Fanservice von Susuri ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Mit wehendem Frack betrat Sebastian Michaelis schwungvoll den Raum. Das Tablett, mit den Scones und der noch dampfenden Tasse Earl Greys wackelte nicht einmal, als er sich so ruckartig bewegte. Obwohl von ruckartig nie wirklich die Rede sein konnte, seine Bewegungen glichen mehr der eines Raubtieres, als denen eines Menschens. Nicht ohne Grund war er schließlich ein Teufel. „Junger Herr?“, fragte er sanft und blickte zu dem Bett, in dem in mehrere Decken gehüllt sein junger Master, wie in einer Wurst lag. Die Kissen waren quer über dass Bett verteilt, einige waren sogar auf den Boden gefallen. „Junger Herr!“, wiederholte der Butler nun ungeduldiger. Die Decken-Wurst regte sich ein wenig und es grummelte schläfrig: „Was ist, Sebastian?“ Müde erhob er sich und rieb sich den Sand aus den Augen. „Und wie spät ist es?“ Sebastian lächelte ihn an. Perfekt, wie immer. „Es ist nun halb neun, Mylord! Und ich wollte Euch daran erinnern, dass Ihr in einer Stunde zum Brunch mit Lady Elizabeth verabredet seid!“ Stöhnend ließ sich Ciel wieder in seine Kissen fallen. „Und warum zur Hölle ist es dann noch stockduster draußen?“, quengelte er. Just in diesem Moment erhellte ein Blitz den Raum und der junge Phantomhive erkannte  den schlanken Umriss seines Butlers vor seinem Schlafzimmerfenster. „Wisst Ihr, Mylord...“, begann Sebastian. „Ich wollte Euch noch etwas fragen...“ Überrascht blinzelte Ciel ihn an, dass sein Butler eine Frage hatte kam nun höchst selten vor. „Was gibt es, Sebastian?“,  fragte er interessiert. Der Butler räusperte sich. „Nun, Mylord... Euch ist bewusst, dass bald der Zeitpunkt Eures Todes sein wird, nicht wahr?“ Seine Zähne blitzen weiß auf, als er ihn gierig angrinste. „Drum stellt sich mir die Frage: Wollt Ihr noch einen Wunsch, Euren tiefsten, innigsten Wunsch, erfüllt haben?“ Skeptisch zog Ciel die Augenbraue hoch. „Mein innigster Wunsch ist meine Eltern zu rächen und da du danach eh meine Seele fressen wirst... Ich weiß nicht, wovon du sonst sprechen könntest....“ Das Lächeln des Schwarzhaarigen wurde breiter und mit einem Satz stand er vor dem Bett seines Masters. „Oh, ich glaube, dass Ihr das ganz genau wisst.... Ciel...“, gurrte er vergnügt. Erschrocken wich der Jüngere ein Stück nach hinten zurück und fauchte: „Wie ich schon sagte: nicht dass ich wüsste! Und wie kommst du überhaupt dazu, mich bei meinem Vornamen zu nennen?“, keifte er wutschnaubend und wand seinen Kopf ab, denn er spürte, wie er bei der Nennung seines Namens rot angelaufen war. Sebastian stützte sich auf das Bett, kam seinem Herrn immer näher und näher... Ciel schnappte überrascht nach Luft, als er bemerkte wie nah sein Butler ihn war, doch er stieß ihn nicht beiseite, als ihre Lippen sich beinahe... „CUUUUUUUT!“ Mit hochrotem Gesicht war Grell Sutcliff zwischen den Butler und den Jungen gestoßen und hatte Sebastian von Ciel weggezerrt, ohne es auszulassen auf ihm zu landen. „William!“, fauchte er den Shinigami an, der am Rand die Dreharbeiten beobachtet hatte. „Warum zum Henker soll dieser kleine Drecksbraten meinen Sebby küssen?!“ Der schwarzhaarige Shinigami blitzte ihn über seine Notizen hinweg  wütend an. „Fanservice, Mister Sutcliff, Fanservice! Und die Fans sehen eben am liebsten, dass Mister Phantomhive und Mister Michaelis... zusammen sind!“ Ronald Knox, ebenfalls mit rotem Kopf, blickte von seinem Laptop auf. „Das ist so krank was die Fans alles schreiben, oder Zeichnen! Die gehen viiiiiel weiter als küssen... die.... Ach du...“ Angewidert schob er den Computer von sich. „Was?“, fragte Grell, zwar immer noch sichtlich genervt, aber dennoch neugierig. Ronald schluckte schwer. „Hier... ist ein „Fanart“ auf dem... guck es dir einfach an!“ Er drehte den Computer so, dass der Rothaarige das Bild darauf sehen konnte. Abgebildet waren er und Ronald, während eines... recht obszönen Aktes. „Kyaaah! Ronald!“, lachte Grell schamhaft. „Du Wüstling!“ „Gibt es da auch was mit mir und Ciel?“, schaltete sich Elizabeth Midford ein und ihre Zöpfe wippten vor Aufregung. Mit genervtem Blick schob Grell sie beiseite. „Oh, zisch ab Lizzy,  alle hassen dich!“,  fauchte er. Lizzys Augen füllten sich mit dicken Tränen und sofort kam Paula angerannt und rief: „Oh, Mylady! Ihr müsst doch nicht weinen! Es gibt sicher auch viele Bilder und Geschichten von Ihnen und Ihrem Verlobten!“, beschwichtigte sie und griff nach dem Laptop. Per „ein-Finger-Suchsystem“ tippte sie in das Google- Suchfeld ein: „ElizabethxCiel“ ein und drückte auf suchen. „Sehen Sie, über drei Millionen Treffer!“, jubilierte das Hausmädchen lächelnd. Lizzy wischte sich grinsend die Tränen mit einem Taschentuch weg. „Ja, aber das ist auch nur, weil die britische Königin mit Vornamen Elizabeth heißt“, meinte William sachlich und rückte sich seine Brille zurecht. Bevor Lizzy wieder zu weinen anfangen konnte rief Ciel, der sich vom Bett auf ein gigantisches Sofa bewegt hatte, laut: „Ich muss Lizzy aber recht geben! Ich hab keinen Bock mit meinem Butler solchen Schundkram zu drehen!“ Geräuschvoll würgte er auf. Sebastian, der sich auf einen Sessel neben seinem Lord hatte fallen lassen tadelte ihn: „Mylord, Ihr solltet solche Geräusche nicht in der Öffentlichkeit machen!“ Dann kehrte sein dämonisches Lächeln wieder zurück und er säuselte: „Außerdem scheint es Euch nicht so unlieb gewesen zu sein, Euer Gesicht ist immer noch rot!“ Die anderen schnappten gespannt nach Luft. Ihr kleiner Zwist war sofort vergessen, Sebastian und Ciel waren nur zu interessant, da durfte man nichts verpassen. Panisch blickte Ciel zu seiner Verlobten, doch er konnte nicht verhindern, dass sein Gesicht noch röter wurde. Wütend funkelte er seinen Diener an: „Ich muss einen perversen Butler küssen, natürlich werde ich da rot, wenn meine Verlobte auch noch dabei zusieht!“ Verschmitzt grinste der Schwarzhaarige ihn an. „Wenn wir alleine wären würde das also in Ordnung gehen, junger Herr? Habe ich das richtig verstanden?“ Ciels Gesicht hatte nun die Farbe einer überreifen Tomate angenommen. „Verdammt Nein! Ich will dich überhaupt nicht küssen!“, polterte er. „Und ich finde wir sollten jetzt mal eine andere Szene drehen!“ Und mit diesen Worten erhob er sich und wollte schon Richtung Tür gehen, als es plötzlich vom Laptop aus schrie: „SebaCiel!“ Wie zur Salzsäule erstarrt blieb der Junge stehen und drehte sich um. „Bitte was?“, fragte er. Ronald grinste ihn an. „Der Pairingname, für Sie und Sebastian. Der ist SebaCiel!“ „Ach, halten Sie doch die Klappe!“, fauchte der junge Lord und rauschte mit wehendem Morgenmantel aus dem Raum.     Nur um das klar zustellen: ich liebe meine Lizzy, und kein verdammter Butler und kein seltsames Fandom kann daran etwas ändern!                                                         -gez. Ciel Phantomhive Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)