Geliebter Dämon von Rogue37 ================================================================================ Kapitel 11: Der Kampf beginnt ----------------------------- Hallöchen ihr treuen Leser, okay, das ist Versuch Nummer 2 dieses Kapitel hochzuladen. Wehe, wenn ich jetzt wieder eine Fehlermeldung bekomme. Okay, der Teil hat wieder etwas länger als geplant gedauert, aber ihr wisst ja wie das so mit dem Stress ist. Dafür ist er glaube ich aber auch länger als sonst. Und ich bin auch grade so gut drin, dass es demnächst schon weiter gehen dürfte. Mal schauen, wann ich euch den nächsten Part hochlade. Aber jetzt erst mal viel Spaß (na ja, ob dieser Kampf wirklich Spaß macht, ist noch die Frage) mit dem neuen Chapter. So, here we go: Rijan hatte einen Albtraum erwartet, doch was tatsächlich eintraf war die Hölle auf Erden. Das jüngste Gericht, der Weltuntergang, Sodom und Gomorra. Alle schlimmen Bezeichnungen verloren ihre Bedeutung in Anbetracht des heutigen Tages. Wurmartige und sich der Umgebung anpassende Dämonen. Fliegende und durch die Erde kriechende Youkais. Einige spieen Feuer, andere versprühten Gift. Dämonen, die bissen, Dämonen die kratzten. Youkais mit schrillen Stimmen, die beinahe Rijans Kopf zum Platzen brachten. Sie waren groß oder winzig klein. Sie kämpften mit Waffen oder mit ihren eigenen todbringenden Möglichkeiten. Die einzige Gemeinsamkeit, die Rijan bei allen Dämonen feststellen konnte, war die Tatsache, dass sie todbringend waren. Nein, der Kampf überstieg ihre schlimmsten Albträume. Sie hatte in ihren Berechnungen einfach immer wieder vergessen die Vielfalt der Dämonen zu berücksichtigen. Es gab eben nicht nur Hundedämonen, es gab auch andere, die wie Wölfe waren, wie Katzen, Vögel, Würmer, Echsen. Beinahe sämtliche Tiere dieser Erde waren hier vertreten. Doch die schlimmsten waren klar die, die menschlich aussahen. Denn ihnen sah man nicht an, welche Art Dämon sie waren. Rijan presste ihre linke Hand auf den rechten Oberarm. Das Schwert lag schwer in ihrer freien Hand. Ihr Gesicht brannte von den vielen Kratzern, die man ihr zugefügt hatte. Ihr Kampfanzug war nichts weiter als ein in Fetzen gerissenes Kleidungsstück. Ihre Haare klebten durch das Blut an ihrem Kopf. Die Lungen schmerzten beim Atmen, denn die Luft war stickig und mit Schwefel gefüllt. Hitze zwang sie beinahe in die Knie von den brennenden Bäumen um sie herum. Der Himmel war tiefschwarz, denn nicht einmal die Sonne wollte Zeuge dieser Schlacht werden. Ihre Sicht war durch die beißenden Flammen stark behindert. Ihre Augen tränten und begannen das Bild vor ihr verschwimmen zu lassen. Mühsam schleppte sie sich vorwärts. Ihr linkes Bein zog sie dabei hinter sich her. Ein Dämon hatte sie mit seinen Klauen erwischt. Sie fühlte wie es langsam taub wurde. Gift ohne Zweifel. Ein Dämon stellte sich ihr in den Weg, doch sie köpfte ihn ohne große Anstrengung. Wieder hustete sie schwer. Sie befürchtete beinahe Blut zu spucken, doch wenigstens das blieb ihr erspart. "Menschenweib!", spie ein Youkai, der sich mit rasender Geschwindigkeit von oben auf sie herabstürzte. Rijan hob ihren Arm und umklammerte mit beiden Händen den knochigen Griff ihres Schwertes. Das beruhigte sie wieder etwas. Es erinnerte sie an den ersten Dämon den sie getötet hatte. Aus seinen Knochen war der kunstvolle Griff ihres Schwertes gefertigt worden. Der Dämon war zu schnell um noch auszuweichen. Er spießte sich geradewegs auf ihr Schwert. Die Erde unter ihr bebte, als sich ein überdimensionaler Wurm unter ihr erhob. Sie stürzte und rollte sich so geschickt ihr das noch möglich war ab. In gebückter Haltung wich sie gerade noch einem neuerlichen Feuerangriff eines Drachendämons aus. Sie hob ihren Kopf und all der Hass, die Wut und der Schmerz, der in ihr wütete, kam dabei zum Vorschein. "Ich werde heute nicht sterben.", flüsterte sie und wiederholte die Worte immer wieder, während sie sich erhob und mit einem mächtigen Satz in die Luft sprang. Sie wirbelte ihr Schwert und zerteilte einige Flugdämonen. Im Fallen schlitzte sie den Wurm der Länge nach auf. Blut spritzte ihr entgegen, doch dafür hatte sie längst kein Auge mehr. Sie wischte sich kurz über die Augen um wieder sehen zu können und hinkte dann weiter. Verdammt, dieses Bein würde noch ihr tot sein. Ihr Instinkt sagte ihr noch rechtzeitig sich umzudrehen. Doch die Krallen, die für ihren Rücken bestimmt waren, erwischten noch ihren langen Zopf und kürzten ihre Haare um ein beachtliches Stück. Das Geflecht löste sich und hing ihr wild um das Gesicht. Rijan fauchte wütend und stieß mit einem Schrei ihr Schwert in die Innereien des Dämons. "Verfluchte Dämonen." Sie zog das Schwert wieder heraus und setzte es zum abwehren eines anderen ein. "Nur ein Mensch.", meinte dieser menschlich aussehende Dämon abfällig. Sie sah nur noch wie sich seine Augen vor Erstaunen weiteten, als sich ihr Messer dazwischen bohrte. "Keh!", fauchte sie und kämpfte weiter. Es war ausweglos, das wusste sie längst. So viele Dämonen sie auch tötete, es kamen immer wieder neue. Es hörte einfach nicht auf. Sie konnte längst nicht mehr sagen, wie lange sie schon kämpfte, oder wie spät es überhaupt war. Hatte der Tag schon begonnen? Sie wusste es nicht. Es war immer noch dunkel. Die Regenschleusen öffneten sich und der Boden unter ihr begann matschig zu werden. Blut, Schleim, Regen und Erde vermischten sich zu einem richtig gehenden Sumpf. Es erschwerte ihre Bewegungen um einiges. "Rijan!" Sie hörte ihren Namen nur sehr leise und blickte sich hastig suchend um. Jaken stand nicht weit von ihr entfernt und bekämpfte mit seiner feuerspuckenden Stabwaffe einige Dämonen. Es verwunderte sie, dass er nach wie vor hier war. Die Unachtsamkeit wurde sofort bestraft, als sie erneut einige Klauen an ihrem rechten Arm erwischten. Sie schrie auf und Tränen schossen erneut in ihre Augen. Verdammt, die gleiche Stelle wie vorhin. Sie drehte sich um und stach erbarmungslos zu. Der Arm begann schwerer zu werden. Jede Bewegung verursachte Schmerzen in ihrem Körper. Erneut bebte die Erde unter ihr. Wie viele dieser Würmer gab es eigentlich? Diesmal gelang ihr das Abspringen nicht rechtzeitig. Sie wurde abgeworfen und landete etwas entfernt in einem Gebüsch. Einen Moment blieb sie benommen liegen. Sie hörte den Schlachtenlärm deutlich in ihren Ohren. Gott, sie war so müde. Und dennoch rappelte sie sich auf. Versuchte erneut Mut für einen hoffnungslosen Kampf zu finden. Sie hatte noch nicht einmal richtig geschlafen, da war plötzlich ein unglaublicher Lärm ausgebrochen. Mit Mühe hatte sie ihr Schwert ergriffen und anfangen sich zu verteidigen. Wie lange war das nun wohl schon her? Es waren einige Stunden, da war sie sich sicher. Und doch lebte sie noch. Das grenzte an ein Wunder. Sie rappelte sich auf. Stützte sich dabei ohne darüber nachzudenken auf ihren verletzten Arm, der ihr sogleich auch wegknickte. Sie landete wieder auf ihrem Rücken. Ein stechender Schmerz pochte in ihrem Arm. Einen Moment gestattete sie sich die Tränen, die schon die ganze Zeit in ihren Augen brannten. Sie setzte sich auf und linste durch das Gebüsch. Ein Moment der Erholung war das hier. Sie war nur ein Mensch. Die meisten Dämonen scherte sie nicht weiter. Sie hatten höhere Ziele. Solange sie nicht kämpfte und etwas abseits war, beachtete man sie nicht. Beinahe schien es ihr ein Segen zu sein. Ihr Blick glitt suchend umher, während sie weiter geduckt im Gebüsch sitzen blieb. Jaken hielt sich tapfer. Er stand wie eine Statur auf seinem Platz und setzte seinen Feuerstab rings um sich herum ein. Damit vernichtete er immerhin eine ansehnliche Zahl an Dämonen, doch natürlich reichte das nicht. Ihr Blick schweifte weiter. Beinahe hätte sie lachen müssen. Dämonen waren manchmal wirklich dumm. Nur weil sie sich im Wege standen, zerfetzten sie sich teilweise selbst. Das kam ihr zwar zugute, doch es nützte einfach nichts. Sie hatte nicht gezählt, wie viele Dämonen sie erledigt hatte, doch es mussten hunderte gewesen sein. Anfangs war es so einfach gewesen. Sie hatte springen, abrollen, sich an Bäumen abstoßen können. Sie hatte Tritte ausgeteilt, die einigen Dämonen das Genick gebrochen hatten. Sie hatte ihr Schwert todbringend um sich herumgewirbelt und ihr Messer eingesetzt. Sie hatte ihre Ellenbogen benutzt war flink wie eh und je umher gerannt, doch das war nur am Anfang gewesen. Sie sollte froh sein, dass sie noch nicht schwerer verletzt war, doch die Freude stellte sich einfach nicht ein. Deprimiert ließ sie den Blick an sich hinabwandern. Ihr Kampfanzug war als solcher wirklich kaum noch zu erkennen. Die Hosenbeine waren fast komplett zerfetzt, ebenso die Ärmel. Der Stoff, der über ihren Bauch spannte, war teilweise zerrissen, an ihrer Schulter konnte sie deutlich ausmachen, wo genau die Krallen eines Dämons entlang geschrammt waren. Und überall zeichneten sich Kratzer, Risse, blaue Flecken und blutige Wunden ab. Sie betastete vorsichtig die blutigen Wunden an ihrem Bauch. Augenblicklich zuckte sie zusammen. Verdammt, lange würde sie es wirklich nicht mehr machen. Ihre Beine sahen zum Fürchten aus. Die Wunde an ihrem rechten Oberarm blutete viel zu stark. Das linke Bein bekam eine bedenkliche Farbe. Sie schlug fest darauf, doch kein Gefühl machte sich dort breit. "Welch ein Glück, dass dieser Mistkerl schon tot ist." Sie strich sich die Haare zurück und gestattete sich einen Moment der Trauer um ihre schöne Pracht. Jetzt reichten sie gerade einmal noch bis zu den Schultern. Es gab schlimmeres, das versuchte sie sich einzureden, doch genau das brachte sie erneut zum Weinen. "Es sind nur Haare.", schluchzte sie und konnte doch nicht aufhören. Es erschien ihr als hätte sie etwas viel Wertvolleres verloren. Als hätte sie erneut etwas verwundet, blickte sie gehetzt auf. Ihr Blick schweifte panisch über die kämpfende Menge. Es war nicht schwer zu finden, was sie suchte. Oder besser wen sie suchte. Natürlich nicht, denn er war sozusagen das Zentrum des Orkans. Ihr Herz wurde schwer. Sie war so mit ihrem Kampf beschäftigt gewesen, dass sie sich nicht auf ihn hatte konzentrieren können. Sie erhaschte einen Blick auf seine rotglühenden Augen. Doch diesmal war es anders. Es schien als würde das Blut auch aus seinen Augen herauslaufen. Es floss über sein Gesicht, aus seinem Mund, besudelte den Rest der Kleidung, der ihm noch geblieben war. Seine Hosenbeine waren mindestens genauso zerfetzt wie ihre. Sein Hemd war kaum noch vorhanden. Tiefe Wunden zeichneten seinen Rücken, seine Brust, seine Arme, selbst seine Beine. Er schien einfach überall zu bluten und doch stand er vollkommen aufrecht und wehrte sich mit allem was ihm möglich war. Sein Schwert Toukijin benutzte er längst nicht mehr. Klauen waren seine Verteidigung. Beklommen schaute sie ihm zu. Er war noch erstaunlich bewegungsfähig. Sie sah wie er losspurtete, den Arm weit von sich gespreizt. Sie sah das Blut spritzen, als seine todbringenden Klauen die Dämonen rechts und damm links scharenweise zerfetzten. Er sprang in die Luft, stieß sich in einer 180grad Wendung von einem in Flammen stehenden Baum ab, schleuderte seine Beine nach vorne und traf einen weiteren Dämon genau in Magen und Gesicht, ehe sich auch dort wieder seine Klauen in das Fleisch des Dämons bohrten. Sesshoumaru landete ohne groß außer Atem zu sein. Der Kampf ging nahtlos weiter. Neue Dämonen stürzten heran. Von oben kamen sie, von rechts und links. Sie gruben sich aus dem Boden und umschlangen seine Beine. Immer wieder hielt Rijan die Luft an, als andere Youkais ihn verletzten. Seine Wunden noch vergrößerten. Sie hielt sich die Hände vor die Augen als ein Dämon in Sesshoumarus linke Wade biss und ein ganzes Stück Fleisch herausfetzte. Sie hörte ihn Knurren und fauchen. Hörte wie das Tier in ihm immer stärker wurde. Sie verstand nicht, weshalb er sich noch nicht verwandelt hatte. Er war viel größer, mächtiger und stärker, wenn er sich in seine tierische Form verwandelte. Wieso zögerte er? Was hielt ihn zurück? Verstand er immer noch nicht, dass das sein letzter Kampf war? Rijan lugte zwischen ihren Fingern hervor. Es war ein so gruseliges Bild, das sich ihr bot. Widerliche Kreaturen, nagten an Sesshoumarus Haut. Feuerballen flogen überall herum und setzten trotz des anhaltenden Regens alles in Flammen. Tiefes Donnergrollen vermischte sich mit den ursprünglichen Lauten von wild gewordenen Bestien. Rijan kämpfte mir ihrem inneren Schweinehund. Sie versuchte ihre Angst in den Griff zu bekommen. Es half nichts. Sie wollte dorthin nicht zurück. Sie war schwach, sie konnte sich kaum noch bewegen. An kämpfen war nicht einmal mehr zu denken. Sie konnte fühlen wie die Dunkelheit sie niederkämpfen wollte. Noch wehrte sie sich, doch wie lange konnte sie das noch schaffen? Was wenn sie mitten im Kampf doch noch der wohltuenden Dunkelheit erlag? Sie hatte nicht vor ohnmächtig zu werden, doch die Schmerzen waren so groß. Sie hustete bei jedem Atemzug, so stickig war die Luft geworden. Der Schwefel brannte in ihrer Kehle, ließ ihre Augen tränen. Das Gift fing an sich auszubreiten. Der Arm war schwer geworden. Sie glaubte nicht ihn je wieder bewegen zu können. Die Verwundung an ihrem Bauch pochte und brannte, als hätte man sie gerade frisch verbrannt. Sie konnte nicht mehr, das war die einfache Wahrheit. Sesshoumaru brauchte sie, daran bestand kein Zweifel. Sesshoumaru brauchte momentan jeden, der ihm beistehen konnte. Und obwohl sie das wusste, obwohl sie diese tiefen Gefühle für ihn hegte und einst geschworen hätte mit ihm durch die Hölle zu gehen, schaffte es nichts auf dieser Welt sie zurück in den Mittelpunkt des Geschehens zu bringen. Hier war sie sicher. Nun, nicht wirklich, aber sie war außerhalb des Blickfeldes der meisten Dämonen. Sie war unwichtig. Beinahe zauberte das ein Lächeln auf ihr geschundenes, blut- und schleimverschmiertes Gesicht. War es nicht das was Sesshoumaru ihr immer wieder gepredigt hatte? Diesen Triumph würde er wohl nicht mehr genießen können. Es brach ihr Herz, es schmerzte mehr als alle körperlichen Wunden zusammen, ihn im Stich zu lassen. Sie wollte nicht feige sein. Sie versuchte Kraft in sich zu finden, doch da war keine mehr. Sie war ausgebrannt. Sie war leer. Und vermutlich würde sie es für immer sein. Sie war eine Verräterin. Sie war ihr schlimmster Albtraum. Ihr schlimmster Feind wohnte in ihr selbst. Sango würde schön lachen, wenn sie sähe, was aus ihr geworden war. Was aus ihren großen Plänen, ihrer Verantwortung geworden war. Rijan wollte zurück zu ihm und doch gleichzeitig weit fort von hier sein. Sie war nur ein Mensch. Das war die erschreckende Wahrheit. Und Menschen konnten noch so sehr lieben, wenn es hart auf hart kam, rannten sie fort. Sie rannten um ihr eigenes Leben unabhängig davon, was aus ihren Liebsten wurde. Gott, was war sie für ein erbärmliches Wesen. Kroch hier still und heimlich davon, obwohl sie ihm geschworen hatte, erst zu gehen, wenn er es wollte. Er hatte ihr letzte Nacht gesagt, dass er darauf vertraute, dass sie notfalls wegrannte. Nun, wie es aussah hatte er sie besser gekannt als sie sich selbst. Rijan zog sich mühsam über den feuchten Boden. "Gomen nasai.", flüsterte sie und weinte bittere Tränen. Sie versucht sich zu sagen, dass es nicht falsch war. Es war ihr Leben das sie hier schützen wollte. Es war in Ordnung so zu handeln und doch fühlte sie sehr deutlich, dass es das nicht wahr. Es waren die faulen Ausreden eines feigen Menschen, der erkannte, dass die Liebe, die er tief in sich spürte, nicht stärker war als alles andere. Das sie nicht dafür sorgte, dass man über sich hinauswuchs. Sie sackte zusammen, beinahe unfähig sich zu bewegen. Rijan konnte Sesshoumaru noch immer hören, obwohl sie ein ordentliches Stück hinter sich gebracht hatte. Sie hörte ihn schnaufen, ihn knurren. Sie hörte wie man ihm weh tat und wollte ihre Hände auf ihre Ohren pressen, um das nicht wahrnehmen zu müssen. Doch das Gift war zu weit vorangekommen. Sie konnte ihre Arme nicht mehr bewegen. Sie konnte rein gar nichts mehr tun, außer hier liegen zu bleiben und darauf zu hoffen, dass man sie verschonte. Unablässig flossen die Tränen ihre Gesicht hinab und vermischten sich mit dem feuchten Boden unter ihr. Dieses Gift war tückisch. "Chikuso!", fluchte sie tränenerstickt. Es tötete sie nicht. Nein, es lähmte sie nur. Ihr Geist war nach wie vor hellwach. Welche ein gemeine Methode seine Opfer zu vernichten. Man beraubte sie ihrer Seele, indem sie eigentlich vollkommen wehrlos waren. Es war vermutlich nicht einmal der Plan des Dämons gewesen. Er hatte sie lähmen wollen um sie dann leichter zu töten. Sie wusste nicht einmal genau wie er es getan hätte. Doch jetzt erschien ihr das alles noch viel schlimmer. Weit genug vom Ort des Geschehens entfernt um nicht mehr sehen zu müssen, aber doch nicht weit genug entfernt um auch nichts mehr hören zu müssen, lag sie hier vollkommen bewegungsunfähig und musste dem Niedergang des einzigen Wesens dieser Erde lauschen, von dem sie einst gedacht hatte, nichts würde ihn bezwingen können. Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, wenn man sie nun umbrachte. Wollte sie wirklich so weiterleben? Womöglich verlor das Gift irgendwann seine Wirkung, doch sie musste damit leben, Sesshoumaru im Stich gelassen zu haben. Sie musste mir ihrer eigenen jämmerlichen Existenz klar kommen. Ja, plötzlich machte der Tod ihr eigentlich keine Angst mehr. Sie hörte Schritte. Hektische Schritte. Panik kam wieder in ihr zum Vorschein. Das war nur theoretisch gedacht gewesen. Sie wollte nicht sterben. Sonst würde es doch gar keinen Sinn machen, dass sie davon gelaufen war. Nein, sie wollte nicht sterben. "Nein!", flüsterte sie. "Nein. Nein, nein!" Sie sandte stumme Gebete gen Himmel. Doch er war so schwarz und dunkel, dass sie nicht glaubte, dass die Gebete bis in den Himmel vordrangen. Das war also ihr Ende. Vernichtet von einem Dämon ohne sich dagegen wehren zu können. Wenn das keine Ironie des Schicksals war. Die Schritte verstummten neben ihrem Körper. Sie schloss die Augen, nur um sie wieder zu öffnen. Nein, sie wollte sehen wer sie tötete. Unsanft wurde sie nach oben gezerrt und blickte in ein stark blutendes Gesicht. Die Erleichterung, die sie erfasste, trieb ihr erneut die Tränen in die Augen. Sesshoumaru! Das Blut in seinen Augen rauschte so stark, dass er sie kaum wahrnahm. Er blickte zurück, sah sich argwöhnisch um und umklammerte sie dann fest, bevor er zielsicher durch den Wald hechtete. Er hob ab und landete auf einem wenig stabilen Ast. Weiter und weiter ging ihre Reise. Rijan wollte ihn berühren. Wollte sicher sein, dass er noch lebte, doch sie konnte sich einfach nicht bewegen. Sie fühlte nichts. Sie wollte ihn aber fühlen. Sie wollte seinen Herzschlag fühlen. Und doch blieb ihr das versagt. Es krachte laut, als sie erneut ihr Herz brechen hörte. "Hast du das auch gehört? Ich wusste nicht, dass ein Herz so laut brechen kann.", flüsterte sie undeutlich. Selbst die Muskeln in ihrem Gesicht begannen nun gelähmt zu werden. Lange würde sie nicht mehr sprechen können. "Das war ein Ast.", entgegnete er brummend. Es beruhigte sie seine dunkle, tiefe Stimme zu hören. Beinahe glaubte sie alles wäre in Ordnung. Rijan gab auf und überließ sich der Dunkelheit, die schon so lange den Besitz von ihr gefordert hatte. Womöglich stimmte es ja doch und wenn sie aufwachte war alles wieder in Ordnung. Nur ein böser Traum. Sie lächelte leicht ehe auch ihr Gesicht keine Regungen mehr zeigte. Und die berühmten Worte: Fortsetzung folgt ... So, das war es mal wieder von mir. Hoffe ihr könnt dem allem etwas abgewinnen. Ich hatte eigentlich vorgehabt die Schlacht intensiver zu beschreiben, aber während dem Schreiben fiel mir leider auf, dass ich das nicht so wirklich kann, Dinge die man sehen sollte, auch so zu beschreiben, dass sie lebendig werden. Na ja, da muss ich halt durch. Okay, last but not least habe ich Gefallen daran gefunden, meinen treuen Leser jeweil ein Chapter zu widmen. Insofern geht das hier an meine liebe Timespirit, die mit die erste war, die mir ein Kommi zu dieser Fanfic geschrieben hat. Also vielen Dank an dich. Gruß Rogue Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)