Ich bin verrückt....aber egal :D von lulumint ================================================================================ Kapitel 14: 14. Training ------------------------ 14. Training Sascha: Das Training war unglaublich anstrengend und am liebsten hätte ich einfach aufgehört, aber der Kapitän hatte mir gesagt, dass ich richtig stark werden konnte, wenn ich weiter machte. Und ich wollte schließlich Billy beschützen können, und zwar richtig! Nicht wie das letzte Mal... Meine Konzentration schwankte für einen Moment und schon bekam ich die Faust meines Kapitäns ins Gesicht und wurde dadurch nach hinten geschleudert. Der Aufprall auf dem Boden tat sehr weh, meine Nase noch viel mehr! Ich spürte, wie eine warme Flüssigkeit herauslief und fasste mir an meine Nasenlöcher. Blut! Geschockt schaute ich mir das rote Zeug an. Tränen sammelten sich in meinen Augen. „Willst du jetzt etwa heulen? Das war noch gar nichts, Junge! Wenn du wirklich stark werden willst, musst du dich noch mehr anstrengen und nicht so leicht ablenken lassen! Also steh wieder auf und mach weiter!“ Sein Blick war angsteinflößend und ein Zittern ging durch meinen Körper. Ich nickte still und rappelte mich wackelig auf. Mit meinem Ärmel fuhr ich mir über meine Nasenlöcher und wischte so das Blut weg, so gut wie möglich jedenfalls. Die Tränen in meinen Augen zogen sich wieder zurück und ich schaute meinem Kapitän und Trainer fest entschlossen entgegen. Dieser hatte einen sehr ernsten Ausdruck auf dem Gesicht. Er wirkte wirklich sehr gefährlich. Das hatte ich schon zuvor bemerkt, als ich mich ihm entgegengestellt hatte, doch jetzt fühlte seine Aura sich tausendmal dunkler und gruseliger an. Hatte ich mir den Teufel höchstpersönlich als Trainer ausgesucht? Law: Der Kleine war gar nicht mal so dumm. Aus ihm würde ich was machen können mit etwas Zeit und hartem Training. Er brauchte lediglich einen Feinschliff, aber das war kein Problem! Wahrscheinlich würde er mich wirklich noch hassen lernen. Das würde noch amüsant werden! Bei dem Gedanken konnte ich mir mein Grinsen einfach nicht verkneifen, während ich auf den, wieder einmal, am Boden liegenden Jungen herunter sah. Wie lange würde es wohl dauern, bis er seine versteckte Kraft freiließ? Wie viel ließ er sich vorher gefallen, bis sein Limit überschritten war? Ich würde es bald herausfinden... Billy: Der Rest der Crew war nun auch endlich aufgestanden und fleißig bei der Arbeit. Ich versuchte die ganze Zeit über mich irgendwie abzulenken, doch meine Gedanken wanderten immer wieder zu Sascha und seinem Training mit Law. Ging es ihm gut? War Law sehr streng? Verdammt! Das war Law! Natürlich war der streng! Argh! Da konnte man ja verrückt werden! Am liebsten wäre ich einfach in den Trainingsraum gestürmt und hätte den Kleinen da rausgeholt! Aber dann würde der Kapitän mich mit Sicherheit umbringen! Andererseits wollte Sascha stark werden und da ich wusste, dass er es unbedingt wollte, wünschte ich ihm dabei natürlich auch das Beste...Trotzdem durchfuhr mich immer wieder ein Angstschauer und dieses sadistische Grinsen von Law erschien vor meinem inneren Auge, wenn ich daran dachte. *Bitte Law, bitte lass den Jungen heile!* Nach gefühlten tausend Stunden öffnete sich endlich die Tür des Trainingsraums. Ich war zu der Zeit nicht weit von davon entfernt, hatte geradezu darauf gewartet, dass dies passierte und lief sofort zu den beiden. Das Bild, welches sich mir bot schockte mich. Law hielt einen bewusstlosen Sascha in den Armen! Wütend stapfte ich auf sie zu, die Hände zu Fäusten geballt. „Law!“, keifte ich los. „Was hast du getan! Ich hab dir doch gesagt-“ Er hörte mir gar nicht zu! Verschwand einfach um die Ecke! Ich brach also meinen Redeschwall ab und stampfte einmal wütend auf den Boden auf. Dann atmete ich ein paar Mal tief durch und versuchte mich zu beruhigen, danach folgte ich meinem Kapitän. Mein Weg führte mich ins Krankenzimmer. Leise öffnete ich die Tür und schlich mich in den Raum. „Er hat nur ein paar Kratzer und ist vor Erschöpfung bewusstlos geworden.“ Ein erleichterter Seufzer entfuhr mir und zugleich fühlte ich mich auf einmal schuldig, weil ich ihn eben noch so angefahren hatte. Ich wollte mich entschuldigen, doch Law war schneller. „Und um eins noch mal klarzustellen: Die Befehle auf diesem Schiff gebe ich und nicht du! Verstanden?“ Mit einem Mal bekam ich das Gefühl zu Eis gefroren zu sein. Ich konnte mich nicht bewegen, spürte den kalten Schweiß auf meiner Stirn. Noch nie zuvor hatte der Kapitän so angsteinflößend auf mich gewirkt! Doch ich wäre nicht ich, wenn ich das nicht schnell überwinden würde! „Natürlich Captain! Ich entschuldige mich für mein Verhalten...“ Den letzten Teil nuschelte ich eher, aber entschuldigen musste ich mich einfach! Ich sollte eventuell nicht immer gleich handeln, sondern vorher die Situation analysieren und nachdenken... Nach wenigen Minuten drehte Law sich zu mir um und überrascht starrte ich auf seine rechte Wange. Er musste meinen Blick bemerkt haben, denn er hob seine Hand an und wollte sein Gesicht abtasten. „Warte!“, rief ich eilig und ging auf ihn zu. „Da hat der Kleine mich wohl tatsächlich erwischt, was?“, grinste Law zufrieden. Ich lächelte stolz und suchte mir das Desinfektionsmittel und ein Pflaster. Innerlich jubelte ich. *Gut gemacht, Sascha!* Law setzte sich auf seinen Stuhl und lehnte sich zurück, beobachtete mich. Ich konnte seinen durchdringenden Blick auf mir spüren und nach kurzer zeit wurde mir durch die Intensität dieses Blickes etwas unwohl. Also beeilte ich mich in meinem Tun und wendete mich ihm schon bald zu. Ich stellte mich vor ihn und legte die zusammengesuchten Sache auf den Schreibtisch hinter ihm. Ich nahm mir eine Pinzette mit einem Wattebällchen und ließ etwas Desinfektionsmittel darauf träufeln. Dabei musste ich mich ein wenig an Trafalgar vorbeischieben, ich war sozusagen über seine linke Schulter gebeugt. Als ich fertig war, wollte ich mich wieder aufrichten und mir dann die Wunde ansehen, da packte Law mich an der Taille und zog mich auf seinen Schoß. Entgeistert starrte ich in seine dunklen Augen. Er grinste mich nur an. „Wolltest du mich nicht verarzten?“ Bei dieser Bemerkung wurden meine Wangen rot. *So ein Perversling! Der denkt doch wieder mal an was schweinisches!* Dennoch machte ich mich daran seinen blutige Kratzer abzutupfen und so zu säubern. Er gab keinen einzigen Laut von sich, grinste einfach weiter. Sein intensiver Blick war mir unangenehm und immer wieder huschten meine Augen nervös zu seinen. Schnell war ich mit dem desinfizieren fertig und musste nur noch ein Pflaster auf seine Wange kleben. Ich griff also an Law vorbei und suchte nach dem Pflaster. Unbemerkt von mir kam mein Gesicht seinem sehr nahe und gerade in dem Moment, als ich das Pflaster in der Hand hielt, spürte ich seinen heißen Atem auf meiner Wange. Ich wollte zurückschrecken, doch Trafalgar sah es kommen, umfasste mein Gesicht mit seinen großen Händen und küsste mich auf die Lippen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Mich wehren? Oder erwidern? Die Sache mit Penguin verwirrte mich noch immer und bei Law war ich mir auch mit nichts mehr sicher. Bevor ich mich jedoch entscheiden konnte, wurden wir dummerweise unterbrochen... „Was macht ihr denn da?“, kam plötzlich eine schläfrige Stimme von der Krankenliege. Mein Verstand setzte sich wieder in Bewegung und ich sprang von Laws Schoß auf. Das Pflaster, noch immer in der Hand, klebte ich es ihm schnell über die Wunde und drehte mich dann, möglichst gefasst, zu Sascha um. „Ach, gar nichts! Ich habe dem Captain nur geholfen! Hahaha...“, gab ich nervös lachend von mir. Law: Ich grinste breit und fuhr mit meiner Zunge einmal über meine Lippen. Meiner Meinung nach hatte ich diesen Kuss verdient. *Schließlich bin ich mit dem Jungen noch ganz sanft umgegangen!* Zu Schade, dass sie ihn nicht erwidert hatte... Ich fuhr mit meiner rechten Hand über das Pflaster, stand auf und ging zur Tür. „Vergiss nicht die Sachen wieder wegzuräumen!“, rief ich der Blondine noch zu und sah zu ihr. Sie drehte sich nicht um und nuschelte nur ein kleines 'Ja'. Mein Grinsen wurde breiter. Ich war gespannt darauf, was für eine interessante und amüsante Zeit mich in der Zukunft noch erwartete mit Billy in meiner Crew! Billy: Es waren bereits einige Wochen seit Saschas Beitritt in die Crew vergangen und ich musste mich noch immer zurückhalten den Kleinen auf einer der drei Inseln, die wir in der Zeit angelaufen waren, abzusetzen. Wobei ich befürchtete, dass er das eh nicht wollen würde. Es war doch zum verzweifeln! Jeden Tag trainierte Sascha etliche Stunden mit Law und danach war er immer verletzt! Sei es mehrere Kratzer, Schnitte, Prellungen oder sogar einmal ein verstauchter Knöchel. Aber Law ließ nicht locker, schenkte ihm keine Gelegenheit sich vollkommen zu erholen. Stattdessen musste er auch mit seinen Verletzungen, natürlich nachdem sie geflissentlich behandelt worden waren, weiter trainieren! Für den Jungen gab es keine Auszeit. Ich konnte nur mitansehen, wie er sich bemühte und tapfer die Zähne zusammenbiss, auch wenn der Schmerz manchmal beinahe unerträglich war. Auf der anderen Seite bewunderte ich das Durchhaltevermögen von Sascha. Ich hatte in meinem Leben schon viel erlebt und wurde selbst dazu gezwungen in jungen Jahren hart zu trainieren und zu kämpfen. Trotzdem kam Sascha mir so viel mutiger und stärker vor, als ich. Er hatte etwas an sich, eine Aura, die, trotz der Unsicherheit, die hin und wieder über sein Gesicht zog, eine unglaubliche Sicherheit ausstrahlte. Während ich damals ängstlich vor meinem Trainer gekauert hatte, stand er selbstbewusst da und stellte sich seinen Schwächen, seiner Angst. Seit der Zombie-Sache kam diese Seite von dem Braunhaarigen noch stärker hervor, als zuvor. Und wenn ich es aus dieser Sicht sah, dann war das Training mit Law sehr wahrscheinlich genau das Richtige für ihn. Ein Seufzer entfuhr mir, als ich mir meinen Kräutertee, welchen ich mir soeben gemacht hatte, nahm und mich in die Leere Kombüse setzte. Gerade hatte ich einen Schluck genommen, da ging eine Druckwelle, sie war nur ganz leicht, durch die Luft. Ich stoppte und war wie erstarrt. Haki? Ich sah in die ungefähre Richtung des Trainingsraumes. Hatte der Kapitän es endlich geschafft die versteckten Kräfte des Jungen zu wecken? Mit der Entscheidung, dass ich für eine Antwort wohl noch warten musste, da ein striktes Störverbot zur Trainingszeit herrschte, außer im Notfall, blieb ich sitzen und nahm einen weiteren Schluck meines Kräutertees. *Ich werde mir wohl noch einige Zeit vertreiben müssen. Vielleicht sollte ich mir ein interessantes Buch suchen. Im Bücherregal von Law finde ich bestimmt was gutes.* Und so stand mein Entschluss fest, mich nicht mehr dauerhaft auf Sascha und sein Training konzentrieren und mich durchgehend zu sorgen, sondern auch mal meine Zeit sinnvoll nutzte. Law: Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht sah ich zu, wie der Winzling bewusstlos zu Boden fiel. Das war es! Genau das! Nur an der mentalen Stärke des Jungen sollten wir noch arbeiten. Was nützte einem die beste Technik, wenn sie einen selbst ausknockte bei der Ausführung? Über eine Funkschnecke an der Wand neben der Tür rief ich Bepo her, der den Winzling ins Krankenzimmer bringen und dort mit Shachi versorgen würde, während ich nun erst einmal einen starken Kaffee und meine Ruhe gebrauchen konnte. Der Kleine machte Fortschritte, aber es gab noch einiges, woran wir arbeiten mussten. Es war nur gut, dass er wenigstens eine starke Entschlossenheit hatte. Außerdem half der immense Beschützerinstinkt, den der Winzling gegenüber Billy entwickelt hatte sehr gut beim Training. Dennoch musste er lernen auch damit besser umzugehen und nicht immer sofort auszurasten und ohne nachzudenken einfach drauf loszustürmen. Momentan machte es ihn schwach und verwundbar, aber es konnte auch seine Stärke werden. Bis morgen sollte ich mir einen Plan überlegen, wie ich diesen Wandel in seinem Denken und Handeln am besten erreichen konnte. In der Kombüse bemerkte ich sofort die ruhige Aura der Blondine und sah sie am Tisch sitzen, mit einem Buch in den Händen. Sie blickte zu mir auf und ließ das Buch auf den Tisch wandern, dann sprach sie: „Möchtest du einen Tee, Capt'n?“ Ich grinste innerlich, hielt aber zugleich meinen Gesichtsausdruck nach außen hin neutral. Das war der Respekt, den ein Crewmitglied dem Kapitän entgegenzubringen hatte! Ich setzte mich. „Einen Kaffee.“ Sie nickte und machte sich daran mir das warme Getränk zuzubereiten. Es war wirklich eine gute Entscheidung gewesen sie mitzunehmen. Sie war sehr nützlich und, mittlerweile, verhielt sie sich schon fast, wie das perfekte Mitglied einer Piratenbande, behielt aber trotzdem ihre Natürlichkeit, veränderte sich nicht vollkommen dabei. Manchmal widersprach sie mir, doch meistens wusste sie, wann es an der Zeit war still zu sein. Sie hatte viele gute Qualitäten und war deshalb eine Bereicherung für meine Crew. Es war faszinierend, wie die gesamte Mannschaft so gut mit ihr klar kam, hatte ich doch einige Zwischenfälle erwartet. Obwohl eine seltsame Atmosphäre um Penguin herumschwirrte, wenn die beiden sich im selben Raum befanden. Die Blondine wich dem Thema aus. Was war da vorgefallen, was ich nicht mitbekommen hatte? „Bitteschön!“, meinte Billy und riss mich damit aus meinen Gedanken. Den Kaffeebecher stellte sie mir direkt vor die Nase und ich sog den Duft der bitteren Flüssigkeit in mich auf. Ich nickte der Blondine zu und nahm einen Schluck. Für einige Minuten herrschte Stille. Ich nahm hin und wieder einen Schluck von meinem Kaffee, während Billy weiter in dem Buch las, welches sich als eines meiner Medizinbücher herausstellte. Niemand sprach. Es war angenehm ruhig. Billy: Ich wartete ein bisschen, bis der Kapitän etwas entspannter wirkte, ehe ich sprach: „Und, wie ist das Training heute gelaufen?“ Zunächst sagte er nichts, sah mich nur mit seinen dunklen, grauen Augen durchdringend an. „Willst du auf etwas bestimmtes hinaus?“ Er hatte mich durchschaut! „Haki?“ Nun grinste er wieder. „Haki.“ Mehr sagte er nicht. Doch es war Bestätigung genug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)