Interdependenz Buch 1 von abgemeldet (Die schweigende Lilie) ================================================================================ Kapitel 36: Ein erinnerungsträchtiger Kuss ------------------------------------------ 35. Kapitel Ein erinnerungsträchtiger Kuss Ayco erwiderte die enge Umarmung... Sein Herz begann sich endgültig an den Gedanken zu klammern, Luca nie wieder loszulassen. Nie, ganz gleich, was geschah. Er liebte Luca, abgöttisch, viel zu sehr, um auch nur einen Tag ohne ihn sein zu wollen. Und nun, wo er seinen Freund in den Armen hielt, die feste Gewissheit, dass sie niemals mehr etwas trennen würde, auch nicht dieser teuflische Magierorden, war er bereit, alles mit Luca zusammen zu ergründen, die gesamte Tiefe des Gefühls der Liebe zu ergründen, bis in die dunkelsten, tiefsten Winkel. Nichts machte ihm nun noch Angst. Nicht einmal mehr die Vorstellung sich Luca hinzugeben und ihm alles zu offenbaren... Er wollte mit ihm zusammen leben, mit ihm alles erleben, mit ihm malen und zeichnen, arbeiten, spüren, dass Luca nur ihn beachtete, auf ihn achtete, ihn vergötterte und begehrte... Alle Schönheit und Grazie Lucas, ebenso wie alles Glück und Leid des Magiers würden ihm gehören, für immer... ,Öffne mir Dein Herz, Deine Seele,' flüsterte Aycos Seele. ,Offenbare Dich mir ganz, verströme Deine Wärme, Dein Licht und Deine Stärke... Luca, mein Luca...' Er hätte nie damit gerechnet, dass etwas in seinem Freund antworten würde. Luca öffnete sich ihm, völlig still, schweigend. Ayco eröffnete sich ein glühend heißer Sturm von Gefühlen, so tief und wahrhaftig, wie er sie nie zuvor erfahren hatte. Das, was Luca nur mit dem Wort Liebe umschrieb war so tausendfach mehr... Sorge um ihn, Angst, ihn zu verlieren, zu verletzen, Scheu ihm zu nah zu treten, Respekt vor seiner Person, seiner Persönlichkeit und seinem Charakter, seinen gesamten Gefühlen, und insbesondere vor Aycos Vertrauen zu ihm... Nachdem man sein Vertrauen während des Krieges so schändlich missbraucht hatte... Der Wunsch ihn zu behüten, nie etwas Schlimmes an ihn herankommen zu lassen und zugleich ihm eine behütete, sonnig helle Welt zu eröffnen und ihm alles zu geben, zu dem Luca fähig war... Der Wunsch ihm alles zu erfüllen, wonach Aycos Herz verlangte, ihm alles Glück zu Füßen zu legen, gleich worin sich dieses Glück äußerte... Zärtlichkeit, die in ihm nur schon erwuchs, wenn er allein an Ayco dachte und Leidenschaft, wenn er ihn ansah, spürte, so nah wie jetzt, ungestillte, starke Leidenschaft, die ihn immer wieder überfiel und in seinen Träumen heimsuchte, und zugleich das tiefe Wissen, ihm immer treu sein zu können, völlig darin aufgehend, nur für Ayco dazusein... Das unendliche Glück, was er empfand, wenn Ayco ihn allein nur ansah, ihm sanfte, liebe Worte schenkte und der leidvolle Schmerz, der in ihm entbrannte, wenn Ayco ihn nur anschwieg und durch ihn hindurch sah, aber auch die Stärke, das durchzustehen, um für ihn dazusein. Insgesamt fand er unterschwellig unzählige Wünsche und Hoffnungen in Luca, die dem Magier vermutlich nur teilweise oder gar nicht bewusst waren, aber der vordergründigste, der Luca selbst betraf, den erfüllte Ayco ihm nun und es viel ihm leicht. Sehr leicht... Es gab nichts und niemanden in der Welt, der Ayco auch nur andeutungsweise so viel bedeutete, wie Luca. Der Magier hatte allein nur durch seine beharrliche, aber auch sanfte und geduldige Art erreicht, das Wichtigste überhaupt in Aycos Leben zu werden. "Willst... willst Du mein Partner werden?" fragte der Elf leise. "Ich meine... hier, in meiner Galerie...? Du kannst doch zeichnen und malen. Noch dazu kannst Du singen und tanzen und..." Ayco senkte den Blick. Wie konnte er von einem Söldner wie Luca verlangen, dass er alles aufgab, was bislang sein Leben war? "Gerne." Ayco seufzte leicht, glücklich. "Langweile ich Dich nicht...?" Er kannte die Antwort, weit bevor Luca sie aussprach. Dafür hatte der junge Elf einfach zu lang in Lucas Herz gesehen. Wortlos schüttelte Luca den Kopf, dann lächelte er und lehnte seine Stirn gegen Aycos. Lang blickte er in die Augen des Elfen... "Du langweilst mich ganz sicher nicht. Im Gegenteil, es reizt mich, dich immer besser kennen zu lernen und dich zu ergründen. Du bist wie ein unbekanntes Juwel mit unzähligen Facetten, in denen sich das Mondlicht bricht." Ayco errötete und senkte den Blick... Dann aber strich er Luca mit den Fingerspitzen über die Wange, bis hinab zu seinen Lippen und strich behutsam darüber. Er fühlte wie sein Herz raste, wie sehr er sich nach mehr sehnte, nach einer Reaktion, einem Kuss... Und er fühlte, dass Luca es nicht anders ging... Der heiße Atem des Magiers, der seine Fingerspitzen streifte, berührte nun auch Aycos Haut, sein Gesicht, seine Lippen. Unbewusst näherte sich Ayco Luca immer weiter und der Magier ließ es zu, wartete darauf, empfing ihn mit furchtsamer Lust, sehnsüchtiger als je zuvor. Sein Herz raste und seine Gedanken jagten sich selbst. Luca flüsterte nur: "Hab keine Angst..." Ayco senkte seine Lider und seine Lippen klafften auseinander... Nun kam Luca seinem geliebten Freund entgegen und vollendet, was Ayco begonnen hatte. Behutsam streichelten seine Lippen die des Elfen, zärtlich... Ayco fühlte die warmen, weichen, Lippen, seidig, die ihn leicht kitzelten, seine Sehnsucht nur noch weiter schürten... Dann benetzte Lucas Zungenspitze Aycos, wie ein Flügelschlag, so sanft und scheu... Er wagte nicht, so tief in Aycos Mund einzudringen, schon nicht, weil er seine Ängste fühlen konnte, auch die immer noch existente Furcht vor der Erkenntnis, dass er einen anderen Mann liebte... Aber Ayco schien seine Furcht zu überwinden und öffnete nun Luca ganz seinen Mund und bot ihm alles dar, mit solcher Sehnsucht, verzaubert von der intensiven, zärtlichen Ausstrahlung des Magiers, dass er sich Luca am liebsten sofort hingegeben hätte... Der junge Elf versank nun entgültig in dem zärtlichen Kuss, der ihm alle Ängste nahm und ihn darin versicherte, dass er immer nur einen einzigen Mann lieben würde. Luca... Er spürte, wie vertrauensvoll Luca ihn hielt, ihn sanft streichelte und mit seinem langen Haar spielte... Nichts auf der Welt konnte Ayco nun noch dazu bewegen von Luca abzulassen. Seine Lippen brannten nach seinem geliebten Freund und er wollte nichts anderes als in seiner Zärtlichkeit aufgehen. Auch Luca wollte nicht von Ayco ablassen. Sein Zungenspiel wurde immer intensiver und leidenschaftlicher und er drückte Ayco fester an sich... Dann hob er Ayco hoch. Der Junge spreizte von selbst die Beine und schlang sie um Lucas Hüften und begann sich auf dem Schoß seines Geliebten zu bewegen. Er spürte, wie Lucas allerletzter Widerstand brach und der junge Magier nun seine Hände über den Körper des Elfen streichen ließ... Sein Glied pochte sehnsüchtig und Ayco stöhnte leise, während Luca ihn küsste. Sie drängten sich enger aneinander und auch der Magier spürte die Lust seines Freundes, die sich an seiner rieb. Beide Männer schienen aneinander verbrennen zu wollen... Minuten schon küssten sie sich sanft und intensiv und voll scheuer Lust, und nun immer ungezügelter und intensiver, verlangender und wilder... Luca sank auf das Bett, zusammen mit Ayco, der seine Taille umklammerte, schmiegte sich eng und tief zwischen die Beine seines Freundes, den er so sehr liebte und begehrte... Ayco schrie leise auf und zugleich erwachte in ihm ein Teil seiner Erinnerung an eine ganz ähnliche Situation. Nur war er es, der sich über einen anderen neigte, einen Jungen mit den Augen eines Mädchens und dem weichen, duftenden, schwarzen Haarmeer, in dass sie gemeinsam sanken, aneinandergeklammert, mit ihren Lippen verschmolzen in einem endlosen Kuss. Er spürte wie sich dieser Junge ihm hingab, seine Schenkel für ihn öffnete und ihn langsam und sanft in sich hineinzog... Der Kleine warf den Kopf zurück und schrie vor unendlicher Lust... Wer nur war dieser Knabe mit dem sanften Gesicht? Woher kamen die Erinnerungen? Diese riesigen grünen Augen...? Er kannte sie! Luca...? War das Kind tatsächlich Luca? Der Kleine, den er als Junge beschützte und den er so sehr geliebt hatte? Waren sie damals schon ein Paar? Aber man hatte sie voneinander getrennt, als Luca gerade mal 9 Jahre alt war... aber der Junge in seiner Erinnerung war groß, schlank, fast so groß wie Ayco selbst und mindestens 13 Jahre alt... Ayco unterbrach nun doch atemlos den Kuss Lucas und sah ihn aus riesigen, fassungslosen Augen an. "Kann... kann es sein, dass wir schon damals...?" Luca sah ihn schweratmend an und zwang sich wieder unter Kontrolle. Seine Hand streichelte zärtlich über Aycos Gesicht. "Das, was ich die ganze zeit fühlte, Ayco. Wir waren damals sicher schon zusammen... Manchmal träume ich davon in den Nächten, wenn ich im Halbschlaf bin und sehe dich, wie Du mich hältst und beschützt und mich... liebst." Aycos Wangen flammten auf, fiebrig. "Dann..." Er lächelte. "Dann gehören wir zusammen, oder?" Luca nickte nur mit sanftem Lächeln auf den Lippen... Seine Finger verschränkten sich in Aycos und er schmiegte sich endgültig an seinen Freund und schloss die Augen. "Wir gehören zusammen, für immer. Und gleich ob ich bei Dir bin oder weit entfernt, ich werde immer nur Dir gehören und immer wieder einen Weg zu Dir zurück finden. Immer. Weder der Tod noch die Hölle halten mich. Ich bin Dir, bis an das Ende aller Zeiten, Aycolén." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)