. Was hatte das denn nun schon wieder zu bedeuten? Eltern musste man einfach nicht verstehen… Kapitel 2: 17:58 Uhr -------------------- Man merkte April noch den Rest des Tages ihre bedrückte Stimmung an, doch es gelang ihren Eltern und ihrer Schwester doch tatsächlich, sie ein wenig aufzumuntern. Sie hatte währenddessen noch ein paar Mal kurz mit Taylor geschrieben, der ihr immer und immer wieder erklärt hatte, wie leid es ihm tat, dass er nicht kommen, konnte doch auch das war mittlerweile schon eine Weile her, denn schon am Mittag musste er schließlich ins Restaurant, was sie selbst immer noch nicht ganz verstand. Allerdings versuchte sie wirklich, nicht mehr daran zu denken und einfach nur das Weihnachten gemeinsam mit ihren Eltern zu genießen. April hatte nicht wirklich Lust gehabt, sich heute für Heilig Abend irgendwie besonders aufzudonnern, auch, wenn sie extra ein neues Kleid gekauft hatte, kam sie nun einfach in Jeans und einem einfach Pulli hinunter ins Wohnzimmer, weggehen würden sie heute sowieso nicht mehr… dachte sie. Denn kaum, dass sie unten war, kamen auch schon ihre Eltern zu ihr gestürmt. „Sag mal, April, willst du dir nicht etwas anderes anziehen? Ich weiß, du bist durch den Vorfall heute nicht so gut gelaunt, aber genau deswegen habe dein Vater und ich uns etwas ausgedacht: Heute Morgen haben wir uns kurz unterhalten, und im Bentley‘s spontan einen Tisch für 20 Uhr reserviert….“, erzählte ihre Mutter ihr, und kurze Zeit konnte Skye sie nur fassungslos anstarren. Das Bentley’s war eines ihrer Lieblingsrestaurants, das schon, allerdings war sie nun so überhaupt nicht in Stimmung dafür, auszugehen. Das mussten ihre Eltern doch wissen! „Ich weiß, du bist jetzt wahrscheinlich nicht sehr überzeugt davon, aber den ganzen Tag nur deprimiert sein bringt auch nichts, immerhin ist es Heilig Abend… Außerdem wird der Restaurantbesuch dich ablenken“, fing dann auch noch ihr Vater an, der davor geschwiegen hatte. Leicht seufzte April… Es hatte ja eh keinen Zweck, sie wusste, dass sie gegen ihre Eltern nun nicht durchkommen würden, so begeistert wie sie von der Idee waren. Doch trotzdem wollte sie noch einen letzten Versuch wagen, also öffnete sie auch schon ihren Mund, um etwas einzuwenden, als sie sah, wie ihre Schwester auf sie zugestürmt kam. Als sie ihren Gesichtsausdruck sah, wusste sie auch schon sofort, dass sie nun erst recht keine Chance mehr hatte, denn sie kannte diese wohl doch noch so gut, wie fast kein anderer. „Ach komm, Ape, ich geh auch mit dir hoch und helfe dir!“, sagte sie auch schon, doch nun fragte sie sich etwas, was denn los sei. Klar, Scarlett hatte auch den ganzen Tag über versucht, sie aufzumuntern, allerdings hatte sie sämtliche Versuche ihrer Eltern, sie zu irgendetwas zu bringen, abgewehrt, außer jetzt. Abermals seufzte sie also ein wenig niedergeschlagen und nickte etwas. „Ist ja schon gut…“, gab sie dann schließlich nach, woraufhin ihre Schwester lächelnd an ihr vorbeischoss, sie an der Hand packte und dir Treppen mit hoch zog. Ohne dass sie es wollte musste April ein wenig lachen und lief nun hinter ihr her. Vielleicht hatten ihre Eltern doch Recht, sie durfte sich von Taylor nun nicht den Abend versauen lassen, zumal sie wahrscheinlich mal wieder heillos übertrieb... Irgendwie gelang es ihr dann auch tatsächlich, ihre betrübten Gedanken zur Seite zu schieben und sich mit ihrer Schwester fertig zu machen. Sie mussten sich ein wenig beeilen, auch wenn sie noch etwa eine Stunde Zeit hatten, allerdings bestand Scar darauf, dass sie sich ihre Haare lockte, was doch schon eine bestimmte Zeit in Anspruch nahm. Doch wieder anfänglicher Erwarten wurden sie genau um eine Viertelstunde, bevor sie losmussten, fertig. „Und, ziehst du das Kleid an, welches du gekauft hast?“, fragte ihre Schwester, während sie sie noch kurz ein wenig schminkte. „Ich weiß nicht… Eigentlich wollte ich es nicht unbedingt anziehen… Aber wieso soll ich mich heute so extrem aufdonnern? So sah ich ja noch nie an Weihnachten aus!“ „Jaa, aber trotzdem… Vertrau mir, es ist es wert“, sagte Scar, während sie ihr nun tief in die Augen schaute. Kurz zögerte April. Was war denn auf einmal los? Irgendetwas hatten die doch vor! Doch auch sie kam nicht drauf… Also musste sie ihrer Familie nun wirklich einfach vertrauen, genauso wie Scarlett es gerade gesagt hatte, weshalb sie schließlich nickte. Ihre Schwester strahlte sie lächeln an, dann stand sie auf, trat an ihren Schrank und nahm das Kleid heraus. April hatte sich sofort in es verliebt und wollte es daher auch unbedingt für Heilig Abend anziehen, auch, wenn es eher schlich war, oder vielleicht auch gerade deshalb. Das Kleid war leuchtend rot und lag bis zur Hüfte eng am Körper an, von wo es dann in luftigem Stoff bis fast zum Boden reichte. Schnell zog sie sich um, ehe sie, gemeinsam mit ihrer Schwester, wieder nach unten zu ihren Eltern gingen. Kurz unterhielten sie sich noch, dann stiegen sie auch schon in das Auto ein. Während der Fahrt schaute sie nach draußen und beobachtete die vorbeiziehende Landschaft. Irgendwie hatte es etwas Beruhigendes an sich, zu sehen, wie die Welt an einem vorbeirast. Doch dadurch, dass sie eben genau das tat, fiel April auch auf, dass sie sich nicht auf dem Weg in Bentley’s befanden, sondern einen ganz anderen Weg einschlugen. Verwirrt hob sie den Kopf und sah zu ihrem Vater. „Ähm, Dad, du hättest da hinten abbiegen müssen! Wir sind hier falsch!“, teilte sie ihm dann eben mit, doch er schüttelte nur den Kopf. „Nein, wir sind hier komplett richtig.“ Mehr sagte er nicht. Er hätte sie mit diesen Worten nicht noch mehr verirren können, allerdings zuckte sie einfach kurz mit den Schultern und ließ es dann sein. Vielleicht hatte er einen kürzeren Weg zu dem Restaurant entdeckt, den sie nur noch nicht kannte. Doch das alles wurde noch verwirrender, als sie schließlich hielten. Mittlerweile war es draußen schon Dunkel, nur das Schild des Restaurants vor ihnen war hell erleuchtet. Little Paris. Langsam stieg sie aus, nachdem ihre Schwester ihr das bedeutet hatte, allerdings folgte nur ihre Mutter ihr hinaus. Ihre Schwester und ihr Vater blieben im Auto sitzen. Verwirrt sah sie zu ihrer Mutter, die ihr so einen komischen Ach-ich-bin-ja-so-stolz-auf-dich-Blick zuwarf. „Mum, was ist hier los??“, fragte April nun abermals nach, doch ihre Mutter tat so, als ob sie sie nicht gehört hätte. „Schatz, geh jetzt da rein, da drinnen wartet eine Überraschung auf dich. Sag zum Kellner dass du auf Harper reserviert hast und dass er dich zum Tisch führen soll… Deine Schwester, die Vater und ich werden nicht mit rein kommen, wir fahren jetzt gleich wieder daheim. Deine Geschenke bekommst du, wenn du wieder daheim bist“, sagte sie nur, umarmte sie noch einmal schnell, und stieg dann wieder ins Auto ein, bevor sie noch irgendetwas sagen konnte. April wollte ihrer Mutter schon wieder folgen, doch als sie nach dem Türgriff griff, fuhr ihr Vater schnell los. Eine Zeit lang stand sie noch so da und starrte dem Auto nur fassungslos hinterher, sie konnte einfach nicht glauben, dass sie das gerade wirklich gemacht haben. Sie hatten sie hier einfach stehen lassen! Als das Auto schließlich im Horizont verschwand, drehte sie sich wieder um und lenkte ihren Blick auf das Restaurant. Little Paris… Es war eines der teuersten, aber auch besten in ganz London, obwohl es auch noch, verglichen mit anderen Restaurant mit der gleichen Qualität, recht billig war… Außerdem war es wohl auch eines der romantischsten in der Stadt, was wohl ein Grund war, weswegen sie noch nie von innen gesehen hatte. Nachdem sie schließlich auch das gefühlte fünf Minuten angestarrt hatte, konnte sie sich dadurch durchringen, die Tür zu öffnen und durch den Eingang zu treten. Sofort umfingen sie der Geruch nach Essen, allerdings auch eine Art Blütenaroma, sie konnte es nicht wirklich zuordnen, allerdings riech es einfach fantastisch. Sie atmete noch einmal tief durch, ehe sie schließlich zu dem nächsten Kellner ging und sich währenddessen ein wenig umschaute. Es sah einfach nur wunderschön aus, überall waren Blumen, der Raum war riesengroß und die Tische standen immer mit einem gewissen Abstand zueinander. Zwischen diesen hingen meist irgendwelche Bilder von Frankreich, auf den meisten war jedoch der Eiffelturm zu sehen, was für ein Wunder. „Entschuldigen sie bitte… Meine Eltern haben einen Tisch reserviert, auf Harper“, sprach sie dann auch schon den erstbesten Kellner, der ihr über den Weg lief, an. Dieser blieb stehen und sah lächelnd zu ihr. Er machte einen recht freundlichen Eindruck auf sie, weswegen sie unweigerlich zurücklächelte. „Natürlich, ich schaue nach, einen Moment…“, sagte er und ging wieder den Weg zurück, den er gerade gekommen war. April folgte ihm und blieb hinter der Theke stehen. Der Kellner blätterte durch ein großes Buch, ehe ein leises ‚Ah‘ von ihm zu vernehmen war, und er wieder freundlich lächelnd zu ihr aufschaute. „Da haben wir Sie ja… Wenn Sie mir bitte folgen würden“, sagte er und auf den Gang recht von ihm. Sie nickte leicht und folgte ihm schließlich in die Richtung. Es dauerte dann auch nicht mehr lange, und sie kamen an einem recht abgeschiedenen Tisch an, auf den der Kellner dann auch schon deutete, und ihr, ganz wie ein Gentleman, den Stuhl leicht zurückschob, damit sie sich setzen konnte. Lächelnd bedankte sie sich und ließ sich schließlich auf dem Platz nieder. Es war ein recht kleiner Tisch, sodass höchstens zwei Personen dort Platz finden würden. Gerade fragte sie sich schon, was sie hier überhaupt machte, und wollte bereits wieder aufstehen und gehen, als sie eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrnahm. Ein wenig überrascht drehte sie sich um. Als sie sah, wer da gerade auf sie zukam, glaubte sie, ihren Augen nicht trauen zu können. Leidete sie etwa an Halluzinationen? Dass musste es sein... Denn wenn nicht, dann kam da gerade wirklich Taylor Gordan durch den Gang, durch den sie selbst noch vor ein paar Sekunden gegangen war, auf sie zu, sah sie mit seinen Haselnussbraunen Augen an und schenkte ihr sein typisches, etwas schüchtern wirkendes Lächeln, unter dem sie schon immer einfach nur hinweggeschmolzen war. Als sie ihn sah, durchströmte sie sofort ein unglaubliches Glücksgefühl und Freude, allerdings auch ein wenig Überraschung. Auf einmal wurde ihr klar, weswegen ihre Eltern sich schon den ganzen Tag so komisch verhalten hatten, genau wie ihre Schwester, seit sie einmal kurz aus dem Raum gewesen war, um sich umzuziehen. Deswegen hatten ihre Eltern heute Morgen aber auch so einen komischen Blickwechsel gehabt, als sie heruntergekommen war... Sie hätte wirklich nicht geglaubt, dass sie ihr das antun würden! Doch nun wollte sie gar nicht mehr länger über das alles nachdenken, im Moment zählte nur, das ER hier war. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie, kaum dass sie ihn erblickt hatte, die Hand vor den Mund geschlagen hatte, welche sie nun jedoch wieder runternahm. Als sie nun aufstand, um zu ihm zu gehen, musste sie sich wirklich beherrschen, nicht auf der Stelle loszustürmen und ihm um den Hals zu fallen. Aber sie schaffte es. Kurz, bevor sie bei ihm ankam, nahm er seine Hände, welche er zuvor hinter dem Rücken versteckt hatte, hervor, und ein Strauß Blumen erschien in ihnen. April musste leicht lachen und schüttelte nur den Kopf, als sie schließlich bei ihm ankam Aber sie schaffte es selbst hier noch, sich zu beherrschen... "Hey....", sagte er leise, und sein eben noch schüchternes Lächeln verwandelte sich augenblicklich wieder in dieses sanfte und etwas verträumte, welches sie so sehr liebte - jaa, sie liebte so ziemlich alles an ihm, er war einfach perfekt... Mal abgesehen von der Sache, die er an dem heutigen Abend mit ihr abgezogen hatte. "Hey... Das habe ich gesehen. Tay, du darfst hier nicht zaubern, wir sind schließlich nicht auf Hogwarts, und uns ist das Zaubern außerhalb der Schule strengstens verboten... Das weißt du doch...", sagte sie und schaffte es sogar, ihren Freund frech anzugrinsen, der nun leicht lachen musste und eine schmollende Miene zog. "Ach Mann, entschuldige... ich kann ihn natürlich wieder wegzaubern...", sagte er, doch gerade, als er schon seinen Zauberstab zücken wollte, griff April schnell nach dem Blumenstrauß. "Nein! Ähm, ich meine... Jetzt hast du ihn doch schon hergezaubert, wenn du ihn jetzt wieder wegzaubern würdest, würdest du wieder gegen die Regeln verstoßen...", protestierte sie abermals und drückte die Blumen leicht an sich. Natürlich waren es Rosen, ihre Lieblinsgblumen, in allen Farben, in denen es sie gab. Sie zog den Duft der Blumen tief in sich ein, während Taylor nun endgültig anfangen musste zu lachen. "Okay, stimmt auch mal wieder, also darfst du sie wohl behalten, du weißt ja, Blumen sind nicht so mein Ding... Aber sei unbesorgt, wir werden heute wohl noch ein oder zwei Mal die Regeln brechen, auch, wenn es dafür wohl ziemlich Ärger geben wird... Aber das werden wir - oder eher ich - schon überstehen", erwiderte er nur, und nun musste sie ein wenig lachen. Das war doch ganz der Taylor, den sie kannte, immer dazu bereit, die Regeln ein klein wenig auszudehnen. "Also von wegen, du müsstest einem Vater im Restaurant helfen.... Obwohl, ehrlich gesagt kam mir diese Ausrede auch wirklich ziemlich... fadenscheinig vor", sagte sie und warf ihm nun jedoch auch einen leicht strengen Blick zu. "Und meine Eltern hast du auch noch miteingeweiht!" Taylor kratzte sich leicht am Hinterkopf. "Jaa, tut mir wirklich Leid... Aber ich wollte doch, dass es etwas ganz Besonderes für dich wird... Okay, ich musste dich erst wohl ein wenig... enttäuschen, aber jetzt haben wir noch einen wundervollen Abend vor uns, den ich einfach mit dir genießen will. Aber wenn du dich wirklich bei jemandem beschweren möchtest, dann bei deiner Schwester - sie hat diese ganze Aktion erlaubt!", erzählte er ihr, wobei sich bei seinem letzten Satz wieder ein Grinsen auf seine Lippen schlich. Scarlett hatte das alles erlaubt? Na, die würde aber noch etwas zu hören bekommen! Erst machte sie so, als ob sie von gar nichts wusste, und dann kommt raus, dass sie einen eifrigen Gryffindor nicht daran gehindert hat, ihr wohl die süßeste Überraschung zu machen, die es wohl überhaupt gab. Sie musste sich auf jeden Fall noch bei ihrer Schwester dafür bedanken... Doch nun hatte Taylor Recht, sie hatten nun noch einen schönen Abend zu zweit vor, den sie ganz sicher nicht in Gedanken mit ihrer Schwester verbringen wollte, und sie war schon gespannt, was er sich so alles für heute noch ausgedacht hatte. Um ihn nun aber erst einmal zu beruhigen und ihm zu zeigen, dass sie nicht böse auf ihn ist, ging sie etwas auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen leichten Kuss auf den Mund. Dann lächelte sie abermals und schließlich begaben sie sich gemeinsam wieder zu ihrem Tisch, wo Tay nun das gleiche wie der Kellner von eben machte, indem er ihr den Stuhl ein Stück weit zurück-, und, als sie saß, wieder an den Tisch heranschob. Dann setzte auch er sich auf seinen Platz. Während Taylor nun den Kellner rief, damit sie etwas bestellen konnten, schaute April ihn einfach nur an. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass er tatsächlich da war, und wie immer, wenn sie an ihn dachte oder ihn sah, spürte sie wieder diese tausende von Schmetterlingen in ihrem Bauch herumfliegen. Und wie immer, wenn sie diese Schmetterlinge spürte, konnte sie es einfach nicht fassen, was für ein verdammtes Glück sie haben musste, dass sie ihn als Freund hatte. Kapitel 3: 23:00 Uhr -------------------- April war extra darauf bedacht gewesen, sich nichts zu bestellen, was zu teuer war, auch, wenn Taylor gesagt hatte, dass er ihr alles bezahlen würde, was sie nur wollte, aber sie wollte ihren Freund nun wirklich nicht ausnehmen. Als sie nun, nach ein paar Stunden, mit dem Essen fertig war, war sie satt, und wohl so satt, wie sie es noch nie zuvor in ihrem Leben gewesen war. Wenn sie auch nur noch einen Bissen mehr essen würde, würde sie wahrscheinlich platzen… Allerdings war das Essen soo gut… „Komm, lass uns bessergehen, bevor ich mir noch etwas zu Essen bestelle und du mich danach schließlich vom Boden abkratzen kannst…“, sagte sie nun deswegen auch grinsend zu Taylor, welcher dieses auch sofort erwiderte. „Na, dann wollen wir doch schnell gehen, immerhin will ich mir diese Sauerei nun wirklich nicht antun…“, sagte er, und sie musste nun doch leicht lachend, auch, wenn sie ihn nun zum Spaß leicht gegen die Schulter schlug. „Hey, das merk ich mir! Der Abend ist zwar toll, aber ich würde es trotzdem jetzt nicht noch überprovozieren!“ Skye konnte diese Worte aufgrund ihres Lachens nicht wirklich ernsthaft rüber bekommen, allerdings wollte sie das auch nicht unbedingt, da es ja doch immer noch ein Scherz war. Taylor fiel in ihre Lachen ein, während er schließlich, schon zum gefühlten zehnten Mal nach dem Kellner rief um zu bezahlen. Noch immer lachend traten sie beide aus dem Restaurant in die kühle Nachtluft. Es war mittlerweile nun doch schon ein wenig dunkel geworden… Deswegen drehte sich April nun auch zu ihrem Freund um und sah zu ihm. „Und, was machen wir jetzt? Du hast kein Auto, wollen wir wirklich zu Fuß zu mir heim laufen? Ich weiß, du warst noch nie bei uns, aber von hier aus ist es ein gutes Stück. Bis wir daheim sind dauert das noch stunden…“ Sie sah mit hochgezogener Augenbraue zu ihm und war wirklich schon gespannt auf die Antwort von ihm. Er hatte doch bestimmt etwas mit Scarlett besprochen, denn abgesehen von der Länge dieses ‚Spaziergangs‘ nach Hause, müssten sie dazu auch noch einen ziemlich Umweg gehen, damit sie die Autobahn, über die sie hergekommen waren, nicht unbedingt kreuzten. Taylor sah fragend zu ihr. „Ach, Scarlett hat gesagt, der Weg wäre gar nicht so lange. Außerdem, ein Spaziergang im Mondlicht ist doch auch etwas Schönes…“ Auf diese Worte hin starrte April ihn ein wenig fassungslos an. War das jetzt sein Ernst?? Klar, gegen Mondscheinspaziergänge hätte sie normalerweise nichts einzuwenden gehabt, aber nur heute wirklich nicht mehr, sie hatte ihre besten High-Heels an, in denen konnte sie nun wirklich nicht laufen… „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“, sprach sie dann auch schon diese Gedanken aus, doch als sie sein Grinsen sah, merkte, sie, dass er sie nur wieder einmal verarscht hatte. Mann, das schien heute Abend wirklich seine Lieblingsbeschäftigung zu sein… „Also, was hast du dann geplant?“, fragte sie, doch schon während sie die Frage aussprach, erinnerte sie sich seiner anfänglichen Worte, und ahnte nun schon, was er vorhatte. Und tatsächlich, mit einem Griff in die Büsche, wo er einen langen Stab herausholte, bestätigte er ihre Vermutung. „Na, ganz einfach: Wir fliegen. Allerdings noch nicht heim, davor muss ich dich noch ein letztes Mal entführen…“, sagte er lächelnd, und machte sie nun wieder einmal neugierig. Was hatte er denn noch geplant? Das Essen war doch schon so toll gewesen… „Wohin fliegen wir?“ So neugierig, wie sie nun war, konnte sie nicht verhindern, dass ihr diese Frage herausrutschte, jedoch reagierte Taylor ganz so, wie sie es auch erwartet hatte. Er grinste. „Da lass dich überraschen… Aber jetzt komm schon, steig auf!“, sagte er und deutete auf den Platz hinter ihm auf den Besen. April lächelte ihn an, dann setzte sie sich auf diesen und schmiegte sich eng an Tay, der kurz danach auch schon losflog. Das einzige, was noch schöner war, als im Auto die Welt an sich vorbeiziehen zu sehen, war, über diese zu fliegen, eng an denjenigen angekuschelt, den man liebte. Das Gefühl war einfach unbeschreiblich… Mit dem Fliegen kamen sie schneller voran, als sie es sogar noch mit dem Auto gewesen wären, weshalb es schließlich auch nicht lange dauerte, bis sie an ihrem nächsten Ziel ankamen. Es war einer der großen Parks, so viel konnte sie ausmachen, doch auch, wenn er beleuchtet war, konnte sie ihm nun keinen Namen zuordnen, allerdings war das auch so ziemlich egal. Sie landeten auf einer kleinen Lichtung am Hang. Ein Stück weiter weg lag ein kleiner See, allerdings war das Wasser schon zugefroren. Über dem Schnee lag eine große Decke, worüber abermals zwei Decken lagen. Wahrscheinlich hatten ihre Eltern und Scarlett diese dorthin gelegt. „Oh mein Gott, ist das dein Ernst?“, fragte sie wieder, wobei man dieses Mal eher wahnsinniges Glück aus ihrer Stimme heraushörte, als Fassungslosigkeit. Womit hatte sie nur einen solchen Freund verdient?? Ehrlich, sie fragte sich das nicht das erste Mal an diesem Abend, und erst recht nicht das erste Mal in den vergangenen drei Monaten. „Ehrlich gesagt, ja“, sagte Taylor nur und landete schließlich in der Nähe der Decke. „Möchten sie es sich denn bequem machen?“, sagte er, und sie musste nur lachen, ehe sie von dem Besen stieg und sich auf die Decke setzte. „Man, Taylor, du bist verrückt, weißt du das?“, fragte sie lachend, woraufhin er nur mit einem ‚Ja‘, antwortete und sich schließlich zu ihr gesellte. Sie hatte währenddessen die beiden kleineren Decken ausgebreitet, in die sie sich nun einkuschelten. April legte sich nah zu ihm und machte es sich, wie er es ihr befohlen hatte, etwas bequem. So lagen sie nun eine ganze Weile, aneinander gekuschelt, starrten in die Sterne und redeten einfach nur. Skye wusste wirklich nicht, wie lange sie nun schon da so lagen, bestimmt schon etwa eine Stunde, aber so schön das alles war, es war wirklich herrlich, würde es wohl so langsam an der Zeit, heimzufliegen, ihre Eltern machten sich bestimmt schon Sorgen um sie, und außerdem wurde es mit der Zeit trotz der Decken und auch trotz Taylor so langsam recht kalt, immerhin war es doch noch Winter. Doch er schien das gleiche zu denken, denn noch bevor sie irgendetwas sagen konnte, fragte er auch schon, ob sie bald zu ihr nach Hause fliegen sollten, woraufhin sie nur nickte. „Okay… Allerdings habe ich, bevor wir zu dir gehen, noch ein letztes Geschenk für dich… Damit du diesen Abend natürlich auch für immer in Erinnerung behältst“, sagte er und lächelte ihr zu, während sie beide sich langsam hinsetzten. Staunen sah sie zu ihm. „Noch etwas?? Keine Sorge, Schatz, ich werde diesen Abend nie vergessen, er ist einfach… perfekt, genau wie du. Und um mich an dich zu erinnern, brauche ich doch schließlich auch kein Geschenk, oder? Zumal du eh das größte Geschenk bist, das du mir machen kannst…“, sagte sie. Es war alles wahr, sie wurde heute Abend so sehr von ihm verwöhnt, sie bräuchte nun wirklich kein weiteres Geschenk mehr. Taylor lächelte. „Danke… Du bist auch das größte Geschenk, das mir überhaupt jemand machen konnte. Aber trotzdem möchte ich dir auch noch ein letztes, kleines Geschenk machen…“ Und mit diesen Worten nahm Taylor eine kleine Schatulle aus seiner Jackentasche heraus. Wirklich, für kurze Zeit hatte sie schon gedacht er würde ihr hier gleich einen Heiratsantrag machen, aber dafür war es nun wirklich ein wenig zu früh, mal ganz davon abgesehen, dass sie noch viel zu jung für so etwas waren. April, vollkommen gerührt, nahm die Schatulle andächtig entgegen, musste jedoch noch einmal kurz die Augen schließen, bevor sie sie öffnen konnte. Der Augenblick war einfach zu schön, und trotz ihrer Neugierde, wollte sie diesen erst einmal komplett ausschöpfen. Doch nach ein paar Sekunden hielt sie es auch nicht mehr aus und öffnete die Schatulle vorsichtig. Sie konnte nicht glauben, was sie darin entdeckte. Vorsichtig nahm sie das Medaillon heraus. Es war wunderschön… Als sie es umdrehte, entdeckte sie sogar noch eine kleine Gravur: Forever Us. I Love You. 24.09.2024 ♥ Sie war so gerührt, dass sie sogar leichte Tränen die Augen bekam. Sie konnte einfach nicht anders und fiel ihrem Freund nun stürmisch um den Hals, wobei sie jedoch sorgfältig darauf achtete, dass dem Medaillon nichts geschah. Sie drückte Taylor ganz nah an sich, während sie langsam das Medaillon öffnete. Darin befand sich ein Bild von ihnen beiden, es war eines ihrer Lieblingsbilder, bei denen sie vor Hogwarts standen und sich küssten, das Schloss ragte weit hinter ihnen auf. April küsste leicht seinen Hals und murmelte immer und immer wieder ihren Dank, bis Taylor sie wieder sanft von sich schob und sie anlächelte. „Für dich immer wieder gerne…“ Schnell wischte sie sich wieder die Tränen aus en Augen. „Ich habe auch noch ein Geschenk… Aber das liegt noch bei mir Zuhause und ist bei weitem nicht so unfassbar toll wie deins!“ Sie hatte schon ganz vergessen, dass sie ja auch noch etwas für ihn hatte, so toll war der Abend gewesen, nur fürchtete sie, dass es niemals mit seinem Geschenk mithalten konnte… Doch Taylor winkte nur lächelnd ab. „Ach, das macht doch nichts. Hauptsache wir sind zusammen.“ Nach diesen Worten lächelte auch sie ihn an und küsste ihn noch einmal, ehe sie die Decken zusammensammelten, auf den Besen stiegen und schließlich zu ihr nach Hause flogen, wo ihre Familie, und Taylors Vater schon auf sie warteten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)