Interdependenz Buch 1 von abgemeldet (Die schweigende Lilie) ================================================================================ Kapitel 32: Luca ---------------- Luca ein Veraldis? Ayco konnte es nicht glauben! Das neugeborene Kind, der schwarz geflügelte Junge mit diesem zarten, dünnen Flaum auf dem Kopf und diesen riesigen, schmerzvollen Augen, den er damals in seinen Armen hielt und beruhigte, das war der Mann, der neben ihm auf dem Beckenrand saß und mit kleinen Ratten spielte... Unmöglich! Ayco erinnerte sich wage daran, dass Luca verkauft wurde, als er noch ein Kind war. Verkauft...? Ja, an einen Magier-Orden... Aycos Augen weiteten sich. Sein Blick glitt zu Lucas Pentagramm, was man ihm zwischen die Brauen Tätowiert hatte. Der Stern... Der Blaue Stern auf seiner Stirn... Luca, Lysander, das war das Kind von damals, der Junge, der hier, vor etwas mehr als 30 Jahren in Aycos Armen lag, nachdem es sich direkt nach seiner Geburt gar nicht zu beruhigen schien, und ständig weinte, der Junge, der sich, als Ayco ihn aus seiner Wiege nahm, beruhigte und friedvoll einschlief...? Unsicher strich Ayco sich das Haar zurück und schaute in das Brackwasser. Er konnte sich kaum noch konzentrieren. Wenn er Luca ansah, spürte er, wie die Vergangenheit wieder lebendig wurde, wieder erblühte! Unzählige Erinnerungen kamen zurück, brannten ihm und loderten hell auf... Er erinnerte sich an kleine Ding, Bruchstücke eines großen ganzen... Daran, dass Luca damals von Anfang an flog, dass er still war, nicht verschlossen, aber in sich gekehrt, dass er nichts aß, wenn Ayco nicht in seiner Nähe war, nur wenig schlief... und dass der kleine Junge sehr verwundbar war. Nach und nach kroch das Wissen in ihm hoch, das Wissen über eine gemeinsame Vergangenheit, eine gemeinsame Jugend... Ein Elf, gerade 120 Jahre jung kaum 15 Jahre im Alter der Menschen, und ein Kind, dass vor seinen Augen zu einem Knaben reifte, einem schweigenden Wunder, in Aycos Augen... Er erinnerte sich an Lucas Vater, an seine wunderschöne Mutter, an das Glück der Beiden, als ihnen der kleine Junge geboren wurde und an die entsetzliche Nacht, in der Lucas Muter ermordet wurde und ihre Verräterin und Mörderin von Veraldis, Lucas Vater geehelicht wurde. Damals wollte man Ayco von Luca trennen... Niemand da, der sie beschützte, diese enge Verbindung und Freundschaft. Veraldis floh dem heimischen Hof und ließ Luca zurück in der Obhut einer monströsen Frau, deren bestreben es war, die Freunde zu entzweien. Ayco verlor in diesen drei Jahren jedweden Respekt vor Veraldis und er versagte ihm die Freundschaft schließlich ganz, die sie während ihrer Lehrjahre bei dem alten Herrn Veraldis zusammenschweißte. Nun gab es für Ayco nur noch einen Freund, nur noch einen einzigen. Einen zierlichen, zerbrechlichen Knaben mit schwarzem Haar und diesen großen, traurigen, hungrigen Augen, die nur zu lächeln scheinen, wenn Ayco bei ihm war und mit ihm spielte, oder ihn zu Unfug anstiftete. Damals wäre es Ayco nie in den Sinn gekommen, dass jemand sie je voneinander trennen konnte, und doch geschah genau das. Lucas Geist wurde versiegelt, alle Erinnerung an Ayco, ihre gemeinsame Zeit, und das letzte, große Abenteuer, was sie miteinander erlebten. Ayco erinnerte sich daran... Luca ertrug das Haus und die Kälte, die ihm seine Stiefmutter entgegenbrachte, das eingesperrt sein und den Zwang in den menschlichen Körper nicht mehr. Schon eine weile bat er Ayco immer und immer wieder, mit ihm fortzulaufen... bis ihm der junge Elf diesen Wunsch erfüllte. Eine Woche hatte man ihnen geschenkt, ein einzelner, ihnen verbundener Leibwächter und Freund von Veraldis, der ihnen dadurch half, in dem er ihnen Zeit gab. Diese eine Woche war für Ayco anstrengend und voller Angst, aber auch unsäglich schön und glücklich. Er lernte Luca besser kennen als je zuvor, begriff das Kind immer besser und erkannte in ihm einen wachen, offenen, viel zu erwachsenen Geist, eine Seele, die keine Kindheit hatte, still war und gebunden in den Körper eines Kleinkindes... Bevor sie gefangen und zurückgeschleift wurden sagte Luca Ayco etwas, ein paar Worte, die er krampfhaft in sich verschloss, nun aber so fern und ungreifbar waren. Dennoch war ihre gemeinsame Zeit nicht beendet, das wusste Ayco. Luca würde ihn wiedererkennen, immer, gleich was man ihm antat. Er kam für lange Zeit immer nur in den Nächten, mit Hilfe ihres gemeinsamen Freundes, des Leibwächters in Lucas Dachkammer, beobachtete den Jungen, der mit jedem Tag mehr abmagerte und kranker wurde. Aramil.. so hieß der schwarzhaarige Elf, der ihm immer die Hintertüre offen ließ... Aramil, er war gutherzig... wirklich gutherzig. Irgendwann erwachte Luca in der Nacht, aus seinen Alpträumen und sah in das ihm einst so vertraute Gesicht, geliebte Gesicht. Er erschrak nicht, erkannte ihn aber auch nicht wirklich. Ayco musste nun ganz von vorne anfangen... am Anfang... einen neunen Anfang... Aber es lohnte sich, dachte Ayco. Es hatte sich wirklich gelohnt. Im Geheimen entstand etwas neues, festeres, tieferes und sanfteres, als alles vorher. Ihre Freundschaft war voller Zuneigung und Vertrauen und zaghafter Liebe. Ayco erinnerte sich sehr wohl an seine Gefühle und diesen tiefen Schmerz, die Eifersucht, wenn ein anderer Luca etwas antat... Ihn berührte... Von Aramil erfuhr er von den unzähligen Besuchen im Palast, wenn Veraldis mit Prinz Mesalla Geschäfte abwickelte, oder genauer mit dessen Adjutanten, dann nahm er immer Luca mit sich. Seltsam, da Luca sonst eingesperrt blieb, sogar einen privaten Lehrer bekam, damit er nie seine Mansarde verließ. Er hörte von dem Verhalten Lucas, der Angst, die der Junge vor dem schwarzen Halbelfen-Prinz hatte. Und nach einem fürchterlichen Streit erfuhr Ayco Lucas Geheimnis. Mesalla hatte den gerade mal siebenjährigen Jungen vergewaltigt, immer wieder. Ayco ahnte, dass Lucas Körper als Mesallas Bezahlung für den so besonderen Stand der Familie Veraldis, die keinen Adelstitel trug und dennoch im Rang über den meisten hohen Adelshäusern angesiedelt wurde, gehandelt wurde. Ayco und Aramil nahmen sich damals vor, nie wieder zuzulassen, dass Luca etwas geschah... Und dann... wurde Luca an diesen Magierorden verkauft... Ayco vergrub sein Gesicht in Händen und begann zu weinen. Warum hatte er Luca nicht erkannt? Warum nicht das ihm so vertraute, geduldige Wesen? Er hatte sich doch kaum verändert. Körperlich schon, sehr. Bis auf das wundervolle, lange Haar und die Augen, ähnelte er nur noch marginal dem Knaben. Er war ungleich schöner... Ein Engel... Ayco spürte heißen Schmerz in sich, Sehnsucht und das tiefe Verlangen, Luca bedingungslos zu vertrauen und zu lieben... Diese Hitze begann die Adern des Jungen zu fluten, seine Seele zu entflammen und trieb ihn rasend schnell auf Luca zu... Zugleich erwachte eine Frage in Aycolén. Warum brachte Luca ihn hier her? Es gab sicher nur eine Antwort darauf, aber vielleicht die Falsche... Hatte der Magier ihn wiedererkannt und wollte nur, dass sich Ayco an ihn erinnerte? Oder erkannte auch er Ayco nicht und wollte ihm tatsächlich nur den für ihn nun friedvollsten Ort zeigen... Ihm etwas aus seiner Vergangenheit offenbaren? Er spürte plötzlich Lucas Hände auf seinen Schultern, wie ihn der noch so junge Magier in die Arme schloss und wortlos tröstete. "Luca..." Luca-Seraphin Veraldis... Dieser Junge war nicht böse... Ayco wusste, dass er ihm vertraute, wollte sich in Lucas Arme ergeben, sich an ihn klammern und ihn nie wieder verlassen. Als Luca ihm über das Haar strich und ihn noch enger an sich drückte, erinnerte sich Ayco an die Worte eines dreijährigen Lucas... Und er glaubte ihnen zum ersten mal wirklich, erkannte erschrocken, wie ernst sie damals schon gemeint waren... diese drei kleinen Worte... ,Ich liebe Dich.' Wie in Ayco erwachte auch in Luca die Erinnerung, bruchstückweise und schmerzhaft... Verbissen drängte er alle Erinnerungen zurück. Er wollte sich nicht der Flut an Trauer und Verzweiflung hingeben, die er empfand, wenn ihm Ayco so fern war wie damals, als man ihm seine einzige Liebe nahm. Er konnte es nicht, denn es war nicht mehr seine Zeit der Schwäche. Ayco war damals der Starke, der für sie beide lachte und hoffte, träumte und lebte, der, der ihm die Kraft gab, alles zu ertragen und einen Tag nach dem anderen durchzustehen. Etwas, was er gerne tat, wenn Ayco nur jede Nacht bei ihm war, in seiner Nähe, Luca in seinen Armen liegen konnte und der Elf seine stummen Tränen trocknete. Heute musste er alle Kraft für sie beide haben. Denn nun war er der ältere, der, der Ayco auffangen, Kraft für sie beide haben musste... Luca fiel es schon fast unnatürlich leicht, wenn er die zerbrechliche Schönheit des Knaben in seinem Arm betrachtete, diese kristallene Seele... Luca streichelte den zauberhaften jungen Mann, drückte ihn an sich, barg ihn in der Wärme seines Körpers und... Bevor er es verhindern konnte, brachen seine Schwingen aus seinem Körper und umfingen Ayco, bargen den wunderschönen Elfen, schmiegten sich sanft um seine zarte, reine, traumhaft schöne Gestalt, die Luca in all den Jahren war entfallen war, aber zu der er sich immer hingezogen fühlte. Das einzige, was ihm immer in Erinnerung blieb waren die Augen. Die riesenhaften liebevollen, schimmernd grünen Katzenaugen, die voll zärtlicher Liebe blickten... Jede Nacht träumte er davon seit über 20 Jahren, ständig... Alles, was ihm von seiner großen Liebe blieb, die Erinnerung an diese Augen, die er auf allen Ebenen, in verschiedenen Welten gesucht hatte und endlich fand... Zärtlich streichelte er Aycos Haar, sog den Duft des geschmolzenen Silbers ein und vergrub seine Finger hinein... Lucas Herz schmerzte, brannte vor zärtlicher Liebe und dem tiefen Wunsch, immer bei dem Elfen zu bleiben und ihn nie mehr allein zu lassen... Aber er konnte sich zu gut denken, dass das, was Ayco gerade fühlte, durchmachte, tausendfach schmerzvoller war als das bisschen Leid in ihm. ,Beruhige Dich,' flüsterte Lucas Herz. ,Ich werde dich nie wieder allein lassen. Nie, schon weil ich ohne Dich nicht mehr leben will... und viel wichtiger, weil ich dich nie wieder zum weinen bringen möchte. Ich will Dich glücklich machen... Dein Lächeln sehn. Nichts weiter.' Er neigte sich über Ayco und schließlich gab er einem seiner tiefsten Wünsche nach, der Sehnsucht Ayco zu küssen. Es war nur ein sanfter, liebevoller Kuss in Aycos dichtes Haar, etwas, was den Jungen sicher verunsicherte, ihn abschreckte. Aber es geschah das Gegenteil. Ayco klammerte sich wie ein Ertrinkender an Luca und schmiegte sich noch enger an den schmalen Körper des Magiers. Das zerrissene Hemd Lucas tränkte sich mit heißen Tränen, Tränen, die so lange stumm geweint wurden, oder nie, Schmerz, der seinen Weg erst jetzt aus Ayco herausbahnte und alle Jahre der Einsamkeit und der Isolation anklagte. Luca küsste seinen geliebte Freund erneut und umklammerte ihn noch mehr. "Ich bin da, immer. Immer... ich lasse Dich nie mehr allein, Ayco. Nie. Wir bleiben immer zusammen. Und ich werde dich beschützen, begleiten und dich stärken. Ich lege dir alle Kraft und Freundschaft zu Füßen und meine gesamte liebe für Dich..." Der Magier biss sich auf die Lippen und senkte den Kopf. Er rechnete damit, dass Ayco ihn nun von sich stieß, aber er tat es nicht. Im Gegenteil schien er eher sogar den stummen, unausgesprochenen Worten gelauscht zu haben... krallte sich noch enger an Luca... dann vernahm der Magier diese stille Stimme in sich, Aycos Stimme, die fast verzweifelt flehte: ,Sag es, sprich es aus, lass mich länger im Ungewissen...' Diesem Flehen konnte Luca nicht länger stand halten. Und auch wenn er wusste, das es ein Fehler war, konnte er die Worte nicht mehr zurückhalten. Heiser, aus dem Drängen heraus, aber auch aus all der Zärtlichkeit, die er für den Elfen empfand, flüsterte er die selben Worte wie schon vor 28 Jahren. "Ich liebe Dich." Wie konnte Luca so etwas sagen? Liebe...? Ein Geschöpf wie ihn konnte niemand lieben!!!! Auch Luca nicht! Er hatte ihn alleingelassen. Er war das Monster. Und dann sagte ihm der Magier, er könne ihn lieben... Einerseits zitterte er vor Angst vor den Worten, andererseits entspannte er sich dabei, denn er hatte endgültige Gewissheit über Lucas Gefühle. Damals hielt er es für das Gerede eines Kindes, was solche Worte aufschnappte und nachplapperte... aber damals, woher sollte Luca dies Worte je gehört haben? Niemals war ein Kind so gefühlskalt aufgezogen worden Liebe, wenn Luca sie nicht selbst spürte, konnte gar nicht wissen, was Liebe war!!! Erst jetzt erkannte er, dass Luca ihn auch damals schon geliebt hatte genauso zärtlich und intensiv und vertrauensvoll, wie auch jetzt. Er fühlte tiefe Scham, beschämt... und er verkroch sich in Lucas Armen und seinem Gefieder... "Wieso nur..." flüsterte er. "Erkläre mir, warum..." Lea verharrte am Brunnen, an der Stelle, wo auch zuvor schon Luca gestanden hatte, und sah hinaus. Das Mädchen lächelte still in sich hinein. Sie freute sich für Ayco. Allein, dass er sich wieder an ihre gemeinsame Vergangenheit erinnerte, war ein großer Fortschritt, würde er sich nur auch daran erinnern, was danach geschah... was sie einst füreinander waren... Sie sah zu Luca hinüber und lächelte. Es gab niemand anderen, der so gut zu Ayco passte, aber auch Ayco war vollkommen einmalig für Luca. Diese Beiden dürften sich nie wieder trennen. Niemals. Allein wie Ayco sich an Luca klammerte, wie sehr er sich danach sehnte, dass Luca all seine Gefühle in Worte fasste, in zärtliche Berührungen und Küsse kleidete... "Ein schönes Paar," murmelte Tam und setzte sich neben ihr auf den Brunnenrand. Goldy flatterte kurz mit ihren Flügeln, um sich auf dem schmalen Rand zu fangen, nicht abzustürzen. Um ein Haar hätte sie Tam getroffen, der ihr gerade noch auswich und dabei den Halt verlor. Mit einem Spitzen Aufschreiplumpste der leicht übergewichtige blaue Drache in das Brackwasser. Auch er schlug mit den Flügeln, aber das rettete ihn nicht mehr vor einem unfreiwilligen Bad. Unbewusst, aus dem Reflex heraus, streckte Lea ihre Hand nach ihm aus, um ihn aufzufangen, aber der kleinen Drache glitt durch ihre Unstofflichkeit hindurch. Erst eben bemerkte sie es und sah ihn traurig, aber auch stolz an. "Entschuldige Tammy," sagte sie leise. "Es tut mir..." Tam wollte eigentlich wie üblich die ganze Sache aufbauschen, überspitzen und alle außer sich selbst für sein Bad verantwortlich machen, aber er konnte es nicht. Die riesigen Kinderaugen, dieses zarten liebe Gesicht und das Gute Herz Leas rührten ihn an. Er nahm seine Forderpfötchen, die winzigen, dünnen Händchen und legte sie über die Lippen. "Scht, Lea," flüsterte er. "Nicht, Liebes. Es gibt nichts, was du zu entschuldigen hättest." Lea sah ihn eine Weile nur zögernd an. "Ich bin untot, ein Geist. Ich bin Aycos ewiger Nemesis," flüsterte sie. Nichts von ihrer unbeschwerten Freude schien übrig zu sein. Zum ersten Mal sahen die beiden Drachen, dass Lea kein Kind mehr war. Äußerlich zwar, aber dieser schmerzvolle Blick erinnerte alle beide an Ayco. Sie waren Zwillinge, das wurde beiden Drachen nur zu deutlich bewusst. So ähnlich, so leidvoll. Ihr Blick glitt hinaus. Still beobachtete sie wie Ayco sich mit jedem Moment enger in Lucas Arme schmiegte und immer verzweifelter weinte. Es tat weh, Ayco so zu sehn. Nicht wegen Luca. Im Gegenteil. Oft schon lag Ayco in Lucas Armen oder umgekehrt. Das freute sie eher, denn sie mochte den zerbrechlichen, schwarzhaarigen Mann wahnsinnig gern. Wenn sie noch leben würde, wenn Ayco nicht bereits sein Herz für sich in Anspruch genommen hätte, würde sie ebenfalls um Luca werben. Luca war keine Gefahr, weder für sie, noch für Ayco. Oft sogar überlegte sie, ob sie sich ihm auch zeigen sollte. Was ihr Angst machte war die Befürchtung, dass Ayco Luca irgendwann einmal zu oft von sich stoßen würde. Was würde mit Ayco passieren, wenn Luca sich von ihm abwendete? "Das wird er nicht tun," sagte Tam leise und schüttelte das schmierige Wasser von seinen Schuppen. "Er ist treuer als ein Hund. Ayco kann ihm antun, was er will. Luca wird an seiner Seite bleiben und ihn immer wieder auffangen..." Hatte sie es laut ausgesprochen? Lea schluckte hart, bis ihr wieder zu Bewusstsein kam, dass die beiden Drachen ihre Gedanken lassen. "Ayco will sich in Luca sicher sein, er möchte wissen was Luca wirklich fühlt. Ayco hat Angst enttäuscht zu werden." Lea senkte den Blick. "Warum kann er nicht einfach auf Luca vertrauen? Er ist ein so geduldiger und treurer Mann. Wie soll er meinem Bruder beweisen, dass seine Liebe..." "Das wird er schon," sagte Tam fröhlich. "Ich vertraue auf Luca. Hab' auch ein wenig vertrauen..." Lächelnd blinzelte er Lea zu. "Luca wird Aycos Eis brechen." Luca saß immer noch auf dem Beckenrand, seine Arme um Ayco geschlungen und den Jungen im Schutz seiner Flügel verborgen. "Du willst, dass ich Dir erkläre, weshalb ich Dich Liebe..." murmelte Luca. In seiner Stimme war weder eine Frage, noch Verwunderung, Schrecken oder Spott. Er wiederholte die Worte, um sich seine Gefühle bildlich zu machen, sodass er sie erklären konnte. Er lächelte verhalten. "Ein solches Gefühl ist fast unmöglich zu erklären," murmelte er nachdenklich. "Ich weiß nicht, ob Du je etwas vergleichbares gefühlt hast, aber für mich ist es vor allem anderen der Wunsch dich zu beschützen, an Deiner Seite zu sein, und dir all meine Kraft zu geben, wenn Du sie nur willst. Ich will Deine Nähe, wünsche mir Dein Lachen und Deine Wärme, Deine Freundschaft und Dein Vertrauen. Viel kann ich Dir nicht geben, nur mich selbst, mein Vertrauen, meine Nähe und meine Liebe. Ich werde nie etwas gegen Deinen Willen tun. Du musst mich nicht lieben. Erlaube mir nur, bei Dir zu sein, Dein Schutz zu sein..." "Mein Schutz..." echote Ayco. Er versuchte seine Stimme abfällig klingen zu lassen, aber es gelang ihm nicht. Seine Stimme war schon brüchig, zitterte und brach schließlich ganz. Verzweifelt, verbissen, zornig auf sich selbst, schwieg er, senkte den Kopf weiter in Lucas Arme. An sich sollte er den Magier von sich stoßen, aber er konnte es nicht, denn die Nähe Lucas tat ihm so gut. Er weigerte sich zwar das zu akzeptieren, aber er spürte auch Friede und Entspannung und das allein bewog ihn dazu, sich noch enger an Luca zu schmiegen. Es tat gut, nicht mehr allein zu sein, und es war wunderbar, jemand so vertrauten, wunderbar sanften um sich zu haben. ,Oh Luca, mein Luca. Ich vertraue Dir doch, bitte höre nicht auf meine Worte, höre mich, wenn ich schweige, denn dann spricht mein Herz.' Der Junge barg sein Gesicht in Lucas Armen. ,Es ist so schön hier, so vertraut und Deine Nähe ist meine Verführung. Ich liege an deiner Brust, höre Deinen gleichmäßigen Herzschlag und atme den Duft Deiner Haut und Deines Haares... Wenn ich spreche, streicheln meine Lippen Deine nackte Brust und meine Worte ohrfeigen Dich dafür, dass ich Dich so sehr mag, dich schon lange liebe... Bitte vergib mir... Aber ich kann nicht... mein Körper ist voller Schmerz und Angst...' "Was würdest Du für mich tun...?" Luca streichelte sein Haar. "Alles. Dein Wunsch ist mein Befehl. Ich würde Dich auch mit meinem Leben beschützen, damit Dir nie wieder etwas vergleichbares wie in dem Gefangenenlager geschieht. Ich würde mein Leben für dich geben..." "NEIN!!!" Ayco stieß nun Luca wirklich von sich. "Wie kannst Du behaupte, dass Du immer für mich da wärst und im gleichen Atemzug behaupten, dass Du sterben willst... Wie kannst Du dann Dein Versprechen halten?! Wie...?! Wie..." Vor Wut weinend brach Ayco wieder zusammen. Er schlug die Hände vor das Gesicht. "Warum behauptest Du erst, du würdest immer für mich da sein und schwörst mir Deine verfluchte Liebe, sagst aber im gleichen Moment, dass Du sterben willst?!" Luca schüttelte hilflos den Kopf entsetzt darüber wie Ayco seine Worte auslegte. Langsam hob er seine Hände, um Ayco wieder an sich zu ziehen... Aber der Junge wich geschickt und schnell aus, wirbelte dann aus der Bewegung hoch und lief weg. "Von allen Verrätern bist Du der schlimmste!!!" Langsam erhob sich Luca und folgte Ayco. Er wusste einfach, das sein Freund nicht sehr weit weg gelaufen sein konnte, denn Ayco wollte, dass Luca in seiner Nähe war, ihm folgte, ihm bewies, dass der junge Elf das Wichtigste in seinem Leben war. Aber Ayco brauchte ein wenig zeit, soviel musste ihm Luca zugestehen... Wortlos ging er an Lea, die ihm entsetzt hinterher sah vorbei, hielt seinen Arm kurz hin und meinte leise: "Verzeih, aber ich brauche meine beiden Drachen für eine Weile." "Du... Du weißt, dass ich da bin?!" stammelte sie und sah zu, wie der sonst so alberne Tam ihm hinterher flog, ihn einholte und auf seinem nackten Arm landete. Goldy flatterte ebenfalls hinter ihrem großen, humanoiden Freund her. "ja," lächelte der Magier und drehte sich zu ihr um. "Seit Du Dich zum ersten mal gegenüber der Drachen gezeigt hast, weiß ich dass Du da bist. Ich muss Dich nicht sehen, ich kann Dich fühlen." Er ging einige Schritte zurück zu ihr, blieb vor ihr, neben dem Brunnen stehen und ging dann vor ihr in die Knie, sodass sein Gesicht auf Augenhöhe mit ihrem war. Er lächele lieb... Offenbar sah er sie doch...? nun wurde sie auch für ihn sichtbar. In seinem Blick änderte sich gar nichts. Im Gegenteil. Er sah sie weiterhin so an, vergnügt, freundlich. "Du musst mit Ayco erwandt sein. Solche Ähnlichkeit... Du bist zauberhaft, genauso süß wie er," sagte Luca leise. Sie lächelte und wurde dann ernst. "Ich bin seine Zwillingsschwester." "Was ist dir passiert, Kleines? Warum... Wer hat Dir das angetan?" Lea lächelte mühsam, streckte ihre Hand nach Lucas Wange aus und glitt hindurch. "Das soll Dir Ayco erzählen, Luca," meinte sie nur leise. "Aber geh lieber, kümmere Dich um ihn, nicht um mich. Ich bin schon tot. Er aber lebt. Lass ihn nicht los. Er braucht Dich, sehr." Luca nickte. "Ich denke es mir fast. Aber was ist mit Dir, wie kann ich Dir helfen?" Sie sah ihn groß an. Dann lachte sie. "Du bist wirklich lieb. Würde ich noch leben, würdest Du mich nicht mehr los." "Ich habe einen sehr lieben Freund, einen Priester. Er wird dich sicher aus dem Reich der Toten zurückholen. Dann wirst Du wieder an der Seite Deines geliebten Bruders sein. Das wird ihn und Dich glücklich machen." "Aber ich bin ein Kind und Ayco..." Luca sah sie nur aus riesigen sanften Augen an. ,Du wirst Aycos Glück sein,' wisperte seine Stimme in ihrem Herzen. "Du willst sein Glück genauso sehr wie ich, und Du hast so jung Dein Leben verloren und ebenfalls eine zweite Chance verdient, kleines Mädchen... Mein armes, kleines Mädchen." Er stand auf und lächelte ihr zu. "Ich versuche alles Justin und Ayco davon zu überzeugen." Er lächelte. "Verlass Dich auf mich, Kleines." Lea sah ihm hinterher. Dieser Mann kannte ihre Wünsche, wusste was sie sich am meisten auf der Welt ersehnte, und sie vertraute ihm sofort darin. Wenn jemand die zwei stursten Männer auf ganz Äos zu überzeugen wusste, dann er. Luca wusste nicht wo Ayco sich aufhielt. Er folgte einfach seinem Gefühl. Still schritt er durch die gewaltige, leere Ruine, die einst einmal sein Heim war... Seine Flügel und sein langes Haar zogen Spuren in den Staub auf dem Boden, wirbelten ihn auf und schleuderten ihn hoch. Ihm war gleichgültig, dass er zuvor gerade erst gebadet hatte. Seine ziellose Wanderung schien trotzdem ein Ziel zu haben. Denn er sah sich in manchen Räumen gar nicht um. Sein Blick schweifte auch nicht ab... Luca ging zielstrebig auf die Halle zu und wendete sich dem eingestürzten Treppenhaus zu. Nach oben kam Ayco nicht ohne zu fliegen und Luca hätte das Rauschen der Flügel gehört. Der Keller war verschüttet, dass wusste der junge Magier. Aber es gab einen winzig kleinen Raum, ein zugemauerter Raum, der nur durch ein gut verdecktes Loch in der Wand zwischen Halle und Küche zu erreichen war. In diesem Raum hatte sich Ayco mit ihm verborgen, damals, als der Lynchmopp Lucas Mutter tötete, aber auch später war es oft das Versteck der Beiden... Der Magier wendete sich zu den Resten der Treppe. Unter dem, auf der Höhe der sechsten Stufe gebrochenen Treppenlaufs, neigte sich Luca zur Wand und verwandelte sich zurück. Es tat diesmal furchtbar weh. Je mehr Luca selbst litt, je mehr sein Herz und seine Seele schrieen, desto schlimmer schmerzte die Verwandlung, gleichgültig ob die zum Seraph, oder die in einen Menschen. Wortlos fiel er auf die Knie und kralle seine Hände in sein eigenes Fleisch. Wortlos biss er sich auf die Unterlippe, bis sie blutete. Stumme Tränen rannen über seine Wangen und brannten wie Feuer auf seiner Haut und dem schmerzenden Körper... aber es war noch lang nicht das Ende des Schmerzes. Seine Haut, seine Knochen, seine Nerven, alles explodierte in einer Wolke aus unerträglichem Schmerz. Sein Gefieder fiel von ihm ab und gleichzeitig zogen sich die Knochenflügel in seinen Rücken, allerdings ohne die haut zu öffnen... Luca keuchte leise... Blut floss über seine Arme und sickerte in den Staub auf dem Boden. Der Druck in seinem Körper steigerte sich beharrlich, zugleich stieg seien Körpertemperatur. Sein Schädel pochte und hämmerte im Takt seines Herzens... Es erschien ihm, als würde er jeden Moment ohnmächtig werden! So schlimm war es noch nie! Selbst der Tot konnte nicht so schrecklich sein! Äonen schienen zu vergehen, in dem er sich in einem Zustand jenseits des bewussten Denkens befand... Er wusste es nicht. Langsam aber fing er sich wieder... Der Kopfschmerz, der sich zu reiner Raserei gesteigert hatte, nahm ab und verklang zu dumpfer Benommenheit. Schwankend richtete sich Luca auf und sank wieder auf die Knie zurück... Seine Muskeln konnten ihn nicht tragen, nicht im Augenblick. Seufzend lehnte er sich von außen gegen die Wand zur Küche, nahe des Loches. Er konnte Aycos Atemzüge hören, leise, verhalten. Der Junge bemühte sich so leise wie möglich zu sein, sodass Luca ihn gar nicht hörte. Der Mager sah sich um und nahm eine seiner Federn, hob sie auf und spielte nachdenklich damit. "Ayco," flüsterte er. "Ich bin kein Verräter. Ich will Dich auch nicht verlassen, niemals." Schweigen antwortete ihm, aber damit hatte Luca gerechnet. "Ich werde immer da sein, wenn Du mich brauchst. Auch der Tot kann mich nicht von Dir trennen..." "Unsinn!" zischte Ayco. "Belüge mich nicht! Ich bin kein Kind mehr!" "Das ist mir durchaus bewusst, Ayco," murmelte Luca. "Aber ich meine durchaus, was ich gesagt habe. Der Tot ist für mich leider nicht das Ende..." Lautlos schob Luca eine der Federn zum Eingang des Raumes hin. Er tat es, ohne überhaupt zu registrieren, was er da tat. Einer Feder folgte eine zweite, eine dritte, und so weiter. "Ich bin wie Justin," murmelte Luca. "Ich bin ein Verfluchter." Ayco schrak zusammen. Luca ein Vampir?! Nie! Er wandelte bei Tag umher. Er konnte kein Untoter sein! "Du lügst," murmelte er. Irgendwie hatte der Junge aber das unheimliche Gefühl, dass Luca nicht log. Gleich wie sehr er es sich wünschte... Luca, warum antwortete er denn nicht? Luca...? "Wie... wie ist es passiert?" fragte er zaghaft, mit dieser unsicheren, sanften Stimme, die Angst vor der Wahrheit reflektierte. "In einem der Kriege, nahe eines magischen Fokuses, eines bösen Artefaktes. Ich war schon so schwach und wäre Orpheu keine Hilfe mehr gewesen, fast schon tot... dann aber kam ich auf die Idee, einen nekromantischen Zauber anzuwenden, Magie, die alt und böse war. Ich entzog meinem Gegner Lebensenergie. Irgendwann wurde ich ohnmächtig. Als ich erwachte war mein Mund voll Blut. Ich war ein Vampir..." Er lachte tonlos. "Der einzige Vampir, der eine Blutphobie hat. Albern, nicht?" Ayco antwortete nicht. Er konnte nicht lachen, nicht darüber. Aber ebenso wenig fürchtete er Luca. "Hab' keine Angst vor mir, bitte," flüsterte Luca. Ayco schwieg weiterhin. "Ich bin den Fluch nicht völlig los geworden. Die Schmerzen bei der Verwandlung, erinnerst Du Dich? Aber ich brauche kein Blut, kein Leben. Auch wenn noch niemand je einen Magier des Sterns essen sah, so esse ich doch ganz normal, wie jeder andere, und ich trinke..." er lächelte still. "Am liebsten mag ich Tee, starken, schwarzen Tee und Käse." Käse? Ayco musste unwillkürlich grinsen. Die Situation war doch völlig paradox... es gab keinen Grund zu lachen, und doch regte ihn der Tonfall Lucas dazu an, das was er sagte, wie er es sagte... Ein Vampir mit Blutphobie... die Vorstellung hatte auch ihren Reiz. Er nahm eine der schwarzen Federn Lucas und drehte sie lange Zeit in den Fingern. Wie weich sie war, so schön, schimmernd und schwarz. Und sie duftete nach Luca. Ayco drückte die Feder an sich... "Ayco, ich schwöre Dir hier und jetzt, dass ich immer ein Teil Deines Lebens bin und ich werde da sein, wenn Du meinen Schutz brauchst. Und wenn ich Dir wirklich so viel bedeute, dass Du Angst und Schmerz fühlst, sollte ich sterben, dann verspreche ich Dir, egal wie, am leben zu bleiben." Ayco sammelte alle Federn vom Boden auf und drückte sie an sich. "Bitte... bitte lebe für mich." Luca saß noch Stunden lang reglos da, gegen die Wand gelehnt. Seine Schwäche ließ langsam nach. Sie hatten wenig miteinander gesprochen. Wenn, dann war es Luca, der mit Ayco redete. Schließlich murmelte er: "Ayco, darf ich zu Dir kommen?" Der Junge Elf saß zusammengekauert da, hörte Luca zu und umklammerte Lucas Federn. Etwas von ihm so nah... ,Ja, bitte, komm zu mir..." Er wollte es nicht aussprechen, aber bevor er es sich versah, hatte er es ausgesprochen. Überrascht hob Luca den Kopf und lächelte. Er kroch durch das Loch in der Mauer und drängte sich zu Ayco in den engen Raum hinein. Der Magier kauerte sich in eine Ecke, soweit wie möglich von Ayco weg, damit dieser sich nicht bedrängt fühlte. Er hielt auf der Enge mit beiden Armen seine langen Beine umschlungen und bettete sein Kinn auf die Knie. Als sie Kinder waren, hatten sie mehr platz hier drinnen, aber nun, als Erwachsene... Luca berührte mit seiner Schulter bereits Ayco... Der Elf fühlte sich nicht bedrängt, im Gegenteil eher verletzt, weil Luca so weit von ihm weg saß... Er wollte, dass Luca ihn umarmte, er wollte sich an ihn kuscheln... Zum ersten mal meldete sich Tambren zu Wort: ,Luca, rücke näher an ihn heran...' ,Ich will ihn nicht bedrängen.' ,Tust du nicht...' Luca sah zur Seite, zu Ayco. Er löste seine Hände und tastete nach Aycos Fingern, seinem Haar. Auf dem Boden. "Ich bin da," flüsterte er. ,Bitte halte mich... Versprich mir, dass Du nie stirbst. Ich brauche Dich doch!' Davon sprach Ayco nichts aus, aber er spürte, dass Luca ihn dennoch verstand. Der Magier breitete seine Arme aus und wortlos ließ sich der Elf gegen ihn sinken. Behutsam umschlang der Magier seinen Freund und drückte ihn an sich. "Ich bin da..." Ayco flüchtete sich nun ganz in Lucas Geborgenheit, setzte sich zwischen seine Beine und ließ sich von seinem Freund halten und wiegen... und ganz behutsam, zögernd, erwiderte er die Umarmung. Sein gesamter Körper zitterte, vor Angst, vor Aufregung, vor Nervosität... Was, wenn Luca die Situation nutzte und ihn hier und jetzt liebte, ihm Gewalt antat? Was würde geschehen, wenn sie sich noch enger aneinander schmiegten, wenn sich ihre Körper ineinander verliebten? ... diesen ewigen Tanz verlangten, die Sehnsucht nach dem Geliebten zu stillen... Was, wenn Ayco daran gefallen fand? Luca streichelte seinen Nacken, so sanft, liebevoll... Ayco schloss die Augen, vertrauensvoll, zufrieden... und schlief ein. Wenige Minuten nach ihm dämmerte auch Luca weg... Ob durch Lucas Tanz, oder seine momentane Nähe ausgelöst, konnte Ayco im Nachhinein nicht sagen, aber er spürte, wie schön es war den halb nackten Körper des Magiers zu spüren. Sein Kopf ruhte auf der unbedeckten Brust und er fühlte die körperliche Nähe und Wärme und den verführerischen Duft seiner Haut. Oh ja, Lucas Haut besaß ein ganz wundervolles Aroma, sein Haar, alles an ihm. Ein unheimlich schwerer, wollüstiger Duft nach Rosen und Zimt, der Ayco vom ersten Moment an wie die reine Verführung erschien. Er erinnerte sich wieder an die langsamen, lasziven Bewegungen, den geschmeidigen Körper, den Schweiß, der Lucas Hemd wie eine zweite Haut am Körper kleben ließ... Das sanfte, schwarze Haar, was ihn zu verschleiern schien... Nie vorher empfand er solches Verlangen wie in dem Moment des Tanzes... Leicht regte er sich in Lucas Armen, und der Magier umfing ihn fester... Schlief Luca denn nicht? Ayco sah auf und blickte in das ebenmäßige Gesicht, die halb von dichten Wimpern verschleierten grün schimmernden Augen, die ihn beobachteten... Erschrocken wollte Ayco sich von ihm lösen, aber Luca hielt ihn sanft zurück... Spürte der Magier denn nicht die pochende Lust zwischen Aycos Beinen, die sich gegen ihn drängte? "Lass mich..." Luca legte einen Finger über Aycos Lippen und zeichnete diese langsam nach, sanft, zärtlich. Dann neigte er sich über den Elfen. Seine Lider schlossen sich und warmer Atem streifte Aycos Gesicht. Diese vollen, sanften Lippen kamen näher, berührten Aycos... begannen sie sanft zu streicheln... Dann fühlte der Elf wie Luca ihm leichte, zärtliche Küsse gab, harmlos und zugleich gefährlich, denn Lucas Mund stand einen Spalt weit offen, und seine Lippen fühlten sich Feucht an, als habe er sie eben erst angefeuchtet... Ayco schmeckt Lucas Küsse, die Süße in ihnen und die zaghafte Leidenschaft, die eigentlich in ihnen beiden bereits heiß brannte. Ayco wollte weg, zurück, aber zugleich wollte er mehr, wollte, dass Lucas Zunge zwischen seine Lippen drang und seinen Mund vollkommen erforschte, seine Zunge streichelte, mit ihr spielte... Als habe er es ausgesprochen, nahm der Magie plötzlich Aycos Gesicht zwischen seine Hände und sanft, wie wohl alles, was der junge Magier tat, begann er Ayco zu küssen, intensiv, liebevoll... Ayco spürte wie die Welt unter ihm wankte, wie sein Körper entflammte und leise Wellen des Verlangens durch seinen Körper fuhren, bis in seine Fingerspitzen... Wie lang sie so dasaßen, sich küssten, konnte in letzter Instanz keiner der beiden sagen, aber beide waren außer Atem und fiebrig... Ihre Lust schien gerade erst wirklich zu erwachen! In einem Anflug von Mut zog sich Ayco zu Luca hinauf und küsste ihn nun seinerseits. Dieser Kuss war nicht mehr zaghaft und sanft sondern verlangend und leidenschaftlich. Zugleich spürte er, als er sich mit gespreizten Beinen auf Lucas Schoß setzte, dass etwas gegen seinen Schoß, gegen sein Glied drängte, hart und groß. Ayco schmiegte sich leidenschaftlicher gegen Luca und bewegte sein Becken auf dessen Schoß... sofort reagierte der Magier. Wie elektrisiert bog er sich durch und seine Erektion wollte sich fast in Aycos Leib bohren. Der Elf stöhnte leise und ließ in wilder Vorfreude seine Hand nach unten gleiten. Wie zufällig berührte er Lucas Brustwarze, blieb daran sachte mit den Fingerspitzen hängen, verharrte und begann dann die kleine, feste, rote Knospe zu streicheln und zu massieren, leicht hinein zu kneifen und mit dem Nägeln zu umspielen... Lucas leise Lustschreie machten Ayco halb wahnsinnig vor Verlangen nach seinem Freund. Der junge Magier warf den Kopf zurück, reckte sich ihm entgegen... Dann sah er Ayco wieder an, aus verführerischen, halb geschlossenen, Wimpern überschatteten Augen. Er streichelte mit seinen Händen unter das seidene Hemd Aycos, neigte sich etwas, küsste zugleich dessen Hals... und dann krochen seine Lippen, kleine, feuchte Spuren hinterlassend über Aycos Brust. Die Feuchtigkeit klebte das seidene Hemd an den schmalen Elfenkörper... Dann entrang sich seiner Kehle ein spitzer Schrei, als Luca durch den Stoff an seinen Brustwarzen knabberte, sachte mit den Zähnen darüber strich und immer wieder leicht daran hängen blieb, was Ayco jedes mal vor Lust aufschreiben ließ. Luca saugte an den Brustwarzen seines Freundes, nagte daran und biss ihn sanft... Gleichzeitig explodierte in Aycos Leib ein Feuerwerk, als Lucas Rechte leicht über seine Hüfen strichen und direkt in Aycos Schoß versanken, ihn leidenschaftlich massierte und tiefer glitten. Zugleich schob sich seine linke Hand von hinten unter den Hosenbund des Elfen und lediglich Lucas Fingerspitzen glitten über die seidig glatte haut Aycos. "Steh auf," bat Luca leise. Der Elf zögerte einen Monet, kam dann aber dem Wunsch seines Freundes nach. Er kniete sich über ihn... Luca ließ sich nun nach hinten sinken und zog Ayco ein Stück weit mit sich sich, sodass der Junge auf Ellenbogen und Knien über Luca lag. Fragend sah der Elf zu, wie Lucas Lippen tiefer glitten, er sich immer wieder aufrichtete, um ihn zu Küssen, seine Brust seinen Bauch, wobei er das Hemd immer weiter hinauf schob und immer öfter die nackte, vernarbte Haut küsste. Luca schien es völlig gleich zu sein, Teilweise steigerte es sein Verlangen nur noch weiter. Ayco zitterte am ganzen Körper während der Magier das tat, aus Scham, aus Angst, aus purer Lust... Er versteifte sich für einen winzigen Moment in mildem Schrecken und tiefer Lust, als Luca begann Aycos Schnallen an seinem Schoß mit den Zähnen zu öffnen, langsam, genüsslich. Wobei Lucas Lippen und seine Zähne immer wieder Aycos Glied berührten... "Luca..." keuchte der Junge. Luca spürte seinen rasenden Herzschlag und beobachtete, während er es ganz langsam befreite, das wild pochende Glied Aycos... "Wunderschön," murmelte der Magier verzaubert von dem Anblick des Phallusses... "Luca... ja, mach weiter..." Lächelnd zog er Ayco die Hose aus. Er beobachtete dabei die Mimik des Junge, die unsäglich Anspannung und Lust in dem wunderschönen Gesicht. "Luca..." Der Junge atmete schneller, heftiger, als Lucas feuchte Zungespitze seine Eichel berührte, nur kurz, leicht, um seinen Geschmack in sich aufzunehmen. Ein Dünner Speichelfaden, silbrig glänzend, verband sie, als sich Luca zurückzog... Ayco stöhnte fiebrig auf... enttäuscht schon fast... Dann strich Lucas Zungenspitze wieder über die glatte, duftende Haut der Eichel, und Ayco schrie auf, als Luca den ersten Lusttropfen ableckte... Die Selbstbeherrschung des Elfen bröckelte mit jeder Sekunde mehr, die Lucas langsames, erotisches Spiel voranschritt. Mit einem wilden Aufschrei stieß der Elf in Lucas warmen, feuchten Mund. Seien Stimme wurde Lauter, wilder, als Lucas Hände sein Gesäß spreizten und tief hinein strichen... Wortlos zog er den Jungen höher, bis er unter Aycos Schoß lag, seinen Geliebten mit der Zunge liebkosen konnte, ihn sanft beißen, küssen... mit seiner Zunge in ihn dringen konnte... Ayco schrie auf, wieder und wieder, immer lauter und heftiger, fast ohne Pause... "Nimm mich... bitte, Luca, nimm mich!!!" flehte der Junge nur noch. Luca hob Ayco auf seinen Schoß. Der Junge fragte sich keine Sekunde lang, wie das geschehen konnte, dass der Magier nun völlig nackt war... Ihm war alles gleich, solang er nur bei Luca sein konnte. Er wollte keine Fragen mehr stellen, nicht jetzt, nicht in dem Moment. Ayco schaute einen Moment lang Lucas Glied an, groß und wahnsinnig schlank, wie der ganze Mann. Ayco würde keine Schmerzen haben... nicht, nachdem Luca ihn darauf vorbereitet hatte. Ayco lächelte sehnsüchtig und pfählte sich dann mit unsäglicher Gewalt auf Luca. Der Magier schrie vor Lust, der Elf allerdings fühlte einen Mix aus furchtbaren Schmerzen und wilder Lust. Keuchend verharrte Ayco auf seinem Freund, seinem Geliebten. Dann ließ er sich nach vorne sinken und küsste Luca wieder. Der Magier erwiderte den Kuss und begann sich nun langsam, rhythmisch und tief in Ayco zu bewegen... Dieser Kuss, er war fast noch intensiver als der erste... Die Hände des Elfen klammerten sich in Lucas... Der Tanz, alles, was Ayco befürchtete, alles was er scheute und wollte, geschah... Und es war gut. Unglaublich intensiv, fast als wollten sich ihre Körper an etwas erinnern, etwas besonderes, wunderbares, etwas, dass nur sie teilen wollten und konnten... Ayco bestimmte auf Lucas Schoß das Tempo, und er wusste genau, wie hoch er Luca treiben konnte. Der Magier war bereit ihn zu allem verführen, was der Elf von ihm wollte... Ihrer beider Geist versank im vollkommenen Wunsch in dem Anderen aufzugehen. Es war, als glühten sie heller und heller, außer sich, beide nicht mehr Herr ihres Bewusstseins... Dann war es Lucas Aufschrei, der Wunsch, der Befehl zu kommen! Und Ayco... in ihm löste sich etwas. Willenlos schon fast kam er Lucas Befehl nach... schon weil er es selbst keinen Moment länger hinauszögern wollte, warten konnte... Ayco erwachte mit einem Aufschrei auf den Lippen, zwischen Lucas Beinen. Er war fast so weit zu kommen... Dann sah er Luca an, der gerade auch erwachte. Merkte er denn nichts? Er musste es doch spüren... Aber Luca streichelte nur still durch Aycos Haar und flüsterte: "Schlaf weiter, mein Engel." Ayco sah überrascht von seinen Worten auf und direkt in diese liebevollen Augen... Ihm wurde schwindelig, und er begann sich wieder in Lucas schönen Augen zu verlieren... Schließlich nickte er wortlos und vergrub sich wieder an der Brust seines Freundes... Alles war nur ein Traum... bis auf die schmerzhafte Lust in ihm, die hinaus wollte. Aber Ayco konnte darüber nicht mit Luca reden, sosehr er es auch wollte... Dann merkte er, dass er jeden Zeitpunkt dafür verpasst hatte, denn Luca schlief bereits wieder, beide Arme zärtlich um seinen Freund geschlungen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)