25 Days of Christmas von bumble ================================================================================ Kapitel 11: 11. Dezember: Malfoys Teufelsbraten ----------------------------------------------- 11. Dezember : Malfoys Teufelsbraten Ron war nervös. Wirklich richtig nervös. Selbst merkte er das vor allem daran, dass er sich soeben zum vierten Mal umzog. Wie war es denn eigentlich dazu gekommen, dass er plötzlich ein Date mit Draco Malfoy hatte? Ein DATE! Mit MALFOY! Er war sich nicht wirklich sicher, ob er das Ganze überhaupt für eine gute Idee hielt. Ein Date mit einem Malfoy und einem Weasley konnte ja eigentlich nur katastrophal enden, oder? Außerdem wusste er auch nicht, warum er…na ja…eingewilligt hatte. Okay, so ganz stimmte das nicht, musste er sich eingestehen. Bereits seit dem Kuss im Lagerraum hatte er an nichts anderes mehr denken können als an diesen verfluchten Slytherin. Und dann brachte es sein Körper doch tatsächlich völlig eigenmächtig fertig, das Ganze noch mal zu wiederholen. Aus EIGENER Initiative. Ohne IHN in die Entscheidung mit einzubeziehen. Doch was ihn dann ganz und gar all seine Prinzipien über Bord werfen ließ, war der Kuss gewesen, den Draco ihm am Tag zuvor…geschenkt hatte. Und egal wie lange er darüber nachdachte, ihm fiel kein passenderes Wort als ‚geschenkt’ ein. Was total absurd war. TOTAL! Aber ihm wurde jetzt noch warm bei dem Gedanken daran… Und ja, warm, nicht heiß... Weil der Kuss überhaupt nichts von ihm verlangt hatte, sondern ihn zur Ruhe brachte, ihm Halt gab, ihn so nahm, wie er war. Und wenn er daran dachte, fühlte er es noch immer. Vielleicht hatte er sich deswegen darauf eingelassen. Auf diese verwirrende Verbindung, von der er nicht die geringste Ahnung hatte, wohin sie ihn führen würde. Schlecht war ihm jedenfalls jetzt schon, obwohl der Abend noch nicht einmal begonnen hatte. Sie würden zusammen essen. Und reden. Völlig allein. Seufzend zog er sich den Pullover über den Kopf und warf ihn auf den Boden. Er brauchte wirklich dringend neue Klamotten. Jedenfalls, wenn er mit einem Draco Malfoy mithalten wollte. Nur fehlte ihm irgendwie jegliches Gefühl für Kleidung… Nachdem er eine Weile unschlüssig den Inhalt seines Schrankes angestarrt hatte, entschied er sich schließlich für einen schlichten, dunkelgrünen Pullover, den ihm Hermine einmal geschenkt hatte. Als er sich wieder im Spiegel betrachtete, war er zwar nicht ganz zufrieden, aber gruselige Schneeflocken gab es auch nicht, was er schon mal für einen Fortschritt hielt. Wie ein Blick auf die Uhr ihm verriet, war es wirklich an der Zeit gewesen, dass er etwas zum Anziehen fand, da sie in wenigen Minuten verabredet waren. Mit einem letzten Blick auf sein Spiegelbild verließ er letztendlich, abermals seufzend, das Zimmer. Zögerlich stieg er die Treppenstufen herab, an deren Ende er abrupt stehen blieb. Sein Blick wanderte fasziniert und staunend durch den Raum, der durch schwebende Kerzen in ein sanftes Licht getaucht wurde. Es befand sich nur ein äußerst geschmackvoll gedeckter Tisch in der Mitte, der Rest der Möblierung war verschwunden. Und als Draco mit dem Essen aus der Küche trat, vergaß Ron kurzzeitig zu atmen. Er sah wirklich…gut aus. Was weit untertrieben war. Der Slytherin trug ein enges, weißes Hemd, von dem die oberen Knöpfe offen standen, und dazu eine schlichte, schwarze Hose, die so…vorteilhaft saß, als wäre sie für ihn geschneidert worden – was wahrscheinlich sogar stimmte. Das blonde Haar fiel ihm locker ins Gesicht, wodurch er irgendwie gleichzeitig unschuldig und verwegen wirkte. Als Ron merkte, was er da dachte, konnte er förmlich spüren, wie die Röte sich auf sein Gesicht schlich. Und er hatte gestarrt. Ganz eindeutig. Ohne es wahrzunehmen. Eine ganze Zeit lang. Und Dracos Blick verriet ihm, dass dieser es mitbekommen hatte. Und dass er jetzt auf ihn zukam, machte es auch nicht besser. Wo war ein tödlicher Hieb Voldemorts eigentlich, wenn man ihn brauchte? Verdammt… Nah vor ihm blieb er stehen und schaute ihn einige Momente an, die auch Tage hätten sein können – Ron verlor irgendwie immer wieder sein Zeitgefühl, wenn diese verfluchten, grauen Augen im Spiel waren. „Hey…“ Es war nur ein Wort, von dem er sich nicht einmal sicher war, ob es wirklich als Wort durchging, doch die Art und Weise, wie er es sagte, ließ Ron trocken schlucken. „Hey…“ Keine besonders einfallsreiche Antwort, aber sein Hirn war schlicht nicht in der Lage, eigene Vokabeln zu finden. Dann nahm Draco ihn einfach bei der Hand und zog ihn mit in Richtung Tisch. Als sie saßen, begutachtete Ron beeindruckt den appetitlich gefüllten Teller vor sich, wobei er auch ein wenig versuchte, Zeit zu schinden. Eine warme Hand auf seiner ließ ihn allerdings zusammenzucken und ruckartig aufblicken. Und alles, was er sah, war ein Lächeln. Ein verdammt einnehmendes Lächeln. Und es wirkte…amüsiert. „Entspann dich…Ron…“ Wow, da war er wieder, sein Name, aus dem Mund des anderen. Es klang eindeutig merkwürdig, doch irgendwie wusste er, dass er Gefallen daran finden könnte. Dann vernahm er erneut diese vertraute und gleichzeitig fremde Stimme seines Gegenübers. „Ich weiß, es ist ein bisschen seltsam, wir beide, hier, zusammen, ohne uns gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Aber es ist nur ein Essen. Und ich hab auch nicht vor, dich zu vergiften. Glaub mir, wenn ich das wollte, hätte ich’s längst getan. Also sei einfach wie immer, okay? Na ja, vielleicht nicht ganz so wie immer, ich kann gut auf blaue Flecken verzichten…“ Er lächelte immer noch, entspannt, beruhigend, sanft, was sich mit jedem weiteren Wort auf Ron übertrug. Wie machte dieser Kerl das bloß? Seit wann hatte Draco denn derartigen Einfluss auf ihn? Aber noch viel wichtiger: Warum würde er sich jetzt bloß am liebsten nach vorn beugen und…und… Er seufzte. Bei Merlin… Wie war das nur passiert? „Das Essen hab ich übrigens selbst gekocht.“, unterbrach der andere seine Gedanken. „Es ist nach einem Familienrezept. Aber nicht von dem Teil der Familie, der irgendwie…durchgedreht ist. Es nennt sich Teufelsbraten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es dir schmecken wird.“ Während er das sagte, schenkte er ihnen beiden Wein ein und hob schließlich das Glas. Ron tat es ihm wortlos gleich und sie stießen an. Eigentlich mochte er keinen Wein, aber dieser hier war einfach…köstlich. Und er musste feststellen, dass der Braten und die Beilagen sogar noch viel besser schmeckten. Das Essen war echt der Hammer, weswegen Ron irgendwie völlig vergaß, nervös zu sein, und sie ein unverkrampftes Gespräch begannen. Über ihre gemeinsame Vergangenheit, ihre Streitereinen, was sie nach der Schule so gemacht hatten, seine Ehe, die Arbeit. Ron erzählte, dass er überlegte, sich versetzen zu lassen, dass er sich mit Hermine treffen müsste wegen ihrer Finanzen, dass er sich bald eine Wohnung suchen wollte, allein schon, weil ein Hotel bzw. eine Pension auf Dauer einfach zu teuer wären. „Also meinetwegen kannst du auch hier bleiben.“, warf Draco nebenbei ein, während er sein Glas auffüllte. Sie waren soeben mit dem Essen fertig und der Slytherin ließ mit einem Schlenker seines Zauberstabs alles überflüssige Geschirr verschwinden. „Was?“, fragte Ron ungläubig. „Na ja, ich hab genügend Zimmer. Und wenn du eines längerfristig beziehst, dann kann ich es auf Wohnungsmietkonditionen umlagern. Es wäre nicht so teuer wie eine Pension, aber hätte auch nichts mit Almosen zu tun. Du würdest ganz regulär Miete zahlen.“, erläuterte der andere geradezu beiläufig. „Ist das dein Ernst?“ Der einstige Griffindor blieb skeptisch. Das klang ihm irgendwie etwas zu…leicht. „Ich meine, warum? So ohne Gegenleistung und alles?“ „Na ja, wie schon gesagt, du würdest Miete zahlen. Aber sonst, nein, keine Gegenleistung.“, antwortete der Slytherin, während er auf eine Art und Weise lächelte, als würden seine Worte mehr bedeuten. Ron hatte nur wie immer keine Ahnung was eigentlich. „Ich…also, nur damit ich das richtig verstehe. Ich darf weiterhin hier wohnen für eine Miete, die ich bezahlen kann, und muss nichts weiter tun, als einwilligen?“ Draco nickte leicht. Und Ron seufzte. „Okay, wer bei Merlin bist du und was hast du mit dem echten Malfoy gemacht?“ Draco lachte leicht, während er amüsiert den Kopf schüttelte. „Du willst den ECHTEN Malfoy?“, fragte der Slytherin mit einem Unterton, der den Rotschopf etwas verunsicherte, was auch seine verkümmerte Antwort zeigte, die mehr eine Frage war: „Äh, ja?“ Schweigend und mit einem anzüglichen Lächeln auf den Lippen erhob sich der blonde Schönling langsam und umrundete ebenso gemächlich den Tisch, bis er Rons Stuhl zu sich drehte und sich auf den Armlehnen abstützte. Leicht vorgebeugt fixierte er die blauen Augen, während seine Finger durch das rote Haar fuhren, den Nacken und schließlich Hals entlang wanderten. Als Dracos Hand auf der Brust des anderen ankam und er den heftigen Herzschlag darunter spüren konnte, brauchte er sich nur wenige Zentimeter nach vorn beugen, um die Lippen seines Gegenübers fordernd in Beschlag zu nehmen. Und dieses Mal war sein Kuss bedingungslos, heftig, exzessiv. Er riss Ron in einen Sog und überflutete ihn gleichzeitig. Verlangende Finger zogen den Rotschopf in die Höhe, wanderten über seinen Rücken, seine Brust, strichen über seine Hüfte, verringerten den Abstand zwischen ihren Körpern immer mehr, bis Ron die Wärme des anderen fühlen, atmen konnte. Und als diese unsagbaren Hände unter den Stoff fuhren und das nackte Fleisch berührten, Schauer hinterließen, spürte er, wie die Hitze in seine Lenden strömte, was ihn erregt aufkeuchen ließ. In diesem Moment unterbrach Draco den Kuss, bewegte sich jedoch kein Stück von ihm fort. Sie standen dicht voreinander, wobei sie die Augen geschlossen hielten und die Stirn des Gegenübers berührten. „Echt genug, Weasley?“, fragte der Slytherin leise keuchend, während er seine Hüften wie zufällig gegen die des anderen bewegte, wofür er ein heiseres Stöhnen erntete. Die blauen Augen blickten auf und funkelten ihn mit zorniger Lust an. Und er konnte ein sanftes Grinsen nicht verhindern. „Du bist ein ziemlicher Bastard, Malfoy…“ Die Hände eines verdorben lächelnden Slytherin legten sich besitzergreifend auf das Gesäß des Rotschopfs und erhöhten den Druck zwischen ihren Lenden. „Du bist selbst schuld. Du hast mich provoziert…“, keuchte er, ebenfalls erregt, gegen die Lippen des anderen. „Damit…werde ich wohl…leben müssen…“, flüsterte der einstige Griffindor weiterhin grinsend, bevor er gierig den Mund des anderen in Beschlag nahm und seine Hände auf Wanderschaft schickte. Er wollte mehr. Viel mehr, als er sich vorzustellen gestattete. Das hier war wirklich…einfach… Doch er kam nicht mehr dazu, den Gedanken zu Ende zu führen, da sie ein lauter Knall dazu brachte, sich voneinander zu lösen und den Ursprung der Unterbrechung zu suchen. Mitten im Raum stand ein leicht verlegen grinsendes Mädchen mit langem, grünen Haar, das sich in diesem Moment rot färbte, ebenso wie ihre Wangen. Dann schlich sich ein breites Grinsen auf ihre Lippen. „Äh, ja, also…Überraschung?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)