Kill this Killing Man II von Kalea (Höhen und Tiefen) ================================================================================ Kapitel 202: Ein Sieg und ... ----------------------------- 202) Ein Sieg und ... Augenblicklich verkroch sich der Kleine hinter Dean. Rachel starrte mit vor Angst geweiteten Augen auf den Schrank. „Was ist das?“, wisperte sie. „Das Monster?“, fragte Sam eher rhetorisch und Dean nickte. „Ich dachte es wäre einfach eine Einbildung.“ „Diese Einbildung hat schon jede Menge Menschen aus der Stadt ins Krankenhaus gebracht. Es ist ein Wunder, dass noch niemand gestorben ist!“, stellte Sam ruhig fest. „Sie meinen, dass kommt von diesem Ding da drin?“ „Davon gehe ich aus. Alexanders Angst ist ihm nicht mehr genug. Es wird gieriger.“ „Oh mein Gott! Und ich habe ihm nicht geglaubt! Aber wie ist es da rein gekommen?“ „Ich vermute, dass Joel…“, begann Sam und schaute fragend zu ihr. Als sie nickte fuhr er fort. „Also Joel hat ihm immer wieder mit dem Monster im Schrank Angst gemacht. Vielleicht lebte wirklich eins da drin, doch es war eher harmlos. Alexander hatte Angst und dann sind auch noch ihre Eltern gestorben, nachdem er ihnen etwas erzählte, das ihm sein großer Bruder unter der Androhung, dass das Monster sie holen wird, verboten hatte. Das steigerte seine Angst weiter und das Monster wurde mächtiger.“ „Und was ist es?“ „Können wir das vielleicht klären, wenn wir es los sind?“, unterbrach Dean diese Fragestunde. Er wollte es erledigt haben, bevor es verschwand und sie morgen wiederkommen mussten. „Und wie?“ „Wir brauchen Salz!“, erneuerte Dean seine Forderung. „Ich hole es!“, sagte sie und verließ das Kinderzimmer. Auf der Treppe wäre sie fast gestolpert, so schnell versuchte sie die hinunter zu rennen. „Könnt ihr das Ding wirklich verjagen?“, fragte Alexander hoffnungsvoll und schaute zu Dean hoch. „Klar können wir das“, er warf einen Blick zu seinem Bruder und der nickte lächelnd. „Und du hilfst uns dabei.“ „Das kann ich nicht. Ich hab Angst!“ „Du schaffst das. Außerdem sind wir bei dir.“ „Und wenn es mir wehtun will?“ „Das werden wir nicht zulassen. Vertrau uns. Wir besiegen es und dann kannst du in Ruhe hier leben und schlafen und was ein kleiner Junge sonst noch in so einem Zimmer macht.“ Rachel war inzwischen wieder oben angekommen und hörte Deans letzte Worte. Ein Gedanke blitzte in ihrem Kopf auf, doch sie schob ihn beiseite. Jetzt galt es erst einmal ihrem kleinen Bruder zu helfen. „Das Salz“, sagte sie und reichte dem älteren Winchester die Packung. „Okay“, nickte Dean. Er untersuchte den Schrank und schüttelte den Kopf. „Wir müssen ihn wegrücken“, sagte er zu Sam. Als der nickte wandte er sich wieder an den Kleinen: „Wir müssen das Monster überlisten. Kannst du uns helfen, Alexander?“ „Wie?“ „Pass auf. Wir tun so, als ob deine Schwester den Schrank öffnen will und du willst, dass der zubleiben soll. Kannst du sie vom Öffnen abhalten?“ „Sie macht ihn aber nicht wirklich auf, oder?“ „Nein, noch bleibt er zu.“ „Okay?“ So ganz war der Junge noch nicht überzeugt. „Du schaffst das!“, sprach Sam ihm Mut zu. „Okay.“ „Gut, dann los!“, forderte Dean ihn auf und dirigierte seinen Bruder gleichzeitig mit einem Blick auf eine Seite des Schrankes. „Los geht´s“, forderte er den Jungen auf und der brüllte aus Leibeskräften: „Nein, nicht aufmachen! Ich will nicht das du den Schrank aufmachst und das Monster raus lässt!“ Die Winchesters hoben den Schrank währenddessen an und stellten ihn etwas von der Wand entfernt wieder ab. Hoffentlich verschwand das Monster jetzt nicht. „Super gemacht“, lobte Dean den Jungen lächelnd. Sam streute einen Kreis aus Salz um den Schrank. „So und jetzt verjagen wir das Ding ein für alle Mal“, grinste Dean und zwinkerte dem Jungen zu. „Und wie?“ „Das erkläre ich dir dann.“ Dean nahm die Schreibtischleuchte und schaltete sie an. So ganz war er mit ihrem Licht nicht zufrieden. „Gibt es noch was Helleres?“ „Wir haben einen Strahler in der Garage, aber ich weiß nicht, ob der funktioniert“, überlegte Rachel. „Können Sie den holen?“ Sie nickte und ging. „Bleib bei ihm“, forderte der ältere Winchester seinen kleinen Bruder auf und verließ das Zimmer ebenfalls. „Wo geht er hin?“, wollte Alexander leise wissen. „Er ist gleich wieder da“, erklärte Sam und stellte sich dieselbe Frage. Dean lief derweil durch das Haus und schaute in die Zimmer. Er suchte einen Kamin. Im Wohnzimmer wurde er fündig. Er nahm den eisernen Schürhaken, grinste kurz und suchte weiter. Ein zweiter wäre nicht schlecht. Und er fand ihn im Essbereich der Küche. Mit den beiden Schürhaken lief er wieder nach oben. „Für dich“, erklärte er, schon wieder grinsend, und drückte Sam einen in die Hand. Rachel kam kurz darauf mit einem zugestaubten Bauscheinwerfer ins Zimmer. „Ich weiß nicht, ob der noch funktioniert“, bekannte sie. „Dass sehen wir gleich.“ Dean nahm ihr den Scheinwerfer ab. Er legte seine Waffe nieder und begann ihn einer groben Reinigung zu unterziehen. Auch wenn er die Tulpa damals in Richardson, Texas mit Feuer besiegt hatte, hier war das wohl kaum eine Option. Schnell wischte er die Spinnweben beiseite und steckte den Stecker in die Dose. Der Scheinwerfer erwachte zum Leben und tauchte das Zimmer in gleißende Helligkeit. „Der funktioniert“, grinste er und drehte ihn zum Schrank. Sofort wurde das Rumpeln darin heftiger. „Hah!“, grinste Dean breit. Sie hatten das Monster und wenn sein Plan funktionierte, dann war es auch bald Geschichte! Er zog den Stecker wieder aus der Dose und trat zu dem Jungen. „Okay, jetzt kommt es auf dich an.“, begann er. „Du stellst dich hier her, hältst den Scheinwerfer genau auf den Schrank und sagst mit fester Stimme: „Ich will das du verschwindest und nie wieder kommst! Kannst du das?“ „Ich weiß nicht.“ Der Kleine schüttelte ängstlich den Kopf. Das Monster im Schrank kicherte leise. „Doch du kannst es!“, behauptete Dean. Er legte seine Hand auf Alex' Schulter, schaute ihm in die Augen und lächelte zuversichtlich. „Okay?“ zögerlich griff der Junge nach dem Scheinwerfer und stellte sich auf die angegebene Position. Rachel stöpselte den Stecker wieder in die Dose. „Und wenn es nicht geht?“, wisperte er leise. „Es wird gehen!“, erklärte Dean fest und schickte ein Stoßgebet gen Himmel, dass das auch wirklich stimmte. Alexander zögerte trotzdem. Er warf einen Blick zu dem anderen Winchester und erst als der auch nickte, schien er zu einem Entschluss zu kommen. Er atmete er tief durch, fasste den Scheinwerfer fester, schaute zu Dean und richtete ihn dann genau auf den Schrank. „Okay“, sagte er so ruhig, wie er nur konnte. Dean fasste den Schürhaken fester und trat in den Salzkreis. Er warf seinem Bruder einen fragenden Blick zu. Sam trat ebenfalls näher an den Schrank heran und erhob seine Waffe. „Dann los“, gab Dean das Kommando und umfasste den Griff der Schranktür, während Sam seine Hand um den Griff der anderen Tür schloss. „„Ich will, dass du verschwindest!“, begann Alexander noch etwas zögerlich und hob den Strahler etwas höher. Die Winchesters öffneten den Schrank gleichzeitig. Das Licht fiel hinein und erleuchtete auch die hinterste Eckte taghell. Das Monster kreischte. Rote Augen irrlichterten im Schrank hin und her. „Und ich will, dass du nie wieder kommst!“, erklärte der Junge mit fester Stimme. Noch einmal schrie das Monster auf und zerplatzte dann regelrecht. Die schemenhaften Schatten zerfielen und die Farben im Schrank wurden viel klarer. Die Winchester-Brüder atmeten erleichtert auf. „Es ist vorbei“, sagte Dean und strahlte seinen Bruder breit an. „Hast du es bezweifelt?“ „Nein!“ Rachel atmete hörbar aus. Sie lief zu ihrem Bruder, nahm ihm den Strahler aus der Hand und zog ihn in ihre Arme. „Es tut mir leid, dass ich dir nicht geglaubt habe. Es tut mir so leid“, flüsterte sie immer wieder. „Aber ich mache es wieder gut. Joel wird dich nie wieder ärgern“, versprach sie dem Kleinen. „Wir gehen dann mal“, meldete sich Sam zu Wort. Er legte den Schürhaken weg und wandte sich zur Tür. Rachel wandte ihren Kopf zu den Brüdern. „Danke“, wisperte sie ohne ihren Bruder loslassen zu wollen. Doch da drückte der Kleine sie weg. Er lief zu Dean. Der Winchester ging in die Hocke und wurde sofort von den Jungen umarmt. „Danke“, flüsterte er. „Ich hätte das alleine nie geschafft.“ „Kein Problem“, sagte Dean ruhig. „Jetzt weißt du ja wie es geht, wenn nochmal eins auftauchen sollte.“ In dem Moment hörten sie unten die Haustür zuschlagen. „Na warte“, grummelte Rachel und lief nach unten. Alexander und die Winchesters folgten ihr. Noch bevor die junge Frau etwas sagen konnte, sah der Teenager seinen kleinen Bruder und begann: „Brauchst du so viel Verstärkung, um in dein Zimmer zu gehen?“ Er schnaubte abschätzig und verdrehte genervt die Augen. „Bist du nicht langsam zu groß, um so ein Angsthase zu sein?“ „Hör auf deinen Bruder immer wieder zu ärgern“, fauchte Rachel ihn an. „Hast du deine Hausaufgaben fertig?“ „Ich geh ja schon“, motzte der größere der Jungs. „Und wenn du damit fertig bist, kannst du auch gleich anfangen deine Klamotten zu packen. Du wirst dein Zimmer mit Alexander tauschen!“, bestimmte Rachel. „Wieso sollte ich?“ „Vielleicht weil du auch mal mit dem Monster das Zimmer teilen willst?“ „Das werde ich ganz bestimmt nicht!“ „Aber den Kleinen ängstigen, das kannst du gut!“ Sie trat näher an ihrem Bruder heran. „Und wonach riechst du überhaupt? Alkohol? Gras? Sag mal hast du sie noch alle?“ Die Winchesters drückten sich an den Streithähnen vorbei. Das hier war das normale Leben in dem sie nichts mehr zu suchen hatten, denn es war nicht ihr normales Leben. „Das kann dir doch wohl egal sein. Du bist nicht meine Mutter!“ In diesem Augenblick rutschte Rachel die Hand aus. Das Klatschen ihrer Hand auf Joels Wange mischte sich mit dem Zuschlagen der Haustür. „Puh“, machte Sam und fragte auf dem Weg zum Impala: „Woher wusstest du, dass wir das Ding mit Licht vernichten konnten?“ „Wusste ich nicht.“ „Aber du ...“ Der jüngere Winchester war fassungslos. „Wenn es nicht funktioniert hätte ...“ „Hat es aber, Sammy“, lachte Dean. „Willst du den Abschluss unseres letzten Falles feiern?“, fragte Sam kaum dass sie im Impala saßen. „Ich weiß nicht“, begann Dean unschlüssig. „Jetzt sag nicht, dass du weiter jagen willst?“ So ganz konnte Sam seine Enttäuschung nicht verbergen. „Wenn du unbedingt feiern willst, komme ich mit“, lenkte Dean schnell ein. Diese Richtung der Diskussion missfiel ihm. „Nein, es ist nur ...“ Sam zuckte mit den Schultern. „Ich dachte es wäre ein Grund zum Feiern.“ „Ich glaube einfach nicht, dass wir nie wieder jagen gehen.“ „Du willst nicht aufhören!“ „Jetzt dreh mir bitte nicht die Worte im Mund um, Sammy.“ „Aber wenn du jetzt schon darüber nachdenkst wieder jagen zu wollen.“ „Darf ich dich daran erinnern was passierte, als ich mich wirklich darauf gefreut habe, aufzuhören?“ „Nein, du … Ich ...“, hilflos zuckte Sam erneut mit den Schultern und brach ab. Was sollte er darauf auch sagen. Er hatte sich einfach gefreut, dass sie endlich ausstiegen und jetzt schien sein Bruder das nicht zu wollen. Dean bremste ab, wendete und steuerte Harrys Bar an, an der sie gerade vorbeigefahren waren. „Trinken wir was und reden“, erklärte er sein Vorhaben auf Sams fragenden Blick hin. Sams Herz rutschte in seine Hose. Das wollte Dean nur, wenn er ihm etwas sagen musste, dass er auf keinen Fall so hören wollte. Geknickt stieg er aus und folgte seinem Bruder in die Bar. Die Motorräder, die auf dem Parkplatz herumstanden, trugen auch nicht gerade dazu bei, dass seine Stimmung besser wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)