Blutlinien der Mafia von mondscheinlichter (Das Leben ist ein Spiel, das uns unterliegt.) ================================================================================ Kapitel 8: »Man kann das Schicksal ändern, Sasuke!« --------------------------------------------------- »Naruto ...« Sasuke sah ihn an, bemerkte das blaue Auge und hatte auch zuvor die Platzwunde am Hinterkopf gesehen. Wenn er das alles gewesen war, warum war dann der Blondschopf hier? Was bewegte ihn nur dazu sich ihm gegenüber so zu verhalten? Sein erstaunter Blick ruhte auf Naruto. Ein erleichtertes Strahlen sprang auf die Gesichtszüge Narutos. Eine überstürmte Umarmung des Blonden presste die Luft wieder aus den Lungen Sasukes und ein stechender Schmerz jagte durch seine linke Seite. »Wie geht es dir? Was haben die Ärzte gesagt?«, stürmte Naruto nun mit Fragen auf den im Bett Liegenden ein, während er die Umarmung löste und sich wieder setzte, aber diesmal auf die Bettkante. »Ich bleib noch bis heute späten Nachmittag, dann werde ich entlassen. Ich hab' drei gebrochene Rippen, eine etwas schlimmer als die anderen beiden, dann noch 'ne Blutung, die über die Nacht beobachtet wurde, aber ich denke, dass die nicht so schlimm war. Naja und dann ist die nächsten vier bis fünf Wochen erstmal schonen angesagt.« Sasuke fragte sich noch immer, warum Naruto hergekommen war, aber viel mehr interessierte ihn, welche dieser Verletzungen auf sein Konto gingen. Das blaue Auge oder die Platzwunde oder beides, aber wenn nicht beides von ihm war, von wem war dann das jeweils andere? »Naruto? Von wem hast du die Verletzungen, oder viel mehr ... was davon war ich?«, beschämt senkte Sasuke den Kopf, er konnte Naruto nicht ansehen, während er ihm sagen würde, dass er das alles gewesen wäre. »Hä? Was meinst du?« Naruto, der nur die Sorge um Sasuke im Kopf hatte nach dieser Enthüllung, verstand erst sehr langsam, dass sein blaues Auge und wohl auch seine Platzwunde gemeint waren. »Nein! Das warst nicht du, zumindest das blaue Auge ist nicht dein Werk, die Platzwunde schon!« Einen besorgten Blick auf den Schwarzhaarigen geheftet, stellte er ihm eine Frage. »Hast du starke Schmerzen, Sasuke?« »Das tut mir leid.« Sasuke überging Narutos Frage nach seinen Schmerzen. »Wer war das?« Stattdessen war ein dunkles Knurren aus dem Körper von Sasuke zu vernehmen und ein Funkeln, das verriet das Sasuke demjenigen, der dem Blonden das blaue Auge beschert hatte, alle Knochen brechen würde, spiegelte sich in seinen Augen. Verbissen krallte er seine Hände in die weiße Decke. »Man, Sasuke beruhig‘ dich!«, seufzte Naruto sofort genervt auf und legte eine Hand beruhigend auf seine Schulter. »Du wirst viel zu schnell wütend!«, warf Naruto Sasuke vor. Doch an Sasukes Haltung änderte sich nichts. »Ach Naruto, wenn du wüsstest. Ehrlich, dass ist nicht nur Gerede, aber ich hab verdammt viel durchgemacht und ich ertrage es einfach nicht mehr, wenn jemandem in meinem Umfeld wehgetan wird, wenn es auch andere Wege gäbe«, frustriert lachte Sasuke auf, als hätte er einen guten, makabren Witz gemacht. »Ja ja, ich weiß, ein perfektes Beispiel für diese Einstellung bin ich ja nicht, wo ich doch direkt auf andere losgehe, aber ich meine es ernst. Also sag mir, wer war das mit deinem Auge. Hm?« »Aber wer verbietet dir über das alles zu reden? Warum kannst du mir nicht einfach sagen, was dir wiederfahren ist?«, fragte sein Gegenüber ihn aufgebracht. »Wer kann einem verbieten über seine Sorgen zu reden?« »Ich. Ich verbiete es mir, um dich zu schützen und aus meinem Schicksal herauszuhalten. Du weißt nicht wie ich lebe und ich hoffe, dass du es auch nie erfahren musst und dass ich dich da raushalten kann. Aber lass uns das Thema wechseln, wenn du mir schon nicht sagst, wer das war, dann verrate mir, was du über Sai weißt.« Sasuke sprach ruhig, völlig gelassen, als wenn er plötzlich seine Innere Mitte gefunden hätte. »Hm, was ich über Sai weiß, nicht viel. Er stellt mir nach und in letzter Zeit ist er immer da, wo du bist. Ach, warte, ich habe mal durch Zufall ein Telefongespräch von ihm belauscht. Es ging um irgendeine Mission, bei der irgendjemand auf keinen Fall getötet werden dürfe, weil er dafür zu wichtig sei, oder so ... Ich dachte, er würde über ein Spiel reden, aber als er eine Adresse an seinen Gesprächspartner weitergab und meinte er würde abends den Bericht erwarten, wurde mir ganz anders. Sai ist mir nicht geheuer und irgendwie beunruhigt es mich, dass ihr euch so nahe zu stehen scheint, also zumindest irgendwie in Verbindung ... Ach weißt du was ich meine, oder?« Ohne eine Antwort abzuwarten, sprach Naruto weiter, wollte sich endlich so einiges von der Seele reden. »Und egal was dein Schicksal sein sollte oder vor was auch immer du mich beschützen willst, ich gebe ein Versprechen nicht auf. Ich bleibe bei dir, egal wie schmalzig und kitschig das auch klingen mag. Aber ich hab dich gern, Sasuke!« Ein sanfter Rotschimmer zierte Narutos Wangen, als er den eindringlichen Blick, der die ganze Zeit von Sasuke auf ihm gelegen hatte, bemerkte und direkt wieder abbrechen musste, um sofort seine Hände in seinem eigenen Schoss zu mustern. »Man kann das Schicksal ändern, Sasuke ...«, flüsterte der kleinere Blondschopf, schielte nach seinen Worten schüchtern hoch und sah Sasuke grübeln, dann lächeln und dann seine Hand aus der starren Position befreien und Narutos Hand in seine nehmen. Ich glaube, ich habe mich kopfüber in Naruto verknallt. Ein sanftes und glückliches Lächeln zog auf Sasukes Lippen ein. »Danke, Naruto.« »Werd' einfach schnell wieder gesund, ja Sasuke?«, glücklich strich Naruto mit dem Daumen über Sasukes Handrücken, genoss einfach diese zarte Nähe und den innigen Augenkontakt. »Ich werde mein Bestes versuchen, aber bitte halte dich von Sai fern. Wenn er bemerken sollte, dass uns etwas verbindet, dann wird das nächste Telefonat deinetwegen sein. Bitte gib acht auf dich. Ich werde dich erstmal nicht beschützen können.« »Anscheinend weißt du sehr viel mehr als ich ...«, seufzte Naruto auf und ließ den Kopf hängen, langsam hob er den Kopf an und fragte Sasuke etwas. »Ich denke, dass er sich das schon selbst denken kann, dass uns etwas verbindet. Aber verrate mir, was ist Sai? Und woher weißt gerade du das alles?« Verzweiflung lag in der Stimme des Blonden. »Ach Naruto ... Du stößt genau das Thema an, über das ich nicht mit dir reden kann und darf. Zudem weiß ich ehrlich gesagt auch nur halb so viel , wie ich gerne würde.« Nachdem Sasuke sich einige Zeit vorgebeugt hingesetzt hatte, ließ er sich nun erschöpft auf seine Kissen zurück sinken. Sein Blick ruhte inzwischen grübelnd auf der Bettdecke. »Sasuke?«, fragte Naruto, während dieser wieder den Blick hob und in diese ozeanblauen Augen sah. »Verrate mir wenigstens eins ... Warum würde Sai mich töten lassen oder sonst irgendetwas mit mir anstellen wollen?« »Ganz einfach«, seufzte Sasuke auf. »Weil er mich damit treffen könnte. Aber mehr kann ich dir dazu auch nicht sagen. So etwas, warum es wichtig wäre für ihn, mich zu treffen und dergleichen.« Entschuldigend sah der Schwarzhaarige in die Augen Narutos. »Vertrau mir bitte einfach! Ja, Naruto?« »Hm-m, ja, ich vertraue dir, aber wann bekomme ich endlich meine Antworten?«, fragte er flüsternd, bevor er ihn sanft auf die Wange küsste. Naruto machte sich Sorgen. Nicht um sich und sein eigenes Leben, sondern um Sasuke. Beide schwiegen, saßen einfach nur nebeneinander, während ihre Hände sich fanden und einander festhielten. Ich werde nicht zulassen, dass Sai Naruto irgendetwas antun wird! Schwor sich der schwarzhaarige Uchiha und drückte die Hand Narutos etwas fester. Ihre Blicke trafen sich und wie in Trance kuschelte sich Naruto einfach neben den Schwarzhaarigen ins Krankenbett, natürlich auf dessen rechte Seite, damit er ihm keine allzu großen Schmerzen bereiten konnte. Liebevoll strich Sasuke mit dem Daumen seiner linken Hand über die rechte Narutos, die er weiterhin festhielt. So lagen sie einige Zeit einfach da, unterhielten sich. Irgendwann löste Sasuke ihre Hände, strich zärtlich über Narutos Wange, wodurch dieser zu dem Schwarzhaarigen aufsah. Ihre Blicke verfingen sich und eine zaghafte Röte stieg in Narutos Wangen auf. Langsam schob dieser sich an Sasuke höher, spürte den stetig ansteigenden Herzschlag unter seinem Hemd in der Brust Sasukes schlagen, hielt kurz vor dessen Lippen inne und sah ihm intensiv in diese fast schwarzen Augen. Der Atem der beiden jungen Männer verschmolz zu einem, ihre Blicke wurden unglaublich intensiv und fordernd. Stetig strich der Daumen Sasukes über die Wange Narutos, umschloss diese eine Gesichtshälfte mit seiner Hand. Gerade als Naruto die Augen schloss und Sasuke küssen wollte, klingelte sein Handy. Wie aus einem Traum erwachend klärten sich ihre Blicke und der Moment zerbrach in tausend kleine Scherben. Resigniert entfernte Naruto sich von Sasuke und setzte sich auf die Bettkante, das Handy in der Hand. »Hm, das ist mein Dad, was der wohl möchte?«, murmelte Naruto für sich und nahm das Telefonat an. »Naruto Uzumaki, wenn du nicht sofort in die Schule gehst, dann gibt es Hausarrest! Hast du mich verstanden?« Kein Wort der Begrüßung oder andere Fragen. Nein, ein strikter Befehl von seinem Vater. Wen wunderte das auch, wo er doch damals Arzt beim Bund war? »D-Dad? Woher weißt du-«, stotterte Naruto trotzallem verwundert über die strenge Art seines Vaters, wurde jedoch einfach unterbrochen. »Das hat dich jetzt überhaupt nicht zu interessieren. Beweg deinen Hintern in die Schule. Sofort!«, brüllte sein Vater schon beinahe ins Handy. Danach hörte er nur noch ein lautes Tuten. Narutos Vater hatte einfach aufgelegt. Ohne wenn und aber. »Das war mein Dad. Er will, dass ich sofort in die Schule gehe, ich habe überhaupt keine Ahnung, woher er das weiß, also das ich nicht in der Schule bin, sondern hier ...«, seufzend stand Naruto auf und hob seine Tasche hoch. »Tut mir leid, aber ich sollte besser machen, was er sagt. Ich hab keine Lust auf Streit. Und anscheinend gibt's ja einen Spitzel, der mich verraten hat!« In der Hoffnung einen guten Witz gemacht zu haben, lachte Naruto, doch von Sasuke kam nichts, dieser sah plötzlich todernst aus. »Meinst du etwa, dass Sai mich verraten hat?«, fragte Naruto auf die unausgesprochene Vermutung. »Gut möglich, aber das können wir nicht mit Gewissheit sagen, aber besser du gehst jetzt wirklich in die Schule. Ich brauche doch schließlich jemanden, der mich über die Hausaufgaben auf dem laufenden hält!«, zwinkernd griff Sasuke nach Narutos Hand und zog ihn wieder näher an das Bett, unter Schmerzen richtete er sich auf und zog den blonden, jungen Mann zu sich herunter. »Pass auf dich auf«, flüsterte Sasuke und küsste Naruto auf die Lippen. Einige Sekunden verweilten sie so, bevor Naruto sich löste. »Das werde ich.« Mit einem Lächeln auf den Lippen wandte Naruto sich, um und wollte gehen, kurz vor der Tür hielt er jedoch inne. »Sasuke?«, langsam drehte Naruto sich um. »Ja?« »Ich möchte meinem Vater verraten, dass ich ... dass ich irgendwo auch schwul bin und dass es auch mal passieren könnte, dass ich keine feste Freundin sondern einen festen Freund mit nach Hause bringen könnte. Ich traue mich nur irgendwie nicht ...«, stockend und leise sprach Naruto über sein Problem, während er mit beiden Händen den einen Riemen der Tasche über seiner Schulter hielt. Sasuke erahnte, was Naruto meinte. Naruto fürchtete sich wohl davor, was sein Vater sagen würde, wenn er ihn, Sasuke, irgendwann mit nach Hause nähme und als Narutos fester Freund vorgestellt werden würde. Irgendwie freute Sasuke der Gedanke und er konnte nicht anders als Lächeln. Er schien nicht der einzige zu sein, der sich diesem Gedanken gewidmet hatte. »Wenn du möchtest, kann ich dich gerne nächsten Freitagabend abholen, dann kann dein Vater mich einmal sehen und wir beide verbringen dann ein entspanntes Wochenende, um uns besser kennen zu lernen. Denn alles braucht seine Zeit, oder nicht?« Und damit war es angesprochen. Sasuke hatte es wirklich angesprochen und konnte selber nicht ganz glauben, dass er es getan hatte. Naruto brauchte einen Moment, bis er begriff, aber dann antwortete er überschwänglich und irgendwie glücklich. »Gerne, sehr sehr gerne. Ich freue mich darauf. Dann entspann du dich nochmal ein bisschen und ruf mich mal an. Oh warte.« Schnell schnappte Naruto sich einen Stift aus der Tasche und nahm sich eine Zeitschrift aus Sasukes Nachttisch. »Hier hast du meine Nummer. Dann bis nächsten Freitag. Ruh dich aus, dann bring ich dir Freitag auch die Schulunterlagen mit. Ja? Super.« Freude strahlend und völlig euphorisch verschwand Naruto aus der Tür. Sasuke hatte nur da gesessen und sich selber über diesen plötzlich total ausgewechselten Naruto gefreut. Wenn Naruto nach dem kommenden Wochenende noch mit bei mir bleiben möchte, dann kann ich mir gut vorstellen, dass uns eine gute, aber gefährliche Zukunft zusammen vergönnt sein wird. Hoffentlich wird es nicht zu gefährlich ... Sasuke beschloss am Wochenende mit offenen Karten zu spielen und Naruto einige Antworten auf seine Fragen zu geben, und ihm zumindest einen kleinen ungefährlichen Einblick zu gewähren, dann könnte Naruto selber entscheiden, ob er das alles riskieren wollen würde, oder nicht. Dass Sasuke seinen damaligen Plan vergessen hatte, mit Naruto nur ein Spielchen zu treiben und ihn dann aus seinem Leben zu verscheuchen, war wohl Schicksal. Oder eben wie der blonde Chaot schon sagte, man kann sein Schicksal ändern. Und Naruto hatte es geschafft seines zu ändern, denn er durfte Sasukes Gesellschaft wohl noch länger genießen. Auf ein spannendes Wochenende! Ende des achten Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)