Geliebter Dämon von Rogue37 ================================================================================ Kapitel 1: Der Fluch des Weglaufens ----------------------------------- Okay, diese Idee überfiel mich heute Nacht und ließ mich den ganzen Tag über nicht mehr los. Also hab ich mich hingesetzt und angefangen. Ich denke für die ersten Worte recht gut. Freu mich schon voll drauf, die Geschichte weiterzuspinnen. Das einzige japanische Worte dürfte eigentlich chikuso also verdammt sein. Na ja, ihr wisst ja, ich mag das Wort halt irgendwie. Viel Spaß beim lesen: Eine junge Frau ging langsam durch den Wald. Sie blickte zum Himmel. Schon lange war er nicht mehr so klar gewesen. Ein Seufzer kam tief aus ihr heraus. Irgendwo in der Nähe hörte sie Vögel zwitschern. Wasser rauschte nicht weit von ihr. Sie gestattete sich selten, die Schönheit dieser Erde in sich aufzunehmen. Doch dieser Moment schien wie geschaffen für einen Augenblick der Ruhe. Sie atmete tief ein. Beinahe konnte sie fühlen, wie sich ihre Lunge bis in die kleinsten Ecken mit Luft füllte. Es raschelte in einem Gebüsch. Misstrauen überschattete ihre schönen braunen Augen. Beinahe automatisch wanderte ihre rechte Hand zu dem Schwertgriff an ihrem Gürtel. Das Geräusch näherte. Die junge Frau war kurz davor ihr Schwert zu ziehen, da erschien ihr Besucher auch schon. Einen Moment verharrte sie, doch dann brach sie lautes Gelächter aus. Lange hatte sie schon nicht mehr gelacht. "Hoppel weiter kleiner Hase. Das ist kein sicherer Ort für dich." Und der Hase hüpfte wirklich weiter. Das Lächeln blieb auf ihrem Gesicht, während sie weiter zu einem kleinen See ging. Als sie dort ankam, blieb sie wieder kurz stehen. Dieser Ort wirkte so friedlich. Sie wünschte sich, diesen Frieden auch in ihr endlich zu finden. Doch das würde nicht geschehen, ehe sie ihren Auftrag erledigt hatte. Sie ging langsam zum Rande des Sees. Dort kniete sie sich nieder und blickte eine Weile schweigend auf ihr Spiegelbild. Für einen kurzen Moment glaubte sie das junge Mädchen, welches sie einst gewesen war, wieder zu sehen. Es lächelte ihr entgegen. Diese Augen nahmen sie gefangen. So voller Leben und Freude. Kummer schien dem Mädchen fremd zu sein. Sie sah wie es auf der Wiese tanzte und Sehnsucht erwachte in ihr. Es war Jahre her, dass sie dieses Mädchen gewesen war. Heute war sie sich nicht einmal mehr sicher, ob sie nun nicht ein vollkommen anderer Mensch war. Es fiel ihr schwer sich vorzustellen, einmal so glücklich gewesen zu sein. Verbittert schüttelte sie ihren Kopf und starrte ihr jetziges Bild an. Diese Augen vermochten sie nicht zu fesseln. Vielmehr ängstigte dieser Blick sie. So voller Bitterkeit und Hass. So furchtbar einsam. Sie streckte die Hand aus und verwischte somit das Bild. Wieder hörte sie etwas im Gebüsch rascheln. Abrupt drehte sie sich um und versuchte etwas zu erkennen. "Beruhige dich.", murmelte sie. "Das ist vermutlich nur wieder ein Hase." Also blieb sie in der Hocke und starrte auf das Rascheln. Das Gebüsch teilte sich etwas und heraus kam diesmal kein Hase. Die Augen der jungen Frau wurden größer, als sie den Neuankömmling erkannte. Sie war unfähig sich zu bewegen. "Jaken-sama." Lautlos formten ihre Lippen diesen Namen. Er war ein Schatten ihrer Vergangenheit. Wie lange war es her, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte? Sieben Jahre. Die Antwort kam schneller, als ihr lieb war. Benommen starrte sie ihren einstigen Begleiter an. Jaken. Er hatte sich nicht wirklich verändert. Sie wusste nicht viel über ihn. Weder konnte sie sagen, was für ein Lebewesen er war, noch konnte sie schätzen wie alt er wohl war. Schon als sie ein Kind war hatte er genauso ausgesehen wie jetzt. Klein, grün, mit riesigen gelben Glubschaugen. Vermutlich trug er auch immer noch das gleiche Gewand. Als er sie entdeckte, hielt sie unbeabsichtigt die Luft an. Doch sein Gesicht zeigte kein Zeichen des Erkennens. Es versetzte ihr einen kleinen Stich. Immerhin hatte er immer sehr viel Zeit mit ihr verbracht. Einmal mehr wurde ihr dadurch klar, wie sehr sie sich seit damals verändert hatte. Sie stand auf und überragte ihn dadurch um einiges. Er musterte sie noch einmal, entschied dann aber, dass sie nicht von größerem Interesse sei. Es dauerte eine Weile, bis ihr bewusst wurde, wer in nicht all zu ferner Zukunft ebenfalls hier auftauchen würde. Jaken kundschaftete immer die Gegend für seinen Herrn aus. Gefühle wallten in ihr auf. Gefühle, die sie sehr lange zurückgehalten hatte. Und dann ergriff unerwartete Panik von ihr Besitz. Sie war noch nicht so weit, ihn wieder zu sehen. Nicht jetzt, nicht hier. Sie hatte den Ort bestimmen wollen. Sie hörte einen Ast knacken und die Panik nahm zu. So oft hatte sie an diesen Moment gedacht. Doch wie sie nun feststellte, war sie noch nicht so weit. Und so tat sie das einzige, was sie tun konnte. Sie rannte davon. Die Ironie daran blieb selbst ihr nicht verborgen. Sieben Jahre war es her, dass ein Mädchen namens Rin von der einzigen Familie, die sie je gehabt hatte, genauso überstürzt und voller Panik weggelaufen war. Sieben Jahre waren seither ins Land gegangen. Jahre, in denen sie ein vollkommen neuer Mensch geworden war. Sie hatte gedacht, stärker zu sein. Anscheinend hatte sie sich geirrt. Warum sonst rannte Rin genau wie damals einfach davon? Vollkommen außer Atem hielt Rin Minuten später inne. Die Hände auf den Beinen abgestützt und den Oberkörper leicht nach vorne gekippt stand sie da und japste nach Luft. Wut machte sich in ihr breit. "Chikuso!", fluchte sie. Sie war eine erwachsene Frau. Sie konnte für sich selbst sorgen. Warum brachte sie dann allein ein knackender Ast derartig aus der Fassung? Das war doch einfach nicht gerecht. Als sie sich wieder beruhigt hatte, richtete sie sich wieder auf und ging langsam weiter. In ihren Gedanken war sie meilenweit weg. Jaken wieder zu sehen, hatte Erinnerungen in ihr wachgerufen. Längst vergessen geglaubte Erinnerungen. Offensichtlich existierte das kleine Mädchen in ihr doch noch, denn ein Teil von ihr hatte sich gefreut. Dieser Teil hatte laut jubeln wollen und diesen komischen Kauz in die Arme schließen wollen. Diese Gefühle hatten sie überrascht. Mehr noch, sie hatten sie geängstigt. Denn wenn dem so war, dann lebte auch noch das kleine Mädchen, dass einst zu jemandem aufgesehen hatte. Das kleine Mädchen, dass Sesshoumaru für einen Helden gehalten hatte. Und wenn dem so war, wie sollte sie dann ihre Pflicht tun? Ein schmerzhafter Zusammenstoß ließ sie aus ihren Gedanken aufschrecken. Sie wich zurück und blickte auf. Wieder weiteten sich ihre Augen. Das konnte doch nicht sein. Und doch stand keinen Meter von ihr entfernt, der Grund für ihre übereilte Flucht. Sesshoumaru wie er leibt und lebte. Energisch bekämpfte sie den kindischen Wunsch ihn zu umarmen. Gerade noch hatte sie allein wegen der Aussicht ihn wieder zu sehen Panik ergriffen, nun, keine fünf Minuten später überfielen sie Gefühle, die weit von Panik entfernt waren. Goldene Augen waren auf sie gerichtet. Hochnäsig sah er aus. Kalt und ohne jegliche Gefühlsregung. Jeder Faser seines Körpers strahlte die Verachtung aus, die er Menschen gegenüber hatte. Und weil dies so war, beachtete er sie auch nicht länger. Ein kurzer Blick und schon ging er einfach an ihr vorbei. Als wäre sie nichts. Bestürzt sah sie ihm nach. Er hatte sie nicht erkannt? So sehr hatte sie sich auch wieder nicht verändert. Und doch, dachte sie bitter, ist es nur logisch. Er hat dich nie wirklich beachtet geschweige den betrachtet. "Ihr seid Sesshoumaru.", stellte sie zu ihrer eigenen Verwunderung fest. Sie hatte nicht mit ihm sprechen wollen. Er blieb stehen, machte sich aber nicht die Mühe sich umzudrehen. "Ich habe von Euch gehört." Das war nicht wirklich gelogen. Rin betrachtete den großen Mann vor ihr. War er überhaupt ein Mann? Rin kannte die Antwort darauf nicht. Für sie jedenfalls sah er wie einer aus. Er war groß. Selbst heute, wo sie selbst erwachsen war, war er immer noch groß. Sie hatte nicht damit gerechnet. Sein langes silbernes Haar reichte bis zu seinen Kniekehlen. Schönes Haar. Haar um das jede Frau ihn beneiden würde. Über seine Schulter war immer noch ein Stück Fell geschwungen. Das einzige Zeichen, dass von hinten vermuten ließ, dass er ein Dämon war. Und das brachte die Sache auf den Punkt. Er war ein Dämon und sie war eine Dämonenjägerin. "Sesshoumaru-sama?" Jakens Stimme hallte durch die Luft. Das Gebüsch raschelte erneut. Sein Blick wanderte zu einem kleinen Strauch. Jaken trat hervor. Freude zeichnete sich auf seinem Blick ab. Wie konnte er sich so freuen? Sesshoumaru hatte sich nie etwas aus Jaken gemacht. Das musste dieser doch wissen. "Ah, Sesshoumaru-sama. Ich habe einen netten kleinen ..." Weiter kam der kleine grüne Gnom nicht. "Jaken?" Es war das erste Wort, dass Sesshoumaru sprach. Seine Stimme war tief, respekteinflössend und doch irgendwie hypnotisierend. "Ja, Sesshoumaru-sama?" Erwartungsvoll sah Jaken ihn an. "Kümmere dich darum." Das war alles. Sesshoumaru verschwand genauso schnell wie er gekommen war. Rin stand noch immer wie gelähmt da. Kümmere dich darum! Das war alles. Sie hatte sich ihre erste Begegnung anders vorgestellt. Um genau zu sein, hatte sie darauf gehofft ihm ein Messer in den Bauch rammen zu können. "Was wolltet Ihr von Sesshoumaru-sama?", fragte Jaken misstrauisch. Seine Waffe war auf sie gerichtet. Er benutzte noch immer einen langen Stab, der Feuer speien konnte. "Seinen Tod.", gestand Rin ohne zu zögern. Jaken lachte. "Ihr seid ein Mensch. Nichts weiter. Sesshoumaru zu töten liegt außerhalb Eurer Möglichkeiten." Rin sah ihren einstigen Begleiter an. "Lasst es doch darauf ankommen?" Jaken schüttelte seinen Kopf. "Wie ist Euer Name? Ich will wissen, wenn ich getötet habe." Rin lächelte. Sie wusste, was er tun würde. Er konnte sie nicht töten. "Mein Name ist Riii..." Plötzlich wollte sie ihm nicht sagen, wer sie war. Sie wollte dieses Mädchen, dass einst so fröhlich gewesen war, für immer begraben. "..jan.", schloss sie. "Rijan.", er wiederholte den Namen, zuckte dann jedoch mit den Schultern. Jaken hielt seinen Stab von sich und ließ das Feuerinferno eröffnen. Schließlich beendete er es wieder. Er drehte sich nach Sesshoumaru um und schrie dann auf. "Sesshoumaru-sama, wartet auf mich." Und schon rannte er ihm hinterher. Rin indessen saß geduckt in einem Gebüsch und sah zu wie Jaken davon rannte. Nur ein Mensch, hm? Nun, sie würden sich noch wundern, was ein Mensch alles bewirken konnte. Sie hatte einen Schwur abgelegt. Sesshoumaru würde sterben. Vorher würde sie nicht ruhen. Ja, ja, das war es mal für den Anfang. Eine Story über Rin und Sess. Ich krieg mich echt bald nicht mehr ein. Was man da alles schreiben kann. Hoffe, dass sich wieder ein paar liebe Leutchens an Kommis versuchen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)