Ab sofort bist du mir Fremd von nicki83 (Fortsetzung von Ab sofort Verheiratet :)) ================================================================================ Kapitel 1: Homerun ------------------ „Der nächste Schläger ist unser Maou Yuuri Shibuya!“ Schallte es im kleinen extra für den Dämonenkönig gebauten Stadion durch ein einfaches Megaphone. Sofort reckten sich sämtliche Hälse noch mehr in die Höhe. Jeder der hier sitzenden Untertanen wollte ihren König sehen. „Wir stehen am Ende des 9. Innings. Es steht 0:0! Ein 'Aus', 2 zu 3 Punkten auf den Bases 2 und 3. Unser verehrter Moau muss einen Homerun schlagen, um dieses Spiel noch gewinnen zu können!“ Verkündete der Mann am Megaphone weiter. Selbst Wolfram der nicht wirklich viel für das Spiel übrig hatte klappte nun sein mitgebrachtes Buch zu und schaute auf. Er und Greta saßen in der Ehrenloge. Das Mädchen hingegen hatte mittlerweile die selbe Liebe zu diesem Spiel entwickelt wie einer ihrer Väter. Aufgeregt zappelte sie auf ihrem Stuhl hin und her und packte ihren anderen Vater am Arm. „Wolfram schau da ist Yuuri!“ Eifrig winkte sie dem schwarzhaarigen Jungen zu, als er auf dem Weg zur Schlagbase war. Der blonde Dämon fand das Spiel zwar langweilig, jedoch fand er den Eifer des kleinen Mädchen niedlich und tätschelte ihr zärtlich den Kopf. Yuuri winkte einmal kurz zurück, ehe er seinen Schläger hob und damit begann sich auf seinen Schlag zu konzentrieren. Wolfram beobachtete ihn dabei genau. Dessen Baseball Uniform war mit Erde und Gras ganz verdreckt. Mehrfach schwenkte er den Schläger nach vorn, um sich an das Gewicht von diesem zu gewöhnen. Verträumt stützte sich der Feuerdämon mit seinem rechten Ellenbogen auf der Stuhllehne ab und legte sein Kinn in seine Hand. Er mochte zwar das Spiel nicht sonderlich, aber wie sein Mann dafür spielte liebte er um so mehr. Der Werfer, der natürlich niemand anderes als Konrad sein konnte, holte zum ersten Wurf aus. „Out“ Der zweite Wurf. „Out“ „YUURI DU SCHAFFST DAS!“ Rief das kleine Mädchen runter zum Spielfeld mit den Händen zu einem Trichter geformt am Mund damit dieser sie besser hören konnte. Der dritte Wurf. „Getroffen“ Im hohen Bogen flog der Ball aus dem Station. „HOMERUN! Das Spiel ist aus! Das Team des Maous gewinnt!“ war die letzte Durchsage vom Megaphone, als Yuuri noch die Bahn zu ende lief und in ein lautes Jubeln ausbrach, dass sowohl von den Tribünen als auch von der siegreichen Mannschaft kam. Diese lief jetzt auf den doppelt Schwarzen zu und trugen ihn vor Freude vom Spielfeld. „Er hat es geschafft! Hast du das gesehen Wolfram?“ Kam es freudig von Greta. Dieser lächelte ihr freundlich zu. „Sicher! Sollen wir runter zum Spielfeld gehen und ihm Gratulieren?“ Ein eifriges Nicken war die einzige Antwort. An diesem angekommen wurde gerade Yuuri wieder runter gelassen und Konrad gratulierte ihm zum Sieg. „Meinen Glückwunsch! Meine Würfe werden wohl nie gut genug sein, um an Euch vorbei zu kommen Heka!“ „Das heißt Yuuri Konrad! Wie oft den noch! Aber Sie werden mit jedem Spiel besser!“ Das kleine Mädchen lief ihrem Vater freudestrahlend in die Arme. Der Feuerdämon folgte ihr. „Yuuri du warst wirklich toll!“ „Vielen Dank!“ Der Dämonenkönig kniete sich zu ihr runter und erwiderte herzlich ihre Umarmung, schaute dabei aber auf zu seinem Gatten und lächelte ihn an. „Du warst vermutlich so in dein Buch vertieft,dass du gar nichts mitbekommen hast!“ Dies klang jedoch alles andere als Vorwurfsvoll. „Natürlich habe ich das! Und ich habe nichts anderes von dem Maou als einen Sieg erwartet!“ Yuuri war mittlerweile wieder aufgestanden und Wolfram beugte sich ganz leicht zu seinem Mann vor, um ihm einen ganz kleinen Kuss auf dem Mund zu geben. Hier war so viel los, da konnte er so ein Küsschen ruhig wagen, denn es gehörte sich einfach nicht sich in der Öffentlichkeit zu küssen. Danach schaute er ihn neckisch an. „Trotzdem bleibst du ein Waschlappen!“ Wolfram schaute schon eine ganze Weile dem Wasser zu, dass aus dem Löwenkopf in die mehr als großzügige Wanne floss. Er stellte fest das dies eine beruhigende Wirkung auf ihn hatte. Entspannt lehnte er sich an den Rand des Beckens und genoss das heiße Wasser. Es war schon recht spät am Abend. Durch den Dampf der aufstieg hörte er zuerst nur seinen Ehemann, bevor er ihn erblicken konnte. Langsam stieg dieser, genau beobachtet von dem Dämon, ebenfalls in das Bad. „Ahhh, tut das nach so einem anstrengenden Spiel gut!“ Ebenfalls lehnte er sich ganz in der nähe von Wolfram an den Rand, nahm einen Schwamm der dort lag und begann sich die Arme damit abzuwaschen. Sein Gatte hatte nichts weiter gesagt. Er hatte sich nur so umgedreht das er nun mit dem Bauch den Rand berührte. So konnte er die Arme verschränken und seinen Kopf darauf ablegen. Yuuri hatte ihn dabei beobachtet. „Du musst nicht zu jedem Spiel kommen, wenn es dich so langweilt!“ Verwundert sah der Feuerdämon nun auf. „Natürlich muss ich! Wie sähe das den aus wenn ich als dein Gatte dir nicht zu jubel. Außerdem seit du und Konrad, wie hattest du es noch gleich genannt? Liga? Jedenfalls seitdem ihr die gegründet habt, kriege ich dich doch sonst gar nicht mehr zu Gesicht. Und schließlich kommst du auch immer zum Schwerttraining mit meinen Soldaten. Auch wenn das nicht ganz so oft ist wie dein Baseball“ „Übertreibe es nicht! So schlimm ist es jetzt auch nicht.“ Mühselig versuchte der Maou jetzt seinen Rücken zu waschen, als er plötzlich die Hände seines Gatten dort spürte und wie eine davon ihm den Schwamm abnahm. „Lass mich das machen!“ Sanft delegierte er seinen Mann dazu ihm den Rücken zu zudrehen und begann langsam und zärtlich damit mit dem Schwamm den Rücken herab zu fahren. „Wie kann man nur ein Spiel mögen wobei man sich ständig in den Dreck wirft und sich so schmutzig macht?“ Der schwarzhaarige Junge lächelte einmal kurz auf. Mittlerweile war er es, der seinen Kopf auf seine Arme am Beckenrand gelegt hatte und die Behandlung genoss und deshalb hatte er auch keine wirkliche Lust dem anderen abermals zu erklären warum Baseball so toll war. Wolfram hingegen machte plötzlich eine Feststellung. „Warte mal bei meinem zweiten Antrag hast du dich auch in den Dreck geworfen! Heißt das etwa du Schürzenjäger machst da mit sämtlichen Spielern rum?“ Er klang jetzt deutlich gereizter, wie auch Yuuri feststellte. Seufzend drehte er sich nun doch um. „Hörst du mal auf ernsthaft auf ein Spiel eifersüchtig zu sein! Außerdem hat das eine nichts mit dem anderen zu tun! Denn ich habe mich bei dem Antrag nicht in den 'Dreck geworfen', so wie du es nanntest, sondern bin vor dir auf die Knie gegangen. Das hätte überall sein können.“ Lächelnd rückte der blonde Dämon näher ran und legte seine Arme um den Hals des anderen. „Entschuldige, aber du kennst mich! Ich will dich halt mit niemanden teilen! Du gehörst mir ganz allein!“ Ohne eine Antwort abzuwarten küsste er seinen Ehemann liebevoll auf den Mund, doch schon nach kurzer Zeit wurde dieser von ihm Leidenschaftlicher und er drückte den Dämonenkönig gegen die Wand des Beckens. Yuuri der natürlich sofort begriffen hatte worauf das raus laufen sollte unterbrach den Kuss. „Hey, wir sind hier im Bad, da könnte doch jederzeit jemand rein kommen!“ „Wer sollte den schon um die Uhrzeit hier rein kommen? Außerdem haben wir es hier noch nie getan!“ Zärtlich knabberte er am Ohr des doppelt Schwarzen. Dieser blieb beharrlich und schob zum missfallen seines Gatten diesen von sich weg. „Du willst doch nur, weil du dran bist Oben zu sein!“ Der blonde junge Mann zuckte nur mit den Schultern. „Na und? Wenn du dran bist kriege ich dich ja schließlich auch kaum von mir runter!“ „Hast du vergessen das wir Morgen einen Truppenbesuch an den Grenzen machen wollten, da ist es nicht hilfreich, wenn mir beim Reiten mein Hintern die ganze Zeit weh tut!“ Wolfram konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen und glitt wieder elegant auf den anderen zu. Unmittelbar blieb er vor ihm stehen, beinahe berührten sich ihre Nasen. „Sei nicht immer so ein Weichei!“ Überrascht merkte der Maou wie der andere ungefragt nach seinen Beinen griff, sie hoch hob und um seine eigene Hüfte legte. Um nicht den Halt zu verlieren, legte er seine Arme um dessen Hals. „Nenne mich nicht immer so!“ Konnte Yuuri noch gerade antworten ehe sein Gegenüber ihn erneut küsste. Das Dienstmädchen Doria war gerade auf dem Weg mit einem Stapel frischer Handtücher zum Bad. Ihre Hand hatte noch nicht ganz die Türklinge berührt, als sie eigenartige Geräusche die man als ein Stöhnen und Keuchen bezeichnen konnte daraus vernahm. Sofort begriff sie was das zu bedeuten hatte, doch anstatt peinlich berührt zu sein machte sie eher ein genervtes Gesicht. Also wirklich, es wurde immer schlimmer seit der zweiten Hochzeit mit den beiden! Am Anfang hatten sie ja noch Diskretion gezeigt, doch mittlerweile konnte man keinen Raum mehr betreten ohne Angst haben zu müssen die Zwei in flagranti zu erwischen und das Schlimmste an der ganzen Sache war auch noch, dass sie genau wusste wer am nächsten Tag die Sauerei wieder weg machen durfte. Gereizt drehte sie sich wieder um und beschloss die Handtücher erst am nächsten Morgen vorbei zu bringen. Kapitel 2: Überfall ------------------- „Au Au Au“ Kam es gequält von den Lippen des Maous der sich langsam auf sein schwarzes Pferd Ao im Hof des Schlosses schwang. Irgendwie versuchte er eine angenehme Sitzposition zu finden. „Wusste ich es doch, dass das Gestern eine blöde Idee war!“ Wolfram der schon auf seinem weißen Pferd saß, schaute genervt zu seinem Ehemann herüber. „Jetzt stell dich nicht schon wieder so wie ein Waschlappen an!“ Inzwischen war auch Konrad und Yozak dazu gekommen und stiegen auf ihre Pferde. Yuuri der hingegen von der Aussage seines Gatten leicht genervt war ignorierte die anderen gekonnt. „ Also echt mal! Wir sind jetzt seit über mehr als einem Jahr verheiratet! Wann hast du eigentlich mal vor damit aufzuhören mich so zu nennen?“ „Dann wenn du aufhörst dich wie einer zu benehmen! Außerdem hat mir Miko-sama bei unserem letzten Besuch mir erklärt das es ganz normal ist unter Liebenden sich Kosenamen zu geben!“ Damit gab er seinem Pferd die Sporen und setzte es in Gang. Der Schwarzhaarige seufzte nur schwer auf. „Aber das ist doch kein Kosename!“ Schließlich setzte er auch Ao in Bewegung und folgte der kleinen Truppe die gerade dabei war das Tor zu passieren. Sie hatten den ganzen Tag gebraucht um an die äußerste Grenze ihres Landes zu kommen und so war es schon früher Abend, als sie das Lager ihrer Soldaten erreicht hatten. Sofort wurden sie von dem befehlshabenden Hauptmann begrüßt. Dann wurden sie im Anschluss durch das Lager geführt und das Königspaar unterhielt sich mit dem einen oder anderen Soldaten. Zum Schluss brachte man sie alle in ein größeres Zelt in dem mitten im Raum ein großer runter Tisch stand auf dem mehrere Karten verteilt lagen. Das war offensichtlich das Zelt in denen alle Lagerbesprechungen abgehalten wurden. Die kleine Gruppe plazierte sich um den Tisch und ließ sich von dem Hauptmann die Lage erläutern. „Wir sind schon seit drei Monaten hier stationiert!“ Dabei zeigte er auf einen Punkt auf der Karte. „ Die Soldaten von Klein-Chimaron sind etwas länger als wir genau dort positioniert!“ Erneut zeigte er mit einem Finger eine Stelle auf der Karte. „Allerdings greifen sie nicht an! Jedenfalls können wir es ihnen nicht nachweisen!“ Wolfram der eh schon immer Gereizt war, wenn man nur Klein-Chimaron oder dessen König erwähnte schaute nun erbost aber auch überrascht zu dem Hauptmann. „Was soll das heißen?“ „Nun ja es gibt immer wieder kleinere Überfälle auf die Dörfer die sich an der Landesgrenze befinden, jedoch können wir nicht mit Sicherheit sagen, dass das Sararegis Männer sind, da sie sich immer schwarz verkleiden und genauso schnell verschwinden wie sie auftauchen." Wütend knallte der blonde Dämon mit den Fäusten auf den Tisch. „Und ob das dieser Mistkerl ist!“ Yuuri legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Beruhige dich wieder! Das bringt doch auch nichts!“ Der Feuerdämon legte seine Hand auf die seines Mannes die immer noch auf seiner Schulter lag, schaute dabei aber weiter auf die Karten vor sich auf dem Tisch. „Ich weiß! Ich würde nur zu gern wissen was dieser Kerl jetzt schon wieder plant!“ Nur wenige Kilometer entfernt standen zwei Reiter in ihren Kapuzenmänteln verhüllt auf einem Hügel und scheinen zu warten. Der etwas größere zog eins seiner zwei Schwerter aus seinem Gürtel als er ein Geräusch aus einem nicht all zu entfernten Gebüsch hörte. Als ein schwarz gekleideter maskierter Mann auftauchte und sich vor dem etwas kleinerem Mann verbeugte, streckte dieser die Hand aus so das er den Arm des anderen Reiters berührte und drückte sie sanft runter. „Schon gut! Er gehört zu uns!“ Dann drehte er seinen Kopf zu dem vor ihm immer noch auf Knien gebeugten Mann. „Was kannst du mir berichten?“ „Mein Herr, sie sind vor kurzem im Lager eingetroffen!“ Obwohl das Gesicht des Mannes der sein Herr war durch die tiefgezogenen Kapuze nicht zu sehen war, meinte der eben noch Gesprochene ein Lächeln auf dessen Mundwinkeln erkannt zu haben und irgendwie verursachte dieses Lächeln das ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. „Hervorragend! Gebt das Zeichen zum Angriff!“ „Ich frag mich wie lange König Sararegi das noch durchhalten will? Die Soldaten zu versorgen ist eine kostspielige Angelegenheit. Und ich nehme mal an, da sein Reich nicht so groß ist wie das Neue Dämonenkönigreich, wird er nicht die selben Mittel zur Verfügung stehen haben wie wir! Ich versteh einfach nicht was er bezweckt!“ Konrad hatte eine Hand unter sein Kinn gelegt und teilte nun seine Überlegungen allen anderen Anwesenden laut mit. Sie Diskutierten schon seit einer geschlagenen Stunde darüber was wohl Sararegis Absichten waren. Mittlerweile war es draußen schon dunkel geworden. Gerade als sie überein kamen, dass es für heute reichen würde, brach im Lager ein ziemlich lauter Tumult aus. Als der befehlshabende Hauptmann raus gehen wollte um nachzusehen was das zu bedeuten hatte, stürmte ein Soldat mit gezogenem Schwert in das Zelt. „Das Lager wird angegriffen!“ Sofort zogen alle anderen ebenfalls die Schwerter sogar Yuuri, obwohl er sich sicher war das er trotz Morgif nicht viel Ausrichten können würde. Eiligst liefen sie aus dem Zelt wo sie dann erkannten wie mehrere Dutzend schwarz maskierte Männer sowohl auf Pferden wie auch zu Fuß das Lager attackierten. „Das sind die selben Männer die auch die Dörfer überfallen haben!“ Meinte der Hauptmann. Konrad drehte sich zu Yozak. „Bring ihre Majestäten von hier fort an einem sicheren Ort!“ Man merkte dem rot Haarigen seinen Widerwillen an, nickte dann aber zur Bestätigung. Wolfram hingegen wollte das so gar nicht hinnehmen. „Ich werde nirgendwo hin gehen! Ich werde mit dir und den Soldaten kämpfen!“ Entschlossen aber freundlich Lächelnd packte der Braunhaarige seinen Bruder am Arm. „Das weiß ich, aber wenn der Feind erfährt, dass du und Yuuri hier seit, seit ihr in großer Gefahr! Darum musst du den Maou beschützen!“ Missbilligend biss er der Feuerdämon die Zähne zusammen und ließ den Kopf hängen. „Ich habe verstanden!“ „Und was ist mit ihnen Konrad?“ fragte Yuuri besorgt nach. „Ich werde versuchen den Feind genügend abzulenken damit Ihr entkommen könnt, danach werde ich wieder zu Euch stoßen!“ „Seid bitte vorsichtig!“ Konnte der doppelt Schwarze gerade noch nach rufen ehe Konrad verschwunden war, um sich seinen ersten Gegner zu suchen. „Tztztz! Unser Hauptmann wie er leibt und lebt! Aber ich denke wir sollten jetzt wirklich gehen meine jungen Herrn!“ Yozak sagte das zwar wie immer mit einem Lächeln im Gesicht, seine Augen verrieten jedoch das er besorgt war und das Kampfgeschehen immer im Auge hatte. Mühselig schlichen sich die drei unbemerkt durchs Lager. Yozak ging vorn weg gefolgt von Yuuri und den Schluss machte schließlich Wolfram. Sie hatten schon fast das Lager verlassen, als der blonde Dämon mitten im Schlachtgetümmel eine Person gelassen stehen sah und sie beobachtete. Diese Person stach besonders hervor, weil er zum einen einfach nur da stand, als gingen ihn die Kämpfe um ihn herum nichts an und zum anderen, weil er keine schwarze Kleidung trug sondern eine prachtvoll schimmernde Rüstung, trotz das diese Gestalt einen Kapuzenmantel trug konnte er das erkennen. Wolfram drehte sich zu dieser Person die nur einige Meter entfernt stand. Er hatte ein ungutes Gefühl was den Kerl betraf. „Hey wer seit Ihr?“ Brüllte er diesem zu. Die anderen Beiden drehten sich verwundert um. Doch anstatt das der Angesprochene antwortete drehte er sich um und lief weg, doch während seiner Drehung meinte der Feuerdämon eine blonde lange Strähne aus dem Mantel hervorlugen zu sehen und aufblitzende reflektierende Brillengläser, verursacht vom Schein der Fackeln. „Yozak passe auf Yuuri auf!“ War das Einzige was er noch zu den anderen sagte, ehe er der Person folgte, wovon er glaubte zu wissen wer sie war. Wut stieg in ihm auf, aber dieses Mal würde dieser Kerl ihm nicht davon kommen. „Wolfram bleib hier!“ schrie noch der Schwarzhaarige. Der Maou und der Rothaarige wollten natürlich Wolfram folgen, doch verloren ihn schließlich aus den Augen, da man sie nun entdeckt hatte und sie deshalb immer wieder von den feindlichen Männern angegriffen wurden. Eine Weile lief er jetzt schon diesem vermummten Kerl hinterher. Doch endlich glaubte Wolfram ihn zu haben, denn vor ihnen war nur noch eine Reihe aus Zelten. Der Fremde stand ihm mit dem Rücken zu und schaute auf die Zelte vor ihm. Keuchend und mit gezogenem Schwert blieb auch er stehen. „Ha! Hab ich dich! Jetzt kannst du nicht mehr weg rennen!“ Elegant drehte sich der Angesprochene um und zog dabei seine Kapuze herunter. „Lange nicht gesehen mein ehrenwerter Prinzgemahl Wolfram!“ Nicht wirklich überrascht stellte der Feuerdämon fest, dass es wirklich Sararegi war der ihn gegenüber stand und süffisant grinste. „Das Lachen wird dir noch vergehen, denn dieses Mal sitzt DU in der Falle!“ „Das sehe ich aber ganz anders!“ Kaum hatte das der Menschenkönig gesagt spürte der Dämon wie er von hinten gepackt und auf die Knie gedrückt wurde. Sein Schwert ließ er dabei fallen. Mit einem schnellen Schulterblick stellte er fest, dass es Beryes war der ihn fest hielt. „So Unbesonnen wie eh und je, dass Ihr selbst in diese mehr als offensichtliche Falle tappt.“ „LASS MICH AUF DER STELLE LOS UND KÄMPFE WENIGSTENS EINMAL FAIR GEGEN MICH!“ Brüllte Wolfram jetzt Sara entgegen und versuchte sich dabei aus dem festen Griff von Beryes zu befreien. Erneut lächelte der König auf. „Wieso sollte ich das tun, wenn es so doch viel einfacher ist!“ Dabei nahm er seine Brille ab und seine Augen begannen sofort hell aufzuleuchten. Wolfram der wusste was das zu bedeuten hatten kniff sofort seine Augen so fest zu wie er konnte, denn er hatte schon mal dieses Vergnügen gehabt und keine Lust das zu wiederholen. Doch Augenblicklich merkte er wie ihm Beryes an seinem Hinterkopf in die Haaren packte und nach hinten zog, so das sein Kopf nach oben schaute, aber immer noch öffnete er nicht die Augen. Dann ein heftiger Tritt in den Magen und er öffnete aus Schmerz automatisch die Augen. Sofort erblickte er das helle strahlende Blau und merkte ohne sich groß wehren zu können wie sein Geist abdriftete. Er vernahm noch eine Stimme die auf ihn einredete, doch immer unklarer wurden seine Gedanken. Und dann bemerkte er gerade noch das etwas laut krachte und wie ein Feuer gefangenes Zelt zusammenbrach und er zu Seite gestoßen wurde, ehe er endgültig in die Schwärze der Ohnmacht glitt. Kapitel 3: Wer bin ich und wer bist du? --------------------------------------- Mit einem schmerzenden Kopf erwachte der blonde Junge. Intuitiv fasste er sich an die pochende Schläfe und stellte fest, dass um seinen Kopf ein Verband gewickelt war. Langsam öffnete er die Augen. Er brauchte einen Moment um klar sehen zu können. Vorsichtig, um seinen Kopf nicht all zu schnell zu bewegen, richtet er sich auf. Der junge Mann stellte fest, dass er sich in einem ziemlich großen, edel eingerichteten Raum befand. Er lag in einem großen Himmelbett. Irritiert darüber wo er war und wie er hier hin kam stand er nun auf und stellte dabei fest, dass er nichts weiter als eine lange blaue Stoffhose trug. Leicht torkelnd ging er zu dem großen Fenster und schaute hinaus. Es war ein klarer, warmer, schöner Sommertag und er blickte dabei in einen großen Hof und konnte überall massive Mauern und Türme entdecken. Offensichtlich befand er sich in einem Schloss. Der blonde Junge drehte sich wieder um und ließ seinen Blick erneut durch das Zimmer schweifen. Bei einem großen Standspiegel blieb sein Blick schockiert haften, denn die Person, die er darin erblickte und die logischerweise er sein musste, kannte er nicht! Er rückte näher zum Spiegel und legte eine Hand auf die glatte Fläche wo sich sein Gesicht spiegelte. Angestrengt begann er zu überlegen, doch er kam zu keinem Ergebnis. Eigentlich war es nur eine einzige Frage die ihm dabei ständig durch den Kopf jagte und auf die er einfach keine Antwort fand. Wer war er?? Da war nichts! Er konnte sich an rein gar nichts erinnern, was vor seinem Erwachen geschehen war. In dem Moment öffnete sich die große doppelseitige Tür. Als er hinüber schaute stellte er fest das dort ein junger, ihm fremder Mann stand, der aber wie der blonde Dämon vermutete ihn zu kennen schien, denn er lächelte ihn erleichtert aber auch besorgt an. „Welch ein Glück! Du bist wach Wolfram! Aber was machst du am Fenster? Du solltest lieber noch im Bett bleiben!“ Eiligst lief der junge Mann auf den anderen zu und führte ihn sanft aber bestimmend zurück zum Bett. „Wolfram? Ist das mein Name?“ Fragte der nun im Bett sitzende verwirrte Junge den anderen, als dieser ihn wieder zudeckte. „Was? Wie meinst du das? Natürlich ist das dein Name. Wieso fragst du so was?“ Da diesem die Wahrheit peinlich war, drehte er seinen Kopf so das er den anderen nicht direkt ansehen musste. „Weil ich mich nicht erinnern kann?“ Leicht schockiert schaute der ihm fremde Junge ihn nun an. „Was? An gar nichts?“Der blonde Dämon, der mittlerweile wenigstens wusste das sein Name Wolfram war, schüttelte traurig den Kopf, sagte aber nichts weiter. Mitfühlend schaute ihn der andere an und strich ihm schließlich liebevoll über den Verband an seinem Kopf. „Das hat vielleicht was mit deiner Verletzung zu tun!“ Teilte dieser letztendlich laut mit. Wolfram war diese Berührung irgendwie unangenehm, denn sie war wie er fand sehr intim. Erneut drehte er seinen Kopf, so das der andere seine Hand weg nehmen musste. „Wie habe ich mich überhaupt verletzt?“ Der ihm auf dem Bett gegenüber Sitzende zeigte ihm gegenüber keine Emotion bezüglich seines Zurückweichens. „So genau weiß ich das auch nicht. Wir waren in einem Kampf verwickelt und als ich das ganze Schlachtfeld nach dir ab gesucht habe, fand ich dich schließlich bewusstlos mit der Wunde am Kopf neben einem zusammen gebrochenen Zelt. Ich nehme an, dass du von eben diesem getroffen wurdest! Du warst ganze drei Tage bewusstlos. In der Zeit habe ich dich ins Schloss gebracht.“ „Ach so!“ War die einzige Antwort. Einen Augenblick herrschte peinliche Stille, als abermals sich die Tür öffnete und ein Dienstmädchen mit einem Tablett herein kam auf dem eine Schüssel warmes Wasser, frischem Verbandszeugs und ein Döschen mit Salbe drapiert war. „Eure Majestät ich bringe Euch die Arzneimittel die Ihr haben wolltet!“ Lächelnd sprang der Angesprochene auf und nahm dem Dienstmädchen das Tablett ab. Dieses verbeugte sich und verließ wieder das Zimmer. Wolfram, der zwar diese Aktion beobachtete, war mit seinen Gedanken jedoch ganz wo anders. Das Mädchen hatte den anderen Majestät genannt. Dann musste dieser wohl ein König oder so was ähnliches sein! Das würde auch erklären warum er auf einem Schloss war. Der, über den er nachdachte, war mittlerweile wieder bei ihm und stellte das Tablette auf dem Bett ab. „Ich wollte nochmal nach deiner Verletzung schauen und sie säubern. Darf ich?“ Dabei lächelte er liebevoll und zeigte auf den Verband an dessen Kopf. Erneut nickte der Feuerdämon nur, denn neue Fragen drängten sich ihm auf. Wenn der andere doch ein König war, wieso wollte er sich persönlich um seine Wunde kümmern? Wieso half er ihm überhaupt? In der Zwischenzeit hatte der Fremde begonnen ihm den Verband vorsichtig abzuwickeln. Eine kleine Platzwunde kam zum Vorschein. Als er damit fertig war nahm er einen Schwamm, der in der Schüssel schwamm, heraus und tupfte ihm damit über die Verletzung. Trotz das dieser sehr vorsichtig war, tat die Behandlung etwas weh und Wolfram kniff leicht die Augen zusammen. „Tut mir leid, ich bin nicht sehr geübt darin!“ Entschuldigte sich der andere. „Das muss es nicht! Es tut auch nicht wirklich weh!“ Liebevoll nahm der ihn Verarztende ganz kurz seine Hand. „Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen. Dann wäre das nie passiert, aber alles wird wieder gut und dann werde ich dich für immer beschützen! Ich werde nie wieder zulassen das dir jemand weh tut!“ Der Feuerdämon errötete im selben Augenblick. Danach nahm der Fremde etwas Salbe aus der Dose und verteilte sie ebenfalls auf der verletzten Stelle. „Ich denke einen neuen Verband brauchen wir nicht! Außerdem gefällst du mir ohne sowieso viel besser!“ Als jener das sagte strich er dem Verletzten zärtlich über die Wange. Wolfram glaubte, wenn das überhaupt noch möglich war noch mehr zu erröten. Verlegen und auch deprimiert senkte er seinen Kopf so das er nun auf die Decke starte. Seine Hände waren fest in dieser vergraben. „Ich bin Euch zu tiefst Dankbar für das, was Ihr alles für mich getan habt und dabei weiß ich noch nicht mal wer Ihr wirklich seid!“ Der Angesprochene hatte inzwischen das Tablett auf ein kleines Nachtschränkchen neben dem Bett gestellt und schaute den blonden Jungen nun erstaunt an. „Ach stimmt ja! Wenn du nicht mal mehr weißt, wer du bist, dann weißt du natürlich auch nicht mehr, wer ich bin! Aber keine Angst! Ich werde schon dafür Sorgen das du dich an mich wieder erinnern wirst!“ Während dieser Worte näherte sich der andere mit seinem Gesicht dem vom Wolfram immer mehr, dabei fiel dem Fremden eine seiner langen blonden Haarsträhnen von der Schulter. „Ich bin König Sararegi und dein Verlobter!“ Ohne eine Antwort abzuwarten umfasste jener selbstbewusst lächelnde Mann mit einer seiner beiden Hände das Kinn des mehr als überraschten Wolfram und gab diesem einen Kuss auf dessen Lippen. Kapitel 4: Sara's Lügenmärchen ------------------------------ Die Tür zu Wolframs Zimmer öffnete sich und Beryes trat ein. Er legte seine rechte Hand auf seine Brust und verneigte sich leicht. „Eure Majestät, ich bedaure Euch stören zu müssen, aber eure königlichen Pflichten warten auf Euch!“ Langsam löste sich Sara von Wolframs Lippen, blieb jedoch dicht an seinem Gesicht und lächelte den schockierten blonden Jungen an. „Tja du hast es ja gehört! Die Arbeit ruft. Ich werde dir später noch alles genauer erklären. Ruhe dich jetzt erst mal noch etwas aus!“ Der Feuerdämon nickte nur einmal verlegen und schaute dem davon gehenden König nach bis sich die Tür wieder schloss. Aufgeregt und hilflos schritt Yuuri durch das Zelt, das für die Besprechungen diente. Seine Hände hatte er auf den Rücken gelegt und lief jetzt von einer Ecke zur anderen. „Heka, setzt Euch doch bitte! Davon werden wir seine Majestät Wolfram auch nicht schneller finden!“ Günter der nach diesem Vorfall mit Gwendal nachgereist kam, um suchen zu helfen, stand nun mit einem Taschentusch in den Händen in einer Ecke und versuchte seinen Maou vergebens zu beruhigen. Der Anblick der ihm geboten wurde zerbrach ihm fast das Herz und er musste mit dem Taschentuch sich immer wieder eine Träne weg wischen. Yuuri, der recht gereizt war, drehte sich zu Günter um. „Er ist jetzt seit zwei Tagen verschwunden! Wie soll ich da ruhig sitzen können!“ Nachdem er seinen Haus und Hofmeister so angepflaumt hatte, tat es ihm auch schon wieder gleich leid. Verzweifelt ließ er sich in einen Stuhl fallen. „Tut mir leid, Günter! Ich weiß, Ihr meint es nur gut.“ In dem Moment betraten Konrad und Gwendal das Zelt. Sofort sprang er auf. „Und wisst Ihr was Neues?“ Der Älteste der Brüder verschränkte seine Arme vor der Brust und schaute düster wie immer drein. „Könnte man so sagen. Ein Soldat der seit dem Angriff ohnmächtig war und erst jetzt wieder zu Bewusstsein kam hat uns berichtet, dass zwei vermummte Personen Wolfram, der, so wie es für ihn aussah, ohne Bewusstsein war, in Richtung Küste davon getragen haben! Mehr wusste er allerdings auch nicht!“ Wütend ballte der Schwarzhaarige seine Hände zu Fäuste. „Das war Sararegi!“ „Dafür haben wir keinen Beweis!“ stellte Gwendal wie immer sachlich fest. „Den brauch ich auch nicht! Ich bin mir sicher, dass er es war und ihn schon wieder entführt hat! Ich breche sofort nach Klein- Cimaron auf! Dieses Mal wird er mich kennen lernen!“ „Heka, dann lasst mich und Yozak Euch wenigstens begleiten! Ohne Beweise wird es nicht leicht König Sararegi was zu unterstellen und ich bin mir sicher, so einfach wird er Wolfram auch nicht frei lassen!“ Konrad hatte Yuuri beruhigend an die Schulter gefasst. Dieser nickte zwar, hatte jedoch nicht vor mit Sararegi lange zu diskutieren. Er würde auf jeden Fall mit seinem Ehemann zurückkehren. Sara saß nun schon eine gewisse Zeit an seinem Schreibtisch und unterzeichnete irgendwelche Dokumente, dabei war ihm nicht entgangen das seiner rechten Hand Beryes, der neben ihm stand, ganz offensichtlich was zu beschäftigen schien. „Wenn Ihr eine Frage habt, dann nur zu, fragt mich!“ Der geübte Kämpfer drehte seinen Kopf zu der anderen Person und blickte ihn nun an. „Ich verstehe nicht wieso wir nicht bei dem ursprünglichen Plan geblieben sind.“ Lässig legte der König sein Schreibwerkzeug bei Seite und lehnte sich zurück. „Tja dadurch dass das Zelt zusammen brach, wurde meine Hypnose unterbrochen und das Einzige was diese bewirkt hat ist, dass dieser Bengel sein komplettes Gedächtnis verloren hat. Darum habe ich mir diese kleine Geschichte ausgedacht, um doch noch mein Ziel zu erreichen!“ „Der Tod des Maous! Wieso eigentlich? Früher wolltet Ihr unbedingt seine Macht für Euch nutzen!“ Der Langhaarige seufzte einmal theatralisch auf. „Leider ist seine Dämonenmacht zu groß geworden, dass selbst ich ihn nicht mehr kontrollieren kann, daher muss ich ihn, obwohl ich es wirklich bedaure, los werden. Und wer würde sich da besser anbieten das zu erledigen, als sein kleiner Ehegatte!“ „Sicher! Soweit lautete ja auch der Plan, dass Ihr den Prinzgemahl hypnotisiert, damit dieser den Dämonenkönig umbringt, aber was ich nicht verstehe warum Ihr ihn nicht einfach erneut hypnotisiert, das ist doch kein Problem für Euch! Wieso dieses Theater?“ Sara begann leicht zu lächeln. „Das hatte ich zuerst auch vor, aber ich habe es mir schließlich anders überlegt.“ „Wieso?“ Der König verschränkte die Hände ineinander. Er schien wirklich amüsiert zu sein. „Ist das nicht offensichtlich? So macht es einfach viel mehr Spaß!“ Wolfram der wirklich sich erst noch im Bett ausgeruht hatte, hatte schließlich nach zwei Stunden genug und war aufgestanden. Er zog eine Uniform von Klein-Cimaron an, die man ihm bereit gelegt hatte. Nachdem er ziellos durch das Schloss wanderte, landete er schließlich in einem großen Graten. Vor einem Baum blieb er stehen und betrachtete ihn. Er legte eine Hand auf den Stamm und schloss die Augen. Wenn sein Kopf nicht ohnehin schon weh tun würde, dann spätestens jetzt durch seine ganzen Gedanken. In diese vertieft bemerkte er gar nicht wie sich Sara ihm von hinten näherte und eine Hand auf seine Schulter legte. „Da bist du ja!Ich habe dich überall gesucht! Du sollst dich doch ausruhen!“ Der blonde Dämon erschrak bei der unerwarteten Berührung und drehte sich herum. „Habe ich ja auch, aber ich brauchte mal etwas frische Luft. Und einen Ort an dem ich in ruhe Nachdenken kann“ Der König von Klein-Chimaron ergriff mit beiden Händen eine von seinem Gegenüber und sah ihn bemitleidend an. „Das muss alles sehr schwer für dich sein! Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann sag es bitte!“ Wolfram starrte auf seine Hand die von dem anderen festgehalten wurde. „Du sagtest wir seien verlobt!“ „Naja eigentlich sind wir heimlich verlobt!“ Der Feuerdämon schaute ihn verwirrt an. „Heimlich?“ Sararegi seufzte einmal sehr theatralisch und zog den anderen mit sich auf eine Bank, die dort in der Nähe stand, ließ aber seine Hand nicht los. Er schaute jetzt dem unwissenden Jungen in die Augen. „Eigentlich wollte ich noch warten bis es dir besser geht, aber da du ja jetzt schon nachfragst! Weißt du, eigentlich bist du schon verheiratet!“ „WAS?“ kam es schockiert von Wolfram. Jetzt war er noch verwirrter als vorher. „Ja ich weiß! Das klingt sicher verrückt für dich, aber wir beide sind schon ziemlich lange ein Paar musst du wissen, aber als der grausame König von dem Neuen Dämonenkönigreich ein Auge auf dich geworfen hat, zwang er dich zu einer Hochzeit! Da mein Land nicht so groß wie seines ist, hatte ich keine Chance dich zu retten. Natürlich haben wir uns weiter heimlich getroffen. Doch vor drei Tagen hat er es schließlich raus gefunden! Und mein Lager angegriffen als du bei mir warst. Dabei wurdest du auch verletzt.“ „Ist dieser Maou denn wirklich so schlimm?“ Sara nickte einmal kurz. „Oh ja! Er ist ein Tyrann und gewalttätig! Du hast mir immer wieder erzählt wie gemein er zu dir ist!“ Wolfram versuchte die neuen Informationen zu verarbeiten. „Aber bekommst du dann keinen Ärger, wenn du mich hierher gebracht hast?“ „Das ist mir egal! Nur du bist mir wichtig! Ich ertrag es nicht, dich länger leiden zu sehen! Und soweit ich weiß hat König Yuuri keine Ahnung, wo du bist!“ Der blonde Junge fand, dass sein Gegenüber etwas dick auftrug und als er den Namen Yuuri erwähnte durchströmte ihn ein vertrautes warmes Gefühl, was er sich aber nicht erklären konnte. „Und was machen wir jetzt?“ Der König rückt etwas näher an den anderen heran. „ Ach du bist so süß!“ Er küsste ihn auf den Mund, dieses Mal sogar aufdringlicher. Erst macht Wolfram auch mit, schließlich war der Kerl ja irgendwie sein Verlobter und hatte ihn gerettet, doch als er merkte wie dieser eine Hand unter sein Hemd schob und ihm über die Brust streichelte, brach er diesen ab und rutschte etwas weg. „Ich möchte so etwas nicht tun! So was gehört sich nicht vor der Ehe.“ Sara lachte einmal kurz auf. „Na sonst hat dich das aber auch nie wirklich gestört, wenn wir so was gemacht haben!“ Er zwinkert dem Dämon zweideutig zu. Diesem war das recht peinlich. Außerdem sagte ihm sein Verstand, dass das falsch sei. Er konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass er solche Dinge vor der Ehe tat und einen anderen betrog. Aber wieso sollte ihn Sara anlügen? „Sei mir nicht böse, aber ich würde trotzdem erst mal lieber die Sache mit dem Maou klären!“ Sararegi begann zu lächeln. „Das trifft sich gut, dass du das sagst! Denn wir haben uns an jenem Abend was überlegt!“ Wolfram horchte skeptisch auf. „Was denn?“ „Erst mal wirst du zu dem Maou zurückkehren!“ „Ich soll zu ihm zurück?“ „Ja und in einem passenden Moment, wenn keiner dabei ist wirst du ihn umbringen!“ Das letzte Wort umbringen hallte in dem Kopf des Feuerdämons immer wieder nach. Er konnte es nicht wirklich fassen. „Du willst, dass ich jemanden ermorde?“ Sara legte mitfühlend eine Hand an die Wange des anderen. Mit der anderen nahm er seine Brille ab und seine Augen leuchteten sofort hell blau auf. „Ich weiß das ist viel verlangt, aber das ist der einzige Weg bei dem wir für immer zusammen sein können. Du bist der Einzige, der nahe genug an ihn ran kommt und es tun kann! Töte ihn für uns!“ Wolfram konnte es sich nicht erklären, aber auf einmal ergaben dessen Worte für ihn Sinn. Der langhaarige Mann setzte sich wieder die Brille auf. Das Leuchten verschwand. Erneut beugte er sich vor und küsste den anderen Jungen. In dem Moment trat Beryes zu ihnen und verbeugte sich kurz. „Majestät, Ihr habt Besuch!“ Seufzend beendete der König den Kuss. „Beryes, Ihr habt ein Talent dafür im falschen Moment zu stören! Wer ist es denn?“ „König Yuuri!“ Antwortete er knapp. Sararegi schaute zu seinem neuen kleinen Lieblingsspielzeug. „Das dürfte interessant werden!“ Kapitel 5: Komm mit mir! ------------------------ Wolfram versteckte sich hinter einem Vorhang der zum Thronsaal führte. Beryes stand dicht hinter ihm. Sara wollte, dass er sich nicht zeigte und er tat es, schließlich wollte er ihm keine Schwierigkeiten bereiten, weil er bei ihm war. Dennoch war er neugierig auf diesen Maou geworden und wollte ihn gern sehen. Jetzt stand er hier und starrte auf die Tür. Ihm wahr leicht unwohl, weil Beryes ihm so nahe war und ihn beobachtete. Es kam ihm fast so vor als würde er von diesem bewacht. Sara saß auf seinem Thron. Lässig elegant wie immer und schien ebenfalls zu warten. Die Tür öffnete sich und drei Leute betrat den Raum. Ganz vorn weg lief ein schwarzhaariger Junge. Er wusste, dass das der Dämonenkönig sein musste. Was so jemand ist der Maou? Der sieht doch gar nicht so gefährlich aus. Schoss es ihm im ersten Moment durch den Kopf. Er bemerkte nicht das er ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte, als er ihn weiter betrachtete. Hatte sich Sara vielleicht vertan? Der Kerl wirkte eher freundlich und lieb, obwohl er gerade ein sehr grimmiges Gesicht machte. Yuuri blieb vor dem Thron stehen und ließ jede Höflichkeit beiseite. „Wo ist er?“ Sara hatte indes das perfekte Pokerface aufgesetzt. Wie immer lächelte er ihn freundlich an. Konrad und Yozak standen dicht hinter ihrem König. Immer bereit auf alles gefasst zu sein. „König Yuuri, was für eine Ehre Euch nach so langer Zeit wieder hier in meinem Schloss zu sehen! Aber leider weiß ich nicht, was Ihr meint!“ Yuuri machte noch einen Schritt weiter vor. „ Tut nicht so! Ich weiß genau das Ihr Wolfram habt!“ „Euren Gatten? Habt Ihr ihn etwa verloren?“ Das arrogante Lächeln reichte dem doppelt Schwarzen letztendlich. Er schnellte plötzlich vor und packte für ihn völlig untypisch ihn am Kragen. „Rückt ihn raus! Er ist mein Ehegatte und ich habe Euch beim letzten Mal gesagt was passiert, wenn Ihr ihn nicht in Ruhe lasst!“ Wolfram erschrak so, dass er sich eine Hand vor den Mund halten musste, um nicht zu schreien. Sara hatte doch recht! Der Kerl war grausam und gemein. Ein Schulterblick verriet ihm das Beryes auch schon ein Schwert gezogen hatte und die Ereignisse vorn im Saal genau beobachtete. Konrad war schon zu Yuuri geeilt und riss ihn von Sara los, da schon die Soldaten die hier Wache hielten ebenfalls ihre Waffen gezogen hatten. „Lieber Yuuri, ich kann verstehen wie aufgebracht Ihr seid, aber ich versichere Euch er ist nicht hier. Wie denn auch. Ihr selber habt mir doch verboten Euer Land zu betreten!“ „Als ob Euch das aufhalten würde. Wir wissen doch beide das Ihr hinter den Überfällen an den Grenzen steckt!“ Der Dämonenkönig schrie ihm das ins Gesicht. Konrad hatte mühe ihn fest zu halten. „Heka, so hat das keinen Sinn!“ Er hatte die immer näher kommenden Soldaten im Auge. „Lasst uns gehen! Wir lassen uns was anderes einfallen!“ Flüsterte er ihm leise ins Ohr. Yuuri schien mit sich zu kämpfen. Er war völlig zweigeteilt. Er konnte doch Wolfram nicht einfach hier zurück lassen. Wer weiß was dieser Kerl dieses Mal mit ihm angestellt hatte, aber Sara weiter anzubrüllen würde auch nur dazu führen das sie gleich verhaftet und in den Kerker geschmissen würden. Widerwillig gab er nach. „Schön wir gehen! Aber glaubt ja nicht, dass damit die Sache erledigt ist!“ Sararegi schaute ihnen lächelnd nach , als sie den Thronsaal verließen. Yuuri hatte ein ungutes Gefühl, er fand, dass er sich von Wolfram mit jedem Schritt mit dem er das Schloss weiter verließ immer mehr entfernte, schließlich blieb er vor einer Wand, an der eine Rosenranke wuchs, stehen. „Heka?“ Frage Konrad verwundert nach. Der doppelt Schwarze hatte den Kopf zu Boden gesenkt und die Hände zu Fäusten geballt. „Ich weiß einfach das er hier ist! Ich kann nicht einfach gehen und ihn hier lassen!“ Plötzlich schaute er um sich, um sicher zu gehen das sie auch nicht beobachtet wurden und begann dann die Ranke hoch zu klettern. Konrad, der im ersten Moment überrascht war, drehte sich zu Yozak um. „Halt du hier Wache und warne uns wenn jemand kommt!“ Dann kletterte er auch schon seinem König hinter her. Wolfram brauchte erst einmal eine Pause. Er ging nach den Geschehnissen im Thronsaal zurück auf sein Zimmer. Völlig verwirrt setzte er sich auf sein Bett. Irgendwie sagten sein Verstand und sein Bauchgefühl was total unterschiedliches. Einerseits konnte er sich nicht vorstellen das dieser nette liebevoll wirkende Junge so Grausam sein konnte, aber andererseits hatte er gesehen wie er sich Sara gegenüber aufführte. Und dann erinnerte er sich ja auch noch an Sararegis Geschichte. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte. Plötzlich hörte er von draußen vom Balkon komische Geräusche, verwundert ging er zur Balkontür und öffnete diese. Er betrat den Balkon und wollte gerade über die Brüstung schauen, als auch schon ein schwarzer Haarschopf vor ihm auftauchte. Etwas ungeschickt kletterte er über die Brüstung. Kurz darauf folgte ihm ein braunhaariger Soldat. Wolfram wich vor Schreck sofort etwas zurück. Yuuri schien das nicht zu bemerken. Er war einfach nur glücklich seinen Gatten wieder zu sehen. Freudig stürmte er auf ihn zu und umarmte ihn. „Gott sei dank! Ich habe dich gefunden! Du weißt gar nicht auf wie viele Balkone ich klettern musste bevor ich diesen hoch bin!“ Der blonde Dämon brauchte einen Moment bevor er sich wieder gefasst hatte, dann aber schubste er den andern Jungen von sich weg. „ Verschwindet! Fasst mich nicht an!“ Irritiert starrte der Maou den anderen an. „Wolfram? Was ist denn nur los mit dir?“ Konrad musterte seinen Bruder mit großer Skepsis. Wolfram hingegen stolperte langsam wieder zurück ins Zimmer. „Ich habe zwar mein Gedächtnis verloren aber ich weiß wer ihr seid! Sara hat mir genug über Euch erzählt!“ Noch mehr verwirrt und nun auch leicht verärgert ging Yuuri auf ihn zu und packte ihn an den Schultern, um ihn leicht zu schütteln. „ Was soll das heißen du hast dein Gedächtnis verloren? Und was zum Henker hat dieser Mistkerl dir erzählt?“ Währenddessen hörte Konrad von unten her eine Eule merkwürdig schurren. Das war das übliche Zeichen von ihm und Yozak, dass Gefahr sich näherte. Er stürmte an den beiden vorbei zur Tür und verschloss diese, dabei drehte er sich zu dem Dämonenkönig um. „Heka, wir haben nicht mehr viel Zeit!“ In diesem Moment rappelte es auch schon an der Tür. Mehrere Soldaten standen davor und begannen nun sich dagegen zu werfen um diese aufzubrechen. Yuuri schaute nun wieder zu dem völlig verängstigten Wolfram. „Hör zu! Ich weiß nicht was dir König Sararegi gesagt hat, aber du bist mein Gatte und wir lieben uns und ich werde dir alles weitere erklären, wenn du mir jetzt vertraust und mit mir kommst!“ Das er ihn zur Not auch Ohnmächtig schlagen und gegen seinen Willen mitschleppen würde verriet er ihm besser nicht. Er hielt ihm eine Hand zur Aufforderung hin. Der Feuerdämon überlegte kurz. Irgendwas tief in ihm drin sagte ihm das er mit ihm mitgehen sollte. Aber er hatte auch durch die Geschichten die er gehört hatte etwas Angst, doch dann wie aus dem nichts erschienen plötzlich vor seinem inneren Auge wieder diese hellblau aufleuchtenden Augen von Sararegi und in seinem Kopf halten wieder dessen Worte. 'Du musst zu ihm zurück und ihn umbringen' Wolfram streckte ganz automatisch seine Hand aus und ergriff die von Yuuri. -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 6: Die Flucht --------------------- Yuuri ergriff die ihm da gebotene Hand und zog sofort den noch verwirrten Wolfram hinter sich her Richtung Balkon, gefolgt von Konrad. Dieser half den beiden über die Brüstung und sie begannen den mühevollen Abstieg, während vorn an der Tür die Soldaten weiter versuchten sie einzuschlagen. Nach ein paar weiteren Schlägen schafften sie es schließlich und stolperten in das Zimmer. Kurz darauf betrat Sara mit Beryes das Zimmer. Sofort schritt dieser zum Balkon und schaute runter. „Sollen wir sie verfolgen, Majestät?“ fragte Beryes seinen König in einem ziemlich monotonen Ton. Dieser lächelte nur leicht. „ Sicher! Aber mit nicht zu viel Eifer, schließlich will ich ja dass sie entkommen, damit mein kleiner Freund seine Aufgabe erfüllen kann. Es soll halt nur nicht so auffallen!“ Beryes verbeugte sich einmal tief vor Sararegi und verließ dann das Zimmer, um seinen Soldaten Anweisungen zu geben. Unten angekommen half Yozak den beiden Jungs sicheren Boden unter den Füssen zu bekommen. Als er Wolfram erblickte, lächelte er freundlich. „Ah, da ist ja der andere junge Herr wieder!“ „Was? Wer ist das? Wieso dürfen Eure Soldaten so ein loses Mundwerk haben?“ kam es nur fragend von Wolfram an Yuuri gerichtet. „Hey was soll das denn heißen?“ brüskierte sich der Rothaarige. Konrad, der mittlerweile auch unten angekommen war, legte beruhigend eine Hand auf dessen Schulter. „Das erklären wir dir später, aber jetzt müssen wir hier erst mal weg. Man hat uns entdeckt und ich denke sie sind schon auf dem Weg hierher.“ Wie üblich lächelte Yozak überschwänglich. „Ach Hauptmann, was würdet Ihr nur ohne mich machen? Ich habe schon mal die Pferde geholt und sie dort drüben in einer Nische versteckt. Ich dachte mir schon, dass wir nicht so sang und klanglos verschwinden werden können.“ Er blinzelte seinem Freund einmal zu und zeigte auf die besagte Stelle. Sofort lief der kleine Trupp rüber zu den Pferden und stieg auf. Da Wolfram kein eigenes Pferd besaß, setzte er sich hinter Yuuri auf seines. Schüchtern umklammerte er den Maou, um Halt zu bekommen und nicht runter zufallen. Sofort gaben alle drei ihren Reittieren die Sporen, damit diese direkt in einem schnellen Galopp losliefen. Sie stürmten nun auf das noch geöffnete Tor zu. Mittlerweile eilten aus allen Richtungen Soldaten herbei und standen überall im Hof, auf der Mauer und am Tor. Konrad und Yozak zogen im schnellen Galopp ihre Schwerter und streckten schon die ersten Gegner nieder. Kurz vorm Tor mussten sie jedoch ganz stehen bleiben, da einfach zu viele Soldaten dort waren. „Heka, Yozak und ich werden eine Bresche für Euch frei schlagen, dann werdet ihr mit Wolfram dadurch fliehen und wir beide werden sie weiter ablenken!“ Entsetzt schaute Yuuri zu Konrad. „Und was ist mit euch? Ich werde euch sicher nicht zurück lassen!“ „Wir werden Euch zu gegebener Zeit folgen. Flüchtet in den Wald, dort finden wir Euch schon! Das Wichtigste ist doch jetzt, dass Ihr Wolfram von hier wegbringt!“ Der Schwarzhaarige machte einen kurzen Blick über seine Schulter, wo er in das Gesicht eines ratlosen Feuerdämons schaute. Ärgerlich schnaubte er auf. „Na schön, aber wehe Ihr lasst Euch gefangen nehmen, Konrad! Und lernt es endlich! Es heißt Yuuri!“ Lächelnd nickte der braunhaarige Soldat seinem König zu. „Natürlich Yuuri!“ Dann gab er Yozak ein Zeichen und sie sprangen von ihren Pferden und griffen die Soldaten vor sich an. Es dauerte nicht lang und sie hatten es wirklich geschafft sich einen Weg frei zuschlagen. Daraufhin begann sich das große Tor zu schließen. „Jetzt Yuuri!“ Schrie Konrad, als er das merkte. Der Maou trieb sein Pferd erneut an und es stürmte auf den Ausgang zu. In den Augenwinkeln konnte er erkennen, dass er mittlerweile von einem kleinen Trupp, bestehend aus sechs Reitern, verfolgt wurde. Auch er bemerkte jetzt, dass sich das Tor zu schließen begann. „Das schaffen wir niemals!“ Schrie er laut, als er merkte wie Wolfram von hinten nach den Zügeln griff und dem Pferd nochmals die Sporen gab, damit dieses schneller wurde. „Seid nicht so ein Waschlappen und haltet Euch fest!“ Überrascht über diese Aussage, riss der Dämonenkönig weit seine Augen auf und schaute kurz zu dem blonden Schönling nach hinten. Hatte er ihn gerade wirklich so genannt? Viel Zeit um darüber nach zudenken hatte er nicht, denn er bemerkte, wie sie immer schneller auf das immer schmaler werdende Tor zuritten. Sie und zwei Verfolgter schafften es dann tatsächlich noch durch das Tor, der Rest blieb hinter dem verschlossenen Portal zurück. Yuuri musste einmal schwer Schlucken. Wie sollten Konrad und Yozak es da nur ungeschoren raus schaffen? Jedoch zum stehen bleiben und Überlegen war keine Zeit, noch immer wurden sie von den zwei weiteren Reitern verfolgt. Wolfram, der noch immer die Zügel hatte, steuerte wie von Konrad empfohlen auf den Wald zu. Dort war ihre beste Chance, um die beiden los zu werden. Denn da ihr Pferd zwei Personen tragen musste, war es deutlich langsamer und würde sicher auch noch schneller ermüden. Im Wald schlug der blonde Dämon mit Absicht keinen richtigen Weg ein, sondern ritt quer Feld ein durch das Dickicht. Das machte nicht nur sie langsamer, sondern auch ihre Verfolger. Zudem würde es diesen schwerer fallen sie im Auge zu behalten und verfolgen zu können. All das machte Wolfram ganz intuitiv. Obwohl er sich nicht an seine Militärausbildung erinnerte, wusste er einfach, was zu tun war. Als sie an einem kleinen Felsvorsprung stehen blieben, damit der Feuerdämon die Lage erfassen konnte, stellte er fest, dass unter ihnen eine kleine schwer einzusehende Hölle war, die auch er nur durch Zufall entdeckt hatte. „Runter vom Pferd und darein!“ befahl er dem verwunderten Maou, trotzdem tat er wie ihm befohlen wurde und auch er entdeckte dadurch schließlich die Höhle. Als beide und das Pferd hinunter stapften und darin verschwunden waren und Wolfram mit ein paar Zweigen und Sträuchern versuchte, den Eingang noch etwas mehr zu verbergen, hörten sie schon über sich, wie die zwei Reiter im vollen Galopp über den kleinen Vorsprung sprangen und weiter voraus preschten. Beide Jungs schwiegen noch einen Augenblick aus Angst, doch noch entdeckt zu werden. Schließlich, als nichts mehr zu hören war, ließ sich Yuuri auf den harten Steinboden der Höhle sinken und seufzte laut auf. „Gott sei dank! Ich glaube wir haben sie abgehängt!“ Kapitel 7: Verwirrte Geühle --------------------------- Die Toren schlossen sich und Konrad stellte erleichtert fest, dass Yuuri und sein Bruder Wolfram vorher noch entkommen konnten. Trotzdem sorgte er sich noch immer etwas, da sie ja noch von zwei weiteren Reitern verfolgt wurden. Doch er hatte keine Zeit sich groß den Kopf darüber weiter zu zerbrechen, denn er und Yozak waren noch immer von den feindlichen Soldaten umzingelt und saßen hier im Schloss in der Falle. Er parierte gerade einen Schlag, als er jemanden laut brüllen hörte. „Aufhören! Seine Majestät will sie Lebend!“ Beryes tauchte langsam in Konrads Blickwinkel auf. Gefolgt von einem lächelnden König Sararegi. Die Soldaten hatten einen Kreis um die beiden Gefangenen gebildet und richteten nun ihre Schwerter auf sie, griffen aber wie befohlen nicht weiter an. Obwohl beide schon ziemlich müde waren und schwer atmeten hielten auch sie weiterhin ihre Schwerter weiter erhoben. Sararegi und Beryes standen vor dem Kreis. Der König erhob beide Arme zur Beschwichtigung. „Lieber Graf Weller solche Feindseligkeiten sind doch gar nicht nötig!“ „Wenn ich mich recht entsinne waren es Eure Soldaten, die uns angegriffen haben!“ „Das bedaure ich auch zutiefst, aber schließlich war es Euer König, der jemanden entführt hat, der bei mir um Asyl geben hat.“ Konrad verzog nur missbilligend die Stirn. „Also habt ihr doch Graf von Bielefeld versteckt!“ Der blonde langhaarige junge Mann lächelte provozierend. „Welche Wahl hatte ich denn schon? Er hat mich ja förmlich angefleht, dass er bei mir bleiben will, nachdem ich mich um seine Verletzungen gekümmert habe.“ „An denen Ihr nicht zufällig Schuld seid?“ fragte der braunhaarige Soldat verärgert. „Wie kommt ihr nur darauf? Nehmt jetzt bitte die Waffen runter. Leider wird es nicht unabkömmlich sein euch in meinen Kerker einzusperren, aber ich versichere Euch, ihr werdet gut behandelt!“ Yozak seufzte nur einmal schwer und laut auf. „Also ich verstehe nun gar nichts mehr, aber sollten wir nicht lieber versuchen uns hier aus dem Schlamassel zu kämpfen, Hauptmann?“ Konrad ließ langsam sein Schwert sinken. „Nein das würde nichts nutzen, außer dass wir beide sterben würden und ich habe Yuuri versprochen, dass wir uns wieder sehen. Und zudem glaube ich, wenn wir bei König Sararegi bleiben, werden wir die beiden schneller wiedersehen als wir denken.“ Er war sich sicher, dass dieser König noch irgendwas plante und er wusste, dass er das verhindern würde. Yozak senkte leicht enttäuscht auch sein Schwert. „Wie Ihr wünscht, Hauptmann!“ Langsam richtete sich Yuuri wieder vom Boden auf und schaute aus dem Höhleneingang. „Wir sollten vielleicht ein Feuer machen, während wir auf die anderen beiden warten.“ Überlegte der Schwarzhaarige laut. Wolfram sah ihn hingegen nur verwundert an. „Ist das Euer ernst? Die sind doch sicher von Sararegi schon längst gefangen genommen worden. Wie hätten die denn da raus kommen sollen? Wir sollten lieber zusehen das wir von hier weg kommen und ...“ „NIEMALS!“ Brüllte Yuuri seinem Gatten an. „Wir warten hier. Und wenn sie bis Morgen nicht da sind müssen wir sie halt retten!“ „Seit Ihr verrückt? Wir sind doch gerade erst von da geflüchtet! Das sind doch nur einfache Soldaten die Ihre Pflicht gegenüber ihrem König getan haben!“ Der blonde Dämon merkte wie er wütend an den Schultern gepackt wurde. Er schaute nun in das zornige Gesicht des Maous und wurde leicht geschüttelt. „Hörst du dich überhaupt reden? Einer dieser einfachen Soldaten ist zufällig dein Bruder!“ Erschrocken riss der Feuerdämon die Augen weit auf. „Bruder?“ wiederholte er leise flüsternd. „Ich geh jetzt Feuerholz suchen.“ Yuuri ließ von dem anderen ab und sammelte lose Äste und Zweige ein, als er genug davon hatte begann er damit ein Lagerfeuer zu machen. Wolfram setzte sich dazu und schaute ihm dabei zu. „Ihr habt den braunhaarigen Soldaten damit gemeint, dass er mein Bruder ist, oder?“ Der doppelt Schwarze hatte es gerade geschafft ein Feuer zu machen und setzte sich neben den völlig verwirrten Jungen. Morgif das er um seine Hüfte trug legte er neben sich. „Du weißt wirklich nichts mehr, oder?“ Der blonde Dämon schüttelte nur den Kopf. Yuuri selber seufzte nur einmal laut auf. Er wollte einen Arm um seinen Gatten legen um ihn zu trösten, doch dieser zuckte etwas zurück und signalisierte ihm somit deutlich das er das nicht wollte. Der Maou merkte einen stechenden Schmerz in seiner Brust, doch er respektierte den Wunsch und ließ es bleiben. „Sein Name ist Graf Konrad Weller und er hat dich praktisch großgezogen!“ „Ist das so?“ Yuuri beobachtet wie Wolfram ihm das in Gedanken versunken antwortete und dabei ins Feuer schaute. Einen Moment herrschte schweigen, dann jedoch hielt es der Dämonenkönig nicht mehr aus. „Was genau hat dir Sara erzählt!“ Erst wollte der Dämon nicht antworten, tat es dann aber doch. Leise und mit verlegener Stimmer erzählte er ihm die Geschichte die auch Sararegi ihm erzählt hatte. Der Schwarzhaarige merkte hingegen das mit jedem weiteren Satz die Wut immer mehr in ihm stieg. Obwohl er wusste das Wolfram nichts dafür konnte, konnte er nicht anders als ihn erneut bei den Schultern zupacken und zu schütteln. „Und du glaubst das auch noch? Hast du den wirklich alles vergessen? Deine Brüder? Deine Mutter? Greta unsere Tochter und vor allem mich? Glaubst du wirklich das ich dich zu unserer Hochzeit gezwungen habe?“ Der Feuerdämon riss sich los und schaute weg. „Ich weiß doch auch nicht, was ich glauben soll! Jeder erzählt mir was anderes und ich kann mich einfach nicht erinnern!“ Der Maou ergriff dessen rechte Hand und hielt sie hoch. „Schau wir tragen sogar die selben Ringe! Das sind Eheringe. Da sind unsere Namen eingraviert. Wir haben sie uns gegeben als wir geheiratet haben, als Zeichen der Verbundenheit. Das ist ein Brauch aus meiner Heimat. Glaubst du wirklich wir hätten das getan, wenn wir uns nicht lieben würden? Aber das konnte Sara ja nicht wissen, ansonsten hätte er ihn dir vermutlich auch noch weg genommen.“ Wolfram entzog ihm die Hand und schaute diese und somit den Ring fragend an. Irgendwie fühlte er das dieser wichtig für ihn war, dennoch verstand er es nicht. „Es tut mir Leid, aber ich erinnere mich nicht und ich verstehe auch nicht, warum Sara gelogen haben sollte.“ Erneut spürte Yuuri wie sein Gegenüber sich ihm entzog. Und erneut schmerzte es ihn zu tiefst. Er glaubte sogar zum ersten mal richtig zu verstehen, wie sich Wolfram in der ganzen Zeit ihrer Verlobung gefühlt haben musste. Es tat ihm schon vorher schrecklich Leid, dass er so lange brauchte um sich seine Gefühle einzugestehen, doch jetzt hatte er ein furchtbar schlechtes Gewissen und wünschte sich, dass er die Zeit, in der der andere so gelitten hatte, wieder gut machen könnte. „Wieso bist du dann überhaupt mitgekommen, wenn du doch Sara geglaubt hast?“ Er wollte es nicht, aber man konnte deutlich raus hören, dass er gekränkt war. Wolfram, der von dieser Frage deutlich überrascht schien, wusste es um ehrlich zu sein selber nicht wirklich. Irgendwas in ihm wollte einfach mit. Dann fiel ihm wieder Saras Plan ein. Einen Moment überlegte er ob er das wirklich tun sollte, doch dann betrachtete er den Jungen neben sich, der ihm den Rücken zugedreht hatte und von dem er trotzdem wusste, dass dieser sehr traurig war. Irgendwas schien an Saras Geschichte nicht zu stimmen. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass dieser Junge so gemein und brutal sein sollte. Gerade hatte er beschlossen, erst mal mehr über seine Vergangenheit heraus zu bekommen, da erschienen wieder vor seinem inneren Auge dieses leuchtend blaue Paar Augen und er hörte wieder diese befehlende Stimme. ' Töte ihn' Ohne sich wehren zu können und mit leerem Blick ergriff er das Schwert Morgif das zwischen ihnen beiden lag. Unbemerkt stand er auf und holte mit dem Schwert gegenüber dem ihm abgewandten und ahnungslosen Yuuri aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)