Kill this Killing Man II von Kalea (Höhen und Tiefen) ================================================================================ Kapitel 71: Viele Fragen ------------------------ @ Vanilein - Ich liebe sie auch ;-)) Deshalb werde ich sie auch nicht so schnell aus meinen Fängen entlassen. LG Kalea 71) Viele Fragen Ein Klopfen riss die Brüder aus ihren Recherchen. „Wollte euch nur was zu essen bringen“, sagte Ellen und blickte entschuldigend. Sie hatte sich Sorgen um die Jungs gemacht. Sie schienen ihr beide nicht wirklich gefestigt zu sein, auch wenn Sam eigentlich keinen richtigen Anlass zur Sorge gab. Sie war sich trotzdem sicher, dass Deans Probleme auch ihn belasteten und so verteilte sie Kaffee, Kuchen und Salat. „Kommt nachher runter. Davon werdet ihr wohl kaum satt“, sagte sie noch und verließ das Zimmer wieder. Der Kuchen duftete verführerisch und, als hätte Deans Magen nur darauf gewartet, begann der zu knurren. Sam grinste, schob seinen und Deans Laptop beiseite und den Kuchenteller vor ihn. „Bevor du vom Stuhl fällst, oder schlimmer noch den Laptop aufisst ...“ Dean klappte die Seiten auf denen er gerade unterwegs war herunter und begann langsam zu essen. Mitten auf dem Desktop prangte ein Symbol, hinter dem sich ihr Stammbaum verbarg. Es schien ihn magisch anzuziehen. Er öffnete die Datei und ließ den Mauszeiger die einzelnen Zweige des Stammbaumes entlang gleiten, bis der Pfeil auf Sarah Carson stand. Er konnte noch immer nicht glauben, dass sie tatsächlich mit ihnen verwandt sein sollte. Wieder sah er ihre grünen Augen vor sich, die seinen so sehr glichen. Er sah die dicken, blonden Zöpfe und ihr Lachen. Und ganz automatisch wanderten seine Gedanken wieder zu den anderen Freunden aus dieser Zeit. Thomas, Jake und den alten Amos McGregor nicht zu vergessen. Bethanny, Caren, Impala und der Fleckenzwerg ... „Dean“, riss Sams Stimme ihn aus seinen Erinnerungen. Er zuckte zusammen. Sein Finger glitt über das Mauspad. „Was?“, maulte er ein wenig atemlos. „Du machst mir Angst!“ „Warum, ich ...“, begann er verwirrt. „Was ist mit dir? Es ist einfach nicht normal, dass du in einem lecker riechenden Stück Kuchen herumstocherst ohne ihn überhaupt zu essen!“ „Ich hab doch gegessen!“, versuchte er sich zu rechtfertigen. „Schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr. Dean du ... Ich mach mir einfach Sorgen. Du bist noch immer zu dünn, du siehst fertig aus. Ich denke, du brauchst Ruhe. Vielleicht sollten wir den Fall Fall sein lassen, bis du wieder auf dem Damm bist“, versuchte Sam zu erklären. „Ich kann Bobby anrufen oder ihn Ellen geben. Hier sind genug Jäger, die sich das anschauen könnten. Vielleicht ist es ja auch kein Fall.“ „Ich kann nicht! Wenn ich nichts zu tun habe ... Die Gedanken, diese Wut ... es zerreißt mich fast. Bitte Sammy, ich muss was haben, worauf ich mich konzentrieren kann“, bettelte er. „Aber darüber vergisst du scheinbar alles andere. Ich will doch nur dass es dir gut geht!“ Besorgt blickte er ihm in die Augen und versuchte darin zu lesen. „Dann lass uns weiter machen. Ich bin dir dankbar, dass du auf mich aufpasst, aber du musst mich nicht gleich wegschließen wollen, okay?“ „Ich will dich nicht wegschließen, ich will doch nur ...“ „Es ist gut, was du tust, Sammy.“ Wenig überzeugt schüttelte der den Kopf. „Du sagst mir, wenn dir was nicht gefällt und ich verspreche dir zu sagen, wenn es mir nicht gut geht“, schlug Dean vor. Skeptisch legte Sam den Kopf schief. Dean schnaufte. Das würde wohl schwerer werden als gedacht. „Ich hab in Samuels Tagebuch etwas gefunden.“ Er griff seinen Laptop und wollte ihn zu Sam drehen, als sein Blick auf die untere rechte Ecke fiel, in der der kleine Pfeil blinkte. Bislang hatte er die nicht beachtet, warum auch. Seine Brauen zogen sich zusammen, als er versuchte die Zahlen zu identifizieren. Sie sagten ihm nichts, aber aus Jux und Dollerei hatte Samuel die bestimmt nicht aufgeschrieben. Ob es Koordinaten waren? Er öffnete eine neue Seite des Internets und gab die Zahlen ein. Sams Miene wurde immer fragender. Ungeduldig rutschte er auf seinem Stuhl hin und her. Irgendetwas wollte Dean ihm scheinbar zeigen, doch dann hatte er wohl etwas anderes gefunden, was seine Aufmerksamkeit fesselte. Nur was? „Hah!“ Ein triumphierendes Grinsen zierte kurz Deans Gesicht, aber gleich darauf zogen sich seine Brauen wieder fragend zusammen. Er blickte auf. „Was hast du?“, wollte Sam auch sofort wissen und Dean drehte den Bildschirm zu ihm. Ein kleiner blinkender Pfeil zeigte auf ein Gewerbegebiet in Lansing, Michigan. „Und was soll da sein?“, wollte Sam wissen. Dean zuckte mit den Schultern, drehte den Rechner wieder zu sich und vergrößerte den Bildausschnitt. Das Haus, das sich aus dem Gewirr löste, schien eine heruntergekommene Lagerhalle zu sein. Eine Weile grübelte er noch über diesen Ort, bis Sam ihn aus seinen Gedanken riss. „Wir sollten uns das mal anschauen, wenn wir in der Nähe sind.“ Wieder nickte Dean nur. „Oder soll ich die Koordinaten an Bobby weitergeben?“ „Ich möchte nicht, dass er da alleine reingeht. Nicht jetzt, wo er …“ begann Dean und schüttelte den Kopf, als ihm klar wurde, was er da sagen wollte. „Die Koordinaten standen auch in dem Tagebuch. Keine Ahnung was das bedeuten soll. Vielleicht hat er da einen Lagerschuppen gemietet. Wir sollten es irgendwann mal prüfen.“ „Und was wolltest du mir zeigen?“, fragte Sam noch immer neugierig, denn das war es ja wohl nicht gewesen. Dean klappe die Karte herunter, ließ den Stammbaum wieder aufklappen und drehte den Rechner zu Sam. „Das ist ein Stammbaum“, stellte der Jüngere unnötigerweise fest und blickte fragend zu ihm. Er antwortete nicht. Sam sollte selbst sehen, wie tief sie in diesem ganzen Jägerleben steckten. Das Ganze hatte allerdings einen Haken. Jetzt standen beide Laptops vor Sam. Er rieb sich müde über die Augen und zog den Teller mit dem zermatschten Kuchen heran. Ohne Hast aß Dean ihn auf und spülte den Rest mit Kaffee hinunter. Und als hätte sich sein Magen durch dieses bisschen Essen auf seine eigentliche Aufgabe besonnen, knurrte der noch lauter. Er schnaufte leise, stand auf und streckte sich. Noch einmal rieb er sich die Augen. Kopfschmerzen hatten sich hinter seiner Stirn eingenistet. Wortlos nahm Dean ihr Geschirr und brachte es nach unten. „Setzt dich, ich bring dir gleich einen Teller“, sagte Ellen ohne ihn zu fragen, schließlich hatte der Junge immer Hunger! Er blickte sich um und entschied wieder nach oben zu gehen. Hier war es ihm zu voll und zu laut. Seine Kopfschmerzen nahmen zu. „Ellen ... kannst du für Sam auch ...“, begann er unsicher und deutete nach oben. Sie nickte. Ihr wäre es zwar lieber, wenn die Jungs hier unten wären, aber sie sah auch, dass es Dean nicht gut ging und er wohl wenig Wert auf weitere Gesellschaft legte. Sie drückte ihm ein Sixpack Bier in die Hand. „Nimm das schon mal mit, ich bringe euch gleich was zu essen“, sagte sie und nickte ihm aufmunternd zu. Er nickte nur und ging wieder nach oben. Hart ließ er sich auf seinen Stuhl fallen und öffnete eine Flasche. Sam blickte bei dem vertrauten Geräusch auf und musterte seinen Bruder besorgt. Noch bevor Dean den ersten Schluck nehmen konnte, nahm er ihm die Flasche weg. „Du solltest schlafen.“ Dean starrte ihn wütend an. Er hatte doch wohl mehr als klar gemacht, dass er arbeiten wollte, dass er arbeiten musste. Doch Sam ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Er stand auf, holte eine Aspirin und Wasser und reichte seinem Bruder beides. „Ich passe auf dich auf.“ Der Ältere schnaubte nur, griff aber trotzdem nach der Tablette. Warum sollte er Sam nicht glauben? Der hatte schließlich bewiesen, dass er auch mal der große Bruder sein konnte, oder? Dean spülte die Tablette gerade herunter, als Ellen das Zimmer mit einem vollen Tablett betrat. Schnell klappte Sam ihre Rechner zu, schob die Notizen zusammen und machte so auf dem Tisch Platz. Schweigend aßen sie und als Dean fertig war legte er die Gabel nieder und starrte vor sich hin. Sollte er wirklich ins Bett gehen und die ganze Arbeit schon wieder Sam überlassen? Das hatte er meistens aber jetzt wollte er seine Gedanken beschäftigen. „Geh ins Bett, ich komm klar“, sagte Sam ruhig. Dean schüttelte den Kopf und bereute diese Bewegung sofort. Das Aspirin hatte ihre Wirkung noch nicht entfaltet. „Ich mach noch ein Bisschen weiter und leg mich dann auch hin“, versuchte Sam seine Entscheidung zu forcieren. Und tatsächlich nickte Dean, erhob sich und verschwand im Bad, bevor er zu seinem Bett ging. Er ließ sich darauf fallen und war, entgegen seiner Befürchtungen fast sofort eingeschlafen. Sam nahm sich seinen Laptop und ließ sich auf seinem Bett nieder. So konnte er Deans Schlaf besser bewachen und versuchen weiterhin herauszufinden, ob es ein Fall für sie war oder nicht. Müde streckte sich Sam und versuchte die verspannten Schultern zu lockern. Frustriert klappte er seinen Rechner zu und stand auf. Es war schlimmer als die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Ohne weitere Angaben war es schlicht unmöglich herauszufinden, ob es andere Opfer gab. Er konnte ja schlecht alle Seniorenheime in seine Suche mit einschließen. Enttäuscht fuhr er sich durch die Haare. Dass Dean immer wieder unruhig geworden war und er mehr auf ihn achtete, als sich auf seine Suche zu konzentrieren, machte es auch nicht leichter. Vielleicht sollte er sich einfacheren Dingen zuwenden und erst einmal mehr über das Heim in Erfahrung bringen? Wieder hörte er, wie sich Dean in seinem Bett herum warf. Er legte den Rechner weg und rutschte zum Bettrand. Mit zwei Schritten war er neben seinem Bruder und legte ihm die Hand auf die Schulter. Er drückte etwas fester zu. „Dean?“, fragte er und versuchte ihn zu sich zu drehen. Fast sofort erwachte der Ältere, ließ sich auf den Rücken fallen und blinzelte verschlafen zu ihm hoch. Er hatte mal wieder von John geträumt, der sich mit Adam ein besseres leben suchen wollte und Sam und ihn allein zurück ließ. „Sammy?“, fragte Dean. Er setzte sich auf und rieb sich über das Gesicht. „Du hast schlecht geträumt.“ „Ich weiß. Hattest du wenigstens Erfolg bei der Suche?“ Sam schüttelte den Kopf. „Es ist zum Haare raufen. Ohne ein paar weitere Parameter finde ich alles und nichts! Ich müsste jeden Bewohner jedes Altersheimes prüfen und ...“ Er zuckte müde mit den Schultern. „Immerhin habe ich Einiges über das Heim in Erfahrung bringen können, oder auch nicht. Also es ist weder auf verfluchtem Grund erbaut worden oder auf einem Friedhof.“ „Also fischen wir weiterhin im Trüben?“ „Wir werden wohl nicht drum rum kommen, dahin zu fahren.“ „Hmpf“, schnaufte Dean noch immer wenig begeistert. Er streckte sich und stand auf. „Geh ins Bett, Sammy. Ich gehe noch die letzten Akten durch.“ „Du brauchst den Schlaf viel dringender als ich!“, protestierte der Jüngere. „Das soll unser letzter Fall werden. Danach kann ich mich ewig ausruhen“, konterte er prompt. „Du sollst dich nicht ewig ausruhen!“, schimpfte Sam, dem bei Deans Aussage das Herz in die Hose gerutscht war. Das klang verdammt nach sterben. Dabei waren sie bei ihrem Job doch jeden Tag in Gefahr. Gerade ihre letzten Fälle hatten ihm das wieder mehr als deutlich gemacht. „Ich ...“, begann der Jüngere und schüttelte dann den Kopf. „Wir gehen beide ins Bett. Morgen ist auch noch ein Tag und es ist mir zwar nicht Recht, wenn noch ein Mensch sterben würde, aber ich will das wir das Ganze überleben. Also werden wir jetzt beide schlafen!“, erklärte er schließlich und verschwand im Bad. Als er ins Zimmer zurückkam, stand Dean auf und ging auch noch einmal ins Bad. Sam starrte auf die Tür. Er nahm sich fest vor, dass sie nach diesem Fall in einen langen und wohlverdienten Urlaub fuhren, der das Konzert mit einschloss. Sein Bruder musste unbedingt aus diesem Leben raus, bevor doch noch ein Unglück passierte. Sie hatten es beide nicht verdient, wie ihr Dad zu enden! Erst als Dean sich wieder ins Bett gelegt hatte, machte auch er es sich bequemer und sank langsam in Morpheus Arme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)