memento mori [ fanfic version ] von Nanatsu-Nee-Chan (Der Tod hat einen Nebenjob) ================================================================================ Prolog: victim -------------- Das aggressive, unaufhörliche Heulen der Polizeisirenen durchschnitt die Stille der Nacht der dritten Julis, der versprochen hatte ganz gewöhnlich zu verlaufen. Ein Wagen fuhr mit viel zu hoher Geschwindigkeit als für die engen Straßen des Wohnviertels vorgesehen auf den Ort des Verbrechens zu, und hinterließ den beißenden Geruch von verbranntem Benzin in den Gassen. Mehrere andere Autos folgten, und bald umzingelten vier von ihnen das unscheinbare, in die Dunkelheit gehüllte Haus am Ende der Straße. Der Gesetzeshüter Andreas Müller, ein großes, gut gebauter Mann Ende Dreißig öffnete die Beifahrertür und entsicherte mit einer fließenden Bewegung seine Dienstwaffe. Er seufzte, als er zu den zugezogenen, rot-grünen Vorhängen mit Blumenmuster hoch sah, die das saubere und einladende Fenster an der Frontseite des dritten Stocks zierten. An solch einem Ort ereignete sich selten ein Verbrechen, schon gar nicht ein Mord – und erst recht nicht so einer – hier war es ruhig und friedlich, ein familienfreundlicher Vorort einer zivilisierten und kleinen Stadt, von der man nie in den Nachrichten hören würde außer beim hundertjährigen Jubiläum des Feuerwehrvereins. Dieser Todesfall würde die Einwohner auf ewig verändern. Nun, es war keine Zeit um über so etwas triviales nachzudenken – er musste handeln und retten, was zu retten war. „Frau Huber, Sie sichern den Eingang, Seher und Müller positionieren sich an der West-, Armer und Pförtner an der Ostseite. Der Rest folgt mir.“ Und mit diesen Worten ging er auf die Haustür zu. Das obere Stockwerk, hatte die Frau erzählt, von dort hätte sie die Schreie gehört, danach drei Schüsse, von denen einer dafür sorgte, dass die Fensterscheibe der Wohnungstür barst, und dann Stille. Tödliche, grauenvolle Stille, die todesschwanger durch ihre bloße Leere die Abwesenheit von Leben spüren ließ. Der Polizist kannte dieses Gefühl nur zu gut, hatte er es in seinem Leben oft genug erfahren müssen, wie es war, an einen Ort zu kommen, an dem das Schweigen so schrecklich erdrückend war, dass man seinen eigenen Herzschlag hämmern hörte und das Blut rauschen wie einen pulsierenden Wasserfall. Nachdem die Rentnerin alle wichtigen Informationen mit gebrochener Stimme ins Telefon geflüstert hatte, um Hilfe flehend, weil sie nicht wusste, ob der Mörder noch in der Wohnung über ihr war, legte sie auf und ließ die Kriminalpolizei den Rest erledigen. Und da waren sie nun, bewaffnet und mit allen Wassern gewaschen, bereit, den Killer auf frischer Tat zu ertappen und für fünfzehn Jahre einzusperren. Die Tür quietschte, als er sie öffnete. Er schob sich im toten Winkel in die schmale Öffnung und winkte seinen Kollegen. Die Uniformierten perlten in den Raum und teilten sich rasch auf, die eine Hälfte suchte im Erdgeschoss, die anderen schlichen nach oben. Das Treppenhaus war kalt und ungemütlich kahl, jedoch sah man keine Anzeichen von Gewalt – anscheinend hatte sich alles im dritten Stock abgespielt, dort, wo sie jetzt auch hingingen. Der Officer spürte sein Herz rasen, als er die halb geöffnete Tür an der rechten Seite des Flurs sah. Das Licht war angeschalten und wenn man genau hinhörte, konnte man das Tropfen eines nicht ganz zugedrehten Wasserhahns hören. Wie er gelernt hatte in all den Jahren, wagte er sich nur langsam und in geduckter Haltung nach vorne, den Finger am Abzug des Pistole. Nur im Notfall würde er töten, aber dann war er zu allem bereit. Mit der freien Hand umfasste er den Türknauf und riss dann mit einem Mal die Tür auf. Blitzschnell sondierte meine andere Hand mit der Waffe den Raum um potentielle Gegner sofort im Visier zu haben. „Keine Bewegung, Hände hoch, Polizei!“ Doch dort war niemand, der sich hätte ergeben können. Er nahm verschwommen die grünen Gardinen mit Blumenmuster war – das, was er vorhin für rot gehalten hatte, war getrocknetes Blut. Es war überall im Raum, an den Wänden und an den Möbeln, an den gepunkteten Tischdecken und der Bettwäsche. Nebenbei bemerkte der Polizist, wie sauber alles war. Obwohl es eine Studentenwohnung war, schien derjenige sehr ordentlich zu sein. Besser, er war ordentlich gewesen. Vor ihm auf dem Teppich bot sich mir ein grausiger Anblick. Ein Junge lag dort auf seinem Bauch, vielleicht knapp Zwanzig, vom Aussehen her wie Sechzehn, seine Augen aufgerissen wie in Panik vor seinem plötzlichen Ableben, besudelt mit seinem eigenen Lebenselixier und vermutlich darin ertrunken, wenn er nicht davor schon gestorben war an der klaffenden Wunde, die sich über den ganzen Rücken zog. Die kalkweiße Haut der Leiche gab einen bizarren Kontrast zu dem rot gefärbten Teppich mit gelben und blauen Streifen. Seine Finger waren verkrampft, als hätte er irgendetwas vor seinem Tod gehalten – vermutlich irgendeinen Gegenstand, der vom Mörder entfernt worden war. Doch was Andreas Müller am meisten abstieß und fast würgen ließ vor Entsetzen und Abscheu, waren die auf den Boden gepinselten Zeichen um den Körper, sowie das Dreieck auf dessen Kopf, dass hineingedrückt wurde, sodass eine Delle entstanden war. Wer war so krank im Kopf, um so etwas zu tun? War er in einem schlechten Mystery-Horror auf RTL gelandet? Während er sich umgesehen hatte, hatten seine Kollegen auch die anderen Räume erkundet und die Frau in Sicherheit gebracht. Niemand hatte etwas gefunden, und auch als der Polizist alle erdenklichen Verstecke des Raumes absuchte, in dem es passiert war, konnte er nicht ein Haar des Täters entdecken. „Wo ist er?“ wisperte er nervös, als er die letzte Schranktür schloss, in der Verstecken möglich war, als er es plötzlich hörte. Draußen schrie Jemand. „Er ist auf dem Dach!“ „Es ist eine sie.“ „...und sie springt!“ [Prolog Ende] ~ Nur ein kleiner Vorgeschmack, ich bin mir nicht sicher, ob ich knk (das eigentliche Dojinshi) nun in Schreibform veröffentlichen soll oder gezeichnet? Was sagt ihr? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)