Geliebter Dämon von Rogue37 ================================================================================ Kapitel 6: Ein Unwetter zieht auf --------------------------------- Okay, okay, gomen nasai, das hat reichlich lang gedauert. Dafür ist es auch etwas länger als sonst. Wir kommen jetzt langsam in die Endphase, aber genug der Worte. Lest selbst, was passiert. Rijan stieß einen wütenden von Schmerz geprägten Laut aus. Langsam zog sie ihre Faust von dem Baum weg. Der Schlag hatte ihre Wut dämpfen sollen, statt dessen wurde sie nur noch größer. "Verfluchter Dämon.", schimpfte sie und rieb sich über die schmerzenden Knöchel. Seit Tagen irrte sie nun schon durch die Gegend ohne auch nur einen Anhaltspunkt von Sesshoumaru zu finden. Es schüttete wie aus Kübeln. Keine einzige Stelle an Rijan war mittlerweile noch trocken. Ihre Sachen klebten, ihre Haare waren schwer geworden. Ständig versank sie in dem morastähnlichen Boden und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, fing es nun auch noch an zu Blitzen. Rijan starrte an den nachtschwarzen Himmel und hörte nicht weit entfernt ein Donnergrollen. "Wunderbar.", meinte sie ärgerlich. Sie befand sich hier mitten im dichtesten Wald und weit und breit war keine Lichtung zu sehen. Es geschähe ihr Recht, wenn sie nun von einem Blitz getroffen werden würde. Was trieb sie sich auch hier herum? Erneut ballte sie ihre Hand zu einer Faust und schlug mit aller Kraft gegen den Stamm eines Baumes. Der Schmerz trieb ihr die Tränen in die Augen. Sie vermischten sich mit den Regentropfen, die unablässig ihr Gesicht hinabliefen. Sie stieß einen schrillen Schrei aus. Sie hätte in der Höhle bleiben sollen. Sesshoumaru zu suchen war einfach lächerlich. Sah man einmal davon ab, dass es bei diesem Wetter unmöglich war, irgendwelche Spuren zu lesen, wollte er ihre Gesellschaft garantiert nicht. Wozu machte sie sich überhaupt Sorgen? Sesshoumaru lebte schon wesentlich länger als es sie gab. Er war verdammt noch mal ein Dämon. Dämonen hatten immer den Rest der Welt gegen sich. Und wenn er wirklich so stark war, wie offensichtlich andere Dämonen glaubten, dann sollte es auch nicht so einfach sein, ihn zu vernichten. Und doch blieb da dieser nagende Zweifel, der ihr sagte, dass Sesshoumaru das nicht überleben würde. Hinzu kam dass Tetsu plötzlich spurlos verschwunden war. Was sollte sie davon halten? Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie ihn nicht das letzte Mal gesehen hatte. Rijan kämpfte sich aus dem Morast frei. Erneut zuckte ein Blitz über den Himmel. Sie zuckte leicht zusammen. Momentan fühlte sie sich nicht gerade geheuer. Sie sollte machen, dass sie an einen sicheren Ort kam. Schnellen Schrittes wanderte sie weiter. Immer wieder schielte sie zum Himmel. Warum war sie überhaupt um diese Zeit noch unterwegs? Sie sollte längst einen Ort zum Schlafen aufgesucht haben. Statt dessen schritt sie Mitten in der Nacht im Wald umher und musste sich langsam aber sicher eingestehen, dass sie tatsächlich die Orientierung verloren hatte. Ratlos blieb sie stehen. Automatisch fühlte sie schon wieder, wie sie tiefer in den Boden sank. Das war aber auch ein unmögliches Wetter. Sie betrachtete ihre Umgebung. Sie hätte schwören können, schon einmal hier gewesen zu sein. Etwas weiter entfernt hörte sie wie ein Blitz einschlug. Es roch nach verbranntem Holz. Mühsam kämpfte sie sich wieder aus dem sumpfigen Boden frei und ging weiter. Wohin zur Hölle konnte sie hier schon gehen? Sie sollte froh sein, dass sämtliche Dämonen beschlossen hatten Sesshoumaru zu vernichten. Somit blieb ihr heute Nacht zumindest erspart gegen einen Dämon kämpfen zu müssen. Bei diesem Wetter hätte sie sowieso keine Chance gehabt. Wieder donnerte es. Rijan schüttelte sich. Das klang verdammt nah. Sie sollte wirklich machen, dass sie von hier weg kam. Doch noch während sie sich das überlegte, schlug augenblicklich in ihrer unmittelbaren Nähe ein Blitz ein. Rijan schrie auf und sah gerade noch wie der riesige Baum langsam aber sicher in ihre Richtung kippte. Sämtliche Schutzengel dieser Erde mussten wohl über sie wachen, denn trotz des matschigen Untergrundes schaffte Rijan es zur Seite zu springen und sich so davor zu bewahren erschlagen zu werden. Der Baum fiel mit einem lauten Knall auf den Boden. Rijan setzte sich auf und begutachtete den Schaden. Sie war von oben bis unten mit Matsch verschmiert, aber immerhin war ihr nichts geschehen. Entschieden stand sie auf, es wurde Zeit von hier zu verschwinden. Wieder hörte sie einen Blitz einschlagen. Ängstlich sah sie sich um. Sie hörte einen tierischen Laut und dann tauchte auch schon aus der Dunkelheit ein großer Vogel auf. Rijan war dermaßen überrascht, dass sie erschrocken rückwärts ging und prompt über eine freiliegende Wurzel fiel. Hatten zuvor noch all ihre Reflexe funktioniert, versagten sie nun vollkommen. Rijan konnte nicht verhindern, dass sie das Gleichgewicht verlor und rückwärts nach hinten kippte. Sie versuchte sich mit den Armen abzustützen, doch das letzte was sie sehr deutlich fühlte, war wie ihr Hinterkopf auf einen Stein oder etwas ähnlich hartem aufschlug. Und dann wurde alles schwarz. Ihr Kopf schmerzte ganz fürchterlich. Beinahe glaubte sie er würde zerspringen. Rijan hieß die Dunkelheit herzlich willkommen. Licht würde ihr garantiert Schmerzen bereiten. Es dauerte bis sie sich erinnerte, was geschehen war. Richtig, sie war mit dem Kopf aufgeschlagen. Immer noch konnte sie das Donnern hören. Auch den Regen nahm sie nach wie vor war. Doch etwas war anders als zuvor. Sie fühlte kein Wasser auf sie fallen. Feuchtigkeit umgab sie, das stimmte, aber keine Nässe mehr. Vorsichtig tastete sie mit ihrer Hand den Boden ab. Irrte sie sich oder war das fester Boden? Harter, kalter Stein um genau zu sein. Seltsam, sollte sie nicht auf sumpfigen Grund liegen? Rijan versuchte sich genauer zu erinnern, aber das bereitete ihr zugleich Kopfschmerzen. Na wunderbar, dachte sie frustriert. Vorerst war sie wohl außer Gefecht gesetzt. Sie hatte aber keine Zeit zu verlieren. Entschieden setzte sie sich auf. Alles um sie herum begann sich zu drehen. Übelkeit stieg in ihr auf. Sie musste fester aufgeschlagen sein, als ursprünglich angenommen. Rijan weigerte sich zu kapitulieren. Verdammt, sie war schon mit wesentlich schwierigeren Situationen fertig geworden. So eine Gehirnerschütterung würde sie nicht umhauen. Vorsichtig tastete sie sich an der Wand der Höhle entlang. Sie würgte heftig, ihre Augen verweigerten ihr den Dienst. Alles begann zu verschwimmen. "Chikuso.", fluchte sie mit erstickter Stimme. Sie fühlte wie ihre Beine kurz einknickten. Doch auch davon würde sie sich nicht aufhalten lassen. Mühsam schaffte sie es die Höhle zu verlassen. Gleisend helles Licht strahlte ihr entgegen. Ihre Übelkeit verstärkte sich. Sie hielt sich krampfhaft an den Felsvorsprüngen fest. Rijan versuchte etwas zu erkennen, doch es verschwamm alles in hellem Licht. Sie kämpfte sich weiter und bemerkte nur flüchtig, dass der Weg hier draußen verdammt eng war. Wieder fragte sie sich, wie zum Teufel sie hierher gekommen war. Einen Moment glaubte sie ein Geräusch wahrzunehmen, doch in ihrem momentanen Zustand konnte sie sich das auch sehr gut eingebildet haben. Ihr Fuß trat plötzlich ins Leere. Sie taumelte zurück und presste sich flach gegen die Felswand. Etwas schnitt ihr in die Wange. Sie keuchte auf und bemühte sich nach Kräften nicht zusammenzusacken. Das würde ihr gerade noch fehlen. Sie konnte nicht sehen wie hoch sie hier war. Doch die Luft fühlte sich anders an. Rijan schloss die Augen und hatte das Gefühl nicht mehr zu wissen, wo oben und unten war, also öffnete sie sie wieder und kämpfte erneut gegen die Übelkeit an. Nun, stand sie hier also. Es gab für sie kein vor und kein zurück mehr. Das konnte ja heiter werden. Doch dann nahm sie eine Bewegung neben sich war. Und diesmal war das keine Einbildung. Ein gefluchtes "Baka!" drang zu ihr durch. Rijan glaubte nun endgültig, den Verstand zu verlieren. Sie ließ los und sackte geradewegs in sich zusammen. Sie fühlte noch wie sich ein Arm um sie schlang und ihr Körper gegen einen Anderen gepresst wurde. Rijan öffnete ihre Augen einen Spalt breit. Es war vollkommen unnötig das zu tun, denn sie wusste auch so, in wesen Arm sie lag. Wer sie hier gerade rettete. Sie blickte in ein ihr sehr vertrautes Gesicht. Sicher, er war ein Dämon, doch gerade im Moment, mit einem nicht ganz funktionierenden Verstand, wirkte Sesshoumaru mit seinem weißen Gewand wie genau jener Prinz, den sich alle kleinen Mädchen einst herbeigesehnt hatten. Das entlockte ihr ein albernes Kichern. Rijan schloss die Augen wieder, schlang ihre Arme fest um seinen Nacken und barg ihr Gesicht in seinem weichen Fell. Für einen Moment schien er zu verharren, doch dann fühlte Rijan wie er sie sicheren Griffes in die Höhle zurückbrachte. Dort angekommen hielt er wieder inne. Rijan brauchte eine Weile bis sie begriff, dass er wohl darauf wartete, dass sie ihn losließ. Selbst in ihrem jetzigen Zustand fühlte sie wie sie heftig errötete. Sesshoumaru sagte etwas, dass sich ihrer Auffassung entzog. Sie seufzte also nur und ließ sich wieder auf dem Boden nieder. Als sie endlich wieder flachlag, entspannte sich zuerst ihr Kopf und schließlich auch ihr Magen. Das war ein sehr angenehmes Gefühl. "Arigato.", murmelte sie mittlerweile leicht schläfrig. Doch sie wollte noch nicht schlafen. Sie hatte ihn aus einem bestimmten Grund gesucht. Die Wahrscheinlichkeit, dass er am nächsten Morgen wieder verschwunden war, war einfach zu groß, als das sie nun schweigen konnte. "Sesshoumaru?", fragte sie deshalb in die Dunkelheit hinein. "Nani?" Die Verärgerung war ihm deutlich anzuhören. "Die Dämonen ..." Sie brach ab. In ihrem Kopf überschlugen sich plötzlich alle Gedanken. Sie musste erst einmal Ordnung dort hineinbringen. Schließlich sprach sie weiter. "Sie sind alle verschwunden." "Und weiter?" Offenbar war ihm das wirklich nicht neu. Nun, das hätte sie auch sehr überrascht. "Weißt du warum das so ist?" Schweigen legte sich über die Höhle. Sie fragte sich, ob er gegangen war, denn kein Geräusch drang mehr zu ihr durch. Und doch fühlte sie dass er hier war. Wie konnte es sein, dass sie allein seine Anwesenheit plötzlich wahrnehmen konnte. "Hai!", meinte er schließlich und das Gefühl verließ sie. Sie war allein. Und das war nun wirklich nichts Neues für sie. Rijan erwachte mit einem erstickten Schrei. Fahrig fuhr sie sich mit den Fingern durch ihr verworrenes Haar. Ihr Atem ging viel zu schnell, ihre Haut war verschwitzt. Ein Albtraum, nur ein Albtraum. Das musste sie sich nur oft genug sagen. Doch das beklemmende Gefühl des Traumes, ließ sich einfach nicht abschütteln. Was war es gewesen, dass sie hatte aufwachen lassen? Sie wusste es nicht mehr. Der Traum war nicht mehr greifbar. Rijan stellte erleichtert fest, dass sie sich besser fühlte. Die Übelkeit blieb aus. Das Kopfweh hatte nachgelassen. Langsam stand sie auf und machte ein paar unsichere Schritte. Frische Luft. Das war es was sie nun brauchte. Sie verließ die Höhle und atmete tief durch. Das tut gut. Sie blickte sich um. Es war zu dunkel um wirklich etwas zu erkennen. Ihr Blick blieb an einem ihr wohl vertrauten Dämon hängen. Er sah sie nicht an, starrte statt dessen in die Dunkelheit. Zuerst dachte sie er würde sich konzentrieren um Gefahr auszumachen, doch dann sah sie wie angespannt er wirklich war. Sein Kopf wandte sich langsam ihr zu. "Baka! Warum seid ihr Menschen immer so unvernünftig?" Die Explosion kam unerwartet und sie wich erschrocken einen Schritt zurück. Natürlich konnte es nur Rijan passieren, dass sie dabei vergaß, wie dicht sie dem Abgrund bereits gewesen war. Sie trat erneut ins Leere und ruderte heftig mit den Armen um ihr Gleichgewicht nicht zu verlieren. Sesshoumaru stieß eine undeutliche Verwünschung aus, griff unsanft nach ihr und beförderte sie zurück auf den festen Boden. Ohne weiter auf ihre Wünsche einzugehen, packte er ihr Handgelenk und zog sie schnellen Schrittes zurück in die Höhle. Drinnen blieb er stehen, versetzte ihr einen Stoß und wollte wieder gehen. Rijan landete unsanft auf ihrem Hintern. Missmutig sah sie ihm nach. "Für jemanden, der gerade zum zweiten Mal mein Leben gerettet, benimmst du dich sehr unfreundlich.", erklärte sie verärgert. "Dritten Mal.", verbesserte Sesshoumaru sie. Rijan sah ihn mit großen Augen an. Hatte er eben wirklich zugegeben, ihr Leben gerettet zu haben? "Bitte?", hakte sie verwirrt nach. "Ich habe dir nicht dein Leben gerettet. Du standest lediglich in meinem Weg.", erklärte er hochmütig. Immerhin war er stehen geblieben. "Ach wirklich? Und wie bitte schön kann ich dir im Weg stehen, wenn ich einen Abhang hinunterstürze?" Sie zog eine Augenbraue hoch und war wirklich auf seine Antwort gespannt. Als jedoch keine kam, fuhr sie fort: "Wolltest du vielleicht vor mir springen?" Sesshoumaru gab einen schnaubenden Laut von sich und wollte wieder die Höhle verlassen. "Arigato.", rief sie ihm nach. Sesshoumaru wirbelte herum und sah sie aus finsteren Augen an. Offensichtlich wollte er sie einschüchtern, doch zu Rijans Überraschung gelang ihm das nicht. "Für einen Dämon reagierst du momentan ziemlich emotional.", stellte sie trocken fest. Rijan entdeckte, dass es ihr durchaus Spaß machte, ihn aus der Reserve zu locken. Und noch viel faszinierender war, dass sie das auch schaffte. Er knurrte leise. "Dämonen haben keine Gefühle." Rijan stand auf und klopfte sich den Staub von ihrem Hosenboden. "Gefühle sind kein Vorrecht von Menschen. Du kannst hassen. Das ist auch ein Gefühl." Sesshoumarus Mine wurde wieder so gelassen wie eh und je. "Ich hasse nicht." "Doch du hasst Menschen." Er schüttelte seinen Kopf. "Ich hasse keine Menschen. Sie sind mir lediglich egal." Langsam ging sie auf ihn zu und blieb schließlich vor ihm stehen. "Es war dir aber offensichtlich nicht egal, ob ich sterbe oder nicht." Sesshoumaru schüttelte nur seinen Kopf, drehte sich um und verließ die Höhle. Rijan folgte ihm. "Ich glaube ich habe keine Antwort bekommen. Wie konnte ich dir im Weg sein, wenn ich hier drohte herunterzufallen." "Du hättest geschrieen und das hätte mich gestört.", erklärte er unwillig. Rijan lachte nur. "Du hast doch Gefühle.", stellte sie belustigt fest. Vermutlich sollte sie sich nicht über ihn lustig machen. Nach wie vor war Sesshoumaru ein Dämon und nach wie vor konnte er sie jederzeit hier herunter stoßen. Dennoch wusste sie irgendwie, dass er es nicht tun würde. "Dein Vater war doch auch ein mächtiger Dämon, oder?" Sesshoumaru antwortete nicht. Rijan jedoch wollte nicht locker lassen. "Wenn mich dein Bruder richtig informiert hat, muss dein Vater wohl eine Menschenfrau geliebt haben." Für den Bruchteil eines Momentes schoss Blut in Sesshoumarus Augen. Doch es verschwand gleich wieder. "Mein Vater war alt und offensichtlich schwachsinnig." Das war auch eine Art die Dinge zu sehen. Rijan beschloss das Thema ruhen zu lassen. Es gab wichtigeres zu besprechen. "Du weißt, dass die anderen Dämonen beschlossen haben, dich aus dem Weg zu räumen." Er sah sie kurz an, sagte aber nichts dazu. Wut erwachte nun in Rijan. Sie war vollkommen irrational und doch konnte sie sie nicht verhindern. "Warum zum Teufel, versteckst du dich dann nicht? Bist du lebensmüde?" Sie blickte den Abhang hinunter. "Nun, vielleicht wolltest du ja wirklich springen." Ein Knurren kam zur Antwort. Ja, sicher. Das hatte sie auch nicht angenommen. Aber er machte sie wütend. Wie konnte er hier so unbeteiligt herumstehen, wenn doch offensichtlich gerade sein Todesurteil besiegelt wurde. "Ich glaube du verstehst nicht, was hier gerade geschieht.", setzte Rijan von neuem an. Sesshoumaru unterbrach sie mit einer Handbewegung. "Du bist eine Dämonenjägerin, oder?" Rijan nickte. "Deine Aufgabe ist es mich zu töten. Warum also sorgst du dich um mein Leben?" Rijan schwieg. Warum eigentlich? Nun, sie hätte gerne behauptet, es läge nur daran, dass sie eine derartige Aktion unfair fand. Doch wenn sie ehrlich war, hatte sie auch sehr viele Dämonen auf nicht gerade faire Art vernichtet. Es sollte ihr wirklich egal sein, was aus diesem einen Dämon wurde. Es konnte ihr auch egal sein. Doch die einfache Wahrheit war, dass es ihr eben nicht egal war. Sie sah ihn an. Bemerkte wie er ihr Gesicht musterte. "Sag mir erst, warum du dich nicht in Sicherheit bringst.", verlangte sie. Sie wusste selbst, dass dies ein miserables Ablenkungsmanöver war. "Wozu? Ich weiß was geschehen wird. Es macht keinen Sinn sich zu verstecken. Das tut nur ihr Menschen. Es ist das Gesetz der Natur, Rijan, dass nur die Stärkeren überleben. Dagegen anzugehen ist Unsinn." Rijan wurde schwer ums Herz, als ihr klar wurde, dass Sesshoumaru wohl hoch erhobenen Hauptes zu seiner eigenen Hinrichtung gehen würde. Und noch etwas anderes wurde ihr klar. Er hatte Recht. Er war ein Dämon. Sehr viele andere Dämonen hatten beschlossen ihn zu vernichten. Es gab keinen sicheren Ort für ihn. Weglaufen war nichts, dass zu ihrem Sesshoumaru passte. Ihrem? Rijan wurde zusehends verwirrter. "Menschen.", meinte er kopfschüttelnd und ging ein paar Schritte weiter. Rijan stand nach wie vor da und starrte auf seinen Rücken. "Ich werde das nicht zulassen.", erklärte sie schließlich entschieden. Er drehte leicht seinen Kopf. Sie konnte die Zeichen auf seiner Wange erkennen. "Und wie willst du das verhindern. Es gibt hier keinen Platz für dich, Rijan. Geh nach Hause." Sie sah wie er weiter ging. Entschlossen folgte sie ihm. Sie würde diesen verflixten Dämon zur Vernunft bringen. Wie sie das tun wollte, wusste sie freilich nicht. Auch wusste sie nicht, wie sie eine Horde Dämonen von ihren Plänen abhalten sollte. Und dennoch unversucht würde sie nichts lassen. Doch das war alles bevor er erneut sprach. "Stopp!", sagte er gebieterisch. Rijan sah ihn perplex an. Was glaubte er eigentlich, wer er war? Was glaubte er, wer sie war? Er konnte mit ihr nicht wie mit einem Hund sprechen. War er wirklich der Meinung, er müsste nur Stopp sagen und schon würde sie anhalten? Ärger wallte erneut in ihr auf. Doch es war Wut auf sie selbst. Denn noch während sie sich über dieses eine Wort aufregte, bemerkte sie wie sie tatsächlich angehalten hatte. "Du gehst jetzt auf der Stelle nach Hause.", sagte er bestimmt. Rijan sah ihn ungläubig an. Er konnte ihr nichts befehlen. Doch dann flackerte mörderische Wut in seinen Augen auf. Er packte sie am Hals und grub seine Klauen in ihre Haut. Nicht tief, aber doch so, dass sie anfing zu Bluten. Seine Augen hielten ihren Blick gefangen. "Geh nach Hause!", erklärte er mit Nachdruck. Dann ließ er sie los. Rijan war so schockiert, dass sie mutlos auf den Boden sank. Sie saß im Staub und fasste sich an den Hals. Blut floss über ihre Finger. Aus großen Augen sah sie ihm nach. "Verschwinde! Das ist kein Ort für kleine Mädchen, Rin." Damit sprang er elegant in die Luft und verschwand. Rijan jedoch starrte blicklos ins Leere. Blut floss ihren Hals entlang. Sie schmeckte ihr eigenes Blut, als sie ihren Mund mit ihren Fingern berührte. Doch das alles nahm sie kaum wahr. In ihrem Kopf hallte nur immer wieder ein Name nach: RIN! Fortsetzung folgt. Bin eigentlich Recht zufrieden damit. Freut mich vor allem, dass Sess mal kurz wütend werden darf. Auch ein Dämon darf das :) Und wenn man es mit einem so unvernünftigen Wesen wie Rijan zutun hat, kann man das sogar verstehen Wie immer freu ich mich über Kommis, bis zum nächsten Part. ICh denke, dass ich am WE wieder hochlade. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)