Wir wussten es. von angocin ================================================================================ Kapitel 10: Aufwachen. ---------------------- Deidara hielt mich stur fest, flüsterte mir weiter ins Ohr und strich immer und immer wieder über meine Schulter bis ich es nicht mehr aushalten konnte und kurz davor war auszurasten. "Fass mich nicht an!", zischte ich wütend und versuchte seinen Arm, der immer noch um meine Schulter lag, von mir los zu bekommen. Sein Griff wurde fester und er legte seine freie Hand nun auf mein Oberschenkel. Amüsiert über meinen Versuch, mich zu befreien, lächelte der Blonde nur. "Ach, kleiner Frechdachs." Kampflos gab ich sicherlich nicht auf! Ich drehte mein Gesicht in seine Richtung, sah direkt in seine helle blauen Augen, die mich belustigt anblickten und setzte meinen bösesten Blick auf, den ich hatte. "Ich geb dir gleich Frechdachs! Hör auf mich zu belästigen sonst gibt es echt Ärger für dich, verstanden Blondchen?" Er fing an lauthals zu lachen. "Du bist auch blond, Dummkopf." Da hatte er wohl recht. Genervt verdrehte ich die Augen und versuchte weiterhin ihn von mir los zu bekommen. Wie ein Kind, dass sich an ein Spielzeug krallte, hielt Deidara mich fest und behielt das Grinsen auf den Lippen. "Also, wie wär´s? Wann hättest du mal ein wenig Zeit für mich?" Er näherte sich meinem Gesicht noch mehr, berührte fast schon meine Lippen mit seinen und sah mir tief in die Augen. Mir ging nur noch der Gedanke durch den Kopf, ganz viel Abstand zwischen uns zu gewinnen. Fluchend und seine Frage ignorierend schlug ich seine Hand von meinem Oberschenkel weg und sah ihn giftig an. "Nie, hörst du? Nimm dir doch Itachi und lass mich zufrieden.", meckerte ich. Auf keinen Fall würde ich freiwilig Zeit mit diesem Kerl verbringen! Überraschenderweise lies Deidara mich los und zuckte mit den Schultern. "Kein Wunder, dass Sasuke dich langweilig findet." Ich zog meine linke Augenbraue hoch und sah ihn misstrauisch an. Was hatte er da gesagt? Sasuke würde mich langweilig finden? "Wie kommst du jetzt auf so ein Schwachsinn?", hackte ich nach und stand auf um mich entgültig von Deidara zu entfernen. Seine Nähe nervte mich. Er zuckte mit den Schultern und stand ebenfalls auf. "Man hört so einiges.", meinte er und lief zur Tür und ohne mich noch einmal anzusehen verließ er den Raum und ließ mich verwirrt zurück. Kopfschüttelnd flüchtete ich schnell in mein Schlafzimmer und verschloß die Tür von innen. Sicher war sicher! "Tz, als ob das Sasuke gesagt hätte!", sprach ich zu mir selbst und legte mich auf das Bett. Mit geschlossenen Augen dachte ich über das Geschehene nach und versuchte zu verstehen, was Deidara und Itachi vor hatten. Erst machte der Kerl sich an mich ran und ließ mich dann zurück aber natürlich nicht ohne mir irgendetwas zu sagen, dass mir keine Ruhe lassen würde. Ich versuchte mir keine Gedanken darüber zu machen, um mich nicht unnötig verrückt zu machen, und ging unter die Dusche. Es würde zwar noch etwas dauern, doch ich wartete einfach im Zimmer auf Sasuke. Besseres hatte ich eh nicht zu tun. "Bist du den ganzen Tag faul im Bett gelegen?" "Was soll ich sonst machen?" "Eine Arbeit suchen?" "Habe ich, in der Gegend sucht niemand etwas und ich habe hier kein Laptop um mich im Internet zu informieren." "Dann frag Itachi, der hat ein Laptop." Ich verdrehte die Augen. "Als ob der mir sein Laptop geben würde. Außerdem musste ich mich hier im Zimmer einsperren." Sasuke sah mich fragend an. "Wieso das denn?" "Ganz einfach, Deidara war da und der hat sich an mich rangemacht!". Gespannt auf Sasukes Reaktion beobachtete ich genau seine Mimik. Ich könnte schwören, dass er kurz einen bösen Blick hatte, der nicht mir galt aber er riss sich schnell zusammen und sah wieder völlig cool aus. Wie schaffte er das bloß? Immer diese Ruhe und Gelassenheit zu bewahren, ein großes Talent! "Aha. Wie kommst du darauf?" Ich fasste schnell alles zusammen, ließ aber nicht die wichtigsten Dinge aus und sah wie Sasuke seine Hände zu Fäusten ballte. Es beruhigte mich zu wissen, dass es Sasuke nicht egal war und endlich bekam ich das Gefühl, dass er langsam anfing mir immer mehr zu glauben und nicht mehr alles als eine Einbildung abstempelte. "Ich werde mal mit Itachi reden, wenn es dich beruhigt." Belustigt grinste ich. Mich beruhigen? Wohl eher sich selber beruhigen und Deidara endlich los werden bevor es Tote geben würde. "Aber mal zu einem anderen Thema.", begann Sasuke seufzend und setzte sich endlich zu mir auf das Bett. Er stellte seine Aktentasche ab und strich sich durch sein Haar. "Sakura war heute bei mir im Büro." Mein Herz schlug schneller. "Sie hat das Kind verloren." Geschockt weitete ich die Augen und hielt die Luft an. Wie konnte das sein? "Ich hab keine Ahnung wieso aber sie meinte, es wäre der Stress der letzten Tage gewesen. Ich kenne mich damit nicht aus und glaube ihr mal. Jedenfalls, geht es ihr sowie Hinata wirklich sehr schlecht." Traurig und beschämt senkte ich meinen Blick. Alles war unsere Schuld. Während ich mir hier Gedanken um Deidara machte leideten die Frauen noch weiter an der Trennung. Ich hätte versuchen sollen, etwas für die Beiden zu tun. Tröstend legte Sasuke seine Hand auf meine Schulter. "Wie geht es dir dabei? Immerhin war es auch dein Kind?", fragte ich besorgt und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. Sasuke schien besser damit klar zu kommen als ich, denn er lächelte mir zu und gab mir ein Kuss. "Es ist alles in Ordnung, mach dir keine Sorgen." Ob er das ernst meinte? Irgendwie kam es mir vor, dass Sasuke sich nichts anmerken lies damit ich mir nicht noch mehr Vorwürfe und Sorgen machen musste. Er war zwar nicht der emotionalste Mensch aber herzlos war er auf keinen Fall und alles lies ihn auch nicht kalt. "Lass uns Hinata und Sakura besuchen gehen. Vielleicht können wir reden?" "Über was willst du reden Naruto? Egal was wir jetzt sagen oder tun werden, es ändert nichts an der ganzen Sache. Deswegen fände ich es keine gute Idee, die Wunde weiter aufzureisen indem wir vor ihrer Wohnung auftauchen um zu reden. Die Beiden haben es schwer genug und wollen uns am wenigsten sehen. Sakura war nur da, weil sie beim Frauenarzt war und ich es als erster erfahren sollte." Zustimmend nickte ich. Irgendwie hatte er ja Recht, doch gefiehl mir der Gedanke nicht, mich einfach zurückzuziehen und nichts zu tun. "Und noch etwas...", begann Sasuke um das Thema zu wechseln. "... ich habe hier etwas für dich." Er beugte sich hinab zur Aktentasche und öffnete diese, griff kurz hinein und holte eine Schachtel hinaus. Als ich sah, was auf der Schachtel abgebildet war fiel mir die Kinnlade runter. "Ein neues Handy? Dann noch das I Phone 5? Bist du verrückt?" Sasuke lachte leise und übergab mir das kleine Gerät. "Deins hast du kaputt gemacht und ich will dich erreichen können, wenn ich arbeiten bin. Außerdem, falls etwas passieren sollte." Es beruhigte mich zu wissen, dass ich Sasuke jeder Zeit anrufen konnte. "Und hier ist deine neue Handykarte. Deine neue Nummer habe ich schon eingespeichert also stell dir morgen in aller Ruhe alles ein." Mit einem innigen Kuss bedankte ich mich bei dem Uchiha und ließ ihn dann endlich duschen. Zügig steckte ich den Ladekabel in die Steckdose und das Handy an das Ladekabel. Es würde eh eine Weile dauern, bis das Handy komplett voll geladen war, also würde ich es über Nacht laden lassen. Während ich mir das Gerät genauer ansah dachte ich über Sasuke nach. Ich könnte an seiner Stelle nicht so locker bleiben oder alles herrunter spielen nur um sich nichts anmerken zu lassen. Das mit Sakura und dem Kind... ich bekam einfach nicht das Gefühl los, dass sie nicht ganz unschuldig war doch ich verwarf schnell den Gedanken, denn ihr auch noch einen Vorwruf zu machen wäre unmenschlich. Und was Hinata gerade wohl tat? Mit mir hatte sie immer die Abende gemühtlich verbracht, mit einer Kanne voll Tee und Kerzenlicht in der ganzen Wohnung verteilt. Immer sahen wir uns einen Film an oder eine Serie, die wir gespannt mitverfolgten. Doch ohne mich würde sie das wohl nicht mehr gerne tun wobei ich selber auch keine große Lust dazu mehr hätte. Allein der Gedanke, dass es eine gemeinsame Angewohnheit von ihr und mir war hinderte mich daran, dasselbe mit Sasuke zu tun was aber auch egal wäre, da Sasuke kein großer Fan von Filmen war sondern lieber an der Konsole saß. "Wieder in Gedanken versunken, hm?", fragte Sasuke leise mit einem Lächeln auf den Lippen und legte sich neben mich auf das Bett. Sofort roch ich das Shampoo, dass Sasuke immer benutzte, und genoß es. Deiser Duft war einfach der Sasuke-Duft und den würde ich niemals vergessen. Wie eine kleine Katze kuschelte ich mich an ihm ran und legte mein Gesicht direkt neben seins, damit wir auf Augenhöhe waren und wir uns stumm anstarren konnten. Lange lagen wir einfach so da, sagten nichts, sahen nicht vom anderen weg und genoßen die Zweisamkeit, die uns so sehr fehlte. "Wann hat der ganze Alptraum ein Ende?", flüsterte ich, deutete auf unsere momentane Lage hin und zeigte meine Sorgen, die ich einfach nicht los bekam. "Sobald wir aufwachen, Naruto. Wir müssen die Augen öffnen um das Richtige zu tun und so handeln, dass wir beide glücklich und zufrieden damit leben können." Seine Worte beruhigten mich aufs Neue. "Wir müssen einfach aufwachen.", wiederholte der Uchiha flüsternd, gab mir ein Kuss auf die Stirn und schloss dann die Augen. Auch ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf seine Worte. Ja, wir müssen einfach aufwachen. Nach sechs Jahren wird es Zeit endlich aufzuwachen und die Augen zu öffnen. ------------------------------------------------------- Hey :) Wieder ziemlich verspätet kommt ein weiteres Kapitel! :) Ich hoffe, es gefällt euch weiterhin und ihr nehmt es mir nicht übel, dass es wieder etwas gedauert hat :* Eure angocin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)