Salvation von Electronic-Star ================================================================================ Kapitel 5: Reunion ------------------ A.N. Ok hier is das 5. chappy Salvation[(u] Chapter 5: Reunion Als der Fahrstuhl anhielt und sich das Kraftfeld um sie herum löste, nahm Lightning sofort ihre Gunblade zur Hand und ging ein paar Schritte vor. Hope folgte ihr sofort. Genau in dem Moment hörten sie eine Durchsage. Natürlich ging es dabei um sie. „In einer kurzfristig einberufenen Notstandskonferenz verkündete das Sanctum die Lokalisierung der flüchtigen l'Cie. Das Militär steht kurz vor der Ergreifung und trifft Vorbereitungen für eine öffentliche Hinrichtung.“ Dann sahen sie hoch zu einem mehrteiligen Bildschirm, an einem Gebäude und sahen Palumpolum aus der Luft. „Diese Bilder übertragen wir live aus Palumpolum, dem Ort des Geschehens.“, sagte die Stimme und dann tauchten sie beide plötzlich im Bild auf und es wurde an sie herangezoomt. Die beiden sahen in den Himmel und bemerkten jetzt erst die Flugschiffe, die zur Landung ansetzten. Und sofort kam auch ein ganzes Bataillon von PSICOM-Soldaten. Jetzt saßen sie in der Falle. „Das sind l'Cie. Zeigt keine Gnade. Betrachtet sie als Ziele, keine Menschen.“, befahl der Oberboss, den Lightning als Yaag Rosch erkannte. Sie sah wütend zu ihm auf. Dann fühlte Lightning, wie Hope gegen ihren Rücken stieß. Sie musste ihn unbedingt hier wegschaffen. Es war egal, ob sie dabei draufgehen wird, solange Hope in Sicherheit war. „Lauf. Ich werde sie beschäftigen.“ Sie hörte, wie er überrascht die Luft einzog und sich von ihr wegdrückte. „Aber...!“ „Du musst überleben.“, sagte sie endgültig und ließ ihre Gegner nicht aus den Augen. Lightning wollte in dem Moment loslegen, wenn er wegrennt, aber sie hörte nichts von ihm. Dann sah sie doch über ihre Schulter und sah ihn immer noch da stehen. „Worauf wartest du?“, zischte sie leise. „Ich lasse dich nicht zurück.“ „Wenn du nicht sofort gehst, werden wir beide draufgehen!“ Hope zuckte bei ihrem Tonfall und ihrem Blick zusammen, aber er machte keine Anstalten wegzurennen. „Verschwinde, Hope! Ich komme später nach.“, sagte sie, obwohl sie es selbst nicht glaubte. Sie wusste, dass sie es nie hier lebend raus schaffen würde. „Versprichst du's?“ Die Pinkhaarige schwieg einen Moment. „Versprochen.“ Dann hörte sie ihn endlich wegrennen. Bevor die Soldaten reagieren konnten, beschwor sie Odin herauf, der sofort einen Blitzsturm auf sie losschickte. Dank Hope hatte sie wieder genug Kraft, ihre Eidolon zu beschwören. Knapp die Hälfte der Soldaten wurde mit dieser Attacke besiegt, und wenn sie sich rein hing, könnte sie möglicherweise ihr Versprechen einhalten. Nun stürzte sie sich ebenfalls in den Kampf und schaltete dabei mit gezielten Schüssen einen Soldaten nach dem anderen aus. Odin und sie waren ein perfektes Team und so konnten sie wirklich alle Soldaten besiegen — der finale Schlag war ihr, mit ihrer ultimativen Attacke Zentatsuken, gegönnt. Dann schickte sie Odin weg und rannte in die Richtung, in die Hope gerannt war. Hoffentlich war ihm niemand gefolgt...Sie machte sich irgendwie große Sorgen um ihn. Dabei waren sie gar nicht mal so lange getrennt. Wenn sie ihn doch nur irgendwie kontaktieren könnte...Verdammt, wieso hatte sie nur Odin weggeschickt?! Jetzt würde ihre Kraft nicht mehr reichen, um ihn noch mal zu beschwören... Verdammt!, fluchte sie in Gedanken, als sie durch die Stadt rannte. Als sie dann sah, wie Soldaten auf Aero Bikes an ihr vorbeiflogen, war ihr klar, dass sie ihn schon gefunden hatten. Ohne weitere Zeit zu verschwenden, rannte sie ihnen nach. Dass sie dabei von weiteren Soldaten entdeckt wurde und sie sie aus dem Weg räumen musste, war in dem Moment ziemlich egal. Sie lief die Strecke so schnell entlang, dass sie irgendwann das Gefühl hatte, Blei an ihren Füßen zu haben. Schließlich erreichte sie ihr Ziel. Aber von Hope war keine Spur! Langsam schoss Panik in Lightning auf. Haben sie ihn erwischt? Getötet? Das könnte sie sich niemals verzeihen! Was sollte sie nur zu seinen Eltern sagen? Vor Frust hätte sie sich die Haare raufen können. Alles was sie hier sah war, wie PSICOM ein paar Leute zur Purgation schickten! Sie war den falschen Soldaten gefolgt! Sie hätte ihn nicht allein lassen dürfen...Es wäre ihre Schuld, wenn Hope tot wäre! Es wäre ihre verdammte schuld! Lightnings Gedanken wurden unterbrochen, als sie von irgendwo eine Explosion hörte. Als sie sah, wo es geschah, rannte sie wie der Blitz hin. Inzwischen fühlten sich ihre noch schwerer an, aber sie zwang sich weiter zu rennen. Außerdem hielt sie die Angst, dass Hope verletzt sein könnte — sie wusste selbst nicht, wo dieses Gefühl plötzlich herkam — bei Kräften. Als sie dann schließlich den Ort des Geschehens erreichte, sah sie endlich Hope. Aber das war nicht alles. Er kämpfte gegen ein riesiges, käferartiges Monster. Als sie so auf ihn zu rannte, sah sie schon wie sehr sich seine Kampffertigkeiten entwickelt haben. „Hope!“ Der Junge sah hinter sich und lächelte sofort, als er sie erblickte. „Light!“ Sie zog ihre Gunblade und kam keuchend neben ihm zum Stillstand. Erst jetzt bemerkte Lightning wie erschöpft sie war. „Du siehst ziemlich erschöpft aus...“, bemerkte Hope und griff das Monster mit diversen magischen Attacken an. „Du aber auch.“ Der Silberhaarige antwortete nicht. Es gab jetzt nur noch eine Technik, die jetzt helfen könnte. „Hope!“ Er sah sie abwartend an. „Double Cure!“ „Okay!“, stimmte Hope lächelnd zu. Daraufhin begannen sie sich gegenseitig zu heilen. Schon im Gapra Whitewood hatten sie diese Technik angewandt, als es kritisch wurde. Als sie beide wieder bei Kräften waren, gab Lightning ihm den nächsten Befehl. „Greif ihn mit Magie an, Hope!“ Sofort tat er wie geheißen. Er war nicht nur ein guter Zuhörer, sondern konnte auch gut Befehle ausführen. Während Hope mit Magie angriff, attackierte Lightning es mit ihrer Gunblade. Der Kampf war äußerst anstrengend, aber sie konnten ihn dennoch besiegen. Als sie sicher waren, dass keine Gefahr mehr drohte, kam Hope zu ihr. „Ähm...“, begann er zögerlich. Lightning drehte sich zu ihm um und wartete, bis er weitersprach. „Als ich weggelaufen bin, konnten mir ein paar Soldaten folgen und riefen Verstärkung, bevor ich sie daran hindern konnte. Ich dachte hier würde mich keiner finden, aber dann kam plötzlich dieses Ding...“ Aus irgendeinem Grund berührte sie sein Bericht. Er hatte es geschafft den Soldaten zu entkommen und konnte so lange dieses Monster hinhalten, bis sie kam. Lightning ließ Hope nicht ausreden. Sie wurde so plötzlich von ihren Gefühlen übermannt, dass sie Hope, ohne nachzudenken, umarmte. Hope wurde sofort still, und spannte sich vor Schreck an. Er hatte diese plötzliche Aktion überhaupt nicht von ihr erwartet. Zum Teufel, nicht mal sie hätte so was von sich erwartet! Nach ein paar Sekunden entspannte sich Hope wieder. „Es wird alles gut. Ich beschütze dich.“, sagte sie mit einer sanften Stimme, die bis Dato nur Serah hören durfte. Als Hope dann ebenfalls seine Arme um sie legte, legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und drückte ihn ein wenig fester an sich. „Lightning...“, begann er zögerlich und bekam ihre volle Aufmerksamkeit. „Und...ich dich. Ich meine, zumindest versuche ich es. Ich versuche auch auf dich aufzupassen.“ Das rührte Lightning zutiefst. Wann war es jemals vorgekommen, dass jemand zu ihr sagte, dass er sie beschützen will? Niemals. Und falls doch erinnerte sie sich nicht mehr daran. Dann schob sie Hope sanft von sich — hielt ihn aber noch an seiner Schulter fest — und sah ihm in die Augen. Nach seinem Blick zu urteilen, meinte er es todernst. Lightning musste kichern und schnippte ihm gegen die Stirn. Hope musste ebenfalls kichern und die Stimmung wurde — zumindest für sie — wieder lockerer. „Habe ich das gut gemacht?“, fragte Hope und sah sie immer noch intensiv an. Lightnings Lächeln wurde ein wenig breiter. Das musste er auch noch Fragen? „Sehr gut.“, antwortete sie und wuschelte ihn wieder durch die Haare. „Die Luft scheint jetzt rein zu sein. Wir sollten das ausnutzen und schnell zu dir nach Hause gehen.“ Hope nickte und führte sie an. Als sie schließlich bei ihm Zuhause ankamen, standen sie vor der Haustür. Lightning untersuchte die Gegend, um sicherzugehen, dass ihnen niemand gefolgt war. „Was ist los? Klingel.“, sagte Lightning, als Hope sich immer noch nicht dazu durchringen konnte die Klingel zu betätigen. Der Junge nahm einen tiefen Atemzug und klingelte schließlich. Ein paar Sekunden später öffnete Nora die Tür. Lightning lächelte leicht, als sie sie sah. Sie konnten also alle entkommen. Noras Augen weiteten sich, als sie ihren Sohn erblickte. „Hope!“ Sofort nahm sie ihn in die Arme. Lightning hielt sich zurück, sie wollte ihre Réunion nicht unterbrechen. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht.“, sagte sie und Lightning konnte selbst von dieser Distanz aus sehen, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Ein paar Sekunden später, sah sie auch zu ihr. „Ms. Farron...Ich meine, Lightning...Danke, dass du Hope nach Hause gebracht hast.“ „Kein Problem.“, erwiderte sie, ihr Lächeln verließ nie ihr Gesicht. „Du siehst glücklicher aus, als damals.“ Die Pinkhaarige sah sie verwirrt an. Nora sagte aber nichts weiter dazu und sah Hope an. „Du hast dich auch verändert.“, bemerkte sie und lächelte. „Na ja...“ „Kommt erst mal rein.“ Die beiden l'Cie taten wie geheißen und betraten das Haus. Sie gingen ins Wohnzimmer und trafen dort auf die ganze Truppe. Sazh, Dajh, Serah, Snow und Hopes Vater waren da. Hopes Vater sah, im Vergleich zu Nora und Hope, sehr ernst aus. Hope kam eindeutig nach seiner Mutter. Er trug eine Brille und einen Anzug und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er ein wichtiger Mann war. Er stand sofort auf und ging auf sie zu. „Hope!“ Er klang überrascht und auch glücklich ihn wiederzusehen. Sie wusste doch, dass Hopes Vater nicht so kaltherzig war, wie Hope es ihr erzählte. Mehr bekam sie allerdings nicht mit, da Serah schrill ihren Namen rief und ihr in die Arme sprang. „Sis, ich bin ja so froh, dass es euch beiden gut geht!“ Lightning tätschelte sie nur kurz am Rücken, bevor sie sie sanft von sich wegschob. „Komm mir nicht zu nahe, Serah.“ Ihre Schwester sah sie überrascht und verletzt an. „Ich bin nicht mehr deine Schwester.“ „Sis, was sagst du da...?“ Lightning hasste es, ihre Schwester zu verletzen, aber sie war jetzt nun mal eine l'Cie. Ein Monster. Cocoons Feindin. Sie würde ihrer Schwester nur Unheil bringen. „Was soll das, sis?“, fragte Snow, der auch auf sie zukam. „Es ist zu ihrem eigenen Schutz. Und nenn mich nie wieder so!“, knurrte die Soldatin. „W-was meinst du denn damit?“, fragte Serah. Lightning seufzte tief. „Ich bin eine l'Cie.“ „Ich weiß.“ Ihre Augen weiteten sich. „Du weißt?“ „Wir haben dich und den Kleinen vor ein paar Stunden im Fernsehen gesehen.“, sagte Sazh, der plötzlich neben ihr war. Wie konnte sie ihn nicht bemerken? „I-ihr wisst also auch, dass ich auch eine l'Cie bin?“, fragte Hope in die Runde. „Ja.“, antwortete Sazh für alle. „Ich...“ „Es war meine Schuld.“, unterbrach Lightning. Hope sah sie daraufhin überrascht an. „Light...“ Sie ging rüber zu seinen Eltern und legte eine Hand auf seine Schulter. „Es war meine Idee zum fal'Cie vorzudringen. Der fal'Cie hatte alle Ausgänge verriegelt, also wollte ich es dazu zwingen uns gehen zu lassen. Ich habe Hope einfach mit gezerrt und nachdem ich es besiegt hatte, hat es uns gebrandmarkt.“, erklärte sie und beobachtete dabei ihre Reaktionen. Zunächst taten sie aber gar nichts. Anscheinend ließen sie die Geschichte erst mal auf sich wirken. „E-es war nicht allein ihre Schuld!“, sagte dann Hope plötzlich und stellte sich schon fast beschützerisch vor sie. „Ich wollte ihr schließlich helfen und ich machte erst die Bruchlandung im Residuum! Wenn ich nicht gewesen wäre, wären wir nicht mal in dieser Situation...!“ Hope sah zu Boden und der Raum wurde von Schweigen erfüllt. Niemand wusste, was er dazu sagen wollte. „Keiner von euch beiden ist schuld.“, sagte dann Nora und unterbrach die Stille. Die zwei l'Cie sahen sie überrascht an. „Hope wollte ihr nur helfen und Lightning wollte sie nur da raus bringen.“ „Das stimmt.“, sagte Serah nickend. Die anderen stimmten ebenfalls kopfnickend zu. Lightning wusste nicht, was sie sagen sollte, also schwieg sie nur. „Wir bleiben nur ein paar Stunden, bis wir ausgeruht sind und gehen dann weiter. Wenn bekannt wird, dass ihr l'Cie Unterschlupf—“ Dann legte Hopes Vater eine Hand auf seine Schulter und unterbrach ihn somit. „Das ist dein Zuhause, Hope.“ Hope sah ihn überrascht an. Anscheinend war er so was nicht von seinem Vater gewohnt. „Dann bleiben wir. Wenn es Ihnen keine Umstände macht.“, sagte Lightning dann. „Ganz und gar nicht.“, erwiderte Nora lächelnd und Hopes Vater stimmte auch zu. „Ich bin übrigens Lightning Farron.“, sagte sie zu Mr. Estheim gerichtet und hielt ihm ihre Hand hin. „Bartholomew.“, sagte er nur und schüttelte ihre Hand. Als Hope dann mit seinen Eltern über etwas sprach, ging Lightning zurück zu den anderen. „Wieso bist du eigentlich noch hier?“, fragte sie Sazh. „Dajh und ich waren auch besorgt um euch und wollten wissen, ob ihr es in einem Stück hierher schafft.“, antwortete er lächelnd. Dann sah sie zu Dajh, der am anderen Ende des Zimmers mit dem Chocoboküken spielte. Dann hörte sie etwas zwitschern und bevor sie reagieren konnte, flog das kleine Chocoboküken vor ihrem Gesicht. „Chocolina ist auch froh, dass du okay bist.“, sagte Sazh amüsiert. „Du solltest dich erst mal ausruhen, sis. Du bist sicher erschöpft!“ „Nicht wirklich...“ „Komm mit!“, unterbrach Serah und zerrte sie mit sich. „Wo bringst du mich hin?“, fragte Lightning. Ihre Schwester antwortete jedoch nicht und Sekunden später fand sie sich im Badezimmer wieder. „Du willst doch bestimmt erst mal eine Dusche nehmen, oder?“ „Eigentlich...“ „Natürlich willst du das.“, unterbrach sie lächelnd. „Ich werde deine Uniform waschen.“ „Das ist nicht nötig—“ „Doch, ist es. Guck doch, du bist total mit Blut beschmiert. Du hast sicher viele Monster bekämpfen müssen, oder?“ „Schon...“ „Dann ist es ja beschlossen.“ Lightning versuchte vergeblich ein Lächeln zu unterdrücken. Sie liebte ihre Schwester wirklich, aber manchmal konnte sie ganz schön...hyperaktiv werden. „Du solltest viel öfter mal lächeln.“ Lightning erwiderte nichts dazu. „Na los, zieh deine Sachen aus.“, sagte ihre kleine Schwester mit so einer zuckersüßen Stimme, die ihr nie besonders gefiel, und sah sie abwartend an. „Willst du nicht gehen?“ Bekam sie nicht mal beim Duschen etwas Privatsphäre? „Ich wollte gleich deine Sachen mitnehmen. Die Waschmaschine ist woanders.“ Anscheinend kannte sie sich hier schon aus...„Na gut.“, seufzte sie und entledigte sich ihrer Klamotten. Sie warf Serah ihre Kleidungsstücke entgegen und stieg dann in die Dusche. Sie drehte das Wasser auf und seufzte zufrieden, als eiskaltes Wasser auf ihre verschwitzte Haut prasselte. „Weißt du...“ Lightning zuckte leicht zusammen, als sie Serahs Stimme hörte. „Ich dachte du bist gegangen.“, sagte sie. Sie hatte nichts gemerkt, weil sie ihr die ganze Zeit den Rücken kehrte. Serah erwiderte nichts darauf und sprach weiter, als hätte sie nichts gesagt. „Ich habe dich in den letzten Jahren nicht so viel lächeln sehen, wie in diesen zehn Minuten gerade.“ Die ältere Farron schwieg. „Und du hast dich für Hope eingesetzt. Hast dir die Schuld für das alles gegeben.“ „Es ist meine Schuld, Serah. Wenn ich mich nicht eingemischt hätte und sie vor der Purgation gerettet hätte...“ „Wären Nora, Hope, Sazh und Dajh auf Pulse.“, beendete die jüngere. „Du hast sie gerettet, Light. Du hast ein paar völlig Fremden geholfen.“ „Es war ein Fehler.“ „Wieso?“ „Hope sagte es selbst. Lieber in Pulse enden, als eine l'Cie zu sein.“ Daraufhin herrschte Schweigen zwischen ihnen. Lightning begann damit ihren Körper zu waschen und hoffte, dass Serah sie nun endlich alleine lassen würde. „Du und Hope scheint euch näher gekommen zu sein.“ Lightning seufzte innerlich. Sie wird sie also noch eine Weile am Hals haben. „Kann sein.“ „Er darf dich Light nennen.“, schlussfolgerte sie. „Ja und?“ „Du hast die Schuld auf dich geladen, um ihn zu beschützen.“ Lightning schwieg und begann ihre Haare zu waschen. „Und du hast ihn vor ein paar Stunden beschützt, als euch PSICOM umzingelte.“ „Das war notwendig!“, zischte sie, um sie endlich zum Schweigen zu bringen. Als sie dann wirklich schwieg — und das sehr lange — seufzte sie. „Serah...“, begann sie, ihre Stimme war nun wieder sanfter. „Wir wollten überleben. Also wurden wir zu Partnern.“ „Wo ist das Messer, das ich dir zum Geburtstag geschenkt habe? Du hast es doch aufgemacht, oder?“ Lightning hob eine Augenbraue, wegen dem plötzlichen Themenwechsel. Sie schwieg und spülte das Shampoo aus ihren rosafarbenen Haaren. „...Hope hat es.“ „Hope? Du gibst einem Vierzehnjährigen ein Messer?“ „Es ist nur zu seiner eigenen Sicherheit!“ Inzwischen wünschte sich Lightning, dass Serah endlich verschwinden würde. Aber natürlich tat sie es nicht. „Du sorgst dich sehr um ihn, hm?“ „Er ist nur ein Kind, Serah. Er ist noch nicht bereit zu kämpfen.“, erwiderte sie, ohne direkt auf ihre Frage zu antworten. „Ich habe das Gefühl, da steckt noch mehr dahinter.“ „Schwachsinn...“, murmelte Lightning. „Lightning, es ist nicht schlimm, wenn du dich wegen anderen Gründen um Hope sorgst.“ „Wovon redest du da? Was für andere Gründe?“ „Ich meine, dass Hope nicht nur ein Partner für den Kampf für dich ist, sondern...ein Freund.“ Lightning hatte schon fast gedacht sie wird “ihr Freund“ sagen. Fast hätte sie gelacht, als sie daran dachte, dass Serah das gemeint haben könnte. Das war wirklich absurd! „Ich sorge mich nicht mehr um ihn, als um dich.“ „Soll das heißen, dass er inzwischen schon wie ein kleiner Bruder für dich ist?“ Ein kleiner Bruder? „Serah, Schluss damit.“ „Ich sorge mich auch immer um dein Wohlbefinden, Light.“ „Das ist nicht nötig.“ „Doch, ist es.“ Lightning blieb länger, als notwendig in der Dusche, aber sie machte keine Anstalten rauszukommen. Erstens hatte sie diese Erfrischung wirklich nötig und zweitens konnte sie sich zum ersten Mal seit...einer langen Zeit mit ihrer kleinen Schwester unterhalten. „Du trainierst immer so hart, um mich zu beschützen. Ich mache mir Sorgen, dass du dich übernimmst.“ „Mach dir darüber keine Gedanken.“ Ein kurzes Schweigen erfüllte den Raum, bevor Serah wieder sprach. „Claire...“ Als sie ihren richtigen Namen benutzte, drehte sie sich um und sah Serah durch die beinahe durchsichtige Scheibe an. „Bist du glücklich?“ Was war das denn für eine Frage? „Wenn du glücklich bist, bin ich es auch.“ Lightning könnte schwören Enttäuschung in ihren Augen zu sehen. Nun drehte sie das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Serah kam ihr sofort mit einem pinkfarbenen Handtuch entgegen. Lightning nahm das Handtuch an sich und wickelte es um ihren Körper. „Ich bin glücklich, Claire. Mit Snow.“ Sofort wurden ihre Augen eiskalt, genau wie ihre Haut, nach der Dusche. „Gib ihm bitte eine Chance. Bitte!“ Als Serah sie so flehend ansah, musste sie wegsehen. „Bitte Claire. Tu's für mich.“ Lightning konnte ihr einfach die Bitte nicht abschlagen. Ihr zuliebe könnte sie versuchen Snow besser kennenzulernen. „Na gut...“, seufzte sie. „Aber das heißt nicht, dass ich eine Hochzeit erlauben werde.“ Serah nickte. „Immerhin gibst du ihm eine Chance, ihn besser kennenzulernen.“ „Nicht der Rede wert.“ Sie wollte an ihrer Schwester vorbei gehen, aber sie hielt sie auf. „Was ist mit dir? Bist du glücklich?“ „Wie gesagt...“ „Hör auf an mich zu denken! Denk auch einmal nur an dich. Ich möchte auch, dass du dein Glück findest.“ Lightning sah ihre Schwester an und sah, dass sie es todernst meinte. „Wir können darüber reden, wenn das alles hier vorbei ist, okay?“ Serah ließ seufzend den Kopf hängen. „Na gut.“ Die ältere tätschelte sie am Kopf, bevor sie dann ihre Stiefel nahm und aus dem Badezimmer ging. Sie hatte kaum zwei Schritte in den Flur getan und schon stieß etwas gegen sie. Etwas Kleines. Sie sah runter und blickte direkt in ein paar smaragdgrüne Augen, die schockiert auf sie hinauf sahen. Hope war gegen sie gerannt und sein knallrotes Gesicht lag nun zwischen ihren Brüsten. „L-Light! T-tut mir leid!“, sagte er schnell und ging sofort ein paar Schritte von ihr weg. Dabei entschuldigte er sich noch ein paar hundert Mal. Lightning schob ihr Handtuch etwas höher, um ihr Stigma zu verbergen und sah den Jungen eindringlich an. „Hope.“ Sofort wurde er still und sah sie abwartend — und angespannt — an. „Ist schon okay.“, sagte sie und wuschelte ihm durch die Haare. Als sie bemerkte, wie sich sein Gesicht scharlachrot färbte, kniete sie sich zu ihm runter und legte ihren Handrücken auf seine Stirn. „Was ist los? Hast du Fieber?“ Seine Stirn fühlte sich ziemlich heiß an, aber vielleicht lag es auch daran, dass sie noch so kalt war. „N-n-n-nein, Light! A-alles in Ordnung!“ Lightning hob eine Augenbraue, wegen seinem komischen Benehmen und sah ihn prüfend an. Hope sah die ganze Zeit zu Boden und vermied jeglichen Augenkontakt mit ihr. Die Soldatin vermutete, dass er sich möglicherweise Sorgen wegen der ganzen l'Cie-Geschichte machte. „Hey.“ sie legte ihre Finger unter sein Kinn und hob seinen Kopf wieder an, damit er sie ansah. „Es wird alles wieder gut okay?“ Hope nickte mehrmals. „D-du bist ganz schön kalt, Light...“, murmelte er, aber laut genug, dass sie es hören konnte. Kurz darauf legte jemand seine Hand auf ihre Schulter. „Sis, du bist wirklich kalt!“, sagte Serah schockiert. Sie hatte total vergessen, dass Serah auch noch da war. „Hast du etwa wieder kalt geduscht?“ „Ja und ich hatte es bitter nötig.“, antwortete sie und stand wieder auf. „Hope, du möchtest doch sicher auch duschen, oder?“, fragte Serah dann. Der Silberhaarige nickte abermals. „Okay, gib mir auch gleich deine Sachen, dann können wir die durch waschen.“ „Das ist nicht...“ Serah ließ ihn aber nicht ausreden und schob ihn ins Badezimmer. „Okay, gib mir deine Sachen raus.“ „Aber...“ Daraufhin schloss Serah die Tür wieder. Lightning drehte sich wieder zu ihrer Schwester und sah sie mit einem war-das-wirklich-nötig?-Blick an. „Was für ein süßer Junge. Jetzt kann ich dich voll und ganz verstehen.“ Lightning hob eine Augenbraue an, aber Serah sagte nichts mehr dazu. Dann öffnete sich die Badezimmertür einen Spalt und ein Haufen Klamotten kamen zum Vorschein. Serah nahm die Klamotten an sich und die Hand, die die Sachen hielt, verschwand schnell wieder ins Innere und die Tür ging wieder zu. „Komm mit, ich bring dich erst mal ins Gästezimmer.“ Lightning folgte ihrer Schwester in ein großes Zimmer, in dem ein großes Bett, Schränke und Tisch waren. Waren die Estheims etwa reich? „Ich borge dir ein paar Sachen. Wir wussten ja nicht, wie lange wir bleiben, darum haben wir uns noch ein paar Klamotten besorgt.“ Serah suchte in ihrem Kleiderschrank herum und holte ein weißes, ärmelloses Shirt und einen pinkfarbenen Rock raus. „Nein.“, sagte Lightning nur und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hä? Wieso denn? Das sieht doch süß aus...“ „Süß ist nicht mein Ding, Serah. Es ist deines.“ „Na gut...“, sagte Serah schmollend und legte es wieder in den Schrank. Dann sah sie an ihr vorbei. „Oh! Nora!“ Lightning drehte sich um und sah Nora, die eigentlich vorbei gehen wollte. Sie stoppte aber und sah sie an. „Ja?“ „Kannst du uns helfen? Lightning mag die Sachen nicht, die ich besorgt habe.“ Die Silberhaarige kam ins Zimmer und lächelte sie an. „Lightning scheint mir nicht jemand zu sein, der so was...Süßes trägt.“ Sie war scharfsinnig und das gefiel Lightning. Nora dachte eine Weile nach, bevor sie wieder aus dem Zimmer ging. „Ich glaube ich habe noch ein paar alte Jeans im Schrank, die dir passen müssten.“, sagte sie und verschwand. „Hier.“ Lightning drehte sich wieder zu Serah um, die ihr einen schwarzen Sport-BH und einen schwarzen Slip ins Gesicht hielt. „Das habe ich extra für dich besorgt.“ „Danke.“ Wenigstens wusste sie, was sie so an Unterwäsche trug. Serah schloss die Tür und Lightning begann sich die Unterwäsche anzuziehen. Als sie sich dann wieder zu ihrer Schwester umdrehte, wurde diese ganz still und starrte auf ihre...Brüste? Sie sah an sich herunter. Nein, ihr Stigma. Serah kam näher und legte eine Hand auf ihr Stigma, an dem schon zwei Pfeile erschienen waren. Dann umarmte sie sie plötzlich. Serah schlang ihre Arme fest um ihre Taille und vergrub ihr Gesicht in ihrem Nacken. Lightning erwiderte die Umarmung und legte den Kopf auf ihren. Dann ging die Tür auf und ruinierte den Moment. „Oh, störe ich etwa?“ Lightning schüttelte den Kopf und lächelte Nora leicht an. „Nein. Komm nur rein.“ Nora trat ein und zeigte ihr die Jeans, die sie suchte. „Und?“ Es war eine gewöhnliche Bluejeans. Das Blau war sehr dunkel, aber an den Oberschenkeln war es hellblau bis weiß. „Sieht gut aus.“ „Finde ich auch.“, stimmte Serah zu, als sie ihre ältere Schwester losließ. Dann fielen auch Noras Augen auf ihr Stigma. „Da ist also dein Stigma.“, sagte sie, als sie ihr die Jeans gab. „Ja.“ „Wo ist denn Hopes?“ „An seinem linken Handgelenk.“, antwortete die Silberhaarige. Lightning zog die Jeans an und...„Passt ja wie angegossen!“, sagte Serah und sah es sich genau an. Jetzt bemerkte Lightning, dass es eine Hüftjeans war und die Länge passte sogar auch. „Gefällt mir.“, sagte die ältere Farron, als sie auch ihre Stiefel anzog und sich im Spiegel betrachtete. „Oh! Da fällt mir noch was ein!“, sagte Serah dann plötzlich und suchte etwas im Kleiderschrank. „Serah, ich ziehe deine Klamotten nicht an.“ „Das musst du nicht. Ich hatte da nämlich etwas gefunden, was dir bestimmt gefallen wird.“ Dann zog sie eine ärmellose, schwarze Lederweste hervor. „Na? Sag mir, dass es dir gefällt.“ Lightning sah es sich genau an. Es sah wirklich gut aus und fühlte sich weich an, fast wie Wildleder. Und zudem war es schön dünn. Ideal für diese Jahreszeit. Lightning zog es an und knöpfte es zu. „Man kann noch dein Stigma ein wenig sehen.“, bemerkte Serah, als sie sie musterte. Dann wanderten ihre Augen weiter nach unten. „Und deinen Bauchnabelpiercing.“ „Komm nicht auf die dumme Idee, dir auch eins machen zu lassen.”, sagte Lightning streng, als sie Serahs sehnsüchtigen Blick bemerkte. „Wieso?”, fragte sie schmollend. „So was ist mein Ding.”, antwortete sie nur und tätschelte sie am Kopf. „Ich lasse euch dann mal wieder alleine.”, sagte Nora lächelnd und verließ das Gästezimmer. „Das hast du schon seit Jahren nicht mehr gemacht.”, sagte die jüngere Farron und hielt sich den Kopf, wo Lightning sie getätschelt hatte. „Machst du das jetzt wieder wegen Hope?” „Nein.”, antwortete Lightning einfach. „Oh doch, ich glaube Hope ist der Grund, wieso du das wieder machst. Du hast es schließlich auch bei ihm gemacht.“ „Serah, das reicht jetzt!“, grummelte die Soldatin und ging aus dem Zimmer. Daraufhin stieß sie auf die gleiche Weise wieder gegen Hope wie vorhin. Der Junge sollte besser aufpassen, wo er hinläuft., dachte sie, aber irgendwie war es nicht ganz so nervig, wie sie erwartet hatte. Darauf bekam Lightning wieder dieselbe Reaktion von ihm, wie vorhin. „E-es tut mir ja so leid, Light!!“ Er entschuldigte sich verzweifelt und sein Gesicht wurde schon fast Neonrot. „Ist schon gut, Hope. Pass das nächste Mal nur besser auf.“ Hope nickte mehrmals. „Weißt du, wo ich mich ein wenig hinlegen kann?“, fragte sie den Jungen dann, ihre Schwester hatte sie inzwischen wieder vergessen. „Äh...Na ja, die zwei Gästezimmer sind schon belegt...“ Sie haben zwei Gästezimmer?, dachte Lightning und hob eine Augenbraue an. „Du kannst dich auch in meinem Zimmer ausruhen.“ Sie sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren. „Ich bin nicht müde! Du wirst das Zimmer für dich haben!“, sagte er schnell, sodass sie ihn beinahe nicht richtig verstand. „Okay.“ Solange sie alleine war, war ihr jedes Zimmer recht. Dann führte er sie in sein Zimmer. Es war nett eingerichtet. Man konnte schon auf dem ersten Blick sehen, dass es das Zimmer eines vierzehnjährigen Jungen war. Als sie mit ihrer Besichtigung fertig war, bemerkte sie, dass Hope sie angespannt ansah. Vielleicht machte er sich sorgen, was sie von seinem Zimmer hielt. „Nett.“, sagte Lightning nur und ihre Augen hafteten auf das Bett, das für Hope noch viel zu groß war. Sie ging auf es zu und setzte sich drauf. „Also...“, begann Hope und bekam wieder ihre Aufmerksamkeit. „Wenn du etwas brauchst, dann ruf mich einfach.“ Sie nickte und dann ging Hope auch schon aus dem Zimmer. „Schlaf gut.“, sagte er noch, bevor er die Tür schloss. Lightning zog ihre Stiefel aus und legte sich auf das Bett. Es war sehr weich und gemütlich, ganz nach Lightnings Geschmack. Sie schloss die Augen und konnte endlich wieder sorgenfrei einschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)