The Clumsy & The Lonely von ZitroneneisSaly (Happily ever after?) ================================================================================ Kapitel 48: Step 48 - Pain -------------------------- Schmerzen. Es gibt unterschiedliche Arten von Schmerzen. Körperliche und geistige Schmerzen. Man kann nicht sagen, dass die einen Schmerzen schlimmer als die anderen sind. Man durchleidet bei beiden höllische Schmerzen. Die einen können die anderen Schmerzen beeinflussen oder verursachen, aber die Schmerzen sind die gleichen. Es gibt kein schlimmer oder leichter. Schmerzen sind Schmerzen. Geistig und auch Körperlich, beide können uns quälend langsam dahin raffen. Schmerz kommt in vielen Formen vor, das leichte Zwicken, ein bisschen Brennen und der zufällige Schmerz. Das sind die normalen Schmerzen, mit denen wir jeden Tag leben. Aber es gibt auch den anderen, den man nicht ignorieren kann. Ein so heftiger Schmerz, der alles andere verdrängt. Der die ganze Welt verblassen lässt, so dass wir an nichts anderes mehr denken können, außer daran wie weh es tut. Wie wir mit unserem Schmerz umgehen liegt an uns. Wir betäuben ihn, halten ihn aus, umarmen oder ignorieren ihn. Sasuke dein Wecker. Mhm. Sasuke dein Wecker nervt! Ich weiß. - Ich muss aufstehen und in die Arbeit. Mhm. Dafür musst du von mir runtergehen. Klappe! - Kekse reden nicht! Du quiekst wie ein kleines, süßes Schweinchen. Sasuke sei brav, sonst überleg ich mir das mit dem Arbeiten gehen noch einmal. Widerwillig legt der Schwarzhaarige das Tablet zur Seite. Müde reibt er sich über die Augen, ehe er sich langsam erhebt und ins Bad geht, um sich zu duschen und die Zähne zu putzen. Welche Ironie, dass ausgerechnet du Morgenmuffel immer als erstes raus musst. In frischen Sachen, begibt er sich schließlich in die Küche nach unten, der Tag hat schon längst wieder angefangen. Wieder hat er in der Nacht kein Auge zugetan und über Sakura gewacht, als ob er etwas ändern können würde, wenn etwas passiert. Mürrisch blickt er sich um, hofft dass um die nächste Ecke seine Sakura kommt und sich mit einem strahlenden Lächeln an ihn schmiegt, die Arme in seinen Nacken legt und ihn einfach nur mit ihren wunderschönen Augen ansieht. „Vielleicht stimmt es ja und die Ehe zwischen den beiden ist nur Schein, ich mein sieh dir doch an wie kalt es ihn zu lassen scheint.“, vernimmt er leise eine Stimme, als er die Stiegen hinunter geht. Mit kühlem Blick richtet er seine Aufmerksamkeit in die Richtung. „Jeder Mensch reagiert anders. Er zieht sich zurück, wenn etwas nicht stimmt. Es fängt nicht jeder verzweifelt zu weinen an, vielleicht ist das etwas für Sie, aber nicht für meinen Sohn.“, kann er die Stimme seines Vaters vernehmen, welcher die Stimmen zurecht weist. Auch er ist mit den Nerven am Ende. Stumm richtet Sasuke seinen Blick wieder nach vorne. „Guten Morgen, Sasuke.“, hört er seinen Vater mitfühlend sagen. Schweigend nickt er ihm zu, während er sich fragt ob auch er die ganze Nacht hier war, so wie seine Freunde und Ryosuke schon die ganze Zeit hier sind. Die Hand seines Vaters legt sich auf seine Schulter und übt leichten Druck aus, welcher ihn wohl ermutigen soll. Man! Jetzt lächle doch mal Sasuke! Lass das. - Man, du bist ziemlich kindisch. Ohne irgendeine Reaktion darauf geht der jüngste Uchiha in seine Küche, wo Reiko steht und Kaffee zubereitet, wie er in dem Moment hofft für seine Freunde nicht für diese Leute vom FBI die sich als Profis bezeichnen und dann hinter dem Rücken von jemandem in dessen Haus über ihn reden, nur weil er sich nicht wie alle anderen verhält. „Guten Morgen, Herr Uchiha. Wollen Sie auch eine Tasse Kaffee? Ich bereite ihn gerade für Ihre Freunde zu.“, lächelt die Haushälterin ihm mitfühlend entgegen. Stumm schüttelt Sasuke den Kopf und nimmt sich eine Tasse, sowie Milch, Zucker und Kakaopulver. Vermischt die drei Sachen in einem angemessenen Verhältnis in der Tasse und stellt diese in die Mikrowelle. Vielleicht kann ein Kakao ihn ein bisschen aufbauen. Reiko unterdes bringt den Kaffee auf einem Tablett ins Wohnzimmer zu seinen Freunden. Kurz piepst die Mikrowelle neben ihm und er nimmt sich seine Tasse mit seinem genau richtig temperierten Getränk heraus. Gerade als er seinen ersten Schluck macht, kommen Ryosuke, sowie die beiden FBI Agent Yokomizo und Sato herein. Auch Fugaku betritt die Küche und schließt die Tür hinter sich. „Wie sieht der bisherige Stand der Ermittlungen aus?“, erkundet sich der Haruno. Ihnen allen kann man die nervenaufreibende Situation in der sie sich seit Tagen befinden ansehen. „Wir haben bisher einige mögliche Verdächtige überprüft, bisher aber ohne Erfolg. Die E-Mail mit welcher der Link hier eingetroffen ist, ist auch eine Sackgasse unsere Techniker haben ihn bis zu einem Internetcafe verfolgt, da es dort aber keine Videokameras gibt, kann man auch nicht genau sagen wer wann genau an welchem PC gesessen und die Mail geschickt hat. Der Wagen wurde bei einem Autoservice gemietet, aber wir können den Namen niemand speziellen zu ordnen.“, erklärt Yokomizo. „Was ist mit dem Link, mit dieser Site selbst?“, erkundet sich Fugaku zerknirscht. „Was den Link betrifft war ein Profi am Werk. Jede Website braucht einen Provider und zu einem Provider lässt sich immer eine IP-Adresse zuordnen. Diese IP-Adresse könnte uns den möglichen Standort verraten, aber leider wurde die IP-Adresse über zig andere IP-Adressen geschleust und es dauert noch eine Weile bis unsere Techniker genau herausfiltern können, welche IP-Adresse die von uns gesuchte ist.“, berichtet Sato sachlich. „Sie haben also nichts.“, stellt Ryosuke fest, „Nach drei Tagen haben Sie nichts.“ Fugaku hinter ihnen schnaubt plötzlich verächtlich auf. „Ihre Mitarbeiter sollten sich wohl eher auf Ihre Arbeit konzentrieren.“, knurrt er die FBI-Agenten an. „Herr Uchiha wir tun unser Möglichstes.“, versucht Agent Sato den Vorwurf abzuwenden. „Gehört es dazu sich hinter dem Rücken des Eigentümers über dessen Verhalten auszulassen?“, brummt er weiterhin verstimmt. „Wie bitte?“, perplex blickt Yokomizo ihn an, so einen Vorwurf haben sie wohl noch nie erhalten. „Meine Schwiegertochter wird seit drei Tagen vermisst und Ihre Mitarbeiter haben nichts besser zu als sich am Gang über die Reaktion meines Sohnes auszulassen und seine Gefühle für seine Ehefrau anzuzweifeln.“, schimpft er aufgebracht, „Mich wundert es nicht dass wir noch keinen Schritt weiter gekommen sind, wenn das das wichtigste Thema in Ihrem Team ist!“ „Dad.“, Sasuke macht einen Schritt vor und legt eine Hand auf die Schulter seines Vaters. „Es tut uns Leid, falls es wirklich zu so einem Vorfall gekommen ist. Wir werden sofort unser Team in seine Schranken weisen.“, gibt Yokomizo ernst von sich, ehe sich die beiden entschuldigen und die Küche verlassen. Ich versuche nicht alle mit meinem Blick zu Schockfrosten. Aber so wirklich der warmherzige Typ, der sich leicht Freunde macht bist du auch nicht. - Also falls du einen netten, liebenswerten jungen Mann mit Charme und Mitgefühl in dir findest, kannst du dich ja bei mir melden. „Dad.“, murmelt Sasuke noch einmal und dreht seinen Vater zu sich. „Tut mir Leid. Mein Sohn. Ich habe letztes Jahr deine Mutter, meine Frau verloren. Ich verkrafte es nicht, wenn du jetzt auch noch deine Ehefrau verlierst.“, flüstert Fugaku niedergeschlagen. Stumm presst der jüngere Uchiha die Lippen aufeinander, ehe er die Arme um seinen Vater legt und ihn kurz umarmt. „Du solltest eine Pause machen. Geh mit Tamami eine Runde raus, ich informiere dich sofort, wenn es etwas Neues gibt.“, murmelt er seinem Vater zu, welcher nur kurz nickt und sich dann umwendet um aus der Küche zu gehen. Verzweifelt seufzt Sasuke auf. Es sind bereits drei Tage, auch sein Vater ist schon am Verzweifeln und versuch trotzdem ihn noch zu beschützen, aufzubauen und Mut zu machen, obwohl er selber dabei ist seinen Mut und seine Hoffnung zu verlieren. Auch wenn es keiner zugibt, es ist ihnen allen wohl klar. Jeder weiß wie die Chancen von Stunde zu Stunde, Minute zu Minute, Sekunde zu Sekunde geringer werden, Sakura noch wohlbehalten zu finden. In jedem von ihnen sterben langsam nach und nach, die Hoffnung und der Glaube, machen Platz für den bitteren Schmerz des Verlustes. ~>*<~ Angestrengt zieht sie die Augenbrauen kurz zusammen. Nicht einschlafen. Sie muss wach bleiben. Sie muss durchhalten. Wenn ihr nicht so zirka jede Bewegung die sie macht wehtun würde, würde sie sich jetzt wohl strecken. Jedes einzelne ihrer vier Gliedmaße ist bereits eingeschlafen, wie man dieses Kribbeln, nach längerer Gleichbleibender Haltung, nennt. Und sie kann nichts dagegen machen. Sie wagt es nicht einmal mehr sich zu bewegen, so schwach ist sie bereits. Die Schmerzen raffen sie dahin. Sie werden immer schlimmer. Nachdem sie kein Zeitgefühl mehr hat, kann sie auch nicht genau sagen ob es nun von Stunde zu Stunde oder vielleicht auch in kürzeren Zeitabständen schlimmer wird. Sie sind einfach kaum noch auszuhalten, dass sie am liebsten Schreien oder weinen würde, aber selbst dafür hat sie keine Kraft mehr. Sie kann hören wie sich die Tür leise öffnet. Die Haruno kneift die Augen zusammen und richtet sich dann unter starken Schmerzen langsam auf, womöglich auch das letzte Mal. Sie weiß nicht wie lange sie das noch durchhalten kann. Wieder dreht sich alles. Sie hat es auch schon aufgegeben, ihren Atem und ihren Herzschlag regulieren zu wollen. Sie fixiert die Person, welche den Raum betreten hat. Sie kann weiße Haare erkennen und lilane Augen blicken ihr entgegen. „Wer bist denn du?“, erkundet sich Sakura. Ihre Stimme ist ganz kratzig wegen ihrem Trockenen Hals. „Suigestu.“, gibt er nur kurz von sich und scheint sie zu mustern. „Der Kerl der mich aus dem Auto gezerrt hat.“, stellt die Grünäugige fest. „Wo ist Karin?“, fragt sie weiter und versucht sich etwas zu entspannen. Stumm zuckt er die Schultern, also will er es ihr nicht sagen. „Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?“, erkundet er sich mit kühlem Blick bei ihr. „Wie spät ist es?“, erwidert die Rosahaarige daraufhin nur. „Knapp nach 15 Uhr.“, antwortet er ihr brav. „Und welcher Tag?“, will sie nun weiter wissen. „Donnerstag der 30.“, skeptisch hebt er eine Augenbraue. „Dann, ist es drei Tage her dass ich irgendetwas zu mir genommen habe. Warum hilfst du ihr hierbei und machst dich Strafbar?“, wechselt sie müde das Thema, während er sie aus großen Augen anstarrt. „Hast du Angst vor ihr?“, fügt sie hinzu. „Sie ist meine Verlobte.“, antwortet er und mustert sie. Die Rosahaarige lacht amüsiert auf, ehe das Lachen wieder in Husten übergeht. „Das war ein Scherz oder?“, grinst sie weiter, ihr Körper bebt noch vom stummen Lachen. „Nein.“, erwidert er ernst. „Oh Gott! Was seid ihr denn für ein Paar? Bonnie und Clyde?“, sie lacht amüsiert auf. „Sorry Jakob, aber Bella ist in Edward verliebt.“, ihre Augen blitzen ihm entgegen. „Was willst du damit jetzt sagen?“, fragt er verwirrt. „Was glaubst du ist der Grund warum ich hier bin?“, gibt sie von sich. „Weil so jemand wie du, der sie die ganze Zeit demütigt und schikaniert, daran Schuld ist dass sie entlassen wurde, dafür bestraft gehört.“, erwidert er und verschränkt die Arme. Die Haruno lacht wieder auf. Ein Wunder dass sie das noch schafft, so schwach ist sie schon. „Dann sitzt hier wohl die Falsche, denn deine Verlobte ist die, die alle dauernd demütigt und schikaniert hat. Und für ihre Entlassung gab es mehrere Gründe, sie hat eine Kollegin bei einer Feier über Bord ins Meer gestoßen, einer Kollegin die Hand aufgeschlitzt und durch ihre schlampig ausgearbeiteten Entwürfe ist die Produktion ins Stocken geraten was zu einem hohen Schaden führen kann, wenn kein Vertrieb zustande kommt. Natürlich hat das alles mit meinem Einstieg in die Firma angefangen. Dafür gibt es zwei Gründe.“, kurz macht die Rosahaarige eine Pause, das ganze Reden nimmt sie ziemlich mit. „Erstens, lasse ich mich nicht Schikanieren, sie ist bei mir gegen eine Wand gelaufen und hat das als Schikane Empfunden. Zweitens und das ist auch der wahre Grund warum ich hier sitze.“, wieder macht sie eine kleine Pause, um die Mimik des zweiten Entführers vor ihr zu entziffern. „Weil sie sich in den Kopf gesetzt hat, dass mein Ehemann perfekt für sie ist und sie in ihn verliebt ist. Und wenn ich nicht da bin, er sicher zu ihr kommen wird und sie dann als seine Frau erwählen wird.“, endet sie schließlich. „Nein, das ist nicht wahr! Karin ist meine Verlobte. Sie liebt mich! Sie würde niemals so einen Schnösel anbeten!“, wehrt Suigetsu ihre Erklärungen ab. „Oh man. Mach die Augen auf! Sie weiß nicht einmal was Liebe ist und wie sich das anfühlt. Sie glaubt dass Liebe mit dem Aussehen zu tun hat, deswegen hat sie mir die Haare abgeschnitten aus Überzeugung dass mein Mann mich dann nicht mehr lieben würde.“, führt sie ihm vor Augen. „Du lügst. Das ist nicht wahr!“, knurrt er. „Glaub was du willst. Es interessiert mich sowieso nicht.“, zuckt sie die Schultern. Wütend blickt der Mann sie an, ehe er den Blick abwendet und aus dem Raum stürmt, die Tür zufallen lässt. „Ich bin von Idioten umgeben.“, stellt sie lautlos fest und lässt sich wieder nach vorne sinken. Ein Schmunzeln legt sich auf ihre Lippen. Es wäre echt lustig gewesen, wenn dieser Suigetsu Angst vor Karin hätte. Dann wäre die ganze Situation irgendwie komisch. Denn wenn er Angst vor Karin hätte, wäre er eigentlich das Weichei hier. Außerdem wäre es reinste Ironie, er hilft der Frau vor der er Angst hat, eine andere Frau zu entführen vor welcher die Frau der er hilft Angst hat. Gott das wäre wirklich pure Ironie. Zuckersüße Ironie, aber jetzt ist es nicht auch irgendwie besser oder anders. Denn er hilft der Frau die er liebt, die Frau zu entführen die mit dem Mann zusammen ist, in den die Frau die er liebt in Wahrheit verliebt ist, oder was auch immer Karin denkt dass sie für Sasuke empfindet. Ein leises Lachen kommt über ihre Lippen. Oh Gott! Sie wird noch verrückt hier. Umgeben von all der Ironie und den Idioten. Oh man, sie wird wohl wirklich noch verrückt. Aber ist ein bisschen verrückt sein nicht auch etwas Gutes? Jeder ist irgendwo ein bisschen verrückt. Auch Sasuke. Er ist verrückt genug ein ihm unbekanntes Mädchen zu küssen nur um sie zum Schweigen zu bringen. Sie lächelt sanft als sie an diesen Kuss denkt. Ihr erster Kuss mit Sasuke und auch ihr aller erster Kuss. Gott, man stellt sich das alles immer so besonders vor, fantasiert vom Ort und Wetter erträumt sich etwas ganz besonderes mit jemand ganz speziellem. Sie hatte sich nie jemand bestimmten vorgestellt, aber auch nie damit gerechnet, einen Typen zu küssen, dem wegen ihr Blut die Schläfe hinunterläuft. Sie dachte da kommt wie in den Filmen dieses unsichere, betretene Schweigen, man kommt sich langsam näher, blickt schüchtern zu Boden und wieder auf, beugt sich leicht dem anderen entgegen und dann überbrückt der Junge den letzten Restabstand und küsst einen schließlich. Da war kein betretenes Schweigen oder schüchterne Blicke zu Boden. Da waren herumfliegende und fuchtelnde Hände, ihre Hände, entschuldigende und geschockte Blicke, ihre Blicke. Und dann waren da die anderen Hände, seine Hände, die sich auf ihre Wangen gelegt haben, sanft in eine Richtung gezogen haben, in seine Richtung, da war dieser undefinierbare aber auch sanfte Blick, sein Blick, und dann waren da diese warmen Lippen, seine Lippen, die sich auf ihre gelegt haben. Noch genau so unschuldig wie beim ersten Mal. Deiner ist auch nicht viel Reifer geworden. Sakura lächelt leicht. Ja, das war ihr erster Kuss. Sie war so überrascht von seinem Handeln, dass sie es anfangs gar nicht wahrnahm und doch irgendwie den Kuss erwidert hat. Das war irgendwie so unbewusst, sie hat es auch erst realisiert, als sie spürte wie er leicht lächelt, sich seine Lippen ganz leicht von ihren gelöst und dann wieder drauf gedrückt haben. Er war so sanft und liebevoll, was sie gar nicht erwartet hatte, da er so distanziert und kühl gewirkt hat. Und doch, ja, es ist etwas was sie schon einige Male gemerkt hat und was wohl auch so ist. Die Jungs und die Männer die so cool wirken und so als hätten sie alles im Griff, so stark und hart aussehen, sind eigentlich kleine Softies, die vielleicht sogar zu schüchtern sind um das Mädchen das ihnen gefällt anzusprechen. Eigentlich… finde ich es ganz schön wenn du so lieb und sanft bist. - Da fühle ich mich als wäre ich etwas Besonderes und nicht allein. Du bist auch etwas Besonderes aber vor allem, bist du nicht allein. Im Nachhinein betrachtet ist Sasuke eigentlich der Beweis für ihre Theorie. Denn zu seinen Geschäftspartnern ist er immer so kalt und distanziert, aber wenn er bei ihr ist, ist davon nichts mehr zu sehen. Jetzt zumindest nicht mehr. Er ist so sanft und liebevoll zu ihr, sonst würde sie es auch nie in Erwägung ziehen ihn süß zu nennen. Schon allein wenn sie an ihre Hochzeit zurück denkt, gibt es so viele kleine Momente, wo er sich zu ihr umgewendet hat und der kalte Mann nicht mehr da war. Der Kuss mit dem sie ihre Ehe besiegelt haben. Es war schon beinahe schüchtern, wie Sasuke seine Lippen auf ihre gelegt hat. Oh ja, er ist ein Softie, wenn es um sie geht, das haben auch schon die anderen gemerkt. Nicht nur einmal hat sie mitbekommen wie man dem Uchiha erklärt hat, dass er, wenn sie in der Nähe ist, ganz anders und sanft ist. Das macht halt die Liebe, man öffnet sich und zeigt dem anderen sein innerstes Ich, wer man wirklich ist. So wie sie ihm gegenüber von Anfang an frech war, was sie eigentlich nicht bei vielen Menschen ist. Sie hatte mit Sasuke so unzählig viele schöne Momente. Und zwei wundervolle, echte Dates. Einen bisher einzigartigen Urlaub. Ein bezauberndes Weihnachtsfest und wunderschönes Silvester. Aber es gab auch traurige Momente. Die Zeit ist so schnell vergangen. Es hat sich so viel entwickelt. Er hat sich entwickelt, sie hat sich entwickelt. Es verging alles so schnell. Eben kannten sie sich noch nicht und dann sind sie verheiratet. Sie verlieren seine Mutter, kommen sich näher, sie geht über Bord und er springt ihr nach - eine irrationale Reaktion, aber wenn man darüber nachdenkt, vielleicht wäre er ihr damals, wenn sie bei dem Golfturnier über Bord gegangen wäre, auch sofort hinterher gesprungen. Zumindest bei ihr ist damals der Funke übergesprungen und sie war total verliebt in ihn, in all ihren Mädchenfantasien war er der Gegenpart, bis zu jenem Tag, der alles verändert hatte. In diesem Moment fällt es der Haruno wie Schuppen von den Augen. Sie hat es verdrängt! Nach dem Tod ihrer Eltern hat sie ihre Verliebtheit total verdrängt. Das Herzklopfen, die Schmetterlinge, ihre Träumereien und Fantasien, davon das er mit Ryosuke nach Hause kommt oder um die nächste Ecke steht und sie überrascht, küsst wie er es bei dem Turnier getan hat. All das hat sie verdrängt, in eine Schachtel gepackt und im hintersten Winkel ihres Hirns und ihres Herzens versteckt. Aus Angst hat sie ihn sofort verdrängt und all die Gefühle für ihn. Deswegen hat sie ihn auch nicht erkannt als er sie als Escort-Dame gebucht hat, deswegen hat sie sich auch erst daran erinnert, als sie die vermeintliche Kennenlern-Geschichte gelesen hat. Sie hatte es einfach verdrängt. Dabei war vielleicht genau er das was sie damals gebraucht hätte, oder zumindest ihre Träumereien von ihm und ihr. Sie hat es einfach verdrängt und vergessen. Wie konnte sie das nur verdrängen? Ihre Höhenangst hat sie doch auch nicht verdrängt. Es ist genauso schlimm als hätte sie den Moment in der Gondel des Riesenrades verdrängt, aber sie hat den Moment nicht verdrängt. Nur diese Erinnerung an ihre erste Liebe und Verliebtheit. Traurig verzieht sie die Lippen, sie war so verliebt in ihn und hat es verdrängt, aus Angst, hat sie diesen wundervollen Mann und ihre Bekanntschaft verdrängt. Er hat mich an dich erinnert. - Rosa und süß. - Natürlich wäre da auch noch Zuckerwatte gewesen die ist auch Rosa und süß, aber die mag ich nicht, außerdem i-. Oh Gott! Stockend atmet sie ein, wie als würde sie Schluchzen. Am liebsten würde sie gerade eben einfach nur heulen. Sie ist so fertig. Sie kann nicht mehr, ihr Körper hält das nicht mehr aus und sie ist einfach nur fertig mit den Nerven. Sie ist an einem Tiefpunkt angekommen. Sie würde am liebsten einfach nur heulen und schreien, aber sie kann nicht. Ihr Körper schafft diese Anstrengung nicht. Kurz zucken ihre Schultern, ein stummes Lachen hat sich gebildet. Ja, so weit ist es schon. Weinen und schreien sind eine Anstrengung für sie und ihren Körper eine nicht mehr ermöglichbare Anstrengung. Sie kann einfach nicht mehr. ~>*<~ Drei Tage. Drei verdammte Tage und das verdammte FBI hat nichts. Das kann doch nicht sein. Das waren doch keine Profis, die sie entführt haben, also warum hat das FBI nichts? Der Wagen führt ins Leere, die gefunden DNA-Spuren sind nicht in der Datenbank. Die Website konnte noch immer keiner IP-Adresse zugeordnet werden. Wirklich, das alles wirkt mehr so als würde das FBI gar nichts machen, während sie sich da unten in seinem Gästezimmer vollstopfen und ausbreiten. Seine Freunde, seine Familie und er sind am Verzweifeln und das FBI ruht sich da unten aus, wartet bis zum Schichtende und geht dann nach Hause zu seiner jeweiligen Familie und nimmt die Ehepartner und Kinder in den Arm. Er will das auch machen! Er will verdammt noch mal endlich seine Frau wieder in die Arme schließen! Die unzähligen Male die er sie im Arm gehalten hat, wirken so wenig, so unbedeutend. Als wären sie nie gewesen, als wären sie ein Traum gewesen. Wieso kann das alles hier nicht ein Traum sein? Ein böser Albtraum aus dem er jetzt wirklich gerne wieder aufwachen würde, um neben sich aufs Bett zu schauen und seine Ehefrau sanft in seine Arme zu ziehen. Ein Film. Kekse. Und Kakao. - Und. - Ich lasse dich den ganzen restlichen Abend nicht mehr los. Verzweifelt blickt Sasuke auf die Bettdecke unter ihm. Das erste Mal als er sie so zum Kuscheln in den Arm genommen hat, war als er genauso verzweifelt war, wie er jetzt ist. Es war der Tag nach dem Tod seiner Mutter. Sie hat gerade all ihren Freunden und zum Schluss ihrer besten Freundin die schlechte Nachricht überbracht und ist in Tränen ausgebrochen. Er hatte sie in den Arm genommen und dann hoch gehoben und ist mit ihr zur Couch gegangen, hat sich mit ihr dort hingesetzt, sie auf seinen Schoß, und ihr beruhigend über den Rücken gestrichen, während sie sich an ihn gekuschelt hat. Jetzt im Nachhinein bereut er es, sie nicht früher schon umarmt und in seine Arme gezogen zu haben. All diese Zärtlichkeiten nicht schon davor mit ihr geteilt zu haben. Das alles nur wegen ihm, weil er sich nicht auf diese Beziehung einlassen wollte. Er war immer der Überzeugung alleine klar zu kommen und niemanden zu brauchen. Aber er hat sich geirrt er kommt alleine gar nicht klar. Er hat sich immer nur etwas vorgemacht. Alle haben ihn immer gerügt das er mehr isst, weil er selber einfach nicht dazu im Stande war dieses kleine Detail zu beachten. Er hat immer jemanden gebraucht der sich um solche Dinge für ihn kümmert. Alleine Essen hat auch nie sonderlich viel Spaß gemacht. Aber seit Sakura da ist, ist alles anders, war es zumindest. Die letzten drei Tage hat er keinen Bissen zu sich genommen und auch kein Bisschen geschlafen, diese zwanzig Minuten mit dem Albtraum kann man auch kaum als Schlaf bezeichnen. Ihm fehlt seine Schlaftherapie - ihm fehlt Sakura die sich im Schlaf an ihn kuschelt, so dass er spürt dass sie da ist. Sie fehlt ihm einfach nur, und das tut so verdammt weh. Es fehlt ihm sie in den Arm zu nehmen, sie an sich zu drücken, ihr vielleicht einen Kuss aufs Haar zu hauchen und ihr so nah zu sein, dass er ihr Herz spüren kann. Jeden einzelnen Schlag, bis sich sein Herz an ihres angeglichen hat und ihre beiden Herzen schlagen wie eines. Es fehlt ihm sie bei sich zu haben, sie zu berühren. Ihre Haare die ihn in seiner Nase kitzeln, wenn er diese bei ihrem Kopf versteckt. Er will sie einfach nur wieder bei sich haben, egal ob sie lacht oder weint. Er will sie auf seinen Schoß ziehen, die Arme um sie legen, während sie sich an ihn kuschelt, ihren Kopf an seine Schulter oder Hals lehnt und er vielleicht ihren Rücken auf und abstreicht, während er ihr einen Kuss aufs Haar drückt. Weinst du? Ich habe den Film lange nicht mehr gesehen und mit 8 Jahren versteht man einfach nicht, was das alles bedeutet. Das Lilo gemobbt wird, weil ihre Eltern tot sind und sie deswegen anders ist und dafür bestraft wird obwohl die anderen sie provozieren. Mit 8 Jahren versteht man auch nicht, das wenn sie sagt es hat geregnet und sie sind Auto gefahren, dass ihre Eltern tot sind. - Ich habe gar keine Familie mehr. Was redest du denn da? Du hast doch Ryosuke, er ist deine Familie. Und du hast mich. Wir sind auch eine Familie. Ich werde dich nicht im Stich lassen und Ryosuke auch nicht. Ja? Ja. - Alles wird gut. Er hat es gemocht mit ihr zu kuscheln und ihr so nah zu sein, und ihrem Herz zu lauschen wie es regelmäßig und ruhig pumpt, oder so wie in letzter Zeit regelmäßig aber schnell. Seit sie entschieden haben eine Beziehung zu führen, ist das kuscheln zu einem ihrer wichtigsten Arten der Zweisamkeit geworden. Sie machen es einfach ständig, verbinden damit traurige aber auch schöne Momente, wie zu Winterbeginn vor dem Kamin, jetzt im Nachhinein wünscht er sich dass er sie schon viel früher auf seinen Schoß gezogen hätte, aber es war trotzdem schön, mit ihr da zu sitzen, und Fernzusehen, während das Feuer im Kamin geknackt hat, nur Leider war es damals wirklich ein viel zu kurzer Moment, der in einen anderen schönen Moment geführt hat und sie schließlich ein Lied gefunden haben zu welchem sie ab diesem Zeitpunkt immer tanzen wollten. Und jetzt… Es sind drei Tage vergangen seit sie entführt wurde. Drei Tage ohne Essen, ohne Schlaf und ohne Trinken. Jeder weiß was passiert wenn man drei Tage lang nichts trinkt oder isst. Und er kann es nicht verhindern, nur gequält dabei zu sehen und aus der Ferne mit ihr leiden. Verzweifelt liegt sein Blick wieder auf dem Tablet. Vorhin hat sie sich bewegt, mit irgendjemand geredet und dann ihren Kopf wieder auf den Tisch gelegt. Sie sieht einfach nur Schrecklich aus. Man sieht ihr die Dehydration an und den Schlafmangel. Er kann sehen wie sie versucht stark zu bleiben, aber sie ist bereits so schwach und man findet sie einfach nicht, während der Entführer sie einfach so quälend langsam …. Er kann es nicht aussprechen, er will es nicht aussprechen oder denken. Aber es ist die bittere Wahrheit der er ins Auge sehen muss. Der sie alle ins Auge sehen und die sie akzeptieren müssen. Schweren Herzens. Es ist immer noch ein Rätsel warum Menschen in unser Leben treten, warum andere gehen und wieder andere ein Teil von uns werden. Manche Beziehungen fühlen sich an als würden sie für immer halten, und andere Enden viel zu früh. Er wird ihr vielleicht nie wieder in ihre glänzenden, wunderschönen, grünen Augen sehen, ihre Lippen küssen oder sie in den Arm nehmen können. Er wird sie vielleicht nie wieder sehen und hat es ihr nicht gesagt. Jede Frau wünscht sich diese drei Worte zu hören und sie hat sie von ihm niemals gehört und wird sie wohl auch nie hören. Warum Sakura? Warum ausgerechnet seine Sakura, ihr Leben war bisher doch eh nicht so einfach. Was hat sie getan, dass das Leben sie so sehr bestraft? Zuerst verliert sie ihre Eltern und jetzt muss sie auch noch das durchleben, bevor sie... Wieso ausgerechnet sie? Deine Klaustrophobie. - Wie kannst du nur so ruhig und gelassen da sitzen wenn dein Herz aufgrund des Adrenalins unaufhörlich pocht? Wenn ich ruhig und entspannt bin, entspannst du dich auch eher. Wenn du wüsstest dass ich auch Probleme mit dieser Gondel habe, würdest du eine Panikattacke bekommen. Gequält seufzt er auf. Es fehlen nur noch Stunden bis die Nacht anfängt. Langsam erhebt er sich vom Bett, legt das Tablet auf seine Betthälfte und verlässt dann das Schlafzimmer, in das er sich wie eine Schnecke in ihr Schneckenhaus, zurückgezogen hat. Eine deprimierte Stimmung breitet sich in ihm aus, er will es nicht. Das kann nicht sein, er will sie nicht verlieren. Er kann das nicht verkraften, er braucht sie. Diese drei Tage ohne sie waren die reinste Hölle, er weiß nicht wie er es davor geschafft hat ohne sie auszukommen. Stumm seufzend kommt er im Erdgeschoss an, geht in Richtung des Wohnzimmers, bleibt dort in der Tür stehen und blickt von dort auf die Couch, auf der alle sitzen, sein Vater, sein Schwager, seine Freunde. Sie versuchen sich abzulenken schauen irgendwelche Videos. Sasuke richtet seinen Blick auf das Klavier, in der Ecke des Zimmers. Genau jetzt ist einer dieser Momente wo er spielen würde, aber er spielt nicht wenn ihm jemand zuhören kann. Niedergeschlagen wendet er sich wieder um und geht in die Küche, er muss sich nur schnell eine neue Flasche mit etwas zu trinken holen, bevor er sich wieder nach oben verzieht um wie in Trance das Tablet zu beobachten. Leise als wäre er ein Geist bewegt er sich durch die Küche, öffnet die Getränkelade und nimmt eine Flasche Pfirsicheistee heraus. Leicht belächelt er die Flasche. Sakura mag diese Sorte viel lieber als Zitrone. Er schließt die Lade wieder und verlässt die Küche, als wäre er nicht drinnen gewesen wieder. „Herr Uchiha.“, Agent Sato kommt von der Seite auf ihn zu. Schweigend bleibt Sasuke stehen und blickt den Mann vom FBI an. Er kann sehen wie dieser leicht zusammen zuckt, ist auch nicht wirklich verwunderlich, der Uchiha wird auch nicht gerade gut aussehen, ohne Schlaf in den letzten Tagen und sein kalter Blick. Dieser Blick macht den Menschen Angst und in dem Moment wo ihm alles egal ist und nur Sakura zählt, wird er noch angst einflößender sein. Auch Sakura hat anfangs vor seinem Blick etwas Angst gehabt, wobei er immer darauf geachtet hat sie nicht so anzusehen. „Ist Ihnen vielleicht noch jemand eingefallen? Vielleicht eine Exfreundin?“, kommt es vom Agent, welcher ihn fragend mustert. „Ich habe keine, Sakura war meine einzige.“, erwidert er nur leise. „Oder eine verschmähte Liebe.“, versucht der Mann es weiter. „Ich habe keine Ahnung.“, schüttelt er den Kopf. „Oh Gott!“, schreit Ino im Wohnzimmer hinter ihm auf einmal geschockt auf. Sein Herzmuskel verkrampft sich, genauso hat sie auch geschrien als sie gemerkt hat dass das ein Video und kein Foto ist. Womöglich ist irgendetwas mit Sakura passiert und er war nicht bei ihr. An einem bestimmten Punkt erkennt man plötzlich dass sich das Leben jetzt abspielt. Es passiert gerade eben, einmal Blinzeln und man hat es verpasst. Auf einmal herrscht aufgebrachte Stimmung im Wohnzimmer. Verzweifelt beißt sich Sasuke auf die Lippe und senkt den Kopf. „Sasuke!“, ruft die Blondine alarmiert aus und kommt aus dem Wohnzimmer gelaufen. Niedergeschlagen hebt er den Blick und schaut die aufgebrachte beste Freundin seiner Ehefrau an. „Es ist Karin!“, verkündet sie total außer sich. „Was?!“, erkundet er sich aufgebracht. „Der Blick wie Sakura die Entführer dauernd angesehen hat, das ist ihr Karin-Blick. Es ist Karin, sie würde sich sonst kaum trauen ihre Entführer auszulachen. Es ist Karin.“, beteuert Naruto welcher hinter ihr auftaucht. Naruto hatte bei der Hochzeit Recht. Du bist ein Glücksgriff. Ich weiß nicht womit ich so viel Glück verdient habe und ob ich dem jemals gerecht werden kann. - Aber ich werde dich nie gehen lassen. Du bist mein Glücksbringer, mein Glück. Du bist mein Schatz. Den ich nie mit jemandem teilen werde. „Moment, Moment. Wer ist Karin?“, schaltet sich Agent Yokomizo ein, welcher wohl aufgrund der Aufregung auf sie aufmerksam geworden ist, und blickt fragend den Uchiha an. „Karin Kaseguchi.“, antwortet Sasuke ihm kurz und Sato hängt schon an seinem Smartphone um sie zu überprüfen. „Die Frau die gestern Früh hier war und mich überzeugen wollte das Sakura untergetaucht ist. Sie ist ein Fan, hat in der Firma ihre Kollegen schikaniert und gemobbt, bis Sakura kam und sich nicht mobben ließ und gekontert hat. Sie ist Sakura gegenüber Handgreiflich geworden, weswegen ich sie vor einem Monat entlassen habe.“, berichtet der Schwarzhaarige sachlich aber auch aufgebracht. „Inwiefern handgreiflich?“, erkundet sich Yokomizo, dessen Alarmglocken aufzuschreien scheinen. „Sie hat Sakura auf der Firmenfeier über Bord ins Meer gestoßen und ihr letzten Monat die Hand aufgeschlitzt, dass sie genäht werden musste. Sie hat auch mutwillig die Arbeit von Sakura zerstört.“, erzählt Sasuke kurz. „Hat sie Ihrer Frau gedroht oder ähnliches?“, will der Agent weiter wissen. „Nicht das ich wüsste.“, schüttelt der Schwarzhaarige den Kopf. „Hätte Ihre Frau es Ihnen gesagt?“, fragt er weiter, während langsam der Großteil seiner Freunde und Verwandtschaft zu ihnen stoßen. Der Uchiha seufzt auf. „Nein.“, wieder schüttelt er den Kopf, „Sie hätte die Drohung selber nicht ernst genommen.“ Agent Sato kommt wieder auf sie zu. „Die Kaseguchi wohnt in einer Wohnung in Shibuya, dort im Keller kann sie Ihre Frau nicht festhalten, da die Abteile nur durch Gitter geteilt sind, aber ihre Eltern haben ein Haus in Nerima, mit Keller, wie es zum Video passen würde. Und ihre Eltern sind derzeit irgendwo oben bei Hokkaidō.“, berichtet er und blickt sich zu seinem Kollegen um. „Verständige das Einsatzteam, wir treffen uns mit ihnen vor Ort.“, weist Yokomizo ihn sofort ein. „Sakura ist gerade zusammen gesackt.“, berichtet Neji, der aus dem Wohnzimmer zu ihnen stößt. „Wir müssen uns beeilen. Los, los, los!“, kommt es von dem Agent, während er seinen Kollegen ansieht. „Sie bleiben hier.“, wendet er sich nur kurz an die Gruppe um. „Ich komme mit.“, beharrt Sasuke sogleich und blickt dem FBI Agent mit eisernem Blick entgegen. „Na gut. Sie kommen mit, der Rest bleibt hier und jetzt los!“, nickt dieser kurz. Sogleich schlüpft der jüngste Uchiha in seine Schuhe und verlässt im Laufschritt mit den Agents die Villa. ~>*<~ Oh Gott! Die Haruno schluckt verzweifelt. Ob ihre Eltern auch solche Schmerzen durchlebt haben, bevor sie gestorben sind? Ihre Mutter wahrscheinlich nicht, sie war bewusstlos oder auch sofort tot, das hat sie nie so ganz erfahren, aber ihr Vater? Er war ja noch wach als sie zu ihm ins Krankenhaus gekommen ist. Er hat ihr noch zugelächelt bevor auch er gestorben ist. Aber er hat so friedlich gewirkt, womöglich auch wegen den Schmerzmitteln. Vielleicht ist es auch wirklich so das bevor man stirbt die Schmerzen besser und erträglicher werden? Ja, das wäre schön, bisher hat es bei ihr aber noch nicht eingesetzt. Sie wünscht sich das ihre Eltern nicht solche Schmerzen durchlebt haben bevor sie gestorben sind, dass sie Schmerzfrei gestorben sind, aber das kann sie sie wohl bald persönlich Fragen, nicht wahr? Ja, vermutlich schon. Innerlich seufzt sie auf. Sasuke hatte Recht an dem Morgen. Sie sagte ihm sie liebt ihn. Er hatte Recht, er wird nicht verschwinden. Nein, sie ist es die verschwinden wird. Der Teufelskreis schließt sich somit. Sie selbst ist die Lösung und das Ende für ihren Teufelskreis. Sie wird nie wieder jemandem sagen können dass sie ihn liebt und dann verlieren. Das wird nie wieder passieren und dabei hatte sie gehofft, dass wenn sie den Tag übersteht, sie dieser Angst entgegen blicken könnte und sie bewältigt hätte, aber dann kam Karin. Es war ihr nie vergönnt jemanden zu lieben und mit dem glücklich zu werden. Nein, das war wohl nie für sie bestimmt. Das schlimme daran. Das schlimmste für sie dabei ist, dass sie Sasuke wehtun wird. Sie wird dem Mann, den sie liebt verletzen. Hätte sie es ihm doch nur nie gesagt! Sie wollte ihm nie diese Schmerzen bereiten, die einhergehen mit diesem brutalen Tod, wenn jemand plötzlich aus dem nichts aus deinem Leben gerissen wird. Sie wollte ihm dieses Leid ersparen und jetzt muss er es wegen ihr am eigenen Leib erfahren, weil sie es geschafft hat sein Herz zu erwärmen und seine Liebe für sich zu gewinnen. Er braucht es ihr nicht zu sagen. Sie weiß es. Sie weiß wie er für sie fühlt, auch ohne Worte. Er braucht keine Worte verwenden, er ist ein Mann der Taten. Sakura verzieht ihr Gesicht, sie will sich gar nicht vorstellen wie es ihn zerstören wird, dass sie nie wieder zurückkommt. Ob er es jemals verkraften wird, dass sie sich nie wieder sehen. Sie wollte ihm nie so wehtun und jetzt kann sie sich nicht einmal von ihm verabschieden. Sie wird einfach nicht mehr da sein und das letzte woran er sich erinnern wird, ist wie sie am Morgen in Panik verfällt weil sie ihm ihre Liebe gestanden hat. Es tut so weh, nur daran zu denken. Aber es sind die harten Fakten. Sie wird ihn nie wieder sehen. Sie wird zu einem der unzähligen Sterne am Himmel werden und von oben über ihn wachen. Sie wird seine Mutter wieder sehen und ihre Eltern. Aber wie soll sie sich freuen ihre Eltern wieder zusehen, wenn sie ihm damit so verdammt wehtun wird. Das geht einfach nicht. Das ist nicht fair. Ihr Leben war noch nie fair, aber das ist auch Sasuke gegenüber nicht fair. Es ist wie eine Strafe dafür dass er sich in sie verliebt hat. Warum muss Liebe nur immer so wehtun? Verzweifelt kneift sie die Augen zusammen, versucht auch nur eine mickrige Träne zu weinen, aber sie kann es nicht. Sie wird sterben, ihn nie wieder sehen und kann nicht einmal darum weinen. Jetzt weiß sie zumindest wie sich Lexie aus Grey’s Anatomy gefühlt haben muss, als sie unter dem Wrackteil des Flugzeugs begraben liegt und weiß dass sie stirbt. Nur ist für sie selber kein Sasuke da, der wie Mark Sloan, ihre Hand nehmen kann und ihr liebevolle Sachen zuflüstert damit sie glücklich sterben kann. Nein. Sie muss das hier alleine aushalten. Die Schmerzen, bis sie endlich von ihrem Leiden erlöst wird und die Schmerzen, zu wissen dass sie so vielen Menschen, allen voran Sasuke auch unendliche Schmerzen bereiten wird. Er ist so ein Herzensguter Mensch, der sich hinter dieser kalten Fassade verbirgt und sie muss ihm wehtun. Sie wird ihm das Herz brechen und er vielleicht nie wieder so fühlen, nie wieder dazu bereit sein, wenn er es schafft ihren Tod zu überwinden. Denn wenn sie sich noch eines wünschen darf bevor sie stirbt, dann wünscht sie sich dass Sasuke wieder Liebe findet und noch einmal Liebe verschenken kann, jemanden so lieben wird wie er sie geliebt hat. Er hat es verdient. Sie hatten zwar keine lange Zeit zusammen, aber sie war schön und sie ist ihm unendlich dankbar das er ein Teil von dieser Zeit war, das er an ihrer Seite war, dass er es war, den sie geheiratet hat, der sie dazu gebracht hat wieder zu lieben und sie auch dazu gebracht hat diese Worte noch einmal zu sagen. Sie ist ihm für so unendlich viel dankbar, auch dafür das er ihre erste Liebe war und auch ihre einzig wahre Liebe. Sasuke. - Danke. Wofür? Du hast Erinnerungen in mir wachgerufen die ich fast vergessen hätte und gleichzeitig hast du neue, wundervolle Erinnerungen mit dir geschaffen. - Dafür bin ich dir dankbar. Habe ich gerne gemacht. Schmerz, man muss ihn einfach aushalten und hoffen das er von allein wieder weg geht. Hoffen das die Wunde die er ausgelöst hat verheilt. Es gibt keine wirkliche Lösung und auch keine leichten Antworten, am besten atmet man tief ein und aus und hofft das der Schmerz nachlässt. Meistens kann man den Schmerz kontrollieren aber manchmal erwischt er einen da wo man es nicht erwartet hat und hört nicht mehr auf weh zu tun. Schmerz, die Wahrheit ist das man ihm nicht entkommen kann. Bitter lächelt Sakura. Es geht einfach nicht mehr, sie schafft es nicht mehr. Sie kann sich nicht einmal mehr aufrichten. Es ist als würden die Schmerzen sie lähmen. Sie fühlt sich als wäre sie gefangen in diesem Körper voller Schmerzen. Es geht einfach nicht mehr. »Es tut mir so leid, Sasuke.«,denkt sie sich stumm. Sie hält es nicht mehr aus. Sie hat das Glauben und Hoffen aufgegeben, sie weiß es, für sie gibt es keine Rettung mehr. Sie hat es versucht. Sie hat versucht stark zu bleiben, aber sie schafft es nicht mehr. Auch wenn sie nun alle enttäuscht aber… Ihr Körper ist schon zu schwach, die Schmerzen und die Müdigkeit raffen sie dahin. Sie weiß nicht was der Grund dafür sein wird, die Verletzungen oder die Dehydration, aber eines ist ihr klar. Es ist vorbei. „Ich liebe dich Sasuke.“, flüstert sie leise. Die letzte Kraft weicht aus ihrem Körper, sie sackt auf dem Tisch zusammen. Den Kopf zur rechten Seite gedreht. Sie bildet sich ein leise Polizeisirenen zu hören. Sie lächelt leicht. „Danke für die schöne Zeit, es war wundervoll.“, nuschelt sie leise und blinzelt ein letztes Mal. Hast du es gesagt? Ich liebe dich. Ich möchte nie wieder ohne dich leben. Du hast mein Leben verändert. Hast du das gesagt? Denn… Ich liebe dich, Sasuke. Mit letzter Kraft haucht sie noch ein paar Worte in den Raum bevor alles um sie Schwarz wird. „Call all your friends, tell them I’m never coming back, cause this is the end. The damage is done, the police is coming too slow… now...” Morgen könnte alles vorbei sein. Nicht jede Beziehung ist dafür gemacht ein Leben lang zu halten, doch was bleibt ist der Schmerz wenn dieser Mensch nicht mehr in deinem Leben ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)