Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 1: Teil 1 – Kapitel 1 – Haibara Kaori --------------------------------------------- Teil 1 – Neuanfang auf der Cross Academy Freitag, 19. September 2008 Endlich kam es in Sicht: Das eindrucksvolle Gebäude, welches die Cross Academy darstellte. Zügigen Schrittes ging Kaori Haibara auf die Bildungseinrichtung zu. Sie würde hier neu anfangen. Sie und noch einige andere Schüler, würden dieses Jahr auf die Cross Academy gehen. Wie es wohl sein würde? Kaori leckte sich mit der Zunge über die blassen Lippen, auf denen sich ein Lächeln spiegelte. Wie würde es wohl sein, mit Menschen auf eine Schule zu gehen? Ihre fliederfarbenen Augen glühten kurz rot auf und ihre Fangzähne wurden sichtbar. Sie konnte sie schon riechen und der Geruch, dieser ganzen Menschen vernebelte ihr jetzt schon den Verstand. Würde das gut gehen? Sie fuhr sich durch die schulterlangen, weißen Haare. Nein, es würde klappen, so viel war sicher. Sie musste ja nicht mit diesen Menschen in einem Raum sein. Vielleicht würde sie ihnen auch gar nicht begegnen … Zwei Strähnen, die jeweils hinter ihren Ohren begannen, hatte sie zu Zöpfen geflochten, welche ihr leicht vorne über die Schultern fielen, nun spielte sie mit einem der beiden, das war ein Zeichen dafür, dass sie nervös war. Doch nun ließ es sich nicht mehr ändern, ihr Vater hatte beschlossen, dass sie hier her zur Schule gehen sollte, also würde sie sich seinem Willen beugen. Sie holte einmal tief Luft und machte sich dann auf den Weg zum Büro des Schuldirektors Kaien Cross, er war ein ehemaliger Vampirjäger, so viel wusste sie. Nach einigen Minuten kam sie an seinem Büro an. Zögerlich klopfte sie. „Herein!“, ertönte es gedämpft durch die Tür. Nun gab es kein zurück mehr. Sie betätigte die Klinke und öffnete langsam die Tür. Cross saß hinter seinem Schreibtisch und lächelte freundlich, als er Kaori sah. Diese trat nun in den Raum und schloss hinter sich die Tür, ehe sie auf den Schreibtisch zuging. Kaien Cross war in der Zwischenzeit aufgestanden und begrüßte sie nun. „Ah, guten Tag. Willkommen an der Cross Academy. Mein Name ist Kaien Cross und mit wem habe ich das Vergnügen?“ „Nun, ich bin Haibara Kaori“, setzte sie an. Da schien dem Schuldirektor ein Licht aufzugehen. „Ah, Haibara-san! Ich weiß, Sie sind eine neue Night Class Schülerin“, meinte er. Kaori nickte. Cross kramte kurz etwas in einer seiner Schreibtischschubladen und holte dann eine Akte hervor. „Gut, Ihre Daten habe ich schon vorgestern erhalten. Ich werde gleich jemanden rufen, der Ihnen Ihr Zimmer zeigt. Einen kleinen Augenblick, bitte“, murmelte er. Wieder konnte Kaori nur nicken. Der Schuldirektor telefonierte kurz und einige Minuten später kam ein brünettes Mädchen in das Büro. Sie stellte sich als Yuki Cross vor. „Gut, Yuki wird Ihnen zeigen, wo sich alles befindet“, meinte Kaien Cross. „Danke“, erwiderte Kaori nur und folgte Yuki dann nach draußen. Yuki führte Kaori durch die gesamte Schule und zeigte ihr, wo alle wichtigen Räumlichkeiten waren. Der Unterricht würde erst in drei Tagen anfangen, deshalb waren die Gänge leer, doch trotzdem roch es überall nach Menschen. Kaori lief beinahe das Wasser im Mund zusammen. „So, und nun kommen wir zu den Wohnheimen. Sie gehören zur Night Class, habe ich recht, Haibara-san?“, fragte Yuki. „Genau“, antwortete Kaori nur. Ihre Augen glühten kurz rot auf, als sie Yukis Hals betrachtete. Sie war durstig … sie hatte seit letzter Nacht nichts mehr zu sich genommen. Allerdings riss sich Kaori zusammen, sie wollte nicht gleich am ersten Tag negativ auffallen, indem sie die Vertrauensschülerin und Tochter des Rektors anfiel. Während Yuki sie also zu den Night Class Wohnheimen führte, erzählte sie noch ein bisschen etwas über die Schule und wie es hier gewöhnlich ablief. Die Schüler der Day Class wechselten sich am Abend mit der Night Class ab, doch immer wieder versuchten die Schülerinnen der Day Class den Vampiren nahe zu sein. Das könnte gefährlich werden, überlegte Kaori. Wenn ein Mensch lange in ihrer Nähe war, wurde es fast unerträglich für sie. „Oh, Sie brauchen ja noch Ihre Schuluniform, Haibara-san. Ich werde sie Ihnen dann sofort bringen“, meinte Yuki nach einiger Zeit. „Ach was, sagen Sie mir einfach, wo ich sie abholen kann, Cross-san, dann werde ich sie mir selbst holen. Machen Sie sich nur keine Umstände“, meinte Kaori schnell. „Hm, ich könnte Sie ja hinführen, es ist auch nur ein kleiner Umweg“, antwortete Yuki daraufhin. Kaori stimmte diesem Vorschlag zu und so drehten sie noch einmal um, um die Schuluniform zu holen. Als sie diese endlich hatten, machten sie sich erneut auf in Richtung Wohnheim. Das Zimmer war relativ groß und geräumig. Jedenfalls würde man hier drinnen keine Platzangst bekommen, stellte Kaori fest. Sie verabschiedete sich von Yuki und ging dann auf das Bett zu. Dort stellte sie die große Tasche, welche sie die ganze Zeit mitgeschleppt hatte, ab. Nun holte sie tief Luft, sie konnte auch die Anwesenheit der anderen Vampire spüren, jedenfalls von denen, die schon da waren. Sie fing nun langsam an, ihre Tasche auszuräumen und die Kleidung in die Kommode zu legen. Dann warf sie einen Blick auf die Schuluniformen. Natürlich … wie sollte es anders sein, beinhalteten die Uniformen Röcke. Sie hasste Röcke und auch Kleider wie die Pest. Na ja, dachte sie, dann muss ich wohl Shorts drunter ziehen. Kopfschüttelnd verstaute sie die Uniformen erst einmal mit im Schrank. Sie würde sehen, was das alles hier noch bringen würde. Kaori drehte sich zu dem leeren Bett um. Ihre Zimmernachbarin war noch nicht eingetroffen. Sie zuckte mit den Schultern und machte sich dann auf ins Badezimmer, mal sehen, was noch so alles kommen würde … Kapitel 2: Teil 1 – Kapitel 2 – Jigoku (no) Akuma ------------------------------------------------- Freitag, 19. September 2008 Mit finsterer Miene starrte Akuma Jigoku vor sich hin. Er konnte es nicht fassen, seine Eltern hatten ihn tatsächlich aus den USA zurückgeholt, nur um ihn an der Cross Academy anzumelden. Er war außer sich vor Wut. Ein leises Zischen entfuhr ihm. Vor ihm auf dem Gehweg lag ein Stein, Akuma holte aus und trat zu. Der Stein schlug in einem Baum, welche hier so zahlreich am Wegesrand standen, ein und brachte diesen zum Umknicken. Mist, dachte er sich. Das passierte immer, wenn er seine Kräfte einsetzte. Er schüttelte den Kopf und machte sich dann wieder auf den Weg. Er hätte vorher noch was Essen sollen, schließlich hatte er eine ziemlich lange Zeit in den USA gelebt und dort konnte er seiner Blutlust nachgehen, wann immer er wollte. Doch hier würde das nicht mehr gehen. Wütend trat er mit dem Fuß etwas zu fest auf, sofort zersprangen einige Bodenplatten. Verdammt, er war viel zu unkonzentriert. Er würde hier noch alles in Schutt und Asche legen, wenn er nicht aufpasste. Er erreichte nun endlich den Eingang zur Cross Academy. Vor ihm liefen einige Mädchen und Jungen, sie kamen wohl schon aus den Ferien zurück, obwohl es noch drei Tage dauerte, ehe der Unterricht begann. Akuma leckte sich über die Lippen und sog den Duft der Menschen ein, so verführerisch. Er wollte sie haben, jetzt sofort. Seine türkisfarbenen Augen glühten in einem dunklen rot auf. Er betrachtete eines der Mädchen, sie war schwarzhaarig und hatte einen guten Körperbau. Sie war schlank und hatte unendlich lange Beine. Sie trug enge Kleidung und einen Minirock, der die Länge ihrer Beine noch mehr betonte. Er stieß die Luft aus, ihre Haare hatte sie zu einem seitlichen Zopf geflochten und dieser ermöglichte ihm einen Blick auf ihren weißen Nacken. Wie gerne würde er seine Zähne in ihren Hals schlagen. Sein Blick fokussierte sich nun und die blassblauen Adern an ihrem Hals traten hervor. Er fuhr sich mit der Zunge wieder über die Lippen. Er konnte ihren überaus verlockenden Herzschlag hören. Sein Puls beschleunigte sich und seine Muskeln spannten sich an, er konnte nicht anders, er brauchte Blut und zwar ihres, jetzt sofort. Sein Atem beschleunigte sich nun. Er wollte gerade gezielt auf sie zulaufen, als plötzlich um ihn herum alles verwischte. Ihm wurde für wenige Sekunden schwarz vor Augen, als er wieder sehen konnte, befand er sich in einem menschenleeren Flur der Cross Academy. Frustriert schrie er auf und wirbelte zu der Person herum, die ihn hierher gebracht hatte. In Sekundenschnelle hatte er die Frau an die Wand gedrückt und sein Blick bohrte sich in ihren. Sein zorniger Blick wurde aus fliederfarbenen Augen erwidert. Ehe er etwas machen konnte, war die Vampirin schon wieder verschwunden. Sie tauchte hinter ihm wieder auf. Erneut wirbelte Akuma herum. Sie stand mit unschuldiger Miene vor ihm, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Sie hatte ein Lächeln aufgesetzt, was wohl süß und unschuldig wirken sollte. „Haibara Kaori-san. So sieht man sich also wieder“, knurrte Akuma. Seine Reißzähne waren voll ausgefahren. „Oh, der berühmtberüchtigte Jigoku no Akuma, der Teufel der Hölle. Was machst du denn auf einer Schule, Jigoku-san?“, fragte Kaori nun. Akuma grinste verächtlich. „Nun, meine werten Eltern waren der Meinung, ich hätte mich nicht mehr unter Kontrolle, deshalb diese Strafe hier.“ „So, so. Nicht mehr unter Kontrolle, was? Jigoku-san, ich befürchte, du hattest dich noch nie unter Kontrolle. Was meinst du, was passiert wäre, wenn ich dich nicht von dem Mädchen weggeholt hätte. Wir hätten bestimmt schon den ersten Todesfall, dabei hat das Schuljahr noch nicht mal angefangen“, meinte sie. Kaori spielte mit einem ihrer beiden Zöpfe, während Akuma sie musterte. „Du hast dich kein bisschen verändert, Kaori-san“, ein anzügliches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und seine Fänge blitzen erneut auf, als sein Blick in Richtung ihres üppigen Dekolletés wanderte. Sie bemerkte es und streckte leicht die Brust raus. Sie grinste ebenfalls. „Nun“, begann sie nach einiger Zeit. Mittlerweile war sie wieder an ihn herangetreten und presste ihren Körper an seinen. „Wenn du Durst hast, kannst du gerne jederzeit von mir trinken“, bot sie an. Ihre Hand legte sich auf seine Wange, sie fuhr weiter hoch und stoppte dann schließlich in seinen hellbraunen Haaren. Leicht legte sie den Kopf zurück und bot ihm ihren Hals an. Seine Zunge glitt heraus und leckte leicht über die Ader an ihrem Hals. Sie konnte seine Fänge auf ihrer Haut spüren, sie drückten sie leicht ein, allerdings biss er noch nicht zu. Schließlich griff er in ihre Haare und zog ihren Kopf weg. „Weißt du, Kaori-san, ich denke nicht, dass das hier, der richtige Ort dafür ist“, murmelte er. „Wir sollten uns vielleicht ein Zimmer nehmen.“ Wieder glühten seine Augen auf. „Keine schlechte Idee, aber wie wäre es, wenn du erstmal zum Rektor gehst?“, grummelte Kaori etwas verstimmt. Sie hasste es, wenn man mitten drin aufhörte. „Ach und versuche dich zu beherrschen. Ich hab gehört, wie du einen Baum und den Weg kaputtgemacht hast.“ „Ja, ja. Ich werde dran denken“, murrte er jetzt. „Na, wie wäre es? Bringst du mich zum Rektor?“ Kaori atmete einmal tief durch und nickte dann. „Klar, Jigoku-san, weil du es bist. Und weil wir hier keine Todesfälle gebrauchen können“, meinte sie. Leicht schnaubte er. „Als ob ich so etwas machen würde“, sagte er grinsend. „Du ganz sicher nicht. Du hast diesen Beinamen nur, weil du so ein braves Engelchen bist. Stimmts, Jigoku-san?“ Kaoris Stimme klang abfällig. „Du hast vollkommen recht“, spöttelte er. Doch bevor er noch etwas sagen konnte, stand er schon im Büro des Rektors. Überrascht sah dieser auf, verwundert darüber, dass plötzlich zwei Schüler in seinem Büro standen. „Ähm, Haibara-san …“, setzte er an. „Ich entschuldige mich für die Störung. Ich habe unterwegs nur Jigoku-san, uhm, Jigoku Akuma-san getroffen und habe ihn gleich hierher gebracht“, erklärte sie. Noch immer etwas überrumpelt nickte Kaien Cross und kramte mal wieder eine Akte hervor. Er sah sie sich kurz an und zog dann die Augenbrauen hoch. „Das ist ja wirklich eine beeindruckende Fähigkeit“, murmelte er vor sich hin. Akuma schnaubte kurz. Klar, seine Fähigkeit war immer beeindruckend. Langsam konnte er es nicht mehr hören. „Cross-san?“, murmelte er. Kaien Cross sah auf. „Oh, ja. Gut. Die Unterlagen sind soweit in Ordnung. Soll ich einen Vertrauensschüler holen, der Ihnen Ihr Zimmer zeigt?“ Akuma schüttelte den Kopf. „Nein, sagen sie mir einfach, welche Zimmernummer, ich werde es schon finden.“ Der Rektor nickte und nannte ihm die Nummer, danach ließ er die beiden Vampire gehen. Kaori teleportierte sie sofort in ihr Zimmer, ihre Zimmernachbarin war ja noch immer nicht da. Sie warf Akuma aufs Bett und baute sich über ihm auf. Ihre Fangzähne blitzten auf. „Willst du zuerst, oder darf ich?“, fauchte sie leise. Ohne ihr zu antworten drehte er Kaori um und bedeckte ihren Körper mit seinem. Er hob ihr Kinn an und drückte es nach hinten, sodass ihr Hals freilag. Erneut leckte er mit der Zunge über ihre blassblaue Ader, doch diesmal versenkte er seine Zähne in ihrem Hals. Sie stöhnte auf, als seine Reißzähne ihre Haut durchbohrten. Gierig trank er ihr Blut, es fühlte sich großartig an. Es beflügelte ihn beinahe. Immer tiefer grub er seine Zähne in ihren Hals, er wollte mehr, immer mehr. Seine Augen glühten rot auf. Etwas Blut floss durch seine Mundwinkel und rann ihren Hals hinab. Nun löste er seine Zähne von ihr und fuhr mit der Zunge das kleine Rinnsal Blut entlang. Er lehnte sich höher und öffnete einen Knopf an seinem Hemd, damit Kaori besser an seinen Hals kam, doch gerade als sie zugebissen und einige Schlucke von einem Blut getrunken hatte, öffnete sich ihre Zimmertür, und ein Mädchen stand im Türrahmen. Kapitel 3: Teil 1 – Kapitel 3 – Akakuro Kuraiko ----------------------------------------------- Freitag, 19. September 2008 „Nun, Akakuro-san, Sie teilen sich ein Zimmer mit Haibara Kaori. Yuki wird Sie gleich hinführen“, meinte Rektor Cross zu dem Mädchen, welches nun vor ihm stand. Kuraiko Akakuro war ebenfalls eine neue Night Class Schülerin. Ihre Großeltern hatten sie an der Cross Academy angemeldet, weil sie der Meinung waren, dass Kuraiko langsam aber sicher die Kontrolle verlor. Was, wenn es nach Kuraiko ginge, natürlich nicht stimmte. Sie strich sich eine Strähne ihrer dunkelvioletten Haare zurück. Sie wartete ungeduldig darauf, dass das hier alles vorbei war. Wenige Augenblicke später kam Yuki Cross in das Büro. Sie stellten sich einander kurz vor, ehe Kuraiko Yuki nach draußen folgte. Zuerst führte Yuki sie ein bisschen in der Schule herum, ehe sie Kuraikos Schuluniform abholten und sich dann auf, in Richtung ihres Zimmers machten. Schon als sie den Gang, auf welchem ihr Zimmer lag, betreten hatten, konnte Kuraiko es riechen. Blut … Ihre eisblauen Augen glühten rot auf. Es war Vampirblut, das konnte sie auch wahrnehmen. Vampirblut war intensiver als Menschenblut. Yuki blieb vor der Tür stehen und griff nach der Klinke. Sollte Kuraiko ihr sagen, dass es jetzt ein schlechter Zeitpunkt war, um dort hineinzugehen? Doch ehe sie überhaupt einen Entschluss fassen konnte, hatte Yuki schon die Tür geöffnet. Doch fast augenblicklich erstarrte sie, als sie die beiden Vampire sah. Kuraiko trat hinter Yuki und sah in den Raum. Die beiden Vampire hatten sich halb zu ihnen umgedreht und starrten sie verärgert an. Das Mädchen hatte sich immer noch im Hals des männlichen Vampirs festgebissen. Mit Leichtigkeit schob Kuraiko Yuki zur Seite und trat in den Raum. „Ich hoffe, ich störe nicht“, grummelte sie und starrte hungrig das Blut an, welches am Hals des Mannes runterlief. Mittlerweile hatte sich die Vampirin gelöst. „Aber nein. Ganz und gar nicht“, fauchte sie leise, als sie sich den Mund abwischte. Der Junge hatte sich in der Zwischenzeit zur Seite gerollt. „Was geht denn hier vor?“, quäkte Yuki plötzlich dazwischen, die Vampire zuckten bei der Lautstärke zusammen. „Sieht man das nicht? Ich hab sein Blut getrunken“, meinte Kaori. „Bluttrinken ist auf dem Gelände strengstens verboten!“, fing Yuki sofort an. „Ach, ich dachte, es sei nur bei Menschen verboten“, sagte Kaori. Da stockte Yuki. „Er ist … auch ein Vampir?“, hakte sie nach. Akuma bleckte seine Fangzähne. „Offensichtlich ja“, antwortete er. „Oh, ach so“, murmelte sie leise. Kuraiko sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Gut, Cross-san, ab hier komme ich alleine zurecht“, sagte sie. Yuki nickte und zog im Gehen die Tür zu. Als sie weg war, seufzte Kuraiko auf. Sie sah erneut zu Kaori und Akuma. „Lasst euch nicht stören, macht nur weiter“, teilte sie mit. „Ich werde in aller Ruhe meine Sachen auspacken.“ „Nun, Kuro-san, wenn du was vom Blut haben willst, musst du nur Bescheidgeben. Unser Teufel hier hat noch ganz viel davon“, meinte Kaori halb im Scherz. „Was glaubst du eigentlich, was ich hier bin? Ein lebender Blutbeutel, oder was?“, fragte er empört. „Ach je, Akuma-sama, wie ich sehe, hast du dich kein bisschen verändert“, knurrte Kuraiko. „So, dann seid ihr auch hierher Strafversetzt worden, wenn ich das richtig sehe.“ „Könnte man so sagen“, seufzte Akuma und fuhr sich durch die Haare. „Na ja, man kann nur versuchen, das Beste draus zu machen.“ Kuraiko hatte die Augenbrauen hochgezogen. „Na, wenn das so ist“, sie drehte sich jetzt um und begann, ihre Sachen auszuräumen. Akuma und Kaori sahen sich an. „Ich glaube, es ist besser, wenn du jetzt gehst“, meinte Kaori und tippte Akumas Stirn an. Er wollte gerade etwas erwidern, aber da war er auch schon ganz wo anders. „Scheiße!“, fluchte er, ehe er sich auf machte, um sein Zimmer zu suchen. „Und, was hältst du bisher von der Schule?“, fragte Kuraiko nach einiger Zeit. Kaori schmunzelte und starrte dabei die Decke an, sie lag auf dem Rücken und hatte die Hände über den Kopf gelegt. „Nun, bisher macht mich dieser Blutgeruch total verrückt. Ich hab Durst!“, knurrte sie. „Du hast immer Durst, Kaori-sama“, gab Kuraiko zu bedenken. Kaori drehte den Kopf zu Kuraiko um und lächelte leicht. „Da hast du wohl recht … Und ich bin mir sicher, dass es die Hölle wird, wenn mir die ganzen Menschen begegnen“, knurrte sie leicht verärgert. „Na ja, ich bin mir sicher, mir wird es nicht anders ergehen …“, Kuraiko hielt kurz inne. „Aber jetzt werde ich erst einmal duschen gehen“, murmelte sie. „Oh, soll ich mir Ohrenstöpsel besorgen?“, hakte Kaori nach. Kuraiko schüttelte den Kopf und streckte Kaori die Zunge heraus. Dann nahm sie sich ihre Sachen und verschwand im Badezimmer. Kuraiko konnte es immer noch nicht fassen. Zwei ihrer früheren Klassenkameraden waren auch hier. Zufälle gab’s. Sie stellte das Wasser an und zog ihre Sachen dann aus. Sie trat unter die Dusche und seufzte kurz auf. Herrlich … Das angenehm warme Wasser prasselte auf ihre Haut und sie konnte sich entspannen. Nach einiger Zeit fing sie an, etwas vor sich hinzusummen, dieses Summen verwandelte sich bald in Singen. Zwar klang es etwas schief, aber das machte ihr nichts aus. Als sie fertig war, trat sie vor den Spiegel und betrachtete sich eine Weile. Ihre Haut war viel zu blass im Moment, das lag daran, dass sie Durst hatte. Zu gerne hätte sie vorhin etwas getrunken … Sie schüttelte den Kopf und trocknete sich dann weiter ab. Das durfte doch nicht wahr sein. Sie würde ganz sicher nicht von Akuma trinken … Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. Als sie sich schließlich noch angezogen hatte, ging sie wieder in ihr Zimmer. Sie blieb genervt stehen, als sie sah was Kaori da machte. „Ernsthaft? Du hast immer noch diese Messer?“, fragte sie. Kaori drehte sich zu ihr um und sah sie an. Sie polierte gerade ihre Messer, bestes Silberbesteck war das. Allerdings benutzte sie diese Messer nicht zum Essen, sondern zum Kämpfen. „Ernsthaft? Du trägst immer noch Miniröcke?“, äffte Kaori Kuraiko nach. „Touché“, murmelte Kuraiko nur und ließ sich dann auf ihr Bett fallen. „Was meinst du“, begann sie nach einiger Zeit wieder. „Werden noch mehr aus unserer alten Klasse kommen?“ Kaori sah auf und legte den Kopf schief. „Ich weiß nicht … wäre aber cool, dann wären wir nicht so einsam hier …“ „Du und einsam? Geht das überhaupt?“, fragte Kuraiko skeptisch. Kaori zischte gespielt verärgert, doch dann grinste sie nur. Sie teleportierte die Messer in die Halterungen an ihren Beinen und schaute dann wieder zu ihrer Freundin. „Weißt du, ich habe irgendwie Angst davor, diesen Menschen zu begegnen“, gab Kaori schließlich zu. „Du weißt, ich hatte neben Jigoku-san immer die größten Probleme, mich bei Menschen zu kontrollieren … Was, wenn ich außer Kontrolle gerate?“, fragte sie. „Das wäre in der Tat ein Problem, aber ich habe keinen Zweifel daran, dass du es schaffst, ich …“, sie hielt inne. Sie spürte die Anwesenheit einer anderen Vampirin … Schnell stand Kuraiko auf und ging zum Fenster. Sie öffnete es und witterte. „Hm, scheint so, als seien wir doch nicht alleine hier …“, grinste sie. „Wer von ihnen ist es?“, wollte Kaori wissen. Kuraiko witterte noch einmal. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Ich denke, es ist unsere empathische Freundin …“ „Aha, also hat es Akane auch hierher verschlagen. Na so was, na so was. Komm, lass uns zu ihr gehen, Kuro-san“, meinte Kaori. Sie war kurz verschwunden und tauchte hinter Kuraiko wieder auf. Sie wollte sie gerade am Arm berühren, als Kuraiko zurückschreckte. „Nein! Ich werde mich nicht teleportieren lassen! Ich habe keine Lust, in einer Wand zu landen!“, schrie sie beinahe. „Tsh, dann gehen wir eben den langen Weg“, grummelte Kaori und lief in Richtung Tür. Kuraiko seufzte und trottete ihr hinterher. Kapitel 4: Teil 1 – Kapitel 4 – Shizu Akane ------------------------------------------- Freitag, 19. September 2008 Akane Shizu kam gerade aus dem Büro des Schuldirektors und war nun auf dem Weg zum Mondwohnheim, als ihr plötzlich was entgegen flog. „K-san!“, rief dieser jemand, als sie in eine Umarmung gezogen wurde. „Oh, Kaori-sama!“, rief sie überrascht. Wer hätte das gedacht? Haibara Kaori auf dieser Schule … Sachen gab’s. Akane sah auf und erkannte, das auch Kuraiko da war. Sie hätte es eigentlich schon wissen müssen, als sie hier angekommen war. Sie hatte die Gefühle ihrer alten Klassenkameradinnen sofort erkannt. „Und, wie geht’s dir, K-san?“, fragte Kaori sofort drauf los. Noch immer etwas überrumpelt antwortete sie: „Mir geht’s bestens, ich bin froh, dass ihr auch da seid.“ „Und nicht nur wir. Unser Teufelchen ist auch hier irgendwo. Sag mal, Kaori-sama, wo genau hast du ihn eigentlich hinteleportiert?“, fragte Kuraiko. Kaori erstarrte plötzlich. „Uhm, ich weiß es nicht“, gestand sie schließlich kleinlaut. „Wie bitte?! Du weißt nicht, wo du ihn hingezappt hast? Oha, das wird ärger geben“, grummelte Kuraiko. „Also … seinen Gefühlen nach zu urteilen ist er nicht irgendwo in einer Wand gelandet …“, meinte Akane zwischendrin. „Gott sei Dank, wenigstens etwas“, seufzte Kaori erleichtert. Akane kicherte. „Du solltest wirklich aufpassen, was du mit deiner Fähigkeit anstellst. Irgendwann passiert noch mal etwas“, meinte sie gutgelaunt. Kaori schnipste Akane mit Daumen und Zeigefinger vor die Stirn. „Ach du, du hast doch keine Ahnung. Na ja, soll ich dein Zeug in dein Zimmer …“, setzte sie an, doch sie wurde sogleich unterbrochen. „Nein! Nachher landet es noch in irgendeinem Teich oder so, und das möchte ich nicht“, funkte Akane dazwischen. „Tsh, dann eben nicht“, meinte Kaori beleidigt. Die drei Mädchen gingen wieder zurück zum Mondwohnheim. Sie unterhielten sich über die vergangenen Wochen, in denen sie wieder in Japan waren. Akane erzählte gerade, was sie so alles gemacht hatte, als ein plötzlicher Sturm ihr ihre roten Haare ins Gesicht wehte. Überrascht sah sie sich um. „Sagt mal, Sayo ist nicht zufällig hier, oder?“, fragte sie. „Nicht das ich wüsste“, meinte Kaori. „Ich glaube zudem eher, dass es Jigoku-san ist, der hier so einen Terz macht“, fügte sie noch hinzu. Und sie sollte Recht behalten. Wenige Augenblicke später lag sie auf dem Boden, ein wütender Akuma über ihr. Er kochte vor Wut. „Wenn du mich noch einmal, irgendwo hinteleportierst, dann setzt es was! Hast du verstanden? Zehn Zentimeter weiter und ich wäre tatsächlich in einer Wand gelandet!“, schrie er sie an. Kaori zischte und teleportierte sich unter ihm hervor. „Hör auf mir zu drohen“, knurrte sie gefährlich. Sie strich über die Messer an ihren Beinen und teleportierte sie. Sie landeten in der Kleidung von Akuma und fesselten ihn so an den Boden. Dann nahm sie ein weiteres Messer und hielt es in der Hand. „Wenn du mich nicht in Ruhe lässt, dann teleportiere ich das hier, direkt in dich hinein. Da nützt dir auch deine Umleitung nichts mehr“, drohte sie. Bevor einer der beiden noch etwas sagen konnte, schrie Akane auf. In ihren meerblauen Augen lag schmerzhafter Ausdruck. „Hört auf!“ schrie sie. Sofort hielten die beiden Inne. Akane war eine Empathin, das hieß, sie konnte die Gefühle anderer Menschen – oder Vampire – fühlen. Doch manchmal hatte sie es nicht so ganz im Griff und konnte sich nicht richtig abschirmen, dann sprudelten die Gefühle der anderen in sie über und sie drehte fast durch. Kaori starrte Akane an. Sie seufzte und versuchte ihre eigenen Gefühle unter Kontrolle zu bringen, um es ihrer Freundin leichter zu machen. Nach wenigen Minuten seufzte Akane erleichtert auf. Sie hatte es geschafft, eine Mauer zwischen sich und den fremden Gefühlen zu schaffen. Kaori holte ihre Messer zurück und steckte sie wieder in die Halterungen an ihrem Bein, sie bedachte Akuma allerdings noch mit einem finsteren Blick. Er hatte sich mittlerweile wieder aufgerichtet. „Du hast meine Kleidung durchlöchert“, fing er gleich wieder an. Doch ehe Kaori erneut etwas erwidern konnte, spürten sie alle einen weitern Luftzug. Doch nun hatten sich acht Vampire um sie herum versammelt. Unter ihnen war sogar der Reinblüter Kaname Kuran. Aus verengten Augen starrte Kaori die Neuankömmlinge an. Diese musterten die vier Vampire ebenfalls. Akane fühlte sich hier im Moment überhaupt nicht wohl. Schon wieder so viele Gefühle auf einmal … Sie ging einen Stritt zurück und stieß gegen jemanden. Sie drehte den Kopf und sah einen großen Vampir. Er hatte bernsteinfarbene Augen, soweit sie erkennen konnte und sein Haar wirkte fast orange. Er sah sie an. „Ich denke mir“, begann Kaname Kuran zu sprechen, „ihr seid die neuen Schüler. Ihr habt eine ganze Zeit in den USA gewohnt und seid jetzt hierher zurückgekehrt, ist es nicht so?“ Seine Stimme klang ruhig, fast schon irgendwie unbeteiligt, doch Akane konnte fühlen, dass ihm diese Situation auf die Nerven ging. „Ja, du hast vollkommen recht“, knurrte Akuma jetzt, er war immer noch wütend auf Kaori und das ließ er jetzt an Kaname aus. „In was für einem Ton redest du denn mit Kaname-sama?“, fragte ein blonder Vampir empört. „Pass auf, wie du mit mir redest, Blondie“, fauchte Akuma zurück. Mist, dachte sich Kaori, er war gerade dabei, die Kontrolle zu verlieren, sie konnte sehen, wie der Staub auf dem Boden um ihn herum wirbelte. Etwas knackte und sie sah ebenfalls, wie einige Bodenplatten zersprangen. Sie musste ihn aufhalten und zwar sofort. „Jigoku-san, hör sofort auf damit. Es reicht jetzt“, sagte sie mit gebieterischer Stimme. Sie wurde dafür von ihm Angefaucht. Und dann tat sie etwas, was sie wahrscheinlich nicht hätte tun sollen. Sie schritt auf in zu und verpasste ihm eine Ohrfeige. Doch leider hatte sie in dem Moment nicht an seine Umleitung gedacht. Ihre Hand prallte an einem dünnen Energiefeld ab und wurde weggeschleudert. Wäre ihre Hand nicht mit ihrem Arm und der Arm nicht mit ihrem Körper verbunden gewesen, wäre die Hand wahrscheinlich bis nach Amerika zurückgeflogen. Doch so knackte es nur unschön in ihrer Schulter. „Scheiße!“, stieß sie aus und hielt sich die Schulter. Ein lang gezogenes Fauchen entfuhr ihr, als sie zurücksprang. „Du hast mir den Arm ausgerenkt!“ „Nein, das warst du selbst. Du wusstest doch, dass du mich nicht schlagen kannst. Also war das deine eigene Schuld“, antwortete Akuma einfach. „Scheißkerl“, grummelte sie und hielt sich weiterhin ihren Arm. Die anderen hatten dieses Schauspiel interessiert beobachtet. Man konnte den Kerl also nicht schlagen, ohne selbst etwas abzubekommen. „Ich möchte nur gerne wissen, was das ersten hier für ein Lärm war“, redete Kaname unberührt weiter, so, als ob nichts gewesen wäre. Kuraiko war in der Zwischenzeit dabei gewesen, Kaoris Arm wieder einzurenken, nachdem es ein zweites Mal unschön geknackt hatte, war der Arm wieder drin. Sie bewegte ihn ein paar Mal kreisend, ehe sie sich zu Kaname umdrehte, um ihm die Situation zu erklären, doch Akuma kam mal wieder dazwischen. „Nun ja, dieses Miststück hier, hat mich teleportiert, ohne selbst dabei zu sein, hätte ich nicht überaus großes Glück gehabt, wäre ich in einer Wand gelandet“, knurrte er. „Selber Miststück“, murmelte Kaori leise. „Verstehe“, sagte Kaname. „Ich möchte euch aber trotzdem bitten, so laute Streitereien zu unterlassen. Die Day Class Schüler könnten sonst noch auf euch aufmerksam werden.“ Akumas Augen glühten rot auf und er leckte sich über die Lippen. „Dagegen hätte ich nichts. Das würde mir sogar gefallen. Menschenblut wäre erfrischender als das Blut von der Alten da“, meinte er abfällig und deutete dabei auf Kaori. Diese zuckte kurz zusammen und holte erneut ein Messer hervor. „Ich hatte dich gewarnt. Noch einmal und das Messer landet in dir drin“, knurrte sie. „Pah, das machst du doch eh nicht“, fauchte er sie an. Kaori bewegte die Hand und plötzlich ging Akuma zu Boden. Das Messer steckte tatsächlich in seiner Brust. Und da sie es dort hin teleportiert hatte, konnte er es auch nicht abwehren. Er knurrte und packte den Griff des Messer. Mit einem weiteren „Miststück“, zog er das Messer heraus. Schnell holte Kaori es zurück, bevor er es nach ihr werfen konnte. Noch immer klebte Blut an der Messerklinge. Provokativ leckte sie es ab. „Dein Blut schmeckt übrigens auch nicht besser“, meinte sie gleichgültig. Doch ehe die beiden aufeinander losgehen konnten, schrie Akane wieder auf. „Schluss jetzt, verdammt noch mal. Ich kriege ihr gleich einen Anfall, weil ich wegen euren Gefühlen noch durchdrehe!“ Sie keuchte hektisch und ihr Blick wanderte zwischen Akuma und Kaori hin und her. Ihre Ausstrahlung war jetzt mehr als beängstigend und Kaori teleportierte sich schnell hinter Kuraiko. Auch Akuma trat sicherheitshalber einige Schritte zurück. Langsam beruhigte sich Akanes Atem wieder. „Wird es denn jetzt gehen?“, fragte sie betont ruhig. „Ich meine, in den USA habt ihr euch schließlich auch verstanden. Zudem benehmt ihr euch wie Kinder!“ Kaori und Akuma senkten die Köpfe. „’tschuldigung“, murmelten sie unisono. „Geht doch“, meinte Akane, während sie die Hände in die Hüften stemmte. „Ich finde, das hast du ausgezeichnet hinbekommen“, lobte Kaname Kuran sie. Mit einem leichten Lächeln drehte sich Akane zu ihm um. „Ach, das mache ich öfters … Schon in den USA konnten sie sich nicht benehmen, dauernd waren sie am Streiten, da musste ja jemand dafür sorgen, dass alles wieder gut wurde …“ „Ja, in der Tat, du hast Übung darin“, meinte Kaname freundlich. „Nun, ich denke, wir sollten ins Wohnheim zurückkehren. Hier draußen würden wir doch ziemlich viel Aufsehen erregen, zumal die Tore der Day Class auch gar nicht soweit entfernt liegen“, ordnete er an. Die anderen Vampire nickten und schließlich zogen sie sich zurück. Kuraiko folgte ihnen und Akane ebenfalls. Nur Akuma und Kaori standen in der Gegend wie bestellt und nicht abgeholt herum. Doch dann drehte sich Akane noch einmal zu ihnen um und fauchte sie leicht an. „Na kommt schon, und benehmt euch!“ Kaori quietschte kurz auf und klammerte sich an Akuma fest, ehe sie hastig nickte und ihnen ebenfalls folgte. Akuma zog sie dabei mit nach drinnen. Kapitel 5: Teil 1 – Kapitel 5 – Saeki Sayo ------------------------------------------- Freitag, 19. September 2008 „Oh, Sayo-chan, wie gut, dass du wieder hier bist. Was fällt dir eigentlich ein, in irgendwelche Vampirclubs zu gehen?“, fragte Kaien Cross seine ehemalige Ziehtochter. Sayo Saeki blieb allerdings erst einmal stumm. Sie hätte nie erwartet, dass ihr damaliger Ersatzvater so ausflippen würde, wenn er erfuhr, dass sie in Vampirclubs gewesen war. „Kaien, so schlimm war es da gar nicht. Ich habe auf mich aufgepasst“, murmelte sie ruhig. „Trotzdem, du solltest noch nicht mal daran denken, da hinein zu gehen … Wer weiß, was sich da für … Leute rum treiben“, gab er zu bedenken. „Es ist mir aber nichts passiert“, wiederholte sie seufzend. „Trotzdem, du wirst jetzt erst einmal schön hier bleiben …“, sagte Kaien Cross fest. „Gut, wenn du darauf bestehst“, antwortete Sayo nur. Der Rektor nickte und entließ Sayo dann. Zielstrebig verließ sie das Gebäude vom Rektor und machte sich auf zum Mondwohnheim. Von Rektor Cross hatte sie erfahren, dass Haibara Kaori, Akakuro Kuraiko und Shizu Akane ebenfalls hier waren. Zu allem Übel befand sich Jigoku no Akuma ebenfalls hier. Ein subtiles Lächeln umspielte ihre Lippen, es könnte spaßig werden, ihn zurechtzuweisen und ihn somit zur Weißglut zu bringen. Sie hatte das Wohnheim nun endlich erreicht und öffnete die Tür. Als sie eintrat, sah sie schon die anderen Vampire. Sie hatten sich zu ihr umgedreht. Kurz nickte sie ihren Freundinnen zu und wollte sich dann gerade abwenden, um ihre Sachen auf ihr Zimmer zu bringen, als plötzlich Aido neben ihr stand. Leicht zischte sie. „Oh hallo, noch eine neue Vampirin“, sprudelte er sofort los. „Ich bin Aido Hanabusa, ich dürfte dir, Saeki Sayo, ja sicherlich bekannt sein.“ Sie hob die Augenbrauen. „Und was wäre, wenn nicht?“, fragte sie rhetorisch. „Nun, das wäre Pech für dich, aber da ich deine Mutter kenne, oh, kannte, kann ich sicher davon ausgehen, dass du gut mit den Adelsfamilien vertraut bist“, plapperte er munter weiter. Sayos dunkelblaue Augen wurden bei der Erwähnung ihrer Mutter schmal. Der leichte Wind, der eigentlich immer um sie herum wehte, wurde stärker, ihre hellvioletten Haare bewegten sich mehr. „Na ja, deine Mutter war ja eine Reinblüterin, nicht? Aber ich hab gehört, du seiest von deinen Großeltern verstoßen worden, weil du kein Reinblüter bist, da dein Vater ebenfalls ‚nur‘ ein Edelblüter war. Tja, schon tragisch …“, plapperte er immer weiter. Er merkte anscheinend gar nicht, dass mittlerweile schon fast ein Sturm in dem Raum aufgezogen war. Besorgt stand Kaori auf, doch sie ging nicht näher heran, sie wusste, dass es gefährlich war. Doch notfalls würde sie Sayo wegteleportieren müssen. „Hör auf“, murmelte Sayo leise, doch er hörte nicht auf, er schien gar nicht wahrgenommen zu haben, dass sie etwas gesagt hatte. Gerade als Sayo drauf und dran war, ihn gegen die nächste Wand zu schleudern, ertönte eine neue Stimme. „Hanabusa! Hör sofort auf zu reden!“ Der Wind flaute etwas ab, da Sayo kurz aus ihrer Konzentration gerissen wurde. Der zweite Blonde, Ichijo Takuma, wenn sie sich richtig erinnerte, kam auf sie beide zu. „Hanabusa, halt einfach deinen Mund und lasse Saeki-san in Ruhe“, wiederholte er noch einmal. Aido klappte beleidigt den Mund zu. „Ich wollte mich lediglich unterhalten“, sagte er schnippisch. „Falsches Thema, Hanabusa. Falsches Thema“, meinte Ichijo nur. Dann wandte er sich an Sayo. „Hallo Saeki-san, ich bin Ichijo Takuma“, stellte er sich höflicherweise noch einmal vor. „Saeki Sayo“, murmelte sie. Geschickt drängte sich Takuma zwischen Aido und Sayo und legte leicht seine Hand auf ihren Rücken, um sie behutsam in eine andere Richtung zu lenken. „Brauchst du Hilfe mit deiner Tasche?“, fragte er. Mittlerweile war der Wind weiter abgeflaut. Sayo nickte leicht. „Danke schön“, erwiderte sie nur. Takuma half ihr, das Gepäck auf ihr Zimmer zu bringen. Sayo war dankbar dafür, dass er eingeschritten war. Kaori stand plötzlich vor Aido. Dieser zuckte überrascht zusammen. „He, was-“, setzte er an, doch Kaori ließ ihn nicht weiter zu Wort kommen. „Sag mal, spinnst du eigentlich?“, wetterte sie gleich drauf los. „Hast du denn überhaupt nicht gesehen, dass sie gar nicht über ihre Vergangenheit reden wollte? Vor allem nicht über ihre Eltern oder Großeltern? Wir wären hier beinahe weggeflogen, so gestürmt hat es hier und du provozierst sie noch mehr! Das ist doch nicht zu fassen, du kannst froh sein, dass Ichijo dazwischen gegangen ist“, sie schäumte beinahe vor Wut. „Kaori-san, was regst du dich denn so auf? Ihm hätte es sicher mal ganz gut getan, in der nächsten Wand zu landen“, warf Akuma ein. „Hm, wenns nur darum ginge, dann kann ich das auch erledigen …“, murmelte Kaori vor sich hin. Unbewusst streckte sie eine Hand nach ihm aus. „Kaori-sama!“, rief Akane allerdings dazwischen, ehe Kaori Aido berühren konnte. Kaori zuckte erneut zusammen. „Sorry!“ „Du bist echt unverbesserlich. Weißt du, dein damaliger Snack fand es übrigens nicht so toll, in einer Wand gelandet zu sein. Das hat wehgetan, und rate mal, bei wem er sich ausgeheult hat. Bei mir!“, Akane knurrte leise. Kaori fasste sich an den Hinterkopf und grinste verlegen. „Echt? Er hat sich bei dir ausgeheult. Oha … Dabei hatte ich damals gedacht, er sei ein Mann und könnte so was ab. Da hab ich mich wohl getäuscht …“ Akuma lachte. „Tja, Kaori-san, auf dieser Welt gibt es nur einen richtigen Mann, und zwar mich, du wirst kaum einen besseren finden … Also verspiel es dir besser nicht.“ „Sag mal, was bildest du dir eigentlich ein? Hast du eigentlich völlig Hiro-san vergessen? Der ist mindestens genauso ein Mann wie du … Zudem schmeckt er auch tausendmal besser“, sie grinste fies. „Pah, das glaube ich ja mal nicht. Wieso sonst kommst du immer bei mir angekrochen und bettelst nach Blut?“, fragte Akuma rhetorisch. „Oh, bilde dir bloß nichts darauf ein … Das habe ich hier nur gemacht, weil Hiro-san nicht hier ist“, verteidigte sich Kaori, dabei war sie allerdings rot angelaufen. „Ja, sicher … Rede dir das nur weiter ein, Schätzchen. Aber komm dann nicht wieder angekrochen, wenn er dich zurückweist. Dann werde ich dir nämlich sagen: ‚Ich habs dir ja gesagt!‘“, meinte er mit einem süffisanten Lächeln. Doch auch Kaori hatte ein überhebliches Grinsen aufgesetzt. „Ach du. Wie mir scheint kennst du Hiro-san immer noch nicht. Einer Vampirin könnte er niemals widerstehen … Vor allem keiner, die so gut gebaut ist wie ich.“ Sie streckte die Brust raus, um ihre Worte zu betonen. Akuma zog die Augenbrauen hoch und öffnete den Mund, stieß die Luft aus und klappte ihn dann wieder zu. „Okay, Punkt für dich … Dieses Argument kann ich einfach nicht widerlegen, vor allem da es stimmt“, gab er dann schließlich zu. Kaori grinste zufrieden. „Siehst du, was das betrifft ist unser gute Hiro-san einfach gestrickt. Er ist nicht so wählerisch wie du.“ „Tja, ich hab halt sensible Geschmacksnerven …“, verteidigte er sich. „Ach, das sah in den USA aber ganz anders aus. Da hingst du doch an allem, was Brüste hatte und halbwegs gut aussah!“, knurrte Kaori. „Na? Eifersüchtig?“, frotzelte Akuma. „Wie kommst du denn da rauf? Auf was sollte ich bitte schön eifersüchtig sein? Dazu hab ich keinen Grund. Immerhin war ich wesentlich besser gebaut, als die meisten deiner Snacks“, gab Kaori zurück. „Wovon träumst du nachts? Du siehst zwar klasse aus, aber du bist lange nicht so perfekt, sodass ich nur Augen für dich hätte. Also bleib mal auf dem Teppich!“, grummelte er. „Ach, wirklich? Ich bin also nicht perfekt, und was war, als du diese vierzig-“, weiter kam Kaori nicht, denn Akuma unterbrach sie. „Halt deine Klappe!“ Es lag jetzt ein fast schon panischer Ausdruck in seinen Augen. Aha, also wollte er nicht, dass jemand davon erfuhr. Gut zu wissen. Die Anderen hatten diesem Wortgefecht mehr oder weniger schweigend zugehört. Kuraiko war ganz begeistert von dieser recht amüsanten Unterhaltung. Die alte Night Class, die nicht wusste, worum es ging, schien eher verwirrt zu sein. Und Akane war genervt. Die Gefühle der beiden störten sie gewaltig. Sie hatte die Arme verschränkt und tippte mit dem Zeigefinger der linken Hand auf den Ellbogen des rechten Arms. Mit der rechten Fußspitze tippte sie immer wieder auf dem Boden auf. Während sich die beiden stritten, war Kaori zum einen immer wieder einen Schritt auf Akuma zugegangen und zum anderen waren die Blicke der restlichen Anwesenden immer zum jeweiligen Sprecher gewandert, um so alles mitzubekommen. Doch so langsam reichte es Akane. Sie ballte ihre Hand zur Faust und trat etwas näher an die beiden Streithähne heran. „Jetzt reicht es aber mal!“, schrie sie. „Tragt euren Beziehungsstreit bitte außerhalb meiner Reichweite aus!“ Kaori und Akuma hielten inne, sahen sich gegenseitig erst kurz an und dann gingen ihre Blicke zu Akane. „Beziehungsstreit? Wir sind nicht zusammen!“, sagte beide wie aus einem Mund. Akane hob die Augenbrauen. „Echt? Hört sich aber so an. Und so, wie du schon wieder über Akuma hängst …“, bemerkte sie nur. Kaori blickte Akuma wieder an und bemerkte, dass sie tatsächlich fast auf ihm saß. Sie wurde puterrot im Gesicht und wich hastig einige Schritte zurück, auch Akuma lehnte sich weiter zurück. „Wir sind aber nicht zusammen! Das würde ich nie machen, er passt doch überhaupt nicht zu mir!“, sagte sie fast verzweifelt. „Genau, wer will schon was mit so einer alten Besserwisserin anfangen? Ich sicher nicht“, lehnte auch Akuma ab. Aber auch er war rot im Gesicht. „Also“, hörten sie hinter sich eine Stimme. „Selbst ich fand das … Gespräch eben witzig“, murmelte Sayo. Kaori legte den Kopf schief. „Seit wann bist du denn wieder da?“, fragte sie leicht verzweifelt. „Schon seit einiger Zeit. Tja, wärt ihr nicht so vertieft gewesen, hättet ihr sicher bemerkt, dass wir zurückgekommen sind“, meinte sie. Kaori seufzte auf. „Oh Gott“, grummelte sie. „Und ihr seid echt nicht zusammen?“, kam es von Aido, er stand plötzlich vor Kaori, da sie ihn aber überhaupt nicht bemerkt hatte und er wie aus dem nichts vor ihr stand, schrie sie erschrocken auf und wich einige Schritte zurück. „Nein! Sind wir nicht!“, riefen sowohl Kaori als auch Akuma wieder wie aus einem Mund. „Wisst ihr, dass ist gruselig, wenn ihr das macht“, murmelte Aido zweifelnd. „Tsh, ach, lasst mich doch alle in Ruhe!“, meinte Kaori und wollte gerade in Richtung Treppe gehen, als sie in Sayo rein lief. „Sag mal, du bist irgendwie durch den Wind, oder?“, fragte sie, langsam zweifelte sie an Kaoris Wahrnehmungssinn. „Mir geht’s bestens! Nur wird mir ganz schlecht, bei dem Gedanken daran, dass man mich mit dem da“, sie deutete auf Akuma, „zusammen bringen will.“ Nachdem sie das gesagt hatte, teleportierte sie sich, ohne eine Antwort abzuwarten fort. „Ob sie heile irgendwo ankommt …“, murmelte Kuraiko nach einer Schweigeminute. „Ach, ich bin mir sicher, sie wird schon nicht in einer Wand lan-“, doch bevor Sayo diesen Satz beenden konnte, hörte man von oben ein laut gefluchtes: „Autsch! Wo kommt die scheiß Wand her?!“ Nachdem einige Sekunden vergangen waren, fing Akuma plötzlich wie ein Irrer an zu lachen. „Jetzt ist sie tatsächlich in einer Wand gelandet, ich fass es nicht!“, brüllte er. Er bekam sich immer noch nicht ein. Nach einigen Augenblicken fingen auch Kuraiko und Akane an zu lachen. Und selbst Sayo konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die alten Night Class Schüler konnten sich über diesen Vorfall nur wundern. Was waren da bloß für Leute zu ihnen gekommen? Kapitel 6: Teil 1 – Kapitel 6 – Miyazaki Hiroshi ------------------------------------------------- Freitag, 19. September 2008 Hiroshi Miyazaki näherte sich dem Wohnheim der Night Class und schon von draußen, konnte er Jigoku no Akuma lachen hören. Diese Lache würde er sicher niemals vergessen. Was denn jetzt wohl schon wieder los war … Er öffnete schwungvoll die Tür. Eigentlich wollte er jetzt etwas sagen, allerdings blieb ihm das im Hals stecken, als er sah, wie Akuma fast an seinem Lachen erstickte. Akuma war mittlerweile von der Couch gefallen, auf der er gesessen hatte. Auch die Mädchen lachten noch, ziemlich heftig sogar. Nur die alten Night Class Schüler lachten nicht. Einige schienen eher besorgt darüber zu sein, dass Akuma gleich erstickte, er lief schon blau an. „Wohwohwoh! Was hab ich denn jetzt verpasst?“, fragte er stattdessen, er trat näher an seine Freunde heran. Ein rothaariger Vampir drehte sich zu ihm um. „Nun ja, Kaori-san hat sich scheinbar in eine Wand teleportiert“, meinte dieser monoton. Hiroshis Augen weiteten sich und als er es sich vorstellte, musste er ebenfalls Lachen. „Ach, das findet ihr also lustig?“, ertönte Kaoris Stimme. Sie stand auf einmal wieder mitten zwischen ihnen. Die Mädchen hörten daraufhin auf zu lachen, Hiroshi beruhigte sich auch etwas. Nur Akuma war in einem Lachkrampf gefangen. „Hoffentlich erstickst du dran“, knurrte sie ihn an. Dann drehte sie sich zu Hiroshi, dieser hatte gerade aufgehört zu lachen, doch als er Kaori ansah, fing er wieder an. Sie war nämlich zur Hälfte in der Wand gelandet und auf dieser Seite waren rote Abdrücke zu sehen. „Ehrlich … jetzt hab ich vergessen, was ich eigentlich sagen wollte“, lachte Hiroshi. „Das ist nicht witzig!“, presste Kaori hervor. „Doch, doch ich finde das witzig. Das hast du echt mal verdient“, grinste er. In seinen grünen Augen blitzte es auf, als er sie betrachtete. „Aber wie ich sehe, hat dieser kleine Ausrutscher deinem Äußeren nicht wirklich geschadet. Ich bin mir sicher, die roten Abdrücke verschwinden irgendwann wieder … vielleicht … Hauptsache, deine Oberweite ist nichts passiert, wäre auch wirklich zu schade …“, er streckte eine Hand aus und fasste ihr an die Brust. Wütend funkelte Kaori ihn an. „Falscher Zeitpunkt, mein Freund. Nimm deine Hand da weg, sonst hacke ich sie dir ab …“ Er verzog die Lippen, dann drehte er sie geschickt um, sodass sie mit dem Rücken, gegen ihn gedrückt wurde, dabei ließ er sie nicht wirklich los, er drückte sogar etwas fester zu. „Och, willst du mich etwa wütend machen? Soll mich das jetzt abschrecken? Sonst hast du auch nichts dagegen …“ Er umfasste mit der anderen Hand ihr Kinn und zog es zurück, sodass ihr Hals frei lag. Er öffnete den Mund und zeigte seine Vampirzähne, er fauchte leise. „Sonst macht es dir nichts aus … Also stell dich nicht so an.“ Sie hatte die Augen halb geschlossen und wehrte sich nicht mehr. „Zudem kann ich riechen, dass du Akuma auch schon rangelassen hast … also gib mir auch was ab“, forderte er sie auf. Sie atmete ruhig weiter und stöhnte auf, als seine Zunge über ihre Haut glitt. Doch noch ehe er die Zähne in ihrem Hals versenken konnte, wurde er von Akuma aufgehalten. Dieser hatte sich mittlerweile aus seinem Lachanfall, besser gesagt schon Erstickungsanfall, befreit und realisierte nun, was Hiroshi da tat. „Lass sie in Ruhe!“, fauchte er wütend. Kurz vor ihrem Hals stoppte Hiroshi und sah Akuma verwundert an. „Oh, verstehe, du beanspruchst sie für dich, nicht wahr? Du willst sie selbst haben … Wie niedlich“, spottete er. Akuma zischte und erhob sich jetzt. „Du sollst deine Finger von ihr nehmen!“, sagte er jetzt aggressiver als zuvor. Er trat nahe an Hiroshi heran und griff nach dessen Händen. Da schien Kaori wieder zu sich zu kommen, sie befand sich nun zwischen beiden männlichen Vampiren, es war ihr zum ersten Mal unangenehm, vor allem, da die ganzen anderen dabei waren. „Nun, was ist? Willst du sie haben?“, fragte Hiroshi weiter. Ihn amüsierte Akumas Wut. „Dann nimm sie dir“, er schubste Kaori in Akumas Arme. Dieser fing sie auf und hielt sie fest. Noch bevor Akuma oder Hiroshi reagieren konnten, hatte sich Kaori schon wieder umgedreht und holte zum Schlag aus, sie verpasste Hiroshi eine Ohrfeige, die gesessen hatte. Sein Kopf flog zurück und er taumelte sogar … doch er fing sich wieder und starrte Kaori wütend an. „Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Was nimmst du dir raus? Ich bin kein lebender Blutbeutel für dich. Merke dir das endlich!“, sie fauchte wütend. Er sah sie wieder an. Jetzt war er richtig wütend. Niemand wagte es, ihn zu schlagen und kam ungeschoren davon. Selbst wenn es eigentlich seine Freunde waren. „Tststs, das kannst du doch nicht machen. Du könntest dieses hübsche Gesicht hier verschandeln … und das wollen wir ja nicht, nicht wahr. Und dafür muss ich dich jetzt bestrafen“, ein Lächeln umspielte seine Lippen. Seine Augen glühten rot auf und plötzlich sackte Kaori zusammen. Sie stieß einen Schrei aus und hielt sich den Kopf. Sie kippte zur Seite. Den Kopf presste sie auf den Boden und versuchte, nicht weiter zu schreien. Es war ein beißender Schmerz, der sich Stück für Stück in ihrem Körper ausbreitete. „Hör sofort damit auf!“, schrie Akane jetzt ebenfalls. Sie spürte zwar nicht annähernd dieselben Schmerzen wie Kaori, aber es war doch ziemlich heftig. Hiroshi wandte ihr den Kopf zu, Kaori sackte regungslos zusammen. Hiroshi fuhr sich durch die schwarzen Haare und betrachtete dann Akane. „Ach stimmt ja, unsere kleine Empathin … tut es weh? Tja, Pech, dieses Miststück muss dafür bestraft werden, dass es mich geschlagen hat“, er breitete leicht die Arme aus und zuckte mit den Schultern. „So ist das eben, jeder sollte seinen Platz in der Welt kennen.“ „Du solltest ihn ebenfalls kennen“, erklang da Kanames Stimme. „Ich dulde keine weiteren Streitereien hier. Das sorgt nur für Unruhe.“ Er taxierte Hiroshi einige Zeit lang, ehe er sich der am Boden liegenden Kaori zuwandte. Er ging in die Hocke und betrachtete sie eine Weile. „Wie funktioniert deine Gabe und welche Auswirkungen hat sie?“, fragte Kaname. „Tsh, als ob ich dir eine Antwort schuldig wäre. Aber wenn du wissen willst, welche Auswirkungen sie hat, dann kann ich sie dir gerne demonstrieren. Na, wie wäre es mit einem Selbstversuch?“ „Nein, danke. Also, wie funktioniert sie?“, fragte Kaname noch einmal. Diesmal ließen seine Worte keinen Ungehorsam zu. Hiroshi seufzte. „Na ja, einfach indem ich mich auf eine Person konzentriere und mir dann vorstelle, wie diese vor Schmerz schreit … So einfach“, erklärte er knapp. „Und wie lange wird sie jetzt bewusstlos bleiben?“, wollte Kaname wissen. „Hm, kann ich nicht sagen, jedenfalls nicht genau. Die meisten wachen nach ein paar Minuten wieder auf, und da ich ja so unglaublich freundlich bin, hab ich sie auch nicht ganz so schwer bestraft“, meinte er, seine Stimme war voller Sarkasmus. „Verstehe“, murmelte Kaname gleichgültig. Dann erhob er sich wieder. Akuma hob Kaori vom Boden auf und legte sie auf die Couch. „Wenn du das noch mal mit ihr machst, dann reiß ich dich in Stücke“, knurrte er Hiroshi an. Hiroshis Augen wurden schmal und glühten erneut rot auf, Akuma stöhnte kurz auf, ehe er Hiroshi wieder ansah und dann lachte. „Funktioniert bei mir nicht. Na, tut es weh?“, fragte er nebenbei. Er leitete den Schmerz um und Hiroshi wurde davon getroffen. Sofort stoppte er. Wütend funkelte er Akuma an, er verspürte das Bedürfnis, seinen Freund in Stücke zu reißen. Doch ehe er zur Tat schreiten konnte, öffnete sich die Tür erneut und zwei Gestalten standen im Raum. „Oh, so viel Testosteron! Das ist ja unglaublich, ich kann es fast schmecken, so viel ist es“, meinte die eine Person. „Richtig, wie köstlich, da bekomme ich gleich wieder Hunger“, fügte die andere hinzu. Hiroshi und Akuma, sowie der Rest der Vampire, drehten sich zu den Neuankömmlingen um. Doch die beiden fingen sofort an zu stöhnen. „Scheiße! Was wollen die denn hier?“, fragten sie unisono. Hiroshi hatte in der Zwischenzeit seine Tötungsabsichten gegenüber Akuma vergessen und trat nun an dessen Seite. Die beiden Fremden schienen sie jetzt endlich zu bemerken. „Bruder, das ist unser Glückstag. Sieh nur, Jigoku no Akuma und Miyazaki Hiroshi sind ebenfalls hier“, meinte der eine wieder. „Sie sind bestimmt zu unserem persönlichen Vergnügen hier, Bruder“, sagte der andere. „Oh, scheiße! Ich glaub ich spinne“, murmelten Akuma und Hiroshi wieder wie aus einem Mund. Das durfte doch nicht wahr sein, hatten sie denn etwa nur Pech? Warum wurden gerade diese beiden aus den USA zurückgeholt? Das Leben war schon manchmal unfair … Kapitel 7: Teil 1 – Kapitel 7 – Dokuyaku Sasori und Kumo --------------------------------------------------------- Freitag, 19. September 2008 Akuma und Hiroshi warfen den beiden Neuankömmlingen feindliche Blicke zu. Es waren die berühmtberüchtigten Vampirzwillinge, Dokuyaku. Sasori, der Ältere der beiden, ein großer gut gebauter Junge mit schwarzen Haaren, welche einen leichten Stich ins bläuliche aufwiesen, und leuchtend blauen Augen mit den tiefen Augenringen darunter. Und Kumo, er wirkte, im Gegensatz zu seinem Bruder, eingefallener, er hatte immer einen gekrümmten Gang. Seine Haare waren schwarz, nur ohne diesen Blaustich und seine Augen waren blassblau, doch die Augenringe waren genauso tief, wie die von Sasori. Zudem wirkte Kumo verrückter als sein Bruder, so, als würde er jeden Moment jemanden anfallen. Doch sie beide hatten etwas gemeinsam. Sie hatten eine absolut verheerende Fähigkeit. Diese bestand darin, jegliche Art von Gift verbreiten zu können, sie selbst waren dagegen natürlich immun. Sasori übertrug das Gift durch Berührungen, das bedeutete, dass man ihn nicht ohne weiteres anfassen konnte, jedenfalls nicht, wenn man nicht vergiftet werden wollte. Kumo hingegen konnte einen giftigen Nebel absondern, der alle Personen, die ihn einatmeten, lahm legte. Sie waren in der gesamten Vampirwelt bekannt. Jedoch nur ihre Fähigkeiten, was ihre Persönlichkeiten und ihre Vorlieben waren, wusste keiner, bis auf ihre alten Klassenkameraden. „Hm, was meinst du, mein Bruder, welches Blut möchtest du? Jigoku-samas oder Hiro-samas?“, fragte Kumo. „Ich will Jigoku-samas Blut. Es riecht verführerisch“, meinte Sasori und leckte sich über die Lippen. „Dann bekomme ich Hiro-samas. Das wird klasse, er riecht hundert mal verführerischer als Jigoku-sama“, meinte Kumo. Er ging zwei Schritte vor. Sasori seufzte: „Bruder, du hast Geschmacksverirrungen …“ „Klar, du aber auch, ich will jetzt Blut!“, grummelte er und ging weiter auf Hiroshi zu. Auch Sasori setzte sich in Bewegung. Er öffnete den Mund und zeigte seine Fangzähne. Er trat an Akuma heran und blieb vor ihm stehen. Akuma und Hiroshi wollten weiter zurückweichen, aber Kumo stand plötzlich hinter ihnen. „Schön vorsichtig“, murmelte er. Er stieß eine leichte Giftwolke aus. Zudem legte er seine Hand auf Hiroshis Schulter und umkreiste ihn wieder. Auch Sasori ging jetzt noch näher auf Akuma zu. Er strich mit einem Finger über das Hemd seiner Beute und dieses löste sich an der Stelle praktisch in Luft aus. Akumas Augen wurden schmal. Sasori lächelte jetzt und fuhr sich erneut mit der Zunge über die Lippen. „Komm schon, gib mir dein Blut“, verlangte er. „Vergiss es“, knurrte Akuma. Ihm passte es gar nicht, dass Sasori ihn immer noch berührte. Bevor er irgendwas machen konnte, war Sasori auch schon hinter ihm. Er schlang seine Arme um Akumas Hals und ließ seine Hände auf dessen Brust ruhen. Sein Gesicht war nahe an Akumas Ohr. „Sei doch nicht so fies zu mir … Sonst vergesse ich mich noch …“, säuselte er beinahe. Er öffnete seinen Mund und seine Vampirzähne streiften schon Akumas Haut, doch diesem wurde es langsam zu viel. „Ich sagte: Vergiss es!“, rief er und langte nach hinten. Er packte Sasori an der Jacke und riss ihn nach vorne. Er schleuderte ihn gegen die nächste Wand. Er stieß kopfüber und mit dem Rücken an der Wand an. Er glitt zu Boden. Akuma keuchte, obwohl er nur die Jacke berührt hatte, brannte seine Hand von dem Gift. Seine Umleitung wirkte bei diesem Jungen nicht gut, jedenfalls nicht, wenn er so extrem nah war. „Bruder! Hast du dir wehgetan?“, fragte Kumo, er hatte sich halb umgedreht. „Mir geht’s bestens, Bruder“, knurrte Sasori, als er sich aufsetzte. „Gut, dann brauch ich mir ja keine Sorgen zu machen“, meinte Kumo unbekümmert und drehte sich zu Hiroshi um. Der Ausdruck in seinen Augen, erinnerte Hiroshi an einen Level E Vampir, aber Kumo war kein Level E, sondern ein Edelblüter. Kumo öffnete den Mund und fauchte, ehe er seine Zähne in Hiroshis Hals versenkte. Hiroshi konnte sich durch den Giftnebel nicht mehr richtig bewegen und so konnte er nicht verhindern, dass Kumo ihn biss. „Arschloch“, meinte Hiroshi nur. Da fegte plötzlich ein heftiger Wind durch den Raum, die Tür wurde aufgedrückt, ein Heulen war zu hören. Der giftige Nebel wurde nach draußen geweht. „Hör auf“, meinte Sayo. Es tanzte ein richtiger Sturm um sie herum. Kumo löste sich von Hiroshi, Blut lief ihm aus dem Mund, als er Sayo anknurrte. „Ach, soll mir das jetzt etwa Angst machen?“, fragte Sayo schnippisch. Kumo ging in Sprunghaltung und war kurz davor, Sayo anzufallen, doch sie bewegte einmal ihre Hand und brachte den Wind so dazu, Kumo wegzuwehen. Er krachte ebenfalls gegen eine Wand. „Sag mal, du bist doch ein Edelblüter, nicht wahr? Warum benimmst du dich dann wie einer dieser abscheulichen Level E Vampire. Das ist ja nicht zu fassen. Du bist eine Schande für alle Edelblüter“, sagte sie in bösem Tonfall. Kumo richtete sich grinsend wieder auf. „Was glaubst du Weibsstück eigentlich, wer du bist?“ Er knurrte und pirschte wieder an sie heran. Sasori ging jetzt auch langsam auf Sayo zu. Er konnte es gar nicht leiden, wenn man seinen Bruder mit einem Level E verglich. „Tja, soweit ich weiß, bin ich Saeki Sayo. Aber du … ich weiß nicht, vielleicht hast du auch einfach nur zu viel von deinen eigenem giftigen Nebel geschnüffelt. Vielleicht solltest du mal einen Zug weniger nehmen, ich glaube, das wirkt sich schlecht auf das Gehirn aus“, meinte sie. „Kann schon sein … Aber du vergisst, ich bin immun dagegen, dein Gehirn wird allerdings einigen Schaden dabei nehmen, wenn du in meinen Giftnebel kommst.“ Kumo lachte, es klang durchgeknallt, sogar in Akumas Ohren. Doch ehe noch irgendwer etwas sagen konnte, schritt Kaname mal wieder ein. Er empfand es als äußerst lästig. Diese neuen Vampire schienen seine Worte, dass er hier keine Kämpfe mehr wollte, überhaupt nicht ernst zu nehmen. Seine Macht wirbelte herum und die Vampire erstarrten alle. „Ich wiederhole mich nur noch einmal: Ich will hier keine Kämpfe! Was ist daran so schwer zu verstehen?“, fragte er mit strenger Stimme. „Und hier wird auch niemandem, gegen seinen Willen das Blut abgenommen, habt ihr beiden das verstanden?“, betonte er für die Brüder extra noch mal. „Ja, schon gut … Oh großer, böser, reinblütiger Vampir“, knurrte Kumo. Langsam richtete er sich auf, jedenfalls zu seiner gewohnten Haltung. Gerade stehen würde er wohl nie wieder können, dazu war sein Rücken schon zu verbogen. Langsam kam Kaori wieder zu sich, sie richtete sich wieder auf. „Was ist denn hier los? Warum stürmt es denn schon wieder?“, wollte sie wissen, sie hielt sich noch immer den Kopf. „Oh, die Teleporterin ist auch da“, meinte Sasori und ging nun auf die Couch zu. Akuma stellte sich zwischen Kaori und ihn. „Oh, ist die Kleine dein Weibchen?“, kam es von Kumo. „Oder warum solltest du sie sonst beschützen?“ Akumas Augen wurden schmal. „Nein, ist sie nicht, aber ich hab keine Lust, dass ihr sie vergiftet“, grummelte er. „Oh, du wirst ja schon wieder ganz rot“, kam es von Aido. Da erst wurden die beiden Brüder auf den blonden Vampir aufmerksam. „Huhu“, stieß Sasori erfreut aus. „Wie süß …“ Er ging jetzt auf Aido zu und setzte sich neben ihn. „Wer bist du denn“, fragte er ihn, dabei setzte er ein Lächeln auf, was wohl charmant aussehen sollte. „Äh … Aido Hanabusa“, antwortete er überrascht. „Warum ist uns der nicht vorher aufgefallen, Bruder?“, wollte Kumo wissen. Er hatte sich auf Aidos andere Seite gesetzt. „Ich weiß nicht, vielleicht waren wir von Jigoku-sama und Hiro-sama zu benebelt. Jetzt allerdings sehe ich wieder vollkommen klar“, meinte Sasori. Er lehnte sich näher zu Aido und der Zeigefinger seiner rechten Hand strich beinahe schon sanft über Aidos Wange. Dieser lehnte sich perplex zurück und landete somit in Kumos Armen. „Ah, Bruder, er mag mich lieber als dich“, grinste er. „Äh, das war … ein Versehen“, stammelte Aido, dem das jetzt sichtlich unangenehm war. „Stell dich doch nicht so kleinlich an …“, murmelte Kumo und näherte sich Aidos Ohr. Mit der Zunge fuhr er über das Ohrläppchen. Das ließ Hanabusa zusammenzucken und aufquietschen. „Ah, was machst du da?“, wollte er wissen. „Lass mich los!“ „Schsch, aber nicht doch …“, säuselte Sasori. „Leute“, mischte sich jetzt Kuraiko ein. „Jetzt kriegt euch mal wieder ein. Das ist nervig!“ „Oh je, oh je … Wisst ihr, ihr schafft es immer wieder, mir eiskalte Schauer über den Rücken zu jagen“, fing Akane an, die die Gefühle der beiden mehr als gruselig fand. Ihnen gefiel es, andere Vampire, vor allem männliche, in Verlegenheit zu bringen. Sie erfreuten sich am Leid anderer und das alles erregte sie auch noch. Und Aidos Gefühle im Moment waren auch nicht gerade prickelnd … Von Kaname kam ein tiefer Seufzer. „Wie mir scheint, war ich noch nicht deutlich genug. Ich habe gesagt, ihr sollt damit aufhören!“ „Eifersüchtig? Keine Sorge, wenn du willst, dann kommst du auch dran“, meinte Kumo frech und zwinkerte Kaname zu. Doch jetzt lehnte er sein Gesicht an das von Aido. „Aber zuerst, möchte ich diesen süßen Vampir hier haben“, fügte er hinzu. Aido erzitterte vor Schreck, das konnte dieser Typ doch wohl nicht ernst meinen. „Sayo, wie wäre es, wenn du sie noch einmal wegbläst?“, meinte Kuraiko. „Nö!“, kam es von Sayo und sie wandte den Kopf ab. „Hä? Aber warum denn nicht?“, wollte Aido wissen. „Du hast mich verärgert, deshalb. Geschieht dir vollkommen recht“, antwortete sie gnadenlos ehrlich. „Das ist jetzt aber ein bisschen fies, findest du nicht?“, kam es schon fast kläglich von Aido. „Dein Pech“, sagte Sayo und wandte sich wieder ab. Aido stöhnte auf. „Nein, lasst mich jetzt endlich los!“, flehte er. Kumo hatte vielleicht einen Klammergriff drauf. Und Sasori saß mittlerweile fast auf ihm, das war ihm dann doch eindeutig zu viel Körperkontakt. Schließlich war es Kaori die aufseufzte und sich erbarmte und ihm half. Sie beugte sich über den Tisch vor und griff nach Aidos Handgelenk, dann zappte sie ihn zu sich hinüber. Erschrocken landete Aido hinter ihr auf der Couch. Er schnappte allerdings erleichtert nach Luft. „So, und jetzt will ich euch mal was sagen: Ich hab wegen Hiroshi wahnsinnige Kopfschmerzen und ich halte diese Lautstärke nicht mehr aus. Wenn ihr zwei euch nicht benehmt, teleportiere ich euch dahin wo der Pfeffer wächst, habt ihr das wenigstens verstanden?“, drohte sie. „Oh, bist du eifersüchtig, weil wir kein Interesse an einem Weibchen wie dir haben? Tja, von uns bekommst du keine Aufmerksamkeit, deshalb magst du uns auch nicht, stimmts?“, wollte Sasori wissen. „Jetzt reicht es mir aber, ich hatte euch gewarnt“, sie streckte ihre Hände nach den beiden aus. Sie berührte sie an den Schultern und schickte sie dann auf eine kleine Reise. Wo sie ankommen würden, wusste sie nicht. Schnell ließ sie sich zurückfallen, ihre linke Hand, die Hand, mit der sie Sasori berührt hatte, brannte wegen dem Gift. Sie setzte sich auf der Couch zurück, sie bemerkte erst nicht, dass sie sich gar nicht an die Lehne der Couch lehnte, sondern an Aido. Sie atmete schwer, jemanden anderen zu teleportieren war schon nicht einfach, doch gleich zwei wegzuzappen war ziemlich kräftezehrend, noch dazu hatte sie ziemlich starke Kopfschmerzen. Nach wenigen Sekunden öffnete sie wieder die Augen und drehte leicht den Kopf und bemerkte, dass sie an Aido lehnte. Schnell wich sie zurück. „’tschuldigung“, murmelte sie errötend. „Kein Problem, du hast mich zum Glück da raus geholt, du bist ja so nett, danke schön!“, meinte Aido überschwänglich. „Hm, Aido, das sah irgendwie ziemlich amüsant aus, so hab ich dich ehrlich gesagt noch nie erlebt“, meinte Akatsuki. „Das war nicht witzig! Das war widerlich, ich glaube, ich muss mich jetzt erst einmal in Desinfektionsmittel einlegen“, sprudelte er los. „Hm, aber einige Momente lang, hast du ausgesehen, wie ein kleines, verängstigtes Mädchen“, grummelte Akatsuki. Das hätte er mal lieber nicht gesagt, denn sofort schauten ihn sämtliche Mädchen der neuen Schüler wütend an. „Wie bitte? Was willst du denn damit sagen?“, knurrte Kuraiko. „Öhm, nichts …“, sagte Kain schnell. „Wähle deine Worte lieber mit bedacht, ich reagiere da etwas empfindlich drauf“, knurrte Kuraiko. „Sonst mach ich dich mal zu einem kleinen, verängstigten Mädchen.“ „Jetzt hab ich aber Angst“, murmelte er sarkastisch. „Leute, jetzt beruhigt euch und hört einfach mal auf zu reden ja?“, sagte Kaori. Plötzlich wurde sie hochgehoben. „Huch?“, entfuhr es ihr. „Was soll das, Jigoku-san?“ „Nun, wenn du solche Kopfschmerzen hast, dann solltest du ins Bett gehen. Zudem werden die Anderen bestimmt nicht leise sein … von daher, bringe ich dich in dein Zimmer“, meinte Akuma. „Lass das, ich kann mich selbst teleport-“, fing Kaori an, doch er unterbrach sie. „Damit du wieder in einer Wand landest? Das wollen wir doch nicht.“ Grummelnd gab sich Kaori geschlagen und ließ sich von Akuma in ihr Zimmer bringen. „Und sie sind wirklich nicht zusammen?“, fragte Aido, jetzt noch zweifelnder als vorher. Kapitel 8: Teil 1 – Kapitel 8 – Shiroi Shiro --------------------------------------------- Freitag, 19. September 2008 – Samstag, 20. September 2008 „Nein, Aido, sie sind scheinbar immer noch nicht zusammen“, murmelte Kuraiko, ehe sie einen Blick auf Hiroshi warf. „Sag mal, warum stehst du immer noch da?“, wollte sie wissen. Hiroshi warf ihr einen bitterbösen Blick zu. „Weil mich Kumo vergiftet hat. Es scheint wohl so eine Art Lähmungsgift zu sein, ich kann mich nicht bewegen, also macht gefälligst was dagegen!“, schrie er wütend. „Hehe, nur nicht aufregen“, meinte Kuraiko und tätschelte Hiroshi den Rücken, allerdings wohl etwas zu fest, denn plötzlich kippte er nach vorne um und schlug auf dem Boden auf. „Autsch! Scheiße! Sag mal, was sollte das, du blödes Miststück?“, fluchte er. „Upps, entschuldige. Konnte ich doch nicht wissen, das du einfach so umfällst“, verteidigte sich Kuraiko. „Also mir wird die ganze Sache hier zu blöd“, konnte man Rima Toya sagen hören, bisher hatte sie noch gar nichts gesprochen. „Mir auch, komm, wir gehen“, meinte Shiki monoton. Die beiden verschwanden. Nach und nach zogen sich auch langsam die Anderen zurück, es war mittlerweile fast fünf Uhr Morgens. Als alle bis auf Kuraiko und Akane verschwunden waren, machte Hiroshi erst einmal wieder Terz. „Hey! Ihr könnt mich doch nicht einfach so hier liegen lassen!“ Er war jetzt noch wütender. „Wieso können wir das nicht? Du bist ein Arsch, du hast das verdient“, meinte Kuraiko mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Aber damit dir nicht kalt wird, hast du hier eine Decke“, sagte Akane und breitete eine Wolldecke über ihm aus. „Ihr … ihr wollt mich doch jetzt nicht einfach hier so liegen lassen? Habt ihr sie nicht mehr alle?“, fragte er. „Gute Nacht, Hiro-san. Schlaf gut“, verabschiedete sich Kuraiko und Akane winkte ihm noch kurz zu, ehe die beiden nach oben verschwanden. „Das gibt’s doch nicht … Diese Miststücke, die werde ich eigenhändig zerreißen!“, fluchte er noch ein bisschen weiter. In der Zwischenzeit hatte Akuma Kaori ins Bett gebracht, dieser war das immer noch unangenehm. „Willst du noch einmal mein Blut? Dann heilt es vielleicht schneller“, murmelte Akuma, dabei hatte er den Kopf abgewandt. Sie sah trotzdem, dass er errötete. „Nein, ist schon in Ordnung. Danke fürs Hochbringen. Bis Morgen dann“, sagte sie. „Ja, gut. Dann bis Morgen“, gab er zurück. Es klang irgendwie enttäuscht, aber er verließ das Zimmer. Sie legte den Kopf schief, was sollte diese Freundlichkeit auf einmal? Mühselig erhob sie sich und lief zu ihrer Kommode, sie zog sich um und ließ sich dann wieder ins Bett fallen. Ihr Schädel brummte, das würde sie Hiroshi noch heimzahlen … Gerade als sie am Einschlafen war, öffnete sich erneut die Tür und Kuraiko trat ein. „Was habt ihr eigentlich mit Hiroshi gemacht? War er nicht vergiftet?“, hörte sich Kaori fragen. „Ja, wir haben ihn einfach unten liegen gelassen“, murmelte Kuraiko, als sie sich bettfertig machte. Kaori verzog den Mund, das geschah ihm recht. Sie schloss die Augen und schlief schnell ein. Shiro Shiroi lief gerade durch die Stadt, er war auf dem Weg zur Cross Academy. Doch leider hatte er sich etwas verlaufen und nun war es mitten am Tag. Die Sonne blendete ihn, es war viel zu hell. „Mist, warum muss mir so was passieren?“, grummelte er vor sich hin. Er war gerade am Verzweifeln als er einen bekannten Geruch wahrnahm. Es roch nach Vampir. Er witterte erneut. „Level E“, murmelte er. Schnell machte er sich auf den Weg. Er lief durch die überfüllten Gassen, bis er in eine gottverlassene Gegend kam. Es war widerlich hier und es stank abscheulich. Er verzichtete jetzt auf seinen Geruchssinn und setzte seine Fähigkeit, eine Art Röntgenblick, ein und suchte die Gegend ab. Schnell hatte er den Level E gefunden. Schnell lief er auf das Gebäude zu, kurz bevor er es erreicht hatte, kam der Vampir aus seinem Versteck. Shiro hielt an und sah in den Kopf des Level E. Er konnte sehen, was dieser dachte … Na ja, allzu viel war es nicht, woran dieser Vampir dachte, nur ans Töten und an Blut. Shiro zuckte mit den Schultern und holte seine Gabeln hervor … Ja, richtig. Gabeln. Feinstes Silberbesteck. Er schleuderte sie gezielt auf den Vampir vor ihm. Sie verfehlten ihr Ziel nicht. Der Vampir schrie auf, oh ja, richtig eingesetzt, konnten solche Gabeln schon sehr wehtun. Schneller als es der Level E für möglich gehalten hätte, war Shiro hinter ihm. Er entblößte die Fangzähne und grub sie in den Hals des Level E. Dieser fauchte und schlug wie wild um sich, doch Shiro interessierte das herzlich wenig. Er saugte den Vampir aus und dieser zerfiel dann zu Staub. Schnell sammelte er die Gabeln wieder auf, wischte sie kurz ab und steckte sie dann wieder ein. Das war ja wirklich zu einfach gewesen. Shiro ging wieder zurück in den belebteren Teil der Stadt. Er hatte noch immer Durst. Tja, so ein Level E war halt nichts im Vergleich zu einem schönen, zarten Mädchen. Als er gerade schon wieder am Verzweifeln war, sah er es. Es war ein Café und es war gerade Kuchen im Angebot. Super!, dachte er sich. Seine goldenen Augen leuchteten richtig. Er ging in das Café und bestellte sich Kuchen, den einen aß er innerhalb von zwei Minuten auf, den anderen nahm er sich für unterwegs mit. Zum Glück hatte er immer eine Gabel dabei … Er hatte nun endlich nach dem Weg gefragt und ging jetzt geradewegs in Richtung Cross Academy, als er plötzlich von drei weiteren Level E umzingelt war. Na super, das passte ihm jetzt gar nicht. „Was wollt ihr? Seht ihr nicht, dass ich gerade esse?“, fragte er die Vampire, doch die knurrten ihn nur wütend an. Zutiefst genervt seufzte er und warf den Kuchen, den er gerade essen wollte, in die Luft. Er zückte eine weitere Gabel und stürmte auf den ersten Vampir zu. Er stach die Gabel in den Hals des Vampirs und dieser schrie auf. Er trennte den Kopf mit einer geschickten Bewegung ab und der Vampir zerfiel zu Staub. Shiro wirbelte herum und rammte dem zweiten Level E, einer Vampirin, seinen Fuß in den Bauch, dann drehte er sich blitzschnell um und trat mit seinem anderen Bein ebenfalls zu. Durch die Wucht, die dieser Tritt hatte, brach der Hals der Vampirin. Sie starb schließlich auch. Nun war der dritte Vampir nur noch übrig, man hatte tatsächlich ein Kind verwandelt. Wahrscheinlich war dem Reinblüter, der das gemacht hatte, gerade nach Vater-Mutter-Kind-Spielen zumute gewesen … wer weiß … Wütend zischte und fauchte das Mädchen. Mittlerweile war ihr einst hübsches Gesicht entstellt. Shiro ging auf die Kleine zu und teilte sie in der Mitte durch. Einige wären vielleicht davor zurückgeschreckt, ein Kind zu töten, aber das hier, war kein Kind mehr, sondern eine Bestie. Geschickt fing er seinen Kuchen wieder auf und machte sich wieder auf den Weg zur Cross Academy. Die hatten vielleicht nerven, ihn beim Kuchenessen zu stören. Shiro kam gegen Abend an der Cross Academy an. Das war vielleicht ein Weg gewesen, immer wieder liefen ihm Level E Vampire über den Weg. Was war heute nur los? Wahrscheinlich wollten die alle nur von ihrem elendigen Schicksal erlöst werden. Er passierte die Tore der Cross Academy und wollte eigentlich gleich zum Rektor gehen, allerdings wurde er von einigen Mädchen aufgehalten. Sie hatten ihn entdeckt und vermutlich schätzten sie sein Alter falsch ein, deshalb wurde er von ihnen jetzt umringt wie ein Star von seinen Fans. Sie stellten ihm viel zu viele Fragen, warum seine Augen golden waren, warum seine Haare weiß waren, warum er so blass war, warum er so klein war, wie alt er war und warum er hier war, ob er sich verlaufen hätte. Shiro hatte schon zwanghaft die Zähne zusammengebissen, um diese Mädchen nicht anzuknurren, als plötzlich eine genervte Stimme ihn vor dem bevorstehenden Blutbad rettete. „Macht, dass ihr da wegkommt! Geht in euer Wohnheim!“, brüllte ein silberhaariger Junge. Ein brünettes Mädchen lief hinter ihm her. „Hey Junge, was machst du denn hier?“, fragte das Mädchen. „Ich wurde gerade von diesen Aasgeiern von Mädchen überfallen, das mache ich hier“, knurrte Shiro genervt. „Oh, ach so, sag mal, hast du dich verlaufen?“, wollte sie weiter wissen. Misstrauisch schaute er sie aus schmalen Augen an. „Sag mal, für wie alt hältst du mich eigentlich?“, fragte er vorsichtig. Das Mädchen zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, um die zwölf, oder so?“, riet sie. „Tsh!“, zischte Shiro und wandte sich beleidigt ab. „Was ist denn nun los, Yuki?“, fragte der Junge. „Ich hab keine Ahnung, Zero“, murmelte Yuki. „Ich bin keine zwölf Jahre alt“, brummte Shiro. „Oh, Entschuldigung, wie alt bist du denn dann?“, fragte Yuki vorsichtig weiter. Shiro atmete tief ein und aus. „Ich bin achtzehn“, sagte er. Yuki und Zero sahen sich einander an, dann wandten sie ihre Blicke wieder zu Shiro. „Was?“, begann Zero entsetzt. „Du bist älter als ich, aber trotzdem mindestens dreißig Zentimeter kleiner? Willst du mich verarschen oder so?“ Man sah Zero an, dass er Shiro sein Alter nicht so wirklich abnahm. Verärgert fauchte Shiro sie mit ausgefahrenen Fangzähnen an. „Ach, Mann, lasst mich doch einfach in Ruhe!“, schmollte er. Wieder sahen sich die beiden Vertrauensschüler an. „Öhm, was wolltest du hier eigentlich?“, fragte Yuki dann nach einiger Zeit. „Ich soll hier zur Schule gehen, meine Cousine ist auch hier“, antwortete Shiro. „Cousine?“, hakte die Vertrauensschülerin wieder nach. „Haibara Kaori“, sagte Shiro nur. „Ach so, ja, die kenne ich. Soll ich dich zum Rektor begleiten?“, wollte sie wissen. „Von mir aus …“, meinte Shiro nur gleichgültig. Yuki zog nur die Augenbrauen hoch und ging dann voraus. Shiro folgte ihr und Zero trottete ebenfalls hinter ihnen her. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass dieses Kind da, älter als er sein sollte … „Was? Du bist Shiroi Shiro? Ich dachte, du seiest viel größer!“, sagte Rektor Cross enttäuscht. „Warum hacken bloß alle auf meiner Größe rum? Was kann ich denn dafür, dass ich nur Einsfünfzig groß bin?“, schrie Shiro schon beinahe. „Einsfünfzig? Dann bist du sogar zwei Zentimeter kleiner als ich“, murmelte Yuki vor sich hin. „Halt die Klappe! Noch ein Wort über meine Größe und es knallt!“, meinte Shiro zunehmend wütender. „Ist ja schon gut, bloß nicht aufregen, mein Kleiner“, versuchte Kaien ihn zu beruhigen. Shiro wurde rot vor Wut. „Wer ist hier klein?“, fauchte er. „Entschuldigung … Also ich hab jedenfalls alle Unterlagen da. Du kannst jetzt gehen … wenn du magst“, meinte Rektor Cross. Wütend stapfte Shiro zur Tür, öffnete sie und verschwand nach draußen. „Sollten wir ihm hinterher gehen, nachher passiert noch irgendwas“, redete Yuki halb zu sich selbst, halb zu Zero. „Von mir aus, bei dem weiß ich im Moment nicht, was ich von ihm denken soll … Bei dem Temperament braucht nur einer was Falsches zu sagen und wir haben hier ein Blutbad …“, murmelte Zero. „Gut, dann hinter her!“, sagte Yuki. So liefen Zero und Yuki hinter Shiro her. Sie holten ihn ein, als gerade mal wieder eine Horde Mädchen um ihn herum stand und dieses vermeintliche Kind knuddeln wollten. „Haut bloß ab!“, schrie Zero erneut und die Mädchen machten, dass sie hier wegkamen. „Püh! Ich hätte das auch schon alleine geschafft“, meinte Shiro schnippisch. Zero sah ihn zweifelnd an. „Ja, schon recht. Sicher hättest du diese durchgeknallten Mädels alleine überwunden.“ Statt etwas zu erwidern, ging Shiro einfach weiter, in der Hoffnung, sie würden ihn in Ruhe lassen, aber leider folgten sie ihm und zwar bis zum Wohnheim … Er öffnete die Tür und trat ein, allerdings ließen seine beiden Verfolger nicht von ihm ab. Das erste, was Shiro auffiel war, dass Hiroshi vor ihm auf dem Boden lag und schlief. Was machte der bitte schön da. Doch plötzlich zuckte der am Boden liegende und schlug die Augen auf, wütend funkelte er Shiro an. „Hey, Kleiner, du könntest mir mal einen gefallen tun und irgendjemanden herholen, der mich vom Boden aufhebt, es wird langsam kalt und so wie es aussieht, wirkt das Gift noch eine Weile“, knurrte Hiroshi. „Nö!“, lehnte Shiro ab. „Was? Was bildest du dir eigentlich ein? Du solltest mal nicht so ein freches Mundwerk haben“, fauchte Hiroshi. „Du hast mich klein genannt. Das mag ich nicht, also helfe ich dir auch nicht“, blieb Shiro hart. „Na gut, im Moment bist du ja tatsächlich größer als ich, also war das wohl unangebracht … Würdest du mir jetzt jemanden holen … bi- … bitte?“, versuchte er zu fragen. Das ‚bitte‘ klang allerdings etwas ungewohnt. „Hm, okay … Ich hole meine Cousine …“, murmelte Shiro schließlich. Doch das brauchte er nicht, denn sie hatte seine Anwesenheit schon gespürt. „Shiro-chan!“, rief sie, während sie auf ihn zu lief. Sie hob ihn mit Leichtigkeit hoch, da er nur knapp fünfunddreißig Kilo wog. Sie wirbelte ihn einige Male im Kreis herum. „Kaori-chan! Mir wird schlecht!“, jammerte er. Deshalb setzte sie ihn dann auch wieder ab. „Du bist also doch noch gekommen, das find ich toll, Shiro-chan“, strahlte Kaori. „Ich unterbreche euer perfektes Wiedersehen ja nur ungern, aber könnte mich wohl mal jemand vom Boden aufheben? Zudem brauche ich Kaffee! Jetzt! Sofort!“, schrie er. „Jaja, Mann, was bist du bloß so gereizt?“, fragte Kaori. „Ich liege seit gestern hier auf diesem Boden und der Boden wird nun mal nicht wärmer und ich will Kaffee!“, meckerte Hiroshi. „Yuki, würdest du ihm bitte Kaffee holen?“, sagte Kaori zu Yuki. „Klar, warum nicht.“ Yuki ging ungläubig davon, um Kaffee zu holen. Währenddessen half Zero Kaori dabei, Hiroshi aufzuheben. Yuki kam gerade mit dem Kaffee wieder, als sie ihn auf die Couch gesetzt hatten. „Ah, endlich Kaffee!“, seufzte Hiroshi zufrieden, als Yuki ihm einen Schluck zutrinken gab. „Sag mal, was ist denn eigentlich passiert?“, wollte die Vertrauensschülerin wissen. „Na ja, die Giftzwillinge sind passiert. Also sollte sich jeder männliche Vampir in Acht nehmen, denn sie werden keinen Halt vor einem machen“, murmelte Hiroshi. Yuki sah zu Zero, dieser hatte einen mürrischen Blick aufgesetzt. „Und wo sind diese Zwillinge jetzt?“ „Nun, ich hab die beiden wegteleportiert, weil sie Aido bedrängt haben. Ich, ähm, weiß nicht wo sie jetzt gerade sind“, sagte Kaori. „Sie haben Aido-senpai bedrängt?“, wiederholte Yuki. „Genau. Tja, und da Sayo ihm nicht helfen wollte, weil er sie zuvor geärgert hat, musste ich einschreiten“, erzählte Kaori. Zero grinste leicht. „Zugegeben, das hätte ich wirklich gerne gesehen, wie Aido mal bedrängt wird.“ Kaori musterte ihn eine Zeit lang, ehe sie meinte: „Du solltest nicht so große Töne spucken, du könntest ebenfalls auf ihrer Liste landen. Nach ihren Maßstäben müssten sie dich auch für gutaussehend genug halten, um dir ihre Aufmerksamkeit zu schenken.“ Jetzt grinste Zero nicht mehr. „Das meinst du doch wohl nicht ernst.“ „Doch, meine ich. Na ja, egal, ich hoffe, sie kommen fürs Erste nicht wieder“, seufzte Kaori. Dann wandte sie sich ihrem Cousin zu. „Komm, wir bringen deine Sachen auf dein Zimmer.“ Sie packte ihn an der Hand und schleifte ihn die Treppe hinauf. „Au, Kaori-chan, das tut weh!“, meinte Shiro, als sie ihm fast den Arm ausriss. Kapitel 9: Teil 1 – Kapitel 9 – Ärger -------------------------------------- Samstag, 20. September 2008 Kaori führte Shiro zu Akumas Zimmer, denn die beiden würden sich eines teilen. Sie klopfte kurz und öffnete die Tür als Akuma sie rein rief. „Ich bringe dir deinen Zimmerpartner“, meinte sie fröhlich. Akuma lag noch im Bett und blickte sie verschlafen an, seine Haare hingen ihm auf niedliche Weise im Gesicht. Moment, niedlich? Kaori schüttelte innerlich den Kopf, was war denn jetzt mit ihr los? Seid wann war Akuma auch nur Ansatzweise niedlich? „Und wer ist es“, fragte er verschlafen. Seine Stimme hatte einen so tollen Klang, wenn er noch halb verschlafen war … wieder ohrfeigte Kaori sich innerlich für diesen Gedanken. Da trat Shiro in den Raum. „Morgen“, murmelte er. Jetzt richtete sich Akuma doch etwas auf, vorher hatte er auf dem Bauch gelegen, die Arme unter dem Kissen verschränkt. Erst jetzt fiel Kaori auf, dass er kein Hemd trug. Sie fühlte, dass sie leicht errötete. „Bist du das, Shiro?“, wollte Akuma jetzt wissen. Shiro nickte, er war mittlerweile auch zu Akuma ans Bett getreten. Dieser streckte eine Hand aus und legte sie auf Shiros Kopf, er tätschelte ihn leicht. „Schön dich wieder zu sehen“, meinte er. Shiro lief unter dieser Berührung leicht rot an, es war ihm peinlich, wenn jeder ihn tätschelte. „Lass das“, knurrte er. Akuma lachte rau und wandte sich dann an Kaori. „Und, geht’s dir jetzt wieder besser?“ „Ja, die Kopfschmerzen sind weg und ich fühle mich auch nicht mehr, wie erschlagen“, murmelte sie. Kaum merklich schluckte sie, als sie Akuma betrachtete, es war nicht das erste Mal, dass sie ihn oben ohne sah, aber jetzt machte es ihr mehr zu schaffen. Vielleicht, weil sie bei den anderen Malen nicht mehr ganz nüchtern gewesen war … Shiro hatte seine Sachen in der Zwischenzeit auf sein Bett gepackt und war dabei, das Zimmer zu verlassen. „Ich werde mich hier mal ein bisschen umsehen, bis später“, verabschiedete er sich. Überrascht über den schnellen Rückzug ihres Cousins, sah Kaori ihm nach. Doch Akumas Stimme holte sie wieder zurück. „Willst du dich zu mir legen?“, fragte er. Errötend trat Kaori näher an das Bett heran. Sie streifte ihre Schuhe ab und legte sich neben Akuma, er hatte die Decke hochgehoben und legte sie jetzt über Kaori. „Hm, was bist du so rot im Gesicht, Kaori-chan?“, fragte Akuma. „Es ist doch nicht das erste Mal, dass du neben mir liegst.“ „Ich liege das erste Mal in nüchternem Zustand neben dir. Die anderen Male waren wir vorher in den Vampirclubs. Wir waren beide ziemlich betrunken“, murmelte sie leise. „Na und, macht das einen Unterschied?“, hauchte Akuma, er war plötzlich viel zu nah neben ihr. „Ja, schon irgendwie …“, stammelte sie, leicht wandte sie das Gesicht ab. Sie konnte seinen Hunger fühlen, jetzt, wo er so nah neben ihr lag. Er begann, ihren Hals mit seiner Zunge zu bearbeiten, er leckte über die blassen Adern, die sich unter ihrer Haut abzeichneten. Sie legte den Kopf schief und bot ihm ihren Hals an, sie wollte, dass er sie biss. Er fasste mit der einen Hand unter ihren Hals und hob ihn leicht an, die andere Hand ruhte auf ihrer Schulter. Er öffnete weit den Mund und biss dann in ihren Hals. Leicht stöhnte Kaori auf, als sie spürte, wie er ihr das Blut abnahm. Sie presste sich unbewusst noch enger an ihn, sie wollte … Er trank mit einer gewissen Gier ihr Blut und er wollte auch nicht aufhören. Er drehte sich auf sie und fesselte ihre Hände mit seinen über ihnen an das Bettgestell. Sie hatte ihr Gesicht leicht ins Kissen gedrückt, mittlerweile lief das Blut über und floss an Akumas Mundwinkeln nach draußen, es lief Kaoris Hals entlang und tropfte aufs Bett. Sie konnte nach einiger Zeit ein Stöhnen nicht mehr unterdrücken, es fühlte sich so herrlich an, sie genoss es richtig. Nun löste sich Akuma und drehte Kaori auf den Rücken, er knöpfte ihre Bluse auf und schob den Stoff zur Seite, er leckte von der Wunde an Kaoris rechter Schulter bis zu ihrer linken Brust und hinterließ dabei eine Spur aus Blut. Er biss durch den dünnen Stoff ihres Büstenhalters. Kaori legte den Kopf in den Nacken und stöhnte erneut auf. Er hob den Kopf an und zog die Zähne aus ihrer Haut raus, Blut lief ihm aus den Mundwinkeln, es tropfte auf ihre Brust. Sie beugte sich vor und leckte es ab, allerdings war sie bemüht, nicht seine Lippen zu berühren. Jetzt fuhr Kaori zu seinem Hals und schabte mit ihren Zähnen über seine Haut. Bewusst langsam grub sie ihre Zähne in seinen Hals, so schmerzte es etwas stärker als gewöhnlich. Akuma genoss diesen süßen Schmerz, den sie verursachte. Als sie ihre Zähne endlich zur Gänze in ihm versenkt hatte, begann auch sie zu trinken. Warm und köstlich floss das Blut in ihren Mund, es stillte ihren Durst und es machte sie glücklich, sie konnte Akumas Gefühle in seinem Blut schmecken. Er war froh, ihr so nah zu sein und sie spürte, dass es ihn rasend machte, allein schon bei der Vorstellung, dass jemand anderes von ihr trank. Ganz langsam zog sie die Zähne aus seinem Hals und umspielte die Wunden mit ihrer Zunge. „Das war überraschend für mich“, murmelte sie schließlich. „Ich wusste gar nicht, dass du so denkst.“ „Kaori, du weißt anscheinend so vieles nicht über mich …“, begann er. Doch er konnte nicht weiter sprechen, denn sie wurden durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. „Haibara-san? Seid ihr da drin?“, erklang Yukis Stimme. Verärgert seufzte Kaori auf und befreite sich von Akuma, dann ging sie zur Tür. Sie öffnete, ohne darauf zu Achten, wie sie aussah. Yuki schrak leicht zurück, als sie Kaori sah, sie war noch immer blutbeschmiert und der Biss an ihrer Brust, war noch immer nicht verheilt. „Haibara-san … Ist etwas passiert? Wurde euch …“, fing Yuki an, fragen zu stellen. „Nein, mir ist nichts passiert, wir haben nur …“, sie hielt inne und sah zu Akuma, er wischte sich gerade das Blut ab. „Ach, ist nicht so wichtig“, ergänzte sie schnell. „Was gibt es?“ Warum störst du uns? „Ähm, nun es geht um diese beiden Zwillingsvampire, sie sind wieder aufgetaucht und machen Probleme, sie verlangen nach dir“, teilte Yuki mit. Kaori ließ den Kopf hängen. „Mist, dann habe ich sie doch nicht weit genug weggeschickt“, grummelte sie. „Ja, ich komme sofort.“ Yuki trat zur Seite und Kaori lief aus dem Zimmer, Akuma war aufgestanden und folgte ihr. „Äh, Haibara-san. Jigoku-san, wollt ihr euch nicht umziehen?“, fragte Yuki. „Wenn die Zwillinge da sind, ist keine Zeit dafür“, rief Kaori, sie war schon fast verschwunden. Als sie unten ankam, sah sie schon, wo das Problem lag. Die Vampirzwillinge kreisten wieder um Aido. Kaori sah sich kurz nach Kaname oder Sayo um, doch beide waren nicht anwesend. Als die Brüder den Blutgeruch vernahmen, drehten sie sich beide um. „Uh, da ist die Teleporterin schon wieder“, kicherte Kumo. „Ich habs gewusst, du bist das Weibchen von Jigoku-sama.“ „Nein, bin ich nicht“, antwortete Kaori kühl. „Wie seid ihr so schnell wieder hierher gekommen?“ „Nun, du hast uns in einen See teleportiert, der gar nicht soweit von hier entfernt liegt. Das war nicht nett …“, meinte Sasori. „Es war auch nicht als nette Geste gedacht“, sagte sie. „Ärgert ihr schon wieder die anderen Vampire? Könnt ihr das nicht einmal lassen?“ „Nein, es macht uns doch soviel Spaß. Zudem hatten wir doch gesagt, dass wir diesen unglaublich süßen Vampir hier, noch vernaschen wollen. Nicht war, Sasori?“, fragte Kumo. „Aber natürlich, mein Bruder“, antwortete er. „Das passt mir aber gar nicht“, stammelte Aido, er war zutiefst abgeschreckt. Schnell teleportierte sich Kaori zu Aido und stand nun zwischen ihm und den Brüdern. „Ich wiederhole mich nur ungern“, murmelte sie. „Lasst die Leute hier in Ruhe! Sonst muss ich wirklich böse werden.“ Um zu zeigen, wie ernst sie es meinte, holte sie ihre Messer hervor. Sie hielt sie wie Krallen zwischen den Fingern, die Arme hatte sie wurfbereit verschränkt. „Glaub bloß nicht, dass wir davor Angst haben“, knurrte Sasori. „Vor ihr vielleicht nicht, aber vor mir solltet ihr es“, ertönte da plötzlich eine weitere Stimme. Alle Anwesenden drehten sich zu Shiro um. Sasori und Kumo stutzten. „Du bist doch … Shiroi Shiro …“, knurrte der Ältere. „Genau der bin ich“, meinte Shiro gleichgültig. „Und jetzt entfernt euch von meiner Cousine und diesem Vampir dort. Sonst muss ich wirklich böse werden.“ „Ach, was machst du, wenn wir es nicht tun?“, wollte Kumo wissen. „Tja, dann muss ich wohl das hier machen …“, begann Shiro und lief dann auf Kumo zu. Er tat dies mit einer unglaublichen Geschwindigkeit. Als er nahe an Kumo dran war, schlug er mit dem Handballen gegen eine bestimmte Stelle auf Kumos Brust. Dieser schrie auf, obwohl der Schlag gar nicht so fest gewesen war. Schnell zog sich Shiro einige Schritte zurück. Kumo hielt sich die Brust und starrte Shiro wütend an. „Was hast du …“, er erstarrte und seine Augen weiteten sich. Ihm blieb der Mund offen stehen, als ihm klar wurde, was Shiro genau getan hatte. „Du mieser, kleiner Scheißkerl, das hast du nicht wirklich getan!“, rief Kumo wütend aus, und ging auf seinen Angreifer los. Kapitel 10: Teil 1 – Kapitel 10 – Meinungsverschiedenheiten ------------------------------------------------------------ Samstag, 20. September 2008 Kumo ging wütend auf Shiro los, doch dieser blieb ganz gelassen. Er wich aus und landete in sicherer Entfernung. „Mach das wieder rückgängig!“, schrie Kumo. Jetzt schien er wirklich beinahe wahnsinnig zu werden. „Das kann ich nicht, die Wirkung wird aber nach einigen Stunden von alleine nachlassen“, meinte Shiro ruhig. Sasori sah seinen Bruder an. „Was ist los, Bruder?“ „Dieser Scheißkerl da, hat mir meine Fähigkeit, giftigen Nebel zu produzieren genommen“, fauchte Kumo. Seine Augen glühten rot auf. „Wie bitte?“, stieß Sasori aus. „Du, Zwerg, kannst anderen die Fähigkeiten nehmen?“, er sah ihn voll Wut und auch Unglauben an. „Ja, durch meine Fähigkeit, kann ich in eure Körper sehen und dort sehe ich die Punkte, die ich treffen muss, um eure Fähigkeiten zu blockieren. Wie gesagt, es ist nicht von Dauer“, murmelte er. „Das interessiert mich einen Scheiß! Ich will meine Fähigkeiten jetzt zurück!“, schrie Kumo und stürmte erneut auf Shiro zu, dieser zog eine Gabel und wehrte den Angriff ab. Er griff nicht weiter von sich aus an, sondern parierte Kumos Schläge nur. Doch so langsam wurde Sasori richtig wütend, seine Vampirzähne waren bis aufs Ganze ausgefahren und von seinen Spitzen tropfte absolut zerstörerisches Gift. Als es auf dem Boden landete, zischte es. Er stürmte auf Shiro zu, doch dieser zog einen Seidenschal aus seiner Tasche und setzte ihn ähnliche wie eine Peitsche ein. Er streifte Sasoris Wange und der Schal hinterließ einen blutigen Schnitt. Schneller als Sasori reagieren konnte, sprang Shiro mit einem Salto über die beiden Brüder drüber, und landete elegant hinter ihnen. Er wirbelte herum und warf den Schal so, dass er sich um Sasoris Handgelenk wand, dann riss er ihn zurück. Sasori wurde mitgerissen und landete unsanft auf dem Boden. „Scheiße!“, fluchte er. Er blitzte Shiro böse an und sprang wieder auf ihn zu. Schnell löste Shiro den Schal und ließ ihn wieder wie eine Peitsche knallen. Er erwischte Sasoris Handfläche. Weiterhin wirbelte er mit seiner ungewöhnlichen Waffe umher. Man konnte die Schläge hören, als der Schal Sasoris Haut berührte und man konnte die zunehmenden Schnitte sehen. Endlich wich Sasori zurück, seine Kleidung hatte feine Risse und seine Haut war rot von Blut. „Du … wie machst du das?“, fauchte er. „Nun, das ist nichts besonderes, ich kann praktisch alles zu einer Waffe machen, so auch Gabeln und Schals. Das ist alles reine Trainings- und Konzentrationssache“, erklärte Shiro. Sasori zischte. „Na, dann werde ich wohl …“, jetzt erstarrte auch er. „Bastard, du hast auch meine Fähigkeit blockiert“, knurrte er. Shiro nickte. „Kumo, los, wir verschwinden von hier“, sagte Sasori. Kumo stimmte dem Vorschlag zu, sie würden sich wenigstens so lange zurückziehen, bis ihre Fähigkeiten wieder da waren. Kumo sah nun direkt Aido an. „Und zu dir, mein überaus süßer Vampir, kommen wir später noch, halte dich lieber bereit für uns.“ Dann verschwanden die beiden nach draußen. Aido atmete erleichtert auf. „Dem Himmel sei dank, dass die beiden endlich weg sind. Was wollen die bloß von mir?“, wollte er wissen. „Hm, so wie ich sie kenne, wollen sie erstens dein Blut und zweitens Sex“, gab ihm Kaori Auskunft. „S-sex? Warum … Oh Gott, das ist ja …“, stammelte Aido, dabei errötete er. „Mach dir keine Sorgen, wir werden sie davon abhalten, dir so etwas anzutun“, sagte Kaori, dabei sah sie Shiro an. „Nicht wahr?“ „Von mir aus. Ich habe jedenfalls nicht vor, sie hier irgendetwas Dummes machen zu lassen, das gibt nur wieder Ärger“, meinte er. „Danke schön“, murmelte Aido. Er sah jetzt direkt zu Kaori und bemerkte zum ersten Mal, was sie anhatte und wie sie aussah. Sofort lief er erneut rot an und schaute verlegen zur Seite. „Ähm, Kaori-sama … Willst du dich nicht richtig anziehen?“, stammelte er. „Oh? Sag bloß, du hast noch nie eine Frau halbnackt gesehen … oder warum errötest du bei dem Anblick meiner, nur vom Büstenhalter bedeckten Brust?“, fragte sie. „Ähm … dazu äußere ich mich jetzt nicht“, sagte Aido noch immer verlegen. „Awww, das ist ja schon irgendwie wieder süß. Sag bloß, du hast als Vampir noch nie von einer Frau getrunken … also so richtig, nicht nur in den Hals beißen“, wollte Kaori wissen. Dabei trat sie noch näher an Aido heran. „Nein, so etwas machen wir hier nicht …“, versuchte er sich rauszureden. „HA! Hab ich’s mir doch gedacht“, meinte Kaori und schlang die Arme um Aidos Hals. Dieser sah sie überrascht an. „Was hast du dir gedacht?“, wollte er wissen. „Na ja, die japanischen Vampire haben alle einen Stock im Arsch und das wurde mir jetzt bestätigt“, sie grinste zufrieden vor sich hin. Ungläubig starrte Hanabusa sie an, das durfte doch nicht wahr sein. „Wir haben keinen, wie du es ausdrückst, Stock im Arsch“, meinte da Kaname plötzlich. Kaori drehte den Kopf zu ihm, ohne Aido loszulassen. „Wir haben nur größere Achtung voreinander und wenn wir das machen sollten, was du meinst, dann machen wir es höchstens mit unserer Gefährtin. Aber nicht zum Spaß und aus irgendeiner Laune heraus.“ Seine Stimme klang sehr ernst. Kaori sah ihn aus schmalen Augen an. Langsam ließ sie Aido los und ging auf Kaname zu. „Aha, verstehe. Ihr habt also nie Spaß? Aber, wie ernährt ihr euch dann? Ich meine, doch nicht von diesen widerlichen Bluttabletten. Die sind doch echt ekelhaft“, meinte sie und verzog ihr Gesicht. „Doch, hier ernähren wir uns von Bluttabletten“, antwortete Kaname. „Urks, also nehmt ihr euch nie ein oder zwei Menschen zum Spaß? Ihr trinkt also nicht von ihnen und lasst sie dann wieder fallen? Hm, ich sehe schon, hier wird es echt langweilig“, murmelte Kaori, sie hatte die linke Hand in die Seite gestemmt und mit der Rechten hielt sie sich den Kopf. „Ich glaube, meine Eltern müssen mich hassen, da sie mich hierher verbannt haben, so ein Mist aber auch.“ „Hey, hier ist es gar nicht so übel wie du glaubst. Es lässt sich hier sehr angenehm leben“, lenkte Aido ein. „Angenehm ist was für Schwache, ich mag es, wenn die Frauen um mich herumspringen und wollen, dass ich ihr Blut trinke. Ich liebe es, mit ihren Gefühlen zu spielen und sie dann, nachdem sie meine Bedürfnisse befriedigt haben, fallen zu lassen. Das ist mein Leben, Menschen sind Nahrung und Unterhaltung für mich. Mehr nicht!“, erklärte Kaori. „Also hör mal, so kannst du doch nicht reden“, rief Yuki dazwischen. „Ach, kann ich nicht? Aber es ist doch so! Die Menschen sind dazu da, um mir Blut zu geben und ich bin dazu da, um mit ihren Gefühlen zu spielen und sie zu brechen! Ich liebe es einfach und auch wenn ich die Vereinbarung, hier keine Menschen zu beißen, unterschrieben habe, heißt das nicht, dass ich nicht weiterhin so denken darf. Ich finde es hier tot langweilig, da es hier nichts gibt, was mich wirklich beschäftigt“, meinte sie weiterhin. „Autsch, das tut weh. Also bin ich nichts?“, stichelte Akuma. Er starrte auf die Bisswunde, die er auf Kaoris Brust hinterlassen hatte. „Na ja, es gibt hier fast nichts, was mich wirklich beschäftigt“, korrigierte sie sich. „Schon besser“, meinte Akuma grinsend. „Also seid ihr doch zusammen!“, strahlte Aido, da er glaubte, endlich bescheid zu wissen. „Nö, sind wir nicht“, sagten Kaori und Akuma unisono. „Ich trinke nur sein Blut und er trinkt meins, da wir hier keine Menschen beißen dürfen … zudem ist er ein netter Zeitvertreib“, meinte Kaori. „Also seid ihr nicht zusammen?“, fragte Aido. „Nein, sind wir nicht!“, sagte Akuma fest. Kaori stimmte zu. „Ach, ihr seid kompliziert!“, meckerte Hanabusa. „Wieso sind sie kompliziert?“, fragte Shiro dazwischen. „Sie bereiten sich gegenseitig Vergnügen … was ist so schlimm daran, dass sie dabei nicht offiziell zusammen sind?“ „Tja, Shiro-chan, die japanischen Vampire haben halt einen Stock im Arsch, siehst du“, meinte Akuma und wackelte mit den Augenbrauen. Shiro starrte ihn an und fing dann plötzlich an zu lachen. „Akuma-kun! Das ist … also echt …“, lachte er. Doch plötzlich stöhnte Shiro auf. Akatsuki war zu ihnen gekommen und da er nicht darauf geachtet hatte, was um ihn herum vorging, war er über Shiro gestolpert. Jetzt lag er hinter ihm auf dem Boden. „Wer ist denn dieser Zwerg da? Was macht der hier?“, fragte er schlechtgelaunt, als er Shiro betrachtete. „Wer ist hier ein Zwerg?“, fauchte Shiro. „Zudem gehe ich hier zu Schule, genau wie meine Cousine.“ Er sah Kaori an. Akatsuki richtete sich wieder auf und Shiro sah zu ihm hoch. „Verdammt … er ist größer als ich dachte“, knurrte er leise vor sich hin. „Was war hier eigentlich für ein Lärm vorhin?“, fragte er jetzt Aido. „Die Zwillinge waren wieder da …“, nuschelte er lediglich. Ehe er allerdings weiter sprechen konnte, hörten sie von der Treppe ein langes Quietschen. „Shiro-chan!“, rief Kuraiko und eilte die Treppe herunter. Sie umarmte ihn stürmisch und küsste ihn auf die Wange, Shiro errötete. „Kuraiko-chan, würdest du das bitte lassen? Auch wenn es meine Größe nicht vermuten lässt, bin ich dennoch achtzehn und es ist mir peinlich, wenn du das machst“, sagte er. „Ach, quatsch, wir sind doch Freunde, und Freunde machen so was manchmal“, meinte sie grinsend. „Trotzdem, Kuraiko-chan, lass mich bitte los!“, murmelte Shiro. „Ach, was bist du bloß für ein Spielverderber“, schmollte sie leicht. „Bin ich gar nicht, ich mag es nur nicht, wenn mich jeder knuddeln möchte!“, verteidigte er sich. „Jaja, das kann man ja so sagen …“ Shiro seufzte und verfluchte erneut seine Größe … Kapitel 11: Teil 1 – Kapitel 11 – Gespräche -------------------------------------------- Samstag, 20. September 2008 Kaname schüttelte den Kopf, diese neuen Vampire, sie waren so … undiszipliniert. Zudem glaubte er, dass sie ihn gar nicht richtig wahrnahmen. Sie hörten ihm einfach nie zu. Als Schachfiguren waren sie gar nicht zu gebrauchen, jedenfalls dann nicht, wenn sie nicht anfingen, das zu machen, was er von ihnen verlangte. Er hob leicht den Kopf, als er spürte, wie Sayo auf ihn zukam. Sie waren vorher spazieren gewesen, doch als Kaname einige Unruhen von hier drinnen vernommen hatte, war er gegangen um nachzusehen, wer denn nun schon wieder störte. Doch als er ankam, waren die Vampirzwillinge bereits besiegt. Er drehte sich jetzt wieder zu Sayo um, sie stand nun neben ihm. „Ist jetzt alles wieder in Ordnung?“, wollte sie wissen. Es ärgerte sie ein wenig, dass die Anderen sich nicht einfach mal benehmen konnten. Sie hatte Kaname jetzt schon ziemlich lange nicht mehr gesehen und wollte einfach etwas Zeit mit ihm verbringen. Sie sah, wie Kuraiko gerade Shiro knuddelte, seit wann war der denn hier? Hatte er die Vampirzwillinge besiegt? „Ja, jetzt scheint alles wieder in Ordnung zu sein“, murmelte Kaname. „Wollen wir wieder nach draußen gehen?“ „Gerne“, antwortete Sayo. Sie gingen wieder nach draußen, Sayo erzählte ein bisschen über ihr Leben in den USA. Sie vermisste es etwas, aber sie war auch froh, Kaname wieder zu sehen. „Ich bin froh, dass du dich nicht so … zurückentwickelt hast, dass du immer noch so bist, wie du es vor deinem Auslandsaufenthalt warst“, murmelte Kaname jetzt. Sie hielten beim Brunnen an und Kaname betrachtete Sayo. „In den USA haben sie sich auch nicht so extrem benommen. Na ja, Hiroshi und Akuma schon, sie waren viel zu unkontrolliert, aber Kaori war ganz anders. Warum sie sich hier so komisch benimmt, dass weiß ich nicht, aber ich werde mal mit ihr reden. Ich kann dieses schlampige Verhalten von ihr nicht ausstehen. Und ich denke, wenn sie sich wieder beruhigt, werden die anderen auch anders. Akuma hat schon immer so ziemlich das gemacht, was sie gemacht hat. Auch wenn es den beiden nicht auffällt“, sagte Sayo. „Darüber wäre ich dankbar. Ich wünsche mir im Moment nichts sehnlicher, als dass wieder Ruhe und Ordnung hier einkehren. Zudem ignorieren sie meine Anordnungen konsequent. Haben die etwa keinen Respekt vor Reinblütern?“, fragte er. „Nun ja, in den USA waren wir ja alle auch auf einem Internat und dort war eine Reinblüterin, sie hat sich mit Kaori angefreundet und ist mit ihr in die Vampirclubs gegangen. So wurden es immer mehr, bis wir schließlich alle in den Clubs waren. Sie war allerdings ganz anders als du, Kaname-kun. Ihr war es so ziemlich egal, dass sie eine Reinblüterin war. Sie machte keinen Unterschied zwischen den Levels, sie hat sogar Level D Vampire wie Gleichgesinnte behandelt. Sie hat sogar Menschen so behandelt, als wären sie welche von uns, einige hat sie verwandelt, ihnen aber ihr Blut gegeben, damit sie nicht degenerieren. Ich habe diese Frau nie verstanden, sie war so mächtig, hat aber trotzdem niemals irgendwelche Befehle geben, sie hat sich sogar dazu herabgelassen und teilte mit jedem ihr Blut, wirklich jedem!“ Sayo verstand es immer noch nicht, wie jemand so mächtiges, sich selbst so herabziehen konnte. Kaname sah sie einige Zeit an. „Das ist ja schon beinahe eine Schande für alle Reinblüter“, murmelte er. Sayo nickte nur. „Sie sagte einmal, dass es für sie keinen Unterschied gäbe, dass wir doch alle nur Verdammte auf diesem Planeten seien. Das wir endlich aufhören sollten, etwas besseres sein zu wollen, denn wir seien nichts besseres. Wir seien alle gleich schlecht. Blutsaugende Bestien, nichts weiter. Ich mochte sie nicht wirklich, aber ich habe mich auch nie gegen sie gestellt, denn egal was sie gesagt hat, sie war dennoch eine Reinblüterin“, meinte Sayo. Man sah ihr an, dass es in ihr brodelte. Sie mochte diese Vampirin nicht, die die Vampirrasse so reduzierte. „Was ist mit ihr passiert? Ist sie immer noch in den USA?“, wollte Kaname wissen. „Ja, ist sie. Sie ist zwar ursprünglich auch Japanerin, allerdings ist sie vollständig in die USA gezogen.“ „Dann wollen wir mal hoffen, dass die dort bleibt und nicht hierher kommt und für Unruhe sorgt“, murmelte Kaname. Sayo saß auf dem Rand des Brunnens und sah in den Himmel. „Ja, das wollen wir mal hoffen.“ „Wie sieht es eigentlich mit diesem Shiro aus?“, fragte Kaname plötzlich. „Ich habe einen Teil seiner Fähigkeiten mitbekommen, zudem hat er diese Vampirzwillinge im Alleingang besiegt. Macht ihn das gefährlich? Wie hat er sich in den USA verhalten?“ Sayo musste schmunzeln, Kaname fragte sie wirklich viel in letzter Zeit. „Shiro-chan … Nun, er ist einer der kontrolliertesten Vampire die ich kenne. Er hat seine Blutlust im Griff und ist in den USA nie auffällig geworden. Und ja, ich denke, er ist gefährlich, jedenfalls, wenn man ihn zuerst angreift. Aber ich denke, es wird auch schon ruhiger werden, nur weil er anwesend ist. Auch wenn man es Akuma nicht ansieht, er hat großen Respekt vor Shiro-chan. Selbst Hiroshi ist in seiner Gegenwart zurückhaltender. Wahrscheinlich haben sie alle nur Angst, dass er ihre Fähigkeiten blockiert. Und da er jeden Gegenstand zur Waffe machen kann und sei es noch so makaber, ist er fast überall im Vorteil“, murmelte sie. „Zudem kann noch nicht mal ich ihn einschätzen, er sieht was wir denken, aber noch niemandem ist es gelungen zu erraten, was er denkt. Er ist mir immer noch ein großes Rätsel.“ Man sah, dass es Sayo leicht frustrierte, nicht zu wissen, wie Shiro funktionierte. „Hm, verstehe“, sagte Kaname und dachte nach. Sayo beobachtete ihn eine Weile, sie wusste, dass er sie niemals zu seiner Schachfigur machen würde. Akane lag schon seit einiger Zeit unruhig im Bett, sie konnte nicht mehr schlafen, denn die Blutlust machte sie beinahe wahnsinnig. Im ganzen Haus roch es nach Blut. Sie erhob sich und zog sich an. Danach öffnete sie das Fenster und sprang heraus, geschmeidig landete sie im Gras und machte sich sofort auf den Weg in die Stadt. Akane erreichte sie binnen weniger Minuten, sie blieb nun stehen und witterte. Es roch nach so vielen Menschen. Sie lief in Richtung Westen, dort waren einige Menschen noch auf den Straßen. Es waren drei Stück. Es waren recht junge Leute ungefähr in ihrem Alter. Genüsslich leckte sich Akane über die Lippen, das würde Spaß machen. Schneller als je ein Mensch laufen könnte, bewegte sie sich auf die Menschen zu. Sie vergrub schnell die Zähne im Hals des Ersten. Sie würde sie nicht töten, sie würde ihr Blut trinken und ihnen einfach nur die Erinnerung nehmen. Akane ließ den Menschen bewusstlos zu Boden fallen. Die beiden anderen hatten noch nicht einmal was gemerkt. Schnell lief sie auf den nächsten zu, auch hier ließ sie sich kaum Zeit. Als auch dieser bewusstlos war, drehte sie sich zu dem Letzten um. Er starrte sie panisch an. „M-monster!“, stotterte er. Sie ging langsam auf ihn zu, er würde ihr nicht entkommen. Erneut fuhr sie mit der Zunge über ihre Lippen und leckte sich das verbliebene Blut ab. „Sie waren köstlich“, murmelte sie. „Keine Angst, ich habe sie nicht getötet und dich werde ich auch nicht töten, wenn du jetzt also herkommen würdest …“ Panisch schüttelte der Mensch seinen Kopf. Akane seufzte und bewegte sich, sie stand nun hinter ihm und hielt ihn fest. Sie knickte mit der einen Hand seinen Kopf beiseite und schlug dann ihre Zähne in seinen Hals. Er stöhnte auf. Akane schlang ihren anderen Arm um seine Brust, damit sie ihn besser halten konnte. Sie war noch immer dabei, von ihm zu trinken, als sie plötzlich einen anderen Vampir fühlte. Sie ließ von dem Jungen ab und sah sich um. „Verdammt“, grummelte sie. Schnell löschte sie die Erinnerungen der drei und wollte gehen, doch plötzlich tanzten Flammen vor ihr herum. „Wo willst du denn hin?“, fragte Akatsuki Kain. Akane drehte sich zu ihm um. „Ah, du bist das“, murmelte sie. „Was machst du hier?“ „Das sollte ich eher dich fragen, du weißt, dass Bluttrinken verboten ist“, meinte er. „Echt, nicht nur auf dem Schulgelände, sondern auch außerhalb? Ist ja ätzend“, grummelte sie. Akatsuki zuckte mit den Schultern. „Ist nun mal so. Aber keine Sorge, ich werde dich nicht verpfeifen. Hast du ihre Erinnerungen gelöscht?“, wollte er wissen. „Ja, so blöd bin ich ja nun auch nicht …“, sagte Akane. „Hätte ich jetzt auch nicht erwartet.“ „Also, verfolgst du mich jetzt, oder wie?“, fragte sie. „Nein, ich bin nur hier, weil ich selbst noch einige Dinge brauche, dann hab ich dich und den Blutgeruch wahrgenommen, also hab ich die Richtung gewechselt“, erklärte er. „Ach so.“ „Sag mal, ich hab so das Gefühl, das ihr USA-Vampire ziemlich unbeherrscht seid“, sprach Akatsuki an. „Nein, nicht unbeherrscht … nicht direkt jedenfalls, es ist nur so, dass wir in den USA trinken durften wann wir wollten und hier halt nicht. Mit der Umstellung komme ich noch nicht so ganz klar“, meinte sie. „Verstehe. Na ja, wollen wir zurückgehen?“, fragte er. „Musst du nicht noch was erledigen?“ „Das kann ich später machen, komm wir gehen zurück, du müsstest ja jetzt satt sein“, murmelte Kain. „Wenns dich glücklich macht“, nuschelte Akane. Akatsuki schnaubte leicht, ehe er wieder in Richtung Cross Academy ging, Akane folgte ihm. Auf dem Weg zur Schule unterhielten sie sich noch ein bisschen über Akanes USA-Aufenthalt. Als sie auf dem Schulgelände ankamen, sahen sie die Vampirzwillinge, sie tigerten auf dem Hof herum und umkreisten sich gegenseitig. Was sollte das nun schon wieder? Als Akane und Akatsuki an ihnen vorbei liefen hielten sie inne. „Hey, Akane!“, rief Sasori. Die beiden eilten auf sie zu. Sasori legte ihr einen Arm um die Schulter und Kumo seinen um ihre Taille. „Sag mal, du bist doch auch mit diesem Shiro befreundet, hab ich recht?“, begann Sasori. „Ähm, ja“, stammelte Akane, was sollte das denn jetzt auf einmal? „Hör zu, du könntest dich nicht zufällig an ihn heranschleichen und für uns töten?“, fragte er gerade heraus. Akane zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Wieso denn das?“ „Nun ja, er hat unsere Fähigkeiten blockiert, zudem ist mir der ganze Typ unheimlich, also bitte!“ Sasori sah sie mit einem, für ihn schon irgendwie süßen Blick an. Zudem hatte er ein nettes Lächeln aufgesetzt. „Jungs, hört mal, die Leute müssten bestimmt nicht zu solchen Maßnahmen greifen, wenn ihr euch anständig verhalten würdet. Seid doch ab jetzt einfach mal nett zu den Anderen, dann würden sie euch sicher mögen.“ Akane sah, wie Sasori aufhorchte und ahnte Schlimmes, seinen Gefühlen nach zu urteilen jedenfalls. „Und nein, wir drängen uns niemandem auf und sind nicht übertrieben nett und wir planen auch keine heimlichen Attentate“, fügte sie hinzu. „Ach menno, wie langweilig. Aber was meinst du, Bruder, wollen wir ab jetzt nett sein?“, fragte er Kumo. Was Akane nicht sah, war, dass er ihm dabei zuzwinkerte. „Aber sicher doch, wieso nicht. Versuchen wir doch einmal nett zu sein. Darauf bin ich in den ganzen Jahren noch nicht einmal selbstständig gekommen. Überraschend“, murmelte Kumo. „Gut, dann ist es beschlossene Sache. Wir sind ab jetzt nett! Danke, Akane-chan“, meinte Sasori mit entschlossener Stimme. Akane lief ein Schauer über den Rücken, als er sie Akane-chan nannte. Bevor sie noch etwas anderes sagen konnte, waren sie schon bei Akatsuki, sie nahmen ihn so wie Akane in den Arm. „Also, du bist doch mit diesen Aido befreundet, nicht wahr?“, fing Kumo an. „Er … ist mein Cousin, ja, wir sind befreundet“, murmelte Akatsuki überrascht. „Gut, dann könntest du ihm doch sagen, dass wir jetzt nett sind und ihn vielleicht überreden, dass er mal mit uns ausgeht, damit wir ihm zeigen können, wie nett wir sind. Na, wäre das was?“, meinte Kumo weiter. „Ähm, nein, das werde ich nicht machen … Sagt ihm das selber. Ich glaube allerdings, dass er sich besser fühlen würde, wenn ihr ihn ganz in Ruhe lassen würdet“, sagte Akatsuki. „Ach nein, das will ich aber auch nicht. Na ja, wir werden, dadurch dass wir jetzt nett sind, ihm mehr Zeit lassen, sich an uns zu gewöhnen. Wer weiß, vielleicht mag er uns ja“, meinte Kumo hoffnungsvoll. „Hff, sicher, dann macht das mal, aber lasst mich jetzt los, das wäre sehr nett“, grummelte Kain. „Aber natürlich, wenn das für dich nett ist, werden wir das sofort machen“, meinte Sasori, dann ließen sie ihn los. „Also, wollen wir jetzt zurückgehen?“, fragte Kumo. „Aber sicher doch, mein Bruder“, antwortete Sasori. „Na, kommt schon, gehen wir doch zusammen zurück“, schlug er vor. Akatsuki und Akane sahen sich an, ihre Blicke sagten mehr als Worte über diese Situation. Kopfschüttelnd liefen die beiden hinter den Vampirzwillingen her. Kapitel 12: Teil 1 – Kapitel 12 – Bedrängnis --------------------------------------------- Samstag, 20. September 2008 Die Zwillinge hatten das Gebäude nun erreicht, sie öffneten schwungvoll die Tür und traten ein. „Halloho!“, riefen sie gleichzeitig. „Da sind wir wieder.“ Die Anderen knurrten sofort, als sie die beiden sahen. Aido trat vorsichtshalber hinter Kaori. „Nur keine Angst, wir sind ab jetzt nett!“, versprach Kumo. „Akane-chan hat gemeint, dass ihr uns vielleicht mögen würdet, wenn wir nett sind, also sind wir jetzt nett.“ Er grinste. Kaori war allerdings der Mund aufgeklappt und sie sah die beiden ungläubig an. „Das ist doch wohl ein Scherz, oder?“, fragte sie. „Nein, ist es nicht, das ist unser ernst“, sagte Sasori. Akane und Kain waren in der Zwischenzeit auch eingetreten. „K-san, was hast du denn mit denen gemacht?“, wollte Kaori wissen. „Na ja, sie wollten, dass ich ein Attentat auf Shiro verübe, da die beiden ihn gruselig finden, aber dann hab ich ihnen geraten, einfach mal nett zu anderen zu sein, und jetzt sind sie so“, meinte Akane und deutete dabei auf die Zwillinge. „Genau, das mit dem Attentat ist jetzt aber auch vergessen. Wir sind ja schließlich jetzt nett“, sagte Sasori. Kumo stimmte ihm zu. „Oh Mann, das ist irgendwie noch gruseliger, als wenn sie böse sind“, nuschelte Aido hinter Kaori. Kaori drehte ihren Kopf zu ihm um. „Was machst du da hinter mir? Ich dachte, du bist ein Kerl. Männer verstecken sich nicht hinter Frauen. Also los, ab mit dir!“, wies sie ihn an. „Was? Nein, die sind immer noch hinter mir her, bis sie sich entschließen, mich völlig in Ruhe zu lassen, verstecke ich mich hinter dir!“, sagte er. Kaori teleportierte sich zu Kumo und Sasori. „So, jetzt will ich mal sehen, wie du dich hinter mir versteckst“, meinte sie grinsend. „Das ist jetzt ein bisschen unfair, weißt du“, grummelte Aido. „Ach, Aido-chan, durch unseren Entschluss, ab jetzt nett zu sein, haben wir auch beschlossen, dir mehr Zeit zu geben, damit du dich an die Sache hier gewöhnen kannst. Ich meine, es wäre trotzdem schön, wenn du mal mit uns ausgehen würdest, aber wir werden dich nicht zwingen“, meinte Sasori freundlich lächelnd. „Äh … okay, das ist gut denke ich“, murmelte Aido. „Aber lasst bitte das Aido-chan, ja? Das ist gruselig.“ „Ist dir Hana-chan lieber?“, fragte Kumo prompt. „Nein! Am besten gar kein ‚-chan‘, okay?“, grummelte er. „Gut, dann einfach Aido“, sagte Kumo und lächelte. Aido lief ein Schauer über den Rücken. Dieses Lächeln würde ihm noch Alpträume bescheren, so viel war sicher. Hiroshi, der sich mittlerweile wieder bewegen konnte, kam jetzt auch dazu. Zwei Tassen Kaffee in der Hand. „Ah, mir geht’s wieder blendend. Und meine Kaffeebedarf ist jetzt auch wieder gedeckt“, meinte er gutgelaunt. Doch dann sah er Sasori und Kumo und seine Laune verschlechterte sich. „Ihr seid wieder da? Ihr habt vielleicht Nerven, hier wieder aufzutauchen.“ Er knurrte. „Hiro-san! Ich entschuldige mich, dass ich dich vergiftet habe, das war nicht nett. Aber jetzt bin ich nett“, meinte Kumo. „Was haben die denn auf einmal“, knurrte Hiroshi. „Die sind jetzt scheinbar nett, da sie von uns gemocht werden wollen“, fasste Akuma zusammen. „Ach, tatsächlich, sie wollen jetzt nett sein?“ Hiroshi überlegte einige Zeit, ehe ein fieses Grinsen sich auf seinem Gesicht ausbreitete. „Na, wenn das so ist, wie kann ich dann böse sein?“ Er lachte verdächtig, ehe er sich umdrehte und wieder verschwand. „Mir schwant übles“, nuschelte Kaori. Aido sah Hiroshi eine Zeit lang hinter her, bis ihm etwas auffiel. Er stutzte und sah wieder die Vampirzwillinge an. Diese waren in der Zwischenzeit deutlich näher gekommen. Da es ihn immer noch verwunderte, fragte er schließlich nach. „Sagt mal, ihr beiden. Wie seid ihr überhaupt zustande gekommen?“ Sasori und Kumo sahen sich eine Zeit lang an, ehe sie auf Aido zu gingen und jeweils einen Arm um ihn legten. „Weißt du, Aido, mir war gar nicht bewusst, dass man dich darüber noch gar nicht aufgeklärt hat. Deswegen warst du vielleicht auch so panisch, als wir dich angemacht haben … jetzt wird mir so einiges klar. Und da ich so nett bin, will ich dich mal darüber aufklären“, begann Sasori. „Weißt du, wenn sich Männchen und Weibchen sehr gerne haben, dann kommt es schon manchmal dazu, dass sie Sex haben und daraufhin können Kinder entstehen, allerdings auch nicht immer, und das Kind wächst dann im Bauch des Weibchens heran, bis es nach ungefähr neun Monaten reif ist und dann kommt es zur Welt. Das Weibchen hat dabei durchaus sehr große Schmerzen. So eine Geburt soll vom Hörensagen trotzdem etwas sehr schönes sein“, erzählte Sasori. Aido war rot angelaufen. „Ich weiß, wie Kinder entstehen, das hättest du mir nicht erzählen müssen. Ich wollte eher wissen, wie ihr als Zwillinge entstanden seid. Es werden normalerweise keine Zwillinge in Vampirfamilien geboren, selbst wenn bei der Zeugung welche entstehen sollten, nimmt der eine den anderen in sich auf und es wird nur einer geboren. Wieso seid ihr also als Zwillinge geboren worden?“, fragte er. „Ach so, sag das doch gleich. Nun, wir waren ursprünglich keine Zwillinge“, begann Sasori. „Wie ist das nun wieder zu verstehen“, Aido verlor allmählich die Geduld. „Wären wir in eine Menschenfamilie geboren worden, wären wir Drillinge gewesen. Verstehst du? Bei der Zeugung sind Drillinge entstanden. Das ist noch seltener als Zwillinge“, sagte Sasori. „Ja, und? Trotzdem nimmt einer die anderen in dem Fall in sich auf …“ „Hm, vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich habe jedenfalls meinen anderen Bruder in mich aufgenommen, und Kumo hat ebenfalls einen Teil in sich aufgenommen. Doch, als ich gerade dabei war, Kumo auch in mich aufzunehmen, da wurden wir schon geboren. Weißt du, es war ein anstrengender Kampf, im Inneren unserer Mutter, wir haben gegenseitig versucht die anderen aufzunehmen, deshalb hat es halt sehr lange gedauert“, meinte Sasori. „Ja, so war es und da Sasori mich auch schon zum Teil in sich aufgenommen hatte, ist er auch stärker und er sieht besser aus und er hat sich immer im Griff, während ich ab und zu an einen Level E erinnere. Tja, das sind die Folgen davon. Zudem sind wir bisher die einzigen Zwillinge, die in eine Vampirfamilie geboren worden sind. Wir sind eine Kuriosität“, grinste Kumo. Aido stimmte ihnen innerlich zu, sie waren tatsächlich kurios. Sie drängten sich ihm aber immer noch auf, das nervte ihn. „Okay, gut, würdet ihr mich jetzt wieder loslassen?“, fragte er. Sasori ließ ihn tatsächlich los, doch Kumo schmiegte sich noch enger an ihn und schlang auch seinen anderen Arm um ihn. „Nein, ich will nicht, du bist so schön warm …“ Aido errötete wieder, das durfte doch nicht wahr sein. „Ich dachte, du wolltest nett sein“, stammelte er. „Ich bin ja auch nett, ich mache dich nicht mehr an, ich umarme dich doch nur. Was ist daran so schlimm? Ich hab schließlich auch mal das Bedürfnis, jemanden zu umarmen“, murmelte Kumo an Aidos Brust. „Aber ich will das nicht, lass mich los“, grummelte Hanabusa. Er konnte es nicht fassen, schon wieder wurde er von diesem Giftmonster umarmt. Auch wenn er im Moment entschärft war. Aido versuchte verzweifelt sich aus Kumos Klammergriff zu befreien, doch er schaffte es nicht. Sasori schmunzelte leicht. „Ich glaube, du hast es meinem Bruder wirklich angetan. Tja, ich kann ihn verstehen, du bist wirklich zu süß. Normalerweise haben wir ja nicht denselben Männergeschmack, aber hier … Das macht mich beinahe eifersüchtig“, gestand Sasori. Nun verzweifelte Aido fast vollends. Warum half ihm denn keiner? Für die Anderen war es doch sicher einfach, Kumo von ihm zu lösen. In seiner Verzweiflung hatte er nicht mitbekommen, wie Kumo sich aufgerichtet hatte, er umfasste mit einer Hand Aidos Hinterkopf und Kumos Gesicht näherte sich Aidos. „Nein, hör auf. Bitte, hör auf!“, flehte Aido. Er wollte zurücktreten, aber Kumo hielt ihn fest. Er kam immer näher und Aido spürte Kumos Atem in seinem Gesicht, doch bevor Kumo ihn küssen konnte, wurde dieser plötzlich zu Boden gerissen. Kumo schrie überrascht auf. Shiros Schal war um seinen Hals geschlungen und drückte ihm die Luft ab. „Er hat gesagt, dass du aufhören sollst“, tadelte er. „Also solltest du auch aufhören, da du ja jetzt nett bist … Ich gebe dir einen guten Rat mit auf den Weg: Du solltest nie wieder versuchen, irgendwelche Leute zu küssen, wenn sie es nicht wollen. Du wirst gefälligst warten, bis Aido zu dir kommt und dich darum bittet, dass du ihn küsst. Hast du verstanden?“ Kumo nickte, während er versuchte, Luft zu holen. Der Schal löste sich langsam und Kumo sog gierig die Luft ein. Eine Zeit lang blieb er noch auf dem Boden liegen, ehe er sich wieder aufrichtete. Er trat erneut vor Aido und verbeugte sich. „Es … tut mir leid“, entschuldigte er sich. Dann trat er zu Sasori. „Kommst du, Bruder?“, meinte er im Plauderton, so als ob gar nichts passiert wäre. „Ich will mir endlich mal mein Zimmer angucken.“ „Ja, von mir aus, wir gehen“, stimmte Sasori zu und die beiden verschwanden. Aido atmete erleichtert aus und ließ sich erschöpft zu Boden sinken. „Ich dachte schon, er würde mich diesmal wirklich küssen … Danke, Shiro-sama“, sagte Aido. „Kein Problem“, winkte dieser ab. „Tut mir auch leid, jetzt hab ich geschlafen“, murmelte Kaori. „Ich hätte nicht gedacht, dass er das wirklich machen will.“ Sie ging auf Aido zu und reichte ihm die Hand. Er sah sie einige Zeit an und ergriff sie dann. „Schon gut“, nuschelte er. „Ich werde jetzt erstmal auf mein Zimmer gehen.“ „Soll ich dich begleiten? Nachher kommen sie doch noch mal an. Ich nehme ihnen das mit dem Nettsein nicht so ganz ab. Du hast ja eben gesehen, wie Kumo umgeschwenkt ist“, meinte Kaori. „Wenn du magst“, sagte Aido. Kaori nickte und dann gingen beide ebenfalls weg. „Tja, diese Jungs werden es wohl nie lernen“, murmelte Akuma bloß. Die anderen Vampire stimmten ihm mehr oder weniger zu. Kapitel 13: Teil 1 – Kapitel 13 – Streit ----------------------------------------- Samstag, 20. September 2008 Kaori und Aido liefen gerade den Flur zu Aidos Zimmer entlang, sie unterhielten sich nicht. Erst als sie vor seiner Zimmertür anhielten sprachen sie. „Ähm, danke fürs Herbringen“, nuschelte Aido, es war ihm immer noch peinlich, dass Kaori ihn herbringen musste, nur weil er Angst hatte, dass die Zwillinge wieder auftauchten. „Kein Problem“, sagte sie und zuckte mit den Schultern. Wieder blieben sie still, Kaori wusste nicht, ob sie jetzt einfach gehen, oder ob sie noch warten sollte. Sie traten beide betreten auf der Stelle herum, ehe sich Aido als erster fing. „Ähm, ich hab da mal eine Frage“, begann er. „Ja, schieß los“, murmelte sie. „Haben sich die Zwillinge in den USA auch so komisch verhalten? Ich meine, warum akzeptieren sie kein nein?“ Aido raufte sich mit einer Hand die Haare. „Nun ja, du kannst die Situationen in den USA und hier nicht vergleichen. Du musst bedenken, in den USA waren sie auf Vampirpartys. Das kann man einfach nicht hiermit gleichstellen. Denn auf Vampirpartys geht es meistens um Blut und Sex. Wenn einer nein gesagt hat, sind sie einfach zum nächsten gegangen und immer so weiter, bis einer ja gesagt hat. Irgendwer war immer bereit. So brauchten sie sich also nur jemanden auszusuchen“, erklärte sie. „Doch hier … ist nicht so viel Auswahl und du hast eben Pech, weil du so gut aussiehst und du anscheinend genau ihr Typ bist. Sie wissen, dass sie hier nicht so wählerisch sein können. Zudem habe ich Kumo noch nie so erlebt, normalerweise versucht er nicht mal, irgendwelche Leute zu küssen. Sondern meistens ist er nur an dem Blut interessiert.“ „Warum nur am Blut?“, fragte Aido. „Na ja, die meisten Vampire in Vampirclubs sind eher darauf aus, dich ins Bett zu bekommen und dein Blut zu trinken. So waren sie ebenfalls nur darauf aus und ich genauso. Ich habe auch noch nie jemanden geküsst, einfach, weil mir das doch ein bisschen zu intim ist“, meinte Kaori leicht errötend. „Wie jetzt?“, wollte Aido wissen. „Wie jetzt was? Versuchst du mich zu fragen, warum ich mit allen möglichen Leuten in den Vampirclubs Blut getauscht habe und meistens auch noch mit ihnen Sex hatte, ich aber noch nie jemanden geküsst habe?“, meinte sie. „Ja, so in etwa. Ich meine, Sex ist doch viel intimer als Küssen und Blutaustausch doch sowieso …“, murmelte er. „Nun, ich denke, da haben wir verschiedene Ansichten. Ich meine, wenn ich Durst habe, dann trinke ich einfach Blut, wenn ich Spaß haben will, dann habe ich halt Sex, aber ich war noch nie verliebt, deshalb habe ich auch noch nie jemanden geküsst. Ich finde Küsse ehrlich viel intimer als Sex. Von daher, will ich damit warten, bis ich denjenigen finde, der für ewig mein Gefährte bleiben wird“, erzählte sie. Aido hatte die Augenbrauen zusammen gezogen und die Stirn gerunzelt. „A-ha … okay, wenn das so ist“, sagte er. Er verstand Kaori einfach nicht. „Und wie sieht das jetzt mit Akuma aus?“, fing er dann wieder an. Sie zuckte zusammen und wurde feuerrot. „Wie kommst du denn jetzt wieder auf Akuma?“, stammelte sie panisch. „Na ja, ihr macht halt den Eindruck, als wäret ihr in einander verliebt“, sagte Aido. Kaori hatte den Blick abgewandt und starrte den Fußboden an, ihr Gesicht hatte die Farbe einer Tomate angenommen. „Sind wir aber nicht … wir tauschen nur ab und zu mal unser Blut …“, stotterte sie. „Habt ihr das auch in den USA gemacht?“, fragte Aido weiter. Kaori nickte. „Und hast du auch …“ „Damit du nicht noch weiter fragst: Ja, wir hatten auch Sex und nein, ich will ganz sicher, hundertprozentig nichts von ihm!“, sprudelte es aus ihr heraus. „Äh, okay, das wollte ich eigentlich nicht wissen. Ich wollte eigentlich wissen wie es mit Hiroshi aussieht“, nuschelte Aido. Kaori sah ihn entsetzt an und wich einige Schritte zurück, das war jetzt peinlich. „Ähm, äh … warum sagst du das nicht gleich“, fiepste sie. Hanabusa legte den Kopf schief und sah sie an. „Hm, du hättest mich ausreden lassen können … Na ja, es sieht jedenfalls hübsch aus, wenn du rot wirst“, meinte er. Kaori lief prompt noch weiter an. Das durfte doch nicht wahr sein. „Warum sagst du so was?“, fragte sie. Er zuckte mit den Schultern. „Weil es stimmt.“ Dann hielt er inne und bemerkte, dass sie noch immer mit offener Bluse herumlief. Langsam griff er nach dem Stoff und knöpfte sie wieder zu. Er hielt auf Höhe der Bisswunde inne und betrachtete diese. Sie war fast wieder verheilt. Das es so lange dauerte, zeugte von ihrer Tiefe. Doch schließlich schüttelte er gedanklich den Kopf und fuhr fort die Bluse zuzuknöpfen. „So, viel besser“, murmelte er. Zwar waren noch immer rote Flecken auf dem Kleidungsstück aber es sah wieder ordentlich aus. „Danke“, sagte Kaori. Sie sah ihn etwas überrascht an. „Gerne“, antwortete Aido. „Ähm, ich sollte jetzt gehen“, stammelte sie. Sie fuchtelte leicht mit ihren Armen herum. „Oh, ja. Entschuldige, ich wollte dich nicht hier festhalten“, meinte Aido. Er hatte leicht den Blick abgewandt. „Kein Problem. Na ja, man sieht sich“, nuschelte sie, ehe sie ging. Erst als sie schon weg war, antwortete Aido. „Ja, man sieht sich.“ Er ging in sein Zimmer und legte sich aufs Bett. Ach, es war viel zu unruhig in letzter Zeit. Es waren jetzt viel zu viele kuriose Leute hier. Kaori ging wieder nach unten, einige der Anderen waren immer noch dort. Sie ließ sich neben Akuma auf die Couch fallen. Sie stieß einen mittellauten Seufzer aus und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Akuma lehnte seinen Kopf daraufhin auf ihren. Es war mittlerweile schon wieder ziemlich spät, für die Menschen wurde es bald wieder Zeit aufzustehen. Akuma schlief fast ein, doch Yukis Stimme riss ihn aus seinem leichten Schlummer. „Sagt mal, warum seid ihr eigentlich so … anders?“, fragte sie. Akuma hob die schweren Augenlider und schielte sie an. „Definiere ‚anders‘“, grummelte er. „Na ja, ihr benehmt euch ziemlich merkwürdig und ihr seid im Allgemeinen … halt anders als die ursprüngliche Night Class“, meinte sie. „Wenn du es schon nicht ausführlicher beschreiben kannst, kannst du dann wenigstens ein Beispiel für unsere Andersartigkeit nennen?“, brummte Akuma sauer. Yuki überlegte nicht lange: „Nun ja, nehmen wir Kaori-sama als Beispiel. Sie rennt hier die halbe Zeit mit offenem Hemd rum. Ist dir das nicht unangenehm, wenn jeder deine Brüste sieht? Mir wäre es unangenehm.“ „Yuki-chan, wieso sollte es mir etwas ausmachen, wenn jemand meine Brüste sieht, zumal sie ja noch vom Büstenhalter verdeckt werden … In den USA bin ich in den Clubs manchmal ganz oben ohne rum gelaufen und es hat auch keinen Interessiert. Zudem, findest du, dass ich mich für meinen Körper schämen müsste? Ich will gerne zeigen, dass ich sehr gut gebaut bin, aber das verstehst du ja glaub ich gar nicht“, nuschelte sie, ebenfalls im Halbschlaf. „Haaa? Was sagst du da?“, quäkte Yuki. „Sie will damit sagen, dass du weniger gut gebaut bis als sie und somit nicht wirklich viel zum zeigen hast“, knurrte Kuraiko. Yuki lief rot an. „Das stimmt doch gar nicht, red nicht so einen Unsinn!“ „Kuraiko, du verstehst mich vollkommen!“, meinte Kaori grinsend. „Aber die Japaner haben halt einen Stock im Arsch, wie gesagt …“ „Aber du bist doch auch Japanerin, warum hast du dann keinen?“, fauchte sie, sie war immer noch rot im Gesicht. „Ich war in den USA, schon vergessen. Und dort war eine überaus heiße Reinblüterin, die mir, im übertragenen Sinne, den Stock aus dem Arsch rausgezogen hat“, sagte Kaori. „Eine Reinblüterin war mit euch in den Clubs? Ich möchte mal wissen, wie die drauf war“, murmelte Zero. „Oh, sie war so toll. Sie hat mit mir ihr Blut getauscht. Mit fast allen. Sie ist ganz anders als Kaname, sie würde uns zudem niemals rumkommandieren“, schwärmte Kaori, sie hatte sich jetzt aufgesetzt und ihre Augen funkelten beinahe. „Oh ja, ich hab sie so vergöttert“, murmelte auch Akuma, er hatte einen verträumten Gesichtsausdruck aufgesetzt. „Äh, aber seid ihr nicht zusammen?“, fragte Yuki verwirrt. „Fang du nicht auch noch an!“, fauchten die beiden. „Ich konnte eben gerade Aido überzeugen, dass wir nicht zusammen sind, jetzt will ich das bei dir nicht wiederholen müssen“, knurrte Kaori. „Kaori-sama, lass doch die Menschen in Ruhe“, gähnte Kuraiko. „Die werden es eh nie verstehen. Wer noch nie bei unseren Partys mitgemacht hat, wird es niemals lernen.“ „Wo du recht hast … Vor allem, da sie auf dieser Schule nie Spaß zu haben scheinen“, murmelte Kaori. „Hey, könnt ihr vielleicht mal damit aufhören, hier alles schlecht zu machen?“, fuhr Yuki sie etwas gereizt an. „Hörst du vielleicht mal auf zu reden?“, fauchte Kuraiko. Sie war müde und Yukis laute Stimme ging ihr auf die Nerven. Yuki zuckte vor Kuraiko zurück. „Ihr wisst schon, dass ihr wieder hier seid, weil die Vampirclubs schl- …“, meinte sie. „Wehe du sagst, sie seien schlecht, dann reiß ich dir deinen Kopf ab. Du kennst dich doch gar nicht damit aus. Also halt mal schön deine Klappe, hast du verstanden“, knurrte Kuraiko. Ihre Augen glühten rot auf und sie fletschte die Fangzähne. „Hör sofort auf, Yuki zu bedrohen!“, schritt Kaname ein, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war. „Sonst bekommst du gewaltigen Ärger mit mir.“ Kuraiko drehte sich schnell zu ihm um und fauchte ihn ebenfalls an. „Und du bist auch nicht besser! Du bist genauso ein verweichlichter Vampir. Du gehst mir ja so was von auf die Nerven. Wie kann man nur etwas an einem Menschenmädchen finden?“, sie knurrte tief und fixierte Kaname. „Wie redest du denn mit Kaname-sama?“, fragte Ichijo entsetzt. „Halt dich da raus, Blondie! Sonst werfe ich dich den Zwillingen zum Fraß vor“, drohte sie. „Hör auf dich so kindisch zu benehmen, Kuraiko“, meinte Kaname mit fester Stimme. „Ich werde ganz sicher nicht das machen, was du mir sagst. Und wenn dir meine ‚kindische‘ Art nicht passt, dann hast du halt gelitten. Mann, ich wünschte, SIE wäre hier, dann würde es hier aber anders laufen“, knurrte Kuraiko, das letzte eher zu sich selbst. Noch immer funkelte sie Kaname an. Akane spürte seine Überraschung darüber, dass Kuraiko nicht sofort auf ihn hörte. Er war es anscheinend nicht gewohnt, dass man ihm Paroli bot. „Kuro-san, beruhige dich wieder, ich wünschte auch, sie wäre hier, aber leider ist sie das nicht“, murmelte Kaori. „Ich kann nur von Glück sagen, dass diese Reinblüterin nicht hier ist, sonst würde die Schule noch im Chaos versinken. Und wenn ihr euch nicht benehmt, dann wird es richtig Ärger geben!“, drohte Kaname. „Leute, ihr solltet wirklich langsam mal wieder normal werden. Ihr benehmt euch schlimm in letzter Zeit“, mischte sich jetzt auch Sayo ein. „Ach, bist du jetzt auf der Seite von diesem Weichei?“, fauchte Kuraiko. „Kuraiko, du solltest deine Zunge im Zaum halten. Ich möchte dich darüber Informieren, dass Kaname-kun ein sehr guter Freund von mir ist. Ich werde es nicht dulden, dass jemand schlecht über ihn redet“, meinte Sayo, der Wind um sie herum peitschte bedrohlich. „Leute, ich kann nicht mehr!“, rief Akane dazwischen. Ihr Kopf dröhnte mittlerweile, sie hatte zwar eine Mauer zwischen sich und den fremden Gefühlen errichtet, allerdings drohte diese langsam einzubrechen. Die Gefühle der Abneigung und der Wut waren viel zu stark, vor allem bei Kuraiko. Sie widersetzte sich Kaname instinktiv, sie wollte die Überlegene sein. Das würde nicht gut enden … Normalerweise beruhigten sich die Leute ein bisschen, wenn Akane etwas sagte, aber diesmal hörte es nicht auf. „Ah, er ist also dein Freund? Wie niedlich, glaubst du eigentlich, dass mich dieser Dreck interessiert, Sayo? Das tut es nämlich nicht!“, gab Kuraiko wütend zurück. „Ach, stimmt ja, dich interessiert ja gar nichts. Du bist ja schließlich gerne wütend, nicht wahr, du machst dich anscheinend gerne unbeliebt“, meinte Sayo gelassen. „Awww, versuchst du mich hier fertig zu machen? Das funktioniert nicht“, knurrte Kuraiko, von draußen konnte man jetzt Donnergrollen hören, irgendwo schlug sogar ein Blitz ein. „Ich glaube schon, dass das funktioniert, du bist einfach zu leicht zu durchschauen, Kuraiko“, sagte Sayo. Kuraikos Augen glühten auf und sie war kurz davor, Sayo anzufallen. Doch bevor etwas Schlimmeres passieren konnte, gingen sowohl Kaname, als auch Shiro dazwischen. „Es reicht jetzt!“, sagten beide gleichzeitig. „Kuraiko, Sayo, hört sofort auf!“, befohl Kaname, er war äußerlich noch ziemlich ruhig, aber innerlich war er fuchsteufelswild. Er konnte es nicht fassen. „Kuraiko, Sayo, ihr benehmt euch wie Kinder“, meinte Shiro, im Gegensatz zu Kaname war er sowohl innerlich, als auch äußerlich ruhig. „Habt ihr denn gar keinen Anstand? Hört auf euch wegen Kleinigkeiten zu streiten. Ihr seid im Moment beide unbeherrscht.“ Sayo kriegte sich sofort wieder ein. Sie holte tief Luft und ärgerte sich leicht, dass sie sich von Kuraiko hatte provozieren lassen, das war gar nicht ihre Art. Sie mochte es nicht, wenn jemand so über Kaname redete. „Entschuldige, Kaname-kun“, sagte Sayo ruhig. „Kuraiko“, fing Kaori an. „Komm, wir sollten schlafen gehen, du siehst müde aus und bist dadurch gereizt.“ „Ist gut, ich bin froh, wenn ich hier wegkomme“, meinte sie mürrisch. Kaori verabschiedete sich von den Anderen und ging mit Kuraiko in ihr gemeinsames Zimmer. Akane seufzte erleichtert auf, endlich flauten diese nervigen, überschüssigen Gefühle ab. Sie rieb sich die Schläfen? „Alles in Ordnung?“, fragte Akatsuki. Sie wandte ihren Kopf zu ihm um. „Ja, es geht schon. Ich bin nur froh, dass diese Gefühle endlich abklingen“, nuschelte sie. Kaname wandte sich an Shiro. „Gut gemacht.“ Shiro zuckte nur mit den Schultern und sah Kaname lange und eindringlich an. „Es ist erstaunlich, wie ruhig Ihr bleiben könnt, obwohl Ihr vor Wut tobt, Kaname-san“, murmelte Shiro. „Übungssache“, erwiderte Kaname. Nach und nach gingen die Vampire zurück auf ihre Zimmer und Yuki und Zero verschwanden aus dem Mondwohnheim. Yuki war deprimiert, so direkt hatte ihr noch niemand seine Abneigung gegen sie gezeigt … Zero beobachtete Yuki auf dem ganzen Rückweg, er wusste jetzt wieder, warum er Vampire nicht mochte … Kapitel 14: Teil 1 – Kapitel 14 – Sotooka Raidon und Kayama Yui ---------------------------------------------------------------- Sonntag, 21. September 2008 Raidon Sotooka betrat das Gelände der Cross Academy. Er hatte den Eignungstest bestanden und durfte nun hier zur Schule gehen. Er wusste noch nicht so recht, was er hier von halten sollte. Auf dem Weg zum Büro des Direktors sah er einige Schülerinnen vorbeilaufen. Sie unterhielten sich über die Eliteschüler der Night Class. Sie waren ganz aufgeregt, da sie sie schon so lange nicht mehr gesehen hatten. Raidon hatte bei den Gesprächen die Augenbrauen erhoben. Es klang beinahe so, als bestünde die Night Class aus Superstars … Er schüttelte leicht den Kopf, er würde morgen ja schon sehen, was so toll an ihnen sein sollte, schließlich war ab morgen wieder Unterricht. Raidon kam beim Büro an, nachdem er geklopft hatte, trat er ein. „Morgen“, meinte er schlicht. „Ah!“, kam es vom Rektor. „Du bist ein Day Class Schüler, nicht wahr?“, sprudelte er sofort drauf los. „Ähm, ja, das bin ich“, sagte Raidon. „Dann bist du Sotooka Raidon-san, stimmts?“, fragte Cross. Raidon nickte nur. „Wie schön, wie schön“, flötete der Rektor. Da öffnete sich die Tür und Yuki und Zero traten ein. Yuki sah ziemlich erschöpft aus, so, als ob sie die ganze Nacht durchgemacht hätte. „Rektor Cross“, fing sie an. „Du sollst mich doch Papa nennen!“, unterbrach der Rektor sie sofort. Yuki seufzte nur und setzte dann erneut an. „Okay … Papa, die neuen Night Class Schüler machen noch immer einige Probleme“, berichtete sie. „Probleme? Inwiefern?“, fragte Cross. „Na ja, sie sind ziemlich ungehalten und zum Teil auch aggressiv. Sie verhalten sich noch nicht nach den Regeln“, meinte sie. „Ich werde mich später noch darum kümmern, danke für deinen Bericht, Yuki. Ach übrigens, das ist Sotooka Raidon-san, er ist ein Day Class Schüler. Würdet ihr ihm bitte sein Zimmer zeigen?“, wollte der Rektor wissen. „Ja, können wir machen“, sagte Yuki. Sie lächelte Raidon freundlich an. „Guten Morgen, ich bin Yuki Cross“, dann deutete sie auf Zero. „Und das ist Zero Kiryu. Wir sind die beiden Vertrauensschüler.“ Zero nickte Raidon kurz zu. „Sotooka Raidon“, wiederholte er kurz. Gerade als Yuki noch etwas sagen wollte, öffnete sich die Tür. Sie landete in Zeros Rücken, da dieser ein bisschen zu nah dran stand. Ein „autsch!“ entfuhr ihm. „Mach doch mal Platz und steh nicht vor der Tür rum“, murmelte das Mädchen, welches gerade den Raum betreten wollte unfreundlich. „Tja, selbst dran schuld.“ Sie trat ein, nachdem Zero endlich zur Seite getreten war. Er durchbohrte sie mit feindlichen Blicken, doch sie interessierte das gar nicht. „Kayama Yui ist nun endlich eingetroffen“, sagte sie hochnäsig. Sie warf sich mehr oder weniger elegant das Haar zurück und sah den Rektor an. „Nun, was ist, haben sie keine Unterlagen?“, kam es von ihr. „Äh, doch, doch. Einen kleinen Moment“, murmelte Rektor Cross. Yuki, Zero und Raidon sahen das Mädchen überrascht an. Wie unhöflich sie mit dem Rektor sprach. „Ah ja, du bist auch eine Schülerin der Day Class“, murmelte er. „Ja, anscheinend bin ich nicht Intelligent genug, um zur Elite der Night Class zu gehören, was für ein Pech, dann muss ich mich halt mit den Normalos abgeben“, meinte sie abfällig. Yuki und Zero starrten sie ungläubig an, das hatte sie jetzt nicht wirklich gesagt. Raidon hatte nur die Augenbrauen erhoben und musterte das blonde Mädchen. Er selbst fuhr sich jetzt durch die weißen, ins Gesicht hängenden Haare. Das würde ja noch was werden. „Gut, Yuki … könntest du Yui auch noch gleich ihr Zimmer zeigen?“, wollte Rektor Cross wissen. „Ja, kann ich machen, … Papa“, sagte sie. „Gut, dann kann es ja jetzt losgehen, oder? Ich will ja schließlich nicht ewig hier verbringen. Mein Gepäck ist auch nicht gerade das Leichteste“, meinte Yui. Die anderen drei seufzten auf, als sie das Büro verließen, das könnte noch ärger geben. „Sag mal, Weißhaar“, sprach sie Zero an. „Weißhaar?“, fragte er zurück. „Du könntest dich mal nützlich machen und mein Gepäck tragen“, sagte sie und drückte einem perplexen Zero ihre Koffer in die Hand. Dann ging sie vorneweg und ließ die anderen zurück. Wütend schleuderte Zero die Gepäckstücke auf den Boden. „Bin ich dein Packesel oder was?! Trag deine Sachen gefälligst selbst!“, schrie er ihr hinterher. „Was bildet sich die dumme Kuh eigentlich ein?“, grummelte Zero vor sich hin. „Hm, sie ist bestimmt irgendso ein aufgedonnertes Modepüppchen, das die Hälfte des Tages vor dem Spiegel steht und glaubt, die Welt läge ihr zu Füßen …“, kommentierte Raidon. „Da hast du wahrscheinlich recht. So macht sie sich jedenfalls keine Freunde“, knurrte Zero. Da kam Yui schon wieder angelaufen. „Ach, du Blödmann! Jetzt liegt mein ganzes Gepäck auf dem Boden. Weißt du eigentlich, dass das sehr teuer war? Aber das kannst du vielleicht gar nicht, mit deiner billigen Garderobe“, murmelte sie. Zero zuckte zusammen und hatte schon die Faust erhoben, Yuki und Raidon konnten ihn aber gerade so davon abhalten, Yui eine zu knallen. „Beruhige dich, Zero, nur nicht aggressiv werden“, meinte Yuki. „Ach und du, wie wäre es, wenn du mal wieder zum Friseur gehen würdest, deine Haare sehen etwas splissig aus“, sagte Yui im Plauderton. „Was hast du gesagt?“, fauchte Yuki. „Ja, und du solltest dir mal schicke Sachen zulegen, deine sehen irgendwie gar nicht so schick aus …“, fuhr die Blondine fort. Jetzt war es an Zero und Raidon, Yuki zurückzuhalten. „Ich stopfe ihr gleich ihr Maul!“, grummelte Yuki, als Yui ihre Sachen aufgesammelt hatte und schon vorgegangen war. Mann, das würde hier noch langweilig werden, dachte Yui sich. Sie war nur hier, weil zwei ihrer Freundinnen auch hier waren, aber es ödete sie jetzt schon an. „Oh, ich hab heute echt genug hinter mir, erst die Night Class und jetzt dieses Weib, das halte ich nicht aus“, beschwerte sich Yuki. „Nur immer schön ruhig bleiben“, versuchte Zero sie zu beruhigen. „Es gibt halt einige Menschen, die andere herunter machen müssen, um sich besser zu fühlen, gib da nicht allzu viel drauf“, meinte er. Yuki ließ den Kopf hängen und stimmte ihm zu. „Ja, du hast da wohl leider recht.“ Die drei gingen weiter, doch schon nach kurzer Zeit trafen sie wieder auf Yui. „Äh, wo muss ich jetzt eigentlich hin?“, fragte sie Yuki. Yuki musterte sie aus schmalen Augen. „Tja, jetzt hast du den Salat. Du weißt nicht, wo du hin sollst. Ich würde sagen, Pech gehabt“, murmelte sie in einem untypisch zickigen Tonfall. „Ach, die Vertrauensschülerin will mir nicht helfen. Wie hässlich das doch ist“, schnauzte Yui. „Aber du hast gut reden. Du hast doch vorhin so viele unverschämte Sachen zu mir gesagt. Also erwarte keine Hilfe von mir!“, gab Yuki zurück. „Yuki, so hab ich dich ja noch nie erlebt“, sagte Zero erstaunt. Yui sah Yuki mit großen grauen Augen an. „Aber, du … du bist fies!“, schrie sie. „Und du etwa nicht? Du bist hier diejenige, die nur Ärger macht, seit sie hier ist!“, blaffte Yuki. „Aber Yuki, was ist denn jetzt mit dir los?“, fragte Zero mit großen Augen. So hatte er sie in den ganzen vier Jahren noch nicht erlebt. „Ich … Du …“, stotterte Yui. „Ach, guck dich doch mal an!“, gab sie zurück. „Haaa? Wie meinst du das denn jetzt?“, fragte Yuki aus dem Konzept gebracht. „Ja … das wüsstest du wohl gerne, was?“, grummelte Yui. Yuki schüttelte den Kopf und packte Zero dann am Arm. „Komm, wir bringen Raidon-san auf sein Zimmer“, murmelte sie und ging weg. Yui ließ sie einfach stehen, aber auch Raidon brauchte einige Momente, ehe ihm klar wurde, dass er ihnen vielleicht folgen sollte. Sie kamen endlich an seinem Zimmer an. „So hier ist dein Zimmer“, meinte Yuki, sie hatte sich in der Zwischenzeit etwas beruhigt. „Danke“, meinte er. „Na ja, dann sehen wir uns morgen wohl im Unterricht, stimmts?“ „So siehts aus. Mal sehen, ob die Madam von vorhin auch in unserer Klasse sein wird“, grummelte Yuki. „Bestimmt“, meinte Zero. „Na ja, gut, wir sollten dann mal gehen. Ich bin hundemüde und muss ins Bett“, meinte Yuki. Es war anstrengend, sich die halbe Nacht und jetzt auch noch mit irgendwem zu streiten. „Ja, ist gut. Bis später“, verabschiedete sich Zero. Yuki verließ die beiden Jungs und ging rüber in ihr Wohnheim. Unterwegs begegnete sie leider Gottes noch einmal Yui. „Und, hilfst du mir jetzt?“, meinte sie schnippisch. Yuki seufzte. „Komm mit, ich bin eh auf dem Weg ins Mädchenwohnheim“, grummelte sie. Yui folgte ihr, diesmal zum Glück schweigend. Gerade als sie Yuis Zimmertür erreichten, kam jemand laut kreischend angerannt. „Yui-chan!“, schrie ein weiteres Mädchen. Es war Reika, Yuis beste Freundin. „Oh, Reika-chan“, sagte Yui. „Schön dich zu sehen. Ist Mika-chan auch da?“, fragte sie sogleich. „Ja, die kommt gleich. Wo hast du denn so lange gesteckt?“, sprudelte Reika drauf los. „Na ja, die da“, Yui deutete mit einer herablassenden Geste auf Yuki, „wollte mir erst nicht helfen. Deshalb hat es etwas länger gedauert.“ Sie warf Yuki einen vernichtenden Blick zu. Dann ließ Yui einfach ihre Taschen stehen und trottete mit Reika davon. Sie waren auf dem Weg zu Mika. Yuki sah ihnen nach, kurz streckte sie den beiden die Zunge raus und wandte sich dann ab. Sie schlurfte erschöpft auf ihr Zimmer, nebenbei murmelte sie noch etwas, das man als: „Dann sollen dich doch die Vampire auffressen“, annehmen könnte. Sie kam in ihrem Zimmer an und ließ sich aufs Bett fallen. Mühsam streifte sie die Schuhe ab und zog die Decke über sich. Danach war sie sofort eingeschlafen. Sie träumte von Kuraikos Augen, wie sie sie anfunkelten, während sie immer näher kam und ihr versuchte, den Kopf abzureißen. Ebenfalls kamen Raidons blaue und Yuis graue Augen in ihrem Traum vor. Und viele, viele Stimmen und Streitereien. Es war ein unruhiger Traum, der sie noch mehr erschöpfte. Erst gegen Abend hörte sie endlich auf zu Träumen. Kapitel 15: Teil 1 – Kapitel 15 – Young Shaira und Suri -------------------------------------------------------- Sonntag, 21. September 2008 Aufgeregt hüpfte Shaira Young auf dem Flughafengelände in Japan auf und ab. Sie würde ihre große Liebe endlich wieder sehen. Dafür war die Amerikanerin ihr sogar bis nach Japan nachgereist. Sie wurde nur von ihrer Schwester Suri begleitet, die das ganze Vorhaben eher skeptisch betrachtete. Immerhin sprachen sie kaum japanisch und hatten wenig Geld dabei. Zudem waren sie ohne das Wissen ihrer Eltern hier. Doch Shaira hatte nicht locker gelassen und war ihrer Liebe nachgereist. Suri blies sich braune Ponyfransen aus den ebenso braunen Augen und sah dann zu ihrer Schwester. „Sag mal, Shaira, wo sollen wir denn jetzt hin?“, sie redete nach wie vor Englisch, während ihre Schwester in eine seltsame, schwer verständliche Mischung aus japanisch und amerikanischem Englisch gewechselt hatte. „Klar, ich weiß, wo wir hinmüssen, komm mit, imouto-chan!“, meinte Shaira und lief voraus. Suri zog eine Augenbraue hoch. „Imouto-chan? Was soll das sein?“, fragte sie. Genervt seufzte die Ältere auf. „Mann, imouto-chan heißt ‚jüngere Schwester‘. Du Unwissende!“, grummelte sie. Suri betrachtete ihre Schwester immer noch mit kritischem Blick: „Hör bloß auf, hier mit mir japanisch zu reden …“ „Och, nun stell dich nicht so an. Los komm, wir müssen uns jetzt aber beeilen. Schließlich wollen wir meine koibito nicht warten lassen.“ Shaira summte fast vor sich hin. „Hä? Ist ein Koi nicht ein Fisch?“, fragte Suri. „Auch, aber ich meine Geliebte damit. Wir dürfen sie nicht warten lassen!“ Shaira packte ihre Schwester am Arm und zog sie mit. Sie mussten sich beeilen, schon morgen würde der Unterricht auf der Cross Academy losgehen. Gegen Nachmittag kamen sie an der Schule an. Sie hatten den Eignungstest vorher natürlich schon gemacht. Sowohl Shaira als auch Suri hatten ein bisschen japanisch gelernt, auch wenn sich Suri lieber weiterhin auf Englisch unterhielt. Shaira rannte durch die gesamte Schule, nur um zum Büro des Rektors zu kommen. Sie stürmte ohne anzuklopfen herein. Kopfschüttelnd folgte Suri ihr, das alles war ja so peinlich. „Konnichi wa!“, flötete sie gleich drauf los. Der überraschte Rektor ließ fast seine Kaffeetasse fallen. „Ähm, guten Tag, ihr beiden“, stammelte er, die Augen hatte er dabei weit aufgerissen. „Watashi wa Young Shaira desu!“, platzte sie gleich drauf los. „Shaira! Bitte rede wieder normal, das, was du da von dir gibst, versteht ja kein normaler Mensch!“, sagte Suri. „Es tut mir leid, aber meine Schwester hält sich für ein Japan-Genie. Ich heiße übrigens Suri Young“, meinte sie. „Ich bin ein Japan-Genie!“, behauptete Shaira. Dafür bekam sie von ihrer Schwester mit dem Ellenbogen einen Hieb in die Seite. „Itai!“ schrie sie. „Oh bitte, hör einfach auf damit, das ist so furchtbar peinlich!“, stammelte Suri. Sie war rot angelaufen. Fremdschämen war in letzter Zeit nichts Neues für sie. Der Rektor starrte sie eine Zeitlang sprachlos an. Was waren das bloß für Personen, dachte er sich. „Ähm, nun gut. Ihr seid ebenfalls in der Day Class. Da die Vertrauensschüler sich gerade ausruhen, werde ich euch euer Zimmer zeigen“, murmelte der Rektor. „Das ist aber nett von ihnen, Cross-sensei!“, strahlte Shaira. Suri war noch immer am Verzweifeln. Der Rektor hatte sie zu ihrem Zimmer geführt und sich dann verabschiedet. Shaira war daraufhin sofort ins Zimmer gestürzt, hatten ihren Koffer auf ein Bett geworfen und sofort angefangen, ihn auszupacken. Zuerst räumte sie ihre Sachen in die Kommode und dann … dann holte sie die Fotos ihrer Geliebten heraus. Fotos, die sie natürlich heimlich aufgenommen hatte und von denen diese Person nichts wusste. Shaira war zwar erst sechzehn, allerdings war sie schon ziemlich raffiniert. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann bekam sie es auch. Sie war der Vampirin in einem der Vampirclubs begegnet. Jetzt stellt sich einem vermutlich die Frage, wie ein sechzehnjähriges, damals fünfzehnjähriges, Menschenmädchen in einen Club für Vampire rein kommt, in den Menschen nur rein dürfen, wenn sie über einundzwanzig sind. Nun, Shaira sah ihrer Mutter zum Verwechseln ähnlich, nur dass sie noch nicht ganz so alt war. Deshalb toupierte sie sich ihre hellbraunen, manchmal fast orangefarbenen Haare hoch und legte Schminke auf, was das Zeug hielt und sie warf sich mit kurzen Kleidchen in Schale. Und so ging sie schon als Erwachsene durch. Dann hatte sie den Ausweis ihrer Mutter entwendet und war schnurstracks in die Clubs spaziert. Dort war sie vielen Vampiren begegnet und eine hatte ihr es besonders angetan. Shaira hatte in der Zwischenzeit fast ihre komplette Seite des Zimmers mit Bildern von Kaori Haibara tapeziert. Suri fragte sich nebenbei, wie sie hier nur schlafen konnte, wenn sie von Vampiren beobachtet wurde. Sie hatte es am Anfang gar nicht glauben können und da sie nicht in die Clubs konnte, da sie kindlicher aussah als ihre Schwester, konnte sie auch nur den Bisswunden glauben schenken. Vampire gab es tatsächlich … Und Kaori befand sich in der Night Class der Cross Academy. Sie war der einzige Grund, warum Shaira nach Japan gekommen war. Mit einem dümmlichen und verträumten Grinsen, betrachtete Shaira verzückt die Bilder ihres Interessenobjektes. Sie zeigten Kaori in den verschiedensten Lagen. Die meisten waren in den Clubs aufgenommen worden. Ihre dunkelbraunen Augen verschlangen die Vampirin beinahe. Sie starrte auf ein Bild, auf dem Kaori oben ohne zu sehen war. Shaira kicherte, es hörte sich merkwürdig an. „Sag mal, Shaira. War das wirklich eine so gute Idee? Ich meine, sie ist eine Vampirin“, gab Suri zu bedenken. „Aber klar, ich liebe sie. Und ich weiß genau, dass sie mich auch liebt! Sie will es nur nicht zugeben. Aber eins schwöre ich dir, Suri, Haibara Kaori wird mir gehören!“, ihre Augen glühten beinahe vor Entschlossenheit. „Hm, wenn du meinst …“, nuschelte Suri und betrachtete leicht angewidert das Oben-ohne-Bild von Kaori. Klar, sie sah gut aus, aber warum fuhr ihre Schwester nur so auf das Mädchen ab? Suri konnte es nicht verstehen. Shaira war eines Abends nach Hause gekommen, sie war total aufgelöst gewesen, allerdings vor Glück. Sie hatte nur immer wieder etwas davon gebrabbelt, dass sie jetzt die Gefährtin eines Vampirs sei und dass sie für immer an Kaoris Seite bleiben wollte. Suri hatte ihre Schwester noch nie so gesehen, in der ersten Zeit hatte sie sogar richtig Angst vor ihr gehabt, denn Shaira wurde regelrecht zu einer Stalkerin. Sie verfolgte Kaori auf Schritt und Tritt und machte sie immer wieder in den Vampirclubs an. Und immer wenn sie zurückkam, hatte sie neue Bissspuren und neue Fotos mitgebracht. Sie lebte seitdem in ihrer eigenen kleinen Welt und malte sich eine glückliche Zukunft mit Kaori aus, dabei schien sie anscheinend gar nicht zu realisieren, dass das unwahrscheinlich war, da Kaori aus einer völlig anderen Welt als sie, Shaira, kam und völlig andere Dinge sah. Suri hatte versucht, mit Shaira darüber zu reden, aber immer wenn sie von der Vampirin anfing und dass das Verhalten, welches die Ältere an den Tag legte unnatürlich und beängstigend sei, blockte Shaira ab. Sie wollte nichts darüber hören. Sie wollte nur über Kaori reden, wenn es gute Worte waren. In der Schule wurde sie immer schlechter und auch aggressiver, wenn sie jemand auf ihre offensichtliche Homosexualität ansprach. Sie wollte es nicht hören und wurde sogar einmal handgreiflich gegenüber einem Jungen, der in eine höhere Klasse als sie selbst ging. Der arme Kerl lag danach eine Woche im Krankenhaus. Und als Shaira schließlich davon Wind bekam, dass Kaori bald wieder nach Japan musste, brach für sie eine Welt zusammen. Allerdings fasste sie ziemlich schnell den Entschluss, ihr hinterher zu reisen. Sie besuchte den japanisch Unterricht und durchlief dabei einen Crashkurs, nur um darauf vorbereitet zu sein, sie wieder zu sehen. Suri schleifte sie dabei natürlich immer mit und die Jüngere wehrte sich nicht dagegen, da sie Angst hatte, sich mit ihr zu streiten. Nun waren sie schließlich hier in Japan, auf der Cross Academy. Einer Schule, die sowohl Menschen, als auch Vampire besuchten. Und das alles nur, wegen einem einzigen Mädchen. Kapitel 16: Teil 1 – Kapitel 16 – Fummeleien --------------------------------------------- Montag, 22. September 2008 Shaira war am nächsten Tag um Punkt fünf Uhr Morgens wach, sie saß kerzengrade im Bett und betrachtete ein gerahmtes Foto von Kaori. Sanft strich sie darüber. Es war ihr absolutes Lieblingsbild, denn dort waren sie und Kaori zusammen drauf. Einige Zeit später stand sie auf, schnappte sich einige Sachen und stürmte ins Badezimmer, sie duschte und rasierte sich, schließlich wollte sie für Kaori besonders hübsch aussehen. Sie beschloss aber, sich dieses Mal nicht sehr stark zu schminken, sie war überzeugt davon, dass Kaori sie auch so erkennen würde. Sie putzte sich die Zähne, zog sich Unterwäsche an, für die sich die meisten erwachsenen Frauen schämen würden und schlüpfte dann in ihre Schuluniform, danach war sie fertig. „Oh ja, Shaira, du siehst gut aus, so wirst du Kaori sicher beeindrucken“, sagte sie zu ihrem Spiegelbild. Sie taperte zurück in ihr Zimmer, mittlerweile war Suri auch aufgewacht. „Morgen Schlafmütze“, sagte Shaira. „Hm, du bist schon fertig?“, murmelte Suri noch im Halbschlaf. „Aber natürlich! Ich muss schließlich umwerfend für Kaori-sama aussehen“, meinte Shaira. „Wenn du meinst“, gähnte Suri, sie drehte sich auf den Bauch und vergrub das Gesicht in den Kissen. Shaira betrachtete ihre Schwester aus schmalen Augen. So würde sie am ersten Tag gleich zu spät kommen. „Suri, steh auf!“, befahl sie. Suri grummelte nur irgendwas ins Kissen und blieb dann weiterhin liegen. Doch das hielt nicht lange an, denn ihre Schwester zog ihr die Decke weg. „Raus aus dem Bett, jetzt!“, sagte sie. Suri funkelte sie durch ihre verwuschelten Haare, die ihr im Gesicht hingen, hindurch an, allerdings stand sie auf, Shaira würde sonst nie ruhe geben. Sie stand auf und machte sich ebenfalls fertig, wenn auch mit sehr viel weniger Elan. Raidon war auch schon aufgewacht, er verbrachte seit einer geschlagenen halben Stunde vor dem Spiegel und stylte seine Haare zu recht. Es sollte so aussehen, als ob er gar nichts daran gemacht hätte. Seine Logik war für andere schon immer etwas verwirrend gewesen … Er war nun endlich fertig und zog sich dann die Schuluniform an. Er würde sehen, was dieser Tag heute bringen würde. Yui war auch schon fix und fertig angezogen, sie machte sich ebenfalls die Haare. Sie wusste nur noch nicht so recht, wie sie sie tragen sollte. Sie hatte sie schon zu einem und auch zu zwei Zöpfen gebunden, sie hochgesteckt, gelockt, glatt, auftoupiert und dann doch wieder offen. Sie konnte sich einfach nicht entscheiden … doch als Mika und Reika nach ihr riefen, entschloss sie sich, die Haare einfach offen zu lassen. Zufrieden blickte sie in den Spiegel. Sie sah umwerfend aus. Sie ging mit ihren beiden Freundinnen zum Unterricht. Sie hatten in der ersten Stunde Ethik bei Toga Yagari. Er begrüßte sie auf seine grimmige Art und wollte eigentlich mit dem Unterricht beginnen, aber Yui plapperte dazwischen. „Sagen Sie mal, sind Augenklappen jetzt der neuste Modeschmuck? Also ich würde so was ja unter keinen Umständen anziehen.“ „Ich trage diese Augenklappe ja auch nicht, weil sie mir so gut gefällt“, knurrte Yagari. „Aber warum dann?“, kam es von Yui. „Damit andere Leute nicht in Ohnmacht fallen, wenn sie sehen, was darunter ist.“ Yagari durchbohrte sie mit seinem Blick. „Oh, wie ist das denn passiert?“, fragte Yui weiter. „Das geht dich nichts an“, sagte Yagari genervt. „War es vielleicht eine wütende Ex-Freundin?“, riet sie. „Nein, es war keine wütende Ex-Freundin“, knurrte Yagari. „War es dann vielleicht …“, setzte sie wieder an, aber Shaira quiekte genervt dazwischen. „Jetzt hör endlich auf zu reden, baka! Deine Stimme kann man ja überhaupt nicht ertragen!“ Als sie das ausrief, hörte man einen lauten Knall. Suris Kopf war auf die Tischplatte geknallt, und das nicht gerade sanft. Suri hob den Kopf wieder. „Shaira, hör auf zu Reden!“, schrie sie auf Englisch. „Dein miserables Japanisch geht mir so auf die Nerven!“ „Was hast du denn jetzt auf einmal?“, fragte Shaira, ebenfalls auf Englisch. „Ich bin genervt, da du mich hierher geschleift hast. Dabei verstehe ich das Meiste noch nicht mal!“, meinte sie. „Tja, dann hättest du halt besser aufpassen müssen. In Japan kein japanisch zu können ist schon blöd, wie sollte Kaori uns denn sonst verstehen, wenn wir nicht ihre Sprache sprechen?“, fragte Shaira. „Hörst du dir vielleicht selbst mal zu? Kaori kann englisch! Sonst wäre sie wohl kaum in den USA gewesen!“, klärte Suri sie auf. „Zudem, warum sollte sie mich verstehen wollen? Ich kenne sie noch nicht mal. Du hast mich hier her geschleift, obwohl du wusstest, wie ich über die ganze Vampirsache denke!“, rief sie. Da sie weiterhin auf Englisch redeten, verstanden die anderen Schüler nicht allzu viel, Yagari verstand allerdings einige Worte und bei dem Wort Vampir wurde er hellhörig. „Hey, ihr beiden da!“, rief er Suri und Shaira zu. „Ihr beiden kommt sofort mit. Und ihr anderen verhaltet euch ruhig“, ordnete er an. Yui lachte die beiden Amerikanerinnen aus. „Geschieht euch recht!“ Raidon schüttelte nur den Kopf und fragte sich, ob er in einem Irrenhaus gelandet war. Yuki konnte es ebenfalls nicht fassen und Zero sah den dreien nach, er hatte auch mitbekommen, dass es eben um Vampire ging. Im Büro des Rektors wurden die beiden zur Rede gestellt. „Also, nun sagt schon“, begann Yagari. „Ich habe eben in eurem Streit verstanden, dass es um Vampire ging. Woher wisst ihr davon?“ „Na ja“, begann Shaira, jetzt wieder auf Japanisch. „Ich habe mich in einen dieser Clubs geschlichen und da bin ich einer Frau begegnet. Sie hat gefragt ob wir nicht was zusammen unternehmen könnten, da hab ich eingewilligt. Dann hat sie mich gebissen“, erklärte Shaira. „War diese Frau Haibara Kaori?“, wollte Yagari wissen. „Ja, sie ist die Liebe meines Lebens, nur wegen ihr bin ich hier!“, rief Shaira aus. Suri grummelte etwas vor sich hin. „Hört zu, ihr beiden“, meinte jetzt der Rektor. „Hier darf niemand erfahren, dass es Vampire gibt, das versteht ihr doch bestimmt. Die Regierung akzeptiert nämlich keine Vampire.“ „Ja, das haben wir verstanden“, sagte Suri. „Stimmts, Schwester? Wir werden kein weiteres Wort über Vampire verlieren, solange die Day Class dabei ist!“, sie sah ihre Schwester eindringlich an. „Ja, schon gut“, seufzte sie. „Aber ich kann doch Kaori ab und zu mal sehen, oder?“, fragte sie sogleich. „Du wirst sie beim Wechsel sicher oft genug sehen“, grummelte Yagari. „Oh, das wird super!“, schwärmte Shaira. Der Rektor und Yagari sahen sich eine Zeitlang an. Toga glaubte, dass Shaira sie nicht mehr alle beisammen hatte, aber er verkniff sich seine Worte. Nach einigen weiteren Fragen gingen sie zurück zum Unterricht. Später am Tag erwachte auch Kaori, sie war soweit ausgeschlafen und fühlte sich gut. Obwohl, in letzter Zeit war ihr etwas flau im Magen, woher das wohl kam? Nachdem sie im Bad fertig war, holte sie die Schuluniform heraus, das Oberteil hatte sie schon an, doch jetzt ging es an den Rock. Sie stierte das Stoffstückchen feindselig an. Wie sie Röcke doch hasste … Kuraiko sah sie an. „Kaori-sama, jag dem Rock keine Angst ein“, meinte sie. Sie war schon fix und fertig angezogen. „Aber … der ist so kurz, und er fordert mich gerade zu heraus“, grummelte Kaori. „Kaori-sama, das ist ein Stück Stoff, das fordert dich nicht heraus, es kann überhaupt nichts machen“, sagte Kuraiko resigniert. „Es ist böse! Ich weiß das“, behauptete Kaori steif und fest. Kuraiko konnte nur den Kopf schütteln, sie liebte Röcke. Kaori zog eine schwarze kurze Hose aus ihrer Kommode und zog sie an, danach zog sie den Rock darüber. „Ernsthaft, du ziehst Shorts unter deinen Rock?“, fragte Kuraiko. „Klar doch, ich gebe mir doch nicht die Blöße, dass jeder meine Höschen sieht nur weil der Wind den Rock hoch weht“, meinte sie. „Klar …“, antwortete Kuraiko nur. Als Kaori dann auch endlich mal fertig war, gingen sie nach unten. Aido, Shiki und Rima waren auch schon unten, Aido begrüßte die beiden kurz. „Morgen ihr beiden.“ Kaori grinste leicht. „Morgen, und wie geht’s dir?“, fragte sie. „Ich kann mich nicht beschweren, die Zwillinge sind heute noch nicht aufgetaucht“, sagte Aido erleichtert. Kaori wollte gerade etwas erwidern, da kam Akuma die Treppe runter. „Oh Gott, Kaori, du trägst ja einen Rock!“, rief er aus. „So hab ich dich ja noch nie gesehen“, gleichzeitig deutete er mit dem Finger auf sie. „Ja, die Schuluniform schreibt einen Rock leider vor“, grummelte sie. Sie hatte sich von ihm abgewandt und wollte gerade zur Couch gehen, aber es klappte nicht. Akuma hatte ihr hinten den Rock hochgezogen. „Hm, schade, du trägst Shorts drunter. Ich hatte mich schon gefreut, was Interessantes zusehen“, meinte er enttäuscht. Kaori wurde rot, sie drehte sich ruckartig um und stierte Akuma an. „Lässt du das vielleicht mal?“, schnauzte sie. Doch dieser Tat so, als hätte er das gar nicht gehört. Stattdessen fummelte er an ihrem Oberteil herum. „Weißt du, das gefällt mir irgendwie nicht“, sagte er, während er die Schleife löste. „Ich finde, sie sollten Schuluniformen herstellen, bei denen man auch das Dekolleté sieht. Sonst macht das ja gar keinen Spaß …“ Er öffnete sie ersten paar Knöpfe ihrer Uniform, so dass man einen Einblick auf ihr Dekolleté bekam. „So viel besser“, meinte er zufrieden. „Bist du jetzt bald mal fertig mit Fummeln?“, wollte Kaori wissen. „Nein, ich würde noch weitermachen, aber dazu bräuchte ich ein Bett und Fesseln für dich“, meinte er. Kaori stieß die Luft aus, nahm ihm die Schleife ab und stolzierte zur Couch, sie setzte sich neben Aido und ignorierte Akuma. Hanabusa sah sie an. Sie spürte seine Blicke und öffnete die Augen. „Was?“, fragte sie. „Noch nie ein Dekolleté gesehen, oder was?“, fauchte sie. Aido zuckte zusammen und wandte den Blick ab. „Entschuldigung“, murmelte er. „Nein, ich hab überreagiert, aber wenn man von dem da“, sie deutete auf Akuma, „ständig befummelt wird, dann kann man irgendwann gar nicht mehr anders.“ Kaori quietschte auf, als Hiroshi von hinten ankam und ihre Brüste umfasste. „Also ist es bei mir okay, wenn ich dich befummle?“, fragte er, dabei hatte er ein dreckiges Grinsen aufgesetzt. „Nein!“, stieß Kaori aus. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Hiroshi sah zu Aido, der die ganze Szene mit einem irritierten Blick betrachtete. „Willst du auch mal anfassen, Blondie?“, fragte Hiroshi. „Äh … nein“, sagte Aido. Aber Hiroshi hatte schon seine Hand gepackt und drückte sie an Kaoris Brust. Kaori zuckte zusammen und Aido lief rot an. „Also Aido!“, kam es da von Ruka, die plötzlich hinter ihnen stand. „Das hätte ich jetzt nicht von dir erwartet.“ Aido fuhr erschrocken zusammen, dann sah er zu Ruka und dann wieder auf seine Hand an Kaoris Brust. „Ruka, das ist nicht so wie du denkst. Hiroshi hat meine Hand gepackt und sie dorthin gelegt“, versuchte er sich zu verteidigen. „Hiroshi? Der ist doch dahinten“, meinte Ruka und deutete auf den anderen Vampir. Dieser sah sie an, er stand jetzt bei Akuma, und meinte. „Ich weiß von nichts, ich hab nur gesehen, wie Blondie Kaori befummelt hat. Echt mal, Blondie, du solltest dich schämen, einfach so Frauen an die Brüste zu fassen, das ist das Letzte!“, sagte Hiroshi. Ruka sah Aido wieder an, er hatte Kaori immer noch nicht losgelassen. „Aber es war wirklich so!“, murmelte er verzweifelt. „Kaori, du hast doch mitgekriegt, wie es wirklich war, oder?“ „Aido … bist du jetzt bald mal fertig damit, mich zu begrabschen?“, fragte Kaori in wütendem Tonfall, eine Ader pochte auf ihrer Schläfe. Sie hatte die Hände krampfhaft zu Fäusten geballt. Schnell zog Aido seine Hand da weg, doch Kaori verpasste ihm trotzdem eine. Diese Ohrfeige hatte definitiv gesessen, davon würde Aido noch einige Zeit was haben. Ein roter, hässlicher Handabdruck brannte auf seiner Wange. „Wie fies, ich hab doch gar nichts gemacht!“, beschwerte er sich. Kaori zog sich in der Zwischenzeit wieder richtig an, sie knöpfte ihre Uniform zu und befestigte die Schleife daran. Dann wurde es so langsam Zeit für den Wechsel, die anderen waren auch schon eingetrudelt. Kuraiko quietschte verzückt auf, als sie Shiro sah. „Awww, das ist ja eine Minianfertigung der Schuluniform, wie süß.“ Shiro biss die Zähne zusammen, nur nicht ausrasten, sagte er immer wieder zu sich selbst. „Ich denke, wir sollten dann langsam mal gehen“, meinte Kaname. Er war jetzt auch dazu gekommen. Sayo war an seiner Seite, sie betrachtete Aidos Wange und musste dann grinsen. „Was hast du denn mit Kaori angestellt, dass sie dir so ein Zeichen verpasst hat?“, fragte sie. Mittlerweile erkannte sie es, wenn Kaori jemandem eine Ohrfeige verpasst hatte. „Gar nichts!“, versuchte Aido sich rauszureden. „Er hat mir an die Brust gefasst“, sagte Kaori dazwischen. „Ein Grabscher ist er also auch noch, tststs“, machte Sayo, sie warf Aido einen abfälligen Blick zu. „Aber ich hab doch gar nichts gemacht!“, jammerte er. Die Zwillinge traten an ihn heran. Kumo schüttelte missbilligend den Kopf. „Also Aido, das hätte ich von dir nicht erwartet, einfach andere Leute befummeln, das geht doch nicht.“ „Haaa? Aber ihr befummelt mich doch auch die ganze Zeit!“, rief Aido aus. „Also gibst du zu, dass du Kaori befummelt hast?“, meinte Sasori. „Nein, ich hab sie nicht befummelt!“ „Aber du hast doch eben gerade gesagt, dass wir dich AUCH die ganze Zeit befummeln würden, also hast du Kaori befummelt“, sagte Kumo. „Nein, ich mache so was nicht, Hiroshi hat meine Hand genommen und sie an Kaoris Brust gelegt!“ Aido machte eine ausschweifende Bewegung, bei der er allerdings wieder Kaoris Brust streifte. „Unverbesserlich“, zischte sie und verpasste gleich ihm noch eine. „Aua!“, jammerte Aido nur. Sie gingen auf das große Tor zu, Kaoris mulmiges Gefühl wurde immer stärker. Sie griff nach Akumas Hand und ihre rechte Hand krallte sich im Ärmel seiner Schuluniform fest. Sie hasste es, unter Menschen sein zu müssen. Endlich öffnete sich das Tor, sie hörte schon die Mädchen kreischen, sie riefen nach Aido, Kain und Shiki, hauptsächlich. Die Vampire traten hervor, immer wieder kamen verwunderte Ausrufe der Mädchen, einige wollten zu Aido, sie fragten ihn, was denn passiert sei, warum er einen Schlagabdruck auf der Wange hatte, aber er wollte sich dazu nicht äußern. Vorsichtig schielte Kaori nach links und rechts, nichts verdächtiges, bisher … Doch dann passierte es. „Kaori-sama!“, schrie jemand. Als sie die Stimme erkannte, erschrak Kaori, das konnte doch nicht wahr sein. Sie drehte sich zu der Person um, die nach ihr gerufen hatte. Sie sah noch wie etwas auf sie zugeflogen kam, ehe sie umgeworfen wurde und auf dem Boden landete. „Autsch! Das war mein Kopf!“, stöhnte sie auf. „Ah, meine Kaori-sama, endlich habe ich dich wieder“, meinte Shaira und kuschelte ihren Kopf in Kaoris Brüste. Nach einigen Sekunden richtete sich Shaira halb auf, sie saß auf Kaoris rechtem Bein und hatte die Hände noch neben Kaoris Körper abgestützt. Doch jetzt hob sie ebenfalls Kaoris Rock an und seufzte enttäuscht auf. „Shorts? Kaori-sama, das enttäuscht mich. Ich hatte jetzt sexy Reizwäsche erwartet, etwas worauf ich mich freuen konnte. Aber Shorts … das hätte ich nicht erwartet. Aber ich verzeihe dir“, meinte sie großzügig. „Haaa?“, stammelte Kaori nur. Ehe sie reagieren konnte, hatte Shaira sie mit hochgezogen. „Aber macht ja nichts, ich hab ja immer noch die hier“, sagte sie, während sie Kaoris Brüste umfasste und sie leicht streichelte. Kaori hatte die Arme geschockt erhoben und Shaira stand unter ihrem linken Arm, den Kopf an Kaoris Brust gedrückt. „Oh, wie lange habe ich darauf gewartet, dich endlich wieder anfassen zu können. Du kannst doch nicht einfach abhauen, Kaori-sama“, meinte sie, Kaoris Namen seufzte sie genüsslich. „Du kannst deine Geliebte doch nicht einfach so alleine lassen.“ „Ge-Geliebte?“, fiepste Kaori, sie war knall rot angelaufen, da sie sich nur zu gut bewusst war, dass sie von allen angestarrt wurde. Shaira fuhr jetzt mit einer Hand unter Kaoris Schuluniform und betatschte sie weiter. Kaori stieß ein weiteres Fiepsen aus und ihr standen wortwörtlich alle Haare zu berge. „Ja, ich sagte Geliebte“, säuselte Shaira. Kaori wurde es langsam zuviel, plötzlich fing sie an, wie wild um sich zu schlagen. „Lass mich los!“, schrie sie panisch. Shaira wich vor ihr zurück. „Was ist denn heute nur für ein Tag?!“, stieß Kaori aus. „Erst befummelt mich Akuma, dann Hiroshi und Aido und jetzt auch noch du, das geht zu weit!“ Die Day Class Schülerinnen sahen entsetzt zwischen Aido und Kaori hin und her. Sofort fingen die Tuscheleien an. Shaira hingegen erstarrte. „Wie bitte, die drei da“, sie deutete auf Akuma, Hiroshi und Aido, „haben dich begrabscht?“ In ihren Augen blitzte es auf. Dann ging sie bedrohlich auf die drei Vampire zu. „Ihr da“, begann sie. „Wenn ihr noch einmal meine Kaori-sama mit euren schmutzigen Händen anfasst, dann schneide ich sie euch ab, habt ihr verstanden?“ Ihre Ausstrahlung war furchtbar, jedenfalls für einen Menschen. Es sah beinahe so aus, als ob eine negative Aura sie umgab. Die drei Jungs wichen alle unbewusst einen Schritt zurück, so etwas Gruseliges hatten sie noch nie erlebt. Dann wandte sie sich wieder Kaori zu, diese hatte sich mittlerweile etwas gefangen, doch als Shaira wieder näher kam, reichte es ihr langsam. „Lass mich in Ruhe!“, schrie sie, als das Mädchen sie erneut umarmen wollte. Sie verpasste ihr einen Schlag auf den Kopf und rannte dann schreiend in Richtung Schulgebäude. Shaira sah sich um. „Hm, sie ist schüchtern“, murmelte sie nur. Die Vertrauensschüler hatten die Szene mit offenem Mund beobachtet. Shaira wandte sich nun um und betrachtete Yuki. „Hm, ich muss sie irgendwie rumkriegen. Noch traut sie sich nicht“, murmelte sie. „Vielleicht sollte ich sie eifersüchtig machen …“ Sie ging auf Yuki zu. „Du da!“, rief sie. Yuki zuckte zusammen. „Äh, ja?“, stammelte sie. „Du wirst meine Freundin spielen. Du bist ganz süß, aber nicht zu süß, das wird Kaori sicherlich eifersüchtig machen und sie wird endlich ihre Liebe zu mir erkennen“, sagte sie. „Was? Nein, das werde ich sicher nicht machen!“, protestierte Yuki. „Das war keine Bitte“, erklärte Shaira und packte Yuki am Arm. „Hilfe!“, rief Yuki noch, ehe die beiden verschwunden waren. Zero starrte ihnen perplex hinterher. „Bilde mich mir das grade nur ein, oder wurde Yuki tatsächlich eben entführt?“, fragte er niemand bestimmten. „Doch. Doch, sie wurde gerade entführt“, pflichtete Raidon bei. Kapitel 17: Teil 1 – Kapitel 17 – Erklärung -------------------------------------------- Montag, 22. September 2008 Die anderen Vampire erreichten jetzt auch das Schulgebäude. Kaori hockte auf der Bank, sie hatte das Gesicht in die Knie gestützt und die Arme um ihre Beine geschlungen. Schweigend setzten sich die anderen. Akuma setzte sich neben sie, allerdings hielt er einen Sicherheitsabstand. Er wusste nicht so recht, wie er mit Kaori umgehen sollte. Shiro ging auf seine Cousine zu und legte ihr eine Hand auf den Rücken. „Keine Sorge, die meisten Menschen halten Shaira für gestört, nicht dich“, sagte er. Sie drehte den Kopf leicht und schielte ihn mit dem linken Auge an. „Trotzdem, das war dermaßen peinlich“, nuschelte sie. „Das sie dir sogar bis hierher nachreisen würde“, murmelte Akuma. Kaori hob den Kopf und stütze nun ihr Kinn auf die Knie. „Sie war schon immer ziemlich penetrant. Wenn sie nicht das bekam, was sie wollte, ist sie richtig ausgerastet“, erzählte sie. Bevor sie weiter sprechen konnte öffnete sich die Tür und Yagari trat ein. Er musterte Kaori mit einem intensiven Blick. „Was war das eben für eine Szene“, wollte er schließlich wissen. „Das? Das wüsste ich auch gerne. Ich wüsste auch gerne, warum Shaira hier in Japan ist!“, sagte sie, es klang verzweifelt. „Ersten sagte sie, dass sie wegen dir hier sei, dass du die Liebe ihres Lebens seiest“, meinte Yagari. Kaori stöhnte auf und vergrub den Kopf wieder zwischen den Knien. „Das darf doch wohl nicht wahr sein“, stöhnte sie. „Sie ist mir sogar gefolgt. Was mache ich denn jetzt?“ „Sie sagte außerdem, dass du sie gebissen hättest, stimmt das?“, fragte Yagari weiter. „Ja, das hab ich. Das war in einem der Clubs“, grummelte Kaori, man verstand sie schlecht, da ihr Gesicht immer noch verborgen war. „Ich habe mich etwas über Vampirclubs informiert, heißt es nicht, dass man dort erst ab einundzwanzig reinkommt?“, wollte Toga wissen. Kaori hob den Kopf wieder an. „Ja, normalerweise kommt man da erst ab einundzwanzig rein, doch dieses Mädchen hat sich verkleidet und den Ausweis ihrer Mutter gestohlen, sie sagte mir, dass sie das nur für mich getan hätte. Sie hätte mich irgendwo schon mal gesehen und sich sofort in mich verliebt. Deshalb ist sie in die Clubs gekommen. Und ganz ehrlich, wenn man dort drinnen ist, denkt man nicht mehr nach. Auch ich habe nicht nachgedacht, obwohl ich es eigentlich hätte riechen und auch schmecken müssen. Ihr Blut war viel zu sauber für jemanden, der so alt ist wie ihre Mutter. Doch sie ist mir immer näher gekommen und hat sich sogar gestochen, nur damit ich sie beiße und wenn ich Menschenblut rieche, dann kann ich mich nicht gut kontrollieren. In den Clubs schon gar nicht. Also habe ich einfach zugebissen“, erzählte sie. „Und war sie von da an auch schon so besessen von dir?“, fragte Yagari weiter. „Nein, die erste Zeit ging es noch, sie hat zwar immer wieder heimlich Fotos von mir gemacht und mir im Rausch auch mal erzählt, dass sie mit mir zusammen sein will, aber ich hab sie nicht für ernst genommen. Doch irgendwann wurde sie süchtig nach meinen Bissen und sie kam immer häufiger. Wenn ich mich recht erinnere, wurde sie erst so schlimm nachdem … nachdem sie mein Blut getrunken hatte“, Kaori holte Luft. Wie hatte sie das vergessen können? „Du hast ihr dein Blut gegeben?“, fragte Kuraiko entsetzt. „Ja“, stammelte Kaori. „Weshalb hast du das gemacht? Wenn du doch wusstest, dass sie in dich verliebt war und zudem noch jünger war?“, wollte jetzt Sayo wissen. Das Kaori so etwas gemacht hatte, schockierte sie einigermaßen. „Sie ist deshalb so auf dich fixiert, weil sie dein Blut getrunken hat?“, wiederholte Yagari. „Genau“, murmelte Kaori. „Das war an einem Abend, sie hatte was getrunken und als wir dann im Nebenzimmer waren, meinte sie, ich solle sie auch in einen Vampir verwandeln, als ich ihr aber gesagt habe, dass ich das nicht könnte, wurde sie sauer. Sie hat mit Sachen um sich geworfen. Irgendwie bekam sie eines meiner Messer zu fassen und drückte es sich an den Arm. Sie meinte, sie würde sich umbringen, wenn ich sie nicht verwandeln würde.“ Kaori schluckte und schüttelte den Kopf. „Na ja, ich habe ihr wieder gesagt, warum ich es nicht konnte, und dann hat sie sich die Pulsadern aufgeschnitten. In meiner Panik habe ich ihr dann mein Blut gegeben …“ „Oh Gott und nun ist sie an dich gebunden“, murmelte Akuma. Kaori nickte nur schwach. „Sie ist an Kaori gebunden?“, hakte Toga nach. „Ja, das wissen selbst die meisten Vampire nicht, vor allem nicht, wenn sie so leben wie hier … Aber ein Mensch kann erstens süchtig nach Vampirbissen werden und zweitens kann er an einen Vampir gebunden werden, wenn dieser dem Menschen sein Blut gibt. Am wahrscheinlichsten ist es, wenn die Person sehr jung ist und schon Gefühle für den Vampir hatte, so wie es bei Shaira der Fall war.“ Kaori erzitterte leicht. „Und das Schlimmste ist, dass ich sie nie wieder los werde, es sei denn, sie stirbt.“ Die anderen Vampire starrten sie ungläubig an. In der Tat hatten sie diese beiden Sachen nicht gewusst, zumindest nicht die alte Night Class. Shiro nahm sie in den Arm, er sah, dass Kaori am Verzweifeln war. „So ist das“, murmelte er. Kaori nickte, sie wusste natürlich, dass Shiro auf ihre Gedanken aufmerksam geworden war. „Ja, sie war der Grund, warum ich aus den USA abgehauen bin. Ich bin beinahe freiwillig nach Japan zurückgegangen, nur um diesem Mädchen zu entkommen“, sagte sie. „Hm …“, grummelte Yagari. „Und was willst du jetzt mit ihr machen?“ „Was soll ich schon großartig machen? Ich könnte wieder umziehen, aber sie würde mir sicherlich hinterher ziehen. Zudem gehen mir die Länder aus, wo ich hin könnte … Vielleicht sollte ich nach Deutschland gehen …“, überlegte sie. „Du wirst sie nicht umbringen?“, fragte Toga. „Nein! Für was halten Sie mich? Ich bin eine Bestie, das weiß ich, aber ich bin keine Mörderin. Ich habe nie jemanden umgebracht“, meinte sie. „Zumal so genannte Fangbanger ja auch gar nicht umgebracht werden dürfen …“ „Fangbanger?“, wiederholte Aido, er verstand die Bedeutung nicht, da sie das Wort auf Englisch ausgesprochen hatte. „Fangbanger heißt grob übersetzt Reißzahnbumser. Das sind halt die Leute, die sich von Vampiren beißen lassen und mit ihnen Sex haben. Den Begriff hat man aus der Fernsehserie ‚True Blood‘ übernommen … Wer würde denn ahnen, dass es Vampire wirklich gibt?“, erklärte Kaori. „Es gibt ernsthaft Leute, die sich freiwillig von Vampiren beißen lassen“, kam es von Yagari, er konnte es immer noch nicht fassen. „Mehr als genug … Davon leben die Clubs“, meinte Kaori. „Und warum löscht du nicht einfach Shairas Erinnerungen, meinte Ichijo. „Das geht nicht, ich habe es versucht, aber dadurch, dass sie an mich gebunden ist, erkennt sie mich trotzdem immer wieder“, man konnte das Missfallen in Kaoris Stimme hören. „Das ist natürlich blöd“, sagte Ichijo. „Blöd ist gar kein Ausdruck, sie wird solange weiter machen, bis sie mich da hat, wo sie will“, sie sprach jetzt Akuma an. „Wenn das der Fall sein sollte, würdest du mich dann bitte pfählen? Ich will nicht das Schoßhündchen eines Menschen sein.“ „Klar, mach ich, wenns dich glücklich macht“, meinte Akuma. „Ach ja, noch was, du solltest dich vielleicht vorsehen, sie hat Yuki entführt und sie zu ihrer Freundin erklärt, nur um dich eifersüchtig zu machen …“ „Nicht dein ernst, Yuki tut mir irgendwie leid“, murmelte Kaori. „Wenn jetzt alles geklärt ist, können wir mit dem Unterricht anfangen“, sagte Yagari verstimmt. Die neuen Vampire seufzten auf. Sie hatten keine Lust auf langweiligen Unterricht. Kapitel 18: Teil 1 – Kapitel 18 – Pech --------------------------------------- Montag, 22. September 2008 Der Unterricht war gar nicht so langweilig, wie ihn sich die neuen Schüler und Schülerinnen vorgestellt hatten, er war jedenfalls interessanter, als auf dem Internat in den USA. Zumal man Yagaris Abneigung gegen die Vampire beinahe spüren konnte. Kaori wurde dadurch zwar nicht wirklich aufgeheitert, aber der Vorfall von eben rückte wenigstens ein bisschen in den Hintergrund. Nach einer scheinbaren Ewigkeit beendete Yagari dann endlich den Unterricht. Allerdings war der Schultag noch nicht ganz vorbei. Sie saßen also im Klassenzimmer und warteten darauf, dass es weiter ging. Jeder ging seinen eigenen Beschäftigungen nach. Sayo und Kaname unterhielten sich über dies und jenes, Sasori und Kumo waren damit beschäftigt Aido anzustarren, was diesem wirklich unangenehm war, er konnte beinahe spüren, wie die Zwillinge ihn mit ihren Blicken verschlangen. Akuma stritt sich mit Hiroshi über irgendetwas, was er angeblich getan haben sollte und Kaori hockte immer noch auf ihrer Bank, sie hatte sich keinen Millimeter bewegt. Shiki und Rima saßen nebeneinander und irgendwann holte Rima eine Packung Pocky heraus. Sie öffnete die Packung und nahm zwei Stäbchen heraus, eines aß sie selbst, mit dem anderen fütterte sie Shiki. Sie achtete nicht darauf, was sich vor ihr abspielte, sondern sah zu ihrem Partner, doch plötzlich konnte sie sehnsüchtige Blicke auf sich spüren. Langsam drehte sie den Kopf nach vorne und zuckte zusammen. Shiro hockte vor ihr auf dem Tisch. Sehnsüchtig starrte er die Schachtel Pocky an. Rima hatte noch nie so einen fixierten Blick gesehen. Leicht bewegte sie die Schachtel nach links und rechts, Shiros Augen folgten der Schachtel. Rima sah jetzt wieder zu Shiki. Sie hatte die Augenbrauen erhoben, dann betrachtete sie wieder den kleinen Vampir auf dem Tisch vor ihr. „Ist etwas?“, fragte sie. „Shiro will Pocky“, murmelte er wie hypnotisiert. „Warum sprichst du von dir in der dritten Person?“, wollte Rima wissen. „Shiro will Pocky!“, wiederholte er, diesmal energischer. Erneut wechselte sie einen Blick mit Shiki, ehe sie ein weiteres Stäbchen nahm und es vor Shiros Gesicht hielt. Sofort öffnete er den Mund. „Soll ich dich etwa füttern?“, fragte sie zweifelnd. Der kleine Vampir nickte mit geöffnetem Mund. Rima zuckte mit den Schultern und schob im das Schokostäbchen in den Mund. Er biss zu und stieß ein genüssliches Seufzen aus, als er es aß. Er hatte die Augen geschlossen und genoss es. Er öffnete sie wieder und starrte Rima an. „Shiro will mehr“, meinte er. Rima sah ihn mit großen Augen überrascht an. Dass er so drauf war, hätte sie nicht gedacht. Sie nahm ein zweites Stäbchen und fütterte ihn wieder. Als er immer mehr wollte, hielt sie ihm schließlich die Packung hin. „Hier, du kannst sie haben.“ „Wirklich?“, fragte Shiro. Rima nickte nur. Mit einem Freudenschrei nahm er die Packung an sich. „Danke, Rima-chan, du bist ja so nett“, jubelte er erfreut. Dann sprang er von dem Tisch und setzte sich dicht neben Rima. Noch immer verwundert betrachtete sie Shiro. Was ist mit dem Kerl los, fragte sie sich gedanklich. Dämlich grinsend und mit geschlossen Augen aß Shiro die Pocky, einen nach dem anderen. Als sie fast alle waren, hielt er inne. Er sah Rima an, die ihn wiederum ansah und dann schaute er die Pockys an. Er nahm eines und hielt es Rima hin. „Hier, bitte“, sagte er. Irritiert öffnete sie den Mund und ließ sich auch füttern. Shiki betrachtete die Szene ebenfalls leicht überrascht. Plötzlich hörte man Kaori lachen. „Oh je, Rima-chan, jetzt hast du dir was eingebrockt. So schnell wirst du Shiro jetzt nicht mehr los“, meinte sie. „Wie meinst du das?“, fragte sie und schielte kurz zum dem kleinen Vampir. „Na ja, du hast im Pocky gegeben, er ist da wie ein Hund, er merkt sich die Leute, die ihn mit solchen Sachen füttern und hängt sich an sie ran. Ich hätte dich vorher warnen sollen … tut mir leid …“, sie legte den Kopf schief. „Hm, jetzt hast du wenigstens eine Art Haustier.“ Sie grinste. „Das ist doch ein Scherz, oder?“, wollte sie wissen. Aber sie erkannte schnell, dass es keiner war, als Shiro seinen Kopf an ihren Arm lehnte. „Anscheinend nicht“, grummelte sie. Shiro grinste immer noch vor sich hin, seine Wangen waren gerötet und er hielt die Pockys an seinen Oberkörper gedrückt. „Er liebt Pockys einfach …“, seufzte Kaori. „Rima-chan!“, fing Shiro an. Er sah sie mit großen, goldenen Augen an. „Hast du noch mehr Pocky?“, fragte er. Dabei hatte er ein sehr liebes Gesicht aufgesetzt. Sie zögerte und rutschte etwas weiter zu Shiki. „Ähm … nein?“, sagte sie, allerdings klang es mehr nach einer Frage. „Ach, macht ja nichts, irgendwann hast du bestimmt wieder welche“, meinte Shiro. Hiroshi lachte. „Glückwunsch zur erfolgreichen Shiroadoption, Rima, du solltest ihm schnell ein Halsband kaufen und ihn Stubenrein kriegen, ach und du musst mindestens dreimal täglich mit ihm Gassi gehen und ihn regelmäßig füttern. Zudem mag er es sicher, wenn er bei dir im Bett schlafen darf.“ Genervt sah Rima Hiroshi an. „Er darf ganz sicher nicht in meinem Bett mit schlafen“, knurrte sie leise. „Ach, ich vergaß, das wird ja schon von Shiki mit belegt, da ist kein Platz für eine dritte Person, stimmts oder hab ich recht?“, meinte er dreckig grinsend, während er Rima mit seinen Blicken verschlang. „Wie kommst du denn darauf?“, sagte Rima. „Mein Bett gehört mir alleine.“ „Stimmt ja, ihr japanischen Vampire seid ja so unglaublich prüde“, er lachte, dann wandte er sich zu Kaori. „Na, wie wäre es, willst du mal wieder zu mir ins Bett?“ „Glaubst du ernsthaft, ich wäre so dumm und mache einen Fehler zweimal?“, fragte sie mit einem grimmigen Unterton. „Komm, gibs zu, es hat dir gefallen“, triezte er sie. „Hm, nein“, meinte sie mit einem frechen Grinsen. Hiroshi verzog den Mund. „Nicht? Sag bloß du findest, dass Akuma es besser kann“, fragte er sie. „Das habe ich nie behauptet und dazu werde ich mich sicher nicht weiter äußern“, sagte sie. Plötzlich tauchten Sasori und Kumo vor ihr auf, überrascht zuckte sie zusammen. „Wie machst du das nur?“, wollte Kumo wissen. „Wie mache ich was?“, hakte Kaori nach, sie war sich allerdings gar nicht sicher, ob sie wissen wollte, was er meinte. „Wie bekommst du so einfach die ganzen scharfen Typen in dein Bett?“, konkretisierte er. Kaori versteifte sich und wurde rot. „Ich sagte, dazu werde ich mich nicht weiter äußern.“ „Tja, sie hat die richtigen Argumente“, meinte Akuma und stierte Kaoris Brust an. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah Akuma mit einem finsteren Blick an. „Starr sie nicht so an! Das kann einem ja Angst machen“, grummelte sie. Akuma grinste. „Oh, du bist ja so eine Schlampe“, seufzte Kuraiko. „Ich meine, erst Akuma und Hiroshi, dann auch noch dieses Menschenmädel und so wie es aussieht, wird Aido der nächste sein, der in deinen Fängen landet“, fuhr sie fort. „Haaa?“, schrie Aido auf. „Wie kommst du denn darauf, dass ich was von ihr will?“ „Na ja, du hast sie an der Brust begrabscht … Also wird es nicht mehr so lange dauern“, meinte Kuraiko. Aido und Kaori waren rot angelaufen, Aido vor Scham und Kaori vor Wut. „Kuro-san“, begann sie. „Ich weiß, ich bin keine Heilige, aber ich bin auch keine Schlampe, ich hole nicht jeden Typen zu mir ins Bett, nur weil er mir an die Brust fasst. Das macht mich nicht an …“ „Das behauptest du …“, sagte Kuraiko weiter. Kaori hatte die Hand zur Faust geballt, wenn Kuraiko weitermachen würde, dann würde sie ebenfalls eine Ohrfeige verpasst bekommen. „Sie hat recht, Kaori-chan, du bist unkontrolliert“, murmelte Sayo, ehe sie wieder zu Kaname schaute. „Ach, lasst mich doch in Ruhe“, knurrte sie und wandte sich ab. „Kaori-sama“, begann Kumo erneut, er saß plötzlich neben ihr. Sie zuckte zusammen, denn Kumo hatte einen Arm um ihre Schulter gelegt. „J-ja?“, fragte sie. „Du könntest nicht zufällig den Vermittler zwischen Aido und mir spielen? Ich will so gerne mal mit ihm ausgehen!“, meinte er. „Was? Frag ihn das selbst, wie alt bist du denn, zehn?“, grummelte sie. „Na ja, ich bin doch ab jetzt nett, also will ich ihn nicht mehr bedrängen … aber ich will ihn dennoch für mich haben, also machst du das? Wir sind doch so gute Freunde!“ Kumo sah sie lieb an. „Eh, seit wann das?“, hakte sie nach. Kurze Zeit überlegte Kumo, dann grinste er. „Seit eben gerade. Also, machst du es jetzt oder nicht?“ Sie seufzte und wandte sich an Aido. „Aido! Kumo fragt dich, ob du mit ihm ausgehen willst“, sagte sie. „Nein!“, grummelte Aido. „Aido sagt: Er würde sehr gerne mit dir ausgehen“, meinte Kaori an Kumo gewandt. „Klasse, dann sag ihm morgen Abend nach dem Unterricht“, er lachte. „Hey, Kaori, was soll das denn jetzt? Ich hab doch nein gesagt!“, stieß Aido entsetzt aus, er konnte es nicht fassen. „Tja, das ist die Rache dafür, dass du mich begrabscht hast“, murmelte sie fies. „Aber … ich hab dich doch gar nicht begrabscht! Hiroshi hat meine Hand genommen und auf deine Brust gelegt, meinst du ich wollte das?“, stammelte Aido. „Hey, Blondie! Was redest du denn da? Ich hab doch überhaupt gar nichts gemacht, ich stand die ganze Zeit bei Akuma, also erzähl mal keine Lügen hier, sonst gibt’s Stress“, knurrte er. „Aber … ich werde ganz sicher nicht mit Kumo ausgehen!“, protestierte Aido. Kaori wandte sich an Kumo und meinte: „Er sagt, er freut sich schon richtig darauf.“ „Nein!“, kreischte Aido. „Lass den Unsinn!“ Sie schaute zu ihm und grinste ihn frech an. „Pech.“ Verzweifelt setzte sich Aido auf der Bank weiter zurück. Jetzt hatte er doch tatsächlich ein Date mit Kumo … Kapitel 19: Teil 1 – Kapitel 19 – Gefühl ----------------------------------------- Montag, 22. September 2008 Glück – Freude – Erschütterung – Fassungslosigkeit – Verwirrung – Überraschung – Verzweiflung – Verärgerung – Unzufriedenheit – Liebe – Unglück – Trauer – Resignation – Scham – Schadenfreude – Belustigung – all diese Gefühle nahm Akane wahr. Sie konnte anhand der Gefühle auch erkennen, was eine Person in etwa dachte. Nicht, dass sie Gedankenlesen konnte, aber sie konnte schlussfolgern, was diese Person vorhatte. Kaori war noch immer erschüttert darüber, dass Shaira hier war, sie war verärgert, dass alle sie anfassen wollten und sie amüsierte sich köstlich über Aido, sie wollte ihm einen Denkzettel verpassen, obwohl sie wusste, dass Hiroshi ihn dazu gedrängt hatte, ihr an die Brust zu fassen. Aido hingegen würde am Liebsten im Boden versinken, es war ihm zum einen sehr peinlich, dass alle glaubten oder behaupteten, er hätte Kaori absichtlich angefasst. Zudem verzweifelte er auch langsam an Kumo, dass er ihn nicht einfach in Ruhe lassen konnte, machte ihn fertig und er war von Kaori enttäuscht, da sie gesagt hatte, sie würde ihn vor Kumo und Sasori beschützen. Kumos Gefühle hingegen strahlten wie ein Leuchtfeuer, sie waren die Intensivsten im ganzen Raum. Seine Gefühle waren ohnehin kräftiger, als die der meisten Anderen, er war sehr lebhaft. Was Akane aber am meisten wunderte, waren seine aufrichtigen Gefühle für Aido, er wollte ihn wirklich, nicht, weil er nur an seinem Blut interessiert war, so wie es bei Hiroshi der Fall war, sondern weil er ihn wollte, und zwar nur für sich alleine. Sasori hingegen war weiterhin an Aidos Blut interessiert, er betrachtete Aido lediglich als Snack. Sayo war wie immer sehr ruhig, allerdings freute sie sich wirklich, Kaname wieder zusehen. Allerdings konnte Akane im Moment auch Schadenfreude fühlen, es amüsierte sie, dass Aido jetzt eine Verabredung mit Kumo hatte. Das war eine gute Strafe, sie konnte weder Aido noch Kumo leiden, vor allem, da sie noch immer dachte, dass Kumo eine Schande für die Edelblüter war. Kaname war im Moment auch sehr ruhig, obwohl seine Gefühle zwischenzeitlich ziemlich umgeschlagen hatten, er war aber auch wütend, weil die anderen Vampire nicht so wollten, wie er wollte. Bei Kuraiko konnte Akane eine starke Wut fühlen, das war nichts neues, Kuraiko war immer wütend, obwohl sie versuchte, es zu unterdrücken, meistens schaffte sie es auch, aber ab und zu ging es auch daneben. Wie das halt so war … Hiroshi dachte gerade darüber nach, wen er als nächstes verspeisen wollte, hin und wieder waren seine Gefühle bei Ruka, er fand sie nicht unattraktiv und wollte sie gerne kosten. Aber er war auch genervt, die ganze Situation nervte ihn. Vor allem aber störte es ihn, dass Akuma ständig von Kaori trinken durfte. Er wollte auch was vom Kuchen abhaben. Akuma hingegen schwelgte in Erinnerungen, er war durstig und wollte Blut. Sein Durst war gewaltig und als Akane ihn fühlen musste, wurde sie unfreiwillig selbst durstig. Sie leckte sich kurz unbewusst über die Lippen. Akuma war schon immer der Unbeherrschteste von ihnen allen gewesen. Er nahm sich für gewöhnlich einfach die Leute, auf die er Lust hatte. Dass er Kaori noch nicht niedergerungen und ihr mit Gewalt Blut abgenommen hatte, war schon sehr seltsam. Rima war im Moment ziemlich von Shiro genervt, er hatte sich immer noch an sie gelehnt. Er hingegen war sehr glücklich. Akane konnte seine beinahe kindliche Zuneigung gegenüber Rima fühlen. Er mochte sie, da sie ihm Pocky gegeben hatte. Wenn Akane ihn nicht kennen würde, würde sie ihn tatsächlich für ein Kind halten. Normalerweise war Shiro die Ruhe in Person, dass hatte man bei diversen Streits, die er geschlichtet hatte, bemerkt. Sein Puls stieg nie an, und Gefühle wie Wut und dergleichen, verspürte er auch nicht. Aber jetzt … seine kindische Freude darüber, dass er Schokosticks bekommen hatten, stimmten auch Akane fröhlich, sie lächelte leicht, als sie weiterhin seine Gefühle beobachtete. Shiki war allerdings auch ein wenig von Shiro genervt, auch wenn er es nicht zugeben wollte, störte es ihn, dass dieser Junge an seiner Freundin lehnte. Die anderen Vampire waren mehr oder weniger ausgeglichen und ruhig, zwar waren auch sie etwas verstört wegen den seltsamen Neuankömmlingen, allerdings ließen sie sich nichts anmerken. Doch da konnte Akane noch etwas anderes fühlen, sie sah zu Akatsuki, dieser jedoch starrte Ruka mit einem sehnsüchtigen Blick an. Akane konnte erkennen, wie sehr er die Vampirin liebte, es war eine fast schon verzweifelte Sehnsucht, doch er wusste, dass Ruka nur Augen für Kaname Kuran hatte. Das stimmte Akane auch etwas traurig. Am liebsten hätte sie jetzt was zu ihm gesagt, aber sie hielt sich zurück, sie kannte ihn nicht gut genug, um ihm darüber was zu sagen. Sie lauschte weiterhin den Gefühlen der Anderen, meistens nervte es sie zwar, aber heute war es teilweise richtig interessant … Shaira hatte Yuki immer noch in ihrer Gewalt, sie hatte die Vertrauensschülerin auf ihr Zimmer geschleift und suchte nun was zum Anziehen heraus. Dieses Mädchen war Yuki durch und durch gruselig, deshalb traute sie sich auch nicht so wirklich, etwas zu sagen. Shaira wuselte hier und da herum und holte ein Kleidungsstück nach dem anderen hervor. „Wir wollen doch schließlich hübsch für meine Kaori-sama aussehen, nicht wahr?“, säuselte Shaira. „Ich will doch gar nicht –…“, begann Yuki. „Keine Widerrede! Du wirst meine Freundin spielen, ob du willst oder nicht!“, sagte Shaira mit einer gnadenlosen Befehlsstimme. Dann fing sie an, Yuki die Schuluniform auszuziehen. „Wa-wa-warte! Was machst du denn da? Ich kann mich alleine ausziehen“, rief Yuki entsetzt. „Red keinen Unsinn, zu dem will ich doch auch ein bisschen Spaß haben. Du bist zwar lange nicht so gut bestückt wie meine Kaori-sama, aber was solls.“ Shaira hatte das Oben-ohne-Bild von Kaori hervorgezogen und hielt es Yuki vor die Nase. Diese lief prompt rot an. „Sie hat echt solche Fotos von sich machen lassen?“, stammelte sie. „Na ja … eigentlich weiß sie gar nichts hier von“, gab Shaira zu und deutete auf die Fotowand. Sie ging zu der Wand und pinnte das Foto wieder dran. „So, und nun kommen wir zu dir …“, murmelte sie. Yui wurde von einem lauten Schrei aus dem Bett gerissen. „Wer, zur Hölle, ist das denn?“, fragte sie giftig. Hiroto Misaki, ihre Zimmernachbarin wurde nun auch langsam wach, ihre schwarzen Haare hingen ihr verwuschelt ins Gesicht. „Weiß nicht“, murmelte sie verschlafen und rieb sich die braunen Augen. „Das ist vielleicht eine Frechheit, mich einfach so aus meinem Schönheitsschlaf zu reißen“, knurrte Yui. „Hm … wenn du meinst“, grummelte Misaki. Sie drehte sich auf den Bauch und zog sich das Kissen über den Kopf. „Tse“, stieß Yui verächtlich aus, ehe sie sich wieder hinlegte. Der Unterricht der Night Class war vorbei und die Schüler gingen zurück in ihr Wohnheim. Akane war gut gelaunt, sie lauschte immer noch Shiros Gefühlen, die stimmten sie auch weiterhin fröhlich. Der kleine Vampir trottete immer noch hinter Rima her. Diese war davon allerdings weniger begeistert. Akane nahm plötzlich neue Gefühle wahr, sie schaute auf und sah, dass Zero vor ihnen stand. „Kaori, weißt du eigentlich, dass Shaira Yuki entführt hat?“, fragte er. Kaori sah ihn an und zuckte mit den Schultern. „Ja, ich habe es mitbekommen, aber dafür kann ich doch nichts … Ich bin froh, wenn ich diese Stalkerin los bin“, grummelte sie. Zero sah sie wütend an. „Echt, ihr macht nichts als Probleme, jetzt kann ich den Rundgang alleine machen“, knurrte er wütend. „Hm, da ist aber jemand angepisst“, meinte Akane trocken. Sie hatte entschieden, dass sie Zeros Gefühle nicht mochte, sie erkannte zudem dass er ein Level D war, sie konnte tief in ihm die Blutlust fühlen. „Ach, Mann“, mischte sich Akuma ein. „Jetzt weiß ich wieder, warum ich die Menschen nicht mag.“ Er sah Zero aus rot glühenden Augen an. „Weißt du, Zero, du gehst mir auf die Nerven.“ Zeros Augen wurden schmal. „Ebenso, Vampir“, knurrte er. Akuma begann zu lachen. „Weißt du auch, was ich mit Leuten mache, die mir auf die Nerven gehen?“, fragte er. „Nein, was machst du denn?“, grummelte Zero, als ob ihn das interessieren würde. „Na, das hier“, grinste Akuma, dann trat er fest mit dem Fuß auf dem Boden auf. Dieser zersprang sofort und die Druckwelle schoss in Zeros Richtung. Er konnte gerade noch so zur Seite springen. „He, was soll das?“, fauchte er. Wieder kicherte Akuma, dieses Kichern ging in ein schrilles Lachen über. „Ich habs doch gesagt, du nervst mich, deshalb will ich …“, sagte er, doch Kaname unterbrach ihn. „Hör sofort auf!“, seine Macht wirbelte bei diesen drei Wörtern um ihn herum. Akuma zischte verächtlich. „Willst du mir etwa Befehle erteilen?“, knurrte er. „Ich will, dass du dich benimmst!“, fuhr Kaname ihn an, sein Ton wurde etwas lauter, er hatte es allmählich satt, dass die USA-Vampire so aus dem Ruder liefen, zumindest einige von ihnen. „Zu schade … du beeindruckst mich kein bisschen, Kaname“, meinte er, ein gefährlicher Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Kaname schickte eine Welle der Macht zu Akuma, bevor ihn irgendjemand warnen konnte, Sayo rief zwar noch, dass er das nicht tun sollte, aber es war bereits zu spät. Der Angriff traf Akuma direkt, doch ein schrilles Geräusch ertönte und plötzlich war es Kaname, der zurückgeschleudert wurde. „Na, tut es weh?“, fragte Akuma schadenfroh. „Ihr habt doch schon, als Kaori mich geschlagen hat, gesehen, dass ich alle Attacken zurückwerfe.“ Er lachte wieder. „Kaname-kun!“, rief Sayo. „Alles in Ordnung?“ Sie sah wütend zu Akuma. Dieser lachte noch immer. „Hey, hey, sieh mich nicht so vorwurfsvoll an, Kouri-san“, meinte Akuma. „Du weißt doch, dass ich Angriffe reflektiere, ohne, dass ich dafür etwas tun muss, wenn er mich angreift ist er selbst dran Schuld.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wie machst du das?“, knurrte Kaname, er war mittlerweile wieder auf den Beinen. „Wieso sollte ich dir das verraten, Kaname-chan?“, wollte Akuma wissen. „Weil ich es dir als Reinblüter befehle“, sagte Kaname und ließ wieder seine Macht herumwirbeln. „Awww, wenn der große, mächtige Reinblüter befielt, kann ich dagegen natürlich nichts machen“, meinte Akuma sarkastisch. „Nun ja, es ist ganz einfach Telekinese. Impulse, Wärme, Bewegungen. Ich kann jeden Vektor nach belieben verändern, einfach in dem ich ihn berühre. Zudem bin ich von einem konstanten Kraftfeld umgeben, welches mich eigenständig beschützt. Du siehst, deine Macht kann mir nichts anhaben. Weißt du, für einen Edelblüter ist das eine ziemlich gewaltige Fähigkeit, findest du nicht? Deswegen werde ich auch ‚Jigoku no Akuma‘ genannt. Jedenfalls von den Leuten, die das Chaos in Amerika miterlebt haben.“ „Verstehe. Trotzdem solltest du anfangen, mich zu respektieren, sonst könnte das hier übel werden“, meinte Kaname. So aufgebracht hatte Sayo ihn noch nie erlebt, sie wusste, dass das noch übel enden würde, wenn niemand etwas unternahm. Doch plötzlich seufzte Akuma, seine Augen glühten rot und er rieb sich leicht über den Hals. „Ach, Mann, das ist gar nicht lustig, wenn man so durstig ist, wie ich es gerade bin“, beschwerte er sich. „Du hast Glück, Kaname-chan, ich werde für heute aufhören.“ Er wurde jetzt wahrscheinlich von einem Großteil der Vampire schief angesehen. „Was hast du denn genommen?“, fragte Hiroshi nach einiger Zeit. Akuma zuckte mit den Schultern. „Nichts, ich hab nur Durst …“ „Lass dir doch von Kaori Abhilfe verschaffen“, meinte Hiroshi. „Nö!“, sagte Kaori dazwischen. „Ich hab schon genug Blut gespendet. Du kannst ihm ja was abgeben.“ „Du hast doch einen an der Klatsche“, grummelte Hiroshi und sah sie mit wütendem Blick an. „Tsh, dann komm aber nicht wieder an, wenn du Durst hast“, murmelte Akuma zu Kaori und drehte sich um und ging. „Wow, das trifft mich jetzt aber“, rief Kaori ihm nach. Doch man konnte nur noch sehen, wie etwas um Akuma kurz aufleuchtete. „Was ist denn jetzt kaputt?“, wollte Akatsuki wissen. „Nichts“, sagte Akane, „er hat nur den Ton um sich herum abgedreht. Im Moment will er uns anscheinend nicht hören“, erklärte sie. „Das ist allerdings eine sehr praktische Fähigkeit“, gab Kaname grummelnd zu. Kapitel 20: Teil 1 – Kapitel 20 – Vorbei? ------------------------------------------ Montag, 22. September 2008 Akuma lief in Richtung Mondwohnheim, er schaute dabei gen Himmel, den Ton hatte er noch immer abgedreht. Er war wütend. Er war schon den ganzen Abend lang wütend. Seit Shaira aufgetaucht war. Er würde diesem Kind am liebsten den Hals umdrehen, oder ihren Blutkreislauf … Zudem war er durstig. Der Durst machte ihn schier wahnsinnig, er konnte sich nun mal nicht so gut kontrollieren, wie die Anderen. Das war nun mal so, er konnte es doch auch nicht ändern. Er atmete einige Male tief durch, die kühle Nachtluft wehte um ihn herum. Es war sehr angenehm, seine erhitzte Haut kühlte dadurch etwas ab. Er hing weiterhin seinen Gedanken nach, verdammter Mist, wie er die USA doch vermisste, zudem ging ihm Kaname tierisch auf die Nerven. Ichigo hätte ihm niemals Befehle gegeben. Leicht lächelte er, als er an die verrückte Reinblüterin dachte. Sie war schon etwas Besonderes gewesen … Er wäre gerne noch länger bei ihr geblieben, doch dann kam der Brief seiner Eltern, die ihm mitteilen wollten, dass er zurück nach Japan kommen sollte. Zuerst hatte er sich dagegen gewehrt, er liebte die Vampirclubs, dort hatte er so viel Blut wie er wollte und es fehlte ihm an nichts, doch dann hatte er erfahren, dass Kaori das Land verlassen würde. So schnell, wie seine Meinung umgeschlagen war, konnte man gar nicht gucken. Er tat sich das alles nur an, weil sie hier war. Auch wenn er es nie zugeben würde, machte es ihm sehr zu schaffen, dass sie nicht dasselbe für ihn zu empfinden schien, wie er für sie. Er biss die Zähne zusammen, es machte ihn wütend, wenn jemand anderes bei ihr war. Als Hiroshi und Aido sie angefasst hatten, ja, selbst als Shaira sie angefasst hatte, war er drauf und dran gewesen, sie umzubringen, er konnte es nicht ertragen, einen anderen Mann, oder eine Frau, an ihrer Seite zu sehen. Er wollte sie allein für sich haben. Er musste im Moment ebenfalls an sich halten, um nicht wieder umzukehren und sie zu entführen. Das würde nur Ärger geben. Er war schon fast beim Wohnheim angekommen, als er etwas aus den Augenwinkeln bemerkte, überrascht drehte er sich um. Ein kleines Mädchen in ziemlich gewagter Kleidung stand vor ihm, sie sagte irgendwas, aber er hörte natürlich nichts. ‚Was will die von mir?‘, fragte er sich, dann fiel ihm wieder ein, dass er ja einfach nur den Ton zurückholen musste. ‚Ach, Mist‘, knurrte er gedanklich. Wieder leuchtete es um ihn herum auf und er konnte die Person endlich verstehen. „…-sama!“, rief sie gerade. „Warum reagierst du denn nicht?“ Akuma musste einige Momente überlegen, er kannte dieses Mädchen, doch woher? Sie hatte verzweifelt ihre Hände um ihre ziemlich mickrige Oberweite gelegt, ein leichter Wind wehte und die Kleine war zusätzlich noch damit beschäftigt, ihren mehr als knappen Rock unten zuhalten. Sie hatte wohl Rock mit Gürtel verwechselt … Ihre braunen Haare standen ihr wild vom Wind zerzaust vom Kopf ab und ihre ebenso braunen Augen waren voller Panik. Zudem zitterte sie, zwar war die Nacht noch angenehm warm, aber mit den Klamotten und dem nicht gerade seichten Wind, wurde es doch schon ziemlich frisch. Akuma überlegte immer noch, woher er sie kannte, als sie wieder sprach. „Bitte, du musst mir helfen, Akuma-sama, ich werde diese kleine verrückte Irre nicht los!“, jammerte sie. Akuma horchte auf. Kleine verrückte Irre? Meinte sie Shaira? „Moment, Yuki?“, fragte er fassungslos. Yuki nickte heftig und war anscheinend erleichtert, dass er sie endlich wahrgenommen hatte. „Ja, endlich bemerkst du mich!“, meinte sie. „Hm, ich hatte den Ton um mich herum ausgeblendet“, teilte er ihr mit. Yuki schien dazu etwas sagen zu wollen, aber Akuma ließ sie gar nicht erst zu Wort kommen. „Sag mal, hat dich Shaira so angezogen?“ Er hatte eine Augenbraue erhoben und betrachtete sie. Sie trug einen knallpinken Rock, der wirklich mehr entblößte als verdeckte, und ein weißes Oberteil, welches nicht für Yukis Oberweite gemacht war, es hing schlaff an ihrem Körper herunter und sah ziemlich unsexy aus. Jemandem mit größerer Oberweite hätte es durchaus gestanden, er dachte nur an Kaori … Bevor seine Gedanken weiter abgleiten konnten, konzentrierte er sich wieder auf Yuki. „Ja, das hat sie und ich bin zutiefst schockiert. Ich konnte eben gerade so flüchten, aber auch nur, weil sie von Kaori abgelenkt worden ist …“, sagte Yuki. „Was?“, fauchte Akuma sie an und packte sie grob an den Schultern. „Sie ist wieder bei Kaori?“ „Aua! Ja, sie ist bei Kaori“, jammerte Yuki. Akumas Griff war viel zu fest, es fühlte sich an, als ob ihre Arme zwischen Schraubzwingen eingeklemmt waren. „Wir gehen sofort zu ihr. Ich werde der kleinen Schlampe die gesamten Innereien umstülpen wenn es sein muss!“, grummelte er entschlossen. „Du willst sie töten?“, stammelte Yuki. Akuma hatte sich bereits in Bewegung gesetzt und schleifte sie hinter sich her. „Ja, ich werde sie töten, wenn sie Kaori weiterhin anfasst. Würde sie das bei einer anderen Frau machen, wäre es mir egal, aber in dem Fall …“, er knurrte wütend. „Nein!“, schrie Yuki, sie versuchte sich gegen ihn zu stemmen, aber er war um Längen stärker als sie. „Du darfst sie nicht töten!“ „Warum nicht? Sie könnte sich meinetwegen jede Andere aussuchen! Damit hätte ich überhaupt kein Problem … aber nein, sie muss sich unbedingt Kaori aussuchen!“ Er schäumte fast vor Zorn. Seine Abneigung gegen Shaira hatte sich mittlerweile in Hass verwandelt. Yuki erzitterte, diesmal nicht vor Kälte. Sie konnte eine beunruhigende Aura um Akuma herum fühlen. „Trotzdem! Du kannst das Mädchen doch nicht einfach töten, nur weil sie verliebt ist“, versuchte Yuki einzulenken. „Falsch! Sie ist nicht in Kaori verliebt, sie ist von ihr besessen! Und Shaira wird sie niemals in Ruhe lassen. Es ist erst vorbei, wenn eine der beiden stirbt und diejenige die stirbt wird ganz sicher nicht Kaori sein!“, er schrie Yuki an. Er wusste, dass sie Angst hatte. Er konnte das Adrenalin in ihrem Blut riechen, er wusste, dass sie am Rande eines Nervenzusammenbruches stand. Yuki konnte zwar viel ertragen, aber sie war trotz allem nur ein Mensch, auch sie hatte Grenzen. „Du tust mir weh! Lass mich los, bitte“, stammelte sie. Akuma löste seinen Griff um ihren Arm und wandte sich ab, er würde Shaira töten, egal was dann passierte. Doch nun hielt Yuki ihn ihrerseits fest. Überrascht stoppte er. „Was soll das?“, fauchte er sie an. „Ich werde nicht zulassen, dass du eine Schülerin hier umbringst! Ich bin immer noch Vertrauensschülerin und werde nicht zulassen, dass einer der Vampire einem Menschen etwas zu Leide tut“, sagte sie auf. Akumas Augen glühten auf und in wenigen Sekunden hatte er Yuki gegen einen Baum gepresst. „Ganz schlechter Zeitpunkt im Moment, Kleine, ich bin ziemlich durstig und in mir tobt es. Du solltest dich besser zurückhalten“, knurrte er, seine Reißzähne waren voll ausgefahren und seine Augen glühten. Yuki zitterte jetzt wie Espenlaub, sie konnte sich nicht mehr rühren. Akuma kam ihr immer näher. Er wollte seinen Durst stillen und zwar mit ihrem Blut. Er leckte mit der Zunge über ihre Ader am Hals, er hatte vor, diesmal die Hauptschlagader zu nehmen. Normalerweise trank er sonst immer aus einer anderen Ader, damit der Blutverlust bei Menschen, die keine so starke Regenerationsfähigkeit wie Vampire besaßen, nicht zu groß wurde, doch jetzt konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Sein Atem ging stoßweise und er brauchte es jetzt. Er trieb seine Zähne durch Yukis Haut, damit sie nicht schreien konnte, bedeckte er ihren Mund mit seiner Hand. Er konnte jetzt ihre Angst schmecken und das Adrenalin. Zudem schmeckte ihr Blut unglaublich süß, es hypnotisierte ihn fast, sein ganzer Körper wurde in Sekunden mit dem köstlichen roten Lebenssaft gefüllt. Er fühlte sich beinahe wie neu geboren. Das Blut lief ihm aus den Mundwinkeln am Kinn hinunter und befleckte sowohl seine, als auch Yukis Kleidung. Er konnte spüren, wie ihr Widerstand gegen ihn brach, sie entspannte sich etwas und presste sich nach einiger Zeit sogar an Akuma. Ja, das war ein Trick, den die Vampire in den USA gelernt hatten. Sie wussten, was sie machen mussten, um den Menschen das reinste Vergnügen, nur durch ihren Biss zu bereiten. Es war also nichts Ungewöhnliches, dass Yuki so auf ihn reagierte. Akuma sah Bilder in ihrem Blut. Kaname kam ganz oft vor, aber auch Zero … sie dachte daran, wie sie ihm schon mehrmals ihr Blut gegeben hatte. Er war also ein Level D … interessant. Er spürte, wie überrascht sie war. Es schien sich komplett anders anzufühlen, wenn er ihr das Blut abnahm, als wenn es Zero tat. Er riss seinen Kopf hoch und starrte in die Baumkrone, Blut lief ihm noch immer übers Kinn, er hatte sie Lippen zurückgezogen und lachte. „Fantastisch!“, stieß er aus. Er wirbelte herum, als er Kaname spürte. Der Reinblüter war fuchsteufelswild. Akuma jedoch konnte ihn nur angrinsen. Er war von Yukis Blut beflügelt, er war beinahe wie in Ekstase. Er hatte die Augen weit aufgerissen und sah den Reinblüter an. „Akuma, ich will dir eine Frage stellen“, begann er. Er tobte, doch versuchte er sich fast krampfhaft unter Kontrolle zu halten. „Du liebst doch Kaori, nicht wahr?“ Diese Frage war wie ein Schlag ins Gesicht für Akuma. Er konnte darauf nichts erwidern. „Ich weiß, dass es so ist“, sagte Kaname weiter. „Und du tobst, zumindest innerlich, wenn Andere ihr zu nahe kommen, stimmts?“, fragte er. Wieder war Akuma wie erstarrt. „Warum also vergreifst du dich an der einen Person, die mir etwas bedeutet? Yuki ist der einzige Mensch auf dieser Welt, der mir wirklich etwas bedeutet, das solltest du wissen. Und ich sehe es ebenfalls nicht gerne, wenn jemand anderes sie anfasst, oder noch schlimmer, wenn ein anderer Vampir von ihr trinkt. Warum tust du es dann also, wenn du diese Gefühle ebenfalls so gut kennst? Hasst du mich wirklich so sehr, dass du mir so etwas antun musst?“ „Ich hasse dich wirklich!“, sagte Akuma jetzt endlich. „Ich hasse dich, seit du uns das erste Mal herumkommandieren wolltest. Und ja, ich liebe es, solchen Arschlöchern wie dir Schmerzen zuzufügen.“ Akuma sah dem Reinblüter direkt und ohne Furcht in die Augen. „Und ja, ich liebe Kaori und ich kenne die Gefühle nur zu gut. Gerade deswegen kann ich auch verstehen, wie du dich im Moment fühlst“, gestand er endlich. Er hatte seine Gefühle für die Vampirin zwar schon oft angedeutet, aber noch nie wirklich ausgesprochen. Er wollte auch nicht, dass sie es erfuhr, denn er wusste, wie sie zu diesem Thema stand. „Ich verstehe …“, Kaname sah ihn immer noch zornig an, seine Macht wirbelte um sie herum, aber er vermied es, Akuma anzugreifen. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte. Zudem stand Yuki viel zu nah bei ihm. Akuma packte Yuki wieder am Arm und schubste sie in Kanames Richtung. „Hier, nimm sie und geh“, knurrte Akuma. „Ich werde jetzt Shaira töten gehen.“ „Nein“, rief da Kaori. Akumas Kopf schnellte zu ihr herum. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht ließ ihn erstarren. Sie hatte es gehört … sie hatte das alles mitbekommen … „Warum nicht?“, fragte Akuma. „Darum, weil sie eine Fangbangerin ist, auch wenn sie es illegal ist, es ist so, wie es ist. Wenn du sie tötest, wirst du dafür bestraft werden“, ihre Stimme klang schwach und ein Zittern durchlief ihren Körper. Akuma wollte einen Schritt auf Kaori zu gehen, aber sie wich zurück. „Nicht“, stammelte sie. Akumas Augen weiteten sich, nein, das durfte nicht sein. „Komm mir nicht näher, ich bitte dich“, sagte sie weiter. „Hast du etwa alles mitgehört?“, fragte er, obwohl er die Antwort schon wusste. Kaori nickte und schaute zu Boden, ein Schluchzen entfuhr ihr. „Ich will es nicht, das weißt du. Damit hast du alles kaputt gemacht“, brachte sie zwischen einigen Schluchzern hervor. Geschockt darüber, dass sie es so enden lassen wollte, ging er einige Schritte zurück. „Was redest du denn da? Du wusstest das doch schon seit einer Ewigkeit! Es hat dich nie gestört!“, sagte er. „Da hattest du es auch noch nie laut ausgesprochen! Ich wollte, dass wir für immer Freunde bleiben, aber jetzt, da ich genau weiß, wie und was du empfindest, kann ich das nicht mehr.“ Sie sah ihm jetzt entschlossen in die Augen. „Ich kann einfach nicht.“ Bevor Akuma etwas erwidern konnte, war sie auch schon fort. Das durfte einfach nicht wahr sein! Kapitel 21: Teil 1 – Kapitel 21 – Jigoku no Akuma -------------------------------------------------- Montag, 22. September 2008 Wie konnte sich nur so viel, in so kurzer Zeit verändern, fragte sich Akuma. Er war im Büro des Rektors, dieser war diesmal ziemlich wütend, denn immerhin hatte Akuma Yuki angegriffen. Dieser bekam von der Standpauke allerdings gar nichts mit, er überlegte fieberhaft, wie er seine Beziehung zu Kaori retten konnte. Zum Ende des Gespräches hin reichte der Rektor ihm eine Schachtel. Akuma sah ihn nur fragend an. „Darin sind Bluttabletten, du wirst sie wohl oder übel nehmen müssen“, meinte er streng. Missmutig nahm Akuma sie entgegen, zudem hatte er eine Woche Unterrichtsverbot … Super, und das gleich am ersten Tag, so etwas bekam auch nur er hin. Er verließ das Büro des Rektors und machte sich auf den Weg zurück zum Mondwohnheim, dort angekommen, sahen ihn die Anderen, die unten waren, an, ihre Blicke waren sehr verschieden und er konnte die unterschiedlichsten Emotionen sehen. In den Blicken der alten Night Class lag eher ein Ausdruck der Abgeneigtheit, sie hatten gewusst, dass Akuma unkontrollierter war, aber das … Sayo sah ihn extrem feindselig an, im Moment konnte man sagen, dass sie mit ihrem Blick tatsächlich funken sprühte. Resigniert betrachtete Akuma die Anderen, doch nach einigen Momenten wandte er sich ab, doch dann fingen sie an. „Sag mal, was bildest du dir eigentlich ein? Wie konntest du Yuki nur angreifen? Kaname-sama ist stinksauer!“, fauchte Aido. Akuma jedoch sah ihn einfach nur an, auf so was hatte er nun gar keine Lust. Deshalb drehte er sich auch schweigend um und ging in Richtung Treppe. Doch bevor er diese erreichen konnte, wurde sie von Aido zugefroren. „Hey, ich rede mit dir! Du glaubst wohl, du kannst dir alles erlauben, was?“ So wütend hatte Akuma Aido noch nie gesehen, aber im Moment nervte es ihn lediglich. „Du wärst besser damit beraten, mich jetzt in Ruhe zu lassen“, knurrte Akuma endlich. „Ach, ich hab ja solche Angst“, meinte Aido sarkastisch, doch plötzlich wirbelte Akuma herum und drückte ihn gegen die Wand, mit dem Fingernagel ritzte er Aidos Haut an dessen Hals etwas ein, sodass es blutete und legte den Finger an die Wunde. „Ich kann alles umpolen und gerade jetzt, bin ich direkt mit deinem Blutkreislauf verbunden … Was passiert wohl, wenn ich ihn umkehre und dein Blut in die andere Richtung fließen lasse? Das weißt du nicht? Willst du es dann unbedingt herausfinden?“, fauchte er. Jetzt war Aido wieder erstarrt, diese ganzen USA-Vampire und ihre verdammten Fähigkeiten. Doch bevor Akuma etwas machen konnte, wurde er schon von Shiro und Kumo aufgehalten. Shiro schlang den Schal um Akumas Hand und zog diese von Aido weg, während sich Kumo zwischen die beiden drängte. „Lass ihn in Ruhe“, knurrte er und betonte dabei jedes Wort. Seine Augen glühten rot auf. „Hätte er mich in Ruhe gelassen, wäre es gar nicht erst soweit gekommen“, fauchte Akuma wütend. Kumo zischte nur, er hielt nicht viel von dieser Ausrede. Er holte tief Luft und stieß eine Giftwolke während des Ausatmens mit aus. Akuma wurde direkt von ihr getroffen, zwar leitete er sie um, aber es zeigte trotzdem Wirkung. Taumelnd ging er einige Schritte nach hinten und er hielt sich den Kopf. Verdammt, dachte er sich, das ist hart … Kumo neutralisierte das Gift, ehe es Shiro oder Aido verletzen konnte. Akuma kippte nach hinten um und landete auf seinem Allerwertesten, er stöhnte. Das Gift verursachte bei ihm starke Kopfschmerzen. „Tja, Akuma, geschieht dir recht“, grinste Hiroshi. „Jetzt kann ich mir zudem endlich Kaori schnappen.“ Ehe er sich versah, lag er auf dem Boden, Akuma über ihm, seine Augen waren rot. „Lass sie in ruhe!“, rief er. Jetzt sah es beinahe so aus, als ob er vor Wut durchdrehen würde. „Pech für dich“, knurrte Hiroshi. „Du hast deine Chance bei ihr verspielt, schon vergessen. Und das alles nur, weil du deine Klappe nicht halten kannst“, er lachte ihn aus. Akuma erzitterte und ließ Hiroshi los, er hatte recht … Immer noch wütend stand Akuma auf und stieg die Treppen rauf. Hiroshis Worte trafen ihn, dennoch würde er nicht zulassen, dass er sich an Kaori ranmachte. Er ging in sein Zimmer und ließ sich, so wie er war, bäuchlings auf sein Bett fallen, er zog sich das Kissen über den Kopf und fing an zu schreien, wie er diese Schule doch hasste, wie er Kaname doch hasste, wie er die anderen im Moment hasste … Als Kuraiko ihr Zimmer betrat, sah sie, wie Kaori auf dem Bett lag. Sie lag auf dem Bauch und hatte die Arme unter dem Kissen verschränkt, den Kopf hatte sie in das Kissen gepresst. Nach einer kurzen Dusche, kam Kuraiko zurück und ihre Freundin hatte sich immer noch keinen Millimeter bewegt. „Kaori-sama?“, fragte sie vorsichtig. Sie wusste, dass ihr ganz schnell ein Messer in der Brust stecken könnte, wenn sie zu aggressiv vorging. Doch Kaori reagierte nicht. „Was ist denn eigentlich zwischen dir und Akuma los?“, fragte sie. Kuraiko hatte nur von anderen erfahren, dass Kaori mit Akuma gebrochen hatte, doch was genau jetzt los war, wusste sie nicht. Kaori nuschelte etwas ins Kissen, doch man verstand rein gar nichts. „Hey, ich verstehe nichts! Rede bitte zu mir“, sagte Kuraiko. Kaori drehte nun den Kopf zu Kuraiko, diese konnte rote Spuren auf Kaoris Gesicht erkennen. Darüber war sie etwas geschockt, denn Kaori war normalerweise nicht der Typ, der so schnell weinte. „Er hat gesagt, dass er mich liebt“, wiederholte sie mit rauer Stimme. Kuraikos Augen weiteten sich, das hatte er doch nicht wirklich … „Echt?“, fragte sie ungläubig noch einmal nach. „Ja, nachdem er Yuki angefallen hat, hat Kaname eine Zeit lang mit Akuma geredet“, führte Kaori weiter aus. „Kaname muss Akuma gefragt haben, ob er mich liebt, denn ich kam gerade in dem Moment an, in dem er es laut aussprach.“ Kaoris Stimme brach. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Kuraiko hatte sich auf ihrem Bett zurückgesetzt, sie sah noch immer auf Kaori herab, kein Wunder, dass sie so fertig war. Aus einem früheren Gespräch erinnerte sich Kuraiko, dass Kaori einmal gesagt hatte, dass sie sich nie verlieben wollte, dass sie Angst davor hatte, enttäuscht zu werden. Es musste ein Schock sein. „Sag mal, was fühlst du für Akuma?“, fragte Kuraiko vorsichtig. Lange Zeit antwortete sie nicht und Kuraiko glaubte langsam, auch nie eine Antwort zu bekommen, doch schließlich sagte Kaori: „Ich … glaube ich liebe ihn auch …“ Diese überaus ehrliche Antwort überraschte Kuraiko. „Und wo ist dann das Problem?“, platzte sie heraus. „Ich bin das Problem! Ich habe Angst“, antwortete sie. „Angst? Wovor“, hakte Kuraiko weiter nach. Sie hatte vor ihrer Freundin zu helfen. „Davor enttäuscht zu werden … Und ich kann das einfach nicht, ich meine, ich habe ihm auch schon gesagt, dass es nicht geht. Das … das passt einfach nicht! Zudem ist er jetzt sicher eh sauer“, stammelte Kaori, so viel Ehrlichkeit war ihr unangenehm. „Ich glaube, er ist eher traurig“, begann Kuraiko. „Und verletzt, dass du ihn einfach so zurückweist. Ich meine, so etwas laut auszusprechen, will schon was heißen. Außerdem, Hiroshi meinte eben, dass er ja nun endlich freie Bahn hätte und Akuma hat ihn daraufhin angegriffen. Ich glaube, er würde sich sehr freuen, wenn du wieder zu ihm gehen würdest.“ „Er hat Hiroshi angegriffen?“, fragte Kaori noch einmal nach. „Ja, hat er“, bestätigte Kuraiko. „Was denkt er sich bloß?“ Wieder fing Kaori an zu schluchzen. Kuraiko verstand sie wirklich nicht, sie fragte sich immer noch, wie man bei so etwas, so stark ausrasten konnte. „Du solltest auf jedenfall noch mal mit ihm reden, sonst könnte das noch böse enden“, schlug Kuraiko vor. Kaori zuckte mit den Schultern. „Nein, ich kann jetzt nicht. Ich muss erst mal einige Zeit darüber nachdenken …“, stammelte sie. Kuraiko hatte die Augenbrauen hochgezogen. Kaori war schon merkwürdig. Sayo lief zu Kanames Zimmer, sie klopfte und wartete, bis er sie hereinrief. Sie schloss die Tür hinter sich und sah dann direkt den reinblütigen Vampir an. „Wie geht es Yuki?“, erkundigte Sayo sich. „Sie wird wieder gesund, obwohl Akuma ihr ziemlich viel Blut abgenommen hat, zudem hat er die Hauptschlagader genommen“, grummelte Kaname. „Die Hauptschlagader? Ist der verrückt? Da geht doch viel zu viel Blut verloren“, stieß Sayo halbwegs entsetzt aus. Sie konnte es immer noch nicht fassen, wie jemand nur so unkontrolliert sein konnte. „Ich würde diesen Bastard am Liebsten in Stücke reißen, doch um des Friedens Willen lasse ich ihn am Leben“, knurrte Kaname. Er stand am Fenster und starrte in den anbrechenden Morgen hinaus. Sayo lehnte an dem Rückenteil von Kanames Sofa und sah ihn an. „Ich denke, dass so eine Person wie Akuma nicht hierhin gehört. Er kann sich einfach nicht anpassen, er ist unkontrolliert und provoziert Konflikte regelrecht. Er war mir schon in den USA unsympathisch“, meinte Sayo. „Zudem ist er viel zu gefährlich, um an eine Schule gelassen zu werden. Vor allem an keiner, an der auch Menschen leben.“ Sie sah zur Seite und dachte an den Zwischenfall in den USA zurück. „Was ist in den USA passiert?“, fragte Kaname. „Warum ist sein Beiname ‚Jigoku no Akuma‘?“ Sayo hob die Augenbrauen. „Nun ja, er hat diesen Beinamen zum einen, weil er wirklich Jigoku mit Nachnamen und Akuma mit Vornamen heißt, und zudem nannte man ihm nach einem schwerwiegenden Fehltritt seinerseits so“, Sayos Blick glitt zurück in die Vergangenheit. „Es war ungefähr ein halbes Jahr, bevor ich aus den USA zurückgeholt wurde“, begann sie. „Wie du sicher weißt, freundete ich mich ziemlich schnell mit Kaori an, die damals auch noch total nett und vor allem normal war. Wir waren wie immer in einem der Vampirclubs in Chicago. In dieser Nacht hatte Akuma besonders tief ins Glas geschaut und irgendein anderer Edelblüter provozierte ihn ein bisschen, sagte irgendwas davon, dass er nun Kaori mit sich nehmen würde. Da rastete Akuma vollkommen aus. Er zerstörte mit seiner Telekinese den halben Club und der andere Vampir wurde auf die Straße geschleudert. Doch das war noch nicht genug, Akuma rannte in einer irrsinnigen Geschwindigkeit auf den Vampir zu und zertrümmerte ihm mit seiner bloßen Faust das Gesicht und er hörte nicht auf. Ich dachte schon, dass ich alles von ihm in diesem Moment gesehen hätte, aber da habe ich mich getäuscht“, Sayo stoppte bei der Erinnerung daran, ein Schauer lief über ihren Rücken. „Als ob es nichts wäre, schleuderte er ein Auto fast zehn Kilometer weit weg und dabei waren noch Menschen in diesem Wagen. Ich erinnere mich noch daran, dass ich in diesem Moment einfach nur wahnsinnige Angst hatte. Denn das mit dem Auto war immer noch nicht das Schlimmste. Irgendwann, nach einer Ewigkeit, rammte er seiner Faust in ein Hochhaus und er hob es an. Er hat das ganze Hochhaus hochgehoben! So, als ob es das Einfachste auf der Welt wäre“, sie schüttelte den Kopf. „Und dann hat er es in ein weiteres Haus katapultiert, dabei starben über fünfhundert Menschen. Die, die sich noch in den Häusern, dem Auto oder auf der Straße aufhielten. Der Vampir, der ihn am Anfang provoziert hatte, starb ebenfalls …“ Kaname starrte sie an. Wie konnte ein Edelblüter nur so eine große Macht haben? Er konnte das einfach nicht verstehen, selbst er konnte keine Häuser derart bewegen. „Es sah für ihn so einfach aus … Ich muss mich ziemlich anstrengen, wenn ich größere Häuser bewegen will und Hochhäuser dieser Größe schaffe ich gar nicht … und er hat sie einfach mit einem Arm bewegt, ich werde aus diesem Kerl nicht schlau“, grummelte sie. „Was ist danach passiert?“, fragte Kaname. „Danach … nun ja, die meisten hatten Angst, sich Akuma zu nähern, sie redeten ihn immer nur mit ‚Teufel der Hölle‘ an. Das Vampirgericht wollte sich zuerst gar nicht mit dem Fall beschäftigen und erzählte den Menschen, dass es ein Terroranschlag gewesen sei, doch dann schalteten sich irgendwann Akumas Eltern dazwischen. Er sollte umgehend zurückkommen. Na ja, seit diesem Vorfall verhielt er sich anders, jedenfalls, als er noch in den USA war. Er zog sich immer mehr vor uns zurück. Nur Kaori durfte sich ihm noch nähern …“, Sayos Augen wurden dunkler, als sie an diese Zeit dachte. Ihre Angst vor Akuma, hatte sich in eine starke Abneigung verwandelt. „Immer diese Kaori …“, grummelte Kaname. „Ich habe Kaori schon mehrmals gesagt, dass ich es nicht gut finde, dass sie Akuma so sehr in ihr Leben lässt, doch sie wollte davon nie etwas hören. Aber, auch wenn ich es nicht gut finde, ist sie wahrscheinlich die einzige, die ihn aufhalten könnte, wenn er wieder durchdreht. Das hat sie beim ersten Mal auch gemacht …“ „Hm, also ist es nicht so gut, wenn die beiden sich nicht mehr verstehen, weil Akuma sonst wieder durchdrehen könnte?“, hakte Kaname nach. „So in etwa. Ich gebe es zwar nicht gerne zu, aber die beiden brauchen sich wirklich“, meinte Sayo. Kaname erwiderte daraufhin nichts. Er würde Akuma jetzt noch genauer beobachten. Er war ihm von Anfang an suspekt vorgekommen und jetzt wusste er auch wieso … Kapitel 22: Teil 1 – Kapitel 22 – Streit ----------------------------------------- Dienstag, 23. September 2008 Kaien Cross hing schon den ganzen Tag am Telefon, er versuchte seinen Hunterkollegen und guten Freund Joshua Sawyer zu erreichen. Nach einigen Versuchen ging er schließlich ran. „Sawyer?“ „Hallo, ich bins Kaien Cross“, meinte Cross. „Ah, was gibt’s?“, wollte Josh wissen. „Ich hätte da eine Frage: Würde es dir was ausmachen, nach Japan zu kommen und als zusätzliche Aufsichtsperson, hier an meiner Schule zu fungieren? Ich hab nämlich viele neue Night Class Schüler bekommen und ich weiß nicht, ob wir da mit nur zwei Huntern auskommen“, platzte Cross sofort raus. „Zwei Hunter? Wer ist denn noch da?“, wollte Josh wissen. „Na ja, Toga Yagari und Zero Kiryu“, antwortete Kaien. „Und was ist mit dir?“, fragte Sawyer. „Ich bin doch nur der Rektor“, wehrte Cross ab. „Man könnte also sagen, dass ihr da mit nur zweieinhalb Huntern mächtige Probleme bei so vielen Vampiren habt, nicht wahr?“, meinte Josh tonlos. „Wen meinst du mit dem halben Hunter? Etwa Yuki?“, sagte Cross. „Yuki? Nein, die meinte ich eigentlich nicht …“ „Also kommst du jetzt oder nicht?“, drängelte der Rektor. „Sayo ist übrigens auch hier.“ „Ach, na gut, ich werde mir die ganze Sache mal ansehen“, grummelte Josh. „Super, dann bis in ein paar Tagen“, meinte Cross und legte auf. Wenn Joshua hier wäre, wäre sicher alles einfacher. Doch wen meinte er denn jetzt nun mit dem halben Hunter? Yui zog sich gerade für den nächsten Schultag an, als Misaki endlich aus dem Bad kam. „Du solltest dich lieber mal beeilen, sonst kommst du noch zu spät“, meinte Yui und musterte Misaki abfällig. „Lass mich“, grummelte Misaki nur. Yui schüttelte den Kopf, doch nach einer Weile fragte sie. „Sag mal, wie findest du eigentlich die Neuen?“ „Welche Neuen? Wenn du dich daran erinnerst, sowohl die Night, als auch die Day Class haben neue Schüler bekommen, dich eingeschlossen“, meinte Misaki. „Ich meine zwar Hauptsächlich Shaira und Suri, aber deine Meinung zu den Anderen wüsste ich auch gerne“, sagte sie. „Shaira und Suri … Nun, ich mag Shaira nicht so, ich finde sie … zu durchgeknallt. Zudem glaube ich, dass sie eine Stalkerin ist und pervers sowieso. Das kann ich gar nicht leiden“, Misaki verzog das Gesicht. „Suri scheint noch zu gehen, ich glaube, sie leidet unter ihrer Schwester.“ „Ja, Shaira ist wirklich eine kleine Perverse … Und Suri ist doch selbst dran Schuld, wenn sie sich da mit reinziehen lässt“, grummelte Yui. „Und wie findest du die Night Class?“ „Dazu kann ich nichts sagen, ich war gestern nicht mit dabei, die Neuen habe ich also noch nicht gesehen …“, antwortete sie. „Hm, ach so. Na ja, die Typen waren alle nicht so mein Fall, sie sehen viel zu arrogant aus“, knurrte Yui. „Wenn du meinst … Los, lass uns zum Unterricht gehen“, lenkte Misaki ein. „Ja, schon gut“, grummelte Yui. Dann liefen die beiden schnell zum Unterricht. Shaira war der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit – und sie genoss es. Die Leute fragten sie aus, was sie für eine Beziehung zu Kaori hatte, wie sie es geschafft hatte, an sie ranzukommen und wo sie sich kennen gelernt hatten. Yui gefiel das gar nicht, sie hasste es, wenn andere im Mittelpunkt standen. Deshalb wollte sie das jetzt zerschlagen. „Hey, du da“, rief sie. Sofort verstummten die Anderen und sahen Yui an. „Ja, was gibt’s?“, fragte Shaira. Ihre Augen waren nur schmale Schlitze. „Sag mal, wie kann man nur so pervers sein, noch dazu in der Öffentlichkeit? Hm, hast du denn gar kein Schamgefühl?“, wollte sie wissen. „Hm, das war mir in dem Moment, in dem ich Kaori-sama gesehen habe, so was von egal“, antwortete Shaira. „Glaub mir, wenn du jemanden so sehr lieben würdest, wie ich meine Kaori-sama liebe, dann wäre dir auch egal, was die Anderen denken.“ „Es ist aber ekelhaft, dir dabei zusehen zu müssen, wie du andere Leute befummelst. Weißt du, so was machen doch nur Perverse. Das heißt, du bist ganz schön pervers“, Yui grinste fies. Shaira zuckte jedoch nur mit den Schultern. „Na und? Was dagegen? Ich liebe Kaori-sama nun mal, und wenn ich sie nur so anfassen kann, dann mache ich das eben.“ Yui verzog den Mund. Dieses Biest. „Ah ja, du bist also so eine Hardcorelesbe, was? Du schreckst wohl vor gar nichts zurück …“ „Hast du ein Problem damit, dass ich eine Lesbe bin?“, knurrte Shaira drohend. Unbewusst traten alle einen Schritt von ihr weg. Nur Suri blieb wo sie war. Sie ließ ihren Kopf immer wieder auf die Tischplatte knallen. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Das war bestimmt nur ein böser Traum, wenn sie nur so weiter machte, würde sie sicher bald in ihrem Bett in den USA aufwachen. Doch leider wachte sie nicht auf. „Ich hab nichts dagegen, dass du auf Frauen stehst, ich hab nur was dagegen, dass du es so offen zeigst. Das ist ja widerlich!“, schnauzte Yui. Shairas Augen wurden wieder schmal und schnell huschte sie auf die Blondine zu. „Ah, du hast also ein Problem damit, dass ich es so offen zeige. Das ist aber schade, es kann doch so viel Spaß machen …“, sie kicherte und klammerte sich dann an Yui fest. Diese riss erschrocken und überrascht die Augen auf. „Na, hast du jetzt Angst? Schließlich weiß man ja nie, was so eine Perverse, wie ich es bin, mit einem anstellen könnte …“, säuselte Shaira und platzierte ihr Gesicht neben dem von Yui. Dabei musste sie sich auf die Zehenspitzen stellen, denn Yui war fast zehn Zentimeter größer als Shaira. Diese drückte Yui einen kurzen Schmatzer auf die Wange und wich dann zurück, dabei lachte sie gehässig. Yui indes schrie auf und wedelte wild mit den Armen um sich, als sie sich etwas gefangen hatte, rieb sie sich hektisch über die Wange. „Igitt, du bist ja so widerlich!“, kreischte sie. Shaira brach vor lachen beinahe zusammen. „Und du bist witzig“, brachte sie zwischen ihren unkontrollierten Lachanfällen heraus. Suri reichte es jetzt langsam. Sie erhob sich mit gesenktem Kopf und ging auf Shaira zu. Als sie vor ihrer Schwester stand, hob sie den Kopf an, ein großer roter Abdruck war auf ihrer Stirn zu sehen, und funkelte sie wütend an. „Shaira, es reicht jetzt langsam. Hör auf, dich so unmöglich zu benehmen!“, rief sie und holte mit der Hand aus. Ihre flache Hand traf Shairas Wange. Alleine der Knall, der dabei entstand, klang schon schmerzhaft. Shaira sah mit weit geöffneten Augen ihre Schwester an. Ein roter Abdruck verunzierte ihre Wange. „Werde endlich wieder normal und komm von deinem Trip runter! Du benimmst dich nur noch peinlich und merkst überhaupt nichts mehr. Kaori liebt dich nicht“, schrie Suri ihre Schwester an. „Sie ist schreiend vor dir weggelaufen, aber du legst es so aus, als ob sie nur schüchtern wäre. Zudem hast du Yuki entführt und sie zu deiner Freundin erklärt, um Kaori eifersüchtig zu machen. Du tickst doch wohl nicht ganz richtig, oder?“ So aufgebracht hatte Shaira Suri noch nie erlebt. „Und soll ich dir noch was sagen? Ich glaube, dass der Typ, an den sie sich gestern geklammert hat, als sie aus dem Tor gekommen sind, ihr Freund ist, beziehungsweise sie ihn viel mehr liebt als dich und lieber mit ihm zusammen ist, als mit dir!“, sagte Suri schonungslos. Shairas Kinn zitterte jetzt und in ihren Augen schwammen Tränen. „Das ist nicht wahr! Kaori liebt mich! Nicht diesen Kerl. Zudem hat er sie begrabscht und die beiden anderen auch. Das sind die Perversen, nicht ich!“, stieß sie keuchend aus. „Ach ja, hat einer der drei ihr in der Öffentlichkeit den Rock hochgezogen, um zu sehen, was sie für Unterwäsche trägt oder warst du es? Du schnallst es einfach nicht. Lass dieses Mädchen endlich in Ruhe!“, Suri schrie ihren ganzen angestauten Ärger heraus. „Ach, du bist ja nur eifersüchtig, weil du niemanden hast, den du lieben kannst. Und weil du keine so tolle Freundin hast“, frotzelte Shaira weiter, die Tränen waren übergequollen und liefen ihr jetzt über die Wangen. „Ich bin auch nicht an so etwas interessiert. Und falls du es noch nicht gemerkt hast, deine Besessenheit zu diesem Mädchen ist fast schon kriminell!“, stieß Suri aus. „Das ist nicht wahr! Das ist nicht wahr! Du lügst!“, keuchte Shaira. „Ach, da sagen die ganzen Fotos, die du von ihr gemacht hast, aber was ganz anderes“, fauchte Suri. Bevor dieser ganze Streit eskalieren konnte, ging Yagari dazwischen, er stand schon seid einer Weile im Türrahmen und schaute zu. Er ging auf die beiden zu und zog sie jeweils auf eine Seite, dabei hielt er ihnen den Mund zu. „Es reicht jetzt“, meinte er grummelnd. „Der Unterricht hat schon längst angefangen, setzt euch hin und haltet die Klappe!“, kommandierte er. „Uh, der Lehrer hat gesprochen“, kommentierte Yui. „Du hältst ebenfalls deine Klappe, verstanden?“, knurrte er. Yui zuckte zusammen, aber dann blieb sie provokativ stehen. „Nein, so schon mal gar nicht!“, fauchte sie. Yagari durchbohrte sie mit seinem Blick. Er wollte gerade etwas sagen, was wahrscheinlich nicht gerade freundlich gewesen wäre, als sich Raidon einmischte. „Mensch, Barbie, halt deine Klappe und setz dich auf deinen Knochenarsch“, blaffte er sie an. Yui fuhr sofort zu dem Jungen herum. „Was bildest du dir eigentlich ein, du Albino?“, fragte sie scharf. Raidon stockte kurz und legte dann die Stirn in Falten. „Wie kommst du darauf, dass ich ein Albino bin?“, wollte er wissen. „Na, du hast doch weiße Haare und weiße Haut, also bist du ein Albino!“, sagte sie. „Eh, nein … Ich bin sicher kein Albino. Denn die haben nämlich rote Augen und meine sind, wie du sehen kannst, blau. Wenn du so was raus haust, dann solltest du besser wissen, wie es richtig ist“, knurrte er. „Püh! Na, und wenn schon. Guck dich doch mal an!“ „Hä?“, machte Raidon. Er verstand dieses Mädel nicht. „Ruhe jetzt!“, schrie Yagari dazwischen. „Setzt euch jetzt hin, oder es wird Ärger geben!“ So aufgebracht hatte Zero ihn noch nie erlebt … allerdings verstand er ihn nur zu gut. Diese Schülerinnen waren wirklich nervig. Er blickte eine Weile zu Raidon, dieser saß immer noch leicht kopfschüttelnd neben ihm. Allerdings machte sich Zero im Moment mehr sorgen um Yuki, als um alles andere. Und er verfluchte die Vampire, denn nun konnte er für längere Zeit den Rundgang alleine machen. So ein Pech … Kapitel 23: Teil 1 – Kapitel 23 – Stimmungen --------------------------------------------- Dienstag, 23. September 2008 Nachdem der Unterricht der Day Class vorbei war, warteten die meisten darauf, dass es Zeit für den Wechsel wurde und machten sich dann auf dem Weg zum Tor des Mondwohnheims. Zero seufzte lautstark auf. Jetzt konnte er diese Aasgeier auch noch alleine zurück halten. Wie nervig das doch war. Er waren nur noch wenige Minuten bis zum Wechsel. Schon jetzt kreischten diese Fangirls wie verrückt. Yui befand sich auch unter den Mädchen, ihre beste Freundin Reika hatte sie und Mika mit hierher geschleift. Reika hüpfte schon auf und ab. „Oh, gleich kommen sie, gleich kommen sie“, sang sie dabei. „Reika-chan! Du bist nervig!“, blaffte Yui, sie war immer noch auf Yagari und Shaira sauer. Shaira stand übrigens ganz vorne mit dabei und wartete sehnsüchtig auf Kaori. Misaki war diesmal auch mitgekommen, sie wollte sehen, wer die Neuen aus der Night Class waren. Die Stimmung in der Night Class war … so lala. Rima war gerade zu Tode genervt, denn Shiro lief ihr immer noch hinter her, in der Hoffnung, wieder Pocky zu bekommen. Shiki war ebenfalls genervt von Shiro, da dieser nicht aufhörte, seine Freundin zu belästigen, nur sah man es ihm nicht wirklich an, nach außen hin war er ruhig. Aido war ein einziges Nervenbündel, denn Kumo klebte schon förmlich auf ihm und erzählte ihm Dinge, die Aido eigentlich gar nicht wissen wollte. Zudem schien auch keine Hilfe in Sicht zu sein, denn Shiro war beschäftigt damit, Rima hinterher zu dackeln, Kaori war zu deprimiert, um überhaupt zu bemerken, dass Kumo ihn belästigte und Akuma, der ihm vielleicht auch noch helfen könnte, wenn er gewollt hätte, war gar nicht anwesend. Laut Shiros kurzer Nachricht, lag er immer noch todunglücklich im Bett, aber wenigstens schrie er nicht mehr … Er hatte sich letzte Nacht nämlich heiser geschrien und erst dann, war es Shiro möglich gewesen, einzuschlafen. Kaname war auch nicht so gut gelaunt, er machte sich immer noch Gedanken über Yuki, und er überlegte, wie er Akuma Ruhigstellen konnte. Sayo war relativ gelassen, auch wenn ihr Kumo und Aido auf die Nerven gingen und sie es leid war, Kaori so zu sehen. Sie fand auch, dass Kaori etwas übertrieb, es war ja nun nicht direkt ein Weltuntergang … Hiroshi war mittlerweile bei seinem fünften Kaffee angelangt, er hatte prima Laune. Zwar war er bei Kaori abgeblitzt, aber es störte ihn nicht sonderlich. Wer wollte immer hin schon eine deprimierte Geliebte haben? Sasori tigerte in einer Ecke herum und schien angestrengt über etwas nachzudenken, man sollte ihn am besten gar nicht erst stören … Akane bekam von den ganzen Gefühlen fast ein Schleudertrauma. Sie musste sich setzen, weil sie es einfach nicht schaffte, eine Mauer aufzubauen. Und als dann noch Kuraikos Gefühle dazu kamen, wurde ihr einmal kurz schwarz vor Augen. Diese unterdrückte Wut … das war furchtbar. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Sie schaute auf und sah Akatsuki. „Alles in Ordnung?“, fragte er. Akane schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich, die ganzen Gefühle hier bereiten mir Kopfschmerzen“, antwortete sie. Akatsuki verzog den Mund. „Kannst du es nicht irgendwie abstellen?“ „Na ja, eigentlich schon, aber in letzter Zeit klappt es irgendwie nicht so gut … Ich kann mich einfach nicht genug konzentrieren. Und es hilft auch nicht gerade, dass die da“, sie deutete auf Kaori, „so deprimiert ist, das zieht mich noch weiter runter.“ „Und wenn du dich nur auf eine Person konzentrieren würdest? Würde das nicht die anderen Gefühle ausblenden?“, fragte er weiter. „Hm, wäre einen Versuch wert“, murmelte Akane. „Doch auf wen soll ich mich konzentrieren? Im Moment sind alle Gefühle nicht so prall.“ „Konzentrier dich doch auf mich, ich kann an etwas denken, was beruhigt“, meinte Akatsuki. Akane lachte leicht. „So funktioniert das nicht. Es geht ums Fühlen, nicht ums Denken“, erklärte sie. „Oh, hm … Dann fühle ich eben etwas, das beruhigt“, korrigierte er sich. Wieder lachte Akane. „Okay, du kannst es ja mal versuchen“, sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Verlegen kratzte sich Akatsuki am Kopf. „Ah, und danke“, fügte Akane noch hinzu. Die Night Class machte sich nun auf den Weg zum Unterricht. Kumo hatte sich bei Aido untergehakt und schleifte ihn mit. Hanabusa war das mehr als peinlich. Die anderen Schüler gingen mehr oder weniger normal hinterher. Kaori folgte ihnen als letzte. Sie war noch immer betrübt. Schon von weitem konnten sie die Rufe der Schülerrinnen hören. Gleich würde es losgehen. Als sich das Tor öffnete waren die Jubelrufe groß, die Mädchen kreischten heute noch lauter als sonst. Vielleicht weil Yuki nicht dabei war. Wäre Raidon Zero nicht zur Hilfe geeilt, hätte alles in einem großen Durcheinander geendet. Den Mädchen schien es nämlich gar nicht zu gefallen, dass Aido in Begleitung von Kumo unterwegs war, obwohl dieser ja nicht so viel dafür konnte. Und Kumo schien es nicht zu gefallen, dass die Mädchen nach Aido schrien. Einige Fangirls riefen ihm sogar zu, dass er Idol-senpai loslassen sollte. „Nö! Der Süße hier gehört ganz alleine mir“, behauptete Kumo. Einige der Mädchen erstarrten geschockt. „Was? Das kann einfach nicht sein!“, riefen die Mädchen. „Oh doch, Aido gehört mir, wir haben nachher sogar ein Date“, gab Kumo an. Aido verzweifelte langsam und wollte am liebsten im Boden versinken, sich in Luft auflösen, sich unter seinem Bett verstecken oder gleich sterben, nur um diesem Quälgeist von Kumo zu entkommen. Die Mädchen starrten die beiden immer noch entgeistert an. Doch da kam Sasori an und legte einen Arm um Aidos Schulter. „Doch, Mädels, der hier gehört meinem Bruder … Auch wenn mich das eifersüchtig macht“, sagte er. Damit waren die Mädchen ganz verstummt. Sie konnten es einfach nicht fassen, dass Aido ein Date mit einem Mann hatte. Für sie brach gerade eine Welt zusammen. Misaki war ebenfalls geschockt. Zwar war es ihr egal, ob Aido nun ein Date mit einem Mann hatte oder eben nicht, aber diese beiden Jungs … sie kannte sie. Bevor sie an die Cross kam, lebte sie ebenfalls in Amerika und da war sie ihnen begegnet. Doch wie war es möglich, dass sie noch am Leben waren? Damals … damals war ein Vampir auf die beiden zugegangen. Wieso hatte er sie nicht getötet? Misaki bekam Panik, wieso waren sie hier. Was wollten sie hier? Schließlich hörte sie, wie jemand sie ansprach. Es war Sasori. „Hey, du. Mädel, was glotzt du uns so an? Noch nie einen Mann gesehen, der auf andere Männer steht?“, fauchte er. Misaki zuckte zusammen. „Ich … also, ich …“, stammelte sie. Sie wich vor Sasori zurück. Wie hatte er den Angriff des Vampires überlebt? „Hey, Sasori“, schritt Zero dazwischen. „Hör auf, den Schülerinnen der Day Class Angst ein zu jagen!“ Sasori warf Zero einen vernichtenden Blick zu, ehe er dann doch auf ihn zu ging und seine Arme um ihn schlang. „Nicht doch, nicht doch, Kiryu-chan“, säuselte Sasori. „Werd doch nicht gleich wieder so böse …“ Sasori beugte sich vor und näherte sich Zeros Wange. Dieser war in der ersten Sekunde wie erstarrt, doch dann fing er sich schnell wieder. „Lass das gefälligst“, fauchte er und drückte Sasoris Gesicht zur Seite. Allerdings musste er seine Hand schnell wegziehen, denn Sasoris Gift verätzte ihm die Handinnenfläche. Sasori grinste schadenfroh und ziemlich fies, ehe er sich von Zero löste und weiter in Richtung Schulgebäude ging. „Igitt“, kommentierte Yui nur. Shaira hüpfte vor Aufregung auf und ab, doch als sie Kaori sah, verflog ihre Freude. Ihre Angebetete sah schrecklich traurig aus. Schnell lief Shaira auf Kaori zu, doch noch nicht einmal ihre Umarmung brachte Kaori dazu, sich aufzuregen. „Aber Kaori-sama, was hast du denn?“, wollte Shaira wissen. „Das geht dich nichts an“, nuschelte die Vampirin und lief einfach weiter. Shaira ließ sie los und stand nun rum wie bestellt und nicht abgeholt. Was hatte Kaori denn bloß? Hatte einer dieser perversen Jungs sie etwa verletzt? Das durfte doch nicht wahr sein. Dabei hatte sie sich schon so gefreut … Kapitel 24: Teil 1 – Kapitel 24 – Date --------------------------------------- Dienstag, 23. September 2008 Aido betete, dass der Unterricht nicht so schnell vorbei ging. Normalerweise war er eher unterrichtsfaul, doch dieses Mal … er wollte bloß nicht, zu dem Date mit Kumo. Dieser hing jetzt schon die ganze Zeit an ihm dran, dabei wollte er doch eigentlich nett sein … daraus war ja wohl nichts geworden … Er wurde immer nervöser, je näher das Ende des Unterrichts kam. Nervös trommelte er mit den Fingerspitzen auf der Tischplatte herum, doch dem wurde jäh ein Ende gesetzt, als Kumo seine Hand auf Aidos legte. „Schsch, sei nicht so nervös“, murmelte er und verschränkte seine Finger mit Aidos. Dieser lief rot an und sah zur Seite. Das durfte doch nicht wahr sein! Sein Herz schlug schneller, er wollte, dass das aufhörte, doch egal, wie oft er in den letzten Stunden nein gesagt hatte, Kumo ließ sich nicht davon abbringen. „Würdet ihr beiden Turteltauben da hinten auch mal zuhören?“, rief Yagari dazwischen. Sofort lag alle Aufmerksamkeit auf den beiden und Aido lief noch weiter an. Er rutschte unruhig auf der Bank hin und her. Irgendwann jedoch kam das Unvermeidliche, der Unterricht war vorbei, das hieß, ab jetzt hatte er offiziell mit Kumo ein Date. „Komm mit, Aido“, meinte Kumo und ergriff erneut Aidos Hand, dann zog er ihn schnell aus dem Raum heraus. Er konnte es kaum noch erwarten. Die Anderen sahen ihnen eine Zeit lang nach, ehe sie ebenfalls gingen. Kumo brachte Aido in den angrenzenden Wald neben dem Schulgebäude, dabei ließ er nicht einmal Hanabusas Hand los. „Was wollen wir hier?“, fragte Aido nervös. Er hatte noch nie ein Date gehabt, jedenfalls kein richtiges und mit einem Mann schon gar nicht. Kumo drehte sich zu Aido um. „Na ja, wir sollten uns wohl erstmal besser kennen lernen … Bisher hast du ja nicht gerade meine beste Seite gesehen“, meinte er, er hatte den Blick leicht abgewandt. Aido sah ihn eine Weile überrascht an. Er hätte alles erwartet, nur nicht das. „Was hast du denn erwartet?“, wollte Kumo wissen. „Etwa dass ich dich nur hierher locke, um dir dein Blut mit Gewalt abzunehmen und dich gegebenenfalls noch zu vergewaltigen?“ Überrascht riss Aido die Augen auf, er öffnete auch den Mund, aber er konnte einfach nichts sagen. Kumo lachte leicht und wuschelte Aido durch die Haare. „Wer hat dir denn das eingeredet … Warte, ich wette Kaori hat gemeint, ich sei nur an deinem Blut und Sex interessiert, stimmts?“ Schwach nickte Aido. „Ja, so was erwähnte sie mal.“ Schmunzelnd schüttelte Kumo den Kopf. „Aido, ich bin kein Vergewaltiger … Egal was sie erzählt, ich habe niemandem Blut ohne dessen Zustimmung abgenommen und Sex hatte ich auch nur auf Wunsch mit der Person. Ich bin nicht so schlimm, wie du es dir wahrscheinlich vorstellst“, klärte Kumo ihn auf. Verlegen wandte Aido den Kopf ab. Es überraschte ihn, diese Seite an Kumo zu sehen. „Und warum drängst du dich mir dann so auf?“, nuschelte Aido. Kumo verzog den Mund. „Ich weiß nicht … Normalerweise bin ich nicht so, wie die Anderen vermutlich auch schon gesagt haben, aber du hast es mir einfach angetan. Und ich will dich um jeden Preis haben“, meinte er. „Siehst du, und das mag ich nicht, du bist mir viel zu aufdringlich“, sagte Aido. Kumo stieß ein Seufzen aus. „Ich weiß, dass ich dich mit meinem Verhalten abschrecke und es tut mir leid, aber ich bin beinahe schon besessen von dir … Zwar nicht so wie Shaira von Kaori besessen ist, aber etwas in der Art …“ Er hatte den Kopf schief gelegt und sah Aido eine Weile an. „Würdest du mir eine Chance geben, wenn ich es langsamer angehen lassen würde?“, fragte er. Überrascht riss Aido die Augen auf, seine Wangen waren schon wieder gerötet. „I-ich weiß nicht …“, stammelte er. „Hör zu, wenn du Angst hast, dass ich dir nur dein Blut abnehmen will, dann kann ich dich beruhigen. Wenn ich das wirklich wollte, dann hätte ich dich einfach betäubt und mir genommen, was ich will. Aber das habe ich nicht. Eben, weil es nicht dein Blut ist, was ich begehre.“ Er strich mit seiner rechten Hand über Aidos Wange. Diese Berührung war überraschend sanft. „Warum gerade ich?“, wollte Aido wissen. Kumo zuckte mit den Schultern. „Aido, man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Das sollte dir doch auch klar sein …“, antwortete er. „Aber, wie …“, fing Aido wieder an. „Aido, schsch, sei ruhig. Man kann sich das wirklich nicht aussuchen. Sag mir nicht, dass du noch nie verliebt warst“, sagte Kumo. „Nein, war ich bisher noch nicht“, gestand Aido. Kumo seufzte leise auf. „Also fängst du quasi bei Null an. Aber keine Angst, ich werde dich, wie gesagt, zu nichts mehr drängen“, meinte er. „Nur, bitte gibt mir eine Chance.“ Die Intensität in Kumos Worten überraschte Aido, sein Herz klopfte sehr schnell und er war wirklich mehr als Nervös. Was sollte er jetzt sagen? Würde Kumo seine Meinung ändern, wenn er jetzt nein sagte? Was würde passieren, wenn er ja sagte? Bevor Aido etwas sagen konnte, hörten sie einige Schritte und laute Stimmen. „Idol-senpai! Wir sind gekommen, um dich zu retten!“, schrien einige Schülerinnen der Day Class. Kumo drehte sich herum und knurrte sie an. „Verschwindet von hier, sonst werdet ihr es bereuen“, stieß er aus. Erschrocken wichen die Mädchen zurück, während Kumo mit rot glühenden Augen auf sie zuging. Doch bevor er eines der Mädchen anfallen konnte, hielt Aido ihn auf. „Kumo, stopp!“, sagte er und griff nach Kumos Arm. Sofort hielt Kumo an und sah dann zu Aido. „Gut, wenn du das willst, dann höre ich auf“, meinte er nur. „Da seid ihr ja“, rief da Zero Kiryu auf einmal dazwischen. „Ab Marsch, zurück in euer Wohnheim!“, fauchte er die Mädchen an. Verängstigt nickten sie und hasteten zurück. Zero warf Aido und Kumo noch einen vernichtenden Blick zu ehe er wieder verschwand. Kumo drehte sich zu Aido um. „Schade, dass diese Mädchen dazwischen funken mussten, das hat irgendwie die Stimmung verdorben …“, seufzte er. Dann sah er Aido erwartungsvoll an. Aido schrumpfte unter dem intensiven Blick seines Gegenübers etwas zusammen. „Ich schätze … wenn du es etwas ruhiger angehen lassen würdest … könnte ich es versuchen, aber ich weiß nicht, ob ich das kann“, gestand Aido. War er denn jetzt völlig bescheuert, warum hatte er das jetzt gesagt? Warum hatte er nicht einfach nein gesagt. Kumos Gesicht hellte sich auf. „Aido, du bist süß“, schmunzelte er. Verlegen blickte Hanabusa zur Seite, er erzitterte am ganzen Körper. „Lass das bitte, das ist mir unangenehm.“ „Du wirst dich daran gewöhnen“, grinste Kumo. Doch dann wurde er wieder ernster. „Ich hätte da eine Frage.“ Aido horchte auf. Insgeheim malte er sich schon das Schlimmste aus, das Kumo jetzt gleich sein Blut wollte und so weiter. „Ja?“ „Darf ich dich umarmen?“, fragte er. Überrascht sah Aido ihn an, das kam unerwartet … „Äh, warum fragst du mich das?“ „Na ja, das eine Mal, als ich dich umarmt habe, schienst du nicht so begeistert zu sein. Deshalb frage ich …“, murmelte Kumo, jetzt war er es, der zur Seite blickte. „Nun, ich ….“, stammelte Aido erneut. Warum konnte er in Kumos Nähe nur keinen normalen Satz bilden? „Oder hast du Angst, dass ich dich ausversehen vergifte?“, wollte Kumo wissen. „Wenn es das ist, kann ich dir versichern, dass das nicht passieren wird. Ich kann den Giftnebel kontrollieren, er wird nicht von alleine austreten.“ „Oh … gut zu wissen“, sagte Aido, ehe er sich einen Ruck gab. „Okay, du darfst …“ Kumo lächelte ihn an und dieses Lächeln war alles andere als gruselig, es war richtig nett und aufrichtig. „Danke.“ Er zog Aido vorsichtig in eine Umarmung, dabei legte er seinen Kopf an Aidos Schulter. Mit leichtem Zögern, erwiderte Hanabusa die Umarmung, vorsichtig legte er seine Arme um Kumo. Dieser genoss es sichtlich. Aido wusste nicht genau, was er fühlen sollte. Er war verwirrt, warum machte es ihm so viel aus, einen anderen Mann zu umarmen? Er war sich sicher, wenn es Kaname gewesen wäre, der ihn umarmen wollte, hätte er sofort zugestimmt, aber hier … Sein Herz raste wie verrückt und seine Handflächen waren feucht. Er versuchte gleichmäßig und kontrolliert zu atmen. Nach einer kleinen Ewigkeit ließ Kumo ihn los. „Und, war das jetzt so schlimm?“, wollte er wissen. Aido schüttelte den Kopf. „Nein“, gestand er. „Nein, es war nicht schlimm.“ Noch einmal strich Kumo über Aidos Wange. „Siehst du, ich kann mich auch benehmen. Lass dir von den Anderen bitte nichts Falsches einreden, vor allem nicht von denjenigen, die mich nicht mögen. Man sollte sich immer selbst ein Bild von einer Person machen“, riet Kumo ihm. Aido biss sich auf die Unterlippe. Jetzt wo Kumo es sagte … Die Anderen hatten wirklich nicht allzu viel Gutes über ihn gesagt. „Ja, ich werde mir selbst ein Bild über dich machen“, murmelte er. „Mehr will ich im Moment auch nicht“, sagte Kumo. Dann sah er plötzlich auf. „Oh, es wird langsam schon wieder hell, wir sollten denke ich zurückgehen, bevor es hier nur so von Day Class Schülerinnen wimmelt, die alle Jagd auf mich machen“, meinte er scherzhaft. „Du hast recht“, pflichtete ihm Aido bei. Kumo hielt ihm die Hand hin, er ließ ihn selbst wählen, ob er sie ergreifen wollte, oder nicht. Aido zögerte, doch dann legte er seine Hand in die des anderen Vampirs. Zufrieden grinsend ging Kumo los, Aido folgte ihm. Hand in Hand gingen sie zum Wohnheim zurück. Es war ein seltsames Gefühl, fand Aido. Es war seltsam, weil es sich nicht falsch anfühlte. Sie kamen vor der Tür an. „Soll ich dich loslassen, oder traust du dich, so mit mir rein zu gehen?“, fragte Kumo. Aido schluckte, aber schließlich löste er seine Hand. Er sah, wie Kumos Augen sich verdunkelten, aber er konnte nicht anders. Nein, das konnte er einfach nicht. Kumo öffnete die Tür und sie traten ein. Tatsächlich waren Akatsuki, Akane und Kuraiko noch unten. Die drei sahen auf, als die anderen zwei Vampire den Raum betraten. Schweigend und die anderen ignorierend ging Kumo die Treppe hinauf, Aido folgte ihm. Als sie bei Aidos Zimmer ankamen, blieben sie stehen. „Danke“, sagte Kumo plötzlich. „Für was?“, fragte Aido perplex. „Danke, dass du mir eine Chance gibst“, konkretisierte er. Aido nickte leicht. „Keine Ursache“, nuschelte er. Er drehte sich um und wollte die Tür öffnen, doch dann überlegte er es sich anders, er musste Kumo noch etwas sagen. Er wandte sich wieder zu dem anderen Vampir um, allerdings war dieser näher an Aido herangetreten, sodass ihre Gesichter jetzt nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt waren. Aido lief sofort rot an, und wollte zurückweichen, aber in seinem Rücken konnte er schon den Türgriff spüren. Er sog die Luft ein. Kumo machte keine Anstalten, sich von ihm zu entfernen, so standen sie eine ganze Weile da, solange, bis sich Aido ein wenig beruhigt hatte, und die rote Farbe in seinem Gesicht abgenommen hatte. „Kumo“, murmelte er. Das war ihm viel zu nah. „Halt still“, wisperte Kumo und überbrückte den Abstand zwischen ihren Mündern, eigentlich wollte er ja warten, bis Aido ihm die Erlaubnis gab, aber in dieser Situation konnte er einfach nicht anders. Es war nur ein kurzer Kuss, kaum länger als fünf Sekunden, aber das reichte Kumo fürs erste. Er trat nun endlich zurück. Aido sah ihn schockiert an. Er konnte es nicht glauben, dabei hatte er doch gemeint, dass er es langsam angehen lassen wollte. „Kumo“, presste Aido hervor. „Was sollte das?“ „Es tut mir leid, aber du warst so nah … ich konnte nicht anders“, rechtfertigte er sich. „Du hattest doch gesagt, dass du anders sein wolltest, und dann machst du das?“, Aido war im Moment sehr aufgebracht. Er hatte gerade angefangen, Kumo ein bisschen zu vertrauen. Er presste die Lippen aufeinander. Kumo sah ein, dass er zu weit gegangen war. „Ich entschuldige mich noch einmal. Ich bin zu weit gegangen“, sagte er, ehe er sich abwandte. „Ich denke, ich sollte jetzt gehen. Du willst mich jetzt sicher erst einmal nicht mehr sehen.“ Kumo sah Aido ein letztes Mal an, eher er sich aufmachte und zu seinem Zimmer ging. Lange Zeit sah Aido ihm hinterher. Noch immer konnte er es nicht fassen. Eben gerade hatte ihn ein Mann geküsst … und das Schlimmste war, dass er nicht sagen konnte, dass es ihm überhaupt nicht gefallen hatte. Immer noch verwirrt ging Aido auf sein Zimmer, er brauchte erst einmal eine Mütze Schlaf, morgen würde er sicher besser nachdenken können. Kapitel 25: Teil 1 – Kapitel 25 – Vergangenheit ------------------------------------------------ Mittwoch, 24. September 2008 Aido lag in seinem Bett und dachte nach. Verdammt … was war nur mit ihm los? Warum fühlte er sich in Kumos Gegenwart bloß so komisch? Er verstand es einfach nicht. Es hatte sich gut angefühlt, als er ihn umarmt hatte und auch, als Kumo ihn geküsst hatte, war es nicht schlecht. Was hatte das bloß zu bedeuten? Sollte er in der kurzen Zeit etwa schon Gefühle für Kumo entwickelt haben? Auch wenn diese noch sehr schwach waren. Warum hatte er nicht einfach nein gesagt, als Kumo ihn umarmen wollte. Warum war er darauf eingegangen? Er wälzte sich unruhig im Bett hin und her. Noch immer war er ziemlich rastlos, warum war es ihm nicht einfach völlig egal? Warum konnte er nicht auch so ruhig bleiben? Er berührte leicht seine Lippen, er schloss die Augen und dachte an den anderen Vampir. Was würde er jetzt wohl machen? Würde Aido noch einmal dazu kommen und ihn küssen können? Er schüttelte schnell den Kopf. Warum dachte er jetzt wieder daran? Warum sehnte er sich danach, diesen Mann zu küssen, er kannte ihn doch gerade Mal knapp vier, fast fünf Tage. Warum wollte er überhaupt, dass Kumo ihn erneut küsste? Was lief hier verkehrt? Er verzweifelte fast, als er auf keinen logischen Nenner kam. Kumo war für ihn ein Rätsel. Wie konnte man jemanden, der einen eigentlich abstoßen sollte, nur so anziehend finden? Nein, er durfte nicht so fühlen, er wollte nichts für einen Mann fühlen. Warum dann das ganze also? Er überlegte weiter, bis er schließlich irgendwann vor Erschöpfung einschlief. Akuma wälzte sich im Schlaf hin und her. Er träumte verdammt schlecht, denn sein Durst war enorm. Immer wieder warf er den Kopf hin und her, doch irgendwann berührte ihn Shiro an der Schulter und er wachte auf. Nach Luft schnappend setzte er sich auf. „Akuma, bitte, beruhige dich. Ich bin todmüde und will auch mal schlafen“, grummelte Shiro. Der Kleine hatte tiefe Ringe unter den Augen. „Tut mir leid, ich hab nur so Durst“, grummelte Akuma. „Hat dir der Rektor nicht Bluttabletten gegeben?“, fragte Shiro. „Hm, ja …“ „Dann solltest du auch mal eine davon nehmen“, sagte Shiro. Akuma saß in etwa wie im Schneidersitz auf dem Bett, die Hände hatte er in die Lücke, die seine Beine ließen, gestützt. Er blinzelte Shiro verschlafen an. „Ich mag aber nicht. Das schmeckt bestimmt eklig“, meinte er und verzog das Gesicht. Shiro seufzte. „Wenns dir danach aber besser geht, dann ist es die Sache doch wert, oder nicht?“ „Jaja, ist ja schon gut“, grummelte Akuma. „Gott, du stellst dich vielleicht an. Aber gut, warte hier, ich hole dir ein Glas Wasser“, sagte Shiro. Der Kleine stand auf und tappte ins Bad, zurück kam er mit einem Becher Wasser. Er reichte es Akuma und nahm die Tabletten, welche auf seinem Nachtschränkchen lagen. Er fischte eine heraus und warf sie in das Wasser. „So, jetzt musst du nur noch warten, bis sie sich aufgelöst hat“, meinte er. „Ich weiß“, nuschelte Akuma. Als sich die Tablette aufgelöst hatte und das Wasser rot verfärbt war, schnupperte Akuma daran. „Riecht schon mal fad“, kommentierte er. Dann nahm er einen Schluck. Es schmeckte wirklich ekelhaft, aber er spürte, wie sein Durst ein wenig nachließ. Er exte den Rest des Bechers und erschauderte dann. „Bäh, wusste ich’s doch, ekelhaft“, grummelte er, als er den Becher bei Seite stellte. „Aber dein Durst ist jetzt weniger, oder?“, wollte Shiro wissen. „Schon, aber ich glaube nicht, dass ich das durchhalte …“, jammerte Akuma. Shiro sah, wie seine Gedanken wieder zu Kaori glitten. Er hatte sie seit letzter Nacht nicht mehr gesehen und sein Verlangen nach ihr, war gigantisch. „Weißt du, Akuma, Kaori geht es im Moment nicht viel besser als dir“, fing Shiro an. „Ach, lass das doch, ja. Ihr geht’s bestimmt super“, knurrte Akuma. Er zog die Beine an und legte die Arme um sie, das Kinn stützte er auf die Knie. „Nein, das stimmt nicht. Sie ist auch total fertig und in ihren Gedanken habe ich gestern nur dich gesehen. Sie überlegt, was sie machen soll …“, meinte Shiro. „Ich denke jedenfalls, dass ihr noch einmal miteinander reden müsst.“ „Nein … Nein, sie will nicht, das hat sie mir gesagt. Sie …“, verhaspelte Akuma sich. Shiro zog die Augenbrauen hoch, er wusste nicht so recht, wie er jetzt damit umgehen sollte. Diese Seite hatte er an Akuma noch nie erlebt … „Bitte, rede einfach mit ihr … Ich denke, dann könnten wir alle besser schlafen, wenn das geklärt ist … Zumindest ich“, grummelte er. Akuma schüttelte den Kopf. „Ich glaub, ich schlaf jetzt wieder“, sagte er monoton. Er wollte sich einfach nicht helfen lassen, so ein Sturkopf. Shiro seufzte nur und ging dann ebenfalls in sein Bett zurück. Einige Zeit später war er tatsächlich eingeschlafen, doch Akuma lag noch immer wach. Kaori hatte also die ganze Zeit nur an ihn gedacht … war das wahr? Gegen drei Uhr Mittag stand Akuma auf, er hielt es nicht mehr aus, sein Durst war zu groß. Diese kleine Tablette hatte nichts geholfen. Er schnappte sich die Schachtel, den Becher und ging dann ins Bad. Er drehte den Wasserhahn auf und füllte den Becher damit, dann nahm er eine Hand voll Wasser und wusch sich damit das Gesicht und er fuhr sich auch noch über den Nacken, kalt rann das Wasser seinen nackten Rücken hinunter. Es tat gut. Er nahm eine weitere Tablette und warf sie ins Wasser, er trank es sofort, als sie sich aufgelöst hatte. Aber sie schien nicht so zu wirken, sein Durst war noch immer da. Sein Hals brannte. Er wollte Blut und zwar richtiges. Er nahm noch zwei Tabletten, er steckte sie sich in den Mund und spülte dann mit Wasser nach, vielleicht war es ja so stärker. Seine Hand verkrampfte sich leicht und das Waschbecken bekam einen Riss. Ihm war auf einmal schlecht. Sollten diese Tabletten nicht dazu beitragen, dass es einem besser ging? Warum bewirkten sie bei ihm das Gegenteil? Er würgte auf einmal, verdammt, was sollte das jetzt? Waren die Tabletten defekt? Er beugte sich über die Toilette, keine Sekunde zu spät, denn er spie einen Schwall Blut aus. Er hustete, als immer mehr kam, es wollte nicht aufhören. Was war hier los? Er bekam kaum noch Luft. Erst nach fast zehn Minuten, beruhigte er sich wieder. Sein Atem ging immer noch schwer und er ließ sich neben der Toilette, die nun vollkommen rot war, auf den Boden sinken. Aus seiner Nase und den Mundwinkeln lief immer noch Blut. So ein Mist, dachte er sich. Scheiß Tabletten. So wurde er einige Zeit später von Shiro gefunden. Sayo stand in der Zwischenzeit vor Kaoris Zimmer. Sie hatten den Türgriff fixiert. Sollte sie sich jetzt, so früh am Tage, der depressiven Stimmung von Kaori stellen, oder nicht? Doch schließlich klopfte sie und trat ein, als man sie herein bat. Nur Kaori war im Zimmer, wo Kuraiko wohl schon wieder steckte? „Ich muss mit dir reden“, sagte Sayo sogleich. „Sayo, ich bin nicht in der Stimmung, um mit jemandem zu reden“, grummelte Kaori. „Ach, und wann wärst du wieder in der Stimmung? Das würde wahrscheinlich Ewigkeiten dauern und bis dahin habe ich es sicherlich vergessen, deshalb reden wir jetzt“, meinte sie streng. Mit einem Seufzen gab sich Kaori geschlagen. Sayo setzte sich zu ihr aufs Bett. „Also, was gibt’s? Worüber willst du reden?“, fragte Kaori nicht gerade begeistert. „Ich will mit dir über dein Verhalten reden“, kam Sayo gleich zum Punkt. „Kurz gesagt, dein Verhalten hier in Japan ist unmöglich! Was ist bloß los mit dir? Warum benimmst du dich jetzt so anders?“ Kaori hatte den Blick abgewandt. „Warum willst du jetzt darüber reden? Ich habe gerade wirklich keine Lust dazu …“ „Weißt du eigentlich, wie egal es mir ist, ob du Lust dazu hast oder nicht?“, fragte Sayo rhetorisch. „Ich bin übrigens nicht die Einzige, die findet, dass du dich unmöglich verhältst! Falls du es noch nicht bemerkt hast, du bist nicht mehr in den USA, du bist wieder in Japan und hier verhält man sich einfach ein bisschen anders. Zudem sind wir hier an einer Schule, die auch von Menschen besucht wird. Denke mal daran, wenn sie herausfinden, was wir sind, gibt es nur unnötigen Ärger“, warf sie ihr vor. „Wir sind nicht mehr in den Clubs, wir sind auf einem Internat. Hier läuft es eben anders ab, das musst du langsam mal in deinen Kopf bekommen“, redete Sayo eindringlich weiter auf Kaori ein. „Ich weiß, dass ich nicht mehr in Amerika bin, ich bin ja praktisch von dort abgehauen, aber mir fällt einfach diese Umstellung schwer“, knurrte Kaori, sie war jetzt wirklich mies gelaunt. Der Wind, der um Sayo herumwehte, wurde etwas stärker. „Versuche dich einfach wieder einzukriegen und wenn du Probleme hast, dann sag es auch mal jemandem!“, riet Sayo ihr. „Jaja, wars das jetzt?“, grummelte Kaori. „Noch lange nicht“, setzte Sayo an. „Ich will dir nämlich noch was sagen: Ich finde es gar nicht gut, was du dir und Akuma antust.“ Kaoris Miene wurde sofort verschlossener, als Sayo Akuma erwähnte. „Warum fängst du jetzt von ihm an? Über ihn will ich ganz besonders nicht reden“, sagte sie. „Doch, wir werden darüber reden, und zwar genau jetzt“, erwiderte Sayo streng. „Ich habe mal mit den anderen gesprochen und wir sind alle einer Meinung, dass es so nicht weitergehen kann. Vor allem Akane leidet unter eurer Stimmung.“ Sayo hielt kurz inne und atmete einmal tief durch. „Ich will dir jetzt mal was sagen: Du weißt, dass ich Akuma nicht unbedingt zu meinen Freunden zählen würde, aber selbst ich kann nicht darüber hinwegsehen, dass er im Moment leidet … ja, ich glaube, man kann sagen, dass er leidet. Und du leidest ebenfalls, dass kann ich noch weniger ignorieren. Kaori, ihr seid beide Erwachsen, warum redet ihr nicht einfach über eure Gefühle, wie die meisten das tun würden? Du sagst mir immer, dass ich mehr Gefühle zeigen soll, du wolltest mir das auch beibringen, offener zu werden. Doch genau jetzt verschließt du dich. Von Kuraiko weiß ich, dass du Akuma ebenfalls liebst, warum redest du dann nicht mit ihm? Warum sitzt du hier und grübelst nach und vor allem, warum tust du euch das an? Du könntest es doch so viel besser machen“, meinte Sayo. „Du hast ja keine Ahnung, Sayo, ich habe eine Scheißangst davor, irgendjemandem meine Gefühle zu zeigen!“, schrie Kaori sie an. „Warum hast du Angst davor, deine Gefühle zu zeigen, warum? Was ist passiert, dass dich so hat abstumpfen lassen?“, wollte Sayo wissen. „Das … geht dich gar nichts an“, stieß Kaori aus, Sayo sah, dass sie den Tränen nah war. „Komm, was war so schlimm, dass du es mir nicht erzählen kannst. Du kennst jedes Detail meiner Vergangenheit, ich weiß aber komischerweise kaum etwas über dich. Ich meine, so schlimm kanns ja nicht gewesen sein, deine Eltern leben ja immerhin noch“, vermutete Sayo. „Halt den Mund! Halt den Mund! Halt einfach deinen Mund! Du hast ja überhaupt keine Ahnung“, rief Kaori, während sie anfing zu weinen. „Dann sag es mir! Erklär es mir, damit ich Ahnung habe!“, redete Sayo auf sie ein. Wie wild schüttelte Kaori den Kopf. „Du bist nicht die einzige, die eine schwere Kindheit hatte, Sayo Saeki“, keuchte Kaori, als sie sich etwas beruhigt hatte. „Es war in einer Nacht im Sommer, das war vor zehn Jahren, als ich gerade mal acht war. Mein älterer Bruder, meine beiden jüngeren Schwestern und ich spielten draußen, als plötzlich diese Frau ankam“, begann Kaori zu erzählen. Sayo sah sie überrascht an, sie wusste gar nicht, dass Kaori noch Geschwister hatte. „Diese Frau … sie war Amerikanerin, ihre schwarzen Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden, und ihre blauen Augen sahen uns hasserfüllt an. Ich kann mich noch daran erinnern, dass sie sehr kurze Sachen trug, eine weit abgeschnittene Jeanshose und ein schwarzes Tank Top, welches sie vorne zusammengebunden hatte, man sah ihren Bauch, welcher voller Narben war, mehr als deine Narben, Sayo, und wesentlich schlimmere. Sie kam auf uns zu, sie hatte eine Zigarette im Mund, sie lächelte bedrohlich auf uns herab“, Kaori erschauderte bei ihrer Erzählung. „Sie war nur ein Mensch, aber sie jagte mir eine solche Angst ein … Dann richtete sie eine Waffe auf uns, es war eine normale Waffe, keine Hunterwaffe. Sie schoss meinen Bruder an, danach fragte sie ihn in schlechtem japanisch, ob es wehtue. Sie lachte ihn aus, sie beschimpfte uns als dreckige Blutsaugerbrut, als Monster. Mein Bruder rappelte sich auf und drängte uns, wegzulaufen. Wir taten es, aber er wurde von der Frau erschossen … Ich hatte solche Angst, die Frau kam lachend hinter uns her, dieses Lachen verfolgt mich heute noch in meinen Träumen.“ „Was ist dann passiert?“, fragte Sayo weiter. „Sie schoss erneut auf uns, und ich war die einzige aus der Familie, die sich teleportieren konnte. Ich verschwand von diesem schrecklichen Ort und ließ meine sechs- und vierjährige Schwester zurück“, Kaori weinte noch stärker. „Warum hast du sie nicht mit wegteleportiert?“, wollte Sayo wissen. „Ich konnte nicht, ich war acht, ich konnte gerade mal mich selbst teleportieren …“, schluchzte sie. „Als ich einige Zeit später zurückkam, war die Frau schon weg, sie hatte meine Schwestern ebenfalls getötet. Sie sahen so übel zugerichtet aus. Ich rannte zu meinen Eltern, doch sie gaben mir die Schuld daran, dass das alles passiert war, weil ich so feige wäre und weggelaufen bin, deshalb seien meine Schwestern und mein Bruder getötet worden. Seitdem herrschte bei uns eisige Stimmung. Die Eltern, die ich einst so geliebt hatte, waren verschwunden und an ihrer Stelle, waren eiskalte Personen, die mich verabscheuten. So lebte ich den Rest meiner Kindheit, bis ich sechzehn wurde und in die USA ging“, endete sie, sie hatte mittlerweile aufgehört zu weinen. „Ein Hunter hat deine Familie angegriffen?“, hakte Sayo nach. Sie war offen gestanden geschockt. Diese Seite von Kaori hatte sie nicht gekannt … Sie waren sich, bevor sie in die USA ging, einmal auf einer Soiree begegnet, dort war auch Kaoris Familie. Eigentlich hatten sie wie die perfekte Bilderbuchfamilie ausgesehen, so konnte man sich doch täuschen. „Nein, es war kein Hunter“, sagte Kaori. „Nicht? Dann war es also eine Zivilistin? Aber woher wusste sie, dass Vampire existieren?“ „Es war auch keine Zivilistin, Sayo, sie war eine Vampirkillerin“, meinte Kaori düster. Sayo stockte der Atem, eine Vampirkillerin … dass es so etwas tatsächlich gab. „Moment, was sagst du da? Ich dachte, die gäbe es schon lange nicht mehr“, stieß Sayo ungläubig aus. „Doch, es gibt sie noch. Da draußen laufen noch eine handvoll Vampirkiller herum.“ Sayo hatte die Hand vor den Mund geschlagen. Vampirkiller waren viel gefährlicher als Hunter, da man sie oft erst erkannte, wenn es zu spät war. Die meisten trugen keine Hunterwaffen bei sich, sondern töteten die Vampire mit normalen Waffen, so dauerte es zwar länger, allerdings war es auch viel schmerzhafter für den Vampir. Vampirkiller töteten zudem wahllos jeden Vampir, der ihnen über den Weg lief. Sie machten nicht nur Jagd auf Level E, sondern auf alle. Und meistens zögerten sie auch nicht, Menschen umzulegen. Dass solche menschlichen Monster noch existierten, schockierte Sayo durchaus. „Warum hast du nie davon erzählt?“, fragte Sayo jetzt. „Ihr habt nie gefragt“, meinte Kaori schulterzuckend. „Dadurch, dass meine Eltern mich ständig dafür verantwortlich gemacht haben, dass ich Schuld am Tod meiner Geschwister wäre, habe ich nie wieder für jemanden Liebe empfinden können, denn ich habe meine Eltern geliebt und wurde schwer von ihnen enttäuscht. Freundschaft und so ja, dass kann ich empfinden, aber keine Liebe. Akuma ist der erste, der diese Gefühle wieder in mir erwecken konnte, aber ich habe solche Angst davor, ihm zu sagen was ich empfinde. Ich habe Angst, dass ich wieder enttäuscht werde. Ich habe Angst davor, ihn endgültig zu verlieren. Ich habe Angst davor einen Fehler zu begehen“, schluchzte Kaori. „Kaori, du wirst ihn verlieren, wenn du das nicht mit ihm regelst. Glaubst du, du bist die einzige, die leidet, nein, bist du nicht. Los, gib dir einen Ruck und geh endlich zu ihm. So langsam mache ich mir nämlich auch sorgen, denn er benimmt sich so gar nicht wie ein Akuma …“, fügte sie nebenbei noch hinzu. Kaori schmunzelte leicht und wischte sich die Tränen ab. „Ich weiß aber nicht was ich sagen soll …“, warf sie ein. „Wie wäre es mit der Wahrheit?“, schlug Sayo vor. „Sag ihm doch einfach, was du wirklich empfindest.“ „Sayo, dass du mir einmal Liebestipps geben würdest … das ist unglaublich“, versuchte Kaori witzig zu sein. „Tja, da siehst du es mal, soweit hast du mich schon gebracht. Ich –“, meinte Sayo, doch da klingelte Kaoris Mobiltelefon. „Oh, entschuldige mich kurz, es ist … Shiro“, sagte sie und drückte schnell auf den grünen Hörer. „Ja, Shiro? Was gibt’s?“ Sie hörte eine Weile zu, ehe sie entsetzt die Augen aufriss. Sayo ahnte nichts Gutes, denn Kaori schlug sich schockiert die Hand vor den Mund. „Nein, das kann nicht sein, kann nicht wahr sein“, stammelte sie. Sie legte auf und sprang vom Bett auf. „Was ist los?“, fragte Sayo alarmiert. „Akuma“, stieß Kaori aus. „Er spuckt Blut. Ich muss sofort zu ihm.“ Kaori wollte gerade verschwinden, als Sayo sie aufhielt. „Nein, teleportiere dich nicht, du bist viel zu durcheinander, du landest wieder in einer Wand. Komm, wir gehen so hin“, sagte Sayo. Dann ergriff sie die Hand ihrer Freundin und zog sie mit zum Badezimmer der Jungs. Kapitel 26: Teil 1 – Kapitel 26 – Schock ----------------------------------------- Mittwoch, 24. September 2008 Kaori und Sayo kamen beim Badezimmer an. Shiro wartete auf sie. „Kaori, komm schnell!“, rief er. Gerufene legte einen Zahn zu und musste sich am Türrahmen festhalten, um nicht vorbeizulaufen. So schleuderte sie sich praktisch selbst um die Ecke. Geschockt blieb sie stehen und schaute auf einen Blut überströmten Akuma herab. Er erbrach erneut Blut. Sie hastete auf ihn zu und stützte ihn ein bisschen. Als es vorbei war, zog sie ihn in ihre Arme und setzte sich zurück, sie lehnten jetzt beide an der Wand. „Akuma“, sagte Kaori. Sie strich ihm über die Haare. „Kaori“, krächzte Akuma und sah sie an, sein Blick war sehr schwach. „Du bist da.“ „Schsch, ich bin da. Keine Angst, ich lass dich nicht alleine“, meinte sie und versuchte, ihn anzulächeln. Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter. „Ich habe den Rektor schon informiert“, sagte Shiro dazwischen. „Er bringt einen Arzt mit.“ Kaori nickte ihm zu und zog Akuma noch fester in ihre Arme. „Hörst du, jemand ist schon unterwegs, um dir zu helfen“, plapperte sie drauf los. „Dir wird es bald wieder besser gehen.“ „Mir geht’s schon besser“, keuchte Akuma. „Seit du da bist, geht es mir besser.“ Kaoris Kinn fing an zu zittern, sie biss sich auf die Unterlippe. Da hörte sie einige Stimmen, sie erkannte Hiroshi. „Scheiße, was ist passiert?“, fragte er. Die Vampire kamen jetzt nach und nach alle an, sie wurden von dem Blut angelockt. „Macht platz, macht doch bitte platz!“, rief der Rektor. Er kam in das Badezimmer, gefolgt von einer Krankenschwester. Sie war ebenfalls eine Vampirin, ebenfalls eine Edelblüterin. Sie kniete sich neben Akuma hin und legte eine Hand an seine Stirn und die andere auf seine Brust, dann schloss sie die Augen. Einige Zeit lauschte sie, dann öffnete sie sie wieder und sah den Rektor an. „Das sieht übel aus. Wir müssen ihn sofort auf die Krankenstation bringen“, meinte sie. Kaoris Herz zog sich zusammen. Das durfte doch nicht wahr sein … „Ich kann ihn hinbringen“, meinte Kaori. „Ich bin eine Teleporterin.“ „Sehr gut, das ist wirklich sehr gut. Wie viele Leute kannst du gleichzeitig teleportieren?“, wollte die Krankenschwester wissen. „Mich selbst und zwei andere“, antwortete Kaori. „Gut, dann nimm mich bitte auch mit, so geht es schneller“, sagte die Krankenschwester. „Ja, mach ich“, murmelte Kaori nur und griff nach dem Arm der anderen Vampirin und nach Akumas Schulter. Sie landeten tatsächlich in der Krankenstation, dort wurde Akuma sofort behandelt und gründlich untersucht. Kaori wartete vor der Tür, hoffentlich würde er bald wieder Gesund werden. Nach einiger Zeit kamen die Anderen herbei. Sie sahen alle ziemlich geschockt aus. Alle waren sie noch im Schlafanzug. Der Rektor war sehr nervös, aber er verhielt sich ruhig. Es dauerte eine Ewigkeit, ehe die Ärztin herauskam. Sie war schon ziemlich alt, selbst für einen Vampir. Sie sah mit unheilvoller Miene in die Runde der Vampire. „Was ist mit ihm?“, fragte Kaori als erste. „Cross-san, Haibara-san, kommen Sie bitte mit rein“, sagte sie mit ernster Stimme. Kaoris Herz zog sich zusammen. Sie folgten der Ärztin und die Krankenschwester vom Anfang, schloss die Tür hinter ihnen. Als Kaori Akuma sah, wollte sie am liebsten weinen, er war an verschiedene Geräte angeschlossen, die in gleichmäßigem Rhythmus piepsten, er hatte eine Sauerstoffmaske auf. Sie sah zudem dass er an zwei Tropfe angeschlossen war. In dem einen war Blut, in dem anderen eine durchsichte Flüssigkeit. Er schien im Moment zu schlafen. „Setzen Sie sich bitte“, wies die Ärztin an. Ihre grauen Augen waren immer noch todernst. Rektor Cross und Kaori setzten sich auf zwei Stühle, während sich die Ärztin einen weiteren heranzog. „Ich muss Ihnen leider sagen, dass es nicht gerade gut um Jigoku-san steht. Im Moment jedenfalls nicht“, begann sie. Kaori erzitterte. Nein, bitte nicht … „Zuerst sind wir davon ausgegangen, dass er die Tabletten einfach nur nicht verträgt, doch als wir ihn genauer untersuchten, stellten wir fest, dass sein gesamter Körper zerstört ist. Es stimmt, dass er eine Unverträglichkeit gegenüber diesen Bluttabletten hat, aber das hat ihn wahrscheinlich auch gerettet“, meinte die Ärztin. Kaori sah sie verständnislos an. „Wie meinen Sie das?“, wollte sie wissen. „Nun, hätte er diese Tabletten nicht genommen, dann wäre es nie zu so etwas gekommen, aber so hätten wir auch nie erfahren, wie kaputt sein Körper ist. Jetzt, da wir es wissen, können wir dagegen vorgehen“, erklärte die Ärztin. „Ich habe mir Jigoku-sans Akte angesehen und festgestellt, dass er als Edelblüter über eine ziemlich gewaltige Kraft verfügt. Eigentlich ist es unmöglich für einen Level B, solche Kräfte zu meistern, doch er hat es so weit geschafft. Ich habe vor ungefähr vierhundert Jahren schon einmal so einen Fall gesehen. Es war ebenfalls ein ziemlich junger Edelblüter, mit gewaltigen Kräften, vielleicht war er noch mächtiger, als Jigoku-san, ich weiß es nicht. Allerdings stellten wir fest, dass sich der Körper des Jungen immer mehr auflöste, bis er, im wahrsten Sinne des Wortes, geschmolzen ist. Er hatte nämlich so viel Kraft eingesetzt, die ihm eigentlich gar nicht zur Verfügung stand, dass er sich überpowert hatte. Sein Körper schmolz langsam dahin. Dieser Junge starb schließlich, und als er starb, sah er schon nicht mehr humanoid aus. Hätte er auf mich gehört und aufgehört seine Fähigkeiten einzusetzen, dann wäre er vielleicht noch am Leben“, erzählte sie. „Wie … wieso passiert ihm das bloß?“, schluchzte Kaori. „Nun ja, es ist wirklich selten, dass so etwas passiert, normalerweise passt sich die Stärke der Fähigkeiten der Reinheit des Blutes an, sodass es gar nicht zu einem Überschuss an Energie kommt, doch durch einen Gen-Defekt kann es dazu kommen, dass ein Kind mit erhöhter Kraft zur Welt kommt. Sie wissen nicht zufällig, ob eines seiner Elternteile ein Reinblüter war?“, hakte die Ärztin nach. Kaori schaute auf. „Doch, sein Vater war ein Reinblüter“, nuschelte sie, mittlerweile hatte sie angefangen zu weinen. „Sein Vater?“ „Ja, der jetzige Mann seiner Mutter ist sein Stiefvater. Sein richtiger Vater ist abgehauen, als er noch klein war“, sagte Kaori. „Verstehe …“, murmelte die Ärztin. „Jedenfalls, sie müssen dringend dafür sorgen, dass er seine Kräfte nicht mehr zu häufig einsetzt und er darf in keinem Fall mehr diese Bluttabletten nehmen. Es ist mir bisher noch nie untergekommen, dass ein Edelblüter derart auf die Tabletten reagiert. Normalerweise haben die Vampire höheren Levels keine Probleme damit, höchstens einige Vampire, die einmal Menschen waren, vertragen sie nicht, aber auch dort waren die Reaktionen nie so heftig.“ „Aber … Er wird doch wieder gesund, oder?“, stammelte Kaori. „Ich werde mein Bestes geben, um ihm zu helfen, aber es hängt auch von ihm ab. Es hängt davon ab, wie er sich verhält, wenn er seine Fähigkeiten leichtsinnig einsetzt, dann kann es zum Tod führen, wenn er aber auf meine Worte hört, dann wird er noch weiterleben. Sie müssen ihn dazu bringen, den richtigen Weg zu wählen, Haibara-san“, meinte die Ärztin. „Ja, ich werde ihm helfen“, stammelte Kaori. „Gut, Cross-san, Sie müssen sich überlegen, was Sie mit ihm machen. Er wird jetzt Menschen brauchen, von denen er trinken kann, denn Blutbeutel werden auf Dauer auch nicht reichen“, wandte sich die Ärztin an den Rektor. Dieser sah finster drein, nickte jedoch. „Ich werde mich darum kümmern“, mischte sich Kaori ein. „Ich lasse ihn von mir trinken.“ Die Ärztin musterte Kaori eine Weile. „In Ordnung, das geht auch“, sagte sie. Kaori lächelte leicht, wenigstens das konnte sie tun. „Jigoku-san wird jetzt erst einmal eine Weile schlafen, wenn er aufwacht, sollte sich schon eine Besserung gezeigt haben. Wir haben unser bestes gegeben, jetzt liegt es an seiner Stärke“, meinte die Ärztin. Kaori nickte und ging auf das Bett zu. Sie setzte sich auf den Stuhl, neben dem Bett, sie griff vorsichtig nach Akumas Hand. Er würde es schaffen, er würde nicht schmelzen, dafür würde sie sorgen. Cross verließ das Zimmer, er teilte den Anderen draußen mit, wie es um Akuma stand. Auch sie waren zutiefst schockiert. Allerdings forderte der Rektor sie auf, wieder in ihr Wohnheim zurückzugehen, im Moment konnte man eh nichts weiter für ihn tun. Kapitel 27: Teil 1 – Kapitel 27 – Freude ----------------------------------------- Mittwoch, 24. September 2008 Kaori saß den ganzen Tag an Akumas Bett. Sie wich nicht von seiner Seite, es machte sie traurig, ihn so zu sehen. Sie redete mit ihm, erzählte ihm ein Haufen belangloser Dinge, einfach nur, um sich ein wenig abzulenken. Schließlich wurde es dunkel, die Sonne verschwand ganz und der Mond und die Sterne traten hervor. Irgendwann drohten Kaori die Augen zuzufallen, sie hatte den ganzen Tag nicht geschlafen und die Nacht davor ebenfalls nicht. Sie war fix und fertig. Hin und wieder kam die Krankenschwester, ihr Name war im Übrigen Sango, um nach Akuma zu sehen. Sie riet auch Kaori, sich auszuruhen, sonst würde ihr Körper über kurz oder lang ebenfalls schlapp machen. Kaori hatte die Arme auf die Matratze geschützt und den Kopf darauf gebettet, sie hatte sich zwar vorgenommen, nicht einzuschlafen, aber irgendwann passierte es doch. Sie erwachte, als sie eine Hand auf ihrem Kopf fühlte, die Finger dieser Hand strichen ihr sanft durch die Haare. Sie öffnete blinzelnd die Augen und rieb sich mit den Händen darüber, dann sah sie zu Akuma. Er sah sie an, er hatte die Sauerstoffmaske abgezogen, die Hand, mit der er ihr durch die Haare gestreichelt hatte, hatte er erhoben. „Kaori“, hauchte er schwach. Wieder fing Kaori an zu weinen, sie rutschte weiter zu Akuma rauf und ergriff seine Hand. „Ich bin hier, ich werde für immer bei dir bleiben“, flüsterte sie. „Ich dachte, du willst mich nicht mehr sehen“, sagte er, er hatte den Blick abgewandt. „Nein, Akuma, ich …“, Kaori stockte. Sie wusste nicht, was sie jetzt sagen sollte. ‚Wie wäre es mit der Wahrheit‘, sagte Sayo noch einmal in ihrem Geiste. „Akuma, ich war so eine Idiotin“, fing sie noch einmal an. Akuma wandte sein Gesicht wieder zu ihr. „Ich … ich hatte nur solche Angst davor, dir meine wahren Gefühle zu zeigen“, sie erzählte ihm, warum es ihr so schwer fiel, jemandem ihre Gefühle zu offenbaren, vielleicht war das nicht der richtige Zeitpunkt, aber sie musste es ihm jetzt sagen, sonst würde sie es vielleicht nie wieder können. Als sie geendet hatte, sah sie zu Akuma. Er sah sie mit liebevollem Blick an. „Kaori, ich werde nicht gehen, ich bleibe auch für immer bei dir“, sagte er. Er berührte ihre Wange und strich mit seinem Daumen die Tränen weg. Leicht lächelte sie und schmiegte sich in seine Hand. Doch dann musste sie ihm die weniger schöne Nachricht überbringen, sie erzählte ihm, was die Ärztin gesagt hatte. Auch seine Miene verfinsterte sich, als er nickte. „Ach, so ist das“, antwortete er nur. „Ja, ich bitte dich, Akuma, setze deine Fähigkeiten nicht mehr ein, ich will nicht, dass du schmilzt“, sagte sie. „Kaori, ich hänge an meinem Leben, wenn der Arzt sagt, ich soll meine Kräfte nicht mehr einsetzen, dann werde ich das auch so machen“, versicherte er ihr. „Und du willst wirklich meine Blutspenderin werden?“, fragte er hinterher noch. „Ja, ich möchte es unbedingt“, sagte sie. Akuma lächelte. „Sag mal, das bedeutet doch, dass wir jetzt zusammen sind, oder?“ Kaori lief rot an. „Äh … ich schätze, also ich glaube, ich denke, möglicherweise …“, stammelte sie. Leise lachte Akuma. „Sag doch einfach ja. Du machst dir das Leben immer viel zu schwer.“ Sie blickte verlegen zur Seite. „Schon möglich, du trägst aber nicht gerade dazu bei, dass es einfacher wird“, nuschelte sie. „Komm her“, meinte Akuma nur und klopfte auf das Bett neben sich. Ruckartig wandte sie ihm den Kopf zu, immer noch rot im Gesicht. „Was? Nein, du bist doch verletzt“, quietschte sie. „Kaori, mir würde es viel besser gehen, wenn du dich zu mir legen würdest. Also, bitte, tu mir den Gefallen, ja?“, sagte er. Noch immer so rot wie eine Tomate legte sie sich zu ihm. „Okay“, fiepste sie schnell. Er lachte wieder, die Schläuche waren zum Glück schon seit einiger Zeit verschwunden, das musste Sango wohl gemacht haben, als Kaori geschlafen hatte. Sie legte sich neben Akuma, er ließ sie wieder mit unter die Decke. Sie kuschelte sich an ihn, allerdings war sie darauf bedacht, vorsichtig zu sein, man konnte ja nie wissen … Doch er zog sie fest an sich ran. „So, jetzt geht’s mir doch schon gleich viel besser“, meinte Akuma zufrieden. Kaori sah ihn lange Zeit an, wann war es nur passiert, dass sie begonnen hatte, etwas Derartiges für jemanden zu fühlen? Sie schmiegte ihr Gesicht in Akumas Halsbeuge und sog tief seinen Duft ein. Sie dachte an die vielen schlaflosen Nächte, die sie wegen ihm gehabt hatte, einige hatte sie in guter, einige in schlechter Erinnerung. Sie hatte einen Arm um Akumas Mitte gelegt. Sie war so müde … „Schlaf ruhig. Du hast sicherlich viel durchgemacht“, murmelte Akuma in ihre Haare. Sie tat was er sagte und schloss die Augen, wenige Sekunden später war sie eingeschlafen. Es war eine Premiere, sie schlief das erste Mal in den Armen ihres … ihres Freundes ein. Ungewöhnlich erholt wachte Kaori auf, sie lag noch immer bei Akuma im Krankenbett. Sie sah zu ihm auf und musste feststellen, dass er immer noch schlief. Er sah so entspannt aus, die Spuren der letzten Zeit waren vollkommen verschwunden. Im Schlaf zeigte sich das wahre Gesicht einer Person … Vorsichtig strich sie über seine Wange, sie wollte ihn nicht aufwecken. Ihr Blick wurde verträumt. Sie legte ihre Hand wieder um seine Mitte und klammerte sich an ihm fest, sie hörte seinen gleichmäßigen Herzschlag und fühlte seine regelmäßigen Atemzüge. Später am Tag erwachte auch Akuma. „Kaori?“, fragte er. Sie lag nicht mehr neben ihm, suchend sah es sich um. „Ich bin hier, ich hab uns nur was Neues zum Anziehen geholt. Zudem hab ich mit der Ärztin geredet, wenn du es langsam angehen lässt und im Bett bleibst, darfst du auch wieder zurück ins Wohnheim“, erzählte sie und setzte sich aufs Bett. „Das klingt doch gut“, meinte Akuma und grinste. „Hast du Durst?“, wollte Kaori wissen. „Ja …“ Kaori rückte näher zu Akuma und hielt ihm ihr Handgelenk hin. „Hier, fang erst einmal langsam an, ja“, sagte sie. Er verdrehte die Augen leicht und griff nach ihrem Handgelenk, vorsichtig biss er zu, dabei ging er ungewohnt sanft vor. Diese Sanftheit überraschte sie. Während er ihr Blut trank, legte sie den Kopf in den Nacken, sie hatte die Augen geschlossen, ein leises Stöhnen entfuhr ihr, es fühlte sich so gut an. Nach einigen Minuten hörte er auf, etwas Blut rann seine Mundwinkel hinunter. Kaori wischte es ihm ab. „Noch nicht einmal ordentlich essen kannst du, tststs. Wie ein Kleinkind“, meinte sie scherzhaft. „Tja, vielleicht mache ich das ja extra“, sagte er. „Vielleicht will ich ja, dass du so fürsorglich bist und mir dann das Blut abwischst.“ „Bin ich deine Mutter oder was?“, kicherte Kaori. „Nein, das nicht, das wäre auch irgendwie gruselig, immerhin bist du ein Jahr jünger als ich, da wäre dann wohl etwas schief gelaufen …“, kommentierte er. Sie rollte mit den Augen und klatschte dann in die Hände. „So, dann wollen wir dich mal anziehen“, meinte sie. „Hm … ausziehen wäre viel schöner“, murmelte er und sah sie mit einem … sie würde es als treudoofen Hundeblick bezeichnen, an. Sie verkniff sich ein Grinsen und schüttelte augenverdrehend den Kopf. „Nein, Akuma, du bist immer noch nicht ganz Gesund. Also lassen wir das Ausziehen mal schön bleiben, zumindest das gegenseitige Ausziehen“, meinte sie. Akuma zog einen Flunsch. „Eww, ich hatte mich schon gefreut, dass du mir beim Umziehen hilfst, ich soll mich doch bestimmt nicht überanstrengen“, nuschelte er. Kaori schielte nach oben und stieß einen Seufzer aus. „Na gut, das könnte ich mir vielleicht noch mal durch den Kopf gehen lassen“, grummelte sie. „Super“, grinste Akuma. Schnell half Kaori Akuma dabei sich anzuziehen, sie war gerade dabei, sein Hemd zuzuknöpfen, als sich die Tür ruckartig öffnete, ohne dass vorher geklopft worden war. Kuraiko stand im Raum. „Akuma, dir geht’s gut, das ist klasse!“, rief sie überschwänglich. Sie riss die Arme nach oben und grinste die beiden mit geschlossenen Augen an. „Und? Seid ihr jetzt zusammen?“, fragte sie sogleich, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. „Hast du Kaori entjungfert, was das Küssen angeht?“ Akuma und Kaori liefen rot an. „A-a-a-also, so weit sind wir noch nicht“, sagten sie wie aus einem Mund. „Oh, sie stottern sogar schon unisono, die zwei sind wirklich perfekt für einander gemacht“, meinte sie. „Ja, du hast recht. Da haben sich zwei gesucht und gefunden“, meinte Akane. Plötzlich standen so viele Leute in ihrem Zimmer. „Na, zieht ihr euch schon wieder aus?“, fragte Hiroshi grinsend. „Nein! Ich hab ihn gerade angezogen!“, verteidigte sich Kaori. „Ja, nachdem ihr euch ausgezogen habt …“, spann Hiro-san weiter. „Ich bitte dich, er ist immer noch krank! Da kann ich so was doch nicht machen“, stammelte Kaori, hochrot angelaufen. Akuma zog sie plötzlich zu sich. „Ich bin mir sicher, dass ich das selbst halb im Sterben noch vertragen könnte“, meinte Akuma. „R-red doch keinen Mist! Wer krank ist, sollte regungslos im Bett liegen bleiben!“, stotterte Kaori. Das war schon wieder so peinlich. Sayo lehnte an der Wand und beobachtete das Ganze kopfschüttelnd. Tja, die Wahrheit tat manchmal einfach unheimlich gut. „Akuma-chan!“, rief da Sasori. „Dir geht es besser, welch ein Glück!“ Er umarmte Akuma stürmisch und drängte Kaori dabei beiseite. Diese blinzelte überrascht. „Oh ha, Kaori, ich schätze, du solltest Akuma öffentlich als dein Eigentum beanspruchen, sonst kann es passieren, dass Sasori ihn kidnappt“, meinte Kumo. „Ach Quatsch“, grummelte Sasori. „Ich bin ja nicht so versessen auf Akuma, wie du auf Aido. Oh, und du warst im Übrigen gerade dabei gewesen, mir zu erzählen, wie es ist, jemanden zu Küssen, als das mit Akuma passiert ist, also, wie wars?“, fragte Sasori, wohl wissend, dass er Aido somit in eine sehr peinliche Situation gebracht hatte. Die Blicke der gesamten Night Class lagen auf Aido, dieser war rot angelaufen und er wollte sich am liebsten irgendwohin verkriechen. „Aido, du hast echt Kumo geküsst?“, wollte Ruka wissen. „Ich … äh, ich hab ihn nicht geküsst, er hat mich geküsst!“, stotterte Aido. „Ach, komm, Aido. Das war kein wirklicher Kuss, es hat ja gerade mal fünf Sekunden gedauert“, murmelte Kumo grinsend. Jetzt verhielt er sich schon wieder so wie am Anfang. Aido wurde echt nicht schlau aus diesem Kerl. „T-trotzdem, das war mir schon genug“, stammelte Aido und wandte den Blick ab. Er wollte sich nicht verplappern. Er wollte nicht, dass Kumo erfuhr, dass er sich nach mehr sehnte. Da fing Shiro plötzlich, wie ein Verrückter an zu lachen. Oh Scheiße, dachte Aido. Akuma legte den Kopf schief. „Was habt ihr dem denn gegeben?“, wollte er wissen. „Gar nichts“, kicherte Shiro. „Aido ist nur witzig.“ „Halt die Klappe!“, quietschte Aido. Er wedelte wie wild mit den Armen und er hatte sich verzweifelt über Shiro gebeugt. Shiro musste noch mehr lachen. „Du bist süß, Aido“, lachte er. Mitten im seinem Rumgewedel stoppte Aido. „Warum fängst du auch damit an, mich süß zu nennen?“, er verzweifelte langsam. „Weil du im Moment einfach süß bist“, schmunzelte Shiro und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln, er hatte tatsächlich geheult vor Lachen. „Oh ja, Shiro, du hast Geschmack, er ist total süß“, schwärmte Kumo. „Kumo … ich stehe nicht auf Männer, aber trotzdem danke“, antwortete Shiro. Kumo tätschelte Shiro den Kopf ein paar mal. „Du bist irgendwie ganz in Ordnung“, meinte Kumo. Shiro wurde rot und grummelte leicht vor sich hin, schon wieder wurde er getätschelt, wie es nervte. Kumo hörte zum Glück bald auf, ihn zu tätscheln und wandte sich an Aido, er schlang von hinten die Arme um ihn und lehnte sich an Aidos Rücken. „Weißt du Aido, Shiro hat schon recht, wenn du dich so verhältst, bist du echt süß.“ Aido zuckte bei der Berührung zusammen, es war nicht so, dass es unangenehm wäre, es war eigentlich ein schönes Gefühl, es kribbelte in seinem Bauch. Er lief noch weiter an und wandte leicht den Blick ab. Warum musste Kumo das ausgerechnet vor den Anderen machen? Akuma hatte die Augen hochgezogen. „Alles Verrückte hier“, grummelte er leicht vor sich hin, während er Kaori im Arm hielt. „Kannst du laut sagen“, pflichtete sie ihm bei. „Ach kommt, ihr zwei seid auch nicht gerade normal“, sagte Kumo. Er hing noch immer halb auf Aido. Dieser genoss heimlich die Umarmung. Jetzt kamen auch der Rektor, Zero und, zu Akumas Überraschung, auch Yuki in den Raum. Ihr schien es wieder besser zu gehen, auch wenn sie immer noch ein wenig blass war. Kurz huschte ihr Blick durch das Zimmer, er blieb sowohl an Aido und Kumo, als auch an Kaori und Akuma eine Weile hängen. „Jigoku-kun, es freut mich, dass es dir besser zu gehen scheint“, fing der Rektor an. Akuma nickte ihm zu. Dann sah er die Vertrauensschülerin an. Er bekam einen leichten Stoß von Kaori. Sie sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an und deutete dann mit dem Kopf auf Yuki. Akuma hob ratlos die Schultern und brachte seine Freundin zum Seufzen. Sie packte ihn im Genick und drückte seinen Kopf ein wenig runter. „Yuki, Akuma möchte sich bei dir entschuldigen, dafür, dass er dir Blut abgenommen hat“, grummelte Kaori. „Ah, Kaori, das tut weh!“, jammerte Akuma. „Ah, Yuki, es tut mir leid! So, ich habs gesagt, jetzt lass mich los!“ Yuki schmunzelte. „Schon gut“, antwortete sie. Kaori ließ Akuma wieder los, dieser rieb sich den Nacken. „Hey, ich liege schon auf der Krankenstation, du musst nicht noch dafür sorgen, dass ich länger als nötig hier bleiben muss“, beschwerte er sich. „Wenn du auch solche Sachen machst … Weißt du nicht, dass man einer Frau ihr Blut nicht gegen den Willen abnimmt. Man fragt vorher anständig“, tadelte Kaori. „Eh, sie ist keine Frau!“, grummelte Akuma. „Haaa? Was redest du denn da? Ich bin sehrwohl eine Frau!“, beschwerte sich Yuki. „Nein! Du bist ein Kind!“, meinte er. „Um eine richtige Frau zu sein, bist du erstens viel zu jung und zweitens: dein Brustumfang ist auch viel zu mickrig …“, sagte Akuma und zuckte mit den Schultern. „Was? Du kannst doch nicht anhand meiner Brustgröße bestimmen, ob ich eine Frau bin, oder nicht!“, quäkte Yuki. „Doch. Doch ich kann das“, sagte Akuma ausdruckslos. „Also sag mal, man guckt Frauen doch nicht so offensichtlich auf die Brust“, mischte sich der Rektor ein. „Das ist unanständig und gehört sich nicht!“ „Na, Sie müssen es ja wissen“, meinte Akuma monoton. „Kaori hat zum Glück genug, das macht mich glücklich.“ Kaori sah ihn mit unheilvollem Blick an. „Soll das heißen, wenn ich weniger hätte, hättest du mich nicht genommen?“ Akuma erstarrte. „Äh, nein, also, das wollte ich jetzt nicht damit sagen. Ich hätte dich natürlich genommen …“, stotterte er. „Aber du wärst nicht so glücklich gewesen, oder was?“ „Nein, nein, nein, nein. So meinte ich das nicht! Bitte nicht sauer sein, ja?“, stammelte er. „Oh Gott, ihr habt euch echt gefunden. Streiten könnt ihr jedenfalls schon mal wie ein Ehepaar“, kommentierte Kuraiko. „E-Ehepaar? Wie kommst du denn darauf?“, fragten beide gleichzeitig panisch. „Das ist … wirklich gruselig“, meinte Hiroshi. „Na ja, ihr sprecht gemeinsam, ihr streitet euch wegen jeder Kleinigkeit und ihr benehmt euch manchmal, als seiet ihr schon seit Jahren verheiratet“, erklärte Kuraiko. „Aber das stimmt doch gar nicht. Wir reden gar nicht gleichzeitig“, sagten beide gleichzeitig. „Doch, tut ihr, ihr merkt es nur nicht“, antwortete Kuraiko. „Gar nicht wahr!“ Wieder gleichzeitig. Kuraiko konnte nur seufzen und den Kopf schütteln. „Na, jedenfalls, freut es mich, dass ihr euch gefunden habt, vielleicht kann ich ja dann endlich mal wieder ruhig schlafen, ohne dass du die ganze Nacht lang durchheulst, Kaori.“ „Was, du konntest auch nicht schlafen, Kuraiko-chan?“, fragte Shiro, Kuraiko nickte. „Ich auch nicht, Akuma hat fast die ganze Nacht lang durchgeschrien, ich konnte erst einigermaßen schlafen, als seine Stimme weg war“, erzählte Shiro. „Hm, Kaori, vielleicht sollten wir beide die Zimmer tauschen, du schläfst bei Akuma und ich bei Kuraiko. Falls ihr also mal wieder streitet, könnten wir beide wenigstens ruhig schlafen.“, schlug er vor. „Hm, wäre eine Möglichkeit, aber ne du, lass mal lieber. Nachher kommst du noch auf schmutzige Gedanken“, meinte Kuraiko keck. Shiro sah sie feindselig an. „Ich heiße nicht Akuma und auch nicht Hiroshi“, knurrte er. „Hey, was soll das denn heißen“, fragten eben genannte Personen – gleichzeitig. „Na ja, ihr seid wirklich nicht frei von schmutzigen Gedanken“, grummelte Shiro. „Tsh! Was weißt du schon, wie es in meinen Gedanken aussieht?“, erwiderte Hiroshi eingeschnappt. „Äh … Hiroshi, ich sehe genau, was in deinem Kopf vorgeht. Und das, was du im Moment am Liebsten mit Ruka machen willst, ist irgendwie … beängstigend“, erzählte Shiro. Ruka riss die Augen auf. „Was? Er hat schmutzige Fantasien mit mir?“ Shiro nickte. Wütend funkelte Ruka Hiroshi an. „So ein Schwein“, murmelte sie. Hiroshi grinste nur vor sich hin. Ihm war es nicht peinlich, wenn Shiro seine Gedanken so offen legte. Wieso auch, schließlich sah er gut aus, Ruka sah gut aus, wieso sollten sie da nicht ein bisschen Spaß zusammen haben? Der Rektor schaute ihnen verwundert bei ihrem Wortwechsel zu. Diese Jugend von heute, dachte er sich nur. Kapitel 28: Side Story – Nach dem Date -------------------------------------- Dienstag, 23. September 2008 Kumo schlenderte zu seinem und Sasoris Zimmer. Er ärgerte sich ein bisschen über sich selbst, da er etwas gemacht hatte, was Aido ihm nicht erlaubt hatte. Hatte das jetzt seine Chancen verschlechtert? Nein, bestimmt nicht. Aido war zwar geschockt, aber Kumo hatte auch gesehen, dass es ihn nicht vollkommen abgestoßen hatte. Er grinste. Aido Hanabusa würde ihm gehören. Etwas anderes war inakzeptabel. Er war bei seinem Zimmer angekommen und öffnete die Tür. Er konnte einen leichten Blutgeruch wahrnehmen. Sasori saß nur in Boxershorts auf dem Bett, hatte ein Glas in der Hand, in dem eine rote Flüssigkeit war. Neben seinem Bett auf dem Nachtschränken lag ein halbleerer Blutbeutel. Sasori trank immer Blut aus Blutbeuteln, wenn keine Menschen in der Nähe waren. Er sah auf und grinste Kumo an. „Na, Bruder, wie wars? Willst du auch Blut?“, fragte er. „Ja, gerne“, antwortete Kumo. „Und es war sehr gut. Wenn ich mich ein wenig ruhiger verhalte, meinte er, er würde es versuchen“, grinste er. Seine Augen glühten rot auf, als er daran dachte, wie Aidos Blut wohl schmecken würde. Sasori reichte ihm ein weiteres Glas und schenkte ihm ein. Er hatte die Zeitschrift, die er bis eben noch gelesen hatte, beiseite gelegt. Kumo nahm das Glas entgegen und betrachtete den Artikel, den Sasori gerade las. „Schon wieder Bruce Willis?“, grummelte Kumo. Sasori schnappte sich die Zeitung. „Jap, zu schade, dass der Typ ein Mensch ist … Sein Blut würde ich trotzdem so gerne mal trinken, ob er wohl zur Blutspende geht?“, murmelte er gedankenverloren. Sasori war seid ihrem USA-Aufenthalt ein riesiger Bruce Willis Fan. Kumo konnte fast die Herzen in Sasoris Augen sehen, wenn er von ihm sprach. „Klar, bestimmt“, meinte Kumo. „Jedenfalls, was habt ihr beiden so alles gemacht?“, fragte Sasori neugierig. „Na ja, nicht allzu viel. Aido ist leider immer noch viel zu schüchtern. Aber ich habe gemerkt, dass er nicht abgeneigt ist, nur noch ein bisschen und er wird voll und ganz mir gehören“, kicherte Kumo fies. „Ich werde ihm so den Kopf verdrehen, dass er nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist. Ich werde ihn dazu bringen, dass er mir sein Blut freiwillig gibt!“ „Sehr schön, Kumo“, grinste Sasori und seine Augen glühten vor Durst auf. Er hatte sein Glas bereits leer getrunken. Kumo tat es ihm gleich und stellte sein Glas beiseite. „Hm, und wie wirst du weiter vorgehen?“, wollte Sasori dann noch wissen. „Hm, ich denke, ich werde weiter machen wie bisher. Ich werde mich vielleicht ein wenig zurücknehmen, wenn ihm das lieber ist, je nachdem, welches schneller zum Ziel führt“, meinte Kumo. „Lass mich raten, dein Ziel ist dein Bett“, Sasori kannte Kumo einfach zu gut. „Genau“, stimmte er zu. Seine Augen leuchteten wieder auf. „Ich bin immer noch durstig. Dieses Blutbeutelblut ist ätzend. Und kalt schmeckt es auch nicht“, beschwerte er sich. Bevor Sasori richtig reagieren konnte, hatte Kumo ihn schon in die Laken gedrückt. „Gib mir Blut“, forderte er. „Nein!“, widersprach Sasori. Seine Augen glühten ebenfalls auf. Kumo fauchte bei der Verneinung. „Ich werde dir nichts geben. Wenn du Blut willst, musst du es dir schon holen“, forderte er seinen Bruder auf. Das ließ sich Kumo nicht zweimal sagen, sein Kopf schnellte herab und er stieß seine Fangzähne in Sasori. Kumo packte die Hände seines Bruders und hielt sie fest in die Laken gedrückt, damit er sich nicht wehren konnte. Zwar fing Sasori an, sein Gift abzusondern, aber Kumo machte das nichts aus. Es war schließlich das gleiche Gift, welches er auch verwendete. Es brannte zwar etwas, aber er liebte den Schmerz. Sasori legte den Kopf in den Nacken und stöhnte auf. Seine Lippen waren zu einem breiten Grinsen verzogen. Immer weiter trank Kumo, er genoss das Blut seines Bruders. Es hatte einen sehr bitteren Nachgeschmack, der durch das Gift verursacht wurde. Nach einiger Zeit hob Kumo den Kopf, Blut strömte aus seinem Mund, er grinste seinen Bruder an. Dieser beugte sich vor, auch wenn er dabei seine Arme stark verdrehen musste, und leckte das Blut ab, Kumo beugte sich weiter vor, damit er es nicht ganz so schwer hatte. „Ich muss sagen, ich schmecke echt gut“, meinte Sasori. Kumo lachte daraufhin. „Nur nicht so eingebildet, mein Bruder“, sagte Kumo. „Ich bin nicht eingebildet, ich sage nur die Wahrheit“, erwiderte Sasori. „Und jetzt lass mich auch mal. Denkst du eigentlich, ich hab keinen Durst?“ Kumo lachte und ließ ihn los, dann zog er seine Jacke und das Hemd der Uniform aus. Sasori warf ihn schließlich um, Kumos Kopf und ein Teil der Schultern hingen jetzt über den Bettrand hinaus. Sasori leckte über eine Ader an Kumos Hals, dann biss er zu. Er bewegte seine Zähne leicht unter Kumos Haut. Dieser keuchte daraufhin auf, es war so … unglaublich. Sasori legte seine Hand auf Kumos Mund, er grinste leicht am Hals seines Bruders. Jetzt zog er seine Zähne aus Kumos Haut raus, allerdings nur um gleich danach einmal über die Brust seines Bruders zu kratzen. Er hinterließ zwei große Kratzer, aus denen Blut hervorquoll. Mit der Zunge fuhr er langsam darüber, zusätzlich setzte er noch sein Gift ein. Auch wenn Kumo dagegen immun war, brannte es trotzdem. Er bäumte sich auf und biss in Sasoris Hand. Dieser lachte nur und ließ mehr Gift strömen. „Gib es zu, Kumo, dir gefällt das“, meinte Sasori grinsend. Kumo hatte sich allerdings immer noch in Sasoris Hand verbissen, grummelte etwas Unverständliches und sah ihn finster an. Das brachte Sasori noch mehr zum Lachen. „Das werte ich einfach mal als ja“, meinte er. „Ah, ich hab übrigens gefühlt, dass du ihn geküsst hast“, fing Sasori an. Kumo ließ ihn daraufhin endlich los. Er setzte sich auf und so saß Sasori auf seinem Schoß. „Ja, habe ich. Und es war gut“, grinste er. „Nur leider zu kurz.“ Sasori grinste ebenfalls. Kumo legte seine Arme um den Hals seines Bruders. „Weißt du, jetzt habe ich dir endlich mal was voraus. So wie ich dich kenne, hast du noch niemanden geküsst“, sagte Kumo gehässig. „Du hast recht. So was ist einfach nicht mein Stil“, meinte Sasori gleichgültig. „Schade, du verpasst etwas“, antwortete Kumo. Plötzlich beugte sich Sasori vor und drückte ihm einen kurzen Kuss auf. Kumo erstarrte überrascht. „Siehst du, ich verpasse nichts. Und jetzt sag mir, was daran so toll ist?“, grummelte Sasori. Kumo seufzte. „Mann, es ist doch was völlig anderes, seinen Bruder zu küssen, als eine fremde Person, die man für sich haben will!“, protestierte er. „Aha, du willst ihn also nur für dich haben? Du bist gar nicht verliebt?“, stichelte Sasori. „Nah, wo denkst du hin? Aido ist süß, okay, aber trotzdem verliebe ich mich nicht so leicht. Ich will sein Blut, ich will ihn in meinem Bett, aber um das zu erreichen, muss ich ihm ein wenig Honig ums Maul schmieren. Und es scheint zu funktionieren, bald wird er neben mir liegen und nicht du …“, erklärte er. Sasori lachte. „Mein Bruder, ich wusste, du enttäuscht mich nicht“, meinte Sasori grinsend. „Ich hatte mir schon sorgen gemacht.“ „Tja, dich kann man halt auch nicht so einfach täuschen“, sagte Kumo. „Im Gegensatz zu ihm. Er ist so herrlich unerfahren“, wieder lachte Kumo. „Das wird ein Spaß werden.“ „So ist das halt, wir sind nicht mehr in Amerika, hier wird es schwieriger, irgendjemanden zu sich ins Bett zu holen“, grummelte Sasori. „Leider finde ich hier keinen, der auch nur annähernd attraktiv genug ist, und Akuma … Na ja, er ist zwar unheimlich sexy, aber er ist mir zu sehr auf das Weibchen fixiert.“ Gerade als Kumo etwas darauf erwidern wollte, rochen sie es. Es war Akumas Blut und es war nicht gerade wenig. Was hatte der Typ gemacht? Hatte er sich aus lauter Verzweiflung die Pulsadern aufgeschnitten, oder was? Sofort standen sie auf und liefen in die Richtung, aus der das Blut kam. Den beiden blieb der Mund offen stehen, als sie sahen, was passiert war … Kapitel 29: Teil 1 – Kapitel 28 – ‚Leid‘ ----------------------------------------- Mittwoch, 24. September 2008 Langsam kehrte wieder Ruhe im Haus „Mond“ ein. Kaori brachte Akuma auf sein Zimmer, dort blieben sie erst einmal eine Weile. Shiro traute sich gar nicht, auch nur in die Nähe des Zimmers zu kommen. Die anderen Vampire gingen zuerst ordnungsgemäß zum Unterricht, ehe sie wieder in ihr Wohnheim gingen. So auch Kumo und Aido, sie schlenderten den Weg zurück und unterhielten sich über die verschiedensten Dinge. Doch irgendwann fiel Kumo etwas ein, was er ihn eigentlich schon viel früher hatte fragen wollen. „Sag mal, Aido, an was hast du gedacht, was Shiro so zum Lachen gebracht hat?“, wollte er wissen. Aido hielt abrupt an und errötete. „Äh …“, stieß er aus. „Lass mich raten: Du hast daran gedacht, wie toll sich der Kuss angefühlt hat und, dass du gerne mehr willst.“ Aido sah ihn schockiert an. „Wie kommst du denn darauf?“, fiepste er. Verdammt, wie hatte Kumo das nur so schnell herausgefunden. Aido wurde wieder panisch. „Dein Körper hat es mir verraten. Weißt du, ich bin ziemlich gut darin, die Körpersprache der Menschen und Vampire zu lesen“, erklärte er. „Was meinst du, warum ich dich umarmt habe? Ich wusste, es würde dir gefallen.“ Grinsend sah Kumo ihn an. Aido wurde noch röter. Oh Gott, dachte er sich und sah Kumo schockiert an. „Sag mir, warum wolltest du verbergen, dass es dir gefällt?“ „Na ja“, begann Aido. „Ehrlich gesagt verwirrt es mich. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, das mir deine Berührungen so gut gefallen“, gestand er. „Aido, ich verstehe dich“, seufzte Kumo. „Wie meinst du das?“, hakte Aido nach. „Ob du es nun glaubst oder nicht, aber ich habe nicht von Anfang an auf Männer gestanden“, meinte Kumo. Aido hob die Augenbrauen. „Nicht?“ Kumo nickte. „Ja, ich hatte auch schon etwas mit Frauen, aber das hat mir gar nicht gefallen“, sagte er. „Oh, und warum nicht?“, wollte Aido wissen. „Na ja, wenn es zum Sex kam, haben sich mir die Frauen wie selbstverständlich unterworfen und das hat mir einfach keinen Spaß gemacht“, erklärte Kumo. Aido errötete leicht. „Und wie sollte es sonst sein?“ Kumo grinste ihn an. „Nun ja, ich mag es, mit meinem Partner um die Dominanz zu kämpfen. Ich will, dass er sich nicht so leicht unterwerfen lässt, dass er mich herausfordert. Weißt du, ich bin gerne dominant, aber ich will nicht, dass mir diese Position geschenkt wird. Das ist langweilig und ich verliere dann schnell das Interesse daran. Ich will einen Partner, der mich unterwerfen kann. Und ich habe gemerkt, dass Männer das besser hinbekommen als Frauen“, endete Kumo. „Also bist du nicht immer der dominante Part, wenn ich das richtig verstehe“, fasste Aido zusammen. „Ja, richtig. Ich lasse mich auch ganz gerne mal unterwerfen. So ist es einfach abwechslungsreicher“, meinte er. „Aber tut das nicht weh?“, fragte Aido mit verzogenem Gesicht. Kumo schmunzelte. „Am Anfang schon, aber man gewöhnt sich daran“, meinte er. „Du solltest es auch mal probieren.“ Aido errötete – mal wieder. „Ich, äh, ich weiß nicht …“, stammelte er. Kumo lachte. „Nur keine Panik, ich werde dich nicht zwingen“, sagte er. Verlegen blickte Aido zu Boden. Kumo legte seine Hände an Aidos Wangen und brachte Aido dazu, ihm ins Gesicht zu sehen. „Hör zu, Aido, das muss dir nicht peinlich sein und wenn du etwas nicht weißt, dann komm zu mir und rede mit mir darüber, ja?“, sagte er eindringlich. Lange Zeit sah Aido Kumo in die Augen, ehe er leicht nickte. „Okay“, murmelte er. Kumo lächelte leicht. „Sehr schön, Aido“, antwortete er zufrieden. Dann hielt er erneut inne. „Darf ich dich küssen?“ Aido riss verschreckt die Augen auf. Kumo überraschte ihn immer wieder. „Äh, also, ich weiß nicht …“, stammelte er. Kumo zog die Augenbrauen hoch. „Hm, so schwer ist die Frage doch eigentlich nicht. Du musst doch nur mit ‚ja‘ oder ‚nein‘ antworten …“ „Ich weiß, aber ich … ich … ach keine Ahnung …“, murmelte Aido. Es war ihm peinlich, so direkt gefragt zu werden. „Es hat dir doch gefallen, wieso wehrst du dich so?“, wollte Kumo wissen. „Ich weiß es nicht. Es will einfach nicht in meinen Kopf rein. Ich kann das einfach nicht so leicht wie du. Es geht einfach nicht“, stieß Aido aus. Er war ganz rot im Gesicht. „Ach, Aido“, murmelte Kumo und streichelte die Wange des anderen Vampirs. Kumo merkte, wie Aido sich in seine Hand schmiegte. Leicht lächelte Kumo jetzt. „Lass mich dir zeigen, wie schön es sein kann“, hauchte er und kam Aido wieder näher. „Kumo, ich …“, stammelte Aido. „Schsch … versuch es doch einfach mal“, nuschelte Kumo und machte keine Anstalten zurückzutreten. Aidos Magen zog sich zusammen, ihm war immer noch ganz heiß. Kumo war ihm so nah. Er dachte wieder daran, wie er sich nach Kumos Kuss gesehnt hatte. Er biss sich auf seine Unterlippe. „Du … darfst“, stammelte er nach einiger Überwindung. Kumo jubilierte innerlich. Es war einfacher als Gedacht. Er beugte sich vor und legte seine Lippen auf Aidos. Diesmal war er etwas fordernder. Aido schloss die Augen und erwiderte den Kuss. Kumo legte ihm seine Arme um die Schultern und zog ihn noch näher an sich heran. Leicht legte Aido seine Hände um Kumos Mitte. Seine Gefühle drehten durch, es fühlte sich so gut an. Er wusste nicht, wie er mit so vielen Gefühlen umgehen sollte. Er presste sich näher an Kumo heran. Er wollte mehr, danach hatte er sich gesehnt. Er hatte davon geträumt und es war besser, als er es sich vorgestellt hatte. Nach einiger Zeit lösten sie sich. Aido war etwas außer Atem, seine Wangen waren gerötet. Kumo sah ihn an und lächelte. Nachdem Aido sich etwas beruhigt hatte, sprach er. „Das war toll.“ „Siehst du? Wenn man sich einfach mal auf etwas einlässt, merkt man, dass es manchmal gar nicht so schlecht ist, nicht wahr?“ „Ja, du hast wohl recht“, stimmte Aido zu. Wieder streichelte Kumo Aidos Wange. Ach, was war in letzter Zeit nur mit ihm los? Aido verstand es einfach nicht. „Gefühle sind mächtig, Aido. Du solltest nicht zu intensiv darüber nachdenken. Das führt zu nichts, meistens. Lass es einfach mal passieren.“ „Ich weiß nicht, ob ich das so einfach kann. Ein Kuss, okay, das geht, aber wenn du mehr willst … das kann ich nicht“, sagte Aido. „Das verlange ich auch gar nicht von dir. Das ist ja wirklich etwas ziemlich großes. Da werde ich auch warten, bis zu dafür bereit bist“, sagte Kumo. Aido nickte dankbar. Erneut beugte sich Kumo vor und küsste ihn wieder, diesmal war es allerdings nur ein kurzer Kuss, denn sie wurden unterbrochen. „Idol-senpai! Was macht ihr denn da?“, schrie eine Schülerin der Day Class. Sie waren zu viert und sie waren geschockt. Tränen standen ihnen in den Augen, als sie sahen, dass Aido einen Mann küsste. Diesem war das jetzt sehr peinlich, er hatte gar nicht gemerkt, dass sie immer noch draußen waren. Er versteckte sich leicht hinter Kumo. „Lasst uns bloß in Ruhe!“, fauchte dieser sie an. „Du widerlicher Kerl! Du hast uns Aido-senpai weggenommen!“, schrie ein anderes Mädchen aufgebracht. Kumo knurrte erbost. „Haltet euch da raus! Aido gehört euch nicht!“ Er brodelte vor Zorn, immer nervten diese Menschen ihn. Das durfte doch nicht wahr sein. „Hey, ihr da!“, ertönte da Yukis Stimme. „Geht zurück in euer Wohnheim!“ Sie kam bei den anderen Day Class Schülerinnen an und pfiff sie zu recht, solange bis sie verschwanden. Erschöpft drehte sie sich zu den beiden Vampiren um. Sie verbeugte sich tief. „Entschuldigt bitte, aber in letzter Zeit laufen immer mehr Day Class Schülerinnen hier herum“, erklärte sie. „Wir haben alle Hände voll zu tun und kommen meistens gar nicht hinterher.“ Kumo sah sie einige Zeit immer noch wütend an, doch dann atmete er tief durch und beruhigte sich wieder. „Diese Weibchen sind viel zu aufdringlich“, grummelte er. „Der Rektor sollte mehr Guardians einsetzen.“ „Das geht leider nicht, sonst hätte er es schon gemacht“, seufzte Yuki auf. Sie war immer noch nicht ganz wieder fit. Kumo ging auf sie zu. „Na egal. Aido und ich hätten ja auch reingehen können“, murmelte er. „Jedenfalls, für ein Weibchen machst du deinen Job ganz gut“, lobte er sie und tätschelte ihr den Kopf. Diese errötete leicht. „Ähm, danke … denke ich“, nuschelte sie. „Nun, Aido und ich sollten dann mal reingehen“, sagte er. Er wandte sich zu Aido um und zwinkerte ihm zu. Aido wurde wieder rot. „K-klar“, stotterte er. Peinlich … „Sag mal, was war hier eigentlich eben los?“, wollte Yuki wissen. „Ach, die Mädchen haben sich nur darüber aufgeregt, dass ich Aido geküsst habe“, antwortete Kumo. „Oh“, kommentierte Yuki nur, es war ihr etwas unangenehm. Kumo ging auf Aido zu und legte ihm einen Arm um die Mitte und zog ihn zu sich. „Nun gut, wir werden dann mal gehen“, sagte Kumo und hob die Hand zum Abschied, dann zog er Aido mit sich. Yuki sah ihnen nach. „Hm, Aido ist ja richtig schüchtern geworden“, murmelte Zero, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war. „Ja, du hast recht. So habe ich ihn noch nie gesehen“, nuschelte Yuki. „Er ordnet sich ihm tatsächlich unter.“ „Kumo ist wirklich sonderbar, er schafft es sogar, dass sich ein Typ wie Aido unterordnet“, murmelte Zero. „Ich schätze, er weiß einfach, was er sagen muss, damit Aido alles macht, was er will“, warf Yuki ein. Zero nickte, doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnten, mussten sie schon wieder weiter arbeiten. Immer diese Nachtschwärmer … Kumo und Aido kamen im Haus „Mond“ an. Sie gingen Hand in Hand und diesmal ließ Aido nicht los. Er würde sich jetzt einfach mal trauen. Er hatte es überlebt, als die Day Class Schülerinnen ihn erwischt hatten, wie er Kumo küsste, also würde er das jetzt auch schaffen. Sie traten ein, schon wieder waren Akatsuki, Akane und Kuraiko hier unten versammelt. Nebenbei fragte sich Aido, was sie hier die ganze Zeit machten, aber bevor er nachfragen konnte, zog Kumo ihn schon weiter. Sie standen vor Aidos Zimmer. „Sag mal, kann ich mit reinkommen?“, wollte Kumo wissen. Er musterte den anderen Vampir intensiv, so, als ob er ihn mit seinem bloßen Blick zwingen wollte ‚ja‘ zu sagen. Aido zögerte und wieder dachte er darüber nach, was Kumo wohl vorhaben könnte. „Aido, ich habe nichts Schlimmes vor“, beharrte Kumo. Ertappt zuckte Aido zusammen. „Komm rein“, nuschelte er. Er öffnete die Zimmertür und bat den anderen Vampir herein. Sie gingen rein und Kumo setzte sich sogleich auf Aidos Bett. Er klopfte neben sich und grinste. „Kumo … ich kann nicht“, stammelte Aido. „Aido, ich habe doch gesagt, dass ich warten werde, bis du soweit bist“, sagte Kumo. Er unterdrückte seine leichte Wut. Aido war ihm viel zu schüchtern und unsicher. Zudem ärgerte es ihn, dass er sich so sehr beherrschen musste. Am liebsten würde er ihm hier und jetzt mit Gewalt sein Blut abnehmen, doch er hielt sich zurück. „Es ist mir ernst, Aido, deshalb kannst du mir glauben, dass ich dich zu nichts zwingen werde.“ Er sah Hanabusa tief in die Augen. „Also komm, setz dich zu mir.“ Langsam ging Aido auf das Bett zu und setzte sich. Sein Gesicht war immer noch rot. Ob es wohl jemals seine normale Farbe zurückerhalten würde? Kumo legte seinen Arm um Aidos Schulter und zog ihn zu sich. Aido legte seinen Kopf wiederum auf Kumos Schulter, er schloss die Augen. Leicht streichelte Kumo Aidos Rücken. „Weißt du“, fing Aido an. „Ich bin so verwirrt. Ich verstehe es einfach nicht. Ich verstehe nicht, warum ich so für dich fühle. Ich dachte, ich würde nichts für Männer empfinden und jetzt …“ Kumo hielt ihn fester. „Weißt du, Aido, ganz am Anfang, da hat mich auch ein Mann verführt. Ich war genauso verwirrt wie du, ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, doch, anders als ich jetzt, blieb dieser Mann nicht bei mir. Er ließ mich alleine mit meinen durcheinander gewürfelten Gefühlen. In dieser ersten Zeit war ich häufig aggressiv und konnte mich nur schlecht beherrschen. Hätte ich meinen Bruder nicht gehabt, wäre es schlimmer gewesen … Er hat mir so geholfen“, erzählte Kumo. Aido sah ihn schockiert an. Das hatte er nicht gedacht. „Das wusste ich nicht“, nuschelte er. „Wie könntest du auch …“, meinte Kumo. Er küsste Aido auf die Stirn. „Es fühlt sich so schön an“, hauchte Hanabusa. Kumo lächelte ihn an. „Ich weiß. Aido, ich habe das alles, was du jetzt durchmachst, schon hinter mir. Und ich werde dir bei allen Problemen helfen, also komm immer zu mir, okay?“, sagte Kumo. Aido nickte. „Werde ich“, versprach er. „Sehr schön“, antwortete Kumo und küsste ihn wieder. Er wurde immer stürmischer, er konnte sich kaum zurückhalten, es brauchte seine ganze Konzentration, um nicht über Aido herzufallen. Aido merkte sehr wohl, dass Kumo jetzt nicht mehr so zurückhaltend war, wie ersten. Es machte ihm schon wieder etwas Angst, er würde doch nicht … Nein, er musste ihm wohl einfach vertrauen. Deshalb erwiderte er den Kuss einfach. Kumo schaffte es, Hanabusa auf das Bett zu drücken, dabei löste er sich nicht von ihm. Er wollte ihn jetzt, er hielt es nicht mehr aus. Er musste unbedingt … Allerdings schien er wohl etwas zu aggressiv vorzugehen, denn Aido versteifte sich plötzlich und wehrte sich leicht gegen Kumo. Sofort hörte Kumo auf und zog sich etwas zurück. Sein ganzer Körper rebellierte dagegen, er brauchte Aido jetzt. Er ließ den anderen Vampir erst einmal etwas zu Atem kommen, allerdings konnte er nicht verhindern, dass sich seine Hände frustriert zu Fäusten ballten. Aido setzte sich wieder auf. Mann, war Kumo stürmisch, aber zum Glück hatte er sofort wieder von ihm abgelassen, als er sich gewehrt hatte. Er sah allerdings sehr wohl, dass Kumo frustriert war, aber er verbarg es sehr gut. Aido beobachtete den anderen Vampir einige Zeit, sein ganzer Körper strahlte Unruhe aus, es war beinahe beängstigend. Kumo starrte an die Wand und versuchte sich scheinbar in den Griff zu bekommen, seine Augen glühten rot. Aido seufzte einmal tief auf. Dann beugte er sich vor und zog Kumos Gesicht zu sich heran. Diesmal war er es, der den nun überraschten Vampir küsste. Kumo hatte die Augen aufgerissen, er konnte es zuerst nicht glauben, sollte Aido ihm seinen Wunsch etwa doch schon jetzt gleich erfüllen? Kumo öffnete den Mund und stieß mit seiner Zunge gegen Aidos Lippen, etwas überrascht öffnete er sie und Kumo drang ein. Aido öffnete etwas überfordert die Augen. Kumo war so stürmisch … Kumos Zunge spielte ein bisschen mit Aidos, schon jetzt wollte er die Macht über Aido haben. Aidos Augen glühten rot auf, es war unglaublich, Kumo fuhr Aidos Reißzähne nach, passte dabei aber auf, dass er sich nicht an ihnen Schnitt. Wenn Aido jetzt sein Blut trinken würde, würde er wahrscheinlich hinter Kumos Absichten kommen. Schon wieder drückte er Aido in die Laken und wieder wurde er immer ungehaltener. Seine eigenen Reißzähne verlängerten sich und drückten sich gegen Aidos Lippen. Kumo hielt Aidos Hände fest und drückte sie neben seinem Kopf auf das Bett. Das wiederum wurde Aido jetzt doch etwas zu viel, er wollte nicht … doch er konnte sich nicht wehren, Kumo hatte einen extrem schmerzhaften Griff drauf. Es war unangenehm fest. Doch irgendwie wollte sich Aido nicht mehr wehren, Kumo war in seinen Gedanken, er füllte jeden Winkel aus. Ihm wurde klar, dass er bei dem anderen Vampir bleiben wollte. Er wollte … Doch bevor sie mehr machen konnten, öffnete sich die Tür. Akatsuki stand im Zimmer. Er sah die beiden, sich küssenden Vampire und grummelte leicht etwas vor sich hin. Diese hoben jetzt die Köpfe. Während Kumo ihn wütend anfauchte, sah Hanabusa ihn panisch und peinlich berührt an. „Äh … soll ich rausgehen, bis ihr fertig seid?“, fragte Akatsuki. Mann, er fragte sich gerade, warum er jetzt unbedingt hier rein platzen musste, während sie so was da machten. „Ja!“, knurrte Kumo. „Nein!“, kreischte Aido auf. „Kumo wollte gerade gehen.“ Fassungslos sah Kumo Aido an. Das konnte er doch nicht machen! Nicht jetzt … Es war jetzt schon viel zu eng in seiner Hose … „Kumo, geh jetzt bitte“, stammelte Aido, sein Gesicht hatte erneut einen roten Ton angenommen, diesmal stärker als alle zusammen. Wütend vor sich hin grummelnd erhob sich Kumo. „Bis morgen“, knurrte er und verließ dann das Zimmer. An der Tür warf er Kain noch einen vernichtenden Blick zu. Dieser zog nur die Augenbrauen hoch. Als Kumo verschwunden war, sah Akatsuki wieder zu seinem Cousin. Dieser saß zusammengekauert auf seinem Bett. Aido konnte es nicht fassen, er hätte beinahe … Er erschauerte. „Danke“, murmelte er schließlich. „Für was?“, wollte Kain wissen. „Du hast mich vor einem großen Fehler bewahrt“, erklärte Aido. Nein, auch wenn er es für eine Sekunde, als ihn Kumo geküsst hatte, gedacht hatte, er war noch nicht soweit. Noch lange nicht. Kumo war mittlerweile bei seinem Zimmer angekommen. Er riss die Tür auf und knallte sie hinter sich auch wieder zu. Er sah zu Sasori. Dieser lag mal wieder auf seinem Bett, allerdings lag er quer drauf und sein Kopf hing über den Bettrand hinaus, die Arme hatte er vor der Brust verschränkt. „Morgen“, meinte er monoton. „Was ist denn mit dir los?“, grummelte Kumo. „Ich langweile mich … Keiner will mit mir ‚spielen‘ …“, nuschelte Sasori. Kumo grinste hinterhältig. „Ach, ist das so? Du Ärmster“, meinte er schnippisch. „Ich hätte Aido eben fast gehabt, doch dann muss dieser Kain reinkommen und alles kaputt machen. Das regt mich auf!“, knurrte Kumo. Sasori schob die Lippen vor. „Ja, ich sehe was du meinst“, sagte er, als er die Beule in Kumos Hose betrachtete. Er hatte sich immer noch nicht abreagiert. „Und stell dir vor, dabei habe ich heute schon alle möglichen Lügen aufgefahren, die ich hatte. Ich hab ihm sogar gesagt, dass ich am Anfang auch von einem Mann verführt worden sei und der mich dann im Stich gelassen hätte. Und dass ich damit nicht fertig geworden wäre und nur du mir helfen konntest“, meinte Kumo verärgert. „Ts, er hats tatsächlich geglaubt. Er ist so naiv.“ Sasori fing an zu lachen. „Awww, du bist ja so ein Lügner … Der Mann, der dich verführt und dann sitzen lässt, muss erst noch geboren werden.“ „Tja, das muss er aber nicht wissen, stimmts?“, grummelte Kumo. Sasori richtete sich auf und sprang dann auf Kumo zu. „Du hast recht, kleiner Bruder“, stimmte er zu. „Du kannst mir ja nachher noch erzählen, was du ihm noch so gesagt hast, erst mal, will ich dich von deinem Leiden befreien“, sagte Sasori dicht neben Kumos Ohr. „Mach!“, stöhnte Kumo auf, als Sasori anfing ihn zu Küssen. Schnell beförderte Sasori seinen Bruder auf sein Bett, er saß auf ihm. „Dann wollen wir doch mal sehen, wie dominant du wirklich sein kannst, Bruderherz“, meinte Sasori grinsend, als er sich und dann seinen Bruder von den Klamotten befreite. „Aber immer doch, mein Bruder“, keuchte Kumo auf. Endlich … Es war zwar nicht Aido, aber was solls, er würde es sowieso nicht länger aushalten und wenn sich sein Bruder schon anbot … Sasori war ja auch der Grund gewesen, weshalb Kumo seine Vorliebe für Männer entdeckt hatte. Und da er seinen Bruder sowieso liebte, warum nicht. Was die Reinblüter konnten, konnte er schon lange … Und so befreite Sasori Kumo endlich von seinem ‚Leid‘. Kapitel 30: Teil 1 – Kapitel 29 – Vergangen -------------------------------------------- Mittwoch, 24. September 2008 – Donnerstag, 25. September 2008 Sayo lief nach dem Unterricht sofort auf ihr Zimmer, sie wollte heute endlich mal wieder Sport treiben. Sie würde sonst noch so faul werden. Sie zog sich einen Sportbüstenhalter und eine kurze Trainingshose an, ehe sie ihr Zimmer wieder verließ. Sie joggte zuerst einige Runden um das Wohnheim, ehe sie in den Wald lief und dort weitertrainierte. Erst nachdem sie ausreichend Trainiert hatte und sich schon langsam Erschöpfung in ihren Gliedern breit machte, machte sie sich auf den Rückweg. Sayo war im Moment so entspannt wie noch nie. Es ging doch nichts über eine ordentliche Runde Sport um den Kopf freizubekommen. Sich einfach bewegen und an gar nichts denken, das tat gut. Sie kam schließlich kurz vor Sonnenaufgang wieder beim Haus „Mond“ an. Sie freute sich schon auf eine schöne Dusche, sie war ziemlich durchgeschwitzt. Sie öffnete die Tür. Drinnen waren Akatsuki, Akane, Kuraiko und Ichijo. Sayo fragte sich, was sie hier wohl machten, schon seit einigen Tagen waren die ersten drei zumindest immer von Unterrichtsschluss bis Sonnenaufgang hier. Sie ging auf die Gruppe zu und blieb neben dem Sofa stehen. „Was macht ihr denn eigentlich die ganze Zeit da?“, fragte sie nach einigen Augenblicken. Akane seufzte auf. „Nun ja, in letzter Zeit habe ich Probleme damit, die Gefühle der anderen abzuschirmen, deswegen hilft Akatsuki mit dabei. Wir versuchen eine Gefühlslage zu finden, die so beruhigend und intensiv ist, dass ich die anderen Gefühle ausblenden kann, wenn ich mich auf ihn konzentriere. Und Kuraiko hilft ebenfalls als ‚Störfaktor‘ dabei. Damit ich weiß, wie stark ich mich konzentrieren muss“, erklärte sie. „Ah ja. Und? Funktioniert es?“, wollte Sayo wissen. „Na ja, im Moment eher nicht so gut. Vor allem, wenn Aido und Kumo hier vorbei laufen. Aido ist im Moment das reinste Nervenbündel. Der braucht nur in meine Nähe zu kommen und schon kippt alles. Und jetzt im Moment kann ich auch noch seine Gefühle spüren …“, Akane erschauderte. „Okay, so genau will ich es eigentlich gar nicht wissen“, meinte Sayo. Allein schon die Vorstellung, was diese beiden Vampire da alles trieben, verursachte ihr Übelkeit. Da spürte sie einen intensiven Blick auf sich. Sie wandte den Kopf zu Ichijo und sie sah, dass er sie so anstarrte. Sie runzelte leicht genervt die Stirn, natürlich wusste sie, worauf er starrte. „Ja, du siehst richtig, das sind Narben“, meinte sie deshalb. Über Sayos Bauch zogen sich drei sehr feine Narben, sie begannen unter Sayos linker Brust und endeten auf ihrer rechten Hüfte. Ichijo zuckte ertappt zusammen und errötete. „Tut mir leid, ich wollte nicht starren. Ich hab nur geschaut, ob ich auch richtig sehe“, er lachte verlegen und fasste sich an den Hinterkopf. Sayo verdrehte leicht die Augen. „Sag mal, wo hast du die denn her?“, fragte Ichijo. Sayos Blick lag plötzlich für einige Sekunden in ihrer Vergangenheit. „Narben haben die Fähigkeit uns an das zu erinnern, was einst Realität war“, sagte sie dann mit melancholischer Stimmlage. Ichijo zog die Augenbrauen hoch. „Hä?“ Sie blinzelte leicht und sah den ratlosen Vampir an. „Schon gut“, meinte sie nur und wandte sich dann ab. Sie wollte jetzt unter die Dusche. Ichijo sah ihr verwirrt hinterher. „Hab ich was Falsches gesagt?“, fragte er. „Sayo redet scheinbar nicht so gerne darüber. Frag sie noch mal, wenn sie besserer Laune ist, oder frag Kaori“, schlug Kuraiko vor. Ichijo schob die Lippen vor. „Ich würde im Moment nicht zu Kaori gehen, sie ist immer noch bei Akuma“, grummelte Shiro, er hockte auf einmal neben Ichijo. Dieser sah ihn erschrocken an. „Seit wann bis du denn hier?“, fragte er panisch. „Ich sitze schon die ganze Zeit neben dir, hast du das nicht gemerkt?“, grummelte Shiro. „Ich trau mich nicht, in die Nähe von meinem Zimmer zu kommen. Kuraiko-chan, kann ich nicht doch heute bei dir schlafen?“, fragte er. „Nö!“, sagte Kuraiko. „Was für ein Pech“, seufzte Shiro. Ichijo stand vorsichtig auf, der Kleine war ihm nicht ganz geheuer, und verzog sich dann. „Na ja, ich geh dann auch mal“, meinte er. Die anderen beachteten ihn aber gar nicht. Also ging er in Richtung seines Zimmers. Doch wie es der Zufall wollte, lief er Sayo noch einmal über den Weg. „Sayo“, rief er. Die Vampirin blieb stehen und sah ihn an. Sie kam gerade aus der Dusche, ihre Haare waren jetzt offen und noch feucht. Es sah sehr hübsch aus. „Was gibt’s?“, fragte sie. „Ich wollte mich nur noch mal entschuldigen, wenn ich irgendwas Falsches gesagt habe“, meinte Ichijo. Sayo winkte ab. „Schon gut. Ich rede einfach nicht gerne darüber“, murmelte sie. „Kann ich dich noch ein Stück begeleiten?“, fragte er und sah sie dabei mit offenem Blick an. Minimal zog Sayo eine Augenbraue hoch, zuckte dann aber mit den Schultern. „Klar, wenn du möchtest.“ Ichijo grinste sie an und gemeinsam gingen sie in die Richtung zu Sayos Zimmer. Vor der Zimmertür blieben sie stehen. „Also, danke fürs Herbringen“, meinte Sayo. Sie hob die rechte Hand zum Abschied. „Bis …“ Doch plötzlich griff Ichijo danach und hielt sie fest. Überrascht riss Sayo die Augen auf. „Sag mal“, begann er und betrachtete das Tattoo auf ihrem Handgelenk. „Ist das nicht das gleiche Tattoo, das Kiryu-kun auch hat?“, wollte er wissen. Sie entriss ihm ihr Handgelenk und drücke es an ihren Körper. „Ja, ist es“, meinte sie. Ichijo zuckte zusammen. „Tut mir leid, es hat mich nur überrascht“, murmelte er verlegen. „Okay, gute Nacht“, sagte Sayo nur. War es jetzt wirklich so seltsam, dass sie das gleiche Tattoo hatte wie Zero Kiryu? Sie öffnete die Zimmertür und trat ein. „Bis morgen“, meinte Ichijo nur. Sayo schloss die Tür und ging dann zu ihrem Bett, sie ließ sich darauf fallen und nahm ihr Buch zur Hand. Sie war gerade mal wieder an ‚Romeo und Julia‘ dran. Es gefiel ihr sehr gut. Sie las gerne Dramen. Ichijo lief gerade den Weg zu seinem Zimmer entlang, als ihm Kaori über den Weg lief. Bei ihrem Anblick errötete er. Sie trug nämlich nur ein Hemd von Akuma, und das war wegen ihrer Oberweite schon ziemlich kurz. Sie sah allerdings ziemlich glücklich aus. „Ah, Ichijo-chan. Hast du irgendwo meinen lieben Cousin gesehen? Ich will ihm sagen, dass er jetzt wieder in sein Zimmer kann“, sie grinste ihn breit an. „Äh … er ist unten, schätze ich“, murmelte Ichijo. Kurz hielt er inne, doch dann fiel ihm ein, was Kuraiko gesagt hatte, das Kaori ihr vielleicht etwas zu Sayos Narben sagen könne. „Ähm, sag mal, Kaori-san, weißt du, woher Sayo diese Narben hat?“ Kaori war schon an ihm vorbeigelaufen, doch jetzt hielt sie inne. „Du hast ihre Narben gesehen?“, fragte sie. Ichijo nickte. „Ja, als sie vom Sport zurückkam“, meinte er. Kaori zuckte mit den Schultern, worauf das Hemd ein Stück hoch rutschte, schnell drehte Ichijo seinen Kopf weg, warum nur musste diese Vampirin immer so freizügig rumlaufen? „Gut, dann komm mit, ich werde dir sagen was passiert ist“, meinte Kaori, dann ging sie voran. Ichijo beeilte sich, zu ihr aufzuschließen, er wollte nicht die ganze Zeit einen Blick auf ihre nur halb verdeckte Rückansicht haben. Nachher tat sie es, ähnlich wie bei Aido, auch so ab, als hätte er sie bespannt. Und da Akuma ja jetzt offiziell ihr Freund war … er bekam schon Panik bei der bloßen Vorstellung, was er alles mit ihm anstellen würde. Sie kamen bei Kaoris Zimmer an, sie öffnete die Tür und beide traten ein. Kaori setzte sich sofort auf ihr Bett. „Komm her und setzt dich“, meinte sie. Ichijo setzte sich ans äußerste Ende ihres Bettes und schielte vorsichtig zu ihr herüber. „Also …?“, fragte er schließlich. Kaoris Blick veränderte sich, vorher war sie ziemlich gut drauf gewesen, doch jetzt wurde sie ernst. „Nun, Sayo wurde als Tochter von Niizaki Ikuko, einer Reinblüterin, und Saeki Hayato, einem Edelblüter, geboren. Dadurch war ihre Kindheit ziemlich geprägt, denn Niizaki sollte eigentlich die Frau von Kuran Rido werden. Doch sie entschied sich dafür Saeki zu heiraten, so wurde auch Sayo zu einer Edelblüterin. Sie war dadurch nicht sehr angesehen und ihre Großeltern, Niizaki Souta und Niizaki Ayaka, wollten nichts mit ihr zutun haben, weil sie eben keine Reinblüterin war. Ich, als reine Edelblüterin, kann das alles nicht nachvollziehen, aber was solls. Jedenfalls, Als Sayo gerade einmal fünf Jahre alt war, wurde sie und ihre Eltern von einer ganzen Horde Level E angegriffen. Man munkelte, dass sie extra auf die Familie Saeki angesetzt worden waren, weil Niizaki Kuran Rido nicht geheiratet hat, aber dazu werde ich mich nicht weiter äußern, ich möchte nichts Falsches sagen. Auch ist unbekannt, wie Level E es geschafft haben, eine Reinblüterin und einen Edelblüter zu besiegen“, Kaori hielt kurz inne. Sie hob die Augenbrauen und räusperte sich dann kurz. „Sayo überlebte den Angriff nur, weil die Vampire Hunter einschritten, darunter waren auch Cross Kaien und Yagari Toga. Sayo überlebte zwar, aber ihre Eltern waren tot, und auf ihrem Körper blieben die drei Narben, die über ihren Bauch verliefen und eine feine Narbe auf ihrer rechten Wange.“ Ichijo sah die gegenüberliegende Wand an, so war das also. „Na ja und dann lebte Sayo eine Zeitlang bei Cross, erst als dann Yuki kam, zog sie zu Kaname, denn dieser wollte keinen weiteren Vampir bei Yuki haben. Und dann kam sie irgendwann nach Amerika“, endete Kaori, das war wirklich eine sehr kurze Kurzfassung von Sayos Geschichte. „Hm, weißt du zufällig auch, woher sie das Tattoo hat? Es ist immerhin das gleiche, wie bei Kiryu-kun“, fragte Ichijo weiter. Kaori sah zur Seite. „Nein, darüber weiß ich nichts“, sagte sie. Aber Ichijo merkte, dass sie ihn anlog. „Du weißt es nicht, oder du willst es mir nicht sagen“, murmelte er. Kaori stand auf. „Letzteres trifft vollkommen zu. Wenn du jetzt bitte gehen würdest“, meinte sie. Etwas überrumpelt stand Ichijo auf. Was war denn jetzt auf einmal los. „Alles in Ordnung? Hab ich was Falsches gesagt?“, fragte er auch hier noch einmal nach. „Nein, ich meine, du kannst auch gerne bleiben, wenn du mir beim Umziehen zusehen willst“, murmelte Kaori und drehte sich ihm wieder zu. Sie hatte das Hemd jetzt etwas geöffnet. Sofort lief Ichijo wieder rot an und wandte rasch den Blick ab. „Ich wüsste aber nicht, wie ich das Akuma erklären sollte, wenn mir ein anderer Junge als er, beim Umziehen hilft. Was meinst du, würde er dann mit dir machen, wenn er es herausfindet?“, fragte sie rhetorisch. Panik erfasste Ichijo. „Ist ja schon gut, ich bin ja schon weg!“, fiepste er und lief in Richtung Tür. Er hielt kurz vorher noch einmal Inne und verbeugte sich kurz, dabei achtete er darauf, nicht zu ihr zu sehen. „Danke, dass du mir Sayos Geschichte erzählt hast.“ Mit diesen Worten verschwand er. „Gerne … Ach, und wenn du Shiro-chan siehst, richte ihm aus, dass ich jetzt in meinem Zimmer bin!“, rief sie ihm hinterher, allerdings glaubte sie, dass er das schon nicht mehr gehört hatte. Kaori musste schmunzeln. Es amüsierte sie immer noch, dass die alten Night Class Schüler so verklemmt waren. Es war der nächste Abend und nachdem Sayo sich fertig für den Unterricht angezogen hatte, ging sie nach unten. Aber schon auf der Treppe blieb sie stehen. Sie wusste nicht, wie sie dieses Gefühl, welches sie im Moment hatte, beschrieben sollte. Einerseits war es Verwunderung, zum anderen Verärgerung, aber auch so etwas wie Abscheu und Ekel. Zum einem waren da Kumo und Aido, Sayo wollte sie schon fragen, ob sie sich nicht ein Zimmer nehmen wollten, denn zumindest schien Kumo vorzuhaben, Aido aufzufressen, doch Hiroshi kam ihr leider zu vor. Dann war da noch Shiro. Er lag zusammengerollt auf der Couch, zudem hatte er sich eine Decke umgeschlungen. Selbst von hier aus konnte Sayo die Ringe unter seinen Augen sehen, es sah furchtbar aus. Akuma war auch hier unten, nebenbei fragte sie sich, was der hier machte, denn er hatte ja noch immer Unterrichtsverbot. Allerdings sah es auch nicht so aus, als würde er zum Unterricht gehen, denn er trug seine normalen Klamotten. Akane und Akatsuki saßen wieder zusammen, Sayo glaubte, wenn dass so weiter gehen würde, würden sie bald das nächste Traumpaar haben. Und dann war da Ichijo, er kam geradewegs auf Sayo zu. „Sayo, ich hatte ja keine Ahnung, dass dir so etwas Schreckliches passiert ist“, fing er an. „Hä?“, stieß Sayo überrumpelt aus. Sie wusste nicht, was er jetzt meinte. „Na, das mit deinen Narben“, plapperte er drauf los. Jetzt machte es bei Sayo ‚klick‘. „Ah, dir hat also jemand davon erzählt?“, fragte sie. Dabei huschte ihr Blick kurz über Kaname und Kaori. „Ja, Kaori war so freundlich“, meinte Ichijo. „Ach, war sie das?“, grummelte Sayo. „Wohwoh, was denn für Narben?“, funkte Aido dazwischen, der sich jetzt endlich von Kumo gelöst hatte. „Bei Vampiren heilt doch alles.“ „Tja, manchmal ist das aber nicht der Fall“, gab Sayo frostig zurück. Wind peitschte auf. „Sind die wirklich echt?“, hakte Aido nach. Durch diese völlig bescheuerte Frage, war Sayo derart überrascht, dass sie fast das Gleichgewicht verloren hätte. „Natürlich nicht, Aido. Die hab ich mir aufgemalt weil sie so toll aussehen“, sagte sie, dabei triefte ihre Stimme nur so vor Sarkasmus. „Echt, also ich find Narben ja jetzt nicht so attraktiv“, meinte er. Sayo fragte sich gerade, ob man ihn als Baby ein paar Mal zu oft hatte runterfallen lassen, so blöd konnte doch einer alleine nicht sein. „Sag mal, bist du so blöd, oder tust du nur so? Das eben war Sarkasmus. Ich hab die Narben ja auch nicht, weil sie mir so gut gefallen. Ich glaube du hast ein bisschen zu viel von Kumos Giftnebel geschnuppert. Lass es lieber, wie ich schon einmal sagte, es wirkt sich nicht so gut aufs Gehirn aus“, grummelte sie. „He! Was soll dass denn jetzt heißen?“, fauchte Aido. „Hm, Sayo-chan, hast du überhaupt eine Ahnung, wie sich mein Giftnebel aufs Gehirn auswirkt?“, wollte Kumo wissen. Plötzlich tobte ein Sturm in der Halle und Kumo hing plötzlich hin der Luft. „Ich glaube nicht, dass ich dir gestattet habe, mich ‚-chan‘ zu nennen“, knurrte Sayo. Sie konnte es gar nicht leiden, wenn Leute, gegen die sie eine Abneigung hegte, sie derart vertraut ansprachen. „He, lass mich runter!“, fauchte Kumo und plötzlich wirbelte um ihn herum eine gigantische, hellviolette Wolke. Sayo öffnete mit ihrem Wind die Tür und blies die Wolke nach draußen. Danach ließ sie Kumo zu Boden fallen. „Na, hast du die Antwort auf meine Frage?“, wollte er wissen, so als ob eben gar nichts passiert wäre, er war halt ein Meister im Verdrängen. „Nein, und es interessiert mich auch nicht“, grummelte Sayo. „Aber mich, immerhin wurde ich schon mal von dir vergiftet!“, rief Hiroshi. „Echt? Wann denn das?“, fragte Kumo unschuldig. „Äh, als du mich gebissen hast?“, knurrte Hiro-san. „Hm … aha, jedenfalls, normalerweise kann mein übliches Gift nur noch von halluzinogenen Drogen getoppt werden. Mein Lähmungsgift, welches ich dann demnach für dich eingesetzt habe, Hiro-san, ist weltweit das Stärkste das es gibt. Ich überlege schon, es auf dem Markt zu verkaufen. Gibt sicher gutes Geld“, Kumo fasste sich ans Kinn. „Spinner“, murmelte Sayo nur und wandte sich ab. Noch immer fragte sie sich, wie man solche Leute an eine Schule lassen konnte, noch dazu, wenn Menschen mit dabei waren. Kapitel 31: Side Story – Shiros Schlafprobleme ---------------------------------------------- Mittwoch, 24. September 2008 Es war zwei Uhr mittags, die Sonne stand hell leuchtend am Himmel, die Day Class Schüler saßen ihren Unterricht ab und die Night Class Schüler schliefen. Zumindest sollten sie das, aber einer war trotzdem wach. Shiro kauerte in seinem Bett, er hatte die Knie fest an den Körper gepresst und machte sich noch kleiner, als er eigentlich schon war. Die Decke hatte er komplett über sich geworfen, er hatte die Augen zusammengekniffen und versuchte alles abzuschalten, doch es funktionierte nicht. Es war immer noch da. Einen winzigen Spalt breit hob er die Decke an, man sah jetzt seine goldenen Augen aufleuchten, sonst nichts. Was er sah, war schockierend. Er sah: Akuma. Der andere Vampir hatte einen unruhigen Schlaf, allerdings war er nicht von Alpträumen geplagt, sondern von seinen Fantasien mit Kaori. Shiro empfand es als verstörend, seine Cousine nackt sehen zu müssen, und Akuma ebenfalls … Akuma lag quer im Bett, die Decke lag irgendwo am Kopfende und sein Kopf war mittlerweile am Fußende. Er hatte sein Kissen ganz fest umschlungen und irgendwie hatte er es auch noch geschafft, seine Beine um das Kissen zu wickeln. Akuma hatte eine ziemlich schlechte Angewohnheit, er sprach nämlich im Schlaf und das tat er nicht gerade leise. „Kaori-sama“, seufzte er und wälzte sich wieder umher. Er kicherte plötzlich und drückte das arme Kissen noch fester an sich. Er hatte den Mund geöffnet und seine Fangzähne waren ausgefahren. „Oh, bitte … Kaori … -sama“, nuschelte Akuma und öffnete noch weiter seinen Mund, danach biss er tatsächlich in das Kissen. Shiro erzitterte, als er in Akumas Kopf sah. Da war so viel Blut … er wurde davon durstig. Akuma attackierte immer noch das Kissen und drehte sich wild hin und her, irgendwann passierte es und er landete auf dem Boden. Normale Personen wären davon wohl aufgewacht, doch Akuma nicht. Er schlief einfach weiter. Doch nun hatte er aufgehört das Kissen zu malträtieren. Jetzt lachte er allerdings im Schlaf. Das war doch zum verrückt werden. Warum konnte er nicht einfach seine Klappe halten und wie jeder andere auch, ganz normal und ruhig schlafen? Shiro riss die Augen auf und unterdrückte einen Würgreiz. Was stimmte nur mit diesem Jungen nicht? Das war ja schon beinahe krank! Selbst Pornostars würden da bleich werden. Den nächsten Würgreiz konnte Shiro nur ganz knapp unterdrücken, das war so widerlich. Er würde Kaori nie wieder so sehen können wie früher. Er fragte sich gerade, ob sie dass wirklich alles gemacht hatten. Wenn ja, würde er zukünftig größeren Abstand zu seiner Cousine halten. So ein Röntgenblick war schon manchmal nervig – in dem Moment dachte Shiro nicht daran, ihn einfach auszuschalten, da er völlig verstört war. Akuma stöhnte sehr laut auf und bog seinen Rücken durch, nebenbei fragte sich Shiro, wie er das in dieser Lage hinbekam. Der am Boden liegende Vampir löste jetzt seine Beine von dem Kissen und er hielt es generell nicht so fest. Jetzt jedoch konnte Shiro etwas sehr Unschönes sehen, da Akuma nur Boxershorts trug. Er würde doch nicht … nein, das würde Shiro nicht aushalten. „Kaori-sama, fester …“, murmelte Akuma. Shiro überliefen erneute Schauer. Nein, bitte nicht!, dachte er sich. Das wirst du nicht tun! Akuma schrie leise auf. Wie konnte man bloß so lebhafte Träume haben? Es war doch nicht zum Aushalten! Selbst wenn Shiro keinen Röntgenblick hätte, würde er allerspätestens jetzt wissen, was Akuma träumte. Die Minuten krochen für Shiro langsam dahin, und immer, wenn er auf seinen Wecker schielte, war nicht wesentlich viel Zeit vergangen, er fragte sich, wieso Akuma bloß so ausdauernd sein musste. Zudem verfluchte er den Rektor, der ihn in dieses Zimmer mit gesteckt hatte und Akuma und Kaori. So vergingen die Stunden, in denen er wegen Akuma nicht einschlafen konnte, erst gegen Abend, schien Akumas Traum dem Höhepunkt entgegenzugehen, im wahrsten Sinne des Wortes. Shiro schüttelte nur verzweifelt den Kopf, er würde Monate brauchen, um das alles wieder aus seinem Kopf zu bekommen. Erst eine Stunde, bevor er schon wieder aufstehen musste, konnte Shiro einschlafen, doch leider wurde er viel zu schnell von Akuma geweckt. Als die Stunde vorbei war, Shiro war immer noch total fix und alle, hörte er Akuma reden. „Hey, Shiro-chan, aufwachen, du alte Schlafmütze, sonst kommst du zu spät“, rief er und das nicht gerade leise. Als sich Shiro immer noch nicht rührte, sondern nur erzitterte und die Decke noch fester um sich wickelte, tat Akuma etwas Unverzeihliches. Er zog Shiro einfach so die Decke weg. Kalt! Hell! Noch mal kalt! Shiro grummelte etwas vor sich hin und rollte sich noch weiter zusammen, er patschte nach seinem Kissen und warf es über sich, ah … Wärme … „Soll ich dir mal was sagen? Du bist viel zu unausgeschlafen. Du solltest abends mal lieber früher ins Bett gehen“, tadelte Akuma. Er kam aus der Dusche und rubbelte sich gerade mit einem Handtuch die Haare trocken. Er hatte sich auch schon halb umgezogen, soll heißen, er stand nur noch mit nacktem Oberkörper vor ihm, zum Glück hatte er sich neue Boxershorts angezogen … So gut es eben ging, funkelte Shiro ihn wütend an. Dieser Mistkerl, dachte er sich. Akuma griff jetzt nach dem Kissen und nahm es ihm ebenfalls weg. Shiro machte sich noch kleiner. Akuma stieß ein Seufzen aus und schnappte sich den kleinen Vampir. Er verließ mit ihm den Raum und tappte ins Badezimmer, dort setzte er ihn in die Duschwanne und nahm den Schlauch, Shiro hatte offenbar noch nicht bemerkt, wo sie hier waren, denn er schlief fast wieder ein. Doch nicht mehr lange, denn Akuma drehte das Wasser auf und zwar kaltes. „WAH! KALT!“, schrie Shiro quietschend auf, doch Akuma ließ nicht von ihm ab. Erst, als der kleine Vampir vollkommen durchnässt war, stellte er das Wasser ab. „So, jetzt brauchst du auch nicht mehr zu Duschen, das hab ich schon für dich erledigt. Bist du jetzt wach?“, wollte er wissen. Shiro hatte die schwarzgeränderten Augen aufgerissen, seine Lippen waren blau und Wasser floss von seinem gesamten Körper, er zitterte noch stärker. „Halloho? Bist du jetzt wach?“, fragte Akuma erneut, als er keine Antwort bekam. Nachdem Shiro weiter schwieg, drehte er das Wasser noch einmal an. „Ah! Ja, ja! Ich bin wach“, quietschte Shiro erschrocken. „Gut, warum nicht gleich so?“, meinte Akuma zufrieden. „Und jetzt komm, du musst dich umziehen, sonst erkältest du dich noch, also wirklich.“ Er schleifte Shiro zurück in ihr Zimmer und warf ihm ein Handtuch zu. „Wehe ich muss dich jetzt noch abtrocknen“, knurrte Akuma. Doch Shiro reagierte nicht. Akuma grummelte etwas vor sich hin und griff nach dem Handtuch, danach rubbelte er Shiro die Haare trocken. Allerdings ging er dabei nicht gerade sanft vor. „Ah! Lass das! Das tut weh!“, kreischte Shiro auf. Merkte Akuma denn gar nicht, dass er immer noch im Halbschlaf war? Und das alles nur wegen ihm? Er befreite sich von Akuma, lief zum Kleiderschrank und zog sich dann um, nachdem er sich abgetrocknet hatte. „Das ist alles deine Schuld“, grummelte Shiro wütend vor sich hin. „Wieso meine? Was kann ich denn dafür, wenn du nachts was weiß ich machst und dann morgens todmüde bist?“, fragte Akuma unschuldig. Shiro drehte sich ruckartig zu ihm um und sah ihn feindselig an. „Ich kann nachts nicht schlafen, weil du so laut bist!“, fuhr er Akuma an. Irgendwann war auch seine Geduld mal am Ende. „Hä?“, gab Akuma sehr intelligent von sich. „Du hattest diese Nacht so verdammt laute Träume mit Kaori! Das ist echt widerlich!“, sagte Shiro. Akuma riss die Augen auf. „Was? Du bespannst meine Träume? Du weißt schon, dass das krank ist? Das du so ein Perverser bist, hätte ich nie gedacht“, murmelte Akuma. Shiro lief rot an. „Ich tu mir das ja nicht an, weil ich meiner Cousine so gerne beim Vögeln zusehe, sondern weil ich meinen Röntgenblick nicht abschalten kann, wenn ich todmüde bin!“, fauchte er. „Ich will das alles gar nicht sehen!“ „Klar, sicher … Gib es zu, du stehst drauf“, meinte Akuma kühl. „Und noch was, solltest du das irgendwie weiter verbreiten, was ich träume, dann setzt es was“, drohte Akuma gleich noch ein bisschen. „Du Spinner“, grummelte Shiro, dann schnappte er sich seine Decke, warf sie sich über und trottete aus dem Raum. Sollte Akuma doch machen was er wollte … Kapitel 32: Teil 1 – Kapitel 30 – Änderungen --------------------------------------------- Donnerstag, 25. September 2008 Die Day Class war am nächsten Tag sehr unruhig. Sie regten sich immer noch darüber auf, dass Aido einen Mann geküsst hatte. Einige weinten sogar, da sie glaubten, auf ewig ihre Chance verspielt zu haben. Wieder andere schmiedeten sogar Pläne, wie sie einen Keil zwischen die beiden treiben konnten. Raidon saß mit verschränkten Armen auf seinem Platz neben Zero. „Sag mal, verstehst du die ganze Aufregung?“, fragte er ihn. Zero zuckte mit den Schultern. „Nein, Aido und Kumo sind mir eigentlich egal. Von daher …“, grummelte er. „Also, nur damit ich dass verstehe, sie regen sich so auf, weil dieser Aido einen Mann geküsst hat?“, fasste Raidon noch einmal zusammen. „Scheinbar schon.“ „Versteh einer die Frauen“, murmelte Raidon. Er würde es nie kapieren. „Also ich finde das irgendwie … süß“, gab Yuki zu. Dafür wurde sie von den anderen Day Class Mädchen feindselig angesehen und von Zero und Raidon ungläubig angestarrt. „Na ja, es ist doch schön, wenn Aido-senpai endlich jemanden gefunden hat, der ihn liebt und den er auch liebt“, murmelte sie. „Nein, ist es nicht!“, stieß ein Mädchen aus. „Vor allem dann nicht, wenn er uns dadurch weggenommen wird“, fauchte ein anderes. „Ach, ihr habt doch alle keinen Geschmack“, funkte Shaira dazwischen. „So lange nur Kaori-sama mir gehört, ist alles in Ordnung.“ Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und grinste blöd. „Ähm, Shaira-kun, Kaori-san ist seit einiger Zeit offiziell mit Akuma-san zusammen“, meinte Yuki. Shaira riss die Augen auf und erstarrte richtig. Ganz langsam drehte sie den Kopf zu Yuki um. „WAS?“, schrie sie dann plötzlich. Yuki zuckte erschrocken zusammen. „Kaori ist jetzt mit Akuma zusammen“, wiederholte sie verschüchtert. „Oh, das wird der Typ bereuen! Ich werde ihm das Leben zur Hölle machen! Darauf könnt ihr euch verlassen“, schwor Shaira. „Aber jetzt, brauche ich erstmal deinen Trost, Yuki-chan“, stieß sie aus und warf sich in Richtung Yuki. Sie warf sich an Yukis Brust und schlang ihre Arme um die verschreckte Vertrauensschülerin. „Oh, Yuki-chan, wie kann meine Kaori-sama mir das nur antun?“, heulte Shaira jetzt auf einmal. Yuki war immer noch zu verwirrt, um angemessen darauf reagieren zu können. Deshalb saß Shaira jetzt auf ihrem Schoß und suchte „Trost“. „Gut, wenn Kaori-sama jetzt gerade nicht frei ist, musst du nun mal dafür herhalten. Schließlich bist du doch meine Freundin“, meinte sie. „Was, immer noch?“, stammelte Yuki. „Klar, was hast du denn gedacht? So einfach gebe ich meinen Plan, sie eifersüchtig zu machen, nicht auf“, antwortete die Amerikanerin. Wieder wechselten Zero und Raidon bedeutsame Blicke, sie sollten so viel ausdrücken wie: Das Mädel hat doch einen an der Klatsche. Und immer noch war Zero darüber erstaunt, wie gut er sich mit dem anderen Jungen verstand. Normalerweise war das ja nicht so der Fall. Plötzlich wurde Shaira von Yuki weggezogen. Suri hatte ihre Schwester am Ohr gepackt und schleifte sie mit sich. „Du kommst jetzt mal schön mit, Schwesterherz“, grummelte sie missgelaunt. „Uiuiui, da geht’s aber ganz schön ab“, meinte Yui nur. „Hach, ich sehe gerne dabei zu, wenn sich Leute streiten“, meinte sie breit grinsend. Die Day Class Schülerinnen waren eine kurze Zeit abgelenkt, doch jetzt wandten sie sich wieder ihrem eigentlichen Thema zu. Wie konnten sie Aido und Kumo trennen? „Hey, Klassensprecher“, rief da ein weiteres Mädchen. „Willst du nicht Kumo ablenken, so dass wir an Idol-senpai heran kommen können?“ „Auf keinen Fall!“, entgegnete der Klassensprecher empört. „Du bist ein kleiner Feigling“, grummelte das Mädchen. „Bin ich gar nicht!“ „Ruhe jetzt“, rief Yagari. Warum konnten sie nicht einfach mal still bleiben, während er versuchte zu unterrichten. Aber … es war ja schon irgendwo interessant. Er hatte gar nicht gewusst, dass Mädchen so drauf sein konnten, wenn ihr Idol plötzlich etwas mit einem Mann anfing. Misaki hingegen beteiligte sich nicht am Unterrichtsgeschehen und auch nicht an den Plänen für Aido. Sie überlegte die ganze Zeit schon, wie diese beiden Brüder den Vampirangriff überlebt hatten. Sie wollte unbedingt Gewissheit haben, doch sie fürchtete sich davor. Was, wenn sie auch in Vampire verwandelt worden waren und so den Angriff überlebt hatten? Würden sie sie dann angreifen, würde sie dann sterben? Sie wusste echt nicht was sie machen sollte. Zum Glück hatte sie noch bis heute Abend Zeit, sich die ganze Sache zu überlegen. Im Foyer vom Haus „Mond“ ging es nicht gerade ruhig zu. Rima und Shiki fanden Shiro schlafend auf dem Sofa. Hatte der kein Zimmer oder so? Rima setzte sich auf die gegenüberliegende Couch und beobachtete den kleinen Vampir. Er sah furchtbar aus, seine Augen waren schwarz gerändert. Was hatte er bloß die letzten Nächte gemacht? Doch irgendwie schien Shiro zu merken, dass Rima jetzt da war, denn er schlug mühsam die Augen auf und sah die Vampirin an. Er hatte seine Decke wie eine Kapuze über den Kopf gezogen. „Rima-chan?“, grummelte er verschlafen. „Nein, Rima ist derzeit nicht anwesend“, meinte Rima. Sie beobachtete, wie Shiro sich wieder hinlegte und seine Beine an den Körper zog und sich ganz klein machte. Was war bloß los mit dem Jungen? Doch da kamen Akuma und Kaori die Treppe herunter. „Hä? Shiro, schläfst du schon wieder?“, fragte Akuma und tippte mit Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand den kleinen Vampir an. Dieser fiepste nur auf und erzitterte. Akuma runzelte die Stirn und hob ihn dann auf. Er packte ihn unter den Armen und hielt ihn dann hoch. Auch jetzt schlief er noch immer. „Ist doch wirklich nicht zu fassen. Soll ich dich wieder in die Dusche setzen und kaltes Wasser aufdrehen?“, wollte Akuma wissen. Keine Antwort. „Ach, Akuma, sei nicht so fies. Komm, gib ihn mir mal“, meinte Kaori. Plötzlich riss Shiro die Augen auf, sah seine Cousine an, errötete und wehrte sich jetzt gegen Akumas Griff. „Lass mich los!“, fauchte er und schaffte es schließlich, sich zu befreien. Er fiel auf das Sofa und rollte rückwärts herunter. Er landete unsanft auf dem Boden. Jedoch rappelte er sich auf und schnappte sich die Decke. „Kommt mir bloß nicht zu nahe!“, stieß er aus und stürmte zu Rima. Mit einem Satz hüpfte er auf die Couch und machte es sich neben ihr bequem. „Äh“, sagte Rima nur. Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass sie so eine kleine Klette an sich hatte. „Na, streitet ihr euch schon wieder?“, wollte da Kumo wissen. „Nein, ich weiß nicht was mit ihm los ist“, meinte Kaori. Sie betrachtete Kumo und Aido eine Weile, ehe sie grinste. „Na, Aido. War doch gut, dass ich dich zu dem Date mit Kumo getrieben habe, nicht wahr?“ Aido errötete und verstärkte seinen Griff um Kumos Hand. „Ich sollte mich wohl … bedanken“, grummelte Aido und trat näher zu Kumo. „Ach quatsch, sie hat damit gar nichts zu tun. Ich hätte dich auch schon noch selbst gefragt“, sagte Kumo. Er küsste Aido kurz. Dieser war zu überrascht, um sich dagegen zu wehren. Vor all den anderen? Das war etwas peinlich. „Awww, süß“, kommentierte Kaori. „Das hätte ich echt nie gedacht, dass ich so was mal süß finden würde.“ „Tja, siehste?“, grinste Kumo. „Sag, hast du Akuma schon geküsst?“ Er bedachte sie mit einem kritischen Blick. Kaori wurde rot und wandte den Blick ab. „Nein … habe ich noch nicht“, gestand sie. „Nicht?“, kam es da von Ichijo. „Was habt ihr dann gestern die ganze Zeit gemacht“, fragte er naiv. Kaori sah erst Akuma eine Weile an und dann Ichijo. Leicht schüttelte sie den Kopf. „Ichijo, wir haben Erwachsenendinge gemacht. Ein Kind wie du kann das natürlich noch nicht verstehen“, sagte sie. Ichijo errötete leicht. „Hm, doch ich glaube ich kanns mir vorstellen“, murmelte er. „Nein! Kannst du nicht! Das was die beiden machen ist abartig“, fauchte Shiro dazwischen. „Shiro-chan, woher weißt du …“, begann Kaori. „Ich gehe jetzt einfach mal nach Akumas Träumen. Was meinst du, warum ich so müde und fix und fertig bin, weil er die ganze Zeit von dir geträumt hat und ich meinen Röntgenblick nicht abschalten konnte. Ich bin äußerst verstört im Moment“, er schäumte vor Wut. „Und deshalb brauche ich jetzt die Wärme von Rima-chan, damit ich dieses schreckliche Erlebnis bald verdängen kann“, säuselte er und kuschelte sich an Rima. Diese grummelte etwas vor sich hin und beruhigte nebenbei Shiki, der auch schon vor Wut brodelte. „Shiro-chan!“, knurrte Akuma. Er war etwas errötet. „Ich hatte dir doch gesagt, du sollst darüber nichts verraten!“ Er war sehr aufgebracht. „Oh, du hast von mir geträumt? Wie süß!“, quietschte Kaori verzückt auf. „Meine Träume handeln alle nur von dir, Baby“, meinte Akuma. Kaori teleportierte sich zu Akuma und umarmte ihn. „Yäch“, machte Shiro und vergrub sein Gesicht zwischen Rimas Arm und der Sofalehne. „Hm, hätte ich gewusst, dass sie jetzt so sind, hätte ich mir gewünscht, dass sie nicht zusammenkommen“, grummelte da Kuraiko, die auch gerade runter kam. „Sag mal, Aido. Träumst du denn auch von mir“, fragte Kumo und sah ihn mit einem süßen Hundeblick an. „Eh … v-vielleicht“, stammelte Aido. Er lief wieder rot an. „Also, ich träume von dir“, meinte Kumo. „Und was das für Träume sind“, fügte er noch grinsend hinzu. „Oh … okay …“ Oh Gott, peinlich, dachte sich Aido. Kumo sah ihn mit leicht zusammengekniffenen Augen an. Er schien zu überlegen, doch plötzlich warf er sich halb auf Aido und küsste ihn. Nachdem er sich gelöst hatte, meinte er: „Weißt du was, Aido, wir könnten meine Träume doch mal nachspielen, wie wäre es?“, säuselte er. Aido versteifte sich und sah Kumo halbwegs schockiert an. „Hier?“, fragte er mit Fispelstimme. „Nein, Dummerchen, wir werden uns natürlich ein Zimmer mit einem kuscheligen und großen Bett nehmen. Und vielleicht hole ich noch pelzige Handschellen, wer weiß, und auch noch das ein oder andere ‚Spielzeug‘“, grinste er. Aidos Gesicht glich jetzt wieder einer Tomate. Oh Gott, das hatte er jetzt nicht ernsthaft laut gesagt. „A-a-a-a-also, eigentlich … ich … ähm … Ich …“, stotterte er. Kumo fing an zu lachen. „Aido, du bist süß, das war ein Scherz“, murmelte er in merkwürdigem Singsang. Noch immer stand Aidos Körper unter Spannung. Plötzlich war Sasori auf seiner anderen Seite, auch er lachte. „Aido, du musst noch um einiges lockerer werden. Und vor allem musst du dich daran gewöhnen, so anzügliche Bemerkungen zu hören. Zudem musst du dein Blut unter Kontrolle bekommen, sonst wirst du ständig als Tomate rumlaufen“, riet er ihm. „Äh, okay“, murmelte Aido kleinlaut. „Sehr schön, braver Junge“, meinte Sasori und tätschelte Aido den Kopf. Kumo zog ihn Besitzergreifend an sich. „Meiner“, knurrte er leise. „Ich hatte nicht vor, ihn dir wegzunehmen“, lachte Sasori. „Aido, was war das gestern Morgen eigentlich noch mal?“, wollte Akatsuki wissen. „Sagtest du nicht, ich hätte dich vor einem Fehler bewahrt? Und jetzt lässt du dich praktisch von ihm fressen?“ „Was? Ich bin ein Fehler?“, fragte Kumo, seine Augen sprühten Funken. „Nein, nicht du, nur dass was wir … gestern fast getan hätten“, murmelte Aido, zum Ende hin wurde er immer leiser. „Woahwoah, sagt bloß ihr hättet es beinahe miteinander getrieben“, rief Akuma dazwischen. „Ja, beinahe schon, doch leider wurden wir ja unterbrochen“, grummelte Kumo und fauchte in Akatsukis Richtung. „Kumo, lass es gut sein. Das war gut so, dass er uns unterbrochen hat“, stammelte Aido. „Hmm, für dich vielleicht, für mich nicht“, seufzte Kumo. „Oh, weh“, seufzte Akane. „Es fängt schon wieder an.“ „Komm, wir setzen uns“, meinte Akatsuki zu ihr. Gemeinsam setzten sie sich auf die noch freie Couch. Akane versuchte sich auf Akatsuki zu konzentrieren, aber da Aido und Kumo hier waren, war es sowieso aussichtslos. „Sagt bloß, ihr beiden seid jetzt zusammen“, fragte Hiroshi. „Was? Nein, sind wir nicht“, entgegnete Akatsuki. „Ich helfe ihr nur, mit dem ganzen Gefühlschaos hier fertig zu werden … ich versuche es zumindest.“ „Aha, glaub das ruhig. In Wahrheit hast du doch ganz böse Absichten, du willst sie nur zu dir ins Bett holen und dann, wenn sie sich Hals über Kopf in dich verliebt hat, lässt du sie wie eine heiße Kartoffel fallen“, prophezeite Hiroshi und sah Akatsuki dabei mit unheilvollem Blick an. „Hm, ich kenn solche Typen wie dich. Furchtbar.“ „Eh“, stieß Akatsuki aus. „Ach, ignorier in einfach“, begann Akane. „Er verwechselt dich wohl mit sich selber.“ „Ich würde niemals so was machen“, meinte Hiroshi. „Sicher? Und was war mit dem Vampirmädchen, welchem du Hoffnung gemacht hattest und diese dann mit einem Mal zerstört hast? Sie heult bestimmt heute noch wegen dir“, grummelte Akane. „Tja, die Kleine hatte mich eben nicht verdient. Sie sah einfach nicht gut genug für mich aus“, meinte Hiroshi eingebildet und fuhr sich durch die Haare. Dann warf er einen anzüglichen Blick auf Ruka. „Aber du … Du siehst echt heiß aus“, meinte er und stand plötzlich neben ihr. Er legte einen Arm um sie und zog sie an sich ran. „Na, wie wärs, hast du Lust, nach dem Unterricht mit in mein Zimmer zu kommen?“, fragte er. Irritiert sah Ruka ihn an. „Nein?“, meinte sie dann in einem Tonfall, der zugleich fragte, ob Hiroshi sie nicht mehr alle hatte. „Tja, schade. Aber du wirst schon noch irgendwann mir gehören. Schließlich sehe ich unheimlich gut aus“, antwortete er überzeugt. „Sicher … Du bist gar nicht eingebildet oder so?“, murmelte Ruka. „Nö, ich bin nur sehr selbstbewusst“, meinte er grinsend. Ruka konnte nur den Kopf schütteln. „Hm, Aido, du solltest dir mal eine Scheibe von Hiro-san abschneiden, dann klappt das sicher auch besser zwischen Kumo und dir“, meinte Akuma. „Ach, das wird auch so schon“, entgegnete Kumo und küsste Aido wieder. Dieser genoss es, trotz der anderen, er erwiderte den Kuss sogar ein wenig. Alles lief auch so eigentlich ganz gut, bis Sayo kam. Die Night Class machte sich auf den Weg, es war Zeit für den Wechsel. Akuma verabschiedete sich von den anderen und ging dann zurück in sein Zimmer. Schon von weitem konnten sie die Day Class Schüler rufen hören. Shiro grummelte etwas vor sich hin und wickelte sich noch fester in seine Decke ein. Ja, er nahm sie tatsächlich mit nach draußen, denn ihm war immer furchtbar kalt, wenn er müde war. Als das Tor offen war, stürzten die Day Class Schülerinnen sofort auf Kumo und Aido zu. „Idol-senpai!“, riefen sie. Es waren diesmal so viele, dass sie Yuki und sogar Zero überrannten. Sie drängten sich an Aido heran und stießen Kumo beiseite. „Idol-senpai, bitte nimm mich zu deiner Freundin, nicht diesen Kerl“, rief eine Schülerin. „Nein, nimm mich!“ – „Nein, mich!“ – „Mit mir kannst du wirklich glücklich werden!“, riefen jetzt alle durcheinander. Aido war total überfordert, doch schließlich riss Kumo ihn aus der Mädchenmenge heraus und zog ihn an sich. „Lasst ihn in Ruhe. Aido gehört mir“, fauchte Kumo sie an. Seine gesamte Ausstrahlung wirkte gefährlich. Schockiert wichen die Schülerinnen einen Schritt zurück. Allerdings stierten sie immer noch Aido an. Kumo reichte es so langsam. „Jetzt passt mal gut auf“, knurrte er deshalb. Er zog Aido an sich ran und küsste ihn. Aido war ziemlich überrumpelt, allerdings fing er sich schnell und erwiderte den Kuss. Die Mädchen der Day Class starrten sie wieder entsetzt an. Vielleicht merkten sie jetzt endlich, dass Kumo es ernst meinte. Langsam aber sicher bröckelten ihre durchgeknallten Fangirlmasken ab. Tränen stiegen in ihre Augen. Als sie bemerkten, wie intensiv das Verhältnis zwischen beiden schon jetzt war, dabei war noch nicht mal eine Woche vergangen. Kumo hatte etwas geschafft, was keines der Mädchen bisher geschafft hatte. Und das auch noch in so kurzer Zeit. Nachdem sie sich voneinander lösten, sah Kumo die Mädchen an. „Hm, jetzt heult nicht rum, es gibt auch noch andere gut aussehende Kerle in der Night Class“, meinte er. „Wie wäre es mit Shiro?“, schlug er vor. „Shiro? Wer ist das?“, fragten die Mädchen. Kumo deutete auf den kleinen Vampir. „Na, der Kleine da hinten.“ Erst jetzt, schienen die Day Class Schülerinnen ihn zu bemerken. „Oh Gott … der ist ja … so süß!“ quietschten sie. „Und so klein, das ist so niedlich!“ Sie liefen an Kumo und Aido vorbei und auf Shiro zu und umzingelten ihn. „Awww, wie kann jemand nur so niedlich sein? Wie kommt es denn, dass ein Kind in der Night Class ist?“, fragte eine Schülerin. Shiro sah im Moment echt aus wie ein Kind, er hatte ja noch immer die Decke um und sonst sah er ja auch nicht gerade erwachsen aus. Sie scharrten sich jetzt alle um ihn. Ein Mädchen umarmte ihn sogar. „Na, mein Kleiner. Bist du müde?“, fragte sie. „Ja, und wer ist hier klein?“, grummelte er. „Awww, so goldig“, meinte sie wieder und tätschelte seinen Kopf. Shiro wurde rot. Hilfe, war das peinlich. „Ähm, ihr wisst schon, dass ich achtzehn Jahre alt bin?“, fragte er deshalb. „Du bist achtzehn?“, fragte die Schülerin verblüfft. „Ja“, antwortete er. „Hm, macht nichts, du siehst nicht so aus, von daher“, meinte sie und umarmte ihn fester. „Macht platz, macht platz!“, rief da Shaira. Sie stapfte zu Kaori und blieb dicht vor ihr stehen. „Kaori-sama“, fing sie an, dabei sprach sie jede Silbe einzeln. „Ist es wahr, dass du jetzt einen Freund hast?“ Kaori zuckte zusammen. „Ja … Das stimmt.“ „Ist es Akuma?“ „Ja, richtig.“ „Gut, dann kann ich dir hiermit sagen, dass du ab jetzt keinen Freund mehr hast, wenn ich mit dem Typen fertig bin, frisst er aus der Schnabeltasse“, knurrte sie bedrohlich und knackte mit den Knöcheln. Ihre Ausstrahlung war jetzt wieder äußerst beunruhigend. Es sah fast so aus, als ob eine gefährliche, schwarze Aura um sie herum waberte. Schnell ging Kaori zwei Schritte zurück, dieses Mädchen war ihr unheimlich. „Ich werde den Typen so fertig machen, dass er es sich demnächst zweimal überlegen wird, mir meine Freundin auszuspannen. Er wird mich danach immer vorher um Erlaubnis fragen, ob er mit einem Mädchen ausgehen darf, vorausgesetzt er überlebt es“, grummelte Shaira. Kaori hatte die Augen weit aufgerissen. „Nein!“, stieß sie aus. „Du wirst Akuma nichts tun!“ „Oh, doch. Und er wird es bereuen, dich jemals angefasst zu haben“, murmelte Shaira. Plötzlich hörte man einen lauten Knall. Kaoris Handabdruck brannte auf Shairas Wange. Schockiert sah Shaira Kaori an. Diese atmete schwer. „Ich sagte: Nein! Du wirst Akuma in Ruhe lassen“, knurrte Kaori. „Aber, Kaori-sama“, wimmerte Shaira. „Wenn du auch nur in seine Nähe kommst, sorge ich dafür, dass du es bereuen wirst, hast du verstanden. Ich hab mich lange genug von dir verunsichern lassen, du psychopatische Yandere“, jetzt war Kaori richtig wütend. „Yandere? Du glaubst, ich bin tatsächlich so?“, fragte Shaira, sie war jetzt den Tränen nah. „Glaubst du wirklich, ich würde sogar für deine Liebe jemanden umbringen?“ „Ja. Ja, das glaube ich. Du drohst es sogar schon an. Und mir reicht es jetzt allmählich, ich hab die Schnauze voll. Geh am besten wieder zurück nach Amerika und lass mich in Ruhe!“, meinte Kaori hart. Da kam Suri an. Sie stellte sich vor Kaori. „Ich möchte mich entschuldigen, dafür dass meine Schwester so ist, wie sie ist. Ich war von Anfang an dagegen, dass wir nach Japan fliegen, doch leider hatte ich damals nicht den Mut, sie aufzuhalten. Sobald es aber möglich ist, werden wir wieder zurückfliegen“, sprach sie. „Was? Nein!“, rief Shaira dazwischen. „Doch. Und jetzt gehst du Marsch zurück ins Wohnheim“, meinte Suri mit Befehlston. Geknickt ging Shaira zurück. Kaori war erleichtert. Vielleicht war es ja jetzt endlich vorbei … Kapitel 33: Teil 1 – Kapitel 31 – Gefühle ------------------------------------------ Donnerstag, 25. September 2008 Der Unterricht der Night Class lief ereignislos ab. Nachdem Yagari gegangen war, seufzten die neuen Schüler erleichtert auf. „Puh, der Typ ist irgendwie merkwürdig“, grummelte Kaori. Rima zuckte zusammen, als sie Shiro neben sich spürte. Er sah ziemlich ramponiert aus, denn die Day Class Schülerinnen hatten ihn erst losgelassen, als Zero und Yuki sie unter Androhung von Strafen zurückgedrängt hatten. Er war immer noch in seine Decke eingewickelt und lag auf Rimas Beinen und schlief. „Ka-o-ri“, stieß sie aus. „Nimm deinen Cousin von mir runter!“, so genervt hatten die Vampire die, sonst eher ruhige Rima, noch nie gesehen. Mit einem Seufzen stand Kaori auf und ging zu Rima. Sie nahm Shiro von ihrem Schoß und trug ihn zu ihrem Platz. Er schlief auf ihrem Schoß einfach weiter. „Manchmal habe ich das Gefühl, dass er eigentlich noch ein Kind ist und nur behauptet, er sei achtzehn“, murmelte Kaori und strich ihm über die Haare. „Ich habs schon immer gewusst, der Kleine verarscht uns“, meinte Sasori. „Wenn er nicht schon mein ganzes Leben lang bei mir gewesen wäre, würde ich es auch nicht glauben können“, sagte Kaori. „Kaori-san, warum ist Shiro bei mir so anhänglich? Nur weil ich ihm Pocky gegeben habe?“, fragte Rima. Einige Zeit dachte Kaori nach, dabei sah sie Rima eine ganze Weile an. „Nein, das ist es nicht. Jetzt, wo ich dich genauer betrachte, merke ich, dass du Shiros ehemaligem Kindermädchen sehr ähnlich siehst“, meinte sie. „Seine Eltern sind Forscher und sind deshalb immer sehr viel unterwegs. Er sieht sie, wenns hoch kommt zwei- bis dreimal im Jahr. Selbst zu seinen Geburtstagen waren sie fast nie da. Ich kann mich noch an seinen fünften Geburtstag erinnern, seine Eltern hatten gesagt, dass sie vorbeikommen würden. Er wartete den ganzen Tag auf sie, aber schließlich kamen sie doch nicht. Sie waren durch irgendwas verhindert gewesen. Ich erinnere mich, dass ich Shiro bis zu dem Zeitpunkt noch nie so aufgelöst gesehen habe, er hat so bitterlich geweint an jenem Abend. Noch nicht einmal ein Anruf oder eine Karte oder überhaupt irgendein Zeichen, dass sie an ihn gedacht hatten, kam. Auch ich weinte damals mit Shiro“, Kaori blickte auf ihren kleinen Cousin und lächelte wehmütig. „Seine Eltern hatten schon kurz vor seiner Geburt ein Kindermädchen engagiert, sie sollte so gut es geht für Shiro sorgen und das tat sie auch. Sie hat sich all die Jahre mit einer solchen Hingabe und Liebe um Shiro gekümmert, wie ich es noch nie gesehen habe. Er baute deshalb auch sehr schnell eine starke Bindung zu seinem Kindermädchen, Hinata, auf. Sie war einfach alles für ihn und er liebte sie auf eine Weise, wie nur ein Kind lieben kann. Allerdings verschwand sie kurz nach seinem achten Geburtstag. Daraufhin brach eine Welt für ihn zusammen. Ich hatte gedacht, ich hatte an seinem fünften Geburtstag schon sein größtes Leid gesehen, doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass er so am Ende sein würde, als sie verschwand. Wir wissen bis heute nicht, ob sie noch lebt oder verstorben ist. Diese Ungewissheit belastet Shiro immer noch, vor allem, da er sich nie richtig von ihr verabschieden konnte“, Kaori stockte wieder, sie schluckte und räusperte sich, ehe sie fort fuhr. „Es kamen immer wieder neue Kindermädchen, doch sie waren alle anders. Sie waren kühl und distanziert und das machte Shiro sehr zu schaffen, und nachdem das mit meinen Geschwistern passiert war, konnte ich auch nicht mehr so richtig für ihn da sein“, sie hielt wieder inne, da die meisten ja nicht wussten, dass sie überhaupt Geschwister hatte. „Meine Geschwister wurden im Übrigen von einer Vampirkillerin umgebracht“, fügte sie deshalb noch hinzu. „Nun, seit Hinatas Verschwinden war Shiro ständig auf der Suche nach Personen, die ihm ähnliche Wärme und Liebe geben konnten. Bisher hat er aber noch keine vergleichbare Person gefunden“, endete Kaori. Rima blieb still. Sie sah Shiro an, sein Gesicht war im Moment ganz entspannt, selbst die Ringe unter seinen Augen waren jetzt nicht mehr ganz so stark. Er tat ihr irgendwie Leid … „Ich verstehe“, sagte sie. „Könntest du trotzdem mit ihm reden, dass er nicht mehr so anhänglich ist?“, fragte sie. „Sicher, kann ich machen“, versicherte Kaori. Sie strich noch immer über Shiros Haare. Von dem ganzen Drumherum um Shiro bekamen Aido und Kumo nicht so viel mit. Aido war noch immer ziemlich durch den Wind, Kumo hatte es geschafft, dass die Mädchen der Day Class ihn in Ruhe ließen. Kumo war insgeheim ziemlich erheitert über die ganze Situation. Das man auch Aido so leicht beeinflussen konnte … es war einfach herrlich. Er küsste Aido und grinste in sich hinein. Sasori beobachtete die beiden, auch er hatte ein unheilvolles Grinsen aufgesetzt. Kumo hatte ihm nach ihrem kleinen Techtelmechtel erzählt, was er noch so alles mit Aido vorhatte, Sasori konnte nicht leugnen, dass ihm die Pläne seines Bruders nicht gefielen. Aido würde auf jeden Fall noch sein blaues Wunder erleben … Im Moment war Hanabusa einfach nur glücklich, es überraschte ihn immer noch, dass er plötzlich solche Gefühle hatte, aber er versuchte es zu ignorieren. Er wollte gar nicht darüber nachdenken, was die anderen wohl davon hielten und was sie darüber redeten, dass er einen Mann küsste. Er versuchte es einfach zu genießen. Auch Kumo spürte es und es freute ihn noch mehr. Bald, bald würde Aido neben ihm im Bett liegen und ihn anflehen, dass er, Kumo, sein Blut trinken möge. Dann hatte Kumo endlich sein Ziel erreicht. Akane war etwas beunruhigt. Kumos Gefühle waren so … sie wusste nicht, wie sie es nennen sollte. Sie wusste, dass er etwas mit Aido vorhatte, etwas äußerst Schlimmes sogar, aber sie konnte nicht erkennen, was er plante. Auch Sasoris Gefühle waren nicht viel besser, sie waren genauso hinterhältig. Zudem waren seine Gefühle für seinen Bruder eindeutig, er liebte ihn maßlos und stand vollkommen hinter ihm. Akane wollte etwas sagen, doch sie zögerte. Aido war im Moment so glücklich, er strahlte richtig von Innen. Leicht musste sie lächeln, manchmal war es süß, den Gefühlen von frisch Verliebten zu lauschen. Also nur wenn sie wirklich gerade erst ihre Gefühle entdeckten, nicht wie bei Kaori und Akuma, das war eher unheimlich und beängstigend. Das hatte meistens schon viel mehr mit Lust, als mit Liebe zu tun. Aber Aido war im Moment zu süß, wie Kumo wohl sagen würde, sie wollte ihm sein Glück eigentlich nicht kaputt machen, vor allem, da er sich gerade in Kumo verliebt hatte, auch wenn ihm das noch nicht so ganz klar zu sein schien, sie konnte es spüren. Seine Gefühle hatten im Moment einen ruhigen, gleichmäßigen Level, doch mit einem Mal schossen sie in die Höhe und schlugen Purzelbäume und Loopings und das nur, weil Kumo ihn gerade küsste. Sie beschloss, Kumo und Sasori noch eine Weile zu beobachten, wenn sie irgendwann so weit war, dass sie wusste, was die beiden planten, erst dann würde sie Aido davon erzählen. Nach dem Unterricht liefen Sasori, Kumo und Aido gemeinsam zurück zum Haus „Mond“. Sie unterhielten sich gerade angeregt über etwas, als plötzlich Misaki Hiroto ihnen den Weg versperrte. Sie hielt einen großen Stock in der Hand. Ihr ganzer Körper zitterte, er war darauf eingestellt beim kleinsten Anzeichen von Gefahr zu flüchten. Sasori und Kumo starrten das Mädchen neugierig an, was hatte sie wohl vor? „Ihr da“, begann sie. Ihre Stimme war sehr schwach, allerdings konnte man sie noch gerade eben so verstehen. „Wie kommt es, dass ihr noch am Leben seid?“ Überrascht sahen sich die Brüder an, sie wussten nicht, was das Mädchen meinte. „Ähm, ich glaube, wir können dir nicht ganz folgen“, sagte Sasori schließlich. „In den USA, vor knapp eineinhalb Jahren … Ihr wart da und wolltet in einen Nachtclub, doch ein Mann mit spitzen Eckzähnen und rot leuchtenden Augen kam auf euch zu. Da ich Angst hatte, lief ich weg … Wie habt ihr den Vampirangriff überlebt? Hat er euch etwa selbst zu Vampiren gemacht?“, wollte Misaki wissen. Sie zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub. Wieder sahen sich die Brüder an, dann lachten sie. Misaki zuckte bei dem Geräusch zusammen, ihr ganzer Körper stand unter Spannung. Die Zwillinge gingen jetzt auf sie zu, sie hob daraufhin ihren Stock, bereit sich zu verteidigen. „Kleine, was hast du denn mit diesem Stöckchen vor? Bring mich nicht zum Lachen damit. Das nützt überhaupt nichts“, meinte Sasori und lachte erneut. Dann ließen sie ihre Augen aufleuchten und bleckten die Fangzähne. „Oh Gott, er hat euch tatsächlich verwandelt“, stammelte das Mädchen. Wieder nur schallendes Gelächter. „Weibchen, du verwechselst da wohl was. Wir wurden nicht zu Vampiren gemacht, an jenem Abend, nein, wir wurden schon als Vampire geboren. Wir sind adelige Vampire. Während der Kerl, der auf uns zukam, nichts weiter als ein widerlicher Ehemals-Mensch-Vampir war, ein Level E. Wir haben ihn getötet“, erklärte Kumo. Misaki zuckte zusammen und wich zurück. Kumo stieß plötzlich sein Gift aus und es erwischte sie. Stark hustend ging sie zu Boden. Tränen traten in ihre Augen und liefen über. „Tch“, machte Sasori. „Was machen wir jetzt mit ihr? Sie weiß seit eineinhalb Jahren, dass es Vampire gibt, wenn wir ihr die ganzen Erinnerungen löschen wollten, hätten wir nur eine leere Hülle.“ „Wir sollten sie entsorgen, das ist besser für uns alle“, meinte Kumo und bleckte die Reißzähne. „Mo-mo-ment mal!“, stieß Aido aus. „Ihr wollt sie töten? Das geht nicht!“ Kumo seufzte und sah ihn eine Zeit lang an. Er schnalzte mit der Zunge und hob die Augenbrauen. „Tja, dann schlag was Besseres vor.“ „Wir … sollten sie zum Rektor bringen“, sagte Aido zögerlich. „Zum Rektor? Und was dann?“, fragte Sasori. „Dann … dann wird der entscheiden, was das Beste ist“, meinte Aido hilflos. Kumo und Sasori sahen sich einige Zeit an. Dann zuckten sie mit den Schultern. „Schön … dann bringen wir das Weibchen zum Rektor“, grummelte Kumo. Er packte sie grob an den Haaren und schleifte sie hinter sich hier. Er war alles andere als sanft, so hatte Aido ihn noch nie gesehen und es machte ihm irgendwie auch Angst. So wollte er Kumo nicht sehen. „Nimm sie doch bitte ordentlich“, schlug er deshalb vor. „Sonst noch was? Schon schlimm genug, dass wir überhaupt solche Probleme mit diesem Weibchen haben“, fauchte Kumo ihn an, er war im Moment tierisch genervt und er konnte einfach nicht ausgeglichen bleiben, das war eine seiner Schwächen, etwas, was Sasori ihm weggenommen hatte. Aido zuckte bei dem groben Ton zusammen. Es gefiel ihm gar nicht, dass ihm Kumos rauer Ton solche Angst einjagte. Er merkte es ja selbst, er wurde in Kumos Nähe irgendwie immer … weiblicher. Er war schockiert über sich selbst, auch jetzt wollte er nicht, dass Kumo so mit ihm sprach, zumal er ja nur gebeten hatte, dass er das Mädchen nicht so grob anfasste. Er hatte Angst, dass Kumo diese Laune auch noch haben könnte, wenn sie wieder alleine waren. Was würde er dann machen? Aido schüttelte den Kopf und versuchte, zu Kumo und Sasori aufzuschließen. Kumo schleifte das Mädchen immer noch an den Haaren hinterher. Sie kamen irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit beim Büro des Rektors an, wie würde er wohl darauf reagieren? Kapitel 34: Teil 1 – Kapitel 32 – Enttäuschung ----------------------------------------------- Donnerstag, 25. September 2008 Der Rektor war schockiert, als Kumo Misaki an den Haaren in sein Zimmer schleifte. Wie konnte man bloß so grob mit einem Mädchen umgehen? „Kumo-kun! Wa-wa-was hat das zu bedeuten?“, stieß er aus. „Na ja, die Kleine hier, hat meinen Bruder und mich mit einem Stock bedroht. Zudem weiß sie schon seit eineinhalb Jahren über Vampire bescheid, da sie gesehen hat, wie ein Vampir in den USA auf uns zukam“, erklärte Kumo. „Jo, und wenn wir ihre Erinnerungen löschen würden, dann wäre sie nichts weiter als eine leere Hülle“, meinte Sasori und hob die Arme an. „Aber trotzdem, wie könnt ihr es wagen, das arme Mädchen an den Haaren hierher zu schleifen? Seid ihr verrückt?“, fragte der Rektor empört. Die beiden Brüder sahen sich an. „Hm, vielleicht ein bisschen“, antworteten sie dann. Aido beobachtete die ganze Szene, er war hier ziemlich überflüssig. Aber er hatte gewusst, dass der Rektor so darauf reagieren würde. Er stand neben der Tür und betrachtete Kumo, er hatte Misaki mittlerweile am Arm gepackt. Zwar ging er dabei auch nicht gerade sanft vor, aber es war eine Verbesserung. Der Rektor fing eine Diskussion mit den beiden an, darüber, wie es jetzt weiter gehen sollte. Sie würden wohl auch noch Kaname dazuholen müssen, schließlich war dieses Mädchen eine gewisse Gefahr für die Night Class. Wenn sie sich einmal verplapperte, dann war es vorbei mit dem Geheimnis. Die beiden Zwillingsvampire strahlten Unruhe aus, es passte ihnen gar nicht, dass der Reinblüter mit hinzugezogen wurde. Zudem waren sie von dem ganzen Umstand genervt, dass das Mädchen über sie Bescheid wusste. Aido beobachtete sie genauer, registrierte jede ihrer Bewegungen. Kumo wirkte dabei sehr raubtierhaft. Es wirkte beinahe beängstigend. Aido glaubte von Zeit zu Zeit wirklich, dass ein Level E vor ihm stünde. Sasori hingegen blieb noch einigermaßen gelassen, auch wenn er sichtlich genervt war. Diese kalte und genervte Seite gefiel Aido an den beiden gar nicht, vor allem nicht an Kumo. Wenn er nur schon sah, wie er das Mädchen gepackt hatte, überliefen ihn kalte Schauer. Wenn Kumo ihn einmal so anfassen würde, was würde er dann machen? Aido hatte die Arme vor der Brust verschränkt und lehnte an der Wand, seine Finger krallten sich in den Stoff seiner Jacke, als er darüber nachdachte. Die Tür öffnete sich und Kaname trat schließlich ein, er wirkte machtvoll und prächtig wie immer. Noch vor kurzer Zeit hatte Aido geglaubt, Kaname sei der einzige Mann auf der Welt, der solche Gefühle in ihm auslösen könnte, wie sehr hatte er sich da getäuscht … Seine Gefühle für Kaname waren nach wie vor dieselben. Er liebte Kaname immer noch, doch mittlerweile … Leicht schüttelte er den Kopf. Nein, er konnte es nicht denken. Nein, er hatte sich bestimmt nicht in Kumo verliebt. Allein schon der Gedanke daran, ließ ihn erröten. „Also, Kaname-kun, wie wollen wir weiter verfahren?“, sagte der Rektor gerade. „Hm, ich denke, wir sollten das Mädchen unter besondere Aufsicht stellen. Zudem glaube ich, Sasori und Kumo sollten einmal mit ihr reden, vielleicht sagt sie dann ja nichts“, schlug Kaname vor. „Immerhin glaubt sie, dass nur ihr Vampire seid.“ „Was?“, fauchten Sasori und Kumo den Reinblüter an. „Wir sollen uns weiter mit diesem menschlichen Weibchen abgeben? Ich glaube du spinnst!“, knurrte Kumo. „Dieses lästige Weibchen hat schon mehr als genug Probleme verursacht, wir sollten sie einfach entsorgen … Sasori kann bestimmt dafür sorgen, dass sie schnell einschläft, nicht wahr, Bruder?“ Er war sichtlich wütend. „Genau, töten wir sie einfach, sie ist eh nur ein Mensch“, meinte Sasori zustimmend und streckte eine Hand nach ihr aus. „Halt! Stopp!“, rief der Rektor dazwischen. „Hier wird niemand getötet!“ Kumo fauchte den Rektor an und ging in Sprunghaltung, er packte Misaki noch fester, zudem stieß er eine Giftwolke aus. „Warum nicht? Was finden hier alle bloß an den Menschen? Zudem noch an diesen nutzlosen Weibchen?“ Er verstand es einfach nicht. Doch plötzlich wurde Kumo gegen die nächste Wand geschleudert, vor Überraschung hatte er Misaki losgelassen. Er krachte in die Wand und wurde dort festgehalten. Kaname tobte, seine Macht fesselte Kumo an die Wand und neutralisierte sein Gift. Auch Sasori, der seinem Bruder zur Hilfe kommen wollte, wurde auf seinem Platz festgehalten. „Ihr hört mir jetzt gut zu, ihr beiden. Behaltet eure Ansichten über die Menschen für euch! Solange ihr hier zur Schule geht, werdet ihr niemanden töten, ist das klar? Oder muss ich noch deutlicher werden?“ Kanames Macht streifte Kumo und dieser schrie auf. Auch Sasori war mittlerweile auf die Knie gegangen. Besorgt sah Aido zu Kumo, er hatte Angst um ihn. Auch wenn er sich nicht traute, etwas gegen Kaname zu sagen. Nach einer Weile hörte es schließlich auf und Kumo brach zusammen, er keuchte schwer. „Ich denke, wir sollten Misaki sich erst einmal erholen lassen“, meinte Kaname dann. „Das Gift, wird es ihr schwere Schäden zufügen?“, richtete er das Wort an die Brüder. Als keiner von beiden antwortete, ließ er erneut seine Macht austreten und die beiden stöhnten wieder auf. „Nein … ich hab sie nur betäubt, sie wird bald wieder aufwachen“, knurrte Kumo dann mit schmerzverzerrtem Gesicht. „Gut, ich denke, sie sollte sich auf der Krankenstation ausruhen, wenn sie wieder aufwacht, werde ich mich auch noch einmal mit ihr unterhalten“, sagte Kaname. „Aido, kannst du sie dann zur Krankenstation bringen?“ „Äh … ja, Kaname-sama“, stammelte Aido. „Gut“, meinte der reinblütige Vampir, dann wandte er sich ab. Nachdem er gegangen war, lief Aido zu Kumo. Dieser hockte immer noch an der Wand und starrte wütend vor sich hin. „A-alles in Ordnung?“, fragte Aido besorgt. „Bestens“, fauchte Kumo ihn an und erhob sich dann. Aido ignorierend ging er zu seinem Bruder und half ihm auf. „Wie geht es dir?“ „Hm, ging schon mal besser. Mann, der hat vielleicht Nerven“, knurrte Sasori. „Komm, Bruder, wir verschwinden. Hier werden wir ja anscheinend nicht mehr gebraucht.“ Kumo blickte zum Rektor und fauchte ihn zusätzlich noch an, dann packte er seinen Bruder an der Hand und zog ihn mit nach draußen. Aido ließ er einfach stehen. Kumo war aufgebracht, er war fuchsteufelswild. Er konnte es nicht fassen, dass Aido auf diesen Kuran auch noch hörte, deshalb ließ er ihn jetzt auch zurück. Er würde sich später noch Blut holen, es reichte ihm so langsam. Aido war … enttäuscht und auch verletzt. Kumos Verhalten war auf einmal so feindselig. Dabei hatte er doch nichts Falsches gemacht … Er hasste diese Seite an Kumo. Auch wusste er nicht, was er jetzt denken sollte. Tausende von Gedanken wirbelten in seinem Kopf herum. War Kumo jetzt nur so sauer, weil er von Kaname bestraft worden war, oder gab es einen anderen Grund? Er wusste es nicht und es machte ihn einfach traurig. Lustlos brachte er Misaki auf die Krankenstation, nachdem er das erledigt hatte, schlenderte er alleine den Weg zurück zum Mondwohnheim. Er hing immer noch seinen Gedanken nach. Doch da traf er auf Akane und Kaori, in ihren Armen lag Shiro, er schlief immer noch. Als die Empathin seine Gefühle bemerkte, drehte sie sich zu ihm um. „Hallo Aido, was ist denn mit dir los?“, wollte sie wissen. Verlegen schaute er zu Boden. „Gar nichts“, grummelte er. „Oh weh, hattest du einen Streit mit Kumo? Deinen Gefühlen nach zu urteilen, hat es irgendwas mit ihm zu tun“, murmelte Akane. „Ach, lass mich doch in Ruhe.“ Aido war jetzt wirklich nicht in der Stimmung, mit den beiden über Kumo zu reden. „Na komm schon, sag es uns doch“, mischte sich jetzt auch Kaori ein. Sie war nur allzu neugierig. „Ich möchte aber nicht“, entgegnete Aido, konnten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? „Hm, lass mich dir einen Tipp geben, wenn Kumo sauer auf dich ist, dann gib ihm dein Blut, schon wird er wieder so zahm wie ein Hauskätzchen“, warf Kaori ein. Sie hatte ein suspektes Grinsen aufgesetzt. „Wie kommst du darauf, dass ich ihm mein Blut geben will?“ „Na ja, ihr hättet es doch schon beinahe miteinender getrieben, oder? Ich kann dir nur raten, wenn dir wirklich was an ihm liegt, ihn nicht zulange warten zu lassen“, meinte Kaori. „Hm, ist es nicht eher irgendwie umgekehrt? Wenn es wirklich liebe ist, dann sollte man so lange warten, bis beide bereit dafür sind?“, murmelte Akane dazwischen. „Normalerweise schon, doch nicht bei Kumo, der ist schnell gereizt, wenn man ihn zu lange zappeln lässt. Dann verliert er das Interesse an einem und dann lässt er einen links liegen und dann … dann wendet er sich einfach jemand anderem zu“, erzählte Kaori. Aidos Augen weiteten sich. „Was? Das macht er nicht wirklich, oder?“ Er klang etwas panisch. Akane und Kaori sahen sich an. Die Rothaarige konnte fühlen, dass es Aido ernst war, er wollte bei Kumo sein, doch jetzt hatte er einfach nur Angst, dass er den anderen Vampir nur allzu schnell wieder verlor. „Doch, leider schon … Kumo ist nicht der Typ, der lange fackelt. Er rechnet einfach ab“, sagte Kaori. „Für ihn ist es wie ein Spiel, er spielt mit deinen Gefühlen und lässt dich dann fallen.“ „Nein, nein … Er sagte, er würde warten und dass es ihm ernst ist“, stammelte Aido verwirrt und panisch. „Echt, das hat er gesagt?“ Kaori sah ihn ungläubig an, zudem wippte sie einmal mit den Armen, denn Shiro wurde auf die Dauer doch etwas schwer. „Ja, bei unserem Date, er meinte er sei in mich verliebt und er würde mir nichts tun, wenn ich nicht bereit dafür bin“, murmelte Aido. „Dann … dann solltest du noch mal ausführlichst mit Kumo reden und das, was auch immer zwischen euch vorgefallen ist, klären“, schlug Kaori vor, sie hatte die Augenbrauen hochgezogen. Aido starrte zu Boden, dass konnte einfach alles nicht wahr sein. Sollte Kumo ihn tatsächlich belogen haben, nur um an ihn ranzukommen? „Werde ich“, stammelte er und wandte sich ab, er lief schnell zum Haus „Mond“ zurück. Aido erreichte Kumos und Sasoris Zimmer, er wollte gerade klopfen, als er von drinnen ein Stöhnen hörte. Seine Hand stoppte, bevor sie auf das Holz traf. Weiteres Stöhnen folgte und erst nach einiger Zeit, redeten die beiden auch. „Wie willst du das jetzt wieder hinbekommen, Bruderherz? Ich meine, du hast Aido ziemlich abgewiesen“, meinte Sasori. Seine Stimme drang durch die Tür gedämpft zu Aido. „Ach, ich werde mir schon was einfallen lassen, Bruder. Ich weiß doch, womit ich ihn rumkriege. Er wird mir nicht lange böse sein, dafür werde ich sorgen“, lachte Kumo fies. Aido erzitterte, als er wieder diese kalte, fiese Stimme von Kumo hörte, die Stimme, die er so hasste. „Bald schon ist es so weit, bald wird er neben mir liegen“, fuhr Kumo fort. „Er wird mir sein Blut geben, wird mich anbetteln, dass ich ihm sein Blut abnehme.“ „Eww, sag bloß, ich muss dann in ein anderes Zimmer umziehen“, grummelte Sasori. „Quatsch, du kannst von mir aus hier bleiben, na ja, am Anfang vielleicht nicht, aber später … ich werde ihn schon noch dazu kriegen, dass er dich auch mal ranlässt“, meinte Kumo und lachte dann wieder. „M-hmhmhm, du bist ja so ein lieber Bruder“, seufzte Sasori, dann stieß er ein weiteres Stöhnen aus. Aido vernahm nun einen schwachen Blutgeruch. „Oh, Bruder, du bist mal wieder unersättlich …“, keuchte Sasori. Die weiteren Geräusche, die sie von sich gaben waren auch mehr als eindeutig. Immer noch war Aido wie erstarrt, er wollte das nicht hören, aber er konnte auch nicht weggehen. „Bald schon wirst du mein Bett verlassen müssen, Bruderherz, dann wird Aido seinen Platz darin finden. Na, wirst du da nicht ein bisschen eifersüchtig?“, frotzelte Kumo nach einiger Zeit wieder. „Quatsch, es ist ja auch nicht für immer. Zudem weiß ich, dass du nur mich liebst und sonst niemanden, dein Blut verrät es mir. Etwas anderes, wäre zudem auch inakzeptabel“, knurrte Sasori und Aido konnte erneut Geräusche vernehmen. Ihm war schlecht, also hatten die anderen doch recht gehabt … Kumo war nur hinter seinem Blut her. Er liebte ihn auch nicht, er liebte nur seinen eigenen Bruder … Es war krank. Die beiden waren krank. „Was wirst du machen, wenn Aido nicht bereit ist, dir sein Blut zu geben, mein Bruder?“, wollte Sasori schließlich wissen. „Nun, dann werde ich es mir einfach nehmen. Du weißt, dass ich da nicht lange fackel. Ich dachte mir nur, das würde interessant werden, mal so zu tun, als sei ich in jemand anderen verliebt und meine es ernst. Doch weißt du, es ödet mich langsam an. Ach, warum können nicht alle so sein wie du, geliebter Bruder?“, meinte Kumo, als er über Aido sprach, klang es abfällig. „Tja, Kumo, du gehörst halt mir, und das voll und ganz. Es gibt nichts anderes. Dein Körper gehört mir, dein Blut gehört mir, dein Geist gehört mir und deine Seele gehört mir auch“, sagte Sasori. Er sagte noch etwas, was allerdings zu leise war, als dass Aido es verstehen konnte. Kumo lachte daraufhin. „Ja, Bruder, ich gehöre dir. Du hast mir schließlich erlaubt zu leben“, antwortete er. „So sieht es aus, hätte ich dich in mich aufnehmen wollen, hätte ich es auch getan, aber ich gab dir, anders als unserem anderen Bruder, dein Leben … Und deshalb gehörst du auch mir. Zwischen uns wird sich nichts drängen, auch kein dahergelaufener Vampir.“ Aido konnte nicht mehr, er konnte einfach nicht mehr, er wollte das nicht hören. Schnell drehte er sich auf dem Absatz um und lief zurück in sein Zimmer. Überrascht sah Akatsuki ihn an, als er seinen völlig aufgelösten Cousin sah. „Was ist denn mit dir los?“, fragte er perplex. „Er ist so ein verdammter Arsch!“, fauchte Aido aufgebracht, allerdings brannten Tränen in seinen Augen. „Wer?“ „Kumo! Ich hab eben mitbekommen, wie er mit Sasori über mich geredet hat. Dabei haben die beiden, was weiß ich was gemacht“, stieß er aus. Er war wütend und verletzt, schließlich hatte er wirklich geglaubt, Kumo würde ihn lieben. „Weißt du, Akatsuki, die anderen hatten recht, ich hätte mich gar nicht auf ihn einlassen sollen. Er bringt nichts als ärger“, murmelte Aido. „Und warum bist du jetzt so fertig?“, fragte Akatsuki. „Weil ich … angefangen habe, mich in Kumo zu verlieben“, gestand Aido nach einer Weile. „Dabei hätte ich auf Kaori hören sollen, sie meinte ja schließlich mal, dass ich mich von ihm fernhalten sollte. Doch ich war so dumm und hab mich trotzdem auf ihn eingelassen“, stieß er aus. Die Tränen, die er versucht hatte zurück zu halten, liefen über. „Hm, schlaf mal einen Tag lang drüber, dann sind deine Gefühle sicher wieder in Ordnung“, murmelte Akatsuki. Als ob er nicht wüsste, wie es ist, in jemanden verliebt zu sein, der diese Liebe nicht erwiderte. Aido zog sich um und legte sich auf sein Bett. Er zog die Decke über den Kopf und vergrub sein Gesicht in den Kissen, er weinte leise vor sich hin. Er hasste dieses Gefühl, welches Kumos Verrat hinterlassen hatte. Irgendwann schlief er schließlich vor Erschöpfung ein. Kapitel 35: Teil 1 – Kapitel 33 – Gespräche -------------------------------------------- Freitag, 26. September 2008 Shiro erwachte am nächsten Nachmittag, er war schon jetzt überraschend ausgeschlafen, woran das wohl lag … Doch lange blieb er nicht unwissend, denn er spürte, dass jemand einen Arm um ihn geschlungen hatte. Er wandte leicht sein Gesicht und sah Kaori. Ihr Gesicht sah so friedlich aus. Doch jetzt stellte sich ihm die Frage, was er hier machte. Es war zwar nicht das erste Mal, dass er mit seiner Cousine in einem Bett schlief, aber damals waren sie noch Kinder. Früher hatten sie fast immer im selben Bett geschlafen, bevor sie acht Jahre alt wurden … Er drehte sich vorsichtig in Kaoris Armen und lag jetzt mit der Brust zu ihr, vorher mit dem Rücken. Ach, wie sehr vermisste er die Zeit, als sie noch gleich groß waren … Er legte eine Hand auf ihre Wange und streichelte sie sanft. Wie sehr er doch die Wärme seiner Cousine vermisst hatte … Früher waren sie unzertrennlich gewesen, Kaori hatte ihn mehr geliebt, als ihre eigenen Geschwister … Er schmiegte sich ganz eng an sie ran, wollte jeden Augenblick genießen, sein Kinn zitterte, als er an die mehr oder weniger glücklichen Zeiten zurückdachte. Er wollte es nicht zugeben, aber er vermisste sie, er vermisste seine Cousine. Obwohl sie immer bei ihm war, war sie ihm doch so fern … Plötzlich fühlte er, wie sie seinen Kopf streichelte. „Shiro“, murmelte sie. Sie zog ihn enger an sich und er klammerte sich in ihrer Kleidung fest. „Kaori“, gab er zurück. Seine Stimme zitterte leise. Dass er seit knapp zehn Jahren wieder neben ihr lag, wühlte ihn auf, brachte all die traurigen Erinnerungen zurück, die er bis hier her erfolgreich verdrängt hatte. „Schsch, Shiro, ist ja gut. Nicht weinen, ich bin bei dir, ich bleibe bei dir“, flüsterte sie und versuchte ihn zu beruhigen. „Ich, ich habe dich so vermisst“, schluchzte er. „Ich weiß, ich habe dich auch vermisst“, hauchte sie. „Es war ein Fehler, dass wir nicht für einander da waren, als wir uns gegenseitig so sehr brauchten“, sagte Shiro nach einer Weile mit brüchiger Stimme, noch immer umklammerte er seine Cousine. „Ja, und es tut mir so leid. Ich weiß, dass es für dich vielleicht noch schwieriger war, als für mich, denn du hattest niemanden mehr. Meine Eltern waren wenigstens noch da, auch wenn sie mich immer für das Geschehene verantwortlich machten. Aber deine … waren immer weg … Es tut mir so leid“, murmelte sie in seine Haare und erwiderte seine Umarmung. Sie blieben eine lange Zeit so ineinander verschlungen liegen, sie schliefen auch noch einmal ein und erwachten dann am selben Abend. Sie beide hatten gerötete Augen. Allerdings ging es Shiro jetzt wesentlich besser, er war zum einen ausgeschlafen und zum anderen, wusste er, dass seine Cousine noch immer bei ihm war. Er war auf merkwürdige Art und Weise glücklich. Es war das erste Mal, seit sehr langer Zeit, dass er geweint hatte, immer nur hatte er alles in sich hineingefressen, doch jetzt war ihm, als sei eine große Last von ihm gefallen. Er hatte sich aufgesetzt und sah Kaori an, diese schlief noch. „Oh, Shiro-chan? Was machst du denn hier?“, fragte Kuraiko. Sie hatte schon geschlafen, als Kaori mit Shiro ins Zimmer kam. „Ich hab heute bei Kaori geschlafen“, antwortete er ihr mit rauer Stimme. „Hm … du hast dich aber nicht an mir vergriffen, oder? Obwohl, dass hätte ich sicherlich gemerkt …“, murmelte sie. Shiro war errötet. „Wie gesagt, so was mache ich nicht“, grummelte er. „Sag mal, hattest du schon mal eine Freundin?“, fragte Kuraiko neugierig. „Ich meine, wegen deiner Größe und so …“ Shiro war nun komplett rot angelaufen, warum musste Kuraiko bloß immer so dermaßen direkt fragen? „Äh … muss ich darauf antworten?“ „Ja, natürlich. Also, bist du noch Jungfrau, oder hattest du schon mal das Glück, dein Rohr bei einem Mädchen zu verlegen?“, sie zwinkerte ihm zu. Oh Gott, das war so peinlich … „Äh, also … eigentlich will ich darauf gar nicht antworten“, murmelte Shiro. „Ah, du bist schüchtern … aber keine Sorge, dass bleibt ein Geheimnis zwischen uns Mädels“, meinte sie zwinkernd, sie hatte ihren Zeigefinger auf die Lippen gelegt. Shiro grummelte etwas vor sich hin, ehe er tief aufseufzte. „Da war einmal so ein Mädchen … Sie hatte ungefähr meine Größe und das gleiche Alter und da dachte ich, warum nicht …“, grummelte er, er hatte den Blick abgewandt. „Awww, wie süß. Wenn ich mir das vorstelle …“, sie hatte die Hände an die Wangen gelegt und grinste ihn an. „Du stellst dir das echt vor?“, fragte er halbwegs entsetzt. „Natürlich! Wenn ich mir das vorstelle. Zwergensex, yay“, grinste sie. „Du bist abartig, Kuraiko-chan“, meinte Shiro tonlos. „Ach quatsch. Und, war sie denn süß? Wie sah sie aus, wie hieß sie?“, quetschte sie ihn weiter aus. „Blond, blauäugig, ja, sie war süß, sie hieß Callie Rose, sie war ein normaler Vampir“, antwortete er ihr schnell. Kuraiko schnalzte mit der Zunge. „Callie … Altgriechisch von kallistos: am schönsten. Also praktisch ‚die schönste Rose‘. Du suchst dir ja wirkliche Schnittchen aus, und dann noch ein Level C“, meinte sie schmunzelnd. „Glaubst du, ich hab sie mir wegen dem Namen ausgesucht?“, grummelte er. „Und, was habt ihr alles so gemacht? Mit Blut oder ohne?“ „Kuraiko … ich glaube nicht, dass dich das was angeht“, brummte Shiro, jetzt reichte es ihm langsam. „Och komm schon, das interessiert mich aber jetzt mal“, bettelte sie. Doch durch ihre laute Stimme, wurde Kaori aufgeweckt. Sie grummelte verschlafen etwas vor sich hin, ehe sie sich halb aufsetzte. „Was redet ihr denn bloß so laut?“, fragte sie müde. „Ach, ich hab Shiro-chan nur gerade etwas über sein Sexleben ausgefragt. Wusstest du, dass er mal Sex mit einer gewissen Callie Rose hatte?“, sprudelte Kuraiko drauf los. „Kuraiko“, kreischte Shiro auf. „Du hattest doch gesagt, dass du es keinem sagst!“ Kaori schlang ihre Arme von hinten um ihren Cousin. „Ach, Shiro-chan“, seufzte Kaori und gab ihm einen leichten Kuss auf den Kopf. „Vertraue Kuro-san niemals solche Dinge an, sie wird dich eiskalt verraten“, erzählte sie. „Ich habs gemerkt“, brummte Shiro und schmiegte sich in Kaoris Umarmung. „Ach, wie süß, darf ich davon ein Foto machen?“, fragte Kuraiko. „Nein!“, knurrte Shiro und funkelte sie an. Da klatschte Kuraiko in die Hände. „Gut, Kaori-sama, wir sollten uns dann mal fertig machen“, meinte sie. „Ja, du hast recht“, stimmte angesprochene zu. „Dann ist es ja wohl für mich Zeit zu gehen“, murmelte Shiro. „Du kannst auch hier bleiben, wenn du willst, du kannst uns beim Umziehen helfen“, grinste Kuraiko. „Nein!“, brummte Shiro nur und stand auf. Er bemerkte, dass er seine Schlafsachen trug. „Ich hab dich gestern Abend umgezogen, deine Sachen sind in deinem Zimmer“, meinte Kaori. „Hm, Akuma weiß, dass ich hier geschlafen habe?“, fragte Shiro. „Klar.“ Der kleine Vampir grummelte noch etwas vor sich hin, ehe er dann den Raum verließ. Er lief zurück zu seinem Zimmer, unterwegs begegnete er Kumo und Sasori, sie unterhielten sich lebhaft. Als er sein Zimmer erreichte, sah er schon, dass Akuma wach war. Er trat ein. „Morgen“, meinte er schließlich. „Duuu Glückspilz!“, fuhr Akuma ihn gleich an, wobei er das ‚du‘ beinahe unendlich in die Länge zog und das ‚Glückspilz‘ wiederum sehr schnell aussprach. „Hä?“ „Du durftest bei Kaori-sama schlafen und ich nicht! Ich bin offiziell eifersüchtig“, meinte Akuma, er verschränkte die Arme vor der Brust. „Ach du … Kaori ist meine Cousine, ich bin nicht auf diese Art an ihr interessiert, deshalb ist das auch keine große Sache. Ich hab früher immer mit ihr in einem Bett geschlafen“, meinte er. Da wurde er von Akuma hochgehoben. Verblüfft sah Shiro sein Gegenüber an. „Du hast früher immer mit Kaori-sama in einem Bett geschlafen?“, Akumas Stimme klang sehnsüchtig. „Ja … habe ich, als wir noch klein waren“, murmelte Shiro. Plötzlich drückte Akuma Shiro an seine Brust. „Shiro, du bist ein glücklicher, glücklicher, glücklicher Glücks-Pilz“, meinte Akuma während er Shiro knuddelte. „Du konntest immer mit Kaori-sama in einem Bett schlafen, während mir das selbst jetzt verwehrt wird. Oh, wie ungerecht das Leben doch ist!“, murmelte Akuma. „Eeek“, stieß Shiro aus, während er mit Händen und Füßen wedelte. „Akuma, ich bekomme keine Luft“, stammelte er. Plötzlich und ohne Vorwarnung ließ Akuma ihn los, und Shiro knallte auf den Boden. „Auuu …“ Akuma ging zu seinem Bett und setzte sich am Fußende auf die Matratze. „Sag mal, Akuma, du bist heute so … wuschig. Was ist denn mit dir passiert?“, grummelte Shiro, während er sich aufrichtete und sich den Hintern rieb, er war ungebremst auf sein Steißbein gefallen, ehe er dann mit dem Kopf aufgeschlagen war. „Hmhmhmhm“, giggelte Akuma. „Das wirst du schon noch sehen … Was hast du noch so gemacht? Wie hat Kuraiko reagiert, als sie bemerkte, dass du auch da bist?“, lenkte Akuma von sich ab. „Na ja, sie hat mich zunächst erst einmal gefragt, ob ich mich an ihr vergriffen hätte … Und dann hat sie mich nach meinem Sexleben ausgefragt“, meinte Shiro. Vielleicht hätte er das nicht aussprechen sollen. „Uuund, wie siehts denn nun mit deinem Sexleben aus?“, hakte Akuma nach, jetzt war er hellhörig geworden. „D-das geht dich überhaupt nichts an!“, stammelte Shiro. „Komm schon, nur so unter uns Männern …“, setzte Akuma erneut an. „Nein! Auf die gleiche Weise hat es auch bei Kuraiko angefangen. Einmal und nicht wieder“, fauchte Shiro. „Also hast du es ihr erzählt, aber mir willst du es nicht erzählen?“, meinte Akuma gespielt beleidigt. „So siehts aus. Einmal reicht!“ Shiro zog sich schnell um und wollte verschwinden, warum war nur jeder daran interessiert, ob er schon mal Sex gehabt hatte? Er verließ das Zimmer, doch Akuma trottete ihm hinterher. Er würde wohl nicht so leicht loslassen. Kapitel 36: Teil 1 – Kapitel 34 – Gifttherapie ----------------------------------------------- Freitag, 26. September 2008 Aido erwachte am nächsten Abend. Seine Augen waren gerötet und geschwollen, er hatte anscheinend im Schlaf geweint. Noch immer lag ihm Kumos Verrat quer im Magen. Er hatte überhaupt keine Lust, dem anderen Vampir zu begegnen. Lustlos zog er sich um und machte sich dann auf den Weg, doch schon im Foyer begegnete er Kumo und Sasori, Aido ging gerade die Treppen hinunter. Kumo hockte auf dem Sofa, er lachte und diesmal war es wieder sein nettes und warmes Lachen. Jetzt war er wieder nett … Ja, das konnte Kumo gut, in der einen Sekunde war er noch total fies zu einem und auf die nächste Sekunde wurde er urplötzlich so freundlich. Warum konnte er nicht immer so nett bleiben? Warum konnte er nicht der Junge bleiben, der es geschafft hatte, dass sich Aido in ihn verliebte? Als Aido bemerkte, dass sein Kinn zitterte, biss er die Zähne zusammen. Da drehte Kumo sich plötzlich um. „Ah, Aido, da bist du ja“, meinte er. Wehmütig sah Aido ihn an. Nein, er würde sich auf keinen Fall wieder auf ihn einlassen … Kumo stand auf, ging auf Aido zu und umarmte ihn, es interessierte ihn nicht, dass sich Aido dabei versteifte. „Tut mir leid, dass ich gestern so abweisend war, aber ich war sauer auf Kaname und wollte meine Wut nicht noch weiter an dir auslassen“, erklärte er. Dann strich er über Aidos Wange. „Hast du deshalb geweint?“, fragte er besorgt, sein Blick verdunkelte sich. Das war alles nur Show! Kumo spielte nur mit ihm, weil es ihm solchen Spaß machte … Aido biss sich auf die Unterlippe. „Lass mich los“, sagte er schließlich. „Wie bitte?“, fragte Kumo. Aido sah ihm jetzt in die Augen. „Ich hab gesagt, du sollst mich loslassen!“, wiederholte er, diesmal lauter und energischer. Überrascht ließ Kumo ihn los. „Was hast du denn? Bist du immer noch sauer auf mich?“, fragte er ahnungslos. „Ja, ich bin sauer, aber nicht deswegen“, stieß er aus. Kumo hob die Augenbrauen. „Was ist denn jetzt los?“ „Ich hab gestern Abend mitbekommen, wie du mit Sasori über mich geredet hast. Ihr habt darüber geredet, dass du mich nur in dein Bett kriegen willst, dass du mein Blut willst und dass du mich nicht wirklich liebst, dass du eh nur Sasori liebst“, erzählte er. Kumos Blick hatte sich verdunkelt, seine Augen sprühten Funken. „Das heißt, du willst nichts mehr mit mir zu tun haben?“, knurrte er. „Genau das heißt es!“, stieß Aido aus, er verfluchte sich, dass seine Stimme dabei zitterte. Kumo grinste ihn an. „Dir scheint es ja ziemlich was auszumachen, mir das hier zu sagen“, meinte er. „Weißt du, Aido, ich habe es schon einmal gesagt: Gefühle sind mächtig. Wenn es echt ist, kannst du davor nicht weglaufen. Du hast schon jetzt Gefühle für mich, du kannst es nicht ändern, sieh es ein“, lachte er. „Nein, das stimmt nicht!“ Aido war verzweifelt, Kumo hatte mal wieder recht, er konnte es nicht ändern, jedenfalls nicht über Nacht. „Du wirst dich ab jetzt von mir fernhalten, sonst werde ich richtig sauer“, sagte Aido entschlossen. Doch plötzlich veränderten sich Kumos Gesichtszüge erneut, er riss die Augen auf und starrte Aido an. Schließlich grinste er, merkwürdige Schatten lagen jetzt auf seinen Zügen. Entsetzt ging Aido einen Schritt zurück und stieß so gegen die Wand. Kumo kam ihm hinterher und hielt ihn fest. Kumos Gesicht näherte sich Aidos. „Tja, Aido, das kann ich leider nicht akzeptieren“, meinte er, ehe er mit einer Hand Aidos Mund öffnete. „Deshalb wirst du das Gespräch zwischen mir und Sasori schön vergessen.“ Mit diesen Worten presste er seine Lippen auf Aidos. Er stieß ihm seine Zunge in den Rachen, zusätzlich sonderte er noch sein Gift in Aidos Mund ab, Aido hatte die Augen schockiert aufgerissen. Eine bittere, stark brennende Flüssigkeit breitete sich in seinem Mund aus, es wurde immer mehr, da er versuchte, nichts davon zu Schlucken. Irgendwann lief das Gift seitlich durch seine Mundwinkel raus. Tränen trieben in Aidos Augen, es war so schmerzhaft … In diesem Moment verabscheute er Kumo so sehr. Irgendwann ging es nicht mehr und Aido musste Schlucken, beißendes Gift floss seine Speiseröhre hinunter. Es kam irgendwann in seinem Magen an, obwohl das meiste schon so in seinen Blutkreislauf gelangt war, es machte Aido schläfrig. Seine Hände hatten nach Kumos Jacke gegriffen, doch nun löste sich sein Griff langsam und die Hände fielen von Kumos Schultern, seine Lider flackerten und irgendwann fielen ihm die Augen zu, er glitt in einen Schlummer. Kumo hatte Aido noch immer an die Wand gedrückt, Gift floss an seinen Mundwinkeln herab, jetzt ließ er Aido los und der bewusstlose Vampir glitt an der Wand hinab. Sasori stand breit grinsend neben seinem Bruder, jetzt zog er Kumos Kopf zu sich und leckte über das Rinnsal Gift, ehe er seine Lippen auf Kumos legte. Als er sich löste, grinste er seinen Bruder noch breiter an. „Hm, eine neue Zusammenstellung? Die kenne ich noch gar nicht“, meinte er. Kumo lachte leicht, aber fies. „Ja, ich habe die Konzentration verändert, ich hatte schließlich nicht vorgehabt, ihn zu töten. Er sollte sich nur nicht mehr an unser Gespräch erinnern“, meinte Kumo, ehe er Aido am Kragen packte und zum Sofa schleifte. Er legte ihn darauf und wischte ihm das restliche Gift ab. „Er wird nur kurz schlafen, es wird so aussehen, als wäre er ohnmächtig geworden“, erklärte er weiter. „Du bist ja ein ganz fieser, mein Bruderherz“, stichelte Sasori. Kumo hob Aidos Kopf an und setzte sich, dann bettete er den Kopf auf seinen Schoß. „Dann wollen wir mal wieder so tun, als seien wir in ihn verliebt, nicht wahr, Bruderherz?“, grummelte Kumo. „Sei ja schön nett zu ihm“, grinste Sasori und küsste Kumo erneut. Wahrscheinlich hätten sie noch weiter gemacht, doch da kamen Shiro und Akuma nach unten. Die beiden waren scheinbar in eine lebhafte Unterhaltung vertieft. „Aber Shiro … jetzt sei doch nicht so! Du hast es Kuraiko gesagt, da kannst du es mir doch auch sagen“, quengelte Akuma. „Vergiss es! Kuraiko hat es Kaori auch sofort erzählt und ich denke mir, dass es bald jeder weiß, wenn ich es dir auch noch sagen würde“, grummelte Shiro. „Tja, ich hätte dir auch sagen können, dass du Kuraiko nichts von deinem Sexleben erzählen solltest. Nach dem ich das erste Mal mit Kaori geschlafen hatte, hab ich ihr das auch erzählt … allerdings kann ich mich nicht mehr daran erinnern, warum ich ihr das überhaupt erzählt habe … aber danach wussten das innerhalb von zwei Stunden alle anderen auch, also werde ich es heute auch noch erfahren“, meinte Akuma. „Wohwoh, wer hat hier Sex mit Shiro?“, fragte Sasori verwirrt. „Geht dich nichts an!“, knurrte Shiro, er war errötet. „Sie heißt Callie Rose und ist eine normale Vampirin“, platzte Kuraiko dazwischen. „Sie ist blond und blauäugig.“ Shiro hatte die Hände zu Fäusten geballt. „Kannst du jetzt mal still sein?“, grummelte er. „Moment, es gibt tatsächlich ein Weibchen, das sich von dem Zwerg da flachlegen lässt?“, stieß Sasori erstaunt aus. „Na ja, sie hatte ungefähr seine Größe von daher …“, meinte Kuraiko. „Shiro, bist du dir sicher, dass das kein Kind war? Sag mal, stehst du auf Lolicon?“, wollte Kumo wissen. „Nein, sie war ebenfalls siebzehn zu dem Zeitpunkt“, knurrte Shiro. „Sie war nur auch etwas kleiner geraten. Und nein, ich stehe nicht auf Lolicon!“ Sein Gesicht glühte. Shiro zuckte zusammen, als Sasori plötzlich neben ihm hockte. Er musterte ihn intensiv. „Hm … Es ist ja nicht so, dass ich das Weibchen nicht verstehen könnte, du hast ja schließlich schon ein hübsches Gesicht und so … Aber es ist doch noch etwas kindlich und die Größe würde mich auch stören“, sagte Sasori schließlich. Vor sich hingrummelnd wich Shiro vor Sasori zurück. „Aber wenn sie doch gleichgroß waren … dann passt es doch wieder“, meinte Kuraiko, sie hatte es sich auf der Couch bequem gemacht. „Könntet ihr vielleicht mal damit aufhören, über ein Sexleben zu diskutieren?“, fauchte Shiro. Sasori und Kumo sahen sich an und grinsten. „Warum regst du dich denn so auf?“, wollte Sasori wissen, während er hinter Shiro her hopste, er war noch immer in der Hocke. „Weil euch das absolut nichts angeht!“, schrie Shiro. „Was geht uns nichts an?“, wollte Hiroshi wissen, er kam gerade dazu. Kuraiko wollte gerade erneut zum Reden ansetzen, doch Shiro war auf einmal bei ihr und hielt ihr den Mund zu. „Halt die Klappe!“, knurrte Shiro. „Wisst ihr, es ist ziemlich fies, dass ihr mir jetzt nicht sagen wollt, was los ist“, meinte Hiroshi gespielt verärgert. „Akuma!“, rief da plötzlich Kaori von oben. Sie teleportierte sich in seine Arme. Er fing sie auf und wirbelte sie einige Male herum, dabei hielt er sie wie eine Braut. „Kaori!“, antwortete er. Und dann … dann küssten sie sich. Hiroshi und Kuraiko klappten die Kinnladen herunter, auch Shiros Augen weiteten sich. „Oh mein Gott!“, quietschte Kuraiko, dann nahm zog sie ihr Mobiltelefon und schoss ein Foto. „Seit wann machen sie das denn?“, fragte Hiroshi perplex. Akuma und Kaori lösten sich von einander. „Ja … das wüsstet du wohl gerne, was?“, stichelte Akuma. „Ich will auch mal“, forderte Hiro-san. Besitzergreifend drehte Akuma Kaori von Hiroshi weg. Er stand jetzt mit dem Rücken zu dem anderen Vampir. Er hielt Kaori fest in den Armen. „Nö! Kaori-sama gehört mir! Mir ganz alleine!“, meinte Akuma. „Wer was dagegen hat, hat Pech gehabt. Und wenn du sie wieder anfasst, dann werde ich dir deine Innereien umdrehen“, knurrte er Hiroshi an. „Nein, Akuma. Du wirst deine Fähigkeiten nicht mehr einsetzen. Sonst verwandelst du dich noch in eine Pfütze“, sagte Kaori. „Und mit einer Pfütze will ich nicht zusammen sein“, sie legte einen weinerlichen Ton in ihre Stimme. „Zudem müsste ich dich dann immer in einem Glas herumtransportieren und das wäre lästig.“ Akuma zuckte zusammen. „’tschuldigung“, meinte er kleinlaut. Da bewegte sich Aido, langsam schlug er die Augen auf. Gott, war ihm schlecht und er hatte einen bitteren Geschmack im Mund. „Was ist denn los?“, murmelte er verwirrt. „Ah, Aido, endlich bist du wieder wach, als du die Treppe runter gekommen bist, bist du plötzlich einfach so umgefallen“, meinte Kumo. Aido hob die Augenbrauen. „Wirklich?“ „Jap, ich habs mitbekommen“, ergänzte Sasori. Kumo küsste Aido auf die Wange. „Ist jetzt alles wieder in Ordnung?“, wollte er wissen. „Ich denke schon …“, murmelte Aido. Er kämpfte gegen die Übelkeit an. Ihm war so was von elendig, sein Magen rebellierte. Die anderen Vampire sahen Kumo und Sasori misstrauisch an, Vampire wurden normalerweise nicht so schnell krank oder fielen einfach so um. Shiros Augen wurden schmal. „Sagt mal, das ist mir schon seit einiger Zeit aufgefallen, aber es riecht hier ziemlich merkwürdig. Dieser beißende Geruch, woher kommt der?“ „Nun ja, Shiro-chan, das ist leicht erklärt. Es ist mein Gift“, sagte Kumo freimütig. Er stand auf und trat an Shiro ran. „Sasori und ich sondern permanent Gift ab, allerdings ist das so schwach, dass nichts weiter als dieser beißende Geruch übrig bleibt. Normalerweise ist dieser auch kaum wahrzunehmen, es sei denn, wir konzentrieren ihn. Doch in dem Fall, kann ich auch erklären, warum es hier so stark nach Gift riecht“, schwafelte Kumo. Er zog den Ärmel seiner Uniform hoch und biss sich ins Handgelenk, sofort wurde der Giftgestank schlimmer, zudem trat auch Blut mit aus, Kumos Blut schimmerte beinahe schon purpurn. Das lag wohl an dem Gift, welches in seinen Adern floss. „Nun, Sasori und mir war langweilig, weil noch keiner wach war, also haben wir etwas … gespielt. Wir haben neue Giftmischungen probiert. Stimmts, Bruderherz?“, meinte Kumo und sah dabei seinen Bruder an. „Klar, so was machen wir manchmal“, meinte Sasori und ging auf seinen Bruder zu. Er nahm Kumos Handgelenk und leckte genüsslich das Blutgiftgemisch ab. „Hm … köstlich, allerdings könnte es noch ein Tick intensiver sein. Bis auf ein leichtes Brennen im Abgang kommt irgendwie nichts rüber“, meinte Sasori. Er hatte dabei eine fachmännische Miene aufgesetzt. Kumo seufzte und konzentrierte sein Gift, sofort floss weiteres purpurnes Blut aus den beiden Bisswunden. „Und nun?“ Sasori legte seine Lippen auf die Wunde und saugte eine Weile. „Ha … schon besser. Jetzt ist der Geschmack viel intensiver und es brennt richtig gut. Ich würde sagen, das kannst du so lassen“, sagte er. Die anderen hatten dem Wortwechsel mehr oder weniger angewidert zugehört. „Okay … hab ich schon mal angemerkt, dass ihr abartig seid?“, grummelte Kuraiko. „Und warum riecht Aido jetzt auch so nach Gift?“, fragte Kaori, sie witterte leicht. Kumo seufzte ergeben. „Okay, ich gestehe. Es war mein Fehler … ich hatte die Giftkonzentration noch nicht wieder auf einen normalen Level gebracht und habe ihn dann angefasst und schwupp gingen die Lichter aus.“ Er wandte sich jetzt direkt an Aido. „Es tut mir so leid, dass du dadurch umgekippt bist, wo ich doch gesagt hatte, ich würde dir mit meinem Gift nichts antun. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen“, meinte Kumo, er hatte die Hände zusammen gelegt und sich mit geschlossenen Augen leicht verbeugt, jetzt öffnete er ein Auge und schielte Aido an. „Ist das Gift schädlich für mich?“, fragte Aido unsicher. „Nein, nicht mehr. Ich hab es umgehend neutralisiert, allerdings wird dir davon möglicherweise etwas schlecht werden und Kopfschmerzen sind auch ganz normal … nur so als kleine Vorwarnung“, meinte Kumo. Geschlagen seufzte Aido. „Okay, schon gut“, brummte er. Er versuchte halbwegs normal zu sprechen, ohne dass man ihm anhörte, wie sehr er gegen die Übelkeit ankämpfte. „Nun gut, ich denke, es wird Zeit für den Wechsel“, meinte Kaname, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Die Vampire machten sich jetzt auf den Weg, während Akuma zurück in sein Zimmer ging. Kapitel 37: Teil 1 – Kapitel 35 – Unnormal ------------------------------------------- Freitag, 26. September 2008 Die Schülerinnen der Day Class stürmten diesmal auch wieder direkt auf Shiro zu und umzingelten ihn. Da die meisten Mädchen größer waren als er, ging er in der Masse vollkommen unter. Schließlich musste Kaori ihn da raus holen. Yuki war nämlich alleine und hatte absolut keine Chance gegen die Mädchen, wo war Zero bloß wenn man ihn brauchte? Shiro verfluchte in der Zwischenzeit seine Größe, wie er es doch hasste. „Hey, ihr Aasgeier! Lasst meinen Cousin in Ruhe!“, fauchte Kaori. Sie schlug wild um sich und erreichte so irgendwann Shiro. Er streckte die Arme nach ihr aus und sie nahm ihn hoch und rette ihn so davor, von den Mädchen erdrückt zu werden. Er klammerte sich wie ein Kind an Kaori fest und unterdrückte ein Fauchen. Normalerweise nahm er es mit Horden von Level E alleine auf, aber hier … hier konnte er noch nicht mal seine Fähigkeiten einsetzen, da das ja alles nur Menschen waren … Kaori trug ihn aus der Masse heraus, die Mädchen wichen vor der Angst einflößenden Frau zurück. Die anderen Schüler der Night Class schüttelten nur leicht den Kopf, so extrem hatten sie die Day Class noch nie erlebt. Und da Shiro so klein war … war es sicher noch schlimmer für ihn. Aido hatte mittlerweile wieder Kumos Hand ergriffen, mit der anderen hielt er sich den Magen, die Übelkeit wurde immer schlimmer. Er wusste nicht, wie lange das noch gut gehen würde. Sie erreichten schließlich endlich das Schulgebäude. Erst als sie im Klassenzimmer waren, setzte Kaori Shiro ab. Dieser seufzte erleichtert auf. „Endlich ist das vorbei. Meine Güte, diese Mädchen sind echt schlimm“, knurrte er. „Hm, sag mal, gefällt dir davon denn kein Mädchen? Ich meine, es sind doch bestimmt einige hübsche Mädchen für dich dabei“, stichelte Hiroshi. „Nein! Solche Aasgeier schrecken mich eher ab“, fauchte der kleine Vampir. „Aber sag mal, diese kleine Vertrauensschülerin … Wäre die nicht was für dich? Ich meine, ihr habt ungefähr die gleiche Größe und für einen Menschen sieht sie doch ganz süß aus“, schlug Hiroshi vor. „Nein, aber nein danke!“, fauchte Shiro. „Ich bin nicht an ihr interessiert!“ „Hm, warum bist du so zickig, Kleiner?“, wollte Hiro-san wissen. „Weil ich gerade fast erdrückt worden wäre, deshalb bin ich ein bisschen genervt“, erklärte Shiro. „Tja, Vampir, da musst du halt durch“, grummelte da Yagari. „Wir fangen mit dem Unterricht an.“ Während des ganzen Unterrichts versuchte Aido sich zu kontrollieren, aber sein Magen rebellierte immer heftiger. Wenn das so weiter ginge, würde er das nicht mehr lange durchhalten. Hatte Kumo wirklich alles Gift neutralisiert? Aido kam es so vor, als sei da noch etwas, etwas was vorgefallen war, aber er konnte sich nicht dran erinnern. Immer wenn er versuchte, darüber nachzudenken, erfasste ihn eine neue Welle von Übelkeit. Gott, was war das bloß? Kalter Schweiß trat ihm aus allen Poren. Er schlang seine Arme um seinen Bauch und zog leicht die Beine an, sein Kopf sank auf den Tisch. „Was hast du, Aido?“, fragte Kumo. „Mir ist schlecht, das muss am Gift liegen“, presste er hervor. „Wenn du kotzen musst, geh vorher aber raus“, meinte Yagari kühl. Wie auf Kommando sprang Aido auf, eine Hand auf den Mund gepresst und war dabei, zur Tür zu rennen. Doch plötzlich verschwamm die Sicht vor seinen Augen, er konnte noch eine Hand auf seiner Schulter spüren, ehe er merkte, dass er plötzlich draußen im Wald stand. Kaori hatte ihn hierher teleportiert. Doch ehe er weiter darüber nachdenken konnte, erbrach er sich auch schon ins nächste Gebüsch. Mit einer Hand stützte er sich an einem Baum ab, die andere hatte er auf seinen Magen gepresst. Gott, brannte das vielleicht. „Uargh, seit wann ist Kotze so unheimlich violett?“, stieß Kaori angewidert aus. Sie stand bei Aido und stützte ihn, mit der linken Hand strich sie ihm über den Rücken. Als er sich nach einer Weile ziemlich sicher war, dass jetzt nichts mehr kommen würde, richtete er sich ein bisschen auf. Kaori reichte ihm ein Taschentuch. „Danke“, murmelte er und wischte sich den Mund ab. „Gott, das ist widerlich und es brennt wie verrückt“, nuschelte Aido. „Es riecht auch abscheulich. Das ist wohl das ganze Restgift gewesen …“, meinte Kaori. „Geht es dir jetzt besser?“ „Schätze schon, mir ist zwar immer noch schlecht, aber ich hab nicht mehr das Gefühl, dass ich mich übergeben muss“, meinte Aido. „Das ist schon mal gut, denke ich. Komm, ich bring dich jetzt erstmal in ein Badezimmer“, sagte sie und tippte Aido wieder an. Sie standen plötzlich im Badezimmer der Jungs im Mondwohnheim. Aido wusch sich das Gesicht und putzte sich die Zähne, ehe er sich wieder zu Kaori wandte. „Ach, übrigens danke, dass du mich da raus gebracht hast, bevor ich in die Klasse kotzen konnte, das wäre wirklich unangenehm gewesen“, murmelte er leise. „Kein Problem.“ Kaori hob eine Schulter an und tat die Sache damit ab. „Wollen wir zurückgehen, oder willst du lieber hier bleiben und dich ausruhen?“, fragte sie nach. „Ich komm mit zurück, ich denke, es geht jetzt wieder“, nuschelte Aido. Auch wenn er Kaori dankbar war, war es ihm trotzdem peinlich, dass sie dabei war, während er sich die Seele aus dem Leib gekotzt hatte, dass das überhaupt einer mitbekam … Er errötete leicht. Sie hielt ihm eine Hand hin. „Komm“, sagte sie schlicht. Er griff nach ihrer Hand und wenige Sekunden später standen sie wieder im Klassenraum. Überrascht sahen die anderen Schüler zu den beiden. Yagari war der erste der was sagte. „Danke, das wollte ich wirklich nicht hier im Klassenraum haben“, grummelte er. Kaori hob die Hand und winkte ab, dann brachte sie Aido zu seinem Platz. Kumo sah ihn schuldig an. „Tut mir leid … das alles ist nur passiert, weil ich dich ausversehen vergiftet habe“, murmelte er. „Ach, schon gut“, sagte Aido. Akane beobachtete Aido und Kumo mit schmalen Augen. Etwas stimmte da nicht … nur was? Als Kumo und Sasori ihre Geschichte mit dem Gift erzählt hatten, hatte sie nichts Ungewöhnliches fühlen können. Allerdings waren sie dabei so ruhig gewesen, dass es schon fast wieder verdächtig war. Sie musste besser aufpassen, gestern konnte sie nämlich fühlen, dass Aido sehr verletzt war – und jetzt? Jetzt ging es ihm einfach nur schlecht. Schnell musste sie sich auf etwas anderes konzentrieren … Kaname beobachtete die Zwillinge auch schon seit einiger Zeit, es war einfach zu verdächtig … Schließlich sprach er: „Sasori und Kumo, das Menschenmädchen ist wieder aufgewacht, ich war vor dem Unterricht bei ihr. Das heißt, ihr werdet sobald wie möglich zu ihr gehen und mit ihr reden, habt ihr verstanden?“ Plötzlich stieß Kumo eine Giftwolke aus. Aido, der neben Sasori am dichtesten an Kumo dran saß, wich fiepsend zurück, nicht noch mehr Gift. „Kumo!“, riefen die anderen Vampire gleichzeitig. Dieser zuckte zusammen und neutralisierte schnell das Gift. „’tschuldigung“, murmelte er kleinlaut. Sasori schlang seine Arme um Kumo. „Bruder, du musst dich besser beherrschen … du wirkst in letzter Zeit so unkontrolliert.“ Es wollte schon wieder Gift austreten, doch dadurch, dass Sasori Kumo umarmte, konnte er es gleich wieder neutralisieren. „Ja, es ist nur so, dass ich mich überhaupt nicht mit diesem menschlichen Weibchen abgeben will“, knurrte Kumo immer noch aufgebracht. Akane spionierte immer noch Sasoris und Kumos Gefühle aus, irgendetwas planten sie doch … Normalerweise fiel den Leuten nicht auf, dass sie sie beobachtete, doch jetzt sah Sasori sie direkt an. Seine Augen wurden schmal. Ein Grinsen huschte ihm über die Lippen und plötzlich wurde Akane dermaßen schlecht. Ein bitterer Geschmack breitete sich auf ihrer Zunge aus, was sollte das? Wie hatte er es bemerkt? Sie stöhnte auf, derartige Gefühle hatte sie noch nie gefühlt. „Hey, Akane, was hast du?“, fragte Akatsuki besorgt. „Akane“, meinte da auch Sasori. „Ich mag es gar nicht, wenn du meine Gefühle, oder die von meinem Bruder, ausspionierst. Ich hoffe, dass war dir eine Lehre. Von jetzt an wird das immer passieren, wenn du versuchst, uns zu beobachten“, sagte er. Akane hielt sich den Kopf, als sie sich auf Kain konzentrierte, klangen die Kopfschmerzen langsam ab. „Verstanden“, grummelte sie. „Sehr schön“, grinste Sasori. „Was hast du jetzt schon wieder gemacht?“, fragte Kaname, man konnte diesmal deutlich hören, dass er sehr genervt war. „Ach, ich habe nur meine Gefühle etwas ‚vergiftet‘ und das ist ihr nicht so gut bekommen. Dafür kannst du uns aber nicht bestrafen … schließlich hat sie unsere Gefühle ausspioniert“, erklärte er. „Also, diese Typen sind wirklich gruselig“, flüsterte Ichijo Sayo ins Ohr. Sie zuckte leicht zusammen, da sie gar nicht gemerkt hatte, dass er neben ihr gestanden hatte, sie war nämlich immer noch damit beschäftigt, im Ernstfall möglichst schnell unkontrolliert ausgetretene Giftwolken zu beseitigen. Jetzt drehte sie ihr Gesicht zu ihm um und wich dann erst mal vor ihm zurück. Er überschritt ihre Distanzzone ziemlich … das ließ sie etwas genervt aufseufzen. „Tja, ich finde sie eher nervig als gruselig, aber das ist Ansichtssache“, meinte sie trocken. „Echt? Hast du keine Angst, von ihrem Gift getroffen zu werden?“, wollte Ichijo wissen. „Nein … Sie kommen mit ihrem Gift gar nicht an mich ran. Ich bin ständig von einem Windhauch umgeben. Ich kann nur sagen, wer es schafft an mich heranzukommen, der ist bestimmt nicht normal …“, murmelte sie. „Oh, das ist sicherlich praktisch“, meinte Ichijo begeistert. „Ja … ist es“, sagte Sayo. Sie wunderte sich immer noch, wie jemand über so einfache Dinge, so begeistert sein konnte. Plötzlich legte Kaori einen Arm um Sayo und einen um Ichijo, beide zuckten durch ihr abruptes Auftauchen zusammen. „Sayo, siehst du, wie einfach es ist, an dich ranzukommen?“, meinte sie grinsend. „Kaori, ich gehe jetzt nicht davon aus, dass mir ein Teleporter gegenüber steht. Davon gibt’s nicht allzu viele. Außerdem, du bist eh nicht so ganz normal“, antwortete Sayo resigniert. „Weißt du, das trifft mich jetzt … Warum soll ich nicht ganz normal sein?“, fragte sie. „Äh, tja, wo soll ich da bloß anfangen. Zum einen, weil du es vielleicht mit einem Typen wie Akuma aushältst?“, begann sie. „He, du warst es doch, die gesagt hat, ich soll mit ihm reden und ihm die Wahrheit sagen! Bist du jetzt eifersüchtig oder was?“, meckerte Kaori. „Du hast natürlich recht, Kaori. Ich bin zutiefst eifersüchtig, da ich ja auch nichts Besseres zu tun habe“, meinte Sayo sarkastisch. „Ach, du weißt gar nicht, wie toll er ist. Er ist so süß und gut aussehend und stark und witzig und …“, schwärmte Kaori. „Erde an Kaori! Du drehst gerade ab. Deswegen bist du nicht ganz normal. Ich sagte dir schon mal, dass ich Akuma nicht unbedingt zu meinen Freunden zähle“, knurrte Sayo. „Püh, du weißt gar nicht, was du verpasst“, meinte Kaori beleidigt und wandte sich ab. Sayo seufzte auf. Was sollte das denn jetzt auf einmal? Jetzt war Kaori ja noch schlimmer als vorher, wo die beiden noch nicht zusammen waren. Vor allem nervte sie gewaltig mit ihrer Schwärmerei für Akuma. Da tippte Ichijo sie wieder an. „Sag mal, ist Kaori immer so schlimm?“, wollte er wissen. „Nein, Ichijo, eigentlich ist sie ganz nett, doch seit einiger Zeit ist sie einfach nur … so wie sie jetzt ist“, knurrte Sayo. „Verstehe“, murmelte Ichijo und wich vor Sayo zurück, der Wind um sie herum war unruhig. Kapitel 38: Side Story – Kaoris und Akumas erstes Mal ----------------------------------------------------- Freitag, 26. September 2008 Kaori lief zu Akumas Zimmer. Sie war so nervös, gleich würde es so weit sein. Sie hatte sich endlich dazu entschlossen es zu tun. Ihr Herz klopfte vor Aufregung, als sie endlich ihr Ziel erreicht hatte. Eine Weile stand sie vor der Tür, sie zitterte jetzt leicht und ihre Füße begannen kalt zu werden. Vielleicht war sie doch noch nicht so weit … Schnell schüttelte sie den Kopf. Nein, sie wusste, jetzt war der richtige Zeitpunkt … vielleicht, möglicherweise, glaubte sie. Sie hob die Hand und wollte schon klopfen, doch sie hielt inne. ‚Was, wenn ich wirklich noch nicht so weit bin?‘, schoss es ihr durch den Kopf. ‚Und was, wenn Akuma es gar nicht will? Quatsch, er ist ein Kerl, der will doch so was bestimmt immer. Was, wenn er es schon mal getan hat? Wie würde ich darauf reagieren? Würde ich eifersüchtig werden? Ach, bestimmt nicht … glaube ich. Nein, Akuma hat es auch noch nicht gemacht, das hoffe ich zumindest.‘ Immer wieder schossen ihr diese Gedanken durch den Kopf. Ihr Herz raste unglaublich schnell und in ihrem Kopf pochte es. Unruhig trat sie auf der Stelle herum und rieb die Knie aneinander, verstohlen sah sie sich um. Sollte sie jetzt wirklich? Was, wenn gerade jemand im Zimmer war? Was dann? Sie spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde. Oh Gott, das wäre so peinlich, schließlich trug sie ja nur ein dünnes Nachthemdchen. Bei der Vorstellung, dass noch ein anderer mit im Zimmer sein könnte, wurde sie wieder rot. Sie schlug die Hände gegen die Wangen. ‚Oh, ich bin so ein Feigling! Ich muss mich jetzt einfach mal überwinden‘, sagte sie in Gedanken zu sich selbst. Doch wieder hielt ihre Hand vor der Tür inne. ‚Nein, ich kann nicht‘, dachte sie. Sie drehte sich schon zum Gehen, doch dann riss sie sich wieder halbwegs zusammen und wandte sich wieder zur Tür um. Doch kurz bevor sie Klopfen konnte, verließ sie wieder der Mut. Einige Male trat sie unentschlossen hin und her, ehe sie schließlich schnell den Kopf schüttelte. ‚Oh, jetzt reiß dich endlich zusammen!‘, fauchte sie sich innerlich an. Sie schloss die Augen und klopfte endlich an die Tür. Beinahe sofort wurde sie geöffnet. „Kaori, ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr rein“, sagte Akuma sogleich. Er grinste sie mit einem supersüßen Grinsen an. Als sie bemerkte, dass er nur Boxershorts trug, lief sie rot an. ‚Oh Gott, ich kann das nicht! Aber er sieht so gut aus‘, schmachtete sie. Sie rieb wieder ihre Beine aneinander. „H-hallo“, stammelte sie leicht. Akuma ließ sie eintreten und schenkte ihr immer noch ein Lächeln. Auch er war rot angelaufen, als er sie gesehen hatte. Er ahnte, was sie vorhatte. „Möchtest du dich setzen?“, fragte er und deutete auf sein Bett. Sie nickte hektisch und setzte sich, ihre Beine zitterten so stark, dass sie sie eh nicht viel länger hätten tragen können. Nachdem sie sich auf sein Bett gesetzt hatte, presste sie ihre Schenkel zusammen, auch um das Zittern zu unterdrücken. In ihrem ganzen Körper kribbelte es. Sie drehte Däumchen und sah Akuma an. ‚Oh Gott, ich glaube ich werde gleich ohnmächtig, wie kann ein Typ nur so heiß sein?‘, dachte sie. Sie sah auf ihre Füße, auch ihre Zehen umkreisten sich. Durch die Bewegung des Bettes wusste sie, dass er sich neben sie gesetzt hatte. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Kaori hyperventilierte fast. Noch immer knallrot im Gesicht, sah sie Akuma an. „Akuma, ich möchte …“, setzte sie an, allerdings war ihre Stimme zittrig, man verstand sie wohl kaum. „Pscht“, machte Akuma und legte ihr seinen Zeigefinger leicht auf die Lippen. Ihr Herz raste, sodass sie glaubte, es müsse ihr gleich aus der Brust springen. „Ich weiß schon, was du versuchen willst. Und glaub mir, ich will es auch“, murmelte er leise. ‚Oh Gott, er will es auch … Was mache ich jetzt bloß, ich bin doch noch nicht bereit dazu‘, stammelte sie gedanklich. Sie presste ihre Schenkel noch fester zusammen. In ihren Ohren rauschte es jetzt. Akuma berührte sie an ihrem Arm, als seine Fingerspitzen ihre nackte Haut berührten, überlief ein Prickeln ihren Körper. Eine Gänsehaut überzog ihre Haut und ihre Handflächen wurden feucht. Ihr ganzer Körper signalisierte ihr, dass sie bereit dafür war, aber ihr Verstand wollte das einfach nicht verstehen. Plötzlich merkte sie, wie Akumas Hände zu ihren Schenkeln gewandert war, er hielt sie fest und zog sie schließlich auseinander. Er ließ sich dazwischen nieder. Leicht drückte er Kaori auf sein Bett. „Nur ganz ruhig, Kaori. Wir können uns Zeit lassen“, hauchte er neben ihrem Ohr. Sie riss die Augen auf und schnappte nach Luft, als die Lust ihren Körper durchflutete. ‚Oh … ich bin noch nicht bereit dafür. Ich glaube, ich schaffe das nicht‘, wimmerte sie innerlich, sie war verzweifelt. „Akuma, ich glaube, ich kann …“, stammelte sie. Akuma legte sich jetzt neben sie und zog ihren Körper an seinen, er um schlang ihn mit seinen Armen und hielt Kaori ganz fest. „Nur die Ruhe, wir werden uns alle Zeit der Welt dafür nehmen“, meinte er gut gelaunt. Er zog sie noch ein wenig enger an sich und legte seinen Kopf über ihren. Kaori wurde feuerrot, als er sie so fest hielt. Zumal sie seine Erregung spüren konnte. Er wollte es wirklich. ‚Ich kann – kann – kann das nicht‘, heulte ihre innere Stimme. ‚Das ist so etwas Großes, ich sollte es nicht überstürzen … Wir können das sicher verschieben.‘ Sie drehte sich in seinen Armen, um ihm zu sagen, dass sie es nicht konnte, doch jetzt waren ihre Gesichter nur wenige Zentimeter von einander entfernt. Sie riss die Augen auf und lief erneut rot an, auch seine Wangen färbten sich rot. Kaori war ihm so nah, er wollte es … „Akuma, ich …“, stieß sie aus. Ihr Herz raste und ihr Verstand schrie, dass sie sich wegteleportieren sollte, doch ihr Körper hielt dagegen, er wollte es jetzt und er wollte es mit Akuma. Etwas panisch richtete sie sich auf und wich zurück. Verlegen schaute sie zur Seite. „Kaori“, keuchte Akuma, sie sah so süß aus, wenn sie so verlegen war. Sie war die Richtige und er wollte es mit ihr als erstes machen. Er liebte sie schon so lange … Er umfasste ihr Gesicht und brachte sie dazu, ihn anzuschauen. Er sah ihr tief in die Augen und ganz langsam näherte er sich ihrem Gesicht. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, er konnte ihren Atem spüren. Er war ihr jetzt so nah, dass er ihn auf seinen Lippen spüren konnte. Doch plötzlich zuckte sie zurück. Sie schüttelte den Kopf und sah Akuma mit feuchten Augen an. „Ich kann nicht, ich bin noch nicht bereit dazu. Ich kann dich nicht küssen, das ist …“, stammelte sie. „Aber Kaori, wir haben doch schon ganz andere Dinge gemacht, was ist schon dabei, wenn wir es hier und jetzt wagen und uns küssen. Immerhin sind wir seid einiger Zeit schon zusammen“, meinte Akuma. „Ich weiß, Akuma, aber ich bin so ein Feigling, ich trau mich einfach nicht“, jammerte sie. Akuma nahm ihren Kopf wieder zwischen seine Hände. „Kaori, sieh mich an, es gibt keinen Grund so nervös zu sein. Du bist die schönste Frau die ich kenne und ich möchte dich wirklich gerne küssen, bitte, bitte lass mich“, sagte er. Kaori errötete bei seinen Worten, so direkt hatte er das noch nie gesagt. „Ich liebe dich, Kaori. Verstehst du. Ich werde immer für dich da sein“, schwor er. Wieder beugte er sich vor und hielt kurz vor ihr inne, er wollte sie natürlich nicht zwingen. Noch immer war Kaori ängstlich, doch sie würde sich jetzt überwinden. Ganz langsam näherte sie sich Akumas Gesicht, sie spitzte ihre Lippen und berührte Akumas für einige Sekunden, ehe sie zurückzuckte. Sie hatte ihn gerade geküsst, jetzt war es also passiert, auch wenn es sehr, sehr kurz war. Wieder beugte sich Akuma vor und legte erneut, ganz leicht seine Lippen auf ihre. Kaori schloss leicht die Augen. Es fühlte … sich gut an. Erneut lösten sie sich und sahen sich in die Augen. Beide waren errötet. Fast wie in Trance beugten sie sich wieder näher, immer wieder küssten sie sich, immer wieder lösten sie sich nach wenigen Sekunden. Akuma hielt Kaori leicht an den Armen fest, er strich immer wieder darüber. Seine Gefühle spielten gerade verrückt, es fühlte sich so gut an, auch wenn es ihm viel zu kurz war. Kaoris Lippen waren so weich, auf seinen fühlten sie sich so zart an. Er wollte mehr noch viel mehr. Ein weiteres Mal beugte er sich vor, und küsste sie erneut, diesmal intensiver. Sie schloss die Augen und gab sich ihm ganz hin. Es war so ein schönes Gefühl, ihr ganzer Körper kribbelte und es fühlte sich so an, als würden tausende von wilden Funken in ihrem Magen umherwirbeln. Sie sanken auf sein Bett zurück und küssten sich immer weiter. So schöne Gefühle … Kaori schwebte gerade auf einer rosa Zuckerwattenwolke. Sie schlang ihre Arme um Akumas Hals und zog ihn noch weiter zu sich. Diesmal war es ein ziemlich langer und intensiver Kuss. Nach einer Ewigkeit hob Akuma den Kopf. „Siehst du, es ist nichts Schlimmes dabei“, meinte er etwas atemlos. „Ja“, hauchte auch Kaori, ihr ganzer Körper schien in Flammen zu stehen. Ihre Augen glühten rot auf und ihre Fangzähne verlängerten sich, sie hatte Durst. Leicht war ihr Mund geöffnet, wieder näherte sich Akuma ihren Lippen, seine Zunge fuhr ganz leicht über ihre Fangzähne, schließlich drückte er seine Zunge gegen ihre Zahnspitze, sodass es blutete, dann schob er seine Zunge sanft in ihren Mund. Sie stöhnte auf, als das Blut ihre Mundhöhle füllte, gierig schluckte sie und saugte dann weiter. Das war auch eine interessante Art des Bluttrinkens, stellte sie gerade fest. Sie schloss die Augen und genoss es, leicht umspielte sie mit ihrer Zunge seine. Mittlerweile wusste sie nicht mehr, warum sie so aufgeregt war, es war so herrlich. Nach einigen Minuten lösten sie sich. „Akuma, ich liebe dich auch“, flüsterte sie in sein Ohr. „Ja … bleib heute Nacht bei mir“, nuschelte er. „Akuma, das würde ich gerne … Aber Shiro schläft doch heute Nacht bei mir, und wenn Kuraiko zufällig aufwacht und sieht, dass er in meinem Bett liegt und sie zudem noch sieht, dass ich nicht da bin, dann haben wir aber alle ein Problem“, erklärte sie. „Shiro hat so ein Glück. Kann ich nicht auch mit in deinem Bett schlafen?“, fragte Akuma und sah sie mit großen Augen an. Kaori schmunzelte. „Ich fürchte, das wird ein wenig eng und dann hätten wir vor allem noch ein viel, viel größeres Problem“, sagte sie. Akuma seufzte auf. „Mann, wie ungerecht. Das nächste Mal, darf ich aber in deinem Bett schlafen, okay?“, murmelte er. Kaori gab ihm einen kurzen Kuss. „Wer weiß, wir werden sehen“, sagte sie zwinkernd. „Ich muss jetzt gehen.“ Ein erneuter Kuss. „Hm, gut, dann bis morgen“, antwortete Akuma, auch wenn er darüber nicht glücklich war, dass sie ihn schon jetzt wieder verließ … Kaori teleportierte sich zurück in ihr Zimmer und legte sich neben Shiro. Kurz darauf war sie eingeschlafen. Kapitel 39: Teil 1 – Kapitel 36 – Chaos ---------------------------------------- Freitag, 26. September 2008 Misaki war wach, als Sasori und Kumo, gefolgt von Kaname und dem Rektor ins Zimmer kamen. Sofort weiteten sich panisch ihre Augen. „Herr Rektor! Das sind Vampire!“, stieß sie sofort aus. „Ich weiß, Hiroto-san“, antwortete der Rektor nur. „So Jungs, jetzt tragt mal schön das vor, was wir einstudiert haben“, meinte der Rektor dann an die beiden Zwillinge gerichtet. Doch diese sahen demonstrativ in eine andere Richtung. „Nö, wir wollen aber nicht“, sagten sie gleichzeitig. „Was geht hier vor, Herr Rektor?“, stammelte Misaki. „Nun ja, die gesamte Night Class besteht aus Vampiren“, fing der Rektor an. „Doch diese Vampire wollen eine friedliche Koexistenz mit den Menschen, deswegen sind sie auf dieser Schule.“ „Wer sagt, dass wir eine Koexistenz mit den Menschen wollen“, fragte Kumo. „Menschen interessieren mich nicht wirklich, sie sind eher so was wie Insekten für mich …“ Der Rektor seufzte. „Ihr beiden … Ihr wollt einfach nicht verstehen, stimmts?“, murmelte Kaien. Wieder sahen die beiden weg, Kumo gab ein abfälliges Schnauben von sich. „Sasori. Kumo“, knurrte Kaname und übte mit Hilfe seiner Macht Druck auf sie aus. „Arg, lass das!“, fauchte Kumo, dann wandte er sich an Misaki. „Ja, schon gut. Menschliches Weibchen, tut mir Leid, dass ich dich vergiftet und an den Haaren zum Rektor geschleift habe“, knurrte er. Misaki sah ihn verängstigt an, doch sie zuckte noch heftiger zusammen, als sie bemerkte, dass Sasori plötzlich sehr nah vor ihr stand. Er musterte sie mit intensivem Blick. „Neh, ich weiß wirklich nicht, was die ganzen Jungs an euch Weibchen finden, da ist doch nichts dran …“, meinte er. „Zudem seid ihr an den falschen Stellen bestückt.“ Er tippte mit dem Zeigefinger ihre Brust an. Misaki war rot angelaufen. ‚Oh Gott, oh Gott, dieser Vampir fasst mir an die Brust!‘, schoss es ihr durch den Kopf. „Neh, nicht mein Fall …“, knurrte Sasori verstimmt. „Ich kann mich mit euch Weibchen einfach nicht anfreunden …“ Er zeigte seine Reißzähne. „Und euer Blut schmeckt auch nicht wirklich.“ Er kam wieder ganz nah an sie heran, sodass sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte. Jetzt nahm sie auch ganz deutlich einen scharfen Geruch war, er brannte in ihrer Nase und brachte ihre Augen zum Tränen. Doch plötzlich zuckte Sasori zusammen. „Au! Kaname-chan, lass das doch“, knurrte Sasori, dafür bekam er eine Ohrfeige von Kaname verpasst. Er rieb sich danach die Wange und sah Kaname beleidigt an. „Du weißt schon, dass das wehtut?“, grummelte er. Doch plötzlich grinste er und fiel Kaname an, er schaffte es ihn zu umarmen. „Na, fühlt sich das nicht schön an, Kaname-chan? Selbst Reinblütern fällt es schwer, diesem Gift zu widerstehen.“ Misaki quietschte auf, das alles erschreckte sie zu Tode. Vor allem, als Sasori plötzlich gegen die nächstbeste Wand geschleudert wurde. Er lachte vor sich hin. „Das ist ja schon irgendwie niedlich, Kaname-chan. Ich dachte, als Reinblüter hättest du mehr drauf, aber das war ja gar nichts. Wenn ich daran denke, wie oft Akuma mich schon gegen eine Wand geschmissen hat … Das war hart … und das mag ich“, er grinste anzüglich. Kaname hob die Augenbrauen und schüttelte den Kopf. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass der Rektor diese … Tiere aufgenommen hatte. „Nun, ich denke, wir sollten mal wieder zum eigentlichen Thema zurückkommen“, meinte der Rektor, dann wandte er sich an Misaki. „Hiroto-san, ich möchte dich bitten, dass Geheimnis der Night Class zu wahren“, sagte er. „Wie können Sie das von mir verlangen, das sind Monster“, stieß Misaki aus, das alles verängstigte sie immer noch. „Ich denke, es wäre besser, sie gleich zu entsorgen, sie wird eh nicht die Klappe halten“, grummelte Kumo. Dafür bekam er einen Schlag von Kaname auf den Kopf. „Kaname … Weißt du, wenn du etwas machst, dann mach es richtig. Das tut wirklich nicht weh und das ist enttäuschend“, murmelte er. „Hiroto-san, ich werde dir erlauben, zusammen mit Yuki oder Zero das Haus ‚Mond‘ zu betreten, wann immer du willst. Du kannst dich dort mit den Vampiren unterhalten und so selbst erkennen, dass sie friedlich sind. Wie klingt das?“, fragte der Rektor. „Yuki und Zero wissen auch davon?“, fragte Misaki überrascht. „Ja, sie sind die Guardians dieser Schule, sie sorgen dafür, dass die Day Class nichts von dem Geheimnis der Night Class erfährt“, erklärte der Rektor. „Es ist nämlich sehr wichtig, dass es ein Geheimnis bleibt, denn Vampire werden hier nicht anerkannt.“ „Anders als in den USA, da werden sie problemlos anerkannt, solange sie keine Menschen gegen ihren Willen anfallen und in den Vampirclubs feiern, ist alles in bester Ordnung. Tja, da sieht mans mal wieder, die Japaner haben einen Stock im Arsch“, meinte Kumo und hob die Schultern und die Arme an. Dafür kassierte er wieder einen Schlag von Kaname. „Hey, hey, wenn du so weiter machst, muss ich ernsthaft annehmen, dass du was von mir willst. Aber, Kaname, ich bin zu deinem Pech schon mit Aido zusammen“, sagte Kumo. Kaname verdrehte die Augen und seufzte leise. „Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn du uns besuchen würdest, Misaki-san“, meinte Kaname. „Diese beiden Exemplare sind zwar nicht gerade dafür geeignet, jemanden zu überzeugen, dass die Vampire eine Koexistenz mit den Menschen wollen, aber der Rest verhält sich zum Glück nicht so …“, meinte er. Noch immer leicht verunsichert, sah Misaki Kaname an, ehe sie wieder zu Kumo und Sasori schaute. „Na gut, wenn ihr mir nichts tut, werde ich kommen“, murmelte sie. „Sehr schön, dann komm doch am besten gleich heute Abend mit“, sagte Kaname. „Wie du möchtest …“ „Dann wäre das ja geklärt, können wir dann gehen? Hier riecht es abscheulich …“, grummelte Kumo. „Das sagt ja der Richtige“, brummte Kaname leise, er konnte es sich einfach nicht verkneifen. Sie wechselten noch einige Worte mit Misaki, ehe Yuki und Zero endlich ankamen, sodass es losgehen konnte. Als sie im Mondwohnheim ankamen, sahen sie als erstes, wie Aido in der Luft schwebte. Sayo hatte ihn auf einer Windböe gefangen. Aido wedelte mit Armen und Beinen, doch er hing fest. „Hey, lass mich gefälligst runter!“, schrie er. Sayo ließ den Wind abflauen, so dass Aido runter fiel, doch kurz bevor er den Boden erreichte, ließ sie den Wind wieder aufbrausen, das machte sie einige Male. „Na, überdenkst du jetzt vielleicht mal deine Worte?“, fragte sie. Aido wollte sie dazu drängen, ihm zu sagen, warum sie das gleiche Tattoo wie Zero Kiryu hatte, das war ihr so auf die Nerven gegangen, dass sie ihm jetzt einen Freiflug verpasste. Misaki betrachtete die ganze Szene voller Unbehagen. „Hey, Aido! Warum hast du einfach ohne mich Spaß?“, fragte Kumo beleidigt. „Das ist kein Spaß!“, winselte Aido, der immer noch auf und abgeschleudert wurde. „He, Sayo, ich will auch!“, bettelte Kumo. Sayo schüttelte irritiert den Kopf, was stimmte mit diesem Kerl bloß nicht? Als sie das dachte, vergaß sie allerdings, sich auf Aido zu konzentrieren und er fiel runter und landete flach auf dem Bauch und auf seinem Gesicht. „Au“, stieß er aus. Kaname räusperte sich. „Wird es denn gehen?“, fragte er Sayo und Aido. „Wir haben heute Nacht einen Gast hier. Wir wollen sie nicht noch mehr verschrecken, als wir es ohne hin schon getan haben.“ „Oh, ’tschuldigung, ich hab nicht gesehen, dass das Mädchen hier ist“, meinte Sayo. „Nur dieser Typ konnte mal wieder seine Klappe nicht halten.“ Kaname betrachtete Aido mit einem zweifelnden Blick. Seit Kumo hier war, war er definitiv verändert. Kumo hockte in der Zwischenzeit neben Aido und streichelte ihm über den Rücken. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte er. „Ech, muss ja“, grummelte Aido, der sich mittlerweile halbwegs aufgesetzt hatte. Er hielt sich die Nase. Misaki betrachtete Aido und Kumo eine Weile. Sie sah, wie sanft Kumo mit dem anderen umging, es wunderte sie ziemlich. Er wirkte nicht so wie der Typ, der Zärtlichkeiten oder Sanftheit mochte. Sie hörte Yuki neben sich seufzen. „Was für ein Chaos“, murmelte sie leise vor sich hin. „Hey, Yuki-chan!“, rief da Hiroshi. Er stand plötzlich neben ihr. Wie schaffte er das immer nur? Er hatte das Talent, einfach so neben jemandem auf zu tauchen, das war gruselig. „Äh, ja?“, fragte sie verwirrt. Hiroshi hatte einen Arm um sie gelegt und zog sie mit sich. „Sag mal, wie findest du eigentlich unseren guten Shiro-chan hier? Der ist doch zuckersüß nicht? Hast du nicht Lust seine Freundin zu werden? Die richtige Größe hast du ja fast“, schlug er vor. „Hiroshi!“, quietschte Shiro auf. „Ich hab gesagt, ich will nicht!“ Er war wieder rot angelaufen. „Äh, nein, ich bin zudem wohl immer noch mit Shaira zusammen“, stammelte Yuki. „Ach, ihr seid beide bloß schüchtern. Schaut euch doch mal Kumo und Aido an. Aido hat sich am Anfang auch geziert und jetzt … Jetzt hätten sie beinahe schon mit einander geschlafen. … Also wird das sicher auch was mit euch beiden“, meinte Hiroshi. Aido und Kumo hatten bei ihren Namen aufgesehen. Aido war rot angelaufen. Peinlich, warum musste er dass nur so vor allen sagen. „Oder liegt es vielleicht daran, dass sie nicht blond und blauäugig ist. So wie deine andere Schnecke aus den USA, wie hieß sie noch gleich? Katherine? Kathi? Carina? Callie! Genau, Callie Rose, nicht?“, fragte Hiroshi. „Wo-woher weißt du das denn jetzt schon wieder?“, wollte Shiro leicht panisch wissen. „Kuraiko-chan hats mir erzählt“, antwortete Hiroshi grinsend. „Kuraiko!“, rief Shiro wütend. Doch diese kicherte nur und wandte sich von ihm ab. „Also, wenn es daran liegt, dann färbe ich ihr sogar höchstpersönlich die Haare“, meinte Hiro-san. „Nein! Ich will nicht!“, stieß Shiro aus. Kaname indes brodelte mal wieder, er konnte es nicht fassen, diese verdammten USA-Vampire … Zero hingegen wunderte sich zum einen über Aido, dann darüber, dass Shiro wohl schon mal eine Freundin gehabt hatte, er war viel zu klein … und zum Schluss darüber, dass alle Yuki mit irgendwem verkuppeln wollten. Nun, Shaira hatte sie ja schon eigenständig zu ihrer Freundin erklärt, aber das … Ah, und er wunderte sich über Kaname, dass er diesem Hiroshi noch nicht den Kopf abgerissen hatte. Misaki war mehr als verwirrt. Sie fragte sich, was denn hier abging. Das war ja fast … normal. So, wie sich wohl einige Teenager verhalten würden, oder wie Teenager aus diesen Serien … Sie hatte das Gefühl, dass sie in einem Irrenhaus war. Hiroshi debattierte weiter mit Shiro, dieser war genervt von dem größeren Vampir, konnte er ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Er wollte halt keine Freundin, was war daran so schlimm? Kaname sah zu den streitenden Vampiren und zog die Augenbrauen hoch, er konnte es nicht fassen … Dann ließ er seine Macht ausströmen. „Jetzt ist aber mal gut hier!“, rief er. Die anderen verstummten und sahen ihn an. „Endlich Ruhe … Jedenfalls möchte ich euch mitteilen, dass dieses Menschenmädchen, Hiroto Misaki, ab heute hier her kommen kann, wann sie möchte. Sie hat durch Zufall erfahren, dass es Vampire gibt, weil sie den Zwillingen gefolgt ist und da sie noch unsicher ist, ob sie unser Geheimnis für sich behalten wird, oder nicht, wollen wir ihr zeigen, dass wir eine Koexistenz mit den Menschen anstreben, so dass wir sie vielleicht davon überzeugen können, nichts zu verraten“, erklärte er. „Aber wenn ihr euch natürlich wie die Wilden benehmt, dann wird das nie etwas“, grummelte er zum Schluss noch. Es herrschte einige Zeit Stille. „Super, Zwillinge, das habt ihr ja toll hingekriegt“, knurrte Kuraiko schließlich. „Wir? Wir haben überhaupt nichts gemacht, wir wussten noch nicht mal, dass sie uns folgt!“, verteidigte Sasori sich selbst und seinen Bruder. Wieder drohte es zu eskalieren. „Haben alle Anwesenden die Situation verstanden?“, fragte Kaname deshalb, er sah sich im Raum um, und bemerkte, dass Akuma und Kaori fehlten. „Wo sind Jigoku-san und Haibara-san?“, fragte er. „Die sind in Akumas Zimmer und machen wirklich gruselige Dinge“, knurrte Shiro. „Ah, ich verstehe, so erfahren wie die beiden bist du also doch nicht“, grinste Hiroshi. „Wie oft hattest du mit Callie Sex?“ „Halt die Klappe, das geht dich gar nichts an!“, fauchte der kleine Vampir. „Ichijo, würdest du sie bitte holen?“, forderte Kaname Ichijo auf. „Klar, Kaname-sama.“ „Ich würde da lieber nicht hingehen, du wirst Alpträume davon bekommen“, prophezeite Shiro. Doch Ichijo war schon verschwunden. Er lief zu Akumas Zimmer und klopfte kurz. „Ja?“, kam es von drinnen. Er öffnete die Tür und erstarrte, er lief rot an und vor Schreck standen ihm alle Haare zu berge. „Oh, Ichijo-chan, du bist es, ich dachte es wäre mein Cousin oder so“, murmelte Kaori. Sie saß auf Akuma, nackt wohl bemerkt und sie machte sich nicht mal die Mühe sich zu verdecken. Und Akuma … den hatte sie tatsächlich ans Bett gefesselt. „A-a-also ich, Kaname, ihr, Foyer, jetzt sofort!“, stammelte er. „Hä? Was will er von uns?“, fragte Akuma. „Ich schätze, Kaname will, dass wir ins Foyer kommen …“, meinte Kaori. Dann wandte sie sich an Ichijo, dieser war noch immer erstarrt. „Sag Kaname, wir kommen gleich, ich bring das hier nur noch zu Ende“, murmelte sie mit einem lasziven Grinsen. Ichijo lief noch weiter an, fiepste nur ein „Ja“, und schlug dann die Tür zu, ehe er wieder nach unten stürmte. Die anderen sahen den völlig aufgelösten Ichijo an, dieser war immer noch hochrot im Gesicht. „Ka-ka-kaname, die beiden, kommen gleich runter“, stieß er mit hoher Stimme aus. „Aha, tja, Ichijo, ich habs dir ja gesagt, du wirst Alpträume bekommen“, meinte Shiro nur. „Was machen die beiden gerade?“, fragte Yuki naiv. „Akuma … ans Bett gefesselt. Kaori auf ihm drauf“, stammelte Ichijo. „Ohoh, der arme Kerl ist jetzt völlig verstört …“, meinte Sayo, allerdings konnte man hören, dass es leicht sarkastisch meinte. „Hm, ich wusste gar nicht, dass Akuma der passive Part ist“, meinte Kumo. „Das der sich fesseln lässt … Aido, willst du dich auch mal von mir fesseln lassen?“, fragte er dann. „Nein!“, quietschte Aido. „Es wird der Tag kommen, an dem du ja sagen wirst“, prophezeite Kumo und küsste Aido. Akane hatte die Augenbrauen hochgezogen. Das gefiel ihr so gar nicht, sie konnte nicht mehr in Sasoris oder Kumos Gefühle sehen, das war gar nicht gut. Allerdings konnte sie fühlen, dass auch mit Aido etwas nicht stimmte. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, wurde sie von einem Schrei aus den Gedanken gerissen. „Da sind wir“, meinte Kaori monoton, sie und Akuma waren plötzlich einfach so aufgetaucht. Kaori saß neben Ichijo, dieser wich hastig vor ihr zurück. „Wie jetzt, schon fertig? Das ging aber schnell“, meinte Hiroshi. „Tja, Hiro-san, ich weiß halt, was ich machen muss, um es schnell zum Ende zu bringen“, sagte Kaori mit einem Grinsen. „Und du lässt dich wirklich von ihr ans Bett fesseln?“, hakte Hiro-san bei Akuma nach. „Jap, ich mags, wenn sie dominant ist“, antwortete er. Er hatte einen Arm um Kaori gelegt, den anderen betrachtete er. Rote Abdrücke waren auf seinem Handgelenk zu sehen. Kaname fragte sich gerade erneut, wer es erlaubt hatte, dass diese Irren an die Schule kamen, die anscheinend nichts Besseres zu tun hatten, als sich zu streiten oder sich über Sex zu unterhalten. Er biss die Zähne zusammen und versuchte sich zu beruhigen. Dann setzte er wieder zum Sprechen an. „Jigoku-san, Haibara-san, für euch beiden auch noch einmal. Hiroto Misaki wird uns ab heute immer mal wieder besuchen, da sie von der Existenz der Vampire erfahren hat. Deshalb möchte ich, dass ihr nett zu ihr seid, damit sie irgendwann zu dem Schluss kommen kann, dieses Geheimnis für sich zu behalten.“ „Eh … und nur dafür hast du uns unterbrochen? Es hat gerade so viel Spaß gemacht“, beschwerte sich Akuma. „Ach, Akuma, reg dich nicht auf, wir können gleich wieder zurückgehen, wenn der große Kaname-sama … fertig mit seiner Ansprache ist. Und dann werde ich dir mal zeigen, was es heißt, richtig gefesselt von jemandem zu sein“, meinte Kaori und küsste Akuma. „Na, das klingt doch nach einem Plan“, antwortete er. Shiro seufzte, es sah so aus, als würde er heute schon wieder nicht schlafen können. „Und damit ich das Wichtigste nicht vergesse … Dieses Mädchen ist unser Gast, das heißt, ihr wird kein Haar gekrümmt und ihr wird auch nicht das Blut abgenommen. Habt ihr verstanden?“, fragte Kaname. „Ja“, murmelten die anderen Vampire, mehr oder weniger begeistert. Misaki musste immer noch den Kopf schütteln, wo war sie hier bloß wieder hinein geraten. Kapitel 40: Teil 1 – Kapitel 37 – Stress ----------------------------------------- Freitag, 26. September 2008 Einige Zeit war vergangen, Misaki war noch immer im Haus „Mond“. Sie musste feststellen, dass die Vampire vielleicht doch nicht so schlecht waren, wie sie angenommen hatte. Diese jedenfalls benahmen sich wie normale Teenager, na ja, hätten sie nicht alle irgendwelche Fähigkeiten. Sie saß auf der Couch und hörte ihnen zu, bis die Vampire plötzlich aufsahen. „Ohoh“, murmelte Kaori. Misaki konnte noch nichts hören, doch die Vampire sahen nicht sehr begeistert aus. Was kam denn nun? Doch nach einiger Zeit konnte sie von draußen Stimmen hören. „Lasst mich los!“, schrie jemand. „Nein, jetzt warte doch mal!“, rief eine männliche Stimme. Zero und Yuki sahen sich alarmiert an. Zero öffnete die Türen und sie konnten ein bizarres Bild sehen. Es war Shaira, die auf das Haus „Mond“ zustürmte, dabei wurde sie von ihrer Schwester Suri am einen Arm festgehalten und von Raidon am anderen. Sie konnten zudem sehen, wie sich Raidon und Suri gegen Shaira stemmten, doch diese zog sie trotzdem unermüdlich mit. „Ihr werdet mich nicht aufhalten, ich werde zu meiner Kaori-sama gehen und zwar genau jetzt!“, stieß sie aus. Vollkommen perplex beobachteten die Vampire, Yuki, Zero und Misaki, wie Shaira das Wohnheim betrat und Raidon und Suri hinter sich her zog, während die versuchten, sie zurück zu ziehen. „Meine Fresse, Suri, was hat man der gegeben, dass sie so stark ist?“, ächzte Raidon. „Ich weiß nicht, ich hab keine Ahnung, seit wann sie so unglaubliche Kräfte hat“, stieß Suri aus. Die beiden sahen sich an und nickten dann, ehe sie Shaira gleichzeitig losließen, diese fiel geradewegs um und landete auf ihrem Gesicht. „Meine Güte …“, keuchte Raidon. „Die ist doch irre.“ Doch plötzlich, als wäre nie was geschehen, stand Shaira wieder. „Kaori-sama!“, sang sie und sprang auf die Vampirin zu. Sie landete auf Kaori. „Awww, wie sehr habe ich dich vermisst“, meinte sie und kuschelte sich wieder an Kaori. Shaira saß rittlings auf Kaoris Beinen und betrachtete nun Akuma. Wieder fühlte es sich an, als würde eine dicke, schwarze, unheilvolle Aura um sie herumwabern. „Du“, fuhr sie ihn an. „Du wagst es also, mir meine Kaori-sama weg zu nehmen.“ Es war beängstigend, fand Akuma, er wich vor dem Mädchen zurück, die Augen hatte er dabei nur aufgerissen, auch die restlichen Vampire, die nahe an Shaira dran waren, wichen vor ihr zurück. „Du wirst deines Lebens nicht mehr froh werden, Vampir“, grummelte sie und tastete sich an Kaoris Oberschenkel entlang. Schließlich fand sie die Messer und zog eines heraus. Sie hatte das Messer erhoben und wollte auf Akuma einstechen, doch plötzlich flog sie gegen die nächste Wand. „Shaira!“, fauchte Kaori. „Ich hab dir gesagt, du sollst ihn und mich in Ruhe lassen!“, sie war außer sich vor Wut. Shaira rappelte sich auf. „Nein, Kaori-sama, das werde ich nicht, du gehörst mir und ich will dich ganz für mich alleine haben“, knurrte sie. Dann rannte sie wieder auf Akuma zu. Dieser fing das Messer ab und hob beide Beine an und fing so den Rest von Shaira ab. Er trat zu und schleuderte sie wieder weg. Kaori teleportierte sich zu Shaira und drückte sie auf den Boden. „Lass mich in Ruhe, oder du wirst deines Lebens nicht mehr froh“, knurrte sie und sah sie mit rot glühenden Augen und ausgefahrenen Reißzähnen an. Doch Shaira grinste nur, dann hob sie das Messer an den Hals und setzte einen leichten Schnitt. Kaori wollte zurück weichen, doch wurde sie von ihr festgehalten. „Trink, Kaori-sama“, befahl Shaira. Kaori fauchte sie lange an, ehe sie ihre Zähne in Shairas Hals stieß. Das Menschenmädchen lachte nur, es klang abgedreht. Sie lag mit ausgestreckten Armen auf dem Boden und lachte, sie freute sich, dass Kaori ihr Blut trank. Doch plötzlich wurde die Vampirin von ihr runter gerissen, Akuma hatte Kaori an sich gedrückt. Diese bäumte sich auf in ihren Augen lag die Blutlust. Der Wind peitschte auf und Kaori bekam einige heftige Hiebe ab. „Beruhige dich“, knurrte Sayo. Kaori verdrehte die Augen und plötzlich sackte sie zusammen. Als sie nach einiger Zeit den Kopf wieder hob, waren ihre Augen wieder normal, jetzt war sie nur noch wütend. Kichernd stand Shaira auf, noch immer floss Blut aus der Bisswunde an ihrem Hals. Sie starrte Kaori begierig an. „Ja, mehr, Kaori-sama, ich will mehr!“, gluckste sie. Akuma hatte Kaori losgelassen und war vor sie getreten, er wollte Shaira abfangen, wenn sie irgendwas unternehmen sollte. „Du wirst mir nicht länger im Weg stehen, Akuma“, knurrte sie und stürmte mit erhobenem Messer auf ihn zu. Sie fuchtelte vor ihm damit rum und da Akuma bemüht war, seine Kräfte nicht einzusetzen, kam er nicht ganz so schnell hinter her. Schließlich passierte es, das Messer steckte in seiner Seite. Er schrie auf. Kaori riss die Augen auf, nein, das durfte nicht wahr sein. Jetzt reichte es ihr, sie teleportierte sich zu Suri. Diese erstarrte, als Kaori sie von hinten am Hals packte. „Shaira!“, rief Kaori. „Zieh das Messer aus Akuma.“ Shaira sah jetzt zu Kaori, ihre Augen weiteten sich, als sie sah, wie ihre Geliebte, ihre Schwester bedrohte. „Lass Akuma in Ruhe, oder ich werde Suri etwas antun. Glaub mir, ich will es nicht, aber ich werde es tun, wenn du ihn nicht in Ruhe lässt“, fauchte sie. „Tch, mach doch was du willst. Wenn du sie tötest, werde ich ihn töten, so einfach ist das“, knurrte Shaira. Suri sah ihre Schwester geschockt an, noch nicht mal, wenn sie bedroht wurde, kam Shaira zur Vernunft. Da konnte man ein schrilles Geräusch hören und Shaira wurde zurück geschleudert. Akuma tobte vor Wut. Er zog das Messer aus seiner Seite. „Du hast Kaori soweit gebracht, dass sie sogar andere Menschen verletzen würde, nur damit du sie und auch mich in Ruhe lässt, dass kann ich dir nicht verzeihen. Wenn Kaori wegen dir jemanden töten muss, werde ich dir das niemals verzeihen“, er knurrte. Er ging auf Shaira zu, seine Macht wirbelte um ihn herum. Kaoris Augen weiteten sich, nein er durfte nicht. „Akuma, stopp!“, rief sie. Er hielt inne. Sie lief auf ihn zu und zog ihn von Shaira weg. „Setze nicht deine Kräfte ein“, bat sie. Plötzlich war der ganze Raum erfüllt von Kanames Macht, er war fuchsteufelswild. Wieso konnte wenigstens eine Nacht mal nichts passieren? „Jetzt reicht es aber. Shaira, verschwinde sofort von hier, du hast hier nichts verloren“, knurrte er. Shaira wich vor ihm zurück. Dann wandte sie sich an Kaori. „Es ist noch nicht vorbei, das war erst der Anfang“, drohte sie, ehe sie sich abwandte. Sie sah zu Suri. „Komm“, knurrte sie. „Nein, hau bloß ab, Shaira, ich will dich nicht mehr sehen“, stieß Suri aus. Shaira funkelte ihre Schwester wütend an, doch dann lief sie davon. Nur langsam beruhigte sich die ganze Situation, Raidon saß vor der Tür auf dem Boden und starrte Shaira nach, ehe er sich zu den anderen umwandte. „Scheiße, was war das?“, stieß er atemlos aus. „Das? Das wüsste ich auch gerne, so ein verrücktes Mädel habe ich noch nie gesehen“, murmelte Zero. „Tja, ich schätze, jetzt wissen noch mehr Leute über Vampire bescheid.“ Er hielt Raidon eine Hand hin, dieser ergriff sie und ließ sich aufhelfen. Er konnte es immer noch nicht so wirklich glauben. Vampire … „Das darf ja wohl nicht wahr sein …“ „Doch, es ist leider so. Die Night Class besteht komplett aus Vampiren“, meinte Zero. „Ich muss mich setzen“, grummelte Raidon und ging zur Couch. Er ließ sich darauf nieder und betrachtete die anderen. Das war wirklich zu abgedreht … Kaori entschuldigte sich gerade erneut bei Suri, diese war noch immer schockiert, verängstigt und stinkwütend. Die restliche Night Class beruhigte sich jetzt auch langsam wieder, der Blutgeruch war zwar noch immer vorhanden, aber sie bekamen sich wieder unter Kontrolle. Sasori war eher angewidert, denn immerhin handelte es sich um das Blut eines Mädchens. Misaki saß neben Raidon auf der Couch. „Was machst du eigentlich hier?“, fragte er sie. „Ähm, ich bin vor eineinhalb Jahren Sasori und Kumo gefolgt, als sie in den USA in einen der Clubs wollten. Doch da kam ein Vampir auf sie zu. Na ja, da ich abgehauen bin, habe ich natürlich nicht mitbekommen, dass die beiden ebenfalls Vampire sind. Und als ich sie dann hier gesehen habe … habe ich sie mit einem Stock bedroht. Na ja, und jetzt bin ich hier …“, murmelte sie. „Ach so …“, kommentierte Raidon. Er sah zu Akuma, dieser hielt sich immer noch die Seite, in der das Messer gesteckt hatte. Er war ziemlich blass. Nanu, ein kranker Vampir? Raidon dachte immer, dass bei Vampiren alles heilte. Yuki versuchte Suri zu beruhigen und führte sie erst einmal zur Couch. Dort sackte das Mädchen wieder zusammen. Erst nach einiger Zeit schien sie sich zusammenzuraffen. „Kaori, warum hast du Shaira so abhängig von dir gemacht“, fragte sie auf Englisch. „Ich wollte das nicht“, fing Kaori ebenfalls auf Englisch an zu erzählen. Danach erklärte sie Suri was passiert war und dass sie es eigentlich gar nicht gewollt hatte. „Meine Güte. Shaira was machst du bloß?“, fragte Suri niemand bestimmten. Sie war vor einiger Zeit in Tränen ausgebrochen. „Und sie wird wirklich für immer von dir besessen sein?“, wollte sie dann noch wissen. Kaori nickte. „Solange, bis ein anderer Vampir ihr Herz erobern und ihr sein Blut geben kann. So eine Bindung kann nur durch eine andere ersetzt werden“, erklärte Kaori. Suri und Kaori unterhielten sich noch ein wenig weiter über Shaira. Irgendwann wurde es der alten Night Class zu blöd, sie verstanden eh nichts, deshalb beschlossen die meisten ins Bett zu gehen, da es ja schon ziemlich spät war. Raidon war mittlerweile auch wieder runtergekommen. Er hatte dem Gespräch zwischen den beiden Mädchen nur mit halbem Ohr zugehört. Diese Level B Vampire konnten also niemanden verwandeln. Gut zu wissen. „Ähm“, fing Yuki an. „Ich denke, für uns Menschen ist es an der Zeit, zurück zum Sonnenwohnheim zu gehen.“ „Tsh, ja gute Idee“, grummelte Raidon. „Ach, sag bloß, du hast Angst“, grinste Sasori und baute sich vor ihm auf. „Nein, ich will nur noch ins Bett. Auch wenn das eh nicht mehr viel bringt. Wegen dieser kleinen Irren da draußen hab ich kein Auge zugetan. Also halt bloß die Klappe und geh mir aus dem Weg“, knurrte Raidon und sah Sasori in die Augen. Sasori stieß einen Pfiff aus. „Hui, du traust dich, dich mir in den Weg zu stellen. Du bist mutig, mein Freund.“ „Ich glaube nicht, dass ich jemals irgendwas in der Richtung geäußert hätte, dass wir Freunde wären. Also geh zu Seite“, sagte Raidon, die letzten Wörter betonte er stark. „Tch, bring mich dazu, zur Seite zu treten“, meinte Sasori und grinste noch breiter. Seine Vampirzähne traten hervor. „Schön, wie du willst“, knurrte Raidon und stieß Sasori dann zur Seite. Doch als er nur schon mit Sasoris Jacke in Berührung kam, brannte seine ganze Hand. Das Gift drang sogar durch die Kleidung … Er zog die Hand zurück und betrachtete sie, sie kribbelte unangenehm. Sasori grinste noch breiter. „Na, es geht wohl nicht, was? Wie willst du mich schlagen, wenn du mich noch nicht einmal berühren kannst?“, wollte er wissen. Raidon funkelte ihn wütend an. „Du wirst schon sehen, dafür wirst du büßen!“, drohte er. „Uuuuh, jetzt habe ich aber Angst“, meinte Sasori sarkastisch und tat so, als würde er vor Angst zurückweichen. „Na, los, zeigs mir.“ „Raidon“, schritt da Kaname dazwischen. „Mach dir deine Hände an ihm nicht schmutzig. Ich werde das für dich erledigen.“ Raidon sah ihn verwirrt an. Was hatte der denn jetzt vor? Plötzlich krachte Sasori der Länge nach stocksteif auf den Boden. Kanames Macht hatte ihn betäubt. „Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du dich zurücknehmen sollst?“, fragte Kaname. Sasori stöhnte nur schmerzverzerrt auf und verzog das Gesicht. „Denk lieber mal über dein Verhalten nach“, meinte Kaname und ließ wieder seine Macht strömen. Sasoris Augen weiteten sich und er öffnete den Mund zu einem stummen Schrei. „Kaname! Lass ihn in Ruhe“, fauchte Kumo erbost. Er bekam auch was ab. „Au“, grummelte er. „Wenn ihr euch anständig verhalten würdet, müsste ich das nicht machen“, erklärte Kaname ruhig. Er ließ von Sasori ab, dieser sackte keuchend zusammen. Doch nach wenigen Sekunden rappelte er sich wieder auf. „Kaname-chan, das ist wirklich süß, das macht mich ziemlich an, weißt du …“, meinte er schwer atmend. „Kumo, wir gehen“, sagte er dann zu Kumo. Dieser nickte und sah dann zu Aido. „Bis morgen“, murmelte er und folgte dann seinem Bruder. Raidon grummelte etwas vor sich hin. Diese Vampire, seine Hand brannte immer noch wie verrückt. „Hm, zugegeben, das hätte ich nicht hinbekommen“, murmelte Raidon zu Kaname gewandt. „Du brauchst dich körperlich nicht mit ihnen anzulegen, da wirst du verlieren, denn ihr Gift ist extrem stark, es setzt sogar mir zu, deshalb hilft hier nur eine kleine Machtdemonstration“, sagte Kaname. Raidon seufzte, das konnte ja noch was werden … Doch schließlich beschloss er, dass er für heute genug erlebt hatte. Zusammen mit Zero, Yuki, Suri und Misaki ging er zurück zum Haus „Sonne“. Kapitel 41: Teil 1 – Kapitel 38 – Der neue Vertrauensschüler ------------------------------------------------------------- Samstag, 27. September 2008 Das Ergebnis dieses Ausfluges ins Haus „Mond“ war, dass die fünf keinen Schlaf bekamen, denn es war mittlerweile so spät, dass der Unterricht der Day Class in fünfundvierzig Minuten begann. Da konnten sie auch gleich ganz wach bleiben. „Alles nur wegen dieser verdammten Shaira“, grummelte Raidon. Seine Hand brannte zudem immer noch. Als sie später im Unterricht saßen, fielen ihm immer wieder die Augen zu und sein Kopf drohte einige Male, ungebremst auf den Tisch zu knallen, allerdings konnte er sich immer wieder rechtzeitig abfangen. In der Pause wurden sie von den Day Class Schülern komisch angestarrt, denn Shaira hatte überall herumerzählt, dass sie im Haus „Mond“ gewesen waren. „Mann, wie fies ihr seid! Ihr feiert im Haus ‚Mond‘ Partys und lasst uns außen vor“, beschwerten sich die Day Class Schülerinnen. „Dabei wisst ihr doch genau, dass wir ebenfalls zu den Schülern der Night Class wollen!“ Raidon versuchte die ganzen Stimmen auszublenden. „Raidon-senpai“, rief da ein Mädchen und Raidon zuckte zusammen, er hatte vor lauter Ignorieren gar nicht mitbekommen, wie dieses Mädchen beinahe auf ihm hockte. „Nimmst du mich das nächste Mal mit ins Mondwohnheim? Bitte!“, quengelte sie. „Bitte!“, riefen plötzlich alle anderen Mädchen auch. „Uah, Hilfe“, grummelte Raidon, als er versuchte, die Mädchen zurückzudrängen. „Nein, ich werde euch nicht mitnehmen, da geh ich nämlich nie wieder hin“, fauchte er. „Wirklich, bist du dir sicher?“, fragte ein Mädchen. „Seh ich etwa unsicher aus?“, blaffte er sie an. „Nein, eher müde“, gab sie zurück. „Ja, da hast du recht, ich bin todmüde, weil ich wegen dieser Irren da vorne, kein Auge zugetan habe“, knurrte er und deutete auf Shaira. „Ohoh, du kannst wegen dieser Psychopatin also nicht schlafen? Du stehst wohl auf sie, und weil du genau weißt, dass du sie niemals für dich haben kannst, bekommst du deshalb nachts kein Auge zu? Das ist ja so tragisch“, meinte Yui sarkastisch. „Was?“, stieß Raidon ungläubig aus. „Was ist denn bei dir kaputt?“ „Na ja, du sagtest doch, dass du wegen ihr kein Auge zugemacht hast, also …“, sagte Yui und ließ den Satz dann unvollendet. Raidon klatschte seine Hand vor die Stirn. „Du tickst ja wohl nicht richtig, als ob ich auf so was da stehen würde“, meinte er abfällig. Shaira sah ihn feindselig an, ehe sie dann aber doch lächelte, allein dieses Lächeln jagte eiskalte Schauer über Raidons Rücken. „Ach, komm, Süßer, gib es doch zu, du stehst voll auf mich. Deshalb wolltest du auch nicht, dass ich zu meiner Kaori-sama gehe, weil du eifersüchtig bist. Aber leider bin ich nicht an Männern interessiert“, meinte sie ebenfalls abfällig. „Ihr tickt doch alle nicht ganz richtig. Selbst wenn du das letzte Mädchen auf Erden wärst, würde ich mich eher erschießen, als mit so einer Psychopathin wie dir auszugehen“, grummelte er. „Aha, aha, aha … Also stehst du auch auf Männer, wie diese beiden Schwuchteln aus der Night Class. Sag, verstehst du dich deshalb so gut mit Zero, weil du auf ihn stehst?“, fragte Shaira weiter. Raidon zog die Augenbrauen hoch. „Äh, nein? Nur weil ich mich gut mit jemandem verstehe, heißt das nicht, dass ich gleich was von ihm will“, erklärte er. „Aha, du hast aber nicht abgestritten, dass du auf Männer stehst, also bist du wirklich vom anderen Ufer“, grinste Shaira. „Wenn du meinst, mir ist das ganze zu blöd, glaub ruhig was du willst“, murmelte er, während er sich wieder neben Zero setzte. Dieser beobachtete Raidon und er glaubte, tatsächlich einen leichten Rotschimmer auf den Wangen von Raidon zu sehen. „Oh, das muss ich Sasori erzählen, mal sehen, ob er dich dann auch angraben wird. Sag, stehst du auf Sasori? Soll ich euch verkuppeln, hähähä?“, machte Shaira. „Bloß nicht, mit dem hab ich mich eben schon angelegt, so ein Mistkerl“, grummelte Raidon. „Oho, du legst dich auch noch mit ihm an, ist ja ein Ding. Und, hast du gewonnen?“, wollte Shaira wissen. „Nein, Kaname ist dazwischen gegangen, der hat ihn für mich fertig gemacht“, meinte Raidon. „Was? Kaname-senpai hat sich für dich eingesetzt?“, stießen mehrere Mädchen gleichzeitig aus. „Ja, und jetzt lasst mich in Ruhe!“, knurrte Raidon, er war sichtlich genervt. Verdächtig grinsend zog sich Shaira auf ihren Platz zurück. Dabei wurde sie konsequent von Suri ignoriert. Diese hatte sich neben Yuki gesetzt und schmollte. Yui beobachtete die ganze Szene, diese Shaira ging ihr immer noch auf die Nerven. Doch zum Glück ging der Unterricht wieder los. Raidon war beinahe erleichtert, endlich hörten sie auf ihn auszufragen … Er schielte heimlich zu Zero, dieser starrte nur Gedankenverloren vor sich hin. Er hatte sein Gesicht in eine Hand gestützt. Tch, also wirklich, warum mussten die Leute nur immer annehmen, dass er in jemanden verknallt war, nur weil er sich gut mit ihm verstand? Er kannte Zero doch noch nicht so lange, warum sollte er also auf ihn stehen? Er zuckte zusammen, als Zero ihn plötzlich ansah. Peinlich berührt wandte er seinen Blick ab. Hoffentlich hatte das kein anderer mitbekommen, dachte er. Nach dem Unterricht sollten Yuki, Zero, Raidon, Suri, Shaira und Misaki zum Rektor kommen, was der wohl von ihnen wollte? Bestimmt wegen gestern Abend. Dabei wollte Raidon eigentlich nur noch ins Bett, doch nun standen sie alle im Büro des Rektors. „Shaira! So kann das nicht weitergehen! Du kannst nicht einfach ins Mondwohnheim gehen, nur um Kaori zu sehen, das geht einfach nicht! Day Class Schülerinnen haben im Haus ‚Mond‘ nichts zu suchen“, tadelte Kaien Cross die Amerikanerin. „Aber wenn ich Kaori nur bei dem Wechsel täglich sehen kann, drehe ich noch durch, das geht einfach so nicht. Ich muss sie auch wann anders sehen können!“, beschwerte sich Shaira. Der Rektor fixierte sie. „Nein, Shaira, das kann ich nicht zulassen, entweder du begnügst dich damit, sie täglich beim Wechsel zu sehen, oder ich muss dich der Schule verweisen. Noch dazu habe ich erfahren, dass du Kaori dazu genötigt hast, dein Blut zu trinken, das kann ich noch weniger zulassen. Die Vampire sollen hier kein Blut trinken und du treibst sie trotzdem dazu. Normalerweise müsste ich dich sofort von der Schule verweisen“, meinte er. „Aber da du sonst nirgendwo anders hin kannst, im Moment jedenfalls, erlaube ich es dir, hier zu bleiben, das kann ich aber nur solange dulden, wie du dich auch benimmst.“ Shaira knurrte etwas vor sich hin, es sollte wohl etwas wie „schon gut“ sein. Der Rektor seufzte und wandte sich an Raidon. „Raidon, du hast ja jetzt auch davon erfahren, dass es Vampire gibt. Wirst du das Geheimnis für dich behalten?“, wollte er wissen. „Solange mich keiner beißt … warum nicht“, murmelte Raidon, er war müde und wollte das nur noch hinter sich bringen. „Sehr schön, wenigstens eine gute Nachricht … Dann hätte ich noch eine weitere Frage an dich. Da es jetzt noch mehr Night Class Schüler gibt, und auch einige neue Day Class Schüler, bräuchten wir noch ein paar Guardians. Und wie ich mitbekommen habe, hast du Kiryu-kun auch schon einmal geholfen, während Yuki verhindert war. Würdest du den Job als Guardian annehmen?“, fragte der Rektor. Überrascht sah ihn Raidon an, dann sah er zu Zero. Dieser nickte ihm nur zu. Raidon blinzelte einige Male, ehe er sich wieder zum Rektor umwandte. „Ähm, okay?“, meinte er, es klang allerdings viel mehr nach einer Frage. Plötzlich klatschte der Rektor gut gelaunt in die Hände. „Super, das wird sicher eine Arbeitserleichterung für meine bezaubernde Tochter und meinen süßen Sohn werden“, strahlte er. Zero hingegen brodelte. Noch immer verwirrt sah Raidon den strahlenden Rektor an. „He, ich will auch ein Guardian werden, dann könnte ich, wann immer ich will, zu meiner Kaori-sama“, protestierte Shaira. „Shaira, du wirst ganz sicher kein Guardian. Dazu bist du denkbar ungeeignet“, meinte der Rektor. Er redete noch kurze Zeit mit Misaki und Suri, ebenfalls über das Geheimnis der Vampire, beide versprachen, nichts zu sagen. Dann überreichte er Raidon die Vertrauensschülerschärpe. „Moment, heißt dass, ich muss schon gleich mit der Vertrauensschülersache anfangen?“, fragte er. „Ja, das heißt es“, antwortete der Rektor. „Eww, dabei will ich doch nur schlafen“, jammerte er. „Viel Erfolg“, wünschte der Rektor Raidon, er schien dessen Einwände einfach überhört zu haben. Noch immer leicht niedergeschlagen verließ Raidon mit den anderen das Büro. „Willkommen im Team“, meinte Zero nur. „Du wirst dich dran gewöhnen, lange auf zu sein.“ „Na, wie beruhigend“, grummelte Raidon. Dann machten sich die sechs auf zum Wechsel. „Was?! Raidon-senpai ist jetzt ebenfalls Vertrauensschüler?“, fingen die Mädchen der Day Class sofort an. „Ja, ist er. Und jetzt beruhigt euch wieder“, blaffte Zero. Verängstig wichen die Schüler zurück. „Raidon, du hilfst Yuki, okay, sie schafft das immer nicht so ganz“, meinte Zero dann zu dem neuen Vertrauensschüler. „Haaa? Zero, was soll das denn heißen?“, stieß Yuki wütend aus. „Es heißt das, was es heißt“, grummelte Zero und bewachte dann seine Seite. Da wurde auch schon das Tor geöffnet. „Shiro-chan!“, riefen die Mädchen. Doch da Shiro an Kaoris Seite lief und vorsichtshalber ihre Hand genommen hatte, trauten sich die Mädchen nicht an ihn heran. Er grinste leicht. „Yuki-chan, na komm schon, Shiro-chan wartet nur auf dich“, fing Hiroshi an. „Nein, tu ich nicht!“, rief Shiro dazwischen. „Wisst ihr, Day Class, die beiden mögen sich ja insgeheim, nur sie sind leider zu schüchtern um es sich einzugestehen. Was meint ihr, die beiden passen doch gut zusammen, oder?“, fragte Hiro-san. „Was? Cross-san, du bist auch noch mit Shiro-chan zusammen? Du gönnst uns ja niemanden mehr!“, blafften die Day Class Schülerinnen. „Was? Aber ich will doch gar nicht, die wollen mich bloß immer mit irgendwem verkuppeln!“, verteidigte sich Yuki. „Ach, quatsch, du hast mir doch gestern selbst gesagt, wie süß du Shiro-chan findest. Jetzt steh auch mal dazu, Yuki-chan“, meinte Hiroshi. Er wusste genau, wie eifersüchtig die Day Class Schülerinnen waren und es amüsierte ihn einfach köstlich. „Wow, Hiroshi, hör bloß auf, meinen Cousin mit irgendwem verkuppeln zu wollen, sonst gibt’s ärger“, drohte Kaori. „Ah, jetzt hab ich aber wirklich Angst“, meinte er scherzhaft. „Sasori!“, rief da Shaira plötzlich. Sasori zuckte zusammen, was wollte die Irre bloß von ihm? „Ja?“, fragte er. Sie lief auf ihn zu, wobei sie eiskalt Zero zur Seite stieß und dann nach Sasoris Hand griff. „Komm mal mit“, meinte sie und zog ihn dann mit sich. Vor lauter Überraschung, dass sie ihn anfassen konnte, ohne schmerzverzerrt aufzuschreien, ließ er sich mitziehen. Mann, dieses Weibchen riss ihm fast den Arm aus. Er fragte sich auch gerade, was man der geben hatte. Sie hielt vor Raidon an. Durch den abrupten Stopp, krachte Sasori in Raidon. „Hiyah, gottverdammt, Shaira, was sollte das?“, fauchte Sasori, er hielt sich dabei an Raidons Armen fest, aus Reflex hatte dieser Sasori nämlich aufgefangen. „Awww, süß, ihr beiden passt ja richtig zusammen“, meinte Shaira und grinste fies. Sowohl Raidon als auch Sasori zuckten bei dem Grinsen zusammen. Da schien Sasori aufzufallen, dass er sich an Raidon festhielt. „Ah, du schon wieder“, meinte Sasori und sah zu Raidon auf, dieser war nämlich etwas größer als er. „Ja, ich schon wieder“, antwortete Raidon tonlos, dann zog er seine Arme weg. „Weißt du, mein lieber Sasori, der gute Raidon steht auch auf Kerle, ich weiß zwar nicht, warum man überhaupt auf Männer steht, aber egal. Jedenfalls, ihr beiden passt doch super zusammen, also habt euch lieb“, meinte Shaira und grinste wieder. „Shaira, ich habe nie behauptet, ich würde auf Männer stehen“, grummelte Raidon. „Ja, ich weiß, du hast es aber auch nicht abgestritten, von daher …“, sie lächelte immer noch. „Oho, du stehst auch auf Männer, was für ein Zufall“, kicherte Sasori hinterhältig. „Nein, ich stehe nicht auf Männer“, meinte Raidon. „Und warum bist du dann rot geworden, als ich gefragt habe, ob du auf Zero stehst? Hä? Komm, gib es schon zu!“, beharrte Shaira. Sasori zog Raidon an seiner Krawatte zu sich. „Hm, komm schon, du brauchst nicht schüchtern zu sein. Soll ich dir zudem mal was sagen? Wahre Liebe gibt es eh nur unter Männern, also … lohnt es sich gar nicht, auf irgendwelche Weibchen zu stehen. Damit solltest du gar nicht erst anfangen, die stürzen einen eh nur ins Unglück“, meinte er. „Äh, würdest du mich loslassen?“, knurrte Raidon. Sasori kam Raidon noch näher, erst wenige Zentimeter vor Raidons Mund hielt er inne. „Und was, wenn ich dich nicht loslasse? Was dann? Schlägst du mich dann?“, fragte er. „Nein, dann werde ich dich schlagen“, kam es von Kaname, der hinter Sasori stand. Er packte Sasori jetzt am Kragen und zog ihn von Raidon weg, mit der Handkante seiner anderen Hand versetzte Kaname ihm noch einen Schlag auf den Kopf. „Ich würde vorschlagen, du lässt den neuen Vertrauensschüler in Ruhe, sonst muss ich böse werden“, sagte Kaname weiter. „Zudem wirst du jetzt mal mit mir kommen, wir müssen uns dringend unterhalten.“ Sasoris Augen leuchteten auf und ehe Kaname es sich versah, klebte der Giftvampir an ihm. Er schmiegte sich richtig an ihn, zudem strich er mit einer Hand über Kanames Wange. „Oha, Kaname-chan, du gehst aber ran. Du hast Glück, dass ich gerade keinen anderen am Start habe. Aber ich hätte nicht gedacht, dass du gleich so schnell vorgehen willst. Wollen wir in dein Zimmer oder in meines?“, fragte Sasori. Er streckte sich und leckte Kaname leicht über die Wange. Kaname erschauderte leicht, so was … Abstoßendes. Aus den Augenwinkeln konnte er eine gewaltige graue Masse erkennen. Die Day Class Schülerinnen waren stinkwütend. Sie erdolchten Sasori mit ihren Blicken, dieser klammerte sich immer noch dämlich grinsend an Kaname. „Das hatte ich damit eigentlich nicht gemeint. Aber du kommst jetzt trotzdem mal mit. Ich werde dir wohl Manieren beibringen müssen“, drohte der Reinblüter. „Huhuuu“, stieß Sasori aus. „Du willst mich bestrafen? Kaname, du weißt, dass ich auf harte Sachen stehe“, schwärmte Sasori und ein wohliger Schauer lief durch seinen Körper. „Willst du mich auch schlagen? Uuh, da freue ich mich schon drauf. Ich hab auch Handschellen dabei, wenn du willst, darfst du mich auch ans Bett fesseln“, bot Sasori mit einem zweideutigen Grinsen an. „Willst du der dominante Part sein? Kein Problem, zwar bin ich zu neunzig Prozent der dominante Part, aber für dich mache ich eine Ausnahme, aber nur, weil du es bist, Kaname-chan“, säuselte Sasori und rieb sich leicht an Kaname. Dieser musste seine ganze Kraft aufbringen, um ihn nicht hier und jetzt, vor den Augen der Day Class, in Fetzen zu reißen. „Zugegeben, von diesen Fesseln würde ich jetzt zu gerne gebrauch machen“, knurrte Kaname. „Weißt du, ich liebe Fesselspiele, wenn du auch darauf stehst, sollte dem nichts im Wege stehen“, meinte Sasori. Die miese Stimmung wurde immer stärker, die Day Class Schülerinnen brodelten immer mehr. Das durfte doch nicht wahr sein, jetzt machte sich dieser widerliche Kerl auch noch an Kaname-sama ran. Es war schon schlimm genug, dass sein Bruder ihren Idol-senpai in Beschlag genommen hatte. Sie alle funkelten Sasori wütend an und wie auf Kommando stürmten sie alle auf ihn zu. „Lass Kaname-senpai in Ruhe, du perverser Freak!“, stießen sie aus. „Hiyah!“, stieß Sasori aus und flüchtete hinter Kumo. „So viele Weibchen auf einmal, was wollen die von mir?“ „Bruderherz, ich glaube, die sind sauer auf dich …“, meinte Kumo. „Warum denn, ich habe doch gar nichts gemacht!“, sagte Sasori und starrte die Schülerinnen an. Währenddessen standen Zero, Yuki und Raidon nur am Rand und beobachteten das ganze. „Ich glaube, diese Vertrauensschülersache funktioniert nicht so ganz, wie sie sollte. Gegen so was kommt man doch nie im Leben an“, meinte Raidon. „Jap, da hast du recht … vielleicht regen sie sich ja von alleine wieder ab“, stimmte Zero zu. „Ich muss aber sagen, dass geschieht diesem Sasori recht“, brodelte Yuki. Zero und Raidon legten Yuki jeweils einen Arm auf die Schulter. „Nur die Ruhe, Yuki, nur die Ruhe“, murmelten die beiden. Irgendwann schafften es die Vertrauensschüler dann doch, die wütende Schar von Mädchen zu beruhigen. Die Night Class kam schließlich doch noch zum Unterricht und Raidon in sein Bett. Wie ein Stein fiel er auf seine Matratze und schlief Sekunden später ein. Was für ein Tag, dachte er sich nur. Kapitel 42: Teil 1 – Kapitel 39 – Noch mehr Stress … ----------------------------------------------------- Samstag, 27. September 2008 Als die Night Class im Klassenzimmer angekommen war, wurde Sasori erstmal mit Kanames Macht an die Wand gepappt. Er hing jetzt kopfüber von der Wand und egal, wie oft er versuchte Kaname zu fragen, ob er jetzt wieder runter könne, genauso oft stieß er auf taube Ohren. So kam es, dass er den ganzen Unterricht an der Wand hing. Kumo versuchte zwar ein paar Mal, Sasori mit einem Stock von der Wand zu kratzen aber er war wie festgeklebt. „Kumo, sag mal, wo hast du eigentlich den Stock her?“, fragte Sasori schmerzverzerrt, denn Kumo piekste ihn in die Seite. „Äh … ja, das wüsstest du wohl gerne, was?“, antwortete er nur. Als Yagari in den Raum kam, blieb er erstmal wie angewurzelt stehen, als er Sasori sah. Dann schüttelte er einfach nur den Kopf und grummelte etwas vor sich hin. Alles verrückte hier … Nach Yagaris Unterricht, spürte Sasori plötzlich, wie sich Kanames Macht löste. „Ohoh, Kaname … das wirst du nicht machen“, winselte Sasori, doch schon landete er auf der Nase und auf dem Bauch. Kaname hatte seine Macht gelöst und Sasori war von der Wand gefallen. „Au …“, grummelte er nun. „Denkst du jetzt endlich mal über dein Verhalten nach?“, knurrte Kaname. „Ich wüsste nicht, dass ich etwas falsch gemacht habe“, erwiderte Sasori, er war wütend. „Nicht? Sasori, ich will dir jetzt mal eines sagen. Du solltest nie wieder auf die blöde Idee kommen, mich in aller Öffentlichkeit anzumachen oder mich sogar abzulecken. Du hattest Glück, dass die Day Class anwesend war, sonst hätte ich dich in Stücke gerissen!“, meinte Kaname. „Das ist trotzdem kein Grund, mich an die Wand zu heften, ich hab mich doch nur natürlich verhalten“, sagte Sasori schmollend. „Aha, das ist in deinen Augen also natürliches Verhalten? Sehr interessant, von welcher Spezies stammst du noch mal ab?“, fragte Kaname. „Ich bin ein Vampir. Nur weil ich ein etwas anderes Verhalten habe als du, heißt das nicht, dass ich von einer anderen Spezies bin!“, knurrte Sasori. Akane seufzte wieder auf. „Frieden, Freunde, Frieden!“, meinte sie zwischen drinnen. So ein Chaos aber auch. Sasori wurde hellhörig. „Wirklich? Ich wusste gar nicht, dass wir befreundet sind!“, stieß er aus. „Ha, Kumo, ich hab eine Freundin, und du nicht!“, lachte er. „Tsh, da täuscht du dich aber, immer hin ist Kaori meine allerbesteste Freundin!“, erwiderte Kumo und legte einen Arm um Kaori. Diese zuckte zusammen. „Seit wann?“, fragte sie nur. „Äh, seit einigen Tagen, seit du mich mit Aido zusammengebracht hast“, meinte er grinsend. „Hab ich das?“, wollte Kaori zweifelnd wissen. „Ähm, ja, das wüsstest du wohl gerne, was?“, antwortete Kumo wieder nur. „Ich dachte, ihr könnt ‚Weibchen‘ nicht ausstehen“, meinte Kaori tonlos. „Können wir auch nicht, aber du bist ja auch kein Weibchen, du bist mehr so ein Kumpeltyp“, meinte Kumo. „Ich bin kein Weibchen? Sicher, hast du schon nachgesehen oder was? Ach, hört mal her, mein großes Geheimnis, ich bin eigentlich ein Kerl und meine Brüste sind auch nur angetackert, Kumo, du hast mich verraten, dabei sind wir doch … ‚allerbesteste‘ Freunde. Wie konntest du nur?“, meinte sie monoton. „Woah, echt? Kaori, du bist ein Kerl? Weiß Akuma das schon?“, fragte Hiroshi sarkastisch. „Nein, bisher hat er es noch nicht gemerkt, aber ich werde es ihm jetzt beichten müssen“, meinte Kaori seufzend mit geschlossenen Augen. Kumo sah sie verwirrt an. „Hä?“, machte er. „Hast du das nicht verstanden?“, fragte Kaori. „Ist vielleicht eine Nummer zu hoch für dich.“ Sie tippte Kumo an die Stirn. „Kaori, hast du einen Clown gefrühstückt? Du bist ja so witzig heute“, murmelte Sayo nicht gerade begeistert. „Nö, keinen Clown, vor denen habe ich Angst, was meinst du, warum mich niemand ins McDonald’s bekommt. Aber ich hatte heute Morgen Scherzkekse“, antwortete Kaori und grinste Sayo an. „Wow, du beeindruckst mich immer wieder mit deiner unlustigen Lustigkeit“, grummelte Sayo. „Ah, wusstest du das nicht, in den USA war ich bekannt für meine Witzigkeit“, meinte Kaori. „Ich kann mich nicht daran erinnern, schon mal jemals davon gehört zu haben. Wann soll das gewesen sein?“, fragte Sayo. „Ach, das war vor Ewigkeiten. An diesem Tag, weißt du nicht mehr? Nein, schade …“, sagte Kaori. „Soll ich dir mal einen Witz erzählen?“ „Ich bin ja so gespannt“, murmelte Sayo. „Gut, dann pass mal auf, der wird dich umhauen“, Kaori räusperte sich. „Gut: Das Brett brettert ins Bett!“ Einige Zeit blieb es still, doch dann ließ Sayo dramatisch den Wind aufheulen. „Nicht witzig, Kaori, nicht witzig.“ „Nicht? Ich fand das sehr witzig“, schmollte sie. „Klar … Du findest ja auch alles witzig“, seufzte Sayo genervt auf. „Oh, ich hab noch einen: Zu welchem Arzt geht Pinocchio? Na, weißt du es?“, fragte Kaori. „Na, zum Holz-Nasen-Ohren-Arzt!“ „Wow, ich bin ja so begeistert …“ „Oder der hier, da wirst du bestimmt lachen: Kommt ein Skelett zum Arzt. Daraufhin sagt der Arzt: ‚Mensch, Sie kommen aber reichlich spät.‘ Na, wie war das?“ „Schlecht … Kaori, sehr schlecht. Sieh es ein, du kannst einfach keine Witze erzählen“, antwortete Sayo. „Ach wieso, die sind doch gut“, meinte Kumo. „Ha, Sayo, siehst du? Er findet meine Witze gut“, freute sich Kaori und hatte ein ‚Ich habs dir ja gesagt‘-Grinsen aufgesetzt. „Bei dem wundert mich gar nichts mehr, da stimmt schon so einiges nicht …“, kommentierte Sayo bloß. „Tch, du bist doch bloß neidisch, weil du nicht so tolle Witze erzählen kannst“, behauptete Kaori und wieder pfiff ein Windhauch durch das Klassenzimmer. „Ja, klar, warum auch nicht. Was würde ich nur dafür geben, um so tolle Witze erzählen zu können, wie du. Ich hab ja sonst nichts Besseres zu tun“, meinte Sayo. „Püh, Akuma gefallen meine Witze auch“, schmollte Kaori. „Akuma … der würde doch alles sagen, nur damit du ihn magst“, sagte Sayo. „Bei dem kommt auch jede Hilfe zu spät.“ Kaori schnaubte. „Kaname! Sayo ärgert mich und Akuma, mach was dagegen“, meinte sie störrisch, zeigte mit dem Finger auf Sayo und stampfte mit dem Fuß auf. Kaname schüttelte nur den Kopf, er war am Rande der Verzweiflung. „Sag mal, bin ich hier eigentlich im Kindergarten, oder was? Hat man euch irgendwas ins Essen gemischt, oder warum benehmt ihr euch heute so daneben?“, fragte er. „Eww, Ichijo, Kaname ist gemein zu mir, mach du was!“, bettelte Kaori. „Äh, und was soll ich da jetzt machen?“, wollte Ichijo zweifelnd wissen. „Äh ja … also, mach einfach irgendwas, ja?“, verhaspelte sich Kaori. „Kaori, bist du sicher, dass du auch wirklich meine Cousine bist? Du benimmst dich merkwürdig. Und das macht mir Angst“, meinte Shiro. „Aber klar doch, Shiro-chan. Ich bin immer noch die großartige Kaori-sama, wer sollte ich denn auch sonst sein?“ „Sag mal, Kumo, du hast ihr nicht irgendeine Droge oder gleich dein Gift eingeflößt?“, mutmaßte Sayo. „Nein, warum soll ich jetzt schon wieder schuld sein? Das ist unfair, weißt du, Sayo?“, protestierte Kumo. „War ja auch nur eine Frage, reg dich mal nicht gleich künstlich auf“, kommentierte Sayo nur. Plötzlich kippte Kaori nach vorne. „Ah, mein Kopf“, grummelte sie. „Ups“, machte Kumo. „Also hast du doch irgendwas gemacht!“, bestätigte Sayo ihre Vermutung. „Ja … das wüsstest du wohl gerne, was?“, verteidigte sich Kumo. „Du gehst mir gerade ziemlich auf die Nerven“, knurrte Sayo und der Wind um sie herum brauste auf. „Juhu, lässt du mich jetzt wieder fliegen, Sayo,-chan‘“, fragte er, wobei er extra das ‚-chan‘ dranhängte, da sie das ja nicht mochte. „Nö!“, erwiderte Sayo kalt und wandte sich ab. „Manno, du bist fies!“, schmollte Kumo. „Autsch …“, kam es da von Kaori. „Kumo … du hast irgendwas mit mir gemacht, als du mich berührt hast. Und ich kann dir nur sagen, das wird ärger geben, denn ich hab all den Mist, den ich hier gesagt habe, genau mitbekommen. Und jetzt wirst du mal schön mit mir kommen“, grummelte sie und packte Kumo am Handgelenk. „Eek! Hilfe!“, stieß Kumo noch aus, ehe die beiden verschwunden waren. „Verdammt, sie hat meinen Bruder entführt!“, stieß Sasori aus, während es gleichzeitig von Aido kam. „Verdammt, sie hat meinen Kumo entführt!“ Sasori und Aido sahen sich an. „Und was machen wir jetzt?“, wollte letzterer wissen. „Ich weiß nicht, aber ich werde meinen Bruder zurückholen, egal wo er jetzt auch stecken mag! Ich werde ihn nicht an dieses Weibchen verlieren!“, schwor Sasori. „Ja, so sieht es aus“, stimmte Aido zu. „Wir müssen ihn suchen gehen, bevor noch was Schlimmes passiert.“ Sasori sog die Luft ein. „Was ist, wenn sie ihn zu Akuma gebracht hat? Der wird ihm die Eingeweide rumdrehen“, stieß er panisch aus. „Quatsch, dann verwandelt er sich doch in eine Pfütze, sie würde Akuma nie in Gefahr bringen … Oh Gott, vielleicht bringt sie ihn zu Shaira … Der Psychopatin ist alles zuzutrauen …“, befürchtete Aido. Sasori wurde blass. „Verdammt, wir müssen ihn da raus holen!“, sagte er. „Ja, aber schnell“, stimmte Aido zu. Und schon verschwanden die beiden ebenfalls. Erleichtert seufzte Kaname auf. „Endlich Ruhe, ich wusste gar nicht, dass Kaori so praktisch sein kann“, meinte er. Plötzlich tauchte Kaori wieder neben Kaname auf. „Und? Wie war ich?“, fragte sie. „Sehr gut, bis auf die schlechten Witze“, antwortete Kaname. Kaori kicherte. „Ja, ich musste mich zusammenreißen, um mir nicht die Zunge abzubeißen. Meine Güte, so schlechte Witze habe ich vorher auch noch nicht gehört. Aber wenigstens konnten wir Sasori ein bisschen ärgern. Das hat er schließlich auch verdient“, grinste Kaori und legte einen Arm um Kanames Schulter. „Ja … sicher. Für das, was er sich heute geleistet hat … Ach, übrigens, wo hast du Kumo denn eigentlich hingebracht?“, wollte Kaname wissen. Kaori überlegte noch einige Zeit. „Hm, ich weiß nicht, ob ich das hier einfach so erzählen kann, schließlich sind Minderjährige anwesend“, meinte sie. Kaname sah sie irritiert an. „Ach, wenn ich es mir genau überlege, will ich es eigentlich gar nicht wissen …“ Kapitel 43: Teil 1 – Kapitel 40 – Gefühlssache ----------------------------------------------- Samstag, 27. September 2008 Sasori und Aido fanden Kumo fix und fertig in einem Gebüsch liegen. Der arme Junge war so verstört, dass er ihnen noch nicht mal sagen konnte, wo Kaori ihn hingebracht hatte … Sie brachten ihn jedenfalls zurück auf sein Zimmer und er fiel sofort in einen, beinahe schon komatösen Schlaf. Kaori ging mit den anderen zurück, sie wartete schon die ganze Zeit sehnsüchtig darauf, Akuma wieder zu sehen. Natürlich verschwanden die beiden wieder in Akumas Zimmer, Shiro fand das mittlerweile ganz und gar nicht mehr witzig. Doch er war mit etwas anderem beschäftigt. Seit er über sie geredet hatte, hatte er so eine gewisse Sehnsucht nach ihr, im Moment wünschte er sich, dass Callie auch hier wäre, aber es war unwahrscheinlich, dass sie plötzlich hier auftauchte. Er saß also unten im Foyer und hing seinen Gedanken nach. In der Zwischenzeit liefen auch Akane und Akatsuki zum Haus „Mond“ zurück, sie würden heute wahrscheinlich wieder trainieren. Mittlerweile klappte es schon recht gut, aber es würde noch so seine Zeit dauern, bis Akatsuki es tatsächlich schaffte, einen Gefühlston zu finden, der Akane beruhigen konnte, wenn die Gefühle der anderen ihr wieder zusetzten. „Was hältst du davon, wenn wir heute mal hier draußen bleiben? Drinnen kann ich mich irgendwie kaum noch konzentrieren“, murmelte sie. „Von mir aus, lass uns doch zum Brunnen gehen“, meinte er daraufhin. Akane stimmte zu und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Schon beinahe automatisch suchte Akane nach Akatsukis Gefühlen, in den letzten Tagen waren sie sooft zusammen gewesen, dass sie sich an ihn gewöhnt hatte. Auch wenn seine Gefühle manchmal etwas zu stark bei Ruka waren, das versetzte Akane immer wieder einen Stich … Sie fragte sich schon seit einiger Zeit, ob sie nicht eifersüchtig auf Ruka war. Sie kamen endlich beim Brunnen an und sie setzten sich an den Rand, seufzend ließ Akane ihren Kopf auf Akatsukis Schulter sinken, sie schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen. „Sag mal, geht es in letzter Zeit wieder schlechter?“, wollte Kain wissen. Akane öffnete die Augen und sah ihn an. „Na ja, schon irgendwie … deine Gefühle sind sehr oft bei Ruka … das mag ich nicht“, murmelte sie, wenn man genau hinhörte, konnte man sogar einen bissigen, leicht eifersüchtigen Ton heraushören. „Tut mir Leid, doch in letzter Zeit ist es irgendwie extrem schlimm“, nuschelte er etwas verlegen. Das war natürlich der Nachteil an der ganzen Sache, Akane bekam seine Gefühle für Ruka mit. Doch Moment, war sie etwa eifersüchtig? Leicht überrascht sah Akatsuki das Mädchen neben ihm an. Sie lehnte wieder an ihm, in letzter Zeit war sie ziemlich erschöpft. Eine Empathin zu sein, musste wirklich anstrengend sein. Sanft legte er einen Arm um sie und er spürte, wie sie sich an ihn schmiegte. Einige Zeit saßen sie einfach nur so da, bis er schließlich spürte, dass sie eingeschlafen war. Behutsam hob er sie auf und trug sie in Richtung Mondwohnheim, sie sah sehr friedlich aus, während sie schlief. Er betrachtete sie genauer, er konnte nicht abstreiten, dass sie nicht hübsch war … ihre Lippen waren leicht geöffnet. Lange betrachtete er sie, doch nach einer Ewigkeit schüttelte er schließlich den Kopf, nein, das würde er nicht machen. Er ging weiter und erreichte das Wohnheim. Irgendwie öffnete er die Tür, ohne Akane abzusetzen und trat ein. Lediglich Shiro saß schmollend auf der Couch im Foyer, er konnte einem auch schon Leid tun, schoss es Akatsuki durch den Kopf. Er machte sich auf den Weg zu Akanes Zimmer, dort angekommen öffnete er auch diese Tür, Sayo war gerade nicht da. Er brachte Akane zu ihrem Bett, behutsam legte er sie darauf und deckte sie zu. Er setzte sich zu ihr aufs Bett und betrachtete sie noch eine Weile, automatisch verglich er sie mit Ruka. Doch es brachte nichts, er fand nicht heraus, woher die plötzliche Anziehung zu ihr kam. Vorsichtig strich er ihr über die Wange, welche so zart war. Mit dem Daumen fuhr er ihr Kinn entlang und schließlich über ihre Lippen. Seine Augen waren halb geschlossen, als er sie weiter betrachtete. Unbewusst beugte er sich zu ihr hinunter und hielt kurz vor ihrem Gesicht inne. So verharrte er einige Zeit, er wusste nicht mehr, was er machen sollte. Doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen, denn Sayo betrat das Zimmer. Verwirrt blieb sie im Türrahmen stehen. „Akatsuki, was machst du da?“, fragte sie. Umgehend hatte sich Akatsuki aufgerichtet und war vom Bett aufgestanden. Das war unangenehm. „Nichts, ich bin schon weg“, murmelte er und verschwand aus dem Zimmer. „Mensch, Sayo! Hättest du nicht ein wenig warten können?“, grummelte Akane. „Du bist wach?“, meinte Sayo. „Klar, ich hab mich schlafend gestellt, weil ich wissen wollte, was er macht. Er hätte mich fast geküsst, aber leider musstest du ja reinplatzen, so ein Pech aber auch“, seufzte Akane. „Du bist in Akatsuki verknallt?“, fragte Sayo und hob die Augenbrauen. „Na ja, ich weiß nicht, ich schätze schon. Wenn du die ganze Zeit den Gefühlen einer Person lauschst, dann kann es nun mal passieren, dass du dich in sie verliebst“, sagte Akane. „Sag mal, was ist hier nur los? Ich meine, zuerst Kaori und Akuma, dann Kumo und Aido, und jetzt auch noch du und möglicherweise Akatsuki? Ist hier irgendwas in der Luft, das sich alle verlieben?“, wollte Sayo wissen. Akane zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, ob irgendwas in der Luft ist, du kontrollierst schließlich den Wind, aber so wie ich das fühle, wird es eventuell noch mehr Pärchen geben“, meinte sie. „Wie meinst du das? Wer denn noch?“, fragte Sayo, sie zog sich währenddessen um. „Na ja, so wie ich das mitbekommen habe sind Sasori und Kumo selbst zusammen, was wirklich gruselig ist“, fing Akane an. „Du meinst, sie haben eine inzestuöse Beziehung am Laufen?“ „Ja, genau. Ähm, nun ja, Hiroshi ist in letzter Zeit häufig mit seinen Gefühlen bei Ruka. Aber ob er in sie verknallt ist, oder sie nur in seinem Bett haben will, kann ich nicht erkennen. Oh, und wer mich sehr überrascht hat, ist Sasori, er scheint in Akuma verknallt zu sein, denn es macht ihn eifersüchtig, wenn Kaori bei Akuma ist. Auch wenn er das selbst gar nicht so merkt und sich dessen anscheinend auch nicht bewusst ist“, meinte sie. „Oha, ja ich hab auch schon seine Blicke bemerkt, wenn Akuma und Kaori zusammen sind, die sprühen dann praktisch Funken“, bemerkt Sayo. Akane nickte. „Ja, Shiro ist in letzter Zeit mit seinen Gefühlen bei diesem Mädchen, das er in den USA getroffen hat. Er möchte sie anscheinend wieder sehen. Und Takuma scheint dich sehr attraktiv zu finden, er wird in deiner Nähe immer ganz hibbelig“, endete Akane. Sayo sah sie an. „Takuma? Wirklich?“, fragte sie zweifelnd. „Jup, als er im Unterricht einmal neben dir stand, war er aufgeregt wie ein kleines Kind zu Weihnachten, dabei hast du noch nicht mal großartig was gemacht und ihn selbst noch nicht mal beachtet. Hach, mal sehen, was sich daraus entwickelt“, kicherte Akane. Sayo seufzte und zog die Augenbrauen hoch. „Da wird sich nichts entwickeln, ich bin nicht daran interessiert, etwas mit ihm anzufangen“, meinte sie. „Awww, aber weißt du Sayo, ob man sich verliebt oder nicht, kann man doch gar nicht beeinflussen, es passiert einfach so. Und dann ist die Welt rosarot mit viel Glitzer. Zumindest sieht es bei Akuma so aus, wenn er an Kaori denkt“, murmelte Akane und schob die Lippen vor. „Echt? Akuma? Dass der so was fühlen kann“, grummelte Sayo. „Ach Sayo, Akuma ist nicht so schlimm wie du denkst. Er hat zwar einige Fehler gemacht, aber eigentlich ist er ganz nett. Und seine Liebe zu Kaori kennt keine Grenzen, so etwas habe ich noch nie gefühlt, da bekomme ich ja schon fast ein Schleudertrauma …“, bemerkte Akane. „Na, wenn du meinst. Ich werde ihn trotzdem nicht zu meinen Freunden zählen“, seufzte Sayo und legte sich dann auf ihr Bett. „Gute Nacht.“ „Ja, gute Nacht“, meinte Akane und legte sich ebenfalls wieder zurück. Sie zog die Decke bis zum Kinn hoch. Beinahe augenblicklich waren ihre Gedanken wieder bei Akatsuki und sie errötete leicht. Ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. Sie glitt schließlich in tiefen Schlaf und diesmal träumte sie von dem anderen Vampir. Kapitel 44: Teil 1 – Kapitel 41 – Die Situation eskaliert ---------------------------------------------------------- Sonntag, 28. September 2008 Shaira lief auf und ab, sie überlegte, was sie tun könnte, damit sie ihre Kaori für sich haben konnte. Aber noch wollte ihr nichts Passendes einfallen. Sie raufte sich die Haare. „Das darf doch nicht wahr sein!“, fauchte sie. Doch da … Da kam ihr die Idee. „Oh Shaira, du bist ja so was von genial!“, giggelte sie und betrachtete ihr Spiegelbild. Doch plötzlich flog ihr etwas an den Hinterkopf. „Au!“, stieß sie aus. „Shaira, ab ins Bett!“, knurrte Suri und zog sich dann die Decke über den Kopf. Grummelnd sah Shaira zu ihrer Schwester. So eine Miesepeterin. Allerdings legte sie sich tatsächlich ins Bett, denn sie musste morgen fit sein. Der Tag, es war übrigens Sonntag, verlief verhältnismäßig ereignislos ab, auch wenn Shaira schon beinahe zu verdächtig ruhig war. Suri war diesmal jedenfalls das Misstrauen in Person und sie ließ ihre Schwester keine Sekunde lang aus den Augen. Auch Yuki, Zero und Raidon waren misstrauisch, sie heckte doch irgendwas aus. Lediglich Yui war froh darüber, dass diese kleine Irre endlich mal still war. Gegen Abend verschwand Shaira allerdings sofort. Niemand wusste, wo sie hin gegangen war oder wo sie jetzt stecken könnte. „Diese verdammte Irre“, fluchte Raidon. Konnte sie nicht einfach normal sein? Was niemand wusste war, dass sich Shaira irgendwie zutritt zum Haus „Mond“ verschafft hatte und nun vor dem Gebäude stand. Ein langes, perverses Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, sie ging los und setzte ihren Plan in die Tat um. Heimlich, still und leise schlüpfte sie in das Gebäude und lief die Treppe in den zweiten Stock hinauf, sie ging schnurstracks in Richtung der Badezimmer, und dort, dort würde sie warten … Kaori stand diesen Abend ungewöhnlich früh auf, sie war schon jetzt ausgeschlafen und putzmunter. Woran das wohl lag? Sie zuckte jedenfalls mit den Schultern und schnappte sich ein Handtuch und Duschzeug und marschierte damit ins Bad, dabei ahnte sie nichts Böses. Fröhlich vor sich hinsummend drehte sie zuerst das Wasser auf, ehe sie sich auszog und dann unter die Dusche stieg. Sofort seufzte sie auf, als das warme Wasser sie berührte. Herrlich, einfach herrlich. ‚Herrlich, einfach herrlich!‘, dachte sich auch Shaira, sie war mittlerweile leise ins Badezimmer geschlichen und beobachtete die Silhouette Kaoris hinter dem halbdurchsichtigen Duschvorhand. Sie drehte bei diesem Anblick fast durch, dabei sah sie nur die Schatten. Schnell und leise zog sie sich ebenfalls aus, dabei kam es ihr zugute, dass ihre Geräusche vom Geräusch des Wassers und von Kaoris Summen übertönt wurden. Dann ging sie langsam auf die Dusche zu. Sie schob den Vorhang leicht bei Seite und was sie sah, war einfach herrlich. Ihr klappte der Mund auf und sie fing sogar an zu sabbern. Kaori war einfach nur göttlich! Ihr Körper war dermaßen perfekt und Shaira wollte ihn nur für sich haben, leicht grinste sie und dann stieg sie in die Dusche. Da Kaori sich gerade die Haare wusch und die Augen geschlossen hatte, bemerkte sie nichts. Erst, als sie zwei weitere Hände auf ihren Brüsten fühlte, wurde sie stutzig … und dann geriet sie in Panik, denn es waren nicht Akumas Hände, diese waren dafür viel zu klein. Sie öffnete die Augen und drehte langsam den Kopf herum, während dessen strichen die Hände über ihren gesamten Körper. Zudem presste sich ein kleiner Körper an sie dran. „Sh-sh-shaira!“, stieß sie aus und drehte sich um. Doch Shaira nutzte das aus, um Kaori gegen die Duschwand zu pressen. „Kaori-sama“, hauchte Shaira, während ihre Hände immer weiter runter wanderten, sie hatten fast Kaoris Intimbereich erreicht, als wieder Leben in die Vampirin fuhr. Sie riss Shairas Hände von ihrem Körper und beugte sich leicht vor. „Du verdammte Irre, was soll das?“, fauchte Kaori, doch Shaira ignorierte sie, löste ihre Hände geschickt aus Kaoris Griff und schlang ihre Arme um den Hals der Vampirin. Dann küsste sie sie. Vollkommen geschockt riss Kaori die Augen auf, sie konnte nicht fassen, was dieses Mädchen da machte. Erschrocken wich sie zurück und holte mit der Hand aus. Ihre Handfläche traf Shairas Wange und es gab einen lauten Knall. „Raus mit dir!“, schrie Kaori fuchsteufelswild. Sie schubste Shaira aus der Dusche, diese flog auf die Fliesen, doch sogleich richtete sie sich wieder auf. Kaori stellte das Wasser ab und kam ebenfalls heraus. Wütend packte sie Shaira an der Schulter und zog sie rauf, dann drückte sie ihrer Stalkerin die Sachen in die Hand, sich selbst teleportierte sie ein Handtuch an den Körper. Wutentbrannt schubste sie Shaira Richtung Ausgang, die Treppe hinunter und auf die große Tür zu. Sie öffnete die Eingangstür und stieß Shaira, nackt wie sie war, nach draußen. „Wage es nie wieder, hier einen Fuß reinzusetzen!“, stieß Kaori aus, ehe sie mit einem lauten Rums die Tür zuschmiss. „Kaori, was ist denn los?“, konnte sie hinter sich jemanden fragen hören. Es war Aido, wie es sich herausstellte. Erschöpft seufzte Kaori auf und ging auf Aido zu. „Shaira, sie war bei mir unter der Dusche“, erzählte sie. Und dann trat sie an Aido heran und umarmte ihn, sie lehnte ihre Stirn an seine Brust und ihre Finger verkrallten sich in dem Stoff seines Pyjamas. Aido war leicht mit der Situation überfordert, aber er legte einfach mal seine Arme zögernd um ihre Mitte. „Ähm, alles ist wieder gut?“, meinte er, allerdings klang es etwas ratlos. Leicht lächelte sie und löste sich dann von ihm. „Tut mir leid, ich hab dich ganz nass gemacht“, meinte sie und deutete auf sein Oberteil. „Ist schon gut“, winkte Aido ab. „Ich … werde dann mal wieder hoch gehen“, teilte Kaori ihm mit und entfernte sich dann von ihm. „Was war denn hier schon wieder los, Aido?“, fragte da Kaname. „Oh, Morgen, Kaname-sama. Ähm, Shaira hat sich wohl hier eingeschlichen und sich zu Kaori unter die Dusche gestellt“, antwortete er. Kaname schüttelte den Kopf. „Seit die ganzen Vampire aus den USA hier sind, ist es viel zu unruhig, das ist nervig“, grummelte er. „Ja, manchmal ist es tatsächlich nervig. Vor allem, dieses Menschenmädchen nervt. Und sie hören ja irgendwie auch nicht auf dich, Kaname-sama“, murmelte Aido. „Das kommt noch dazu, manchmal habe ich sogar einige Mordgelüste, vor allem bei Sasori und Akuma, aber zum Glück kann ich mich gerade noch so beherrschen“, seufzte Kaname. Aido schob die Lippen vor. „Soll ich mal mit Kumo reden, dass er Sasori vielleicht ins Gewissen redet, das er nicht mehr solchen Unsinn macht?“, schlug Aido vor. Kaname sah ihn an und nickte. „Ja, mach das bitte. Nun gut, ich werde mich auch wieder zurückziehen“, murmelte er. „Natürlich, Kaname-sama“, sagte Aido. Dann ging auch er die Treppe hinauf. Oben stand jedoch Kaori und sah ihn finster an. „Wir nerven also, hm?“, fing sie an. ‚Oh Gott, nein‘, dachte Aido. „Ähm, also, nein, ich … vielleicht ein bisschen“, stammelte Aido. „Tja, warum hast du nicht vorgesagt, dass ich nerve, dann hätte ich dich nicht umarmt. Sorry, das war ja wahrscheinlich sehr nervig für dich“, knurrte sie. „Mensch, Kaori! So hab ich das doch gar nicht gemeint, es ist nicht so, dass du mich nervst“, fing er wieder an. „Aha, ich nerve also doch nicht, aber Akuma nervt euch, schon klar“, grummelte sie. „Ach, lass mich doch in Ruhe.“ Sie drehte sich um und wollte gehen, doch Aido hielt sie auf, was wahrscheinlich einer der größten Fehler seines Lebens war. Er packte Kaori am Arm. „Jetzt warte doch mal!“, rief er, doch sie drehte sich schnell zu ihm um und holte mit der Hand aus. ‚Nicht schon wieder eine Ohrfeige!‘, schoss es Aido durch den Kopf. Schnell hob der die Arme vor sein Gesicht um sich zu schützen, erst nach einer Weile, als die Ohrfeige ausblieb sah er auf. Ihm klappte vor Schreck der Mund auf. Das durfte doch nicht wahr sein. In seiner Panik hatte er Kaori eingefroren. „Kaori, ach du scheiße! Das tut mir leid, kleinen Moment!“, stammelte er. Das würde so ärger geben, sowohl von ihr, als auch von Akuma. Er ließ das Eis wieder auftauen, doch leider rutschte dabei Kaoris Handtuch, mit welchem sie nur bekleidet war, vollkommen nach unten. Aido starrte sie mit hochrotem Kopf an, das war sein Untergang! Kaori war erst noch etwas geschockt und dadurch erstarrt, dann schien sie zu merken, dass ihr Handtuch einen Abgang gemacht hatte und das Aido sie anstarrte, denn plötzlich schrie sie. Und was für ein Schrei das war, er war laut und ohrenbetäubend. Sie holte wieder aus und diesmal traf es Aido vollkommen, er verlor das Gleichgewicht und landete auf dem Boden, während sich Kaori das Handtuch wieder an den Körper teleportierte. „Du, du, du bist genauso pervers wie Shaira!“, kreischte sie. „Aber Kaori! Ich hab das doch gar nicht mit Absicht gemacht!“, stammelte Aido. Er war erledigt, so was von hinüber, eigentlich könnte er sich schon sein eigenes Grab schaufeln gehen. Aido hatte sich gerade wieder aufgerappelt als auch schon die anderen kamen, allen voran Akuma, dahinter Akane und Sayo. Kuraiko und Shiro kamen auch und zum Schluss noch Kumo und Sasori und Hiroshi, das durfte doch nicht wahr sein … Er war so was von erledigt! „Was ist hier los? Aido, warum schreit meine Freundin? Was hast du ihr angetan?“, knurrte Akuma bedrohlich. „Akuma, er … er hat zuerst behauptet, wir seien nervig, daraufhin wollte ich ihm eine Ohrfeige verpassen doch … dann hat er mich eingefroren!“, stammelte Kaori. „Was? Du Bastard hast meine Freundin eingefroren, tickst du noch ganz richtig?“, fauchte Akuma. „Und dann, dann als er mich wieder aufgetaut hat, ist dabei mein Handtuch runter geflogen und er starrt mich die ganze Zeit an und wendet noch nicht mal seinen Blick ab“, heulte sie mittlerweile. „Dabei war es schon schlimm genug, dass Shaira bei mir unter der Dusche stand und jetzt auch noch das! Ich halt das nicht mehr aus!“ Akuma ging jetzt bedrohlich auf Aido zu, packte ihn am Kragen und drückte den verängstigen Vampir gegen die Wand. „Nenn mir nur einen guten Grund, warum ich dich nicht sofort in Stücke reißen soll. Nur einen!“, fauchte er und in seinen Augen lag Hass. „Ich … Akuma, ich hab das nicht mit Absicht gemacht! Sie wollte mich Schlagen und ich hab sie ausversehen eingefroren! Meinst du ich wäre wirklich so dumm und würde deine Freundin mit Absicht einfrieren? Nein, zudem was hätte ich schon davon, ich bin doch mit Kumo zusammen!“, stammelte er. „Nicht gut genug. Ganz und gar nicht gut genug“, knurrte Akuma, dann holte er mit der Faust aus und schlug zu. Er verpasste Aido einen Kinnhaken, der gesessen hatte. Kaoris Ohrfeige war dagegen ein sanftes Streicheln. Aido keuchte auf und er konnte Blut in seinem Mund schmecken, doch ehe er weiter denken konnte, traf ihn schon Akumas Faust in den Magen. Aido ging auf die Knie, doch er wurde von dem anderen Vampir an den Haaren festgehalten, Akuma schlug wieder zu. Aido lehnte sich an die Wand und sah schon die nächste Faust kommen. „Hör auf!“, stieß er aus, Blut lief ihm aus Mund und Nase. „Ich bin doch gar nicht an Kaori interessiert! Ich hatte nicht vor sie dir auszuspannen. Ich liebe Kumo!“, stammelte er. Kumo horchte auf, als er hörte was Aido gesagt hatte. Das durfte doch nicht wahr sein. Es war das erste Mal, das jemand, der nicht sein Bruder war, sagte, dass er ihn liebte. „Akuma, stopp!“, rief da, zu Aidos Überraschung Kaori. Er schielte zu ihr und sah, dass sie Akuma von hinten umarmte. „Lass es, bitte, hör auf“, murmelte sie. „Aber er … er hat dich …“, knurrte er. „Akuma, hör auf!“, sagte sie schließlich fest. Sie drehte ihn herum und sah ihm tief in die Augen. „Es ist genug. Dass das so eskaliert, wollte ich doch gar nicht, ich …“, sie sog die Luft ein. „Es … es tut mir Leid, so Leid“, murmelte sie zu Aido. Kumo war mittlerweile aus seiner leichten Starre erwacht und hielt Aido im Arm. „Kaori, halt bloß deinen gemeingefährlichen Freund von meinem fern“, fauchte er, ehe er sich zu Aido wandte. „Hey, soll ich … die Schmerzen betäuben?“, fragte Kumo vorsichtig, während er Aido über den Rücken strich. „Ja, bitte“, murmelte Aido, sein gesamter Körper schmerzte, es tat weh, vor allem aber sein Gesicht. Sanft legte Kumo seine Lippen auf Aidos und es breitete sich beinahe sofort ein taubes Gefühl in Aidos Körper aus. Mittlerweile war auch Kaname wieder da, er tobte vor Zorn. „Akuma! Jetzt bist du zu weit gegangen“, fauchte er. Akane hatte noch nie etwas so schreckliches Gefühlt, wie Kanames Wut im Moment. „Du kommst sofort mit zum Rektor und du auch, Kaori, los, zieh dich um“, befahl Kaname. Kaori zog sich schnell um und stieß dann wieder zu den anderen. Akuma starrte nur auf den Boden, wie er es doch hasste, schon wieder war nur er an allem Schuld. Gemeinsam gingen sie schließlich zum Rektor, dieser war nicht gerade erfreut zu hören, was passiert war. „Jigoku-san, so kann das nicht weiter gehen, am Montag wäre dein Unterrichtsverbot eigentlich aufgehoben gewesen, doch das werde ich wohl erneuern müssen. Zudem werde ich deine Eltern benachrichtigen, sie werden wohl oder übel vorbeikommen müssen“, sagte er. Akuma riss verschreckt die Augen auf. „Was? Sie wollen meine Mama anrufen?“ Kaori konnte sehen, wie Akuma zitterte, sie selbst hatte seine Mutter bisher nur einmal gesehen und das, was sie gesehen hatte, war schon Furcht einflößend gewesen. Ihre Ausstrahlung war gewaltig gewesen. „Ja, ich werde veranlassen, dass sie Morgen schon kommen. Wir müssen dringend besprechen, wie es mit dir weitergehen soll. Du warst bisher einen Tag erst in der Schule, dann greifst du meine Tochter Yuki an und nun auch Aido. So geht das nicht weiter!“, sagte der Rektor. Akuma sackte ein wenig zusammen. Niedergeschlagen nickte er. „Okay … ich hab verstanden“, murmelte er. „Gut, dann darfst du nun gehen. Und Kaori-san, du erzählst mir jetzt bitte noch einmal genau, was passiert ist. Ich muss schließlich auch noch was gegen Shaira unternehmen“, meinte der Rektor. Auch Kaori nickte und während Akuma den Raum verließ, erzählte Kaori dem Rektor, was genau passiert war. Kapitel 45: Teil 1 – Kapitel 42 – Mama --------------------------------------- Sonntag, 28. September 2008 – Montag, 29. September 2008 Akuma ging zurück zum Haus „Mond“. Im Moment war er sehr niedergeschlagen, der Rektor wollte tatsächlich, dass seine Mutter hierher kam. Er zitterte schon jetzt bei der Vorstellung, was sie mit ihm machen würde. In Wahrheit hatte er sehr große Angst vor seiner Mutter. Er lehnte sich an einen Baum, noch konnte er nicht ins Wohnheim zurück. Dort dürfte er sich wahrscheinlich auch erst mal noch was anhören. „Akuma?“, hörte er da Kaoris Stimme. Er sah auf, sie stand direkt vor ihm. Schnell überbrückte er den Abstand und schloss sie in seine Arme „Ach, Kaori-sama, warum mache ich immer alles Falsch? Sag es mir, bitte“, flehte Akuma. „Akuma, sag doch nicht so was, du hast nichts Falsches gemacht“, versuchte Kaori ihn zu beruhigen, doch es klappte nicht. „Doch, zuerst greife ich Yuki an und jetzt auch noch Aido. Dabei wollte ich doch nur … Ich wollte … ich …“, stammelte er „Schschsch, ganz ruhig, Akuma, es ist alles okay, ja? Beruhige dich“, tröstete sie ihn. Er barg den Kopf an ihrer Schulter, sein Atem ging noch immer ungleichmäßig, zudem hatte er einen Kloß im Hals. Eine ganze Weile standen sie noch so da, nur langsam ging es Akuma wieder besser, es hatte noch ein leichter Schwindel eingesetzt, ihm drehte sich alles, seit er Aido verprügelt hatte, dabei hatte er doch noch nicht mal seine Kräfte eingesetzt. Schließlich hatte er sich sogar hinsetzen und Kaoris Blut trinken müssen. Danach machten sie sich so langsam auf den Weg zum Wohnheim zurück. Akuma hatte keine Lust, den anderen jetzt zu begegnen. Wie nicht anders zu erwarten, waren zumindest die alten Night Class Schüler nicht sehr gut auf Akuma zu sprechen. Selbst Akatsuki kochte vor Wut und nur mit Mühe konnte Akane ihn zurückhalten, auf Akuma loszugehen. „Hey, hey, Akatsuki, das passt gar nicht zu dir“, sagte sie. „Na, und wenn schon! Er hat meinen Cousin verprügelt“, knurrte Akatsuki. Akane schlang daraufhin einfach mal ihre Arme um den aufgebrachten Vampir, sie wollte sehen, wie er darauf reagierte. Und es klappte, Akatsuki stoppte und sah sie verwirrt an, dabei errötete er auch leicht. Wahrscheinlich, weil er an die letzte Nacht dachte, als er sie fast geküsst hätte. Ruka sah etwas überrascht zu den beiden, was spielte sich denn da bitte schön ab? Akuma war in seinem Zimmer, Kaori saß neben seinem Bett und Shiro hockte auf seinem Bett. Er betrachtete Akuma mit seinem Röntgenblick. „Hm, also soweit sieht Akuma unverändert aus, keine weiteren inneren Verletzungen. Aber wie gesagt, ich bin kein Arzt. Für mich sieht es unverletzt aus“, sagte Shiro. „Danke“, murmelte Akuma nur. Shiro sollte mit Hilfe seiner Fähigkeit mal nachgucken, ob wieder irgendwas in Akumas Körper kaputtgegangen war, aber dem war anscheinend nicht so. „Sag mal, ist deine Mama wirklich so gruselig?“, fragte Shiro. Akuma zuckte zusammen. „Ja, ist sie, leider“, murmelte er, er zog Kaori zu sich auf das Bett und hielt sie ganz fest. Mit einem Seufzen sprang Shiro von seinem Bett und verschwand aus dem Zimmer, er wollte die beiden mal lieber nicht stören. Aido lag auch in seinem Bett und dank Kumo tat ihm im Moment nichts weh. Er war relativ schnell eingeschlafen. Kumo saß bedröppelt auf Aidos Bett und sah seinen Freund an. Aido liebte ihn und er hatte es vor allen zugegeben … Kumo fühlte sich etwas merkwürdig, jetzt da er es wusste. Immer wieder schossen ihm Aidos Worte durch den Kopf. Doch da klopfte es und Sasori kam rein. „Wie geht’s ihm?“, wollte er wissen. „Hm, so lala, würde ich sagen, er wird noch eine ganze Weile schmerzen haben, auch wenn ich sie betäubt habe“, murmelte Kumo. Er stand auf und trat zu Sasori. „Und wie geht’s dir?“, fragte dieser. Er zog Kumo an sich, die Frage hätte er sich eigentlich sparen können. „Na ja, ich bin offen gestanden ein wenig verwirrt. Das Aido mich wirklich liebt, hätte ich nicht gedacht“, nuschelte Kumo. Sasori stich über die Wange seines Bruders und küsste ihn. „Nein, stopp, nicht vor ihm“, wehrte sich Kumo plötzlich. „Aber er schläft doch“, wandte Sasori ein. „Trotzdem nicht, bitte! Komm wir gehen raus“, schlug Kumo dann vor. Sasori zuckte mit den Schultern, ihm sollte es egal sein. Sie verließen Aidos Zimmer und gingen in ihr eigenes. Sasori fing wieder an, seinen Bruder zu küssen, aber schon wieder entzog sich Kumo ihm. „Ich … ich bin jetzt nicht in der Stimmung dazu, Sasori“, meinte er nur und legte sich auf sein Bett. Sasori seufzte auf, das war das erste mal, dass Kumo ihn zurück wies. Alles war bloß Aidos schuld! Schmollend legte er sich auch auf sein Bett. Unten im Foyer saßen Akatsuki und Akane wieder zusammen, Akane lag dabei in Akatsukis Armen, wohlgemerkt. Sie schwebte gerade so ein bisschen auf Wolke Sieben. Ruka jedoch hatte sie mit finsterer Miene fixiert. Ihre Blicke sprühten schon fast Funken. Doch die beiden merkten es nicht. Der Rektor beendete gerade sein Telefonat, es war jetzt alles geregelt. Morgen Abend würde Kagami Jigoku hier eintreffen. Er machte so etwas eigentlich ja nicht gerne, aber was sein musste, musste eben sein … Es war nun der nächste Tag und Akuma war mehr als pünktlich wach, er schreckte mit seiner flatterhaften Art sogar Shiro aus dem Schlaf. Akuma versuchte im Moment alles gleichzeitig. Anziehen, Zähneputzen und Essen, das das nicht wirklich hinhaute, war eigentlich abzusehen. Es war kurz nach Einbruch der Dunkelheit, als eine schwarze Limousine vorfuhr, der Chauffeur stieg aus und öffnete die Hintertür. Elegant setzte Kagami Jigoku einen Fuß nach draußen, ihre Füße steckten in schwarzen Pumps. Ihre unendlich langen Beine waren in eine schwarze Strumpfhose gekleidet. Darüber ein dunkelroter, kurzer, sehr steif wirkender Rock, Obenrum trug sie einen roten Blazer, der viel Dekolleté zeigte. Darunter schien sie ein weißes Hemd zu tragen, allerdings war es so geschnitten, wie der Blazer, so, dass das Dekolleté erhalten blieb. Ihr Blick aus den hellblauen Augen sah sich suchend, nein, eher inspizierend um. Sie registrierte jeden kleinen Kiesel auf ihrem Weg, jedes Blatt auf dem Boden, einfach jedes Staubkorn wurde von ihr wahrgenommen. Sie richtete ihre unendlichlangen und unendlich blonden Haare ein wenig. Sie hatte sie zu einem hohen Zopf gebunden, trotzdem fielen sie ihr bis weit über das Gesäß, noch dazu waren sie zum Ende hin gelockt. Zwei Strähnen fielen über ihre Schultern nach vorne sie endeten ungefähr in Höhe ihrer Taille. Ihren Pony strich sie mit einer geübten Bewegung aus den Augen. Sie wandte den Kopf. „Sie können das Auto wegfahren, ich rufe an, wenn ich Sie wieder brauche“, sagte sie zum Chauffeur. Takeo Jigoku trat hinter seine Frau. „Los, wir gehen jetzt zu meinem nichtsnutzigen Sohn“, meinte sie zu ihrem Mann. Dieser nickte nur brav und trottete hinter seiner Frau her. Sie kamen beim Büro des Rektors an. Als sie Klopfte zuckte Kaien Cross drinnen vor Schreck zusammen. „H-Herein!“, rief er. Die Tür öffnete sich und Kagami trat ein. „Wo ist mein Sohn?“, verlangte sie mit lauter und gebieterischer Stimme zu wissen. „E-er befindet sich im Wohnheim. Die Vertrauensschüler werden Sie hinführen“, antwortete er mit zitternder Stimme. „Wer sind das?“, wollte Kagami wissen und wie auf Kommando standen Yuki, Zero und Raidon im Raum. Schon als sie ihn betraten, überlief sie eine Gänsehaut. Sie konnten die Macht dieser Frau spüren. „Ihr seid die Vertrauensschüler?“, fragte sie sogleich in unverändertem Ton. „Ja, Jigoku-san, wir werden Sie zu ihrem Sohn führen“, stammelte Yuki, Zero und Raidon waren sicherheitshalber etwas auf Abstand gegangen. „Dann führt mich jetzt hin!“, verlangte Kagami. „Ja!“, quietschte Yuki und verließ den Raum, Zero und Raidon folgten ihr. Mit straffem Gang folgte Kagami ihnen und Takeo lief hinter seiner Frau her. Sie erreichten in kürzester Zeit das Mondwohnheim und Yuki öffnete blitzschnell die Tür, damit sie Kagami ja nicht im Wege stand. Die Vampirin, welche in menschlichem Alter wohl ungefähr Anfang vierzig wäre, im Vampiralter aber schon weit über vierhundert Jahre alt war, rauschte in den Raum und schlagartig veränderte sich die Atmosphäre. Akuma, der im Foyer auf der Couch saß, nachdem er sich doch noch fertig angezogen hatte, erstarrte auf seinem Platz. Auch Kaori, Shiro und der Rest der anwesenden Vampire, fühlte sich unwohl. „Akuma!“, rief Kagami. Sofort stand Akuma kerzengrade aufrecht. „Ja!“, antwortete er panisch. „Geh sofort auf dein Zimmer, dort werde ich mit dir reden. Ich komme gleich nach. Abmarsch!“, befahl sie. „Ja, sofort!“, stotterte Akuma und rannte beinahe fluchtartig in sein Zimmer. Die anderen Vampire sahen die beängstigende Frau an. Sasori war einer Panikattacke nahe, obwohl sie ihn noch nicht mal beachtete. Nur Hiroshi war total begeistert, er starrte Kagami lange und intensiv an. „Hiroshi“, meinte da Kuraiko. „Was?“, fragte Hiroshi. „Du sabberst, mach lieber den Mund zu, sonst trittst du dir noch auf die Zunge“, antwortete sie. Hiroshi hob die Augenbrauen und schloss dann den Mund. Mit der Hand fuhr er sich noch einmal darüber. „Gar nicht wahr, ich sabbere gar nicht!“, beschwerte er sich. „Es hat aber nicht mehr viel gefehlt“, meinte Kuraiko nur. „Was denn, sie ist doch unglaublich heiß. Mann, die würde ich wirklich gerne mal in meinem Bett haben“, schwärmte Hiroshi. Plötzlich quietschte Kuraiko auf und sprang hinter die Couch. „Was hast du denn?“, wollte Hiroshi wissen. Er sah nur, wie Kuraiko in eine Richtung zeigte. Hiroshi drehte sich wieder um und sah direkt in Kagamis blaue Augen. „Wie war das?“, fragte Kagami. „Würdest du das bitte noch einmal wiederholen?“ Ein verkrampftes Lächeln breitete sich auf Hiroshis Gesicht aus. „Ich sagte doch gar nichts“, versuchte er sich herauszureden. Sie packte ihn grob am Kinn und sah ihm direkt in die Augen. „Hör zu, ich mag Lügner überhaupt gar nicht. Denen möchte ich am Liebsten den Kopf abreißen. Und des Weiteren muss ich dir mitteilen, dass ich nicht an Kindern wie dir interessiert bin, die noch überhaupt keine Ahnung davon haben, worüber sie reden“, meinte sie. „Also, was wirst du nie wieder tun?“ „Lügen! Ich werde nie wieder lügen!“, stieß Hiroshi panisch aus. „Und?“ „Ich werde nie wieder über Dinge reden, von denen ich nichts weiß!“ „Sehr gut. Du darfst wegtreten“, erlaubte sie ihm. „Ja, Akumas Mutter!“, stammelte er. „Mein Name ist Kagami, merke dir das“, meinte sie. Sie ließ Hiroshi los und dieser sank erschöpft auf die Couch zurück. Kagami witterte. „Was riecht hier so abscheulich?“, wollte sie wissen. Jetzt witterten auch die anderen Vampire, ehe sie dann zu Sasori sahen. Dieser saß verkrampft auf der Couch und versuchte, nicht vollends in Panik zu verfallen. Doch nun trat Kagami auf ihn zu. „Bist du für diesen Geruch zuständig?“, fragte sie streng. „Ja, es tut mir leid! Bitte nicht schlagen“, sprudelte es aus Sasori heraus. „Was denkst du dir? Ich schlage keine kleinen, verängstigten Kinder. Ich bin ein Vampir, kein Monster“, antwortete sie ihm. „Was ist das für ein Geruch?“ „Das ist mein Gift“, stammelte Sasori. „Gift? Bist du einer der Giftzwillinge?“ „Ja, ich bin Sasori“, antwortete er. „Warum bist du klitschnass?“, wollte sie wissen. „Wenn ich zu viel überschüssiges Gift habe oder in großer Panik bin tritt es manchmal unkontrolliert aus“, erklärte er hastig. „Ist das jetzt zu viel überschüssiges Gift?“ „Nein, ich bin in Panik“, gestand Sasori. „Geh unter die Dusche, jetzt. Sofort!“, befahl Kagami. „Ja, natürlich!“, fiepte Sasori und stand auf, was ziemlich seltsam aussah, denn er war tatsächlich pitschnass, seine ganze Kleidung klebte an seinem Körper. So schnell es ging, verschwand er unter der Dusche. „Guten Abend, Jigoku Kagami-san“, sprach da Kaname. Er trat freundlich lächelnd vor die Edelblüterin. Diese musterte ihn von oben bis unten, dabei überragte sie ihn sogar noch, selbst wenn sie keine hochhackigen Schuhe tragen würde, wäre sie größer. Für eine Frau war sie gigantisch groß. „Und du bist?“, fragte Kagami streng. „Kuran Kaname“, stellte sich Kaname vor. „Ein Reinblüter? Ziemlich mickrig … Heutzutage werden die Reinblüter auch immer kleiner“, murmelte sie vor sich hin. Kanames Lächeln verrutschte ein wenig. „Wie meinen Sie das?“, hakte er nach. „Alle Kuran sind sehr klein geraten. Ein Mann ist man für mich erst, wenn man größer als ein Meter neunzig ist“, sagte sie monoton. „Also, wenn man größer als ich ist.“ „Oh, verstehe“, murmelte Kaname nur. „Ich verstehe nicht, wer euch Reinblütern so viel Macht gab, nur weil ihr keinen Menschen in euerer Abstammung habt, seid ihr etwas Besonderes? Das ich nicht lache. Man kann mit noch so viel Macht geboren worden sein, wenn man sie nicht einzusetzen weiß, oder das falsche Auftreten hat, ist alles vergebens. Ich sehe hier vor mir keinen Reinblüter, sondern nur ein Kind, dem man zu oft einredete, es hätte Macht, aber dem ist nicht so“, sagte sie, während sie Kaname unerschrocken und direkt in die Augen starrte. Normalerweise lösten die Reinblüter Furcht in Vampiren, eines niedrigeren Levels aus, doch hier war es genau umgekehrt. „Ja, du willst einer dieser gefürchteten Reinblüter sein? Dabei zitterst du vor Angst und ich bin lediglich eine Edelblüterin. Das ist erbärmlich. Wirklich sehr erbärmlich“, meinte sie. „Und nun geh zur Seite, ich muss mit meinem Sohn ein ernstes Wörtchen reden“, knurrte sie. „Ja, ist gut“, meinte Kaname und machte schnell platz. Auch seine Knie zitterten. „Takeo, du wartest hier!“, sagte sie zu ihrem Mann. „Natürlich, Kagami-sama“, antwortete Takeo. Nun lief Kagami zügigen Schrittes zu Akumas Zimmer. Akuma war die Panik in Person, unruhig lief er auf und ab. Er erstarrte, als seine Mutter die Tür auf riss und, nach dem sie eingetreten war, sie wieder zuschlug. Selbst die Leute im Foyer zuckten zusammen. Akuma konnte gar nicht so schnell reagieren, da hatte sie ihm schon eine Ohrfeige verpasst, er flog einmal quer durch das Zimmer. „Steh auf!“, befahl sie. Zitternd erhob Akuma sich, er hielt sich seine Wange. „Was bildest du dir eigentlich ein? Tickst du noch ganz richtig? Wegen deinen unverantwortlichen Taten musste ich mich jetzt hierher begeben. Dabei weißt du doch ganz genau, dass ich wichtigere Dinge zu tun habe, als mich um deinen Mist zu kümmern!“, schrie sie ihn an. „Zuerst saugst du der Tochter des Rektors das Blut aus, dann schlägst du Nagamichi Aidos Sohn und zudem bist du immer noch mit dieser Haibara Tochter zusammen? Dabei habe ich dir schon damals gesagt, dass ich sie nicht in deiner Nähe wissen will!“ Kagami war außer sich vor Wut. „Rechtfertige dich, sofort!“ „Das mit Yuki war ein versehen! Ich hatte Durst und sie war in der Nähe. Und das mit Aido … er hat Kaori-sama eingefroren und da bin ich ausgerastet. Es tut mir so Leid, aber Mama, ich liebe Kaori-sama!“, stieß Akuma aus. Und wieder bekam er eine Ohrfeige. „Ich habe dir trotzdem verboten, dich mit diesem Mädchen zu treffen, sie ist ein schlechter Umgang, das habe ich dir schon tausend Mal gesagt. In den USA ist es doch zu diesem Unglück gekommen, weil der andere Vampir sagte, er würde sie jetzt mitnehmen. Und als du Aidos Sohn angegriffen hast, war sie auch darin verwickelt. Sie ist schlecht für dich!“, sagte sie. „Nein, nein! Kaori-sama ist nicht schlecht! Sie hat mir immer geholfen, auch als das mit den Tabletten war!“, rief Akuma. Doch dann stockte er. Seine Mutter wusste nicht, dass er krank war. „Welche Tabletten?“, fragte sie jedoch sogleich. „Ich … ich hab Bluttabletten genommen, nachdem ich Yuki angegriffen habe und es stellte sich heraus, dass ich die nicht vertrage, ich habe sogar Blut gespuckt. Als ich dann auf der Krankenstation war, hieß es, dass ich zwar die Bluttabletten nicht vertrage, dass aber nicht der Auslöser sei. Sie stellten fest, dass meine starke Fähigkeit, meinen Körper immer weiter kaputtmacht. Deshalb darf ich sie nicht mehr einsetzen, ansonsten schmelze ich. Und Kaori-sama gibt mir seitdem immer ihr Blut. Sie ist für mich da. Mama, ich brauche sie. Ich liebe sie!“, erklärte er. Finster starrte Kagami Akuma an. „Ich will nicht, dass du weiterhin mit diesem Mädchen verkehrst. Sie ist dafür verantwortlich, dass ihre Geschwister getötet wurden. Ich will, dass du dich von ihr fern hältst“, knurrte sie. „Nein, nein, das stimmt nicht. Sie ist nicht dafür verantwortlich. Zudem, sie war acht, Mama! Acht! Was hätte sie denn machen sollen? Wenn sie da geblieben wäre, wäre sie auch gestorben“, versuchte er zu erklären. „Das wäre besser gewesen, besser für dich. Dann hättest du gar nicht erst damit Anfangen können, dich mit ihr zu treffen“, sagte Kagami. Wie wild schüttelte Akuma den Kopf. „Bitte, hör auf, Mama. Du kannst nichts dagegen machen, dass ich Kaori-sama liebe. Ich will einfach nur bei ihr sein. Warum willst du das nicht verstehen, Mama?“, fragte Akuma, mittlerweile weinte er. Warum konnte seine Mutter nicht verstehen, dass er nur bei Kaori bleiben wollte. „Weil ich diese Haibaras nicht ausstehen kann, deshalb will ich nicht, das du dich mit Nagatos Tochter triffst“, erklärte sie ihm. „Aber, das ist unfair, warum bist du nur so? Warum darf ich nicht mit derjenigen glücklich sein, die ich liebe? Warum muss immer alles nach deinem Willen gehen? Du hast Papa doch auch geliebt, obwohl du es nicht solltest, du warst auch immer bei ihm. Warum darf ich nicht bei Kaori bleiben?“, stieß Akuma aus. „Dein Vater war ein Feigling, er ist weggelaufen, als er mit deiner Erziehung überfordert war. Denn ich hatte schließlich keine Zeit, um mich um ein Kind zu kümmern. Du kannst von Glück sagen, dass sich Takeo angeboten hat, auf dich aufzupassen. Normalerweise hätte ich überhaupt keine Zeit für ein Kind gehabt, doch dein Vater wollte dich unbedingt haben. Deshalb habe ich ihm den Wunsch erfüllt. Und er dankt es mir, in dem er abhaut. Nur damit du über die Lage bescheid weißt“, sagte sie hart und brutal ehrlich. Akuma zitterte und ging dann auf die Knie, so direkt war seine Mutter noch nie zu ihm gewesen. Es tat weh, so was zu hören. „Jetzt steh endlich auf, du musst dich bei Aidos Sohn entschuldigen, wenigstens das verlange ich von dir“, meinte Kagami. Akuma erhob sich zitternd wieder. Er musste schlucken, er wischte sich die Tränen ab und ging dann auf die Tür zu. Je schneller seine Mutter verschwand, desto besser. Kagami folgte ihm. Er ging den Flur hinunter zu Aidos Zimmer. Kurz klopfte er und schließlich rief Kumo ihn herein. Dieser funkelte ihn wütend an, doch als er sah, in welcher Verfassung Akuma war, entglitten ihm leicht die Gesichtszüge. „Was willst du hier? Habe ich nicht gesagt, dass du dich von ihm fernhalten sollst.“ „Er ist hier um sie zu entschuldigen und nun lass uns durch“, knurrte Kagami. Verängstigt machte Kumo platz. „Aber natürlich“, sagte er schnell. Aido war gerade wach und er sah Akuma Angst erfüllt an. „Was willst du?“, stammelte er. Er hatte Angst, dass er ihn erneut schlagen würde. „Aido … Hanabusa, es tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe“, brachte Akuma hervor. „Wie wäre es mit einer ordentlichen Entschuldigung“, fauchte Kagami. Akuma sah zu Boden. „Ist schon gut“, murmelte Aido. „Es tut mir Leid!“, stieß Akuma aus, er hatte sich tief verbeugt. Er wusste, er musste das jetzt machen, sonst wäre seine Mutter nie zu Frieden. „Bitte verzeih mir, dass ich dich geschlagen habe.“ Erneut zitterte seine Stimme. „Akuma, es ist gut“, wiederholte Aido. Langsam richtete sich Akuma auf, Aido konnte sehen, dass seine Augen gerötet waren. Da öffnete sich die Tür und Sasori trat ein. „Kumo …“, setzte er an, doch er stockte, als er Kagami sah. Seine Augen weiteten sich und er erstarrte. „Ah, du bist wieder da. Ja, und jetzt ist endlich dieser Giftgeruch weg. Sehr schön!“, meinte Kagami und trat auf Sasori zu. Dieser zuckte zusammen. „Aber wie hast du dich denn Angezogen, das geht überhaupt nicht. Los, geh dich umziehen und zwar was Ordentliches! Abmarsch. Bevor ich abreise will ich mir das noch einmal ansehen, beeil dich!“, befahl sie. „Jawohl, wie Sie wollen!“, fiepte Sasori und flüchtete auf sein Zimmer, um sich umzuziehen. „Gut, komm Akuma“, meinte dann Kagami. Doch dann wandte sie sich an Kumo. „Du bist der andere Zwilling, nehme ich an. Du solltest dafür sorgen, dass sich dein Bruder vernünftig anzieht, auch wenn ich weg bin. Es gibt nichts Schlimmeres als schlampig aussehende Jungs. Kapiert?“, meinte sie. „Natürlich, ich werde dafür sorgen, dass er sich ordentlich anzieht. Überhaupt kein Problem!“, stammelte Kumo. „Sehr schön, dann ist meine Arbeit hier getan. Komm schon, Akuma“, kommandierte sie. Die beiden verschwanden wieder nach unten. Aido sah Kumo eine Weile an. „Was war das?“, wollte Aido wissen. „Anscheinend war das Akumas Mama … Sie ist gruselig“, bemerkte Kumo. Aido nickte zustimmend. Unten im Foyer herrschte wieder schlagartig Stille, als Kagami den Raum betrat. „Ich werde mich nun verabschieden“, meinte sie. Doch dummerweise lief Kaori auf Akuma zu. Kagami packte Kaori am Arm und hielt sie fest. „Wo willst du denn hin, mein Fräulein?“, fragte sie. „Zu Akuma …“, murmelte sie. „Genau da hin, wirst du nicht mehr gehen. Du wirst dich von heute an, von meinem Sohn fernhalten. Wenn du dich ihm noch einmal näherst, werde ich dir das Leben zur Hölle machen, Nagatos Tochter“, drohte sie. „Aber, das können Sie doch nicht machen!“, stieß Kaori entsetzt aus. „Oh doch, das kann und werde ich auch. Und nun, geh mir aus den Augen“, fauchte sie und stieß Kaori von sich. Diese stolperte und fiel hin. Akuma wollte zu ihr, aber er wurde von Kagami zurückgehalten. Stattdessen lief Shiro zu Kaori. „Sag mal, was fällt Ihnen ein, meine Cousine zu schubsen?“, knurrte er und sah Kagami feindselig an. „Wer oder vielmehr was bist du?“, wollte Kagami wissen. „Ich bin Shiroi Shiro und der Cousin von Kaori. Und ich werde es nicht zulassen, dass Sie Kaori noch einmal verletzen“, sagte er fest. Er starrte Kagami direkt in die Augen und sie erwiderte den Blick. Doch plötzlich kicherte Kagami und ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Weißt du Kleiner, von allen männlichen Wesen, die mir heute begegnet sind, bist du der männlichste. Du lässt dich nicht einschüchtern, obwohl die meisten wahrscheinlich zitternd zusammengebrochen wären. Du gefällst mir“, sagte sie. Sie ging in die Hocke, also ungefähr auf Shiros Größe und sah ihn noch einmal an. „Mein Sohn sollte sich lieber mal ein Beispiel an dir nehmen“, meinte sie. Danach tätschelte sie Shiro den Kopf. Das überraschte wahrscheinlich alle Anwesenden. „Kagami-sama, ich bin fertig!“, rief da Sasori und kam angehastet. Keuchend blieb er vor ihr stehen. Er hatte sich einen Anzug angezogen, mit Krawatte. Kagami erhob sich wieder und musterte Sasori. Dann griff sie nach seiner Krawatte und zog sie fester. „Viel besser, sieht doch gleich viel ordentlicher aus. So wird das ab jetzt immer sein, kapiert?“, wollte sie wissen. „Ja, ist klar“, antwortete Sasori eilig und nickte. Sie tätschelte auch ihm den Kopf. „Sehr schön. Man kann ja doch noch was aus dir machen“, murmelte sie. Dann wandte sie sich wieder an Akuma. „Ich beobachte dich, Akuma, also mach nichts Falsches. Und denk dran, wenn du das nächste mal, in den Spiegel siehst, könnte es passieren, dass ich dich beobachte. Bis zu meinem nächsten Besuch“, sagte sie unheilvoll. „Takeo, wir gehen!“ Danach rauschte sie aus dem Raum heraus. Alle hielten den Atem an, erst, als sie weggefahren war, seufzten sie auf. „Puh, sie ist gruselig“, murmelte Hiroshi. „Ja, aber wirklich“, stimmte Kuraiko zu. „Was meinte sie damit, dass sie dich beobachtet, wenn du in den Spiegel guckst?“, wollte Kaori wissen. „Mama hat die Fähigkeit, in jeden Spiegel, den es gibt zu sehen, sie kann dadurch die Leute beobachten, die vor dem Spiegel stehen, wenns sein muss, kann sie in alle Sachen eintauchen, die auf irgendeine weise spiegeln. Meistens sieht man dann ihre Augen …“, erklärte Akuma. Er ging zu Kaori und half ihr auf. „Es, es tut mir so leid, Kaori-sama“, entschuldigte er sich und zog sie in seine Umarmung. „Ach, Akuma.“ „Was meint sie damit, ‚bis zu meinem nächsten Besuch‘? Will sie etwa wieder kommen?“, wollte Sasori wissen. „Ich hoffe es nicht“, nuschelte Akuma, er setzte sich auf die Couch und sank wieder in sich zusammen. „Es hat sie noch nicht mal Interessiert, als ich ihr gesagt habe, dass ich krank bin. Sie hat nur immer davon geredet, dass du dich von mir fernhalten sollst. Egal wie oft ich ihr gesagt habe, dass ich dich liebe“, stammelte Akuma. Kaori setzte sich zu ihm und nahm ihn in den Arm. „Alles wird gut“, murmelte Kaori leise und beruhigend. Dass sich dieser Satz, sehr viel später mal als Lüge herausstellen sollte, wusste zu dem Zeitpunkt niemand. Kapitel 46: Teil 2 – Kapitel 1 – Nähe -------------------------------------- Teil 2 – Das Leben auf der Cross Academy Montag, 29. September 2008 Akane erwachte langsam, sie spürte dass jemand neben ihr lag. Sie öffnete blinzelnd die Augen und sah auf Akatsuki. Sie hielt ihn umschlungen und auch er hatte einen Arm um sie gelegt. Was war bitte schön passiert? Etwas hektisch richtete sie sich auf, sie wusste gar nicht, wie sie in ihr Zimmer gekommen war. Durch ihre Bewegung wachte Akatsuki auch auf. „Ah, du bist wieder wach?“, bemerkte er. „Akatsuki, warum liegst du in meinem Bett?“, fragte Akane leicht panisch. „Na ja, als Akumas Mutter das Foyer betrat, bist du plötzlich umgekippt, du hast nur was davon gemurmelt, dass sie so beängstigend sei und dann wurdest du ohnmächtig. Ich hab dich in dein Zimmer getragen, aber du hast dich an mir festgekrallt, deshalb hab ich mich zu dir gelegt … Dann muss ich wohl eingeschlafen sein“, erklärte er. Erleichtert seufzte Akane. „Ach so. Hm, diese Frau war aber auch gruselig. Ich dachte schon, Kanames Wut, als Akuma Aido verprügelt hat, wäre das Schlimmste, was ich je gefühlt habe, aber das hier, kein Wunder, dass bei mir die Lichter ausgingen“, meinte sie. Sie legte ihren leicht geröteten Kopf wieder auf seine Brust, eine Weile lauschte sie Akatsukis Herzschlag. „Sag mal, Akane, wie soll das jetzt eigentlich weitergehen?“, fragte Akatsuki. „Was meinst du?“, wollte Akane wissen. „Na ja, wie stehen wir jetzt zueinander?“, konkretisierte Akatsuki. Akane sah ihn an, sie wusste es offen gestanden nicht. „Ich weiß es nicht, was würdest du denn wollen?“ „Das ist es ja, ich habe auch keine Ahnung. Ich weiß nicht, was ich fühlen soll. Ich bin so durcheinander“, murmelte er. Akane hatte sich aufgesetzt und ihn unentschlossen angesehen, doch jetzt wurde ihr Blick fester und sie beugte sich vor. Sie legte ihre Lippen auf Akatsukis. Dieser riss überrascht die Augen auf. Als sie sich löste, sah er sie so halbwegs entsetzt aber auch froh an. „Was …?“, setzte er an, doch sie unterbrach ihn. „Ich führe nur das fort, was du angefangen hast, in der Nacht, als Sayo uns unterbrochen hat“, meinte sie. Jetzt schaute er verdutzt. „Du hast mitgekriegt, dass ich dich küssen wollte?“, murmelte er errötend. „Ich hab mich nur schlafend gestellt, weil ich wissen wollte, was du machst. Ich hätte mich jedenfalls sehr gefreut, wenn du mich geküsst hättest“, erklärte sie. Akatsuki sah kurz zur Seite und schüttelte den Kopf, er konnte es nicht fassen, allerdings musste er auch ein wenig grinsen. Er richtete sich jedenfalls auf und nahm Akanes Gesicht in seine Hände und zog sie zu sich, er küsste sie wieder. Sie schloss die Augen und genoss es einfach, es war herrlich und sie wollte jeden Moment davon auskosten. Sie schlang ihre Arme um Akatsukis Hals und presste sich an ihn. Akatsuki legte sich zurück und zog Akane mit sich, sodass sie auf ihm lag, mit seinen Händen umschlang er ihre Mitte und langsam wanderten sie unter ihr T-Shirt. Akane erschauderte, als er sie berührte, es fühlte sich gut an. Sie lösten sich kurz, damit sie Luft holen konnte, ehe sich Akane wieder über ihn beugte, ihre Haare fielen ihr dabei über die Schultern und umschlossen Akatsuki wie einen Vorhang, als sie sich wieder zu ihm runterbeugte. Erneut küssten sie sich und Akatsukis Hände wanderten über die nackte Haut ihres Rückens. Doch plötzlich stockte Akane, sie richtete sich auf und sah zur Tür. Ihre Augen weiteten sich und plötzlich rollte sie sich von Akatsuki runter und zog ihr T-Shirt nach unten. „Sayo kommt“, teilte sie dem verwirrten Vampir mit. Wenige Sekunden später öffnete sich die Tür tatsächlich und Sayo trat ein. Sie blieb wieder stehen und betrachtete Akatsuki, schließlich seufzte sie jedoch und ging zu ihrem Schrank. „Störe ich gerade?“, fragte sie dann schließlich. „Pff, ach quatsch, wie kommst du denn darauf?“, meinte Akane sarkastisch. Leicht grinste Sayo. „Keine Sorge, ich bin sofort wieder weg“, sagte sie. „Wo gehst du denn hin?“, wollte Akane wissen. „Nun ja, ich scheine wohl eine Verabredung mit Ichijo-san zu haben. Er hat eben allen Mut zusammen genommen und mich gefragt …“, antwortete sie. „Ichijo? Ha, ich sagte doch, da wird sich was entwickeln“, kicherte Akane. „Ich habe doch gesagt, ich habe kein Interesse an ihm. Ich habe nur zugesagt, weil er sich solche Mühe gegeben hat. Einige Zeit vorher … „S-Sayo, warte bitte mal“, rief Takuma. Sayo drehte sich zu ihm um und betrachtete den anderen Vampir. Dieser kam auf sie zu gerannt und hielt kurz vor ihr an, er keuchte und versuchte sich zu beruhigen. „Was denn?“, wollte Sayo wissen. „Ähm, also, ich wollte fragen, also, ob du möglicherweise, vielleicht, wenns keine Umstände macht, wenn du Zeit hast, irgendwann mal, Lust und Interesse hast, mit mir auszugehen“, stammelte Ichijo. Sayo sah ihn mit großen Augen an, sie musste jetzt erstmal überlegen, was er von ihr wollte. Sie blinzelte einige Male, ehe sie es verstand. Zum Ende hin war er nämlich immer leiser und schneller geworden, so dass es sich so anhörte, als ob er alles zu einem Wort zusammen zog. Ichijo war knall rot angelaufen, als sie nicht sofort etwas sagte. „Also, was meinst du? Willst du … mit mir ausgehen?“, fragte er noch einmal lauter. Sayo hatte den Kopf schief gelegt und sah Ichijo an, zum Glück hatte Akane sie schon vorgewarnt, dass er etwas in sie verschossen war. Sollte sie deshalb jetzt ja sagen, um seine Gefühle nicht zu verletzen. Oder sollte sie gerade deshalb nein sagen, weil sie selbst kein Interesse an ihm hatte. Ichijo sah sie immer noch erwartungsvoll an. Sayo seufzte schließlich und nickte. „Okay, ich gehe mit dir aus.“ „Juhu!“, stieß Ichijo aus und hüpfte auf und ab. Verwirrt sah Sayo ihn an. „Wann hast du denn Zeit?“, wollte er wissen. „Von mir aus jetzt gleich, ich hab nichts weiter vor“, murmelte sie. „Toll, dann bis gleich, treffen wir uns am Brunnen?“, fragte Ichijo. „Ja, von mir aus, bis gleich“, seufzte Sayo. Wieder in der Gegenwart … „Deshalb habe ich jetzt eine Verabredung mit Ichijo“, murmelte sie. „Oh, wie toll, dann solltest du dich mal beeilen“, trieb Akane sie an. Man merkte, dass sie Sayo schnell aus dem Zimmer haben wollte. „Ja, ist ja schon gut, bin ja schon weg“, meinte Sayo und ging dann. „Endlich“, seufzte Akane. Dann wandte sie sich wieder an Akatsuki. Dieser sah sie schmunzelnd an. „Hier ist was los“, murmelte er nur. Akane kicherte. „Ja, da hast du recht, aber so wird’s wenigstens nicht langweilig“, sagte sie und küsste ihn wieder. Doch als sie sich löste, sah Akatsuki sie ernst an. „Meinst du nicht auch, wir sollten es vielleicht ein wenig langsamer angehen lassen?“ Überrascht sah sie ihn an. „Wie meinst du das?“ Er hob die Schultern. „Ich meine damit, nicht so stürmisch zu sein, ich meine, ich bin es eigentlich überhaupt nicht gewöhnt. Ich hatte noch keine Freundin. Und ehrlich gesagt, überfordert mich das alles gerade ein wenig“, gestand er. „Ah, okay. Klar, von mir aus, dann lassen wir es langsamer angehen“, stimmte Akane zu. „Aber kuscheln darf ich doch, oder?“, fragte sie nach. „Klar.“ „Und küssen?“ „Wenn du lieb bist, warum nicht.“ Akane kicherte und schmiegte sich dann an Akatsuki. Irgendwann schlief sie diesmal tatsächlich ein. Akatsuki betrachtete Akane die ganze Zeit und ein leichtes Lächeln breite sich auf seinen Lippen aus. Er beugte sich zu ihr runter und küsste sie leicht auf die Stirn. Was würde die Zeit hier noch so alles bringen? Kapitel 47: Teil 2 – Kapitel 2 – Date -------------------------------------- Montag, 29. September 2008 Sayo kam beim Brunnen an, schon von weitem konnte sie Ichijo sehen. Er zog seine Kreise um den Brunnen herum, als er sie bemerkte lief er freudig auf sie zu. „Da bist du ja!“, strahlte er. „Jap, so siehts aus, ich bin da“, sagte Sayo, wenn man genau hinhörte, konnte man hören, dass sie nicht ganz so viel Lust hatte, wie Ichijo, aber er bekam das gar nicht mit. „Und, was machen wir jetzt?“, wollte sie wissen. „Na ja, ich habe eine Ausgangserlaubnis geholt, also wenn du willst, können wir in die Stadt gehen, es gibt einige Geschäfte, die jetzt noch offen haben. Die Menschen wissen das aber nicht“, meinte er. „Von mir aus, dann geh mal voraus“, sagte sie. Immer noch dämlich grinsend lief Ichijo voraus. Er war grade ziemlich glücklich. Sie kamen eine halbe Stunde später in der Stadt an, sie war sehr unbelebt, logisch, es war ja auch mitten in der Nacht. „Komm“, meinte Takuma und führte Sayo zu einem großen, unbeleuchteten Gebäude. Sie traten durch die Hintertür ein und gingen dann die Treppe zum Keller runter. Sayo staunte nicht schlecht. Hier war nicht nur eine unterirdische Bibliothek, sonder scheinbar ein ganzes Einkaufszentrum. „Na, was sagst du?“, wollte Ichijo wissen. „Ich muss sagen, ich bin beeindruckt, hätte ich euch gar nicht zugetraut“, meinte sie. „Gut, okay, es ist zwar nicht mit den USA zu vergleichen, aber immerhin etwas, nicht wahr?“, sagte Ichijo. „Ja, wohl wahr“, meinte Sayo. Sie gingen in das unterirdische Einkaufszentrum und Sayo sah sich weiter um. Die Bibliothek war gigantisch und enthielt viele Bücher, die sie selbst noch nicht kannte, beziehungsweise kannte, aber selbst noch nicht gelesen hatte. Hier gab es sogar Shakespeare. „Wow, sogar Shakespeare“, murmelte sie. „Magst du Shakespeare?“, wollte Ichijo wissen. „Nicht nur Shakespeare speziell, ich lese gerne Dramen und ähnliches“, meinte sie. „Was liest du gerne?“ „Ich lese gerne Manga oder Mystery“, antwortete Takuma und strahlte sie an. „Was für ein Unterschied“, meinte Sayo nur und grinste leicht. Bei Ichijos guter Laune konnte man einfach nicht miesepeterig sein. „Willst du die Bücher haben?“, fragte er und deutete auf die zwei Werke in ihren Händen. „Ja, ich überlege, sie mir zu kaufen“, meinte sie. „Ich will sie dir kaufen!“, stieß Ichijo aus. „Wie bitte?“ „Darf ich sie dir bitte kaufen?“, fragte Ichijo erneut. „Ich kann sie mir eigentlich selbst leisten“, murmelte Sayo. „Ich möchte aber, bitte!“, bettelte er. Sayo seufzte auf. „Von mir aus …“, setzte sie an, doch er hatte ihr schon die Bücher entrissen und eilte zur Kasse. Etwas überrumpelt blieb Sayo an dem Regal stehen. Was war nur mit diesem Jungen? Schließlich kam er einige Minuten später wieder zurück. „Hier, bitte sehr“, meinte er strahlend. „Bist du echt scharf drauf, für mich Geld auszugeben?“, fragte Sayo. Takuma lachte verlegen. „Na ja, also eigentlich …“, begann er. „Ähm, ich bin nicht käuflich, okay? Nicht das du denkst, du könntest mich allzu stark beeindrucken, indem du mir haufenweise Sachen kaufst“, sagte sie zu ihm. Er kratzte sich am Hinterkopf. „Ja, das dachte ich mich schon und ich kauf dir sicher keine Sachen, damit ich dich damit beeindrucken kann oder so, sondern einfach, weil ich es so will“, murmelte er. „Na, danke trotzdem“, antwortete sie. Takuma lächelte sie nett an. „Kein Problem“, nuschelte er. „Wollen wir hier noch ein bisschen durchstöbern, oder möchtest du wo anders hin?“ Sayo schob die Lippen vor und zuckte mit den Schultern. „Wo geht’s denn noch hin? Hast du noch einen Ort?“, fragte sie. „Ja, ich kenne noch einen ganz tollen Ort“, meinte er. „Dann lass uns doch da hin gehen“, antwortete sie. „Gut, dann komm mit“, sagte Takuma, packte ihre Hand und wollte sie mitziehen, doch da blieb er auf einmal stehen und sah auf ihre Hände. Er lief rot an und ließ mit einem raschen „Entschuldigung!“, los. Sayo konnte wie immer nur den Kopf schütteln, dieser Junge war schon merkwürdig. Sie liefen beide wieder zurück, doch statt zur Cross Academy zu gehen, bogen sie in den Wald ab. Sayo fragte sich gerade, was er vorhatte. Sie liefen fast eine halbe Stunde durch den Wald und Sayo konnte nicht abstreiten, dass es hier nicht schön war. Sanft schien das Licht des fast vollen Mondes durch das Blätterdach und erhellte ihnen leicht den Weg, obwohl das eigentlich nicht nötig war, schließlich waren sie ja normalerweise nachtaktiv und konnten auch so in der Dunkelheit sehr gut sehen. Ichijo fragte Sayo einige belanglose Dinge, wie sie das Leben in den USA und so weiter fand. Alles Sachen, auf die sie problemlos antworten konnte. Sie hatte mittlerweile völlig die Zeit vergessen, doch da stockte Sayo auf einmal. Verwirrt blieb auch Takuma stehen. „Sayo, was hast du denn?“, wollte er wissen. „Da gehe ich nicht lang“, sagte sie ihm und trat einige Schritte zurück. Sie standen am Waldrand vor einem großen, weiten Feld nirgendwo waren plötzlich mehr Bäume, lediglich ein paar Blumen standen auf dem Feld herum, sonst nichts. „Aber was ist denn los? Wir müssen doch nur das kurze Stück Feld überqueren, dann sind wir schon fast da“, versicherte er ihr. „Da geh ich aber nicht drüber!“, fauchte sie. „Aber warum denn nicht? Was ist schon dabei?“, wollte er wissen. „Ich dachte, Kaori hätte dir von meiner Vergangenheit erzählt, ich wurde auf einem freien Feld von Level E angegriffen, ich geh da nicht drüber!“, knurrte sie mittlerweile. Takuma, der schon auf dem Feld stand, trat jetzt wieder zu ihr. „Hey, nur keine Panik, ich beschütze dich, es wird dir niemand was tun können. Nicht solange ich bei dir bin“, versuchte er sie zu beruhigen. Sayo sah ihn eine lange Zeit an. Sie wusste nicht recht, was sie jetzt machen sollte. Da hielt ihr Ichijo die Hand hin. „Komm, wir gehen gemeinsam darüber.“ Lange Zeit überlegte Sayo, ehe sie dann widerwillig seine Hand ergriff. Langsam zog er sie aus dem Wald heraus und sie liefen über das Feld. Takuma bemerkte wie verkrampft Sayo war. Sie trat jetzt nah zu ihm und versteckte sich beinahe hinter ihm. Immer wieder sah sich Sayo suchend um, sie misstraute der ganzen Sache fürchterlich und Ichijo bemerkte, dass der Wind ebenfalls unruhig war. Erst war es fast Windstill gewesen, doch mittlerweile war er ziemlich stark geworden. Die Gräser und ihre Haare wurden vom Wind hin und her geweht. „Sayo, bitte versuch dich zu beruhigen, wir werden fast weggeweht!“, bat Takuma. Doch der Wind flaute nicht wirklich ab. Es dauerte fast fünf Minuten, bis sie das Feld überquert hatten und wieder sicher im Wald waren. Erleichtert atmete Sayo aus und endlich flaute auch der Wind wieder ab. Ichijo war allerdings mehr als erschöpft, das war ja eben schrecklich anstrengend gewesen. „Also, wo ist das, was du mir zeigen willst?“, fragte Sayo nach einiger Zeit. Ichijo nickte. „Richtig, richtig. Komm mit, es ist gleich hier hinter dem Gebüsch“, meinte er. Sie liefen noch das kurze Stück und Sayo staunte danach nicht schlecht. Vor ihnen befand sich ein kleiner, idyllischer Wasserfall mit einem See. Durch das Mondlicht wurde alles in ein seichtes Silber getaucht. Sayo war sprachlos, es war wirklich sehr, sehr hübsch hier. „Und, wie gefällts dir?“, wollte Ichijo wissen. „Es ist wirklich wunderschön“, antwortete Sayo. „Es ist trotzdem lange nicht so schön wie du“, nuschelte Ichijo leise, er war errötet. „Was? Hast du was gesagt?“, fragte Sayo neben bei. Ichijo hatte so leise geredet, dass es nicht wirklich zu verstehen gewesen war. „Ich hab gesagt, ‚ja, es ist wirklich schön‘, sagte er laut. Gemeinsam standen sie da und betrachteten einfach nur schweigend den Wasserfall. Takuma schielte nach einiger Zeit zu Sayos Hand, er wollte sie gerne wieder nehmen, traute sich aber nicht so recht. Doch dann hob er ganz langsam seine Hand und griff vorsichtig nach Sayos. Als er sie endlich berührte, sah Sayo ihn fragend. „Darf ich deine Hand nehmen?“, fragte er. Sayo lächelte leicht. „Von mir aus“, nuschelte sie. Freudig nahm Takuma ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. So standen sie noch mal einige Zeit da. Es war schon ziemlich spät, als sie sich auf den Rückweg machten, wieder klammerte sich Sayo an Takuma, als sie das Feld überquerten, doch diesmal blieb es nicht so ruhig. Sayo spürte sie zuerst. Es waren drei Stück – Level E. Panisch sah sie sich um. Das durfte doch nicht wahr sein. Auch Takuma hatte sie schon bemerkt. Die Level E kamen aus dem Wald vor ihnen. Sie stürmten mit einem verzerrten Grinsen auf die beiden anderen Vampire zu. Sayo schrie auf und stolperte zurück, als der erste kam. Doch Takuma stellte sich schützend vor sie und fing den degenerierten Vampir mit seinem Arm ab. Schockiert musste Sayo zu sehen, wie Ichijo der halbe Arm aufgekratzt wurde. Er schrie auf und schaffte es irgendwie, den Level E von sich wegzustoßen. Ichijo kämpfte nun gegen die drei Ehemals-Mensch-Vampire und das ohne Waffen. Immer wieder bekam er Schläge ab. Sayo saß geschockt auf dem Boden, wieso musste es wieder passieren. „Scheiße“, stieß sie aus und schlug sich mit den Händen auf ihre Wangen. „Komm zu dir, du musst irgendwas machen!“, schnauzte sie sich selbst an. Mehr oder weniger entschlossen stand sie schließlich auf. Nein, sie war kein kleines, schwaches Mädchen mehr, sie konnte sich jetzt verteidigen. Sie konnte jetzt selbst kämpfen. Schließlich zog sie ihre Silent Night, es war eine Hunterwaffe, die sie immer bei sich trug. „Takuma! Duck dich“, rief sie ihm zu und zielte auf den Level E. Ichijo sah zu ihr und erkannte, dass sie eine Waffe bei sich trug. Schnell warf er sich auf den Boden, keine Sekunde zu früh, denn sie schoss bereits. Sie erwischte den Level E an der Schulter. Dieser schrie erbost auf und natürlich lag die Aufmerksamkeit jetzt auf ihr. Sayo ließ den Wind aufbrausen und konnte so die degenerierten Vampire von sich fern halten. Wieder schoss sie und diesmal zerfiel einer zu Staub. Sie benutzte jetzt den Wind anders, sie setzte ihn jetzt aktiv ein, nicht mehr nur zur Verteidigung, sondern nun zum Angriff. Sie formte extrem scharfe Windklingen und zerschnitt die beiden Level E in der Mitte. Unter qualvollen Schreien zerfielen sie ebenfalls. Eine zeitlang stand Sayo nur da und lauschte, ob nicht doch noch irgendwo Feinde waren, doch als nichts weiter kam, flaute der Wind ab und sie lief zu Ichijo. Dieser lag noch immer am Boden und er blutete aus der Verletzung am Arm und aus einer am Rücken. „Takuma, wie geht’s dir?“, fragte sie noch immer entsetzt. Im Nachhinein war die Frage ziemlich blöd, denn er sah nicht gerade gut aus. „Ech, muss ja. Mann, eigentlich hätte ich dich beschützen müssen, stattdessen hast du mich beschützt. Bin ich denn zu gar nichts mehr fähig?“, grummelte er. Aus Erleichterung zog Sayo Takuma an sich. „Red doch keinen Unsinn. Du hast sehr gut gekämpft“, versicherte sie ihm. Sie zitterte stark und Ichijo spürte, dass sie fertig war. Sie hatte ihre Grenze für heute erreicht. Vorsichtig schlang er seinen unverletzten Arm um sie. „Alles ist gut, die Feinde sind jetzt weg“, murmelte er beruhigend. Zitternd löste sich Sayo von ihm und nahm ihre Silent Night wieder auf. „Sag mal, woher hast du eigentlich diese Hunterwaffe her?“, wollte Ichijo wissen. „Nun ja, ich habe einige Zeit mit einem Hunter trainiert, damit ich mich vor den Level E verteidigen kann. Und da habe ich eine Hunterwaffe bekommen“, erklärte sie knapp. „Aber wir müssen jetzt erstmal schnell zurück. Du musst dich ausruhen“, lenkte sie sofort auf ein anderes Thema. Ichijo lächelte sie verzerrt an. „Ist gut, dann lass uns jetzt zurückgehen“, pflichtete er ihr bei. Schließlich machten sie sich auf den Rückweg. Auch wenn bei Vampiren so ziemlich alles heilte, dauerte es so seine Zeit. Sayo stützte Ichijo schließlich, als sie den Weg zurückgingen. Es war schon hell, als sie endlich wieder bei der Cross Academy ankamen. „So hatte ich mir unser Date eigentlich nicht vorgestellt“, murmelte Ichijo schließlich, als sie das Wohnheim betraten. „Ich auch nicht, aber bis zu dem Level E teil, hat es mir gefallen, also mach dir keine Gedanken“, nuschelte Sayo. Sie brachte Ichijo in sein Zimmer zurück, sie bemerkte dabei, dass es ziemlich vollgestellt war mit allen möglichen Sachen. Sie packte Ichijo ins Bett und verabschiedete sich dann von ihm. „Können wir uns eigentlich mal wieder verabreden?“, fragte er noch, bevor sie das Zimmer verließ. „Ja, sicher, warum nicht? Nur dann lassen wir die Level E weg, okay?“, meinte sie. „Verstanden“, murmelte Ichijo, ehe er einschlief. Völlig erschöpft schleppte sich Sayo zu ihrem Zimmer. Sie öffnete die Tür und lief auf ihr Bett zu. Sie legte sich hinein und schloss die Augen. Es störte sie auch überhaupt nicht, dass Akatsuki noch mit im Zimmer war, sie war einfach nur noch fix und fertig und wollte schlafen. ‚Was für ein Tag‘, war ihr letzter Gedanke. Kapitel 48: Teil 2 – Kapitel 3 – Killer und Hunter – Kyra und Lee ------------------------------------------------------------------ Montag, 29. September 2008 In den USA Hektisch lief der Vampir die Straßen entlang, sie waren hinter ihm her und er wusste, er würde sterben, wenn er nicht entkam. Diese Leute kannten keine Skrupel, sie würden ihn wahrscheinlich sogar noch zu Tode quälen. Er konnte die Präsenz der Killerin hinter sich fühlen, sie rannte hinter ihm her. Doch wo war der Mann? Ihre Begleitung war plötzlich verschwunden. „Oh, verdammte Scheiße!“, stieß der Vampir aus, er hatte vergessen, dass der Mann ein Hunter war, er wusste also, wie man seine Aura vor Vampiren verbarg. Er hatte schließlich das Huntertraining absolviert, anders als die Killerin, die sich zum einen gar nicht die Mühe machte, ihre Anwesenheit zu verbergen und es zum anderen auch nicht konnte, sie war nur ein normaler Mensch. Ein Mensch, der so grausam und brutal war, dass er selbst Vampire in Angst und Schrecken versetzte. Sie war wahrscheinlich das schlimmste Geschöpf zwischen Himmel und Erde. Der Vampir bog um die Ecke und knallte gegen den Hunter. „Ich hab dich“, meinte er und ein langes, fieses Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Der Vampir sah zu dem Hünen auf, er war circa zwei Meter groß und sehr kräftig gebaut. Er griff nach dem Vampir, der nur gute ein Meter siebzig groß war. Er packte ihn am Kragen und hielt ihn fest. „Yeah, du hast ihn“, lachte die Killerin, sie kam angerannt und hielt vor dem Vampir inne. „Na, ich dachte, ihr Vampire seid so groß und böse, aber ich seh hier nur ein kleines, zitterndes Häuflein Elend. Awww, hat der arme, kleine Vampir Angst?“, frotzelte sie, ehe sie einen weiteren Schluck Whisky aus der Flasche trank. „Ihr gottverdammten Vampire, ihr geht mir so auf die Nerven. Echt mal, ihr spielt euch hier auf, als wärt ihr die größten und stärksten, aber ihr zittert wenn ich ankomme. Das ist lächerlich, Amigo, das ist echt lächerlich. Da sieht mans mal wieder, ihr Vampire seid auch nur kleine Pussys“, meinte sie. „Was machen wir nun mit ihm?“, fragte der Hunter, sein Grinsen war unheilvoll. „Wie er wohl aussieht, wenn er brennt?“, murmelte die Killerin überlegend. Dann verzog sich ihr Gesicht zu einer fürchterlichen Grimasse, ein erschreckendes Lächeln zerteilte ihr Gesicht. Sie nahm noch einen Schluck Whisky und schüttete den Rest auf dem Vampir aus. Dieser sah sie schockiert an. „Ihr wollt mich doch nicht wirklich verbrennen“, stammelte er. „Doch, doch das haben wir vor. Es sei denn, du willst dass wir dich in Scheibchen schneiden, oder dich einmal so durch den Häcksler jagen, mir solls egal sein. Hauptsache du stirbst“, meinte die Killerin. „Hey, hey, fang bloß nicht an zu heulen, das ist ja so lächerlich“, stieß sie aus. Dann zog sie ihr spezielles Feuerzeug aus der hinteren Hosentasche. Ihre blauen Augen fixierten den Vampir und wieder breitete sich ein fieses Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Sie drehte an dem Feuerzeugrädchen und drückte den Auslöser, wenige Sekunden später schoss eine Stichflamme aus dem Feuerzeug heraus. Der Hunter schubste den Vampir in die Richtung der Killerin und sie hielt ihr Feuerzeug in Richtung des Vampirs. Er fing sofort Feuer. Der Vampir schrie auf und wand sich vor schmerzen auf dem Boden, er stand lichterloh in Flammen. „Und wieder ist eine verdorbene Seele zu dir gewandert, Herr, möge er dort als Mensch wiedergeboren werden, Amen“, murmelte der Hunter und dabei hielt er ein silbernes Kreuz an seinen Mund. „Hoi, Lee, betest du schon wieder, lass doch den Scheiß“, knurrte die Killerin. „Ach Kyra, du verstehst das nicht. Ich muss beten, schließlich bringt es Unglück, wenn man andere tötet. Auch wenn es nur diese lächerlichen Vampire sind“, murmelte Lee und sah sie aus seinen grünen, sehr intensiven Augen an. „Tscha, wenn du meinst, dann bete ich jetzt auch: Oh großer Herr da oben im Himmel, oder wo auch immer, schick mir unterwegs eine gottverdammte Bar hierher, auf dass ich mich weiter besaufen kann, Amen“, sagte sie. „Und? Gut so?“ Lee schüttelte den Kopf und schmunzelte, ehe er auf Kyra zuging. „Ja, für deine Verhältnisse war das ganz in Ordnung. Nur während du betest, solltest du Wörter wie ‚gottverdammt‘ weglassen“, tadelte er sie. „Ach, leck mich doch, ich glaub nun mal nicht an irgendeinen alten Knacker, der da oben im Himmel sitzt und so was wie die Vampire erschaffen hat“, grummelte sie, doch plötzlich fand sie sich gegen die Gassenwand gedrückt wieder. Lee starrte sie erbost an. „Du solltest nicht über den Herrn lästern, er sieht und hört alles“, meinte er. „Zudem, war dieses ‚leck mich‘ als eine Aufforderung gemeint? Mach ich doch gerne, weißt du“, er grinste sie an. „Das versuch erst mal“, antwortete sie ihm und schon umschloss seine Hand ihren Hals. Er drückte sie fester gegen die Wand und starrte ihr in die Augen, seine grünen Augen waren mehr als hypnotisierend in diesem Moment. „Du weißt, du kannst dich mir nicht entziehen, warum sonst solltest du mich mit dir schleifen, hm?“, knurrte er. „Tsh, du bist nützlich, das ist der einzige Grund und jetzt lass mich los, sonst töte ich dich auch“, fauchte Kyra. „Das machst du sowieso nicht, sonst wäre ich schon tot“, murmelte er und starrte ihr weiterhin in die Augen, er konnte spüren, wie sie langsam nachgab und unter ihm erschlaffte. Ein perverses Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus während er sich zu Kyra herunter beugte. „So ist es brav“, hauchte er, während er dann seine Lippen auf ihre presste. Ja, das war so eine Angewohnheit, jeder, der längere Zeit in seine Augen starrte, verlor sich darin, das war immer so und Lee gefiel es, denn dann konnte er mit den Leuten machen, was immer er wollte. Sie bekamen es nur am Rande mit, aber sie taten nichts dagegen. Sie wehrten sich in dem Moment nicht, erst hinterher. Er wusste, dass er, wann immer er das mit Kyra machte, jederzeit sterben könnte, aber es war ihm egal. Er liebte es, wenn sie so ruhig unter ihm wurde und er mit ihr machen konnte, was immer er wollte. Er begann ihre Kleidung zu öffnen, dass sie immer noch in einer schmutzigen Gasse waren und neben ihnen ein Vampir noch immer elendig verbrannte war ihm so was von egal. Wenn er Sex wollte, nahm er ihn sich für gewöhnlich auch, egal von wem, wer halt gerade da war. Und das war im Moment nun mal Kyra. Er wusste eigentlich, dass sie jeglichen körperlichen Kontakt so gut es ging vermied, da sie seit ihrer Entführung, als sie fünf Jahre alt war, schreckliche Angst vor Berührungen hatte, aber auch das war ihm egal. Ihre Vergangenheit kümmerte ihn nicht, er dachte nur an sein eigenes Vergnügen. Er hob sie hoch, mittlerweile hatte sie ihre Arme um seinen Hals gelegt, und sie schlang ihre Beine um seine Hüfte. Lee trug sie die Gasse zurück und zu ihrem Auto, es dauerte zwar fünf Minuten, was seiner Meinung nach viel zu lange war, aber er erreichte es, ohne über sie herzufallen. Er öffnete die Hintertür und schmiss Kyra unsanft auf den Rücksitz, ehe er wieder über sie stieg. Sie spreizte ihre Beine und schlang sie erneut um seine Hüften, ihr Blick war dabei ziemlich leblos, was eine Folge von Lees Einfluss war. Er beugte sich wieder zu ihr herunter und fing an, sich an ihrem Hals entlang hinab zu beißen. Er wusste, dass sie es hasste, wenn sie am nächsten Morgen mit lauter Bisswunden aufwachte. Er biss besonders fest in ihre Brust, was sie aufschreien ließ, sie knurrte etwas, aber er ignorierte es. Lee öffnete ihre Hose und zog sie nach unten. „So, wollen wir doch mal sehen, ob du ein liebes oder ein böses Mädchen warst. Na, Kyra, wie ist es dir lieber? Willst du, dass ich nett zu dir bin, oder soll ich dich bestrafen?“, fragte er. Sie hatte den Kopf zurückgelegt, doch jetzt hob sich ihr Oberkörper und gleichzeitig auch ihr Kopf, sie grinste ihn an, jeder andere wäre davor zurückgewichen, doch nicht Lee, es stachelte ihn nur weiter an. „Also soll ich dich bestrafen, dann werde ich mir was feines für dich ausdenken“, antwortete er und drehte Kyra ruppig um. Dann begann er … Kyra wachte am nächsten Tag wieder auf, sie lag nackt auf dem Rücksitz ihres Wagens, zudem brummte ihr Schädel und ihr ganzer Körper tat weh. Nach einigen Minuten fielen ihr die Bisswunden auf, dieser verdammte Lee, er hatte sie schon wieder missbraucht. Mordgedanken schossen durch ihren Kopf, sie würde das Arschloch umbringen. Sie fragte sich gerade, wo er ihre Sachen versteckt hatte, als die Wagentür aufging und er seinen Kopf rein steckte. „Morgen!“, meinte er gut gelaunt, so als ob nie etwas passiert wäre. „Du gottverdammter Scheißkerl, du hast es schon wieder gemacht“, fauchte Kyra ihn an. „Ja, Kyra, mir geht’s auch gut, ich hab sehr gut geschlafen, danke der Nachfrage“, sagte er, so als ob sie nichts gesagt hätte. Kyra wollte auf ihn zu hechten, aber da spürte sie die Schmerzen in ihrem Unterleib, was hatte der Scheißkerl bloß diesmal wieder mit ihr gemacht? „Na, tut’s weh? Du wolltest dass ich dich bestrafe, deshalb hab ich das auch gemacht“, meinte er schadenfroh. „Tsh, von wegen, das tut ja noch nicht mal richtig weh, du hast wohl irgendwas falsch gemacht“, knurrte sie. „Ach, es tut nicht weh, ich kann gerne noch etwas brutaler werden, soll ich gleich noch mal ran?“, wollte er wissen. „Vergiss es, sag mir lieber, wo du meine Kleidung versteckt hast“, grummelte sie. „Tja, du wirst wohl erstmal ohne sie auskommen müssen, sie ist mir ein bisschen kaputt gegangen“, meinte er mit Unschuldsmiene. Kyra wollte gerade etwas sagen, was man wahrscheinlich noch drei Städte weiter gehört hätte, da sie ein unglaubliches Organ besaß, als Lee ihr ins Wort fiel. „Was hältst du eigentlich von einer Schule, an der sich Vampire und Menschen ein Schulgebäude teilen?“ Perplex starrte Kyra ihn an, was hatte er da gerade gesagt? Vergessen war die Geschichte mit den Kleidern. „Willst du mich verarschen? Welcher gottverdammte Idiot kommt auf so eine scheiß Idee? Eine Schule für Menschen und Blut saugende Monster, das ist ja die reinste Perversität“, schimpfte sie. „Tja, wohl nicht so ganz, denn in Japan gibt es so eine Schule, denn einige unserer vampirischen Freunde sind dort“, meinte Lee. „Was? Wer?“ „Nun ja, diese kleine Haibara, die Teleporterin, die dir vor zehn Jahren entwischt ist … oder der kleine Shiroi, dessen Kindermädchen wir erledigen sollten“, erzählte Lee. „Aber es sind noch mehr da, diese Saeki ist ebenfalls da, die die von Yagari unterrichtet wurde, die als Babyvamp von den Level E Vampiren angegriffen worden ist. Oder dieser Jigoku no Akuma, der die halbe Stadt zerstört hat. Es soll sogar der Reinblüter Kaname Kuran an dieser Schule, der Cross Academy sein“, erklärte er. „Und die Schule wird von einem ehemaligen Hunter, dem berühmten Kaien Cross, geleitet.“ Während Lee das alles erzählte, stieg die Wut in Kyra, die Wut auf diese gottverdammten Scheißvampire. Ihr Atem ging jetzt schneller und in ihren Augen stand der pure Hass. „Lee, wir fliegen sofort nach Japan, ich werde diese widerlichen, Blut saugenden Monster vernichten. Die glauben wohl, sie könnten dort ganz normal leben, als hätten sie auch nur irgendein gottverdammtes Recht dazu! Was bilden diese Monster sich eigentlich ein? Die haben ja wohl überhaupt kein Recht dazu, und das werde ich ihnen beweisen. Zudem mit dieser Haibara-Schlampe habe ich sowieso noch ein Wörtchen zu reden, diesmal wird sie vor mir niederknien und mich um Gnade anflehen und dieser Shiroi, ich werde ihm schon erzählen, wie ich langsam aber sicher das Leben aus seinem heißgeliebten Kindermädchen herausgeschnitten habe“, brüllte sie. Lee sah sie unbeeindruckt an. „Schön und gut, Kyra, aber willst du wirklich nackt nach Japan fliegen?“ Sie stockte und knurrte etwas. „Daran bist nur du schuld. Gib mir ein Hemd von dir, dann geh ich mir neue Sachen holen, du hast meine letzten Kleidungsstücke kaputtgemacht.“ Lee überlegte. „Ich glaube nicht, dass das passt. Ich trage zwar schon Über-übergrößen, und so dürfte es zwar schon passen, aber deine Oberweite ist einfach zu groß für meine Hemden“, meinte er und griff ihr an die Brust. Leicht drückte er ihre linke Brust zusammen, das war die, in die er hinein gebissen hatte und Kyra zuckte zusammen. „Fass mich nicht an“, fauchte sie. Lee lachte sie aus, doch dann hielt er ihr eine Tasche hin. „Hier, wir müssen eh schnell weg, dieser Sawyer könnte sonst auf uns Aufmerksam werden, zieh dich an, wenn du nicht willst, dass ich wieder über dich herfalle“, meinte Lee. Er fuhr sich durch die braunen Haare und starrte Kyra wieder in die Augen. Doch diese wandte schnell den Blick ab und begann sich anzuziehen. Die Sachen passten so einigermaßen, auch wenn das Hemd etwas spannte. Was sie allerdings mehr verwirrte war, woher Lee ihre Körbchengröße wusste. Sie holte ihre langen schwarzen Haare aus dem Hemd hervor und ließ sie dann fallen, sie waren ungefähr taillenlang. Als sie fertig war, stieg sie aus dem Wagen, sie trug jetzt ein weißes, zu enges Hemd, darüber eine schwarze Weste, zudem noch eine schwarze Lederhose und ihre Spezialstiefel. Sie sah Lee trotzdem immernoch erbost an. „Wenn du mich noch mal hypnotisierst und dann vergewaltigst, bring ich dich um“, drohte sie, dann ging sie um das Auto rum und stieg auf der Fahrerseite ein. Lee lachte nur, das sagte sie jedes Mal und er war immer noch am Leben, wann würde sie ihre Drohung wohl wahr machen? Wahrscheinlich niemals. Er stieg jetzt jedenfalls auf der Beifahrerseite ein und sie fuhren Richtung Flughafen, dabei steuerten sie einen bestimmten an, denn an diesem konnten sie selbst mit ihren Waffen problemlos ein und ausgehen, denn er wurde von Leuten geführt, die man problemlos mit Geld bestechen konnte. Sie würde es diesen Vampiren schon zeigen, die es wagten, auf eine Schule zu gehen, so, als ob sie das Recht dazu hätten, sie würde sie alle, einen nach dem anderen töten und sie würden leiden, so viel war sicher … Kapitel 49: Teil 2 – Kapitel 4 – Der Hunter und die Quasselstrippe – Joshua Sawyer und Callie Rose --------------------------------------------------------------------------------------------------- Dienstag, 30 September 2008 In den USA Es war früh am Morgen, als Joshua Sawyer aus dem Bett geklingelt wurde. Er war erst vor knapp zwei Stunden von einem Job zurückgekommen und jetzt wagte es jemand, ihn zu stören? Grummelnd suchte er nach dem Telefon, als er es gefunden hatte, stöhnte er auf. Er drückte auf den grünen Hörer und hielt es sich ans Ohr. „Joshua, wo bleibst du denn? Wir bräuchten wirklich mal deine Hilfe hier!“, rief Kaien Cross am anderen Ende der Leitung. Einige Zeit sagte Josh erst mal nichts, denn Kaien quasselte noch irgendwas ins Telefon, ehe er dann endlich mal zu Wort kam. „Cross, ich schlafe noch halb, ich bin vor zwei Stunden von einem echt anstrengenden Job gekommen, also nerv mich jetzt nicht … Ich komme, wenn ich meinen Auftrag hier erledigt habe“, fauchte er ins Telefon. „Was denn für einen Auftrag?“, fragte Kaien. „Ich bin damit beauftragt worden, eine Vampirkillerin und ihren Hunterkollegen zu fangen. Die beiden treiben schon seit einiger Zeit ihr Unwesen in Chicago“, grummelte er. „Oh, ein Vampire Hunter hat sich mit einer Vampirkillerin zusammen getan? Das ist aber merkwürdig und sehr, sehr gefährlich“, murmelte Cross. „Ja, deshalb müssen wir sie schnell finden und ihnen den Garaus machen. Sie töten nämlich wahllos jeden Vampir, der ihnen über den Weg läuft. Sie haben sogar schon drei Reinblüter getötet und da es noch nicht schlimm genug ist, dass es sich bei der Killerin um die berühmt, berüchtigte Kyra handelt, ist ihr Hunterkumpel auch noch Lee“, stöhnte Josh genervt auf. „Oh, was ist so schlimm an ihm?“, wollte Kaien wissen. „Nun ja, so wie du schon über zweihundert Jahre alt bist, so hat auch er eine besonders ausgeprägte Fähigkeit. Er kommt auch aus einer erstklassigen Hunterfamilie und er kann jeden mit seinem Blick quasi hypnotisieren. Jeder, der in seine Augen blickt, verfällt ihm. Ich hatte einmal das Vergnügen, vor ihm zu stehen und ihm in die Augen zu sehen. Danach war mir dermaßen schwindelig. Zudem ist der Typ zwei Meter groß“, knurrte Josh. „Das klingt wirklich gar nicht gut. Hm, es scheint mir so, als ob die beiden unangenehme Zeitgenossen wären“, sagte Kaien. „Das sind sie auch, glaub mir, das sind sie auch“, grummelte Josh. „Aber sie sind sicher nur halb so beängstigend, wie Kagami Jigoku“, murmelte Kaien scheinbar gedankenverloren vor sich hin. „Wer?“, fragte Josh. „Ah, Kagami Jigoku, sie ist die Mutter von einem Schüler der Night Class. Ich sage dir, ich hab noch nicht mal zwanzig Worte mit ihr gewechselt, trotzdem war das die schlimmste Zeit meines Lebens. Diese Frau ist wirklich verdammt gruselig“, wisperte Cross. „Okay, wenn du meinst. Machen die Schüler echt so viel stress, dass du schon die Eltern anrufen musst?“ „Ja, einer. Akuma Jigoku. Zuerst greift er meine geliebte Tochter Yuki an und dann verprügelt er Hanabusa Aido … Das konnte ich nicht weiter zulassen, deshalb diese Maßnahme, ich hoffe, dass diese Frau nie wieder vorbei kommen muss“, murmelte er. „Oh, klingt nett. Jedenfalls ich will jetzt weiterschlafen. Ich komme, wenn ich Kyra gefasst habe“, versicherte Josh und gähnte. „Oh, klar, mach das. Bis dann“, verabschiedete sich Cross. Josh warf das Telefon achtlos beiseite und drehte sich wieder um und zog sich die Decke über den Kopf. Er war gerade wieder eingeschlafen, als das Telefon erneut klingelte. Diesmal saß er kerzengrade im Bett und knurrte das Telefon wütend an. „Können die mich nicht einmal schlafen lassen?“, fauchte er, als er sah, dass es die Nummer vom Verbandsvorsitzenden war. „Was gibt’s?“, fauchte Josh. „Sawyer, entschuldigen Sie die Störung, aber es hat letzte Nacht schon wieder einen Mord an einem Edelblüter gegeben“, sagte der Verbandsvorsitzende. „Ernsthaft, schon wieder? Wer war es diesmal?“, grummelte Josh. „Es war Blake Turner, und er wurde verbrannt. Wieder von Kyra und Lee“, teilte ihm der Vorsitzende mit. Dann nannte er Josh den Tatort und verabschiedete sich. Das wars dann ja wohl mit Schlaf. Wütend stand Josh auf und machte sich einen Kaffee. Neben bei zog er sich eine dunkle Jeans, Schuhe und ein Hemd an, dann fuhr er sich einmal mit der Hand durch die dunkelbraunen Haare und seine Frisur saß wieder perfekt. Er sah in den Spiegel und grummelte etwas vor sich hin. Die Augenringe unter seinen eisblauen Augen sahen furchtbar aus. Das kam davon, dass man ihn immer nur gute zwei Stunden schlafen ließ, ehe man ihn wieder wach klingelte. Er trank seine zwei Kaffee und machte sich dann auf den Weg zum Tatort. Schon von weitem konnte man den Geruch von Verbranntem riechen. „Was für ein wunderbarer Start in den Morgen“, grummelte Josh vor sich hin. „Jo, moin Josh“, meinte ein anderer Hunter, der mit ihm zusammen im Fall Kyra ermittelte. Denn es war definitiv zu gefährlich, gegen sie alleine anzutreten. Sie war schließlich eine durchgedrehte Irre, die auf alles schoss, was sich bewegte und sie schoss gut. Zudem war sie so verrückt, dass niemand ihre Schritte voraussah. Erst im Nachhinein wurde ihnen die Einfachheit von Kyras Vorgehensweise klar, aber dann war es halt schon zu spät. „Wie siehts aus?“, wollte Josh wissen. „Na ja, der arme Kerl hier wurde bei lebendigem Leibe verbrannt, sie haben Whisky über ihn drübergeschüttet und ihn dann angezündet“, sagte der andere, Steve Rock. „Hm, nett“, kommentierte Josh. Dann sah er sich um und entdeckte ein kleines Mädchen, sie stand etwas abseits und sah Josh an. „Wer ist das?“, wollte er von Steve wissen. Dieser sah auf und nickte dann. „Das Mädchen ist eine Zeugin, zudem ist sie ein Level C. Sie hat gesehen, was hier passiert ist. Du kannst gern mit ihr sprechen. Aber sei vorsichtig, sie redet ziemlich viel“, meinte Steve und wandte sich wieder einigen Unterlagen zu. Josh zuckte mit den Schultern und ging auf die Kleine zu, sie hatte blonde schulterlange Haare und strahlende dunkelblaue Augen, und sie war klein, kleiner als Einsfünfzig. „Hi“, meinte er dann, als er vor ihr stand. „Du bist eine Zeugin?“ „Ja, bin ich, ich hab gesehen, wie diese böse, böse Frau und der Riese den armen Vampir flambiert haben“, sprudelte sie drauf los. „Sie haben ihn verfolgt und ich habe sie verfolgt, ich habe gesehen, wie der Riese ihn festgehalten hat, also den Vampir, und wie die Frau, sie war übrigens betrunken und hat ganz, ganz schlimm doll nach Kneipe gerochen, auf den Vampir zuging und dann hat sie was geredet und dann hat sie ihm, also dem Vampir, nicht dem Riesen, Alkohol übergekippt und dann hat sie ein getuntes Feuerzeug rausgeholt und da kam kaboom psch zack eine Stichflamme raus und dann hat der Mann den Vampir in Richtung der Frau geschubst und die Frau hat den Vampir mit ihrem Feuerzeug gegrillt. Und dann ging der Mann, also der Vampir jetzt, in Flammen auf und wand sich schreiend auf dem Boden und der Mann, also der Riese jetzt, fing dann an zu beten und die Frau hat auch gebetet, sie wollte, dass der liebe Gott ihr eine Kneipe vorbei schickt, damit sie weiter trinken kann und dann hat der Riese sie plötzlich gegen die Wand gedrückt und angefangen ihre Kleidung zu öffnen, sie war wie hypnotisiert, als sie ihm in die Augen gesehen hat und er hat sie geküsst und sie dann zu ihrem Auto getragen, oooh das muss Liebe sein, wenn sie sich von ihm tragen lässt. Ich kann nur von Glück sagen, dass sie mich nicht gefunden haben, sonst hätten sie mich auch sicherlich kaputt verbrannt und so, du verstehst? Ich bin ja auch ein Vampir aber nur ein normaler, du braust also keine Angst zu haben, ich tu dir schon nichts, ich fall nicht so gerne Menschen an, aber der Vampir den die beiden verbrannt haben, hat sich immer ganz viele Frauen genommen und sie gebissen, das war nicht so gut, die wollten das auch gar nicht, aber er hats trotzdem gemacht, aber dennoch hätte man ihn doch nicht gleich töten müssen, oder was meinst du, Onkel?“, quasselte sie. Josh sah sie nur mit fassungslosem Blick an, sie konnte wirklich sehr schnell und sehr viel auf einmal erzählen … „Was?“, fragte er. „Soll ich noch mal von vorne los erzählen?“, wollte sie wissen. Schnell schüttelte Josh den Kopf, bloß nicht noch mal. „Moment, hast du mich gerade Onkel genannt?“, hakte er nach. „Jap, habe ich, Onkel. Also, was hältst du davon, hätten sie den Vampir töten müssen oder nicht?“, fragte sie wieder. „Hör auf mich Onkel zu nennen, ich heiße Joshua“, knurrte er. „Okay, dann nenn ich dich Joshi, ist das gut? Ich mag Joshi, du nicht auch, ich bin Callie Rose, Callie ist mein Vorname und Rose mein Nachname. Viele Leute verwechseln das gerne mal, aber wir sind ja hier nicht in Japan, also müsste es doch eigentlich klar sein, dass Rose mein Nachname ist, und nicht mein Vorname. Wusstest du, dass ich mal einen Freund hatte, der aus Japan kommt, der hatte einen seltsamen Namen, der hieß Shiroi Shiro, und Shiroi ist sein Nachname und Shiro sein Vorname. Da hat man bei seinem Vornamen einfach nur das I weggelassen, oder es halt an seinen Nachnamen drangehängt. Ach, wie gerne würde ich ihn jetzt wieder sehen, jetzt, da ich über ihn geredet hab. Hast du eigentlich auch eine Freundin, Joshi? Also ich hab im Moment keinen Freund, aber ich will auch keinen, ich muss schon seit einiger Zeit immer wieder an Shiro denken, was meinst du, werde ich ihn irgendwann wieder sehen, Joshi?“, fragte sie. Josh schlug sich mit der Hand vor die Stirn, das durfte doch nicht wahr sein, was für eine Quasselstrippe. „Weiß ich nicht, ist mir auch egal, aber wenn du mich weiter Joshi nennst, dann drehe ich noch durch“, knurrte er. „Oh, aber Joshi ist doch hübsch, ich werde dich weiter so nennen, du bist auch ein Hunter oder? Ich hatte das Gefühl, der Mann von gestern, also der Riese, nicht der Vampir, war auch ein Hunter, er konnte seine Aura verbergen und selbst ich hab ihn nicht mehr gespürt, aber die Frau ist einfach so auf den Vampir losgerannt, sie konnte ihre Aura nicht weg verstecken, weißt du woran das lag? Na ja, ist ja auch egal, ich kann meine Aura ja auch nicht gut verbergen, ich hab ja keine tollen Fähigkeiten, so wie die adeligen Vampire, aber weißt du was? Ich brauch auch gar keine, einige der Adeligen spielen sich immer so auf, weil sie so tolle Fähigkeiten haben, aber mich interessiert das nicht. Den einzigen, den ich nicht nervig finde, wenn er mit seiner Fähigkeit angibt ist mein süßer Shiro, weißt du, der hatte einen Röntgenblick und konnte durch andere durchgucken, ist das nicht praktisch, weißt du, ich war damals so überrascht, als er mich in dem Club angesprochen hat. Er ist auch nicht viel größer als ich und am Anfang dachte ich, er sei ein Kind, aber dann stellte es sich heraus, dass er damals genau wie ich siebzehn war, na ja, jetzt bin ich achtzehn. Ob er wohl jetzt erwachsener aussieht? Ich würde gerne wissen, wie er jetzt aussieht, ob er auch gewachsen ist? Sag mal, Joshi, wie alt bist du?“, wollte sie wissen. Josh seufzte genervt auf. „Zweiundzwanzig … warum sag ich dir das überhaupt? Also, hast du noch etwas zur Tatnacht zu sagen?“, grummelte er. „Na ja, abgesehen davon, dass das alles total gruselig und Angst einflößend war und ich total in Panik war, und ich am liebsten weggelaufen wäre, da aber so eine seltsame Anspannung war, sodass ich irgendwie nicht weglaufen konnte, und mir ansehen musste, wie sie den armen Vampir verbrennen, nein, ich hab nichts weiter gesehen“, meinte sie. „Ein Glück“, knurrte Josh und wandte sich ab, doch Callie ließ ihn nicht in Ruhe, sie tappte hinter ihm her um ihm allerhand unwichtige Dinge zu erzählen. Da kam Josh ein telefonierender Steve entgegen, er sah angespannt aus. Josh hielt vor Steve an und sah zu ihm, Steve murmelte noch etwas und legte dann auf. „Was gibt’s?“ „Kyra und Lee wurden heute auf dem Flughafen gesichtet, sie sind auf dem Weg nach Japan“, teilte Steve ihm mit. „Nach Japan, warum das?“, fragte Josh. „Ich weiß es nicht genau, aber es hat sicher etwas mit Vampiren zu tun“, murmelte Steve. Josh schlug sich mit einer Hand ins Gesicht. „Verdammt, sicher haben sie es auf die Cross Academy abgesehen … Dort sind viele Vampire, sogar ein Reinblüter, wenn ich mich recht entsinne. Das ist gar nicht gut, ganz und gar nicht gut, ich muss sofort nach Japan“, grummelte er. „Sayo ist auch da …“, fügte er noch leise für sich hinzu. „Sayo? Ist das etwa deine Freundin? Deine heimliche Geliebte? Oh, das wäre ja so aufregend. Der Hunter eilt seine heimlichen Geliebten tausende von Kilometern hinterher, um sie vor der brutalen und gemeinbösen Frau und dem riesigen Riesen zu retten, die sie verletzten wollen, ganz, ganz doll sogar“, schwärmte Callie. Josh sah sie genervt an. „Wie kann man dich bloß abstellen, dass ist ja nervig“, meinte Josh. „Und Sayo ist nicht meine Geliebte“, erklärte er. „Nicht, aber sie könnte es werden. Weißt du was, mein süßer Shiro ist auch auf der Cross Academy, was ist, wenn die böse Frau ihn fängt und auch verbrennt“, sie hielt sich schockiert eine Hand vor den Mund. „Nein, das muss jemand verhindern. Joshi, bitte, flieg nach Japan und rette meinen süßen Shiro! Und nimm mich bitte gleich mit!“, bettelte sie. „Was? Warum sollte ich dich mitnehmen?“, fragte Josh. „Darum, weil du bestimmt deine geliebte Sayo retten willst und ich will meinen süßen Shiro wieder sehen, bitte, ich habe ihn schon so lange nicht mehr gesehen!“, sagte sie und sah ihn aus riesigen blauen Augen an, sie hatte bittend die Hände vor der Brust gefaltet. Josh runzelte die Stirn und fasste sich an den Hinterkopf. „Wirst du dann endlich still sein, wenn ich ja sage?“, fragte er. „Ja, ich werde mucksmäuschenstill sein, so still wie ein Baum, du wirst mich gar nicht bemerken, so still werde ich sein, still wie ein Ninja“, rief sie strahlend aus. „Wirklich? Davon merke ich aber nichts“, grummelte Josh. Callie schlug sich die Hände auf den Mund und sah ihn an. „Steve, ich glaub, ich brauch noch ein Flugticket mehr und einen Kaffee“, brummte Josh und ging dann zu seinem Auto. Callie folgte ihm noch immer. Sie öffnete die Beifahrerseite und stieg ein. Verwirrt sah Josh sie an. „Was willst du von mir? Ich fahre jetzt noch nicht zum Flughafen“, fauchte er. „Na ja, ich muss ja irgendwie nach Hause kommen, zudem weißt du dann später, wo du mich abholen musst, ich hab nämlich kein Auto und mein Papa wird mich sicher nicht zum Flughafen bringen. Außerdem wird mein Gepäck zu schwer sein um es zu tragen“, sagte sie. „Bin ich jetzt dein Chauffeur oder was?“, knurrte Josh. „Ach, Joshi, sei doch nicht so böse. Ich tu dir doch gar nichts“, meinte sie. „Oder hast du Angst, dass ich dich beißen könnte? Aber sei beruhigt, ich beiße keine Menschen, nicht so gerne jedenfalls“, erzählte sie. „Erstens habe ich sicher keine Angst vor einem Kind wie dir und zweitens geht mir dein Gelaber auf die Nerven, an dir fehlt ein Knopf zum Abstellen“, grummelte er. „Ja, das sagen viele, aber ich hab kein Problem damit. So, ich bin angeschnallt, wir können jetzt losfahren“, meinte Callie und grinste ihn an. Josh schüttelte schon fast verzweifelt den Kopf, warum er das Mädchen nicht einfach rausschmeißen konnte, wusste er nicht, schließlich kam es, dass er sie bis vor die Haustür brachte und ihr sagte, wann er sie wieder abholen würde. Er wollte sich eigentlich umdrehen und gehen, als sie ihn plötzlich ansprang, dadurch, dass sie einige Treppenstufen höher stand, waren sie ungefähr gleich groß gewesen. Sie fiel ihm um den Hals und küsste ihn auf die Wange. „Danke, dass du mich mit nimmst“, flüsterte sie und ließ ihn dann gehen, schnell verschwand sie im Haus und ließ den perplexen Josh vor der Tür stehen. Hatte diese Vampirin ihn gerade abgeknutscht? Was war nur los mit dem Mädchen, er fragte sich gerade, ob sie völlig bescheuert war. Jedenfalls fuhr er jetzt erstmal nach Hause und legte sich noch eine Runde ins Bett, mal sehen, wie lange er diesmal schlafen konnte. Heute Abend würde sein Flug nach Japan gehen, das hatte Steve ihm noch mitgeteilt, er fragte sich, was in Zukunft noch so kommen würde. Kapitel 50: Teil 2 – Kapitel 5 – Saito Chiko und Kobayashi Takashi ------------------------------------------------------------------- Dienstag, 30 September 2008 Es war gegen Abend, als ein weiterer Wagen vorfuhr, es stiegen zwei Personen aus, ein Vampir und ein Mensch. „Ha, endlich da, das war vielleicht eine lange Fahrt“, meinte das Mädchen und ging zu dem Jungen, sie ergriff seine Hand und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu Kaien Cross’ Büro. „Ja, wirklich ziemlich lang“, stimmte der Junge zu. „Wir sind eine ganze Woche zu spät, ob wir überhaupt noch am Unterricht teilnehmen dürfen“, überlegte das Mädchen. „Aber klar doch, es war doch so abgemacht“, antwortete der Junge, er lächelte sie an. Sie kamen beim Büro an und sie klopfte. Sie traten kurze Zeit später beide ein, als sie dazu aufgefordert wurden. „Oh, herzlich Willkommen, ich hab euch schon erwartet“, meinte Kaien und betrachtete die beiden. Das Mädchen trat vor und verbeugte sich leicht. „Hallo, ich bin Saito Chiko“, stellte sie sich vor. „Und das ist mein Bruder Kobayashi Takashi.“ Takashi nickte kurz und sah den Rektor an. „Ihr seid das ungewöhnliche Geschwisterpaar, stimmts? Ein Vampir und ein Mensch, die Geschwister sind“, strahlte der Rektor. „Ähm, genau“, meinte Chiko. „Das liegt daran, das ihr den gleichen Vater habt, aber verschiedene Mütter, oder?“, fragte Kaien interessiert. „Korrekt“, sagte Takashi. „Oh, das ist so interessant, ein Vampir-Mensch-Geschwisterpaar und ein Vampirzwillingspaar, was es nicht alles gibt“, stieß der Rektor erfreut aus. „Ah, Kumo und Sasori sind auch da, stimmt ja“, meinte Takashi und grinste. „Nun, aber Chiko-san, du gehst doch in die Day Class richtig und du in die Night Class, Takashi-san“, meinte der Rektor. „So wars gedacht. Aber ich darf ihn doch trotzdem besuchen, oder?“, fragte Chiko und sah den Rektor lieb an. „Ähm, nun normalerweise dürfen die Schüler der Day Class nicht das Haus ‚Mond‘ betreten“, er stockte und sah sie an. „Ähm, aber ich denke, in deinem Fall kann ich eine Ausnahme machen.“ „Yay, cool“, grinste Chiko. Da flog plötzlich die Tür auf und Zero, Yuki und Raidon kamen rein, sie zerrten eine wütende Shaira hinter sich her und sie mussten alle ihre gesamte Kraft aufbringen, um sie nicht entkommen zu lassen. Shaira wehrte sich verflixt heftig, gegen ihre drei Gegner, sie schlug, kratzte und biss die anderen, doch irgendwie schafften sie es, sie festzuhalten. Yuki löste sich schnell und verriegelte die Tür. „Herr Rek- … Papa, wir haben Shaira endlich gefangen“, keuchte Yuki. Shaira war seit der Sache mit Kaori spurlos verschwunden gewesen, doch endlich hatten sie sie wieder gefunden. „Oh, die Irre schon wieder“, murmelte Chiko. Sie war Shaira einmal in den Clubs begegnet und diese Begegnung hatte ihr gereicht. „Oh, du bist das“, meinte Shaira, wobei sie Englisch sprach. „Du bist doch auch die Schlampe von irgendso einem Vampir, nicht wahr?“, wollte sie wissen. „Ich bin keine Schlampe“, grummelte Chiko ebenfalls auf Englisch zurück. „Zudem ist Takashi mein Bruder …“ „Uh, Inzest, heiß …“, kicherte Shaira und breitete die Arme aus, wobei sie Zero und Raidon, die sie an den Armen festhielten leicht hochhob und dann abstreifte. „Was hat man der gegeben?“, keuchte Zero fassungslos. Shaira ging auf Chiko zu und inspizierte sie. „Hm, nee, ich weiß nicht, du bist nicht hübsch genug, um von mir beachtet zu werden“, meinte Shaira hochnäsig. Wütend sah Chiko sie an. „Und du bist zu verrückt, um von mir beachtet zu werden“, knurrte sie zurück und funkelte sie aus ihren grünen Augen an. Shaira grinste breit, als sie merkte, dass sich Chiko provozieren ließ. „Ist er gut … deinen Bruder meine ich. Macht’s Spaß mit ihm? Also ich könnte ja nie was mit meiner Schwester anfangen, allein schon, weil sie es nicht wert ist. Sie hat nicht meine Klasse“, seufzte Shaira und wieder breitete sich ein Lächeln auf ihren Lippen aus. „Lass Chiko in Ruhe“, knurrte da Takashi. „Oh, der Bruder hat gesprochen. Sag mein Freund, wie ist sie denn so?“, wollte Shaira wissen. Takashis schokobraune Augen glühten rot auf und er fauchte sie an. „Shaira, lass es jetzt.“ Takashi sah sich Shairas Aura an, obwohl er vor ihr am liebsten zurückgewichen wäre, knurrte er sie weiter an. Ihre Aura strahlte schwarze, äußerst negative Energie aus, sie schien Shaira komplett zu umwirbeln und es war einfach schrecklich, diese Aura bei einem solch jungen Mädchen zu sehen. „Tja, sie ist bestimmt nicht so gut. Würde ich auf Männer stehen, würde ich dir mal zeigen, was richtiger Spaß ist. Aber so mein Freund, wird das leider nichts“, giggelte Shaira und wandte sich dann ab. „Genug jetzt!“, rief da Kaien Cross dazwischen. „Shaira, ich hab noch einiges mit dir zu bereden“, wandte er sich direkt an Shaira. „Das du einfach ins Haus ‚Mond‘ gehst, du dort die Schüler belästigst, das kann ich nicht länger dulden.“ „Awww, jetzt sind Sie ja so böse“, kicherte Shaira weiterhin auf Englisch. „Sprich gefälligst Japanisch!“, forderte der Rektor sie auf. Es war nicht so, dass er kein Englisch verstand, er unterhielt sich mit Josh meistens auf Englisch, aber sie waren ihr immerhin in Japan und da redete man Japanisch, noch dazu war er sehr wütend und Shaira war respektlos wie eh und je. „Yuki, Zero, Raidon, würdet ihr die beiden bitte in ihre Wohnheime bringen?“, fragte der Rektor. „Klar, kein Problem … Papa“, antwortete Yuki. „Kommt mit ihr beiden“, wandte sie sich dann an die Geschwister. Sie verließen den Raum und ließen den Rektor und Shaira alleine zurück. „In welches Wohnheim müsst ihr denn?“, fragte Yuki. „Ich bin übrigens Yuki und das sind Zero und Raidon“, stellte sie sich und die beiden anderen vor. „Ich bin Chiko und das ist mein Bruder Takashi“, sagte Chiko. „Seid ihr beiden Vampire? Ich hab eure Unterhaltung mit Shaira leider nicht verstanden“, wollte Yuki wissen. „Ähm, nein, Takashi ist ein Vampir und ich bin ein Mensch“, antwortete Chiko. „Öh, war nicht davon die Rede, dass noch ein Geschwisterpaar hier her kommen soll?“, fragte Raidon. „Wir sind doch Geschwister“, meinte Takashi. „Eh, wie geht denn das?“, wollte Yuki ratlos wissen. „Nun ja, kennst du den Begriff ‚Halbgeschwister‘? Meine Mutter ist eine Reinblüterin und mein Vater, im Übrigen auch Chikos Vater, ist ein Mensch. Er hat sich von meiner Mutter getrennt und kam mit ihrer Mutter, einem Menschen, zusammen, und da er mit beiden Frauen ein Kind hat … Sind wir Halbgeschwister. Ich bin ein Edelblüter und Chiko ist ein Mensch“, erklärte Takashi. „Woah, wie cool“, strahlte Yuki. „Na ja, ich weiß ja nicht …“, grummelte Takashi. „Okay, wir sollten dann mal los“, murrte Zero. Sie machten sich auf zum Haus „Mond“. „Ähm, Chiko-san, eigentlich dürfen Day Class Schüler nicht mit ins Mondwohnheim“, fing Yuki an. Doch Chiko krallte sich an Takashis Arm fest und meinte: „Ich komme mit, Takashi ist schließlich mein Bruder, ich werde ihn besuchen wann immer ich will. Der Rektor hats erlaubt!“ „Okay, ich denke, heute kannst du noch mal mitgehen“, stammelte Yuki dann. Zero marschierte mittlerweile geradewegs zum Haus „Mond“, er konnte es nicht fassen, dass er schon wieder da hin musste, er war in letzter Zeit viel zu oft da. Sie erreichten das Wohnheim und Yuki öffnete die Tür. „So da sind wir …“, fing sie an. Doch ehe sie weiter reden konnte, flog etwas an ihr vorbei und auf Takashi zu. „Takashi!“, rief Sasori und warf sich in die Arme des anderen Vampirs. „Eh …?“, kam es von Takashi, der etwas überrumpelt war. Sasori schmiegte sich an den etwas kleineren Vampir und erdrückte ihn fast. Takashi ließ es mehr oder weniger begeistert über sich ergehen. Er tätschelte Sasori leicht den Rücken. „Sasori … ist ja gut, okay?“ „Nein, noch eine Minute, ich hab dich so lange nicht gesehen“, meinte der Giftvampir. Takashi seufzte auf und wartete. Nach circa einer Minute ließ Sasori ihn tatsächlich los und grinste ihn an. „Ich wusste doch, dass ich dich gespürt habe. Und es freut mich, dass du hier bist“, grinste er. Takashi musste lachen, schon seid er denken konnte, war Sasori so stürmisch. Allerdings konnte er es ihm verzeihen, schließlich waren er und sein Bruder Takashis beste Freunde. „Hey, Takashi!“, rief da auch Kumo. Er saß auf der Couch, er hatte seinen Arm um einen blonden, etwas ramponiert aussehenden Vampir gelegt. Aidos Verletzungen waren dank seiner Regenerationsfähigkeit schon ziemlich weit verheilt, es war nur noch ein wenig angeschwollen und die Farben sahen etwas unnatürlich aus, aber dank Kumo hatte er keine Schmerzen. „Hi, Kumo“, antwortete er. Kumo grinste und wandte sich dann wieder Aido zu, er erzählte ihm, wer die beiden neuen waren und woher sie sich kannten. Die kleine Gruppe, die im Türrahmen gestanden hatte, betrat jetzt das Wohnheim richtig, es war nicht schön, alles zwischen Tür und Angel zu machen. Takashi wurde dabei von Sasori mitgezogen, einige der anderen Schüler waren sehr irritiert, da Sasori sonst nicht so zutraulich und zahm war. Sasori setzte sich neben seinen Bruder und zog Takashi mit auf die Couch. „So, jetzt sag mal, warum bist du nicht gleich mit uns hierher gekommen?“, fragte Sasori. „Warum kommst du erst so spät?“ „Nun ja, wir beide, Chiko und ich, mussten erst noch einige Dinge abklären, das hat halt etwas länger gedauert …“, berichtete Takashi. Dann versuchte er vom Thema abzulenken. Er betrachtete Kumo und Aido. „Und Kumo, wer ist das in deinem Arm?“ Kumo grinste Takashi an. „Das hier ist Aido, mein Freund“, meinte er stolz. Überrascht sah Takashi ihn an. „Ernsthaft, dein richtiger Freund? Und was ist mit Sasori?“, wollte er wissen. „Ja, er ist mein richtiger Freund, ganz echt, wirklich. Und Sasori, er ist mein Bruder, das sind zwei verschiedene Seiten einer Medaille“, erklärte Kumo. „Heißt das, ihr beiden seid nicht mehr zusammen?“, fragte jetzt Chiko, sie war zu Takashi gegangen. „Doch schon noch, aber im Moment steht Sasori hinten an“, antwortete Kumo und zog Aido näher an sich ran. Dieser grinste leicht. „Hm, okay …“, nuschelte sie. „Moment mal, soll das heißen Sasori und Kumo sind zusammen?“, fragte da Hiroshi verwirrt. Sasori und Kumo sahen sich an. „Sag bloß, das hast du nicht gewusst“, meinte Sasori. Hiroshi schüttelte den Kopf. „So sehr interessiere ich mich dann doch nicht für euch“, antwortete er nur. „Chiko, du bist auch hier!“, ertönte da Akanes Stimme. „Akane!“, quietschte Chiko erfreut auf und warf sich in die Arme der Vampirin. Akatsuki stand hinter Akane und betrachtete die beiden. „Und wie geht’s dir?“, fragte Chiko aufgeregt. „Mir könnte es im Moment gar nicht besser gehen“, antwortete Akane und sah sie viel sagend an. Chiko klappte der Mund auf. „Wer?“, wollte sie sofort wissen. Akane ergriff Akatsukis Hand und lehnte sich leicht an ihn. Während Chiko aufquietschte und begeistert klatschte, sprühten Rukas Blicke Funken … und Hiroshi hatte anscheinend wieder nichts mitgekriegt. Schnell schüttelte er den Kopf. „Wie jetzt, Kain, ich dachte, du wärst nicht an ihr interessiert und hilfst ihr nur, die ganzen Gefühle auszublenden …“, er stockte kurz und grinste dann. „Oh, ich verstehe, es hat bereits begonnen. Du hast sie dazu gebracht, sich Hals über Kopf in dich zu verlieben. Dein nächster Schritt wird es sein, sie zu dir ins Bett zu holen und dann wirst du sie fallen lassen. Ich habs dir schon mal gesagt“, meinte Hiroshi. Weder Akatsuki noch Akane sahen wirklich begeistert aus. „Hiroshi … du hast zu viel Fantasie …“, kommentierte Akane nur. Doch plötzlich war Hiroshi verschwunden, Akane zuckte zusammen, als er hinter ihr stand. „Wie machst du das? Sag bloß, du bist auch ein Teleporter?“, knurrte sie. „Quatsch, Kaori-sama ist die einzige Teleporterin hier, es gibt nicht so viele Teleporter, das müsstest du wissen, die sind selten, quasi vom Aussterben bedroht“, antwortete er ihr. „Ich bin lediglich gut darin, schnell zu verschwinden und wieder aufzutauchen. Aber zurück zu Kain. Akane, der Typ sieht schon so aus, als hätte er es nur auf dich abgesehen, komm lieber zu mir, da bist du sicher“, versuchte er sie zu überreden. Akane runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Hiroshi, ich glaube, das du mich eher fallen lassen würdest, ich kenne dich nur zu gut. Zudem, so häufig, wie du mit deinen Gefühlen bei Ruka bist, solltest du lieber zu ihr gehen“, meinte sie. „Wie bitte?“, fauchte Ruka. Akane drehte sich zu ihr um. „Ja, er ist recht häufig mit seinen Gefühlen bei dir, durchschnittlich sechsmal pro Stunde, wenn ich mich nicht verzählt habe. Du solltest aufpassen, es könnte sonst passieren, dass er dich anspringt“, warnte sie Ruka vor. „Tsh, was spionierst du einfach meine Gefühle aus?“, knurrte Hiroshi. „Ähm, das kommt automatisch, ich hab damit gar nichts zu tun“, murmelte sie. „Ach Leute, streitet euch nicht, Takashi und ich sind gerade erst angekommen“, beschwerte sich Chiko. „Das ist hier immer so, du brauchst dir gar keine Hoffnung auf Besserung zu machen“, mischte sich da Kaname ein. „Soll das heißen, du würdest wollen, dass wir wieder verschwinden?“, grummelte Sasori. „Aber ich weiß ja schon, ich nerve dich besonders, nicht war, Süßer?“, fügte er dann neckisch hinzu. Er stand auf und ging auf Kaname zu. „Ja, da hast du recht. Du nervst mich zwar nicht am Meisten, aber du bist dennoch relativ weit oben …“, meinte Kaname. „Uh, lass mich raten, Akuma-sama ist auf Platz eins, nicht wahr?“, hakte Sasori nach. „Möglicherweise“, grummelte Kaname. „Seit wann nennst du mich Akuma-sama?“, fragte da auch Akuma, der gerade mit Kaori im Arm dazu kam. „Oh, hab ich das?“, wollte Sasori wissen. „Ja, hast du.“ „Upps, tut mir leid“, sagte Sasori und setzte sich dann wieder hin, nachdem er Kaori einen eifersüchtigen Blick zugeworfen hatte. Takashi beobachtete seinen Kumpel ziemlich genau und er konnte einen leichten Rotschimmer auf dessen Wangen entdecken. War er etwa in Akuma verknallt? Akane musste auch schmunzeln, zwar hatte Sasori ihr gesagt, dass ihr ab jetzt immer schlecht werden würde, wenn sie seine Gefühle belauschte, aber dem war nicht so, nach diesem einen Mal, war es nicht wieder vorgekommen. Sie musste nur aufpassen, dass sie sich nicht verriet. Jedenfalls war das wirklich zu süß, was sie gerade bei ihm fühlte. „Uhm, Chiko-san, ich denke, wir sollten langsam mal ins Haus ‚Sonne‘ gehen, schließlich sollen wir dir auch noch dein Zimmer zeigen“, mischte sich dann irgendwann Yuki ein. Chiko sah auf und ihr ging wieder ein Licht auf. „Ah, klar, ich komme gleich. Ich verabschiede mich nur noch“, meinte sie und ging dann auf Takashi zu. Sie küsste ihn kurz und lächelte ihn liebevoll an. „Bis demnächst, ich komm so schnell wie möglich vorbei“, versprach sie ihm und drehte sich dann zu Sasori um. „Und du, Hände weg von meinem Bruder!“, ermahnte sie ihm. „Ey, ich hab mich noch nie ernsthaft an ihn rangemacht, das weißt du!“, verteidigte sich Sasori und hatte die Hände zu einer beruhigenden Geste erhoben. „Gut, das soll auch so bleiben“, sagte sie und drehte sich dann um. „Bis dann“, fügte sie noch hinzu. Schließlich verließen die vier das Haus „Mond“ und kehrten zum Haus „Sonne“ zurück. Kapitel 51: Teil 2 – Kapitel 6 – Kamiyari Tenshi und Kasumi Yumiko ------------------------------------------------------------------- Mittwoch, 1. Oktober 2008 Josh und Callie befanden sich gerade auf dem Weg nach Japan, sie würden in ungefähr zehn Stunden ankommen. Während die beiden noch mitten im Flug waren, waren zwei andere Hunter bereits in Japan angekommen. Sie waren ebenfalls damit beauftragt wurden, Kyra und Lee zu fangen, die im Übrigen schon in Japan untergetaucht waren. Die beiden Hunter stiegen gerade aus der Maschine und holten dann ihr Gepäck, ehe sie den Flughafen verließen. Sie sollten Josh unterstützen, denn alleine war es zu gefährlich, Kyra zu jagen. Die beiden Hunter, es waren im Übrigen zwei Mädchen, befanden sich nun auf dem Weg zur Cross Academy, neben der Jagd auf Kyra sollten sie nämlich noch zur Schule gehen, das würde wirklich anstrengend werden. Als sie nach der halbwegs langen Fahrt endlich ankamen, waren sie sehr erleichtert, es war wirklich anstrengend, erst der knapp dreizehn Stunden lange Flug von Chicago nach Tokio und dann noch mal die vier Stunden lange Fahrt zur Cross Academy. Die beiden waren ziemlich erschöpft, weshalb sie auch schnell zum Rektor gingen. Wie die meisten anderen auch, begrüßte der Rektor sie fröhlich. „Ah, ihr seid die beiden Hunter, die neben Josh noch herkommen sollten, klasse!“, meinte er. „Ja, mein Name ist Kamiyari Tenshi“, stellte sich das erste Mädchen vor. „Und ich bin Kasumi Yumiko. Und nebenbei Yumiko ist mein Vorname, das wird oft verwechselt“, meinte die andere. Kaien betrachtete die beiden, von allen Schülern hatten sie das auffälligste Aussehen, wie er fand. Tenshi war ungefähr so groß wie Yuki und hatte pinke, sehr lange Haare, sie reichten ihr, obwohl sie einen hohen Zopf trug bis zu den Kniekehlen und ihre Augen, waren ebenfalls pink. Sie trug eine pinke Bluse und einen etwas helleren Rock, zudem noch überknielange Strümpfe und ebenfalls pinke Stiefel. So viel pink hatte der Rektor noch nie gesehen … Sie war ein Mischling aus einem einfachen Vampir und einem Hunter. Kasumi hatte ebenfalls eine ungewöhnliche Haarfarbe. Ihre Haare waren nämlich hellblau und ebenfalls sehr lang. Ihre roten, vampirähnlichen Augen blickten distanziert. Zudem hatte sie zwei Piercings an der Unterlippe, es waren Snakebites. Sie trug ein dunkles Shirt und ebenfalls einen Rock, allerdings in braun. Zudem trug sie eine dunkle Strumpfhose und halbhohe Stiefel. Sie sah ebenfalls aus wie ein Vampir und auch sie war ein guter Hunter. „Gut, jedenfalls schön, dass ihr hier seid. Josh ist leider noch nicht hier“, meinte der Rektor. „Ja, das wissen wir, er befindet sich aber gerade auf dem Weg. Er müsste in zehn Stunden oder so ankommen“, sagte Tenshi. „Ah, das ist gut, wir haben hier nämlich alle Hände voll zu tun, das jetzt noch mehr Hunter hier sind, ist dabei nur von Vorteil“, meinte Kaien. „Ihr beide seid auch Schüler der Night Class, ich möchte euch bitten, dass ihr ebenfalls ein Auge auf die anderen Vampire habt, denn einige laufen etwas aus dem Ruder“, teilte Cross ihnen mit. „Klar, kein Problem, das können wir nebenbei erledigen, nicht war, Yumiko?“, grinste Tenshi. „Sehr schön, die Vertrauensschüler müssten bald hier sein.“ Sie warteten noch einige Minuten und tatsächlich Yuki erschien kurze Zeit später. Diesmal war sie allerdings allein. „Ah, hallo, ihr seid die beiden Neuen, richtig? Ich bin Yuki Cross und ich würde euch gerne zu euren Zimmern bringen“, meinte sie sogleich überschwänglich freundlich. „Hallo“, meinte Tenshi und die beiden stellten sich erneut vor. Yuki brachte sie zum Wohnheim, dabei fiel ihr auf, dass sie in letzter Zeit wirklich häufig im Haus „Mond“ war und sie dort immer Kaname gesehen hatte. Das war schön, fand sie, sie machte ihren Job in letzter Zeit wirklich gerne. „Und ihr beide seid Hunter?“, fragte sie zwischen durch. „Ja, sind wir. Meine Mutter war ein Hunter und mein Vater ein Level C Vampir“, teilte Tenshi ihr mit. Sie ging neben Yuki und unterhielt sich mit ihr. Während Yumiko hinter ihnen herlief. Sie hatte nicht wirklich Lust, sich im Moment mit irgendwem zu unterhalten. Sie wäre am Liebsten in den USA geblieben, statt hier jetzt Jagd auf eine blutrünstige Killerin und ihren abtrünnigen Hunterkollegen zu machen. Man hatte vor einiger Zeit beschlossen, Lee für abtrünnig zu erklären und ihm den Zutritt zum Hunterhauptquartier in den USA zu verwehren, da er wahllos jeden Vampir tötete und sogar einige Menschen. Und die Hunter waren zum Schutze der Menschen da, nicht um sie zu töten. Deshalb wurde Lee jetzt, eben so wie Kyra, zur Jagd freigegeben. Man musste die beiden fangen und wenn möglich noch Lebend zu dem Vorsitzenden des Hunterverbandes bringen. Doch ob das so einfach war … das bezweifelten alle. Sie kamen im Mondwohnheim an, als sie eintraten waren nur Akane, Akatsuki, Kuraiko und Shiro hier unten. „Guten Abend“, begrüßte Yuki die vier. „Ah, du schon wieder“, kam es von Kuraiko. „Hast du eigentlich kein Zuhause?“ Yuki seufzte nur. „Nun ja, ich bin hier um zwei weitere Schülerinnen zu bringen. Darf ich vorstellen, das sind Tenshi und Yumiko“, teilte sie den anderen mit. „Ah, hallo, es werden ja immer mehr“, meinte Akane und betrachtete die beiden. „Ja, scheint so“, sagte Tenshi. Da spürte sie einen Blick auf sich. Shiro musterte sie von oben bis unten. Dabei sahen seine Augen merkwürdig aus, die Puppille war sehr erweitert, weiter als es normalerweise der Fall wäre. Von der Iris war nur noch ein dünner gelber Rand von vielleicht zwei Millimetern zu erkennen. Sein Blick wirkte dadurch leer und unheimlich. Tenshi überlief ein leichter Schauer, als er sie so anstarrte. Er hatte den Kopf leicht schief gelegt und betrachtete sie einfach nur. Shiro benutzte seinen Röntgenblick gerade, seine Augen sahen immer so aus, wenn er ihn bewusst einsetzte. „Ähm, was starrst du mich so an?“, fragte Tenshi nach einiger Zeit. „Hm, du bist ein einfacher Vampir, der Anteil an Vampirblut ist sehr gering bei dir. Doch durch deine Huntergene kannst du trotzdem sehr viel Kraft einsetzen. Du bist den Menschen immer noch überlegen“, murmelte Shiro monoton. Verdutzt sah Tenshi Shiro an, woher wusste er das plötzlich? Doch dieser hatte seinen Blick schon abgewandt und sah zu Yumiko. „Und du … bei dir …“, setzte er an. Doch Yumiko unterbrach ihn wütend. „Hör auf mich so anzustarren, Shiroi Shiro!“, knurrte sie. „Ich weiß dass du mit deinem Röntgenblick in meinen Körper guckst. Lass das gefälligst!“ Shiros Pupille zog sich wieder zusammen und er sah sie erstaunt an. „Wieso weißt du, wie ich heiße und welche Fähigkeit ich habe?“, wollte er jetzt wissen. „Ich bin ein Hunter, schon vergessen. Ich habe mich natürlich über die Vampire hier informiert. Und du bist mir aufgefallen, vor allem weil deine Familie aus einem Nebenzweig der Haibara Familie stammt, nicht wahr? Und Haibara Kaori, deine Cousine hatte vor zehn Jahren schon mal etwas mit Kyra, der Killerin zu tun“, berichtete Yumiko. Shiros Augen weiteten sich. „Kyra? Ist das die Vampirkillerin? Sie hat Kaoris Geschwister getötet?“, er war entsetzt. „Ja, es wird sogar vermutet, dass sie Kanbara Hinata, ebenfalls ein Level C und wie du sicher weißt, das Kindermädchen der Familie Shiroi, getötet hat“, setzte Yumiko noch hinzu. Shiro war bei diesem Satz erstarrt und erbleicht. Hinata soll von dieser Killerin getötet worden sein? Das konnte er nicht glauben, warum hatte Kyra ihm seine Hinata genommen? Er begann zu zittern. „Hey, was ist denn hier los?“, wollte Kaori wissen, als sie auf Shiro blickte. „Was hast du gemacht?“ Das war an Yumiko gerichtet. „Nichts, ich habe ihm nur erklärt, dass Kyra, die Killerin, welche deine Geschwister getötet hat, möglicherweise auch sein Kindermädchen getötet hat. Allerdings wurde das nie offiziell bestätigt, da man nie eine Leiche fand. Selbst Sand konnte man nicht finden“, meinte Yumiko. „Ihr müsst wissen, da Kyra keine Anti-Vampirwaffen verwendet, zerfallen die Vampire viel später zu Sand.“ „Hör auf! Hör auf darüber zu reden!“, knurrte Kaori, als sie auf Shiro sah, er war geschockt über diese Erkenntnis, dass Hinata möglicherweise tot war. Kaori setzte sich neben Shiro und hielt ihn fest. „Hey, alles ist gut. Hinata hat sich bestimmt nicht so einfach von dieser Frau töten lassen, sie lebt bestimmt noch“, versuchte sie ihn zu beruhigen. „Bist du dir da so sicher? Du kennst Kyra, sie macht keine halben Sachen, wenn sie einmal die Fährte aufgenommen hat, dann wird sie sie auch verfolgen und denjenigen töten, auf den sie es abgesehen hat. Und gerade in diesem Moment, ist Kyra in Japan“, erzählte Yumiko weiter. Sowohl Kaori als auch Shiro erstarrten bei dieser Mitteilung. „Was?“, hauchte Kaori. „Genau, sie ist hier und ihr könnt euch sicher sein, dass sie es auf die Cross Academy abgesehen hat. Denn hier befinden sich Vampire, die unter Menschen leben“, grummelte Yumiko. „Und deswegen sind wir hier. Wir beide und Joshua Sawyer sind hier um Kyra aufzuhalten. Wobei Josh sich etwas verspätet“, meinte sie. „Ach Yumiko, musst du unbedingt so schlechte Stimmung verbreiten?“, tadelte Tenshi sie. „Jetzt guck dir doch mal den Kleinen an, der ist jetzt völlig verängstigt …“ Sie ging auf Shiro zu und tätschelte ihm den Kopf. „Nur keine Sorge, wir werden nicht zulassen, dass sie dir was antut“, meinte sie zuversichtlich, doch Shiro hielt ihre Hand fest. „Mach das nicht, das mag ich nicht“, grummelte er. „Ich kann mich zudem selbst verteidigen.“ Tenshi konnte seine Augen nicht sehen, aber er war wütend, so viel war sicher. „Hm, gegen Kyra kannst du dich mit einfachen Mitteln verteidigen, es wird hart werden, aber sie ist nur ein Mensch … im Gegensatz zu ihrem Partner Lee, er ist ein Hunter und er stammt aus einer sehr mächtigen Hunterfamilie, allerdings ist er der letzte dieser Familie, da er seine Verwandten tötete. Er hat besonders reines Hunterblut, welches ihn sehr stark macht. Zudem hat er eine sehr ausgeprägte Fähigkeit. Wenn man ihm in die Augen sieht, zieht er einen in seinen Bann, er hypnotisiert dich und du kannst dich nicht dagegen wehren“, erzählte Yumiko. „Ich bin ihm, als ich ein Kind war, einmal im Hunterhauptquartier begegnet. Meine Eltern mussten einen Bericht abgeben und ich durfte mitkommen. Als Lee mich dort entdeckte steuerte er geradewegs auf mich zu. Und als ich ihm in die Augen sah, wurde mein Körper praktisch willenlos. Ich wollte es nicht, konnte mich aber nicht gegen ihn wehren. Zum Glück kamen meine Eltern damals rechtzeitig zurück, sonst hätte er wahrscheinlich sonst was mit mir gemacht“, meinte sie. „Und das heißt, du musst gegen ihn kämpfen, ohne ihm in die Augen zu sehen. Ah und das dürfte für dich schwierig werden, Kleiner, der Typ ist nämlich zwei Meter groß. Ich glaube ja nicht, dass du da mithalten kannst“, sagte sie etwas abfällig. Geschah diesem Vampir recht. Sie hörte nur noch ein Knurren, ehe sie sich auf den Boden gedrückt wieder fand. Shiro war über ihr und grinste sie an, seine Vampirzähne waren zu voller Länge ausgefahren und seine Augen glühten rot. Seine Hände umschlangen ihren Hals und drückten leicht zu. „Unterschätz mich nicht, Mädchen“, fauchte er. „Ich bin stärker als du dir vorstellen kannst. Und glaub mir, von diesen beiden Monstern lasse ich mich sicher nicht besiegen, immerhin haben sie mir meine Hinata genommen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich sie hasse, für das, was sie getan haben.“ Er beugte sich zur ihr hinunter. „Und wenn du nicht aufhörst, mich zu provozieren, dann passiert dir etwas Schlimmes, hast du verstanden?“, knurrte er. „Glaubst du ich hab Angst vor dir?“, stieß sie aus. „Das ich nicht lache.“ Shiro wollte gerade etwas erwidern, doch da verschwamm plötzlich alles um ihn herum und er befand sich in Kaoris Armen. Sie hatte ihn von Yumiko wegteleportiert. „Shiro, lass es gut sein, ja?“, nuschelte Kaori und drückte Shiro an sich ran. Shiro knurrte noch etwas, ehe er sich an Kaori schmiegte. Die anderen Vampire, mittlerweile hatten sich so ziemlich alle versammelt, da es auf den Wechsel zu ging, sahen Shiro verblüfft an, dass er so ausrastete war ihnen neu. Sonst war er immer sehr ruhig, aber anscheinend mochte er es gar nicht, wenn man mit Hinata anfing. Akuma seufzte und ging auf die, noch immer am Boden liegende Yumiko zu. Er hielt ihr eine Hand hin. „Ich schätze, du solltest es nicht übertreiben, der Kleine ist gefährlicher als er aussieht“, murmelte er. Ohne die Hand zu beachten stand Yumiko auf. „Ich brauche deine Hilfe nicht“, fauchte sie ihn an. „Tsh, ist ja gut, bloß nicht zickig werden, Prinzesschen“, meinte er abfällig und ging wieder zu Kaori. Da kam Kaname an, er sah schon wieder ziemlich genervt aus, nichts als stress in letzter Zeit. „Hallo, ihr beiden. Rektor Cross hat mich schon über euer Kommen informiert. Ich habe euch schon ein Zimmer herrichten lassen. Wenn ihr wollt könnt ihr euch da schnell die Uniformen anziehen und dann mit uns in den Unterricht kommen, oder euch heute noch einmal ausruhen, es liegt ganz bei euch“, teilte er ihnen mit. „Also ich komme mit zum Unterricht. Ich will mir mal so angucken, wie das abläuft“, meinte Tenshi. „Ich schätze, dann werde ich wohl auch mitkommen“, sagte Yumiko, auch wenn sie weit weniger begeistert war. Die beiden brachten ihr Gepäck auf das Zimmer, welches sie sich teilten und zogen die Uniformen an, ehe sie zu den anderen gingen. Shiro hatte sich mittlerweile etwas beruhigt, auch wenn er sich vorsichtshalber immer noch nah bei Kaori aufhielt. Schließlich gingen sie nach draußen und Akuma erneut auf sein Zimmer, auf zu einem weiteren Schultag. Kapitel 52: Teil 2 – Kapitel 7 – Panik vor Suri ------------------------------------------------ Mittwoch, 1. Oktober 2008 Wie nicht anders zu erwarten, waren die Day Class Schülerinnen aufgedreht wie immer. Zwar wunderten sie sich, dass schon wieder neue Schüler da waren, aber das war nur nebensächlich, sie schauten entsetzt zu Aido, dessen Gesicht immer noch ein wenig grünblau war. Natürlich wurde gleich vermutet, dass Kumo in schlug. „Sag Aido-senpai, wer hat dir das angetan?“, fragte ein Mädchen. „Das geht niemanden was an, und nein, es war ganz sicher nicht Kumo“, nahm Aido seinen Freund in Schutz. „Takashi!“, rief da Chiko und rannte auf ihren Bruder zu. Das war der nächste Schock, denn die Day Class Schülerinnen wussten nicht, dass die beiden Geschwister waren. „Hi, Chiko. Und wie war der Unterricht?“, wollte Takashi wissen. „Es ging. In Amerika war es zwar lustiger, aber es macht trotzdem Spaß hier. Der Typ mit der Augenklappe ist cool“, meinte sie. „Hey, Saito-san, was machst du denn da?“, wollten die Schüler wissen. „Nun ja, ich unterhalte mich mit meinem Bruder, ist das so schlimm?“, antwortete sie mit einer Gegenfrage. „Dein … Bruder?“, stammelte ein Mädchen. „Du hast einen Verwandten, der in die Night Class geht.“ „Oh, du Glückspilz!“, riefen die Mädchen und drängten sich um Chiko und Takashi. Doch durch ihr Gedrängel, schubsten sie ausversehen Suri in Richtung Sasori. Sie stieß gegen ihn und er verlor das Gleichgewicht, sodass sie beide zu Boden fielen. Suri landete dabei auf ihm. „Au …“, jammerte Sasori, erst danach schien ihm aufzufallen, dass ein Mädchen auf ihm lag. Einige Zeit sah er in Suris Augen, ehe er rot anlief. ‚Hilfe!‘, dachte er sich nur. Suri lag zwischen Sasoris Beinen, die Hände hatte sie links und rechts von ihm abgestützt und ihr Gesicht war nahe an seinem. „Uh, da haben wir ein neues Traumpaar. Die Schwuchtel aus der Night Class und die Schwester der irren, perversen Stalkerin aus der Day Class, wie süß“, meinte Yui sarkastisch. „Fragt sich nur, wer der Mann in dieser Beziehung ist“, fügte sie noch hinzu. Suri rührte sich immer noch nicht und Sasori musste sich konzentrieren, um nicht sein Gift einzusetzen, doch plötzlich verzog sich Suris, bis eben ausdruckslose Miene, zu einem wütenden Knurren. Ihr Blick funkelte vor aufgestauter Wut und Sasori bekam plötzlich Panik. Suri erhob sich langsam und drehte sich zu Yui um. „Was hast du da gesagt?“, knurrte sie. Yui wich zwei Schritte zurück. „Ich hab gesagt, dass wir ein neues Traumpaar haben“, wiederholte sie. „Sag mal, was fällt dir eigentlich ein, du …“, knurrte Suri noch auf Japanisch, ehe sie plötzlich anfing, sämtliche Schimpfworte auf Englisch aufzusagen, die ihr einfielen und was das für Worte waren. Diejenigen, die kein Englisch verstanden, sahen nur verwirrt aus, doch alle, die es verstanden, wichen einen Meter vor Suri zurück. So schnell es ging brachte Sasori sich hinter Kumo in Sicherheit. Warum waren alle Frauen bloß so gruselig? Auch Yui wich vor Suri zurück, dass das sonst immer so ruhige Mädchen dermaßen ausrasten konnte, war ihr neu. Diese Schimpftirade dauerte fast fünf Minuten, ehe sich Suri endlich beruhigte, sie atmete einmal tief durch und sah dann wieder zu Yui. „Hast du verstanden? So was wird nie wieder vorkommen, kapiert?“, knurrte sie wieder auf Japanisch. „Ja, nie wieder“, quietschte Yui verängstigt. Suri drehte sich zu den Vampiren um, die sich mittlerweile alle noch weiter zurückgezogen hatten und sich hinter Shiro versteckten, was ziemlich komisch aussah, da alle größer waren als er. „Was habt ihr denn?“, fragte sie die Vampire. „Angst!“, kam es einstimmig von ihnen. „Aber wieso denn?“, wollte sie wissen. „Du bist fast genauso gruselig wie deine Schwester“, kam es von Sasori, der hinter Kumo hervorlugte. „Obwohl Shaira noch ein wenig gruseliger ist, als du“, meinte Kumo, der sich hinter Aido versteckt hatte. „Suri!“, quietschte da Shaira auf, die Vampire zuckten zusammen und Suri konnte gar nicht so schnell reagieren, da hatte sich Shaira schon auf sie geworfen. „Ich wusste es doch, du bist meine Schwester, oh, ich hab dich ja so lieb. Ich wusste gar nicht, was alles in dir steckt“, schwärmte sie. „Eh?“, machte Suri. Shaira schmiegte sich an Suri und rieb ihre Wange an der ihrer Schwester. Mit einem Ruck erhob sich Shaira und Suri gleich mit dazu. Dann schritt sie, mit ihrer verwirrten Schwester unter dem Arm, auf die Vampire zu. „Hört zu, Night Class, vor allem du, Sasori“, begann Shaira. Sasori zuckte zusammen und machte sich kleiner. „Ihr werdet meiner Schwester nichts antun, sonst bekommt ihr es mit mir zu tun. Und du Kaori-sama, solltest du sie noch einmal bedrohen, dann werde ich dir das niemals verzeihen“, knurrte sie. „Ich, jetzt?“, stammelte Kaori. „Ja, es ist schon unverzeihlich, dass du mit diesem Akuma ausgehst, aber wenn du meine Schwester bedrohst, dann ist das noch unverzeihlichererer!“, meinte Shaira. „Unverzeihlichererer?“, wiederholte Kaori. „Ja, genau, unverzeihlichererer!“, sagte sie. „Aber ich liebe dich trotzdem noch, Kaori-sama, nur werde ich sehr wütend und dann muss ich dich bestrafen, das wollen wir doch alle nicht, oder?“ Kaori erzitterte. Nachdem sie geendet hatte, drehte sie sich um und ging, dabei schleifte sie ihre Schwester mit. Verdattert blieben die Vampire zurück, was war denn das bitte schön gewesen? Shiro drehte sich zu den anderen um. „Warum versteckt ihr euch hinter mir?“, wollte er wissen. „Weil du unerschrocken und total tapfer bist und es mit diesen Furien aufnehmen kannst!“, meinte Sasori, der langsam wieder hinter Kumo hervor kam. „Aha … das du dich versteckst wundert mich nicht, aber Kaname … das du dich auch versteckst, das kommt unerwartet“, grummelte Shiro. Die Blicke lagen jetzt auf Kaname. Dieser zuckte mit den Schultern und meinte: „Nun ja, alle haben sich versteckt, da wollte ich mal kein Spielverderber sein und mich auch verstecken.“ „Ah ja … klar, warum nicht“, seufzte Shiro. „Das Suri solche Schimpfworte drauf hat, das hätte ich nie gedacht“, nuschelte Hiroshi traumatisiert. Kuraiko tätschelte ihm die Schulter. „Nur die Ruhe, du kannst nicht überall der Beste sein“, sagte sie. „Ähm, ich denke, wir sollten dann mal zum Unterricht gehen“, meinte Sayo, auch sie hatte sich bei Suris Ausbruch versteckt … das war peinlich. „Ja, gute Idee, diese beiden Irren könnten ja noch mal wieder kommen“, meinte Shiro, er ergriff Kaoris Hand. „Und das nächste Mal, versteckt ihr euch hinter wem anders, da will ich mich nämlich auch verstecken, meine Knie zittern jetzt noch“, grummelte er und zog Kaori mit sich. Die anderen gingen auch so langsam und die Day Class musste zurück in ihr Wohnheim. „Sag mal Yuki wo ist eigentlich Zero?“, wollte Raidon wissen, er hatte sich hinter Yuki versteckt gehabt. „Äh, hinter dir, ich glaube, er ist auch etwas in Panik geraten“, meinte sie. Raidon wandte den Kopf um und sah direkt in Zeros Gesicht, prompt lief er rot an. „Wa-was machst du hinter mir?“, stammelte er. „Scht! Ich hab mich versteckt und das soll nicht gleich jeder mitkriegen, dass ich dieses Mädchen da gruselig finde!“, zischelte er. „Ah, verstehe“, meinte Raidon. Die Guardians machten sich dann so langsam mal auf den Weg, sie mussten schließlich noch ihren Rundgang machen … Kapitel 53: Teil 2 – Kapitel 8 – Giftige Angelegenheit ------------------------------------------------------- Mittwoch, 1. Oktober 2008 Im Klassenzimmer herrschte erstmal Stille, immer noch waren die meisten über Suris Ausbruch und darüber, dass sie selbst so viel Angst vor dem Mädchen hatten, geschockt. Dabei hatten sie Suri für die normale der beiden Schwestern gehalten, doch jetzt waren sie sich nicht mehr so sicher. Wer konnte schließlich schon fünf Minuten lang ununterbrochen fluchen? Hiroshi war immer noch mehr oder weniger geschockt, noch nie hatte er ein Mädchen so schlimm fluchen hören, vor allem waren da so viele Wörter dabei gewesen, die er nicht kannte. Kuraiko hatte nach einiger Zeit aufgehört, Hiroshi anzustarren, der wiederum sie anstarrte, das anscheinend aber nicht mitbekam. Sie hatte sich mittlerweile Kaname zugewandt. Sie musterte ihn eine Weile. „Was ist denn?“, fragte Kaname schließlich, als er langsam genug von ihren Blicken hatte. „Warum hast du dich eigentlich versteckt? Ich meine du bist ein Reinblüter, normalerweise müssten die Leute vor dir erzittern, aber ich habe festgestellt, dass du dich immer häufiger versteckst. Ich meine, bei Akumas Mutter konnte ich das ja noch verstehen, die ist wirklich die Hölle, aber bei Suri …“, meinte sie. Kaname zuckte mit den Schultern. „Hm, wie gesagt, ich wollte bloß kein Spielverderber sein, ihr habt euch alle so schön versteckt, da dachte ich, ich mache mit“, antwortete Kaname. Kuraiko stand auf und ging auf Kaname zu, sie stellte sich dicht neben ihn und musterte ihn genauer. „Das glaube ich nicht so ganz, gib zu, dass du auch Angst hattest. Denn sonst verstecken wir uns das nächste Mal hinter dir“, meinte sie grinsend. „Dann kann sich unser kleiner Shiro nämlich auch verstecken. Und dann wärst du den Bestien ausgeliefert, ohne einen Ort, an den du hin könntest“, hauchte sie. Kaname grummelte nur etwas und sah Kuraiko dann an. „Würdest du mir bitte nicht so nah kommen, das ist lästig“, versuchte er sie von sich weg zu bekommen. Doch es hatte eher den gegenteiligen Effekt. Kuraiko ging um Kanames Stuhl herum und setzte sich auf seinen Schoß. „Nö, ich gehe nicht weg, dazu hab ich keine Lust“, meinte sie. „Du solltest lieber machen, dass du weg kommst, ich mag das nicht“, grummelte er erneut. „Ist mir egal, von dir lasse ich mir nichts sagen“, antwortete Kuraiko und zwinkerte ihm schelmisch zu. „Hey, Kaname-chan, das ist unfair, warum darf sie auf dir sitzen und ich nicht? Ich werde immer gleich bestraft, wenn ich mit dir flirten will, aber sie nicht? Du bist gemein!“, schmollte Sasori, er war aufgestanden und sah Kaname bockig an. Dieser seufzte nur entnervt auf und stützte seinen Kopf in die linke Hand. „Was ist heute bloß los?“, fragte er sich. Beleidigt setzte sich Sasori wieder hin. Takashi sah ihn verwundert an, was war denn jetzt los. Er beugte sich zum seinem Kumpel rüber und zischte ihm zu: „Hey, Sasori, ich dachte, du seiest in Akuma verknallt, warum macht es dir was aus, wenn Kuraiko mit Kaname flirtet?“ Als er das sagte, versteifte sich Sasori sofort und lief knallrot an. Hektisch drehte er sich zu Takashi rum und hielt ihm den Mund zu. „Scht! Sei leise. Zudem wie kommst du denn darauf?“, fiepte Sasori. „Ich hab dich beobachtet, als Akuma runtergekommen ist, bist du auch schon rot geworden und du sahst ziemlich eifersüchtig aus“, nuschelte Takashi durch Sasoris Hand durch. „Eeek, ich bin nicht verknallt. Ehrlich“, wisperte Sasori panisch und wenig glaubwürdig. „Hab ich da nicht gerade was mit Akuma gehört?“, fragte Kaori. „Nein, hast du nicht! Ich bin nicht in Akuma verknallt, nein, du hast dich verhört!“, stieß Sasori aus. Kaori blinzelte ihn an. „Was?“ Sasori schien sein Fehler aufgefallen zu sein, peinlich berührt setzte er sich schnell wieder hin. „Ich hab gar nichts gesagt, du hast dich verhört!“, wiederholte er. Plötzlich hockte Kaori vor Sasori auf dem Tisch. Sie sah ihn einfach nur an und lächelte nett. „Würdest du mir bitte sagen, was du mit Akuma zu tun hast? Du hast eben über ihn gesprochen …“, meinte sie. „Ich hab echt nichts gesagt! Wirklich, ganz ehrlich“, fiepte Sasori. „Hmhmhm, das will ich aber auch meinen, Akuma ist schließlich mein Freund“, sagte sie. „Ja, ich weiß!“, antwortete Sasori schnell. „Braver Junge.“ Kaori verschwand wieder zu Shiro, dieser lehnte sich wieder an seine Cousine und schloss die Augen. Sasori atmete erleichtert aus, das war unangenehm, hoffentlich sagte das niemand Akuma. Kuraiko grinste hinterhältig und Kaname lehnte sich auf seinem Stuhl noch weiter zurück, wie unheimlich. „Kuraiko, so wie du grinst, hast du sicher nichts gutes vor“, flüsterte er ihr zu. Kuraiko drehte sich zu Kaname um und lehnte sich an ihn, streckte den Kopf und konnte gerade noch so sein Gesichtsausdruck erkennen. „Hmhm, wer weiß“, murmelte sie leise zurück. Nachdem sie auch nach weiteren Bitten nicht von ihm runter ging, seufzte Kaname auf und ließ es über sich ergehen, irgendwann musste sie ja mal aufstehen. Als der Unterricht vorbei war, stand Kuraiko schließlich auf, sie spürte die mehr als feindseligen Blicke von Ruka und wandte ihr den Blick zu. Oh ja, Ruka war wirklich stinksauer. Kuraiko lächelte allerdings nur und zwinkerte der anderen Vampirin zu, was diese wirklich zur Weißglut brachte. Schnell wie der Wind flitzte Kuraiko zum Haus „Mond“ zurück, sie musste unbedingt mit Akuma sprechen. Sie grinste wieder fies. Sie öffnete flugs die Tür und sah gerade, wie Sasori die Treppe hochging. Akuma saß unten gelangweilt auf der Couch und wartete auf Kaori. Das Sasori ihm sehnsüchtige Blicke zu warf, merkte er nicht. Kuraiko lächelte jetzt breit, ehe sie auf Akuma zu lief. „Akuma, ich muss dir was ganz wichtiges sagen“, meinte sie und warf sich zu ihm auf die Couch, dabei landete sie halb auf Akuma und dieser keuchte auf. „Ah, Kuraiko, pass doch auf“, keuchte er. „Weißt du was ich heute erfahren habe, Akuma?“, fragte sie und sah ihn mit großen blauen Augen an. „Nein, was denn?“, wollte er wissen. Sie richtete sich leicht auf, sodass sie jetzt mit den Knien auf der Couch saß und stützte ihre Hände auf Akumas Bein ab. „Na ja, unser guter Sasori ist voll in dich verknallt“, meinte sie, wobei sie extra etwas lauter sprach. Sasori versteifte sich, ehe er sich duckte und angespannt wartete, was Akuma dazu jetzt sagen würde. Sein Herz schlug schnell. „Wirklich? Woher weißt du das?“, fragte Akuma, es klang nur mäßig interessiert, was Sasori einen Stich versetzte. „Hm, nun ja, das hab ich heute während des Unterrichts herausgefunden, nachdem ich mich auf Kanames Schoß gesetzt hatte, hat Sasori zuerst etwas davon gesagt, dass er es blöd findet, dass ich mit Kaname flirten darf und er nicht und Takashi hat ihn dann wohl irgendwas gefragt und da kam dein Name drin vor und Kaori hat auch nachgefragt, als sie das mitgekriegt hat. Na ja und dann ist er panisch aufgesprungen und hat versucht uns allen weiß zu machen, dass er nicht an dir interessiert ist, dabei war er aber so rot, dass er sich glatt hätte Lügner auf die Stirn schreiben können. Er ist ja so was von in dich verknallt“, erzählte Kuraiko, sie grinste noch immer, weil sie wusste, dass Sasori zuhörte. Akuma kratzte sich am Hinterkopf. „Und was soll ich jetzt deswegen machen? Erwartest du was Bestimmtes von mir?“, wollte Akuma wissen, denn Kuraiko sah ihn erwartungsvoll an. „Ich will wissen, wie du das findest. Ist das nicht ein komisches Gefühl? Sag mal, interessierst du dich auch für Männer, oder nur für Frauen?“, fragte sie. „Wieso sollte es mir komisch vorkommen, ich kenne Sasori doch und solange er mich nicht anmacht, ist mir eigentlich recht egal, ob er auf mich steht oder nicht. Und nein, ich stehe nicht auf Männer, ich hab nichts gegen Schwule, aber ich bin es nicht“, antwortete er ihr. „Ah, du würdest also nie etwas mit einem Mann anfangen, auch nicht zum Probieren?“, hakte Kuraiko weiter nach. „Nein, würde ich nicht, zudem habe ich doch meine Kaori-sama. Und so lange ich lebe, wird es auch nur sie geben“, meinte er. „Und damit beende ich das Thema jetzt“, fügte er noch hinzu. Kuraiko grinste und stand dann schließlich auf. „Okay, wie du willst. Ich bin dann auf meinem Zimmer, falls mich jemand sucht“, murmelte sie. Akuma grummelte nur etwas vor sich hin und nickte, als sie verschwand. Kuraiko lief die Treppen hinauf und den Flur zu ihrem Zimmer hinab. Doch plötzlich wurde sie von Sasori gegen die Wand gedrückt. Er sah sie wütend an. „Warum hast du das gemacht?“, fragte er, wobei sie hören konnte, dass seine Stimme zitterte. „Warum? Nun ja, in den USA hast du mich auch so das eine oder andere Mal geärgert, da wollte ich es dir jetzt ein bisschen heimzahlen“, meinte Kuraiko und zwinkerte ihm zu. „Aber so was habe ich doch nie gemacht!“, schrie er sie an, es klang zunehmend verzweifelter. „Warum willst du nicht, dass irgendjemand das weiß? Sonst bist du doch auch immer so … selbstbewusst“, wollte sie wissen. „Weil ich doch weiß, dass ich bei Akuma nie eine Chance habe! Weil es immer nur Kaori ist. Immer Kaori, und das wird es auch für immer bleiben. Und weil ich nicht wollte, dass man mich damit ärgert. Deshalb hab ich nichts gesagt und ihn immer nur aus der Ferne angesehen, aber jetzt kann ich wahrscheinlich noch nicht mal mehr das“, grummelte er. „Tja, dein Pech, dann hättest du mich eben nicht ärgern dürfen“, entgegnete Kuraiko. Sie sah, wie Sasori immer wütender wurde. „Du hättest mich nicht ärgern dürfen“, meinte er schließlich unheilvoll und legte seine Hand an Kuraikos Wange. Ein Schlag durchfuhr die Vampirin, als Sasori sein Gift absonderte, das Gift drang durch ihre Haut in ihre Adern und diese traten bläulich hervor und pulsierten, als sie sich gegen diesen körperfremden Stoff wehrten. Sie riss die Augen und den Mund auf, ein gleißendes Feuer schoss durch ihren Körper, so fühlte es sich jedenfalls an, als das Gift sich weiter ausbreitete. Jeder Zentimeter ihres Körpers wurde verbrannt. Als sich das Gift auch in ihrem Gehirn ausbreitete, glaubte sie, es müsse zerspringen, es war so verdammt schmerzhaft. Sie konnte noch nicht mal schreien. Schließlich sackten ihre Beine unter ihr zusammen und sie knallte auf dem Boden auf. Sasori hingegen verschwand, nach einem letzten Blick auf die reglose Kuraiko, in sein Zimmer. Als Kuraiko erwachte, tat ihr ganzer Körper weh, es war so verdammt ätzend. Sie hatte das Gefühl, sich gleich übergeben zu müssen. Langsam schlug sie die Augen auf und es drehte sich alles, obwohl sie noch still lag. Die Sicht verschwamm immer wieder vor ihrem Auge und es fühlte sich so an, als ob ihr die Augen gleich ausfallen würden. Sie öffnete den Mund um Luft zu holen, denn es tat weh, wenn sie durch die Nase atmete, doch auch so war es nicht viel besser, ihr Hals brannte und sie glaubte, ihre Lungen müssten gleich explodieren. Sie bewegte leicht ihre Hand und musste feststellen, dass sie sie nicht mehr richtig spürte, alles wurde von einem fiesen, unangenehmen Kribbeln überschattet. Sie richtete sich ganz leicht auf, doch selbst das war zu viel, sie spürte, wie ihr brennende Magensäure, oder war es Gift, die Speiseröhre hochschoss, sie beugte sich leicht über und spie sie aus. Irgendjemand war bei ihr und hielt ihr einen Eimer unter das Kinn. Als nichts mehr kam, legte sie sich wieder zurück, der andere tupfte ihr den Mund mit einem feuchten Tuch ab. Sie war schweißnass. „Wie geht es dir?“, fragte er. Es war ganz sicher eine männliche Person. „Ich weiß nicht … gar nicht gut“, keuchte Kuraiko. Plötzlich spürte sie, wie jemand ihr etwas auf die Lippen presste, es war warm, ein Arm? Eine heiße Flüssigkeit lief ihr über die Lippen, es dauerte einige Zeit, biss sie erkannte, dass es Blut war. Langsam öffnete sie den Mund und legte die Lippen an die Wunde auf dem Arm. Blut floss in ihren Rachen und sie schluckte es unter. Es war köstlich, auch wenn sie vor Schmerzen fast nichts mehr wahrnahm. Zudem fühlte es sich so an, als würde das Blut kochen, denn ihr Körper war eiskalt. Als die Person ihren Arm wegnahm, konnte Kuraiko sie endlich sehen. „Kaname“, hauchte sie. „Was ist los?“ „Ich hab dich gefunden, du lagst regungslos im Flur, scheinbar vergiftet. Und meine Kraft kann die Gifte von Sasori und Kumo neutralisieren, deshalb hab ich dich mitgenommen“, murmelte Kaname. „Oh … Sasori hat mich vergiftet, weil ich Akuma erzählt habe, dass Sasori in ihn verknallt ist …“, erklärte Kuraiko. „Ja, ich weiß, Sasori hat auch schon seine Strafe bekommen, er darf bis zum Ende der Woche nicht mehr in den Unterricht und Shiro wird regelmäßig seine Fähigkeit blockieren, sodass er kein Gift mehr einsetzen kann“, erzählte Kaname. „Ah“, hauchte Kuraiko, ihr fielen langsam wieder die Augen zu. Kaname legte eine Decke über sie. „Schlaf noch ein wenig, dann wird es dir wieder besser gehen“, murmelte er, ehe er sich an das Fenster stellte und die schlafende Kuraiko weiter beobachtete. Kapitel 54: Teil 2 – Kapitel 9 – Wiedersehen macht Freude ---------------------------------------------------------- Donnerstag, 2. Oktober 2008 Als Josh aus dem Flugzeug stieg, war er nervlich fix und fertig, denn Callie hatte die ganzen dreizehn Stunden des Fluges, beinahe ununterbrochen geredet. Egal wie oft er ihr gesagt hatte, dass ihn das alles gar nicht interessierte. Dieses Mädchen war zudem sehr gruselig. Immerhin hatte sie Redestoff für dreizehn Stunden, so viel würde ihm gar nicht erst einfallen. Jetzt musste er noch vier weitere Stunden aushalten, ehe er sie endlich in der Night Class absetzen konnte. Er brauchte dringend Kaffee! Diese vier Stunden waren die längsten seines Lebens, denn auch hier verlor Callie nicht ihre Gesprächigkeit, er hatte so das Gefühl, als hätte sie ihm das schon mal alles erzählt, allerdings konnte das auch täuschen, denn er hatte nicht wirklich zugehört. Als sie dann endlich, endlich bei der Cross Academy ankamen, schleifte Josh Callie beinahe ins Büro, er war dermaßen genervt, allerdings musste er schnell feststellen, dass er das Mädchen nicht einfach so auf die Straße setzen konnte, deshalb blieb ihm nichts anderes übrig, als es zu ertragen. Er klopfte und stürmte allerdings gleich ins Büro von Kaien Cross. „So ich bin da!“, meinte er. „Oh, hallo Josh“, meinte Kaien. „Es freut mich, dass du hier bist, deine zwei Begleitungen sind auch schon eingetroffen“, meinte Cross. „Welche zwei Begleitungen?“, wollte Josh wissen, davon hatte er keine Ahnung … „Na ja, Kamiyari Tenshi und Kasumi Yumiko“, antwortete ihm der Rektor. Josh seufzte einmal. „Klasse, warum sagt mir das niemand?“, grummelte er. Doch da spürte er, wie sich Callie hinter ihm versteckte, sie griff in sein Hemd und schielte an ihm vorbei. „Ooh, wen hast du denn da mit gebracht?“, fragte Cross. „Äh, das ist Callie Rose, sie wollte unbedingt mitkommen, da sie hier auf der Schule jemanden kennt, der auch in den USA war … So wars doch, oder?“, murmelte Josh. Schüchtern nickte Callie. Aha, jetzt war sie also still … Josh musste grinsen, dann schob er Callie aber nach vorne. Scheu sah sie den Rektor an. „Was? Du bist doch sonst so gesprächig, warum sagst du jetzt nichts?“, wollte Josh wissen. Callie drehte sich zu Josh um und sah ihn mit großen blauen Augen lieb an. „Nun, ich kann kein Japanisch“, erklärte sie ihm. Josh wäre beinahe umgekippt. „Was? Warum wolltest du dann mitkommen, wenn du noch nicht mal ein Wort Japanisch verstehst?“, fragte er sie. „Weil ich Shiro wieder sehen wollte“, murmelte sie. Josh schlug sich die Hand vor die Stirn, das durfte doch nicht wahr sein! „Keine Sorge, Callie, ich kann auch Englisch. Und da die Vampire, die aus den USA hierher gekommen sind, ebenfalls Englisch und Japanisch können, ist das sicherlich kein Problem. Du musst jetzt nicht sofort zurückreisen. Du kannst gerne eine Weile hier bleiben. Du bist ein einfacher Vampir, hab ich recht?“, fragte Cross sie auf Englisch. Callie nickte und lächelte ihn freundlich an. „Ja, genau so ist es. Und ich bin hier um Shiro zu sehen“, sagte sie. „Hm, gut, ich denke, du hast ungefähr die gleiche Größe wie Yuki, also werden wir dir keine neue Uniform extra anfertigen müssen. Für Shiro war es allerdings schwierig, eine passende zu finden, aber bei dir wird es kein Problem sein“, meinte er zuversichtlich. „Oh, wie groß ist er denn eigentlich, ich hab ihn ja einige Zeit nicht mehr gesehen“, wollte Callie wissen. „Uhm, Einsfünfzig, sagte er, glaube ich“, murmelte der Rektor. „Oh, er ist also nicht gewachsen, schade. Aber er ist wenigstens immer noch zwei Zentimeter größer als ich“, sagte Callie. Sie suchten eine passende Uniform raus und Callie musste noch den Vertrag, auf dem Schulgelände kein Blut zu trinken, unterschreiben, ehe sie entlassen war. Sie stand mit Josh jetzt in dem Flur und sah ihn wieder an. „Kannst du mich bitte zum Haus ‚Mond‘ bringen? Meine Koffer sind so schwer und was ist, wenn Kyra plötzlich auftaucht“, keuchte sie. Nach kurzer Zeit stimmte Josh schließlich zu, er wusste nicht was es war, aber er konnte der Kleinen keinen Wunsch abschlagen. Kuraiko ging es in der Zwischenzeit wieder besser, sie musste allerdings noch im Bett bleiben, denn einzig ihre Beine wollten noch nicht so richtig. Allerdings war sie Kaname mehr als dankbar, dass er ihr geholfen hatte. Shiro war gerade dabei, Sasoris Fähigkeit zu blockieren, als Kaori und Akuma ins Foyer traten. Kaori sah Sasori feindselig an und Akumas Blick traf Sasori ziemlich. „Ach, Akuma, passt du bitte auf Kuraiko auf? Ich will nicht, dass Sasori wieder zu ihr geht, auch wenn er sie nicht mehr vergiften kann“, bat Kaori ihren Freund. „Ja, klar, kann ich machen, dann wird’s sicher für uns beide nicht so langweilig. Zudem kann ich dann in deinem Bett liegen“, kicherte Akuma und sah seine Freundin verliebt an. Sasori wandte den Blick ab, machte er das jetzt extra? Nach dem Shiro fertig war, ließ sich Sasori auf die Couch fallen, er zog die Beine an und schlang die Arme darum. Shiro ging wieder auf Kaori zu, sie saß neben Akuma. Shiro setzte sich neben sie und kuschelte sich an seine Cousine. „Hm, Shiro, du bist in letzter Zeit so kuschelig“, meinte Kaori und kicherte. „Hmpf, lass mich doch, ist das verboten?“, fragte er. „Was ist so schlimm daran, wenn ich bei meiner Cousine sein will?“ „Nichts, es wundert mich nur. Denkst du zufällig an Callie?“, wollte Kaori wissen. Shiros Wangen färbten sich rosa. „Wie kommst du denn darauf? Natürlich nicht. Es ist schließlich unwahrscheinlich dass sie hier auftaucht“, murmelte er. Kaori strich ihm über die Haare. „Ja, es ist unwahrscheinlich, aber es ist süß, dass du immer noch an sie denkst“, antwortete sie. Kumo kam ins Foyer, diesmal ohne Aido. Er lief auf seinen Bruder zu und umarmte ihn. „Ach, Kopf hoch, Bruderherz“, murmelte er Sasori ins Ohr, dabei meinte er mehrere Sachen, Sasori verstand schon. Kumo küsste seinen Bruder kurz, ehe er sich wieder löste. „Wir sehen uns nach dem Unterricht, ja?“, meinte er. „Klar, warum nicht“, seufzte Sasori, er fühlte sich ohne sein Gift komisch. So langsam machten sich die Vampire auf den Weg zum Wechsel und alle hofften inständig, dass weder Suri noch Shaira da waren. Und Akuma bangte auch um seine Freundin, denn diese hatte mit ihrem Mobiltelefon Suris Schimpftirade per Video aufgenommen und ihm gezeigt, er war danach ebenfalls sehr irritiert gewesen. Es brach wie immer großer Jubel aus, als die Night Class durch das Tor kam und diesmal schien nichts Ungewöhnliches vorzufallen bis … „SHIROOOOOO!“, hörte Shiro jemand seinen Namen rufen. Oh, das durfte doch nicht wahr sein! Er konnte sich gerade noch so in ihre Richtung drehen, als sie sich auch schon in seine Arme warf. Er wusste sofort, dass es Callie war, denn nur sie sprach seinen Namen auf Englisch aus, so war es schon immer gewesen. Er landete mit ihr auf dem Boden, wobei sie auf ihn drauf fiel. Sie umarmte ihn kräftig und drückte ihm letztendlich einen dicken Kuss auf den Mund. Vollkommen überrascht lag Shiro unter Callie, träumte er, oder war sie es wirklich? Doch, wie kam sie hierher? „Oh, mein süßer Shiro, ich habe dich ja so vermisst“, schluchzte sie. Sie hatte Freudentränen in den Augen, als sie ihm ins Gesicht sah. Shiro schaffte es, sich so halbwegs aufzusetzen und starrte Callie an. „A-aber wie … wie kommst du hierher?“, fragte er sie, nach dem sie ihn erneut geküsst hatte. Schnell stand sie auf und zog ihn mit, dann rannte sie zurück zu Josh, der gerade ebenfalls ankam, sie war nur schon mal voraus gelaufen, als sie Shiro entdeckt hatte. „Na ja, der gute Joshi hier hat mich mitgenommen. Ich bin ihm so dankbar, endlich kann ich dich wieder sehen, ich hab dich so vermisst!“, teilte sie ihm mit und warf sich wieder in seine Arme, diesmal ohne ihn umzuwerfen. Erneut küsste sie ihn und ein „Awww, wie süß!“, ging durch die Reihen der Day Class Schüler. Callie zuckte leicht zusammen, denn sie verstand ja nicht, was die Mädchen sagten. Begriffe wie ‚kawaii‘ verstand sie zwar, aber das war es auch schon in etwa. Sie konnte nur ein wenig Fangirljapanisch. „Was sagen sie?“, flüsterte sie Shiro zu. „Ach, sie finden es süß“, antwortete er ihr auf Englisch. Ein leichter Rotschimmer überzog seine Wangen. Immer wieder knuddelte Callie ihren Shiro. Kaori hüpfte vor Aufregung beinahe auf und ab, und Tenshi hüpfte sogar wirklich. „Shiro, ist das deine Freundin aus den USA?“, wollte Kaori wissen, damit Callie es verstand, sprach sie ebenfalls Englisch. „Ja, das ist meine Callie“, meinte Shiro glücklich. „Ah, du willst mich wirklich noch, das macht mich so glücklich, Shiro, das glaubst du gar nicht“, strahlte Callie. Josh seufzte genervt auf. „Okay, Kleine, jetzt hast du deinen Shiro ja wieder, dann kann ich ja gehen, oder?“, murmelte er. „Was? Aber nein, Joshi, bleib doch noch. Wo ist denn eigentlich deine geliebte Sayo?“, wollte Callie wissen. Josh zuckte zusammen. „Ich hab schon mal gesagt, sie ist nicht meine Geliebte“, fauchte er sie an. „Geht’s hier um mich?“, kam es von Sayo. Sayo trat vor und sah verwundert zwischen Josh und Callie hin und her. „Oh, du bist aber hübsch!“, stieß Callie begeistert aus. „Kein Wunder, dass Joshi dich mag!“ Josh knurrte nur etwas Unverständliches vor sich hin. „Moment mal, Josh, hast du überall rum erzählt, wir wären zusammen?“, fragte Sayo. „Was, nein! Die Kleine spricht seit Tagen von nichts anderem mehr, nur weil ich gesagt habe, als ich erfuhr, dass Kyra sich auf dem Weg nach Japan befindet, dass du auch hier bist. Seitdem glaubt sie, du seihst meine Geliebte oder so“, verteidigte er sich. Josh bemerkte, dass der Wind immer stärker wurde. Auch die anderen bekamen das mit, das war gar nicht gut, die Schüler der Day Class würden noch was bemerken. Shiro löste sich von Callie und ging auf Sayo zu, auch wenn er fast weggeweht wurde. Er schlug ihr einmal leicht auf den Rücken, es sah von weitem so aus, als würde er ihr beruhigend auf den Rücken klopfen, doch in Wahrheit schlug er auf eine bestimmte Stelle. Langsam flaute der Wind ab, Sayo sah ihn entsetzt an. Sie verstand im ersten Augenblick nicht, was denn los war, doch dann begriff sie. „Shiro!“, knurrte sie. „Wir wären hier beinahe weggeflogen, zudem sind die Day Class Schüler auch noch da, das wäre gar nicht gut. Also beherrsch dich!“, zischte er ihr zu, ehe er wieder zu Callie ging. Sayo starrte ihm hinterher, sie versuchte wieder eine Verbindung zum Wind zu bekommen, doch es funktionierte nicht mehr, da war nichts … Überhaupt gar nichts konnte sie fühlen. Es war, als hätte sie keine Fähigkeit mehr, noch nicht mal die konstante leichte Brise, die immer um sie herum wehte, war mehr da. Sie war einfach weg … „Guten Abend Joshua, du bist ja auch endlich mal angekommen“, knurrte da Yumiko. „Ja, guten Abend, Joshua“, sagte auch Tenshi. „Ah, ihr seid die beiden, die mir im Fall Kyra helfen sollen?“, murmelte Josh. „Genau, ich denke, wir sollten da einige Sachen besprechen, komm bitte mit ins Haus ‚Mond‘“, meinte Yumiko. „Klar, warum nicht, ab in die Höhle des Löwen“, grummelte er. Er ließ Callies Sachen einfach stehen und wollte den beiden folgen, doch so einfach kam er nicht davon. „Moment, Joshi! Was ist mit meinen Sachen? Die kann ich doch gar nicht alleine schleppen!“, maulte sie. „Bin ich dein Butler oder was? Trag deine Sachen … selbst“, schnauzte er sie an, wobei er zum Ende hin etwas nuschelte, denn er sah wieder in ihre großen, dunkelblauen Augen. „… Ach okay, komm mit, ich bring dir die Sachen ja schon auf dein Zimmer, nur hör auf mich so anzustarren!“, verlangte er. „Juhu! Shiro, ich gehe nur kurz mit Joshi und zeige ihm mein Zimmer, danach komme ich zu dir in den Unterricht, ja?“, teilte sie ihm mit und küsste ihn noch einmal schnell. „Ja, okay“, seufzte Shiro glücklich auf. Callie lief hinter Josh her und Shiro blieb zurück. „Hm, Erde an Shiro“, meinte Hiroshi und wedelte mit der Hand vor dem Gesicht des Kleinen umher. „Komm wieder zu dir, du musst in den Unterricht!“ „Ja, ich weiß“, sagte Shiro verträumt und drehte sich um. Er ging in Richtung Schulgebäude. Hiroshi schüttelte nur ungläubig den Kopf. Kapitel 55: Side Story – Gefühlswelt ------------------------------------ Dienstag, 23. September 2008 Akane saß unten im Foyer und wartete auf Akatsuki, er müsste eigentlich gleich kommen, zumindest hatte er das gesagt. Akane hatte sich auf der Couch zurückgelehnt und die Augen geschlossen. Sie konnte die Gefühle aller Personen in diesem Haus fühlen. Zum Glück war ihre Reichweite der Empathie noch relativ gering, alles, was außerhalb dieses Gebäudes lag, war zum Glück nicht empfänglich für sie, zumindest wenn sie sich nicht bewegte. Und zum Glück ging ihre Reichweite nicht bis zu den Schülern der Day Class rüber, dann würde sie wahrscheinlich noch durchdrehen. Akane atmete tief durch und versuchte eine Mauer zwischen die fremden Gefühle und sich selbst zu bringen, es war immer wahnsinnig anstrengend. Manchmal wusste sie schon gar nicht mehr, wie sie das alles aushalten sollte, vor allem wenn sie erschöpft war. Gerade jetzt wünschte sie sich so sehr, sich endlich wieder abschirmen zu können, denn Kaori und Akuma waren die reinsten Trauerklöße. Nur weil Akuma gesagt hatte, dass er Kaori liebt, hatte sie mit ihm gebrochen und jetzt waren beide wahnsinnig deprimiert, obwohl Akane genau fühlen konnte, dass beide ineinander verliebt waren. Manchmal wünschte sie sich einfach, dass die anderen auch mal empathische Fähigkeiten hätten, damit sie mal bemerkten, wie sich das so anfühlte. Manchmal, wenn es ganz schlimm war, konnte Akane noch nicht mal ihre eigenen und die fremden Gefühle auseinander halten. Das war schrecklich, zu den Zeiten war sie meistens total verwirrt. Sie konnte fühlen, dass sich Akatsuki näherte, denn seine Gefühle wurden immer stärker. Ach ja, in seinen Gefühlen konnte sie viel lesen, zum Beispiel seine Achtung vor seinem jüngeren Cousin, Aido, und seine fast schon verzweifelte Liebe zu Ruka Souen. Er stand nun direkt hinter ihr. Akane schlug die Augen auf und sah ihn an. „Ah, schön das du da bist“, meinte sie. „Ich hatte ja gesagt, dass ich kommen werde“, antwortete Akatsuki und setzte sich zu ihr. „So, was soll ich machen?“, wollte er wissen. „Hm, du musst einen Gefühlston finden, der mich beruhigt, ich werde dir schon sagen, ob es klappt oder nicht. Da du deine Gefühle nicht direkt lenken kannst, hilft es zum Beispiel, wenn du dich auf eine bestimmte Sache konzentrierst, irgendetwas, was ein bestimmtes Gefühl in dir auslöst. Allerdings etwas Schönes bitte, sonst drehe ich noch durch. All diese negativen Gefühle“, grummelte sie zum Schluss. „Okay, ich werde es versuchen“, sagte Akatsuki und konzentrierte sich. Akane wusste natürlich nicht direkt, an was er dachte, sie konnte ja schließlich keine Gedanken lesen, oder die Gedanken sehen, so wie Shiro, aber sie konnte fühlen, in welche Richtung es ging. Zuerst war es sehr angenehm, es war ruhig und gleichmäßig, genauso wie sie es wollte, dieser Gefühlston erinnerte sie irgendwie an einen idyllischen Nachmittag an einem großen, kristallklaren See. Eine angenehme Brise wehte und es fühlte sich einfach gut auf ihrer Haut an. Sonnenstrahlen kitzelten ihr Gesicht, was schon recht ungewöhnlich für Vampire war, aber es war definitiv nicht unangenehm. Es war einfach herrlich, Akane fühlte sich so, als würde sie gleich in einem weißen, dünnen Sommerkleid über eine Wiese springen, sie fühlte sich frei und ungezwungen. Doch plötzlich veränderten sich die Gefühle, sie wurden düster. Der wolkenfreie Sommerhimmel zog sich zu und dunkle Wolken kamen auf, es fröstelte sie jetzt und plötzlich war es stockdunkel, zudem fühlte Akane wieder diese Sehnsucht, eine Sehnsucht nach etwas oder jemandem, die schon fast krank war, sie wünschte sich im Moment nur bei dieser einen Person zu sein, sie wollte alles für sie tun, sie beschützen. Akane schlug die Augen auf und seufzte. „Bitte, denke nicht an irgendwelche Personen. Ruka ist zum Beispiel nicht dafür gedacht … Das weckt in uns beiden dann eine Sehnsucht aus, obwohl meine nur ein Abklatsch von deiner ist …“, seufzte sie. „Upps, Entschuldigung“, murmelte Akatsuki. Akane konzentrierte sich wieder und diesmal befand sie sich gefühlstechnisch auf einem Fest? Akane runzelte die Stirn, auch hier war die Stimmung leicht depressiv. „Akatsuki“, nuschelte sie. Sofort veränderte sich die Umgebung und sie war wieder draußen, es war wieder ein herrlich sonniger Tag, sie fühlte sich so, als ob sie die ganze Zeit über Wiesen springen könnte. Doch es dauerte nicht allzu lange an, ehe sich wieder jemand einmischte, dieses Mal kam es nicht alleine von Akatsuki. Plötzlich zogen große, dunkle, gefährlich anmutende Gewitterwolken auf. Es war plötzlich schwül geworden und Akane begann zu schwitzen, was war das bloß? Es grollte sogar über ihr, und ein Blitz zuckte auf. Die Gegend strahlte jetzt etwas Gefährliches aus, Akane konnte dunkle Rottöne erkennen, alles war in rot und schwarz gehalten und es war trostlos und depressiv. Zudem war Akane wütend, sie konnte eine Wut fühlen, doch sie wusste nicht, worauf sie eigentlich wütend sein sollte … Sie schlug wieder die Augen auf und sah Kuraiko genervt an. „Was willst du hier?“, fragte sie diese. Kuraiko zuckte mit den Schultern und meinte: „ Darf ich denn nicht hier sein? Ist das jetzt verboten? Was macht ihr denn überhaupt hier?“ „Erstens, das zwar nicht, aber zweitens, du nervst mich und drittens, Akatsuki und ich trainieren gerade, denn ich bekomme es einfach nicht mehr richtig hin, die Gefühle auszublenden“, murmelte Akane. „Und das du dabei bist, ist nicht gut, diese angestaute Wut von dir ist schlecht, da kann ich mich nicht konzentrieren.“ Akatsuki überlegte einen Moment. „Aber sollte sie nicht gerade deswegen bleiben? Ich meine, was bringt es, wenn wir zwar den richtigen Gefühlston haben, der aber in Anwesenheit anderer gar nichts bewirkt, da er zu schwach oder so ist? Ich finde, sie sollte ein Störfaktor sein“, schlug er vor. „Ich und ein Störfaktor, was erlaubst du dir eigentlich? Ich bin doch kein Störfaktor“, grummelte sie. „Hm, das ist gar keine so schlechte Idee“, nuschelte Akane, eine Hand hatte sie an ihr Kinn gelegt. „Was?“, kam es von Kuraiko. „Nun ja, er hat recht, es nützt gar nichts, wenn der Ton richtig ist, wenn er gar nichts abdecken kann … Ja, wenn ich es schaffe, deine Wut dauerhaft zu unterdrücken, indem ich Akatsukis Gefühlen lausche, kann es nur besser werden“, sagte sie. „Also bin ich ein Störfaktor?“ „Genau.“ „Und was muss ich da machen?“, wollte Kuraiko wissen. „Hm, du musst einfach nur hier sitzen bleiben und etwas fühlen, deine Wut kommt von ganz alleine und nervt mich“, meinte Akane. „Tsch, ich nerve doch niemanden …“ „Du machst es vielleicht nicht bewusst, aber unbewusst nervst du mich schon“, sagte Akane und seufzte. „Ist ja auch egal, ich werde dir helfen“, sagte Kuraiko und grinste. „Wann wollt ihr das immer machen?“ „Hm, ich denke, wir sollten uns nach dem Unterricht immer treffen, das ist denke ich am Besten“, murmelte Akane. „Etwa immer? Und für wie lange?“, fragte Kuraiko entsetzt. „Joa, ich denke schon, solange bis es klappt“, meinte Akane und sah Kuraiko an. „Ah, das wird nervig, aber ich muss wirklich nur hier sitzen? Ich kann mich dann aber auch mit was anderem beschäftigen, oder?“, wollte Kuraiko wissen. „Klar, du kannst machen was du willst, solange du dabei etwas fühlst ist es mir egal“, antwortete Akane. „Super, dann wird’s vielleicht doch nicht so schlimm“, meinte sie grinsend. „Ja, sicher …“ „Keine Sorge, Akatsuki und ich schaffen das schon, dir dabei zu helfen, die Gefühle auszublenden, nicht wahr, Großer?“, sagte Kuraiko. Akatsuki hatte die Augenbrauen erhoben. „Sicher … natürlich schaffen wir das …“, murmelte er, obwohl es etwas zweifelnd klang. „Super, dann lasst uns mal anfangen“, grinste Kuraiko enthusiastisch. Akane stöhnte auf. „Mensch, Kuraiko, du sollst mich nicht mit deinen Gefühlen erschlagen!“, grummelte sie. „Oh, ’tschuldigung“, sagte Kuraiko und versuchte etwas ruhiger zu werden. Seit dem Tag an, trainierten sie so oft es geht, damit Akane nicht mehr ganz so leiden musste. Kapitel 56: Teil 2 – Kapitel 10 – Angst, Peinlichkeiten, Besessenheit und Gequassel ------------------------------------------------------------------------------------ Donnerstag, 2. Oktober 2008 Als die anderen das Foyer verließen, um zum Unterricht zu gehen, blieben Akuma und Sasori zurück. Während Sasori Akuma sehnsüchtige Blicke zu warf, waren Akumas eher frostig. Er war sauer und auch etwas genervt. „So, ich werde jetzt zu Kuraiko gehen und wenn du auch nur daran denkst, in die Nähe ihres Zimmers zu kommen, dann bist du der Nächste, den ich verprügeln werde!“, knurrte Akuma. „Selbst wenn ich dadurch noch länger Unterrichtsverbot bekomme.“ Seine Augen sprühten beinahe Funken. Sasoris Kinn zitterte, dann stand er mit einem Ruck auf und trat auf Akuma zu. Er war nur einige Zentimeter größer, als der andere Vampir, doch er wusste, dass er gegen ihn keine Chance hatte, sollte Akuma tatsächlich auf ihn einschlagen. „Warum bist du jetzt plötzlich so fies zu mir?“, fragte er. „Warum ich fies zu dir bin? Du hast eine Freundin von mir verletzt, meinst du ernsthaft, da kann ich noch so tun, als sein alles in Ordnung? Wohl kaum“, knurrte Akuma. „Moment, sie hat etwas ausgeplaudert, dass niemanden etwas anging. Hätte sie …“, stammelte Sasori. „Hätte, hätte. Ja, hätte sie mal nicht. Das ändert nichts daran! Du hast sie trotzdem vergiftet!“, fauchte Akuma. „Zudem, sonst ist es dir doch auch egal, also was solls. Für mich wird es eh nur Kaori-sama geben.“ „Es sollte genau deswegen keiner wissen!“, schrie Sasori. „Glaubst du ernsthaft, ich wüsste nicht, dass es für dich nur Kaori gibt? Ich weiß, dass es immer nur sie sein wird! Deshalb wollte ich nicht, dass irgendwer davon erfährt. Damit eben so was nicht passiert!“, seine Stimme zitterte. Akuma sah ihn nur finster an. „Tja, jetzt ist es nun mal passiert, du kannst froh sein, dass es nicht meine Kaori-sama war, die du vergiftet hast, sonst wärst du gleich tot gewesen“, grummelte Akuma und legte seine Hand auf Sasoris Schulter. Panik durchflutete Sasori, er wusste, dass Akuma ihn einfach so in Fetzen reißen konnte, wenn er das wünschte, auch wenn er dafür seine Fähigkeit einsetzen musste. Ohne zu wissen wie er hier hinkam, fand sich Sasori plötzlich gegen die Wand gepresst wieder, Akuma sah ihn immer noch feindselig an. Seine Augen glühten rot auf. Er kam Sasori jetzt sehr nahe, gefährlich nahe. Akumas Gesicht war jetzt direkt neben dem des Giftvampirs. „Du solltest ab jetzt nichts mehr machen, was mich verärgern könnte, sonst werde ich, trotz des Verbotes, meine Kräfte einsetzen und dich töten. Der Vampir, der mich in den USA provoziert hat, wird im Gegensatz zu dir einen leichten Tod gehabt haben. Und solltest du auch nur daran denken, meiner Kaori-sama etwas anzutun, dann gnade dir Gott, du wirst deines Lebens nicht mehr froh werden, kapische?“, drohte Akuma. Sasori nickte leicht, sein Körper reagierte heftig auf Akumas Nähe, sein Gesicht glühte rot und er konnte nur hoffen, dass ihn sein Körper nicht vollkommen im Stich ließ, nichts wäre peinlicher, als jetzt hart zu werden. Doch Akuma ließ nicht so schnell von ihm los, er hatte nämlich bemerkt, wie stark Sasori auf ihn reagierte. Er packte mit einer Hand Sasoris Gesicht und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. „Hehehe, das ist echt armselig, selbst jetzt bist du erregt, dabei solltest du dich zu Tode fürchten“, hauchte er. Sasori war rot angelaufen und versuchte immer noch, jetzt nicht die Kontrolle über sich zu verlieren, doch er konnte nicht anders. Akuma war ihm so nah, so nah wie noch nie … Sein Herz schlug wie wild, er konnte es immer noch nicht fassen. Und als ihn Akuma ein weiteres Mal leicht anhauchte, passierte es, Sasori wurde steif. Akuma lachte fies. „Upps, ich denke, das sollte wohl nicht passieren, nicht wahr“, grinste er schadenfroh. Er lachte Sasori weiter aus, aber er ließ jetzt von ihm ab und trat zurück. Fix und fertig rutschte Sasori an der Wand hinab. Das war ja alles so peinlich … Noch immer kicherte Akuma. „Jetzt guck doch nicht so, du kannst es dir ja nachher von deinem Bruder besorgen lassen. Falls der noch Lust hat, schließlich hat er ja jetzt einen Freund … und du nicht. Zu Schade, nicht wahr?“, stichelte Akuma. Sasori sah ihn vom Boden aus an, er wollte gerade etwas sagen, doch da drehte sich Akuma auch schon um und ging. „Man sieht sich … leider“, meinte er als er ging. Sasori blieb eine Weile sitzen, er hatte die Augen geschlossen und versuchte wieder abzukühlen, was gar nicht so leicht war. Er sah auf seine Erregung und stöhnte. „Das darf doch alles nicht wahr sein“, stammelte er. Er wollte sich gerade auf den Weg in sein Zimmer machen, als die Tür auf ging. Die beiden Hunter und zwei weitere kamen herein. Die Mädchen betrachteten Sasori eine Zeit lang. „Ähm, was hast du denn gerade gemacht?“, fragte Tenshi mit Blick auf die Beule in seiner Hose. Sasori lief noch weiter an. „Ich hab gar nichts gemacht!“, fiepte er und schoss die Treppe hoch, das war ja so peinlich! Josh sah Sasori kopfschüttelnd hinterher. Diese Vampire … Er schleppte schnell Callies Sachen in das ihr zugewiesene Zimmer und verschwand dann so schnell wie möglich. Akuma unterdessen war bei Kaoris und Kuraikos Zimmer angekommen, er klopfte und trat ein. „Ah, Akuma, endlich kommst du, ich hab mich schon richtig einsam gefühlt“, meinte Kuraiko und grinste. Doch plötzlich war Akuma, der eben noch in der Tür gestanden hatte, verschwunden. Suchend sah sie sich um. Sie entdeckte ihn in Kaoris Bett. Wie war er so schnell dahin gekommen? Er lag auf dem Bauch und presste sein Gesicht in Kaoris Kissen, welches er fest umklammert hielt. „Oh, es riecht immer noch nach meiner Kaori-sama, so gut …!“, giggelte er vor sich hin. Immer wieder sagte er „Kaori-sama“, seine Stimme klang regelrecht besessen. Er wälzte sich in ihrem Bett umher. Kuraiko bekam es langsam mit der Angst zu tun, sie zog die Bettdecke bis zur Nasenspitze hoch und sah Akuma ängstlich an. Was hatte er bloß? „Akuma?“, stammelte sie. Akuma sah auf und Kuraiko an. „Was machst du da?“, wollte die verängstigte Vampirin wissen. „Ich sauge Kaori-samas Duft in mich auf, es riecht so gut, ich kann ihr so richtig nah sein, obwohl sie gar nicht bei mir ist“, kicherte Akuma und drückte sein Gesicht erneut in ihr Kissen. Er hatte den Blick eines frisch verliebten Teenagermädchens. Seine Augen funkelten wie verrückt. Kuraiko verkroch sich schnell unter ihrer Bettdecke, Akuma machte ihr große Angst, so verrückt hatte sie ihn noch nie erlebt … Sie hoffte nur, dass er schnell wieder verschwand, doch leider tat er das nicht. Callie kam jetzt im Klassenzimmer an. Toga Yagari sah sie verstimmt an, doch sie lief erstmal schnurstracks auf ihn zu und umarmte ihn. „Hallo!“, sagte sie auf Englisch. „Ich bin Callie Rose, freut mich dich kennenzulernen, auch wenn du mich wahrscheinlich nicht verstehst. Ich bin aus den USA und wurde in Chicago geboren. Ich bin seit heute hier. Joshi war so freundlich und hat mich mitgenommen. Weißt du, ich hab Joshi bei einem Fall kennengelernt. Er jagt dieser bösfiesen Frau und dem riesigen Riesen hinterher und ich war zufälligerweise zufällig Zeuge, wie die Frau, die damals übrigens ganz schlimm betrunken war, und der riesige Riese einen armen Vampir kaputtverbrannt haben. Aber so arm war der Vampir gar nicht, der hatte viel Geld, weil der viele Frauen hatte und so, weißt du. Und als ich gehört habe, dass die Frau und der riesige Riese nach Japan gegangen sind, habe ich Angst um meinen süßen Shiro bekommen, weißt du. Denn diese Frau, sag’s nicht weiter ja, aber weißt du, ich glaube, sie ist eine Vampirkillerin. Und der Mann, der ist ein Hunter und die beiden sind gefährlich, weißt du. Jedenfalls, ich bin ein Level C und ich tu dir nichts, weißt du. Ich bin nur hier, um meinen süßen Shiro wieder zu sehen und Joshi hat mich hierher gebracht, weißt du. Und Joshi ist so lieb zu mir gewesen, ich bin mir sicher, die Frau und der Riese wären nicht so nett zu mir gewesen, wenn sie mich gefunden hätten, weißt du. Aber die beiden waren zu beschäftigt, der Riese hat die Frau dann nämlich geküsst, weißt du. Obwohl neben ihnen noch der verbrannte Vampir verbrannt ist, weißt du, das muss wahre Liebe sein, wenn sie sich sogar in einer dunklen, staubigen Gasse lieben können, wenn daneben auch noch ein Vampir verbrennt. Hach, wie romantisch … Aber jetzt bin ich ja hier bei meinem süßen Shiro, weißt du. Der wird mich sicher auch ganz dolle lieb haben. Ich hab ihn jedenfalls ganz dolle lieb. Und Joshi hat bestimmt Sayo ganz dolle lieb, sonst wäre er nicht so schnell hier her geeilt. Aber weißt du, das kommt mir ja nur ganz recht, alleine hätte ich nämlich Angst gehabt zu fliegen. Wer weiß, vielleicht hätte mich die Frau dann am Flughafen abgefangen und auch wegverbrannt, dann wäre ich nämlich tot, weißt du und dann könnte ich gar nicht zu meinem süßen Shiro, weißt du eigentlich, wie zuckersüß er ist? Du musst ihn dir nur mal ansehen, du verliebst dich sicher auch in ihn, wenn du ihn ansiehst. Aber halt, du könntest dich ja auch in ihn verlieben und würdest ihn mir dann bestimmt wegnehmen wollen, aber das werde ich nicht zu lassen, dass sage ich dir schon mal gleich, weißt du. Ich liebe Shiro und er soll mir gehören, ich …“, quasselte sie, ehe sie dann endlich von Shiro weggezogen wurde. Sie hätte wahrscheinlich noch weiter gemacht, hätte er sie nicht von Yagari, den sie die ganze Zeit umarmt gehalten hatte, weggezogen. Dieser sah ziemlich traumatisiert aus. Mit mechanischen Schritten ging er in Richtung Tür. „Der Unterricht ist beendet, ich muss mich ausruhen“, nuschelte er. „So eine Quasselstrippe“, fügte er noch leise hinzu. Zu seinem Leidwesen hatte er alles verstanden, da er ebenfalls Englisch beherrschte. „Oh je, Callie, Süße, du hast unseren Lehrer vergrault“, murmelte Shiro und küsste Callie auf die Stirn. „Hab ich denn irgendwas falsch gemacht? Was ist, wenn er mich nicht mehr mag?“, sie schlug sich die Hände vor den Mund. „Oh, ich will nicht, dass er mich nicht mehr mag.“ Sie wimmerte und sah Shiro an. „Ich schätze, du brauchst dir keine großen Hoffnungen zu machen, Yagari mag generell keine Vampire“, erklärte Shiro und zog sie in seinen Arm. „Aber, ich wollte mich doch nur vorstellen und jetzt hat er Angst vor mir und ist weggelaufen. Er mag mich nicht“, schluchzte sie. Ein bisschen überfordert sah Shiro Callie an. Er wusste nicht so recht, was er darauf antworten sollte. „Komm wir setzen uns, ich denke, er wird bald wieder normal sein, bleib einfach ruhig, ja“, meinte Shiro. „Ja, ist gut“, schniefte Callie und setzte sich neben Shiro, sie saß so auch neben Kaori. „Oh hallo, du bist Shiros … Schwester?“, fragte sie. „Hallo, ich bin seine Cousine“, berichtigte sie Callie. „Ah, ich bin Callie Rose, Rose ist mein Nachname und Callie mein Vorname. Viele Leute verwechseln das immer ….“, quasselte sie weiter. So zog sich dass den ganzen restlichen Tag noch hin. Die anderen waren halbwegs genervt, doch Shiro war noch immer ganz verzaubert, seine Callie war endlich wieder bei ihm … Kapitel 57: Teil 2 – Kapitel 11 – Auftakt zur Katastrophe ---------------------------------------------------------- Donnerstag, 2. Oktober 2008 Kyra hielt vor einem heruntergekommenen Gebäude an, mit finsterer Miene starrte sie das Haus an, es sah wirklich schäbig aus, für das, was sich darin abspielte … Sie hätte schon etwas mehr erwartet. Sie knurrte nur etwas und stieg dann aus, Lee folgte ihr einfach mal, sie hatte ihm nämlich nicht gesagt, was sie vorhatte. Die Killerin trat die Tür ein und betrat das Gebäude, witternd sog sie die Luft ein. „Bah, wie eklig, es stink genauso wie damals in der Gosse“, grummelte sie, als sie weiter in das Haus ging. „Du musst dich ja auskennen, Gossenkind“, meinte Lee. Er öffnete seine Sinne und suchte nach Feinden, nach einigen Sekunden wusste er allerdings, dass hier keine Vampire waren, nur einige Menschen befanden sich im Keller. Und noch etwas sehr seltsames, was er aber nicht einordnen konnte. „Halt deine Fresse, Lee“, kommentierte Kyra nur und ging auf den Keller zu. „Hach, deine gute Laune ist ja beinahe ansteckend“, meinte er sarkastisch. Er wurde von der Killerin ignoriert, deshalb zuckte er nur mit den Schultern und folgte ihr. Sie ging in Richtung Keller, was hatte sie wohl vor? Sie trat auch hier die Tür ein und enthüllte so eine dunkle, lange Treppe. „Oh, sollen wir tatsächlich da runter gehen, das sieht eng und klein aus …“, nuschelte Lee, als er da runter starrte. Nicht das er Angst hätte, er mochte es nur nicht, wenn er sich so klein machen musste, um irgendwo durchzupassen. „Tja, dein Pech, ich geh da runter“, knurrte Kyra nur. „Du weißt schon, dass da unten Menschen sind?“, fragte Lee. „Ja, ich weiß, genau da will ich auch hin …“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stieg sie die Treppe hinunter. Grummelnd und sich leise über die Enge und Höhe dieser Treppe beschwerend, folgte Lee ihr. Unten angekommen, waren sie vor einer weiteren Tür, die ebenfalls aufgetreten wurde. Zum Vorschein kamen endlich die Menschen. Lee staunte nicht schlecht, als er das große Laboratorium sah. Die Leute sahen sie irritiert an. Kyra zückte ihre Waffe und ging weiter in den Raum rein. „Alle mal herhören, ich brauche eine Waffe“, fing sie auf einer Mischung aus grottenschlechtem Japanisch und Englisch an zu sprechen. „Eine Waffe gegen Vampire. Ich weiß, dass ihr versucht, die Vampire ebenfalls zu bekämpfen, mit sehr ungewöhnlichen Mitteln.“ Da trat einer der Männer vor und nickte ihr zu. „Guten Tag, mein Name ist Sakakibara, ich hatte Sie schon erwartet, irgendwann“, meinte der Mann in perfektem Englisch. „Doch Sie hätten die Tür nicht auftreten müssen, Sie hätten einfach nur klingeln brauchen.“ „Ah, jemand der Englisch spricht, sehr schön, richtiger Luxus ist das, da brauch ich mich ja nicht anzustrengen“, grinste Kyra, jetzt sprach sie auch wieder Englisch. „Aber was heißt hier, du hättest mich schon erwartet?“ „Nun ja, Sie sind die Vampirkillerin Kyra nicht? Ich habe eine Zeitlang in den USA geforscht und kannte Sie schon vom Hören her. Ich dachte mir schon, dass Sie irgendwann hierher kommen, um die Vampire, die auf der Cross Academy leben, zu vernichten. Ich habe extra immer wieder etwas durchsickern lassen, um Sie so hierher zu locken. Und jetzt sind Sie tatsächlich hier“, erklärte er. „Gut, das erspart mir ja einiges“, meinte sie zufrieden. „Nach was für einer Art Waffe suchen Sie denn? Wir haben verschiedene Bereiche der Anti-Vampir-Waffen, das geht von originalen Hunterwaffen bis hin zu biologischen Massenvernichtungswaffen, alles auf Vampire ausgelegt“, sagte er und bedeutete den beiden, ihm zu folgen. „Was denn für Massenvernichtungswaffen?“, wollte Kyra wissen. Ein breites, sehr unheilvolles Grinsen breitete sich auf dem Gesicht von Sakakibara aus. „Folgen Sie mir bitte, ich werde es ihnen zeigen, wir haben einige Testsubjekte da“, bot er ihnen an. „Geh vor“, grummelte Kyra nur. Sakakibara führte Kyra und Lee durch das Labor, durch einen dunklen Gang noch eine Etage tiefer. Hier befanden sich Kerkerzellen allerdings waren die Zellen hell erleuchtet und besaßen Panzerglasscheiben statt Gitterstäbe. „Scheiße, was ist das hier?“, fragte Kyra als sie die Inhalte der Zellen betrachtete. In ihnen waren Vampire, allerdings waren sie vollkommen durchgedreht. „Level E“, murmelte Kyra und betrachtete sie weiter. Die Vampire hatten allesamt schlohweiße Haare und gefährlich anmutende rote Augen, diese waren im Gegensatz zu den normalen Vampiraugen von einem dreckigen blutigen rot. „Nein, keine Level E, alle diese Vampire waren Edelblüter“, erklärte Sakakibara. „Was? Aber was ist mit ihnen passiert?“, wollte Kyra wissen. „Nun ja, wir haben sie mit einem Virus infiziert, ich sagte doch, wir haben auch biologische Waffen gegen Vampire“, meinte Sakakibara stolz. „Aber, sie sind nicht tot … ich meine, was hat das für einen Sinn?“ „Still gestanden!“, brüllte der Professor und plötzlich hörten die Vampire auf, sich wie verrückt zu benehmen und standen in einer Reihe. Kyra fielen fast die Augen aus dem Kopf und ihr klappte der Mund auf. „Aber …“ „Ja, ganz recht, die Vampire gehorchen mir, denn ich war derjenige, der sein Blut zur Verfügung stellte“, fing Sakakibara an. „Blut?“ „Ja, der Virus ist so ausgelegt, dass er die Edelblüter degenerieren lässt, allerdings muss der Virus mit menschlichem Blut vermischt werden. Das hat nicht nur den Zweck, dass man dann der Herr über die infizierten Vampire wird, nein, es verhindert so auch, dass unschuldige Menschen mit dem Virus infiziert werden“, erklärte er weiter. „Bisher ist es uns leider nur gelungen, erfolgreich Edelblüter zu infizieren, Reinblüter sind noch zu mächtig und alles, was unter Level B ist, stirbt, wenn man ihnen den Virus einflößt. Menschen sind lediglich die Überträger des Virus, sie selbst erleiden keinen Schaden dabei. Wissen Sie, ich habe vor, dieses Virus über die ganze Welt zu verteilen, so dass ich irgendwann Herrscher über alle Vampire bin, natürlich erst, wenn ich auch Reinblüter damit infizieren kann. Denn, wissen Sie, was das schöne an diesem Virus ist?“ „Nein, was?“ Sakakibara grinste pervers und in seinen Augen flackerte es auf. „Wenn die Person, die das Blut für den Virus gespendet hat stirbt, dann sterben alle Vampire, die mit dem Virus infiziert sind ebenfalls“, verkündete er. Erneut klappte Kyra der Mund auf, das durfte doch nicht wahr sein. „Das ist … genial, das ist einfach genial!“, stieß sie aus. „Ich will diesen Virus, natürlich mit meinem Blut. Ich will ihn haben!“ Wieder breitete sich ein Grinsen auf Sakakibaras Gesicht aus. „Genau das dachte ich mir. Folgen Sie mir bitte“, sagte er und führte sie wieder in das große Labor. Dort angekommen deutete er auf eine Liege. „Legen Sie sich bitte da hin, wir werden gleich beginnen, je früher diese Vampire sterben, desto besser“, meinte er. Kyra legte sich auf die Liege, ihr ganzer Körper kribbelte vor Aufregung. Als sie eben diese degenerierten Edelblüter gesehen hatte, ging ihr Herz in Freude auf. Es war toll, diese sonst so perfekten Wesen, derart verkommen zu sehen. Eine Frau kam auf Kyra zu, sie hatte dunkle Haare mit einem leichten Violettstich, sie trug eine Brille und war anscheinend eine weitere Professorin. „Guten Tag“, meinte sie auf Japanisch. „Ich werde ihnen nun das Blut abnehmen.“ Kyra grummelte nur etwas, es strengte sie an, das Japanische zu verstehen. Die Frau, sie war jünger als Kyra, welche selbst fünfunddreißig Jahre alt war. Sie würde sie vielleicht auf Mitte Ende zwanzig schätzen. Die Frau, die sich als Minako vorstellte, tastete Kyras Armbeuge nach einer geeigneten Vene ab. Schließlich legte sie einen Gurt um Kyras Oberarm und zog diesen fest zu, sodass sich das Blut stauen konnte. Nach einigen Minuten tastete sie den Arm erneut ab. Sie schien eine geeignete Stelle gefunden zu haben und desinfizierte sie. Danach setzte sie die Nadel an und stach in die vorbereitete Stelle. Sie öffnete den Zugang und ließ das Blut durch, es floss in den Blutbeutel. „Wie viel Blut brauchst du von mir?“, fragte Kyra wieder in der Mischsprache. Minako blieb eine Zeit lang still, wahrscheinlich, weil sie sich das Gesprochene erstmal übersetzen musste. Schließlich meinte sie. „Ich brauche zwei Beutel voll.“ „Nimm so viel du brauchst, wenn es dazu dient, die Vampire zu vernichten geb ich auch gerne mein ganzes Blut her“, sagte Kyra. Minako nickte diesmal nur. Nachdem sie fertig war, zog sie die Nadel aus Kyras Arm und drückte einen Tupfer auf den Einstich und klebte schließlich ein Pflaster darauf. „Sehr schön“, meldete sich da Sakakibara wieder. „Wir sollten alles weitere noch besprechen, es gibt da nämlich noch einige Sachen, die ich ihnen sagen muss.“ Kyra sah ihn an. „Die da wären?“ „Nun, Sie können die Vampire nur solange Kontrollieren, wie es dunkel ist. Sobald Sonnenlicht die infizierten Vampire trifft, werden sie wieder normal“, erklärte er. „Kein Problem, ich kann sie auch so in Schach halten“, antwortete Kyra. „Und auf der Cross Academy befinden sich die beiden Giftzwillinge, Dokuyaku Sasori und Kumo. Von denen sollten Sie sich auch fernhalten, denn das Gift, das durch ihre Körper fließt, wird das Virus neutralisieren. Allerdings funktioniert die Neutralisation nur bei den beiden, da das Gift extrem hoch dosiert sein muss, dabei würden die anderen an einer Vergiftung sterben, noch bevor das Virus neutralisiert wäre. Und ein weiteres Problem stellt dieser Jigoku no Akuma dar“, erzählte Sakakibara. „Und das da wäre?“ „Nun, sind Sie mit seiner Fähigkeit vertraut?“, wollte Sakakibara wissen. „Er benutzt Telekinese, oder?“, antwortete Kyra. „Genau, er benutzt die Telekinese auf eine Art, wie ich sie noch nie vorher gesehen habe. Normalerweise kann ein durchschnittlich starker Telekinet gerade mal Dinge um sich herum bewegen, doch er, er kann auch das Innere der Menschen verändern. Mit einer Berührung kann er Ihnen den Blutkreislauf umkehren, sodass das Blut in die entgegengesetzte Richtung fließt, er kann Ihre ganzen Innereien umstülpen. Und er kann auch mit Ihrem Gehirn Sachen anstellen. Der Virus greift weitestgehend das Gehirn an und ruft Symptome der Degenerierung eines Level D zu einem Level E bei den Edelblütern hervor. Wenn Akuma die vorherigen Daten des Gehirnes in die Finger bekommen würde und die neuen veränderten Daten, dann könnte er, einfach in dem er es sich anguckt und dann seine Hand auf die Stirn des anderen legt, die Daten verändern. Er vollführt das, was man normalerweise nur mit einem Elektronenmikroskop schafft einfach durch eine Berührung aus. Allerdings ist er zu der Zeit auch verletzlich, denn er hat keine Rechenkapazität mehr um seine natürliche Abwehr aufrecht zu erhalten, das heißt, er muss sich zu sehr auf das eine konzentrieren, sodass er das andere derweil abstellen muss, das ist seine Schwachstelle.“ „Hm, wäre er kein Vampir, wäre das ja beeindruckend, aber was für eine Rechenkapazität?“, wollte Kyra wissen. „Nun ja, Akumas Fähigkeit basiert auf Berechnungen, er führt tausende von Berechnungen in einem Sekundenbruchteil durch, die meisten Berechnungen führt er unbewusst durch, zum Beispiel bei seiner Ablenkung, doch bei so etwas geht es nicht unbewusst. Zum Beispiel kann er durch die Berechnung der Windrichtung, Windstärke und hunderten von weiteren Faktoren den Wind bändigen, etwas, was für solche, die keine Affinität zum Wind haben, unmöglich ist. Er kann den Wind lenken wie es ihm passt. Seine Fähigkeit macht ihn so mächtig, dass er es mit dem gesamten Militär der Welt aufnehmen könnte, ohne mit der Wimper zu zucken. Der Junge ist ein Genie“, erklärte Sakakibara. Auf Kyras Gesicht lag ein Grinsen, es war durchtrieben und irgendwie pervers, ihre Augen waren geweitet und beunruhigende Schatten lagen auf ihrem Gesicht. „Beeindruckend, einfach genial! Er ist ein Gegner, gegen den es sich zu kämpfen lohnt!“, stieß sie begeistert aus. „Ich finde, sie sollten sich überlegen, welche Vampire sie als erstes mit dem Virus infizieren wollen, denn es gibt da noch ein kleines Problem“, fing Sakakibara an. „Was denn noch?“, fragte Kyra. „Nun ja, die Inkubationszeit dauert ziemlich lange, mehrere Wochen hat es gedauert, bis die ersten Vampire Anzeichen gezeigt haben. Und auf der Cross Academy befindet sich auch Shiroi Shiro. Er besitzt einen Röntgenblick und kann somit in den Körper eines Lebewesens gucken, er kann dadurch sogar die Gedanken sehen. Und während sich der Virus ausbreitet, kann man ihn unter einem geeigneten Apparat beobachten. Das heißt wenn er den Virus entdeckt, dann kann er Akuma bescheid geben und dieser könnte alles zunichte machen“, teilte ihnen Sakakibara mit. Kyra verschränkte die Arme vor der Brust und überlegte angestrengt. Doch plötzlich horchte sie auf. „Das ist es … Also der Überträger ist der Mensch, ist das richtig?“ „Ja, das stimmt, das ist der einfachste Weg, man kann den Virus auch per Injektion übertragen aber durch Menschen ist es einfacher“, bestätigte Sakakibara. „Sehr schön, dann ist das kein Problem. So schlau wie ich bin, hab ich mich natürlich schon mal über die Cross Academy informiert und herausgefunden, dass sich in der Day Class eine Amerikanerin befindet, die von einem Vampir besessen ist. Lee, du solltest dich auch noch an sie erinnern. Sie ist einmal sturzbesoffen an uns vorbeigetorkelt und hat etwas über die Haibara-Schlampe gefaselt!“, meinte Kyra. „Ah, ja, ich kann mich dran erinnern“, sagte Lee. „Sie ist auch da und wenn ich ihr erzähle, dass die Haibara-Schlampe dadurch auf sie stehen wird, wird sie das sogar freiwillig machen. Und wenn ich die Schlampe infiziert habe, dauert es sicher nicht lange bis der Teufel und der wandelnde Röntgenapparat ebenfalls infiziert sind“, sie stieß ein Lachen aus. „Was mit den anderen passiert, ist mir reichlich egal, Hauptsache ich habe die drei erstmal. Das wird sicherlich spaßig werden. Eine Teleporterin, ein Supertelekinet und ein Röntgenapparat, mit deren Fähigkeiten kann ich die anderen ohne Anstrengung töten. Ich bin brillant“, lachte sie. „Nebenbei, ich werde schon dafür sorgen, dass dieser Shiroi nichts entdeckt, irgendwie klappt das schon!“ „Gut, wir werden den Virus nun für Sie vorbereiten und auf ihr Blut abstimmen. Es wird allerdings seine Zeit dauern, aber wir werden unser bestes geben. Nur ein klein wenig Geduld, schließlich soll es ja perfekt werden“, meinte Sakakibara. „Ja, versuch noch was an der Inkubationszeit zu verändern, es soll nicht zu lange dauern!“, knurrte Kyra. „Gewiss.“ „Sag mal, wie heißen diese Kreationen eigentlich? Zombiemutantenvampire?“, fragte Lee dazwischen, der mehr als gelangweilt dabei gestanden hatte. „Nun wir führen die Reihe einfach fort, deshalb nennen wir sie Level F … Sie können sie aber auch anders nennen, wenn Sie wollen, es liegt bei Ihnen“, antwortete Sakakibara. „Nö, Level F ist schon okay, das kann man sich merken. Gut, wir werden dann solange gehen, ruf mich an, wenn du fertig bist, ja?“, sagte Kyra. „Gewiss doch. Bis später“, verabschiedete Sakakibara die beiden. Sie gingen die Treppen wieder hinauf und verließen das Haus, danach suchten sie sich einen Unterschlupf, wo sie bleiben konnten. Die Vampire hatten ja keine Ahnung, das würde so spaßig werden. Kyra zitterte vor Aufregung, als sie nur daran dachte, was sie alles mit ihnen anstellen könnte. Kapitel 58: Teil 2 – Kapitel 12 – Es liegt etwas in der Luft ------------------------------------------------------------- Donnerstag, 2. Oktober 2008 Nach dem Unterricht ging Kumo direkt auf sein Zimmer, er wollte sehen, ob Sasori noch in Ordnung war. Dieser lag auf seinem Bett. Mittlerweile war er wieder abgekühlt. Sasori sah seinen Bruder an. „Ah, da bist du ja wieder“, meinte er und lächelte. Er stand auf und ging auf Kumo zu. Er küsste ihn stürmisch und drückte ihn dann auf sein Bett. Kumo schlang seine Arme um Sasoris Hals und erwiderte den Kuss. Er war zwar etwas überrascht über die Intensität seines Bruders, aber ihm sollte es egal sein. Sasori riss Kumo fast die Sachen vom Leib, was diesen zum Schmunzeln brachte. Sasoris Reißzähne fuhren sich aus und er leckte über Kumos Halsschlagader, ehe er seine Zähne darin versenkte. Kumo keuchte auf und genoss es, er krallte sich in den Stoff von Sasoris Hemd und bog den Rücken durch. Sasori löste sich vom Hals seines Bruders und küsste ihn wieder, seine Lippen waren dabei Blut verschmiert. Jedoch machte es Kumo nichts aus, er war es gewohnt. Wieder löste sich Sasori von Kumo. „Ich liebe dich!“, hauchte er. „Ich liebe dich auch“, antwortete Kumo etwas überrascht, was war bloß vorgefallen, dass Sasori jetzt so war? Sasori klammerte sich plötzlich an Kumo fest. Dieser tätschelte seinem Bruder etwas verwirrt über den Rücken. „Sasori, was ist passiert?“, fragte er. Schließlich erzählte Sasori ihm, was Akuma gemacht hatte. Kaori kam in ihrem Zimmer an und wurde erstmal überrascht. Kuraiko hatte sich immer noch unter ihrer Decke versteckt und Akuma lag in ihrem Bett. Doch als sie die Tür öffnete, horchte er auf und strahlte Kaori an. „Kaori-sama!“, rief er und sprang auf sie zu. Er umarmte sie stürmisch und küsste sie. Als er sich von ihr löste sah sie ihn überrascht an. „Akuma … was hast du mit meinem Bett gemacht?“, fragte sie. „Ich hab drin gelegen, so konnte ich dir ganz nah sein“, strahlte er. „Dabei warst du ganz schön gruselig!“, fauchte Kuraiko, sie war unter ihrer Decke hervorgekommen. „Ich hatte richtig Angst vor dir …“ „Was ist nur mit dir los, Akuma?“, wollte Kaori lächelnd wissen. „Ach weißt du, ich bin ich die schönste Frau der Welt verliebt und sie liebt mich auch. Ich bin einfach glücklich“, antwortete er ihr und küsste sie erneut. „Boah, wehe ihr habt jetzt Sex vor meinen Augen, dann hasse ich euch alle beide“, grummelte Kuraiko verstimmt. Kaori lachte nur. „Okay, wir sind ja schon weg“, kicherte sie und teleportierte sich und Akuma in sein Zimmer. Shiro war zum Glück mit Callie unterwegs. Sie warf Akuma auf sein Bett und setzte sich rittlings auf ihn drauf. „So, warst du denn auch ein braver Junge?“, fragte sie ihn. „Oh ja, ich war sehr brav“, stieß er aus, er keuchte auf, als Kaori anfing ihn auszuziehen und ihn zu küssen. Die beiden versanken für einige Stunden in einem Meer aus Glück. Shiro zeigte Callie zuerst das Gelände der Cross Academy, ehe sie ins Wohnheim zurückgingen. Callie hatte schon so ihre eigenen Pläne gemacht. Sie nahm Shiros Hand und zog ihn mit auf ihr Zimmer. „Komm mit, mein süßer Shiro, lass uns etwas Spaß haben, ja?“, schlug sie vor. Shiro war leicht errötet, allerdings nickte er. Callie zog ihn schnell durch das Foyer, hoch zu ihrem Zimmer. Die anderen Vampire, die im Foyer saßen, allen voran Hiroshi, schauten ihnen verblüfft hinterher. Sie kamen bei Callies Zimmer an, schon jetzt wurde Callie ziemlich ungehalten und fing an, ihren Shiro zu küssen, sie hatte ihn schon so lange nicht mehr gespürt … Irgendwie erreichten sie das Bett, wobei Shiro nicht wusste, wie sie das geschaft hatten, denn sie lösten sich nicht voneinander. Sie lagen nun auf dem Bett und Shiro löste sich jetzt erstmals von seiner Angebeteten. Schnell zog er sie aus und befreite sich dann selbst von seinen Sachen. „Ah, wie lange habe ich schon nicht mehr so etwas schönes gesehen?“, fragte sich Callie, als sie Shiro betrachtete. Grinsend bedeckte Shiro Callies Lippen mit seinen und mit den Händen fuhr er sanft über ihren Körper. Er drehte sie beide um, sodass sie auf ihm lag. „Willst du mein Blut trinken?“, fragte er zwischen den Küssen. Callie hauchte ein „Ja“, und arbeitete sich zu Shiros Hals vor, sanft leckte sie mit ihrer Zunge über seinen Hals, ehe sie ihre Zähne darin versenkte. Shiro stöhnte auf, es war wirklich viel zu lange her, seit er das letzte Mal so etwas gefühlt hatte. Callie löste sich von ihm noch immer floss ihr das Blut an den Mundwinkeln herunter. Sie grinste Shiro frech an. „Jetzt will ich, dass du von mir trinkst!“, forderte sie ihn auf. Shiro setzte sich auf und platzierte Callie auf seinem Schoß, und während er in sie eindrang versenkte er auch seine Zähne in ihrem Hals. Akane raufte sich im Foyer die Haare, während sie aufkreischte, was die anderen aufschrecken ließ. Sie rieb ihre Oberschenkel aneinander und beugte sich leicht vornüber. „Akane, was hast du denn?“, fragte Akatsuki besorgt. „Das darf doch nicht wahr sein! Die spinnen doch alle, mich so zu foltern!“, stieß sie aus. „Was?“, kam es da auch von Kaname. „Ja, drei Paare haben gerade mal eben Sex und bombardieren mich hier mit ihren Gefühlen! Das darf doch so was von nicht wahr sein!“, kreischte sie. „Oh, wer denn da?“, wollte Hiroshi wissen. „Na, Sasori und Kumo, Kaori und Akuma und Shiro und Callie! Das ist so furchtbar“, fauchte sie, noch immer rieb sie ihre Beine aneinander. Akane selbst war durch die fremden Gefühle mehr als erregt. Ihr ganzer Körper stand quasi in Flammen. „Sasori und Kumo? Ernsthaft? Aber das sind doch Brüder“, meinte Hiroshi. „Na und, wusstest du nicht, dass sie eine Inzestbeziehung haben?“, murmelte Akane. „Hey, Aido, dein Freund betrügt dich gerade mit seinem Bruder, findest du das okay?“, wollte Hiroshi von dem Eisvampir wissen. Aido zuckte mit den Schultern. „Sasori wird für Kumo immer an erster Stelle stehen, zudem bin ich noch nicht soweit dass ich jetzt schon mit ihm schlafen könnte, ich hab nichts dagegen, solange er mir nicht haarklein davon erzählt …“, antwortete Aido. „Hm … wenn du meinst. Aber echt, Shiro und Callie auch?“, wandte sich Hiroshi dann wieder an Akane. „Ja, das sind die Schlimmsten!“, knurrte Akane. „Boah, das hätte ich Shiro gar nicht zugetraut. Er ist ja wie ein wildes Tier …“, staunte Hiroshi. „Da fällt mir ein, ich hatte auch schon lange keinen Sex mehr …“ Er sah Ruka an und grinste dann. „Hey Ruka! Wollen wir beiden Hübschen nicht mal eine Runde Sex haben?“, fragte er sie. Ruka sah ihn schockiert an. „Nein!“, antwortete sie und wandte sich dann ab, sie wollte gerade gehen, doch da packte Hiroshi sie von hinten und hielt ihre Brust umklammert. „Ach bitte, das würde Spaß machen“, versuchte er sie zu überreden. „Nein heißt nein!“, grummelte Ruka und machte sich von ihm los. Zudem setzte sie ihre Fähigkeit bei ihm ein. Sie verpasste ihm eine Halluzination, die sich gewaschen hatte. Ihre Augen leuchteten violett auf und Hiroshis infolge dessen ebenfalls. Danach drehte er sich um und marschierte geradewegs aus dem Raum raus. „Was hast du gemacht?“, wollte Sayo wissen. „Nun ja, er wird sich jetzt draußen jemanden suchen, wenn er aufwacht, wird er wahrscheinlich einen Schock bekommen, denn ein Mann wird neben ihm liegen. Denn er sieht alle Männer jetzt als Frauen“, meinte sie. „Sag mal, tun dir die armen Männer nicht leid, die er jetzt angraben wird?“, fragte Aido. „Hm, nein, nicht wirklich, Strafe muss sein“, antwortete Ruka und verschwand dann. Akane schüttelte nur den Kopf und versuchte die Gefühle auszublenden, sonst würde sie noch vollkommen durchdrehen, sie hatte schon jetzt das Bedürfnis, Akatsuki mit zu ziehen und mit ihm wer weiß was zu machen. Takuma sah Sayo an, er starrte beinahe, so sehr, dass diese es auch merkte. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn irritiert an. „Ist was?“ fragte sie. Takuma wurde rot. „Nein, ich hab mir gedacht …“, stammelte er. „Nein, ich werde keinen Sex mit dir haben“, sagte Sayo klipp und klar. Jetzt glich Takumas Gesicht beinahe einer Tomate. „Das wollte ich auch gar nicht“, fiepte er. „Du hast aber so ausgesehen. Wenn du mich jetzt entschuldigst“, verabschiedete sich Sayo schnell und ging. Takuma blieb perplex alleine zurück. „Es liegt etwas in der Luft“, murmelte Aido nur. Kapitel 59: Teil 2 – Kapitel 13 – Erinnerungen ----------------------------------------------- Donnerstag, 2. Oktober 2008 Auch Kyra wurde in der Zwischenzeit wieder von Lee hypnotisiert und vergewaltigt. Sie hatten sich ein schäbiges Hotel genommen, da sie keine Lust hatten, im Auto zu schlafen. Jetzt lag Kyra unter Lee und musste alles über sich ergehen lassen, was er mit ihr anstellte. Er war schlecht gelaunt und das ließ er an ihr aus. Nachdem er fertig war, ließ er endlich von ihr ab. Zufrieden legte er sich neben sie, jetzt ging es ihm besser. Doch beinahe zeitgleich wachte Kyra aus der Hypnose auf. Ruckartig setzte sie sich auf und keuchte, ihre Augen waren weit aufgerissen. Ihr Atem ging schnell und sie spürte sofort, dass ihr ganzer Körper protestierte, er schmerzte so sehr wie noch nie. Sie sah zu Lee rüber der noch immer neben ihr lag, er hatte ein dickes, fettes Grinsen im Gesicht. „Lee, du abgefuckter Scheißkerl“, begann Kyra. „Vorsicht Kyra, denk dran, du bist nackt, wenn du dich weiter so aufregst, werde ich wohl noch mal ran müssen“, unterbrach Lee sie. Kyra funkelte ihn aus eisblauen Augen fuchsteufelswild an, sie war stinksauer auf Lee. „Warum nimmst du immer mich? In den USA könntest du doch jede Hure, die am Straßenrand steht, hypnotisieren und vergewaltigen, so lange du willst. Selbst hier würdest du genug Schlampen finden, warum immer mich?! Du weißt doch genau, dass ich Berührungen hasse!“, fragte sie ihn. „Hm, weil du den meisten Spaß bringst, deshalb. Andere Frauen sind nicht annähernd so gefährlich wie du, das langweilt mich, deshalb nehme ich immer dich … Zudem, hast du mir nie gesagt, warum du wirklich Angst vor Berührungen hast. Wie wäre es mit einer kleinen Geschichtsstunde? Erzähl dem großartigen Lee doch, warum du solche Angst davor hast. Warum bist du zur Killerin geworden?“, wollte Lee wissen. „Warum sollte ich dir das erzählen?“, fauchte Kyra. „Weil das die einzige Möglichkeit ist, mich vielleicht loszuwerden, aber nur vielleicht“, grinste er. Kyra seufzte. „Fein, willst du wissen, dass ich als Tochter einer Hure in der Gosse aufwuchs und dass meine Mutter erschossen wurde, als ich fünf Jahre alt war? Kurz nach dem Tod meiner Mutter kamen die Vampire, angelockt vom Blut an, sie nahmen mich mit und brachten mich in ihr Versteck. Dort quälten sie mich, das ging über Vergewaltigung und Bluttrinken bis hin zu Folter. In einigen Nächten verprügelten sie mich so stark, dass ich nicht mehr aufhören konnte, rotes Blut zu pinkeln. Sie saugten mich so lange aus, bis ich fast an Blutarmut gestorben wäre, doch eines Tages, die Vampire schliefen alle, fand ich diese Pistole, ich schlich mich mit ihr bewaffnet von einem Vampir zum anderen und tötete sie alle. Das war der Anfang“, ihr Blick war voller Hass, als sie daran zurück dachte, was diese Scheißkerle alles mit ihr gemacht hatten. Die meisten Narben, die ihren Körper verunzierten stammten von diesen Monstern. „Jedenfalls, lebte ich danach weiterhin auf der Straße, ich klaute um zu überleben wurde aber genauso oft erwischt und erneut verprügelt. Als ich vierzehn wurde, entschloss ich mich dazu, eine Killerin zu werden. Die Hunter wollten mich nicht aufnehmen, da ich aus keiner Hunterfamilie stammte sondern nur das Kind einer Hure war, einer bedeutungslosen Hure, die sich hatte schwängern lassen“, als sie über ihre Mutter sprach, brodelte der Hass erneut auf. „Ich stahl mir Waffen und trainierte, es war hart und immer wieder flog ich auf. Doch dann traf ich sie … Sie war die einzige, die zu mir gehalten hat …“, murmelte sie, jetzt war ihr Blick trüb, als sie sich daran zurück erinnerte. „Wer ist ‚sie‘?“, hakte Lee nach. „Oriana Garcia, die einzige Person, die ich je geliebt habe“, nuschelte sie. Sie starrte auf ihre Hände, die in ihrem Schoß lagen. „Weiter, was ist dann passiert?“, fragte Lee. „Nun ja, sie gab mir Geld, aus welchem Grund auch immer und ich wurde schnell besser. Hinter ihrem Rücken schlachtete ich Vampire ab und wurde so immer besser. Doch als Oriana es herausfand, verabscheute sie mich. Sie hasste mich dafür, dass ich tötete. Sie drehte mir den Geldhahn zu und ich stand wieder ohne Mittel da. Aus Wut verprügelte ich sie, sie hatte mir zwar angeboten, dass ich mit ihr zusammenleben könnte, wenn ich meinen Hass auf die Vampire vergesse, aber ich konnte nicht. Mein Hass auf die Vampire war stärker als meine Liebe zu Oriana. Was für ein Fehler das war, war mir bis dahin noch nicht klar, ich tötete sie schließlich. Daraufhin war ich wieder auf der Flucht, denn es fiel natürlich auf. Schließlich wurde ich geschnappt und kam ins Gefängnis. Dort schmorte ich sieben Jahre lang. Irgendjemand hatte einen Scheißhass auf mich, denn ich wurde in einen Männerknast gesteckt. Und eine Frau im Männerknast ist das schöne neue Spielzeug … Über sieben Jahre lang wurde ich dort vergewaltigt, tagtäglich und die Gefängniswärter waren sogar noch schlimmer als die Gefangenen … Das Ergebnis waren drei Fehlgeburten und zwei Totgeburten, wenn ich schwanger wurde, und es keine Fehlgeburt war, wurde ich so hart verprügelt dass das Baby trotzdem starb“, ihr Blick war sehr trüb, er lag weit zurück. „Nun ja, mit vierundzwanzig kam ich aus dem Knast und fing wieder von vorne an, ich tötete erneut Vampire und wurde schnell die beste Killerin der Welt und vor drei Jahren kam ein neunundzwanzigjähriger Hunter zu mir, seitdem reise ich mit ihm umher und werde wieder dauernd vergewaltigt“, endete sie schnell. „So, jetzt weißt du alles.“ „Hm, interessant du bis also eigentlich eine Lesbe?“, wollte Lee wissen. „Ist das, das einzige was dir dazu einfällt?“, fauchte Kyra verstimmt. „Joa, so in etwa, war ja ganz niedlich deine Geschichte. Aber trotzdem, du bist viel zu gut, als dass ich dich einfach so in Ruhe lassen könnte“, meinte er. Er drehte sich auf sie drauf und fesselte sie mit seinem Körper unter sich. Er konnte sehen, wie sie leicht in Panik geriet. „Ich werde dir zeigen, wie spaßig es sein kann, diesmal werde ich dich nicht hypnotisieren“, murmelte er. Kyras Augen weiteten sich. „Was? Du willst mich noch einmal vergewaltigen?“ „Nein, ich werde dir zeigen, wie toll Sex sein kann“, antwortete Lee und drückte ihre Beine auseinander um sich dazwischen niederzulassen. „Lass das!“, versuchte Kyra sich zu wehren, doch Lee war ihr körperlich überlegen und so hatte sie keine Chance. Er küsste sie und drang schnell in sie ein. Ihre Augen waren geweitet, er tat es also tatsächlich. Zum zweiten Mal an diesem Abend nahm er sie. Kapitel 60: Teil 2 – Kapitel 14 – Verwechslung ----------------------------------------------- Freitag, 3. Oktober 2008 Josh erwachte nach seinem schon beinahe komatösen Schlaf ausgesprochen erholt, nach dem Gespräch mit den beiden Huntern war er sofort ins Bett gegangen, er musste sich erstmal von Callie, dieser Quasselstrippe, erholen. In dem Gespräch war es im Großen und Ganzen darum gegangen, was sie jetzt machen wollten um Kyra zu fangen, doch da sie alle drei keine Ahnung hatten, wo sich Kyra und Lee im Moment befanden mussten sie einsehen, dass der beste Plan überhaupt nichts nützte wenn man das Ziel nicht finden konnte. Kyra war eine Meisterin im Verstecken, wenn sie nicht gefunden werden wollte, dann wurde sie auch nicht gefunden. Nachdem er sich angezogen und seine drei Kaffee getrunken hatte, überlegte er, was er machen könnte. Zwar wollte er schon jetzt damit anfangen und Kyra suchen, aber das war wie gesagt sehr schwierig bis unmöglich. Zudem hatte Kaien nicht irgendwas davon gesagt, dass er den Babysitter für die Vampire spielen sollte? Es war noch mitten am Tag, also schliefen die Schüler der Night Class noch, zumindest sollten sie es, er sah aus dem Fenster und entdeckte dort einen Jungen, der ihm bekannt vorkam. Er hatte ihn gesehen, als er beim Wechsel zwischen Day und Night Class war, er war ein Vampir. Doch irgendwas war merkwürdig an ihm, er taumelte verdächtig hin und her. Josh seufzte und verließ sein Zimmer, er würde einfach mal nachsehen, was mit ihm los war, er könnte schließlich auch herumstreifende Menschen verletzen, in dem Zustand … Er kam unten an und der Junge wandelte noch immer seltsam schwankend zwischen den Bäumen umher. „Hey, du, Junge, was ist mit dir?“, rief Josh. Der Junge stockte und sah ihn an. Er wirkte irgendwie verwirrt. „Ich hab mich verlaufen“, meinte er. Josh starrte den Jungen an. „Was? Du hast dich auf dem Gelände der Cross Academy verlaufen? Aber sonst geht’s noch, oder? Wie heißt du?“ „Hm, Hiroshi Miyazaki“, murmelte Hiroshi. Josh seufzte, er konnte es echt nicht fassen. „Fein, komm ich bring dich zurück, du gehörst zur Night Class richtig? Nachher kommst du noch auf die Idee, hier irgendwen anzufallen“, grummelte er. „Ich greife keine Mädchen an, keine Menschlichen jedenfalls. Menschliches Blut schmeckt mir nicht wirklich“, sagte Hiroshi, wobei seine Stimme noch immer seltsam leblos klang. Josh sah ihn an wie ein Auto. „Du magst kein Menschenblut?“, fragte er. „Hmhm, Vampirblut ist besser“, er grinste. „Vor allem von einer wunderschönen Vampirin.“ „Versteh einer diese Vampire, murmelte Josh. Plötzlich warf sich Hiroshi auf ihn. Ziemlich überrumpelt sah Josh den Vampir an, seine Augen hatten einen seltsamen Farbton, sie waren merkwürdig violett, allerdings schien Hiroshis grüne Augenfarbe darunter hindurch. „Was ist denn jetzt los?“, fauchte Josh. Hiroshi grinste dreckig. „Und was machst du hier, Hübsche?“, wollte er wissen. „Hübsche? Was soll das denn heißen, bist du so blind, dass du nicht mal checkst wer vor dir steht?“, fragte Josh, er versuchte Hiroshi von sich wegzustoßen. „Ach komm, zier dich doch nicht so, willst du mir nicht dein Blut geben?“, säuselte Hiroshi. „Nein, ganz bestimmt nicht!“, knurrte Josh, ihm kam langsam in den Sinn, dass der Vampir irgendwie hypnotisiert worden war. „Hm, japanische Frauen sind irgendwie immer zu steif, die Mädels aus den USA waren viel lockerer, warum bist du so verspannt?“, wollte Hiroshi weiter wissen. „Weil ich keine Frau bin und hier gerade von einem hypnotisierten Vampir angegraben werde“; grummelte Josh, dann holte er eine seiner Pistolen hervor. Er besaß zwei identisch aussehende Pistolen, die er Deathmans Twins nannte. Hiroshi umklammerte Josh immer noch und versuchte an dessen Hals zu gelangen, seine Reißzähne waren zu voller Länge ausgefahren, doch Josh zog ihm dem Lauf seiner Pistole einmal über den Schädel. Das setzte Hiroshi fürs erste außer Gefecht, der Vampir kippte um und landete im Reich der Träume. „Immer diese Vampire“, grummelte Josh. Nach einiger Zeit kam Hiroshi wieder zu sich, er lag noch immer draußen zwischen den Bäumen, er hielt sich den Kopf und setzte sich stöhnend auf. Seine Augen waren jetzt wieder grün, der letzte Rest von violett war verschwunden. „Au, wo bin ich? Was mache ich hier? Warum tut mein Schädel weh?“, fragte er niemand bestimmten. „Erstens du bis auf dem Gelände der Cross Academy, zweitens du bist hier herumgeirrt weil du dich verlaufen hattest und drittens, dein Schädel tut weh, weil ich dir mit meiner Pistole eins übergezogen habe, weil du versucht hast mich anzumachen“, antwortete ihm Josh. Hiroshi wandte sich dem Hunter zu. „Was, ich würde doch keine Männer anmachen“, grummelte er. „Tja, du wurdest irgendwie hypnotisiert, du hast geglaubt, ich sei eine Frau“, murmelte Josh, er lehnte an einem Baum und sah auf den Vampir herab. „Oh, Scheiße. Dieses Miststück hat mich tatsächlich hypnotisiert. Das wird sie mir büßen“, kündigte Hiroshi an und stand auf, wobei sein Schädel noch immer schmerzte. Zudem stach ihm das Sonnenlicht in die Augen. „Ja, klar, aber sicher. Jetzt gehst du mal schön brav zurück ins Haus ‚Mond‘, du hast hier nichts zu suchen, Vampir“, sagte Josh, er hatte noch immer eine Waffe auf ihn gerichtet. „Ja, ist ja gut, ich brauche jetzt eh erstmal einen Kaffee, sonst dreh ich noch durch“, seufzte Hiroshi, doch plötzlich stockte er. „Ähm, wo geht’s denn zum Mondwohnheim?“, wollte er von Josh wissen. Josh schlug sich die Hand vor die Stirn. „Das darf doch nicht wahr sein. Komm mit, ich bring dich hin“, grummelte er und ging voraus. Hiroshi stapfte hinter ihm her. Nach fünf Minuten kamen sie im Mondwohnheim an und Josh öffnete die Tür. „So, da sind wir, und lass dich bloß nicht noch mal auf dem Gelände der Day Class blicken, Vampir“, grummelte Josh. „Jaja“, seufzte Hiroshi und ging durch das Foyer. Er musste sich jetzt erstmal einen Kaffee machen. Nachdem er schätzungsweise zwei Liter Kaffe getrunken hatte, ging es ihm endlich wieder besser, er ging hinauf in sein Zimmer, welches er sich jetzt mit Takashi teilte, vorher hatte er das Zimmer für sich alleine gehabt, und öffnete die Tür, hinter sich schlug er sie wieder zu. Grummelnd setzte sich Takashi auf. „Was ist denn mit dir los?“, meinte der andere Vampir schläfrig und gähnte. „Gar nichts, ich hab nur eben diesen Hunter angemacht, weil ich glaubte er wäre eine Frau … weil Ruka mich hypnotisiert hatte“, erzählte Hiroshi und zog sich schnell um, er wollte wenigstens noch ein bisschen schlaf haben. Er hörte Takashi lachen. „Das hätte ich ja zu gerne gesehen“, stieß er aus. „Leck mich doch“, knurrte Hiroshi und legte sich in sein Bett. „Nein, lieber nicht, frag doch Sasori“, antwortete Takashi. „Nee, lass mal. Zudem als die beiden hier ankamen war es Kumo der mich mal angemacht hatte, Sasori war nur an Akuma interessiert“, erzählte Hiroshi. „Ah, ja, er hat schon immer in den USA von Akuma geschwärmt … stimmt ja“, murmelte Takashi. „Tsh, der Typ hat Geschmacksverirrungen, genauso wie Kaori“, seufzte Hiroshi. „Würdest du wollen, dass Sasori auf dich steht?“, fragte Takashi mit hochgezogenen Augenbrauen. „Nein, bloß nicht! Ich meine nur, was findet man an Akuma? Ich bin doch viel heißer. Vor allem Kaori kann ich nicht verstehen, warum will sie mir plötzlich ihr Blut nicht mehr geben?“, fragte er sich. „Weil sie mit Akuma zusammen ist? Akuma würde dich umbringen, noch bevor du auch nur daran denken könntest ihr etwas anzutun, er ist halt einfach stärker als du“, murmelte Takashi. „Und jetzt will ich weiterschlafen“, fügte er noch hinzu und zog sich die Decke über den Kopf. Hiroshi schüttelte nur den Kopf und legte sich ebenfalls hin. Ruka würde dafür büßen, dass sie ihn hypnotisiert hatte … Kapitel 61: Teil 2 – Kapitel 15 – Nervige Day Class ---------------------------------------------------- Freitag, 3. Oktober 2008 Die Day Class Schüler waren ganz hibbelig, noch immer war es unfassbar, dass Chiko einen Bruder in der Night Class hatte, dabei hatte diese es schon mindestens hunderttausend Mal erklärt. Es gab immer noch einige Mädchen, die es nicht verstanden zu haben schienen. Und so langsam war sie ein wenig genervt davon. Doch da schritt Yui ein, nicht weil sie sich für Chiko einsetzen wollte, sondern weil sie ganz einfach genervt war. „Leute, es ist doch nichts besonderes, dass sie einen gottverdammten Bruder in der gottverdammten Night Class hat. Jetzt regt euch mal nicht so auf! So heiß sind diese Eliteschüler doch gar nicht!“, fauchte sie. Dadurch wurde sie von den anderen Schülern seltsam angeguckt. „Was? Es ist doch so!“ „Genau, bis auf meine Kaori-sama ist die ganze Night Class uninteressant, Yui hat ja vollkommen recht!“, rief Shaira, sie hatte die Faust erhoben. „Ihr seid doch beide vollkommen irre“, kommentierte eines der Mädchen. „Vollkommen bescheuert“, meinte eine andere. So gingen die Beschimpfungen weiter. Raidon seufzte. „Müssen die immer so nervig sein?“, fragte er Zero. „Anscheinend schon, ich verstehe es zwar nicht, aber was solls“, seufzte Zero. Raidon nickte leicht und betrachtete die Mädchen weiter. Jetzt hieß es Shaira und Yui gegen den Rest der Mädchen, einzig Misaki, Suri und Sayori Wakaba hielten sich da raus. Selbst Yuki machte leicht mit, wenn auch nicht so ganz extrem. Nach einem weiteren Seufzen stand Raidon schließlich auf, sein gesunder Menschenverstand sagte ihm zwar, dass er sich da nicht einmischen sollte, aber nein, er musste da jetzt einschreiten, das war ja so nervig. „Hey, Leute, jetzt regt euch wieder ab!“, schrie er in die Menge. Die Mädchen stockten und sahen ihn an. „Was willst du?“, fauchte ihn ein Mädchen an. „Ich will, dass ihr still seid! Das ist ja nervig, was ihr hier abzieht“, sagte er ihnen. „Aha, du bist aber auch nervig, Herr Vertrauensschüler“, knurrte ein weiteres Mädchen. „Du hältst dich wohl für obercool, nur weil du es zum Vertrauensschüler geschafft hast, aber weißt du, dass ist gar nicht so toll wie du glaubst!“ Raidon zog die Augenbrauen hoch. „Ahja, verstehe, weißt du, das kommt jetzt irgendwie ein bisschen eifersüchtig rüber“, murmelte er. Das Mädchen lief rot an und funkelte ihn böse an. „Wir sind gar nicht eifersüchtig, nur weil du ins Haus ‚Mond‘ darfst und wir nicht. Nein, sind wir gar nicht“, sagte sie für alle Mädchen gemeinsam. „Sicher, klar doch. Wisst ihr was, seid doch einfach froh, dass ihr die Schüler der Night Class beim Wechsel sehen könnt und feindet euch nicht an. Jeder mag was anderes. Zudem ist das richtig nervig, was ihr gerade da macht“, meinte er. Die Mädchen sahen sich untereinander an und es ging ein Getuschel durch ihre Reihen, ab und zu nickte eine und plötzlich starrten sie alle Raidon an. „Auf ihn, Mädels! Er ist ein Feind der Night Class! Wir zeigen ihm, was er hier für eine Stellung hat!“, stieß ein Mädchen aus. Es ertönte so etwas Ähnliches wie ein Kampfschrei und die Mädchen stürmten auf Raidon zu. „Shit! Ich hätte mich doch nicht einmischen sollen“, fluchte er und wich zurück. Allerdings war es etwas eng zwischen der Bank und dem Tisch, weshalb er nicht viele Möglichkeiten hatte. Die Mädchen umzingelten ihn quasi und drängten ihn immer weiter zurück sodass irgendwann das Unvermeidliche passierte, Raidon stolperte und fiel nach hinten um und landete mitten auf Zeros Schoß. Sowohl Zero, als auch Raidon waren überrascht und die Day Class hielt in ihrem Tun inne. „Oh, ich wusste es doch, du stehst auf Zero Kiryu“, lachte Shaira, sie bahnte sich einen Weg zwischen den Schülerinnen hindurch, diese machten ihr schnell platz. Sie hatte ihr Mobiltelefon gezückt und knipste fleißig Fotos. Raidon war zu erschrocken, um von Zero runter zu gehen, er war puterrot angelaufen. Da hörten sie schrille Pfiffe, Yuki hatte ihre Trillerpfeife gezückt und dirigierte die Mädchen auf ihre Plätze zurück. Endlich waren die Massen der Mädchen verschwunden. Langsam glitt Raidon von Zeros Schoß. ‚Peinlichpeinlichpeinlichpeinlichpeinlich!‘, ging es ihm durch den Kopf, sein Gesicht glühte immer noch wie eine Tomate und er konnte Zero nicht angucken. „Alles in Ordnung?“, wollte Zero wissen. „E-he, wie mans nimmt“, nuschelte Raidon, ohne Zero anzusehen. Als auch die letzte Schülerin wieder auf ihrem Platz saß, wandte sich Yuki an Yagari. „So, Yagari-sensei, sie können mit dem Unterricht fortfahren“, teilte sie ihm mit. Yagari saß vorne auf seinem Stuhl, er hatte sich weit zurückgelehnt und die Arme vor der Brust verschränkt, mit dem Zeigefinger seines rechten Armes tippte er auf den Ellbogen des linken, er hatte gewartet, bis die Attacke dieses Tages vorbei war, nebenbei hatte er sich noch gefragt, ob sie immer nur während seines Unterrichts so ausrasteten oder ob sie das auch bei anderen Lehrern machten und wenn ja, wie die Lehrer wohl darauf reagierten und wenn nein, warum dass nur bei ihm der Fall war. Ob sie irgendwas gegen ihn hatten, denn schließlich gab es ja jeden Tag mindestens eine Unterbrechung. Er fragte sich zudem, wann die ersten wohl Waffen mit in den Unterricht nehmen würden, Yuki und Zero mal außen vor gelassen. „Shaira, du gibst das Telefon bitte bei mir ab, die Bilder werde ich löschen“, murmelte er nur. „Was? Nein, die Bilder kann ich als Beweis nehmen, ich bin mir sicher, dass er nicht will, dass die Night Class das erfährt, vor allem nicht Sasori, da dieser ja wohl an ihm interessiert ist, und dann wird er wohl eifersüchtig werden und dann wird es zum Kampf kommen und …“, quasselte sie. „Shaira, das Telefon!“, unterbrach Yagari sie. Genervt stand Shaira auf und brachte Yagari das Telefon, wütend knallte sie es ihm auf den Tisch. „Das werden Sie mir so was von büßen. Wenn ich Sie wäre, dann würde ich vorsichtshalber unter das Bett und in den Schrank gucken, ob sich da nicht ein Monster befindet, dass sie töten will“, knurrte sie. „Sonst noch Wünsche?“, fragte Yagari hingegen unbeeindruckt. „Ich hasse Sie!“, fauchte Shaira ihn an und stolzierte auf ihren Platz zurück. „Soll vorkommen“, murmelte Yagari nur. Beim Wechsel waren die Schülerinnen unruhig und Raidon war immer noch etwas verlegen, wegen der Sache von ersten. Zero hingegen war wie immer ruhig. Die Tore der Night Class öffneten sich und die Schüler kamen zum Vorschein. Diesmal ging Callie an Shiros Arm geklammert mit ihnen. Die Day Class war noch immer entzückt von dem Miniaturpärchen. Kuraiko war diesmal auch wieder dabei, sie würde nicht noch mal dableiben, wenn Akuma in Kaoris Bett lag. Da schleppte sie sich lieber in den Unterricht. Zudem konnte sie so Hiroshi weiter damit aufziehen, dass er sich an Josh rangemacht hatte. Takashi ging geradewegs zu seiner Schwester, wobei das ziemlich gefährlich war, denn die Mädchen warteten nur darauf, dass er ihnen nahe kam. Aido wurde auch wieder umjubelt, obwohl Kumo neben ihm ging und sogar seine Hand hielt, für die Day Class Schülerinnen schien der Giftvampir gar nicht zu existieren. Dieses Mal wurden allerdings nicht nur die Namen der männlichen Schüler der Night Class gerufen, nein, diesmal waren auch viele Jungs aus der Day Class anwesend, die den Vampirinnen zuriefen. Kuraiko gefiel das, endlich wurden die Mädchen auch mal beachtet. „Spiel dich bloß nicht so auf, Kuraiko, die haben alle Geschmacksverirrungen“, meinte Hiroshi bissig. „Ach Hiroshi, Eifersucht steht dir nicht. Zudem du flirtest doch sowieso lieber mit Josh, nicht wahr?“, antwortete Kuraiko extra laut. „Was? Er ist auch schwul?“, ging es durch die Reihen der Mädchen, Hiroshi hatte nämlich auch schon einige Fans. „Warum sind alle gut aussehenden Leute bloß schwul?“ „Ich bin nicht schwul, ich hab auch nicht mit ihm geflirtet! Ich bin hetero, Mensch“, knurrte Hiroshi genervt. „Bist du dir sicher? Zu Takashi hast du doch gesagt, dass du ihn angemacht hast. Entscheide dich mal für eine Version“, meinte Kuraiko. „Tsh, lass mich doch in Ruhe, ich stehe nicht auf Kerle, ich bin nicht schwul!“, wiederholte er erneut und stapfte davon. Kuraiko grinste und folgte ihm. Die Schüler der Day Class sahen ihnen verwirrt hinterher. Wieso machte sich dieser Kerl an einen anderen heran, obwohl er doch gar nicht auf Männer stand? Kapitel 62: Teil 2 – Kapitel 16 – Blutige Probleme --------------------------------------------------- Freitag, 3. Oktober 2008 Kyra erwachte am nächsten Abend, sie fühlte sich wie gerädert. Noch dazu bekam sie schlecht Luft. Nach einigen Sekunden wusste sie auch warum. Lee lag auf ihrem Busen, den er als Kopfkissen benutzte und hielt ihren Körper fest umklammert, so sehr, dass sie schon fast erstickte. Warum musste er auch unbedingt so stark sein? Sie schlug Lee mit der Hand auf den Kopf. „Hey, Lee, aufwachen, ich bekomm keine Luft mehr“, meinte Kyra etwas atemlos. Lee grummelte etwas und schlug nach einigen Sekunden die Augen auf, er hob den Kopf und sah Kyra an. „Morgen“, nuschelte er. Und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Warum schlägst du mich?“ „Weil du mir die Luft abgeschnürt hast, deshalb. Und wann hab ich dir erlaubt, dass du meine Titten als Kopfkissen nehmen darfst“, fauchte Kyra. „Gar nicht, aber die sind echt bequem“, antwortete Lee. Kyra seufzte nur genervt auf und schlug die Decke beiseite, die Lee wohl über sie gelegt haben musste. Doch da zuckte sie zusammen. „Wah! Lee, du Scheißkerl, was hast du mit mir gemacht?“, wollte Kyra wissen. Zwischen ihren Beinen hatte sich eine Blutlache gebildet, welche mittlerweile schon getrocknet war. Ihre Beine waren ebenfalls mit getrocknetem Blut beschmiert. „Upps“, sagte Lee nur. „Upps? Upps! Das ist das einzige was dir dazu einfällt? Du hast mich blutig gefickt und mehr hast du dazu nicht zu sagen?“, knurrte Kyra. „Nö, ist doch nur ein bisschen Blut. Vielleicht hast du ja auch einfach deine Blutung bekommen, ist doch bei euch Frauen so“, meinte Lee. Kyra versteifte sich und wandte den Blick ab. „Das … kanns glaube ich nicht sein“, grummelte sie. „Nein, du bist Schuld!“ Lee lachte sie aus. „Ah, okay wenn du meinst. Aber sag bloß, dass ist dir jetzt peinlich“, sagte er. „Ach quatsch, ich geh unter die Dusche, mach du die Sauerei hier weg. Ist schließlich deine Schuld“, befahl sie. Sie stand auf und huschte in das kleine Bad, sie drehte das Wasser auf und stellte sich darunter, dass es eiskalt war, interessierte sie gar nicht. Schnell wusch sie sich das Blut ab, doch schon bald musste sie feststellen, dass immer neues dazu kam. „Gott, scheiße, verdammt. Warum kommt dieser Mist jetzt wieder?“, fluchte sie. Da Kyra nie in der Schule gewesen war, war sie total erschrocken gewesen, als sie das erste Mal mit sechzehn ihre Blutung hatte, dabei war sie vorher gar nicht verprügelt worden. Oriana hatte ihr mühsam erklärt, was das alles zu bedeuten hatte. Kyra fand damals, dass es vollkommen unnütz war, dass Frauen so etwas bekamen, allerdings fand sie sich damit ab. Warum sie jetzt so in Panik geriet war, weil sie seit ihrem Aufenthalt im Gefängnis ihre Blutung nicht mehr bekommen hatte. Lag es jetzt tatsächlich nur an Lee oder war es ihr Körper der ihr einen Streich spielte? Sie blieb unter der Dusche stehen, in der Hoffnung, dass es aufhörte zu bluten, doch das tat es nicht, sie stellte erst das Wasser ab, als es ihr doch zu kalt wurde, sie hatte das Gefühl, wenn sie das Wasser noch ein oder zwei Grad kälter drehen würde, würden Eiswürfel aus der Dusche kommen. Ihr Körper hatte eine etwas bläuliche Färbung angenommen und ein Zittern ging durch ihn hindurch. „Kalt …“ murmelte sie nur. Sie verließ das Badezimmer, obwohl sie immer noch klitschnass war und ging zu ihren Sachen. „Na, bist du endlich mal fertig? Andere wollen auch mal Duschen“, meinte Lee. „Dann geh doch“, fauchte Kyra ihn an. Lee hob die Hände. „Ist ja gut, sei nicht so zickig“, seufzte er nur und ging dann auch ins Bad. Kyra trocknete sich gerade ab als sie ein „Wah! Kalt!“, von Lee aus dem Badezimmer hörte. Das brachte Kyra zum Lachen, welches ihr aber schnell wieder verging, als sie bemerkte, dass sie immer noch blutete. Sie zog sich trotzdem an und wartete dann auf Lee, dass sie ihn darum bitten musste, war ja so demütigend. Nachdem Lee aus der Dusche kam, sah er Kyra auf dem Bett sitzen. Sie sah auf, als er vor ihr stand. „Lee!“, fing sie an, wobei ihr Gesicht jetzt schon rot war. Überrascht wich Lee zurück, was hatte sie denn jetzt vor? „Du kannst doch japanisch lesen, oder?“, wollte sie wissen. „Ja, und sprechen auch, sogar besser als du. Mein Großvater war Japaner, bevor er irgendso eine amerikanische Schlampe geheiratet hat“, sagte Lee. „Warum willst du das wissen?“ „Du kommst jetzt mit mir in einen Supermarkt, ich brauch nämlich deine Hilfe bei etwas“, meinte Kyra. „Aha und was?“ „Na ja … du … sollst mir dabei helfen, Frauenhygieneartikel zu suchen … da ich wie ein abgestochenes Schwein blute und es einfach nicht aufhören will“, murmelte sie in ihren nicht vorhandenen Bart. Lee fing an zu schallend an zu lachen, das ging sogar so weit, dass er nach hinten umfiel. Auf dem Boden lachte er weiter. „Das ist nicht witzig!“, fauchte Kyra. „Doch ist es. Die große Killerin Kyra bittet mich, ihr dabei zu helfen, Tampons zu kaufen. Das ist witzig. Aber gut, da wir hier in Japan sind ist es nur zu verständlich. Du kannst ja noch nicht mal gerade aus Japanisch sprechen“, stieß Lee zwischen mehreren Lachsalven aus. „Selbst in Amerika müsstest du mir helfen“, nuschelte sie. Lee richtete sich abrupt auf dem Boden auf. „Wie jetzt, kannst du noch nicht mal englische Texte lesen?“, wollte er wissen. „Ich kann überhaupt nicht lesen! Ich war nie auf einer Schule, ich bin ein Gossenkind“, fuhr Kyra ihn an. Lee sah sie an. „Echt nicht? Wie hast du es bisher durchs Leben geschafft? Ich meine, du bist fünfunddreißig“, fragte er. „Ich hab es nie gebraucht, wenn, dann hat mir Oriana immer geholfen und im Knast brauchte ich es auch nicht und danach … hab ich es auch nicht gebraucht“, meinte sie. Lee stieß die Luft aus und schüttelte den Kopf. „Du überraschst mich immer wieder, Kyra. Aber gut. Wir sollten uns beeilen, bevor die Läden zumachen. Dafür darf ich dich danach aber wieder vergewaltigen“, verlangte Lee. „Nein, halt, nicht vergewaltigen, sondern mit dir Sex haben.“ „Was? Findest du das nicht eklig?“, fragte Kyra. Er zuckte mit den Schultern. „Mir ist das doch egal. Hauptsache ich kann meinen Spaß haben“, meinte er während er sich anzog. „Grrr, na gut, von mir aus doch“, gab sich Kyra geschlagen. Die beiden machten sich auf den Weg zum nächsten Supermarkt. Zum Glück konnte Lee japanisch, Kyra merkte nämlich schnell, dass sie sich hier total verlaufen hätte. Sie betraten den Laden und Lee führte sie zur Drogerieabteilung. „So, such dir was aus, Kyra“, meinte er dann. „Hm, ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich damit machen soll …“, nuschelte sie. Lee wäre beinahe umgefallen. „Ernsthaft? Das weißt du nicht? Gott, was weißt du denn überhaupt?“, fluchte Lee. Er wurde von den Japanern seltsam angestarrt. „Hey, Oriana hat mir dazu mal was gesagt, aber das ist schon so lange her, dass ich mich nicht mehr dran erinnern kann und im Gefängnis hatte ich solche Sachen hier auch nicht“, verteidigte sie sich, während sie auf die Binden und Tampons zeigte. Da kam plötzlich eine Verkäuferin an. „Kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragte sie. Lee sah sie an. „Ja, ja das können Sie. Sie können meiner total dämlichen Begleitung erklären, wie Binden und Tampons funktionieren, da sie keine Ahnung hat, was sie damit machen soll“, fauchte er die Frau auf Japanisch an. „Ich hab gesagt, ich kann mich nur nicht mehr dran erinnern, da es schon so verdammt lange her ist! Was kann ich denn dafür, dass es ausgerechnet jetzt wieder kommt?“, stieß Kyra auf Englisch aus. Die Verkäuferin sah die beiden etwas ratlos an. Was sollte man von den Beiden bloß halten? Sie musterte Kyra und plötzlich fiel ihr auf, dass Kyras Kleidung vom Blut schon etwas durchgeweicht war. Es sickerte schon auf den Boden. „Ähm, entschuldigen Sie, aber das Blut läuft auf den Boden“, machte die Frau die Killerin darauf aufmerksam. Kyra sah an sich herab, sie stand tatsächlich in einer kleinen Pfütze Blut. „Hiyah! Wie eklig“, meinte sie. „Wow, du blutest tatsächlich wie ein abgestochenes Schwein“, stellte Lee fest. „Danke, das sehe ich auch“, fauchte sie, dann wandte sie sich an die Verkäuferin. „Gib mir irgendwas, damit das nicht passiert“, murmelte sie auf ihrer Mischsprache. „Äh, klar“, stammelte die Verkäuferin, die Kyra wohl gerade so verstanden hatte und suchte etwas heraus. „Hier bitte“, meinte sie nach kurzer Zeit. „Diese Binden sind besonders gut bei einer starken Blutung.“ „Aha, und wie benutze ich die?“, wollte Kyra wissen. „Sie bringen sie einfach in ihrer Unterhose an … Sie sollten sie aber regelmäßig wechseln, denn mit der Zeit saugen sich die Binden voll“, erklärte die Verkäuferin, wobei sie sich reichlich komisch vor kam, einer Frau, die schätzungsweise zehn Jahre älter war als sie selbst, erklären zu müssen, wie eine Binde funktionierte. „Oh, klingt ja gar nicht so schwer“, meinte Kyra zufrieden. Die Verkäuferin hatte nur ein Lächeln aufgesetzt und nickte. Kyra nahm gleich mehrere Packungen, zudem kaufte sie auch gleich noch Wechselsachen ein, denn Lee hatte ihre ja kaputtgemacht. Nachdem sie aus dem Laden raus waren, seufzte Kyra zufrieden auf. „So, wir haben jetzt ja alles, also lass uns gehen, es wird langsam unangenehm“, murmelte sie. „Es war schon die ganze Zeit unangenehm, ich musste mein Lachen ziemlich unterdrücken, die Verkäuferin hat dich angeguckt, als ob du sie nicht mehr alle hättest“, kicherte Lee. „Ach, leck mich doch“, fauchte Kyra. „Nein, dieses Mal lieber nicht …“, kommentierte Lee nur und sie gingen gemeinsam zu ihrem Hotel zurück. Als sie ankamen machte Lee seine Drohung von ersten tatsächlich war, er zwang Kyra schon wieder zum Sex. Das er sich momentan vor ihr nicht ekelte, war sonderbar. Kyra ließ es diesmal allerdings über sich ergehen, immerhin hatte sie es versprochen, denn anders als anzunehmen, hielt sie ihre Versprechen immer. Kapitel 63: Teil 2 – Kapitel 17 – Neue „Verordnungen“ ------------------------------------------------------ Freitag, 3. Oktober 2008 Der Unterricht der Night Class verlief angespannt ab, denn Yagari war noch immer genervt von den Schülern der Day Class. Das ließ er die Vampire auch spüren. Als es endlich vorbei war, atmeten die meisten erleichtert auf. „Hm, muss der seine schlechte Laune an uns auslassen?“, fragte Kumo. „Anscheinend schon“, seufzte Aido. „Na ja, mir solls egal sein, ist ja nur Yagari“, meinte Kaori und zuckte mit den Schultern. „Ich lass mir von dem ganz sicher nicht die gute Laune vermiesen.“ „Apropos gute Laune“, mischte sich da jetzt auch Akane ein. „Kaori, Kumo, Callie und Shiro. Mit euch habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen. Schade, dass Sasori und Akuma jetzt gerade nicht da sind … Aber wenn ihr noch mal alle gleichzeitig Sex habt, dann ist hier demnächst die Hölle los, ich hab da unten fast einen Anfall gekriegt!“, fauchte Akane. „Was? Kaori, Akuma, Kumo, Sasori, Shiro und Callie hatten alle zusammen Sex?“, kam es von Kuraiko. „Nein, nicht zusammen sondern zur selben Zeit …“, fauchte Akane. „Also, meldet das vorher an, oder sprecht euch sonst irgendwie ab, nur damit ich bescheid weiß und vorher verschwinden kann … ganz weit weg!“ „Wie stellst du dir das vor? Ich meine, wir planen das ja nicht unbedingt vorher“, meinte Kaori. „Dann tut das gefälligst, ich hab beinahe den Schock meines Lebens bekommen und ihr beide, Callie und Shiro, ihr wart die Schlimmsten von allen!“, knurrte Akane. „Aber doch nur, weil ich meinen süßen Shiro schon so lange nicht mehr gesehen hab. Wir hatten viel nachzuholen“, verteidigte sich Callie. „Genau“, pflichtete Shiro seiner Freundin bei. „Ja, ist klar, und was ist die Entschuldigung von den anderen?“, wollte Akane wissen. „Akuma liebt mich und ich liebe ihn, von daher …“, meinte Kaori. „Sasori hat mich angesprungen, ich war das Opfer bei der ganzen Sache“, antwortete Kumo. Akane seufzte auf. „Meine Güte … Akatsuki, wir müssen dringend mehr trainieren, mit so was hatte ich gar nicht gerechnet.“ „Oh, da fällt mir ein, Akane, ich hab jetzt demnächst wieder Sex mit Akuma, ich will es nur schon mal vorher anmelden, nicht, dass du überrascht bist“, kam es von Kaori. Akane warf ihr einen finsteren Blick zu. „Hm, ich weiß noch nicht, ob ich das genehmigen kann …“, grummelte sie. „Was? Sag bloß wir brauchen dazu jetzt auch noch deine Zustimmung, bist du denn bescheuert?“, fragte Kaori schockiert. „Mag sein, aber ich kann doch auch nichts dafür, dass ich eine Empathin bin … Ich hätte manchmal auch gerne eine andere Fähigkeit, aber ich hab nun mal keine andere. Ihr könnt ruhig mal ein wenig Rücksicht auf andere nehmen!“, verlangte sie. „Ja, okay, von mir aus, wir werden etwas leiser fühlen, wenn das hilft“, schlug Kaori vor. Akane ließ den Kopf hängen, sie stieß ein genervtes Seufzen aus. „So wird das nichts …“, nuschelte sie. „Mach schon, geh zu Akuma, mach was du willst, aber mach es schnell“, seufzte sie. „Jippieh!“, stieß Kaori erfreut aus und teleportierte sich weg. „Hmm, sie darf und die anderen nicht?“, schmollte Kumo. Akane sah ihn mit einem solch finsterem Blick an, sodass Kumo vor Schreck zusammen zuckte und sich hinter Aido versteckte. „Jetzt ist Kaori gerade beschäftigt, wenn die beiden fertig sind, darf das nächste Pärchen, eines kann ich gerade noch so ertragen. Wir sollten vielleicht mal einen Wochenplan erstellen, wann wer Sex haben darf“, murmelte sie vor sich hin. „Äh … nein! Das ist unfair“, meinte Kumo. „Aido will sicherlich auch mal Spaß haben, aber wenn Sasori mich in unserem Zimmer gefangen hält, dann hat Aido ja gar nichts mehr von mir!“ Aido lief rot an. „Kumo! Soweit bin ich sowieso noch nicht“, zischelte er seinem Freund zu. „Das wird schon noch, glaub mir, das wird schon noch“, flüsterte Kumo zurück. Er gab Aido einen Kuss und lächelte ihn lieb an. „Sag mal Kumo, warum machst du immer noch mit deinem Bruder rum, wenn du doch jetzt Aido hast? Ist es nicht merkwürdig, was mit seinem Bruder am Laufen zu haben? Ich würde mir komisch vorkommen, wenn ich einen Bruder hätte … was ich nicht habe …“, meinte Hiroshi. „Für mich ist es nicht komisch. Das Sasori bei mir ist, ist für mich so natürlich wie atmen. Im Gegenteil, es fällt mir schwerer, wenn er nicht bei mir ist. Zudem ist meine Beziehung zu Sasori anders, als meine Beziehung zu Aido. Denn mit Aido werde ich leider nie auf derselben Stufe stehen können, da ich mich extrem konzentrieren muss, mein Gift neutralisiert zu halten, während ich das bei Sasori nicht machen muss“, erklärte Kumo. „Und seit wann waren Sasori und du zusammen? Also so richtig zusammen-zusammen?“, wollte Callie wissen. Kumo überlegte kurz. „Hm, wir sind richtig zusammen, seit wir neun Jahre alt geworden sind“, antwortete er. „Oh, da wart ihr aber noch recht jung, wie alt bist du jetzt?“, hakte Callie nach. „Siebzehn, ja, einige würden es für jung halten, aber wir hatten nicht gleich Sex oder so, das kam erst viel später …, sehr viel später“, meinte der Giftvampir. „Echt, du bist jünger als ich?“, stieß Callie aus, sie stand vor Kumo und sah zu ihm auf. „Ich bin achtzehn und nur einige Monate jünger als mein Shiro.“ „Tja, soll vorkommen“, sagte Kumo nur und schaute auf Callie hinab. „Shiro, stell dich mal bitte neben sie“, verlangte er dann. Verwirrt tat Shiro, was Kumo von ihm wollte. Als sie nebeneinander standen, ging Kumo leicht in die Hocke und betrachtete die beiden genau. „Hm, also ihr habt zwar ungefähr die gleiche Größe, aber trotzdem glaube ich bei Callie eher, dass sie achtzehn ist. Sie wirkt vom Gesicht her erwachsener als du Shiro. Als ich dich das erste Mal gesehen hab, hab ich gedacht, du seiest ein Kind, bei ihr nicht. Du hast einfach noch zu viele kindliche Züge … und das mit achtzehn, tststs“, machte Kumo. Shiro sah ihn böse an. „Tsh, was kann ich denn dafür, dass ich so klein bin?“, fauchte er. „Ach Quatsch, Shiro, du bist nicht klein. Du hast genau die richtige Größe für mich. Du bist perfekt, wie für mich gemacht!“, meinte Callie und fiel Shiro um den Hals. „Nur so und nicht anders will ich dich haben!“ Sie drückte ihm einen Kuss auf den Mund und brachte sie beide so zu Fall, doch das störte sie gar nicht. Kumo sah Aido an. „Darf ich dich auch mal so küssen?“, wollte er wissen. „Lieber nicht, wenn ich auf dem Boden aufschlage tut das mehr weh, als wenn die beiden hinfallen … Außer es ist ein weicher Untergrund“, lehnte Aido dezent ab. „Lässt sich einrichten. Wie wäre es mit einem Bett?“, säuselte Kumo. Während er Aido an sich zog und ihn leicht küsste. „Hm, von mir aus“, seufzte Aido. Kumo grinste und zog ihn mit sich. Akane seufzte nur. „Also darf ich mich dem Wohnheim heute mal nicht nähern. Wie furchtbar.“ „Ach, wir werden auch sicher noch eine Beschäftigung finden“, meinte Akatsuki. Akane legte den Kopf schief. Ihr würde auf Anhieb ja schon was einfallen, aber das wollte Akatsuki ja nicht … Kapitel 64: Teil 2 – Kapitel 18 – Nächster Schock -------------------------------------------------- Freitag, 3. Oktober 2008 Aido und Kumo kamen wieder im Haus „Mond“ an. Sie gingen geradewegs zu Aidos Zimmer und landeten irgendwie auf seinem Bett. Zwar war Aido noch nicht soweit, was Sex anging, das hieß aber nicht, dass er es nicht genoss mit Kumo zu kuscheln. Kumo lag auf Aido und küsste ihn liebevoll, dabei hatte er seine Arme um den Hals seines Freundes geschlungen. Der Giftvampir löste sich von Aido und sah ihm tief in die Augen. „Sag mal, ist es für dich wirklich so schwierig, dein Gift zu neutralisieren?“, fragte da Aido. Überrascht sah Kumo auf. „Ähm, nun ja, ja, es ist manchmal schwierig“, fing er an, dabei rollte er sich von Aido runter und zog ihn in seine Arme. „Aber ich bin bereit das in Kauf zu nehmen, um mit dir zusammen zu sein“, fügte er noch hinzu. Hanabusa sah Kumo an und nickte dann. „Verstehe. Und ich danke dir, dass du das auf dich nimmst“, murmelte Aido, ehe er sich hoch streckte um Kumo erneut zu küssen. Der Giftvampir öffnete den Mund und ließ Aidos Zunge hinein. Sie lieferten sich einen kleinen Zungenkampf, bei dem Kumo allerdings gewann. Doch plötzlich durchzuckte Aido etwas. Es war ein komisches Gefühl, und der Geschmack in seinem Mund war ein Abklatsch von dem Geschmack, den er hatte, als Kumo ihn ausversehen vergiftet hatte. Überrascht riss Aido die Augen auf. Was war das bloß? Was war das eben für eine Stimme gewesen? Ein leichter widerhall eines Gespräches, doch er konnte sich nicht daran erinnern. Es ging um Blut und Liebe. Er löste sich von Kumo und sah ihn verwirrt an. Kumo schaute ebenso verwirrt zurück. „Alles in Ordnung?“, wollte er wissen. Aido zog die Mundwinkel nach unten. „Hm, schätze schon, ich hab mir eben nur was eingebildet“, murmelte er. „Okay …“, meinte Kumo. „Wollen wir nicht die Jacken ausziehen, diese Schuluniform ist so unbequem“, schlug er schließlich vor. „Nur die Jacken!“, bestätigte Aido noch einmal. Leicht lachte Kumo wieder und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Danach zog er seine Jacke aus und half Aido ebenfalls aus der Jacke, danach beugte er sich wieder über ihn und küsste seinen Freund. Seine Hand lag dabei an Aidos Hüfte, langsam wanderte sie von unten unter Aidos Hemd und von da immer weiter hinauf. Aido seufzte auf, es fühlte sich gut an, Kumos Berührungen waren so sanft … Es interessierte ihn auch gar nicht, dass Kumo nebenbei langsam einen Knopf nach dem anderen von Aidos Hemd öffnete, es war einfach zu schön, als dass es ihn störte. „Hm, Aido, möchtest du mal Petting ausprobieren?“, fragte Kumo vorsichtig. Aido überlegte einige Zeit, sollte er, oder lieber noch nicht? „Ja, ja, warum nicht“, antwortete er. So lange es nur dabei blieb, würde er es ausprobieren. Kumo grinste leicht und küsste Aido noch einmal auf den Mund, ehe er weiter hinunter wanderte, er drückte Aidos Beine auseinander und ließ sich dazwischen nieder, er küsste sich über Aidos Brust hinunter zu seinem Bauch. Mit der Zunge tauchte er in Aidos Bauchnabel ein. Aido seufzte auf und legte den Kopf zurück. Das war ja herrlich … Kumo fuhr mit der Zunge weiter hinab und hinterließ eine feuchte Spur auf Aidos Körper, er kam schließlich beim Hosenbund an. Aido war überrascht, was alleine schon diese einfachen Berührungen bei ihm auslösten. Doch plötzlich glaubte er wieder eine entfernte Stimme zu hören. «Bald schon ist es so weit, bald wird er neben mir liegen», das waren die Worte die er hörte. Das war doch Kumos Stimme, oder täuschte er sich da? «Er wird mir sein Blut geben, wird mich anbetteln, dass ich ihm sein Blut abnehme.» Was sollte das? So was würde Kumo doch nicht sagen, oder doch? Er keuchte auf, als er Kumos Zunge wieder in seinem Bauchnabel fühlte. Sein Brustkorb hob sich leicht und sackte nach kurzer Zeit wieder zurück aufs Bett. Doch immer wieder hörte er Kumos Stimme. Was hatte das zu bedeuten? Es gab da etwas, an das er sich erinnern musste, da war irgendetwas passiert, kurz bevor Kumo ihn vergiftet hatte, doch was war es bloß? Er wollte sich daran erinnern, doch plötzlich wurde ihm schlecht. Abrupt richtete er sich auf, sein Atem ging heftig und er versuchte an gar nichts zu denken. „Aido, was hast du?“, wollte Kumo besorgt wissen. „Ich weiß nicht. Ich weiß nicht, was das war“, stammelte Aido. So schnell wie die Übelkeit kam, war sie auch wieder verschwunden. Er atmete mittlerweile wieder normal. Kumo strich ihm sanft über den Rücken, er wunderte sich, was mit Aido los war. „Ich glaube, wir müssen das doch heute lassen, ich fühl mich nicht so gut“, murmelte Aido. Er hatte den Kopf in eine Hand gestützt und die Augen zugekniffen. „Okay …“, antwortete Kumo etwas überrumpelt. „Kumo! Komm schnell!“, rief da plötzlich Kaori. Moment! Kaori? Kumo und Aido sahen auf, Kaori stand tatsächlich im Zimmer und zwar nur in Unterwäsche. Sie sah halbwegs panisch aus. Kumo sah sie alarmiert an. „Was ist denn los?“, wollte er wissen. „Sasori ist umgefallen! Einfach so!“, stieß sie aus. Kumos Augen weiteten sich und er sprang geradewegs aus dem Bett. „Was? Bring mich zu ihm!“, verlangte er. „Ja, komm schnell!“, sagte Kaori und packte nach Kumos Arm, sie teleportierte sich und den Giftvampir davon. Aido blieb verwirrt im Zimmer sitzen. „Was ist denn jetzt los?“, fragte er sich und stand auf. Er wusste zwar noch nicht, wo er suchen sollte, aber er würde sie schon finden. Doch warum war Kaori in Unterwäsche? Kumo und Kaori kamen im Foyer an und tatsächlich lag Sasori auf dem Boden. Die anderen standen hilflos drum herum, sie wussten nicht recht, was sie machen sollten. Nur Akuma kniete bei Sasori, er schien gerade den Puls des bewusstlosen Vampirs zu überprüfen. „Scheiße, was ist passiert?“, wollte Kumo wissen, der neben seinem Bruder landete. Er kniete sich sofort hin griff nach Sasori. „Ich weiß nicht, er stand vor meinem Zimmer und hat sich wegen unserer Lautstärke beschwert, dann ist er davon gestürmt und ich bin ihm hinterher, weshalb weiß ich noch nicht mal, aber egal. Schließlich kamen wir im Foyer an und plötzlich wurde er ganz steif und ist umgefallen …“, berichtete Akuma. „Ja, und dann bin ich sofort los, um dich zu holen“, fügte Kaori noch hinzu. Kumo drehte Sasori vorsichtig um und legte sein Ohr an die Brust seines Bruders. Er lauschte dem Herzschlag, zusätzlich berührte er Sasoris Stirn … „Scheiße!“, stieß er auf, seine Augen waren vor Schreck geweitet. „Was ist denn? Ist es was Ernstes?“, fragte Kaori, die hinter Kumo stand. Sie sah sehr, sehr besorgt aus. „Oh ja, das ist es. Seine Fähigkeit wurde vor zwei Tagen zum ersten Mal versiegelt, oder?“, wollte er von Shiro wissen. „Ja, genau, als er Kuraiko angegriffen hatte“, bestätigte Shiro. Callie klammerte sich ängstlich an Shiro, welcher sie fester an sich ran zog. „Kein Wunder, dass er jetzt umgekippt ist. Er konnte zwei, fast drei Tage lang seinen Gifthaushalt nicht regulieren. Er ist zusammengebrochen weil er zu viel Gift in sich hat“, sagte Kumo „Was? Wie kann er denn zu viel Gift haben?“, fragte Kaori. „Nun ja, was glaubst du eigentlich wie unsere Fähigkeit funktioniert? Glaubst du, das Gift ist einfach da? Nein, wir produzieren immer neues Gift und müssen im Austausch dafür altes Gift absondern. Das passiert normalerweise in so geringen Mengen, dass man es gar nicht merkt, zumindest die anderen nicht. Unser Gift ist in sämtlichen Körperflüssigkeiten in verdünnter Menge enthalten, so sondern wir ständig irgendwo Gift ab und unser Gifthaushalt bleibt konstant. Manchmal sondern wir auch sehr viel Gift ab, wenn wir es zum Beispiel bewusst einsetzen oder wenn wir in Panik sind, das habt ihr bei ihm gesehen, als Kagami Jigoku hier war, nicht wahr? Da ist er auch in große Panik geraten, seine ganze Kleidung war durchweicht von Gift. Dieser Giftaustausch muss stattfinden, damit es uns gut geht. Und wenn unsere Fähigkeit Gift abzusondern blockiert wird, dann sammelt sich das Gift in unserem Körper und es kann nicht entweichen. Das heißt wir erleiden eine Übergiftung und dann passiert das!“, erklärte Kumo und deutete auf Sasori. „Aber warum passiert das? Ich meine, könnt ihr das Gift nicht einfach so abstellen? Wie könntet ihr sonst andere berühren“, fragte Ichijo. „Wir können es nicht abstellen, da wir eine permanente Fähigkeit haben, wir können unser Gift lediglich neutralisieren, für eine bestimmte Zeit, ehe es zu anstrengend wird“, sagte Kumo. „Permanente Fähigkeit, was heißt das?“, wollte Callie wissen. „Eine permanente Fähigkeit bedeutet, dass man sie nicht abstellen kann. Sasori und ich können unsere Fähigkeiten nicht abstellen, sie sind halt die ganze Zeit da, permanent eben. Wir müssen uns darauf konzentrieren, sie zu unterdrücken. Ich glaube, du, Akuma, hast doch auch eine permanente Fähigkeit, oder? Deine Abwehr ist auch immer da, stimmts?“, hakte Kumo nach. „Ja, hab ich, ich muss mich ständig konzentrieren, sie nicht einzusetzen“, antwortete Akuma. „Und du Shiro, wie ist das mit deinem Röntgenblick? Ist der auch immer da, oder nur wenn du ihn hervorrufst?“, fragte Kumo weiter. „Hm, ich muss mich normalerweise darauf konzentrieren, ihn hervorzurufen, doch wenn ich müde oder anderweitig erschöpft bin, dann kommt er manchmal unbewusst hervor und ich muss mich konzentrieren, ihn zu unterdrücken“, erklärte Shiro. „Ah, verstehe, du hast zum Beispiel eine temporäre Fähigkeit, also eine Fähigkeit, die nicht immer da ist. Genauso eine Fähigkeit haben auf Kaori, Hiroshi, Aido, und der Großteil der anderen Vampire, es gibt wenige Personen, die eine permanente Fähigkeit haben“, erzählte Kumo weiter. „Sie müssen sich immer darauf konzentrieren, sich zu teleportieren, Leuten per Gedanken Schmerzen zuzufügen oder Eis entstehen zu lassen.“ „Oh, das habe ich verstanden“, meinte Callie, die alles von Shiro übersetzt bekommen hatte. „Genug der Geschichtsstunde … Kaori, kannst du mich und Sasori bitte in ein Bad teleportieren? Ich muss ihm manuell das Gift ablassen“, murmelte Kumo. „Klar, sicher doch“, sagte Kaori, sie berührte die beiden Brüder und teleportierte sie in das Badezimmer, welches an Kumos und Sasoris Zimmer grenzte. Zum Glück hatte jedes Zimmer ein angrenzendes Bad mit einer Badewanne darin, es gab allerdings auch ein Gemeinschaftsbad mit einer Dusche darin. Kumo legte Sasori in die Wanne und meinte zu Kaori dass sie jetzt wieder gehen könne, da das hier gleich die reinste Gifthölle werden würde. Schnell verschwand Kaori wieder. Kumo entkleidete seinen Bruder schnell Obenrum und legte seine Hand auf Sasoris Brust. Er grub seine Fingernägel in den Körper seines Zwillings und begann dann, den Giftfluss zu kontrollieren. Zuerst tat sich gar nichts, doch nach einiger Zeit trat das Gift nach draußen. Es sah aus als würde Sasori purpurnen Schweiß absondern. Sasoris Atem ging schnell und Kumo merkte, dass er Schmerzen hatte, er musste sich beeilen. Es dauerte fast zehn Minuten, ehe er es geschafft hatte, Sasoris Gifthaushalt wieder auf einen normalen Level zu setzen. Nebenbei hatte er ebenfalls immer wieder Giftwolken absondern müssen. Sein überschüssiges Gift trat in Form von Giftwolken aus. Fein zerstäubtes, absolut tödliches Gift … Sasori schlug die Augen auf und sah seinen Bruder an. „Danke“, krächzte er. Kumo zog die Fingerspitzen aus dem Körper seines Bruders und küsste ihn. „Kein Problem, wofür hat man denn schließlich Brüder?“, meinte er und sah Sasori liebevoll an. „Ich fühl mich, als sei ich einmal durch den Fleischwolf gedreht wurden“, murmelte Sasori. „Aber jetzt ist alles wieder gut, mein geliebter Bruder“, hauchte Kumo. Nachdem Sasori wieder so fit war, dass er die Badewanne verlassen konnte. Nachdem er sich noch schnell abgespült hatte, zog er sich an und die beiden Brüder gingen wieder runter ins Foyer. Doch als sie unten ankamen flog Kaori plötzlich auf Sasori zu, sie schmiss sich an seine Brust und umarmte ihn. „Ah, Sasori, dir geht’s wieder besser. Da bin ich aber froh! Ich hatte mir solche Sorgen gemacht!“, nuschelte sie. Sasori versteifte sich und riss verwirrt die Augen auf. Was hatte sie denn jetzt bloß? Kaori konnte ihn doch eigentlich gar nicht leiden, oder? Plötzlich war auch Akuma bei Sasori. „Kaori-sama, ich glaube, dass ist ihm unangenehm, komm da mal weg, ja?“, meinte er und zog seine Freundin vorsichtig von Sasori weg. „Danke“, stieß Sasori nur etwas überrumpelt aus. Das war unangenehm gewesen, als sich die halbnackte Kaori an ihn gepresst hatte. Ein Schauer überlief seinen Rücken. Plötzlich legte Akuma einen Arm um Sasori. Sasori lief sofort wieder puterrot an. „Bereite meiner Freundin und mir nie wieder solche Sorgen, kapische? Sonst gibt’s Ärger“, flüsterte Akuma Sasori ins Ohr. Sasori konnte allerdings den nicht ganz ernst gemeinten und erleichterten Ton heraushören. Akuma ließ ihn los und ging dann einige Schritte zurück. „Ich glaube, Kaori-sama, du solltest dich mal anziehen“, meinte er dann und nahm seine Freundin auf die Arme und trug sie zu ihrem Zimmer. Sasori stand dämlich grinsend in der Gegend herum. Akuma hatte gesagt, dass er, Sasori, ihm nicht wieder solche Sorgen bereiten sollte … Also hatte Akuma sich auch sorgen gemacht. Sasori wurde warm ums Herz, so ganz egal war er Akuma anscheinend doch nicht … Als er später am Abend ins Bett ging, musste er noch immer lächeln, es war das erste Mal gewesen, dass Akuma ihm so etwas wie Zuneigung gezeigt hatte, wenn auch auf seine eigene Art. In dieser Nacht träumte er wieder von dem anderen Vampir. Kapitel 65: Teil 2 – Kapitel 19 – Feuchte Träume und Verwirrung auf beiden Seiten ---------------------------------------------------------------------------------- Samstag, 4. Oktober 2008 Sasori war gerade allein in seinem Zimmer, als es klopfte. „Ja?“, rief er. Die Tür öffnete sich und zu seiner großen Überraschung stand Akuma nun im Raum. Verwirrt sah Sasori Akuma an, als dieser die Tür hinter sich abschloss. „Was ist denn los? Was machst du?“, fragte Sasori. „Sasori, ich weiß nicht direkt wie ich anfangen soll …“, murmelte Akuma. „Doch, ich hab gemerkt, als du eine Übergiftung hattest, dass du mir doch etwas bedeutest.“ Sasoris Augen weiteten sich. Hatte er das wirklich gerade gesagt? „Und was ist mit Kaori?“, wollte Sasori wissen. „Kaori? Sie muss es ja nicht erfahren“, antwortete Akuma und setzte sich zu dem Giftvampir aufs Bett. Sasoris Herz raste, Akuma war tatsächlich hier. Er saß auf seinem Bett und er war tatsächlich da. Sasoris Wangen färbten sich rosa. „Und was willst du?“ „Na, kannst du dir das nicht denken?“, kam es von Akuma. Er lehnte sich zu Sasori rüber und drückte ihn in die Kissen. Seine Hände stützte er links und rechts neben Sasoris Kopf ab. „Na, fällt es dir immer noch nicht ein?“, hauchte Akuma, sein Gesicht war neben Sasoris Ohr. Sasori erzitterte, Akuma war ihm so nah, das war einfach unglaublich, es fühlte sich so an, als würde ihm das Herz gleich aus der Brust springen. „Doch, ich glaube, ich weiß es“, flüsterte Sasori zurück. Akuma packte Sasoris Handgelenke und drückte sie ins Kissen. Er küsste sich von Sasoris Ohr über seine Wange bis hin zu seinen Lippen. Es waren nur leichte Küsse nur ein Hauch, erst als Akumas Lippen Sasoris berührten wurde es stärker. Sasori presste sich an Akuma, wie lange hatte er schon davon geträumt, dass der andere Vampir zu ihm kommen würde. Endlich war es soweit. Akumas Zunge stieß gegen Sasoris Lippen, dieser öffnete sie und ließ Akuma gewähren. Er seufzte genüsslich. Akumas Hände hatten Sasoris Handgelenke mittlerweile losgelassen und erkundeten den Rest seines Körpers. Der Giftvampir keuchte leicht, als Akumas Hände ihn berührten. Akuma ließ von Sasoris Lippen ab und sah ihn direkt an. „Gib dich mir hin“, verlangte Akuma. „Ja, mach mit mir was du willst!“, stimmte Sasori zu. Akuma grinste ihn an. „Wie du willst“, meinte er und zog Sasori schnell sein T-Shirt aus. Er leckte über Sasoris Brust, bis runter zu seinem Hosenbund. Unruhig und erregt zappelte Sasori hin und her. Nicht nur, dass es mittlerweile viel zu eng in seiner Hose war. Nein, Akuma kitzelte ihn auch ein wenig. „Akuma“, wimmerte Sasori, er keuchte und sein Brustkorb hob sich ein wenig, seine Hände krallten sich in die Laken. Akuma zog Sasori jetzt auch noch die Hose aus. „Oh, du bist aber schon sehr hart. Das gefällt mir“, meinte Akuma und fuhr über Sasoris Erektion. Leicht schrie Sasori auf, das war unglaublich, dabei war er noch nicht mal ganz ausgezogen, er hatte noch immer die Boxershorts an. Akuma strich über die Innenseite von Sasoris Oberschenkel und brachte ihn erneut zum Wimmern, als er mit seinen Reißzähnen über die empfindliche Haut kratzte. Weit oben an Sasoris Oberschenkel versenkte er schließlich seine Zähne in ihm. Sasori warf den Kopf zurück und riss die Augen auf, ein Stöhnen entfuhr ihm, das war so unglaublich … So ging es noch einige Stunden, Akuma bearbeitete Sasori weiter so und dieser wurde fast Wahnsinnig, da Akuma ihn daran hinderte zu kommen. Doch plötzlich spürte er überall Wasser auf sich, eiskaltes Wasser, zeitgleich mit diesem Wasser kam Sasori endlich. Sasori schreckte aus dem Schlaf auf, er saß kerzengerade in seinem vollkommen aufgeweichten Bett. Seine Augen waren weit aufgerissen und er brauchte eine Weile ehe er wieder wusste wo er war. Akuma war nicht mehr bei ihm. „Na, Sasori, wars schön?“, hörte er Kumo fragen. Dieser saß rittlings auf einem Stuhl, den er sich an Sasoris Bett ran gezogen hatte, ein Eimer hing an der Stuhllehne. „Was ist passiert? Wo ist Akuma?“, wollte Sasori wissen. „Akuma? Der war nie hier. Ich schätze, der ist in seinem Zimmer … Du hast geträumt, Bruderherz, und das ziemlich laut“, klärte Kumo ihn auf. „Du hast mir sogar geantwortet“, fügte er noch hinzu und zwinkerte kurz. „Oh verdammt, peinlich“, nuschelte Sasori errötend. Kumo schmunzelte leicht. „Mach dir keine Sorgen, Bruderherz, von mir erfährt das niemand“, versicherte er seinem Bruder. Erleichtert seufzte Sasori auf. „Danke, aber sag mal, warum hast du mich mit Wasser überschüttet und noch dazu mit so kaltem?“, wollte er wissen. Kumo zuckte mit den Schultern. „Mir war danach, ich wollte sehen, ob du davon aufwachst oder etwas anderes. Aber dass du gleich so heftig kommst … Das muss ja ein heißer Traum gewesen sein …“, Kumo schmunzelte leicht. Sasori errötete wieder. „Ja, war es. Akuma ist aber auch heiß …“, nuschelte Sasori. „Tja, ich hab Aido, aber wenn du das sagst, wird’s wohl stimmen. Jedenfalls musst du, glaube ich, dein Bett neu beziehen. Es ist ganz nass … und voller Sperma, juppie“, wies ihn Kumo drauf hin. „Dreimal darfst du raten, weshalb es nass ist“, grummelte Sasori, doch schließlich stand er seufzend auf, was ziemlich unangenehm war, denn seine Boxershorts klebten an ihm. Er machte sich erstmal sauber und zog sich dann um, ehe er sein Bett abzog. „Hm, ich glaube, ich werde heute bei dir im Bett mit schlafen, für den Rest des Tages. Die Matratze muss erstmal trocknen …“, meinte Sasori. „Hm, dann fällst du auch noch über mich her … ich bin mir nicht sicher, ob ich das erlauben kann“, sagte Kumo todernst. Verwirrt sah Sasori seinen Bruder an. Doch plötzlich sprang Kumo ihn an und drückte ihn auf sein Bett. „Verarscht. Aber ich hoffe, jetzt weißt du mal, wie es ist, so angesprungen zu werden“, antwortete Kumo. „Zudem, Akane hat sich ja über uns beschwert. Wir sollen nicht so häufig Sex haben, also solltest du auch nicht mehr von Sex träumen, sonst bekommt sie das vielleicht mit“, hauchte Kumo seinem Bruder ins Ohr. „Hm, immer diese Empathin … Sie nervt. Ich darf ja wohl noch Sex mit dir haben, wann immer ich will. Die kann mir gar nichts verbieten“, knurrte Sasori. Kumo küsste Sasori kurz. „Ja, da hast du vollkommen recht“, murmelte Kumo und sah ihn intensiv an. „Sag, bist du jetzt zu kaputt für eine zweite Runde, oder geht noch was?“, wollte er wissen. „Für wen hältst du mich? Ich bin noch jung, natürlich schaff ich auch noch eine zweite Runde, meinetwegen sogar noch mehr!“, versicherte Sasori großspurig. Kumo lachte. „Sicher, Bruderherz, sicher“, murmelte er nur und schon ging es für Sasori in die zweite Runde. Als Sasori und Kumo runter ins Foyer kamen wurden sie von Akane wütend angestarrt. „Das kann nicht euer ernst sein!“, fauchte sie. „Was haben wir denn jetzt schon wieder gemacht?“, wollte Sasori wissen. „Hatte ich nicht was zum Thema Sex gesagt? Das ist einfach furchtbar, ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Vor allem, Sasori, deine Träume sind echt heftig, das war beinahe schlimmer als der echte Sex!“, sagte sie zu ihm. „Wie bitte? Sasori hatte Traumsex?“, kam es da von Kaori. „Und das kannst du ernsthaft unterscheiden.“ „Ja, kann ich … Und es ist beides schlimm. Ich könnte jetzt nicht sagen, was schlimmer war. Jedenfalls war beides sehr, sehr schlimm!“, versicherte Akane Kaori. „Oh, verstehe“, meinte Kaori erleuchtet. Dann wandte sie sich an Sasori. „Und, mit wem hattest du Traumsex?“, wollte sie wissen. Sasori errötete, wenn er ihr das sagte, dann würde sie ihn wahrscheinlich umbringen … „Das will und kann ich dir nicht sagen, ich erinnere mich nicht mehr daran!“, antwortete er hastig, vielleicht ein wenig zu schnell. „Sasori, du kannst nicht gut lügen, also lass es lieber. Glaub mir, das interessiert mich jetzt, ich werde das herauskriegen“, meinte sie breit grinsend. Sasori schluckte … „Das willst du gar nicht.“ Plötzlich grinste Kaori fies. „Doch ich will es wissen und ich kenne da so einige Mittel, wie ich es herauskriegen kann“, verkündete sie ihm unheilvoll. „Nein, du kriegst das nicht aus mir raus!“, beharrte Sasori, allerdings war er einen Schritt von ihr weggetreten, Frauen waren so gruselig … „Du bleibst dabei? Du willst es mir nicht sagen?“, hakte Kaori noch einmal nach. „Ja, ganz richtig!“, versicherte Sasori. „Hmhm, du solltest lieber laufen, denn jetzt wirst du mich kennen lernen!“, grinste Kaori breit und fies. Sasori riss die Augen auf und ging weiter zurück, jedoch kam Kaori ihm hinterher. Schnell drehte Sasori sich um und wollte weglaufen doch er landete stattdessen auf dem Boden und Kaori war über ihm. „Tja, ich hatte dich gewarnt …“, meinte sie noch, ehe sie anfing … ihn zu kitzeln. Und zu seinem Pech war Sasori sehr, sehr kitzlig. Deshalb war er schon nach wenigen Sekunden fix und fertig, denn sie tat ihre Sache gut, er konnte nicht aufhören zu lachen. „Was macht Kaori-sama da?“, wollte Akuma wissen, der mittlerweile auch im Foyer angekommen war. „Sie will aus Sasori herauskriegen, mit wem er Traumsex hatte“, meinte Akane. „Okay … warum will sie das wissen?“, fragte Akuma. „Keine Ahnung. Ich schätze, sie ist neugierig“, sagte Akane. Mittlerweile waren alle Vampire angekommen um dabei zuzusehen, wie Kaori Sasori folterte. „Ui, das sieht nach Spaß aus. Ich will auch, Shiro!“, verlangte Callie. Shiro sah sie mit großen Augen an. „Was? Soll ich dich kitzeln, oder willst du Sasori kitzeln?“, fragte er irritiert. „Ich will Sasori kitzeln, das scheint ihm Spaß zu machen“, sagte sie. „Hm, ich glaube ja irgendwie nicht, dass es ihm so Spaß macht“, zweifelte Shiro. Nach fast zehn Minuten hörte Kaori erst auf. Sasori lag heftig atmend und puterrot im Gesicht unter ihr, wie konnte sie ihm das bloß antun? „Bitte … nicht mehr“, stieß er aus. „Sagst du mir jetzt, wer es war?“, meinte Kaori. Sasori verdrehte die Augen nach oben und setzte sich leicht auf. Er schüttelte erschöpft den Kopf. „Wenn du mich dafür nicht umbringst oder weiterkitzelst“, stimmte er zu. „Ja, okay, schieß los“, sagte Kaori. „Akuma“, antwortete Sasori schließlich. „Was?“ „Ja, ich hab von Akuma geträumt“, murmelte er, er war noch immer rot im Gesicht. Kaori blinzelte ihn perplex an, sie legte den Kopf schief und überlegte, ehe sich ihre Miene aufhellte. „Erzähl mir alles! Was habt ihr so gemacht? War er gut? Wer war dominant? Habt ihr auch Blut ausgetauscht? Na los, sag schon, ich platze vor Neugier!“, stellte Kaori eine Frage nach der Anderen. Dabei hatte sie Sasoris Hände ergriffen und sah ihn mit funkelnden Augen an, auf seinem Schoß saß sie zudem immer noch. Sasori war verwirrt. War sie gar nicht sauer deswegen? Im Gegenteil, sie schien ganz begeistert zu sein. „Äh, du bist nicht sauer?“, fragte er vorsichtig nach. „Nope, wieso sollte ich. Ist doch nur ein Traum gewesen, also sag schon, ich will das wissen, bitte!“, quengelte Kaori. Sie rutschte dabei leicht auf seinem Schoß hin und her, was ziemlich unangenehm war. „Ähm, also wir hatten halt Sex“, stammelte Sasori. Man konnte deutlich sehen, wie sich Akuma versteifte und ein Schauer durch seinen Körper lief. „Oh, und was habt ihr gemacht? Erzähl schon!“, drängelte Kaori aufgeregt. „Na ja, er hat mein Blut getrunken und so … Er war auch der dominante Part“, nuschelte Sasori. „Wow, echt? Akuma war der dominante Part? Also bei mir lässt er sich in neunzig Prozent der Fälle unterwerfen … Das er das bei dir gemacht hat. Wow …“, schwärmte Kaori. „Das hätte ich ja gerne mal gesehen.“ Plötzlich hielt sie inne und wandte ihren Kopf zu Akuma. Dabei ließ sie ihre Hände, welche immer noch Sasoris umklammert hielten etwas sinken und so drückte sie unbewusst Sasoris Hände gegen ihre Brust. Dieser lief sofort feuerrot an. „Akuma …“, fing sie an und hatte dabei ein alles sagendes Grinsen aufgesetzt. „Würdest du mal mit Sasori Sex haben und der dominante Part sein, ich will das mal sehen, ich gucke euch auch zu“, fragte sie. Wieder lief ein Schauer über Akumas Rücken und er schüttelte schnell den Kopf. „Nein, Kaori-sama, das will ich aber nicht!“, stammelte er. Er wedelte mit den Händen vor seinem Körper herum. Auch Sasori war errötet, nicht nur, weil er immer noch Kaoris Brüste berührte, sondern auch wegen dem, was sie gesagt hatte. Sie wollte Akuma tatsächlich überreden, mit ihm, Sasori, Sex zu haben? War sie verrückt? Nun ja, nicht das Sasori was dagegen gehabt hätte. „Ähm, Kaori … könntest du vielleicht meine Hände loslassen und von mir runtergehen?“, fragte Sasori vorsichtig. Kaori sah ihn wieder an, sah dann auf seine Hände und sah ihm dann wieder in die Augen. Ganz plötzlich standen sie wieder. Verschreckt hatte Sasori die Augen aufgerissen. „Wah, mach das nicht noch mal“, flehte er. Er hasste es, wenn sie ihn so plötzlich teleportierte. „Oh, sorry“, meinte sie und ließ ihn dann endlich los. Noch immer etwas überrumpelt nickte Sasori und ging dann mit steifen Schritten zu seinem Bruder. „Öhm … ich glaube, wir sollten in den Unterricht gehen … bevor … ja, bevor was eigentlich?“, murmelte Kaname. „Bevor Sasori und Akuma dank Kaori doch noch Sex haben …“, schlug Kuraiko vor. „Ja … genau …“, nuschelte Kaname. Sasori und Akuma seufzten unisono. „Ich werde wahrscheinlich keinen Sex mit ihm haben …“, seufzte Sasori, während es gleichzeitig von Akuma kam. „Ich werde mit dem sicherlich keinen Sex haben!“ „Hm, das ist aber schade“, seufzte Kaori. „Aber gut, Akuma. Wir sehen uns nach dem Unterricht“, sie stellte sich leicht auf die Zehenspitzen und küsste ihn, ehe sich die Vampire auf zum Unterricht machten. Kapitel 66: Teil 2 – Kapitel 20 – Tiefe Gefühle ------------------------------------------------ Samstag, 4. Oktober 2008 Während die anderen zum Unterricht gingen, blieben Akuma und Sasori wieder alleine zurück. Sie saßen sich beide gegenüber auf der Couch. Sie betrachteten sich, wobei Akuma rot angelaufen war. Akuma starrte Sasori so durchdringend an, dass es dem Giftvampir schon wieder unheimlich war. „Ähm, was starrst du mich so an?“, fragte Sasori schließlich nach einiger Zeit. Akumas Augen wurden schmal. „Du hast also wirklich von mir geträumt?“, stieß er schließlich aus. „Ja, hab ich“, antwortete Sasori. „Und wir hatten in deinem Traum tatsächlich … Sex?“, wollte Akuma weiter wissen. Sasori nickte. Wieder überlief ein Schauer Akumas Körper. „Oh Gott, wenn ich mir nur vorstelle, Kaori-sama in einem Traum betrogen zu haben …“, murmelte er und seine Augen weiteten sich. „Sasori, mach das nie wieder, ich will Kaori-sama noch nicht mal im Traum betrügen!“ Abwehrend ob Sasori die Hände. „Hey, ich kann nicht beeinflussen, was ich träume!“, verteidigte er sich. „Dann musst du es eben lernen!“, sagte Akuma. Sasori seufzte auf. Er bemerkte, dass Akuma irgendwie etwas panisch klang. Erneut betrachtete der Giftvampir sein Gegenüber. „Warum bist du plötzlich so panisch? Kaori hatte doch selbst gesagt, dass es ihr nichts ausmacht, wenn ich von dir träume. Dass sie es sogar gerne mal sehen würde, wie wir beide Sex haben, sie scheint kein Problem damit zu haben“, teilte ihm Sasori mit. „Aber ich hab ein Problem damit, ich will meine Kaori-sama nicht betrügen! Selbst wenn sie sagt, sie hat kein Problem damit. Denn wenn sie es sich doch anders überlegt und mich verlässt, wüsste ich nicht, was ich machen sollte“, gestand Akuma. „Hattest du vor Kaori nie eine andere Freundin?“, wollte Sasori wissen. Akuma schüttelte den Kopf. „Nein, hatte ich nicht. Bevor ich in die USA kam, war ich nicht oft unter Leuten. Mama hielt mich im Haus fest, da ich dort, ihrer Meinung nach, keinen Ärger machen konnte, da ich meine Fähigkeit damals nicht gut unter Kontrolle hatte. Und so konnte Takeo besser auf mich aufpassen. Die einzigen Gelegenheiten, zu denen ich raus durfte, waren Soireen, aber da sollte ich auch nur still an ihrer Seite stehen“, erzählte Akuma traurig. „Und die ganzen Mädchen die da waren trauten sich nicht, zu mir zu kommen, niemand von den Jüngeren, traute sich zu mir, da meine Mama halt sehr Angst einflößend ist. Doch ich konnte alle aus der Ferne beobachten und da war sie … Schon damals hatte ich nur Augen für Kaori-sama. Sie stand ebenfalls bei ihren Eltern und sah zu mir herüber. Ich konnte erkennen, dass sie sehr traurig war, ich konnte die gleiche Traurigkeit fühlen, die ich auch in mir trug. Doch seit jenem Abend habe ich sie nie wieder gesehen. Erst wieder in den USA. Ich konnte es kaum fassen, als sie dort bei der Klassenverteilung auftauchte und ich konnte es noch viel weniger fassen, dass sie tatsächlich mit mir in eine Klasse ging“, erzählte Akuma, wobei sein Blick verträumt war. „Na ja, erst war da nicht viel zwischen uns, ich war es nicht gewohnt, plötzlich unter so vielen Leuten zu sein, ich wusste auch nicht wirklich, wie ich Kaori-sama ansprechen sollte, vor allem, da sie ja immer mit Kuraiko und Shiro rumhing, erst als wir in die Clubs gingen, tauten wir beide ein wenig auf und schließlich kam es, dass wir immer mehr Zeit miteinander verbrachten. Du siehst, es gibt keine Andere außer Kaori-sama“, endete Akuma. „Hm, und in den Clubs, da hab ich dich manchmal mit anderen Vampirinnen gesehen, mit denen lief nichts? Und Kaori hatte doch auch immer andere“, meinte Sasori. Akuma sah zu Boden und seufzte auf. „Ja, ich hatte einige Blutspenderinnen. Aber ich hatte keinen Sex mit ihnen. Ich hab wirklich nur ihr Blut getrunken. Vielleicht wollte ich damit auch Kaori-sama ein wenig eifersüchtig machen, sie hatte nämlich auch immer sehr viele Leute um sich herumgescharrt. Und ja, mit einigen hatte sie auch Sex, was mich sehr traurig gemacht hat. Allerdings war das, nachdem wir das erste Mal Sex gehabt hatten. Sie hatte mir schon gleich zu Anfang gesagt, dass sie keine Gefühle dabei haben will und weil ich einfach nur bei ihr sein wollte, hab ich dem zugestimmt und es still ertragen, wie sie mit anderen flirtete“, Akuma ballte seine Hände zu Fäusten. „Aber dieser eine Vampir, er hatte mich so sehr provoziert, dass ich einfach nicht mehr konnte, er wusste, wie viel mir Kaori-sama bedeutete und hat mich trotzdem weiter damit aufgezogen und schließlich hat es mir gereicht.“ Sasori erschauderte bei der Erinnerung daran. Er war an dem Abend auch in den Clubs gewesen, er war dermaßen entsetzt gewesen, zu was Akuma alles fähig war, das war das erste Mal, dass er wirklich Angst vor dem anderen hatte. Sasori selbst hatte Akuma in der Klasse gar nicht so sehr wahrgenommen, da er bis dato nur Augen für seinen Bruder hatte. Erst als sie in die Vampirclubs gingen, begann er, sich auch für andere zu interessieren. Immer häufiger kam es vor, dass er andere Blutspender hatte. Doch Kumo würde für ihn immer der eine und einzige bleiben. An einem Abend jedoch fiel ihm Akuma auf, eigentlich wollte er ihn ebenfalls ansprechen, allerdings kam ihm Kaori zuvor, seit diesem Tag beobachtete er Akuma immer von einer sicheren Position aus und er hielt es Geheim, jedenfalls bis vor einigen Tagen, als es ihm versehentlich herausgerutscht war. „Verstehe, darum ist sie es also …“, murmelte Sasori. „Ja, und deshalb mag ich nicht mal daran denken, sie zu betrügen. Ich bin so froh, dass sie überhaupt Interesse an mir gezeigt hat, dass sie überhaupt mit mir zusammen sein will. Ich könnte es nicht ertragen, wenn sie plötzlich nichts mehr mit mir zu tun haben will“, meinte Akuma. „Ja, ich kann das verstehen, ich wüsste auch nicht, was ich machen sollte, wenn Kumo überhaupt nichts mehr von mir wissen will. Schon jetzt habe ich Angst, dass er irgendwann nur noch Augen für Aido hat. Zum einen will ich zwar, dass er glücklich ist, aber ich will auch, dass er für immer bei mir bleibt“, nuschelte Sasori. Er stützte den Kopf in die Hände. „Wie kam das eigentlich? Dass ihr beide eine richtige Beziehung führt, meine ich“, wollte Akuma wissen. „Nun, daran ist unsere Mutter Schuld. Sie ist krank … psychisch krank. Ihr geistiger Zustand ist sehr labil, aber mein Vater wollte sie nie irgendwie einweisen lassen, oder so. Es war einfach schrecklich und als meine Schwester ihr dann einen Schulfreund vorstellte, den sie gerne als Gefährten haben wollte, habe ich geglaubt, sie bringt sie um. Sowohl meine Schwester, als auch ihren Freund. Ich wollte dazwischen gehen, doch sie schlug mich so fest, dass ich fast ohnmächtig wurde. Mein Vater konnte sie gerade noch so von mir wegziehen. Das war im Jahr 2000, Kumo kümmerte sich schließlich um mich und da passierte es dann irgendwann. Wir kamen irgendwie zusammen und seitdem ist das so“, erzählte Sasori. „Und ich dachte schon, ich wäre der einzige mit einer gruseligen Mutter … Tut mir Leid, das ist sicherlich nicht schön gewesen“, entschuldigte sich Akuma. Sasori schüttelte den Kopf. „Ich bins gewohnt, zudem ist deine Mutter hundertmal gruseliger als meine, denn meine war eigentlich immer sehr nett, wenn sie gerade mal einen ihrer guten Tage hatte und sie klar bei Verstand war“, seufzte Sasori. „Sie ist sogar zu der Hochzeit meiner Schwester gekommen, obwohl sie sich vorher mit allen mitteln dagegen gewehrt hat“, fügte er noch hinzu. „Wie alt ist deine Schwester denn?“, wollte Akuma wissen. „Noch ist sie neunzehn, sie wird im November zwanzig. Sie hat sogar schon eine Tochter. Wenn ich es mir recht überlege, sind meine Schwester und ihr Kind die einzigen Frauen, die ich nicht gruselig finde“, meinte Sasori, dabei konnte er ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken. „Ah, es muss schön sein, Geschwister zu haben. Aber ich glaube kaum, dass Mama noch einmal ein Kind möchte. Ich bin ja schon unerwünscht. Wäre mein Vater bloß bei ihr geblieben, dann wäre vielleicht alles ganz anders verlaufen. Ich hab zwar nicht viele Erinnerungen an ihn, aber soweit ich mich erinnern kann, war er nie böse zu mir gewesen“, seufzte Akuma. Es war ganz schön anstrengend, sich so weit zurück zu erinnern. „Dein Vater ist ein Reinblüter, oder?“, hakte Sasori nach. „Ja, ist er, allerdings weiß ich nicht mal mehr seinen Namen, ich kann mich auch nur noch dunkel daran erinnern, wie er aussah. Als er Mama verlassen hat, hat sie alles von ihm wegbringen lassen, damit nichts sie an ihn erinnert“, nuschelte Akuma. Danach schwieg Akuma eine Zeit lang, ihm viel nichts mehr ein, was er noch sagen könnte und die Stille zwischen ihnen war unangenehm. Er hatte diesem Vampir, den er eigentlich noch nie wirklich leiden konnte, gerade sehr persönliche Sachen aus seinem Leben erzählt. Einige Sachen wusste noch nicht mal Kaori. Er hatte aber auch festgestellt, dass man sich mit Sasori ganz normal unterhalten konnte, wenn nicht gerade andere Leute dabei waren, eigentlich war er doch kein ganz so schlechter Kerl. „Ich ähm, gehe jetzt mal zu Kaori-samas Zimmer“, murmelte Akuma schließlich nach einiger Zeit des Schweigens. „Ja, mach das“, nuschelte Sasori. „Uhm, Sasori, warum suchst du dir nicht eigentlich jemanden, mit dem du glücklich sein kannst, so wie dein Bruder? Vielleicht bringt dich das ja auf andere Gedanken“, meinte Akuma schließlich noch. „Warum ich mir niemand anderen suche? Weil ich schon jemanden liebe. Aber derjenige, den ich liebe, schon jemand anderes liebt, deshalb …“, antwortete Sasori. „Und weil ich nicht will, dass dieser jemand unglücklich ist, darum stelle ich meine Gefühle zurück.“ Verblüfft sah Akuma Sasori an. Das war überraschend ehrlich gewesen. Ohne zu wissen, warum er das tat, ging Akuma auf Sasori zu und zog den anderen Vampir in eine Umarmung. „Danke“, murmelte er. Sasoris Augen waren zunächst geweitet, er war überrascht, dass Akuma ihn umarmte, doch jetzt schlossen sich seine Augen und er genoss es, seine Wangen waren gerötet. So standen sie eine Weile da, ehe sich Akuma schließlich löste. Er sah Sasori noch ein letztes Mal an und lächelte, ehe er dann nach oben zu Kaoris Zimmer ging. Sasori blieb unterdessen im Foyer zurück, er war gerade sehr glücklich. Akuma hatte ihn angelächelt und ihn umarmt. Auch wenn es manchmal schon schwierig war, so gab es doch einige Momente, in denen es sich auszahlte zu warten. Er wusste jetzt wieder, warum er sich überhaupt in Akuma verliebt hatte, eben wegen dieses Lächelns und er war bereit, weiter zurückzustecken, nur damit er es ab und zu noch einmal sehen konnte. Er glaubte zwar nicht so wirklich daran, aber er hoffte, dass Akuma eines Tages doch noch mal zu ihm kommen würde. Kapitel 67: Teil 2 – Kapitel 21 – Ein Sturm zieht auf ------------------------------------------------------ Samstag, 4. Oktober 2008 Nach dem Unterricht lief Sayo alleine zum Mondwohnheim. Sie schlenderte den Weg zurück, doch da begegnete ihr Josh. Er lehnte lässig an einem Baum, die Arme hatte er vor der Brust verschränkt. Er blickte Sayo an und grinste leicht. Sayo sah ihn ebenfalls an, auch wenn sie weit weniger gut gelaunt war. Sie war immer noch sauer auf ihn, weil sie immer noch glaubte, er hätte sie als seine Freundin bezeichnet, da Callie die Wahrheit manchmal ganz schön verdrehen konnte, beziehungsweise sie sehr viel Erfundenes, was sich in ihrer Fantasie abspielte, dazutat. „Hi, Sayo. Lust, eine Runde spazieren zu gehen?“, fragte er. Sayo seufzte auf. „Ja, du hast schließlich noch einiges zu erklären.“ Sie lief an Josh vorbei und in Richtung Wald, seufzend folgte der Hunter ihr. Als sie einige Meter weit gegangen waren, hielt sie an und drehte sich zu ihm um. Josh musterte die Vampirin vor ihm. Sie sah umwerfend in dieser Schuluniform aus, sie stand ihr ausgezeichnet und betonte ihren Körper noch mehr, ihre Beine waren unendlich lang. „Also, du bist wegen dieser Kyra hier, nicht wahr? Was hast du zu Callie gesagt, dass sie so fest der Meinung ist, ich sei deine Freundin?“, wollte Sayo wissen. Josh seufzte leicht auf. „Hör zu, Sayo, ich habe nie, in irgendeiner Form zu Callie gesagt, dass du meine Freundin seiest. Wie ich dir schon einmal gesagt habe, ich habe lediglich leise vor mich hingemurmelt, dass du ebenfalls auf die Cross Academy gehst. Seitdem ist sie so. Du hast doch selbst mitbekommen, dass sie sehr, sehr, sehr viel redet, wenn die Nacht lang ist“, erklärte er. „Woher wusstest du eigentlich, dass ich wieder auf der Cross Academy bin? In den USA sind wir uns doch nie begegnet …“, hakte Sayo nach. Josh sah sie eine lange Zeit an, ehe er schließlich seufzte und ihr antwortete. „Weil ich Kaien Cross gesagt habe, dass du in diese Vampirclubs gehst … Deshalb wusste ich auch, dass du wieder auf der Cross Academy bist“, antwortete er ihr. Schlagartig weiteten sich Sayos Augen, was hatte er da gerade gesagt? Er war dafür verantwortlich, dass sie wieder hier in Japan war? Hier, wo alles angefangen hatte? Sie erzitterte leicht und ballte die Hände zu Fäusten, so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten und ihre Fingernägel ihr ins Fleisch schnitten. Sie biss die Zähne zusammen und funkelte ihn wütend an. Der Wind um sie herum wurde stärker, ihr Zopf schlug unruhig vom Wind bewegt hin und her. „Wie bitte? Du hast dafür gesorgt, dass ich wieder hierher muss? Wo ich doch hier so viel Leid erfahren habe?“, knurrte sie. „Sayo, du warst in diesen Vampirclubs! Meinst du, dass hätte ich weiter zulassen können? Diese Clubs sind gefährlich!“, versuchte Josh ihr zu erklären. „Ich musste irgendwas tun!“ „Diese Clubs sollen gefährlich sein? Das ich nicht lache, warst du jemals in einem dieser Clubs, heh? Wohl nicht, denn dann wüsstest du, dass es da nur halb so gefährlich ist, wie alle glauben!“, knurrte Sayo ihn an. „Und warum hast du mich überhaupt verfolgt?“ „Ich hab dich nicht verfolgt! Ich war zufällig dort, da Kyra auch da war. Mein Auftrag war es, Kyra und Lee zu verfolgen und da habe ich zufällig dich gesehen! Ich wollte dich in Sicherheit wissen, denn wenn du Kyra dort über den Weg gelaufen wärst, wärst du jetzt tot! Zudem, was ist so schlimm daran, wieder in Japan zu sein?“, meinte Josh. „Was so schlimm daran ist?“, wiederholte Sayo, ihre Augen glühten rot auf und ihre Vampirzähne traten hervor. „Nun ja, hier kommt alles wieder hoch, die ganzen Gefühle. Immer wenn ich in Japan bin, kommt alles wieder. Der verdammte Angriff dieser verdammten Level E kommt zurück. In den USA hingegen konnte ich mich endlich davon erholen. Es ging mir so gut wie nie. Ich hatte keinen einzigen Alptraum mehr, doch seit ich wieder hier bin, beginnt es wieder. Diese ganzen schrecklichen Gefühle kommen zurück, sie suchen mich wieder heim und das ist nur deine Schuld!“, fauchte sie und der Wind tobte jetzt, sie war in Rage. Ihre Haare peitschten hin und her, ihr Gesicht war zu einer fürchterlichen Fratze verzogen und die Vampirzähne schnitten ihr in die Unterlippe, sodass es anfing zu bluten. Josh wich zurück, so aufgebracht hatte er Sayo noch nie gesehen. Er wusste ja, dass sie sauer auf ihn war, aber so sauer … Langsamen Schrittes kam sie auf ihn zu. „Dank dir sitze ich wieder hier fest. Zudem, diese Killerin ist doch jetzt hier, da bin ich doch genauso wenig sicher. Aber die braucht nur anzukommen und ich puste sie um. Du hast dir völlig umsonst sorgen gemacht. Sie kann mir gar nichts anhaben, da sie nicht an mich herankommt. Sieh her“, fauchte sie. Sie holte mit der Hand aus und schleuderte sie dann mit einem kräftigen Ruck zurück. Die Windböen formten sich zu rasiermesserscharfen Klingen. Die Bäume, die davon getroffen wurden, stürzten mit einem lauten Donnern um. Stöhnend und ächzend kamen sie zum liegen. „Ich zerschneide Kyra einfach mit meinen Windböen, sie wird niemals an mich rankommen, sie kann mich gar nicht verletzen, hast du schon mal daran gedacht, dass sie mich gar nicht berühren kann?“, sie lachte. „Du hast mich völlig umsonst aus den USA geholt, Kyra ist keine Gefahr für mich und dieser Lee ebenfalls nicht. Sie sind einfach nicht in meiner Klasse!“, versuchte Sayo ihm weiszumachen. Josh sah sie wütend an. „Red doch keinen Scheiß!“, fuhr er sie an. Sayos Augen weiteten sich zuerst kurz, ehe sie wieder schmal wurden. „Was sagst du da?“ „Ich hab gesagt, dass du nicht so eine Scheiße reden sollst. Kyra ist nicht in deiner Klasse? Da hast du Recht, Kyra ist wirklich nicht in deiner Klasse, sie ist Klassen besser als du“, fauchte er. Sayo zischte ungläubig. „Das glaubst du doch wohl selbst nicht“, fauchte sie. „Oh doch, dass glaube ich nicht nur, ich weiß es. Ich hab einmal, ein einziges Mal gesehen, wie sie einen Vampir tötete, allerdings war ich zu weit weg, als dass ich etwas dagegen hätte machen können. Dieser Vampir war ein Reinblüter, ein mächtiger Reinblüter, der ebenfalls den Wind kontrollierte. Und sie hat ihn trotzdem getötet. Verstehst du, der Reinblüter war viel mächtiger, als du es jetzt bist, und sie konnte ihn trotzdem töten. Und du, du bist ihr ganz sicher nicht gewachsen. Du bist nur ein Edelblüter, du wirst gegen sie keine Chance haben! Sie wird dich töten, als ob es nichts wäre, denn Kyra kann es. Kyra ist das Schlimmste Monster, was es auf dieser Welt gibt. Wenn sie dich tot sehen will, dann bist du auch tot!“, prophezeite er ihr. Sayo knurrte wütend. „Pah, du redest Scheiße, dann war das eben ein besonders schwacher Reinblüter. Diese Kyra … wenn sie so stark ist, wieso ist sie dann noch nicht hier aufgetaucht und macht uns alle platt, heh? Sag mir das!“, fauchte sie. „Kyra ist nicht dumm! Sie hasst die Vampire, ja, aber sie ist ganz und gar nicht dumm. Sie weiß, dass hier viele Vampire mit besonderen Fähigkeiten sind, sie weiß, dass sie ohne einen Plan keine Chance hat, deswegen hält sie sich noch zurück. Ich bin mir sicher, wenn sie hier auftaucht, dann hat sie einen teuflischen Plan in der Tasche. Kyra ist ein Profi und sie versteht ihr Handwerk ausgezeichnet. Sonst wäre sie sicherlich schon tot und wir hätten das Problem nicht“, erklärte Josh. Noch einmal brauste der Wind stark auf. „Tsh, na da bin ich aber mal gespannt“, sagte Sayo, ihre Augen glühten noch immer, sie schien völlig in ihrem Rausch gefangen zu sein. „Sayo, jetzt beruhige dich doch endlich mal wieder! Was ist denn nur mit dir los, sonst bist du doch immer so ruhig!“, rief Josh ihr zu, auch wenn er über den tobenden Wind hindurch schreien musste. Er hielt sich den Arm vor das Gesicht, mittlerweile war es echt heftig. Staub wirbelte herum und brannte in seinen Augen. Er hatte keine andere Wahl, er musste Sayo stoppen, irgendwie, sonst würde hier gleich ein Tornado aufkommen. Er zog seine zwei Pistolen und versuchte auf Sayo zuzugehen, was schwierig war, denn er wurde fast weggeweht. „Willst du jetzt auf mich schießen? Bin ich jetzt deine Feindin?“, fauchte Sayo. Noch immer war sie rasend vor Wut, zwei dünne Rinnsale Blut flossen über ihr Kinn, von der Stelle hinab, an der ihre Reißzähne in ihre Unterlippe schnitten. „Nein, Sayo. Du bist nicht meine Feindin, du bist es nicht, du warst es nicht und du wirst es auch nie sein, aber ich werde dich aufhalten, koste es was es wolle!“, versicherte Josh. So weit er konnte, näherte er sich Sayo, er zielte mit der einen Pistole auf sie, er wollte sie zwar nicht verletzten, doch sie ließ ihm keine Wahl. Er feuerte einen Schuss ab, laut hallte es nach. Sayo sah ihn verstört an, der Schuss war nahe an ihrem Ohr vorbei gegangen, wie hatte er nur geschafft? Ehe sie reagieren konnte war Josh schon bei ihr, er stand direkt vor ihr, wie war er durch den Sturm gekommen? „Wie hast du …?“, stammelte sie „Ich kenne dich mittlerweile zu gut, kleine Sayo …“, murmelte er, ehe er ausholte und ihr mit dem Griff seiner Pistole eins überzog. Schlagartig hörte der Sturm auf und flaute zu einem kleinen Lüftchen ab. Sayo lag im Gras auf dem Boden, sie blutete aus einer Wunde an der Schläfe. Josh kniete sich zu ihr hin. „Es tut mir leid, Sayo, aber ich kann nicht zulassen, dass du von Kyra getötet wirst …“, nuschelte er und griff nach ihrem linken Handgelenk. Dort befand sich ein kleines Lederarmband, es war das Gegenstück zu dem Tattoo, welches an ihrem rechten Handgelenk war. Josh nahm das Lederarmband ab und legte es sich selbst um. „Es tut mir leid, Sayo, es tut mir wirklich leid“, meinte er, ehe er das silberne Amulett, welches sich auf dem Lederarmband befand, kurz in ihr Blut tauchte, welches aus der Wunde an ihrer Stirn lief. Danach schnitt er sich in den Finger und träufelte sein Blut ebenfalls auf das Amulett, damit war der Zauber besiegelt. Sayo bekam von dem ganzen nicht wirklich etwas mit, sie war wie betäubt. Erst als Josh das Amulett an das Tattoo hielt und sie somit zähmte, konnte sie wieder fühlen. Ein gleißender Schmerz zuckte durch ihren Körper, als sie an den Boden gefesselt wurde. Sie wusste sofort, dass Josh sie gezähmt hatte, sie wusste es einfach instinktiv. Sie konnte sich nicht bewegen, ihr ganzer Körper wurde blockiert, es war ein ekelhaftes Gefühl, denn sie war hilflos und das hasste sie. Sie konnte noch nicht mal ihren Wind kontrollieren. „Josh, du verdammter Idiot“, presste sie zwischen den Zähnen hervor. Josh hörte es aber nicht, da es zu leise war. Vorsichtig hob er sie hoch und trug sie zurück. Er würde jetzt zu Kaien müssen, um ihm die Situation zu erklären. Kapitel 68: Teil 2 – Kapitel 22 – Nach dem Sturm ------------------------------------------------- Samstag, 4. Oktober 2008 – Sonntag, 5. Oktober 2008 Kaien Cross war nicht sehr begeistert von der Tatsache, dass Josh Sayo einfach so gezähmt hatte, zwar konnte er verstehen, dass es gefährlich wurde, wenn sie noch einmal so ausrastete, aber er fragte sich, ob Josh gleich so weit hätte gehen müssen. Allerdings war es jetzt sowieso zu spät, deshalb ließ er Kaori kommen, sie sollte Sayo mit ins Haus „Mond“ nehmen, denn er selbst hatte noch etwas mit Josh zu bereden. Josh sah Kaori feindselig an, denn er glaubte, dass sie die Verantwortliche dafür sei, dass Sayo in die Vampirclubs gegangen war, er wusste nicht, dass es eigentlich Ichigo war, die die Vampire in die Clubs geführt hatte. Kaori teleportierte sich und die bewusstlose Sayo zurück zum Haus „Mond“. Behutsam legte sie ihre Freundin in das Bett. Sie ging ins Bad und machte einen Waschlappen nass, danach legte sie den Lappen auf Sayos Stirn. Die andere Vampirin war immer noch bewusstlos. Plötzlich klopfte es hektisch. Die Tür öffnete sich und ein völlig außer Atem geratener Takuma stand in der Tür. Er sah furchtbar besorgt aus. „Was ist mit Sayo?“, wollte er wissen. „Nun ja, sie hatte eine Auseinandersetzung mit Josh und er hat ihr mit seiner Pistole eins übergezogen und sie gezähmt“, erklärte Kaori knapp. „Oh, dieser Josh, was denkt er sich eigentlich, der süßen Sayo so etwas anzutun!“, grummelte Takuma. „Süße Sayo?“, wiederholte Kaori. Ertappt zuckte Ichijo zusammen. „Äh … sagte ich das?“, stammelte er. „Ja, das hast du“, bestätigte Kaori. Takuma war rot angelaufen. „Ja, okay, sie ist aber auch süß …“, murmelte er. „Hm“, machte Kaori und sah ihn an, sie hatte die Lippen vorgeschoben. Nach einiger Zeit grinste sie. „K-Kaori, warum grinst du so hinterhältig?“, wollte Takuma wissen. „Ach, nichts …“, meinte sie. Doch sie stand auf und ging zur Tür. Sie schloss sie ab, praktischerweise steckte der Schlüssel schon. „Kaori!“, keuchte Ichijo. „Mach keinen Mist!“ „Aber, was regst du dich denn so auf, Ichijo-san? Ich mache doch gar nichts, außer dir ein bisschen Zeit mit ihr zu verschaffen, deiner ‚süßen Sayo‘“, antwortete sie und zog den Schlüssel ab. „Bye-bye.“ Sie verschwand. Ichijo erstarrte, nein, das hatte sie nicht gemacht. Panisch stürzte er zur Tür und drückte hastig die Klinke mehrmals auf und ab, doch sie war tatsächlich zu. Sie hatte ihn hier eingesperrt, mit Sayo … Durch die Geräusche, die Takuma machte, war sie erwacht. Ichijo sah sie an, sie hatte sich langsam aufgesetzt. Ihre Haare waren offen und vielen ihr in sanften, hellvioletten Wellen über den Rücken und die Schultern. Sie rieb sich die verletzte Schläfe und betrachtete dann mit glasigem Blick Takuma. „Was machst du denn hier? Warum bist du so laut?“, wollte sie wissen. „Äh, ich wollte nur nach dir sehen, wie es dir geht und so, doch Kaori hat uns hier eingesperrt und ja …“, stammelte Ichijo schnell. Sayo seufzte auf. „Immer diese Kaori …“, grummelte sie und sah dann Ichijo wieder an. „Komm zu mir“, bat sie. Takuma war rot angelaufen, tat aber was sie von ihm wollte. Er war nervös und das machte ihn hibbelig. Sayo rückte etwas nach links, sodass Takuma neben ihr platz hatte. Sayo schlief fast wieder ein, ihr Gesicht war gerötet, allerdings schien es ein leichtes Fieber zu sein. Vampire konnten auch krank werden, zwar war es nicht so wahrscheinlich, aber es passierte manchmal. Takuma setzte sich neben sie und zog sie an sich, bereitwillig legte sie ihren Kopf auf seine Brust. Sie seufzte leicht und schloss die Augen. Vorsichtig strich Ichijo ihr über die Haare, er spürte sofort, dass sie wieder eingeschlafen war. Er ließ sie schlafen und blieb einfach nur bei ihr, irgendwann schloss auch er die Augen und dämmerte weg. Als Takuma wieder erwachte, konnte er gleich Sayos Blick auf sich spüren. Sie lag noch immer halb auf seiner Brust und starrte ihn an. Takuma blinzelte leicht. „Morgen“, meinte er schließlich, als nichts von ihr kam. Er konnte sehen, dass die Wunde an ihrer Schläfe schon fast verheilt war. „Morgen“, antwortete Sayo nach einiger Zeit. Ichijo fühlte sich irgendwie komisch, dass sie so starrte, war unheimlich. Deshalb hob er eine Hand um vorsichtig ihre Schläfe zu berühren. Leicht schlossen sich ihre Augen, als seine Fingerspitzen ihre Haut berührten. „Warum bist du eigentlich gekommen, um nach mir zu sehen?“, wollte Sayo wissen. Wieder lief Takuma rot an, wie würde sie reagieren, wenn er es ihr gestand? „Nun, ich … ich bin gekommen, weil … du mir etwas bedeutest“, antwortete er schließlich, zum Ende hin wurde er allerdings immer leiser. „Ach so“, murmelte Sayo, leicht wandte sie den Blick ab, sie legte ihren Kopf wieder auf seine Brust und lauschte seinem Herzschlag. Vorsichtig strich Ichijo über ihren Rücken, immer wieder auf und ab, aber niemals unter die Gürtellinie. Mit der anderen Hand, hielt er Sayos fest. So lagen sie noch eine ganze Zeit zusammen, ehe plötzlich Regung in Sayo kam. Ihr Atem ging schneller und ihre Hand wanderte zu ihrem Hals. „Was hast du?“, wollte er wissen. Er hatte sich leicht aufgerichtet und griff zögernd nach ihrem Arm. „Durst, ich hab seit einer gefühlten Ewigkeit nichts mehr getrunken“, gestand sie. Es war nicht so, dass sich Vampire ausschließlich von Blut ernährten, sie brauchten schon noch richtige Nahrung, die sie versorgte. Doch das Verlangen war da, Blut brauchten sie nur, damit es ihnen gut ging und Sayo hatte schon lange nichts mehr getrunken. Ihr Verlangen musste riesig sein. „Hast du hier Bluttabletten?“, fragte er. „Nein, hab ich nicht …“, keuchte sie. „Mist, ich hab meine auch in meinem Zimmer … irgendwo …“, seufzte Takuma. Plötzlich kam ihm eine Idee. „Sayo, trink mein Blut“, sagte er. Sayo sah ihn irritiert an. „Wie bitte? Nein, das kann ich nicht machen“, stammelte sie, aber ihre Augen glühten schon rot auf. „Doch du kannst und du musst, Sayo, komm schon!“, bettelte Takuma. Sayo kniff kurz die Augen zusammen, doch irgendwann nickte sie. „Okay, gut, ich werde es machen“, antwortete sie. Ichijo zog schnell seine Jacke und sein Hemd aus, er war noch immer in Schuluniform. Schließlich war er oben rum nackt. Vorsichtig zog er Sayo an sich ran. Er konnte ihren heißen Atem auf seiner Haut spüren. Sie küsste vorsichtig seinen Hals und fuhr schließlich mit der Zunge über seine Halsschlagader. Ichijo keuchte auf, es war das erste Mal, dass jemand von ihm trank, er war zwar nervös, aber er würde keinen Rückzieher machen, so schlimm konnte es ja nicht sein. Sayos Vampirzähne fuhren heraus und kratzten zuerst leicht über Ichijos Haut, ehe sie sie vorsichtig in seinem Hals versenkte. Sofort floss süßes, kräftiges Blut in ihren Mund. Es war sehr stark und es erfüllte sie mit Kraft. Die Familie Ichijo war eine der höchsten Familien der Adelsklasse, ihr Blut war sehr rein, fast so rein wie das eines Reinblüters und das konnte man auch schmecken. Es war das beste Blut, welches sie seit langer Zeit getrunken hatte. Sie bewegte sich leicht, während sie immer weiter von ihm trank. Sie saß mittlerweile rittlings auf ihm. Immer wieder entfuhr ihr ein Stöhnen. Ein wenig Blut floss durch ihre Mundwinkel hindurch und lief an Ichijos Brust hinab. Dieser war von den Gefühlen erschüttert, die durch seinen Körper flossen, wie auch die anderen Vampire, die in den USA waren, wusste auch Sayo, wie sie ihrem Opfer Vergnügen durch einen Biss bereitete, sie setzte es eher unbewusst ein, denn beherrschte man es einmal, machte man es immer wieder. Ichijo hatte den Kopf zurück geworfen und sein Oberkörper hob sich leicht von der Matratze. Seine Hände waren an Sayos Seite und fuhren unter ihre Uniform. Als er ihre Haut berührte, keuchte sie weiter auf, dadurch floss noch mehr Blut vorbei. Sayo war über sich erstaunt, dass ihr Verlangen nach Blut jetzt so groß war … vorher hatte sie es gar nicht wahrgenommen, sie konnte einfach nicht aufhören im Moment. Ichijos Hände waren mittlerweile zu ihrem Oberschenkel gewandert, unbewusst schob er ihren Rock nach oben und umfasste ihren Hintern. Sayo löste sich von Takuma, sie keuchte erregt. Mit der Zunge fuhr sie sich einmal über die Oberlippe. „Takuma“, keuchte sie. „Ich bin hier“, antwortete er. Mehr konnte er nicht sagen, denn ehe er es sich versah, lagen ihre Lippen auf seinen. Während sie ihn küsste, verteilte sie sein Blut auf seinen Lippen, mit der Zunge glitt sie in seinen Mund und Takuma ließ sie gewähren. Für sie würde er alles machen. Es war jetzt eh zu spät denn er war ihr hoffnungslos verfallen, seine Hände griffen in ihre Haare und zerwühlten sie. Sie löste sich von seinem Mund, noch einmal leckte sie über die Bisswunde, sie saugte sich erneut daran fest, jetzt konnte sie seine Eretkion an ihrem Oberschenkel fühlen. Sie kannte alle seine Gefühle und es überwältigte sie in diesem Moment. Sie wusste nicht, was in sie gefahren war, sie wusste nur, dass sie diesen Jungen jetzt brauchte. Außer Atem löste sie sich von ihm. Sie merkte selbst, dass ihr Handeln in diesem Moment so gar nicht zu ihr passte, doch sie konnte es nicht verhindern. Das Verlangen hatte sie vollkommen überwältigt. „Takuma … liebe mich“, hauchte sie und küsste ihn erneut. „Ja, Sayo“, antwortete er ihr, nachdem sie sich gelöst hatten. Sayo richtete sich wieder etwas auf und entledigte sich schnell ihres Oberteils, jetzt trug sie oben rum nur noch ihren Büstenhalter. Takuma fuhr über ihren flachen Bauch hinauf zu ihren Brüsten. Sayo warf den Kopf zurück und keuchte wieder auf. „Beiß mich“, verlangte sie. „Beiß mich!“ Takuma nickte nur und schob ihren BH nach oben. Leicht setzte er sich auf und kratze mit den Zähnen über Sayos Brust, ehe er mit der Zunge darüber leckte und schließlich zubiss. Sayo riss die Augen auf und keuchte auf. Takuma drehte sie auf den Rücken, sodass er über ihr war. Er löste sich von ihr küsste sie seinerseits. Sayo spreizte die Beine, sodass Takuma sich dazwischen niederlassen konnte. Mit seinen Händen fuhr er Sayos Oberschenkel hinauf. Er zog ihren Rock ein Stück nach oben und ihren Slip nach unten. Irgendwie schaffte er es auch, seine Hose loszuwerden, ohne sich von Sayo zu lösen. Er küsste sich jetzt ihren Hals entlang und leckte über ihre Halsschlagader, er biss schließlich zu. Sayo stöhnte auf und wölbte sich ihm entgegen. Schließlich drang Takuma in Sayo ein. Sie legte den Kopf in den Nacken und stöhnte erneut. Takumas linke Hand hatte ihren Oberschenkel gepackt und seine Rechte war unter ihrem Oberkörper und presste sie noch enger an sich. Er begann sich schließlich in ihr zu bewegen. Sayo keuchte wieder auf, auf ihrem ganzen Körper hatte sich eine Schweißschicht gebildet. Ichijo hob den Kopf an, noch immer war Sayos Blut in seinem Mund und an seinen Lippen. Schnell presste er seine Lippen auf die ihren und flößte ihr so ihr eigenes Blut ein, ihre Zungen umspielten sich wild und ihre Körper bewegten sich rhythmisch. Ihre Hände lagen auf seinen Schultern, doch jetzt grub sie ihre Finger in sein Fleisch und kratzte ihm einmal über den Rücken. Ichijo stöhnte in ihren Kuss hinein, es tat nicht wirklich weh, sondern hatte etwas sehr erregendes für ihn, der Schmerz war gut. Schließlich lösten sie sich, denn Sayo musste Luft holen, sie hatte den Kopf schief gelegt und Ichijo küsste ihre Wange bis hin zu ihrem Ohr, er hinterließ blutige Abdrücke auf ihrer Haut. Er steigerte sein Tempo jetzt und seine Stöße wurden immer stärker. Sayo hatte vor Lust die Augen verdreht, ihre Vampirzähne waren vollkommen ausgefahren. „Sayo“, stieß Ichijo aus. Er bot ihr erneut seinen Hals an. Sayo streckte sich und biss erneut zu. Diesmal floss das Blut schneller, sie konnte die Erregung darin schmecken, es machte sie nur noch heißer, das Blut floss so schnell, dass sie gar nicht alles aufnehmen konnte, es lief seitlich über, über Sayos Wangen und Ichijos Brust, es tropfte schließlich auf Sayos Busen. Sie ließ erneut von ihm ab und legte sich wieder zurück. Sie spürte, dass sie bald so weit war. Takuma beugte sich zu ihr herunter und leckte sein Blut ab mit der Zunge umspielte er dabei Sayos Brustwarzen. Es dauerte tatsächlich nicht mehr solange, bis sich Sayo ihrem Höhepunkt näherte. Ihr ganzer Unterleib zog sich zusammen. Nach einigen weiteren Stößen explodierte sie schließlich. Takuma kam nur einige Augenblicke später. Sayo hatte den Kopf nach hinten gelegt und Augen und Mund weit aufgerissen. „Ah“, stieß sie aus. Takuma lag keuchend auf ihr, doch schließlich zog er sich aus ihr zurück und legte sich neben sie. Sayo schwebte immer noch in einer Nebelbank der Lust. Ihr ganzer Körper vibrierte und noch immer ging ihr Atem schnell. Takuma zog eine Decke über sie, während Sayo ihren BH wieder nach unten zog. Vollkommen ausgelaugt legte sie wieder ihren Kopf auf Takumas Brust. Ihre Lider waren schwer, sie blinzelte einige Male, doch mit jedem Mal fiel es ihr schwerer, die Augen wieder zu öffnen. Schließlich fielen sie ganz zu und sie in einen tiefen Schlaf. Kapitel 69: Teil 2 – Kapitel 23 – Plaudertaschen ------------------------------------------------ Sonntag, 5. Oktober 2008 Callie war an diesem Sonntag gerade auf dem Weg ins Foyer, als sie an Sayos Zimmer vorbei ging und verdächtige Geräusche hörte. Eigentlich wusste sie ja, dass sie jetzt einfach weitergehen und so tun sollte, als hätte sie nichts gehört, doch … sie konnte einfach nicht. Schnell huschte sie zur Tür und sah durchs Schlüsselloch, allerdings sah sie nichts, deshalb legte sie ihr Ohr an die Tür und lauschte. Sie musste ein Kichern unterdrücken. Schnell wieder Wind flitzte sie zum Foyer, sie wusste, dass Shiro auch da war. Zudem waren noch Hiroshi, Kaori, Akuma, Akane, Akatsuki und Josh da, warum letzterer da war, wusste sie nicht, doch es war ihr im Moment auch egal. „Shiro!“, rief sie durch das Foyer, während sie auf ihn zustürmte und ihn umsprang. Mit einem Stöhnen schlug Shiro auf dem Boden auf. Es erinnerte ihn an etwas … Er sollte einmal, in den USA, Football mitspielen, da hatte ihn einer dieser voll bepanzerten Jungs umgerannt, das hier war irgendwie viel Schlimmer gewesen … Er schlug die Augen wieder auf, die er zusammengekniffen hatte, als er fiel, und sah Callie an. Sie hockte auf ihm und sah ihn mit riesigen blauen Augen an. „Shiro! Ich hab gerade gehört, dass Sayo-lein und Takuma Sex haben, ich will auch Sex!“, bettelte sie. „Was?!“, kam es da von Josh, er sah sehr wütend aus. Callie sah ihn an. „Ja, deine Sayo-lein hat mit Takuma Sex. Dabei ist sie doch deine Freundin, Joshi … So tragisch, was wirst du jetzt machen? Ich will jedenfalls mit Shiro Sex haben. Bitte, Shiro, ja?“, quasselte Callie. „Woher weißt du, dass sie es miteinander treiben?“, wollte Josh wissen, in seiner Stimme lag ein beängstigendes Knurren. Fröhlich, als ob nichts wäre, stand Callie auf und trat vor Josh. „Ich hab an der Tür gelauscht, ich wollte eigentlich durchs Schlüsselloch gucken, aber da hab ich nichts durch gesehen“, meinte sie. Irritiert sah Josh sie an. „Bist du pervers oder so?“, fragte er. Callie hatte den Kopf schief gelegt. „Vielleicht ein bisschen, aber es gibt doch fast nichts schöneres, als anderen beim Sex zuzusehen, außer vielleicht selbst welchen zu haben“, antwortete sie strahlend. Josh schlug sich mit der Hand vor die Stirn. „Ich fass es nicht. Was bist du?“, knurrte er. „Ich bin ein Vampir, Level C, um genau zu sein, aber das habe ich dir doch schon einmal gesagt, Joshi! Bist du so vergesslich? Oder wirst du nur gerade so vor Eifersucht verzehrt, dass du an nichts anderes mehr denken kannst?“, vermutete sie. „Gott, hör bitte auf zu reden, ja?“, grummelte Josh. „Geh lieber mit deinem Shiro Sex haben.“ „Jap, komm schon Shiro! Wir können unterwegs ja noch mal bei Sayo vorbei schauen, du kannst mit deinem Röntgenblick sicherlich mehr sehen. Los, komm, wenn wir uns beeilen, sind sie noch mitten dabei!“, drängte sie Shiro. Sie zog an seiner Hand und schleifte ihn mit sich. „Hilfe!“, rief Shiro, doch da waren sie schon verschwunden. „Bilde ich mir das nur ein, oder ist Callie gruselig?“, murmelte Kaori. „Jap, sie ist gruselig, zwar nicht so wie Shaira oder Suri … oder meine Mama, aber dennoch gruselig“, stimmte Akuma ihr zu. „Aber, sie ist ja schon irgendwo süß, wäre sie nicht ganz so eine Quasselstrippe und vielleicht einige Zentimeter größer und nicht mit Shiro zusammen, könnte ich mir durchaus vorstellen, sie zur Partnerin zu haben“, meinte Kaori. Akuma riss die Augen auf und sprang von der Couch und lief zu Kaori. „Was? D-Das meinst du doch nicht ernst, oder? Das war doch ein Witz, oder?“, stammelte er. „Aber nein, das meine ich vollkommen ernst, Akuma. Ich könnte mir wirklich vorstellen sie als Partnerin zu haben“, bestätigte sie ihm. Akuma erstarrte. Er sog tief die Luft ein. „Aber Kaori-sama …“, nuschelte er. Er sah sie mit großen Augen an. Sie schmunzelte. „Akuma, die Fakten die ich aufgezählt habe werden doch nie eintreten, also brauchst du dir keine Sorgen zu machen, ja?“, versichtete sie ihm und tätschelte ihm den Kopf. „Okay“, meinte er plötzlich wieder gut gelaunt und presste Kaori an sich. „Uh … nicht so feste, du vergisst wohl, dass du stärker bist als ich“, keuchte Kaori. „Oh, das tut mir leid, Kaori-sama“, entschuldigte sich Akuma sofort. Josh sah sehr genervt aus, wo war er denn hier gelandet? In irgendso einer Teenieserie? „Sag mal, Josh, warum bist du jetzt eigentlich genau noch mal da?“, fragte Hiroshi. „Ganz sicher nicht, um dich zu sehen …“, brummte Josh. „Hatte ich auch nicht vor, nicht das du jetzt auf falsche Gedanken kommst …“, grummelte Hiroshi. „Wie kommst du denn darauf? Das du auf mich stehst, ist mir eigentlich reichlich egal“, seufzte der Hunter. „Ich stehe nicht auf dich! Das war nur ein versehen, Ruka hat mich hypnotisiert“, verteidigte sich Hiroshi. „Klar …“ „Leute, jetzt seit doch mal still … Ihr nervt“, seufzte Akane. „Sag mal, K-san, wo hast du eigentlich geschlafen?“, wollte Kaori wissen. „Dein Zimmer war ja belegt.“ „Ja, ich hab bei Akatsuki im Zimmer geschlafen“, meinte Akane. „Uuh, habt ihr …?“, fragte Kaori. „Nein, ich hab in Aidos Bett geschlafen …“ „Echt? Und Aido?“ „Der hat bei Kumo geschlafen.“ „Und Sasori?“ „Der hat bei Shiro im Bett geschlafen …“, grummelte Akuma. Er war plötzlich weniger gut gelaunt. „Und Shiro hat bei Callie geschlafen.“ Kaori klappte der Mund auf. „Ohohoh, Sasori hat bei dir im Zimmer geschlafen? Uuuund ist da was gelaufen?“, fragte Kaori und grinste anzüglich. Akuma schüttelte verschreckt den Kopf. „Nein, ist es nicht und wird es auch nicht, Kaori-sama“, stammelte er. „Warum hat Sasori eigentlich das Zimmer gewechselt? Ich dachte Aido und Kumo hätten in einem Bett geschlafen“, hakte Kaori nach. „Haben wir auch, aber Sasoris Matratze ist immer noch nass, und da er nicht in einem nassen Bett schlafen will, ist er zu Akuma gegangen“, kam es da von Kumo. Dieser kam mit einem noch immer leicht verschlafenen Aido ins Foyer. „Oh, warum denn nass? Hat er ins Bett gemacht?“, wollte Kaori wissen. „Nein, das nicht, ich hab ihn mit kaltem Wasser überschüttet“, antwortete Kumo. „Warum?“ „Nun ja, er hatte gerade so schön von Akuma geträumt und da es irgendwann genervt hat … Hm, weißt du, Akuma, dass er dabei ziemlich heftig gekommen ist? Muss ja ein heißer Traum gewesen sein“, sagte Kumo. Akuma lief feuerrot an und wieder erschauderte er. „Gott, was habt ihr hier für Themen?“, fragte Josh irritiert. „Das ist hier normal … Die können sich nur entweder streiten oder sie unterhalten sich über Sex und so …“, murmelte Kaname, der jetzt auch dazu kam. „Mir wird’s jetzt zu blöd, ich komm später noch mal vorbei, wenn Sayo endlich mal fertig ist“, grummelte er und marschierte davon. „Was ist denn jetzt los?“, wollte Kaname wissen. „Nun ja, er scheint eifersüchtig auf Takuma zu sein, der gerade mal Sex mit Sayo hat, zumindest laut Callie …“, erklärte Kaori. Kaname sah darüber nicht sehr begeistert aus. „Aha, verstehe“, grummelte er und wandte sich wieder ab. „Was haben die denn alle bloß?“, fragte sich Kaori. „Tja, nicht jeder möchte gleich so was wissen. Sayo wird sich wahrscheinlich bei uns bedanken, dass alles ausgeplaudert worden ist. Zudem, Kaori, ich hätte gerne meinen Zimmerschlüssel wieder …“, nuschelte Akane. „Oh, klar …“ Kaori zupfte an ihrem T-Shirt und fischte aus ihrem Büstenhalter den Schlüssel, sie überreichte ihn Akane. „Uh … du hast den Schlüssel in deinem BH aufbewahrt?“, fragte sie ungläubig. „Ja, bei wichtigen Sachen mache ich das meistens so …“, grinste Kaori. „Na, vielen Dank auch“, sagte Akane wenig begeistert. „Iih, er ist ganz warm, was hast du damit gemacht?“, wollte sie wissen. „Nun ja, ich hab ihn vor geheizt, meinst du ernsthaft, ich stecke mir einen kalten Schlüssel ins Dekolleté?“, hakte sie nach. „Nein … nein Kaori, das hätte ich jetzt nicht ernsthaft gedacht …“, brummte Akane. „Gut, jetzt hast du ja deinen Schlüssel“, meinte Kaori und wandte sich an Kumo und Aido. Sie grinste breit. „Also zu euch jetzt, lief denn da diese Nacht etwas ab, hmhmhm? Na kommt schon, sagt es mir!“, verlangte sie. „Nein. Nein, es lief nichts“, sagte Aido schnell. Doch Kaori ignorierte ihn und ging auf Kumo zu. „Na, Kumo, lief da wirklich nichts? Komm schon, mir kannst du es doch sagen“, säuselte sie. Sie hatte dabei ihre Arme um Kumos Hals geschlungen, was etwas schwierig war, denn Kumo war einige Zentimeter größer als sie. Dieser seufzte. „Es lief tatsächlich nichts, bis auf ein bisschen Kuscheln. Zugegeben, ziemlich heftiges Kuscheln, aber weiter war wirklich nichts“, antwortete er ihr. „Hm, ich verstehe …“, nuschelte Kaori. „Genau, du verstehst. Und jetzt lässt du mich mal schön los und kümmerst dich um deinen Freund, der scheint etwas geschockt zu sein …“, sagte Kumo und fuspelte Kaori von seinem Rücken runter und setzte sie dann ab, leicht schubste er sie in Richtung Akuma. Dieser stand tatsächlich stocksteif da, sein Gesicht glühte feuerrot und seine Augen waren panisch aufgerissen. „Ohoh“, machte Kaori und wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum, keine Regung. „Das ist ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr passiert, da muss ich was gegen machen“, nuschelte sie. Und schon waren sie und Akuma verschwunden. Wenige Sekunden später tauchte dafür Sasori auf. „Wah!“, stieß er aus, als er mit Gesicht und Bauch auf dem Boden landete. „Aua, muss sie das immer machen?“, jammerte er. „Sie hätte mir wenigstens Zeit geben können, mich anzuziehen, es ist kalt!“ Sasori trug nur Boxershorts. „Oh je, Bruder, was ist denn jetzt los?“, fragte Kumo und half seinem Bruder auf. „Nun ja, sie stand plötzlich in Akumas Zimmer und schmiss diesen auf sein Bett, ich hab gerade noch geschlafen, als sie mich plötzlich unsanft aus dem Bett riss und mich hierher teleportierte“, erklärte Sasori schnell. „Akuma sah ziemlich geschockt aus, was habt ihr denn mit ihm gemacht?“, wollte Sasori dann noch wissen. Während er auf der Stelle rumtänzelte, da ihm sehr kalt war. „Nun, ich hab ihm lediglich gesagt, wie heftig du gekommen bist, als ich dich mit Wasser überschüttet hab, denn Kaori wollte wissen, warum dein Bett nass war … Und ab da ist er erstarrt gewesen“, erzählte Kumo. „Ah, Kumo! Du hast doch versprochen nichts zu sagen“, stammelte Sasori, er war rot angelaufen. „Ich hab versprochen niemandem zu sagen, von wem du geträumt hast. Und das hab ich auch nicht … Also mich trifft keine Schuld“, meinte er. „Gott, Kumo …“, seufzte Sasori. Doch plötzlich ging die Tür zum Mondwohnheim auf und Takashi, Chiko und Misaki standen in der Tür. Sie sahen alle sehr, sehr genervt aus. „Meine Fresse, diese Shaira … Sasori, warum stehst du hier in Unterwäsche rum?“, wollte Takashi wissen. Chiko und Misaki wandten schnell die Blicke ab. „Weil mich Kaori hier hin teleportiert hat, ohne mir Zeit zu lassen, mir was über zu ziehen“, erklärte Sasori noch einmal. „Aha, okay … Und was macht Kaori in deinem Zimmer?“ „Ich hab in Akumas Zimmer geschlafen“, seufzte Sasori. „Wow, wie kommst du denn dazu?“, hakte Takashi nach, er war mittlerweile auf Sasori zugegangen. „Ist eine lange Geschichte, die anderen werden sie dir vielleicht erzählen, ich will mir erst mal was anziehen …“, nuschelte Sasori und tapste zu seinem Zimmer. Kapitel 70: Teil 2 – Kapitel 24 – Stressige Day Class ------------------------------------------------------ Sonntag, 5. Oktober 2008 Takashi wachte gegen Mittag auf, was eine ungewöhnliche Zeit für einen Vampir war, da er allerdings eine menschliche Schwester hatte, war er es gewohnt, so früh aufzustehen. Nach dem er sich leise angezogen hatte, um einen selig schlummernden Hiroshi nicht zu wecken, machte er sich auf zum Haus „Sonne“. Er hatte zwar nicht wirklich die Erlaubnis dazu, das Wohnheim der Day Class zu betreten, aber das war ihm so was von egal. Er schlenderte den Weg lang und kam irgendwann beim Mädchenwohnheim an, Chiko wartete schon sehnsüchtig auf ihn. „Takashi!“, rief sie und fiel ihm in die Arme. „Ah, wie geht’s, Chiko?“, wollte er wissen. „Frag nicht, diese Shaira ist obernervig, ich versuche ihr gerade aus dem Weg zu gehen. Wir sollten zudem schnell in mein Zimmer bevor dich irgendjemand sieht … Das gibt nur Ärger“, meinte sie und zog ihn dann mit sich. Takashi war froh, aus der Sonne raus zu kommen. Chiko führte ihn im Wohnheim den Flur hinab und zu ihrem Zimmer. Zum Glück hatte sie ein Einzelzimmer, das war schon eine Sensation … Sie schloss die Tür hinter Takashi und zog ihn dann mit zum Bett. Sie warf sich praktisch auf die Matratze und lächelte ihm verführerisch zu. „Na, wie siehts aus? Hast du Durst?“, wollte Chiko wissen. Takashi grinste seine Schwester an und setzte sich zu ihr aufs Bett, sie lag auf dem Rücken und er war über ihr, seine Hände stützte er links und rechts neben ihrem Kopf ab. „Hmhm, möglicherweise“, meinte Takashi und küsste Chiko. Seufzend schloss sie die Augen und schlang ihre Arme um seinen Hals. Sie zog ihn näher an sich heran. „Nur möglicherweise?“, wieder holte Chiko und hob die Augenbrauen. „Hm, nein, nicht möglicherweise, sondern ja, ich habe Durst“, korrigierte er sich. Er schob den Träger ihres Tops beiseite und leckte über ihren Hals, ehe er zubiss. Chiko schloss halb die Augen und genoss es, gedankenverloren spielte sie mit Takashis braunen Haaren, die einige Stufen dunkler waren als ihre. Doch plötzlich ließ Takashi von ihr ab und sah zur Tür. Wenige Sekunden später schlug jemand heftig dagegen. „Sofort aufmachen!“, knurrte dieser jemand. Chiko war sich ziemlich sicher, dass es Zero war. „Ist offen“, rief sie. Sofort wurde die Tür aufgerissen und ein wütender Zero stand im Raum. „Blut trinken ist auf dem Schulgelände verboten, Vampir“, knurrte er Takashi an. Takashi richtete sich jetzt ganz auf und sah Zero an, noch immer lief ihm ein Rinnsal Blut über das Kinn. Er leckte es ab. „Tja, das ist Pech für dich“ meinte er. Zero verzog wütend den Mund. „Hältst du dich für witzig, Vampir?“, wollte er wissen. „Nein, nicht wirklich. Zudem, mein Name ist Takashi, merk dir das … Level E“, wies Takashi ihn zurecht. Zeros Augen weiteten sich für einen Moment, ehe sie Takashi wütend anfunkelten. „Du wagst es, dich zu widersetzen? Vampire haben auf dem Gelände der Day Class nichts zu suchen, verschwinde von hier!“, fauchte er. „Küss mir den Hintern, ich bleibe bei meiner Schwester, hast du das kapiert?“, meinte Takashi und grinste ihn erneut an, während er Chiko an sich zog. Plötzlich war Zeros Bloody Rose auf Takashi gerichtet. „Treib es nicht zu weit, Blutsauger. Geh zurück in dein Wohnheim, das ist deine letzte Chance, oder ich werde dich hier und jetzt töten!“, drohte Zero. „Ts, versuch es doch“, sagte Takashi. Seine Augen glühten rot auf. Zeros Finger am Abzug bewegte sich und er war wirklich drauf und dran zu schießen, doch plötzlich stellte sich Chiko vor Takashi, die Arme hatte sie ausgestreckt und sie sah Zero an. „Lass meinen Bruder in Ruhe“, meinte sie. „Geh da weg. Er ist nichts weiter, als ein Blut saugendes Monster. Sieh dir doch an, was er da mit dir macht. Du willst ihn echt beschützen?“, kam es von Zero. „Hör zu, ich weiß nicht, was du für ein Problem mit Vampiren hast, das ist mir eigentlich auch scheißegal, aber ich werde nicht zulassen das du meinem Bruder was antust! Die Waffe wirkt nicht gegen Menschen, hab ich Recht?“, knurrte Chiko. Zero knurrte, während Takashi seine Arme um seiner Schwester legte. „Ah, meine Schwester, du bist die beste“, meinte er und küsste sie auf die Wange. „Zero!“, hallte da Yukis Stimme durch den Flur, sie war auf dem Weg zu ihnen. Als sie sah, dass Zero seine Waffe gezückt hatte, lief sie schneller um ihn aufzuhalten. „Wah, warum trägst du eine Pistole mit dir herum?“, fragte da Raidon. Er war Yuki einfach mal hinterher gerannt. Die drei hatten sich nämlich gerade unterhalten, als Zero plötzlich wie ein Irrer davon gestürmt war. „Und … oh Gott, der hat sie tatsächlich gebissen“, stieß der dritte Vertrauensschüler angewidert aus. „Was habt ihr, er ist mein Bruder, er darf mich beißen, wann immer er will. Wenn euch das nicht passt, dann habt ihr halt Pech“, erklärte Chiko. „Ich sagte es schon einmal, Blut trinken ist aber verboten!“, wiederholte Zero. „Zero, jetzt nimm doch mal die Waffe runter, wenn das jemand sieht! Zudem kannst du hier drin eh nicht schießen, das würde doch jeder mitkriegen!“, drängte Yuki. Zero sah sehr verstimmt aus, aber er steckte die Bloody Rose weg. „SHAIRA!“, kam es plötzlich von draußen, so laut, dass die fünf zusammenzuckten. Sie hörten Shaira lachen und irgendjemand schrie wie verrückt. Misaki stürzte ins Zimmer. „Yuki, komm schnell, Shaira spielt wieder verrückt, irgendjemand muss sie aufhalten!“, keuchte sie. „Oh nein, was ist denn nun schon wieder“, seufzte sie und machte sich auf den weg. „Versucht euch nicht umzubringen!“, rief sie noch. „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich mit dem Vampir hier bleibe … Shaira ist zudem ein größeres Problem“, grummelte Zero. Raidon hatte die Stirn gerunzelt und schüttelte schließlich den Kopf. Er fragte sich immer noch, ob er in einer Irrenanstalt war. Er lief wieder hinter ihnen her. Takashi und Chiko blieben wie bestellt und nicht abgeholt im Zimmer stehen. „Sag mal, haben die uns jetzt einfach hier stehen gelassen?“, kam es von dem Vampir. „Ja, scheint so …“, nuschelte Chiko. Schnell klebte sie sich ein Pflaster auf die Bisswunde. „Komm mit, Bruder, mal sehen, was diese Perverse nun schon wieder angestellt hat“, seufzte Chiko. Yuki kam als erste an und was sie sah, ließ sie sofort erröten. Shaira stand in Spitzenunterwäsche im Vorhof des Wohnheimes, sie war der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Sämtliche Schüler hatten sich um sie herum versammelt. Shaira lachte immer noch Yui aus, die ebenfalls spärlich bekleidet da stand, was diese allerdings weit schlimmer fand. Sie war feuerrot angelaufen und starrte Shaira an. „Du hast sie doch nicht mehr alle, du bist eine elendige, perverse Stalkerin!“, fauchte Yui. Shairas Lache wurde noch schlimmer, sie hatte den Kopf zurückgeworfen und die Arme etwas ausgebreitet, ihre Augen waren weit aufgerissen. Erst nach einigen Sekunden beruhigte sie sich. „Ach Yui, wie süß du doch bist. Du zierst dich ja richtig … Oh, so was Schüchternes wie dich habe ich ja noch nie gesehen. Sonst bist du immer großspurig, doch jetzt … bist du ängstlich“, wieder lachte sie. „Sag, hat es dich so sehr überrascht, als ich bei dir unter der Dusche stand, beziehungsweise als ich rein kam und mit dir duschen wollte … Weißt du, das sollte eine Ehre für dich sein, wenn dich die große Shaira fragt, ob du mit mir duschen willst“, ein breites Grinsen teilte noch immer ihr Gesicht. „Schließlich bist du nicht annähernd so gut gebaut wie meine Kaori-sama. Das ich dich überhaupt beachte … du solltest mir dankbar sein, du kleine Schlampe“, meinte Shaira und jagte erneut auf Yui zu. Diese wich zurück, doch stolperte sie über einen Stein und so schaffte es Shaira sie zu schnappen. „Ich hab dich“, kicherte sie. Sie hielt Yuis Gesicht mit einer Hand fest und sah dem anderen Mädchen in die Augen. Langsam näherte sich Shaira Yuis Lippen. „Shaira! Hör sofort auf!“, rief da Yuki. „Aber wieso denn, bist du eifersüchtig?“, fragte Shaira, sie packte Yui grob an den Schultern und drehte sie so, dass sie neben Shaira stand. Mit der rechten Hand umfasste Shaira Yuis Brüste, diese zuckte zusammen und errötete. „Yui ist halt besser gebaut als du“, meinte sie und zuckte mit den Schultern. „Das hast du doch auch schon mit Kaori abgezogen, oder? Du hast dich zu ihr unter die Dusche geschlichen und sie belästigt. Ich dachte, der Rektor hätte dir ausdrücklich gesagt, dass so etwas nie wieder vorkommen soll“, kam es von Yuki. Shaira ließ Yui los, die sich sofort in Sicherheit brachte, erstere ging jetzt auf Yuki zu. „Awww, sagte er das? Ich kann mich nicht dran erinnern“, giggelte Shaira, mittlerweile stand sie vor Yuki. „Tststs, Yuki, meinst du, das beeindruckt mich in irgendeiner Weise? Du bist nicht Angst einflössend … Du hast sogar Angst vor mir …“, säuselte Shaira und dann tat sie etwas, was alle aufkeuchen ließ. Sie schnellte nach vorne und küsste Yuki, diese war zu erschrocken, um sich dagegen zu wehren. Yuki verlor das Gleichgewicht und sie fielen beide um. „Shaira, lass Yuki in Ruhe!“, kam es von Zero. Doch er wurde konsequent von Shaira ignoriert. „Zero“, meinte da Takashi. „So wird das nichts, glaub mir. Du musst es schon richtig anpacken, um sie von ihr los zu bekommen. In etwa so“, Takashi ging auf Shaira zu und hob sie richtig von Yuki weg. Die Jüngere wehrte sich zwar, aber er schaffte es, sie in einiger Entfernung abzustellen. „Du verdammter Freak, lass mich los, du Scheißkerl, was fällt dir ein, mich anzufassen? Du tickst wohl nicht ganz richtig!“, fauchte Shaira. „Tja, was knutscht du auch einfach andere Leute ab?“, sagte er und zuckte mit den Schultern. Chiko trat neben ihren Bruder. Shaira grinste hinterhältig. „Ah, das Inzestpärchen. Na, habt ihr gerade eine Runde gefickt? Warum solltest du sonst hier sein?“, fragte sie extra laut auf japanisch. Es ging sofort Getuschel durch die Reihen der Day Class. Takashi sah sich um. „Nein, wie kommst du darauf, dass ich so etwas machen würde? Ich bin schließlich nicht pervers“, meinte Takashi. Wieder lachte sie. „Ach, sei doch nicht so. Natürlich hast du was mit deiner Schwester am Laufen. Das ist ja fast so, wie bei den beiden Schwuchteln aus der Night Class, die sind doch auch zusammen, so war es jedenfalls in Amerika. Ich habs gesehen, sie haben sich geküsst und mehr …“, grinste Shaira. „Macht ihr ihnen das nach? Wollt ihr später auch so einen kleinen, nervigen Bastard haben?“ Takashi schritt jetzt gezielt auf Shaira zu und knallte ihr eine. „Hör auf, so einen Stuss zu reden“, sagte er sehr, sehr ruhig, gefährlich ruhig. „Shaira!“, rief da jetzt auch Suri, sie kam endlich angeeilt. Sie verpasste Shaira gleich noch eine. „Man kann dich keine Sekunde aus den Augen lassen, ohne dass du irgendeinen Mist anstellst“, knurrte Suri. Sie wandte sich an Takashi. „Es tut mir Leid, für alles, was sie gesagt hat“, entschuldigte sich Suri und griff dann nach Shairas Ohr. Sie zog sie daran mit zum ihrem Zimmer. „Auauauauau, Suri, das tut weh!“, jammerte Shaira. „Klappe, das hast du dir selbst zuzuschreiben“, grummelte Suri und schleifte sie ohne weitere Worte mit sich. „Gott, dieses Mädel kann einen fertig machen“, seufzte Takashi. „Yuki, oh nein, Yuki! Wach doch auf, was hast du denn?“, Zero kniete bei Yuki, diese war irgendwie in einer Starre, sie rührte sich nicht. „Ich glaube, sie steht unter Schock … würde ich auch, wenn mich so eine Perverse abknutschen würde“, nuschelte Chiko. Die Schüler standen im Moment besorgt um Yuki herum, sodass Takashi und Chiko irgendwie wieder vergessen wurden. „Hm, ich glaube, wir sind hier überflüssig, Schwester … Wollen wir zu mir gehen?“, fragte Takashi. „Ja, warum nicht, ich glaube, in der Night Class geht es nicht ganz so hoch her“, meinte Chiko, wie sie sich da täuschte, sollte sie noch erfahren. Sie machten sich gerade auf den Weg zum Haus „Mond“, als Misaki ihnen über den Weg lief. „Hi, ihr beiden. Wollt ihr zum Mondwohnheim?“, fragte sie. „Ja, wollen wir, warum?“, hakte Chiko nach. „Nun ja, ich würde euch gerne begleiten, ich halte es in Shairas Nähe nicht mehr aus“, seufzte Misaki. „Ah, das kann ich verstehen, klar doch, du kannst gerne mit uns kommen“, grinste Chiko. „Danke“, antwortete Misaki. Zu dritt machten sie sich also auf den Weg zum Mondwohnheim. Kapitel 71: Teil 2 – Kapitel 25 – Eine Peinlichkeit nach der anderen --------------------------------------------------------------------- Sonntag, 5. Oktober 2008 Sayo erwachte später am Abend, blinzelnd schlug sie die Augen auf. Zuerst wusste sie nicht, wo sie war, doch dann fiel es ihr wieder ein. Langsam kam alles wieder, mehr oder weniger geschockt musste sie feststellen, dass Takuma neben ihr lag, er trug nur seine Boxershorts und sie selbst war nur in Büstenhalter und Rock, kein Slip. Mit einem Schlag war alles wieder da, im Blutrausch hatte sie mit Takuma geschlafen. Ihre Augen waren geweitet, leicht panisch strich sie sich ihr Pony aus dem Gesicht und hob die Haare dann im Nacken an, ihr war plötzlich ganz warm. Langsam wachte Takuma auch wieder auf. Er schien ebenfalls verwirrt zu sein. Er sah einige Zeit Sayo an, ehe sich seine Augen weiteten. „Oh Gott, was haben wir getan?“, fragte er sie. „Nun ja“, antwortete Sayo nach einigem Zögern. „Wir hatten Sex.“ Takuma stützte den Kopf in die Linke, leicht schüttelte er ihn. „Was ist da bloß in uns gefahren?“, nuschelte er. „Das muss an meinem Verlangen gelegen haben, einfach, weil ich zu lange nichts getrunken hatte und dann auch noch verletzt wurde“, murmelte sie. „Du hast noch überall Blut im Gesicht … und am ganzen Körper“, bemerkte Takuma. Sayo stöhnte auf. „Das darf doch nicht wahr sein … wie konnte das nur so weit kommen?“ Sie stützte den Kopf in beide Hände. „Es tut mir Leid, ich weiß auch nicht, wieso das passiert ist, aber in dem Moment, in dem du mein Blut getrunken hast, hat etwas in mir einfach abgeschaltet“, erklärte Takuma. „Nein, das ist nicht deine Schuld, das ist meine Schuld. Da ich die Technik aus den USA angewandt habe, sie bereitet den Opfern Lust und macht sie gefügiger …“, murmelte Sayo durch ihre Hände hindurch. Behutsam strich Takuma ihr über die Schulter. Er wollte gerade etwas sagen, doch da hörten sie, wie sich ein Schlüssel im Türschloss drehte und mit einem Mal stand Akane im Zimmer. „Ich hoffe, ich störe nicht“, meinte sie und marschierte zu ihrem Kleiderschrank, sie wollte sich dringend frische Sachen anziehen. „Takuma, ich glaub, es ist besser, wenn du erst mal gehst, ich muss das jetzt verarbeiten“, stammelte Sayo. Takuma nickte und zog sich an, danach verließ er das Zimmer. Akane tat so als, hätte sie gar nichts mitbekommen. „Tu bloß nicht so, als wüsstest du nicht, was passiert ist“, knurrte Sayo. „Gut, dann eben nicht. Ich sollte dich übrigens vorwarnen, Sayo. Callie hat mit bekommen, wie du … Sex hattest und hat es in ihrem Eifer allen erzählt“, warnte Akane sie. „Sie hat was?“, stieß Sayo aus. „Oh, das darf doch nicht wahr sein!“ „Nun ja, den meisten schien es egal zu sein, allerdings war Kaname nicht so begeistert und Josh auch nicht“, berichtete Akane. „Josh? Warum weiß der das?“ „Nun, er war gerade anwesend, weil er sich entschuldigen wollte, als Callie ins Foyer gestürmt kam, Shiro in bester Footballmanier umgeschmissen hat und dann meinte, nur weil ihr beiden Sex hattet, dass sie jetzt auch Sex haben will … oder so“, sagte Akane. „Zudem meint sie, dass es fast nichts Schöneres gibt, als anderen beim Sex zuzusehen … ich sag’s dir, die Kleine ist pervers.“ „Gott, das darf doch alles nicht wahr sein …“, Sayo ließ wieder den Kopf sinken und seufzte auf. „Geh dich lieber erstmal sauber machen, sonst kommen die anderen noch auf dumme Gedanken“, schlug Akane vor. „Ja, ich glaube, das sollte ich wirklich machen“, nuschelte Sayo und stand auf. Sie nahm sich ihr Waschzeug und frische Sachen und flitzte ins Gemeinschaftsbad, dort war nämlich die einzige Dusche. Während sie unter der Dusche stand wurde ihr etwas anderes bewusst, wieder verfluchte sie sich, wie hatte sie bloß so dumm sein können? Schnell drehte sie das Wasser aus, stieg aus der Dusche, trocknete sich ab und zog sich an. Barfuss flitzte sie dann zu Kaoris Zimmer. Sie klopfte schnell und öffnete die Tür als man sie hereinrief. Jedoch war nur Kuraiko anwesend. „Oh, Sayo, du bist es. Was gibt’s?“, fragte sie verschlafen. Sie lag noch immer im Bett. „Weißt du, wo Kaori ist?“, wollte Sayo wissen. „Nö, ich hab bis eben geschlafen … warum?“, nuschelte Kuraiko und gähnte. „Weil ich … sie sprechen muss, dringend!“, antwortete Sayo schnell. „Hm, nö, keine Ahnung. Guck doch mal in Akumas Zimmer nach“, schlug Kuraiko vor. „Ah, okay, danke“, murmelte Sayo und schloss die Tür wieder. Schnell machte sie sich auf den Weg zu Akumas Zimmer. Als sie ankam klopfte sie wieder und trat dann ein. Sie stürmte diesmal allerdings praktisch ins Zimmer, da sie schon fest davon ausging, dass Kaori darin war, das hätte sie mal lieber nicht machen sollen. Als sie Akuma sah schrie sie auf, errötete und wandte hastig den Blick ab. „Akuma, was machst du denn da?“, stammelte sie. „Oh, Kaori-sama hat mich ans Bett gefesselt und ist nun verschwunden“, meinte Akuma. Er lag vollkommen nackt auf seinem Bett, die Hände waren mit Handschellen an die Bettpfosten gefesselt. „Oh Gott, wo ist Kaori denn?“, stieß Sayo aus, sie hielt stur den Blick abgewandt. „Ich weiß nicht genau, sie hat sich weg teleportiert. Aber Sayo, könntest du mir vielleicht eine Decke überlegen, es wird allmählich kalt“, bat Akuma. Sayo stöhnte auf. „Okay …“, nuschelte sie und hielt sich dann die Hand vor die Augen, durch einen dünnen Schlitz zwischen Mittel- und Ringfinger spähte sie hindurch und tastete nach einer Decke, sie fand sie und schmiss sie über Akumas Unterleib. „Ah, danke schön“, kam es von ihm. Sayo nahm zögernd die Hand weg. „Willst du vielleicht hier warten, bis Kaori-sama hier auftaucht?“, fragte Akuma. „Uh, na gut“, stimmte sie widerwillig zu. Obwohl Akuma ihr anbot, dass sie sich auf Shiros Bett setzen konnte, blieb sie stur auf der Stelle stehen und wippte mit den Füßen auf und ab. Nach zehn Minuten kam Kaori schließlich wieder. „Oh, Sayo, was machst du denn hier?“, wollte sie wissen. „Ich hab dich gesucht und bin hier gelandet. Und jetzt komm, ich muss mit dir reden“, drängte sie und zog Kaori mit in Richtung des angrenzenden Badezimmers. Sie schloss die Tür hinter sich ab und sah Kaori ernst an. „Kaori, ich hab gerade eine gewaltige Dummheit begangen“, fing sie an. „Du hattest Sex mit Takuma!“, kam es allerdings sogleich von Kaori. Irritiert riss Sayo die Augen auf, allerdings erinnerte sie sich daran, dass Akane gemeint hatte, Callie hätte allen gesagt, dass sie, Sayo, Sex hatte. „Äh, ja, hatte ich“, bestätigte sie. „Uh, Glückwunsch“, meinte Kaori grinsend. „Nein, nein, gar nichts ist Glückwunsch! Ich hatte nämlich ungeschützen Sex. Ungeschützt! Verstehst du?“, stieß sie aus und dabei hatte sie Kaori an den Schultern gepackt, sie schüttelte sie leicht. Kaori blinzelte einige Male, sie schien das irgendwie nicht zu verstehen. „Wie meinst du das? Ungeschützt?“ Sayo erstarrte. „Was? Du willst mir weiß machen, dass du nicht weißt, was ungeschützter Sex ist? Gott, hast du eigentlich überhaupt mal im Unterricht aufgepasst?“, fuhr Sayo sie an. „Äh …“ „Gott, echt, ungeschützt bedeutet ohne Kondom oder sonstige Verhütungsmittel! Sag mir nicht, dass du überhaupt nicht verhütest …“, Sayo sah Kaori ernst an. „Nö … sollte ich?“, kam es sehr geistreich von Kaori. Sayo starrte sie eine Zeit lang nur an. „Ich fasse es nicht … Ja, man sollte immer verhüten, sonst kann man nämlich schwanger werden und bei uns Vampiren ist das genauso wie bei den Menschen! Da gibt’s keine Unterschiede … Du solltest dringend noch mal in den Sexualkundeunterricht“, seufzte Sayo. „Aber jetzt zum springenden Punkt, ich hatte Sex mit Takuma ohne jegliche Verhütung, was ist, wenn ich schwanger werde? Was soll ich dann machen?“, fragte Sayo leicht verzweifelt. Kaori hatte den Kopf schief gelegt. „Lass dich doch von Shiro untersuchen … Der kann das bestimmt herausfinden, ob du schwanger bist oder nicht.“ „Was?“ „Ja, Shiro kann doch mit seinem Röntgenblick in deinen Körper gucken. Da kann er bestimmt auch das feststellen“, versicherte Kaori. „Ich lasse Shiro ganz sicher nicht in meinen Körper gucken! Das ist ja widerlich, was ist, wenn er das weiter erzählt?“, stieß Sayo aus. „Ach quatsch, Shiro erzählt das nicht weiter. Ich hab ihn früher öfter mal in meinen Körper gucken lassen, nachdem ich … öh, ungeschützen Sex hatte. Glaub mir, der ist vertrauenswürdiger als jeder Frauenarzt …“, meinte Kaori und grinste. „Kaori, du machst mich gerade irgendwie fertig. Echt, das macht mich jetzt fertig“, meinte Sayo fassungslos. „Ach komm, du musst ein bisschen vertrauen haben. Aber so weißt du wenigstens bescheid“, drängte Kaori. „Das ich das tatsächlich machen muss … Aber wehe er sagt das nur einer einzigen Person weiter, dann setzt es was“, knurrte Sayo. „Nein, wird er schon nicht, komm“, sagte Kaori und zog Sayo aus dem Bad, nachdem sie aufgeschlossen hatte. „He, wo wollt ihr denn hin? Kaori-sama, du kannst mich doch hier nicht einfach liegen lassen!“, stammelte Akuma. „Doch, doch … Akuma, ich kann dir ja Sasori vorbeischicken, wenn dir langweilig ist“, meinte Kaori. „Nein! Schon gut“, nuschelte Akuma kleinlaut. Sayo konnte nur den Kopf schütteln, sie ließ sich von Kaori aus dem Zimmer ziehen und dann ging es geradewegs zu Callies Zimmer. Schon von weitem konnten sie laute Musik und Gelächter hören. Was machten die beiden bloß da drin? Sayo beschloss, dass sie es nicht wissen wollte. Kaori klopfte an der Zimmertür, erst nach einigen Augenblicken wurde die Musik etwas leiser gedreht und die Tür geöffnet. Shiro stand grinsend in der Tür, er trug nur Boxershorts, sein Brustkorb war übersäht mit Bisswunden und Blutflecken. „Kaori-oneechan, was machst du denn hier“, kicherte er gut gelaunt. „Oh, seit wann nennst du mich wieder ‚große Schwester‘, das hast du ja seit Ewigkeiten nicht mehr gemacht“, meinte Kaori irritiert. „Uppsi, egal, ich hab gerade so gute Laune, was gibt’s denn, Kaori?“, wollte er wissen. Hinter ihm erschien plötzlich Callie. „Oh, Kaori, wollen du und Akuma mit machen, wir feiern gerade so eine kleine Party“, giggelte sie. „Nein, lass mal. Ich muss mir Shiro mal für fünf Minuten ausborgen, geht das?“, fragte Kaori. „Nö … den geb ich heute nicht her … Oh, Sayo-lein ist ja auch da. Weißt du, dass der gute Joshi ganz schön eifersüchtig war, als du S-E-X mit Takuma hattest“, lachte Callie. „Oh Gott, musstest du das über all rum erzählen?“, knurrte Sayo. „Nö, aber ich wollte es“, meinte sie grinsend. „Ach, egal, Shiro komm jetzt“, nuschelte Sayo und zog Shiro aus dem Zimmer raus. „He!“, quietschte Callie, doch Kaori schmiss der Kleinen die Tür vor der Nase zu und teleportierte sich, Sayo und Shiro weg. Sie landeten wieder im Badezimmer von Akuma und Shiro. „Und, was soll ich jetzt machen?“, fragte Shiro, es klang leicht genervt. „Nun ja, Sayo will wissen ob sie möglicherweise schwanger ist, beziehungsweise, ob sie demnächst schwanger wird … Weil sie ungeschützen Sex hatte“, klärte Kaori Shiro auf. „Ab wann kannst du sehen, ob jemand schwanger ist … oder wird?“ Shiro hob die Augenbrauen und verzog den Mund. „Ich kann es schon jetzt erkennen. Solange nur schon irgendwas vorhanden ist, kann ich es auch sehen. Mit meinem Röntgenblick kann ich sogar Dinge erkennen, die normalerweise nur unter einem Hochleistungsmikroskop zu erkennen wären … Deshalb versuche ich ihn auch nicht allzu häufig einzusetzen … das wird auf Dauer eklig …“, erklärte er und erschauderte bei der Vorstellung. „… Okay … Also, dann guck jetzt nach, je schneller du das tust, desto schneller hab ich es hinter mir und desto schneller kannst du wieder zu Callie“, meinte Sayo. Shiro seufzte erneut. „Okay, Kaori mach bitte das Licht aus, sonst werde ich geblendet“, wies er seine Cousine an und starrte dann auf Sayo. Kaori knipste das Licht aus. Sayo konnte richtig sehen, wie sich seine Pupillen weiteten und nur noch ein schmaler Rand der Iris blieb, es sah unheimlich aus. Und zu Sayos entsetzen weiteten sich seine Pupillen noch weiter, sie verschluckten die Iris ganz und gingen selbst in das Weiße über. Seine Augen waren jetzt fast gänzlich schwarz. „Und?“, fragte sie schließlich. Shiro schüttelte allerdings nur den Kopf, zwar betrachtete er sie noch einmal genauer, aber da war nichts, keine Regung war vorhanden. „Nein, ich sehe nichts und ich hab meinen Röntgenblick schon so sehr vergrößert wie es ging. Da ist nichts, du wirst nicht schwanger“, versicherte Shiro. „Puh, Glück gehabt …“, seufzte Sayo. Plötzlich sah Shiro, wie Kaori Sayo umarmte. „Na, das ist doch mal ein Wort“, stimmte Kaori zu. Shiros Augen weiteten sich leicht, als er etwas Winziges in Kaori erkannte. Doch bevor er genauer hinsehen konnte schaltete sie das Licht wieder an. „Ah, Mensch, Kaori!“, stieß Shiro aus, der seine Augen zusammengekniffen hatte. „Upps, ich dachte, du hättest deine Augen schon wieder normalisiert, tut mir Leid, Shiro“, entschuldigte sie sich. Langsam schlug Shiro seine Augen wieder auf, lauter grelle Lichtpunkte tanzten vor seinen Augen herum. „Danke, jetzt bin ich halb blind wegen dir“, grummelte er. „Oh, wie gesagt, es tut mir Leid. Komm, ich werde dich zu Callie bringen“, meinte sie. „Ach, Shiro … Du sagst besser nichts hier rüber, verstanden? Und erst recht kein Wort zu Callie“, meinte Sayo. „Ja, schon gut …“, seufzte er. Kaori öffnete die Tür und führte Shiro, der immer noch nicht wirklich was sah, zum Raum seiner Freundin, dort gab sie ihn ab. Callie war zwar nicht so gut gelaunt, als sie Kaori sah, aber das änderte sich schnell, als sie Shiro wieder hatte. Sayo wartete in der Zwischenzeit auf Kaori. „Danke“, meinte sie schließlich. „Für was?“ „Nun ja, ich hatte echt Panik, aber deine Idee hat mich gerettet“, sagte sie. „Ach, kein Problem, dafür sind Freunde schließlich da“, antwortete Kaori. „Gut, ich werde dann wohl noch mal mit Takuma reden müssen … Und du, Kaori, bitte denk dran zu verhüten … okay?“, erinnerte Sayo sie. „Öh, ja, natürlich“, grinste Kaori, sie würde es wahrscheinlich trotzdem nicht machen … So machte sich Sayo auf den Weg zu Takumas Zimmer und Kaori ging wieder zu Akuma, der noch immer ans Bett gefesselt war. Kapitel 72: Teil 2 – Kapitel 26 – Bluttausch --------------------------------------------- Sonntag, 5. Oktober 2008 Chiko saß zusammen mit Misaki in Akanes Zimmer, auf dem Bett. „Also, jetzt erzähl mal, du hast bei Akatsuki geschlafen?“, fing Chiko an. Sie war ganz aufgeregt, als sie das gehört hatte. „Ja, hab ich, zugegeben, die meiste Zeit habe ich in Aidos Bett gelegen, aber ich kann nicht leugnen, dass es nicht ein wenig heiß wurde …“, meinte Akane. „Erzähl! Und zwar alles, ich will jedes kleine, schmutzige Detail hören!“, verlangte Chiko hibbelig. Akane seufzte nur leicht und lächelte. „Okay, also das war so …“, meinte sie. Einige Stunden zuvor … Akane war zuerst mies gelaunt, als Kaori ihr mitteilte, dass sie heute Nacht woanders schlafen musste. „Tja, tut mir leid, aber ich will die Beziehung zwischen Takuma und unserer guten Sayo mal ein wenig vorantreiben … Man sieht sich“, sprach sie und verschwand. Immer diese Teleporter … Also saß Akane unten im Foyer und überlegte, bei wem sie wohl schlafen könnte, sie wusste zwar, das Callie ein Einzelzimmer hatte, aber sie wollte da nicht unbedingt hin, denn dieses Mädchen redete ihr eindeutig zu viel, auch wenn sie interessante und ab und zu lustige Gefühle hatte. Das wollte sich Akane dann doch nicht antun. Nach einiger Zeit kamen Akatsuki, Hanabusa, Kumo und Sasori an, wo trieben die sich eigentlich die ganze Zeit rum? Beziehungsweise, was machte Akatsuki bei ihnen?, schoss es Akane durch den Kopf. „Oh, was sitzt du denn hier so alleine rum?“, wollte Akatsuki wissen und gesellte sich zu seiner Freundin. „Ach, Kaori hat Sayo und Takuma in meinem und Sayos Zimmer eingeschlossen, ich weiß nicht, wo ich heute Nacht schlafen soll“, nuschelte sie. „Schlaf doch bei Akatsuki“, schlug Aido vor. „Was?“, kam es sowohl von Akane, als auch von Kain. „Ja, ihr seid doch zusammen …“, meinte Aido und zuckte mit den Schultern. „Aber ich kann doch nicht bei ihm im Bett schlafen, vor allem nicht, wenn du dabei bist!“, stammelte Akane. „Gut, dann schlafe ich heute eben bei Kumo … Sofern dieser nichts dagegen hat“, antwortete Hanabusa. „Was? Du willst tatsächlich bei schlafen? Juhu!“, jauchzte Kumo und umarmte Aido stürmisch. „Moment, und ich?“, kam es von Sasori. „Ich will nicht unbedingt dabei sein, wenn ihr wasauchimmer macht.“ ‚Und ich will nicht in einem nassen Bett schlafen!‘, fügte er gedanklich noch hinzu. „Hm, okay … und nun?“, wollte Akane wissen. Just in diesem Moment liefen Callie und Shiro vorbei, sie kamen gerade von draußen rein und schienen sehr gute Laune zu haben. „Ah, ich habs“, meinte Sasori und flitzte auf Shiro zu. „Was er wohl vor hat?“, fragte sich Kumo. „Shiro-chan … und Callie!“, rief Sasori. „Was gibt’s denn?“, wollte Shiro wissen, der jetzt angehalten hatte, Callie hielt er dabei im Arm. „Du hast nicht zufällig Lust, diese Nacht bei Callie zu schlafen?“, hakte der Giftvampir vorsichtig nach. „Wieso?“, kam es misstrauisch von Shiro. „Nun ja, deine werte Cousine hat Akane aus ihrem Zimmer ausgesperrt und Akane weiß jetzt nicht, wo sie schlafen soll. Da dachten wir uns, dass sie bei Akatsuki schlafen kann, und Aido bei Kumo, doch ich möchte nicht mit den beiden in einem Zimmer sein, deshalb hatte ich die Idee, dass du bei Callie schläfst und ich bei Akuma“, teilte Sasori seine Idee mit. „Hm, ich hatte sowieso vor, heute bei meiner Callie zu schlafen, deshalb wäre das kein Problem. Aber du hast nicht noch andere Absichten mit Akuma, oder?“, wollte Shiro wissen. Sasori lief rot an. „Nein, ich hab nicht vor, etwas mit ihm zu machen! Ehrlich!“, versicherte er dem Kleineren schnell. Shiro zuckte nur mit den Schultern. „Mir solls eigentlich egal sein, mach das mit Akuma aus“, antwortete er und zog dann Callie mit sich. „Gut, ich werde das dann mal mit Akuma abklären, okay? Ich bin gleich wieder da“, meinte Sasori und flitzte davon. „Hm, ob das so gut geht …“, zweifelte Akane. Nach einigen Minuten kam ein aufgeregter Sasori zurück, er hüpfte vor Aufregung fast auf und ab. „Okay, Akane, es geht in Ordnung, ich darf heute bei Akuma schlafen, das heißt, du kannst bei Akatsuki bleiben“, sagte er ihr, ehe er wieder den Raum verließ. „Mh, er scheint sich sehr zu freuen, wahrscheinlich wird er Akuma die ganze Nacht lang anstarren“, nuschelte Kumo, ehe er sich an Aido wandte. „Ich freue mich jedenfalls, dann hab ich dich mal eine ganze Nacht lang für mich“, sagte er und gab Aido einen Kuss. Akane lächelte leicht. Die Gefühle der beiden waren in letzter Zeit gar nicht mehr so schlimm, es war sogar richtig süß geworden, ab und zu … Aidos Gefühle waren die eines typischen, verliebten Teenagermädchens … Als es langsam spät wurde, machten sich Akatsuki und Akane auf zu Kains Zimmer. „Oh je, dann werde ich wohl in meiner Schuluniform schlafen müssen“, jammerte Akane. „Soll ich dir Sachen von mir borgen? Auch wenn die wahrscheinlich meilenweit zu groß sind?“, bot Akatsuki ihr an. „Das würdest du machen? Klasse!“, strahlte Akane ihn an. Kain schmunzelte und tätschelte Akane sanft den Kopf. Auf seinem Zimmer angekommen suchte er ein T-Shirt für Akane heraus und eine Boxershort. „Hier bitte“, meinte er und überreichte ihr die Sachen. „Danke“, antwortete Akane und nahm die Sachen an sich. „Du hast nicht zufällig auch noch ein Handtuch für mich? Ich möchte nämlich noch schnell duschen gehen“, fragte sie. „Klar, hab ich auch noch“, sagte er und kramte ein Handtuch hervor. Lächelnd nahm sie auch das entgegen und verschwand dann schnell unter der Dusche, während sich Akatsuki umzog und sich schon mal auf sein Bett legte. Es war mittlerweile schon reichlich spät geworden. Nach einigen Minuten kam Akane zurück, lächelnd ging sie zuerst auf Akatsukis Bett zu und legte sich neben ihn. „Wie wäre es, wenn wir noch eine Runde kuscheln?“, schlug sie vor. „Hm, ja, das klingt gut“, antwortete Kain und breitete die Arme aus. Akane legte sich zu ihm und er schloss sie in seine Arme, behutsam strich er durch ihre immer noch leicht feuchten Haare. Eine ganze Weile lagen sie einfach nur nebeneinander. Akane lauschte sowohl Akatsukis Herzschlag und seinem Atem, als auch seinen Gefühlen. Sie waren sehr ausgeglichen im Moment und es entspannte sie vollkommen. So wohl und geborgen wie jetzt, hatte sie sich noch nie gefühlt. Akane streckte den Kopf leicht und sah Akatsuki an, dieser wiederum sah Akane an. Mit dem Daumen strich er ihr behutsam über die Wange, so als ob sie zerbrechen könnte, wenn er sie zu fest anfasste. Sie streckte sich ihm entgegen und legte ihre Lippen liebevoll auf seine. Es war ein einfacher, aber sehr intensiver Kuss. Ihre Augen waren geschlossen und ihre Wangen gerötet, sie genoss es so sehr … Sie mussten sich schließlich voneinander lösen, als ihnen die Luft ausging. Liebevoll sah Akatsuki Akane an, in seinen Augen lag etwas Magisches, etwas, was sie vom ersten Moment an fasziniert hatte. Diese Ruhe und Gelassenheit bewunderte sie an ihm, allerdings wusste sie auch, dass er teilweise ziemlich traurig war, wegen Ruka … „Akatsuki … wollen wir unser Blut tauschen?“, fragte Akane vorsichtig. Perplex blinzelte Akatsuki sie an. „Warum denn?“, wollte er wissen. Akane kniete jetzt neben Akatsuki sie sah auf die Matratze und war leicht rot angelaufen. „Nun ja, damit wäre ich mit dir verbunden und das wünsche ich mir im Moment so sehr … Zudem … Du sollst auch meine Gefühle einmal kennen lernen“, antwortete sie. Noch immer hatte sie den Blick gesenkt, doch jetzt hob sie ihn ganz leicht und sah ihn durch ihre Wimpern hindurch an. Behutsam strich er ihr über die Wange und gab ihr noch einen Kuss. „Okay, ich bin einverstanden“, antwortete er ihr. „Klasse, danke!“, strahlte sie und hielt ihm dann ihr Handgelenk hin. „Hier, bitte schön.“ „Nicht aus dem Hals?“, fragte er. „Nein, mit Blutaustausch meine ich richtigen, gleichzeitigen Austausch, das heißt, du trinkst von mir, während ich von dir trinke“, erklärte sie. „Ah, ich verstehe“, sagte er. Er hob auch sein Handgelenk und Akane ergriff es mit der freien Hand. Sie führte es an ihre Lippen und fuhr mit ihrer Zunge einmal vorsichtig über die Ader, ehe sie zubiss. Sie konnte ebenfalls Akatsukis Zunge und schließlich seine Zähne fühlen. Es war ein unglaublich gutes Gefühl, sie spürte, wie ihr auf der einen Seite Blut entzogen wurde und wie sie auf der anderen Seite Blut aufnahm. Es war ein Kreislauf und was das für einer war. Akatsukis Gefühle strömten noch mächtiger auf sie ein und schleuderten sie in ungeahnte Sphären. Ihr Herz raste und in ihrem Kopf war eine Welle der Gefühle, die es zu verarbeiten galt, doch sie kam gar nicht hinterher, immer wieder schwemmten neue Gefühle an sie heran und machten sie beinahe schwindelig. Sie konnte es fühlen, Akatsukis zarte Liebe zu ihr, es machte sie wahnsinnig glücklich, dass er auch etwas für sie fühlte, zwar wusste sie das schon, aber es auf diese Art zu erleben war noch einmal anders. Diese Art des Blutaustausches war sehr intim, generell war der Bluttausch intim und man machte es nicht mit jedem, es sei denn, man lebte in den USA, deshalb war Akane froh, dass Akatsuki dem zugestimmt hatte. Langsam zog sie ihre Zähne aus seiner Haut und sah ihn an, natürlich wusste er jetzt auch alle ihre Gefühle und das freute sie. „Wow, das war heftig“, meinte er atemlos, er war es natürlich nicht gewohnt, so viele unterschiedliche Gefühle in sich aufzunehmen wie sie. Akane lächelte ihn an und küsste ihn erneut. „Ich schätze, das ist Gewohnheitssache“, murmelte Akane an seinen Lippen. „Hm, denke ich auch“, stimmte er ihr zu, er hatte sie fest an sich gezogen. Doch plötzlich verzog Akane das Gesicht. „Ach kommt schon! Könnt ihr mir nicht eine ruhige Nacht gönnen?“, fragte sie Personen, die gar nicht anwesend waren. „Wer ist es denn diesmal?“, wollte Akatsuki wissen. „Callie und Shiro, sie sind die Schlimmsten, mal wieder. Bei Kumo und Aido geht’s auch einigermaßen zur Sache … obwohl sie wohl nur Kuscheln … so wie sich das anfühlt. Zudem haben wir noch ein neues Paar“, murmelte sie. „Wer denn da?“ „Sayo und Takuma …“, antwortete sie. „Oh ha, wie kommt denn das?“, wollte Akatsuki wissen. „Nun ja, Takuma ist in Sayo verknallt und so wie ich das mit bekommen habe, hat Kaori ihn bei ihr im Zimmer eingeschlossen … Aber das sie gleich so zur Sache gehen … Das ist gar nicht Sayos Art“, stellte Akane fest. „Hm, okay … Ich würde sagen, da funkt die Leidenschaft dazwischen …“, nuschelte Akatsuki. „Ja, ich denke es auch.“ Plötzlich fing Akatsuki an zu gähnen. „Entschuldigung …“, murmelte er. „Kein Problem, ich denke, dass es wohl Zeit ist, ins Bett zu gehen“, sagte Akane. Kain nickte nur und gab Akane frei. Diese stand auf und tapste zu Aidos Bett, sie schlug die Decke zurück und legte sich hinein, danach zog sie sie bis zum Kinn hoch. „Gute Nacht, schlaf schön“, gähnte sie jetzt ebenfalls. „Schlaf schön“, antwortete Akatsuki und schloss die Augen. Wenige Sekunden später waren sie beide eingeschlafen … Zurück in der Gegenwart … „… so, jetzt wisst ihr, was passiert ist“, endete Akane. „Ah, Akane, das wäre doch die Chance gewesen, du hättest ihn dir Krallen müssen!“, stöhnte Chiko auf. „Ach Chiko … Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert … Ich bin jedenfalls froh, dass er mit mir Blut getauscht hat“, grinste Akane. „Na, ist ja auch schon mal was … Aber das nächste Mal musst du ihn dir unbedingt schnappen, Tigerin!“, verlangte Chiko. „Ja, ist ja gut, das nächste Mal“, versprach Akane. Ob das jedoch so klappte bezweifelte sie allerdings … Kapitel 73: Teil 2 – Kapitel 27 – Geheimes Treiben --------------------------------------------------- Sonntag, 5. Oktober 2008 Sasori lag gerade auf dem Rücken auf Kumos Bett, die Arme hatte er unter dem Kopf verschränkt, er grinste aus irgendeinem Grund. Da öffnete sich die Tür und Kumo, Takashi und Aido kamen rein. „Oh, dein Bett ist immer noch nicht trocken?“, kam es von Kumo. „Nein, leider noch nicht“, seufzte Sasori. „Und jetzt sag mal, hast du was mit Akuma gemacht, oder hast du ihn in Ruhe gelassen?“, wollte Kumo dann wissen. „Uhm … nun ja, ich habe ihn glaube ich die meiste Zeit nur angestarrt“, sagte Sasori. „Du hast ihn angestarrt?“, kam es von Takashi. „Ja, was sollte ich auch sonst anderes machen? Ich fall sicher nicht einfach so über ihn her, lebensmüde bin ich nun auch noch nicht“, nuschelte Sasori. „Jetzt ernsthaft? Einfach nur gestarrt? Das wäre echt gruselig …“, murmelte Takashi. „Nun ja …“, seufzte Sasori. „Ich konnte nicht anders …“ Einige Stunden zuvor … Sasori lief gerade zu Akumas Zimmer, er wollte ihn fragen, ob der diese Nacht bei ihm schlafen konnte. Er war aufgeregt, wie würde Akuma wohl reagieren? Er klopfte und hoffte, dass Kaori nicht bei ihm war. „Herein“, rief Akuma von drinnen. Sasori öffnete die Tür und trat ein. „Ah, du bists. Was gibt’s?“, wollte Akuma wissen. „Ähm, nun ja“, fing Sasori an und erklärte ihm die Lage. „… und deshalb wollte ich fragen, ob ich nicht heute bei dir schlafen könnte“, endete er. Akuma sah ihn mit großen Augen an, dann seufzte er. „Oh je, Kaori-sama …“ Lange Zeit sah er Sasori an und musterte ihn von oben bis unten. Sasori war etwas unbehaglich zumute … „Hm, du hast keine Absichten dahinter?“, fragte Akuma schließlich. Sasori schreckte auf und schüttelte schnell den Kopf. „Nein, nein! Hab ich nicht, ganz ehrlich, versprochen!“, versicherte er schnell. Wieder ließ sich Akuma Zeit mit der Antwort. „Also schön, von mir aus“, meinte er schließlich. ‚Juhu!‘, jubelte Sasori in Gedanken. „Danke! Ich sag den anderen schnell bescheid“, kam es von Sasori und er flitzte davon. ‚Ob das gut geht?‘, dachte Akuma. Noch immer war Sasori aufgeregt, er würde bei Akuma schlafen, zwar würde er in Shiros Bett liegen, aber immerhin war er mit Akuma in einem Zimmer, ob er überhaupt würde schlafen können? Es war jetzt endlich spät genug um schlafen zu gehen und der Giftvampir machte sich auf den Weg zu Akumas Zimmer, wieder klopfte er und trat dann ein. Akuma sah ihn an, er stand oben ohne im Zimmer. Das brachte Sasori fast augenblicklich zum Erröten. ‚Oh, er ist so heiß!‘, dachte er sich. „Ich hoffe es stört dich nicht, ich schlafe immer in Unterwäsche“, meinte Akuma. Sasori war sosehr damit beschäftigt, ihn anzustarren, dass er einige Sekunden brauchte, bis er überhaupt bemerkte, dass Akuma ihn angesprochen hatte. Schnell schüttelte er den Kopf und antwortete dann endlich: „Nein, nein, ich schlafe auch immer in Unterwäsche.“ „Aha, okay“, nuschelte Akuma und zog sich weiter aus. ‚Oh Gott, oh Gott … Sasori, schau da nicht zu auffällig hin, sonst schmeißt er dich noch raus …‘, ermahnte er sich in Gedanken. Schnell wandte er den Blick ab, allerdings schielte er aus den Augenwinkeln zu Akuma. Als Akuma fertig war, schmiss er sich auf sein Bett und gähnte. „Was ist los?“, fragte er dann, er betrachtete Sasori. „Willst du da Wurzeln schlagen. Zieh dich um und leg dich hin.“ Sasori zuckte zusammen. ‚Peinlich!‘ Er lief schnell zu Shiros Bett und begann sich auszuziehen. Er war erschreckend nervös, lag es daran, dass er sich vor Akuma auszog? ‚Reiß dich zusammen, Sasori, du packst das!‘, redete er wieder in Gedanken mit sich. Schließlich hatte er es endlich geschafft und legte sich ebenfalls hin. Wieder schielte er zu Akuma, dieser beobachtete ihn seinerseits. ‚Oh Gott, hat er mich etwa beobachtet?‘ „Gute Nacht“, sagte Akuma schließlich. „Äh, ja … Gute Nacht“, stammelte Sasori. Akuma schloss die Augen und schien einzuschlafen. Sasori hingegen konnte nicht einschlafen, noch immer starrte er den anderen Vampir an, er sah Akumas Profil und konnte den Blick nicht davon abwenden. Warum musste Akuma auch nur so gut aussehen? Doch da schlug Akuma die Augen wieder auf und drehte den Kopf zur Seite, er sah Sasori an. Seine türkisenen Augen funkelten seltsam, als er in Sasoris blaue starrte. „Weißt du Sasori, wenn du mich die ganze Zeit anstarrst, kann ich nicht einschlafen“, meinte Akuma. Sasori zuckte zusammen und errötete, schnell senkte er den Blick. „Tut mir Leid“, entschuldigte er sich schnell. „Ist ja kein Problem … ich weiß wie das ist“, seufzte Akuma. „Was?“ Sasori war verwirrt, er wusste nicht, was Akuma meinte. „Na ja, im selben Raum mit der Person zu sein, in die man verliebt ist“, antwortete er dann schließlich. Sasoris Augen weiteten sich. Wie kam er denn jetzt darauf? „Ich kenne das, als ich Kaori-sama erneut begegnet bin, konnte ich sie auch nur anstarren“, erzählte er ihm. „Ach so“, hauchte Sasori. „Warum eigentlich ich?“, kam es nach einigen Minuten wieder von Akuma. „Ich verstehe nicht.“ „Warum hast du dich in mich verliebt? Beziehungsweise, warum hältst du immer noch daran fest?“, konkretisierte Akuma. Sasori errötete, er hatte den Mund geöffnet und wollte etwas sagen, aber ihm wollten keine Worte einfallen. „Schon gut, du musst es mir nicht sagen“, teilte Akuma ihm mit. „Nein, das ist schon in Ordnung“, kam es schnell von Sasori. Er hatte sich aufgesetzt und sah Akuma wieder direkt an. „Ich … ich hab mich in einem der Clubs in dich verliebt. Du saßt da an der Bar und ich war gerade auf der Suche nach jemandem, den ich als Blutspender haben konnte, und sofort als ich dich sah, wusste ich, dass ich dich haben möchte, allerdings wollte ich dich nicht einzig als Blutspender … ich wollte mit dir zusammen sein und zwar richtig …“, Sasori seufzte leise, er war rot angelaufen. „Doch dann sah ich, wie sich dir Kaori näherte und ich sah auch deine Blicke für sie und ich traute mich nicht mehr. Ich sah sofort, dass du in sie verliebt warst. Ich sah es und wusste, dass ich bei dir keine Chance mehr hatte. Trotzdem wollte ich die Hoffnung nicht so einfach aufgeben“, meinte er. „Hm, verstehe. Trotzdem … du solltest mich vergessen, du solltest dir jemanden suchen, der dich genauso liebt, wie du ihn. Jemand anderen als mich“, murmelte Akuma. „Ich habs versucht, aber ich konnte nicht. Glaub mir, ich wollte dich wirklich vergessen, aber ich kann meine Gefühle für dich nicht einfach abstellen. Du bist es und du wirst es immer sein“, nuschelte Sasori leise. Jetzt richtete sich Akuma auch auf. „Ach, Sasori“, stieß er seufzend aus. „Das muss sehr hart sein, stimmts? Du musst jeden Tag sehen, wie ich mit Kaori-sama glücklich bin und du weißt, dass du dagegen nichts machen kannst. Und das tut mir auch irgendwo wieder Leid“, meinte er. Sasori sprang auf. „Ach, das muss dir doch nicht Leid tun! Du kannst ja schließlich nichts dafür!“, widersprach Sasori. Akuma erhob sich ebenfalls und ging auf Sasori zu. Er trat ganz nah an Sasori heran, dieser sah ihn mit großen Augen an. ‚Was hat er bloß vor?‘, fragte sich Sasori. Plötzlich legte Akuma ihm eine Hand auf den Kopf und tätschelte ihn. „Ach, Sasori, mach es dir doch nicht so schwer“, sprach Akuma. Mit großen Augen starrte Sasori Akuma an, seine Wangen waren gerötet, schon wieder war Akuma ihm so nah … Es war unglaublich. ‚Er tätschelt mich! Er tätschelt mich tatsächlich!‘, stieß Sasori in Gedanken aus. Nach dem sie eine Weile so standen trat Akuma wieder zurück. „Meinst du, du kannst jetzt schlafen und aufhören mich die ganze Zeit anzustarren, das ist mir unangenehm“, sagte Akuma. „Ja, ich versuche es“, antwortete Sasori, er trat zurück und setzte sich auf sein Bett. „Fein, dann lass uns mal schlafen“, meinte Akuma lächelnd und legte sich wieder hin. Sasori tat es ihm gleich, schon fast zwanghaft versuchte er, Akuma nicht anzustarren. Irgendwann war Akuma eingeschlafen und Sasori drehte sich um, vorher hatte er mit dem Rücken zu Akuma gelegen. Akumas Gesicht war ihm zugewandt. Im Schlaf sah es einfach abgöttisch schön aus. ‚Wie kann eine einzelne Person bloß so perfekt sein?‘, fragte sich Sasori. Ganz leise erhob er sich und schlich zu Akumas Bett. Er hockte sich davor und sah Akuma einfach nur an, ein leichtes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Ganz vorsichtig streckte er die Hand aus und berührte sacht Akumas Wange, er wollte ihn nicht aufwecken. „Ich werde dich immer lieben“, wisperte Sasori und erhob sich dann wieder, er ging zu seinem Bett zurück und legte sich hin. Endlich konnte er einschlafen … Zurück in der Gegenwart … „Das ist aber nicht nur einfach angestarrt“, bemerkte Takashi. „Ja, ich weiß, wir haben uns auch unterhalten und so“, nuschelte Sasori. „Unterhalten? Du hast ihm erneut deine Gefühle gestanden … das ist eine ganz schön große Sache, mein Freund“, kam es von Takashi. „Hmhm, aber ich weiß, dass er niemals zu mir kommen wird, denn solange Kaori da ist, wird es immer nur sie geben“, seufzte Sasori. „Ach, Bruder, aber dass du trotzdem nicht aufgibst ist bewundernswert“, meinte Kumo und schloss Sasori in eine Umarmung. Sasori schmiegte sich an Kumo und schloss die Augen. „Danke“, antwortete er. „Hm, ich glaube, Aido, wir stören hier. Komm, wir gehen“, sagte da Takashi. Er sprang auf und griff nach Aidos Handgelenk. Schließlich zog er ihn aus dem Raum. „He!“, rief Aido, doch er konnte sich nicht wirklich gegen Takashi wehren. Kumo sah Takashi und Aido nach. „Ts, gibt’s denn so was, da entführt der einfach meinen Freund“, grummelte er. Sasori kicherte leicht und küsste Kumo dann. „Ach, ich glaube, er wird ihn dir nicht wegnehmen“, meinte Sasori. „Glaube ich auch“, seufzte Kumo und legte sich zurück, Sasori tat es ihm gleich, sein Kopf lag dabei auf Kumos Brust. Dieser hatte zudem einen Arm um seinen Bruder geschlungen. So lagen sie einfach nur da. Sasori war nicht nach etwas anderem zu mute. Er musste immer noch an die vergangene Nacht denken. Etwas war nämlich noch vorgefallen, etwas, was er noch nicht mal seinem Bruder erzählen konnte und wollte. Einige Stunden zuvor … Akuma tätschelte ihn immer noch, doch hatte er mittlerweile seine Stirn an die des anderen gelegt. Sasori war wie erstarrt, was tat er da? Sasori erzitterte leicht. „Was machst du da?“, fragte er schließlich mit rauer Stimme. „Sasori“, begann Akuma. „Gibt es irgendetwas was, was ich tun kann, um es dir ein wenig leichter zu machen?“, murmelte er. „Äh, ich … Das würdest du sowieso nicht machen!“, stieß Sasori errötend aus, er war panisch. „Sag es mir. Jetzt hast du die Gelegenheit mich alles zu fragen, diese Möglichkeit gebe ich dir jetzt. Allerdings unter der Bedingung, dass das, was auch immer wir hier drin bereden, dieses Zimmer niemals verlässt“, teilte ihm Akuma mit. Sasori trat leicht zurück. Er starrte Akuma fassungslos an, das wollte er wirklich tun? „Okay …“, Sasori schluckte. „Ich hätte da eine Bitte an dich“, fing er schließlich an. Akuma sah ihn aufmerksam an. „Würdest du mich einmal küssen? Nur ein einziges Mal?“, fragte er. Lange Zeit sah Akuma ihn an, ehe er schließlich nickte. Er trat wieder an Sasori heran und nahm sein Gesicht zwischen seine Hände. Diese waren warm auf Sasoris Wangen. Langsam näherte sich Akumas Gesicht, dem Sasoris. Dieser konnte den Atem des anderen Vampires schon spüren. Und dann lagen Akumas Lippen auf seinen. Sasori riss zuerst die Augen auf, dass er das wirklich machte, war unglaublich, sein Herz hatte für einen Moment ausgesetzt. Und als Akumas Zunge gegen eine Lippen stieß setzte es erneut einmal aus. Bereitwillig öffnete Sasori den Mund und ließ Akuma gewähren. Ihre Zungen umspielten sich leicht und Sasori schlang jetzt seine Arme um Akumas Hals. Seine Augen waren geschlossen und er genoss jeden Moment. Doch nur allzu schnell war es vorbei und Akuma löste sich langsam wieder von Sasori. Allerdings hatte er den Giftvampir immer noch umarmt. Erst nach einer kleinen Ewigkeit löste sich Akuma von Sasori. Zurück in der Gegenwart … Als Sasori daran zurückdachte, schlug sein Herz wieder unglaublich schnell. Er konnte es immer noch nicht ganz fassen, dass Akuma ihn tatsächlich geküsst hatte. Es war sein erster richtiger Kuss mit einer Person, die nicht sein Bruder war. Kumo war in der Zwischenzeit eingeschlafen und Sasori tat es ihm jetzt gleich. Seine Träume galten einzig und allein Akuma. Kapitel 74: Teil 2 – Kapitel 28 – Schockierende Entdeckungen ------------------------------------------------------------- Montag, 6. Oktober 2008 Es war Montagmorgen, als sich Tenshi und Yumiko auf den Weg in die Stadt machten. Sie hatten sich natürlich eine Ausgangserlaubnis geholt. Sie schlenderten den Weg entlang und immer wieder schielte Yumiko zu Tenshi. „Was ist denn? Warum schaust du mich so komisch an?“, wollte Tenshi dann irgendwann wissen. „Weißt du, wir gehen in die Stadt um Informationen über Kyra und Lee zu finden, meinst du, dass es nicht ein bisschen auffällt, wenn du in strahlendem pink durch die Straßen läufst? Hättest du dir nicht was Schlichteres anziehen können?“, fragte Yumiko. „Und warum musstest du diesen langen Stock unbedingt mitnehmen?“ „Ach quatsch, das klappt schon, hier kennt mich doch eh keiner“, sagte Tenshi. „Und diesen ‚Stock‘ brauche ich einfach, das ist meine Hunterwaffe, ohne sie fühle ich mich schwächer!“ Tenshis Hunterwaffe war ein gut zwei Meter langer Speer. „Die anderen vielleicht nicht, aber denk dran, Lee ist ein Hunter, er wird uns sowieso sofort erkennen, wenn er uns sieht, und da du in schönstem pink erstrahlst ist das natürlich noch auffälliger, dich sieht man nämlich schon von weitem!“, erinnerte Yumiko sie. „Oh, ja, da könntest du recht haben, aber jetzt ist es eh zu spät“, kam es von Tenshi, sie hob die Arme und zuckte mit den Schultern. Yumiko seufzte nur genervt auf und ging vorne weg. Sie kamen endlich in der Stadt an. „So, ich denke, wir klappern einfach Geschäft für Geschäft ab und versuchen so, etwas über Kyra herauszufinden“, schlug Yumiko vor. Sie wollte wenigstens einen Hinweis darauf finden, dass Kyra überhaupt hier in der Nähe war, sie hatte es nämlich satt zu warten, bis etwas passierte. Zwar wusste sie, dass sie im Falle eines Kampfes verlieren würden, aber Yumiko würde es nicht zu einem Kampf kommen lassen. So klapperten sie Geschäft für Geschäft ab, doch leider hatten sie nicht unbedingt viel Erfolg. Meistens wurden sie abgewimmelt, allen voran schon, weil die Leute ein quietschpinkes Mädchen mit Speer ungewöhnlich bis anstarrenswert fanden. So ging das den ganzen Tag, sie liefen in jedes Geschäft, was sich auf ihrem Weg befand und fragen immer das Gleiche, doch niemand konnte ihnen eine Antwort geben. Es war gerade Mittag und die Sonne stand schon im Zenit, als sie einen Supermarkt betraten. Und dieser Supermarkt hatte wirklich alles! Lebensmittel, Non-Food-Artikel, Drogerieware, Kleidung, Elektronik, Auto- und Fahrradzubehör, Spielwaren und vieles mehr. „Wuah! Gigantisch und dieser Laden wird als ‚einfacher Supermarkt‘ bezeichnet? Krass ist das hier und wie groß!“, strahlte Tenshi. Die beiden Hunter machten sich auf die Suche, nach einer Verkäuferin, die ihnen weiterhelfen konnte, die Kassiererinnen konnten sie ja schlecht von ihrer Arbeit abhalten, zudem war es eh viel zu voll. Sie streiften ein wenig durch den Laden und da sahen sie eine junge Frau, vielleicht gerade mal Mitte zwanzig. Die beiden steuerten auf die Verkäuferin zu. „Entschuldigen Sie bitte“, fing Yumiko an. Die Frau drehte sich zu ihnen um, dank ihres Namenschildes wussten die beiden, dass sie Junko Okamoto hieß. „Ja, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragte sie. „Nun, wir haben ein etwas ungewöhnliches Anliegen, Okamoto-san. Ist Ihnen vor einigen Tagen ein seltsames Paar aufgefallen?“, fing Yumiko an. „Ein seltsames Paar?“, hakte Junko nach. „Ja, eine Frau mit langen schwarzen Haaren, circa Einsachtzig groß, Amerikanerin und ein Mann mit braunen Haaren, ungefähr zwei Meter groß, ebenfalls Amerikaner. So ein Paar vielleicht?“, beschrieb Tenshi das Aussehen der beiden Personen. Plötzlich verdunkelte sich der Blick der Verkäuferin, sie sah angewidert aus. „Ja. Ja, die beiden sind mir begegnet“, stieß sie aus. „Oh, haben die beiden etwas gemacht?“, wollte Yumiko wissen. „Nun ja, eigentlich nicht, nur sie waren sehr komisch. Sie kamen rein und standen eine Weile vor dem Regal mit Frauenhygieneartikeln und sie haben sich auf Englisch gestritten, deshalb habe ich sie nicht verstanden. Jedenfalls bin ich dann zu ihnen gegangen und der Mann meinte, ich solle seiner, ich zitiere: ‚total dämlichen Begleitung erklären, wie Binden und Tampons funktionieren, da sie keine Ahnung hat, was sie damit machen soll‘. Und da die Frau schon den Boden vollgeblutet hat, habe ich es ihr halt schnell erklärt. Danach haben sie noch Kleidung gekauft und sind gegangen“, erzählte Junko. „Moment, Sie haben ihr wirklich erklärt, wie Binden funktionieren?“, hakte Tenshi ungläubig nach. Junko nickte wieder und erschauderte. „Ja, und das Blut durfte ich auch noch weg machen.“ „Mein Beileid, das muss wirklich schrecklich gewesen sein …“, seufzte Tenshi und nickte mit geschlossenen Augen. „Das war es auch, glauben Sie mir, das war es auch“, stimmte die Verkäuferin zu. „Wissen Sie nicht auch zufällig, in welche Richtung die beiden dann verschwunden sind?“, wollte Yumiko dann noch wissen. „Nein, das weiß ich leider nicht. Ehrlich gesagt, wollte ich so schnell wie möglich von den beiden weg kommen“, gab Junko zu. „Das ist alles nur zu verständlich. Wir danken Ihnen jedenfalls für die Auskunft, das hat uns sehr geholfen. Auf Wiedersehen“, verabschiedete sich Yumiko. Tenshi winkte kurz und die beiden verließen das Geschäft wieder. „Echt jetzt? Kyra, die Killerin, weiß nicht, wie man Binden benutzt? Ist die bescheuert?“, fragte Tenshi. „Scheint so …“, nuschelte Yumiko. „Oh Gott … Kyra ist ja sowieso schon schlimm, doch stell dir mal vor, wie schlimm sie ist, wenn sie PMS hat. Das ist gar nicht gut! Ich glaube, da sollten wir uns alle verstecken, solange, bis es vorbei ist“, schlug Tenshi vor. Yumiko seufzte. „Du kommst auf Ideen. Aber sag mal, du kannst nicht zufällig ihren Geruch aufnehmen und sie so verfolgen? Ich meine, sie scheint immerhin wie verrückt geblutet zu haben“, meinte sie. „Ich bin kein Spürhund! Nein, so was kann ich nicht. Zudem, es wird bald dunkel, da gehe ich sicher nicht auf die Suche nach Kyra. Was, wenn wir sie finden, was wenn sie uns findet? Ich will zurück zur Cross Academy!“, beharrte Tenshi. „Meine Güte, ich dachte, du bist ein Hunter, warum hast du also Angst davor, nach Kyra zu suchen?“ „Weil Kyra eben nicht normal ist! Deshalb will ich sie nicht alleine Suchen … Aber hey, wir wissen doch immerhin, dass sie hier in der Nähe ist. Wir sollten zurückgehen und das Josh mitteilen. Dann können wir immer noch überlegen, was wir mit Kyra machen“, schlug Tenshi vor. „Also schön, dann gehen wir jetzt erstmal zurück, der Unterricht beginnt ja auch bald“, gab sich Yumiko geschlagen. In Wahrheit wollte sie auch nicht wirklich nach Kyra suchen. Die beiden machten sich auf den Weg zurück zur Cross Academy. Dass sie dabei beobachtet wurden bemerkten sie gar nicht. Den ganzen Rückweg über haftete der Blick eines grünen Augenpaares auf ihnen. Es dämmerte als Josh erwachte. Er hatte nicht wirklich Lust zum Aufstehen, aber was blieb ihm anderes übrig? Schließlich war er nicht zum Vergnügen hier, sondern wegen Kyra. Er zog sich an und trank seinen Kaffee, ehe er sich auf den Weg machte. Er wollte sehen, ob Sayo heute Zeit hatte. Auch wenn er immer noch vor Wut auf diesen Takuma brodelte. Er kam beim Haus „Mond“ an, es war kurz vor dem Wechsel, und schon gleich begegnete ihm eben dieser Vampir. Takuma streifte alleine über den Hof. Josh zischte wütend und Schritt auf den Vampir zu. „Hey du! Du bist doch dieser Takuma richtig?“, fragte er nach. Soweit er wusste, gab es hier zwei blonde Vampire, nicht dass er doch den Falschen erwischte. Takuma blieb stehen und sah Josh verwirrt an. „Äh, ja, der bin ich, was gibt’s?“, wollte er wissen. Er wusste nicht, dass Callie allen erzählt hatte, was passiert war. Josh knurrte leise. „Du bist derjenige, der mit Sayo geschlafen hat, stimmts?“ Takuma zuckte zusammen und lief rot an. „Woher wissen Sie das?“ „Nun ja, Callie war so freimütig und hat es allen erzählt“, informierte Josh ihn. Dann packte er Takuma allerdings am Kragen. „Was fällt dir eigentlich ein so was mit Sayo zu machen? Hast du den Verstand verloren?“ „Was? Was soll das, was geht Sie das überhaupt an?“, fragte Takuma, er wehrte sich gegen Joshs Griff, doch der Hunter war stärker. „Ich kenne Sayo schon viel länger als du und ich weiß, dass sie so etwas nicht einfach so machen würde, was hast du mit ihr angestellt, dass sie mit dir ins Bett steigt?“ „Ich hab gar nichts gemacht! Ich hab ihr nur mein Blut angeboten, da ihr Verlangen danach so groß war und dann ist das passiert. Meinst du ich wollte das so?“, verteidigte sich Takuma. „Tsh, das nehme ich dir nicht ab, du bist doch genau wie alle anderen auch, du bist auch nur daran interessiert, die Mädels ins Bett zu kriegen, nicht wahr?“, meinte Josh. „Das ist doch gar nicht wahr! Ich mache so was eigentlich nicht! Zudem du bist doch auch ein Mann, damit machst du dich doch selbst schlecht“, stieß Takuma aus. „Hab ich je behauptet, ich sei anders? Na klar, ab und zu ist es was feines, sich ein Mädchen zu holen, aber nicht immer, vor allem nicht, wenn es um dieses Mädchen geht“, funkelte Josh ihn wütend an. „Warum interessiert es sich so, ob ich mit Sayo geschlafen hab oder nicht? Warum, das kann ich nicht verstehen. Du bist doch ein Hunter, du müsstest uns Vampire doch eigentlich gar nicht leiden können“, vermutete Takuma. Josh schnaubte verächtlich. „Hör zu, ich hab nichts gegen die meisten Vampire, klar? Das ist mein Job, Level E zu töten. Gegen die meisten hab ich persönlich nichts, ich misstraue euch lediglich, was aber nicht heißen soll, dass ich alle hasse. Es gibt einige Vampire, mit denen ich mich so gar ein wenig verstehe“, klärte Josh ihn auf. „Was meinst du, warum ich Callie hierher geschleift hab? Wenn sie alleine geflogen wäre, hätte ich ein Scheißgefühl bei der Sache gehabt, bei ihrem Glück wäre sie Kyra wahrscheinlich noch in die Arme gelaufen. Deshalb habe ich mir ihr Gequassel angetan, ohne sie gleich zu erschießen. Du siehst, ich kann auch nett zu Vampiren sein, aber du … du nervst mich“, erklärte er ihm. „Warum? Nur weil ich was mit Sayo hatte?“ „Unter anderem auch deswegen“, antwortete Josh. „Moment, bist du eifersüchtig?“, wollte Takuma da wissen. Joshs Augen weiteten sich erst kurz, ehe sie sich wieder zu Schlitzen verengten. „Red doch keinen Scheiß.“ „Also doch.“ Plötzlich hob Josh die Faust er wollte gerade zuschlagen, da wurde er allerdings aufgehalten. Sein Arm wurde festgehalten. „Lass ihn in Ruhe, Joshua“, meinte Yumiko, ihre Stimme klang desinteressiert, sie hatte nicht wirklich vor, diesen Vampir zu beschützen, aber das würde sonst nur unnötig Stress geben und dafür hatte sie jetzt keine Nerven. „Lass mich los“, knurrte Josh. „Nein! Du hörst jetzt auf, dich wie ein eifersüchtiges Kind zu benehmen und hörst mir jetzt zu! Wir haben was über Kyra herausgefunden“, teilte sie ihm mit. Das wirkte, sofort ließ Josh Takuma los und wandte sich zu den beiden Mädchen. „Aha, und was?“, fragte er. Doch bevor sie anfangen konnten, etwas zu erklären, kam auch schon Sayo auf sie zugelaufen. „Takuma!“, rief sie. Angesprochener drehte sich zu ihr um, er lief leicht rot an, als er sie sah. „Was gibt es denn?“, wollte er wissen. „Ich muss mit dir reden“, sagte Sayo, als sie vor ihm stehen blieb. „Oh, okay …“ Takuma ahnte zuerst schlimmes. Was, wenn sie nun überhaupt nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte, oder so? „Sayo“, kam es da auch von Josh. „Ach, du bist ja auch da, was machst du hier?“, fragte Sayo frostig, der Wind heulte leicht auf. „Ich bin eigentlich hier, um mich zu entschuldigen, aber das letzte Mal warst du ja verhindert“, fing er an. Sayo seufzte auf. „Diese Callie, musste sie das allen erzählen?“, nuschelte Sayo vor sich hin. Sie seufzte noch einmal. „Jedenfalls, ich hab jetzt keine Zeit, ich habe etwas Wichtiges mit Takuma zu bereden“, wies sie ihn ab. Danach griff sie nach Takumas Hand und zog ihn mit. Sie wollte das ganz sicher nicht vor Josh klären. Josh brodelte vor Eifersucht, doch Yumiko und Tenshi brachten ihn zurück ins hier und jetzt. Er hatte sich nämlich gerade vorgestellt, was er alles Fieses mit Takuma machen könnte, wenn er ihm das nächste Mal über den Weg lief. „Also, wir haben die Läden in der Stadt abgeklappert und wir hatten in einem Supermarkt Erfolg“, fing Yumiko an. „Aha, die beiden waren also da, haben sie was gemacht?“, wollte Josh wissen. „Nun ja, sie haben sich anscheinend gestritten und Kyra hat den Boden vollgeblutet“, murmelte Tenshi. „Was?“ „Ja, Josh, sie hatte ihre Tage, laut der Verkäuferin hat sie zudem extrem stark geblutet und sie wusste noch nicht mal, wie man Binden benutzt“, meinte Tenshi schockiert. Josh hatte die Augenbrauen hochgezogen und starrte die beiden komisch an. „Aha … okay … Ist ja interessant. Für eine Frau ihren Alters müsste sie das aber wissen, oder?“ „Aber klar doch! Aber gut, wer weiß, was sie alles so erlebt hat, vielleicht ist es das erste Mal, dass sie sie bekommen hat“, vermutete Tenshi. Sie hatte ihren Zeigefinger ans Kinn gelegt. „Wissen Sie, Josh, was noch gruseliger als Kyra ist?“ „Nein, was denn?“ „Nun ja, eine Kyra mit PMS! Ich sag’s Ihnen, gibt man der dann eine Waffe in die Hand, dann sind wir alle verloren!“, stieß Tenshi übertrieben panisch aus. Josh schauderte leicht. „Okay, du bist echt ein wenig abgedreht, oder, Pinkie?“, wollte er wissen. „He, nenn mich doch nicht so!“, schmollte Tenshi. „Ich bin gar nicht abgedreht, ich prophezeie euch nur die Wahrheit.“ Josh verdrehte die Augen. „Klar doch, so wird’s kommen. Jedenfalls, ich gehe jetzt erstmal, wenn ihr was Nützliches über Kyra herausfindet, wie zum Beispiel ihren Aufenthaltsort, dann können wir gerne noch mal Reden, aber über Kyras Frauenprobleme habe ich keine Lust zu diskutieren“, sprach Josh und verabschiedete sich. „Hah, warum nimmt er mich nicht ernst? Aber gut, soll er nicht ankommen und sich beschweren, wenn Kyra ihn umgebracht hat“, nuschelte sie. „Los komm, wir ziehen uns um und gehen in den Unterricht“, sagte Yumiko lediglich. „Na toll, du nimmst mich auch nicht mehr ernst!“, schmollte Tenshi. „Wer sagt, dass ich dich jemals ernst genommen habe?“, kam es eiskalt von Yumiko zurück. Wie ein begossener Pudel blieb Tenshi stehen. Erst nach einigen Sekunden setzte sie sich in Bewegung. „Moment mal, was soll das heißen?“, schrie sie und rannte hinter Yumiko her. Kapitel 75: Teil 2 – Kapitel 29 – Erleichterndes Gespräch ---------------------------------------------------------- Montag, 6. Oktober 2008 Sayo und Takuma liefen zurück zum Wohnheim, Takuma war es noch immer ein wenig unangenehm, für ihn war es halt nichts normales, einfach mal so mit jemandem Sex zu haben. Noch dazu wussten anscheinend schon alle anderen darüber bescheid, das war zusätzlich noch unangenehm. Schließlich holte Sayo tief Luft und begann zu reden. „Also, Takuma, es ist alles in Ordnung“, meinte sie. „Wie meinst du das? Alles in Ordnung?“, hakte er nach, er stand ein wenig auf dem Schlauch. Sayo seufzte einmal auf. „Takuma, wir hatten, falls du dich erinnerst, ungeschützen Sex!“, frischste sie seine Erinnerungen auf. Takuma blieb stehen, als er begriff was sie meinte, in seinen Augen stand Panik. „Ohoh“, stieß er aus. „Wenigstens du weißt, was für Folgen das haben kann. Anders als Kaori … Aber gut, du brauchst keine Angst zu haben, ich werde nicht schwanger“, versicherte sie ihm. „Hä? Woher weißt du das? Und was weiß Kaori nicht?“, fragte Takuma. „Äh, nun ja“, Sayo kratzte sich mit dem Zeigefinger an der Wange, „ich hab mit Kaori gesprochen und sie wusste zunächst nicht, was es bedeutet ungeschützten Sex zu haben – da sie nicht verhütet – und nach dem ich ihr erstmal erklärt hatte, wie wichtig verhüten ist, hatte sie die Idee, dass Shiro doch in meinen Körper gucken könnte. Der kann so was ja nämlich erkennen. Also haben wir das gemacht und – tada – nicht schwanger“, erklärte sie ihm. Erleichtert umarmte Takuma Sayo, welche etwas überrascht war. „Ein Glück, ich glaube nicht, dass ich mich jetzt schon um ein Kind kümmern könnte“, stieß er aus. Zögernd legte Sayo einen Arm um Takuma, sie tätschelte leicht seinen Rücken. „Ja, ich wäre mir auch nicht sicher, ob ich das könnte“, murmelte sie. Schließlich sah Takuma Sayo wieder an. „Echt? Kaori weiß nicht, dass man verhüten sollte?“, fragte er noch einmal nach, nur um sicherzugehen, er hätte sich ja auch verhört haben können. Niedergeschlagen seufzte Sayo. „Ja, das wusste sie nicht. Ich bin mal gespannt, wie lange sie noch nicht schwanger bleibt, wenn sie so weiter macht … Vor allem, was macht sie bloß mit Akuma?“, nuschelte Sayo. „Was denn?“ Sayos Wangen färbten sich bei der Erinnerung daran leicht rosa. „Nun ja, sie hat Akuma nackt ans Bett gefesselt und ich bin, blöd wie ich bin, einfach so ins Zimmer gestürmt … Das wird mich mein Leben lang verfolgen“, sie erzitterte. „Oh, du hast ihn nackt gesehen?“, wollte Takuma wissen. „Ja, aber darüber will ich nicht reden, das ist zu schrecklich für mich …“, sagte sie. „Verständlich, ich musste Kaori und Akuma ja auch schon einmal nackt sehen … Zugegeben, sie hat gerade auf Akuma drauf gesessen“, Takumas Gesichtsfarbe sah irgendwie ungesund aus. Fürsorglich tätschelte Sayo Takumas Schulter. „Das war wohl deine erste Erfahrung mit Sex, oder?“, fragte sie schließlich. Takuma nickte. „Ja, war es und es war verstörend.“ Er seufzte kurz auf, doch dann sah er Sayo ernst an. „Sag mal, wie verbleiben wir jetzt?“ Sayo sah erst ein wenig zur Seite, ehe sie ihm wieder in die Augen sah. „Offen gestanden weiß ich es nicht. Ich weiß nicht, was ich dir gegenüber wirklich fühlen soll … Ich wusste schon, bevor du mich zu dem Date eingeladen hattest, von Akane, dass du einige Gefühle für mich hast, damals habe ich die Einladung offen gestanden nur angenommen, weil ich deine Gefühle nicht verletzen wollte, doch es hat mir dann plötzlich doch gut gefallen und du kamst sogar, um nach mir zu sehen, als Josh mich geschlagen hatte … Aber ich kann nicht wirklich sagen, was ich fühle. Tut mir leid“, gestand sie. Takuma legte seine Hand an ihre Wange, mit dem Daumen strich er vorsichtig über ihre Haut. „Ist schon gut, Sayo, du musst dich nicht sofort entscheiden. Ich würde dich niemals zu etwas zwingen“, meinte er und lächelte leicht, auch wenn es ihm etwas schwer fiel, da er sie sehr mochte und eigentlich nicht wieder verlieren wollte. Schwach lächelte Sayo ihn ebenfalls an. „Danke“, nuschelte sie. „Kein Problem. Weißt du, Sayo, du bist einfach wunderbar und ich hoffe wirklich, dass ich noch einmal die Gelegenheit habe, dich im Arm zu halten“, sagte er. „Ich mag dich nämlich wirklich sehr. Und vielleicht, eines Tages kannst du mich ebenfalls so sehr mögen, wie ich dich mag.“ Sayo sah ihn mit großen Augen an, sie war leicht errötet. „Vielleicht, eines Tages“, stimmte sie matt zu. Einige Momente standen sie noch so da, ehe Takuma sich wieder fing. „Ich denke, wir sollten langsam mal zurückgehen, sonst gehen sie ohne uns los“, nuschelte Takuma. „Eh, ja, sollten wir wohl“, stimmte sie zu. So machten sie sich auf den Rückweg, wobei sie allerdings Hand in Hand gingen. Sayo hatte nach Takumas Hand gegriffen, aus welchem Grund auch immer. Im Foyer war schon wieder einiges los, Akuma war auch schon da, diesmal allerdings in Schuluniform, genauso wie Sasori. Sayo erinnerte sich wieder, stimmt ja, ab heute durften sie auch wieder in den Unterricht. Das schien Kaori jedenfalls sehr zu erfreuen, dass Akuma wieder mit durfte. Sie saß auf seinem Schoß und küsste ihn. Warum mussten sie das gleich noch mal in aller Öffentlichkeit machen? Shiro war auch da, er sah allerdings weit weniger gut aus, er trug eine große Sonnenbrille und kauerte neben Callie auf der Couch. „Was ist denn jetzt eigentlich genau mit dir los, Shiro?“, fragte Hiroshi gerade. „Ich wurde geblendet als ich meinen Röntgenblick auf ganz groß gestellt hatte. Da meine dämliche Cousine ja nicht mal zwei Minuten warten kann …“, grummelte Shiro und schlang seine Arme fester um seine Beine. „Oh, mein armer, armer Shiro“, kam es von Callie, diese streichelte ihm liebevoll den Kopf. „Und warum war der auf ganz groß gestellt?“, wollte Hiroshi weiter wissen. Sayo erstarrte. „Geht dich gar nichts an“, fauchte Shiro allerdings nur. „Gibt es auf, Hiroshi, er sagt es noch nicht mal mir“, bemerkte Callie, sie sah furchtbar besorgt aus. Hiroshi seufzte nur und ließ seinen Blick wandern, auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung. „Ah, Takuma da bist du ja, zusammen mit Sayo …“, meinte er schließlich grinsend. „Hiroshi, lass es ja, das ist nicht witzig, egal was du auch immer da zu sagen hast“, kam es sogleich von Sayo. „Ich will hier zu dem keine blöden Kommentare hören, klar? Denkt euch meinetwegen euren Teil, aber verschont mich damit“, fügte sie noch hinzu. Sie ging mit Takuma auf die Couch zu. „Und Kaori, könntest du bitte mal aufhören, Akuma zu fressen? Denk lieber daran, was ich dir gesagt habe“, stieß sie seufzend aus. Kaori löste sich von Akuma und sah Sayo mit riesigen Augen an. „Äh, ja, klar …“, stammelte sie. „Na, fein … Zudem, kümmere dich lieber mal um deinen Cousin, statt um Akuma. Schließlich bist du dran schuld, dass er halb blind ist“, meinte sie noch. „Übrigens schön zu sehen, dass du Akuma doch noch frei gelassen hast und das er wieder was anhat.“ „Hä, was meinst du denn, Sayo?“, fragte da Sasori, erklang plötzlich sehr interessiert. In der Kurzfassung berichtete Sayo ihm, was sie gesehen hatte. Sasori war der Mund aufgeklappt und seine Zunge hing heraus als er sich das vorstellte. „Oh, warum war ich nicht an deiner Stelle?“, redete er mit sich selbst. „Warum hast du mich nicht gerufen, Kaori, ich hätte mich gut um ihn gekümmert.“ „Da bin ich mir sicher, wenn ich ihn das nächste Mal ankette, sag ich dir bescheid“, meinte sie. „Was? Nein!“, stieß Akuma aus. Sein Gesicht war gerötet. Kaori stieg schließlich von Akuma runter und setzte sich neben ihn. „Ach, Akuma, glaub doch nicht immer alles was ich sage so einfach … Du weißt doch, dass ich dich nur für mich haben will“, versicherte sie ihm. „Dann ist ja gut“, seufzte Akuma erleichtert. „Du bist wirklich abhängig von ihr“, grummelte Hiroshi aus einer hinteren Ecke. „Du könntest sie ruhig mal wieder abgeben …“ „Vergiss es, sie gehört zu mir, ich geb meine Kaori-sama nicht mehr ab!“, sagte Akuma fest und zog Kaori an sich ran. Takuma sah Akuma und Kaori an, sie waren einfach ein wunderbares Paar, wie er fand. Er merkte, wie sehr Akuma Kaori liebte. Wie gerne würde er so eine Beziehung auch mit Sayo haben. Doch plötzlich fröstelte es ihn. Ganz vorsichtig drehte er den Kopf, neben ihm entdeckte er Kaname … dieser war anscheinend ziemlich mies gelaunt, eine deutlich spürbare, fast sichtbare, schwarze Aura waberte um ihn herum. „Gehen wir lieber in den Unterricht“, grummelte er mit monotoner Stimme. Für den Bruchteil einer Sekunde warf er Ichijo einen eisigen Blick zu. Dieser erstarrte leicht. Takuma wusste, dass Kaname Sayo mochte, er war anscheinend auch nicht so erfreut darüber, was zwischen Sayo und Takuma vorgefallen war. Mehr oder weniger begeistert stimmten die Night Class Schüler zu und machten sich auf den Weg in den Unterricht. Kapitel 76: Teil 2 – Kapitel 30 – Freunde mit gewissen Vorzügen ---------------------------------------------------------------- Montag, 6. Oktober 2008 Die Day Class Schülerinnen sahen offen gestanden ein wenig verwirrt aus, als sie Akuma sahen, schließlich war er bisher nur einmal im Unterricht gewesen. „Uh, die gucken mich so komisch an, Kaori-sama“, flüsterte er. „Kein Wunder, was musst du auch so lange fehlen?“, kam es von ihr. Niedergeschlagen seufzte Akuma auf. „Was kann ich denn dafür?“ Plötzlich hörten sie einen wütenden Schrei. Die Menge der Day Class teilte sich vor Angst sofort. „Akuma! Du schon wieder? Du wagst es, neben meiner Kaori-sama zu gehen? Ich mach dich fertig!“, kam es von Shaira. „Uah! Die schon wieder“, stieß Akuma aus und trat einen Schritt zurück. Eine vor Wut tobende Shaira trat aus der Menge. Sie fixierte Akuma und stürmte dann auf ihn zu. Akuma riss die Augen zuerst ein wenig auf, doch dann streckte er seine Hand aus und legte sie auf Shairas Kopf, somit hielt er sie zurück. Zu seiner Überraschung klappte das tatsächlich. Shaira fuchtelte wie wild mit den Armen, aber sie kam nicht an Akuma ran. „Das gibt’s nicht, es funktioniert! Zum Glück ist sie so klein“, meinte Akuma. „Lass mich los, Akuma, ich mach dich fertig, so was von fertig!“, grummelte Shaira. Da kamen Zero und Raidon an, vorsichtig näherten sie sich Shaira, Zero hatte ein Seil dabei. „So Shaira, das ist die Rache dafür, dass du Yuki total traumatisiert hast!“, knurrte Zero. Während Raidon sie versuchte festzuhalten, wickelte Zero schnell das Seil um Shaira und nach einigen Sekunden war sie fest verschnürt. „He, lasst mich sofort frei, das könnt ihr doch nicht machen!“, fauchte sie. „Du siehst doch, dass wir es können“, meinte Zero nur. „Was hat sie denn mit Yuki gemacht?“, wollte Kaori wissen. Zero funkelte die Vampirin feindselig an. „Sie hat Yuki geküsst, diese ist seitdem völlig verstört“, brummte er. „Geküsst?“, wiederholte Kaori. „Ja, und jetzt macht, dass ihr zum Unterricht kommt. Wir verwahren Shaira irgendwo sicher“, wies Zero sie an. Gesagt, getan, die anderen machten sich wieder auf den Weg zum Unterricht. „Woah, Akuma du hast Shaira einfach so aufgehalten, das ist klasse!“, strahlte Kaori neben bei. „Du bist mein Held!“ „Sie neigt irgendwie immer zur Übertreibung“, seufzte Shiro leise vor sich hin. „Hm, diese Shaira, sie ist ziemlich von Kaori besessen, oder?“, kam es von Callie. „Ja, ach stimmt, das weißt du ja gar nicht“, murmelte Shiro und erklärte ihr schnell, wie die Lage war. „Oha, das ist ja blöd …“, meinte sie nur. Shiro zuckte lediglich mit den Schultern, ihm taten noch immer die Augen weh, das störte ihn gewaltig. Nach dem Unterricht ging Kaname schnurstracks auf sein Zimmer, er konnte es immer noch nicht fassen, dass diese Stalkerin von Shaira, seine Yuki geküsst hatte. Das war doch ungeheuerlich, wenn die Day Class nicht anwesend gewesen wäre, hätte er dieses Mädchen glatt in Stücke gerissen! Wütend legte er sich auf sein Sofa und schloss die Augen, er musste sich unbedingt beruhigen, sonst würde er noch etwas tun, was er später bereuen könnte. Kuraiko drückte sich schon seit einer ganzen Weile vor Kanames Zimmer herum, sie überlegte, ob sie das wirklich machen sollte oder nicht. Doch plötzlich ertönte aus dem Zimmer Kanames Stimme. „Entweder du kommst jetzt rein, oder du verschwindest. Entscheide dich!“ Kuraiko seufzte und öffnete die Tür. Damit war es jetzt also beschlossene Sache … „Was willst du?“, fragte Kaname, er klang wütend und genervt, allerdings richtete sich seine Wut nicht gegen sie. „Nun, ich hab es noch nicht geschafft, dir richtig zu danken“, meinte sie. „Wofür?“, kam es nur von dem Reinblüter. „Nun ja, dafür, dass du mich vor Sasoris Gift gerettet hast“, antwortete sie. Sie trat näher an sein Sofa sie trug noch immer ihre Uniform, allerdings hatte sie die Jacke ausgelassen und trug nur die Bluse, langsam knöpfte sie sie auf. „Was hast du vor?“, wollte Kaname wissen, er hatte sich aufgesetzt und war vorsorglich schon mal auf der Hut. Bei den USA Vampiren konnte man ja nie wissen. Sie hatten es schließlich geschafft, nach und nach alle um den Finger zu wickeln. Zuerst Aido, dann Akatsuki, sogar Takuma war ihnen verfallen und jetzt wollte sich eine von denen an ihn ran machen? Na super … „Nun ja, du gabst mir dein Blut und mit Blut möchte ich meine Schuld zurück zahlen“, sagte Kuraiko, sie stand mit geöffneter Bluse vor ihm. Langsam hob sie ihre linke Hand und legte die Finger an ihren Hals. Ihren Zeige- und Mittelfinger grub sie langsam in ihre Haut, schließlich zog Kuraiko sie ein kurzes Stück nach unten, sodass Blut floss. Die rote Flüssigkeit lief über ihren Hals und ihre Finger. Leicht hatte sie den Kopf zur Seite geneigt. „Lass das, ich möchte das nicht“, versuchte Kaname sich zu wehren, allerdings ließ Kuraiko nicht so einfach locker. Sie nahm ihre blutigen Finger von ihrem Hals und trat näher an ihn heran. Sie setzte sich zu ihm auf das Sofa und hielt ihm dann ihre Finger an den Mund. Sie sah ihn schließlich einfach nur an, während sie mit ihrem Zeigefinger über Kanames Lippen strich. Irgendwann leuchteten seine Augen rot auf und seine Zunge glitt heraus. Er umfasste ihr Handgelenk und seine Zunge fuhr über die blutigen Finger. Seine Augen wurden wieder braun und er sah Kuraiko tief in die Augen. Plötzlich, ohne dass sie wusste, wie ihr geschah, lag sie unter ihm. Er hing über ihr und lächelte sie böse an. Mit seinem rechten Knie spreizte er ihre Beine und setzte sich dann halb auf ihren linken Oberschenkel. Er hielt ihre Arme über ihrem Kopf fest. „Kuraiko, du solltest wirklich lernen, auf einen Reinblüter zu hören, andere würden diese Situation glatt ausnutzen, ohne mit der Wimper zu zucken“, tadelte er sie. Kuraiko funkelte ihn wütend an. „Vergiss es, ich werde auf keinen Reinblüter hören!“, fauchte sie. „Und sag bloß, du bist nicht so, du würdest die Situation nicht gerade ausnutzen wollen.“ Sie versuchte sich gegen seinen Griff zu wehren, aber er war zu stark für sie. „So ein böses Mädchen“, schmunzelte er. „Soll ich denn die Situation ausnutzen?“ „Ich wollte dir doch nur mein Blut geben, als Dank für deine Hilfe“, keuchte Kuraiko, sie wehrte sich noch immer und war schon leicht außer Atem. „Und ich hab gesagt, dass du es lassen sollst. Hättest du es gelassen, wärst du jetzt nicht in dieser Situation“, meinte er. Sein Gesicht näherte sich dem ihren. „Aber nun sag schon, soll ich die Situation ausnutzen, oder lieber nicht?“, „Ach, leck mich doch, du machst doch eh, was du willst“, knurrte Kuraiko. Kaname richtete sich leicht wieder auf und seufzte. „Du willst es wohl nicht lernen … Eigentlich hättest du das jetzt nicht verdient, aber wenn es dein großer Wunsch ist, werde ich ihn dir erfüllen“, meinte er schließlich. Er beugte sich zu ihrem Hals hinab und grub seine Zähne hinein, da, wo ihre Haut eh schon aufgekratzt war. Kuraiko keuchte auf und warf den Kopf zurück. Kaname trank viel von ihr, beinahe schon zu viel. Und Kuraiko, sie konnte sich nicht dagegen wehren, ihr Körper wurde gerade so heftig erschüttert wie noch nie zuvor. Allein durch die Tatsache, dass er ihr Blut trank, steuerte sie direkt auf ihren Höhepunkt zu. Doch bevor das passieren konnte, löste sich Kaname von ihr. Enttäuscht wimmerte sie auf. „Na, hab ich dir genug abgenommen? Reicht es dir jetzt?“, fragte er. Er konnte natürlich in ihrem Blut schmecken, dass sie sehr erregt war. Kuraikos Wangen waren ganz rot und ihr Blick war von Lust verschleiert. Ihr Atem ging noch immer schnell und ihr Herz raste im Takt dazu. Sie versuchte ihre Oberschenkel aneinander zu reiben, aber Kanames Bein hinderte sie daran. „Antworte mir, was soll ich jetzt machen?“, wollte er wissen, leicht bewegte er sein Knie zwischen ihren Beinen. Sie wimmerte wieder auf. „Bring es zu Ende!“, stieß sie schließlich aus. „Soll ich dich ganz aussaugen? Bis kein Tropfen Blut mehr in deinem Körper ist? Ist es das, was ich zu Ende bringen soll?“, stellte er sich dumm. „Nein, du sollst mich zum Höhepunkt bringen! Du kannst doch nicht einfach mittendrin aufhören“, keuchte sie. „Du siehst doch, dass ich es kann“, meinte er. „Aber, wenn du ganz brav bist und von nun an auf mich hörst, wenn ich dir was befehle, dann könnte ich mich dazu durchringen, es für dich zu Ende zu bringen“, bot er ihr an. Um ihr zu zeigen, welche Macht er momentan über sie hatte fuhr er mit einem Finger zwischen ihren Beinen auf ihrem Slip entlang und grub seine Finger tief in ihre Scheide hinein. Das brachte sie wieder zum Wimmern. Kuraiko kniff die Augen zu, sie wollte, dass er es endlich zu Ende brachte, aber sie wollte ihm nicht gehorchen. „Nein“, stieß sie schließlich aus. „Nein, nein, nein, nein! Das kannst du vergessen!“, keuchte sie. Abrupt ließ Kaname sie los und stand auf. „Dann verlasse jetzt mein Zimmer, sofort“, knurrte er. Kuraiko presste kurz die Schenkel zusammen, ehe sie sich aufrichtete. Schnell flitzte sie aus seinem Zimmer, noch immer war sie erregt und ihr ganzer Körper protestierte, sie wollte Erlösung. Sie wusste ehrlich gesagt gar nicht genau, wieso sie plötzlich vor seinem Zimmer stand, aber es war ihr auch egal, sie klopfte hastig. Noch immer ging ihr Atem schnell, sie hatte das Gefühl, als sei sie den ganzen Weg hierher gerannt. Es dauerte einige Zeit, ehe Hiroshi schließlich die Tür öffnete. „Hey, wer stört denn … Kuraiko, was ist denn mit dir los?“, fragte er. Er hatte nur ein Handtuch um die Hüften gebunden und war noch klitschnass. Kuraiko lief immer noch mit offener Bluse rum und ihr Hals war noch immer zerbissen, zudem war ihr Gesicht gerötet. „Hiroshi“, keuchte Kuraiko und trat ein. Sie schloss schnell die Tür hinter sich und krallte sich an Hiroshi fest. Dieser war für den ersten Moment etwas überrumpelt. „Kuraiko, wer hat dich denn verhext?“, wollte er wissen. „Ohoh, hat dich Ruka hypnotisiert oder was?“, vermutete er sogleich. „Quatsch nicht, ich hab nichts mit Ruka zu tun … Das war Kaname“, stieß sie aus und drückte Hiroshi gegen die Wand. „Weißt du noch, in den USA? Dieses ganze ‚Freunde mit gewissen Vorzügen‘? Kann ich davon jetzt gebrauch machen?“, wollte sie wissen. Sie fuspelte leicht an Hiroshis Handtuch herum. Hiroshi seufzte kurz etwas auf, sollte er ihr den Gefallen jetzt tun? Oder sollte er ebenfalls fies zu ihr sein und es nicht tun? Schließlich gab er sich geschlagen, er hatte zulange schon keinen Sex mehr gehabt. Er hob Kuraiko hoch und trug sie zu seinem Bett. „Hey, sag mal, nimmst du eigentlich immer noch die Pille?“, wollte er wissen. „Ja, doch, nehme ich und jetzt beeil dich, bitte!“, stammelte sie. „Ohoh, du bettelst mich an? Ist ja süß“, spottete Hiroshi und warf Kuraiko praktisch aufs Bett. Rasch zog er sie aus und machte sich daran, ihr die lang ersehnte Erlösung zu schenken. Es dauerte für Kuraiko nicht lang, da kam sie endlich, dass es so schnell passierte, hatte sie wohl nur Kanames Vorarbeit zu verdanken. Keuchend lag sie unter Hiroshi, dieser grinste zufrieden. „Oh je, ist dass schon lange her, dass ich dich in meinem Bett hatte“, murmelte er, nachdem auch er gekommen war. Kuraiko lachte bitter. „Ja, ist wohl wahr.“ Doch plötzlich zuckte Hiroshi zusammen, er richtete sich abrupt auf und sah in Richtung Badezimmertür. Wasser kam schon unter dem Türspalt hervor. „Scheiße! Ich hab vergessen das Wasser abzudrehen!“, fluchte er und sprang auf. Er hechtete zur Badezimmertür. Kuraiko sah ihm Kopfschüttelnd nach, manchmal schien der gute Hiroshi etwas vergesslich zu sein. „Kuraiko, was machst du hier drin?“, ertönte auf einmal Takashis Stimme. Kuraiko sah schnell zur Tür, Takashi stand im Türrahmen, zusammen mit Chiko. Kuraiko schrie auf und versuchte in aller schnelle, Hiroshis Decke über sich zu ziehen, allerdings klappte das nicht wirklich, da sie ja drauf saß. Vom Schrei aufgeschreckt tauchte Hiroshi wieder auf, er war jetzt noch nasser als vorher. Diesmal war es an Chiko aufzuschreien, denn Hiroshi war ebenfalls nackt. Takashi seufzte allerdings nur auf. Er betrachtete Hiroshi und Kuraiko, die sich mittlerweile in die Decke eingewickelt hatte, was jetzt aussah wie ein Burrito und schüttelte den Kopf. „Was soll man bloß mit euch machen. Hiroshi, du hast Glück, dass Sasori oder Kumo gerade nicht hier sind“, meinte er dann schließlich Schadenfroh. Chiko barg ihr Gesicht mittlerweile an Takashis Rücken. „Er soll sich endlich was anziehen!“, stieß sie aus. „Pech, Kleine, das hier ist nicht dein Zimmer“, meinte Hiroshi, doch plötzlich vernahm er eine weitere Stimme. „Hatte hier jemand meinen Namen gerufen?“, kam es von Sasori. „Oh, du kommst ja wie gerufen …“, nuschelte Takashi. „Sieh mal, ich hab da was für dich“, er deutete auf Hiroshi. Sasori stieß einen Pfiff aus, als er den noch immer nackten Hiroshi sah. „Ich muss zugeben, so schlecht siehst du doch nicht aus … Zwar bist du immer noch nicht ganz mein Geschmack, aber was nicht ist, kann ja noch werden“, grinste Sasori und ging auf Hiroshi zu. Dieser war erbleicht und hatte sich blitzschnell ein Handtuch umgebunden. „Lass das mal schön, Sasori. Ich hab kein Interesse daran, etwas mit dir anzufangen, ich hab gerade Kuraiko, das reicht mir“, versicherte er ihm schnell. „Hey, was soll das heißen, das reicht dir?“, fauchte Kuraiko vom Bett aus, sie war noch immer in die Decke eingewickelt. „Es heißt das, was es heißt!“, gab Hiroshi zurück, er versuchte immer noch Sasori von sich wegzudrücken. „Hey, du Schwuchtel, ich bin nicht an dir interessiert! Hau ab, geh zu Akuma oder sonst wem, aber lass mich in Ruhe!“, fauchte er. Sasori lachte und warf Hiroshi um, sie landeten auf dem Bett und Hiroshi halb auf Kuraiko. „Nicht sehr überzeugend, warum musst du mich eigentlich immer beleidigen, kleiner Hiroshi?“, wollte Sasori wissen, ehe er Hiroshi schließlich küsste. Angewidert schaute dieser den Giftvampir an. „Weil ich dich nicht leiden kann“, knurrte Hiroshi und konzentrierte sich auf Sasori. Er schickte eine besonders schmerzhafte Welle durch Sasoris Körper. Der Giftvampir versteifte sich, ehe er ohnmächtig auf Hiroshi zusammen brach. „Seid ihr beiden eigentlich bescheuert? Geht runter von mir! Hiroshi, du quetscht mir die Brüste ein!“, kreischte Kuraiko. Sie zappelte unter der Decke, was ziemlich komisch aussah. Hiroshi schubste Sasori von sich runter und richtete sich auf. „Takashi, nimm deinen Freund mit, ich will ihn hier nicht haben!“, knurrte er. Takashi seufzte nur auf und hievte sich Sasori über die Schulter. „Musstest du ihn wirklich bewusstlos machen? Das ist anstrengend für mich, weißt du?“ „Was muss er mich auch abknutschen? Jetzt darf ich mir den Mund desinfizieren, noch dazu hab ich das Badewasser laufen lassen und jetzt ist alles überschwemmt …“, grummelte er. „Kann es sein, dass du manchmal ziemlich schusselig bist?“, wollte Takashi wissen. „Ach, lass mich doch! Und jetzt nimm dieses Ekelpaket und deine Schwester mit, sonst bekommt sie nie wieder ihre normale Gesichtsfarbe zurück“, nuschelte Hiroshi. „Schön von mir aus, komm mit Chiko, wir verschwinden von hier“, seufzte Takashi. Die drei verließen das Zimmer. Hiroshi seufzte erleichtert auf. „Gott, was für ein Tag“, murmelte er. „Ähm, Hiroshi … Kannst du mich vielleicht aus der Decke wickeln, alleine schaff ich’s nicht“, kam es kläglich von Kuraiko. Sie hatte die Decke so fest um sich gewickelt, dass sie sich überhaupt nicht mehr bewegen konnte. „Was krieg ich dafür?“ „Vielleicht noch eine Runde Sex?“, schlug sie vor. Hiroshi überlegte einige Sekunden. „Ja, okay, von mir aus …“ Er half Kuraiko aus der Decke, indem er sie an einem losen Ende packte und zog. Durch den Schwung wurde Kuraiko aus der Decke gewickelt, allerdings wurde sie auch so halb vom Bett geschleudert, sie konnte sich gerade noch so in den Laken festkrallen. „Hilfe …“, stammelte sie. Hiroshi zog sie hoch und legte sich sofort auf sie. „Was machst du bloß, Kuraiko“, seufzte er und begann sie erneut zu küssen. Kapitel 77: Teil 2 – Kapitel 31 – Ein selten dämliches Geschöpf ---------------------------------------------------------------- Dienstag, 7. Oktober 2009 Tenshi setzte sich langsam auf und rieb ihre Augen. Es war mitten am Tag, kein Wunder also das Yumiko noch tief und fest schlief. Diese war wahrscheinlich in einem schönen Traum, denn ein leichtes Lächeln war auf ihren Lippen zu sehen. Tenshi hingegen langweilte sich. Es kam manchmal vor, dass sie tagsüber aufwachte und nicht mehr schlafen konnte. Wobei man sie eigentlich auch nicht als nachtaktiv bezeichnen sollte. Mal war sie tagsüber wach, mal nachts, selten beides, noch seltener schlief sie Tag und Nacht durch. Im Schnitt brauchte sie ziemlich wenig Schlaf, was aber nicht wirklich ein Vorteil war. Denn oft war Yumiko sehr genervt das Tenshi schon so früh auf war und sie auch noch wach machte. Tenshi hielt es daher für am besten etwas spazieren zu gehen. Leise ging sie zu ihrem Schrank und öffnete ihn. Die Schuluniform hatte sie an einem Kleiderbügel zwischen ihren Jacken hängen und ansonsten strahlte ihr Schrank nur so von weiß und pink. Sie zog ihre Lieblingssachen raus – eine knallpinke Bluse, die hinten etwas länger war und an einen Umhang erinnerte und einen pinken Faltenrock. Dazu dunklere, über die Knie gehende Strümpfe und ihre pinken Lieblingsstiefel. Sie musste sich oft anhören, dass sie zu pink war, aber zu ihren pinken Haaren und gleichfarbigen Augen passte dies einfach am besten. Oft sprach man sie auch auf ihren ungewöhnlichen Nachnamen an. ‚Kamiyari – das ist doch gar kein richtiger Nachname.‘, so was hasste sie wirklich. Sie wollte nicht heißen wie ihre Eltern: Tsubaki. Bei dem Gedanken an ihre Eltern erschauderte sie. Sie wollte nicht an sie denken. Sie hatte sich total ins Zeug gelegt um eine gute Hunterin zu werden und trotz allen Bemühungen, war es nicht so leicht sich von diesem Namen zu lösen. Ihr einziger Trost war, das ihre Mutter früher schließlich Yoshizaki hieß, bevor sie mit Tenshis Vater durchbrannte und daher die meisten nichts mit dem Namen ‚Tsubaki‘ zu verbinden wussten. Aber alle die es wussten und die zu allem Übel auch wussten das Tenshi das Kind von Sakura Yoshizaki war, sahen in ihr nur das Kind von einer Hunterin, welche mit einem Vampir durchgebrannt war. Doch Tenshi vermied es möglichst an deren Blicke zu denken. Oder gar an einen bestimmten Tag in ihrer Vergangenheit. Leise schlich sie sich mit ihren Sachen vorbei an Yumiko, in Richtung Bad. Sie öffnete die Tür und als ein lautes Knarren die Stille zerschnitt, zuckte sie zusammen und schloss die Augen. Wenn Yumiko aufgewacht wäre, wäre es sicherlich ungemütlich geworden. Aber diese drehte sich lediglich einmal. Tenshi war zwar einerseits sehr überrascht, dass Yumiko, welche normalerweise bei dem kleinsten Geräusch aufwachte und der Person die sie geweckt hatte einen Killerblick schenkte, nicht aufwachte, andererseits auch sehr erleichtert. Dieses Mal darauf bedacht, keinen Krach zu verursachen, schloss Tenshi leise die Tür und zog sich an. Dann fing sie an zu grübeln. Sollte sie durch den Haupteingang nach draußen gehen? Aber was wenn dieser verschlossen war? Oder die Tür laut knarrte und viele davon geweckt wurden? Das war wohl keine gute Idee. Also entschloss sie sich dazu durch das Badfenster nach draußen zu verschwinden. Irgendwo war sie froh ein so ungewöhnlicher Vampir zu sein. Denn Sonnenlicht machte ihr bei weitem weniger aus als anderen Vampiren. Es blendete minimal, aber mehr auch nicht. Ob das am Hunterblut lag? Doch da fiel ihr etwas ein: Sie hatte ihren Speer in ihrem Zimmer vergessen! Leise ging sie zurück und schaute unter ihr Bett. Ihr Speer war fast zwei Meter lang und sie konnte ihn ja schlecht einfach ins Zimmer stellen. Also hatte sie ihn notgedrungen unter ihrem Bett verstaut. Sie griff nach dem goldbraunen Speerstiel und zog ihn so leise wie möglich unter ihrem Bett hervor. Die rotweiße Spitze war auf Hochglanz poliert und fast vierzig Zentimeter groß. Er war Tenshis Hunterwaffe und sie hatte ihn fast überall dabei. Ohne ihn fühlte sie sich nur halb so stark. In der Schule ging das natürlich nicht. Nun schlich sie sich wieder zum Bad. Dort angekommen öffnete sie das Fenster und schaute nach draußen. Direkt davor war ein großer Kirschbaum mit langen starken Ästen – perfekt. Vorsichtig stieg sie auf das Fensterbrett und sprang auf diesen Baum zu. In ihrer Rechten hielt sie ihren Speer und mit ihrer Linken hielt sie sich an einem der Äste fest. Als sie noch klein war, lebte sie in einem Tempel mitten im Wald, auf Bäume zu klettern war ein leichtes für sie. Als Yumiko das zum ersten Mal sah, nannte sie Tenshi dafür Baumkind. Da war diese aber so geschockt und traurig, dass Yumiko ihr Geld erst einmal für ordentlich Schokolade verpulvern musste, um Tenshi wieder fröhlich zu stimmen. Tenshi hing noch eine kleine Weile so am Baum, ehe sie sich mit einem ordentlichen Schwung auf den Kirschbaum zog. Von hier aus sprang sie von Baum zu Baum weiter. Sie wusste nicht was sie machen sollte, also wollte sie sich den Unterricht der Day-Class anschauen. Heimlich versteht sich. Nach einer Weile sah sie das Schulgebäude. Nun bewegte sie sich langsamer. Vor den Vertrauensschülern oder dem Rektor hatte sie nicht wirklich Angst, da sie bisher nur Yuki kannte, aber eine wütende Yumiko? Das wäre nicht so toll. Vorsichtig näherte sie sich dem Gebäude. Sie versteckte sich zwischen den Blättern eines Laubbaumes und beobachtete den Raum. Es war Yukis Klasse, das konnte sie sehen. Diese war wohl gerade dabei einen Streit zu schlichten. Anscheinend zwischen dieser Shaira, die total laut und unhöflich war, und einem blonden, hübschen Mädchen. Durch das Geschrei das nach draußen drang, wusste Tenshi auch bald das diese Yui hieß. Worum es in dem Streit genau ging verstand sie nicht. Aber Yuki hatte ordentlich zu tun, die beiden in Schach zu halten und Yagari, welcher den Unterricht wohl eigentlich leiten sollte, beobachtete das ganze Geschehen entnervt. Schien wohl sehr oft vorzukommen. Außerdem fiel ihr Chiko ins Auge: die Schwester von Takashi. Shaira schien ihr ziemlich auf die Nerven zu gehen, mit ihren lauten Kommentaren und ihren Beleidigungen. Wobei man erwähnen musste, dass diese wirklich hart waren: so etwas wie ‚du treibst es doch mit deinem Bruder‘ oder ‚wie macht sich denn dein Bruder im Bett‘, das war ziemlich heftig. Shaira war laut, unhöflich und unfreundlich. Also das Gegenteil von der Sorte Lebewesen die Tenshi mochte. Aber sie war ein Mensch. Ein sehr interessanter sogar. Und Tenshi war sich einer Sache zu hundert Prozent sicher: ein Mensch kann, egal wie hinterhältig und gemein er erscheint, nicht vollkommen böse sein. Denn Menschen haben für so gut wie alles einen Grund. Wenn sie andere verletzten und sich daran erfreuen, dann wurden sie sicher früher oft oder schwer verletzt. Und es gibt immer etwas das sie lieben. Bei Shaira war das wohl ihre Kaori. Aber jemand der so laut wie sie war, der brauchte auch irgendwo eine stützende Schulter. Tenshi dachte da an diese Sori oder Suri oder so. Sie sah Shaira etwas ähnlich und versuchte sie zu beruhigen. Sicher ihre Schwester oder so. Bestimmt war diese auch wichtig für Shaira. Auf Tenshis Lippen breitete sich ein trauriges, aber gleichzeitig auch glückliches Lächeln aus. Menschen sind voller Geheimnisse – wie Vampire und Hunter. Aber in einer Sache unterscheiden sie sich ganz deutlich: nicht nur, dass sie schwächer waren oder eventuell nicht so gut aussahen, es war eher etwas anderes. Denn von einem Menschen ging immer eine gewisse Wärme aus. Egal wie kalt sie erschienen, in ihrem Herzen war doch irgendwo eine wohlige Wärme. Ganz anders als bei Vampiren oder Huntern. Manche Hunter töteten Vampire nur, weil sie sich abregen wollten. Und einige Vampire töteten eiskalt Menschen, nur aus Spaß an der Freude. Schrecklich. Einfach nur schrecklich. Tenshi legte ihre Hand auf die Brust. Leise hörte sie ihren Herzschlag, in einem immer wieder kehrenden Rhythmus. Er war so vertraut. Und doch war er nicht so beruhigend wie der Herzschlag eines Menschen. Eines ihr vertrauten Menschen. Sie berührte mit ihren Fingerspitzen die pinke Brosche, welche mit einem durchsichtigem Faden an ihrer Bluse festgemacht war. Diese Brosche hatte sie einst von der Miko bekommen bei der sie früher lebte. Zumindest bis sie dreizehn wurde … Damals lebte sie mit dieser Miko in einem kleinen Shinto Tempel in Kyūshū. Sie lebten ziemlich abseits und Tenshi beschäftigte sich meist selbst. Sie kletterte auf Bäume um eine schöne Aussicht zu haben, oder spazierte durch den Wald. Oft schwamm sie auch in einem nahe gelegenen See, oder sie las ein Buch. Oft waren dies Manga. Manchmal kamen auch ein paar Menschen die den Tempel besuchen und beten wollten. Die Miko bei der Tenshi lebte, war schon alt. Doch jedes Mal, wenn sie Tenshi umarmte, fühlte diese sich geborgen und hörte den lauten Herzschlag der Miko. Dieses Gefühl und auch das Geräusch des Herzens waren für Tenshi unersetzbar wichtig. Tenshis Eltern waren auf Reisen, sie schickten ihr lediglich Briefe in denen sie schrieben wie stolz sie auf ihre Tochter waren. Und Tenshi war auch stolz. Sie war das Kind der guten Hunterin Sakura Yoshizaki und dem Level C Vampir Tsubaki. Während Tenshi langsam heran wuchs, wurde selbstverständlich auch die Miko älter. Sie starb als Tenshi dreizehn Jahre war. Kurz vor ihrem Tod gab sie Tenshi eine pinke Brosche und entschuldigte sich bei ihr, dass sie es all die Jahre geheim gehalten hatte, weil sie glaubte es wäre noch zu früh Tenshi die Wahrheit zu erfahren. Tenshi wusste nicht was sie meinte. Also wies die Miko sie an den kleinen Tempelschrein zu öffnen. Dort würde sie ein Buch finden was die Wahrheit enthielt. Danach starb sie. Tenshi war sehr traurig über den Tod der Miko, denn diese war so etwas wie eine fürsorgliche Oma gewesen, oder sogar ein Mutterersatz. Doch sie war sehr neugierig was wohl in diesem Buch stand von dem die Miko redete. Was meinte sie mit ‚Wahrheit‘? War Tenshi etwa doch kein Mischling aus einer Hunterin und einem einfachen Vampir? Vorsichtig nahm die das Buch zwischen ihre Hände und begann zu lesen. Doch je weiter sie las, desto trauriger und wütender wurde sie. Ihr Vater war wirklich ein Level C und ihre Mutter eine Hunterin. Das stimmte. Aber die beiden waren gemeinsam durchgebrannt. Anscheinend hatte Tenshis Vater ihre Mutter angestiftet mit ihm zu kommen. Als sie beide Japan verlassen wollten, wurden sie aber von einem Hunter erwischt. Dieser konnte schlecht zulassen dass die beiden einfach verschwanden und wollte es dem Hunterverband sagen. Doch das ließ Tenshis Mutter nicht zu: sie tötete den Hunter und verriet somit den Verband. Sie wollten fliehen, doch ihre kleine Tochter war ihnen dabei ein Klotz am Bein. Sie mussten sie loswerden. Also gaben sie sie einer alten Miko, welche Abseits von Städten oder Siedlungen wohnte. Tenshis Vater drohte sie umzubringen wenn sie nicht auf Tenshi aufpasste und ihr auch nur ein Wort über die wahren Umstände sagte. Die Briefe die sie Tenshi also schickten, waren eigentlich nur eine Wahrung an die Miko und erinnerte sie jedes Mal an ihre Pflicht. Tenshi wurde die ganze Zeit über belogen. Sie wurde unbeschreiblich wütend. Sie zerriss das Buch und schlug alles kurz und klein. Erst als alles in Flammen aufging und niederbrannte, beruhigte sie sich. Die Asche wurde von Winde verweht. Und so auch Tenshis Vertrauen. Sie konnte und wollte damals nicht die Gefühle der Miko verstehen. Es war logisch das sie um ihr eigenes Leben bangte. Doch da hätte sie es Tenshi doch eigentlich gar nicht sagen müssen? Vielleicht wollte sie auch nur das Beste für Tenshi. Sie war wirklich noch sehr unreif und jung gewesen. Doch wäre es besser wenn sie nie über die wahren Umstände Bescheid gewusst hätte? Sicher nicht. Trotz allem war Tenshis Vertrauen futsch. Sie verließ Japan und reiste umher. Sie nahm den Namen der Miko an und trainierte hart, um ein guter Hunter zu werden. Sie wollte nicht in die Fußstapfen ihrer Mutter treten. Denn wer über Tenshi Bescheid wusste, sah nicht Tenshis Leistung. Er dachte meist an Sakura Yoshizakis Kind. Das Kind der Frau die den Verband verraten und einen Hunter umgebracht hatte. Das Kind einer Verräterin. Tenshi gab sich alle Mühe. Sie hatte nicht viel Talent und war keine so gute Hunterin wie Yumiko. Trotzdem gab sie nicht auf und wurde stattdessen immer besser. Irgendwann kam sie nach Amerika. Hier wollte sie fürs erste bleiben und ihr wurde eine Partnerin zugeteilt: Kasumi Yumiko. Diese wirkte gefährlich und unnahbar. Sie war eine sehr gute Hunterin und Tenshi hatte schon längst keinem mehr vertrauen können. Es war wie eine hohe kalte Eismauer zwischen ihnen. Doch mit der Zeit lockerte es sich und die Mauer schmolz immer mehr. Tenshi vertraute Yumiko, wenn auch nicht voll und ganz. Und auch Yumiko war Tenshi gegenüber nicht mehr so abweisend. Sie wurden ein gutes Team und Yumiko Tenshis beste Freundin. Denn sie war das wichtigste für Tenshi. Doch oft wusste sie nicht ganz ob ihre Gefühle Yumiko gegenüber Freundschaft, oder sogar Liebe waren. Sie vertraute Yumiko sehr. Doch Tenshis Vergangenheit ließ sie nicht ganz los und egal wie sehr sie es auch versuchte, sich selbst konnte sie nicht belügen. Sie konnte Yumiko nicht voll und ganz vertrauen. Sicher waren es siebenundneunzig Prozent, aber die letzten drei … Ob Tenshi es jemals wieder schaffen würde jemand zu hundert Prozent zu vertrauen? Sie wusste es nicht … Plötzlich schreckte Tenshi auf. Sie hatte die ganze Zeit nur gegrübelt und währenddessen hatten die Schüler der Day-Class den Raum schon verlassen. Leise vor sich hin fluchend, dass sie zu viel nachgedacht hatte und gar nicht mehr auf den Raum vor sich geachtet hatte, merkte Tenshi das die Sonne bald unterging – der zweite Schock. Denn es war sicher nicht einfach genehmigt, dass sie am helllichten Tag draußen rumlief und die Schüler der Day Class beobachtete. Und Yumiko würde das sicherlich auch nicht dulden. Also sprang Tenshi etwas zu übereilt auf und rutschte mit einem Fuß vom Ast, auf dem sie bis eben noch gesessen hatte. Ihr Speer machte sich dabei selbstständig und fiel zu Boden. Sich mit den Händen am Ast festhaltend, fing Tenshi ihren Speer mit dem Fuß auf und balancierte ihn gefährlich über dem Boden. Sie holte aus, warf den Speer in die Luft und zog sich gleichzeitig hoch. Dann fing sie blitzschnell den Speer und saß wieder, mehr oder weniger, wie vorher auf dem Ast. Sie musste sich langsam beeilen. Also sprang sie auf den Boden und rannte los. Sie war ziemlich schnell, nicht so schnell wie andere Vampire, aber schnell genug um welche von ihnen zu kriegen. Normale Menschen würden sie wohl kaum besiegen. Als hinter ihr ein lautes „HEY!“, ertönte, zuckte sie zusammen. Joshua Sawyer stand, leicht keuchend hinter ihr. Nicht sehr gut … „Ähm, was möchten Sie denn von mir?“, fragte sie vorsichtig. Josh keuchte immer noch etwas. Er konnte ja schlecht sagen dass er eigentlich nur wissen wollte was da für ein verdächtiger, pinker Punkt sich im Wald bewegte. Er dachte es könnte sich dabei wieder um einen hypnotisierten Vampir handeln und musste an Hiroshi denken. Würde etwas komisch klingen. „Erstens heißt das du, ich bin noch nicht so alt das man mich siezen muss und zweitens ist es dir nicht erlaubt tagsüber hierher zu kommen!“ Nun wurde Tenshi etwas panisch. Sie versuchte es sich aber möglichst nichts anmerken zu lassen. Wollte er sie etwa zum Rektor bringen? Vor dem oder Josh hatte sie keine große Angst, aber Yumiko würde das sicher nicht so lustig finden. Tenshi hatte sich schon einmal mit ihr gestritten und Haus hoch dabei verloren. Zusätzlich hatte sie sich sogar ordentlich eine gefangen. Also sah sie nur einen Weg. Den Speer, welcher in ihrer rechten Hand ruhte, hielt sie Einsatz bereit. Dann ging sie auf Josh zu, bis sie circa einen Meter vor ihm stand. Er war sichtlich etwas irritiert. Sie nahm ihren Speer in beide Hände und ließ dessen Spitze zum Boden zeigen. Nun verstand Josh noch weniger. Was wollte Tenshi machen? Sie murmelte ein leises „Tut mir leid“, und stieß ihren Speer mit voller Wucht in den Boden. Um sie und Josh bildete sich ein Pentagramm mit einem Durchmesser von zwei bis drei Metern. Das war nämlich Tenshis Fähigkeit: Sie konnte Illusionen bei den Lebewesen hervorrufen, welche sich in diesem Pentagramm befanden. Zwar schaffte sie dies für gewöhnlich nur für zwei Minuten, höchstens fünf, aber dafür konnte sie auch so schreckliche Vorstellungen der Menschen real machen, dass diese vor Angst starben. Bei Vampiren ging das zwar auch, aber es war sehr viel schwerer. Sie ließ Josh so gut wie möglich glauben, dass er das alles nur geträumt hatte. Das er hier eingeschlafen und eben hier aufgewacht war und Tenshi nie wirklich hier war. Dann löste sie die Kunst auf. Josh sank zusammen und blieb für fünfzehn Sekunden ohne Bewusstsein. Diese Zeit nutzte Tenshi um wegzukommen. Sie rannte so schnell sie konnte zum Haus „Mond“ zurück. Dann fiel ihr ein, das, wenn Yumiko sehen würde, dass das Fenster offen war, würde sie den Braten sicher riechen und Tenshi ordentlich zusammen falten. Den Schritt noch einmal beschleunigend, sah sie schon den großen Kirschbaum vor ihrem Bad. Sie kletterte so schnell sie konnte daran rauf und schwang sich ins Badezimmer. Gerade noch rechtzeitig, denn just in dem Moment öffnete Yumiko die Tür und schaute Tenshi verwundert und verschlafen an. „Was machst du da?“ „Äh, hier war es so heiß und da dachte ich, ich mach das Fenster mal kurz auf …“, log Tenshi schnell. Yumiko zog nur die Augenbraue hoch. In Gedanken fragte sie sich noch warum Tenshi ihre pinke Kleidung trug, aber sie erklärte es sich selbst damit, dass Tenshi sicherlich vergessen hatte, ihre Schuluniform anzuziehen. Tenshi flitzte aus dem Bad und zog ihre Sachen um, während Yumiko sich langsam im Bad fertig machte. In zwischen wachte Josh wieder auf. Als er merkte wo er war, kratzte er sich am Kopf. Die Unterhaltung mit Tenshi schien sehr real gewesen zu sein … Oder hatte er es doch nur geträumt? Naja, zum Rektor konnte er schlecht gehen. Denn wenn es wirklich ein Traum war, dann würde er Tenshi, welche ihm eigentlich beim Projekt ‚Kyra und Lee‘ helfen sollte, ja zu Unrecht beschuldigen. Das wäre wirklich schlecht. Also entschied er sich dafür zu schweigen und erst mal einen Kaffee zu trinken. Wäre sicher das Beste. Das einzige was er sich nicht einfach erklären konnte war: wieso hatte er hier im Gras geschlafen? Naja, konnte ihm jetzt ja egal sein. Yumiko und Tenshi waren nach unten ins Foyer gegangen. Dort waren auch schon Takashi, Kaori, Kumo, Aido, Kuraiko und Ruka. Als die anderen auch kamen, war es Zeit für den Schulwechsel. Die Mädchen der Day Class waren sichtlich begeistert, aber auch die Jungs blieben nicht allzu ruhig. Viele nervte es einfach nur, aber als Tenshi Yui und ein paar weitere aus Yukis Klasse sah, musste sie schmunzeln. Sie hatte die Schule in den USA etwas vernachlässigt und wollte dies hier nachholen. Immer wieder an Yukis Klasse denkend, war sie in Yagaris Unterricht sehr aufmerksam und schrieb alles mit. Yumiko, die ihr Gesicht auf die linke Hand gestützt hatte, beobachtete Tenshi aus dem Augenwinkel. Tenshis Reaktion auf die Day Class ließ Yumiko wissen was diese gemacht hatte. Aber sie war viel zu müde um Tenshi zur Schnecke zu machen. „Du bist ein selten dämliches Geschöpf …“, murmelte Yumiko ehe sie die Augen schloss und Yagaris Unterricht nur noch zuhörte. Kapitel 78: Teil 2 – Kapitel 32 – Knutschflecke ------------------------------------------------ Dienstag, 7. Oktober 2009 Kuraiko wachte kurz vor dem Wechsel auf, sie lag noch immer bei Hiroshi, sie lag sogar halb auf ihm drauf. Sie erinnerte sich daran, dass sie zu ihm geflüchtet war, nach dem Kaname sie so sehr hängen gelassen hatte. Bei der Erinnerung daran lief sie rot an. Plötzlich strich ihr Hiroshi über die Haare. „Na, aufgewacht?“, fragte er. Seine Hand wanderte ihren Hinterkopf hinab über ihre Schultern und ihren Rücken bis zu ihrem Hintern. Er zog sie komplett auf sich drauf. Er küsste sie erneut und lächelte dann fies. Kuraiko ahnte übles. „Hey, Hiroshi, warum lachst du so fies? Was hast du gemacht?“, wollte sie wissen. „Nun ja, sieh doch mal an dir herab“, meinte er. Kuraiko setzte sich auf und tat, was er ihr gesagt hatte. „Wah! Warum hast du mir am ganzen Körper Knutschflecke verpasst?“, schrie sie auf. Vor allem an Stellen, die sie nicht mit ihrer Uniform bedecken konnte. Er grinste breit. „Tja, so bin ich eben, du kannst den anderen ruhig zeigen, dass wir etwas Spaß hatten.“ „Oh, Mann! Das ist doch echt unfair, Hiroshi“, schmollte sie und schlug ihm halbherzig auf die Brust. Hiroshi schmunzelte. „Tja, Pech für dich, würde ich sagen. Wie wäre es aber mit noch einer Runde, vor dem Wechsel, hm? Wäre das nicht was Feines? Ich meine, guter Sex am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen“, sagte er zu ihr. „Meinst du das ernst?“, fragte Kuraiko. „Das ist mein voller Ernst“, antwortete er und er lief mit Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand ihren Oberschenkel hinauf. Er grinste sie immer noch leicht fies an, während er mit einem Finger in sie eindrang. Kuraiko wimmerte leicht auf und presste sich ihm entgegen. „Hmhmhm, gefällt dir das? Komm schon, du willst es, das weiß ich. Also, ich kann jetzt weiter machen, oder ich höre auf, na sag schon, was soll ich machen?“, meinte Hiroshi, während er seinen Finger in ihr bewegte. Kuraiko kniff die Augen zusammen. „Ja, gut, mach weiter!“, verlangte sie. Hiroshi zog seinen Finger aus ihr heraus und schob sie stattdessen ein wenig weiter zurück. Er platzierte sie über seiner Erregung und drang dann in sie ein. Nachdem sie auch mit dieser Runde fertig waren lag Kuraiko mittlerweile fix und fertig neben ihm. Sie hatte einfach keine Ausdauer mehr … „Ah, Kuraiko, ich weiß halt genau, wie ich dich am besten rumkriege“, meinte Hiroshi und lachte. „Weißt du, Hiroshi, dein Ego ist viel zu groß. Du glaubst auch, du bekommst sie alle rum, oder?“, fragte Kuraiko. „Ist doch so, ich weiß was die Frauen wollen, ich bin schließlich Hiroshi“, antwortete er großspurig. Kuraiko seufzte nur und stand auf. „Willst du mich schon verlassen?“ „Ja, will ich. Ich muss noch duschen, ich bin völlig verschwitzt … und so …“, kam es von ihr. „Dann mal viel Spaß, ich frag mich gerade, wie du in dein Zimmer kommen willst, denn deine Kleider liegen da“, sagte er und deutete auf ihre Kleidung. „Oh nein, oh nein, oh nein, oh nein! Das ist nicht wahr, das ist nicht wahr! Oh Gott, was mache ich denn jetzt?“, stammelte sie, denn ihre Kleider lagen in einer Wasserpfütze und waren vollkommen aufgeweicht, das war das Wasser aus der Überflutung des Badezimmers. Und da ihre Sachen größtenteils weiß waren, waren sie jetzt sehr durchsichtig. „Oh Gott, das schaffe ich doch niemals bis in mein Zimmer“, stieß sie aus. Panisch wandte sie sich an Hiroshi. „Hiro-san! Gib mir bitte deine Decke! Ich bring sie dir auch sofort zurück, wenn ich was an habe, bitte!“, bettelte sie. „Hmm … nö, die brauch ich“, antwortete er. „Sieh zu, wie du in dein Zimmer kommst …“ „Ah, du bist so fies! Ich hasse dich“, heulte sie, sie griff nach ihrer Kleidung und presste sie sich vor den Körper, sie würde die Sachen jetzt nicht anziehen, da das Wasser eiskalt war, da würde sie sich ja sonst was für eine Erkältung holen. Aber sie traute sich auch nicht wirklich, so durch das Foyer zu gehen, Hiroshis Zimmer lag schließlich unten und ihr Zimmer war oben. „Soll vorkommen. Viel Spaß noch“, meinte er und winkte ihr zu. Kuraiko heulte noch einmal kurz auf, ehe sie zögernd zur Tür schritt. Sie öffnete sie und trat hinaus. Bisher waren keine Jungs da … schnell flitzte sie in Richtung Foyer, doch bevor sie es erreichte, stockte sie. Da saßen schon so viele Leute! Da konnte sie unmöglich so durchgehen. Sie presste sich ihre Sachen enger an den Körper und trat auf der Stelle herum. „Kuraiko?“, hörte sie da eine Stimme. Kuraiko erstarrte und drehte sich steif zu dem Sprecher um. Wie es sich herausstellte war es Sasori. Dieser betrachtete sie ganz offen, allerdings schien er nicht an ihr interessiert zu sein. „Was machst du hier?“, fragte er weiter. „Meine Klamotten sind klitschnass, weil Hiroshi doch das Bad überflutet hat! Und er wollte mir nicht seine Decke geben“, quietschte sie. „Und jetzt komme ich nicht weiter, weil im Foyer so viele Leute sitzen.“ Sie war rot wie eine Tomate. Sasori sah sie immer noch an. „Bitte hör auf mich anzustarren“, bat Kuraiko, es war ihr unangenehm. Seufzend wandte Sasori den Blick ab. „Kuraiko, du vergisst wohl, dass ich schwul bin, du brauchst vor mir keine Angst zu haben. Aber, was ich ehrlich gesagt nicht verstehe. In den USA hast du bei den Stripp- Schrägstrich Sexshows mitgemacht, da bist du doch auch immer halb nackt rum gerannt, da hat es dir nichts ausgemacht, aber hier schaffst du es nicht mal, vor mir, einer Schwuchtel zu stehen, wie die anderen immer sagen. Was ist los mit dir? Wirst du irgendwie schwach?“ „Nein, das ist doch gar nicht gleich zu setzen. In den USA war fast jeder so drauf, noch dazu war ich nicht immer ganz nüchtern, doch hier ist keiner in so einer Stimmung und ich bin die einzige, die nackt ist, dass ist peinlich!“, erklärte sie ihm. Sasori hob die Augenbrauen hoch. „Ach so, verstehe … soll ich dir helfen?“, fragte er dann. „Was?“ „Nun ja, ich könnte dir meine Jacke geben, du bist klein genug, dass sie alles verdecken sollte, ich bin schließlich knapp … hm, fünfzehn Zentimeter größer als du“, meinte er. „Das würdest du machen?“, wollte sie wissen. „Klar, wenn du mir was versprichst“, grenzte er sofort ein. „Und was?“ „Erstens: Verrate nie wieder irgendwelche Geheimnisse von mir, es sei denn ich erlaube es dir“, fing er an. „Ja, okay. Und zweitens?“ „Zweitens … Stell dich nie wie wieder nackt vor mich hin, da bekomm ich Panik … denn Weibchen sind und bleiben gruselig!“, er erschauderte. „Äh, klar, lässt sich einrichten“, stammelte sie. Sasori knöpfte seine Jacke auf und legte sie ihr um die Schultern. „Gib mir deine Sachen, dann kannst du die Jacke zu machen“, meinte er. Gesagt getan, schnell schloss Kuraiko die Jacke und tatsächlich, sie verdeckte die nötigen Stellen gerade so. „Komm, ich helf dir sogar noch dadurch“, sagte er. Kuraiko war noch immer errötet, dass sie jetzt tatsächlich auf Sasoris Hilfe angewiesen war, war peinlich, schließlich konnte sie ihn nicht wirklich leiden. Sie hielt sich nah an Sasoris Seite und er ging mit ihr in Richtung Treppe. „Hey, Sasori, was hast du denn mit Kuraiko vor?“, kam es da fragend von Kaori. Kuraiko und der Giftvampir waren bei der Treppe angekommen, schnell drückte Sasori der Vampirin ihre Klamotten in die Hand und schubste sie in Richtung Treppe. „Ich? Ich hab gar nichts mit ihr vor“, meinte er und lief zu den anderen. „Sag mal, hat sie deine Jacke an?“, fragte Kumo und betrachtete Kuraiko, die die Treppe hinauflief. „Ja, ja hat sie. Denn Hiroshi schien gemein zu ihr gewesen zu sein und damit sie nicht nackt hier durch muss, hab ich sie ihr geliehen“, erzählte er freimütig. Kumo riss die Augen auf und legte seinem Bruder eine Hand auf die Stirn. „Bist du krank, Sasori?“, wollte er wissen. „Nö, ich hab nur keine Lust, nackte Weibchen länger als nötig anzusehen“, seufzte er auf. Kuraiko hatte es in der Zwischenzeit in ihr Zimmer geschafft, sie zog schnell Sasoris Jacke aus, sie brannte leicht auf ihrer Haut, warum musste es auch gerade der Giftvampir sein, der ihr zur Hilfe kam? Schnell lief sie ins angrenzende Bad und machte sich in Rekordzeit fertig. Allerdings blieb ihr keine Zeit mehr, sich die Haare ordentlich zu recht zu machen. Schnell schlüpfte sie in ihre Ersatzuniform, doch geschockt musste sie feststellen, dass sie hier nur die kurzen Strümpfe hatte, also die, die noch unter dem Knie endeten. Jetzt sah man ganz deutlich die Knutschflecke, die Hiroshi ihr verpasst hatte! „Dieser Scheißkerl“, stieß Kuraiko aus. Da ihr nichts anderes übrig blieb zog sie sich schnell an, nahm Sasoris Jacke mit und lief dann nach unten. „Wow, Kuraiko, neue Frisur? Sieht ja schick aus“, meinte Hiroshi sarkastisch. Ihre Haare sahen momentan ziemlich gesprengt aus, sie standen wild von ihrem Kopf ab obwohl sie sie unsanft durchgekämmt hatte. „Lass mich doch“, fauchte sie und trat dann vor Sasori. Sie war noch immer etwas beschämt und ihre Wangen glühten. Sie hielt ihm seine Jacke hin. „Hier bitte. Und danke für vorhin“, bedankte sie sich, ohne ihn anzusehen. „Kein Problem“, meinte er und nahm ihr das Kleidungsstück ab. „Ohoh, da hat dir jemand aber seine Zeichen verpasst, Kuraiko“, kam es von Kaori, sie besah sich Kuraikos Oberschenkel. „Guck da nicht so hin!“, fauchte Kuraiko. „Ich würd ja gerne wegsehen, aber die ziehen meine Blicke gerade zu magisch an“, murmelte Kaori. Kuraiko seufzte auf und wandte sich ab. Doch plötzlich wurde ihr hinten der Rock hochgezogen. „Ach du meine Fresse, was habt ihr denn gemacht?“, fragte Kaori, als sie den Riesenknutschfleck sah, der von Kuraikos Hintern über ihren Oberschenkel lief. „Wah, Hiroshi! Was hast du mit mir gemacht?“, stieß Kuraiko aus. „Und du, lass meinen Rock los!“, fuhr sie Kaori an. „Woah, du hattest was mit Hiroshi?“, kam es da von Callie. „Ja, zwangsweise! Weil Kaname mich hängen gelassen hat“, meinte sie. „Was?“, rief Ruka empört. „Kuraiko …“, ertönte da auch Kanames Stimme, sie war sehr frostig. „Ich hab überhaupt nichts gesagt und jetzt lasst mich doch alle mal in Ruhe!“, quietschte sie. „Wir sollten zum Unterricht gehen!“ Kapitel 79: Teil 2 – Kapitel 33 – Grüne Augen ---------------------------------------------- Dienstag, 7. Oktober 2009 – Mittwoch, 8. Oktober 2008 Die Vampire gingen wieder in den Unterricht und Kaori hielt sich diesmal bei Hiroshi, sie erhoffte sich, von ihm ein wenig mehr über seine nächtlichen Aktivitäten mit Kuraiko zu erfahren, da diese auf stur gestellt hatte. Nur zu bereitwillig erzählte Hiroshi es ihr auch, was Kuraiko nicht gerade fröhlicher stimmte. Akuma war wiederum nicht sehr begeistert, dass Kaori so sehr an Hiroshi klebte. Shiro schüttelte über die Neugierde seiner Cousine nur den Kopf, er musste für Callie dolmetschen, da sie ja kein Japanisch verstand. Kuraiko hingegen versuchte ihre Knutschflecke so gut es ging zu verbergen, natürlich gelang es ihr nicht so wirklich. Raidon hatte, ebenso wie Zero, in letzter Zeit viel beim Wechsel zu tun, denn Yuki stand einfach nur traumatisiert in der Gegend herum. Sie hatten mittlerweile schon alles versucht, allerdings half es nichts, Shairas Kuss hatte Yuki mehr erschreckt als alles andere. Als der Wechsel endlich vorbei war, seufzte Raidon erleichtert auf. „Endlich geschafft … die Mädchen werden von Tag zu Tag schlimmer“, grummelte er. „Da geb ich dir recht, vor allem, seit die neuen Vampire da sind und noch mehr Jungs in die Night Class gehen. Aber auch die Mädchen scheinen ihre Fangemeinschaften zu haben“, meinte Zero. „Hast du dir heute Kuraiko angeguckt?“, fragte Raidon. „Ja, hab ich, es scheint bei den Blutsaugern ganz schön zur Sache zu gehen, nach der Größe der Knutschflecke nach zu urteilen“, sagte er. „Von wem sie die wohl wieder hat?“, murmelte Raidon. „Willst du das ernsthaft wissen?“, kam es leicht irritiert von Zero. Raidon riss die Augen auf und erschauderte. „Also … eigentlich nicht …“, nuschelte er. „Ich auch nicht, komm mit, wir bringen Yuki rein, sonst vergessen wir sie nachher noch“, sagte Zero und ging auf Yuki zu, er hob sie hoch und klemmte sie sich unter den Arm. „Wow, steif wie ein Brett … was hat Shaira nur mit ihr gemacht?“, wollte Zero wissen. „Keine Ahnung, ich bin ja schon froh, dass wir diese Irre fangen konnten, wie lange wird sie eigentlich da unten bleiben?“, fragte Raidon. Zero zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht, so lange, bis sie wieder normal ist?“, meinte er. „Also für immer?“ „Schätze schon … Sag, willst du nicht schon mit dem Rundgang anfangen, dann bring ich Yuki zurück“, schlug Zero vor. „Ja, mach das“, stimmte Raidon zu. Während Zero Yuki zu ihrem Zimmer brachte, machte sich Raidon auf den Weg zu seiner nächtlichen Runde. Obwohl er sich etwas hilflos fühlte, schließlich hatte er keine Waffe. Plötzlich vernahm er Geräusche hinter sich. Schnell drehte er sich um, um zu sehen, wer da war. Doch zuerst er kannte er niemanden. „Guten Abend, so spät noch wach?“, ertönte eine Stimme wieder hinter ihm. Raidon wirbelte herum und sah sich einem riesigen Kerl entgegenstehen, er war circa zwei Meter groß. Der Mann lächelte, es hatte etwas Bedrohliches an sich. Langsam kam er auf Raidon zu und legte ihm die Hände auf die Schultern. Der Riese sah ihm ganz tief in die Augen. Raidon wusste nicht, wie ihm geschah, als er in die grünen Augen des Mannes blickte. Es sah so aus, als würde sich die Iris bewegen, sie verzerrte sich um die Pupille herum, es machte Raidon schwindelig und seine Beine drohten unter ihm nachzugeben, doch der Mann hielt ihn fest. „Hey, Junge, wie heißt du?“, wollte Lee wissen. „Raidon Sotooka“, murmelte Raidon in Trance. „Hör zu, ihr hab doch hier so ein Mädchen an der Schule, sie ist von einer der Vampirinnen besessen, ich glaube es war diese Haibara. Weißt du, welches Mädchen ich meine?“, fragte er. „Hmhm, du redest von Shaira“, nuschelte Raidon. „Shaira heißt sie also. Sag mir, wo ist Shaira jetzt?“, hakte er weiter nach. „Sie ist im Keller, da wo früher die Vampire eingesperrt worden sind. Sie ist … gefährlich“, sagte der Vertrauensschüler. „Gut, da kann sie erstmal bleiben. Hör zu, sorg dafür, dass sie da nicht rauskommt, ja?“ „Klar …“ „Und noch was, du wirst dich an nichts erinnern, klar, weder an mich, noch an das Gespräch hier, klar?“ „Klar …“, antwortete Raidon erneut. Er kniff die Augen zusammen und als er sie wieder öffnete, war Lee verschwunden. Verwirrt schüttelte Raidon den Kopf, warum war ihm so schwindelig? Plötzlich fühlte er eine Hand auf seiner Schulter, ruckartig drehte er den Kopf und sah Zero in die Augen. „Alles okay?“, fragte dieser. Raidon lief plötzlich knallrot an. „Äh, klar“, stammelte er. Zero sah einen Moment verwirrt aus, was war denn jetzt mit ihm los? Raidon löste sich jedoch nur schnell von ihm um meinte, dass er jetzt mit dem Rundgang fort fuhr. Raidon fühlte sich auf einmal ganz komisch, er wusste nicht mehr, was er eben noch gemacht hatte … irgendetwas sollte er mit Shaira machen … Doch da tauchte plötzlich Zero in seinem Kopf auf. Schnell versuchte er, diesen aus seinem Kopf zu bekommen, aber es wollte ihm partout nicht gelingen. „Verdammt, verschwinde aus meinem Kopf“, nuschelte er, während er mit einer Hand über seine Schläfe strich. Die ganze Nacht war Zeros Gesicht in Raidons Kopf, ohne dass er wusste, wieso es plötzlich da war, noch warum unbedingt jetzt. Der nächste Tag fing schon schleppend an, Raidon kam kaum aus dem Bett. Als er sich endlich aufgerafft hatte, zog er sich lustlos an und machte sich zurecht. Er wusste nicht, was heute mit ihm los war. Im Unterricht neben Zero zu sitzen war die reinste Qual für ihn, er konnte sich nicht auf den Unterricht konzentrieren, sondern war mit seinen Gedanken bei dem anderen Vertrauensschüler, die ganze Zeit, ohne Unterbrechung. Immer wieder ertappte er sich dabei, wie er zu ihm schielte. Zwar versuchte er es zu lassen, aber es funktionierte nicht, er konnte nicht damit aufhören. In der Pause war es noch schlimmer, Zero versuchte sich ein paar Mal, mit Raidon zu unterhalten, aber dieser wurde nur immer rot und stammelte einige Sätze vor sich hin. Zunehmend verwirrter betrachtete Zero den anderen Jungen, was hatte er auf einmal? Ihm war nicht entgangen, dass er Raidon ihn immerzu anstarrte. Zu ihrer aller Überraschung tauchte heute Yuki wieder im Unterricht auf. Sie sah zwar noch etwas blass aus, aber wenigstens redete sie wieder und schien generell richtig zu funktionieren. Sie saß allerdings meistens still neben Sayori und kritzelte etwas in ihr Heft. Es waren Augenpaare, gruselige Augenpaare. Raidon erinnerte es an etwas, es hatte etwas mit grünen Augen zu tun. Augen, die einen in seinen Bann ziehen konnten. „Sie sind grün“, murmelte er. Er sah ihr schon die ganze Zeit zu. Erschrocken drehte sich Yuki zu ihm um. „Was? Woher weißt du das?“, wollte sie wissen. „Ich weiß nicht, ich hab keine Ahnung“, meinte Raidon, seine Stimme klang seltsam hohl. „Warum malst du Augen?“ „Ich hab von ihnen geträumt … Da war ein wunderschöner Mann, mit unglaublichen, wunderschönen grünen Augen“, erzählte sie. „Kuran-senpai hat aber braune Augen, Yuki“, kam es da von Zero. „Kaname-senpai … Er war ja auch nicht in meinem Traum. Der man war riesig, mit wuscheligen, hellbraunen Haaren und den Augen eines Engels“, beschrieb Yuki den Mann. „Warte Mal, wie groß war er denn ungefähr?“, kam es plötzlich von Suri. „Ich weiß nicht genau, vielleicht um die zwei Meter? Jedenfalls größer als Akatsuki Kain aus der Night Class“, meinte sie. Suri riss die Augen auf … „Wie kommt es, dass ich ebenfalls von ihm geträumt habe …“, stammelte sie. „Und ich glaube, ich hab ihn auch schon mal in echt gesehen“, sie war sichtlich verwirrt. „In echt? Meinst du es gibt so einen wunderschönen Mann in echt?“, fragte Yuki. „Ja … ja, ich hab den Mann aus meinen Träumen schon einmal in echt gesehen. Das war in den USA … Ich drückte mich gerade vor einem der Clubs herum, da Shaira mich gebeten hatte, sie abzuholen. Da hab ich ihn gesehen. Er stand neben mir und wartete ebenfalls auf jemanden … Seine Augen waren die Schönsten, die ich je im Leben gesehen habe, aber sie haben mir auch Angst gemacht“, erzählte Suri. „Er hat mir tief in die Augen gesehen, doch plötzlich kam eine Frau auf ihn zu, sie sah von Gesicht her echt schön aus, auch wenn ihr Blick mir Angst gemacht hat.“ „Warum das?“, wollte Yuki wissen. „Nun ja, er hat mich an etwas erinnert. Ich habe mir alte Fotos von meinem Vater mal angeguckt, du musst wissen, dass er Soldat ist und auf einem Bild, es war gerade irgendeine Krise, die sie überstanden haben, da haben sie ein Gruppenbild gemacht, da konnte ich die Augen von den Soldaten ganz deutlich sehen und ihr Blick war eiskalt und furchtbar“, Suri fröstelte leicht. „Die Augen dieser Frau, sie waren genauso kalt und so. Mein Vater erklärte mir, dass das die Augen eines Soldaten seien, von jemandem der getötet hatte und der Blick dieser einen Frau, die so harmlos vom Aussehen her wirkte, war tausend Mal schlimmer, als der Blick der Soldaten. So als ob sie es gewohnt sei zu töten“, erzählte sie. „Oh, das ist sicherlich nicht schön“, meinte Yuki, ihre Stirn war gerunzelt und ihre Augenbrauen waren zusammen gezogen. „Ja, Shaira kam zum Glück in dem Moment aus dem Club und wir konnten gehen, ich hätte es keine Sekunde länger neben dieser Frau ausgehalten.“ Suri sah zu Boden und seufzte. Raidon betrachtete Suri, das war sicherlich unangenehm gewesen. Doch allzu lange konnte er nicht über sie nachdenken, denn Zero geisterte schon wieder in seinem Kopf herum. Irgendwie brachte er die letzten beiden Mathestunden auch noch hinter sich, eigentlich sollte es jetzt zum Wechsel gehen, aber er konnte nicht. „Ich geh kurz auf mein Zimmer, bin gleich wieder da“, murmelte er schnell und verschwand. Kapitel 80: Teil 2 – Kapitel 34 – Glück ---------------------------------------- Mittwoch, 8. Oktober 2008 Raidon hockte in seinem Zimmer auf seinem Bett. Eigentlich sollte er sich langsam für den Wechsel fertig machen, doch er konnte nicht. Nein, er konnte nicht mehr. Er war ja schon froh, wenn der den Schultag überstand. Er schlang seine Arme fester um seinen Körper. Es war ihm erst vor einiger Zeit klar geworden und er hasste es, er wollte es nicht. Nicht schon wieder … Seine Gedanken schweiften langsam wieder ab, sie waren die meiste Zeit nur noch bei Zero. Er konnte nicht mehr, er wollte das alles gar nicht. Raidon legte sich zurück und betrachtete die Wand, seine Hand krallte sich in seine Decke. ‚Verdammt, das darf doch alles nicht wahr sein! Dabei habe ich doch so aufgepasst‘, schallte er sich innerlich. Plötzlich klopfte es. „Ja?“, rief er. Die Tür öffnete sich und Yukis Gesicht kam zum Vorschein. „Raidon, kommst du? Der Wechsel geht gleich los … Hey, ist irgendwas nicht in Ordnung?“, fragte sie dann und lief auf ihn zu. Dass sie die Tür dabei aufließ, realisierten sie beide nicht. „Nein, alles in Ordnung, mir geht es nur nicht so gut im Moment, es ist aber nichts ernstes“, meinte er, er wandte den Blick ab. Verdammt noch mal. Yuki setzte sich zu ihm aufs Bett, so leicht würde sie nicht locker lassen. „Hey, Raidon, du weißt doch, dass du mit mir über alles reden kannst“, sagte sie ihm. Raidon sah sie an, er biss sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf. „Es ist wirklich nichts“, meinte er, doch leider brach seine Stimme am Ende des Satzes. Yuki schloss ihn umgehend in die Arme. „Hey, Raidon, verkauf mich nicht für dumm, du hast doch was“, murmelte sie. Raidon griff nach ihrem Arm, verdammt, warum gerade jetzt? Er hasste es doch so sehr, wenn jemand seine Gefühle so offensichtlich sah. Doch im Moment konnte er einfach nicht anders, er zitterte und erwiderte Yukis Umarmung. „Kannst du es mir nicht sagen, Raidon? Was bedrückt dich so sehr?“, fragte sie fürsorglich. Erst nach einigen Augenblicken, konnte Raidon sich überwinden, ihr etwas zu sagen. „Es ist Zero“, stieß er schließlich aus. „Zero? Hat er irgendwas gemacht?“, wollte Yuki sofort alarmiert wissen. „Nein, er hat nichts gemacht.“ „Hm, okay, das verstehe ich jetzt nicht“, meinte Yuki. „Yuki, Zero ist mein Problem, immer wenn er da ist, dann … kann ich nichts anderes machen, als an ihn zu denken. Wenn ich ihn nur ansehe, dann schlägt mein Herz schneller und meine Hände werden feucht. Ich kann nicht mehr, immer wenn er im Unterricht neben mir sitzt, gelingt es mir nicht, mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Und es macht mich fertig. Ich kann das nicht mehr. Ich wünschte, er würde irgendetwas machen, damit es aufhört, ich halte das nicht mehr aus“, stieß Raidon aus, seine Stimme zitterte. „Es klingt für mich so, als seiest du in Zero … verliebt“, meinte Yuki zögernd. „Ja, du hast recht, zu dem gleichen Schluss bin ich auch gekommen. Ich hab mich in meinen besten Freund verknallt … Das darf doch nicht wahr sein!“, knurrte er, pure Verzweiflung lag in seiner Stimme. Immer noch strich Yuki ihm behutsam über den Rücken. Doch plötzlich vernahmen beide ein Geräusch vor der geöffneten Tür. „Yuki … es wird Zeit für den Wechsel“, murmelte Zero, er stand im Raum und sah auf den Boden, er mied Raidons Blick. „Oh klar … ähm, kommst du, Raidon?“, wollte sie wissen. „Nein, wir schaffen das heute auch schon alleine, Raidon kann sich ausruhen“, meinte Zero, seine Stimme klang dabei etwas grob. „Hast du alles mitgehört?“, fragte Raidon schließlich. „Ja, hab ich“, grummelte Zero. „Komm, Yuki.“ Nachdem er das gesagt hatte, verließ er den Raum. Yuki sah bestürzt aus und Raidon ziemlich geschockt. „Ich, ähm, werde mal mit ihm reden. Ich muss jetzt los“, nuschelte sie und verschwand dann, sie warf ihm noch einen mitleidigen Blick zu. Raidon ballte die Hände zu Fäusten, das durfte doch alles nicht wahr sein. Leise fing er an zu weinen, schon wieder war es passiert. Er verkroch sich unter seiner Decke, nicht schon wieder, er wollte das nicht noch einmal durchmachen. Irgendwann klopfte es an seiner Tür, als er nicht antwortete, vernahm er von draußen, dass die Person jetzt reinkommen würde. Es war Zero, warum gerade er? Zero blieb stehen, als er Raidons Zustand sah, dieser hatte sich zwischenzeitlich aufgesetzt. „Was willst du hier?“, fragte Raidon mit brüchiger Stimme. „Ich wollte mit dir über ersten sprechen“, kam es von Zero. „Was gibt es da noch zu bereden? Ich weiß doch, wie das abläuft, du willst jetzt auch nichts mehr mit mir zu tun haben, schließlich bin ich ja die Schwuchtel die in dich verknallt ist, dass du dich überhaupt traust, hier bei mir im Zimmer zu stehen, ist schon sonderbar“, sagte Raidon bitter. Er stand jetzt auf und trat vor Zero. „Du solltest lieber gehen, bevor ich ja sonst noch was machen könnte“, meinte er. Zero holte plötzlich aus und verpasste Raidon einen Kinnhaken, dieser taumelte überrascht zurück und hielt sich sein Kinn. „Red keinen Scheiß“, knurrte Zero. „Ach, bist du nicht so? Ich kenn dass doch, ist mir doch schließlich schon mal passiert“, stieß Raidon aus. Als er Zeros verwirrten Blick sah, musste er nur lachen. „Ja, damals verliebte ich mich auch in meinen besten Freund, als ich ihm das schließlich sagte, redete er, abgesehen von den ganzen Beschimpfungen, kein Wort mehr mit mir. So ist es doch jetzt auch, nicht wahr? Du schlägst mich sogar“, murmelte er. Zero seufzte und schüttelte den Kopf, dann tat er etwas, was Raidon überraschte und verunsicherte. Er zog Raidon an sich und umarmte ihn. „Meine Güte, Raidon, stell mich nicht mit solchen Typen gleich“, murmelte er. „Glaubst du ernsthaft, dass ich so bin? Zudem du bist quasi mein einziger richtiger Freund hier, wie kannst du mir nur solche Sorgen bereiten? Weißt du eigentlich, wie sehr es mich gequält hat, nicht zu wissen, warum es dir so schlecht ging? Du weißt doch, dass du mit mir über alles reden kannst.“ Er hielt Raidon immer noch fest. Dieser legte jetzt auch seine Arme um Zeros Mitte und vergrub sein Gesicht an Zeros Schulter, schon wieder musste er Schluchzen. Wie er es doch hasste. Langsam führte Zero Raidon zum Bett, nachdem er etwas umständlich seine Schuhe abgestreift hatte, legten sie sich beide zurück. Raidon schmiegte sich noch immer an ihn. „Warum machst du das?“, fragte Raidon nach einiger Zeit. „Raidon, wie gesagt, du bist mein bester Freund und ich habe ganz sicher nicht vor, diese Freundschaft aufs Spiel zu setzen“, erklärte Zero. „Aber, es kann nicht wieder so werden wie vorher, dazu ist es jetzt erst recht zu spät“, murmelte Raidon, sein Gesicht war gerötet. „Wieso sagst du das, obwohl du es noch gar nicht versucht hast? Man kann nie vorher wissen, ob es zu spät ist oder nicht. Zudem hast du mich jemals danach gefragt, was ich empfinde?“, meinte Zero. Er zog Raidon fester in seine Umarmung, er wollte ihn nicht mehr loslassen, er wollte ihm zeigen, dass er für ihn da war. „Darf ich fragen, was du empfindest?“, nuschelte Raidon nach einiger Zeit. „Klar, weißt du, eigentlich rede ich, genau wie du, nicht gerne über meine Gefühle, doch ich werde diesmal eine Ausnahme für dich machen“, fing er an. „Raidon, am Anfang, war ich traurig und auch wütend darüber, dass du mir nicht gesagt hast, was los mit dir ist. Du warst auf einmal so derart verändert, ich konnte nicht mehr normal mit dir reden, ohne dass du verlegen wurdest und dich dann schnell abgewandt hast. Ich war frustriert, dass ich einfach nicht dahinter kam, dass du dich immer weiter von mir entferntest. Dann war ich verletzt, dass du mir nichts gesagt hast. Und ersten, als ich Yukis und dein Gespräch mitgehört habe, war ich zuerst schockiert, allerdings war ich dann sehr erleichtert. Endlich wusste ich, was los war. Und es tut mir sehr leid, dass ich ersten so grob zu dir war. Ich brauchte einfach noch ein wenig Zeit für mich“, erklärte Zero. „Und zu welchem Schluss bist du jetzt gekommen?“, fragte Raidon, seine Wangen waren gerötet. Zero starrte zuerst an die Decke, doch dann richtete er sich so auf, dass er über Raidon war und ihm so in die Augen sehen konnte. Seine Hände stützte er links und rechts von Raidons Kopf ab. „Hör zu, ich weiß nicht, ob ich das jetzt so einfach kann, ich meine, ich habe vorher nie daran gedacht, mit überhaupt irgendwem eine Beziehung zu führen. Ich glaube auch, ich bin denkbar ungeeignet dafür“, fing Zero an und seine Augen verdunkelten sich. „Aber, ich werde es versuchen, was nicht heißt, dass es funktionieren wird, aber ich werde es nicht einfach hier beenden, klar?“ Raidon öffnete den Mund und wollte zum Sprechen ansetzen, aber er fand nicht die richtigen Worte. Sollte er dieses Mal tatsächlich Glück haben? „Ja, Raidon, du hast richtig verstanden: Ich werde es versuchen. Aber bitte, nur wenn wir alleine sind, okay? Nicht unbedingt vor der Day Class und erst recht nicht vor der Night Class. Da tun wir so, als sei alles normal, ja?“, bat er. Leicht lächelte Raidon und nickte. Das war gerade zu schön um wahr zu sein. Zero rollte sich wieder zur Seite, er legte sich neben Raidon und zog ihn zu sich. Es war noch immer ein merkwürdiges Gefühl, einen anderen Mann so nah an sich ran zu lassen, aber er würde, wie er es eben versprochen hatte, versuchen, mit ihm eine Art Beziehung zu führen. Wenn auch nur, wenn sie alleine waren. So lagen sie einfach nur nebeneinander und Zero hielt Raidon im Arm, was dieser sichtlich genoss. Irgendwann löste Zero sich aber kurz von ihm, denn seine Schuluniform wurde langsam unbequem. Er zog sie aus und stand dann nur noch in Unterwäsche vor Raidon. Dieser musste schlucken, als er ihn betrachtete. Sein Körper war heiß, wie gerne, wollte er ihn anfassen. Schnell schlug sich Raidon derlei Gedanken aus dem Kopf, nein, er war schon froh, wenn er einfach nur neben Zero liegen konnte und dieser ihn im Arm hielt, was anderes wäre doch noch zu früh. Langsam begann auch Raidon seine Schuluniform auszuziehen, sodass beide nur noch in Unterwäsche waren. Danach legten sie sich wieder zusammen ins Bett. Irgendwann schliefen sie schließlich ein, Raidon war noch nie so glücklich wie jetzt … Kapitel 81: Teil 2 – Kapitel 35 – Maria Kurenai ------------------------------------------------ Donnerstag, 9. Oktober 2008 Am nächsten Morgen wachte Raidon zuerst auf und er blickte geradewegs in Zeros schlafendes Gesicht. Sofort errötete er leicht. Er sah so friedlich aus, während er schlief, wieder kribbelte alles in Raidon. Ganz vorsichtig strich er über Zeros Gesicht. Wie gerne würde er ihn einmal küssen, aber er traute sich nicht, was, wenn Zero davon aufwachte? Dachte er schon wieder zu weit voraus? Was, wenn das Zero zu schnell ging? Bevor er weiterdenken konnte, griff Zero nach Raidons Hand, er drückte sie sich an die Wange, leise seufzte er. „Deine Hand ist schön warm“, nuschelte er verschlafen. „Woran hast du gerade gedacht?“, wollte er dann wissen. Raidon zuckte ertappt zusammen. „An gar nichts“, stammelte er. „Raidon“, meinte Zero mit leicht tadelnder Stimme. „Du weißt, dass du über alles mit mir reden kannst“, erinnerte er ihn erneut. „Ähm, ich hatte mir vorgestellt, wie es wohl sein würde, dich zu … küssen“, brachte Raidon schließlich heraus, er war knallrot angelaufen. „Und, kannst du es dir vorstellen?“, fragte Zero. „Nein, nicht wirklich“, seufzte Raidon. Ehe er es sich versah, hatte Zero ihn auf den Rücken gedreht und ihre Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt. „Raidon, du weißt, du kannst mich alles fragen. Also, frag mich. Was soll ich jetzt tun?“, hauchte Zero. „Würdest du mich küssen?“, stieß Raidon aus, auch wenn er flüsterte, klang seine Stimme ziemlich hoch und nervös. „Willst du das wirklich?“, hakte Zero ein letztes Mal nach, nur um sicher zu gehen. „Ja, wirklich“, antwortete Raidon und ehe er es sich versah, lagen Zeros Lippen auf seinen. Etwas überrascht riss er die Augen auf. Zero hielt seine Arme fest und ließ den Kuss noch ein wenig länger dauern, ehe er sich löste. „Und? Kannst du es dir jetzt vorstellen?“, fragte Zero erneut. Er war ein wenig errötet, genauso wie Raidon. „Ja, kann ich“, kam es von diesem. Er war immer noch ein wenig überrascht und sprachlos. Zero legte sich wieder neben ihn. So blieben sie noch einige Zeit nebeneinander liegen. Irgendwann jedoch sah Zero auf die Uhr. „Oh, wir sollten uns langsam mal fertig machen, der Unterricht beginnt in einer halben Stunde. Es wäre wohl etwas auffällig, wenn wir beide zu spät kommen würden“, meinte er. „Da hast du wohl recht“, stimmte Raidon zu, er stand langsam auf und zog sich an. Zero streifte sich schnell seine Hose über und packte sich seine restlichen Sachen über den Arm. „So, bis gleich im Unterricht“, sagte er. Doch dann zögerte er. Er ging zu Raidon zurück und küsste ihn erneut kurz. „Damit du den Tag überstehst“, grinste er leicht. Raidon war rot angelaufen, aber er nickte glücklich. „Ja, danke“, murmelte er verlegen. Zero verschwand schließlich aus dem Zimmer. Sie kamen noch rechtzeitig im Unterricht an, die anderen Day Class Schülerinnen schienen nichts mitbekommen zu haben. Bei denen konnte man nämlich nie wissen. Die meisten schienen allerdings mehr erfreut darüber zu sein, dass Shaira weg war, als alles andere. Einzig Yuki starrte sie an. Sie wusste ja, was los war. Nach einiger Zeit, es war gerade der Sportunterricht dran, kam sie schließlich zu ihnen. „Hey, pscht, Raidon“, zischelte sie ihm zu und stellte sich dicht neben ihn. Raidon sah sie mit großen Augen an. „Ja?“ „Was ist jetzt mit dir und Zero? Konntet ihr das klären?“, wollte sie wissen. „Äh … klar, wir konnten das klären, alles bestens“, antwortete er etwas ausweichend. „Raidon! Sag die Wahrheit, wie ist es ausgegangen?“, fragte sie weiter nach. Raidon seufzte und sah Hilfe suchend zu Zero. Dieser schüttelte den Kopf und beugte sich zu Yuki hinunter. „Keine Sorge, wir haben das unter uns geklärt, es ist so wie er sagt, alles in Ordnung“, meinte jetzt auch Zero. Plötzlich hörten sie jemanden vor sich hin summen. Die drei drehten sich um und sahen Yui über die Wiesen springen. Sie trällerte fröhlich vor sich hin, dass Shaira endlich weg war. „Jetzt dreht sie völlig durch“, kam es gleichzeitig von den drei Vertrauensschülern. Yui lief an den dreien vorbei und wirbelte plötzlich Yuki herum. „Shaira ist weg ich bin so froh!“, jubelte sie, drehte sich noch ein paar Mal mit Yuki und ließ sie dann wieder los und sprang fröhlich davon. „Was sollte das?“, fragte sich Yuki nur kopfschüttelnd. „Cross-kun!“, rief da der Klassensprecher. „Du sollst zum Rektor kommen“, teilte er ihr mit. „Alles klar, danke“, meinte sie nur und sprintete dann los. Zero und Raidon blieben zurück und sahen sich noch immer verwirrt an. Was war mit den Schülern heute nur los? Yuki kam beim Rektor an, dieser strahlte sie an. „Ah, schön, dass du so schnell kommen konntest“, fing er an. „Hör zu, wir bekommen heute Abend eine neue Schülerin, könntest du ihr dann bitte alles zeigen?“, fragte er. „Noch eine neue Schülerin? In letzter Zeit kommen aber viele … Aber ja, ich kann sie natürlich rumführen … Papa“, meinte sie und lächelte. „Danke, Yuki“, rief der Rektor überschwänglich. Yuki verließ das Büro, schon wieder eine neue Schülerin … „Wie sie wohl sein wird“, murmelt sie vor sich hin. Es wurde langsam dunkel, der Wechsel verlief heute sogar einigermaßen ruhig ab und es gab keine größeren Komplikationen. Während Zero und Raidon sich auf den Rundgang begaben, ging Yuki erneut zum Büro des Rektors. Ob die Neue schon angekommen war? Yuki wartete einige Zeit im Büro und tatsächlich sie kam auch bald. „Oh, eine Night Class Schülerin“, kam es von ihr. Das Mädchen vor ihr hatte sehr helle Haare, allerdings waren sie nicht wie Kaoris oder Shiros Haare richtig weiß, sondern schimmerten mehr silbern. Sie hatte fliederfarbene Augen und war von der Statur her wie Yuki gebaut. Die Vampirin lächelte die Vertrauensschülerin sanft an, ehe sie leicht witterte. „Oh hallo, du riechst aber gut“, meinte sie. „Nein, nein! Maria-san, solche Worte sind hier verboten!“, mischte sich der Rektor sofort ein, er wedelte wie wild mit den Armen. Maria legte den Zeigefinger an die Lippen und sah den Rektor entschuldigend an. „Upps, das tut mir leid.“ Der Rektor beruhigte sich wieder. „Schon in Ordnung. Jedenfalls, das ist meine Tochter Yuki. Yuki, das ist Maria Kurenai.“ Yuki lächelte freundlich und ging auf Maria zu. „Freut mich dich kennenzulernen. Darf ich dir die Schule zeigen?“, fragte sie. „Gerne“, strahlte Maria. Die beiden Mädchen gingen nach draußen und Yuki führte die Neue auf dem Gelände herum. Der Rektor beobachtete sie dabei aus dem Fenster. Yuki führte Maria gerade zum Schulgebäude, es machte ihr Spaß, sich mit der Vampirin zu unterhalten. Sie kamen vor der Tür zum Klassenzimmer an, doch Maria blieb plötzlich stehen. „Yuki, ich habe ein wenig Angst“, murmelte sie. Überrascht sah Yuki sie an. „Aber warum denn?“ „Nun ja, ich bin ein kränklicher Vampir … Die anderen werden mich sicherlich auslachen“, befürchtete sie. Yuki ging schnell auf Maria zu und nahm ihre Hände. „Ach Unsinn, du wirst sehen, sie sind eigentlich ganz nett. Und außerdem bin ich doch noch da. Wenn du Hilfe brauchst oder Fragen hast, dann komm einfach zu mir“, bot sie der Vampirin an. Maria umarmte Yuki plötzlich. „Danke schön … Ich liebe Mädchen wie dich, die sind immer so voller Energie“, nuschelte sie noch. Yukis Herz schlug schneller, als sie umarmt wurde, ihre Wangen röteten sich leicht. Es fühlte sich ganz anders an, als bei Shaira. „Nun, ich werde dann mal gehen“, meinte Maria und löste sich von Yuki. „Viel Glück“, sagte die Vertrauensschülerin. Maria ging auf die Tür zu und öffnete sie sie dann leise und trat ein. Der Unterricht hatte noch nicht angefangen, deshalb ging sie auf das Lehrerpult zu und setzte sich darauf, die anderen bekamen gar nicht mit, dass sie da war. Kaori lehnte an Akuma und hatte es sich auf der Bank bequem gemacht und die Füße hochgelegt. Sie unterhielt sich leise mit Akuma über die weiteren nächtlichen Aktivitäten, die sie demnächst noch ausprobieren könnten. Akuma war vollends begeistert. Kumo bekam das natürlich auch zum Teil mit und hängte sich an Aido heran. „Na, wollen wir heute nicht auch ein wenig Spaß haben? Ich werde dir zeigen, wie toll das ist“, schwärmte Kumo. „Äh, nein, ich glaub, das krieg ich noch nicht hin“, versuchte sich Aido herauszureden. „Komm schon Aido, jetzt zier dich doch nicht so … Dein Freund hat auch Bedürfnisse“, grinste Hiroshi. Aido lief knallrot an und wandte sein Gesicht ab. „Hey, lass ihn in Ruhe Hiroshi …“, knurrte Kumo. „Genau, lass den Freund meines Bruders in Ruhe!“, meinte jetzt auch Sasori. Er sprang auf Hiroshi zu hockte sich vor ihm hin. „Zudem hast du nicht Lust mal eine Nacht zu mir zu kommen? Der Kuss hat mir übrigens sehr gut gefallen“, säuselte Sasori. Davon wussten die anderen noch nichts. „Woah, Hiroshi, du hast Sasori geküsst? Und du sagst, du bist nicht schwul … Zuerst machst du dich an Josh ran und dann knutscht du Sasori ab, also wenn dass nicht eindeutig ist“, bemerkte Kaori. „Ich hab ihn nicht abgeknutscht! Er verdreht die Tatsachen gewaltig! Er ist plötzlich in meinem Zimmer aufgetaucht und hat mich abgeknutscht, nicht umgekehrt!“, verteidigte er sich. Sasoris Augen glühten auf. „Hmhm, das war gut, dass ich da aufgetaucht bin, so konnte ich sehen, dass Klein-Hiroshi größer ist als ich vermutet hatte. Soll ich mich mal darum kümmern? Vielleicht schaffe ich es, ihn noch größer zu machen“, grinste er und leckte sich einmal über die Lippen. „Vergiss es! Das wirst du niemals machen!“, fauchte Hiroshi, wobei seine Stimme allerdings einige Oktaven höher war als gewöhnlich. „Wirklich nicht? Das ist aber schade. Ich bin in so was wirklich gut. Glaub mir, du wirst nie wieder etwas anderes wollen, wenn du mich einmal hattest“, meinte er großspurig. „Hau ab, du gehst mir auf die Nerven!“, knurrte Hiroshi. „Los, Sasori, zeigs ihm! Mach den Mistkerl fertig!“, feuerte Kuraiko Sasori an. Sasori grinste breiter. „Du kannst bezeugen, dass wir uns geküsst haben, stimmts?“ „Jap, kann ich, ihr lagt ja auf mir drauf“, grummelte Kuraiko. „Und habt mir die Brüste eingequetscht, das tat übrigens weh …“, bemerkte sie nebenbei. „Ups, ’tschuldigung …“, meinte Sasori. Maria saß noch immer auf dem Lehrertisch. ‚Wo bin ich denn hier gelandet?‘, fragte sie sich. Doch es nützte ja nichts … Sie kicherte, um die anderen auf sich aufmerksam zu machen. Diese drehten sch um und sahen Maria überrascht an. „Was für eine lustige Klasse, hat der Unterricht denn noch gar nicht angefangen?“, fragte sie. „Wer bist du denn?“, wollte Aido wissen. „Du?“, Marias Augen verengten sich und sie sprang vom Tisch auf. Mit einer fließenden Bewegung schwebte sie vom Pult bis hin zu Aido. Sie umfasste sein Gesicht und sah ihm in die Augen. „Entschuldige, Junge, aber denkst du, du kannst so mit mir reden?“, meinte sie. „Das wäre nicht passiert, wenn du dich als neue Schülerin selbst vorgestellt hättest, Maria Kurenai“, kam es da von Kaname. Maria sah auf und kicherte. Sie stieß sich wieder ab und schwebte zu Kaname. Sie ergriff seine Hand und rieb sie an ihrer Wange. „Oh, es freut mich, dich kennen zu lernen, Kaname Kuran-sama“, strahlte sie. Ruka und Aido sahen halbwegs entsetzt aus. „Wie kannst du es wagen?“, fauchte Ruka. Verwirrt sah Maria auf. „Ohoh, ich glaube, jetzt habe ich die Stimmung ruiniert …“, meinte sie traurig. „Ich werde für einige Minuten nach draußen gehen“, teilte sie ihnen mit und schwebte dann zur Tür. Sie verschwand nach draußen. Kapitel 82: Teil 2 – Kapitel 36 – Verführungstipps --------------------------------------------------- Donnerstag, 9. Oktober 2008 Während Maria sich auf die Suche nach Yuki machte, beendeten die anderen den Unterricht. Sie hatten jetzt keine Lust mehr. Kaori ging in ihr Zimmer, sie musste immer noch an Sayos Worte von vor einigen Tagen denken … Aido war im Moment ein wenig unruhig, er lief im Foyer als um die Couch herum. Er hatte sich von Kumo verabschiedet und die Zwillinge waren in ihr Zimmer gegangen. „Mensch, Aido! Wenn du anderen auf die Nerven gehen willst, dann mach das in deinem Zimmer, da nervt es nicht so!“, fauchte Kuraiko. „Du weißt schon, dass das keinen Sinn ergibt?“, wollte Aido wissen. „Mir doch so was von egal, aber nerv mich nicht“, knurrte sie. Aido seufzte nur auf und ging dann nach oben. Er machte sich auf den Weg zu Kaoris Zimmer, er war jetzt schon rot angelaufen, dabei dachte er nur daran, was er sie gleich fragen würde. Vielleicht sollte er es doch lassen … Er stand nun vor ihrer Zimmertür, zögerlich hatte er eine Hand erhoben und wollte klopfen, doch er hielt inne. Verdammt, das war ihm zu peinlich, andererseits wollte er es gerne wissen und nur sie schien in der Lage zu sein, ihm zu helfen … Noch immer zögerte er. Doch schließlich biss er sich auf die Lippe und klopfte dann endlich. Nach wenigen Sekunden öffnete sich die Tür und er sah in Kaoris Gesicht. Sie schien etwas überrascht zu sein, ihn hier zu sehen. „Ja, was gibt’s?“, wollte sie wissen. „Ähm, k-kann ich rein kommen?“, stotterte Aido. Er war noch immer rot im Gesicht. Sie zog die Augenbrauen hoch, öffnete dann die Tür aber ganz und ließ ihn eintreten. Sie ging zu ihrem Bett, doch Aido stand nur unschlüssig vor der, nun wieder verschlossenen Tür herum. „Also, was ist?“, fragte sie erneut, während sie sich auf ihr Bett setzte. Jetzt war es soweit, jetzt konnte er nicht mehr zurück … Er sah überall hin, nur nicht zu Kaori, sein Gesicht glühte. „Ähm, also ich … hätte da eine Frage an dich“, brachte er schließlich stammelnd zustande. Wieder hob Kaori die Augenbrauen. „Die da wäre?“ Aido tippte die Fingerspitzen seiner beiden Zeigefinger immer wieder nervös gegeneinander. Das war ihm so peinlich, aber er wusste nicht, wen er sonst fragen sollte. Immer wieder stammelte er einige Satzfetzen, aber eine Antwort konnte er Kaori nicht geben, dazu war er viel zu verlegen. Nach einiger Zeit seufzte Kaori schließlich. Sie hatte sich an den Kopf gefasst. Wie konnte jemand nur dermaßen nervös sein? „Aido“, sagte sie schließlich nach einiger Zeit. „Setz dich und ordne erst mal deine Gedanken.“ Es ging ihr offen gestanden etwas auf die Nerven, dass er keinen klaren Satz raus bringen konnte. Aido setzte sich mit hochrotem Kopf zu ihr auf das Bett, seine Hände krallten sich nun in den Stoff seiner Hose, er war noch immer bemüht, ihrem Blick auszuweichen. Irgendwann reichte es Kaori und sie stand auf und trat vor Aido. Sie brachte ihn dazu, sie anzusehen. „Jetzt sag mir endlich, was los ist“, meinte sie etwas strenger. Aido schrumpfte unter ihrem Blick. Schließlich wagte er den Sprung ins kalte Wasser und platzte mit seiner Frage heraus. „Kaori, ich wollte Fragen ob du mir zeigen kannst, wie man jemanden verführt!“ Kaori hob überrascht die Augenbrauen und ließ ihn los, dann ließ sie sich neben ihm wieder auf ihr Bett fallen. „Du willst, dass ich dir zeige, wie man jemanden verführt?“, wiederholte sie ungläubig. „Ja, bitte!“, stieß Aido aus. „Moment, was hast du denn vor?“, wollte sie wissen. Auf einen Schlag errötete Aido noch mehr, seine Augen waren geweitet. „Äh, also, ich wollte eigentlich … Kumo verführen“, stammelte er. Sie schob die Lippen vor und zog die Augenbrauen noch weiter hoch. „Ihr habt noch nicht miteinander geschlafen?“, fragte sie. Hastig schüttelte Aido den Kopf. „Nein, wir waren ein paar Mal kurz davor, doch ich hab immer wieder einen Rückzieher gemacht“, meinte Aido, seine Stimmlage war etwas zu hoch. „Na ja und jetzt wollte ich ihn mal … verführen“, nuschelte er. „Doch leider hab ich keine Ahnung, was ich da tun sollte.“ Er schielte Kaori an. Sie grinste ihn leicht an. „Verstehe“, meinte sie am Anfang nur. „Du solltest aber schon wissen, dass man nicht so leicht von sich selbst auf andere schließen kann. Schließlich mag nicht jeder das gleiche und da ich eigentlich so gut wie nichts über Kumos Vorlieben weiß …“, meinte sie und zuckte mit den Schultern. Aido schob die Lippen vor. „Ach so“, murmelte er nur. „Na ja, einige mögen es, wenn der Partner sich ihnen unterwirft, andere, wenn er dominant ist. Was mag Kumo davon?“, wollte sie wissen. „Na ja, er mag es, mit seinem Partner einen Dominanzkampf auszuführen, da er es langweilig findet, wenn man sich ihm einfach unterwirft, deswegen steht er im Übrigen auch auf Männer“, sagte er Aido. „Tch, ich würde mich ihm sicherlich nicht so leicht unterwerfen. Zum Glück mag es Akuma, wenn ich dominant bin …“, murmelte Kaori. „Was?“ Kaori sah Aido an. „Ja, Akuma mag es, wenn ich beim Sex die Führung übernehme. Was nicht heißen soll, dass ich immer dominant bin, aber ich mag die obere Position“, meinte sie zwinkernd. Aido hob die Augenbrauen und nickte dann. „Aha.“ „Jedenfalls hast du da doch schon mal einen guten Anhaltspunkt. Wenn er es nicht mag, wenn man ihm die Dominanz schenkt, dann schenk sie ihm nicht. Du kannst dann praktisch mit ihm machen was du willst“, meinte sie. „Aber Aido, lass mich dir eins sagen: Zwing dich bloß nicht zu irgendwas.“ „Ja, ich weiß“, murmelte er. „Sicher? Weißt du, Sex ist was Schönes, aber nur, wenn beide nur das machen, wofür sie auch bereit sind. Kumo hat viel mehr Erfahrung als du, möglicherweise kommt er auf die Idee, etwas zu machen, wofür du nicht bereit bist, wenn es so ist, musst du ihm das sagen“, redete sie auf ihn ein. „Das weiß ich doch, aber wenn ich …“, stammelte er. „Aido, wenn du nein sagst und ihm dass nicht passt, dann ist es an dir, einen Schlussstrich zu ziehen. Auch wenn es einem schwer fällt, du kannst nicht dein Leben lang nur das machen, was er von dir will, obwohl du es selbst gar nicht willst. Das ist keine Beziehung … so funktioniert das einfach nicht, wenn er deine Wünsche nicht respektiert, dann hat er dich auch nicht verdient, so einfach ist das“, sagte sie. „Wenn du dich zu etwas zwingen musst, nur damit er zufrieden ist, dann ist das überhaupt nicht gut.“ „Ich weiß, ich weiß …“, sagte Aido. „Warum hast du eigentlich bisher immer nein gesagt?“, wollte sie wissen. „Ich weiß auch nicht, ich hab immer so ein komisches Gefühl, wenn er mir so nahe kommt, als ob da irgendwas ist, was zwischen uns vorgefallen ist, woran ich mich aber nicht erinnern kann. Kaori, ich … ich kann nicht mit ihm schlafen, wenn ich nicht genau weiß, was er fühlt, ich … hab Angst, dass er danach einfach alles beendet …“, stammelte er. „Hm, du könntest vorher sein Blut trinken, egal wie man lügen kann, das Blut kann man nicht betrügen. Aber sag, Aido, liebst du ihn wirklich?“, fragte Kaori. Aido blieb einige Zeit still, ehe er nickte. „Ja. Ja, ich liebe ihn wirklich und deshalb will ich ihn auch nicht verlieren“, murmelte er. „Ich weiß wie das ist. Als Akuma und ich noch nicht zusammen waren, hatte ich auch immer furchtbare Angst, dass er sich jemand anderen nehmen könnte, doch im Gegensatz zu mir, hat er nie mit anderen geschlafen. Er trank lediglich ihr Blut …“ Aido konnte die Reue in ihrer Stimme hören. Doch dann sah sie ihn wieder an, sie legte eine Hand auf seine Schulter. „Jedenfalls, du solltest diese Sache zuerst mit Kumo klären, bevor du dich ihm hingibst. Glaub mir, die Wahrheit tut meistens weh, aber manchmal kann sie einem auch wirklich helfen.“ Aido lächelte sie leicht an und nickte. „Das kann ich mir vorstellen.“ „Ach, und wegen der Verführung, sei ruhig du selbst und verstell dich nicht. Natürlichkeit ist meistens verführerischer als alles andere. So empfinde ich das zumindest“, riet sie ihm. Aido nickte. „Danke“, murmelte er. „Sag mal, warum bist du damit eigentlich zu mir gekommen?“, wollte sie noch wissen. „Na ja, von den ganzen neuen Vampiren scheinst du mich immer noch am meisten zu mögen, beziehungsweise, du hegst keine ganz so starke Abneigung gegen mich wie zum Beispiel Sayo“, murmelte er. Kaori grinste leicht und zog Aido dann an sich ran. „Tja, da hast du recht. Ich mag dich“, meinte sie. „Und deshalb kannst du mir ja dann auch erzählen, wie es gelaufen ist? Nicht wahr? Schließlich bist du ja meine beste Freundin.“ „Freundin?“, meinte Aido ungläubig. „Jap, Kumo ist ja schließlich mein ‚bester Freund‘, obwohl ich mich nicht dran erinnern kann, dass ich das überhaupt wollte. Jedenfalls, da du sein Freund bist und ich nur einen besten Freund brauche, bist du halt meine beste Freundin“, erklärte sie grinsend. „Aha“, sagte Aido nur. Kaori nahm ihren Arm wieder weg und stand dann auf. „So, dann solltest du mal gehen, schließlich hast du ja noch was Wichtiges zu erledigen. Du solltest Kumo nicht warten lassen“, meinte sie, während sie Aido zur Tür führte. Dieser lief wieder rot an. „Ja, du hast recht“, murmelte er. Er verließ ihr Zimmer und machte sich auf den Weg zu Kumo. Kapitel 83: Teil 2 – Kapitel 37 – Kumo und Hanabusa ---------------------------------------------------- Donnerstag, 9. Oktober 2008 Aido hielt diesmal vor Kumos Zimmertür an und klopfte. Als ihn jemand herein rief, trat er ein. Sasori war ebenfalls mit im Zimmer, Aido warf ihm einen kurzen Blick zu, ehe er sich zu Kumo umwandte. „Kumo, ich will mit dir reden“, fing er an. Sofort wurde er hellhörig und vorsichtig. „Ja …“ „Ähm, unter vier Augen“, fügte Aido noch hinzu. „Sasori, würdest du bitte rausgehen?“, fragte Kumo seinen Bruder. Dieser stand grummelnd auf und schnappte sich eine Hose. „Ja, schon gut“, grummelte er, ehe er das Zimmer verließ. Aido sah ihm einen Moment nach, ehe er sich wieder Kumo zuwandte. Dieser saß erwartungsvoll auf seinem Bett. Langsam setzte sich Hanabusa zu ihm. Er sah ihm in die Augen. „Kumo … ich liebe dich“, fing er an. Kumos Augen weiteten sich ein bisschen, so direkt hatte Aido es ihm noch nie gesagt. „Ich habe lange darüber nachgedacht, warum ich nicht mit dir schlafen kann, obwohl ich es will … Immer wieder stolpere ich dabei über etwas. Ich kann es noch nicht mal richtig beschreiben, es ist so, als ob etwas zwischen uns vorgefallen ist, an was ich mich aber nicht erinnern kann. Das hemmt mich“, erklärte er. Kumo sah ihn immer noch an. ‚Verdammt‘, dachte er sich. „Deshalb will ich von dir genau wissen, was du für mich fühlst, vorher werde ich nie mit dir schlafen können“, fuhr Aido weiter fort. „Und ich möchte dein Blut trinken, denn egal was passiert, das Blut lügt nicht.“ Kumo sah ihn eine zeitlang nur an. „Aido … In Ordnung“, meinte er nur. Jetzt würde Aido also alles erfahren … „Aber vorher, muss ich dir noch was sagen“, sagte er. „Was denn?“ „Es ist wirklich etwas zwischen uns vorgefallen, etwas, wovon ich nicht wollte, dass du es weißt, deshalb nahm ich dir deine Erinnerung. Das war an dem Tag als ich dich ‚ausversehen‘ vergiftet hatte. Du hast zuvor ein Gespräch zwischen Sasori und mir mitgehört, in dem es darum ging, was ich mit dir vorhatte, dass ich dein Blut wollte und dass ich einzig und allein Sasori liebe. Daraufhin wolltest du nichts mehr mit mir zu tun haben und ich löschte deine Erinnerung daran, einfach weil ich nicht wollte, dass sich etwas änderte“, erzählte er. Aido war schockiert, also war seine Vermutung doch richtig gewesen. Er biss sich auf die Unterlippe. Doch bevor er etwas sagen konnte, fuhr Kumo schon fort. „Ich weiß selbst, dass es ein Fehler war, doch damals war es mir egal, einfach weil du mir zu dem Zeitpunkt nichts bedeutet hast. Es ist wahr, ich liebe meinen Bruder über alles, doch dich liebe ich auch. Denn, je mehr Zeit wir mit einander verbracht haben, desto stärker wurden meine Gefühle für dich, ich habe zwar versucht, sie zu unterdrücken, aber das konnte ich nicht. Aido, ich liebe dich, dass ist mir mittlerweile klar geworden. Du bist zudem die einzige Person, außer meinem Bruder, die mir etwas bedeutet. Auch wenn du mir das so nicht glauben kannst. Deshalb möchte ich jetzt auch, dass du mein Blut trinkst.“ Aido nickte nur, das Kumo so offen zu ihm war, berührte ihn. Er wollte ja, dass Kumo ihm die Wahrheit sagte. Schließlich beugte er sich vor und legte dann die Lippen auf Kumos Hals, er leckte mit der Zunge über die blassblaue Ader, ehe er seine Fangzähne durch die Haut des anderen Vampirs trieb. Kumos Blut war bitter, das lag wohl an dem Gift, denn egal, wie stark er es neutralisierte, es war doch ein Teil von ihm. Aber Aido merkte, dass es ihm nicht schadete. Eine Welle der Gefühle schlug über ihm zusammen, welche er gemeinsam mit Kumos Blut in sich aufnahm. Er konnte zuerst die unglaubliche Liebe zu Sasori spüren, es war eine Liebe, die stärker war als alles andere, etwas, was ihm niemand wegnehmen konnte. Doch je tiefer Aido in Kumos Gefühlswelt vordrang, desto klarer wurden seine Gefühle für ihn. Er konnte jetzt spüren, dass Kumo die Wahrheit gesagt hatte, dass Aido ihm am Anfang nichts bedeutet hatte, doch dass er ihm im Laufe der Zeit immer wichtiger wurde. Aido konnte spüren, wie verzweifelt Kumo war, er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte, da er vorher noch nie eine andere Person geliebt hatte. Aido kannte diese Gefühle, diese Verwirrtheit. Schließlich zog er seine Zähne aus Kumos Hals, er sah seinem gegenüber tief in die Augen. „Kumo, eigentlich sollte ich wohl wütend sein, dass du mich vergiftet und mir die Erinnerungen genommen hast, aber andererseits, hätte ich das alles nicht erlebt, wenn wir es damals schon beendet hätten. Und jetzt ist es eh zu spät, da ich dich wirklich liebe und ich dich nicht verlieren will. Deshalb vergebe ich dir auch“, sagte Aido. Kumo lächelte ihn an. „Ich danke dir.“ Er beugte sich vor und küsste Aido, es war diesmal kein fordernder Kuss, wie sonst eigentlich immer, sondern einer voller Dankbarkeit. „Und nun?“, fragte Kumo, als sie sich lösten. „Schlaf mit mir“, bat Aido, jetzt, da er Kumos Gefühle endlich kannte, konnte er sich überwinden. Kumo nickte. „Ja“, flüsterte er nur und beugte sich wieder vor. Er küsste Aido weiter, während er ihn sanft in die Kissen drückte. Kumo richtete sich dann schließlich auf und zog sein T-Shirt aus, Aido seufzte, als er ihn sah. Langsam strich er über die beiden Narben, die quer über Kumos Brust verliefen. Kumo hielt Aidos Hand fest und lächelte ihn an. „Das fühlt sich gut an“, murmelte er, ehe er sich daran machte und anfing, Aido auszuziehen. Dieser hatte sich jetzt auch wieder aufgesetzt, um es Kumo zu erleichtern. Schnell landete sein Pullover neben dem Bett. Er küsste Kumo erneut, während er weiterhin über seine Brust strich und schließlich die Arme um seinen Hals schlang. Sie glitten zurück in die Kissen. Nach einer Weile hob Kumo den Kopf, er tauchte unter Aidos Armen hinweg und legte seine Lippen an dessen Hals. Doch er biss nicht zu, stattdessen fuhr er mit der Zunge über Aidos Brust, über seinen Bauch bis hin zu seinem Hosenbund. Als er das machte, entfuhr Aido ein Keuchen. Kumo öffnete den Knopf von Aidos Hose, während dieser seine Hüften hob, damit Kumo sie ihm abstreifen konnte. Dann glitt er wieder nach oben und küsste Aido erneut. Kumo konnte spüren, wie nervös er war, doch er wollte ihm die Nervosität nehmen. Erst als er sich sicher war, dass Aido keinen Rückzieher mehr machen würde, löste er sich von ihm und zog seine eigene Hose aus. Aido war aufgeregt, tausende von Blitzen zuckten durch seinen Körper, seine ganze Haut stand unter Spannung. Immer wenn Kumo über seine bloße Haut strich, schossen erneut Funken durch Aidos Körper. Diesmal wusste er, dass er bereit war, jetzt kannte er ja endlich die Wahrheit … Kumo fuhr erneut mit der Zunge über seinen Körper, zugegeben, auch hier brannte es leicht wegen dem Gift, aber es war auszuhalten. Er stöhnte auf, als Kumo anfing, seine Erregung zu bearbeiten. Es war schon jetzt unglaublich, dabei waren sie noch nicht mal komplett ausgezogen. „Weißt du Aido, ich kenne da einige Tricks, die das ganz noch angenehmer machen, darf ich dir einige davon zeigen?“, fragte Kumo. Dass er um Erlaubnis fragte, überraschte Aido. „Was denn für welche?“, wollte er wissen, er war lieber schon mal auf der Hut. „Na ja, so ist es eigentlich nichts Schlimmes. Nur es hat etwas mit Bluttrinken zu tun, und da du mir das ja noch nicht erlaubt hast, frage ich lieber vorher“, murmelte Kumo. Aido schob die Lippen vor, ehe er sich zu Kumo lehnte und ihn sanft küsste. „Du darfst mein Blut trinken“, meinte Aido schließlich. Kumos Gesicht hellte sich auf. „Danke“, antwortete er, ehe er erneut seine Lippen auf Aidos legte. Seine Zunge glitt in Aidos Mundhöhle und spielte ein bisschen mit Hanabusas Zunge, doch schließlich löste sich Kumo von ihm und legte seine Lippen auf Aidos Hals. Leicht kratzte er mit seinen Zähnen über die zarte Haut des Halses, ehe er sie darin versenkte. Als er das tat, stöhnte Aido auf, das war ja … Wie schaffte Kumo es nur, ihn mit einem einzigen Biss, so aus der Fassung zu bringen? Es war einfach nur unglaublich, es war, als würden noch stärkere Blitze durch seinen Körper zucken. Diese Gefühle waren so intensiv, dass Hanabusa beinahe glaubte, er würde es nicht aushalten können, er spürte, wie seine Erregung noch stärker wurde und wie er jetzt schon dem Höhepunkt entgegen ging, dabei waren sie gerade mal beim Vorspiel. Kumo löste sich von ihm. „Wie … schaffst du es, mit einem Biss solche Gefühle hervorzurufen?“, keuchte Aido. Ein Schweißfilm hatte sich auf seiner Haut gebildet. „Das ist ein kleiner, aber feiner Trick, den wir in den USA gelernt haben. Das sollte uns eigentlich helfen, die Fangbanger williger zu bekommen und den ‚Opfern‘ vielleicht etwas mehr Freude zu bereiten, aber du siehst, man kann es auch so einsetzen“, grinste Kumo. „Oh ja, es wirkt jedenfalls“, meinte Aido und lächelte ihn ebenfalls an. Nach einigen weiteren Küssen fragte Kumo schließlich: „Wollen wir weiter gehen?“ Aido schluckte leicht. „Wird es sehr weh tun?“, wollte er wissen. „Es wird weh tun, aber ich werde versuchen, dir den Schmerz so gut es geht zu nehmen“, versprach Kumo. Aido nickte, jetzt wurde er doch wieder ziemlich nervös. Schnell entfernte Kumo die letzten Stoffstücke von ihren Körpern. Wieder errötete Aido, so entblößt vor jemandem zu liegen war etwas unangenehm. Kumo langte zu seinem Nachtschrank und zog eine Schublade auf, er zog ein Kondom heraus und eine Tube. Aido hob die Augenbrauen. „Wofür ist das?“, fragte er. Kumo schmunzelte leicht. „Nun Aido, ich denke mir, dass du es nicht so mögen wirst, mein Sperma in deinem Hintern zu haben“, meinte er. Aido zuckte zusammen und schüttelte schnell den Kopf. „Zudem gibt es durchaus auch Krankheiten, die auch auf Vampire eine Wirkung haben und da ich in den USA kein braver Engel gewesen war …“ Er zuckte mit den Schultern. „Okay, verstanden. Und das?“, Aido deutete auf die Tube. Das war ihm jetzt etwas peinlich. „Gleitgel. Zwar ist es kalt etwas unangenehm … aber da du ja ein Eisvampir bist, kannst du es sicherlich aushalten. Und ganz ohne ist für dich sicherlich überhaupt nicht schön …“, meinte Kumo. „Na gut … ich habs kapiert“, winselte Aido. Sollte er wirklich? Es klang doch etwas hart. „Nur keine Angst, ich werde mich auch zurückhalten. Es ist alles eine Sache der Entspannung, und wenn du es einige Male gemacht hast, dann wird es auch nicht mehr ganz so schlimm wehtun“, versicherte ihm Kumo. „Bist du auch ganz sicher, dass du das jetzt willst? Ich meine, wenn du dich noch nicht bereit fühlst, dann können wir auch noch warten.“ Schnell schüttelte Aido den Kopf. „Nein, Kumo, ich möchte es. Die ganzen Sachen haben mich nur leicht verunsichert. Aber ich bin bereit dazu“, versicherte er dem anderen Vampir. Kumo lächelte ihn liebevoll an und streichelte über Aidos Wange, ehe er das Päckchen aufriss und sich das Kondom überstreifte. Er trug zudem etwas Gleitgehl auf seine Finger auf. „Ich werde dich jetzt etwas darauf vorbereiten, sonst ist es wirklich schmerzhaft“, meinte Kumo und küsste Aido. Kumo wies Aido an, sich wieder zurück auf den Rücken zu legen und die Beine weiter auseinander zu nehmen. Kumo küsste ihn immer noch, als er seine Finger sanft über Aidos Hintern gleiten ließ, er fuhr an dem Muskelring entlang. Aido erschauderte kurz, als Kumos kühle, glitschige Finger ihn berührten. Diese Kühle war etwas unangenehm, allerdings konnte man sie aushalten. Schließlich spürte er, wie Kumo mit einem Finger in ihn hinein glitt. Das kam jetzt doch etwas überraschend. Er zuckte zusammen, worauf Kumo sofort inne hielt. „Alles in Ordnung?“, frage er. „Ja, es fühlt sich nur ungewohnt an“, murmelte Aido und versuchte sich wieder zu entspannen. Es tat nicht wirklich weh, aber das Gefühl war komisch. Nach einigen Augenblicken machte Kumo weiter, er bewegte seinen Finger in Aido, ehe er den zweiten dazu nahm. Diesmal warnte er Aido allerdings vor. „Achtung, Aido, ich nehme jetzt auch den zweiten Finger.“ „M-hm“, stieß Aido aus. Er versuchte ganz entspannt zu bleiben, so viel schlimmer konnte das jetzt ja nicht sein. Diesmal allerdings schmerzte es doch etwas, aber man konnte es noch aushalten. Und dadurch, dass Kumo Aido beinahe ohne Unterbrechung küsste, wurde es noch einfacher, den leichten Schmerz auszuhalten. Kumo befand nach einiger Zeit, dass es genug der Vorbereitung war, vorsichtig zog er seine Finger aus Aido. „Wollen wir weitermachen?“, fragte er erneut nach. Wollte Aido weiter machen? Sein ganzer Körper schrie danach, dass es weiter ging, aber sein Verstand zweifelte schon wieder. Er fragte sich gerade, warum sein Verstand nicht einmal die Klappe halten konnte … Doch schließlich nickte er. „Ja, ich möchte weiter machen.“ „Gut“, hauchte Kumo, dann legte er sich Aidos Beine über die Schultern und verteilte noch mehr Gleitgel vor Aidos Eingang. Dieser wurde jetzt aber doch wieder ziemlich nervös, als er Kumos Erektion an seinem Hintern spürte. Sein Herz raste wie verrückt. Kumo küsste ihn wieder und begann, mit einer Hand Aidos Erregung zu bearbeiten. Aido krallte sich in die Bettlaken und nickte dann. Kumo intensivierte den Kuss und drang vorsichtig in Aido ein. Dieser riss die Augen auf. ‚Gottverdammt‘, fluchte er innerlich. Es war sehr schmerzhaft und unangenehm. Wie konnte Kumo das nur als Spaß bezeichnen? Kumo hatte inne gehalten, als Aido sich versteifte, doch jetzt machte er vorsichtig weiter. Aidos Hände wanderten von der Bettdecke zu Kumos Armen. Er verkrampfte sich jetzt und stöhnte in den Kuss hinein. Kumo löste sich und sah Aido an. „Aido, bitte versuche dich zu entspannen“, ächzte er. „Sonst wird das gleich nichts mehr mit meiner Zurückhaltung.“ Aido versuchte sich jetzt zu entspannen, er bemerkte, dass er es so nur schwieriger für Kumo machte. Er atmete tief ein und aus und schaffte es tatsächlich, ein wenig lockerer zu werden. Kumo war nun so weit es ging in Aido eingedrungen, nun ließ er ihm einige Zeit, sich an das ungewohnte Gefühl zu gewöhnen. Aido griff nach Kumos Hand. „Ich bin bereit“, keuchte er. Kumo nickte und begann dann, sich langsam in Aido zu bewegen. Aido verzog schmerzverzerrt sein Gesicht und drückte Kumos Hand sehr fest. Es war wirklich sehr schmerzhaft, Aido wusste im ersten Moment nicht, warum dass alle immer als so toll und so weiter beschrieben, wie konnte etwas, das so schmerzhaft war nur Spaß machen? Kumo merkte, dass Aido sich wieder leicht verkrampfte und wurde langsamer, zudem fing er wieder an, ihn zu küssen. „Schsch, Aido, bleib ganz ruhig, atme einfach normal weiter ein und aus“, murmelte Kumo zwischen den Küssen hindurch. Einfach normal weiter atmen und ruhig bleiben? Aido fragte sich, wie er das hinbekommen sollte. Kumo lachte leicht. „Aido, du bist süß“, flüsterte er, während seine Lippen zu Hanabusas Hals wanderten. Er biss ihn erneut und wieder durchfluteten heftige Gefühle Aidos Körper. Er stöhnte auf, diesmal war es vor Lust. Kumo bewegte sich wieder in ihm, nach und nach steigerte er sein Tempo. Zu Aidos Überraschung tat es nicht mehr weh, als vorhin. Kumo hob den Kopf und presste seine noch blutigen Lippen auf Aidos. Hanabusa konnte sein eigenes Blut schmecken, es war irgendwie merkwürdig, sich selbst zu kosten, aber im Moment konnte er nicht daran denken. Er konnte spüren, dass Kumo bald soweit war, dieser griff jetzt wieder nach Aidos Erektion und begann diese im Takt seiner Stöße zu massieren. Jetzt kam Aido immer schneller dem Höhepunkt entgegen. Als er schon glaubte, er würde gleich explodieren, berührte Kumo etwas in ihm. Wieder riss Aido die Augen auf und stieß ein ziemlich lautes Stöhnen aus. Was zur Hölle war das? Er konnte allerdings nicht darüber nachdenken, denn als Kumo erneut zustieß, war es soweit, er explodierte … Als Aido wieder halbwegs klar im Kopf war, spürte er, dass Kumo auf ihm lag. Auch dieser atmete schwer. „Aido, ich liebe dich“, murmelte Kumo und gab ihm einen Kuss. „Ich liebe dich auch“, erwiderte Aido. Nachdem sie wieder einigermaßen normal atmen konnten, erhob sich Kumo. Er streifte sich das Kondom ab und warf es in den Mülleimer, neben seinem Bett. Er legte sich noch eine Weile zu Aido, dieser hatte die Augen geschlossen, sein Körper kam langsam wieder runter. Kumo richtete sich wieder auf. „Warte mal kurz, ich hole nur schnell ein Handtuch“, murmelte er und tappte zu seiner Kommode. Er zog ein weißes, flauschiges Handtuch hervor und ging wieder zum Bett. Er wischte Aido das Sperma ab und warf das Handtuch danach zusammengeknüllt auf den Boden. „Danke“, murmelte Aido und wollte sich etwas aufsetzen, doch er zuckte zusammen. Autsch, sein Hintern brannte wie verrückt. Kumo schmunzelte und strich ihm eine Haarsträhne aus dem verschwitzen Gesicht. „Vorsicht Aido, es könnte ein wenig wehtun“, meinte er. „Ech, danke für die Warnung“, grummelte Aido. „Bitte sehr“, grinste Kumo, dann seufzte er. „Bist du dazu fähig, einige Eiswürfel zu produzieren, oder muss ich dieses Zimmer verlassen und uns welche holen?“, wollte er wissen. Aido zog die Augenbrauen hoch. Was hatte er denn mit Eiswürfeln vor? Jedoch beschloss er, ihn einfach gewähren zu lassen, so schlimm konnte es ja nicht sein … Er hob die Hand und setzte seine Fähigkeit ein, im Nu hatte er einige Eiswürfel erzeugt. „Habe ich dir eigentlich schon einmal gesagt, wie überaus praktisch diese Fähigkeit ist?“, murmelte Kumo. „Nein, aber danke“, antwortete Aido. „Gut, dann dreh dich jetzt auf den Bauch“, verlangte Kumo. Aido hob die Augenbrauen erneut und tat, was Kumo von ihm verlangte. Was hatte er jetzt bloß vor? Bevor er weiterdenken konnte, spürte er das Eis auf seinem Körper, er erschauderte kurz. „Kumo!“, quietschte Aido. Allerdings bemerkte er, wie sich die Erschöpfung in seinem Körper ausbreitete. Mann, er war fix und fertig und jetzt auch noch das … Er zuckte erneut zusammen als Kumo einen Eiswürfel über Aidos Hintern gleiten ließ. „A-tatatatata … Was wird das, wenns fertig ist?“, stieß Aido keuchend aus. „Na ja, du hast doch schmerzen, ich werde sie nur ein wenig lindern. Zugegeben, ich könnte dir auch ein leichtes Betäubungsgift geben, aber da du dann für einige Zeit weggetreten wärst, lass ich das lieber. Deshalb betäube ich den Schmerz einfach mit der Kälte der Eiswürfel“, erklärte er. „Dir macht es wohl Spaß, mich leiden zu lassen, oder“, winselte Aido. Kumo lachte leicht, auch er hörte sich erschöpft an. „Aber nein, wo denkst du hin …“, antwortete er. Aido hatte mit den Armen das Kissen umschlungen, den Kopf darauf gebettet, hätte er nicht solche Schmerzen, wäre er sicherlich eingeschlafen. Allerdings musste er feststellen, dass die Eiswürfel wirklich etwas halfen, es war jetzt vor allem nur noch kalt und der Schmerz betäubt. „Weißt du, Kumo, es war anders als ich es mir vorgestellt hatte“, murmelte Aido halb im Schlaf. „Positiv oder negativ anders?“, wollte Kumo wissen. „Positiv, ich war überrascht, ich hätte nicht gedacht, dass es sich so toll anfühlen würde, von den Schmerzen mal abgesehen … Zugegeben, bis ich dich kennen gelernt habe, habe ich auch nicht daran gedacht, dass ich mein erstes Mal mit einem Mann haben würde, aber es war unglaublich …“ „Auch für mich war es das, Aido. Und ich danke dir, dass du mir dein erstes Mal geschenkt hast“, flüsterte er. Aido sah Kumo aus den Augenwinkeln an, dieser war leicht rot angelaufen. „Leg dich wieder zu mir“, bat Hanabusa. Sofort kam Kumo der Aufforderung nach und legte sich neben ihn. Er küsste Aido noch einmal. „Du bist wirklich etwas besonderes“, nuschelte Kumo. Er nahm Aido in den Arm, dieser schmiegte sich an seinen Geliebten. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis er eingeschlafen war. Währenddessen bei Sasori … Sasori saß zuerst einige Zeit vor der Tür und grummelte etwas vor sich hin. Warum musste Aido gerade jetzt kommen? Sasori wollte nämlich gerade von Kumo trinken. Er hockte eine Weile auf der anderen Seite des Flures, gegenüber der Zimmertür und wartete. ‚Mann, was dauert denn da so lang?‘, fragte er sich. Doch nach einiger Zeit nahm er den Blutgeruch seines Bruders wahr. „Och nee“, murmelte er. Hätte er das gewusst, hätte er sich noch ein T-Shirt angezogen. Er stand auf und ging in Richtung Foyer, er würde da warten … Wie eigentlich immer saßen Akane, Akatsuki und Kuraiko unten und trainierten. Sie hielten jedoch sofort inne, als Sasori dazu kam. Ohne die anderen zu beachten ging er auf eine Couch zu und hockte sich darauf, die Arme hatte er um die angezogenen Knie geschlungen, den Kopf stützte er auf die Arme. So saß er eine Weile ungestört da, die anderen musterten ihn nur skeptisch. „Was ist denn mit dir los?“, fragte Kuraiko nach einer Weile. Es wunderte sie schon, dass Sasori ganz alleine hier unten war, vor allem zu dieser Zeit und noch dazu nur mit einer Hose bekleidet. „Kumo hat mich rausgeschmissen“, antwortete Sasori grummelnd. „Rausgeschmissen? Warum denn?“, hakte Kuraiko weiter nach. „Er hat grade Sex mit Aido“, seufzte er. Akatsuki verzog das Gesicht. „Echt?“ „Ja, sonst wäre ich nicht hier. Hätte er mir zudem vorher gesagt, was er vorhat, hätte ich mir ein T-Shirt oder so drüber gezogen“, murmelte Sasori. „Uah, ach das ist es, was ich die ganze Zeit fühle. Das wird ja ein schlafloser Tag werden“, grummelte Akane. Darauf antwortete Sasori nichts, er starrte nur weiter grummelnd vor sich hin. Er würde auch nicht schlafen können, vor allem, da es in diesem Raum schon jetzt viel zu hell war, er konnte nur in völlig dunklen Räumen einschlafen, das Licht störte ihn einfach. Nach einiger Zeit gingen die anderen in ihre Zimmer und Sasori blieb alleine zurück. Verdammt, jetzt wurde es doch langsam ein wenig kalt Obenrum. Wie sehr vermisste er jetzt ein T-Shirt, seinetwegen auch eine Decke. Er bekam eine Gänsehaut. Und als dann auch noch das erste Licht des Tages durch die Fenster direkt in sein Gesicht schien, war es ganz vorbei. Grummelnd legte er sich hin und versuchte, einer direkten Konfrontation mit dem Licht auszuweichen, doch schließlich musste er seinen Kopf sogar unter einem Kissen vergraben, um nicht geblendet zu werden. Er lag also auf dem Bauch, ein Kissen über dem Kopf. Und ihm war kalt, das störte ihn im Moment am meisten. Nach einigen Stunden reichte es ihm schließlich. Er konnte hier nicht länger schlafen. Verdammter Aido, warum ausgerechnet heute Nacht? Er trottete zu Aidos und Akatsukis Zimmer und ging ohne anzuklopfen rein. Da er nicht gerade leise die Tür zuzog, wurde Akatsuki aus seinem leichten Schlaf gerissen. „Sasori? Was machst du hier?“, fragte er und blinzelte ihn an. „Ich werde einfach hier schlafen. Unten ist es zu hell, zu kalt und zu unbequem. Und da Aido in meinem Zimmer schläft, schlafe ich halt in seinem“, erklärte Sasori. Kain hob die Augenbrauen und schüttelte den Kopf. „Tu was du nicht lassen kannst“, grummelte er und drehte Sasori den Rücken zu. Sasori zog seine Hose aus und legte sich in Aidos Bett. Ah, viel besser als unten … Er legte sich wieder auf den Bauch, wenn nicht gerade Kumo bei ihm war, war das seine normale Schlafposition, und zog die Decke ganz über sich. Er wurde ganz von Aidos Geruch eingehüllt, es war ein sehr angenehmer Geruch, fand Sasori. Schnell schlief er ein. Kapitel 84: Teil 2 – Kapitel 38 – Seltsame Gesprächsthemen ----------------------------------------------------------- Freitag, 10. Oktober 2008 Aido wachte nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder auf. Sein ganzer Körper fühlte sich ausgelaugt an und sein Hintern schmerzte noch immer. Er drehte sich leicht, was auch ziemlich wehtat, und schmiegte sich noch enger an Kumo. „Morgen, na, auch endlich aufgewacht?“, fragte dieser. Aido sah auf und nickte, dann gähnte er ausgiebig. „Ja, so halbwegs“, nuschelte er. Kumo lachte und küsste ihn auf die Stirn. „Hättest du Lust, mit mir zu duschen?“, fragte er. Aido schmunzelte leicht. „Ja, warum eigentlich nicht“, murmelte er. Kumo stand auf und ging zu seiner Kommode, er kramte zwei Handtücher hervor. Aido indes versuchte aufzustehen, was allerdings nicht ganz klappte. „Ah“, stöhnte er, als er endlich stand. „Das wird wohl leider noch einige Zeit wehtun“, meinte Kumo. „Na toll … Auf die Schmerzen könnte ich gerne verzichten“, grummelte Aido. Kumo stützte ihn, er hatte sich seine Boxershorts schon wieder angezogen. Bevor Aido auch nur wusste, wie ihm geschah, hatte Kumo ihm seine angezogen. „Oh, danke“, murmelte Aido. „Kein Problem.“ Gemeinsam gingen sie dann in Richtung Badezimmer. Kumo öffnete die Tür und ließ sie beide eintreten, danach schloss er ab. Er ging zur Dusche und drehte sie auf, während Aido versuchte, sich halbwegsschmerzfrei von seiner Unterwäsche zu entledigen. Als er das geschaft hatte, ging er auf die Dusche zu. Kumo wartete schon auf ihn. Das Wasser hatte eine angenehme Temperatur und Aido schaffte es, sich zu entspannen. Kumo hielt ihn eine zeitlang nur im Arm, ehe er dann nach einer Duschgelflasche griff. Er begann Aidos Körper einzuseifen. Aido lehnte sich an Kumo, er keuchte auf, als Kumos Hände ihn massierten, er konnte zudem Kumos Erektion an seinem Hintern fühlen, doch er wusste, das Kumo nichts machen würde. Jetzt fing er an, Aidos Glied zu massieren, was Aido noch mehr zum stöhnen brachte. Kumo drückte seinen Partner jetzt gegen die Wand der Dusche. „Aido“, stieß er aus. „Dreh dich um.“ Aido tat, was Kumo von ihm wollte und lehnte nun mit dem Rücken an der Wand. Noch immer prasselte das warme Wasser auf sie beide nieder. Aido warf den Kopf zurück, als Kumo erneut anfing, seine Erregung zu bearbeiten, er konnte die Zunge des anderen fühlen, wie sie seinen gesamten Penis auf und ab fuhr. Er stöhnte auf und musste sich an den Armaturen der Dusche festhalten. Sein Atem ging schnell. Kumo umschloss ihn jetzt mit seinem Mund und Aido wurde fast wahnsinnig, er keuchte immer schneller. Lange würde er es nicht mehr aushalten. Kumo bearbeitete ihn immer weiter und rasend schnell näherte sich Aido seinem Höhepunkt, er wollte Kumo eigentlich vorwarnen, aber er war außerstande, etwas zu sagen. Kumo hatte Aidos Glied gerade bis zur Gänze im Mund, als sich Hanabusa in ihm ergoss. Aido kam mit einem leisen Schrei. Langsam ließ er sich an der Wand hinab gleiten. Kumo hatte in der Zwischenzeit von ihm abgelassen, er hockte nun vor ihm, er hatte Aidos Sperma schon geschluckt. Zitternd versuchte Aido sich wieder zu beruhigen. Himmel, es war immer noch unbeschreiblich … Sein Körper war zum zweiten Mal in so kurzer Zeit erschüttert worden. Kumo leckte sich über die Lippen. „Du schmeckst gut, Aido“, meinte er frech. Aido riss die Augen auf und lief rot an. „Du hast es geschluckt? Uah, oh Gott“, winselte er. Kumo lachte und küsste ihn. „Was ist schon dabei? Ist doch nur ein bisschen Sperma“, antwortete er. Aido hob die Augenbrauen an, nicht zu fassen. „Sag mal, hast du eigentlich keinen Würgreflex?“, wollte er dann wissen. „Nö … nicht wirklich“, sagte Kumo. Aido wusste nicht, was er jetzt davon halten sollte. Leicht schüttelte er den Kopf. „Äh, okay, sollen wir uns dann langsam mal fertig machen?“, fragte er etwas unsicher. Wollte Kumo jetzt von ihm, dass er ihm ebenfalls einen Blowjob verpasste? Oh Gott, Aido war sich nicht sicher, ob er sich das traute … Kumo fing leicht an zu lachen. „Nein, ich verlange nicht von dir, dass du das jetzt auch bei mir machst“, antwortete er auf Aidos Gedanken. Hanabusa lief noch weiter an. Verdammt, warum konnte Kumo bloß so leicht in seinen Kopf gucken? Das war so peinlich! Kumo erhob sich, wodurch Aido einen guten Blick auf dessen Männlichkeit bekam. ‚Oh Gott, das alles war gestern in mir drin? Kein Wunder, dass es so weh getan hat‘, dachte er erschrocken. Wieder lachte Kumo nur, dann reichte er Aido seine Hand. „Komm, hoch mit dir“, meinte er. Er zog Aido auf die Beine, diese zitterten immer noch ein bisschen. „Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, dass du süß bist, Aido?“, fragte Kumo und küsste ihn erneut. „Hm, ich glaube, etwas in der Art hast du schon mal gesagt, aber du kannst es gerne immer wieder sagen“, seufzte Aido und schmiegte sich an Kumo. Nachdem sie fertig geduscht hatten, ging Aido zurück in sein Zimmer, dabei war er nur mit einem Handtuch bekleidet. Er öffnete leise seine Zimmertür, Akatsuki schlief noch. Aido ging an ihm und seinem Bett vorbei und wollte eigentlich zu seinem Schrank, doch da bewegte sich etwas in seinem Bett. Erschrocken blieb Aido stehen, wer oder was war das? Er ging auf sein Bett zu und tippte leicht auf die Decke, die Gestalt darunter bewegte sich. Plötzlich vernahm er hinter sich, dass Akatsuki erwacht war. „Hanabusa? Was machst du da?“, fragte er verschlafen. „Akatsuki, irgendwas liegt in meinem Bett“, winselte Aido. Akatsuki rieb sich über die Augen. „Hä?“, grummelte er, dann schien es ihm wieder einzufallen. „Ach, das ist Sasori“, meinte er dann. „Sasori? Was macht der hier?“, wollte Aido wissen. „Na ja, du hast in seinem Zimmer … geschlafen. Und da es ihm im Foyer zu hell, zu kalt und zu unbequem war, ist er hierher gekommen“, grummelte Akatsuki. Aido errötete, dennoch drehte er sich wieder zu seinem Bett um und griff nach der Decke. Mit einem Ruck zog er sie weg. Sasori kam zum Vorschein, er erzitterte und schlug dann grummelnd die Augen auf. „Kalt, hell“, murmelte er verschlafen. Er blinzelte Aido an. „Morgen“, meinte Aido. „Du kannst jetzt wieder in dein Zimmer.“ Sasori richtete sich leicht auf und musterte Aido einige Zeit. Bildete sich Hanabusa das nur ein, oder war das da tatsächlich ein Rotschimmer auf Sasoris Gesicht? „Aido … auch wenn du Kumos Freund bist und Kumo mein Bruder ist und ich ihm eigentlich nichts wegnehmen will … aber wenn du so vor mir stehst, bekommen wir beide Probleme. Dann musst du damit rechnen, dass mir dabei einer abgeht … auch wenn ich wirklich versuche, mich zu beherrschen“, sagte Sasori. Jetzt war es an Aido rot anzulaufen. Akatsuki grummelte nur etwas, und drehte sich auf den Bauch, das Kissen zog er über den Kopf und hielt sich dann damit die Ohren zu. Aido schob die Lippen vor und drehte sich dann wieder zu Sasori. Dieser war in der Zeit, in der sich Aido zu seinem Cousin umgedreht hatte, aufgestanden. Nun stand er direkt vor Aido. Ihre Körper berührten sich fast. „Mein Bruder hat echt Glück“, fing Sasori an, dann strich er mit einem Finger über Aidos Wange. „Normalerweise würde es mir nie in den Sinn kommen, meinen Bruder mit jemandem zu teilen, doch da dich Kumo so sehr liebt, werde ich nichts dagegen sagen. Doch solltest du ihm wehtun, dann werde ich dir das nie verzeihen“, murmelte Sasori nahe an Aidos Ohr. Aido bekam eine Gänsehaut, Sasori war ihm so nah … Doch glücklicherweise entfernte sich der andere Vampir. Er hob seine Hose vom Boden auf und warf Aido noch einmal einen langen Blick zu, ehe er dann verschwand. Aido ließ sich auf sein Bett fallen, wobei er zusammenzuckte, sein Hintern schmerzte immer noch. Nach einer Weile spürte er Akatsukis Blick. „Bitte, redet nicht über so was, während ich dabei bin“, grummelte er. Aido zuckte nur erneut zusammen. „Okay“, murmelte er. Dann stand er auf und zog sich an. Kurze Zeit später ging Aido mit Akatsuki ins Foyer. Dort waren schon Kumo und Sasori, Kuraiko, Akane, Shiro, Callie und Hiroshi. Während sich Akatsuki neben Akane setzte, blieb Aido neben der Couch stehen. Stehen war angenehmer als sitzen. Doch lange ging das nicht gut, denn natürlich konnte sich Kuraiko schon denken, warum Aido lieber stand. Schließlich hatte Sasori schon so was erwähnt. „Warum stehst du denn so in der Gegend rum, Aido? Setz dich doch“, meinte Kuraiko. „Äh, nein, lass mich mal stehen“, antwortete Aido. „Wow, was ist denn jetzt los? Aido, das hier ist keine Stehparty, also setz dich“, sagte jetzt auch Hiroshi. „Ja, Aido, setz dich zu mir“, meinte Kumo und deutete auf den freien Platz neben sich. Aido verzog leicht das Gesicht und ging dann um die Couch rum. Als er neben Kumo war, versuchte er sich möglichst vorsichtig hinzusetzen. Es dauerte einige Sekunden, bis er es geschafft hatte. ‚Ah, ich sitze‘, dachte er. „Na, tut was weh?“, fragte Hiroshi wissend. Kuraiko hatte ihm natürlich schon alles gesagt, auch wenn sie eigentlich noch immer sauer auf Hiroshi war. „Nein, wie kommst du denn darauf?“, verteidigte sich Aido. „Nur so eine Vermutung, du hast dich so vorsichtig hingesetzt“, erklärte Hiroshi, doch ehe er mehr sagen konnte, kamen schon Kaori und Akuma in den Raum. Als Kaori sah, dass Aido anwesend war, schoss sie sogleich auf ihn zu. „Aido!“, rief sie und warf sich zu ihm auf die Couch. „Na, wie wars denn so?“, fragte sie und sah ihm dabei direkt in die Augen. „Hat es was geholfen?“ Auf einen Schlag verfärbte sich Aidos Gesicht rot, warum nur fragte sie ihn das in aller Öffentlichkeit? „Ich weiß nicht, wovon du redest“, stammelte Aido. Genervt seufzte Kaori auf und packte ihn an den Schultern. „Na, von den Verführungstipps, die ich dir bezüglich Kumo geben sollte, hat es was gebracht oder nicht? Hattet ihr Sex, oder nicht?“, fragte sie noch direkter. Aido quietschte auf, das durfte doch alles nicht wahr sein. „Wie bitte? Sie hat dir Verführungstipps gegeben?“, wollte Kumo wissen. „Ja, hab ich. Und dafür sollte er mir dann auch verraten, wie es gelaufen ist. Schließlich ist er doch meine beste Freundin“, meinte Kaori. „Hm, Kaori, du solltest ihm bessere Tipps geben, er hat mich nicht wirklich verführt, sondern war ziemlich direkt … Was mir auch sehr gut gefallen hat … Aber Aido, warum warst du eigentlich bei ihr? Du hättest mich auch fragen können“, sagte Kumo. „Ach, er wollte dich doch überraschen, da er dich bisher immer abgewiesen hat“, antwortete sie an Aidos Stelle. „Aber jetzt sagt schon, hattet ihr Sex oder nicht? Ich will das jetzt wissen!“, quengelte sie wie ein kleines Kind. „Ja, wir hatten Sex“, antwortete Kumo endlich. „Wow, und, wie war er? War er gut?“, drängte Kaori weiter. „Er war sogar sehr gut“, bestätigte Kumo. „Und was habt ihr alles so gemacht? Warst du der dominante Part?“, fragte sie weiter. „Ja, war ich und wir haben …“, setzte Kumo an. „Hört auf ihr beiden Tratschtanten“, stieß Aido aus. „Kumo hör auf darüber zu reden, bitte!“, flehte Aido, er sah schon wieder aus wie eine überreife Tomate. „Wie kannst du das so einfach ausplaudern?“ „Upps?“, machte Kumo. „Tut mir leid.“ Aido schlug die Hände an die Wangen und grummelte etwas vor sich hin, das war ja so was von peinlich. „Und was habt ihr in der Dusche gemacht? Denn Kumo war auch gerade dabei, sich umzuziehen, als ich wieder ins Zimmer kam. Na, gings da in die zweite Runde?“, wollte Sasori wissen. „Was? Eine zweite Runde? Aido, ist das wahr?“, fragte Kaori, dabei hatte sie unschuldig leuchtende, riesige Augen, sie hatte die Hände gefaltet und sah Aido erwartungsvoll an. „Na, komm schon, deiner besten Freundin kannst du es doch erzählen. Wenn du willst, verrate ich dir auch, was Akuma und ich bei unserem ersten Mal gemacht haben“, versuchte Kaori ihn zu überreden. „Nein, das will ich nicht wissen. Und, warum willst du das überhaupt alles wissen?“, winselte Aido. „Ich bin schrecklich neugierig. Also was habt ihr in der Dusche gemacht? Hä?“, fragte sie weiter. „Ich hab ihm …“, setzte Kumo wieder an, doch Aido hielt ihm den Mund zu. „Sei Still!“, wimmerte er. „Ja … du hast …“, versuchte Kaori wieder das Gespräch aufzunehmen. „Jetzt sag schon, du kannst mich doch nicht mit halben Informationen hängen lassen“, beschwerte sie sich. „Das geht dich doch überhaupt nicht an“, stieß Aido verzweifelt aus. „Na, komm. Jetzt wurde schon so viel erzählt, so schlimm kann das also auch nicht sein“, warf jetzt auch Kuraiko ein. „Ich will es auch wissen.“ „Ja, ich auch“, meinte Callie. Die beiden anderen rückten jetzt auch an Aido ran. „Bitte“, bettelten Kaori, Kuraiko und Callie schließlich gemeinsam. „Mann, ihr seid schlimm, ich will das nicht sagen, findet euch damit ab!“, stieß Aido aus. „Callie, seit wann interessiert du dich für schwulen Sex?“, fragte Shiro irritiert. Callie wandte sich zu ihrem Freund um und grinste. „Ich interessiere mich für alles, das müsstest du doch wissen“, meinte sie gut gelaunt. Dann drehte sie sich wieder zu Aido um. „Weißt du, ich kenne die Schmerzen, die du jetzt haben musst, ansatzweise“, sagte sie. „Wie meinst du das?“, fragte Aido verwirrt. „Ah, glaubst du, ich hätte mit Shiro nicht schon ein bisschen rumprobiert? Also ich bitte dich. Natürlich hatten wir auch schon Analverkehr“, meinte sie. Shiro stieß ein Seufzen aus, er hatte seinen Kopf auf seine Fingerknöchel gestützt und mit der anderen Hand, tippte er mit den Fingern auf. „Callie“, grummelte er. Sie dreht sich wieder zu ihm um. „Ja?“, fragte sie unschuldig. „Du redest zu viel“, meinte er nur. „Oh ja, ich weiß, aber ich kann nichts dafür, du kennst mich“, antwortete sie mit einem breiten Grinsen. „Hm, Shiro, du scheinst ja ein richtiges Tier im Bett zu sein, und das bei deiner Größe“, murmelte Hiroshi. „Ach, Hiro-san, du hast ja keine Ahnung, er ist so toll“, schwärmte Callie und schüttelte sich leicht, allerdings vor Freude, dann nahm sie Anlauf und sprang zu Shiro auf die Couch, sie schmiegte sich an ihn. Er nahm sie leicht lächelnd in den Arm. Kaori beobachtete die Szene, doch kurze Zeit später wandte sie sich an Aido. „Also, du bist uns noch eine Geschichte schuldig. Na, sag schon!“, quengelte sie. „Nein!“ „Darf ich dann raten?“, wollte Kaori knurrend wissen. „Wenns dich glücklich macht“, seufzte Aido. Warum war diese Frau bloß so nervig? „Hm, also ich beziehe auch euer erstes Mal mit ein, nicht nur die Duschsache“, meinte sie. „Analsex ist klar, habt ihr auch Fesseln benutzt? Oder andere Spielzeuge? Ich persönlich stehe ja total auf Bondage“, meinte sie. „Nein … das nicht“, grummelte Aido. „Was für Stellungen habt ihr gemacht?“, rief Kuraiko dazwischen. „Die Missionarsstellung“, quatschte Kumo dazwischen. „Kumo!“, knurrte Aido. „Oh, verstehe … Nichts anderes? Nur das?“, fragte Kaori. „Jap, was anderes wäre glaube ich fürs erste Mal zu viel gewesen“, meinte Kumo. „War auch Fellatio dabei?“, hakte Kaori weiter nach. „Klar“, sagte Kumo. „Ah, das habt ihr bestimmt in der Dusche gemacht, stimmts Aido?“, wollte Kuraiko wissen. Doch Aido saß mittlerweile nur noch schmollend auf der Couch, er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und blickte wütend zu Boden, dabei war er noch immer sehr rot im Gesicht. Kaori legte sich auf Aidos Beine, sodass sie ihn ansehen konnte. „Weißt du, Aido, schmollen bringt auch nichts. Du hättest es mir auch einfach so sagen können, du weißt, wenns um die wirklich wichtigen Dinge geht, kriege ich alles heraus“, meinte sie. Sie grinste ihn breit und frech an. „So Kaori, jetzt bist du dran“, sagte Kumo schließlich dazwischen. „Dran mit was?“, fragte sie unschuldig. „Na ja“, Kumo beugte sich über sie. „Du hast uns, beziehungsweise Aido, versprochen, dass, wenn er dir von seinem ersten Mal erzählt, du ihm auch von deinem und Akumas erstem Mal erzählst, also, raus damit. Schließlich hab ich das Meiste ausgeplaudert“, antwortete Kumo. „Ach so, sag das doch gleich … Was willst du denn wissen?“, hakte Kaori nach, sie drehte sich jetzt und hing halb über Aido, die Hände hatte sie auf die rechte Seite von Aidos Beinen gestützt und die Beine auf der linken Seite. „Ich will alles wissen, ich meine, was habt ihr alles so gemacht, am Anfang? Hat er sich da auch schon von dir fesseln lassen? Oder damals noch nicht?“, fragte Kumo sie weiter aus. Sasori hing plötzlich halb über Kumo und sah sie ebenfalls interessiert an. „Ich wills auch wissen!“, murmelte er, als er ihren fragenden Blick sah. Sie hob die Augenbrauen hoch und grinste leicht. „Nun ja, ihr werdet vielleicht überrascht sein, aber Akuma ist nur halb so extrovertiert, wie er immer tut, eigentlich ist er, wenns um so was geht, immer ziemlich schüchtern. Ich war diejenige, die ihn angesprochen hat“, sagte Kaori. „Nicht dein ernst, Akuma ist schüchtern?“, stieß Sasori ungläubig aus. „Ja, und wie, ich habe ihn da in einem der Clubs sitzen sehen und ihn angesprochen, doch er konnte mich kaum ansehen, ohne rot zu werden, als ich angedeutet hatte, was ich von ihm wollte. Er saß beinahe wie festgefroren auf seinem Stuhl und war ziemlich rot angelaufen. Hätte ich ihn nicht irgendwann mit mir gezogen, säße er glaube ich, immer noch da. Jedenfalls, war er ziemlich verschüchtert, als wir in den Nebenraum gegangen sind, er hat sich nicht mal getraut, mich auszuziehen. Und als ich dann in Unterwäsche vor ihm stand … da hab ich gedacht, der kippt mir gleich um, so ungesund rot war seine Gesichtsfarbe.“ Sasori war der Mund aufgeklappt, er sah zu Akuma, dieser war jetzt tatsächlich auch rot angelaufen und schaute stur auf den Boden, dann sah er wieder zu Kaori. „Und dann?“ „Na ja, dann habe ich ihn aufs Bett teleportiert und ihn gefesselt. So fing das alles an. Erst im Laufe der Zeit wurde er etwas lockerer, aber er lässt sich trotzdem noch gerne von mir fesseln, und das finde ich gut“, meinte Kaori grinsend. „Wirklich? Ich hätte eher gedacht, das ganze geht von ihm aus“, nuschelte Sasori. „Nö, ich hab das ganze angefangen, hätte ich es nicht gemacht, dann … wäre er heute wahrscheinlich nicht so, wie er jetzt ist, oder er säße immer noch auf seinem Stuhl und versucht, aus seiner Starre herauszukommen, wer weiß“, sagte sie und hob die Schultern an. „Aber er ist trotzdem gut, oder? Ich meine, wenn er so schüchtern ist …“, hakte Sasori nach, er klang plötzlich sehr interessiert. „Klar, mit ihm ist es immer wieder unglaublich, er ist einfach der beste“, schwärmte Kaori. „Hm, leihst du ihn mir irgendwann mal aus? Ich hatte leider noch nicht das Vergnügen“, meinte Sasori etwas enttäuscht. „Hmhmhm, wenn du wirklich ganz lieb zu mir bist, vielleicht … Und wenn er nicht wieder in eine Starre verfällt, es ist schwer, ihn dann wieder da raus zu holen“, sagte Kaori nach einiger Zeit. „Und wie bekommt man ihn am besten aus seiner Starre?“, fragte Sasori weiter. „Na ja, ich fessele ihn irgendwo und ‚reite ihn zu‘, wenn du verstehst, was ich meine“, antwortete Kaori und zwinkerte. Sasoris Gesicht hellte sich auf. „Ah, ja, ich verstehe. Ich kann ihn mir nicht zufällig mal sofort ausleihen?“, wollte er wissen. „Nein! Du wirst mich niemals kriegen!“, stieß Akuma aus. „Und Kaori-sama, hör auf, mich an Sasori ausleihen zu wollen, ich mag das nicht“, stammelte er, er war puterrot im Gesicht. „Ach quatsch, ich würde dich doch niemals ausleihen …“, murmelte Kaori. „Das war nur ein Scherz.“ „Was? Doch nur ein Scherz? Wie gemein von dir, zuerst machst du mir Hoffnungen und jetzt zerschmetterst du sie“, er stieß ein übertrieben lautes Seufzen aus. „Ach du …“, grummelte sie, doch plötzlich witterte sie an Sasori. „Oh, Sasori, du riechst irgendwie … wie eine Blumenwiese“, sagte sie dann überrascht. Perplex sah Sasori die Vampirin, die vor ihm war, an. „Blumenwiese?“, wiederholte er, ehe er an sich selbst roch. „Oh Gott, du hast recht! Ich rieche wie eine gottverdammte Blumenwiese! Aido, das ist alles deine Schuld!“, stieß er aus. „Wieso meine?“, fragte Aido. „Das kommt davon, weil ich in deinem Bett gelegen habe, dass hat schon von Anfang an so komisch gerochen. Sag, kippst du da literweise Parfum drüber, oder was?“, wollte Sasori wissen. „Ähm, nein, nur ein wenig Lavendelduft, was ist daran so schlimm?“, beschwerte sich Aido. „Jetzt rieche ich aber nach diesem Zeug und das mag ich nicht!“, knurrte Sasori, er wollte bloß nicht zugeben, dass ihm der Geruch eigentlich gefiel. Zudem sah er Kaori an, die immer noch halb auf ihm hing. „Und du … mach dich ab“, meinte er und schubste sie von seinem Schoß. Kaori landete auf dem Boden. „Au“, stieß sie aus. Sofort war Akuma zur Stelle. „He, was fällt dir ein, meine Kaori-sama zu schubsen? Du tickst wohl nicht ganz richtig“, fauchte er. „Sie hat halb auf mir gesessen, das mag ich nicht“, verteidigte sich Sasori. „Tsh, also wirklich, rausreden kannst du dich gut“, murrte Akuma. „Ach, Akuma-chan“, seufzte Kaori und drückte ihn auf eine andere Couch, rittlings setzte sie sich auf seinen Schoß. „Sei ihm nicht böse, mir ist schließlich nichts passiert.“ Sie küsste ihn stürmisch. Callie betrachtete die beiden verzückt, dann drehte sie sich zu Shiro und packte seine Hände. „Ich will auch!“, verlangte sie. Shiro sah sie aus großen Augen an. Schließlich seufzte er und zog sie an sich, er gab ihr einen langen und innigen Kuss. „Awww, wie süß“, quietschte Kuraiko und hüpfte fast auf und ab. Dann zog sie ihr Mobiltelefon heraus und schoss von den beiden ein Foto, es war das erste Mal, dass sie sich öffentlich so innig küssten. „Was ist eigentlich hier los?“, fragte Sayo, die zusammen mit Ichijo und Kaname gerade das Foyer betreten hatte. „Ach, wir haben nur ein wenig über Sex geredet. Zudem haben wir herausgefunden, dass Kumo und Aido gestern Sex hatten und heute noch eine Runde Fellatio in der Dusche. Zudem haben wir von Kaori erfahren, dass Akuma eigentlich richtig schüchtern ist und sich kaum getraut hat, sie anzufassen. Und Sasori riecht wie eine Blumenwiese, da er notgedrungen in Aidos Bett geschlafen hat“, fasste Kuraiko zusammen. „Habe ich schon mal bemerkt, dass ihr seltsame Themen für eine Unterhaltung habt?“, wollte Kaname wissen, sein Gesichtsausdruck sprach mehr als tausend Worte, dass er über die Sexinformationen, nicht gerade erfreut war. „Ach, quatsch, was ist daran merkwürdig? Das ist doch ganz natürlich“, meinte Kumo. „Trotzdem plaudert man nicht alles aus“, schmollte Aido noch immer. „Hm, tut mir Leid, aber ich konnte nicht anders. Verzeih mir, ja?“, bat Kumo und nahm Aido auch in einen Kuss gefangen. Dieser war so stürmisch, dass Aido nicht länger wütend auf Kumo sein konnte. „Na schön, nur weil du es bist“, ließ er sich breitschlagen. „Yay“, machte Kumo nur und küsste Aido erneut. „Geht doch gleich wieder auf euer Zimmer zurück, aber belästigt uns andere nicht mit so was“, grummelte Sayo. „Ach, Sayo, lass sie doch, das ist doch so süß“, quietschte Callie. „Hm, ich fühle mich irgendwie vernachlässigt“, beschwerte sich Hiroshi. „Ich will auch!“ „Tja, Blödmänner bekommen nur das, was sie verdienen“, meinte Akuma. „Was, Blödmann? Fallen dir keine anderen Beschimpfungen mehr ein, oder hat dir Kaori verboten zu Fluchen?“, wollte Hiroshi wissen. „Ts, seit ich Suri einmal Fluchen gehört habe, habe ich irgendwie keinen Draht zu solchen Wörtern mehr … Mir fallen keine mehr ein“, gab Akuma zu. „Zudem flucht man nicht in der Gegenwart einer Dame“, fügte er noch hinzu. „Aha, ich sehe hier keine Damen …“, merkte Hiroshi an. „Ach du … Kaori-sama ist sehr wohl eine Dame“, meinte Akuma. „Sicher? Sie benimmt sich jedenfalls nicht so“, sagte Hiro-san. „Tsh, ich bin ja wohl mehr als damenhaft! Wer was anderes behauptet kriegt eine geklatscht“, meckerte Kaori. „Ja, wirklich sehr damenhaft“, seufzte Hiroshi. „Nun, ich denke, wir sollten zum Unterricht gehen, ehe das ganze hier noch in Streit ausartet“, murmelte Kaname. Doch irgendwie wurde er mal wieder komplett überhört … Kapitel 85: Teil 2 – Kapitel 39 – Interessante Tatsachen --------------------------------------------------------- Freitag, 10. Oktober 2008 Währenddessen … Ein weiteres Flugzeug landete gerade auf dem Flughafen in Tokio. Eine Reinblüterin stieg aus der Maschine. „Hach, sie werden sich sicherlich freuen, mich wieder zu sehen“, meinte sie zu sich selber. Nachdem sie einige Anrufe getätigt hatte, wartete sie auf ihren Bruder, er würde sie abholen kommen. Währenddessen … Lee hatte sich in einer Ecke des Zimmers verkrochen, seine Waffen waren einsatzbereit. Kyra war echt schlimm in letzter Zeit, irgendwann musste ihre Periode doch mal nachlassen, das ging jetzt schon knapp sechs Tage, war das nicht eigentlich schon viel zu lang? Er war mittlerweile total übermüdet, denn er traute sich nicht zu schlafen, Kyra war momentan so gefährlich wie ein tollwütiger, scharfer, extrem aggressiver Pitbull. Sie hatte Lee den Auftrag gegeben, herauszufinden, wie das Mädchen hieß und wo es sich befand, das so in dieses Haibara-Mädchen verknallt war und das hatte er auch gemacht, nach und nach hatte er die Leute befragt und sie es vergessen lassen. Ihr Dank dafür war, dass sie ihn fast erschossen hätte. Sie befand sich gerade im Bad, dort verbrachte sie momentan die meiste Zeit. Er wollte nicht wissen, wie hoch die Wasserrechnung war, denn sie saß fast ausschließlich unter der Dusche. Ja, sie saß unter der Dusche, sie hatte sich einen Stuhl mitgenommen … Doch plötzlich öffnete sich die Tür und Kyra kam raus. Sie war noch immer klitschnass und sie trug einen Slip und sonst nichts, ihre Brüste wurden lediglich von einem Handtuch, welches um ihre Schultern hing, verdeckt. Sie tappte zu dem kleinen Kühlschrank und holte eine Cola heraus, diese trank sie in wenigen Zügen leer. Lee beobachtete sie dabei aufmerksam. Ihr Körper war zwar voller Narben, allerdings war er auch durchtrainiert und sehr sexy. Unweigerlich musste er an seine ehemalige Verlobte denken. Da er aus einer berühmten und sehr mächtigen Hunterfamilie stammte, war es von vornherein klar, dass er nur jemanden heiraten durfte, der ebenfalls aus einer solchen Familie stammte. Seine damalige Verlobte hieß Julie Elizabeth Corner und wenn er sie mit Kyra verglich, fiel es ihm nicht schwer, zu entscheiden, wen er attraktiver fand. Julie und er wurden quasi von ihren Eltern verlobt, damals war er gerade mal zehn Jahre alt und sie neun. Sie sollten heiraten, sobald sie volljährig waren, daraus wurde allerdings nichts, denn Lee brachte sowohl seine Familie, als auch die von Julie um, und sie gleich mit. Selbst seine über alles geliebte Schwester, Mary Wesson, brachte er um. „Hey, Lee … Du kannst aus deiner Ecke raus kommen, ich bin durch“, kam es von Kyra. „Ganz sicher?“, fragte er, noch immer auf ihren Körper starrend. „Ja, ich bin mir sicher“, antwortete sie. Lee erhob sich und steckte seine Waffe weg. „Warum starrst du mich eigentlich so an?“, wollte sie wissen. „Ach, ich hab dich nur mit meiner Ex-Verlobten verglichen“, meinte er. „Ex-Verlobten?“ „Ja, hab ich dir nie erzählt, dass ich meine komplette Familie und die meiner Verlobten getötet habe?“, wollte er wissen. „Nein, hast du nicht.“ „Oh, okay“, Lee fuhr sich einmal durch die Haare und gähnte. „Und? Wer sieht besser aus?“, fragte Kyra. Überrascht sah Lee sie an, Kyra hatte den Blick abgewandt, aber er konnte Interesse aus ihrer Stimme heraushören. Er schmunzelte leicht. „Du, aber das ist allerdings auch kein Vergleich, die gute Julie Elizabeth Corner war neun, als wir verlobt wurden und sechzehn, als ich sie getötet hab“, erzählte Lee. Kyra drehte den Kopf leicht und schielte ihn an. „Julie Elizabeth Corner, ernsthaft?“ „Tja, ich stamme aus einer sehr hochrangigen Hunter-Familie, da kam mein Vater auf die Idee, dass ich auch eine Frau brauchte, die aus einer ebenfalls hochrangigen Familie stammte.“ „Aus welcher Familie stammst du? Allzu viele gibt es ja nicht mehr.“ „Nun, ich komme aus der Wesson Familie. Mein vollständiger Name ist übrigens Lee Wesson junior, mein Vater hatte die grandiose Idee, dass ich ja so heißen müsste wie er … Meine Mutter, übrigens eine geborene Smith, sagte mir einmal, dass mein Vater mit seiner Großartigkeit manchmal ziemlich nervig war …“, erklärte er. „Moment. Smith und Wesson?“, hakte Kyra nach. Lee grinste und zog seine Waffe, eine Smith & Wesson Model 686. „Ja, genau das was du denkst. Was meinst du, warum ich überwiegend Waffen dieses Herstellers habe?“ Kyra seufzte. „Ach, verstehe, daher rührt das also.“ „Nun, sag mal Kyra, kanntest du deinen Vater eigentlich? Ich meine, da deine Mutter ja eine Hure war“, wollte Lee wissen. „Hm, ich kenne seinen Namen: Ricardo Sutcliffe, ich habe etwas über ihn recherchiert, als ich mit Oriana zusammengelebt habe. Er wurde Neunzehnvierzig in Lincoln, Nebraska geboren. Nun ja und er ist Neunzehnachtundneunzig in Orange County durch einen Unfall gestorben … Tja, Unfall halt“, grinste sie. „Hm, mich beschleichet so das Gefühl, dass du an diesem Unfall nicht ganz unschuldig bist …“, meinte Lee. „Wie kommst du denn darauf, dass ich was mit ihm zu tun hatte …“, fragte sie unschuldig. „Und deine Mutter? Hatte sie auch einen Namen, oder wurde sie nur Hure gerufen?“, hakte Lee nach. „Hm, Jane Doe, so hab ich sie genannt“, sagte Kyra. „Jane Doe? So werden doch nicht identifizierte, weibliche Tote genannt“, kam es von Lee. „Tja, sie ist tot und sie wurde nie wirklich identifiziert, da sich keiner die Mühe gemacht hat, den Tod einer Hure aufzuklären“, Kyra zuckte mit den Schultern und ging dann auf Lee zu. Sie legte ihre Hände auf seine Brust und drückte ihn auf das Bett. Lee war völlig überrumpelt, von sich aus, hatte sich Kyra ihm auf diese Art noch nie genähert. „Äh, Kyra?“, fragte er. Sie saß mittlerweile auf ihm und ihr Gesicht näherte sich seinem. „Weißt du, Lee, du hast mich Jahre lang hypnotisiert und misshandelt. Aber, als du damit aufgehört hast, mich zu hypnotisieren, ist mir eins klar geworden: Sex kann Spaß machen“, meinte sie. Lee riss die Augen auf, was hatte sie vor? „Und deshalb“, sie presste völlig überraschend für ihn, ihre Lippen auf seine. „Werde ich dir mal zeigen, wie es für mich war, mich nicht wehren zu können. Wie frustrierend das war …“, grinste sie fies. Lee schwante übles, doch er ließ es über sich ergehen. Dass Kyra von sich aus, auf ihn zukommen würde, davon hatte er schon immer geträumt. Lee lag fix und fertig im Bett, Kyra wusste wirklich, was es hieß, jemanden zu quälen. So sehr wie eben hatte er noch nie gelitten, doch irgendwann war sie so gütig gewesen und hatte ihn von seinem Leiden erlöst. Er schielte zur Seite, Kyra lag neben ihm und grinste süffisant. „Wow, Julie hat es nie geschafft, so etwas mit mir zu machen wie du eben“, murmelte er. Kyra grinste noch breiter. „Ah, ist ja interessant. Du hattest Sex mit deiner kleinen Verlobten?“ Sie drehte sich auf ihn drauf und stützte ihre Arme auf seiner Brust ab. „Ja, hatte ich, auch wenn sie sich stark dagegen gewehrt hat … Schließlich wollte ich doch noch mal sehen, was sie so drauf hat … Aber es hat mir nicht gefallen“, meinte er enttäuscht. „Tja, so ist das wohl“, kam es von Kyra. Sie schlang ihre Arme um Lees Hals und zog sich etwas hoch, erneut küsste sie ihn. „Ich weiß nicht, was mit dir los ist Kyra, aber so gefällst du mir viel besser als vorher“, nuschelte Lee, als sie sich kurz von ihm löste. „Sagen wir, ich hatte während der letzten Tage viel Zeit zum Nachdenken“, antwortete sie. Lee schlang seine Arme um sie und drehte sie mit einem Ruck herum. „Du bist mir ja eine, erst wehrst du dich so und jetzt lässt du mich leiden. Tststs, was soll ich bloß mit dir machen?“, fragte er sie rhetorisch. „Nun, du hättest mich nicht immer hypnotisieren sollen, dann hätte es uns beiden sicherlich mehr Spaß gemacht“, meinte sie. „Und was du jetzt mit mir machen sollst? Hm, ich hätte da eine Idee“, kam es von ihr und sie leckte sich lasziv über die Oberlippe. „Du bist so gierig, du Hündin“, knurrte er. Kyra kicherte und streckte ihre Zunge heraus. Lee tat es ihr gleich und berührte mit seiner Zunge die ihre. Sie umkreisten sich leicht und immer wieder stießen sie sich gegenseitig weg. Keiner wollte den anderen gewinnen lassen. Während ihre Zungen beschäftigt waren, bewegten sich ihre Körper im gleichen Rhythmus, Kyra hatte die Beine gespreizt und angewinkelt und Lee lag dazwischen. Jetzt hob sie die Beine an und streckte sie ganz aus, danach wickelte sie sie um Lees Hüfte, mit dem Fuß fuhr sie sein Bein entlang. Ihr Oberkörper hob sich leicht vom Bett und sie presste ihre Brust gegen seine. Ihre Hände lagen über ihrem Kopf. Lees linke Hand fuhr über Kyras Arm zu ihrer Hand hinauf, langsam verschränkte er seine Finger mit ihren. Mit der rechten Hand stützte er sich auf der Matratze ab. Immer wieder stöhnte Kyra auf und wölbte sich ihm entgegen, sie leckte mit ihrer Zunge über die von Lee und er erwiderte es. Sie waren vollkommen in ihrem Liebesspiel gefangen und sie dachten nicht daran, sich zu lösen. Dass sie allerdings dabei beobachtet wurden, merkten sie nicht. Eine Person befand sich draußen, in einiger Entfernung zu dem Zimmer. Sie war auf einer Anhöhe, denn das Zimmer der beiden war abseits der Stadt und es grenzte an einen Wald an. Die Person, es war eine Frau, sah durch ein Fernglas. Durch das Fenster hatte man einen guten Blick auf das Bett der beiden. Mit ungerührtem Blick sah sie den beiden zu. „Widerlich“, kommentierte sie. „Kyra, dass du dich auf dieses Niveau herablässt, enttäuscht mich“, seufzte sie. „Tja, deine Ex-Geliebte hat wohl einen neuen Lover?“, kam es von einer zweiten Person, die aus den Schatten heraus auftauchte. „Macht dich das eifersüchtig, Oriana?“, fragte sie. „Wo denkst du hin? Kyra hat mich schließlich so hart verprügelt, dass ich gestorben bin“, seufzte Oriana. Die andere Frau grinste. „Tja, sie weiß nach wie vor nicht, dass du doch noch lebst, hab ich recht?“ „Nein, meinst du, dann würde sie sich ernsthaft von dem Typen da flachlegen lassen? Wohl kaum“, ein breites Grinsen breitete sich auf Orianas Gesicht aus. „Ich bin gespannt, wie sie darauf reagiert, wenn sie erfährt, dass ich noch lebe.“ Auch die andere Person musste grinsen. „Wirst du ihr auch sagen, dass du von jenem Geschöpf gerettet wurdest, welches sie von ganzem Herzen hasst?“ „Ja, das werde ich, mal sehen, wie sie darauf reagiert. Schließlich wurde ich selbst zu eben jenem Geschöpf …“, meinte sie und ließ ihre Augen rot aufglühen. „Nach so vielen Jahren bist du noch immer nicht zum Level E degeneriert, wie machst du das? Du hast nie das Blut des Reinblüters getrunken, der dich verwandelt hat“, wollte die andere Person wissen. „Ich weiß es nicht, doch mein Hass auf Kyra hält mich bei klarem Verstand. Ich lag wegen ihr sieben Jahre im Koma, bis mich der Vampir rettete. Und seitdem halte ich an diesem Hass fest. Ich werde Kyra vernichten, erst dann lasse ich es zu, dass der Vampir in mir, meinen Verstand übernimmt, erst dann, kann ich daran denken, mich dem Blut vollkommen hinzugeben und zu degenerieren“, meinte sie und grinste. Ihre Fangzähne traten hervor und die Blutlust schlich sich in Orianas Augen. „Sehr schön, Oriana. Es wird ja doch noch was aus dir. Du musst Kyra unbedingt töten … Schließlich hat sie dich ebenfalls schon einmal getötet, du warst ja schließlich schon klinisch tot, als man dich fand …“, erinnerte die andere Person sie. „Genau, und deshalb wird sie leiden, dafür werde ich schon sorgen“, versprach Oriana entschlossen, ehe sie das Fernglas wieder aufnahm um Kyra und Lee weiter zu beobachten. Die andere Person verschwand wieder in den Schatten. Kapitel 86: Teil 2 – Kapitel 40 – Zwei Reinblüter erscheinen – Puraudo Ichigo und Toudou Takuya ------------------------------------------------------------------------------------------------ Freitag, 10. Oktober 2008 Die Night Class beendete ihren Unterricht gerade und Maria verließ schnell das Gebäude, sie machte sich auf die Suche nach Yuki. Diese stand mit Zero und Raidon beim Brunnen. Vorsichtig näherte sich Maria ihnen. Zero drehte sich genervt zu dem Mädchen um und Maria stoppte. „Ähm, Yuki. Ich hätte da eine Frage an dich“, kam es von ihr. „Ja? Was gibt es denn, Maria?“, wollte Yuki wissen. „Nun ja, ich fühle mich irgendwie unwohl, so alleine im Mondwohnheim, ich schätze, die anderen mögen mich nicht so, würdest du mich bitte zurück begleiten?“, fragte sie. Yuki blinzelte, allerdings nickte sie. „Äh, ja, klar, das kann ich machen“, meinte sie und lächelte. „Was? Sie ist eine Vampirin, sie braucht keinen Babysitter“, knurrte Zero. „Zero! Sei nicht so unhöflich!“, schoss Yuki zurück. „Komm mit, Maria, ich bring dich zum Wohnheim“, sagte sie dann zu dem anderen Mädchen. Die beiden gingen zurück und Zero und Raidon blieben am Brunnen stehen. „Das gibt’s doch nicht! Komm, wir können sie nicht alleine zu diesen irren Vampiren lassen“, grummelte Zero und stapfte dann ebenfalls davon. Raidon seufzte und folgte ihm. Yuki und Maria kamen beim Mondwohnheim an. Yuki öffnete die Tür. Die Leute im Foyer sahen teilweise auf. „Ah, Maria, na, bringst du dir Verstärkung mit?“, fragte Hiroshi. Maria versteckte sich leicht hinter Yuki. „Siehst du? Sie sind fies zu mir“, flüsterte sie Yuki ins Ohr. Entschlossen schritt Yuki auf die Vampire zu. „Hört zu, wehe ihr seid fies zu Maria, dann bekommt ihr es mit mir zu tun!“, drohte sie. Hiroshi sog hörbar die Luft ein. „Oh Mann, ich hab ja solche Angst!“, meinte er sarkastisch. „Yuki! Du kannst doch nicht einfach abhauen“, knurrte Zero. Er kam auch gerade an. Raidon war nur knapp hinter ihm. „Oh, was macht ihr denn hier?“, wollte Yuki wissen. „Ihr hättet doch nicht mitkommen brauchen“, meinte sie. „Doch, sonst passiert sonst noch was“, antwortete Zero und ging näher zu Yuki hin. „Nein, solange ich dabei bin, wird schon nichts passieren, das würde ich nicht zulassen“, kam es da von Kaname. „Ich traue euch Blutsaugern aber nicht“, knurrte Zero. Er fixierte Kaname. Raidon seufzte auf, er wollte gerade etwas sagen, aber da … öffnete sich die Tür zum Mondwohnheim schwungvoll, die Köpfe aller Anwesenden drehten sich in diese Richtung. „Aloha!“, rief da eine weibliche Stimme. „Aloha?“, wiederholte Aido verwirrt und sah Kumo an, dieser hob nur die Augenbrauen und zuckte mit den Schultern. Da trat die Person ins Licht und die USA-Vampire sogen fast gleichzeitig die Luft ein. „Ichigo!“, riefen Kaori, Akuma, Kuraiko, Hiroshi und Shiro gleichzeitig. Die anderen sahen die Vampirin nur an. „Yes! Der Abend ist gerettet, Ichigo ist jetzt nämlich in the house“, meinte sie. Kaori teleportierte sich und tauchte vor Ichigo wieder auf, sie umarmte die reinblütige Vampirin stürmisch und sie drehten sich einige Male. „Ichigo, was machst du denn hier?“, fragte Kaori überrascht. „Tcha, mir war es in den USA plötzlich viel zu langweilig, weil ihr alle abgehauen seid. Deshalb bin ich jetzt hier“, meinte sie gut gelaunt. „Oh, cool“, sagte Kaori mit einem Grinsen. „Sie sind die Reinblüterin aus den USA?“, fragte Kaname daraufhin. Ichigo sah ihn an und trat dann vor. Salopp verbeugte sie sich. „Jap, mein Name ist Ichigo Puraudo“, stellte sie sich vor. Dabei nannte sie ihren Vornamen allerdings, wie auf amerikanische Art, zuerst. Aido zog die Augenbrauen hoch, er hatte schon verstanden, das Ichigo ihr Vorname war, aber so ein Name für eine Reinblüterin … „Äh, ist das Euer richtiger Name?“, rutschte es Aido heraus, bevor er sich stoppen konnte. Ichigo sah ihn an, doch dann schien ihr etwas einzufallen. Sie klatschte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Oh, ich vergas, ich bin ja jetzt in Japan. Ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, dass man sich hier mit dem Nachnamen zuerst vorstellt. Also gut, noch mal: Ich heiße Puraudo Ichigo. Und nein, das ist nicht mein richtiger Name, den habe ich mir aber selbst gegeben, weil er mir viel besser gefällt als mein echter“, meinte sie schelmisch grinsend. „Aber Euer Name bedeutet übersetzt so etwas wie ‚stolze Erdbeere‘. Das ist doch etwas unpassend für einen reinblütigen Vampir“, murmelte Aido. „Wieso darf ich mir nicht den Namen aussuchen, der mir gefällt, nur weil ich ein Reinblüter bin? Das ist bescheuert. Ich bin genauso normal wie ihr auch, es gibt zwischen uns keinen Unterschied! Deshalb kann ich mich sehrwohl ‚stolze Erdbeere‘ nennen, denn ich bin nun mal stolz und Erdbeeren liebe ich einfach. Deshalb nenne ich mich auch so. Wer damit ein Problem hat, der soll die Klappe halten, sich in die Ecke stellen und heulen. Ich heiße so wie ich will!“, fauchte Ichigo bockig. Aido hatte die Augen aufgerissen und starrte die beleidigte Reinblüterin an. „Weißt du Ichigo. Deine Haarfarbe gefällt mir echt gut, wie eigentlich immer“, mischte sich Kaori ein und ergriff einige Strähnen der langen, zu zwei seitlichen, hoch sitzenden Zöpfen gebundenen, türkisfarbenen Haare. „Sagt bloß, dass ist Eure Naturhaarfarbe“, stieß Aido wieder aus. „Also, so langsam gehst du mir auf die Nerven. Das ist natürlich auch nicht meine richtige Haarfarbe, oder hast du schon mal ein Lebewesen gesehen, das mit türkisfarbenen Haaren zur Welt kommt? So was gibt’s nur in Anime und Manga. Ich hab sie mir zudem gefärbt, weil sie so die gleiche Farbe wie meine Augen haben“, meinte sie schnippisch. Aido hob darauf hin nur beschwichtigend die Hände. Wer war diese Frau bloß? Plötzlich schmiss sich Kaori wieder an Ichigo dran. „Sag mal, sweetheart, du hast nicht zufällig ein bisschen Blut für mich übrig?“, fragte Kaori mit säuselndem Unterton und drehte eine Haarsträhne Ichigos um ihren Finger. „Hm, nein, Blut nicht, aber ich will dir einen tollen, neuen Trick zeigen, exklusiv nur für dich“, murmelte sie. Dann legte sie eine Hand auf Kaoris Brust, die andere legte sie unter ihre Gürtellinie. Kaori zog die Augenbrauen hoch, was sollte das jetzt? Da zog Ichigo ihre Hände weg und versteckte sie hinter dem Rücken, dann lief sie lachend davon. Kaori war erstmal einige Sekunden wie erstarrt, doch als Ichigo sie dann fragte, ob sie nicht was vermisse, fing sie an zu schreien. Mit einer Hand umklammerte sie ihre Brust, mit der anderen versuchte sie ihren Rock unten zu halten, sie presste die Beine zusammen. „Gib sie zurück!“, quiekte Kaori panisch. Sie war puterrot im Gesicht. Ichigo lachte noch lauter und blieb dann vor der Couch stehen. Genüsslich betrachte sie Kaori, welche zusammengekauert dastand. Noch immer gluckste Ichigo und hielt dann Kaoris Unterwäsche hoch, den sexy Spitzenbüstenhalter hielt sie an einem Träger zwischen den Zähnen fest, während sie das Höschen jeweils über zwei Finger gespannt hochhielt. „Wow, sexy, sexy. Du hast ja doch Geschmack“, meinte sie und wackelte schelmisch mit den Augenbrauen. „Gib sie zurück, bitte!“, bettelte Kaori. Die Reinblüterin zog das Höschen leicht mehrere Male auseinander und schüttelte den Kopf. „Nein, Strafe muss sein, schließlich hast du sofort gefragt, ob du mein Blut haben kannst, ohne, dass du mir vorher dein eigenes angeboten hättest. Das gehört sich nicht, baby, das geht ganz und gar nicht“, meinte sie missbilligend. Dann drehte sie sich schwungvoll um und grinste Akuma an. Den Büstenhalter hatte sie immer noch zwischen den Zähnen. „Hey, Akuma, du möchtest nicht zufällig Kaoris Unterwäsche haben?“, Ichigo zwinkerte. „Ich hab gerade welche übrig.“ Akuma hatte die Augenbrauen erhoben, doch dann nickte er mit einem Grinsen. Er griff nach der Unterwäsche. „Ha, behalt sie schön für dich, ja?“, meinte Ichigo. „Klar, darauf kannst du dich verlassen“, antwortete Akuma. „Akuma! Gib mir meine Unterwäsche zurück!“, fauchte Kaori. „Also … eigentlich würde ich das lieber nicht machen wollen“, murmelte er. „Akuma, wenn du mir meine Unterwäsche nicht sofort zurück gibst, gibt’s einen Monat lang keinen Sex“, drohte sie. Sofort riss Akuma die Augen auf und sog die Luft ein. Ohne umschweife stand er auf und brachte seiner Freundin ihre Unterwäsche zurück. Sie griff danach und teleportierte sie sich wieder an den Körper. „Ah, viel besser“, seufzte sie erleichtert. Dann tätschelte sie Akuma den Kopf. „Braver Junge. Ich wusste, dass würde helfen.“ Da stieß Ichigo wieder ein Lachen aus. „Also seid ihr jetzt doch zusammen. Ich hab es doch von Anfang an gesagt. Ihr kommt zusammen …“ Akuma legte Besitzergreifend seine Arme um Kaori. „Ja, und sie gehört mir, mir ganz allein!“ Ichigo zog einen Flunsch. „Aber wenn ich auch mal ihr Blut haben will? Also bist du so egoistisch und willst mir gar nichts abgeben?“, fragte sie. Akuma schob die Lippen vor und überlegte. Nach einiger Zeit meinte er schließlich. „Okay … Ich könnte sie dir ja mal kurz ausleihen“, grummelte er. Kaori grinste, Ichigo grinste, die anderen sahen die drei ungläubig an. „Hey, Akuma, warum verleihst du Kaori an Ichigo, aber nie an mich?“, wollte Hiroshi wissen. „Tja, Ichigo mag ich halt“, meinte Akuma. „Und mich nicht?“ „Nö“, frotzelte Akuma weiter. Die anderen folgten dem Gespräch mit unterschiedlichen Meinungen. Ichijo war schockiert, dass Akuma seine Kaori einfach so an diese Frau verleihen wollte, dabei passten sie doch so gut zusammen. Sasori grinste nun auch. „Hey, Akuma-chan … während Kaori bei Ichigo ist, könntest du ja zu mir kommen. Wir werden sicherlich auch sehr viel Spaß haben“, meinte er. „Abgelehnt!“, kam es von Akuma. Er drehte sich weg und zog Kaori mit sich. „Schade, du verpasst was“, sagte Sasori. „Ah, Sasori-lein. Du bist ja auch da“, stieß Ichigo aus. „Sasori-lein?“, murmelte Sasori verwirrt. „Jup, und wie geht’s dir denn so? Stehst du immer noch auf Männer?“, fragte sie überschwänglich. Dabei trat sie nahe an Sasori heran. Dieser musste sich ganz auf der Couch zurücklehnen, um nicht mit ihr in Kontakt zu kommen. Ein breites, sehr fieses Grinsen huschte über ihr Gesicht. Sie stützte ihre Hände links und rechts von Sasori ab und beugte sich weiter vor. „Na, willst du mir nicht antworten?“, säuselte sie. „Ähm, ja, ich stehe immer noch auf Männer“, antwortete Sasori, dabei klang seine Stimme allerdings etwas zittrig. Ichigos Nähe war ihm unangenehm und zuwider. Doch jetzt setzte sie sich auch noch tatsächlich auf seinen Schoß. Sasori versteifte sich und lief rot an. Sie legte die Arme um seinen Hals. Das Gift schien ihr nichts auszumachen, oder Sasori vergas einfach, es in seiner Panik einzusetzen. „Ähm, also … würdest du vielleicht … von mir runtergehen … bitte“, stammelte Sasori. Die anderen sahen den Giftvampir überrascht an, es war das erste Mal, dass sie einen so derart verlegenen Sasori sahen. Sonst hatte er immer ein sehr ausgeprägtes Selbstbewusst sein, doch das war jetzt verschwunden … Ichigo beugte sich vor und küsste Sasori auf die Wange. Dieser riss verschreckt die Augen auf. Er konnte zudem fühlen, wie sich Ichigos Busen an seine Brust drückte, das war unangenehm. „Oh, es gibt also doch etwas, was dich nervös macht, Sasori-lein“, schnurrte Ichigo und schmiegte sich noch enger an Sasori, sie räkelte sich schon fast auf ihm. Dieser war mittlerweile komplett rot angelaufen. „Bruderherz, bist du in Ordnung?“, fragte Kumo besorgt. „Nein, nicht wirklich“, fiepte Sasori. Ichigo lachte wieder, diesmal klang es schon beinahe boshaft. „Ach, wie süß du doch bist, Sasori-lein. Ich habe eine Schwäche für Kinder wie dich“, meinte sie. Ichigo löste sich einige Augenblick von dem, noch immer verschreckten Sasori, dieser nutzte die Gelegenheit und schubste sie von seinem Schoß, zudem sprang er auf und versteckte sich hinter Kumo und Aido. „Bleib bloß weg von mir!“, winselte er. „Glaubst du wirklich, diese beiden würden mich aufhalten. Die würde ich zusätzlich noch vernaschen“, meinte sie und leckte sich lasziv über die Lippen. Aido zuckte zusammen, stand dann aber auf. „Tut mir leid Sasori, aber ich will einer Reinblüterin nicht im Wege stehen. Mit ihr lege ich mich nicht an“, meinte er und setzte sich dann auf eine andere Couch. „Echt mal, Bruder. Ich will da nicht auch noch mit reingezogen werden. Viel Glück“, sagte Kumo, legte noch kurz eine Hand auf Sasoris Schulter, ehe er sich dann zu Aido setzte. Nun war Sasori wieder ganz schutzlos. „Ihr seid doch alle gemein“, stammelte er und stand auf. Langsam ging er zurück und versuchte ihr so zu entkommen, doch sie folgte ihm. Hastig drehte sich Sasori um und wollte weglaufen, doch sie war schneller. Sie stieß ihn um und er flog der Länge nach hin. „Uncool“, hörte er Shiki murmeln. „Wirklich uncool.“ Ichigo saß jetzt halb auf ihm, Sasori wand sich unter ihr. Das war jetzt wirklich peinlich. Sie drehte ihn auf den Rücken und hielt ihn weiterhin fest, sie grinste ihn an, als sie sah, dass er gleich anfangen würde zu heulen, wenn sie weiter machte. Ichigo beugte sich runter und drückte für einen Augenblick ihre Lippen auf Sasoris, dieser riss schockiert die Augen auf und einige Tränen fanden ihren Weg nach draußen. Er kniff die Augen zusammen, das war doch alles nicht wahr! Sie beugte sich weiter zu ihm runter und leckte mit der Zunge über seinen Hals, doch ehe sie ihn beißen konnte, ging die Tür erneut auf. „Yumi! Geh sofort von dem Kind runter“, donnerte eine wütende Stimme durch den Raum. Ein großer, dunkelhaariger Mann ging auf Ichigo zu und riss sie von Sasori runter. Dieser blieb allerdings auf dem Boden liegen und schielte zu seinem Retter hinauf. „Habe ich dir nicht gesagt, dass du hier keinen Ärger machen sollst, oder habe ich dir nicht gesagt, dass du hier keinen Ärger machen sollst, hm? Und was machst du hier? Du greifst Minderjährige an. Auch wenn er ein Vampir ist, ist er immer noch minderjährig. Und so was machen wir nicht. Hast du kapiert, Yumi?“, knurrte er. Als sie nur etwas grummelte und dann wegschaute, schüttelte er sie einmal durch. „Hast du kapiert?“ „Ja, verdammt, habe ich“, fauchte Ichigo. Dann veränderte sich ihr Blick. „Sei mir nicht böse, du weißt, wie ich bin“, säuselte sie und schmiegte sich an den Mann. Dieser verdrehte die Augen und schubste sie dann zur Seite. „Denk lieber über dein Verhalten nach, Yumi“, grummelte er, dann kniete er sich halb hin und reichte Sasori eine Hand. „Hier, ich hoffe, sie hat dich nicht zu sehr gequält“, meinte er versöhnlich. Noch immer errötet griff Sasori nach der Hand seines Retters und ließ sich aufhelfen. Er musterte den Mann einige Zeit, er war ebenfalls ein Reinblüter, denn er war selbst für einen Vampir perfekt. „Alles in Ordnung?“, wollte der Mann wissen. Er hielt Sasori im Arm. Dieser lief schon wieder rot an, noch immer liefen ihm die Tränen über die Wangen. Verlegen schaute er zur Seite. Er brachte gerade mal ein „Ja“, zustande. „Du musst meiner Schwester verzeihen, sie ist immer so stürmisch“, meinte der Mann. Sasori sah auf. „Schwester?“, fragte er. „Ja, Yumi ist meine Schwester und Verlobte. Ich bin Toudou Takuya“, stellte er sich vor. „Dokuyaku Sasori“, stammelte Sasori. Oh Gott, das war Ichigos Bruder. Und er sah einfach zu heiß aus. Sasoris Knie wurden bei seinem Anblick weich und sein Herz raste. ‚Oh Gott‘, dachte er nur. Takuya führte Sasori zur Couch und setzte sich dann neben ihn. Er wischte mit seinem Daumen die Tränen von Sasoris Gesicht, danach sah er zu seiner Schwester und seufzte. „Wie wäre es mit einer Entschuldigung?“, forderte er sie auf. „Wieso sollte ich mich entschuldigen?“, grummelte Ichigo. „Weil du ihm Angst eingejagt hast, deshalb“, erklärte Takuya. Sasori saß verlegen neben dem Reinblüter, seine Hände hatten sich zwischen seinen Beinen in die Couch verkrallt. Er war immer noch ganz rot im Gesicht. „Ich werde mich nicht entschu-“, setzte Ichigo an, doch dann verzerrte sie ihr Gesicht. „Au, lass das! Ist ja schon gut. Sasori, es tut mir leid“, grummelte sie. Sasori zuckte nur zusammen und schaute auf seine Hände. Plötzlich spürte er eine große, warme Hand auf seiner Schulter. „Ist wirklich alles in Ordnung? Du bist ganz rot im Gesicht“, murmelte Takuya besorgt. Sasori konnte fühlen, wie er noch weiter anlief, er sah direkt in Takuyas dunkelgraue Augen. „Ach, geliebter Bruder, dem Kleinen geht’s gut“, meinte Ichigo. „Bist du dir sicher, seine Gesichtsfarbe sieht nicht sehr gesund aus“, bemerkte Takuya und legte eine Hand auf Sasoris Stirn. „Nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass es ihm gut geht. Der Kleine ist nur ein bisschen schwul, von daher …“, sie ließ den Satz unvollendet. Takuya zog die Augenbrauen hoch, dann wandte er sich an Sasori. „Stimmt das was meine Schwester sagt?“, fragte er. Sasori schaute ihn nicht an, leicht nickte er. „Ja, das ist stimmt“, murmelte er leise, beinahe unverständlich. „Ah“, machte Takuya wissend, dann nahm er seine Hand von Sasoris Stirn. „Verstehe.“ Sasori rutschte schnell ein bisschen von ihm weg. Jetzt war es ihm zum ersten Mal peinlich dass jemand anderes ausgeplaudert hatte, dass er schwul war. Vor allem, weil Takuya so unglaublich heiß war. Leise konnte er Shiro glucksen hören, er wusste natürlich was er, Sasori, dachte. „Denk aber bloß nicht, dass ich an dir interessiert bin, nur weil du mich gerettet hast“, stieß er aus, es sollte wohl selbstsicher wirken, doch es klang eher schüchtern. Leise lachte Takuya. „Okay, angenommen. Zudem hätte ich, selbst wenn ich gewollt hätte, nicht gekonnt. Schließlich bist du noch minderjährig“, meinte er. „Ich bin aber bald achtzehn“, grummelte Sasori. Er glühte noch immer. Takuya tätschelte ihm lachend den Kopf. „Schon klar. Aber nein, selbst dann nicht, schließlich bin ich verlobt“, meinte er. Unter der Berührung lief Sasori noch weiter an. ‚Gott, warum muss er das bloß machen? Das ist peinlich. Aber er sieht so verdammt gut aus … Scheiße …‘, dachte Sasori. Er wand sich ein bisschen. Sein Herz raste wie verrückt und seine Handflächen wurden feucht. „Jetzt lass du aber den Jungen in Ruhe, sonst bekommt er nie wieder seine normale Gesichtsfarbe zurück“, sagte Ichigo mies gelaunt. „Tja, Yumi, du hättest ihn gar nicht erst erschrecken sollen, dann wäre er jetzt nicht so“, antwortete Takuya. „Warum nennt Ihr sie als Yumi?“, fragte Ichijo. „Weil Yumi ihr richtiger Name ist. Mit diesem Namen sollte man sie auch ansprechen“, erklärte Takuya. „Oh, Yumi. Ja, das klingt schon eher nach einem Reinblüter“, sagte Ichijo. „Tch, wie gesagt, ich mag diesen Namen nicht sonderlich“, knurrte Ichigo. „Aber warum denn nicht. Yumi beutet doch ‚Schönheit‘. Das passt doch zu einem Reinblüter“, mischte sich jetzt auch Yuki ein. „Tja, mir gefällt es aber nicht, ‚Schönheit‘ zu heißen. Ich meine, wer nennt sein Kind schon bitte schön ‚Schönheit‘. Mal angenommen, ich wäre hässlich, dann würde das doch schon gar nicht mehr passen. Gut, okay, ich bin ein Vampir, aber trotzdem. Es hätte ja sein können. Zudem mag ich Erdbeeren einfach. Also werde ich mich auch weiter so nennen“, erklärte Ichigo. „Yumi, sobald du mich geheiratet hast, ist Schluss mit diesen Kinderspielchen, das ist dir doch klar, oder? Dann wirst du endlich anfangen, dich wie eine Ehefrau zu benehmen. Und nicht mehr, wie ein durchgedrehter, Hormongesteuerter Teenager“, meinte Takuya. „Tse, wir werden sehen“, grummelte Ichigo. „Du wirst sehen, meine Liebe“, sagte Takuya gnadenlos. Und um zu beweisen, wie ernst er es meinte, ließ er Ichigo Schmerz empfinden. „Ah, schon gut, schon gut. Ich habs ja kapiert“, knurrte sie. „Ähm, Toudou-san, könnte ich kurz mit Ihnen sprechen?“, fragte Kaname. Takuya sah auf und nickte. „Aber natürlich, soll meine werte Schwester auch mitkommen?“, wollte er wissen. „Ja, bitte“, sagte Kaname. Takuya stand auf und wandte sich an Sasori. „Kleiner, wenn meine Schwester dir wieder Probleme bereitet, komm ruhig zu mir“, sagte er und tätschelte erneut Sasoris Kopf. Dann drehte er sich um und reichte seiner Schwester eine Hand, sie ergriff sie und ließ sich hochziehen. Die beiden folgten Kaname. Einige Zeit blieb es still, ehe Hiroshi loslachte. „Sasori, das war einfach zu komisch. Ich wusste gar nicht, dass du auch so eine schüchterne Seite hast“, lachte er. Sasori errötete erneut und starrte wieder auf seine Hände. „Ach, lass mich doch“, murmelte er. Auch Zero und Raidon mussten schmunzeln. Dafür, dass Sasori sonst immer so draufgängerisch war … Es war einfach herrlich, ihn so zu sehen. Callie seufzte. „Ach, Leute, lasst doch den armen Sasori in Ruhe. Würde mich jemand belästigen, der so Angst einflößend ist wie Ichigo, würde ich auch vor Angst zittern.“ „Ich hab nicht vor Angst gezittert!“, versuchte er sich zu verteidigen, was allerdings nicht ganz klappte. Callie kicherte kurz, ehe sie ihren Kopf wieder auf Shiros Schulter legte. Er nahm sie in den Arm. „Ach, mein Bruder“, seufzte Kumo und ging auf Sasori zu. „Lass mich, du hast mich alleine gelassen“, fauchte Sasori und wandte den Kopf ab. „Tut mir Leid, aber sie war doch zu Angst einflößend“, entschuldigte sich Kumo. Er setzte sich neben Sasori und zog ihn an sich. Sasori schloss einen Moment die Augen und genoss die Umarmung seines Bruders, er kam langsam wieder runter. „Sag mal, warum magst du Ichigo nicht?“, wollte Kaori wissen. Sasori sah sie an. „Weil sie ein Weibchen ist, deshalb. Ich mag es gar nicht, wenn mich Weibchen anfassen, da bekomm ich Panik“, grummelte er. „Also würde das auch passieren, wenn ich dich so anfassen würde?“, fragte sie weiter. „Gut möglich, aber dich würde ich vorher vergiften“, sagte Sasori. Plötzlich teleportierte sie sich. „Ich schätze, du bist nicht schnell genug“, meinte sie auf seinem Schoß. „Das ist nicht mehr witzig, geh von mir runter!“, stieß er aus. Kaori konnte erkennen, dass Sasori wirklich nicht mehr konnte, dieser Ausdruck in seinen Augen … „Tut mir leid“, entschuldigte sie sich, während sie aufstand. „Das war wirklich nicht witzig.“ Sasori lehnte sich wieder an Kumo, es war ihm peinlich, dass alle diese Seite an ihm gesehen hatten. „Sag mal, du bist wirklich erst siebzehn?“, fragte Hiroshi. „Ja, was dagegen?“, fauchte Sasori. „Nö, ich hätte dich nur schon für Älter gehalten“, sagte er gleichgültig. „Öh, Hiroshi, ich glaube, ich hatte auch schon mal erwähnt, dass ich siebzehn Jahre alt bin, oder? Ich meine mich daran zu erinnern, dass Callie mich das mal gefragt hatte und da warst du dabei“, meinte Kumo. „Ja und, woher soll ich denn wissen, wie alt Sasori dann ist?“, kam es von Hiroshi. Kumo sah ihn einige Zeit irritiert an. „Du weißt schon, dass Sasori und ich Zwillinge sind“, hakte er nach. „Wir wurden am selben Tag geboren und sind auch dementsprechend gleich alt.“ Hiroshi klatschte sich die Hand vor die Stirn. „Stimmt, da war ja noch was“, grummelte er. „Tsch, ich verschwinde von hier. Bis nachher, Kumo“, meinte Sasori. Er gab Kumo einen Kuss, bevor er aufstand und dann in sein Zimmer verschwand. Kumo sah ihm einige Zeit nach und seufzte dann, er wusste ja, dass sein Bruder beinahe schon panische Angst vor Frauen hatte und trotzdem hatte er ihn alleine gelassen. Er seufzte erneut, ehe er wieder zu Aido sah. „Hm, was machen wir jetzt mit ihm?“, wollte Aido wissen. „Das wird schon wieder … hoffe ich …“, murmelte Kumo. Kapitel 87: Teil 2 – Kapitel 41 – Klare Ansagen und Kariesgefahr ----------------------------------------------------------------- Freitag, 10. Oktober 2008 Kaname saß mit Takuya und Ichigo in seinem Zimmer, Ichigo war allerdings sehr genervt davon, dass sie jetzt mit Kaname reden sollte. „Also, was gibt’s denn?“, fragte sie schließlich. „Nun, wie ich von den anderen so gehört habe, interessiert es Sie nicht, dass Sie ein Reinblüter sind, Sie setzen alle Vampire und sogar Menschen gleich“, fing Kaname an. „Ja, was dagegen? Wir sind doch alle gleich … Ich verstehe nicht, dass die Leute uns immer fürchten, ich will nicht, dass sie Angst vor mir haben, deshalb versuche ich gleich so rüber zu kommen, dass sie keine Angst vor mir haben“, erklärte Ichigo. „Aber Ihr verhalten ist ziemlich … nun ja, wie soll ich sagen …“, Kaname wusste nicht so recht, was er von Ichigo halten sollte. „Du willst sagen, dass es nicht angemessen ist. Nicht wahr, Kleiner?“ Ichigo beugte sich vor und sah Kaname in die Augen. „Ja, ich verhalte mich mit Absicht unangemessen, einfach um den anderen, verklemmten Reinblütern zu zeigen, dass es auch anders geht! Ich versuche den meisten Vampiren keine Angst einzujagen … es sei denn, sie heißen Sasori … und meistens funktioniert das auch wunderbar. Sag mal, haben die Vampire, die vorher bei mir in den USA waren auch nur einmal wirklich auf dich gehört?“, fragte sie. „Nein, nicht wirklich, erst wenn ich meine Macht eingesetzt habe“, gab Kaname zu. „Ha, siehst du … Ich musste nie meine Macht einsetzen, wenn ich sie um etwas gebeten habe“, triumphierte Ichigo. Takuya stieß ein leichtes seufzen aus. „Yumi, reiß dich zusammen“, meinte er. „Nein, Takuya, ich habe nun mal ein Problem mit Kaname, da kann ich mich nicht beruhigen“, knurrte sie. „Sie haben ein Problem mit mir? Ihre völlig unpassenden Methoden, haben die USA-Vampire degenerieren lassen, sie benehmen sich teilweise wie die Wilden und können nichts anderes, als sich zu streiten und sich über Sex zu unterhalten!“, klagte Kaname sie an. „Erstens, hör auf, mich so dämlich zu siezen, da bekomm ich einen an die Klatsche und zweitens, das ist ganz sicher nicht meine Schuld! Das ist für sie einfach zur Gewohnheit geworden, sie haben immerhin fast zwei Jahre lang in den USA gewohnt! Da läuft es nun mal ein wenig anders ab als hier, und wenn du tatsächlich glaubst, dass sie das von einem Tag auf den anderen umstellen können, dann bist du aber schief gewickelt. Gewohnheiten lassen sich nichts so einfach abstellen!“, fuhr sie ihn an. Kanames Augen verengten sich. „Pass lieber auf deinen Ton auf … Sonst muss ich mich vergessen“, drohte er. Da fing Ichigo an zu lachen und schnellte zu Kaname herüber, er saß auf der gegenüberliegenden Couch und nur ein Tischchen trennte sie von einander. Ichigo hockte mit dem rechten Bein auf dem Tisch, das linke war noch immer auf ihrer Couch, ihr Gesicht näherte sich Kanames, noch immer war ihr Grinsen breit und fies. „Glaubst du ernsthaft, dass ich vor dir Angst habe? Du bist doch auch nur einer von diesen verklemmten Reinblütern, die keinen Arsch in der Hose haben und sich zurückziehen, sobald es gefährlich wird und die anderen ‚minderwertigen‘ Vampire vorschicken, hab ich nicht recht? Genauso einer bist du doch und da glaubst du ernsthaft, du könntest es mit mir aufnehmen? Du bist um längen zu schwach dafür, du bekommst ja noch nicht mal eine Schar Vampire gebändigt … Das ist armselig“, meinte sie. „Yumi …“, kam es wieder von Takuya, er wirkte genervt von seiner Schwester. Allerdings hielt er es auch nicht für nötig, weiter einzugreifen. Er hatte den Ellbogen auf die Lehne der Couch gestützt und seinen Kopf in die Hand. Ichigo ignorierte ihn gekonnt. „Hör zu, Kaname. Ich habe vor, hier ebenfalls einzuziehen. Wer weiß, vielleicht spiele ich Lehrerin, denn mit einundzwanzig Jahren hab ich keine Lust auf Schule spielen … Ich werde dir mal zeigen, wie man mit den Vampiren umgeht“, verkündete sie und grinste wieder. „Wie bitte? Das kann ich nicht zulassen! Dann geht ja hier bald alles drunter und drüber!“, fauchte Kaname. „Tja, Pech für dich, das ich schon mit Kaien gesprochen habe … Ich darf hier bleiben und es ist alles schon geklärt. Sowohl ich, als auch mein werter Herr Bruder bekommen ein nettes Einzelzimmer. Schließlich brauch ich ja auch ein wenig Freiraum für mich“, sagte sie. Kaname schwante übles, die ganze Ruhe und Ordnung, die vor der Ankunft der USA-Vampire geherrscht hatte, all das würde nie wieder einkehren. All das war für immer verloren. Es würde alles nie wieder so werden wie früher … All das war vorbei … Plötzlich ertönte ein erschreckendes Geräusch, es bereitete Kaname im ersten Moment, als er es hörte eine Gänsehaut, allerdings passte es auch irgendwie zu seiner Stimmung. Er sah Ichigo an. „Oh, Mist, ein Anruf …“, meinte sie und zog ihr Mobiltelefon hervor. Dieses Gerät machte so fiese Geräusche … Ichigo verließ den Raum um zu telefonieren und Takuya und Kaname blieben alleine zurück. Takuya seufzte auf. „Yumi … ist immer so …“, kam es lediglich von ihm. „Das kann ja was werden … Ich bange jetzt schon um den Frieden in diesem Haus“, meinte Kaname. „Das würde ich auch, glaub mir, das würde ich auch“, pflichtete Takuya ihm bei und stand dann auf. „Ich werde sie mal suchen gehen“, teilte er dem verzweifelten Kaname mit und verließ ebenfalls das Zimmer. Ichigo streifte währenddessen durch das Haus „Mond“, sie fand schließlich wieder ins Foyer zurück. Mit einem Satz sprang sie von der Empore und landete unten im Foyer auf dem kleinen Tisch, um den die Sofas gestellt waren. „Wuah!“, stieß Aido aus, Ichigo war direkt vor ihm gelandet, er hatte sich gerade vorgebeugt um sein Glas mit dem Blutersatz abzustellen. Sie grinste ihn an. „Buh!“, machte sie nur und blieb vor ihm in der Hocke sitzen. Ihre Beine waren dabei etwas auseinander genommen und sie hatte ihre Hände locker zischen ihren Beinen liegen. Aido lief rot an und setzte sich rasch zurück, denn diese Haltung war mit Ichigos Outfit etwas gewagt. Sie trug chinesische Kleidung und zwar eine Art Cheongsam, der Stoff war aus feinster Seide und in Türkis gehalten, die Knöpfe und Schlaufenverschlüsse an den Schultern waren in dunklem blau gehalten und die Muster auf dem Kleidungsstück stellten Blumen da, sie waren in orangenen und gelben Tönen gehalten. Zudem hatte es keine Ärmel und die Schlitze an den Seiten waren auch länger als gewöhnlich. Das Kleidungsstück an sich ging bis zu den Knöcheln, allerdings fingen die Schlitze schon ab der Taille an. Vorne war die Stoffbahn zudem ein wenig schmaler und hinten sah es dafür in etwa so aus wie ein Cape. Vorder- und Rückseite wurden auf Hüfthöhe lediglich von zwei dünnen Schnüren zusammengehalten. Sie zeigte also sehr viel Bein. Zudem trug sie noch türkisfarbene Ballerinas. Und die Krönung war wohl die dunkeltürkisfarbene Fellweste, die sie darüber trug. Diese passte perfekt zu den ebenfalls türkisfarbenen Handschuhen mit Fellrand. „Na, Kleiner, wie geht’s?“, fragte sie neckisch. „Äh … Gut?“, stammelte Aido. „Oh, schon wieder eine Neue?“, hörten sie da eine Person fragen. Es war Tenshi, die gerade zur Tür rein kam, sie trug ihre normale pinke Kleidung und nicht ihre Uniform. „Uh!“, stieß Ichigo aus und erhob sich. Aido konnte dabei erkennen, dass sie Messerhalterungen an den Beinen befestigt hatte, ebenso wie Kaori, allerdings benutzte Ichigo anscheinend richtige Kampfmesser und kein Silberbesteck … Mit einem gekonnten Salto landete sie neben Tenshi und umrundete sie. Immer wieder betrachtete die reinblütige Vampirin ihr Gegenüber. „Weißt du Tenshi, du bist nach wie vor so moe“, quietschte Ichigo und umarmte Tenshi stürmisch. „I-Ichigo, schön dich wieder zu sehen“, stammelte Tenshi etwas überrumpelt, sie hatte Ichigo nicht gleich erkannt, als sie vor Aido auf dem Tisch hockte. „Hehe, das du auch hier bist, das überrascht mich ehrlich gesagt“, kam es von Ichigo. „Äh, ja, ich bin hier um Kyra und Lee zu fangen und nebenbei gehe ich auch noch zur Schule“, erklärte Tenshi. „Oh, Lee, so heißt also Kyras überaus schnuckelige Begleitung. Echt, der ist ja so heiß, den darf man nicht an den Nordpol bringen, der schmilzt glatt weg, so heiß ist der“, schwärmte Ichigo und stieß ein zischendes Geräusch aus. „Schade, dass alle heißen Typen die Bösen sind. Diese Sahneschnitte hätte ich gerne für mich“, meinte sie und leckte sich einmal über die Oberlippe. „Ich beneide Kyra … Ob das wohl ihr Lover ist? Ich meine, wäre merkwürdig wenn nicht … Keine Frau kann ihm bestimmt auf längere Zeit widerstehen“, vermutete sie. Akuma und Kaori zuckten plötzlich zusammen, Takuya stand hinter ihnen und er sah offen gestanden nicht gerade fröhlich aus. Eine tiefschwarze Aura waberte um ihn herum, die seinem Missfallen noch mehr Ausdruck verlieh. Als Takashi diese Aura sah, wäre er am liebsten vor Angst gestorben, so etwas Gruseliges hatte er noch nie erlebt. Auch Kaori und Akuma duckten sich und klammerten sich aneinander fest. „Was hast du denn, Takuya?“, fragte Ichigo unschuldig, sie hatte ihren rechten Zeigefinger an den Mund gelegt und ihre linke Hand verkrallte sich ein wenig in der vorderen Stoffbahn ihres Kleides, sie rieb ihre Knie leicht aneinander. Sie sah ihn mit großen, türkisfarbenen, unschuldig leuchtenden Augen, durch ihre langen tiefschwarzen und vollen Wimpern an, so wie es nur eine kleine Schwester konnte, wenn sie sich bei ihrem großen Bruder entschuldigte. Und durch ihre zwei seitlichen hohen Zöpfe und dem Pony, wirkte sie noch unschuldiger und jünger, wie ein Kind eben. Es fehlte lediglich, dass alles um sie herum in einen komischen rosa Nebel getaucht wurde. Sie sah momentan dermaßen süß aus, dass Kaname, der hinter Takuya stand glaubte, er bekomme von dem Anblick gleich Karies. Bei Takuya jedoch wirkte es. Die schwarze Aura verzog sich und ein Lächeln breitete sich auf Takuyas Gesicht aus. Er stand plötzlich neben Ichigo und nahm sie in den Arm, mit einer Hand tätschelte er ihr den Kopf. „Ich kann dir einfach nicht böse sein, Yumi“, meinte er versöhnlich. Auch die anderen Vampire, allen voran Hiroshi, Akuma und Kaori waren von Ichigo angetan. „Sie ist ja so süß“, schwärmten sie unisono. Kuraiko sah sie jedoch nur verwirrt an. „Hiroshi, was ist denn mit dir los?“, fragte sie. „Siehst du das nicht, Ichigo ist ein Engel!“, schwärmte er. Fassungslos schüttelte Kuraiko den Kopf, allerdings konnte sie ein Grinsen nicht unterdrücken. Auch Akane musste ein Kichern unterdrücken. Ichigo hatte es schon immer geschaft, die anderen durch ihre Art zu beeindrucken. Kaname war allerdings nicht so begeistert, er fragte sich wirklich, ob sie das alles ernst meinte. Was bitte schön war daran süß? Wenn Yuki das machen würde, das wäre süß … aber noch nicht dieses quietschbunte Etwas von einem Reinblüter. Grummelnd verzog er sich in sein Zimmer zurück, er hatte schon jetzt schlechte Laune. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was das Morgen noch alles geben würde, oder über morgen, oder den Tag darauf … Kapitel 88: Teil 2 – Kapitel 42 – Schockierende Vermutungen ------------------------------------------------------------ Samstag, 11. Oktober 2008 Ichigo legte sich nach einiger Zeit schlafen, obwohl sie es gewohnt war, sehr lange aufzubleiben. Sie wollte es diesmal nicht wieder übertreiben, denn sie war seit fast achtundvierzig Stunden wach. Schließlich hatte sie morgen Unterricht. Sie musste sich zudem noch überlegen, was sie überhaupt unterrichten wollte. Doch schließlich schloss sie die Augen und schlief ein, darüber konnte sie nachdenken, wenn es soweit war, sie war schließlich Ichigo … Es war der nächste Morgen und Ichigo sprang gut gelaunt aus dem Bett. Sie war schon morgens teilweise sehr gut gelaunt. Sie trug Momentan nur ein dünnes, halb durchsichtiges Seidennachthemd und ihre Haare fielen ihr in langen Wellen offen über den Rücken und die Schultern. Es war gerade mal fünf Uhr Nachmittags, also hatte sie noch genügend Zeit, um sich fertig zu machen, da ihre Haare in offenem Zustand bis zu den Kniekehlen gingen, dauerte es natürlich so seine Zeit, bis sie damit fertig war. Deshalb musste sie auch immer extrem früh aufstehen. Sie saß gemütlich in der Badewanne ihres Zimmers und wusch sich die Haare, nebenbei sang sie noch vor sich hin. Als sie dann nach einer Stunde endlich fertig damit war, ihre Haare und ihren Körper zu pflegen, stieg sie aufgeweicht aus der Wanne. Tja, wie hieß es so schön, wer schön sein wollte, musste leiden. Sie zog sich einen ebenfalls halb durchsichtigen seidenen Bademantel an, der wirklich schon fast unverschämt kurz war … Sie ging zurück in ihr Zimmer und ließ ihre Macht ein wenig fließen, das wirbelte ihre Haare nach oben, das machte sie solange, bis sie vollkommen getrocknet waren. Es war schon manchmal praktisch, kein Mensch zu sein … Sie schnappte sich einen Kamm und begann ihre Haare durchzukämmen, das war mit das Schlimmste. Sie brauchte dafür über eineinhalb Stunden … Als sie endlich fertig war, seufzte sie erleichtert auf. Sie öffnete ihren Bademantel und ließ ihn zu Boden gleiten. Kritisch betrachtete sie ihren Körper, sie schob die Lippen vor und lächelte dann. Ja, er war für sie immer noch perfekt. Für sie war ihr Körper einfach wunderbar. Sie fühlte sich weder zu dick noch zu dünn und auch die restlichen Proportionen stimmten einfach. Plötzlich klopfte es. „Ja, bitte?“, rief Ichigo, sie machte sich nicht die Mühe, sich zu verhüllen, schließlich musste sie sich für ihren Körper gewiss nicht schämen. Selbst wenn andere nicht fanden, dass er perfekt war, für sie war er es und nichts anderes zählte. Die Tür öffnete sich und Kaori trat ein. Leise fiel die Tür ins Schloss zurück. Kaoris Blick lag deutlich auf Ichigos Körper, sie brachte es nicht fertig, sich davon abzuwenden. „Kaori, was möchtest du?“, fragte Ichigo. Kaori blinzelte ein paar Mal und räusperte sich, ehe sie sprach. „Nun, ich möchte mich noch einmal entschuldigen, für gestern, dass ich dich gefragt habe, ob ich dein Blut haben kann, ohne dir vorher mein eigenes Blut angeboten zu haben“, meinte sie. „Ach Kaori, das ist doch schon vergessen“, beruhigte Ichigo sie. Leicht errötete Kaori. „Ichigo, bitte, trink mein Blut!“, stieß sie schließlich aus. „Wird Akuma nichts dagegen haben?“, wollte Ichigo wissen. „Nein, ich habe es mit ihm abgesprochen“, sagte Kaori schnell. Ichigo lächelte und ging auf ihr Bett zu, ihre Haare wehten wie ein Schleier hinter ihr her. Sie ließ sich auf dem Bett nieder und bedeutete Kaori, ebenfalls herzukommen. „Setz dich, ich erfülle dir deinen Wunsch“, antwortete sie. Kaori huschte schnell zu ihr hin und setzte sich zu ihr an den Rand des Bettes. Wieder musste die reinblütige Vampirin grinsen. Sie stieß Kaori um und drückte sie in die Laken. Kaoris Beine baumelten über den Bettrand hinaus. Langsam glitt Ichigo wieder nach unten und schob Kaoris Rock nach oben. Ichigos Angewohnheit war es, immer aus einer Ader am Oberschenkel ihres Opfers zu trinken. Sie nahm Kaoris rechtes Bein und hob es an. Mit der Zunge leckte sie sich an ihrem Oberschenkel hinauf, soweit es eben ging und danach grub sie ihre Zähne in Kaoris Fleisch. Kaori wimmerte, als sie den Druck von Ichigos Zähnen fühlte. Ichigo sog sich an Kaoris Oberschenkel fest und nahm tiefe Schlucke, ehe sie plötzlich aufhörte. Sie tauchte zwischen Kaoris Beinen auf und sah die andere Vampirin an. „Kaori … dein Blut schmeckt verändert“, meinte sie und runzelte die Stirn. „Wie meinst du das, verändert?“, keuchte Kaori. „Ich weiß es nicht, aber es schmeckt anders, als das letzte Mal“, murmelte Ichigo. „Vielleicht ist es mit Akumas Blut vermischt, ich hab ja auch öfters mal von ihm getrunken“, schlug Kaori vor. „Nein, das kann es nicht sein, ich hab auch Akumas Blut getrunken und kenne daher seinen Geschmack. Es scheint eher so, dass sich dein Hormonhaushalt ein wenig verändert hat …“, sagte Ichigo. Überrascht sah Kaori Ichigo an. „Das bedeutet?“, fragte sie zögerlich. Ichigo schaute Kaori tief in die Augen. „Kaori, kann es vielleicht sein, dass du schwanger bist?“, wollte Ichigo wissen. Kaori riss die Augen auf. „Was? Nein, nein, nein! Das kann nicht sein, das ist unmöglich“, fiepte sie. Ichigo knurrte leicht. „Kaori, wie verhütest du?“, hakte sie nach. Kaori lief wieder rot an. „Gar nicht“, gestand sie kleinlaut. „Siehst du! Es ist möglich“, teilte Ichigo ihr mit. „Du solltest dich deswegen mal untersuchen lassen, ja?“ „Äh, klar, werde ich machen“, stammelte Kaori. Ichigo tätschelte Kaori den Kopf. „Braves Mädchen, dann solltest du dich nachher mal gleich auf zur Krankenschwester machen“, schlug Ichigo vor. „Klar.“ Kaoris Stimme war hoch und zittrig. Mit genauso zittrigen Knien stand sie auf und tappte zur Tür. „Äh, würdest du bitte noch niemandem sagen, was los ist?“, fragte sie noch einmal vorsichtig. „Ich werde nichts sagen, nachher hab ich mich auch nur vertan und dann wären alle schon in heller Aufregung und so, das wäre unangenehm“, meinte sie. „Danke“, hauchte Kaori und öffnete die Tür. Aido stand davor, er wollte gerade klopfen, als sich die Tür öffnete. „Ähm, Morgen“, meinte er und sah einer immer noch sehr bleichen Kaori ins Gesicht. Er ließ den Blick über sie schweifen und entdeckte das Rinnsal Blut, welches ihr am Bein hinab lief. „Äh, alles in Ordnung?“, fragte Aido, er war ein wenig errötet. „Klar“, kam es nur mechanisch von Kaori und sie lief an ihm vorbei. Aido sah ihr kurz nach, doch dann schüttelte er den Kopf und wandte sich an Ichigo. Doch als er sie sah, wurde er puterrot und versuchte den Blick abzuwenden. „Halt, sieh mich an, wenn du mit mir reden willst“, kam es von Ichigo. Obwohl sie es nicht absichtlich machte, lag in ihrer Stimme die Macht eines Reinblüters und Aido war gezwungen, sie anzusehen. Er versteifte sich, als er ihren entblößten Körper sah. „Was gibt es?“, wollte Ichigo wissen. „Ähm, Kaname-sama möchte mit dir reden“, stotterte Aido. „Okay, sag ihm, ich mache mich noch fertig und komme dann zu ihm. Du darfst den Blick wieder abwenden“, sagte sie zu ihm. Schnell drehte er den Kopf weg. „Ich werde es ihm ausrichten“, meinte er und ging. Ichigo seufzte nur und machte sich daran, ihre Haare wieder zu zwei seitlichen, hoch sitzenden Zöpfen zu binden, auch das dauerte ein wenig. Danach trat sie vor ihren Kleiderschrank und suchte sich ihre Klamotten aus. Zuerst zog sie sich einen schwarzen Spitzenbüstenhalter an, das war ihr Lieblings-BH, denn dieser formte ein schönes Dekolleté. Danach zog sie einen dazu passenden Tanga an. Sie bevorzugte eher weniger Stoff an ihrem Körper, weshalb sie auch immer sehr gewagte Kleidung trug. Danach zog sie wieder so etwas Ähnliches wie ein Cheongsam an, allerdings war dieser wieder etwas anders geschnitten. Zum einen ließ er oben rum ein großes Stück frei, sodass sie ihr Dekolleté zeigen konnte, er wurde nur vorne an ihrem Hals von einer türkisfarbenen Brosche zusammengehalten. Der gesamte Grundstoff war übrigens auch wieder in Türkis gehalten, wie eigentlich sämtliche ihrer Kleidungsstücke. Dieser Cheongsam war sehr kurz geschnitten und verdeckte gerade so ihren Hintern. Der Stoff war am Rücken auch noch leicht durchsichtig, sodass man ein wenig erkennen konnte und die seitlichen Schlitze begannen wieder auf Hüfthöhe. Eigentlich war es kein normales Alltagsoutfit, da es viel zu aufreizend war, aber Ichigo machte das nichts. Auch dieses Oberteil war wieder ärmellos. Zudem zog sie sich wieder Ballerinas an und legte noch jeweils zwei Fußkettchen an. Für gewöhnlich zog sie auch noch Oberkniestrümpfe dazu an, aber diesmal ließ sie es. Zufrieden betrachtete sie sich, sie war jetzt fertig und konnte sich in der Öffentlichkeit zeigen. Make-up oder etwas in der Art brauchte sie nicht, sie sah so schön genug aus, da musste sie sich nicht auch noch anmalen. Sie tänzelte auf dem Flur leichtfüßig zu Kanames Zimmer. Kapitel 89: Teil 2 – Kapitel 43 – Gefährliche Day Class -------------------------------------------------------- Samstag, 11. Oktober 2008 Ichigo kam bei Kanames Zimmer an. Als Kaname sie sah, errötete er leicht. „Was hast du denn da an? So kannst du doch nicht rumlaufen!“, kam es sogleich von ihm. „Warum kann ich das nicht? So laufe ich ständig rum, warum sollte ich das ändern, nur weil ich jetzt hier in Japan bin?“, wollte sie wissen. „Ich bitte dich, es sind Minderjährige anwesend!“, sagte Kaname. „Ach, mach dir um Kumo, Sasori, Kuraiko und Tenshi keine Sorgen, die sind das gewohnt“, winkte Ichigo ab. „Von denen rede ich doch gar nicht. Mir ist klar, dass die das gewohnt sind, aber was ist mit Senri, Rima, Akatsuki, Hanabusa, Ruka und Maria? Die sind minderjährig und sie sind es eben nicht gewohnt, zudem musst du an der Day Class vorbei, da sind auch noch ganz viele Minderjährige! Nicht auszudenken wie die das verstören könnte. Ich denke nur an Yuki …“, meinte Kaname besorgt. „Pff, reg dich mal ab, ja. Das ist kein Weltuntergang, wenn sie mich so sehen, schlimmer wäre es, wenn ich ganz nackt wäre. Womit, zumindest ich, kein Problem hab …“, wies Ichigo seine Bedenken ab. „Aber jetzt komm zum Punkt, warum sollte ich herkommen?“ „Äh ja, Maria Kurenai ist in das ehemalige Quartier für die Lehrer gezogen, da wollte ich nur mal nachfragen, ob du da nicht auch mit hinziehen willst“, murmelte er. „Nö, Kaname, mir gefällt es hier, warum sollte ich da hinziehen, wenn hier alle meine Freunde sind?“, fragte sie. „War ja auch nur so ein Gedanke. Das wars auch schon“, grummelte Kaname. „Gut, dann gehe ich jetzt, schließlich habe ich noch Unterricht“, sagte Ichigo spitz und verließ das Zimmer. Kaname folgte ihr aber, da er ja ebenfalls in diese Richtung musste. Unten im Foyer herrschte eine irgendwie angespannte Stimmung. Zwischen Akuma und Hiroshi funkten fast schon Blitze, so angespannt war es. Sie standen Stirn an Stirn gedrückt beieinander und versuchten den jeweils anderen beiseite zu stoßen. Nebenbei knurrten sie wütend vor sich hin. Gebannt verfolgten die anderen den Streit, nur Kaori saß unbeteiligt und noch immer leicht erstarrt in einer Ecke der Couch. „Was ist denn hier los?“, donnerte Kaname sogleich. Hiroshi und Akuma drehten die Köpfe, ohne voneinander abzulassen. „Der Kerl regt mich auf“, fauchten sie gleichzeitig. „Ganz egal, um was es geht, lasst es einfach!“, meinte Kaname gebieterisch. Er wollte Ichigo zeigen, dass er hier das Sagen hatte. Doch wie es nun mal so kam, spielten die beiden nicht mit. „Vergiss es“, fauchten sie ihn an und stierten sich dann gegenseitig weiter an. Grinsend trat Ichigo vor. „Lass mich das mal machen, babe“, murmelte sie und stellte sich neben die beiden. „Jungs … was geht hier vor?“, fragte sie. Sofort lösten sich Akuma und Hiroshi und wandten sich zu Ichigo. „Wir haben nur gewettet, was für bezaubernde Kleidung du heute wieder trägst. Akuma meinte, du würdest längere Sachen anziehen, aber ich habe natürlich vermutet, dass du eben kürzere trägst, was du ja auch tust. Und Akuma wollte einfach nicht nachlassen“, erklärte Hiroshi. „Gar nicht wahr! Ich hab gesagt, dass sie kürze Sachen trägt, verdreh hier nicht alles“, fauchte Akuma. „Nein, das hast du nicht, zudem, sie trägt doch relativ lange Sachen!“, knurrte Hiroshi. Er betrachtete Ichigo. „Oh, stimmt, ich hab mich vertan, sie trägt ja wirklich noch lange Sachen, sie hatte ja schon mal viel kürzere an. Akuma du hast natürlich behauptet, dass sie kürzere trägt, also habe ich gewonnen, da sie ja noch lange Sachen anhat“, meinte er triumphierend. „Wegen so einem Unsinn streitet ihr euch, lasst das gefälligst!“, knurrte Kaname dazwischen. „Vergiss es!“, fauchten Hiroshi und Akuma wieder gleichzeitig. „Jungs … vertragt euch bitte, ja. Das ist doch unschön, wenn sich Kumpels streiten“, sagte Ichigo besänftigend. „Ts, das klappt nie“, kam es grummelnd von Kaname. „Okay, Ichigo, weil du uns so nett darum gebeten hast“, meinten die beiden Streithähne. Kaname blieb der Mund offen stehen. „Also, jetzt entschuldigt euch beieinander, ja?“, schlug Ichigo vor. „Es tut mir Leid, Akuma, ich war nicht nett“, sagte Hiroshi sogleich. „Ach, quatsch, Hiroshi, es war mein Fehler“, erwiderte Akuma. „Und?“ Ichigo sah die beiden mit großen Augen an. Akuma und Hiroshi betrachteten Ichigo verzückt, danach sahen sie sich gegenseitig an und umarmten sich. „Alles ist wieder gut“, murmelten sie gleichzeitig. Ichigo klatschte begeistert einmal in die Hände. „Sehr schön, ihr dürft euch setzen“, teilte sie ihnen mit. Das taten die beiden auch. Sie setzten sich auf die Couch und starrten Ichigo weiterhin an. Diese wandte sich an Kaname, er stand mit offenem Mund da und hatte einen Finger erhoben, der auf Ichigo zeigte, sein Blick war schockiert. „Wie hast du das gemacht?“, stammelte er. „Tja, erstens hab ich den Pluspunkt des weiblichen Charmes und zweitens, hast du es schon mal mit ‚bitte‘ probiert?“, meinte sie. Kanames Blick verdüsterte sich und er wandte sich wortlos ab. „Ohoh, ich sehe schon, Kaname is not amused“, murmelte Ichigo vor sich hin. Sie hatte den Kopf schief gelegt, doch dann klatschte sie in die Hände. „So, Leute, wollen wir dann mal zum Unterricht gehen?“, fragte sie. „Ja, von mir aus“, stimmten Akuma und Hiroshi synchron zu. Auch von den anderen USA-Vampiren kam diesmal mehr positive Zustimmung. Kaname sah sie alle mit einem finsteren Blick an. Da tauchte auch endlich Sasori auf, ganz vorsichtig schlich er sich in den Raum rein, doch Ichigo entdeckte ihn natürlich sofort. „Sasori-lein!“, rief sie. Dieser zuckte zusammen und erstarrte. Doch bevor sie auch nur einen Schritt auf ihn zumachen konnte, stand Takuya hinter dem Giftvampir und starrte Ichigo an. Diese ließ es lieber bleiben, auf Sasori zuzugehen und wandte sich stattdessen um und ging zur Tür. Sasori war tiefrot angelaufen, als er sich zu Takuya umdrehte. Er nuschelte schnell ein Danke und huschte dann zu Kumo. Die Day Class starrte Ichigo an, zum einen, weil sie neu war und schräg aussah, zum anderen, da sie fast nichts anhatte. Doch schnell fingen sich die Mädchen und kreischten wieder nach den Vampiren. „Ichijo-senpai!“ – „Shiki-senpai!“ – „Wild-senpai!“ – „Idol-senpai!“ – „Kuran-senpai!“ Sie waren irgendwie hibbeliger als sonst. „Oh, ich vergas, morgen ist ja der Schulball“, kam es von Aido. „Schulball?“, wiederholte Kumo. „Ja, eine Veranstaltung, bei der sowohl die Day Class, als auch die Night Class teilnehmen“, erklärte Aido. Besitzergreifend zog Kumo Aido an sich ran. „Gut, dann tanzen wir zusammen und glaub bloß nicht, dass ich dich an einen dieser Aasgeier abgeben werde“, murmelte er, eigentlich war es nur an Aido gerichtet, doch die Mädchen hatten anscheinend ein superempfindliches Gehör, deshalb bekamen sie es mit. „Gib uns Idol-senpai zurück!“, fauchten sie. „Nein! Er gehört mir!“, knurrte Kumo zurück und zog Hanabusa noch fester an sich ran. Zur Krönung küsste er ihn auch noch. Die Day Class Schülerinnen wurden plötzlich allesamt von einer tiefschwarzen Aura umhüllt und aus ihren Augen schossen praktisch Blitze. Kumo löste sich von Aido und sah die Mädchen mit einem mulmigen Gefühl an. Vorsichtig trat er von Aido weg, doch sie hörten nicht auf, ihn anzustarren. Selbst Aido fühlte sich komisch und als er seinen Blick wieder zu Kumo wandte, war dieser verschwunden. Überrascht sah Aido sich um, er entdeckte Kumo, wie er gerade vor einer Schar von Mädchen davonrannte, der wütende Mob verfolgte ihn. „Äh …“, stieß Aido aus. „Hm, fehlt nur noch, dass sie ihn mit Fackeln und Mistgabeln verfolgen“, nuschelte Ichigo. „Sag so was nicht! Die machen das tatsächlich noch, wenn man sie auf die Idee bringt!“, stammelte Aido. „Hey, Vertrauensschüler, wollt ihr ihm nicht helfen?“ „Äh, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass wir es mit einem wütenden Mob an Mädchen aufnehmen? Du spinnst wohl“, grummelte Zero. „Genau, da hab ich zudem viel zu viel Angst vor“, nuschelte Raidon. „Gegen die komme ich sowieso nicht alleine an, also was solls“, winkte auch Yuki ab. Sasori schluchzte leicht. „Mein armer Bruder, ich hoffe nur, er überlebt es.“ „Also, wollen wir dann zum Unterricht gehen?“, kam es von Ichigo. „Ja, warum nicht“, stimmten die anderen Vampire zu. Missmutig folgten Aido und Sasori ihnen. Kapitel 90: Teil 2 – Kapitel 44 – Wiedersehen mit Folgen --------------------------------------------------------- Samstag, 11. Oktober 2008 Es war Samstagabend, als Kyras Telefon klingelte, es war Sakakibara, der ihnen mitteilen wollte, dass der Virus fertig sei. Voller Vorfreude machte sich Kyra auf den Weg, Lee folgte ihr eher weniger begeistert. Er hielt nicht allzu viel von diesem Virus, er tötete die Vampire lieber auf die altmodische Art. Sie kamen eine halbe Stunde später bei dem verlassenen Haus an. Und es dauerte nur wenige Minuten, bis sie den Keller erreicht hatten. Sakakibara erwartete sie schon geduldig. „Ah, schön, Sie wieder zu sehen“, meinte er. „Der Virus ist fertig?“, fragte Kyra sogleich. „Das ist er“, sagte Sakakibara und grinste. „Kommen Sie.“ Er führte Kyra in sein Büro und sie setzte sich auf einen Stuhl, der vor seinem Schreibtisch stand, er selbst nahm dahinter platz. „Also, ich habe den Virus fertig gestellt und ihn ein wenig verändert. Die Inkubationszeit beträgt jetzt nur noch knapp eine Woche, plusminus ein paar Tage. Das war alles, was wir rausholen konnten, hätten wir die Zeit noch kürzer gemacht, hätte der Virus an Effektivität verloren“, erzählte Sakakibara. „Allerdings wurde der Virus auch etwas an sich verändert, nach wie vor ist es nicht möglich, reinblütige Vampire zu infizieren und nun kommt noch hinzu, dass alles, was unter Level B ist, auch nicht mehr davon betroffen ist.“ „Was? Wie kommt das? Vorher sind die doch einfach gestorben“, meinte Kyra. „Das stimmt, doch damit der Virus auch weiterhin bei einer so kurzen Inkubationszeit effektiv bleibt mussten wir ihn etwas verändern, wie ich schon sagte. Hören Sie, Level A Vampire haben kein menschliches Blut in ihrem Körper, deshalb macht ihnen der Virus nichts aus, Level B Vampire haben zumindest einen menschlichen Verwandten, das heißt sie haben sowohl menschliches, als auch vampirisches Blut. Zudem haben sie noch mehr vampirisches Blut, beste Voraussetzungen für den Virus also, denn dieser kann sich nur in menschlichem Blut ausbreiten, allerdings greift er nur vampirisches an. Level C Vampire haben zwar auch beide Blutarten, allerdings ist hier mehr menschliches vertreten, sodass der Virus nicht wirken kann und da Level D Vampire keine eigentlichen Vampire sind, kann der Virus auch nicht wirken, verstehen Sie?“, hakte Sakakibara nach. „Ja, so in etwa hab ich’s verstanden. Also nur Level B Vampire …“, grummelte sie. „Genau, noch dazu haben wir den Virus so verfeinert, dass er unter unserem stärksten Mikroskop kaum mehr zu erkennen ist, es dürfte selbst Shiro jetzt schwer fallen ihn zu entdecken“, grinste Sakakibara. „Hm, das hat doch was. Wo ist der Virus?“, wollte Kyra wissen. Sakakibara stand auf und ging zu einem Kühlschrank und holte einen Reagenzglasständer heraus. Darauf waren vier Reagenzgläser mit einer rötlichen Flüssigkeit darin. „Das ist er, der Virus. Lassen Sie sich nicht von der Anzahl der Reagenzgläser täuschen, diese Menge reicht um Millionen von Vampiren zu infizieren“, meinte Sakakibara. „Sehr schön“, antwortete Kyra. „Und wie flöße ich es einem Menschen ein? Soll ich es ihn trinken lassen oder wie?“, fragte sie. „Nein, das wäre Verschwendung, sie müssen es ihm direkt in den Blutkreislauf spritzen“, teilte Sakakibara ihr mit. „Fein, dann werde ich mal gleich zur Tat schreiten“, Kyra stand auf und sah Sakakibara an. „Was kriegst du dafür?“ „Vorerst gar nichts, mir reicht es schon, wenn Sie die Vampire töten“, meinte dieser. „Sehr schön, dann werde ich mich auf den Weg machen.“ „Ach … noch etwas, da ist jemand, der Sie sprechen möchte, Kyra“, hielt Sakakibara sie zurück. „Mich? Wer denn da?“ „Nun, die junge Dame meinte, sie sei eine alte Freundin von Ihnen“, teilte Sakakibara ihr mit. „Ich werde Sie zu ihr bringen.“ Leicht verwirrt ging Kyra hinter Sakakibara her, wer könnte das wohl sein. Sie kamen an einer verschlossenen Tür an, Sakakibara zog den Schlüssel aus der Tasche und schloss den Raum auf. „Sie ist da drin.“ In dem Raum war es dunkel und Kyra suchte erstmal nach dem Lichtschalter. Als sie ihn betätigte, sprang eine, schon etwas altersschwache Glühbirne an und versuchte, genügend Licht zu produzieren. Kyra sah sich um, der Raum war leer und weiß, und es war nur eine weitere Person in ihm. Diese Person hatte ihr den Rücken zugewandt. Die Frau saß auf einem Stuhl, nein, kein gewöhnlicher Stuhl, wie Kyra auffiel, es war ein Rollstuhl. Die langen blonden Haare der Frau fielen über die Lehne des Rollstuhls. „Ah, da bist du ja, ich hatte schon befürchtet, dass du zu beschäftigt mit deinem Lover wärst, um mich zu empfangen“, meinte die Frau spöttisch. Sie legte ihre Hände an die Räder des Rollstuhls und drehte ihn langsam herum. „Na, überrascht mich zu sehen?“ Kyra riss die Augen auf und wich zur Tür zurück, als sie die Person erkannte. Die Frau hatte ein langes Pony, welches ihr halb in das tiefblaue Auge fiel. Das rechte Auge wurde von einer weißen Augenklappe verdeckt. Sie trug verspielte Kleinmädchenkleidung, obwohl sie schon mindestens dreiunddreißig Jahre alt war. Eine lilafarbene Schleife befand sich ihn ihrem Haar und ihre Kleider bauschten sich im Rollstuhl. Um das Auge herum, war ihre sonst so ebenmäßige Haut gerötet, fast so, als hätte sie hartnäckig darüber gerieben, so als wollte sie nicht, dass man sah, dass sie geweint hatte. „Na, Kyra, hat es dir die Sprache verschlagen?“, fragte die Frau. „Oriana …“, hauchte Kyra nur. „Du erkennst mich also doch noch. Wie schön, ich dachte schon, in anbetracht dieses Kerlchens, der immer an deiner Seite ist, hättest du mich vergessen, aber dem scheint wohl nicht so“, ihre Stimme triefte nur vor Abscheu. Kyra beruhigte sich langsam wieder, sie war erschrocken gewesen, als sie Oriana gesehen hatte, doch sie würde sich davon nicht aus der Fassung bringen lassen. „Was willst du? Warum bist du überhaupt noch am Leben?“, wollte die Killerin wissen. „Hm, aber ich lebe doch gar nicht mehr, du hast mich schließlich getötet. Zugegeben, ich war noch nicht tot, als du gegangen bist, ich hatte sogar noch Zeit, mir selbst noch den Notarzt zurufen und die Polizei zu informieren, doch ich starb, noch bevor der Rettungswagen eintraf. Ich war klinisch tot, als sie mich fanden, doch sie schafften es, mich zurück zu holen. Doch meine Verletzungen waren so schwerwiegend, dass ich in ein Koma fiel, welches sieben Jahre lang andauerte … Sieben Jahre, solange warst du doch auch im Gefängnis nicht? Du siehst, nicht nur du warst in der Hölle, sondern auch ich“, erzählte sie. „Aber wie hast du es geschafft aufzuwachen?“, fragte Kyra. „Nun ja, genau genommen hab nicht ich es geschaft, jemand anderes hat mich geweckt. Es war eine Reinblüterin, die mich weckte“, setzte sie an. Kyras Augen weiteten sich ein wenig. Oriana grinste und ließ ihre Augen aufleuchten. „Ganz recht, diese Frau verwandelte mich in einen Vampir.“ Kyras Gesichtszüge spannten sich an. Die Wendung dieser Geschichte gefiel ihr gar nicht, sie biss die Zähne zusammen. „Nun, normalerweise müsste ich schon längst zu einem Level E degeneriert sein, wenn mich mein Hass auf dich, nicht bei klarem Verstand halten würde. Doch trotz meiner Verwandlung in einen Vampir, bin ich an diesen Rollstuhl gebunden“, seufzte sie. „Wer hat dich verwandelt?“, fauchte Kyra. Oriana grinste breit. „Nun, wer mich verwandelt hat? Sie stellte sich mir als Yumi vor. Yumi Toudou, kennst du sie? Schwarze Haare, blaue Augen, ganz niedlich eigentlich“, sagte Oriana. „Nein, ich kenne sie nicht“, grummelte Kyra. „Ich glaube, einige Verwandte von ihr, gehen auf die Cross Academy, ich glaube dieser Takuya und diese bunte Reinblüterin namens Ichigo“, half Oriana ihr auf die Sprünge. „Ist ja auch egal, jedenfall, ich habe vor dich zu töten, schließlich hast du mich auch einmal getötet“, meinte Oriana. „Ts, glaubst du, dass du das schaffst?“, knurrte Kyra, sie zog ihre Waffe. „Glaubst du, dass du mich noch einmal töten kannst? Du erinnerst dich doch sicherlich, du hast geweint, als du mich verprügelt hast. So bitterlich geweint, eben weil du mich nicht töten wolltest“, erinnerte Oriana sie. „Halt die Schnauze!“, fuhr Kyra sie an. Oriana grinste breiter. „Zudem, du hast dich reichlich dämlich angestellt, als zu vor kurzem deine Periode wieder hattest. Ich hab dich die ganze Zeit beobachtet und am liebsten wäre ich dir zur Hilfe gekommen, da ich das Unglück nicht mehr sehen konnte, aber ich hab mich zusammengerissen“, meinte sie. „Du saßst die ganze Zeit unter der Dusche weil es viel zu stark geblutet hat, stimmts? Die Binden waren schon nach kürzester Zeit alle. Und weil du dich nicht mehr in den Laden getraut hast, bliebst du halt unter der Dusche“, schlussfolgerte sie. „Nebenbei bemerkt, ist mir das Wasser im Mund zusammengelaufen, als ich dich beobachtet habe, denn durch das Fenster im Bad hat man einen hervorragenden Blick auf die Dusche. Dein Körper sieht nach wie vor sexy aus …“ „Danke für das Lob, aber das brauche ich nicht“, knurrte Kyra sie an und richtete ihre Waffe auf Oriana. „Wenn du mich erschießen willst nur zu. Aber glaubst du wirklich, dass es das besser macht? Ich hab dir von Jahren angeboten, dass du deinen Hass vergisst und mit mir zusammen lebst. Wir hätten eine Familie sein können, aber nein, du musstest ja alles zerstören, in dem du mich getötet hast. Du bist damals schon nicht damit fertig geworden, dass du mich umgebracht hast. Du bist als Häuflein Elend zusammengebrochen, dadurch war es der Polizei überhaupt möglich gewesen, dich zu fangen. Hm, deine Liebe zu mir, war wohl doch nicht so schwach, wie du geglaubt hast“, grinste Oriana. „Könntest du das alles noch einmal durchstehen? Meinen Tod und sieben Jahre Gefängnis? Würdest du daran nicht zerbrechen, wenn sie dich noch einmal vergewaltigen würden? Immer und immer wieder? Na, macht dir das keine Angst? Anscheinend ja nicht, sonst würdest du dich nicht von deinem Lover ficken lassen“, grummelte Oriana. „Ich dachte eigentlich, dass du Männer hasst. Na, was ist mit ihm? Ist das so was wie das Stockholm Syndrom, hm? Na sag schon, warum machst du die Beine breit für ihn? Und das auch noch freiwillig“, fragte sie Kyra. „Hör auf, so einen Stuss zu reden“, fauchte Kyra. Sie hatte den Kopf gesenkt und Oriana konnte ihr Gesicht nicht sehen. „Oho, sag bloß, du hast dich tatsächlich in diesen Kerl verliebt. Ich dachte, du seiest eine Lesbe, hm? Stimmts oder hab ich recht? Du liebst diesen Kerl, nicht wahr? Deswegen konntest du ihn auch nie töten, obwohl du es so oft zu ihm gesagt hast“, fuhr Oriana fort. „Ja, ich hab dich all die Jahre über verfolgt, ohne dass du es gemerkt hast.“ Kyra ballte die Hände zu Fäusten und biss ihre Zähne so fest aufeinander, dass es wehtat. „Und, hab ich nicht recht? Du liebst ihn, gib es doch zu. Wenn du es jemandem sagst, wird es leichter“, stichelte Oriana weiter. „Mir konntest du sagen, dass du mich liebst, aber bei ihm kannst du es nicht? Traurig …“ „Halt die Klappe, halt einfach deine Klappe!“, fauchte Kyra. „Ja, verdammt, ich liebe ihn! Was dagegen? Bist du eifersüchtig, oder was?“ „Bingo … das macht mich wahnsinnig eifersüchtig, dass du dich von mir abgewandt hast, nachdem du mich schon getötet hast, könntest du wenigsten so fair sein und für immer an mir hängen“, meinte sie. Plötzlich löste sich ein Schuss und Oriana keuchte auf, Kyra hatte ihr in den Bauch geschossen, sofort trat die dunkelrote Flüssigkeit aus und färbte Orianas eh schon fast schwarzen Kleider noch dunkler. „Du sollst die Klappe halten!“, knurrte Kyra. „Warum sollte ich ewig bei dir hängen bleiben? Zudem, du bist jetzt ein Vampir! Warum sollte es mich also noch kümmern, ob du lebst oder nicht? Du bist zu jenem Geschöpf geworden, welches ich am meisten Verabscheue, glaubst du, du bedeutest mir jetzt noch irgendetwas?“ „Hm, ich denke schon, ich kann es in dir fühlen … du bist verzweifelt … Du kannst mich nicht noch einmal töten, du würdest daran zerbrechen“, meinte Oriana großspurig. Doch plötzlich schrie Kyra auf und schoss wie eine Irre auf Oriana ein. Sie wurde von mehreren Kugeln durchlöchert und da Kyra spezielle Waffen hatte, die mehr Munition als gewöhnlich besaßen, waren es sehr viele Schüsse, die die Vampirin über sich ergehen lassen musste. Wäre sie noch ein vollkommener Mensch gewesen, hätte sie das niemals überlebt. Und auch hier überlebte sie nur gerade so, weil Kyra normale Munition benutze und keine Spezialmunition. Kyras Atem ging hektisch, sie war nervlich fix und fertig. Kyra riss die Augen auf und lachte. Geschockt sah Oriana sie an, die Hände der Vampirin krallten sich um die Armlehnen des Rollstuhls. Ihr Atem ging flach und Angstschweiß trat ihr aus allen Poren. Dieses Lachen zeugte von purem Wahnsinn, der in Kyra wütete. Kyra hatte den Kopf zurückgeworfen und die Arme ausgebreitet. Nur langsam verklang ihr Lachen und sie sackte zusammen, sie fiel leicht nach vorne, hielt sich aber noch auf den Beinen, ihre Haare verdeckten ihr Gesicht vollkommen. Verängstig sah Oriana Kyra an, sie war langsam zurückgerollt. Kyra hob wie in Zeitlupe den Kopf und starrte Oriana an, ihre Augen funkelten voller Wahnsinn. Ihr Grinsen war schrecklich und jetzt wusste Oriana, warum Kyra als Monster bezeichnet wurde. „Du solltest dich fürchten, Oriana, dass du dich mir als Vampir offenbart hast, war dein letzter Fehler“, knurrte Kyra und ja, man konnte sagen, es war ein richtiges Knurren. „Ich werde dich jetzt töten“, versprach sie und dann schoss sie auf Oriana zu. Sie packte die Vampirin am Kragen und riss sie aus dem Rollstuhl heraus, danach schleuderte Kyra sie gegen die Wand vor ihnen. Oriana stöhnte auf. Immer wieder rammte sie Orianas Kopf gegen die Wand, schon bald darauf hatte diese sich rot verfärbt. Oriana versuchte röchelnd Luft zu holen, doch schon traf Kyras Faust sie mitten im Gesicht. Ihre Nase brach dabei. Kyra riss sie zurück und warf Oriana auf den Boden, sie trat ihr in den Bauch, immer und immer wieder. Die Vampirin krümmte sich zusammen, Kyras Tritte waren echt heftig, zudem hatte sie Stahlkappenstiefel an. Jetzt riss Kyra das Bein hoch und mit Erschrecken musste Oriana feststellen, dass sich eine schmale Klinge aus der Ferse klappte. Oriana riss ihr Auge auf, was allerdings ebenfalls schon ziemlich geschwollen war. Das Messer traf sie in den Bauch und Oriana schrie auf. Das war schlimmer als die Tritte, durch die Kyra ihr schon mehrere Knochen gebrochen hatte. Die Killerin zog das Messer aus Orianas Bauch heraus und stieg dann über Oriana. Sie kniete sich hin und fixierte ihre ehemalige Geliebte. Sie hob die rechte Hand und ballte sie zur Faust, danach ließ sie sie herabsausen und sie traf Oriana wieder im Gesicht. Diese hatte schon geglaubt, gegen die Wand geschlagen zu werden wäre schmerzhaft, doch das … war die Hölle. Als Kyra sie das erste Mal verprügelt hatte, war es um längen nicht so schlimm gewesen. Damals hatte sie sich noch zurückgehalten und war noch nicht so kräftig, doch jetzt, jetzt war keine Zurückhaltung mehr in ihr. „Kyra … Tu es nicht“, röchelte Oriana. „Hör auf, es macht dich kaputt. Lass die Vampire in Ruhe“, das waren ihre letzten Worte, die sie herausbrachte, ehe Kyra ihr den Kiefer brach. Jetzt schloss sie die Linke zur Faust und schlug ebenfalls zu, dann nahm sie wieder die Rechte und dann wieder die Linke. Kyra schlug abwechselnd zu, immer und immer wieder. Selbst, als sich Oriana schon längst nicht mehr bewegte, hörte sie nicht auf. Sie schrie, sie schrie immer weiter und mit jedem Schrei schlug sie zu. Es klang wahnsinnig und auch verzweifelt. Ihr Schreien dauerte an, auch als Oriana schon lange tot war, hörte sie nicht auf. Kyra war in ihrem Rausch gefangen, sie musste immer weiter schlagen, sie konnte nicht aufhören. Noch immer war der Hass auf die Vampire zu groß, es schmerzte sie, sie hasste die Vampire, sie hasste sie dafür, was sie mit Oriana gemacht hatten. Da öffnete sich die Tür und Lee stand im Raum, er musste einen Würgreiz unterdrücken, er hatte zwar schon gewusst, dass Kyra manchmal ziemliche Schweinereien hinterließ, aber das was er hier sah, übertraf alles. Noch immer schlug Kyra auf Oriana ein. Die obere Kopfhälfte war nicht mehr zu erkennen, sie war als breiige, blutige Pampe auf dem Boden verteilt, die Zähne des Unterkiefers waren teilweise noch zu sehen, denn der Unterkiefer ragte aus der Pampe heraus. Der Rest von Orianas Körper war durchlöchert von den Schüssen und von den Tritten war er demoliert. „Hör auf!“, schrie Lee endlich, nachdem er sich selbst beruhigt hatte. Kyra hatte ihn noch nicht mal bemerkt, obwohl er nicht gerade leise gewesen war. Da sah Kyra auf, sie erstarrte und sah auf Oriana herab. Wieder riss sie die Augen auf, allerdings vor Schock. Sie fing an zu schreien, diesmal aus lauter Verzweiflung. „Sieh mich nicht an!“, schrie sie Lee entgegen und legte die blutigen Hände auf ihr Gesicht. Sie heulte jetzt und rutschte leicht von Oriana weg. Lee schüttelte den Kopf, so hatte er Kyra noch nie erlebt. Er ging auf sie zu, doch sie wich nur weiter vor ihm zurück. Ihr Gesicht war blutverschmiert, da sie es mit ihren Handschuhen darauf verteilt hatte. Schneller als sie reagieren konnte war Lee bei ihr und zog sie in die Arme. Kyra krallte sich zu seiner Überraschung an ihm fest und schrie wieder, sie barg ihren Kopf an seiner Brust und schrie, sie schrie solange, bis sie nicht mehr konnte, danach heulte sie einfach nur. Es dauerte einige Zeit, biss sie sich wieder beruhigt hatte, Lee sprach währenddessen nichts, er blieb einfach nur bei ihr. Kyra hob den Blick und sah in Lees Gesicht. „Gott, was ist da in mich gefahren?“, fragte sie heiser. „Ich hab Oriana getötet, zum zweiten Mal“, stammelte sie. „Das war also Oriana? Hm, sieht in der Tat übel aus …“, kommentierte Lee. Kyra sah ebenfalls wieder zu Oriana, diese war gerade dabei, sich in Sand aufzulösen. „Komm, wir sollten gehen, du musst dich beruhigen“, meinte Lee. Er stand auf und zog Kyra mit. „Nein, die sollen mich nicht so fertig sehen, sonst glauben die bestimmt, ich bekomme gar nichts auf die Reihe …“, grummelte sie und zog sich die Handschuhe aus und fuhr sich über die Augen. Danach schloss sie sie und konzentrierte sich. Lee betrachtete sie eine Weile und runzelte die Stirn, was sie wohl vorhatte. Kyra schlug die Augen wieder auf und ihr Blick war kalt wie eh und je. „Gut, ich bin wieder in Ordnung, wir können gehen“, sagte sie in scharfem Ton. „Hast du den Virus oder muss ich ihn noch holen?“ „Ich hab ihn, wenn du gehen willst, kannst du gehen“, meinte Lee. Doch so einfach kamen sie nicht davon, Sakakibara erwartete sie. „Und, wie ist das Gespräch verlaufen?“, fragte er. „Nicht gut, Oriana ist tot. Ich hab sie nun endgültig umgebracht“, antwortete Kyra und ging einfach weiter. Sie verließ das Labor und ging zu ihrem Auto, als Lee neben ihr eingestiegen war, fuhr sie los. Als sie endlich im Hotel ankamen, stürzte Kyra auf ihr Zimmer, sie holte aus und schlug gegen die Wand, wobei sie dabei ein Loch hinterließ. Lee betrat ebenfalls das Zimmer und stellte den Virus erstmal in den Kühlschrank, danach ging er auf Kyra zu. Er schlang wieder die Arme um sie und zog sie an sich. „Kyra, was ist los, sonst bist du doch nicht so aufgelöst“, murmelte er. „Es ist wegen Oriana … Immer ist sie dran schuld. Wegen ihr bin ich im Gefängnis gelandet, eben weil ich sie geliebt habe, ich wollte sie nicht umbringen, hab es aber trotzdem getan“, stammelte Kyra. Wieder liefen ihr haltlos die Tränen über das Gesicht. „Ich will unter die Dusche“, krächzte Kyra nach einiger Zeit, sie war heiser vom vielen Schreien und Weinen. „Kommst du mit?“ „Klar … ich bin jetzt auch voller Blut, wegen dir“, nuschelte Lee nur. Kyras Verhalten irritierte ihn. Sie gingen ins Bad und Kyra riss sich die Kleidung praktisch vom Körper, die würde sie sowieso nie wieder anziehen, sie wollte sie nur schnell loswerden. Sie drehte die Dusche auf und stellte sich darunter. Lee tat es ihr gleich, nachdem er sich ebenfalls entkleidet hatte. Er stellte sich hinter sie und strich ihr vorsichtig über die Schultern, er fuhr nach vorne und zog sie an sich, die Hände legte er auf ihren Bauch, so hielt er sie fest. „Kyra, erzähl mir, was passiert ist“, bat er. An ihn gelehnt erzählte sie ihm von dem Gespräch. Auch wenn es ihr schwer fiel, sie erzählte ihm wirklich alles, selbst, dass sie ihn liebte. Lee sah sie überrascht an, er wusste, dass sie ihn zumindest nicht hasste, denn dann wäre er schon längst tot, aber dass sie ihn tatsächlich liebte, das hätte er niemals vermutet. Er zog sie fester in seine Umarmung, so standen sie einfach nur da, weder sie sagte noch etwas, noch er. Erst als sie beide vollkommen aufgeweicht waren, stiegen sie aus der Dusche. Kyra schlief diesmal auf Lee ein, sie war erschöpft und brauchte den Schlaf, damit sie bei klarem Verstand blieb und nicht noch durchdrehte. Kapitel 91: Teil 2 – Kapitel 45 – Die Vermutung bestätigt sich --------------------------------------------------------------- Samstag, 11. Oktober 2008 Die Night Class Schüler hatten endlich das Schulgebäude erreicht, von Kumo war nirgendwo etwas zu sehen. Sasori und Aido waren noch immer beunruhigt, die anderen jedoch interessierte es nicht mal mehr. „So, dann wollen wir mal mit dem Unterricht anfangen, nicht wahr?“, kam es von Ichigo. „Ja, so mehr oder weniger“, seufzte Aido. Ichigo setzte sich elegant auf das Lehrerpult, dabei hatte sie das linke Bein über das Recht geschlagen. „So was wollt ihr denn machen?“, wollte sie wissen. „Also Ichigo, hast du etwa kein fertiges Konzept?“, fragte Akuma. „Nein, ich hab ja noch nie unterrichtet, von daher“, sie zuckte mit den Schultern. „Hm, beste Voraussetzungen“, kam es da von Yagari, der im Türrahmen lehnte. Ichigo schmunzelte und wechselte die Beinposition, zuerst setzte sie sich normal hin, wobei sie ihre Beine ein klein wenig weiter auseinander positionierte als nötig gewesen wäre, dann schlug sie das rechte Bein über das Linke. Sie stützte sich auf ihre Hände, welche sie hinter ihrem Körper hatte und streckte die Brust raus. Sie warf Yagari einen aufreizenden Blick zu und grinste. „Tja, ich muss ja nicht alles können, ich bin ja schließlich nur hier, damit mir nicht so langweilig ist“, meinte sie und warf ihm einen flirtigen Blick zu. „Hmpf, wenn du meinst, jetzt geh mal von dem Tisch runter, ich werde unterrichten“, sagte Yagari und ging auf Ichigo zu. „Bring mich doch dazu, Toga Yagari“, schmunzelte sie. Yagari stand jetzt vor ihr und sah sie grimmig an. „Mach lieber das, was ich dir sage, Vampir, sonst wird es für dich ungemütlich“, knurrte er. Auf Ichigos Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. Sie hob ihr rechtes Bein an und klemmte ihren Fuß hinter Yagaris Nacken. So zog sie ihn zu sich. „Toga, wenn ich du wäre, würde ich nicht in diesem Ton mit mir sprechen, das könnte ungemütlich werden“, warnte Ichigo ihn. Ihre Gesichter waren nah beieinander und Ichigo grinste noch immer, während Yagari sie wütend anstarrte. Ichigo entfernte jetzt ihren Fuß aus Togas Nacken und streckte gespreizt ihre Beine aus. Sie rutschte ganz an die Kante des Tisches und wickelte dann ihre Beine um Togas Mitte, danach zog sie ihn zu sich. „Sei doch lieb zu mir, dann macht es uns beiden sicherlich mehr Spaß“, schlug sie vor. Sie lag auf dem Tisch und sah den Hunter über ihr an. „Würdest du mich jetzt vielleicht mal loslassen?“, grummelte er. „Wie heißt das Zauberwort?“ „Aber flott, nun mach endlich“, knurrte er. Ichigo stieß ein unendlich genervtes Seufzen aus und ließ Yagari los, dieser trat zurück und die Reinblüterin zog die Beine auf den Tisch, sie hockte mit gespreizten Beinen auf der Kante und grinste den Hunter an, ihre Kleidung bedeckte gerade mal Haarscharf ihren Intimbereich. Sie umklammerte mit den Fingern die Tischkante zwischen ihren Beinen und zog sich hoch. Noch immer war ihr Blick auf Yagari gerichtet. „Hmhmhm, Toga, du gefällst mir“, schnurrte Ichigo. „Willst du nachher nicht mal vorbei kommen? Mir fallen auf Anhieb einige Sachen ein, die wir zusammen machen könnten.“ „Vergiss es, ich lasse mich nicht auf Vampire ein, vor allem nicht auf reinblütige, nachher wache ich selbst noch als Vampir auf“, kam es von ihm. Ichigo grinste nur. „Das haben schon viele gesagt und später sind sie doch neben mir im Bett gelandet, du brauchst dich gar nicht so zu wehren, wen ich mir aussuche, den bekomme ich auch“, teilte sie ihm mit. „Und ich habe mir gerade dich ausgesucht.“ „Ich Glückspilz“, meinte Yagari sarkastisch. Bevor Ichigo noch etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür und Kumo stürzte rein, er sah ziemlich fertig aus. Er knallte die Tür zu und stemmte sich dagegen. Sein Brustkorb hob und senkte sich hektisch. „Kumo du lebst!“, jubilierten Aido und Sasori und sprangen auf den anderen Vampir zu. Sie umarmten ihn stürmisch. „Hilfe, diese Monster, ich hab Angst“, stammelte Kumo und fing an zu heulen. „Das sind solche schrecklichen Monster … Kyra ist gar nichts gegen die.“ „Oh, armer Kumo“, kam es von Ichigo und sie tänzelte auf ihn zu. „Willst du mein Blut haben, dann ist alles wieder gut“, bot sie ihm an. „Nein, ich will nur in mein Bett, aber ich trau mich nicht alleine“, winselte er und zog Aido und Sasori an sich ran. „Du würdest ihm einfach mal so dein Blut geben?“, wollte Yagari wissen. „Jap, wenn er es will, dann hätte er es auch bekommen“, sagte Ichigo. „Ichigo“, fing da Kaori an. „Ja, was gibt’s denn, Kaori?“ „Kannst du nicht Akuma dein Blut geben? Schließlich ist er krank und dein Reinblüterblut hilft ihm sicherlich“, murmelte sie. „Hä, er ist krank?“, hakte Ichigo nach. „Ja …“, antwortete Akuma und erzählte ihr kurz, was los war. Ichigo hörte geduldig zu und legte, nach seiner Erzählung, einen Finger an ihre Lippen. „Ist ja ein Ding“, nuschelte sie. „Okay, ich geb dir mein Blut, aber ich kann nicht sagen, ob das was nützt. Mein Blut kann zwar vieles, aber Wunder kann es nicht vollbringen.“ „Das weiß ich, das erwarte ich auch gar nicht“, sagte Akuma. Ichigo setzte sich zu Akuma auf die Bank und löste die Brosche, sie bot ihm ihren Hals an. Akuma zog sie zu sich und leckte einmal über die Ader, ehe er zubiss. Die anderen Vampire reagierten auf Ichigos Blut, sämtliche Augen leuchteten rot auf. Einigen lief sogar das Wasser im Mund zusammen, sie wollten auch davon kosten. Kaname schüttelte fassungslos den Kopf, dass sie Akuma so einfach ihr Blut gab … Yagari sah den beiden angewidert zu. Ichigo stöhnte auf und grub ihre Finger in Akumas Haare, leicht zog sie daran. Sie schielte zu Kaori, die allerdings noch immer nicht allzu glücklich aussah. Akuma löste sich von Ichigo und sah die Reinblüterin noch einige Momente an, Blut lief ihm aus den Mundwinkeln. „Danke.“ „Keine Ursache, hoffen wir mal, dass es jetzt besser wird“, antworte sie und lächelte. Dann ließ sie ihre Haut heilen und wischte sich das Blut ab. „Okay … seid ihr dann fertig?“, kam es ungerührt von Yagari. „Ja, so in etwa“, meinte Ichigo und zuckte mit den Schultern. Yagari grummelte etwas vor sich hin, diese Vampire waren furchtbar. Er versuchte zwar, jetzt noch Unterricht zu machen, allerdings war er zu genervt. Weshalb er die Night Class entließ. Kaori sprintete hinter Ichigo her, die schon auf dem Weg zurück ins Wohnheim war. „Ichigo“, zischte sie und zog die reinblütige Vampirin mit sich. „Was gibt’s denn?“, wollte Ichigo wissen. „Kommst du bitte mit mir?“, fragte Kaori, sie sah verzweifelt aus. „Wohin?“ „Na ja, zur Krankenstation … Ich trau mich nicht alleine“, stammelte sie. Ichigo seufzte und schüttelte leicht schmunzelnd den Kopf. „Du bist mir eine, aber gut, ich komme mit“, sagte sie. Gemeinsam machten sie sich auf in Richtung Krankenstation, mit jedem Schritt wurde Kaori mulmiger zu Mute. Sie krallte sich an Ichigos Arm fest. Die Reinblüterin öffnete die Tür zur Krankenstation und führte Kaori hinein, sie wurden sogleich von Sango begrüßt. „Hallo, guten Abend, was kann ich denn für Sie tun?“, fragte sie. Leicht schubste Ichigo Kaori nach vorne. Diese hatte die Finger vor ihrer Brust nervös verschränkt. „Ähm, ich, also, ich wollte wissen …“, stammelte sie. Ichigo stieß ein genervtes Seufzen aus und trat dann vor. „Was sie hier fragen will ist, ob sie sie nicht untersuchen könnten, da wir vermuten dass sie schwanger ist“, kam Ichigo zum Punkt. „Ah“, machte Sango. „Ja, das kann ich machen, kein Problem.“ „Siehst du? Ist doch ganz einfach, was mühst du dich so mit einer Frage ab? So schwer ist das doch nicht“, meinte Ichigo. Kaori nickte nur, sie war noch immer so rot wie eine Tomate. Die beiden folgten Sango und Kaori sollte sich bis auf die Unterwäsche entkleiden und dann auf eine Liege legen. „Und, was machen Sie jetzt?“, fragte Kaori nervös. „Nun, ich werde Sie auf meine Art untersuchen. Ich habe die Fähigkeit, durch eine Berührung, sämtliche Einzelheiten über den Körper oder den Gegenstand zu erfahren, so konnte ich zum Beispiel auch herausfinden, dass Jigoku-san schlimmer verletzt war, als es aussah“, erklärte sie. „Und warum muss ich mich dafür ausziehen?“, fragte Kaori. „Nun ja, die Stoffe wären nur Störfaktoren“, antwortete Sango. Kaori nickte nur. Danach legte sie sich ausgestreckt auf die Liege und ließ sich von Sango abtasten. Sanft fuhr ihr die Vampirin tastend über den Bauch und den Unterleib. Allerdings waren ihre Finger ziemlich kühl. „M-hm-m-hm“, machte Sango. Nach einigen Minuten sah sie Kaori an, diese war ganz zittrig, sie hielt es nicht mehr aus, was war denn jetzt nun? Als Sango anscheinend fertig war, sah sie Kaori an. „Ich darf Ihnen gratulieren, Sie sind schwanger“, bestätigte sie Kaoris Befürchtung. Sie setzte sich etwas geschockt und sprachlos auf. Was sollte sie denn jetzt machen? Da war ein Baby in ihr drin, sie wusste gar nicht, wie sie damit umgehen sollte. Zögernd tastete sie ebenfalls ihren Bauch ab. „Hui! Ich wusste doch, auf meine Geschmacksnerven ist verlass“, grinste Ichigo. „Können Sie schon erkennen, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird?“ „Nun, es ist zwar noch etwas früh, um es mit hundertprozentiger Gewissheit zu sagen, aber es scheint wohl ein Mädchen zu werden“, meinte Sango. „Oh, es wird also eine kleine Kaori, wie süß“, quietschte Ichigo. „Aber Moment Mal, darf Akuma dann eigentlich noch von ihr trinken, wenn sie doch jetzt schwanger ist, nicht, dass er das Baby noch aus ihr raussaugt“, gab sie zu bedenken. Sango kicherte leicht. „Nein, keine Sorge, das kann nicht passieren.“ Kaori sah noch immer etwas erschrocken aus. „Ein Baby … ein Baby ist in mir drin und es ist Akumas Baby … was er wohl sagen wird? Ob er es überhaupt möchte? Was ist, wenn er kein Baby möchte? Kann ich überhaupt schon Mama werden? Schaffe ich das? Was wenn Akuma es nicht will und Schluss macht? Ich weiß nicht, ob ich es dann alleine aufziehen könnte“, stammelte Kaori vor sich hin. Ichigo verdrehte seufzend die Augen und zog Kaori dann in eine Umarmung. „Kaori, du redest Unsinn! Natürlich möchte Akuma ein Baby mit dir haben, davon gehe ich fest aus. Er liebt dich so sehr, wie ich es bei noch keinem erlebt habe. Ich bin mir sicher, dass es ihn wahnsinnig glücklich machen wird, wenn er erfährt, dass er Vater wird. Dass er ein Kind mit der Frau haben wird, die er liebt“, versicherte Ichigo ihr. „Bist du dir sicher?“, kam es zögernd von Kaori. „Also Kaori, hast du Tomaten auf den Augen? Das sieht doch jeder Blinde, wie sehr Akuma dich liebt. Zudem, er hat es dir doch bestimmt gesagt, nicht wahr?“, meinte Ichigo. „Ja, hat er …“ „Siehst du? Meinst du, dass sagt er einfach nur so? Na komm schon, du musst es ihm unbedingt noch sagen!“, drängte Ichigo sie. „Nein! Nein, heute noch nicht! Ich brauche erstmal Zeit um das selbst zu verkraften …“, stammelte Kaori. Ichigo seufzte nur, allerdings beließ sie es dabei. Dass dieses Zögern seitens Kaori der Anfang der ganzen Katastrophe sein sollte, wusste natürlich niemand. Kapitel 92: Teil 2 – Kapitel 46 – Vorbereitungen zur Katastrophe ----------------------------------------------------------------- Samstag, 11. Oktober 2008 Kyra erwachte nach einigen Stunden Schlaf, es waren nicht viele Stunden gewesen, es war noch immer Samstagnacht. Blinzelnd schlug sie die Augen auf und blickte direkt in Lees Gesicht. Dieser sah sie an. „Geht’s dir jetzt besser?“, wollte er wissen. Kyra richtete sich etwas auf und gähnte. „Ja, es geht mir jetzt besser“, antwortete sie. „Ich bin dafür, dass wir uns auf den Weg machen und Shaira fangen“, schlug sie noch im selben Atemzug vor. „Sicher? Wollen wir nicht erst noch etwas anderes machen?“, fragte Lee. „Nein, ich will das sofort machen, dann hab ich schon mal eine Sache abgehakt, danach … gerne“, meinte sie. Lee seufzte und stand auf. „Fein, dann wollen wir uns mal beeilen, nicht wahr?“, murmelte er. Kyra stimmte dem nur zu, schnell zogen sie sich an. Sie verstaute den Virus im Auto und danach fuhren sie zur Cross Academy. „Du holst mir das Mädchen, klar, ich bleibe hier, du kennst dich da besser aus“, kam es schließlich von Kyra. „Klar … wie du willst“, seufzte Lee. Allerdings stieg er aus und machte sich auf den Weg. Er kannte sich hier tatsächlich gut aus, als er gerade mal zwölf Jahre alt war, war er mit seinem Großvater einmal hier gewesen, sie hatten das gesamte Gebäude besichtigt. Es war für ihn ein Leichtes, hier unbemerkt herumzuschleichen. Zielsicher marschierte er in Richtung der Kellerräume, es dauerte keine fünf Minuten und er hatte sie erreicht. „Lasst mich hier raus! Lasst mich hier verdammt noch mal raus!“, hörte er Shaira schon von weitem fluchen. Er trat vor ihre Zelle und sie stockte. „Hey du, lass mich gefälligst raus hier!“, schrie sie Lee an. Sie war an den Armen mit Handschellen gefesselt, die von der Wand hingen, sie kniete am Boden und versuchte sich zu befreien, indem sie an den Fesseln zog, aber es funktionierte nicht. Lee grinste, in seinen Augen lag ein hinterhältiges Glühen. Er öffnete die Tür, die seltsamerweise nicht verschlossen war, warum auch immer, es war sein Glückstag. Er ging auf Shaira zu und hockte sich vor sie hin. „Hmhm, hallo, kleines Mädchen“, sprach er auf Englisch zu ihr, da er bemerkt hatte, dass sie ebenfalls nur schlecht Japanisch sprach und sie sowieso Amerikanerin war. Er streckte eine Hand aus und umfasste ihr Gesicht. Sofort erstarrte Shaira und sah ihn mit riesigen Augen an. „Was soll das? Lass mich los!“, keuchte sie. „Oh, du bist ja auf einmal so still“, meinte Lee, seine andere Hand strich über ihren Hals, runter zu ihrer Brust. Shaira keuchte auf und wollte weiter zur Wand zurückweichen, allerdings hielt Lee sie fest. „Lass das!“, fauchte sie. „Oh, und warum?“ „Du bist ein Mann und Männer dürfen mich nicht anfassen!“, knurrte sie. „Denn ich hasse Männer!“ „Du hasst Männer? Warum? Weißt du, das interessiert mich, denn ich hab eine Freundin, die auch Männer hasst“, meinte Lee und grinste wieder. „Tsh, Männer sind einfach schrecklich, dass hab ich festgestellt als ich zwölf war“, sagte Shaira. Lee runzelte die Stirn. „Und weiter? Was hat der Kerl denn so schreckliches gemacht?“, wollte er wissen. „Nun, da waren wir auf einem Geburtstag und wir haben Flaschendrehen gespielt und ich sollte da mit so einem Jungen, den mochte ich damals auch noch voll und so, du weißt sicherlich was ich meine, in die dunkle Knutschkammer gehen … Na ja, und der wusste, dass ich ihn mochte und er war so fies zu mir, das hat mir das Herz gebrochen“, erzählte Shaira. Lee sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen irritiert an. Er hatte seine Hände zurückgezogen und auf seine Knie gestützt, er hockte weiterhin vor ihr. „E-heh, und dann?“ „Nun, das Licht war aus und er hat mich geküsst doch plötzlich wurde etwas über mich drüber gekippt, die Tür ging auf und das Licht an und ich sah, dass ich gar nicht den Typen geküsst hatte, auf den ich stand, sondern seinen Kumpel, zudem hatte er ein Glas Wasser über mich gegossen und gemeint, ich hätte mir in die Hosen gemacht, das war so fies, seitdem hasse ich Männer!“, endete sie. Ausdruckslos, vielleicht ein ganz klein wenig gelangweilt, sah Lee Shaira an, er hockte noch immer vor dem mittlerweile heulenden Mädchen. „Aha … das ist ja wirklich tragisch“, meinte er dann sarkastisch. „Ja, daraufhin wurde ich lesbisch und in meiner Kaori-sama hab ich meine Partnerin gefunden, nur leider will mir dieser böse Akuma, meine Kaori-sama wegnehmen!“, knurrte Shaira wütend. Lee hatte die Stirn gerunzelt und die Augenbrauen zusammengezogen. Erst nach einigen Sekunden schien ihm wieder einzufallen, warum er hier war. „Apropos Kaori … Ich kenne da jemanden, sie hat ein Mittel, dass dir dabei helfen kann, Kaori für dich zu gewinnen“, meinte er. Shaira sah ihn daraufhin neugierig an. „Echt? Bist du dir sicher? Wie denn?“ „Das erklärt sie dir mal lieber selbst, komm mit und ich werde dich zu ihr bringen“, versprach er. „Ja, aber, ich bin doch gefesselt“, gab Shaira zu bedenken. Lee seufzte kurz auf und griff dann nach einer der Handschellen, er riss sie einfach auseinander. Das gleiche tat er mit der anderen. „Woah, du bist aber stark!“, strahlte Shaira ihn an. „Ja, bin ich und nun komm mit“, grummelte er. Er führte sie aus dem Keller heraus und über den Hof. Er wollte zielstrebig auf Kyras Standpunkt zusteuern, doch da lief ihnen ein weiteres Mädchen über den Weg. Es stellte sich heraus, dass dieses Mädchen Yui Kayama war. „Oh, Shaira, was machst du hier? Und wer ist das?“, fragte sie und sah zwischen Lee und Shaira hin und her. „Geht dich nichts an, Kleine … Aber du kommst jetzt trotzdem mal mit“, nuschelte Lee und packte Yui am Arm. „Wah? Was soll das? Lassen Sie mich los!“, rief sie. Lee zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. „Sei still!“, verlangte er von ihr. Bereitwillig hörte sie auf ihn. Er warf sich das hypnotisierte Mädchen über die Schulter und zog Shaira dann mit sich. „Was hast du mit ihr vor?“, wollte Shaira wissen. „Weiß ich auch noch nicht, aber sie kann bestimmt noch nützlich sein, auch wenn sie nur zu meinem eigenen Vergnügen dienen sollte“, meinte Lee. Kyra wartete auf ihm Wald vor der Cross Academy auf Lee. Er müsste eigentlich bald zurück sein, es war mittlerweile schon ihre fünfte Zigarette, die sie aufrauchte, während sie auf ihn wartete. „Kyra, da bin ich wieder“, kam es von Lee. „Das hat lange gedauert“, nuschelte Kyra und drehte sich zu ihm um. Sie sah das kleine Mädchen neben ihm. Das musste wohl diese Shaira sein. Doch wer war das über Lees Schulter? „Wer ist die andere?“ „Oh, sie ist mir über den Weg gelaufen und da hab ich sie mitgenommen. Wenn sie dir nicht von nutzen sein kann, kann ich sie ja für meinen Spaß haben. Auch wenn sie mir offen gestanden ein wenig zu klein ist“, murmelte er. „Was gibst du dich denn mit diesen Kindern ab? Lass das Mädel gehen“, fauchte Kyra. „Eifersüchtig?“ „Wie kommst du denn darauf?“, brummte die Killerin und wandte sich dann an Shaira. „So, du bist also das Mädchen, dass so sehr in diese Haibara verknallt ist“, meinte sie dann. „Genau, und meine Kaori-sama wird irgendwann nur mir gehören!“, bestätigte Shaira. Kyra grinste breit, in ihren Augen funkelte es. „Gute Einstellung. Und weißt du, ich hab da zufällig etwas, was sie verrückt nach dir machen wird“, kicherte sie. Shaira wurde hellhörig. „Und was?“ Kyra ging um sie herum zu dem Auto, sie öffnete die Hintertür und holte eine Phiole mit dem Virus heraus. „Das hier, das ist eine Substanz, die jeden Edelblüter verrückt machen wird. Sofern sie ihn mit menschlichem Blut aufnehmen“, erzählte Kyra. „Wirklich? Gib es mir! Ich will es haben, dann wird Kaori-sama mir gehören, nicht wahr?“, fragte Shaira. „Aber sicher wird sie das …“, nuschelte Kyra, noch immer war ihr Grinsen hinterhältig. Sie zog eine Spritze heraus und zog sie mit dem Virus auf, danach ging sie auf Shaira zu und suchte eine geeignete Stelle. Sie tastete den Arm der anderen ab und hatte schon bald eine passende Stelle gefunden. Nicht gerade sanft jagte sie Shaira die Spritze in den Arm, schließlich drückte sie den Kolben hinunter und initiierte Shaira den Virus. „Fertig“, murmelte Kyra. „Warte noch einige Stunden, bis es sich in deinem gesamten Blutkreislauf ausgebreitet hat, dann hat es die größte Wirkung“, meinte Kyra. „Gut, werde ich machen. Danke schön“, strahlte Shaira, nicht wissend, dass sie damit den Tod ihrer geliebten Kaori besiegelte. Yui kam unterdessen auch wieder zu sich. „Was ist denn los?“, fragte sie. „Hey du, Mädchen, wie stehst du zu den Vampiren?“, wollte Kyra wissen. „Vampire? Sind Sie verrückt, so was gibt’s doch gar nicht“, murmelte Yui. Kyra verzog den Mund. „Gib es auf, sie weiß nichts davon“, kam es von Shaira. „Sie darf auch nicht in das Haus ‚Mond‘ gehen.“ „Ach so …“, nuschelte Kyra. „Also ist sie unbrauchbar.“ „Hey, ich bin nicht unbrauchbar!“, fauchte Yui. Kyra schob die Lippen vor und überlegte. „Wir müssen Kaori unbedingt von Akuma trennen“, überlegte sie laut. „Lee, kannst du sie so beeinflussen, dass sie sich an diesen Jigoku ran macht, bei der nächst besten Gelegenheit? Dann hätten wir schon mal eine Sorge weniger.“ „Klar, kein Problem“, meinte Lee und riss Yui zu sich herum. Wieder starrte er ihr in die Augen. „Hör zu Mädchen, so bald sich eine geeignete Gelegenheit bietet, schmeißt du dich an Akuma Jigoku ran, du musst es so drehen, dass Kaori euch beide in flagranti erwischt, okay? Sie soll darüber so wütend werden, dass sie wegläuft, sodass Shaira die Gelegenheit nutzen kann um sie zu trösten. Verstehst du deine Aufgabe?“, wollte Lee wissen. „Ja … Ich soll Akuma Jigoku verführen und Kaori soll uns dabei erwischen … damit sie zu Shaira geht und sich trösten lässt“, wiederholte Yui in Trance. „Sehr schön, dann geht ihr beiden jetzt zum Wohnheim zurück“, fügte Lee noch hinzu. „Ja“, hauchte Yui. Lee ließ von ihr ab und sah dann Kyra an. „Alles soweit in Ordnung, Kyra?“, fragte er. „Perfekt. Und du Shaira, wirst dir Kaori schnappen, wenn es soweit ist, klar? Wir haben dir den Weg frei gemacht, du musst sie dir nur noch holen“, meinte Kyra. „Jap, das werde ich! Ich kenne euch zwar nicht, aber ihr seid ja so was von nett!“, strahlte Shaira. Kyra grinste hinterhältig. „Genau, wir sind nett …“, sagte sie. „Stimmt doch, Lee, wir sind echt nett, oder nicht?“ „Sicher doch“, stimmte Lee zu. Noch immer grinsend machte sich Shaira auf den Rückweg, sie zog Yui hinter sich her. „Bald wird es soweit sein, Lee. Bald wird diese Schule untergehen“, lachte Kyra. Lee hingegen drückte sie gegen das Auto. „Du warst sehrwohl eifersüchtig“, meinte er. Kyra seufzte nur. „Fein, von mir aus, ein ganz klein wenig vielleicht schon“, seufzte sie. Lee grinste breit. „Wunderbar, so gefällt mir das. Mein Mädchen ist eifersüchtig, wie süß …“ „Bilde dir ja nichts darauf ein. Wir sollten lieber sehen, dass wir hier wegkommen, es gibt noch viele andere Dinge, die wir machen könnten“, meinte Kyra. „Was für eine gute Idee“, stimmte auch Lee zu und die beiden machten sich auf den Weg zurück zu ihrem Hotel. Kapitel 93: Side Story – Im Leben eines Jigoku ---------------------------------------------- Samstag, 11. Oktober 2008 Kagami Jigoku, die Tochter einer erfolgreichen, sowie Angst einflößenden Edelblüterin, und eines nicht ganz so erfolgreichen und Angst einflößenden Edelblüters, saß in ihrem Arbeitszimmer hinter dem Schreibtisch. Sie starrte auf ein Bild, welches ihre komplette Familie zeigte. Ihre Eltern, ihre jüngere Schwester, sowie Kagami selbst. Daneben stand ein weiteres Bild, auf diesem waren lediglich zwei Personen zu sehen, Kagami selbst, als sie hochschwanger war und neben ihr, ihr Ex-Mann, Akumas Vater. Es war das einzige Erinnerungsstück, welches sie an ihn besaß, den Rest hatte sie alles entfernen lassen. Immer wenn sie dieses Bild betrachtete, wurde sie von einer Woge der Melancholie überflutet, damals waren es noch gute Zeiten … Immer wieder fragte sie sich, wie es so weit hatte kommen können, sie fragte sich, warum er sie verlassen hatte, denn sie fand keinen triftigen Grund dafür. Sie waren glücklich gewesen, zu ihm war sie nie so gewesen, wie sie anderen gegenüber auftrat, dominant und befehlshaberisch. In seiner Gegenwart war sie meistens nett gewesen, manchmal sogar verlegen und schüchtern. Die Leute, die sie jetzt kannten, hätten ihr wohl niemals geglaubt, dass sie bei diesem Mann ihre weibliche, schüchterne Seite entdeckt hatte. Er hatte es sogar geschafft, sie zu überzeugen, ein Kind mit ihm zu haben, sie hatte sich eigentlich auch sehr darauf gefreut, eines zu bekommen. Nach der letzten gescheiterten Ehe, tat ihr dieser Mann richtig gut. Diesmal schaffte sie es sogar, das Kind vollständig auszutragen, bei ihrer ersten Schwangerschaft, mit ihrem ersten Ehemann kam es zu Komplikationen, weshalb sie das Kind nicht austragen konnte, das war wahrscheinlich der Hauptgrund gewesen, weshalb er sie verlassen hatte. Doch bei diesem Mann klappte es, sie bekamen das Kind und sie waren glücklich. Kagami war froh, dass sie sich dafür entschieden hatte. Sie lebten einige Jahre gemeinsam zusammen, sie ging wieder ihrem Beruf nach und ihr Mann kümmerte sich um das Kind, er liebte Akuma sehr und er liebte Kagami. Doch dieses Glück sollte nicht ewig halten, denn im November 1992 verließ er sie, er ging einfach, ohne ihr zu sagen weshalb. Er war einfach nicht mehr da, er war nachts aufgebrochen, als sie geschlafen hatte. Danach hatte sie ihn nie wieder gesehen. Kagami fiel erneut in ein tiefes Loch der Traurigkeit, der Mann, den sie liebte, war weg, einfach fort. Jetzt war sie da und Akuma war auch da. Aber, durch ihren Job konnte sie sich nicht richtig um ihn kümmern, es machte ihr zu schaffen. Einerseits wollte sie daran festhalten, dass der Reinblüter irgendwann zurückkam, doch je mehr Zeit verging, desto schwieriger fiel es ihr. Sie begann Akuma dafür zu verabscheuen, denn er sah nicht nur genauso aus wie sein Vater, sie glaubte auch, er sei dafür verantwortlich, dass er sie verlassen hatte, dass er mit Akumas Erziehung einfach überfordert war. Sie wusste nicht mehr, was sie mit dem Kind machen sollte. Sie konnte ihn nicht einfach töten, einfach, weil sie kein Monster war, sie konnte kein Kind töten, noch dazu nicht ihr eigenes. Als sie gerade Mal wieder am Verzweifeln war, begegnete sie einem Mann, er bot Kagami seine Hilfe an, er stellte sich als Takeo Smith vor. Sie nahm die Hilfe an und von nun an kümmerte sich Takeo um den kleinen Akuma. Kagami konnte ihrem Beruf wieder nachgehen und Akuma war in guten Händen. Schließlich kam es sogar dazu dass Takeo und Kagami im März 1994 heirateten. Kagami hatte so ihre eigenen Gefühle für Takeo entwickelt, auch wenn es keine solche Beziehung wie zu dem Reinblüter war, sie liebte ihn trotzdem, irgendwie. Schließlich wurde Akuma langsam erwachsen und ähnelte seinem Vater immer mehr, lediglich die türkisblauen Augen hatte er von Kagami. Es tat Kagami weh zu sehen, dass er sie immer wieder an den schönen Reinblüter erinnerte. Irgendwann schickte sie ihn schließlich nach Amerika, sie war froh, sein Gesicht nicht jedes Mal sehen zu müssen, es ging ihr besser, als er weg war. Doch nach einigen Monaten musste sie hören, dass Akuma für ein riesiges Unglück in den USA verantwortlich war, bei dem über fünfhundert Menschen getötet worden waren. So sauer wie zu dem Zeitpunkt war sie noch nie gewesen und sie beschloss, ihn zurück zu holen. Doch als er nicht wollte, hätte sie ihm am Liebsten den Kopf abgerissen. Erst als diese Kaori Haibara nach Japan zurückging, wollte er plötzlich doch. In diesem Moment durchflutete die Wut Kagami, diese Haibara war es also, in die Akuma so verliebt war. Er hatte ihr nämlich gesagt, dass in den USA ein Mädchen war, das er liebte, und dass er bei ihr bleiben wollte. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht, mit diesem Mädchen. Diesem Mädchen von ihrem ersten Ehemann. Ja, Kagami war einige Zeit mit Nagato Haibara verheiratet gewesen, es war eine arrangierte Ehe gewesen und Nagato hatte sich scheiden lassen, nachdem Kagami sein Kind nicht austragen konnte. Immer wieder durchfuhr die Wut sie, wenn sie an diesem Mann dachte, der sich daraufhin eine andere Frau nahm und vier Kinder mit ihr zeugte. Allerdings starben drei davon im Kindesalter. Sie gönnte es ihm, dieses Leid war ihre Genugtuung. Plötzlich klopfte es und Takeo kam herein, Kagami kam mit ihren Gedanken wieder zurück in die Gegenwart. „Was gibt es?“, wollte sie wissen. Takeo sah blass aus, als er auf sie zuschritt. „Nun, ich habe endlich herausgefunden, wer meine Eltern sind“, fing er an. Kagami sah ihren Mann interessiert an. „Und?“ „Nun ja, meine Mutter war eine amerikanischchinesische Hunterin, die in Chicago, Illinois, USA geboren wurde. Sie hieß Bonnie Smith und starb 1993 in New York. Sie war die Frau eines anderen berühmten Hunters, allerdings war das ihr zweiter Ehemann. Ich kann mich wieder ganz dunkel an sie erinnern, sie hielt mich immer versteckt, da ich eigentlich gar nicht existieren dürfte, da mein Vater ein Reinblüter war …“, erzählte er. Kagami hob nur die Augenbrauen hoch. „Ein Reinblüter?“ „Ja, du solltest dich festhalten, Kagami, denn dieser Reinblüter trug den Namen: Taka Haibara“ Kagamis Augen weiteten sich, Taka Haibara war der Vater von Nagato Haibara, ihrem Ex-Mann. „Was? Das heißt ja, du bist …“, keuchte sie. „Genau, ich bin der Halbbruder von Nagato Haibara“, meinte Takeo. „Zudem hatte ich auch noch eine Halbschwester, Lyra Smith, später Lyra Wesson. Allerdings wurde sie wohl von ihrem eigenen Sohn umgebracht …“, murmelte Takeo. Kagami krallte sich an ihrem Stuhl fest. Das durfte doch nicht wahr sein, ihr Mann war verwandt mit ihrem Ex-Mann, das war doch nicht zu fassen. „Weiß Nagato davon, dass er einen Halbbruder hat?“, wollte Kagami wissen. „Nein, das weiß er nicht, ich hab es auch vor einigen Stunden erst herausgefunden“, meinte Takeo. „Takeo, wir fahren sofort zum Anwesen der Haibaras, das muss geklärt werden. Danach werden wir uns unverzüglich auf den Weg zur Cross Academy machen, ich hab meinen lieben Sohn schon viel zu lange nicht mehr gesehen, ich kann für ihn nur hoffen, dass er nicht länger mit diesem Mädchen zusammen ist … Soll er doch lieber den Jungen nehmen, der letztens bei ihm geschlafen hat … wie hieß er noch gleich … ah, genau, Sasori Dokuyaku“, murmelte Kagami. „Wie meinst du das? Dieser Sasori hat bei ihm geschlafen?“ „Nun, ich habe nur zufällig in den Spiegel geguckt, er stand gerade günstig, sodass ich meinen Sohn gesehen hab, wie er diesen Giftvampir küsst. Hm, wer weiß, vielleicht bekomme ich es ja hin, dass er diesen zum Freund nimmt, alles wäre mir lieber, als mit diesem Haibara-Mädchen!“, grummelte Kagami. Takeo war in seinem Stuhl zusammengesunken und sah Kagami ängstlich an. „Äh, du weißt aber schon, dass ich dich niemals verlassen würde, jedenfalls nicht, wenn du es nicht von mir wünscht“, hakte er nach. Kagami sah Takeo an, sie seufzte auf und lächelte. „Ja, das weiß ich, du bist der einzige, der je zu mir gehalten hat, ich kann dir vertrauen“, meinte sie und ging um den Schreibtisch herum. Sie zog ihn hoch und küsste ihn kurz. Offen gestanden war Takeo verwirrt, so was machte sie normalerweise nie außerhalb ihres gemeinsamen Bettes … „So, wir sollten uns dann fertig machen“, kam es von ihr, ehe sie das Zimmer verließ. Takeo seufzte nur kurz auf und folgte seiner Frau. Kapitel 94: Teil 2 – Kapitel 47 – Shopping und Stammbaumkunde -------------------------------------------------------------- Sonntag, 12. Oktober 2008 Sayo träumte etwas merkwürdiges, jemand beobachtete sie und das ziemlich offensichtlich, doch wenn sie sich umsah, entdeckte sie niemanden. Ein mulmiges Gefühl beschlich die Vampirin, es war so unangenehm, dass sie davon aufwachte. Sie blinzelte ein paar Mal, ehe sich ihr Blick klärte, sie sah geradewegs in türkisfarbene Augen, die sie anstarrten. „Wah!“, stieß Sayo aus und richtete sich auf, Ichigo lag neben ihr. „I-ichigo! Was machst du denn hier?“, stammelte Sayo. Sie stellte fest, dass es ihr gar nicht gefiel, wenn Ichigo neben ihr lag und sie dermaßen penetrant anstarrte, dass es sich auf ihre Träume auswirkte. Grinsend richtete sich Ichigo auf und funkelte Sayo an. „Nun ja, ich hab darauf gewartet, dass du aufwachst“, meinte sie, ehe sie sich dann quasi auf Sayo warf. Diese war noch immer mehr als überrumpelt und fragte sich, was heute nur los war, dabei war Sonntag. Ichigo drückte Sayo in die Laken und sah sie mit funkelndem Blick an. „Sayo-lein, trink mein Blut!“, befahl sie Sayo. „Nein?! Geh du von meinem Bett runter“, hielt Sayo dagegen. „Erst wenn du mein Blut trinkst!“, versuchte Ichigo es weiter. „Ich will dein Blut nicht und erst recht nicht, wenn du mich so erschreckst“, erklärte Sayo. Plötzlich stand Akane im Zimmer, sie war vorher im Bad gewesen, da sie schon von Ichigo aus dem Bett geschmissen worden war. „Was ist hier los?“, fragte sie, sie war nicht gut gelaunt. Ichigo sprang auf und schmiss sich an Akane. „Akane, Sayo ist gemein zu mir, die will nicht mein Blut trinken!“, schluchzte Ichigo. „Bin ich jetzt die Böse oder was?“, fragte Sayo. „Ja, du bist so was von böse!“, fauchte Ichigo. „Gott, was bist du? Du bist doch nicht normal“, kam es irritiert von Sayo. „Püh! Ich bin sehr wohl normal, und jetzt steh auf, sonst kommst du zu spät“, meinte Ichigo. „Zu spät, wofür? Es ist Sonntag“, grummelte Sayo. „Na, heute Abend ist doch der Ball, der Schulball, du verstehst? Du brauchst noch ein Kleid dafür! Also raus aus den Federn, ich fahr nämlich mit euch Shoppen“, meinte Ichigo und grinste. Sayo seufzte nur, stand aber auf, es nützte nichts, sich gegen Ichigo zu wehren, Akane schüttelte nur den Kopf, dann führte sie Ichigo zur Tür. „Ja, wir machen uns fertig, und du gehst mal schön und wartest unten auf uns. „Okay“, meinte Ichigo und strahlte Akane an. „Aber beeilt euch ja?“ „Klar …“ Akane knallte die Tür hinter Ichigo zu und sah dann zu Sayo, sie hob die Hand und ließ ihren Finger neben der Schläfe in der Luft kreisen, sie stieß einen kurzen Pfiff aus. Sayo nickte nur und stand dann weniger Begeistert auf. Als Sayo und Akane ins Foyer kamen, waren Kaori, Kuraiko, Callie, Tenshi Yumiko und auch Chiko und Misaki schon da und Sasori … dieser wirkte irgendwie reichlich deplatziert, und er sah ziemlich verängstigt aus, da Ichigo um ihn herum sprang. „Was macht Sasori denn hier?“, wollte Akane wissen. „Na ja, irgendjemand muss doch die Tüten schleppen und uns beraten“, meinte Ichigo fröhlich und tätschelte Sasori den Kopf. „Was? Warum sollte ich das machen?“, wimmerte Sasori, er versuchte, Ichigos Hand zu entgehen. „Nun ja, du bist schwul, da müssen wir keine Angst haben, dass du uns was abguckst“, grinste Ichigo. „Ich will aber nicht, da hab ich Angst vor“, stammelte der Giftvampir. „Keine Widerrede, du kommst mit“, brummte Ichigo und zog Sasori auf die Beine, sie hakte sich bei ihm unter. Sasori sah ziemlich gequält aus. „Gut, können wir dann jetzt gehen, je schneller wir fertig sind, desto eher kann ich in mein Bett zurück“, knurrte Kuraiko und gähnte. „Jup, sonst wird es zudem zu spät“, meinte Ichigo und lief dann voraus, Sasori zog sie mit. Vor der Cross Academy wartete schon eine Limousine. Die Mädchen und Sasori stiegen ein, es war sehr geräumig. „Woah, ich bin schon Ewigkeiten keine Limousine mehr gefahren“, meinte Kuraiko und strahlte plötzlich. „Ich bin noch nie Limousine gefahren“, murmelte Callie und sah sich interessiert um. Ichigo hielt Sasori noch immer beschlagnahmt, sie schmiegte sich an ihn und hatte ihren Kopf auf seine Schulter gelegt und seinen Arm hielt sie noch immer umklammert. „Warum presst du dich eigentlich so an Sasori heran?“, wollte Kaori wissen. Sie hatte beschlossen, sich nichts anmerken zulassen und wenigsten den Ball noch abzuwarten, ehe sie Akuma von der Schwangerschaft erzählte. „Nun ja, ich stehe auf schwule Jungs, die sind immer so süß“, meinte Ichigo. „Aber dir ist doch schon klar, was schwul bedeutet, oder? Ich stehe nicht auf Frauen“, stammelte Sasori. „Ja, ich weiß, aber trotzdem kann ich doch drauf stehen, wenn zwei Männer miteinander rummachen. Das macht mich heiß, weißt du?“, erklärte Ichigo und drückte sich näher an Sasori. „Du könntest mir ja mal eine Freude machen und es vor meinen Augen mit deinem Bruder treiben, ich wäre sofort begeistert“, schnurrte sie nahe an seinem Ohr. Sasori lief aufgrund ihrer Nähe rot an. „Nein ganz sicher nicht!“, fiepte er. „Du bist doch echt … das ist nicht zu fassen“, stammelte er. „Ach komm schon, mach es einmal für mich, ja?“, hauchte sie und pustete ihn an. „Hiyah!“, stieß Sasori aus und war plötzlich auf der anderen Seite der Limousine, er war in Panik und er drückte sich an Kaori. „Beschütz mich ja, die ist irre“, flüsterte er ihr zu. „Äh, klar …“, meinte Kaori überrascht. Während der ganzen restlichen Fahrt versteckte sich Sasori bei Kaori, ängstlich betrachtete er die Reinblüterin. Sayo fragte sich, warum sie sich das bloß antat, dabei könnte sie jetzt so schön was anderes machen. Sie schloss die Augen und versuchte das Geschehen um sich herum auszublenden. Sie schaffte es auch, halbwegs wieder einzudösen, doch schon nach kurzer Zeit wurde sie wieder unruhig, denn plötzlich konnte sie erneut Takumas Hände auf ihrem Körper fühlen. Nach einigen Sekunden riss sie die Augen wieder auf, ihre Wangen waren gerötet, warum bitte schön, dachte sie jetzt wieder daran? Schnell schüttelte sie den Kopf. Akane kicherte leicht, Sayo warf ihr einen warnenden Blick zu. Als sie endlich ankamen waren die Vampirinnen schon ganz aufgeregt, was Ichigo wohl vorhatte. Sasori jedenfalls hatte damit begonnen, sich an Kaori festzuklammern, in der Hoffnung Ichigo würde ihn in Ruhe lassen. Kaori seufzte lediglich und ließ ihn gewähren. Ichigo führte die Mädchen zu einem speziellen Kaufhaus. Es gehörte nämlich der Familie Toudou. Sie betraten es und wurden sogleich von einer weißhaarigen Frau mit strahlend blauen Augen begrüßt. „Ah, Ichigo mein liebe, wie schön, dass du auch mal wieder rein schaust“, meinte sie. Dann wandte sie sich an die anderen. „Ich bin Mika Toudou, ich bin Ichigos Cousine“, stellte sie sich vor. Die anderen nickten und Ichigo erzählte ihrer Cousine ihr Anliegen. „Verstehe, ihr braucht Ballkleider, für heute Abend sogar. Ich würde sagen, da seid ihr ja ziemlich früh dran“, lachte Mika. „Ich hab erst gestern davon erfahren und ich kann doch die Mädels hier nicht Nackt rumlaufen lassen, wo kämen wir denn da hin?“, fragte Ichigo rhetorisch. „Stimmt, und der junge Mann dort, was ist mit dem?“, wollte Mika wissen. „Ach, der, der schleppt unsere Tüten und berät uns“, antwortete Ichigo. „Schön, dann kommt mal mit nach oben, dort sind die wirklich exklusiven Ballkleider“, meinte die Reinblüterin. „Äh, aber ich kann mir nichts Teures leisten!“, kam es von Misaki. „Aber, aber, chérie, du glaubst doch nicht, dass du das bezahlen musst. Keine Sorge, ich übernehme dass, für euch alle, schließlich ist das hier ein Familienunternehmen“, meinte Ichigo. „Cool!“, strahlte Misaki. Mika führte die Mädchen und Sasori schließlich nach oben, und tatsächlich, die Auswahl an Kleidern war gigantisch. „Woah, krass“, staunten Kaori, Kuraiko, Callie, Tenshi, Chiko und Misaki nicht schlecht. Auch Sayo, Akane und Yumiko waren begeistert, allerdings zeigten sie es nicht ganz so offensichtlich. Sasori bekam schon bei dem Anblick Panik, das könnte ein langer Tag werden … Und das wurde es für ihn auch, denn vor allem wurde es für ihn die Hölle auf Erden, denn er musste die meiste Zeit halb nackte Frauen sehen. Ständig probierten sie was anderes an, obwohl er ihnen zwanghaft jedes Mal versicherte, dass es gut aussah. Warum taten Frauen so was? Warum konnten sie sich nicht einmal schnell für ein Kleid entscheiden? Wenn er mit seinem Bruder in der Stadt war, brauchten sie keine halbe Stunde um sich für etwas zu entscheiden … Doch hier zog es sich über vier Stunden hin. Zu letzt kauerte er sich auf einem Stuhl zusammen und versuchte die Mädchen zu ignorieren, das Problem bestand nur darin, dass sie ihn nicht ignorieren wollten. Als dann endlich, endlich alle ihre Kleider hatten und die passenden Accessoires und Schuhe dazu, gaben sie ihn endlich frei. Zumindest von seiner Beraterpflicht, er war leider immer noch der Packesel. So kam es, dass er tatsächlich alle Tüten zur Limousine tragen konnte, und das waren nicht gerade wenige Tüten. Ichigo allein hatte schon drei Tüten voll, dann noch die von Kaori, Kuraiko, Akane, Sayo, Callie, Misaki, Chiko, Tenshi und Yumiko, ja … da häufte sich definitiv was an. Zumal ja auch nicht jede nur eine Tüte hatte. Warum mussten sie ihn nur so quälen? Als sie dann endlich in der Limousine waren, war Sasori sowohl körperlich als auch geistig fix und fertig. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen, er schlief kurze Zeit später ein und er bemerkte gar nicht, wie er zur Seite kippte und auf Kaoris Schoß einfach weiter schlief. Kaori schmunzelte nur. „Hm, sag mal Ichigo, hast du eigentlich Geschwister? Außer Takuya?“, wollte Tenshi wissen. „Nein, hab ich nicht, aber ich hab viele Cousins und Cousinen zweiten Grades, denn Mika hat schon vier Kinder“, meinte sie. „Wie weit kannst du deinen Stammbaum eigentlich zurückverfolgen Und wie viele Reinblüter gehören zu deiner Familie? Sind auch Personen niedrigeren Levels oder gar Menschen in ihm enthalten?“, fragte Tenshi weiter. „Hm, ich kann meinen Stammbaum bis zu meinen Urahnen zurückverfolgen, und nein, wir haben weder Menschen in unserem Stammbaum, noch Vampire niedrigeren Levels. Wir sind momentan die einzige reinblütige Familie, die noch komplett aus Reinblütern besteht, da meistens die Geschwister geheiratet haben“, erklärte sie. „Meistens?“, kam es von Kaori. „Ja, meistens. Du musst wissen, die meine Urahnin hatte mit ihrem Gefährten vier Kinder, Shikaku, Tomo, Rikudo und Aimi. Sowohl Shikaku und Tomo, als auch Rikudo und Aimi bildeten eine Familie, die erste Familie hatte zwei Kinder, Hizashi und Sakuya und die zweite Familie hatte auch zwei Kinder, Daisuke und Tsuki. Diese Familien hatten jeweils drei Kinder, Sakuya gebar Sasuke, Misa und Serene und Tsuki bekam Sarutobi, Mako und Sarena. Nun, schließlich heirateten Sasuke und Misa und bekamen drei Kinder, Toshi, Fukasaku und Mina. Mako und Sarena heirateten ebenfalls und bekamen zwei Kinder, Jirobu und Katara und zum Schluss heirateten dann noch Sarutobi und Serene, das ist das erste Paar, welche keine Geschwister sind, sondern Cousin und Cousine. Sie bekamen auch drei Kinder, Kirara, Yakuro und Shiori. Toshi und Kirara, das zweite nicht geschwisterliche Paar, heirateten schließlich und bekamen die Kinder, Arashi und Mika, welche ebenfalls Kinder haben und zwar, Kota und Chichi und Ryunosuke und Mami. Fukasaku und Mina sind meine Eltern und bekamen demnach mich, Yumi, wie ich ja eigentlich heiße und Takuya. Jirobu und Katara bekamen auch Kinder, Isaya und Herena, die wiederum auch Kinder haben, Kohaku und Momo. Kinderlos blieben bisher Yakuro und Shiroi“, erklärte Ichigo ausführlich. Die anderen starrten sie an. „Woah, du kannst tatsächlich deinen gesamten Stammbaum aufzählen, wie krass ist das denn?“, fragte Callie. „Ich schaffe es gerade mal, mich daran zu erinnern, wie meine Eltern heißen und dass ich einen Bruder habe …“ „Tja, zugegeben, manchmal ist es echt verwirrend, aber ich hab unseren Stammbaum regelrecht studiert. Von daher …“, sie zuckte mit den Schultern. „Wow, jetzt kennen wir auch den Stammbaum der Toudous, klasse wieder was gelernt …“, meinte Sayo. „Tja, nüh, ich bin schließlich eine Reinblüterin, ich zitiere meine Mutter, ‚da sollte man so was schon beherrschen und sein Wissen mit allen teilen‘. Ja, als ob das jemanden interessieren würde. Aber gut, was solls. Wenn ich das eben wissen muss, dann weiß ich es halt“, meinte sie. „Und du wirst dann deinen Bruder heiraten?“, fragte Kaori. „Ja, werde ich und später, irgendwann mal, will ich auch Kinder haben“, strahlte sie. Kaori zuckte leicht zusammen. „Verstehe.“ „Aber, das sind irgendwie ganz schön viele Reinblüter, leben da echt noch alle von?“, wollte Sayo skeptisch wissen. „Ach, iwo, lediglich Takuya und ich, Mika und ihre Familie, Toshi und Kirara, Mako und Sarena und Kataras und Jirobus Familie. Der Rest, ist tot, selbst meine Eltern“, meinte Ichigo. „Hm, verstehe, das dezimiert die ganze Sache natürlich wieder“, murmelte Sayo. „So ist das“, sagte Ichigo gleichgültig. „Oh, wir sind ja schon wieder an der Cross Academy“, staunte Tenshi. „Dein Stammbaum ist so groß, dass die Zeit wie im Fluge vergangen ist“, stellte sie fest. „Hehe, ja, das ist wohl so. Nun ja wir sollten dann mal hin machen und uns umziehen, sonst verpassen wir den Ball noch“, schlug Ichigo vor. Kaori weckte Sasori auf und sie gingen gemeinsam nach drinnen. Sasori fiel sofort in Kumos Arme, er war noch immer aufgelöst und fertig mit der Welt. Takuya sah Ichigo vorwurfsvoll an und trat dann an Sasori ran, doch dieser zuckte nur zusammen und lief puterrot an, ehe er sich eine Entschuldigung stammelnd auf sein Zimmer zurückzog. Takuya sah ihm ein wenig verwirrt nach, was hatte er bloß? Auch Kumo wunderte sich, doch er zuckte nur mit den Schultern und schob es auf den anstrengenden Tag … er folgte Sasori schließlich auf sein Zimmer. Die Mädchen schleppten ihre Tüten auf ihre Zimmer und machten sich für den Ball fertig. Kapitel 95: Teil 2 – Kapitel 48 – Der Schulball – Teil 1 --------------------------------------------------------- Sonntag, 12. Oktober 2008 Während sich die Mädchen auf ihre Zimmer begaben um sich fertig zu machen, waren die meisten Jungs schon fertig. Sasori zog sich schnell seine Schuluniform an, was Besseres hatte er nicht. Der Anzug, den er für Kagami angezogen hatte, war ihm weg geschmolzen, da er danach wieder in Panik verfallen war. Jedenfalls war er relativ schnell fertig und begab sich in die Halle, in der der Ball stattfinden sollte. Er ging mit seinem Bruder dahin, dieser trug auch nur seine Schuluniform. Es war noch nicht so viel los, schließlich hatte er gerade erst angefangen, die Zwillinge sahen sich misstrauisch um, zumindest Kumo schien ja unter den Day Class Schülerinnen nicht ganz so beliebt zu sein. Die beiden drückten sich um das Büffet herum und aßen erstmal was, nach Tanzen war ihnen nicht zu mute, zumal ja Aido sowieso noch nicht da war. Sasori erzählte Kumo gerade ausführlich, was er alles durchgemacht hatte, als er plötzlich erstarrte. Er starrte einfach gerade aus, schließlich folgte Kumo dem Blick seines Bruders und entdeckte Takuya. Er trug ein schwarzes Seidenhemd, bei dem die oberen Knöpfe geöffnet waren, dazu trug er eine schwarze Hose und schwarze Schuhe. Kumo sah wieder zu seinem Bruder, dieser starrte Takuya mit weit geöffneten Augen und offenem Mund an. Seine Wangen waren rosa gefärbt. „So heiß“, seufzte Sasori schließlich auf. Kumo hob nur die Augenbrauen und starrte seinen Bruder verwirrt an, was war denn mit dem los? „Hallo, ihr beiden, ihr seid ja auch schon da“, kam es von Takuya, der sich jetzt zu ihnen gesellt hatte. Sasori zuckte zusammen und errötete noch weiter. „Ja, wir waren schon fertig, von daher, warum sollten wir nicht schon hier hin gehen?“, meinte Kumo. „Aber bisher ist es eher … langweilig, ich bin anderes gewohnt.“ „Hm, verstehe, ihr wart ja auch in den USA mit in den Clubs, stimmts?“, wollte Takuya wissen, er sah Sasori an. Dieser zuckte wieder zusammen und nippte an seinem Glas, schnell nickte er und versuche krampfhaft, Takuya nicht anzustarren. Der Reinblüter hob nur die Augenbrauen hoch. „Sasori, ich wollte dich noch fragen, ob es heute mit meiner Schwester halbwegs ging, oder ob sie sich unmöglich dir gegenüber verhalten hat“, fragte er. Sasori erstarrte bei dem Gedanken an die vergangen Stunden und griff nach Kumos Hand. „Es war … furchtbar“, stammelte er. „So viele, halbnackte Frauen“, beendete er wimmernd seinen Satz. Takuya hob erneut die Augenbrauen. „Warum hat dich Yumi eigentlich mitgeschleift?“, wollte er wissen. „Ähm, also … sie steht wohl auf schwule Kerle“, nuschelte Sasori und sah stur den Boden an. Plötzlich hob Takuya Sasoris Kinn an und so musste der Giftvampir den Reinblüter ansehen. „Was?“, verlangte er zu wissen. „Nun ja, sie meinte so, dass sie schwule Jungs toll findet und dass sie das heiß macht, wenn zwei Männer miteinander rummachen. Sie wollte sogar, dass Kumo und ich vor ihren Augen miteinander rummachen“, stammelte Sasori. Takuya sah nicht gerade erfreut aus. „Ich werde mit ihr darüber reden“, seufzte er nur und ließ Sasori los. Plötzlich tauchte Akuma neben ihnen auf. „Sasori, du hast auf Kaori-sama geschlafen?“, fragte er sogleich. Sasori fiepte auf und versteckte sich hinter Kumo. „Ja, hab ich, bitte nicht schlagen, ich mach es nie wieder!“, versprach er. „Hah, Mann, ich will dich nicht schlagen. Aber, sie hat es dir echt erlaubt? Und warum hast du überhaupt auf Kaori-sama geschlafen? Du magst doch Frauen nicht mal“, quetschte Akuma ihn weiter aus. „Äh, nun ja, sie hat mich vor Ichigoyumi beschützt“, murmelte Sasori. „Und irgendwann bin ich wohl eingeschlafen … und auf sie drauf gefallen.“ „Hm … interessant …“, sagte Akuma. „Äh, Akuma, dreh dich mal um“, meinte Kumo plötzlich. Akuma tat, was der Giftvampir von ihm wollte und ihm stockte der Atem. Seine Kaori hatte gerade den Raum betreten. „Woah, wunderschön“, hauchte er. Seine Augen waren riesig. Kaori trug ein violettes Kleid, oben war der Stoff aus Seide, es war trägerlos und mit vielen silbernen Pailletten besetzt. Sie trug ein dünnes, transparentes, ebenfalls violettes Jäckchen darüber und an den Schultern war es voller Rüschen. Ihr bauschiger Rock war ebenfalls ein einziges Meer aus Rüschen. Der Rock war aus Tüll und in verschiedenen Nuancen von violett gehalten, dazu trug sie passende Stöckelschuhe. Sie trug ihre Haare offen und die längeren Haarpartien, also jene, die sie eigentlich immer zu den zwei typischen Zöpfen geflochten hatte, waren leicht gelockt. Akuma war noch immer von Kaori fasziniert. Diese kam jetzt auf ihn zu. Sie lächelte Akuma leicht an. Dieser war einfach nur sprachlos. Sie hielt vor ihm an und drehte sich dann einmal. „Und? Wie findest du mich?“, wollte sie wissen. „Wow, du bist einfach … wow“, stieß Akuma noch immer begeistert aus. Kaori grinste und trat dann an Akuma heran, sie legte ihre Arme um seinen Hals und streckte sich ein wenig, damit sie ihn küssen konnte. Er erwiderte es und legte seine Hände um ihre Mitte. „Bilde ich mir das ein, oder sieht Kaori diesmal wirklich wie eine Frau aus?“, kam es da von Aido. „Sonst zieht sie doch nie solche Sachen an.“ Kumo warf sich auf ihn und küsste ihn. „Hm, ja du hast recht, es sieht ungewohnt, aber süß aus“, meinte er. „Süß? Und das von dir?“, meinte da Kaori. „Ja, süß. Nur weil ich nicht auf Frauen stehe, heißt das noch lange nicht, dass ich so was nicht süß finden kann“, entgegnete Kumo. „Du stehst auch nicht auf Frauen?“, bemerkte Takuya nebenbei. „Ja, Aido ist mein Freund und Sasori auch, auch wenn er hinten anstehen muss“, erklärte Kumo ihm. „Tja, was ihr Reinblüter könnt, können Sasori und ich schon lange“, meinte er und trat dann zu seinem Bruder. Kurz gab er ihm einen Kuss, nicht, dass die Day Class dass noch mitbekam. Sasori erstarrte und lief rot an. „Doch nicht vor allen anderen“, fiepte er. „Warum nicht, sonst macht es dir doch auch nichts aus“, kam es trocken von Kumo. „Ja, das sind ja auch Vampire, die wissen das ja schon, aber die Menschen doch nicht!“, flüsterte er. Kumo zog die Mundwinkel leicht nach unten. „Okay, von mir aus“, antwortete er. Allerdings glaubte er nicht, dass es nur wegen der Day Class war, er hatte eher den Verdacht, dass sich Sasori nicht vor Takuya küssen lassen wollte. „Awww, macht das noch mal, bitte!“, bettelte da Ichigo. Sie war jetzt auch fertig. Mal wieder trug sie ein türkises Kleid, wie sollte es anders sein. Dieses Mal war es ausnahmsweise nichts Chinesisches. Es war ein schlichtes türkisschwarzes Kleid, mit Neckholderträgern. Der obere Rand war schwarz und der Unterrock ebenfalls, es war ein latexähnliches Material nur der Saum des schwarzen Unterrocks war aus feinster Spitze. Sie trug dazu einfache Ballerinas, Ballerinas trug sie sowieso die meiste Zeit. Aber auch dieses Kleid war wieder extrem kurz. An ihren Haaren hatte sie nicht viel gemacht, das wäre zu aufwendig gewesen, zudem war sie ja eh keine Schülerin hier. „Was sollen wir noch mal machen?“, fragte Kumo. „Na, ihr sollt euch küssen! Los nun macht schon!“, verlangte sie. Kumo seufzte auf. „Er will aber nicht.“ „Ist doch egal, ich will aber!“, schmollte sie und sah die beiden mit großen Augen an. Kumo verdrehte die Augen und drehte sich dann wieder zu Sasori. Erneut küsste er ihn kurz. „Wuah, Kumo küsst seinen Bruder!“, kam es da plötzlich von einigen der Day Class Schülerinnen. „Oh“, entfuhr es Kumo nur. „Das bedeutet ja … Aido-senpai ist wieder frei!“, quiekten die Mädchen. „Hiyah! Vergesst es! Nur weil ich meinen Bruder geküsst habe, heißt das nicht, dass Aido wieder Single ist!“, knurrte Kumo und presste sich an Aido ran. Die Mädchen sahen ihn feindselig an. „Wir behalten dich im Augen“, knurrten sie. „Hu, gruselig“, grummelte Kumo. „Weibchen eben“, nuschelte Sasori. „Sasori, willst du tanzen?“, fragte Ichigo dann. „Nein!“, stieß der Giftvampir aus. „Ich will nicht mit dir tanzen!“ Ichigo schmiss sich auf Sasori und klammerte sich an ihm fest. „Ach komm schon, in Wahrheit magst du mich doch, los, lass uns tanzen“, säuselte sie. „Hilfe“, wimmerte Sasori. „Yumi …“, grollte da Takuya. „Uppsi, entschuldige mein Bruder“, grinste Ichigo. „Streitet ihr euch schon wieder?“, wollte Callie wissen. Sie kam Hand in Hand mit Shiro. Sie trug ein königsblaues Kleid, welches zu ihren Augen passte, es war langärmlig und schleifte wegen Callies geringer Größe ein wenig auf dem Boden. Eine Stoffbahn, die unter der Brust geschnürt war, diente als eine Art Gürtel und das Kleid hatte einen V-Ausschnitt. Vorne an der Seite war noch eine große blaue Schleife befestigt. Das war der einzige Schmuck, den sie trug. Sie hatte dazu noch flache blaue Schuhe an und ihre Haare waren leicht gewellt. „Wir streiten uns gar nicht!“, beharrte Ichigo. Sasori war da ganz anderer Meinung, er hatte sich mittlerweile wieder hinter Kaori versteckt. Diese seufzte nur auf. „Ach je, ihr seid vielleicht welche“, seufzte Callie und zog dann Shiro zu sich. „Komm, tanz mit mir!“ Ohne auf seine Antwort zu warten zog sie ihn auf die Tanzfläche, zu den bisher wenigen Paaren, die dort waren. „Haaah, sie ist so niedlich!“, hörten sie da jemanden quietschen. Es stellte sich heraus, dass es Tenshi war. Sie hatte die Hände vor der Brust gefaltet und sah den beiden verzückt hinterher. Kaori glaubte, rosa Herzchen in ihren Augen zu erkennen. Tenshis Kleid war in einem zarten rosa gehalten, es war recht kurz, zudem schulterfrei und trägerlos, allerdings hatte es lange Ärmel. Das Kleid und die Enden der Ärmel waren voller Rüschen. Dazu trug sie weiße Überkniestrümpfe, die fast bis zum Kleid reichten und rosafarbene Ballerinas mit pinken Schleifen. Unter Tenshis Brust befand sich ein pinkes Band mit einer Schleife daran. Ihre Haare trug sie offen und sie waren gelockt. Zudem trug sie darin einen dunkelpinkfarbenen Haarreifen mit einer Schleife in der gleichen Farbe. „Du bist niedlich“, meinte da Ichigo und warf sich in Tenshis Arme. Ein wenig verwirrt fing Tenshi die reinblütige Vampirin auf. „So niedlich, dass ich dich glatt vernaschen könnte“, kam es von ihr und sie drückte Tenshi einen kurzen Kuss auf und ihre Lippen wanderten dann zu dem Hals der anderen. Tenshi war noch immer sehr überrumpelt, was war bloß mit Ichigo los? Doch bevor Ichigo sie noch beißen konnte, riss Yumiko sie von Tenshi weg. „Das geht wohl etwas zu weit, Ichigo“, knurrte Yumiko. Sie trug ein weinrotes, trägerloses Kleid, welches oben glatt war und unten in Falten gelegt. Es reichte bis zum Boden. Zusätzlich waren darauf noch drei Diamanten befestigt. Einer war zwischen Yumikos Busen und die anderen beiden unterhalb ihres Bauches. Sie hatte sich ein schwarzes Jäckchen mit langen Ärmeln darüber gezogen und ihre Haare hatte sie kunstvoll hochgesteckt. Sie trug dazu dunkelrote Schuhe. „Wow, die andere Hunterin sieht ja auch bezaubernd aus. Wie umwerfend du wohl aussehen würdest, wenn du ein Vampir wärst?“, murmelte Ichigo. Yumiko erstarrte. „Hä? Was meinst du damit?“, kam es von Kaori. „Sie ist doch ein Vampir, oder nicht?“ „Nein, sieh sie dir doch mal genau an, zugegeben, die roten Augen können einen irritieren und sie ist für einen Menschen auch sehr hübsch, aber sie ist ein Mensch, definitiv. Ich erkenne nämlich instinktiv, wer ein Vampir ist und wer nicht“, versicherte Ichigo den anderen. „Ist ja ein Ding. Du bist also wirklich nur ein Mensch“, meinte da Shiro, der inzwischen wieder mit Callie bei den anderen war. „Ich habs die ganze Zeit geahnt, da ich ja am Anfang in deinen Körper geguckt habe.“ „Ein Mensch in der Night Class? Was ist denn da schief gelaufen?“, fragte sich Aido. Doch da trat Akuma vor. „Ach, Leute, ist doch ganz egal, ob sie nun ein Mensch ist, oder ein Vampir. Lassen wir sie doch, zudem muss sie uns doch vor Kyra beschützen, nicht wahr, Yumiko?“ Er grinste sie an. Die Hunterin war immer noch ein wenig verwirrt. „Äh, ja, klar. Natürlich muss ich euch vor Kyra beschützen, alleine schafft ihr das ja nicht.“ „Seht ihr, wir brauchen sie hier, von daher … zudem, ist das nicht hier ein Ball? Lasst uns erst mal Spaß haben, uns darüber aufregen, das ein Mensch in der Night Class ist, können wir auch morgen“, schlug er vor. „Stimmt, hast Recht. Jedenfalls Aido: Du und ich, wir tanzen! Jetzt! Sofort!“, befahl Kumo und zog Aido auf die Tanzfläche. Die Day Class Schülerinnen grummelten wütend etwas vor sich hin. Yumiko seufzte nur, jetzt war es also raus. Ihr Geheimnis, dass sie eben kein Vampir war, war gelüftet … Kapitel 96: Teil 2 – Kapitel 49 – Der Schulball – Teil 2 --------------------------------------------------------- Sonntag, 12. Oktober 2008 Ichigo schmollte ein wenig, Sasori wollte nicht mit ihr tanzen, das machte sie wütend. Und Takuya war damit beschäftigt, sie von Sasori zu trennen, wie gemein ihr Bruder doch war! Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und entdeckte Sayo. Sie stand bei Takuma, welcher ebenfalls in seiner Uniform gekommen war. Sayo hingegen trug ein bodenlanges, blaues Kleid, es hatte die gleiche Farbe, wie ihre Augen, das Kleid war aus fließendem Chiffon. Es hatte nur an der rechten Seite einen Träger und die linke Schulter war komplett frei. Der Brustteil war bis zur Taille eng gerafft und asymmetrisch mit kleinen Diamanten verziert. Zu dem Kleid, welches durch ihren Wind leicht bewegt wurde, trug sie farblich passende Schuhe. Ihre Haare hatte sie teils hochgesteckt, doch die unteren Haarpartien waren noch offen, sodass sie ihr lang und seidig über den Rücken fielen. Ichigo tänzelte ein wenig überdreht zu Sayo und blieb hinter ihr stehen, sie gab keinen Ton von sich und wartete einfach, sie sah über Sayos Schulter. Takuma bemerkte sie zuerst. „Äh, Sayo … hinter dir“, stammelte er dann. Sayo drehte den Kopf und sah Ichigo überrascht an. „Was machst du da?“ „Ist das dein Freund?“, fiel Ichigo gleich mit der Tür ins Haus. „Es sieht so aus, als ob er dein Freund wäre und er riecht auch nach dir und du nach ihm“, meinte sie Takuma lief rot an, woher wusste sie das so schnell? Konnte man das noch immer riechen? Dabei war doch schon eine Woche vergangen, seit sie miteinander geschlafen hatten. „Woher weißt du das?“, fragte Takuma. „Ich wusste es nicht, ich hab nur geraten“, grinste sie. „Aber danke für die Auskunft.“ Ichijos Augen weiteten sich und er lief erneut rot an. „Also, jetzt sagt schon, wie weit seid ihr schon gegangen?“, hakte Ichigo weiter nach. „Tut mir leid, Ichigo, aber das geht dich gar nichts an“, murmelte Sayo. „Meh! Ihr seid alle so gemein zu mir!“, schmollte Ichigo. „Sasori will nicht mit mir tanzen und ihr wollt mir auch nichts verraten, niemand mag mich!“ Sayo seufzte auf, doch plötzlich spürte sie wütende Blicke. Sie drehte sich um und sah Josh, er trug einen Anzug mit einem mitternachtsblauen Hemd. Er starrte Takuma feindselig an, sein Blick zeigte deutlich, dass er große Abneigungen gegen den Vampir hegte. „Woah, ich sehe das Feuer des Hasses hinter ihm lodern!“, kicherte Ichigo. „Ich schätze mal, er ist eifersüchtig und eifersüchtig ist er, weil ihr Sex hattet, nicht wahr?“, sie sprach ziemlich laut und einige der Day Class Schülerinnen, die in der Nähe standen, drehten sich schockiert um. Sofort setzte Getuschel ein. Joshs böser Blick verstärkte sich noch weiter. Takuma bekam Panik, nicht nur wegen Josh, sondern auch wegen den Day Class Mädchen, diese sahen ganz und gar nicht erfreut aus. Takuma konnte da aber noch etwas fühlen. Steif drehte er sich um und sah Kaname. Er wirkte ebenso wenig erfreut, wie die anderen. „Hilfe“, piepste Takuma leise und wich zu Sayo zurück. Diese kochte innerlich und sah Ichigo mit genervtem Blick an. „Das musste jetzt sein, oder wie?“, knurrte sie die Reinblüterin an. Dann wandte sie sich an die anderen. „Leute, hört auf, uns so anzustarren. Zum einen ist es immer noch Takumas und meine Sache und es geht euch überhaupt nichts an, wie wir zueinander stehen, kapiert?“ Zumindest die Day Class Mädchen wandten sich schmollend ab. Josh blickte immer noch unerfreut drein und Kaname verschwand einige Zeit später auf den Balkon. Takuma seufzte auf und ergriff Sayos Hand. „Danke, das hat mir wirklich Angst gemacht …“, nuschelte er. „Bei so was darfst du ihnen bloß nicht deine Angst zeigen, die sind wie wilde Tiere! Die riechen das, wenn du Angst hast und dann machen sie dich fertig“, meinte Sayo. „Gut zu wissen.“ „Jedenfalls, wollen wir tanzen?“, fragte sie. „Gerne“, antwortete Takuma und die beiden gingen auf die Tanzfläche. Akane und Akatsuki standen immer noch draußen, die Empathin traute sich im Moment nicht da rein, da die Gefühle der anderen so gruselig waren. Sie trug ein rotes, knielanges Kleid, es besaß nur dünne Träger und war im oberen Bereich glatt, der Rock war an sich auch glatt, doch an der linken Seite war er etwas verzogen, sodass man den roten Unterrock sehen konnte, er war in leichte Rüschen gelegt. Unter der Brust und um die Taille herum waren noch leichte Verzierungen eingestickt. Sie trug ihre Haare locker hochgesteckt und rote Schuhe zu dem Kleid. Als Schmuck diente eine goldene Kette mit einem Anhänger, zudem hatte sie eine Blume im Haar. Akatsuki trug, wie die meisten Jungen, auch nur seine Schuluniform. „Was ist denn los? Ist es so schlimm?“, wollte Akatsuki wissen. „Nun ja, irgendwie sind sie aufgebracht und es scheint was mit Sayo und Takuma zu tun zu haben“, nuschelte sie und rieb sich die Schläfen. Akatsuki seufzte leise und nahm seine Freundin in den Arm, er rieb ihr über die Arme. „Du schaffst das schon“, murmelte er aufmunternd. „Na, ihr beiden?“, kam es da von Takashi, er trug seine Uniform. Chiko war an seiner Seite, sie trug ein hellgrünes Kleid, es hatte dünne Träger und war an der Brust mit kleinen Strasssteinchen verziert. Es war Boden lang und an der linken Seite, ab Höhe der Taille war der Stoff, in einer Art Dreieck, welches bis zum Boden ging, gerüscht. Chiko trug leichte Absatzschuhe und ihre Haare trug sie offen, allerdings hatte sie einige geflochtene Strähnen darin, auch sie trug eine Blume im Haar. Akane lächelte Takashi und Chiko an. „Spielen sie schon wieder verrückt?“, wollte Chiko wissen. „Ja, leider“, seufzte Akane. „Wer ist es denn diesmal?“, fragte Takashi. „Nun ja, die Mädchen, Josh und Kaname sind nicht gut gelaunt. Die Mädchen sind eifersüchtig auf Sayo und Josh ist eifersüchtig auf Takuma und Kaname … der ist einfach nur so schlecht gelaunt …“, erklärte Akane. „Oh ha, dabei ist das doch heute ein Ball, da sollten doch alle gut gelaunt sein“, grummelte Chiko. Takashi sah sich kurz um und als er sich sicher war, dass kein Schüler aus der Day Class anwesend war, zog er Chiko an sich ran und küsste sie kurz. „Ach, das wird schon“, meinte er und lächelte sie liebevoll an. Akane seufzte glücklich auf. Die Gefühle der beiden brachten sie in Stimmung. „So angenehm“, hauchte sie und schmiegte sich an Akatsuki. Plötzlich kamen Misaki und Raidon angerannt, sie sahen ziemlich gehetzt aus. Vor den Vampiren und Chiko blieben sie stehen. Misaki trug ihr Kleid, es war bodenlang und schwarz. Zudem hatte es einen V-Ausschnitt und an diesem waren kleine weiße Steine befestigt, die Träger waren sehr breit. Das Kleid besaß am unteren Saum zwei Reihen Rüschen. Dazu trug sie schwarze Handschuhe und eine schlichte silberne Kette. Ihre Schuhe waren ebenfalls schwarz und hatten einen kleinen Absatz. Ihre Haare waren leicht gelockt. Raidon trug hingegen einen schwarzen Smoking mit einem bordeauxfarbenem Hemd und einer rotschwarz quer gestreiften Krawatte, zudem trug er noch schwarze Lederschuhe. „Äh, habt ihr Zero gesehen? Ich muss mit ihm reden, dringend!“, kam es von Raidon, er war ziemlich außer Atem. „Ist denn was passiert?“, wollte Chiko wissen. „Ja, und zwar was Schreckliches“, kam es von Misaki. „Shaira ist verschwunden!“ Die vier anderen seufzten gleichzeitig auf. „Oh nein, dass darf doch nicht wahr sein.“ „Woah, habt ihr das vorher abgesprochen, dass war ja voll synchron!“, ertönte da Ichigos Stimme. Sie stand hinter Chiko. Diese quietschte auf und sprang Takashi in die Arme. „Hilfe!“ „Chiko! Du bist so süß und lecker wie eh und je“, kam es da von Ichigo. „Ichigo … mach das nicht noch mal, klar, du hast mich zu Tode erschreckt!“, winselte Chiko in den Armen ihres Bruders. „Dafür siehst du aber noch quicklebendig aus“, kam es feststellend von der Reinblüterin. „Du weißt wie ich das meine!“, grummelte Chiko. „Hör auf, einfach so meine Schwester zu erschrecken!“, knurrte Takashi. „Und was willst du tun, wenn ich es nicht lasse? Willst du mich umbringen?“, fragte Ichigo. Takashi zuckte zusammen. „Du weißt, dass ich das nicht machen würde, selbst wenn ich es könnte“, murmelte er nur. Ichigo kicherte vor sich hin, während Raidon sich gehetzt auf die Suche nach seinem Freund machte. In der Zwischenzeit hatte Kuraiko ein ganz anderes Problem. Sie stand noch immer vor ihrem Spiegel und betrachtete sich. Sie war schon fertig angezogen und das Kleid stand ihr perfekt. Es war ein blaues, knielanges Kleid, oben rum saß es fest und war korsagenartig geschnürt, zudem war der Brustteil mit Strasssteinen geschmückt. Ab der Taille fiel das Kleid dann locker hinunter. Sie trug ihre Haare dazu offen und High Heels. Sie sah gut aus und die Knutschflecke, die Hiroshi ihr verpasst hatte, waren zum Glück auch schon verschwunden, aber das Problem war trotzdem Hiroshi. Seit sie wieder miteinander geschlafen hatten, waren alte Gefühle in ihr hoch gekocht, denn in den USA war sie einige Zeit mit Hiroshi zusammen gewesen, doch sie hatten sich wegen unglücklichen Umständen getrennt und beschlossen, Freunde zu bleiben. Sie hatten sich wirklich geliebt damals und Kuraiko konnte ihre Gefühle wohl doch nicht so ganz für ihn abstellen, denn jetzt schlugen sie wieder zu. Plötzlich klopfte es an ihrer Zimmertür, wer störte denn jetzt schon wieder? Sie ging hin um sie zu öffnen, allerdings hätte sie sie am liebsten gleich wieder zu geknallt, davor stand nämlich Hiroshi. „Bist du fertig?“, fragte er. Er trug einen weißen Anzug, mit einem schwarzen Hemd. Die oberen beiden Knöpfe hatte er aufgelassen, sein Jackett ließ er ebenfalls geöffnet. Er trug keine Krawatte und seine Schuhe waren schwarz. „Ja, bin ich“, murmelte sie. Warum stand er gleich noch mal da? „Komm, dann sollten wir auch so langsam mal losgehen, sonst ist der Ball vorbei, ehe wir überhaupt einmal da waren“, meinte er und hielt ihr eine Hand hin. Nach kurzem Zögern griff sie danach. Gemeinsam gingen sie dann zum Schulball. „Du siehst gut aus“, nuschelte Hiroshi. Leicht weiteten sich Kuraikos Augen. „Was?“ „Ich hab nichts gesagt“, antwortete Hiroshi schnell. „Hm, ach so …“ Sie kamen beim Ball an, es jetzt schon deutlich mehr los, als ersten. Allerdings blieben sie sogleich in der Tür stehen, als sie sahen, dass Ichigo Sasori gerade zum Tanzen zwang. „Was findet sie nur an ihm?“, fragte Hiroshi. „Ich weiß nicht, du hast ihn geküsst, sag du es mir“, kommentierte sie nur. „Ich hab ihn nicht geküsst! Er hat mich geküsst! Verdreh hier nicht einfach die Tatsachen“, grummelte Hiroshi. „Ernsthaft, du hast Sasori geküsst?“, kam es da von Josh, der immer noch finster drein blickte. „Ohoh, muss ich mir da jetzt etwa auch noch sorgen machen? Schließlich hast du mich auch einmal angemacht“, erinnerte Josh ihn. „Mann, ich bin nicht schwul, verdammt, dass war Rukas Schuld, sie hatte mich hypnotisiert!“, knurrte Hiroshi. „Zudem habe ich heute schon eine Begleitung“, fügte er dann noch hinzu und zog Kuraiko enger an sich heran. Diese errötete leicht. „Wer sagt, dass ich dazu überhaupt Lust hab?“, fragte sie ihn. Hiroshi sah sie irritiert an. „Was? Ich dachte …“, setzte er an. Kuraiko kicherte nur. „Nur ein Scherz, komm, lass uns tanzen“, meinte sie dann und zog ihn mit. Kapitel 97: Teil 2 – Kapitel 50 – Der Schulball – Teil 3 --------------------------------------------------------- Sonntag, 12. Oktober 2008 Sasori litt noch immer, denn Ichigo presste sich bei diesem langsamen Tanz an ihn heran, während sie grinste, musste er sich dazu zwingen, nicht loszuheulen. Er verstand nicht, warum die Reinblüterin ihn nicht einfach in Ruhe lassen konnte. Sie wusste doch, dass er Angst vor Frauen hatte. Hilfe suchend sah er sich um, doch er konnte niemanden entdecken, der ihm helfen könnte. Kumo war gerade voll auf mit Aido beschäftigt, er versuchte ihn, vor den Day Class Mädchen zu verteidigen; Kaori und Akuma waren gerade anscheinend in ihrer eigenen Welt; Shiro war überhaupt nicht zu sehen und Takuya, der wurde von den restlichen Day Class Schülerinnen, die nicht um Aido und Kumo rum sprangen, belagert. Selbst die Guardians waren nirgendwo zu sehen. „Ichigo, jetzt lass mich doch bitte gehen“, bettelte er. „Nein, Sasori, das werde ich nicht. Sieh es doch mal so, ich versuche dir zu helfen, deine irrationale Angst vor Frauen zu überwinden“, meinte sie. „Das hilft aber nicht! Du machst es nur noch schlimmer!“, stieß er aus. „Tja, Sasori, am Anfang ist es immer Schlimm, wenn man versucht, sich seiner Angst zu stellen, aber glaube mir, du wirst mir noch danken“, sagte sie zuversichtlich. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste Sasori erneut. Diesem reichte es jetzt. Er stieß Ichigo von sich. „Du sollst mich in Ruhe lassen!“, schrie er sie an. „Warum willst du nicht kapieren, dass das nichts bringt und alles nur noch schlimmer macht?“ Seine Stimme zitterte. „Gott, ich hasse dich! Ich hasse euch Weibchen! Weil ihr einfach nicht kapieren wollt, wann ihr etwas lassen solltet!“ Danach lief er zügigen Schrittes nach draußen, er wusste, dass er jetzt viel Aufsehen erregt hatte, denn alles war plötzlich mucksmäuschenstill gewesen. Ichigo blieb stehen und sah Sasori nach, mit so einem Ausbruch hatte sie nicht gerechnet. Kumo wollte hinter Sasori herlaufen, doch Takuya hielt ihn zurück. „Ich werde mit ihm reden“, murmelte er. Ehe er auch nach draußen verschwand. Vorher warf er seiner Schwester allerdings noch einen warnenden Blick zu. Takuya fand Sasori beim Brunnen, er saß auf dem Rand und starrte zu Boden. Der Körper des Giftvampirs bebte. „Sasori“, murmelte Takuya. Sasori sah auf und Takuya konnte erkennen, dass er schon wieder weinte. Langsam ging er auf den anderen Vampir zu und setzte sich zu ihm. Sasori hatte seinen linken Ellbogen auf seinen Oberschenkel gestützt und den Kopf in die Hand gelegt. „Ich muss mich erneut für meine Schwester entschuldigen …“, begann Takuya, doch Sasori unterbrach ihn. „Nein, ich will keine Entschuldigung von dir, du hast ja nichts gemacht. Es ist Ichigo, sie will mich nicht in Ruhe lassen“, stammelte Sasori. „Hast du tatsächlich Angst vor ihr?“, fragte Takuya. „Ja, hab ich, es ist aber nicht nur Ichigo, ich habe vor jedem Weibchen Angst“, sagte er. „Weshalb hast du vor Frauen Angst? Das verstehe ich nicht.“ „Das hat was mit meiner Mutter zu tun. Ich will darüber nicht reden. Ich kann dir nur sagen, dass ich schon, seit ich klein bin, Angst vor ihnen habe“, murmelte er. „Und Ichigo macht es nur schlimmer.“ Die Tränen liefen immer schneller über seine Wangen. Plötzlich legte Takuya einen Arm um Sasori und zog ihn auf seinen Schoß, an seine Brust. Sasori erstarrte dabei. „Ach, Sasori, ich weiß nicht, was damals passiert ist und ich habe auch nicht das Recht, mich da einzumischen, aber die meisten Frauen sind nicht schlimm. Du brauchst keine Angst vor ihnen zu haben“, versuchte er ihn zu beruhigen. „Du hast ja keine Ahnung, egal wie sehr ich auch versuche, etwas dagegen zu unternehmen es klappt einfach nicht, die Angst kommt immer wieder“, stieß er aus. Seine Hand krallte sich in Takuyas Hemd, er konnte nichts machen, er konnte nicht aufhören zu weinen, obwohl er es wollte. Beruhigend strich Takuya ihm über den Rücken und hielt ihn eine Weile fest. Die anderen gingen nach einigen Augenblicken, in denen sie Sasori nachgestarrt hatten, wieder ihren eigenen Aktivitäten nach. Hiroshi und Kuraiko tanzten ebenfalls, so wie Kaori und Akuma. Kuraiko würde es zwar nie zugeben, aber im Moment war sie echt verdammt glücklich. Sayo und Takuma wurden mittlerweile auch von den Mädchen der Day Class in Ruhe gelassen. Alle waren so eigentlich recht gut gelaunt, nur Ichigo war es nicht. Es ärgerte sie, dass Sasori so einfach abgehauen war. Sie wurde niemals einfach so stehen gelassen! Krampfhaft überlegte sie, was sie wohl machen könnte, damit sie wieder im Mittelpunkt stand … Doch plötzlich hatte sie eine Idee. Ein breites Grinsen zog sich über ihr Gesicht und einige Day Class Schüler, die in ihrer Nähe gestanden hatten, wichen vor Angst zurück. Sie verließ den Raum nun auch und griff zum Telefon, sie würde etwas machen, dass die anderen umhauen würde … Währenddessen hatte Raidon Zero gefunden. „Zero!“, rief er und kam vor ihm zum Stehen. Er stützte die Hände auf die Knie und versuchte, seinen hektischen Atem unter Kontrolle zu bekommen. „Was ist denn los?“, fragte Zero. Raidon schüttelte schnell den Kopf und richtete sich dann gerade auf. Er trat zu Zero heran. „Shaira ist abgehauen … der Rektor weiß nicht, wie das passieren konnte, vermutlich hatte sie Hilfe … Die Fesseln waren auseinander gerissen“, erzählte Raidon ihm leise, die anderen sollten davon nichts mitkriegen. „Verdammt“, grummelte Zero. „Genau, das dachte ich auch. Zudem ist Yui Kayama auch verschwunden, wir wissen nicht wo sie steckt.“ „Hm, ob Shaira sie entführt hat, doch, wozu sollte das gut sein?“, murmelte Zero. Raidon zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, allerdings geht mir das gewaltig auf die Nerven“, grummelte er. „Was ist mit Shaira?“, fragte da plötzlich Suri. Sie war hinter ihnen aufgetaucht. Sie trug ihre Schuluniform. Es sah auch nicht so aus, als ob sie zum Spaß hier wäre. „Shaira ist weg“, wiederholte Raidon. Suri schloss die Augen und ließ den Kopf hängen. „Shaira …“, knurrte sie nur. „Ich werde sie suchen gehen.“ Bevor sie jemand aufhalten konnte, machte sich Suri auf den Weg, um Shaira zu suchen. Währenddessen … „Hör zu, Yui, du wirst dich nach dem Ball ins Haus ‚Mond‘ schleichen, es gibt da einige Wege hinein. Du wartest, bis Kaori Akumas Zimmer verlässt und gehst dann zu ihm hinein, du musst dich nur anfangen auszuziehen und er wird, wenn es gut läuft, erstarren. Und dann gehört er dir. Kaori muss dann nur noch reinplatzen und – zack – sie wird abhauen und das ist dann meine Chance“, erklärte Shaira den Plan. „Okay, ich habe verstanden“, murmelte Yui noch immer ein wenig in Trance. Die beiden hatten sich den ganzen Tag versteckt gehalten, Kyra hatte ja auch gemeint, dass Shaira noch ein wenig warten sollte, bis das Mittel sich in ihrem Körper vollständig ausgebreitet hatte. „Sehr schön, du bist ja doch noch ganz nützlich“, lachte Shaira. Währenddessen … Kyra hockte auf einem großen Baum, ein wenig Abseits der Cross Academy. Sie war wieder hierher zurückgekommen um die Vampire ein wenig zu beobachten und das Gelände zu erkunden. Man konnte schließlich nie wissen, wann man mal schnell flüchten musste, denn bei so einem Plan konnte einiges schief gehen. Sie hatte ein Fernglas dabei und sah sich die Cross Academy genauer an. Da sah sie auf einmal etwas Türkisfarbenes. Sie richtete ihren Blick darauf und erkannte eine Vampirin. «Ich glaube, einige Verwandte von ihr, gehen auf die Cross Academy, ich glaube dieser Takuya und diese bunte Reinblüterin namens Ichigo», halte Orianas Stimme durch ihren Kopf. «diese bunte Reinblüterin namens Ichigo». Kyra biss die Zähne zusammen, dass war wohl diese Ichigo, die Verwandte von Yumi Toudou, die Vampirin, die Oriana das angetan hatte. Die Reinblüterin telefonierte gerade, sie war zu weit weg, als dass Kyra sie verstanden hätte. Nach dem sie anscheinend fertig war, ging sie fort, doch plötzlich drehte sie sich um und sah Kyra geradewegs in die Augen. Ein fieses Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Kyra zuckte zusammen und machte sich Kampfbereit, doch der erwartete Angriff kam nicht. Stattdessen zwinkerte Ichigo der Killerin zu und drehte sich dann um und ging. Kyra blieb noch eine Weile auf ihrem Baum hocken und starrte der Vampirin hinterher. Was sollte das? Als sie ganz verschwunden war, sprang Kyra aus ihrem Versteck und wollte sich auf den Rückweg machen, allerdings wurde sie von einer dunklen, schattenhaften Gestalt aufgehalten. „Ah, Kyra, lange nicht gesehen“, lachte diese Gestalt, es war eine weibliche Person, so viel erkannte die Killerin noch, ehe sie gegen den Baum gedrückt wurde und alles um sie herum schwarz wurde … Kapitel 98: Teil 2 – Kapitel 51 – Intermission ----------------------------------------------- Sonntag, 12. Oktober 2008 Intermission #1 Kuraiko tanzte noch immer mit Hiroshi, mittlerweile war ihr richtig warm, vor allem die langsamen Tänze genoss sie richtig. Doch nach einiger Zeit verspürte sie das Bedürfnis nach etwas anderem. „Hiroshi … wollen wir uns zurückziehen?“, fragte sie. Hiroshi musste nicht lange überlegen, er stimmte beinahe sofort zu. „Ja, nur zu gerne.“ Schnell verließen sie die Tanzfläche und den Ballraum, sie gingen zurück zum Mondwohnheim und steuerten auf Hiroshis Zimmer zu. Kuraiko zitterte vor Aufregung und ihr Herz hüpfte vor Freude. Auch wenn sie Gefahr lief, dass Hiroshi ihr wieder Knutschflecke verpasste. Falls er das machen sollte, würde er ebenfalls nicht frei davon bleiben. Was er konnte, konnte sie schon lange! Hiroshi fummelte an ihrem Kleid herum und streifte es ihr schnell ab. Er drückte sie aufs Bett und küsste sie. Kuraiko erwiderte den Kuss und schlang ihre Beine um Hiroshis Mitte, sie wölbte sich ihm entgegen. Hiroshi löste sich noch einmal von ihr, um seine eigenen Sachen ebenfalls auszuziehen. Danach legte er sich wieder zu ihr aufs Bett und bedeckte ihre Haut mit Küssen. „Hiroshi, ich hab Durst“, kam es nach einiger Zeit von Kuraiko, sie sah ihn mit gierigem Blick an. Er setzte sich auf und zog Kuraiko auf seinen Schoß, danach legte der den Kopf zurück und bot ihr seinen Hals an. „Aber nur, wenn ich auch darf“, meinte er. „Sicher“, hauchte Kuraiko und leckte über seinen Hals, danach biss sie zu und saugte sich an seinem Hals fest. Hiroshis Hände wanderten über ihren Rücken und er presste sich gegen sie. Es hatte, abgesehen von diesem unfreiwilligen Mal durch Kumo, schon lange niemand mehr von ihm Getrunken. Kuraiko keuchte leicht auf, als Hiroshis Gefühle sie überschwemmten. Eine Zeit lang war nur Ruka in ihren enthalten, er wollte sie in seinem Bett haben, weil sie heiß war, doch nach und nach wollte er sie nur noch dafür bestrafen, dass sie ihn hypnotisiert hatte. Doch je tiefer sie in ihn eindrang, desto stärker wurden seine Gefühle für sie. Es waren seine alten Gefühle, die er für sie hegte, sie waren auch wieder hoch gekocht. Kuraiko zog ihre Zähne aus ihm heraus und sah ihn an. Hiroshi sah ihr geradewegs in die Augen, in seinem Blick spiegelten sich in diesem Moment sehr deutlich seine Gefühle. „Jetzt bin ich dran“, murmelte er schließlich, er ignorierte den ihm dargebotenen Hals und beugte sich weiter hinunter er leckte über Kuraikos Brust und biss da hinein. Kuraiko schrie leicht auf, als er ihr das Blut abnahm, er war dabei nicht gerade sanft, doch auch er konnte ihre Gefühle für ihn spüren. Mindestens genauso überrascht ließ er wieder von ihr ab. „Kuraiko“, flüsterte er und drückte sie in die Laken. Er griff nach ihrer Hand und hielt diese fest, ihre Finger verkreuzten sich. „Hiroshi“, antwortete Kuraiko ihm und ließ ihn gewähren. Sie lagen nebeneinander und Hiroshi hielt Kuraiko im Arm. „Weißt du, Hiroshi“, begann Kuraiko nach einiger Zeit. „Ich glaube es war ein Fehler, dass wir uns getrennt haben.“ Hiroshi sah sie nur an. „Ich meine, diese ganze Freundschafts-Sache, das hat vielleicht eine Weile funktioniert, aber jetzt nicht mehr …“, Kuraiko seufzte auf. „Hm, wenn ich ehrlich bin, weiß ich noch nicht mal mehr, warum wir uns überhaupt getrennt haben“, murmelte Hiroshi und zog sie fester an sich. „Mein Vater hatte etwas dagegen … und blöd wie ich war, hab ich natürlich das gemacht, was er wollte. Mein Vater liebt mich zwar, aber er sieht nicht, wenn ich wirklich glücklich bin“, erklärte sie. „Warst du denn glücklich mit mir?“, wollte Hiroshi wissen. „Ja, das war ich. Hiroshi, du weißt, dass ich dich damals geliebt habe und ich liebe dich immer noch“, gestand sie ihm. „So geht es mir auch. Ich liebe dich auch noch“, meinte er. „Wollen wir es dann nicht noch einmal versuchen? Ich werde mir garantiert nicht noch einmal von meinem Vater dazwischen reden lassen“, fragte Kuraiko. „Wenn du das willst …“ „Ja, das will ich!“, versicherte sie ihm fest. Sie robbte zu ihm hinauf und küsste ihn. „Hm, diese Schule ist schon manchmal merkwürdig“, murmelte Hiroshi. Kuraiko kicherte. „Ja, schon irgendwie …“ Bevor sie weiteres sagen konnte, klingelte ihr Telefon. „Mann, wer stört denn jetzt schon wieder?“, fauchte sie und griff nach dem nervenden Teil. „Lass es klingeln, wir sind beschäftigt“, knurrte Hiroshi. „Ah, es ist Ichigo, wenn ich nicht rangehe, bringt sie uns um“, grummelte sie und drückte auf den grünen Hörer. „Was gibt’s?“ „Kuraiko“, gurrte Ichigo. „Und Hiroshi. Ich hab vor eine Afterparty-Party zu veranstalten. Im Sinne der amerikanischen Vampirclubs. Kommt schon! Ihr müsst auch dabei sein, sonst ist es langweilig“, meinte sie. „Gut, wo findet deine Afterparty statt?“, fragte Kuraiko. „Nein! Das ist keine Afterparty! Das ist eine Afterparty-Party! Sie findet im Schulgebäude statt. Der Ball ist jetzt vorbei, also kann es losgehen, ihr braucht nicht wirklich was Schickes anziehen, es wird sowieso nicht anbehalten!“, versichtete sie ihnen. Kuraiko sah Hiroshi an. „Ja, okay, wir kommen rüber“, seufzte die Vampirin und legte auf. „Hm, wie hat sie so schnell eine Party auf die Beine stellen können?“, wollte Hiroshi wissen. „Frag mich nicht, aber sie ist Ichigo, sie wird uns sicher überraschen“, antwortete Kuraiko und die beiden machten sich fertig. Intermission #2 Auch Kaori und Akuma verließen irgendwann den Ball, sie hatten diese Kinderspielchen statt. Als sie draußen waren, teleportierte Kaori sich und Akuma ins Mondwohnheim zurück. Irgendwie landeten sie in Akumas Bett. Ohne, dass sie sich von einander gelöst hätten, waren ihre Sachen plötzlich verschwunden. Ein Teleporter zu sein, war schon manchmal praktisch … Akuma lag auf Kaori, was ungewohnt für ihn war. Er küsste seine Geliebte und zog sie näher an sich heran. Kaori schlang ihre Arme um seinen Hals und presste sich an Akuma. Sie spreizte die Beine, sodass er sich dazwischen legen konnte. Akumas linker Arm war unter ihrem Oberkörper, er hatte ihre Schulter gepackt, seine rechte Hand umfasste ihren Oberschenkel. Während er sie noch immer küsste, drang er in sie ein. Auch für Kaori war es ungewohnt, dass er der dominante Part war, aber es gefiel ihr sehr gut. Nachdem sie fertig waren lag Akuma auf Kaoris Brust, er lauschte ihrem Herzschlag, seine Arme hatten sie umschlugen und strichen leicht und sanft über ihren Körper. Kaori streichelte gedankenverloren über Akumas weiche Haare. Sie dachte noch immer daran, wie er wohl reagieren könnte, wenn er erfuhr, dass sie schwanger war. „Kaori-sama“, murmelte Akuma. „Ich liebe dich. Dein Herzschlag ist so angenehm.“ „Akuma, ich liebe dich auch“, antwortete sie. Ein lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Akuma“, begann sie nach einiger Zeit erneut. Akuma drehte sich leicht und richtete sich etwas auf, damit er sie sehen konnte. „Ja, was gibt es, Kaori-sama?“ „Ich muss dir was sagen“, fing sie an, sie war rot angelaufen. „Und ich weiß nicht, wie du es aufnehmen wirst …“ Akuma fragte sich, was sie wohl hatte. „Kaori-sama, egal was es ist, ich werde bei dir bleiben“, versprach er ihr. „Akuma, ich bin …“, setzte sie an, doch bevor sie es ihm gestehen konnte, klingelte ihr Telefon. Kaori zuckte zusammen und griff danach. „Ichigo“, murmelte sie. Sie nahm das Gespräch an. „Ja, was gibt’s?“ „Kaori, Akuma. Ihr kommt jetzt sofort zum Schulgebäude. Der Ball ist endlich vorbei und meine, nach amerikanischer Art gehaltene Afterparty-Party beginnt gleich und wenn ihr beide fehlt, dann gnade euch Gott, ihr werdet eures Lebens nicht mehr froh werden!“, knurrte sie. Kaori und Akuma zuckten vor Schreck zusammen. „Ja, okay, wir kommen“, winselte Kaori. „Ah, und Kaori, wehe du kommst dick eingepackt zu meiner keinen Party, dann reiße ich dir die Klamotten höchstpersönlich vom Leid, kapiert? Und das vor allen anderen. Zudem, du schuldest mir noch eine verdammte sexy Tanzeinlage an der Stange! Und Akuma, wehe du bist heute so Besitz ergreifend und lässt nicht zu, dass Kaori sich auszieht, dann schneide ich dir deinen gottverdammten Schwanz ab, hast du verstanden?“, drohte sie. „Ja, ja, ich hab verstanden. Nur bitte schneid mir nichts ab!“, antwortete Akuma panisch. Wenn Ichigo so was schon ankündigte, dann würde sie das auch machen. „Oh, was ziehe ich jetzt nur an?“, winselte Kaori. „Oh, ich habs … Akuma, zieh du dich schon mal an, ich komme gleich“, meinte sie und verschwand. Akuma blieb in seinem Zimmer zurück. Was hatte sie ihm denn jetzt eigentlich sagen wollen? Intermission #3 Shiro und Callie waren bereits viel früher gegangen und waren mit ihren eigenen Spielchen beschäftigt gewesen. Callie als Krankenschwester war auch einfach zu heiß … Jetzt lagen sie nebeneinander im Bett. „Ach, mein süßer Shiro, ich liebe dich so. Ich bin froh, dass ich dich wieder habe“, hauchte Callie. „Ich bin auch froh, ich hab dich sosehr vermisst“, antwortete er und küsste sie liebevoll. Shiro zog sie auf seine Brust und fuhr mit seinen Händen über ihren Körper. „Weißt du, es hat so seine Vorteile, dass du ein Einzelzimmer hast“, grinste er. „Hier stört uns wenigstens keiner.“ „Oh ja, das ist wirklich praktisch“, stimmte Callie. „Da bekommt keiner mit, was ich mit dir so alles anstelle.“ Sie setzte sich auf und grinste Shiro breit an, ihre Augen glühten rot auf, auch wenn ihr Vampiranteil ziemlich schwach war, in manchen Situationen war sie eben doch voll und ganz ein Vampir. „Und, Shiro, warst du ein braver Junger?“, fragte sie. „Wer weiß, willst du es herausfinden?“, meinte er. Callie grinste ihn an und beugte sich zu ihm hinunter. Sie drückte ihre Lippen auf seinen Hals danach küsste sie sich mit einer quälenden Langsamkeit seinen Körper hinab. Shiro brachte es fast um den Verstand. Sie hatte gerade den Bauchnabel erreicht und küsste sich weiter hinunter. Shiro stöhnte auf, es war für ihn mittlerweile sehr schmerzhaft. Als sie fast am Ziel angekommen war, klingelte plötzlich Shiros Telefon. Dieser schrie auf und drückte sich ein Kissen ins Gesicht. Auch Callie seufzte entnervt auf und griff schließlich nach dem Telefon. „Ja, was gibt’s?“, fragte sie hörbar verstimmt. „Callie, wo ist Shiro? Hältst du ihn schon wieder fest?“, kam es von Ichigo. Shiro richtete sich halb auf und nahm Callie das Telefon ab. „Ichigo, falscher Zeitpunkt! Völlig falscher Zeitpunkt!“, knurrte er sie an. „Tja, wenn ihr euch so unpassende Momente aussucht, da kann ich doch nichts für. Jedenfalls kommt zu meiner Afterparty-Party ins Schulgebäude. Die Day Class ist jetzt raus, jetzt kann eine richtige Party steigen. Da könnt ihr gerne auch weiter machen“, meinte sie. „Ja, gut, wenn du dann endlich ruhe gibst. Wir machen die Runde nur noch zu Ende“, grummelte Shiro und legte auf, er schmiss das Telefon auf den Boden und legte sich zurück. „Mach weiter, bitte!“, bettelte er. Callie grinste nur und schenkte ihm dann endlich Erlösung. Intermission #4 Takashi und Chiko waren riskanterweise ins Sonnenwohnheim gegangen, denn Takashi hatte mitbekommen, dass Kuraiko und Hiroshi ebenfalls verschwunden waren. Er hatte nicht schon wieder Lust, bei den beiden reinzuplatzen. Sie lagen auf Chikos Bett, diesmal hatten sie daran gedacht, abzuschließen. Es würde sie heute kein Zero Kiryu mehr stören. Er befreite seine Schwester schnell von ihrem Kleid und er küsste sie stürmisch. Erst als sie beide nach Luft schnappen mussten lösten sie sich. Takashis Augen leuchteten auf und seine Vampirzähne traten hervor, er beugte sich zu Chikos Hals hinunter und leckte über die zarte Haut ihres Halses, ehe er zubiss. Chiko stieß einen leichten Schrei aus und wölbte sich ihrem Bruder entgegen. Er hob den Kopf leicht an und Blut floss ihm aus dem Mund. Er hob seine Hand und fuhr damit einmal über seinen Hals, er ritzte seine Haut ein und zog Chikos Kopf nach oben. Sie presste ihre Lippen auf Takashis Hals und trank sein Blut. Das tat sie nicht so häufig und es war für Takashi immer wieder klasse. Chiko ließ von Takashi ab und sah ihn liebevoll an. „Ah, Takashi“, seufzte Chiko und küsste ihn wieder. Doch wie bei den anderen, klingelte auch hier das Telefon. Beide seufzten auf und stierten das kleine Gerät feindselig an. „Das darf doch nicht wahr sein!“, knurrte Takashi und ging ran. „Wie ich den anderen auch schon mitteilte, kommt zu meiner Afterparty-Party im Schulgebäude. Aber ein bisschen plötzlich!“, meinte Ichigo. „Hab ich schon mal erwähnt, dass die Leute hier immer viel zu beschäftigt sind? Ihr seid jetzt schon das vierte Paar, was ich wieder hier her klingeln muss …“ „Wie reizend“, grummelte Takashi. „Wir kommen.“ „Ganz manchmal nervt Ichigo schon ein wenig. Vor allem, wenn man gerade mal alleine sein will …“, seufzte Chiko. Takashi stimmte dem nur zu. Intermission #5 Irgendwann wurde es Kumo zu bunt, die ganzen Day Class Schülerinnen gingen ihm so was von auf die Nerven. Deswegen küsste er Aido vor ihren Augen und meinte dann. „Komm Aido, lass uns etwas Spaßigeres machen“, dabei grinste er viel sagend. Die Mädchen schrien auf, das durfte doch so was von nicht wahr sein! Aido ließ sich mitziehen, er war froh, von den Mädchen wegzukommen. Kumo ging mit ihm durch den Wald. Er glaubte sowieso nicht, dass er es noch bis zu seinem Zimmer schaffen würde. Er küsste Aido noch immer und presste ihn gegen einen Baum. Dass er nicht schon auf dem Ball über ihn hergefallen war, wunderte ihn. Kumo öffnete Aidos Jackett und das Hemd darunter ebenfalls, mit der Hand fuhr er über Aidos Brust und seinen Bauch, er küsste ihn immer noch und nach einiger Zeit wanderten seine Lippen zu Hanabusas Hals, er biss ihn kurz, ehe er sich weiter hinunter küsste. Aido hatte die Augen geschlossen und lehnte sich an den Baum, er ließ Kumo gewähren, obwohl er sich der Umgebung bewusst war. Kumo öffnete gerade Aidos Hose und wollte weiter machen, doch da spürte Aido etwas. Er schlug die Augen auf und sah ein türkisfarbenes Etwas. Verschreckt riss er die Augen auf und schrie. „Wah!“ Kumo zuckt zusammen und drehte sich herum. Ichigo stand hinter ihm. Sie hatte riesige Augen bekommen und ihre Wangen waren rosa angelaufen und sie sabberte sogar ein wenig. „Macht weiter. Macht ruhig weiter, lasst euch bloß nicht stören“, giggelte sie. Aido schloss schnell seine Hose und versteckte sich danach halb hinter Kumo. „Was willst du hier?“, fragte er. Das war so peinlich! Enttäuscht seufzte Ichigo auf. „Alle sind gemein zu mir“, meinte sie kläglich, dann schüttelte sei den Kopf und räusperte sich. „Ich schmeiße eine Afterparty-Party. Und ihr sollt auch mitkommen“, grinste sie. „Und nebenbei, dort könntet ihr ja weiter machen und Sasori könntet ihr ja auch noch dazu nehmen“, schlug sie vor. Sie erstarrte. „Wuah, das wäre ja sooo heiß!“, stieß sie dann plötzlich aus. Sie legte die Hände an die Wangen und freute sich, wegen ihrer Vorstellung. Kumo und Aido sahen sich an. „Geht’s ihr gut?“, fragte Aido. „Ich denke mal schon, so war sie schon immer“, murmelte Kumo. Während Ichigo hüpfend verschwand blieben Aido und Kumo im Wald zurück. Intermission #6 Takuma und Sayo verließen Hand in Hand das Schulgebäude, es war definitiv zu viel los. Zu viele Mädchen, die ihnen eifersüchtige Blicke zuwarfen und Josh war auch nicht besser. Sie liefen über den Platz und gingen ganz dicht beieinander. „Hah, bin ich froh, dass diese Mädchen uns nicht verfolgen, ich hab mich irgendwie so beobachtet gefühlt“, seufzte Takuma. „Ja, ich auch. Vor allem Josh hat mich genervt“, grummelte sie. „Oh ja, Josh … Er scheint wirklich eifersüchtig zu sein“, murmelte Takuma. „Ja, das ist er wohl“, bestätigte Sayo und blieb dann vor Takuma stehen. Takuma errötete leicht. „Im Mondlicht siehst du noch besser aus“, hauchte er. Noch immer hielt er ihre Hand und nun ergriff er auch die andere. Sayo war auch leicht errötet. „Danke schön“, antwortete sie. Es entstand eine kurze, spannungsgeladene Stille zwischen ihnen. Wie in Trance näherten sich ihre Gesichter. Schließlich küssten sie sich. Es war nur ein kurzer, eher schüchterner Kuss. Sayo sah Takuma in die Augen und löste dann ihre Hände aus seinen. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und zog ihn erneut zu sich. Diesmal war der Kuss intensiver. Doch schon wieder beschlich Takuma ein mulmiges Gefühl, eine Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus. Sayo und er lösten sich von einander und Takuma drehte sich um. Josh stand mit bösem Blick hinter ihnen. „Jetzt sehe ich es auch, das Feuer des Hasses, das hinter ihm lodert“, murmelte Takuma. „Das mir das vorher nicht aufgefallen ist …“ Josh stand einfach nur da und starrte Takuma böse an. „Gruselig“, kommentierte Sayo. „Sayo-lein! Taku-lein! Joshi!“, rief da Ichigo. „Wie hat sie mich gerade genannt?“, flüsterte Takuma. „Ich glaube Taku-lein … Ich kann mich aber auch wegen des Sayo-leins verhört haben“, grummelte Sayo. „He ihr drei, führt doch eine Dreiecksbeziehung, dann muss niemand eifersüchtig sein“, schlug Ichigo vor. „Abgelehnt!“, kam es von Josh und Sayo. „Schön, dann eben nicht. Jedenfalls ihr drei kommt mal schön mit! Ich schmeiße jetzt noch eine Party, wenn die Day Class Schüler endlich weg sind. Ich erwarte euch, wenn ihr nicht kommt, gibt’s Tote“, meinte Ichigo. „Was?“, fragte Josh irritiert. „Ich sagte, es gibt Torte! Torte, versteht ihr, Kuchen! Wenn ihr nicht kommt bekommt ihr keine Torte!“, wiederholte Ichigo. „Das hat eben aber noch etwas anders geklungen“, brummte Josh. „Dann musst du dir mal die Ohren saubermachen!“, antwortete Ichigo lediglich und hopste dann davon. Intermission #7 Sasori saß immer noch auf Takuyas Schoß, er hatte sich mittlerweile ein wenig beruhigt. Doch plötzlich wurde ihm klar, auf wem er saß, dass hatte er vorher gar nicht so realisiert. Er riss die Augen auf, lief puterrot an und sprang schnell auf, so schnell, dass Takuya ihn noch nicht mal festhalten konnte. „Äh …“, stammelte Sasori. „Ich … sorry“, entschuldigte er sich. Takuya runzelte verwirrt die Stirn. Was war denn jetzt los? Sasori stand panisch vor Takuya, er war mittlerweile ungesund rot im Gesicht. Das Takuya ihn so aufgelöst gesehen hatte. Er hätte sich ohrfeigen können, das war dermaßen peinlich! Er würde vor Scham am liebsten im Erdboden versinken. „Was ist denn jetzt auf einmal mit dir los?“, wollte Takuya wissen. „Wegen mir hast du den Ball verpasst“, stammelte Sasori. „Ach, der Ball, der ist mir doch egal, ich war da nur, weil Ichigo mich mitgeschleift hat. Meinst du mich interessiert so eine Kinderparty?“, kam es von dem Reinblüter. Er ging auf Sasori zu, doch dieser wich zurück. „So, das ist also eine Kinderparty?“, ertönte da Ichigos Stimme. „Fein, dann komm du auch zu meiner Afterparty-Party, mein Bruder, dann wirst du mal sehen, wie erwachsene feiern. Und du mein herzallerliebster Sasori, du darfst auch kommen, obwohl du mich so doll verletzt hast“, meinte sie und schlang ihre Arme von hinten um Sasoris Brust. „Da könnstet du als Wiedergutmachung ja bei deinem Bruder und seinem Freund mitmachen, ein kleiner Dreier so zu sagen. Zwei Männer sind zwar schon heiß, doch es geht nichts über drei Männer“, murmelte sie. Sasori war noch weiter angelaufen. „Nein!“, fiepte er. „Yumi, lass ihn in Ruhe“, grummelte Takuya. „Meh! Immer sagt man mir, dass ich ihn in Ruhe lassen soll, wie gemein!“, heulte sie, aber sie ließ ihn los. „Jedenfalls ich muss noch einigen anderen bescheid geben“, meinte sie und verschwand. „Ist doch nicht zu fassen“, brummte Takuya. Intermission #8 Misaki stand zusammen mit Raidon, Zero, Yuki, Akane und Akatsuki draußen vor dem Schulgebäude. Nun ja, Akane saß zusammengesunken auf einer Bank. „So viele Leute und so viel Sex! Ich halt das nicht mehr aus“, fauchte sie. „Oh je, als Empathin hat man es nicht leicht“, meinte Yuki. „Genau, vor allem, wenn hier so viele Sexbesessene sind“, grummelte sie. „Hm, es scheint wirklich, als ob sie nichts anderes zu tun hätten“, murmelte Zero. Raidon schob die Lippen vor und betrachtete unauffällig Zero. „Akane!“, ertönte dann Ichigos Stimme. „Leidest du schon wieder?“ „Ja, das tue ich“, seufzte sie. „Oh du Arme, aber lass mich dir eins sagen, sie hören bald auf, denn ich hab sie schon alle aufgescheucht, denn gleich findet meine Afterparty-Party statt“, meinte sie fröhlich. „Und ich lade euch alle ein!“, strahlte sie dann. „Und wehe ihr kommt nicht!“ „Muss das echt sein?“, grummelte Zero. „Ja, es muss!“, beharrte Ichigo. „Ähm, tut mir Leid, Ichigo, ich kann nicht kommen“, lehnte Misaki ab. „Püh! Dann eben nicht, aber ihr müsst unbedingt kommen!“, sagte Ichigo noch einmal eindringlich. „Selbst die Guardians!“ „Och nö …“, seufzte Zero genervt. „Keine Widerrede!“ Ichigo starrte Zero durchdringend an. So durchdringend, dass es selbst dieser mit der Angst zu tun bekam. „Okay, okay, aber hör auf, mich so anzustarren“, fauchte er. „Supi, kommt dann in einer halben Stunde zum Schulgebäude“, meinte sie und verschwand dann. „Reinblüter“, stieß Zero verächtlich aus. Ichigo grinste nur, gleich würde ihre Afterparty-Party beginnen können. Kapitel 99: Teil 2 – Kapitel 52 – Afterparty-Party – Teil 1 ------------------------------------------------------------ Montag, 13. Oktober 2008 Kuraiko und Hiroshi kamen einige Minuten nach Mitternacht im Schulgebäude an. Hiroshi trug nichts weiter als Boxershorts, während Kuraiko einen blauschwarzgestreiften Minirock, einen schwarzen, mit Nieten besetzten BH, einen blauschwarzkarierten Gürtel und schwarze High Heels trug. Das war das kürzeste, was sie in so kurzer Zeit auftreiben konnte. „Na, ich bin mal gespannt, was sie mit uns vor hat …“, seufzte Kuraiko. „Ah, euch hat sie auch hierher bestellt?“, ertönte es da von Akuma. Er war ebenso wie Hiroshi bekleidet. „Ja, genau, sie hat uns bei wirklich wichtigen Dingen gestört …“, grummelte Hiroshi. „Uns auch … Kaori-sama wollte mir gerade etwas sagen, da hat das blöde Telefon geklingelt“, seufzte Akuma. „Ach, das hat auch noch bis nachher Zeit“, kam es da von Kaori, die gerade aufgetaucht war. Sie war leicht rot angelaufen. „Sorry, Ichigo ist vorbei gekommen und hat mir das gebracht.“ Akuma war der Mund aufgeklappt. Kaori trug einen schwarzen Netz-BH, an der Oberseite war er mit weißer Spitze verziert, zudem war er durchscheinend. Untenrum trug sie einen schwarzen Tanga und darüber eine Art Maid-Schürzchen, allerdings war diese aus dem gleichen Stoff wie der BH, im vorderen Bereich zwischen ihren Beinen war ebenfalls ein weißer Stoff, hinten konnte man aber so ziemlich alles sehen. Zudem trug sie noch zwei weiße Strumpfbänder, sie war zudem barfuss. Ihre Haare trug sie wieder wie üblich, also mit den zwei geflochtenen Strähnen und sonst offen, sie hatte sich sogar so eine Dienstmädchenhaube aufgesetzt. „Heiß“, hauchte Akuma. „Wirklich, gefällt es dir?“, wollte Kaori wissen. „Oh ja!“ Die vier Vampire gingen nach drinnen, eine Tafel sagte aus, dass die Party auf dem Dachboden stattfand. Also machten sie sich auf den Weg da hin. Als sie ankamen, staunten sie erstmal nicht schlecht. „Woah, wie hat sie das in so kurzer Zeit geschafft?“, fragten sich die Vampire unisono. Ichigo hatte tatsächlich einen der Clubs nachbauen lassen, doch wann war das bloß geschehen, bis vor wenigen Minuten waren die Day Class Schüler doch noch hier gewesen … „Tja, ich bin halt Ichigo, ich kann das“, ertönte da ihre Stimme. Die Vampire drehten sich zu Ichigo um. Sie saß auf einer großen, bequemen Couch. Die Clubs in den USA waren nicht einfach nur Clubs in denen Hormongesteuerte Menschen wie wild hin und her zappelten, was diese dann Tanzen nannten. Nein, die Vampirclubs waren um einiges eleganter. Hier tanzten nur Leute, die wirklich tanzen konnten, es waren Showtänzer- und Tänzerinnen, die elegante Vorführungen an den Tag legten und die Vampire mit ihren, meist schon erotischen Tänzen aufheizten. Die Vampire befanden sich entweder in den Spielecken der Clubs, denn natürlich gab es hier auch Glücksspiel und ähnliches oder sie lagen auf diesen Sofas und genossen die Show, meist mit mehreren ‚Spielzeugen‘. Was man mit diesen anstellte war einem selbst überlassen. Natürlich gab es in den USA viele verschiedene Vorstellungen, neben den Tänzen gab es auch noch Versteigerungen. Willige Personen wurden vollkommen nackt in Käfige gesteckt und warteten darauf, ersteigert zu werden. Natürlich machten diese Personen das alle freiwillig. Sie nannten sich zwar Sklaven, aber niemand wurde dazu gezwungen. Die Clubbesitzerin, die wahrscheinlich über sämtliche Clubs in ganz Chicago herrschte, hielt absolut nichts von Versklavung, da sie in früherer Zeit ebenfalls eine Sklavin gewesen war … Ichigo jedenfalls lag auf dem Sofa, sie trug ebenfalls einen schwarzen BH, welcher mit türkisfarbenen Bändern verziert war, diese Bänder fingen oben an und verkreuzten sich mehrere Male, ehe sie unten zu einer Schleife gebunden wurden. Sie trug zudem noch einen knappen Rock, oben war er schwarz und er hatte zwei Stoffteile, die übereinander gelegt waren, diese Stoffe waren auch wieder Türkis. Jede Stoffbahn hatte allerdings noch einmal einen schwarzen Rand. Das wars, mehr trug sie nicht, auch sie war barfuss. Sie hatte ein Bein ausgestreckt und das andere angewinkelt, ihre Haare waren offen und sie lagen um sie herum in einem türkisfarbenen Meer. In das Türkis mischte sich Pink, denn Tenshi lag mit dem Kopf auf Ichigos Schoß. Ihre Haare, die ebenfalls fast genauso lang waren wie Ichigos, waren auch offen. Tenshi trug eines von Ichigos Chinakleidern, es war hellblau, was ungewohnt an Tenshi aussah, da man sie sonst nur in der Schuluniform oder in Pink sah. Das Kleid war sehr kurz geschnitten, die Schlitze an den Seiten waren so lang, dass man Tenshis weiße Unterwäsche sah, zudem hatte es keine Ärmel und auf der Brust war ein Karo eingeschnitten, welches viel Dekolleté ließ. Sie trug dazu noch violette Ballerinas. „Wie schön das ihr kommen konntet und Kaori, das sieht wirklich sehr heiß aus. Ich wusste, dass es dir steht“, meinte sie und grinste Anzüglich. „Tenshi, warum trägst du eines von Ichigos Kleidern und was machst du da überhaupt?“, fragte Kuraiko. „Äh, nun ja, das, was ich ursprünglich anziehen wollte, hat Ichigo nicht gepasst … da es zu unfreizügig war …“, murmelte Tenshi. „Genau! Das ging mal gar nicht, ihr müsst wissen, dass sie vorher ein kurzes weißes Kleid anziehen wollte, eines ohne Ärmel und trägerlos, mit einem rosa Band unter der Brust und ebenfalls Rüschen, das ginge ja noch, aber dann wollte sie weiße Strümpfe anziehen, die so lang waren, dass man gar keine Haut mehr gesehen hätte! Gar keine Haut, versteht ihr! Das geht einfach nicht, das ist inakzeptabel! Dazu wollte sie noch Schnürstiefel anziehen, mit zehn Zentimeter Absatz. Zudem wollte sie ein Halsband anziehen, was mit ganz vielen Rüschen verziert ist und ihre Haare wollte sie auch nicht aufmachen. Das sähe so vielleicht ganz moe aus, aber hier ist moe unpassend! Ich will es sexy, und da hab ich sie kurzer Hand mitgeschleift und ihr was von meinen Sachen gegeben“, strahlte Ichigo. Tenshi zuckte mit den Schultern. „Nun ja, danach hat mich Ichigo mitgeschleift und seitdem liege ich hier … Was aber sehr bequem ist …“, Tenshi lief rot an. Plötzlich wurde sie von Ichigo umgeworfen. „Oh, wirklich, das freut mich aber“, grinste sie und beugte sich runter. Sie küsste Tenshis Dekolleté. Diese zuckte nur zusammen und quietschte leicht auf, aber sie konnte sich nicht wehren, da Ichigo ihre Hände festhielt. „Ach Tenshi, du willst eine Hunterin sein und lässt dich von einem Vampir abknutschen? Das geht mal gar nicht“, meinte Yumiko. Sie trug ein Kleid im Leopardenlook. Es ging bis knapp zu den Oberschenkeln und hatte nur auf der linken Seite einen Träger, vom Träger aus zog sich ein schmaler Streifen von schwarzer Seide bis zur rechten Brust, zudem trug sie auch noch Katzenohren. „Kiyah! Moe!“, stieß Ichigo aus. „Hah, danke“, seufzte Yumiko. „Oh je, ich fühle mich irgendwie fehl am Platz …“, nuschelte Sasori. „Schon wieder so viele halbnackte Frauen.“ „Sasori!“, schrie Ichigo und flog ihm entgegen. Allerdings knallte sie dabei nur gegen ihren Bruder, der sich schützend vor Sasori gestellt hatte. Sasori, Aido und Kumo waren noch immer in Schuluniform und Takuya trug noch immer das, was er auf dem Ball angehabt hatte. „Du lernst es nicht, nicht wahr, Yumi“, seufzte er. „Püh! Lass mich!“, fauchte sie und sprang wieder zu Tenshi. „Ich hab meine süße Tenshi hier. Was brauche ich also Sasori?“ Tenshi fühlte sich etwas überrumpelt, als sich Ichigo plötzlich zwischen ihre Brüste kuschelte. „Äh, also …“, stammelte sie. „Hm, na hier ist ja schon was los, kaum ist man mal fünf Minuten nicht anwesend“, meinte Chiko, sie trug ein trägerloses Kleid, der Stoff war schwarz, unten ging es in einen Rock über der Rock hatte vier lagen, abwechselnd in schwarz und weiß, sie trug ihre Haare offen. Takashi stand hinter ihr, er trug nur eine Jeans und ein Hemd. „Ich hoffe, die Party wird gut, Ichigo, du hast nämlich gerade ein wenig gestört …“ „A mei, stellt euch nicht so an, Sex könnt ihr auch hier haben, hab ich überhaupt kein Problem mit. Mit mehreren macht’s doch auch mehr Spaß“, sie zwinkerte schelmisch und richtete sich ein wenig auf. „Na, ob ich dem so zustimmen kann“, seufzte Takashi. Da tappten plötzlich Callie und Shiro an ihm vorbei. Takashi stieß einen Pfiff aus. „Wow, Callie, das hätte ich dir nun wirklich nicht zugetraut.“ „Was soll ich sagen, ich war nun schon mal in diesem Kostüm, soll ich mich da extra umziehen?“, fragte sie. Es war von dem Krankenschwesteroutfit die Rede. Sie trug einen weißen BH, dieser hatte jeweils ein Rotes Herz draufgestickt und die Umrahmung und die Träger waren rot. Der Rock war ebenfalls in weiß und rot. Das oben war ein rotes Band daran war eine weiße Schleife mit einem großen roten Herz befestigt und in der Mitte des oberen Teil des Rockes war noch einmal ein rotes Band. Danach kamen viele weiße Rüschen. Sie trug dazu noch weiße Handschuhe, die jeweils eine große rote Schleife besaßen, zudem hatte sie noch eine Krankenschwesterhaube auf, mit einem roten Kreuz. Rote High Heels rundeten das ganze ab. Shiro war, wie schon Hiroshi und Akuma, nur in Boxershorts, sein ganzer Oberkörper war mit Striemen überseht. „Shiro, was ist denn mit dir passiert?“, kam es von einem überraschten Hiroshi. „Tja, ich war unartig und wollte meine Medizin nicht nehmen, daraufhin ist Callie etwas … brutal geworden“, meinte er viel sagend grinsend. „Ach, ich bin Krankenschwester, ich weiß was gut für meine Patienten ist“, meinte sie und legte ihre Arme um Shiros Schultern, sie fuhr seine Brust entlang. „Was macht ihr, wenn ihr alleine seid?“, kam es Josh, der sah Callie irritiert an. Er selbst trug nur eine Jeans und ein offenes Hemd. „Tja, Joshi, das wüsstest du wohl gerne. Aber ganz so klein und unschuldig bin ich nicht, vor allem nicht wenn ich mit Shiro Sex habe“, meinte sie und grinste breit. Josh schüttelte schon jetzt genervt den Kopf. „Sag, wie oft hattest du eigentlich schon mit Sayo Sex?“, fragte Callie unverblümt. „Ich bin nicht mit Sayo zusammen!“, fauchte Josh. „Aber du wärst es gerne, so eifersüchtig wie du immer wirst“, murmelte Callie. „Tsh, selbst wenn, er könnte lange darauf warten, dass ich irgendwas mit ihm Anfange“, kam es da von Sayo, sie kam Händchen haltend mit Takuma in den Raum. Während dieser noch seine Uniform trug, hatte Sayo sich umgezogen. Sie trug jetzt ein königsblaues Minikleid, nach vorne und hinten war es recht hoch geschlossen, es zeigte weder Dekolleté, noch ließ es den Rücken frei, allerdings ging es nur bis kurz über ihren Hintern. Das Kleid war nur an ihrem Hals eng, ansonsten war es frei fließend. Zudem hatte es Fledermausärmel, sie gingen von der Schulter bis zur Hüfte und von da zu ihrem Ellbogen, die Ärmel waren außerdem noch aufgeschlitzt, dieser Schlitze gingen von den Schulter bis zur Hüfte und ließen tief einblicken. „Wow, Sayo, heiß!“, stieß Ichigo aus. Da sah Ichigo auf und erblickte Akane, die mit Akatsuki, der ebenfalls nur seine Uniform trug, den Raum betreten hatte. „Hah! Das sieht aber auch sexy aus“, grinste sie. Akane trug ein schwarzes Oberteil, es hatte Neckholderträger und war am Rücken noch einmal geschnürt. Dazu trug sie sehr kurze Hotpants im Militärlook und Stiefel dazu. „Danke …“, murmelte Akane. So, dann sind ja fast alle da … sagt mal, kommt Kana-lein eigentlich auch?“, wollte sie wissen. „Ich bin zwangsweise hier“, grummelte er. „Hör auf, mich Kana-lein zu nennen“, brummte er noch. Hinter ihm waren die drei Vertrauensschüler, Shiki, Rima, Ruka und Maria, sie hatten sich nicht extra dafür umgezogen. Allzu viel erwarteten sie sowieso nicht von der Party. „Gut, jetzt sind ja alle da. Ob wohl die werten Vertrauensschüler zu viel anhaben, aber das lässt sich ja noch ändern“, kicherte Ichigo und eröffnete somit die Party. Kapitel 100: Teil 2 – Kapitel 53 – Afterparty-Party – Teil 2 ------------------------------------------------------------- Montag, 13. Oktober 2008 Ichigo stand von ihrem Sofa auf und tänzelte zu einer versteckten Musikanlage, sie startete sie und erstmal passierte gar nichts. Leise Musik begann zu spielen, die nach und nach immer lauter wurde, erstmal nichts Besonderes. Doch irgendwann setzte ein bestimmter Ton ein und ein Ruck ging durch die Vampire, bei den USA Vampiren war es nicht ganz so schlimm, denn diese waren es ja schon gewohnt, doch die, die nicht in den USA waren keuchten erschrocken auf, als eine Welle der Lust durch ihre Körper fuhr. „Was ist das?“, keuchte Aido, der sich an Kumo festkrallte. „Nun ja, Ichigo benutzt die Musik aus den Clubs in den USA. Du musst wissen, diese Clubs sind auf Erotik und Sex ausgelegt und natürlich ist auch die Musik etwas ganz Besonderes. Sie enthält einen Ton, den nur Vampire hören können und dieser Ton wirkt stimulierend. Das ist allerdings keine Erfindung der Vampire, sondern die einer Fruchtbarkeitsdämonin“, erklärte Kumo. „Was?“, kam es ungläubig von Aido. Kumo lachte. „Ja, glaubst du ernsthaft es gibt nur Menschen und Vampire? Nein, es gibt sie alle, doch die meisten verstecken sich lieber. Nun, Fruchtbarkeitsdämonen allerdings weniger. Sie werden geradezu von Orten wie den Vampirclubs angezogen. Du musst wissen, sie sondern Stoffe ab, die die Libido verstärkt, deshalb sind diese Clubs auch immer so sexlastig. Wenn du einmal drin bist, dann kannst du dich kaum wehren. Wir haben im übrigen Glück, dass kein solcher Dämon hier ist, sonst würde das hier die reinste Orgie werden“, erzählte er. „Du willst mir ernsthaft weiß machen, dass es Fruchtbarkeitsdämonen gibt?“, hakte Aido noch einmal nach. Kumo grinste und drückte ihn dann auf eine Couch. „Oh ja, mein Lieber, die gibt es. Es gibt auf Fruchtbarkeitsgötter, aber die sind noch mal eine ganz andere Sparte, wir können auch froh sein, dass die nicht hier sind, denn dann würden noch nicht mal Verhütungsmittel helfen, sie treiben nämlich die Fruchtbarkeit an …“, bemerkte er. „Nachher wären dann noch alle schwanger.“ Kaori zuckte zusammen. Jedoch konnte sie nicht großartig darüber nachdenken, denn Ichigo zog sie mit sich. „Komm mit, Kaori, du musst noch für mich tanzen, für die kleine Gefälligkeit, die ich dir erwiesen habe“, flüsterte sie in Kaoris Ohr. „Tanzt du mit?“, fragte sie. „Wo denkst du hin, ich will es mir doch ansehen. Später vielleicht gerne, aber jetzt nicht“, meinte sie und platzierte Kaori auf der kleinen Bühne. Darauf standen mehrere Stangen in einigen Metern Abstand. „Wie, ich soll jetzt hier alleine tanzen?“, zischte sie Ichigo ins Ohr. „Aber klar, in den USA hast du doch auch schon getanzt. Zudem kannst du das wirklich gut!“, versicherte Ichigo ihr. Danach hüpfte sie von der Bühne und machte es sich zwischen Tenshis Beinen bequem, sie bettete ihren Kopf in den Schoß der anderen Vampirin. Sie schnippte mit dem Finger und das Licht verdunkelte sich und ein Scheinwerfer richtete sich auf Kaori. Die Musik spielte noch immer und immer, wenn dieser eine Ton getroffen wurde, ging ein Ruck der Erregung durch die Körper der Vampire, so auch durch Kaoris. Sie seufzte noch einmal und trat dann zurück, sie ging auf die Stange zu, schon dabei waren ihre Schritte anderes. Sie waren plötzlich so graziös wie die Schritte einer Tänzerin. Kaori hielt sich mit der linken Hand an der Stange fest und begann dann langsam sich daran zu drehten. Als sie Musik wieder etwas kräftiger wurde, zog sie sich an die Stange heran und schlang ihr linkes Bein darum, sie hob das rechte Bein an und streckte es aus, sie drehte sich noch ein wenig weiter an der Stange, ehe sie stoppte. Sie drehte den Oberkörper nach unten und streckte das rechte Bein nach oben aus. Auch dieses wand sie um die Stange, danach spreizte sie das linke Bein ab, sodass es frei in der Luft schwebte. Auch die Arme breitete sie aus, sodass sie sich nur noch mit dem einen Fuß hielt. Sie stemmte jetzt den linken Fuß gegen die Stange und ließ dann los sie schlug zwei Salti und landete dann auf den Händen. Sie drehte sich mit aus gestreckten Beinen ein paar Mal um sich selbst. Während sie das machte, ging sie wieder auf die Stange zu. Sie stoppte exakt davor. Ihre Beine hatte sie in einem Seitspagat gestreckt. Jetzt lehnte sie sich mit ihrer Unterseite an die Stange und schloss ihre Beine, allerdings ließ sie sie gestreckt. Danach zog sie sich hoch und griff nach der Stange über ihr. Mit einer fließenden Bewegung drückte sie sich hoch und zog die Beine an die Stange, so stand sie jetzt praktisch in knapp einem halben Meter Höhe an der Stange. Sie griff mittig und vollführte erneut einen Spagat, das eine Bein war nun unterhalb ihres Kopfes, das andere darüber. Sie drehte sich ein paar Mal in dieser Pose, ehe sie das obere Bein um die Stange hakte, nur um auf diesem Bein weiter zu rotieren. Sie löste ihre Hände erneut, auch das andere Bein spreizte sie ab und berührte dann mit den Händen ihren Fuß. Langsam ließ sie sich wieder runter gleiten, sie kam mit dem freien Fuß auf, sie bog den Rücken durch und griff erneut an die Stange. Sie löste ihr Bein darum und stellte es auf dem Boden ab, danach tanzte sie dort ein bisschen weiter. Schlangengleich bewegte sie ihren Körper hin und her. Mit einer schnellen Bewegung hing sie auf einmal wieder kopfüber an der Stange, die Stange hatte sie wieder zwischen den Beinen und diese waren ausgestreckt. Als ob es nichts wäre, schob sie sich in dieser Haltung an der Stange nach oben. Als sie weiter oben war, griff sie die Hände um und hielt sich danach nur mit den Beinen fest, sie streckte die Arme aus und presste den Rücken an die Stange. Es erinnerte für einen Moment an eine Galionsfigur. Sie begann sich wieder einige Male zu drehen, ehe sie nach unten rutschte. Sie verdrehte ihren Oberkörper und ergriff die Stange danach löste sie die Beine und spreizte sie im Seitspagat ab. Sie streckte ihre Arme zu voller Länge aus. So hing sie eine Weile an der Stange, ehe sie die Beine schloss und langsam an den Körper zog. Sie drehte den Oberkörper wieder, sodass der Rücken parallel zum Boden zeigte, sie ließ sich jetzt ganz auf den Boden sinken. Als sie zum Liegen kam streckte sie das linke Bein aus und Winkelte das Rechte an, ihren Oberkörper hob sie so hoch es ging. Eine Hand hatte sie an der Stange und daran zog sie sich hoch. Sie stand jetzt wieder normal und drehte sich so hin, dass sie die Stange im Rücken hatte und die Zuschauer nur diesen sehen konnten. Die eine Hand war etwas über ihrem Kopf und hielt die Stange umklammert. Sie ließ ihre Hüfte und ihren Hintern ein wenig kreisen, danach drehte sie sich und stand jetzt seitlich an der Stange, sie hörte dabei nicht auf mit ihren Hüften zu kreisen. Sie drehte sich einmal um die eigene Achse und stand dann wieder parallel zur Stange, sie stellte sich auf Zehenspitzen und spreizte ihre Beine, sie ging leicht in die Hocke, während sich ihr Körper in S-förmigen Linien bewegte, sie kam wieder hoch und tat wieder einige elegante Schritte, ehe sie sich erneut an der Stange fest hielt und sich hoch drückte. Sie ließ ihre Beine abgespreizt und drehte sich einmal. Sie zog sich höher und schlang einen Arm richtig um die Stange, mit der anderen Hand hielt sie sich so dran fest. Wieder ließ sie ihre abgespreizten Beine in schlangenähnlichen Bewegungen gleiten. Danach verrenkte sie ihren Körper und drehte sich so, dass sie ihre Beine durch eine Lücke zwischen ihren Armen schieben konnte, sie umschlang mit einem Bein dann schließlich wieder die Stange und ließ sich fallen, kurz bevor sie auf dem Boden aufkam, fing sie sich auf. Danach stellte sie sich normal hin, den Rücken hatte sie wieder ihren Zuschauern zugewandt und wackelte sexy mit dem Hintern, danach Schritt sie mit großen eleganten Schritten einmal um die Stange herum, danach hielt sie sich mit einer Hand daran fest, einen Fuß stellte sie an die Stange und drückte danach den Rücken durch. Sie zog sich an der Stange hoch, sodass sie kopfüber zum Boden war und ließ sich dann langsam hinab gleiten. Sie stellte die Hände auf den Boden und spreizte die Beine erneut im Seitspagat ab. Danach bewegte sie ihre Hüften hin und her, sodass ihre Beine mitschwangen. Sie bog ihren Körper so, dass sie auf dem linken Bein zum Stehen kam, sie schlug das Rad zu Ende und kam dann wieder auf die Beine. Sie war schon ein wenig außer Atem und sah ihre Zuschauer an. Sie alle starrten sie gebannt an. Akuma und Ichigo hockten fasst auf der Bühne, soweit vor beugten sie sich, nur um ja nichts zu verpassen. Sie wandte den Blick ab, langsam wurde es Zeit fürs Finale … Kaori stellte sich wieder parallel zur Stange und sah erneut ins Publikum, leicht lächelte sie, während sie ihren Oberkörper an die Stange drückte und langsam nach unten rutschte. Ihr Kopf berührte jetzt fast den Boden und war beinahe gleich auf mit ihren Füßen, sie verdrehte die Arme nach oben und hielt sich fest, einige Augenblicke verharrte sie in dieser Position. Danach hob sie langsam die Beine an und führte sie, stets gestreckt, nach oben, so weit bis sie kopfüber an der Stange hing, danach winkelte sie das rechte Bein an, während das Linke weiterhin ausgestreckt blieb. Langsam löste sie ihr Bein von der Stange und streckte es in Richtung Boden, soweit, bis sie schließlich parallel zum Boden hing. Danach stand sie auf und tänzelte erneut ein wenig sexy und verführerisch um die Stange herum, schließlich wollte sie es jetzt beenden. Sie kletterte noch einmal die Stange hoch, sie kletterte diesmal bis ganz nach oben, dort nahm sie die Stange wieder zwischen ihre Beine und ließ sich so eine Weile hängen. Schließlich ließ sie sich aber fallen. Erst wieder ganz kurz vor dem Boden fing sie sich auf, indem sie die Beine schnell verdrehte, die Arme benutzte sie nicht. Sie stellte sie lieber auf dem Boden ab und aus dem Schwung heraus schlug sie ein Rad und beendete den Tanz mit einem letzten Querspagat. Sie riss die Arme nach oben und sah ihre Zuschauer an, dabei lächelte sie. Zeitgleich hatte auch die Musik aufgehört, dafür jubelten die anderen. Das Kaori so beweglich war … das hätte von der alten Night Class keiner vermutet. Vor allem nicht, dass sie so sexy sein konnte. Kaori erhob sich und ging schließlich auf den Bühnenrand zu. „So Ichigo, jetzt bist du dran!“, meinte sie. „Was hast du denn noch für uns geplant?“ Ichigo grinste und sprang zu Kaori auf die Bühne. Kapitel 101: Teil 2 – Kapitel 54 – Afterparty-Party – Teil 3 ------------------------------------------------------------- Montag, 13. Oktober 2008 Ichigo grinste in die Runde. „Ich bräuchte noch einige Freiwillige …“, meinte sie und ließ den Blick schweifen. „Kuraiko, komm du mal mit“, sie hatte die Hand erhoben und winkte sie mit dem Zeigefinger auf die Bühne. Kuraiko stand auf und bestieg ebenfalls die Bühne, was sie wohl wieder vorhatte? „Wir verabschieden uns kurz“, meinte sie und zog Kaori und Kuraiko mit sich. Die anderen warteten geduldig, was jetzt wohl kommen würde? Nur Akuma kochte noch immer und Shiro und Callie versuchten ihn ein wenig zu beruhigen. Nach zwei Minuten waren die drei wieder da, unverändert, nun ja, fast. Ichigo grinste nämlich hinterhältig und ging nun auf Akatsuki zu. „Akatsuki, würdest du uns bitte assistieren?“, fragte sie. „Hab ich eine Wahl?“, wollte er wissen. „Nein“, kam es nur von Ichigo und sie reichte ihm eine Hand. Seufzend ergriff er sie und ließ sich die Bühne hinaufziehen. „Gut, gut. Erstmal musst du dich ein wenig freier machen!“, verlangte sie von ihm. „Was?“ „Du bist viel zu dick angezogen, jetzt wird’s nämlich gleich echt heiß, also, aus mit dem Hemd und dem Jackett!“, teilte Ichigo ihm mit und legte selbst Hand an. Bevor er es sich versah, stand er oben ohne da. „Sexy … Akane, du hast echt Geschmack“, murmelte Ichigo und betrachtete Akatsuki. Danach klatschte sie in die Hände. „Jedenfalls, Akatsuki, dürfte ich um Feuer bitten?“ „Feuer?“ „Ja, Feuer, du kannst doch Materie zum Brennen bringen, oder nicht? Ich brauche Feuer“, erklärte Ichigo, Ungeduld schwang in ihrer Stimme mit. Akatsuki seufzte nur und hielt seine Hand hoch, er ließ sie aufflammen. „Danke“, meinte Ichigo und fasste direkt ins Feuer. Sofort stand sie in Flammen. Das Feuer breitete sich über ihre Hand und ihren Arm, über ihren ganzen Rücken, bis zum anderen Arm aus. Selbst ihre Haare fingen Feuer. Doch statt zu schreien grinste sie einfach. Sie breitete die Arme in einer ‚Tada‘-Pose aus und präsentierte sich einmal, indem sie sich drehte. Die anderen waren mehr oder weniger entsetzt gewesen, als die Reinblüterin plötzlich Feuer gefangen hatte. Jetzt ging Ichigo auf Kuraiko und Kaori zu und stellte sich in ihre Mitte, die beiden hatten jeweils die Hand erhoben, die Ichigo zugewandt war. Die Reinblüterin berührte die Hände der beiden und sie standen ebenfalls in Flammen. Kuraiko quietschte kurz auf, grinste dann aber. „So, Ichigo, ich zieh mich dann mal zurück“, meinte Kaori und teleportierte sich einmal, dadurch wurde das Feuer gelöscht. „Viel Spaß“, fügte sie noch zwinkernd hinzu und setzte sich dann auf Akumas Schoß, diesem war die Erregung förmlich anzusehen, allerdings störte es niemanden. Ichigo ging jetzt zu Kuraiko und stellte sich hinter die kleinere Vampirin. Sie langsam ließ sie die Hände über Kuraikos Schultern gleiten, über ihre Brüste und schließlich zu ihrem Bauch, dabei bewegten sich sowohl Kuraiko als auch die Reinblüterin zum Takt der Musik. Diese sandte noch immer ihre Schockwellen der Erregung durch die Vampire. Kuraiko kreiste gerade mit den Hüften und mit dem Hintern, während sich Ichigos Hände noch weiter runter wanderten. Ihre Hand lag jetzt auf Kuraikos Oberschenkel. Ihr Griff verstärkte sich und sie hob Kuraiko hoch. Die Kleinere hing jetzt schräg kopfüber zum Boden und wurde von Ichigo getragen. Schnell drehte sich die Reinblüterin und brachte Kuraiko vor einer der Stangen in Position. Kuraiko, die schon vor der Feuershow ihre Schuhe ausgezogen hatte, hangelte sich jetzt an der Stange hinauf, die Arme hatte sie hinter dem Rücken und die Beine streckte sie ganz aus und öffnete sie leicht. Sie legte sie um Ichigos Mitte und umschloss sie dann. Als wäre es nichts hob Kuraiko die Reinblüterin hoch, diese stützte ihre Hände auf Kuraikos Bauch ab und schlug die Beine nach hinten, damit hielt sie sich an der Stange fest. Kuraiko brachte sich jetzt in eine andere Position. Ichigo hatte sie jetzt ganz losgelassen, deshalb zog sie die Beine zurück und klemmte die Stange dazwischen, sie griff nach unten und hob die Beine gestreckt von einander an. Sie turnte jetzt kopfüber an der Stange. Ichigo ließ sich vorsichtig nach unten. Sie war jetzt über Kuraiko und nun drückte sie ihre Lippen an den Rücken der anderen, diese umschloss Ichigo wieder mit den Beinen und beugte sie vornüber, so dass die Reinblüterin in der Luft hing. Ichigo stellte nach kurzer Zeit ihre Füße auf den Boden und löste sich von Kuraiko, als sie das machte, hatte sie plötzlich den Nieten-BH der anderen zwischen den Zähnen. „Hiyah, du bist mir eine“, knurrte Kuraiko. Sie hing noch immer an der Stange. Ein Arm war über ihrem Kopf, die Beine hatte sie angezogen, so, als ob sie auf der Stange hocken würde, und mit dem freien Arm bedeckte sie ihre Brüste. „Tjaha, Schätzchen. Ich bin Ichigo, ich darf das“, meinte sie grinsend. Danach feuerte sie den BH auf Hiroshi zu. „Danke!“, rief der und grinste. Ichigo tänzelte wieder auf Kuraiko zu und drückte ihre Beine auseinander. Kuraiko nahm die Hand von ihrer Brust. Die alte Night Class zischte teilweise. Ichigo grinste ein letztes Mal, ehe sie über Kuraikos Brustwarze leckte und dann in ihre Brust biss. Kuraiko keuchte auf und hatte plötzlich Probleme, sich an der Stange zu halten, doch Ichigo kam ihr zur Hilfe, sie griff über Kuraiko und zog sie hoch. Die Reinblüterin wickelte ihre Beine um die Stange und hielt Kuraiko schwebend über dem Boden. Dabei trank sie immer noch von ihr. Hiroshi reagierte auf Kuraikos Blut, seine Augen glühten rot auf, als er es roch. Ichigo ließ von Kuraiko ab, sie leckte sich einmal über die Reißzähne und Kuraiko sah, dass sie sich dabei Schnitt. Sofort reagierten alle Vampire, als sie Ichigos Blut rochen. Die Reinblüterin ließ ihre Zunge raushängen und das Blut tropfte aus dem Schnitt. Kuraiko kam hoch und drückte ihre Zunge gegen die der Reinblüterin. Sanft fuhr sie mehrere Male über den Schnitt, schließlich wurde es zu einem feurigen Zungenkuss, dass alle sie anstarrten, interessierte die beiden nicht mal. Diesmal war es Hiroshi, der fast auf die Bühne sprang. Schließlich war es verheilt und die beiden ließen voneinander ab. Ichigo ließ sich runterrutschen und setzte Kuraiko auf dem Boden ab. Das Feuer, welches den ganzen Tanz über gebrannt hatte, erlosch langsam. „So, ich würde sagen, es ist Zeit für das Grande Finale“, meinte die Reinblüterin. Kuraiko grinste nur und verließ dann die Bühne, sie setzte sich rittlings auf Hiroshis Schoß und küsste ihn erstmal. Seine Hände fuhren über ihren Rücken. Kumo und Aido, die aufgesehen hatten, als Ichigos Blut geflossen war, wandten sich wieder ihrer eigenen Beschäftigung zu. Mittlerweile lag auch Aido nur noch oben ohne da. Das würde sich auch noch mal ändern … Ichigo nahm eine Flasche, welche neben einer der Stangen gestanden hatte und trank einen Schluck. Danach hielt sie sich den rechten Arm, der noch immer brannte, vor den Mund, allerdings in einiger Entfernung. Danach spie sie die Flüssigkeit gekonnt aus und eine Stichflamme breitete sich aus. Feuerspucken war eines ihrer Lieblingshobbys. Das tat sie noch einige Male, doch dann war das Feuer auf ihrem Arm erloschen. Als sie fertig war, verbeugte sie sich und die anderen Vampire, die nicht mit sich selbst beschäftigt waren, applaudierten. Sogar Josh und Kaname waren beeindruckt. Ichigo grinste und sah dann zu Sayo. Sie sprang zu der anderen Vampirin auf die Couch und schmiegte sich an sie. „Na, liebe Sayo, willst du uns nicht auch mal beweisen, wie sexy du sein kannst?“, schnurrte sie. „Wenns sein muss“, kam es von Sayo. „Oh ja! Es muss!“, erwiderte Ichigo heftig. „Schön, soll ich denn etwas Bestimmtes machen?“ „Definitiv, ich denke da an einen kleinen Lapdance!“, antwortete sie. Sayo ließ lachend den Kopf hängen. Typisch Ichigo. Kapitel 102: Teil 2 – Kapitel 55 – Afterparty-Party – Teil 4 ------------------------------------------------------------- Montag, 13. Oktober 2008 Sayo stand auf, blieb aber vor Ichigo noch einmal stehen. „Gibt’s auch schnellere Musik?“, wollte sie wissen. „Ja, Moment“, meinte Ichigo und sprang auf, sie hüpfte zur Anlage und stellte ein neues Lied ein. Wie auch die vorherigen Stücke, war es nur eine Melodie, allerdings war diese viel schneller und die hohen Töne kamen jetzt in kürzeren Abständen. Sayo zog sich einen Stuhl auf die Bühne und setzte sich darauf und zwar so, dass sie mit dem Rücken zum Publikum saß. Sie saß zuerst etwas zusammengesunken da und wartete darauf, dass der nächste Impuls kam. Als es soweit war, streckte sie ihre Hände und den Körper ganz, danach drehte sie den Oberkörper und spreizte die Beine, damit sie sich noch ein wenig weiter drehen konnte. Sie zog den Oberkörper an ihr linkes Knie und ihren linken Arm streckte sie nach hinten aus. Danach rutschte sei rum, sodass sie seitlich auf der Stuhlkante saß und zog das rechte Bein hoch und streckte es nach oben aus, sie hielt es einen Moment in der Luft und stellte es dann wieder ab, gleichzeitig drehte sie sich ein halbes Mal und hob das andere Bein an. Nachdem sie auch das wieder absetzte stand sie auf und ging um den Stuhl herum. Ihre Bewegungen dabei waren so elegant, dass alleine das schon toll anzusehen war. Sie zog den Stuhl dabei mit sich. Sie ging nun auf den Rand der Bühne zu sie hob einen Arm, den anderen hielt sie leicht vor der Brust, sie drehte sich, während sie den ausgestreckten Arm an sich zog und ging leicht in die Hocke, sie ergriff die Lehne des Stuhls. Sie spreizte die Beine ab und ging erneut in die Hocke, wobei sie den Hintern rausstreckte und ein Hohlkreuz machte. Sie kreiste einige Male mit dem Hintern, ehe sie wieder hoch kam und sich drehte. Sie fuhr sich mit den Händen über den Körper, ihre Hand glitt über ihren Oberschenkel und als sie sie wieder hochfahren ließ, zog sie ein wenig ihr Kleid nach oben. Sie schwang noch einige Male die Hüften, ehe sie wieder auf den Stuhl zuging. Elegant stellte sie ihr linkes Bein auf die Sitzfläche, sie beugte es und streckte dafür das Rechte. Sie hielt sich an der Lehne fest. Sie bewegte ihren Oberkörper wieder leicht und stand dann auf, mit einem Ruck drehte sie gekonnt den Stuhl herum, damit sie sich darauf setzen konnte. Sie spreizte weit ihre Beine, wieder bewegte sich ihr Oberkörper, diesmal in schlangenähnlichen Bewegungen. Sie zog ihr rechtes Bein hinüber und legte sich in einer fließenden Bewegung auf den Stuhl. Für einen kleinen Moment machte sie sich steif, ehe sie den Oberkörper hochzog, sie blickte ins Publikum. Dabei streifte ihr Blick Takuma und dieser wurde fast wahnsinnig dabei. Sie glitt jetzt vom Stuhl hinunter, sie legte sich dabei halb auf den Boden und stützte sich nur mit den Händen ab. Sie ließ die Schultern ein wenig kreisen. In einer schnellen Bewegung stand sie wieder und machte einen sexy Hüftschwung. Takuma verschlang sie dabei nur so mit seinen Blicken. Er war so fasziniert von Sayo, dass er gar nicht mitbekam, wie sich Kaori an ihn ranpirschte. Sie berührte ihn an der Schulter und plötzlich saß er auf dem Stuhl, erschrocken keuchte er auf. Sayo sah ihn zuerst etwas irritiert an, sie war so auf ihre Nummer konzentriert, dass sie das nicht mitbekommen hatte. Allerdings überspielte sie das gekonnt, in dem sie auf Takuma zuging und anfing, direkt vor ihm zu tanzen. Sie ließ auch hier wieder unglaublich elegant die Hüften und den Hintern kreisen. Mit den Händen fuhr sie sich über den Körper und ging vor ihm in die Hocke, wobei sie nicht aufhörte zu tanzen. Sie legte ihre Hände auf seine Beine und drückte sich leicht hoch sie trat jetzt noch näher an ihn heran und drehte sich, sodass sie mit dem Rücken zu ihm stand, sie saß dabei fast auf ihm, aber nur fast. Sie ließ ihren Hintern kreisen und machte Takuma damit sichtlich verrückt. Er streckte die Hände nach ihr aus, allerdings schnalzte Sayo nur missbilligend mit der Zunge und drückte seine Hände nach unten. „Hmhm, Takuma, du bist viel zu dick angezogen!“, meinte sie und zupfte an seiner Krawatte, dass er die jetzt immer noch anhatte … Unglaublich, selbst Kaname hatte seine Krawatte gelockert. Mit einer geübten Bewegung zog sie ihm das lästige Stoffteil aus und schippte sie in Joshs Richtung, denn dieser warf Takuma wieder eifersüchtige Blicke zu. „Guck nicht so böse, Josh, das gibt Falten“, kommentierte sie nur abfällig und wandte sich wieder Takuma zu. Ein Kichern ging dabei durch die Reihen der Zuschauer. Vor allem Hiroshi lachte abfällig. Sie stieg über sein Bein, sodass seines jetzt zwischen ihren war und tanzte erstmal weiter, sie bewegte ihren Körper in schlangenartigen Linien. Sie fing an, an Takumas Jacke rumzuspielen und knöpfte sie ihm langsam aus. „Wie kannst du bei so einer Hitze nur so viel tragen? Du bist ja verrückt“, säuselte sie nahe an seinem Ohr. Er beugte sich nach vorne, sodass sie ihm die Jacke ausziehen konnte. Jetzt stellte sie das rechte Bein auf die freie Sitzfläche zwischen Takumas Beinen, ihre Hände fuhren über seinen Oberkörper und unter seine Weste. „Die Weste hast du auch noch an, was machen wir jetzt?“, fragte sie weiter. „Ausziehen“, schlug er vor. „Bin ich auch dafür“, antwortete sie und zog ihm die Weste aus. Sie nahm ihr Bein wieder runter und trat jetzt hinter Takuma. Sie beugte sich tief über seine Schulter und grinste ihn an. Während sie sich weiterhin rhythmisch zur Musik bewegte, fuhr sie mit den Fingern unter sein Hemd. Diesmal ging sie nicht so langsam vor, denn dieses Kleidungsstück riss sie ihm auf, sodass die Knöpfe wegflogen. Sie ging wieder um ihn herum und trat erneut ganz nah an ihn heran, sie spreizte ihre Beine und brachte ihren Unterleib ganz nah an seinen, während sie ihren Unterleib vor und zurück bewegte, sie wurde dabei immer schneller. Takuma wurde rot, als er heftig auf Sayos Nähe reagierte und steif wurde. Wieder griffen seine Hände nach ihr. „Ah, Takuma, nicht anfassen, du bist ein böser Junge“, schnurrte sie und entfernte sich von ihm. Takuma stöhnte auf. Sie ging nun auf Josh zu, sie stand direkt vor ihm und beugte sich runter um nach Takumas Krawatte zu greifen. „Jetzt guck nicht so böse, bist du ein kleines Kind, oder was?“, wollte Sayo wissen. Josh zischte nur. Das brachte Sayo zum Schmunzeln, sie drehte sich um und ließ ihre Hüfte noch einmal in seine Richtung schnellen, sie schlug sich dabei auf den Hintern. Danach ging sie wieder zu Takuma auf die Bühne. Sie fuhr über seine Arme und zog sie nach hinten, danach schlang sie die Krawatte darum. „Böse Jungs müssen bestraft werden“, meinte sie. „Äh, Sayo“, stammelte Takuma. Sie trat wieder zwischen seine Beine und tanzte weiterhin nah über seinem Schoß. Nach einiger Zeit kniete sie sich vor ihn, wobei ihre Oberkörper sich noch immer S-förmig bewegte. Sie kam jetzt ganz dicht vor ihm hoch, sie rieb sogar ihre Brust leicht in seinem Schoß und Takuma stöhnte auf. Er warf den Kopf zurück. Sayo legte sich auf den Rücken und hob die Beine an. „Takuma“, säuselte sie und stellte ihre Füße auf seinen Beinen ab. Sie glitt mit dem Fuß seinen Oberschenkel hinauf. „Sayo!“, stieß Takuma aus und wand sich auf dem Stuhl. Sayo grinste breiter und richtete sich jetzt wieder auf. Sie hob ihre Haare an und zerwühlte sie ein wenig, während sie wieder eines von Takumas Beinen zwischen ihre nahm und dort weiter tanzte. Takuma zog an seiner Fessel, doch er kam nicht los. „Ohoh, was hast du denn, wird es langsam eng?“, hauchte sie ihm ins Ohr, während ihre Hand über seine Brust glitt. Takuma konnte nur nicken. Ihre Hand glitt immer weiter runter und erreichte irgendwann ihr Ziel. Sie fasste Takuma in den Schritt, sie konnte ein wütendes Zischen hören, sie war sich zu hundert Prozent sicher, dass es Josh war. Aber sie glaubte auch, dass Kaname einen missbilligenden oder entsetzten Laut ausgestoßen hatte. Sie bewegte ihre Hand in Takumas Schritt leicht, was ihn zum Stöhnen brachte. Noch immer bewegte sich ihr Körper über seinem Bein. Jetzt beugte sie sich vor und küsste ihn, dabei verließ ihre Hand nicht ihren Platz. „Na los, fleh mich an, vielleicht hilft das“, meinte sie. „Bitte Sayo!“, kam es sofort von Takuma. „Bring es doch endlich zu Ende.“ Sie küsste sich seinen Hals entlang, über seine Brust und seinen Bauch, bis zu seinem Hosenbund, doch statt fort zufahren, drehte sie sich und setzte sich auf seinen Schoß, ihre Hand entfernte sie auch. „Tja, das hättest du wohl gerne“, antwortete sie. Sie schmiegte sich ganz dich an ihn ran und flüsterte dann, während sie in die Runde blickte. „Zu schade, das Lied ist vorbei.“ Danach stand sie auf und verbeugte sich leicht. Sie glaubte, Josh mit den Zähnen knirschen zu hören. Plötzlich wurde sie umgesprungen. „Sayo!“, quietschte Ichigo. „Ha, würdest du mich auch mal da anfassen, wo du Takuma angefasst hast, ich setze mich auch gerne auf den Stuhl und lass mich von dir betanzen“, meinte sie. „Äh, Ichigo, ich wusste gar nicht, dass du einen Schwanz hast …“, kam es ziemlich überrumpelt von Sayo. „Hah, hab ich auch nicht, aber du weißt sicher was ich meine. Zudem sollst du mein Blut trinken. Bitte“, bettelte Ichigo. „Nein!“, antwortete Sayo entschlossen. „Du bist so gemein zu mir!“, grummelte Ichigo. Sie hielt Sayos Arme fest und sah sie durchdringend an. „Ich will Blut von dir, dann vergebe ich dir auch, dass du mein Blut nicht willst. Und, dass du Takuma nicht zum Kommen gebracht hast. Das hätte ich gerne gesehen!“, motzte sie. „Oh Mann, wenns denn sein muss“, seufzte Sayo. Ichigo war manchmal echt ein Kind. „Es muss!“, beharrte sie und rutschte runter, zwischen ihre Beine. Sie hob Sayos linkes Bein an und schob das Kleid hoch, sie biss in den Oberschenkel der anderen Vampirin und zwar mal wieder soweit oben, wie es nur ging. Fast automatisch hob sich Sayos Brustkorb an und sie stieß ein Stöhnen aus. Ichigo ließ nach einigen Minuten von ihr ab. „Hm, wären nicht so viele Jungfrauen anwesend, dann hätte ich dir mal gezeigt was richtiger Spaß ist. Aber so belasse ich es dabei“, grinste sie. Sayo setzte sich auf und stützte sich auf ihre Hände hinter ihrem Rücken. Ihre Haare waren zerzaust. „Könnte mich bitte mal jemand losmachen, es ist echt verdammt unangenehm!“, quengelte Takuma. „Oh, mach deinen Loverboy am besten los, sonst fängt der noch an zu heulen“, meinte Ichigo. Sayo stand seufzend auf und zog an der Krawatte. Etwas steif stand Takuma auf und Sayo half ihm zur Couch. Erleichtert ließ er sich darauf fallen, Sayo setzte sich neben ihn. „Memme, du hältst ja gar nichts aus“, bemerkte sie trocken. „He, sag so was nicht“, quiekte Takuma. Sayo lachte und küsste Takuma. „Ah, wie süß …“, kommentierte Ichigo. Danach ließ sie ihren Blick durch die Menge schweifen, er blieb bei ihrem Bruder hängen. „Takuya“, begann sie. Takuya schwante Übles. Kapitel 103: Teil 2 – Kapitel 56 – Afterparty-Party – Teil 5 ------------------------------------------------------------ Montag, 13. Oktober 2008 Ichigo sprang ihm auf den Schoß und schmiegte sich an ihn heran. „Takuya“, schnurrte sie und rieb sich an ihm. „Was willst du?“, fragte er vorsichtig. „Nun, wie wäre es, wenn wir nun mal was für die Ladies aufführen, würdest du für uns einen kleinen Striptease aufführen?“, wollte sie wissen, dabei sah sie ihn mit riesigen Augen an. „Nein! Du weißt, was ich von den Clubs halte“, antwortete er entschieden. „Ach komm schon, sei nicht so fies … Ich würde mich sehr freuen und die anderen Mädels und Sasori sicherlich auch“, kam es von Ichigo. „Was? Wie kommst du denn darauf“, quietschte Sasori. Ichigo seufzte. „Weil du schwul bist und weil mein Bruder einen unheimlich heißen Körper hat …“, meinte sie. Sasori lief noch weiter an. „Siehst du, er würde sich auch freuen. Zudem, mach es für mich, bitte“, bettelte sie und zog einen Schmollmund. „Vergiss es …“, wiederholte Takuya seine Antwort. Sie beugte sich näher zu ihm und flüsterte ihm dann ins Ohr. „Wenn du das für mich machst, darfst du heute bei mir schlafen und wer weiß, was sich da noch so machen lässt“, bestach sie ihn. Obwohl sie seine Verlobte war, weigerte sie sich, sich ihm hinzugeben, bisher jedenfalls. Lieber nahm sie sich irgendwelche Frauen … Takuya überlegte und starrte zur Seite. „Nur unter dieser Bedingung“, seufzte er dann schließlich ergeben. „Aber sicher doch, du weißt, ich halte meine Worte immer“, versicherte Ichigo ihm. Schließlich küsste sie ihn einmal. Takuya stand auf, wobei er Ichigo hochhob, er setzte sie allerdings auf der Couch ab. Doch schnell wie der Wind sprang Ichigo auf und flitzte zur Bühne. „Meine lieben Vampire und Nichtvampire … Jetzt exklusiv für die Ladies und Sasori, ein kleiner Striptease von meinem Bruder“, kündigte sie an. Sasori war schon wieder rot angelaufen. „Hey! Was ist mit Aido und mir? Wir sind auch schwul!“, rief Kumo dazwischen. „Ja, aber ihr seid doch Partner, nicht wahr? Deshalb zählt es nicht!“, meinte Ichigo und schmiss sich dann zu Sasori auf die Couch. Während Takuya die Bühne betrat, fragte sich Kaname ernsthaft, was mit dem anderen Reinblüter bloß los war, er hatte geglaubt, Takuya sei anständig, aber das … Er hatte ja keine Ahnung, womit Ichigo ihn überredet hatte. Zwar war Takuya immer noch nicht so begeistert, aber die Aussicht auf diese Belohnung … das würde er sich niemals entgehen lassen … Die Musik spielte neu an, diesmal waren die Impulse noch heftiger, es schien sich mit jedem Lied zu steigern und da er ein Reinblüter war, war es für ihn teilweise noch intensiver. Als er dann auch noch Ichigos Blut gerochen hatte, wäre es fast für ihn vorbei gewesen … aber nur fast. Scheinwerfer gingen plötzlich von allen Seiten an, seltsamerweise blendeten sie ihn kein einziges Mal, und bestrahlten Takuya, er zog sich schon mal die Schuhe aus, das würde einiges erleichtern. Er schüttelte noch einmal gedanklich den Kopf und fing dann an. Zuerst waren seine Bewegungen langsam, doch je schneller die Musik wurde, desto mehr erhöhte sich auch sein Tempo. Er stampfte jeweils einmal schnell mit jedem Bein auf und bewegte sich ein bisschen auf den Bühnenrand zu, danach vollführte er eine Drehung, währenddessen sprang er hoch und kam leicht im Ansatz zur Hocke wieder auf dem Boden auf. Während er sich wieder aufrichtete, riss er an seinem Hemd, bis es vollkommen geöffnet war, danach hob er es in Höhe des zweiten Knopfes leicht an und ließ es dann fallen, dabei feuerte er einen Blick in die Reihen der weiblichen Zuschauer, dass diese aufquietschten. Sogar Callie, Kuraiko und Kaori, die eigentlich mit ihren eigenen Partnern beschäftigt waren, quiekten auf. Auch Sasori starrte Takuya an, als Takuya sein Hemd hochgehoben hatte, hatte er seine unglaublich durchtrainierte Brust sehen können, allein schon die gefiel ihm sehr gut. Er glühte praktisch, dabei hatte der Reinblüter noch nicht mal richtig angefangen. Takuya tanzte inzwischen weiter, er sprang plötzlich zurück und machte für einen kurzen Augenblick einen Handstand, ehe er sich weiter drehte und auf die Füße kam. Er ließ jetzt ein wenig die Hüfte kreisen und zog sich sein Hemd von den Schultern, allerdings zog er es noch nicht komplett aus. Sasori bewegte sich hibbelig auf seinem Platz. „Los, mach weiter!“, quengelte er, allerdings viel zu leise, als dass Takuya ihn hören konnte. Jetzt streifte er sein Hemd ganz ab und wickelte es sich um sein Handgelenk. Er sah jetzt direkt zu Sasori und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, jetzt war es der kleine Giftvampir, der beinahe auf die Bühne sprang. Takuya schleuderte sein Hemd in Sasoris Richtung. Völlig überrumpelt und puterrot im Gesicht fing dieser es auf. Danach grinste er wie blöde. Takuya schnaubte belustigt, fuhr dann aber fort. Er stand jetzt etwas breitbeinig da und man konnte seinen durchtrainierten Körper gut sehen. ‚Wuah, heiß, diese Muskeln und das breite Kreuz. Gott, wenn der mich an sich ziehen und mich mit seinen großen, starken Armen festhalten würde, während er mich liebkost … Gott, Sasori, was denkst du denn da?‘, panisch schüttelte Sasori den Kopf. Er presste Takuyas Hemd an seine Brust. Takuya trat jetzt wieder auf der Stelle, wobei er jedes Bein zweimal aufstampfte. Und was Sasori fast auf und abhüpfen ließ, war, als Takuya sich auch noch in den Schritt griff. Er drehte sich ein halbes Mal und wandte ihnen so den Rücken zu. Diesmal vollführte er einen Salto Rückwärts und als er sich umdrehte, hatte er seinen Gürtel und seine Hose ein Stück geöffnet. Sasori beugte sich weiter vor und starrte ihn mit riesigen Augen an. ‚Oh, bitte beeil dich doch mit dem Ausziehen, ich will mehr sehen!‘, bettelte Sasori in Gedanken. Kumo konnte sich sein Lachen gerade noch so verkneifen. Sasori war ja richtig aufgedreht. Takuya stand noch immer ein wenig breitbeinig am Bühnenrand, seine Daumen hatte er in den Hosenbund gehakt und den Rest der Hände ließ er nahe am Hosenstall liegen. Er bewegte seinen Unterleib einige Male vor und zurück. Er drehte ihnen den Rücken zu, ohne seine derzeitige Bewegung zu unterbrechen. Seine Hände schoben seine Hose nun ein wenig nach unten. Kumo rutschte vorsichtshalber ein wenig von Sasori weg, dieser schien gleich zu Explodieren … Da wollte er diesmal nicht in der Nähe sein. Sasori bekam den Rückzug seines Bruders jedenfalls nicht mit, er war zu sehr auf Takuya fixiert. Takuya schob seine Hose über seinen Hintern und dann noch ein Stück runter, er drehte sich halb um und schaute in die Runde. Ichigo war sichtlich begeistert. Aber auch Sasori war sein Vergnügen anzusehen. Plötzlich sprang Takuya wieder in die Luft und schlug erneut einen Salto, dabei schaffte er es tatsächlich, sich die Hose auszuziehen. Er landete sicher auf den Füßen. Er drehte sich wieder herum und schleuderte seine Hose nach hinten. Sasori seufzte enttäuscht auf, er hätte so gerne noch die Hose gehabt. Takuya jedenfalls grinste, als er Sasoris Gesichtsausdruck sah. Er tanzte noch weiter, er konnte regelrecht spüren, wie sich die Stimmung weiter aufheizte. Sasori fielen fast die Augen aus dem Kopf, denn Takuya trug eine eng anliegende, schwarze Boxershort. Takuya stand jetzt wieder mit dem Rücken zu den Anderen und er begann, seine Boxershort nach unten zu schieben. Sasoris Kopf war hochrot und er vibrierte richtig vor Aufregung. Man konnte schon ein wenig Takuyas Hintern erkennen, doch plötzlich stoppte die Musik und Takuya zog seine Boxershort wieder hoch. „Sorry, Ladies … und Sasori, aber das zeige ich nun wirklich nicht jedem“, meinte er entschuldigend. „Zudem ist das Musikstück zu Ende.“ Sasori stöhnte enttäuscht auf „Nein, ich will mehr!“, stieß er aus. „Sasori, ich dachte du stehst nicht auf mich“, erinnerte er ihn. Sasori versteifte sich und wandte den Blick ab. „Wie kommst du denn darauf, dass ich auf dich stehe?“, wehrte er ab. Dabei presste er Takuyas Hemd allerdings in seinen Schoß, damit dieser seine Erektion nicht sah. „Nur so eine Vermutung“, grinste Takuya. „Nein! Nein, ich stehe nicht auf dich. Du hast nur einen heißen Körper, das macht mich nun mal an … mehr nicht“, verteidigte er sich. „Wenn das so ist …“, antwortete Takuya schmunzelnd. Er verbeugte sich noch einmal kurz und verließ dann die Bühne. Er setzte sich zu Ichigo, welche sich an ihn schmiegte. Ihre Hand wanderte zu seinem Schritt. „Das darf nur ich sehen, ich ganz alleine …“, schnurrte sie. „Ja, so sieht es aus“, entgegnete er ihr. Sasori konnte sich gerade noch zurückhalten, um nicht laut aufzuschreien. ‚Peinlich, peinlich, peinlich! Mann, warum kann ich nur nicht meine Klappe halten? Aber er ist einfach zu heiß‘, schwärmte Sasori in Gedanken. Ichigo grinste, Sasori stand ja so was von auf ihren Bruder … Mal sehen, was sich hier noch so alles entwickeln würde … Jedenfalls stand sie auf und tappte wieder zur Bühne. Kapitel 104: Teil 2 – Kapitel 57 – Afterparty-Party – Teil 6 ------------------------------------------------------------- Montag, 13. Oktober 2008 Ichigo stand wieder auf der Bühne. „So, meine Lieben, ich gönne euch jetzt eine kleine Pause … vom Tanzen, ich gönne euch eine Pause vom selber tanzen. Ich habe nämlich auch noch richtige Showtänzerinnen beschaffen können“, erzählte sie ihnen. „Was? Sag bloß du hast sie aus Amerika einfliegen lassen, doch seit wann hast du die Party geplant?“, fragte Hiroshi. „Ja, sie sind aus Amerika, allerdings sind sie schon seit einigen Tagen in Japan, ich hab sie lediglich auf dem Flughafen getroffen. Und die Party habe ich auf dem Schulball geplant, da mir der zu langweilig war“, meinte sie. „Unglaublich“, kommentierte Kuraiko nur. „Jedenfalls, Bühne frei für unsere unglaublich schnuckeligen Tänzerinnen“, kam es von Ichigo, welche sich dann zurückzog. Aus einem versteckten Raum kamen fünf Frauen, in sexy Kostümen. Sie positionierten sich auf der Bühne und warteten auf die Musik. Ichigo flitzte erneut zur Anlage und stellte ein nächstes Lied ein. Als Akuma das Lied hörte keuchte er etwas gequält auf, die Impulse waren mittlerweile so heftig, dass er es kaum mehr aushielt. Die Show der Tänzerinnen war spektakulär, sie hatten eine richtige Performance drauf und wussten auch, was sie da machten, im Gegensatz zu den Vampiren, die bisher getanzt hatten, die hatten nämlich alle nur improvisiert … Akuma stöhnte auf, die Impulse, die Hitze, die Tänze, der Blutgeruch, das alles wurde langsam zu viel. Er begann, sich an Kaori, die noch immer auf seinem Schoß saß, zu reiben. Sie drehte ihren Kopf leicht und nickte, auch sie sah fertig aus. Sie teleportierte sich ihren Tanga vom Körper und rutschte ein wenig zurück, sie entfernte auch den Stoff von Akumas Boxershorts und legte seine Erektion frei, mit einer fließenden Bewegung drang er in sie ein. Seine rechte Hand fuhr ihren Bauch hinauf und schob sich unter ihren BH, seine Linke fuhr zwischen ihre Beine und er tauchte mit den Fingern in ihre Scheide ein. Kaori stöhnte auf. Sie lehnte sich mit ihrem Rücken an Akumas Brust und bewegte sich leicht auf und ab. Sie verdrehte den Kopf und küsste ihn. Akumas Lippen wanderten zu ihrem Hals und liebkosten ihn, mit der Zunge fuhr er über die Ader und vergrub dann leicht seine Zähne darin. Kaoris Glück war es, dass Akumas Geschmacksnerven nur halb so sensibel waren wie die von Ichigo, weshalb er nicht bemerkte, dass sie schwanger war. Während die beiden mit sich selbst beschäftigt waren, schaute Yuki weiterhin zu den Tänzerinnen. Schon wieder waren alle nur weiblich … Sie musste sich gestehen, dass ihr Takuyas Vorführung gefallen hatte. Es war ja nicht so, dass sie den Reinblüter unattraktiv fand, sein Körper war schon heiß … Plötzlich vernahm sie ein Stöhnen neben sich und sah zu Kaori und Akuma, sofort lief Yuki puterrot an. Was machten die da? Wo war Akuma bloß mit seinen Händen, das war doch unanständig … Vor allem in der Öffentlichkeit! „Kaname-senpai, was machen die da?“, fragte sie naiv und deutete auf die beiden. Kaname drehte den Kopf und sah die beiden an, er runzelte die Stirn und betrachtete dann Yuki. „Die machen gar nichts, Yuki“, meinte er. „Akuma trinkt höchstens Kaoris Blut.“ „Aber, wo ist er denn mit seinen Händen, das gehört sich doch nicht“, protestierte sie. „Äh …“ „Weißt du Yuki“, kam es da von Sasori, er hockte neben der kleinen Vertrauensschülerin. „Die beiden haben gerade Sex“, klärte er sie auf. „Was?! Aber, das können die doch nicht machen!“, rief Yuki irritiert. „Warum nicht? Du siehst doch, dass sie es können“, meinte Sasori gleichgültig. Er hoffte, dass man ihm nicht ansah, wie eifersüchtig er war. „Aber, es sind doch noch andere Leute anwesend …“, kam es erneut von Yuki. „Tsh, Yuki, du hörst das vielleicht nicht, aber es sind Töne in der Musik, die uns Vampire verrückt machen … Nun ja, jedenfalls senden sie Lustimpulse durch unsere Körper …“, erklärte er ihr. „In den USA war es gar nicht so ungewöhnlich, dass man noch in dem Club Sex hatte. Nur die wenigsten sind in die Hinterzimmer gegangen“, erzählte er ihr. „Ist ja eklig!“, stieß Yuki mit verzogenem Gesicht aus. Sasori zuckte nur mit den Schultern, er wollte gerade etwas erwidern, doch da landete Aido plötzlich auf ihm. „Kumo!“, keuchte er. Kumo befand sich zwischen Aidos Beinen. Hanabusa trug mittlerweile nur noch Boxershorts. „He, was soll das?“, brummte Sasori. „Sorry, Bruderherz“, entschuldigte sich Kumo. Aido setzte sich auch wieder auf. „Ja, Entschuldigung“, kam es auch von ihm. „Schon gut“, murmelte Sasori und sah Aido eine Weile an. „Aido, ich hatte dir doch schon mal gesagt, das wir beide Probleme kriegen, wenn du so vor mir bist“, erinnerte Sasori ihn. „Hä, was meinst du?“, wollte Kumo wissen. „Nun ja, er stand vor kurzem Mal nur mit einem Handtuch bekleidet vor mir. Und hey, ich kann nichts dafür, sein Körper macht mich an …“, wehrte Sasori ab. Er lehnte sich mit der Brust an Aidos Rücken und beugte sich dann zu Kumo und gab ihm einen Kuss. „Guck nicht so böse, ich will ihn dir schon nicht wegnehmen“, meinte er. Aido keuchte auf, als Sasori ihm so nah kam. „Sasori, das solltest du nicht machen“, murmelte er. „Was? Mich an dich lehnen?“, wollte er wissen. „Genau … vor allem nicht in diesen Verhältnissen … Gott, die Musik wird immer heftiger“, knurrte Aido. Kumo strich wieder über Aidos Brust. „Ich könnte dir Abhilfe verschaffen“, schlug er vor. Aido nickte, doch Sasori drängte sich dazwischen. „He, und was ist mit mir? Ich will auch!“ Er sah seinen Bruder mit großen Augen an. „Ich bin gerade mit Aido beschäftigt, geh doch zu Takuya“, kam es mit einem fiesen Grinsen von Kumo. „Tsh, wieso sollte ich? Ich steh nicht auf ihn!“, beharrte Sasori weiterhin. „Hört auf, ihr nervt!“, mischte sich Aido ein. „Er kann von mir aus auch bei uns mitmachen“, fügte er dann hinzu. Kumo und Sasori sahen erstaunt zu Aido. „Ernsthaft?“, kam es gleichzeitig von ihnen. „Ja, ernsthaft … ich will aber jetzt endlich diesen Druck loswerden!“, teilte er ihnen mit. „Mit Blut?“, fragte Sasori vorsichtig. „Nur wenn ich auch darf“, seufzte Aido auf. Kumo sah seinen Freund überrascht an. Das hätte er ihm nicht zugetraut, wo war bloß dieser schüchterne Aido hin? Aber irgendwie gefiel ihm das auch … Er drückte ihm einen Kuss auf den Mund und Aido erwiderte es. Sasori zog sich in der Zwischenzeit auch etwas aus, er trug noch immer das meiste seiner Schuluniform. Takuyas Hemd verstaute er allerdings sicher … Kumos Lippen wanderten zu Aidos linker Halsseite und er leckte über die blassblaue Ader. Er trieb seine Zähne in Aidos Hals, dieser hatte seinen Kopf weit zurückgelegt. Sasori fuhr mit der Zunge über Aidos rechte Halsseite und biss ebenfalls zu, Aido keuchte auf, das war heftig. Aido schlang seine Beine um Kumos Mitte und presste sich an ihn. Seine linke Hand umfasste Kumos Hinterkopf, er streichelte leicht darüber, während er ihn näher an sich presste. Mit der rechten Hand umfasste er Sasoris Wange und fuhr weiter hoch zu Sasoris Nacken. Kumo ließ von ihm ab und grinste Aido mit blutigen Lippen an. Er presste sie für einen Moment auf Aidos, dieser erwiderte den Kuss, ehe er sich weiter hinunter küsste und eine blutige Spur auf Aidos Brust und Bauch hinterließ. Mit der Zunge tauchte er in Aidos Bauchnabel ein, ehe er weiter runter glitt. Er zog Hanabusas Boxershorts nach unten und fing an ihn zu bearbeiten. Aido keuchte auf und riss die Augen auf. Sasori hatte mittlerweile aufgehört, von ihm zu trinken und sah zu Kumo herab. Leicht grinste er. Er erhob sich jetzt etwas, sodass er direkt über Aido war. Dieser hatte seinen Kopf in den Nacken gelegt. Sasori fuhr mit den Händen langsam über Aidos Brust und sein Kopf näherte sich seinem. Er hielt vor Hanabusas Mund inne, doch dieser gab keine ablehnenden Zeichen, weshalb Sasori seine Lippen von oben auf Hanabusas presste. Dieser erwiderte den Kuss, er schlang seine Arme zudem um Sasoris Nacken und zog ihn näher zu sich. Sasoris Zunge stieß gegen Aidos Lippen, dieser öffnete sie bereitwillig und es entwickelte sich ein Zungenkuss zwischen den Beiden. Die anderen beobachteten die drei mit gemischten Gefühlen. Yuki war von ihnen noch verstörter als von Kaori und Akuma. Kaname konnte ebenfalls nicht glauben, dass Aido so etwas mit sich machen ließ. Akatsuki war erstaunt über seinen Cousin und Ruka mehr oder weniger entsetzt. Ichigo allerdings war ganz begeistert Sie starrte sie offen und interessiert an, sicher hätte Callie auch mitgestarrt, wäre sie nicht von Shiro abgelenkt worden. Aido löste sich von Sasori und drehte den Kopf leicht, er leckte über Sasoris Hals und biss zu. Auch Sasoris Blut schmeckte ebenfalls sehr bitter, aber es machte ihm nichts aus. Hanabusa ließ von ihm ab, als er spürte, dass er kurz vorm Orgasmus stand. Ein weiterer Impuls ging durch ihn hindurch, während Kumo ihn noch immer bearbeitete, schließlich war es soweit und Aido explodierte. Kumo hob den Kopf und leckte sich über die Lippen. Er legte sich halb auf Aido drauf. „Du sollst auch mein Blut trinken“, sagte er seinem Freund. Aido nickte nur, er war noch immer fertig, allerdings setzte er sich auf und leckte über Kumos Halsbeuge, ehe er zubiss. Er presste sich dabei ganz eng an Kumo ran, gleichzeitig wurde er auch noch mit dem Rücken gegen Sasoris Brust gepresst, denn Sasori fing an, Kumo zu küssen. Dieser jedoch löste sich und zog seinen Bruder näher heran, sodass er ihn seinerseits beißen konnte. Sasori stöhnte auf, als Kumo seine Zähne in seinen Hals grub. Ichigo war noch immer vollauf begeistert. „Woah, Schwule sind so heiß!“, seufzte sie glücklich. „Igittigittigitt!“, kam es von Ruka und Yuki. „Das ist ja eklig!“ „Pah, Jungfrauen“, kommentierte Ichigo abfällig, danach drehte sie sich zu Tenshi um. „Tenshiiiii!“, rief sie aus, ehe sie die Jüngere umsprang. Sie drückte wieder ihre Lippen auf Tenshis. Diese war mal wieder völlig überfordert. Sasori, Kumo und Aido bekamen davon allerdings nichts mit, sie waren nach wie vor mit sich beschäftigt und das würde auch noch so einige Zeit dauern … Kapitel 105: Teil 2 – Kapitel 58 – Afterparty-Party – Teil 7 ------------------------------------------------------------- Montag, 13. Oktober 2008 Chiko saß noch immer ein wenig steif auf der Couch. Klar, sie spürte auch, dass etwas in der Luft lag, denn Takashi zeigte eindeutige Reaktionen bei der Musik. Aber sie war nun mal nicht der Typ, der so frei herum lief, sie würde sich das gar nicht trauen. Sie beobachtete die anderen, doch diese waren mittlerweile meist mit ihren Partnern beschäftigt. Als Sasori, Kumo und Aido angefangen hatten, ihre Spielchen zu spielen, musste sie peinlich berührt den Blick abwenden. Sie lag auf der Couch in Takashis Armen und sah den Tänzerinnen zu, doch plötzlich spürte sie etwas neben sich. Sie drehte vorsichtig den Kopf und sah Ichigo ins Gesicht. „Äh, was gibt’s?“, wollte Chiko wissen. „Hey, du, Chiko, komm mal kurz mit, ja?“, meinte sie und zog Chiko mit sich. „Was ist denn los, Ichigo?“, fragte Chiko. Ichigo führte sie zu einem Tisch, darauf standen Getränke und auch Snacks. Ichigo griff nach einem Glas mit einer durchsichtigen Flüssigkeit. Danach biss sie sich in die freie Hand und hielt diese dann über das Glas. Blut floss in einem leichten Strom in das Glas hinein und vermischte sich mit der anderen Flüssigkeit. Sie nahm ihre Hand wieder runter und ließ das Glas leicht kreisen, damit sich die Flüssigkeiten weiter vermischten. Danach hielt sie es Chiko hin. „Hier, trink …“, verlangte sie. „Äh, was? Nein! Was war da vorher für eine Flüssigkeit drin?“, fragte Chiko sie. „Reg dich ab, das war nur ein wenig Wodka“, beruhigte Ichigo sie. „Du musst mal ein wenig lockerer werden“, fügte sie dann noch hinzu. Chiko überlegte lange Zeit, griff dann aber schließlich zögernd nach dem Glas. Sie setzte es an und trank es aus. Es schmeckte ekelhaft bitter, das konnte doch niemals alleine Wodka sein, auch wenn er jetzt mit Ichigos Blut vermischt war. „Das ist doch kein Wodka gewesen …“, murmelte sie. „Nun ja, genauso genommen schon, aber ich hab noch was drunter gemixt …“, meinte Ichigo. „Eine kleine Partydroge war mit drin“, gab sie freimütig zu. „Was? Ichigo!“, beschwerte sich Chiko. Schon jetzt bemerkte sie eine rasante Veränderung, denn durch Ichigos Blut wurde alles noch beschleunigt. Ihr wurde plötzlich schwindelig und sie musste sich am Tisch festhalten. Takashi ahnte nichts böses, bis er plötzlich von seiner Schwester überfallen wurde. Sie schmiss sich auf seinen Schoß und kicherte verdächtig. „Takashihihihi“, giggelte sie. Takashi konnte einen leichten Rotschimmer auf ihren Wangen sehen. Sie setzte sich rittlings auf seinen Schoß, sie presste ihre Schenkel gegen seine. Sie überbrückte den Abstand, der zwischen ihnen war und küsste ihn. Dabei war sie ungewohnt stürmisch, Takashi war etwas überrumpelt. Während sie ihn küsste, fummelte sie an seinem Hemd herum und knöpfte es auf. Sie löste sich von ihm und grinste. „Takashiiii“, stieß sie wieder auf und biss in seine Unterlippe, sie zog leicht daran. „Chiko, was ist mit dir los?“, fragte er, nachdem sie von ihm abgelassen hatte. „Ich will Spaß haben, Bruder“, kicherte sie. Sie biss diesmal fester in seine Unterlippe und es begann zu bluten. Da sie Ichigos Blut getrunken hatte, hatte sie für kurze Zeit einige Vampireigenschaften, selbst ihre Zähne waren schärfer als normal. Blut floss ihm über das Kinn und er sah seine Schwester noch immer irritiert an. Sie hatte doch irgendwas genommen … Langsam leckte Chiko ihm das Blut vom Kinn und teilte mit ihrer Zunge seine Lippen. Takashi hatte noch immer Blut im Mund und das floss jetzt leicht in ihren. Sie spielte mit seiner Zunge, während ihre Hände weiter über seinen Körper strichen. Takashis Hände lagen um Chikos Hüften und zogen sie zu sich. Er genoss es, obwohl er nach wie vor überrascht war. Chiko löste sich von ihm und grinste ihn frech an. Sie küsste sich seine Wange entlang, bis zu seinem Ohr. „Na, na, zieh mich bitte nicht aus …“, nuschelte sie und leckte dann einmal über sein Ohr. Sie küsste sich wieder runter, über Takashis Kinn und dann seinen Hals hinab. Takashi hatte den Kopf zurückgelegt und seine Augen waren geweitet. Sein Mund war ebenfalls geöffnet. Chiko küsste und leckte sich über Takashis Brust hinunter zu seinem Bauch, sie biss leicht hinein und kitzelte ihn so ein wenig. Sie öffnete jetzt den Reisverschluss von Takashis Hose. Sie grinste noch einmal, ehe sie den Kopf senkte und anfing, Takashi ein wenig zu quälen … Kaname wurde es jetzt offen gestanden zu viel, es schien, als hätten alle um ihn herum Sex … Er stand schließlich auf und verschwand. Das war doch nicht zu fassen, selbst Aido machte da mit … Die ganzen USA Vampire waren widerlich, vor allem aber diese Ichigo. Yuki sah ihm kurz hinterher, ehe sie ebenfalls aufstand und ihm, zusammen mit Maria folgte. Zero hingegen litt, so viel Blut, es war hier überall viel zu viel Blut. Zwar hörte er, als Ehemals-Mensch-Vampir die Impulse in der Musik nicht, aber das Blut machte ihm zu schaffen. „Raidon, ich muss hier weg“, keuchte er und stand auf. Etwas überrascht folgte Raidon ihm, was er wohl hatte. Sie waren mittlerweile draußen im Wald. „Hey, Zero, was ist denn los?“, fragte Raidon. Er hatte schon während den ganzen Shows mitbekommen, dass es Zero irgendwie nicht gut ging. „Raidon, bleib weg“, fuhr Zero ihn an. Er stand an einem Baum, den Arm hatte er dagegen gedrückt und seinen Kopf hatte er gegen den Arm gelehnt, mit der anderen Hand hielt er sich am Stamm fest. „Zero, sag mir doch was los ist!“, bat Raidon und kam trotzdem auf seinen Freund zu. Er berührte ihn an der Schulter, doch ehe er es sich versah, wurde er gegen Stamm gedrückt. Er sah in Zeros rot glühende Augen. Verängstigt riss Raidon seine eigenen auf, er konnte Zeros Reißzähne sehen. „Was?“, keuchte er. „Blut, da ist so viel Blut gewesen …“, knurrte Zero und sein Mund näherte sich Raidons Hals. Er leckte über die blassblaue Ader, die sich unter Raidons Haut abzeichnete und wollte gerade zubeißen, doch plötzlich ertönte ein schriller Pfiff. Yuki tauchte auf. „Zero! Lass Raidon in ruhe!“, schrie sie. Zero sah zuerst Yuki erschrocken an und dann blickte er zu Raidon. Dieser starrte ihn verschreckt an. „Scheiße“, stieß Zero aus. Er drehte sich um und rannte weg. Raidon rutschte am Baum herunter. „Was … war das?“, fragte er Yuki. Yuki hockte sich zu ihm und berührte sanft Raidons Schulter. „Komm mit, das erkläre ich dir drinnen“, meinte sie und half ihm auf. Akane hielt es nicht mehr aus. Ihr Körper brannte … im übertragenen Sinn versteht sich. Zum einen waren da ihre eigenen Gefühle. Sie selbst wurde von der Musik beeinflusst. Hinzu kamen die ganzen Gefühle der anderen. Es machte sie heiß. Immerhin hatten hier mittlerweile fast alle Sex und sie war mittendrin … Zum einen waren da Kaori und Akuma, deren Gefühle überstiegen wohl die aller anderen. Akumas waren besonders schlimm, er liebte Kaori über alles und das konnte sie fühlen. Bei Kaori allerdings war noch etwas verborgen, es war Angst. Angst, dass er etwas herausfand … Was sie wohl hatte? Shiros und Callies Gefühle kamen nach der Heftigkeit gleich nach Akumas und Kaoris. Sie waren ebenfalls wie ein Leuchtfeuer. Sasori war ebenfalls nicht ohne, seine Gefühle spielten verrückt, wenn er nur an Takuya dachte. Zudem war er eifersüchtig auf Kaori … doch momentan war er mehr als erregt und zwar von Aido und Kumo. Obwohl, diesmal machte ihn Aido sogar ein kleines bisschen mehr an als Kumo … Hiroshi und Kuraiko hatten ihre alten Gefühle für einander gerade wieder entdeckt und lebten diese jetzt auch aus. Es war grauenhaft, irgendwie, jedenfalls für Akane, sie freute sich zwar für die beiden, aber sie waren ein weiteres Paar, das sie jetzt ertragen musste. Dann waren da noch Ichigo und Tenshi. Ichigo wollte Tenshi für sich haben und Tenshi war viel zu überrumpelt, um sich gegen die Reinblüterin zu wehren. Takuya amüsierte sich zum einen immer noch ein wenig über Sasori, zum anderen war er aber auch eifersüchtig, darauf, dass Ichigo bei Tenshi war … Sayo und Takuma waren auch gerade schwer beschäftigt, es störte sie noch nicht mal, dass Josh sie mit eifersüchtigen Blicken erdolchte. Dann kamen auch noch Chiko und Takashi hinzu und das wurde dann auch zu viel für sie. In ihrem Körper loderte die Lust, sie wollte diese Lust jetzt stillen! Sie wirbelte zu Akatsuki herum und küsste ihn stürmisch. Sie presste sich an ihn ran. „Akatsuki!“, stieß sie keuchend aus und sah ihm in die Augen. Akatsuki sah, wie sehr Akane litt, in ihren Augen lag etwas, was er noch nie gesehen hatte. Im Moment musste es einfach furchtbar für sie sein. „Komm mit mir!“, verlangte sie und stand auf. Sie zog an seiner Hand. Akatsuki stand auf und folgte ihr einfach mal. Sie verließen schnell den Raum und liefen aus dem Schulgebäude hinaus in den Wald. Plötzlich drehte sich Akane schnell und drückte Akatsuki gegen einen Baum. „Akatsuki, diese ganzen Gefühle, das ist so furchtbar, ich verbrenne quasi“, fing sie an. „Hilf mir, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen!“ Sie stellte sich auf Zehnspitzen und küsste Akatsuki wieder, er erwiderte es und drehte sie herum, sodass er Akane gegen den Baum drückte. Auch er war wegen der ganzen Musik erregt, auch der Geruch von Ichigos Blut hatte nicht dazu beigetragen, dass es besser wurde, eher das Gegenteil war der Fall gewesen. Er hob Akane hoch und sie schlang die Beine um seine Hüften, sie wurde von ihm gegen den Baum gepresst. Akane streifte ihm sein Hemd, welches er sich wieder übergezogen hatte, von den Schultern. Er setzte sie noch einmal ab, damit er sie ebenfalls ausziehen konnte. Er schnürte schnell Akanes Oberteil auf und zog sie aus, darunter trug sie nichts. Auch ihre Hose landete schnell auf dem Waldboden. Er küsste sie erneut, während sie an seiner Hose rumfummelte, schließlich hatte sie es geschafft sie ihm auszuziehen. Er drückte sie erneut gegen den Baum und wieder schlang sie ihre Beine um seine Mitte. Sie konnte die kalte, harte Rinde im Rücken fühlen, aber es war nicht unangenehm. Akatsuki rieb sich an ihr, ehe er in sie eindrang. Er bedeckte ihren Hals mit Küssen und biss sie schließlich auch, während er sich in ihr bewegte. Durch die Bewegungen wurde Akanes Rücken von der Rinde aufgekratzt, doch der Schmerz war gut, es fühlte sich gut an. Sie fühlte, wir ihr Blut über die Brust lief und wie Akatsuki diese Spur mit der Zunge nachfuhr. Akane warf den Kopf zurück und schrie leicht auf, als er mit der Zungenspitze gegen ihre Brustwarze schlug, solange bis diese steif wurden, er zog leicht an einer und Biss dann in Akanes Brust. Akane stieß wieder einen Schrei aus, Akatsuki machte sie verrückt, auf eine positive Art allerdings. Er bewegte sich immer noch in ihr und stetig steigerte er sogar sein Tempo. Dass er zusätzlich noch ihr Blut trank, machte die ganze Sache noch heftiger für sie. Akatsuki zog seine Zähne aus ihrer Haut und leckte über ihren Körper, hinauf zu ihrem Hals. Akane drückte sich jetzt allerdings vom Baum weg und sie verloren das Gleichgewicht. Sie landeten im Gras, ohne Unterbrechung machten sie weiter. Akane saß jetzt auf Akatsuki, sie hatte sich aufgerichtet und bewegte sich auf ihm. Mit der rechten Hand stützte sie sich auf seinem Oberschenkel ab, mit der Linken fuhr sie über seinen trainierten Bauch. Ihre Körper waren mittlerweile mit einer Schweißschicht bedeckt. Akane beugte sich jetzt wieder über Akatsuki. Ihre roten Haare umfingen sie dabei wie einen Schleier. Sie biss Akatsuki jetzt ebenfalls, während sie sich weiter bewegte. Sie konnte die Hitze spüren, die von seinem Körper ausging. Mit einem Ruck drehte er sie plötzlich herum und bedeckte ihren Körper mit seinem. Ein Bein hatte Akane um seine Hüfte geschlungen, das andere drückte Akatsuki ins Gras, er fuhr an der Innenseite ihres Oberschenkels entlang und schickte so weitere Wellen durch ihren erregten Körper. Es wurde auf einmal noch heißer und ganz am Rande bemerkte Akane, dass um sie herum ein Feuerring war. Akatsuki hatte seine Fähigkeit wohl nicht mehr so ganz unter Kontrolle. Akane spürte zudem, wie sich sein Körper immer weiter aufheizte. Und da er seinen Körper an ihren presste, wurde ihrer auch allmählich warm. Akatsuki stützte sich mit der linken Hand im Gras ab, die Finger der rechten Hand verschlang er mit Akanes Fingern. Er drückte ihre Hand, eine kleine Entschuldigung dafür, dass er sie ein wenig verbrannte. Vor allem in ihrem Schoß wurde es heiß, sie riss kurz erschrocken die Augen auf, allerdings beruhigte Akatsuki sie schnell. Akane biss leicht die Zähne aufeinander, ihr ganzer Unterleib zog sich zusammen. Sie spürte, dass sie jetzt fast soweit war. Akatsuki stieß noch einige Male zu, ehe er sie als erstes Kommen ließ. Sie wölbte den Oberkörper nach oben und stieß einen heiseren Schrei aus. Nicht nur, weil Akatsuki fast kochte, sondern weil ihr Orgasmus mehr als heftig war. Bevor Akatsuki allerdings zum Höhepunkt kam, zog er sich schnell aus Akane zurück, schließlich war ihm irgendwo im Unterbewusstsein noch klar, dass sie nicht verhüteten. Akatsuki brach über Akane zusammen und bedeckte kurz ihren Körper mit seinem, allerdings rollte er sich schnell von ihr runter, denn er wusste, dass er sie sonst verbrannte. Er drehte sich auf den Rücken und versuchte seine normale Atmung wieder zu finden. Auch Akane war fix und fertig. Zudem schmerzte ihr Körper, es war unglaublich … Vor allem ihr Intimbereich tat weh. „Autsch, ich wusste ja, dass du heiß bist, aber so extrem, damit hätte ich nicht gerechnet“, murmelte sie nach einiger Zeit. Akatsuki lachte leicht. „Entschuldigung, ich wollte dich nicht verbrennen“, meinte er. „Ach, es gibt schlimmeres“, winkte Akane ab. Sie strich vorsichtig über Akatsukis Brust, sein Körper war noch immer erhitzt. „Aber ich schätze du hast das Gras um uns herum abgefackelt … wir können nur hoffen, dass keiner wissen will, wie das passiert ist“, sagte sie mit einem Grinsen. Akatsuki erwiderte es und zog Akane nahe an sich heran. Noch immer klebten ihre Körper leicht von Schweiß und Blut. Es verging einige Zeit, ehe Akane plötzlich neue Gefühle wahrnahm. Gefühle, die schrecklicher waren, als alles, was sie bisher kannte. Sie stieß einen schmerzerfüllten Schrei aus und fing an zu schluchzen. „Hey, was hast du?“, fragte Akatsuki alarmiert. „Aka-tsuki“, schluchzte sie. Mit Tränen in den Augen sah sie ihn an. „Ich … Ich glaube, da wurde gerade jemand umgebracht“, heulte sie. Sie war so aufgelöst wie noch nie. Schockiert sah Akatsuki sie an. Kapitel 106: Teil 2 – Kapitel 59 – Das Ende der Afterparty-Party ----------------------------------------------------------------- Montag, 13. Oktober 2008 Während sich Akane und Akatsuki zurückzogen, gingen die anderen ihrem Treiben weiter nach. Tenshi lag unter Ichigo, welche noch immer über sie herfiel. Ichigo küsste Tenshi, wobei die Reinblüterin noch immer die Arme der anderen festhielt, doch nun löste sie sich von Tenshi und glitt hinab und ließ sich zwischen den Beinen der Jüngeren nieder. Sie küsste sich Tenshis Oberschenkel nach oben, ehe sie zubiss. Ihre rechte Hand fuhr unter Tenshis Kleid und sie umfasste den Slip der anderen. Wie sie es schon einmal mit Kaori gemacht hatte, entfernte sie die Unterwäsche einfach durch Teleportation. Ja, Ichigo beherrschte eine Art der Teleportation, allerdings konnte sie bisher nur Gegenstände teleportieren. Sie hatte die Teleportation das erste Mal bei Kaori gesehen, vorher war sie noch nie einem richtigen Teleporter begegnet. Es war auch selten so einen anzutreffen, schließlich gab es seit der letzten Zählung nur vier anerkannte Teleporter, wobei Kaori auf Platz zwei lag, da sie sowohl sich, als auch zwei andere Leute teleportieren konnte, allerdings musste sie die Leute dafür berühren, der Teleporter auf Platz eins konnte hingegen Gegenstände ohne Berührung teleportieren. Ichigo gefiel die Teleportation so gut, dass sie es selbst können wollte. Und da nur die Reinblüter ihre eigenen Fähigkeiten kannten und diese ja bekanntlich über unbegrenzte Macht verfügten, trainierte sie deshalb ständig. Tenshi spürte, wie ihr Slip verschwand, sie fragte sich zwar, warum Ichigo das machte, aber lange musste sie nicht auf eine Erklärung warten. Sie konnte plötzlich fühlen, wie Ichigo mit der Zunge in sie eindrang. Tenshi riss die Augen auf und errötete. Sie keuchte auf und bewegte sich, weil es zuerst ein seltsames Gefühl war, doch Ichigo hielt ihre Beine fest, sodass sich Tenshi nicht weiter bewegen konnte. Ichigo machte die Jüngere beinahe wahnsinnig, obwohl Tenshi ab und zu Angst hatte, denn sie konnte die Reißzähne der anderen fühlen. Sie würde doch nicht … Oh doch, sie würde. Plötzlich konnte Tenshi nämlich fühlen, wie Ichigo zu biss. Doch seltsamerweise tat es gar nicht so weh, wie sie es sich vorgestellt hatte … Sie konnte fühlen, wie Ichigo sich an ihr festsaugte, es brachte Tenshi zum Aufschreien. Während Ichigo die Jüngere weiterhin mit ihrer Zunge, ihrem Mund und ihren Zähnen bearbeitete, sah Takuya missbilligend zu ihnen. Doch plötzlich, nahm er einen seltsamen Blutgeruch war, da seine Sinne als Reinblüter viel feiner waren, als die der anderen Vampire, konnte er diesen Blutgeruch, der so weit entfernt war, wahrnehmen. Die anderen Vampire waren noch immer vom Blutgeruch, der in diesem Raum herrschte, benebelt. Takuya riss die Augen auf, als er erkannte, dass es sich hierbei um das Blut einer Reinblüterin handelte. Er sprang plötzlich von der Couch auf, da die anderen Vampire mit ihren Partnern beschäftigt waren, bekamen sie das gar nicht so mit. Erst als die Musikanlage durch Takuyas Kraft in die Luft flog, stoppten sie und sahen den Vampir an. Ichigo tauchte zwischen Tenshis Beinen auf, noch immer war ihr Mund blutbeschmiert, und sah ihren Bruder an. „Was hast du denn, mein Bruder?“, fragte sie. „Kannst du es denn nicht riechen?“, kam es nur von ihm. Er war noch immer in Aufregung. Er überlegte fieberhaft, wessen Blut das sein könnte. Er erkannte aber lediglich, dass es sich nicht um jemanden aus seiner Familie handelte. Jetzt witterten auch die anderen, doch Ichigo war die erste, die ebenfalls erstarrte. „Das ist doch …“, stieß sie aus und stand ebenfalls auf. Sie leckte sich das Blut ab und sah kurz zu Tenshi, die jetzt ebenfalls alarmiert war. „Bruder, ist das nicht Shizuka Hios Blut?“, wollte Ichigo nach einiger Zeit wissen. „Ja, du hast recht. Ich wusste, dass es mir bekannt vorkam, aber ich kam nicht drauf“, murmelte er. „Wir sollten schnell gehen und nachsehen, was passiert ist“, schlug er vor und machte sich auf den Weg, er hatte nur seine Hose an, die er nach der Strippeinlage wieder angezogen hatte. Sasori bunkerte ja nach wie vor sein Hemd. Die anderen Vampire ließen jetzt auch von einander ab, sie waren ebenfalls alarmiert. Tenshi zog sich schnell ihren Slip an, und wollte aufspringen, doch plötzlich stieß sie einen leichten Schrei aus. Die Stelle, an der Ichigo sie gebissen hatte, tat plötzlich weh. Bevor Takuya die Tür öffnen konnte, wurde sie von jemandem aufgerissen. Akane stand ziemlich aufgelöst vor den anderen, sie hatte sich so einigermaßen wieder angezogen und noch immer schwammen Tränen in ihren Augen. „I-ich, ich glaube, da ist jemand getötet worden“, teilte sie den anderen schluchzend mit. „Scheiße!“, stieß Takuya aus. „Ihr anderen bleibt hier, ich sehe nach was los ist“, befahl er den anderen, dabei schwang die macht eines Reinblüters in seiner Stimme mit. Er lief an Akane vorbei und verließ den Raum. Takashi hielt seine Schwester fest, die noch immer unter Drogen stand. „Was ist denn los?“, kicherte sie. „Hey, Chiko! Jetzt komm wieder zu dir“, bat er sie. Doch es brachte nichts. Er drückte sie auf die Couch, damit sie nicht abhaute. Die anderen Vampire waren mehr oder weniger geschockt. Was, um alles in der Welt, war nur geschehen? Sie sollten es bald erfahren. Takuya kam nach einiger Zeit mit Akatsuki zurück. Sie beide sahen nicht sehr begeistert aus. „Ich muss euch mitteilen, dass die Reinblüterin, Shizuka Hio, getötet worden ist“, verkündete Takuya. Sofort ging Getuschel durch die Reihen der anderen. Wie konnte es jemand wagen, eine reinblütige Vampirin umzubringen? Wer würde so etwas tun? „Zudem ist Zero Kiryu verschwunden. Der Rektor meinte, man habe ihn zum Hunterverband gebracht, da er verletzt worden sei. Und Maria Kurenai wurde ebenfalls regungslos gefunden, allerdings scheint es ihr gut zu gehen und sie hat nur das Bewusstsein verloren“, führte Takuya weiter aus. „Ich denke, diese Party ist nun beendet, geht bitte alle auf eure Zimmer zurück“, meinte Takuya dann noch. Die anderen stimmten betrübt zu, jemand war gerade getötet worden, da war es wohl unangebracht, weiter zu feiern. Die Vampire standen auf und gingen zurück in ihr Wohnheim. Takashi hob Chiko auf, die mittlerweile eingeschlafen war und brachte sie zum Haus „Sonne“. Lediglich Tenshi blieb versteinert auf der Couch sitzen. Ichigo drehte sich noch einmal zu der Jüngeren um. „Was hast du? Kommst du nicht?“, fragte sie. „Ich würde ja gerne, doch es tut so weh, wenn ich mich bewege“, stammelte sie. Sie hatte die Beine fest zusammengepresst und ihre Hände hatte sie ebenfalls auf die schmerzende Stelle gedrückt. Sie war puterrot angelaufen. Ichigo seufzte auf und wandte sich zu Takuya, der auf seine Schwester wartete. „Takuya, könntest du sie vielleicht tragen?“, fragte Ichigo. Takuya seufzte auf und ging dann auf Tenshi zu. Er hob sie vorsichtig hoch und gemeinsam gingen sie zum Haus „Mond“ zurück. Tenshi war das immer noch so was von peinlich. Takuya setzte Tenshi in ihrem Bett ab und mit seiner Schwester verließ er dann das Zimmer der Hunterin. Die beiden Reinblüter gingen zu Ichigos Zimmer, auch wenn weder Takuya noch Ichigo in der Stimmung waren, irgendwas anderes zu machen, als zu schlafen. Ichigo zog sich aus und legte sich dann ins Bett. „Komm her, Bruder. Ich will, dass du mich festhältst“, murmelte sie. Takuya legte sich zu Ichigo und tat, was sie von ihm verlangte. Er zog sie fest an sich und so schliefen sie schließlich ein. Auch die anderen lagen in ihren Betten. Akane schlief diesmal bei Akatsuki im Bett, während Aido bei Kumo schlief. Sasori lag dabei in seinem eigenen Bett, welches mittlerweile wieder getrocknet war. Er presste Takuyas Hemd an sich und schloss die Augen. Takuma schlief erneut bei Sayo, allerdings passierte nichts weiter, noch mal würde Sayo so einen Fehler nicht mehr machen. Auch Shiro schlief bei seiner Freundin, ebenso sah es mit Kuraiko und Kaori aus, diese schliefen in Hiroshis und Akumas Zimmer. Takashi schlief gleich ganz im Haus „Sonne“, denn er hatte Angst, dass sich seine Schwester in dem Zustand irgendwie verletzen könnte. Man wusste ja nie … Yumiko musste sich die halbe Nacht um Tenshi kümmern, die vor Schmerzen im Intimbereich nicht schlafen konnte. Raidon lag in seinem Bett und dachte darüber nach, was Yuki ihm erzählt hatte. Zero war ein Vampir und wie es schien würde ihm nicht mehr viel Zeit bleiben, ehe er sich in einen Level E verwandelte … Er wurde von der Reinblüterin Shizuka Hio gebissen, die Frau, die gerade getötet worden war. Raidon drehte sich auf die Seite, er konnte nicht mehr, er war fix und fertig. Immerhin war sein Freund ein Vampir … Er hätte ihn beinahe gebissen … Yui wusste von alldem nichts, es war ihr auch egal, sie kümmerte sich nicht um Vampire, sie glaubte ja noch nicht mal, dass es welche gab. Sie schlich sich ins Mondwohnheim und wartete in einem Versteck auf eine günstige Gelegenheit. Sie hatte mitbekommen, dass Kaori bei Akuma im Zimmer war, die Vampirin musste das Zimmer nur noch verlassen und Yui würde zuschlagen … Es sollte bald soweit sein und die Katastrophe würde ihren Anfang finden … Kapitel 107: Teil 2 – Kapitel 60 – Kyras Träume – Lees Geständnisse -------------------------------------------------------------------- Montag, 13. Oktober 2008 1987 Kyra lief gerade durch die Straßen New Yorks. Sie versuchte zum Hunterhauptquartier zu gelangen, schließlich hatte sie schon hart trainiert und einige Vampire hatte sie auch schon erlegt. Sie war extra bis nach New York gereist, denn hier lag das Hauptquartier aller Hunterverbände der gesamten USA. Sie lief durch dunkle, ekelhafte, stinkende Gassen. Hier würde wohl keiner freiwillig hinkommen. Der Gestank der Gosse, der Kyra nur zu gut vertraut war, lag in der Luft. Ihr Atem ging schwer und ihr war trotz der Kälte warm. Es war gerade Anfang Dezember und es war eisig kalt. Kyra stockte plötzlich, denn sie nahm Geräusche war. Sie kam ganz zum Stehen und versuchte ihren Atem zu beruhigen. Schnell griff sie nach der Waffe, die sie an ihrem Gürtel befestigt hatte. Sie zückte und entsicherte sie. Sie hörte jetzt ganz deutlich Schritte, doch sie konnte nichts fühlen, Vampirauren nahm sie nämlich schon einigermaßen wahr. Sie drehte sich um, denn die Schritte kamen von hinten, sie wartete ungeduldig auf den Feind. Doch es war anscheinend kein Feind, es war ein Mensch, ein Mann. Er war groß gewachsen und hatte nachtschwarzes Haar Zudem hatte er grüne Augen, die sie in den Bann zogen, sobald sie hineinblickte. Ihr stockte der Atem, warum gerade ein Mann? Sie wich weiter zurück, man konnte bei Kerlen ja nie wissen. „Nanu, kleines Fräulein, was machst du denn so alleine in dieser dunklen Gasse?“, fragte er, seine Stimme war dunkel, aber samtig und eigentlich viel zu melodisch für einen Mann. Sie machte weitere Schritte nach hinten. „Hab keine Angst, kleines Fräulein, ich bin nicht hier, um dir etwas zu tun“, meinte er, doch plötzlich richtete er eine Waffe auf Kyra. Geschockt weiteten sich ihre Augen. Das meinte er doch wohl nicht ernst … Er schoss, allerdings zielte er auf etwas über ihr. Trotzdem schloss Kyra erschrocken die Augen und duckte sich. Im nächsten Moment fühlte sie, wie etwas auf sie nieder rieselte. Kyra öffnete die Augen und fuhr sich durch die Haare. Sand, sie hatte auf einmal Sand in der Hand. „Vampir“, hauchte sie. „Geht es dir gut, kleines Fräulein?“, fragte der Mann jetzt wieder. Kyra sah ihn immer noch erschrocken an, nickte aber. „Sehr schön, kleines Fräulein“, kam es lächelnd von dem anderen. „Darf ich mich vorstellen. Mein Name ist Cole Wesson“, teilte er ihr mit. „Ich bin ein Hunter und ich habe dich so eben vor einer blutgierigen Bestie gerettet.“ Noch immer etwas verunsichert sah Kyra zu Cole hinauf. Sie wich weiter vor ihm zurück. „Du brauchst keine Angst zu haben, kleines Fräulein, ich werde dir nichts tun. Sag, wie heißt du?“, fragte er nach. „Kyra“, antwortete sie wie betäubt. Sie hatte den Vampir nicht gespürt! Dabei war sie sich so sicher, dass es jetzt klappte. „Nun, Kyra, was machst du hier an diesem schrecklichen Ort, noch dazu alleine?“, hakte Cole weiter nach. „Ich will zum Hunterhauptquartier“, entgegnete sie ihm mechanisch. „Oh, soll ich dich dahin begleiten? Das ist denke ich sicherer. Aber was möchtest du denn da?“ „Ich will eine Hunterin werden“, kam es von ihr. „Ich verstehe. Dann werde ich dich dahin begleiten, denn ich muss ebenfalls zum Hauptquartier“, sagte er und ging voraus. Kyra folgte ihm nach kurzem Zögern. Doch es stellte sich heraus, dass Cole sie tatsächlich zum Hauptquartier führte. Sie stellte fest, dass sie ohne seine Hilfe aufgeschmissen wäre, sie hätte es niemals gefunden. Cole brachte sie zum Büro des Vorsitzenden. „So, kleines Fräulein, da wären wir“, verkündete er und klopfte. Der Vorsitzende rief sie herein. Er war ein Japaner, das konnte Kyra erkennen. Er hatte braunes Haar und ebenso braune Augen. Er musterte Kyra lange. „Cole, wer ist dieses Mädchen?“, fragte er. Sein Englisch war flüssig, doch man konnte noch einen leichten Akzent heraushören. „Nun, Akito, dieses kleine Fräulein heißt Kyra und sie möchte zu dir“, meinte Cole. „Verstehe. Nun gut, Kyra, ich bin Akito Smith, der Vorsitzende aller Hunterverbände in den gesamten USA. Was möchtest du von mir?“, wollte er wissen. Kyra sah Akito noch immer an, ehe sie schnell den Kopf schüttelte und dann vortrat. Sie straffte die Schultern und sah ihm mit festem Blick in die Augen. „Ich möchte eine Hunterin werden!“ Akito runzelte die Stirn. „Stammst du denn aus einer Hunterfamilie? Du musst wissen, man wird als Hunter geboren, man kann so etwas nicht einfach werden“, erklärte er ihr. „Nein, meine Mutter war eine Prostituierte und meinen Vater kenne ich nicht“, gab sie zu. „Aber ich hab schon Vampire getötet, als ich sechs war!“, fügte sie noch schnell hinzu. „Aha, und warum?“ „Weil mich diese Mistkerle als Geisel genommen haben. Nachdem meine Mutter ermordet worden war, sind sie angekommen. Sie haben mich entführt und fast ein Jahr lang schrecklich misshandelt. Doch ich habe eine Pistole gefunden und sie erschossen“, erzählte Kyra stolz. „Wie alt bist du jetzt?“, fragte Akito weiter. „Ich bin am vierten September vierzehn geworden“, sagte sie. „Es tut mir Leid für dich, auch dass dir so etwas Schlimmes passiert ist, aber leider bist du erstens zu jung um ein Hunter zu sein, noch dazu stammst du nicht aus einer Hunterfamilie. Deshalb können wir dich leider nicht aufnehmen“, erklärte Akito ihr ruhig. „Was? Aber was soll ich denn dann machen? Ich hasse die Vampire doch so, wieso kann ich nicht einfach so ein Hunter werden?“, fragte Kyra wütend. „Aus eben genannten Gründen, es tut mir wirklich Leid, Kyra, aber wir können das nicht verantworten. Ich möchte dir jetzt empfehlen, das Hauptquartier zu verlassen“, meinte Akito jetzt streng. Kyra ballte die Hände zu Fäusten. „Ich werds euch schon zeigen! Ich hab das Zeug dazu!“, rief sie und stürmte dann aus dem Büro. Ihr brannten Tränen in den Augen. „Diese blöden Leute, denen werde ich es schon zeigen!“, murmelte sie und rannte den Flur entlang. Doch plötzlich knallte sie gegen jemanden und landete unsanft auf dem Hintern. „Au“, stieß sie aus. Auch die andere Person stöhnte auf. „Kannst du nicht aufpassen?“, grummelte der Junge, er war auch auf dem Boden gelandet, war aber sofort wieder aufgesprungen. Kyra sah jetzt auf und blickte den Jungen an. Er hatte braunes Haar und ebenfalls sehr grüne, hypnotisierende Augen. Sie sah, wie der Junge stutzte. „Oh“, murmelte er nur. „Kann ich dir aufhelfen?“, fragte er und hielt ihr eine Hand hin. Kyra sah leicht zur Seite, ergriff aber die Hand und ließ sich aufhelfen. Aus den Augenwinkeln schielte sie den Jungen an. Er war ein Kopf größer als sie. „Ich bin Lee und du?“, stellte er sich vor. „Kyra“, nuschelte sie. „Du kommst aus dem Büro von meinem Opa, was wolltest du denn da?“, fragte er weiter. „Dein Opa?“ „Ja, Opa Akito, ich glaube auch, das Opa Cole auch darin ist, stimmts?“, hakte er nach. „Oh verstehe … jedenfalls, die wollen nicht, dass ich eine Hunterin werde“, grummelte Kyra. „Warum will so ein süßes Mädchen wie du denn Hunterin werden?“, wollte Lee wissen. Kyra riss die Augen auf und lief rot an. „Was redest du denn da? Ich bin doch nicht süß!“ „Doch, schon irgendwie“, meinte Lee und grinste. „Püh!“ „Woran liegt es denn, dass sie dich nicht aufnehmen wollen?“, fragte Lee weiter. „Ich bin zu jung, noch dazu stamme ich nicht aus einer Hunterfamilie“, seufzte Kyra. „Oh, wie alt bist du denn?“ „Vierzehn! Das ist ja wohl alt genug!“, brummte sie. „Hm, verstehe … nein, mit vierzehn darf man auch noch nicht jagen, ich muss auch noch einige Jahre warten“, antwortete Lee. „Was? Wie alt bist du denn?“, kam es von Kyra. „Elf …“ Kyra riss die Augen auf und sah zu Lee auf. „E-elf? Elf?! Du willst mich verarschen, oder?“, stieß sie entsetzt aus. „Nein, ich bin nur ziemlich groß gewachsen …“, murmelte Lee. „Hmh, du meinst das echt ernst? Elf? Und du bist schon so groß?“, nuschelte sie. „Tja, ich wachse noch ein wenig, von daher … ich bin gespannt, wie groß ich werde, wenn ich ausgewachsen bin“, grinste er sie an. „Leehee“, rief da jemand. Ein kleines Mädchen kam auf Lee zu gerannt und umarmte ihn. Es folgte ein weiteres Mädchen. „Oh, Lee, wer ist das denn?“, fragte die ältere der beiden. „Das ist Kyra, sie ist in mich hineingerannt“, erklärte Lee. Dann wandte er sich an Kyra. „Kyra, das sind meine beiden Mädchen“, meinte er und grinste. „Hä?“, kam es sehr geistreich von Kyra. „Nun ja, die, die mich gerade umarmt ist Mary, meine Schwester und diese hier“, er deutete auf das ältere Mädchen. „Das ist meine Verlobte, Julie“, stellte er die beiden vor. Kyra sah die drei nur an und nickte dann. „Ähm, freut mich“, nuschelte sie. „Jedenfalls, ich muss jetzt gehen“, kam es abrupt von ihr. „Bye.“ „He, warte!“, rief Lee ihr hinterher, doch sie war schon um die Ecke verschwunden. Sie rannte auf das Tor zu und … 2008 … schlug die Augen auf. Sie saß kerzengerade im Bett und war schweißnass. Was war bloß passiert? Ihr Atem ging hektisch und sie sah sich suchend um. Sie entdeckte Lee auf einem Stuhl neben dem Bett. Er betrachtete sie. „Na, endlich wieder aufgewacht?“, murmelte er. „Was ist los? Warum bin ich wieder hier?“, fragte Kyra verwirrt. „Nun ja, ich hab dich bewusstlos an einem Baum nahe der Cross Academy gefunden und dich hierher gebracht. Und keine Angst, ich hab dich nicht wieder vergewaltigt …“, meinte er. „Wie freundlich …“, seufzte Kyra. „Was ist denn überhaupt passiert?“, wollte Lee wissen. „Ich weiß es nicht, da war eine Frau, ich weiß nur noch, dass sie mich gegen einen Baum gedrückt hat und als ich in ihre türkisfarbenen Augen geschaut habe, gingen die Lichter aus …“, murmelte sie. „Hm, interessant. Und was hast du geträumt? Du sahst ja richtig erschrocken aus“, hakte Lee weiter nach. „Na ja, ich weiß nicht so recht. Ähm, ich hab von dem Tag geträumt, an dem ich mich beim Hunterhauptquartier gemeldet hab und die mich nicht wollten. Damals bin ich in einen Jungen rein gerannt … Das hatte ich total vergessen, ich konnte mich später noch nicht mal mehr an seinen Namen erinnern, doch jetzt ist er wieder gekommen … Sag mal, Lee, erinnerst du dich daran?“, fragte sie ihn und sah ihm dabei in die grünen Augen. Lee nickte und rutschte zu ihr aufs Bett. „Ja, ich erinnere mich genau daran … schließlich war es das erste Mal, dass ich dich traf … Wie könnte ich das vergessen?“, meinte er. Er zog sie an sich und küsste sie. „Warum hast du deine Familie umgebracht?“, fragte Kyra. „Weil sie mich mit einer langweiligen Person verheiraten wollten, einer Person, die ich nicht liebte. Weil sie viel zu spießig waren und weil sie dich nicht zu einer Hunterin ernennen wollten“, antwortete er ihr. „Du hast das wegen mir gemacht?“, stieß sie aus. „Aber klar, ich hab dich all die Jahre lang verfolgt. Habe beobachtet, was du getan hast. Ich war entsetzt, als du plötzlich im Gefängnis warst … Und umso erleichterter, als ich dich wieder hatte. Verstehst du es nicht, Kyra?“, murmelte er. „Du warst es schon immer, was meinst du, warum ich mich dir angeschlossen habe? Mir war klar, dass du dich nicht an mich erinnerst, als wir uns dann wieder trafen. Deine Reaktionen haben es mir verraten, aber gut, das nahm ich in kauf …“, erzählte er. „Aber, du kanntest mich doch gar nicht …“ „Spielt das eine Rolle? Du hast mein ganzes Denken eingenommen, seit ich dir das erste Mal in die Augen geschaut habe … Und du behauptest, ich hätte einen hypnotischen Blick“, meinte er scherzhaft. Kyra war rot angelaufen und sie starrte Lee an. All das wegen ihr? „Du bist durchgeknallt … absolut verrückt“, nuschelte sie und schüttelte ungläubig den Kopf. „Nein, bin ich nicht, ich bin nur verliebt“, gestand er ihr. Kyra schüttelte lächelnd den Kopf und sah dann zu Lee. Sie beugte sich vor und küsste ihn. „Du bist mir einer“, meinte sie. Lee drehte sich auf sie drauf und erwiderte den Kuss. „Hey, du hast mir gestanden, dass du mich liebst. Irgendwann musste ich es dir ja auch mal sagen … Obwohl ich eigentlich dachte, dass dir das klar sei“, nuschelte er. „Ich bin mir sicher, irgendwo, tief in meinem Inneren, war es mir klar“, antwortete sie und zog ihn zu sich. Kapitel 108: Teil 2 – Kapitel 61 – Es beginnt ---------------------------------------------- Montag, 13. Oktober 2008 Kaori wachte gegen morgen auf, Sonnenlicht schien ihr ins Gesicht, da sie vergessen hatten, die Vorhänge zu schließen. Sie setzte sich auf und brauchte erstmal einige Zeit um wach zu werden. Sie rieb sich über die Augen und gähnte. „Akuma“, murmelte sie danach. „M-hm“, brummte er noch halb im Schlaf. „Ich bin gleich wieder da, ich gehe mich nur umziehen“, nuschelte Kaori und stand auf und verließ das Zimmer. Yui wachte aufmerksam in ihrem Versteck darauf, dass Kaori endlich das Zimmer verließ, irgendwann musste sie es ja mal verlassen. Da öffnete sich plötzlich die Tür und es war tatsächlich Kaori, die das Zimmer verließ. Yui grinste und wartete noch einige Minuten. Es sollte nicht zu lange dauern, bis sie zurückkehrte. Nach fünf Minuten machte sich Yui auf den Weg. Kaori betrat ihr Zimmer, sie war ein wenig nervös. Sie hatte vor, Akuma jetzt gleich zu sagen, dass sie schwanger war. Sie ging zu ihrem Kleiderschrank und zog frische Sachen daraus hervor. Sie zog sie schnell an, doch vor dem Spiegel blieb sie stehen. Sie zog ihr T-Shirt noch einmal hoch und betrachtete ihren noch flachen Bauch. Mit den Fingerspitzen strich sie darüber. „Was meinst du, Baby, wie wird er darauf reagieren?“, fragte sie ihr Baby. „Du kannst ja noch gar nicht sprechen, stimmt ja“, nuschelte sie dann sofort. Sie machte sich jetzt auf den Rückweg zu Akumas Zimmer. Akuma bemerkte nur, wie sich die Tür öffnete. Er war noch immer im Halbschlaf und bemerkte so nicht, dass es sich bei der Person nicht um Kaori handelte. Er spürte, wie sich das Bett bewegte. „Akuma“, murmelte da die Person. Akuma schlug die Augen auf. Erschrocken richtete er sich auf, als er erkannte, dass es nicht Kaori war. „Was machst du hier?“, fragte er. Yui krabbelte auf ihn zu und setzte sich rittlings auf seinen Schoß, ihr Hände fuhren über seine Brust, bis zu seinen Schultern hinauf, sie schlang die Arme um seinen Hals. „Ach, Akuma, verlass doch diese Kaori und komm zu mir“, meinte Yui mit rauchiger Stimme. „Nein! Nein! Ich werde Kaori-sama nicht verlassen!“, sagte Akuma fest. „Fein, dann eben anders“, nuschelte Yui und zog sich ihr Oberteil aus. Akuma starrte sie an. Was hatte sie vor? Er errötete leicht. Wieder schlang sie ihre Arme um seinen Hals. Da sah sie plötzlich zur Tür, die Klinke bewegte sich. So schnell konnte Akuma gar nicht gucken, da presste Yui auch schon ihre Lippen auf seine. Er riss geschockt die Augen auf und wehrte sich, aber … „Akuma?“, hörte er da Kaoris Stimme. Yui löste sich jetzt von Akuma und sah grinsend zu Kaori. Auch Akuma starrte Kaori an. „Was … hat das zu bedeuten?“, wollte die Vampirin mit zitternder Stimme wissen. „Das siehst du doch, Akuma liebt mich“, antwortete Yui. „Verschwinde und stör uns mal nicht“, warf sie noch abfällig hinter her. Kaori war noch immer entsetzt. Tränen schwammen in ihren Augen, dass das möglicherweise nur von Yui ausgehen könnte, war ihr in dem Moment einfach nicht klar. Sie sah nur das, was sie nicht sehen wollte. Sie schluchzte auf und wandte sich ab. „Kaori-sama, nein!“, rief Akuma hier hinterher. Er schubste Yui von sich runter und sprang auf, doch als er die Tür erreichte, war sie schon weg. „Scheiße!“, stieß Akuma aus und raufte sich die Haare. „Ach, Akuma, du hast definitiv was besseres verdient als diese Kaori. Komm doch wieder zu mir“, murmelte sie. „Raus!“ „Wie bitte?“ „Ich sagte: Raus!“, donnerte Akuma. „Fein, wenn du nicht willst“, grummelte Yui und zog sich ihr T-Shirt wieder über. Sie stand auf und verließ das Zimmer. Akuma knallte die Tür zu und ließ sich dann auf sein Bett fallen. Ein Zittern ging durch seinen Körper. Kaori könnte über all sein, wo sollte er Anfangen, nach ihr zu suchen? Warum hatte er nur nichts gesagt. Er spürte, wie ihm Tränen über die Wangen liefen. Auch Kaori weinte. Sie war mittlerweile im Wald nahe der Cross Academy. Warum tat Akuma ihr bloß so etwas an? Warum gab er sich mit diesem Menschenmädchen ab? Warum gerade jetzt? Sie hatte doch endlich den Mut gefunden, ihm zu sagen was los war. Aber das konnte sie jetzt nicht mehr. Sie ließ sich am Fuße eines Baumes nieder und brach zusammen. Sie weinte, sie war so enttäuscht von Akuma. Sie schluchzte einige Zeit, doch irgendwann vernahm sie Schritte, die auf sie zukamen. Hoffentlich war es nicht Akuma! Es stellte sich heraus, dass es Shaira war. Sie hatte einen seltsamen Gesichtsausdruck. „Kaori-sama“, meinte sie. „Was ist denn los?“, wollte Shaira wissen. Als ob sie das nicht wüsste. „Akuma … er hat mit Yui rum gemacht“, heulte Kaori. „Wie konnte er das bloß tun?“, seufzte Shaira. „Kaori-sama, ich hab dir doch gesagt, Akuma wird dich verletzen“, meinte sie. Shaira setzte sich zu Kaori und zog sie in die Arme. „Komm her, Kaori-sama. Du weißt doch, dass ich die einzige bin, der du vertrauen kannst“, sagte sie. „Aber, ich liebe Akuma doch … Ich, ich kann nicht glauben, dass er das gemacht hat“, heulte sie weiter. „Ach, Kaori-sama, Akuma ist ein Mann, wenn ihm die eine zu langweilig wird, sucht er sich eine Neue, das müsste dir doch klar sein, dass er es nicht ernst mit dir gemeint hat. Er hat dich nur benutzt …“, meinte Shaira fest. „Aber, er sagte, er liebt mich!“, hielt Kaori an ihrem Strohhalm fest. Doch Shaira schüttelte nur mit gespieltem Bedauern den Kopf. „Er ist ein Mann, Kaori-sama, der kennt das Wort Liebe doch gar nicht!“, teilte sie ihr mit. „Hör zu, ich bin die einzige, die immer bei dir bleiben wird. Ich werde es immer sein, also trenne dich endgültig von Akuma und komm zu mir!“, verlangte sie. „Ich würde dir niemals so etwas antun“, versicherte sie ihr noch. „Ja, ich weiß“, nuschelte Kaori, sie war noch immer verletzt und verwirrt. Sie schmiegte sich in Shairas Umarmung. „Kaori-sama, trink mein Blut, dann wird es dir besser gehen“, schlug Shaira vor. Dass sie in ihren Adern einen, für Vampire tödlichen Virus hatte wusste sie ja nicht. Sie glaubte noch immer, dass es ein Mittel war, dass Kaori verrückt nach ihr machen würde. „Ich weiß nicht“, murmelte Kaori. Doch Shaira sah sie fest an. „Bitte, Kaori-sama, es wird dir danach besser gehen!“, versprach sie. „Na gut“, schnüffte Kaori und näherte sich Shairas Hals. Diese hatte den Kopf zurückgelegt und wartete schon sehnsüchtig. Kaori leckte über Shairas Hals, ehe sie zubiss. Mit dem ersten Schluck Blut, der in Kaoris Mund floss, war ihr Schicksal besiegelt. Ihres und das ihres Kindes. Kaori saugte sich an Shairas Hals fest und warf sie um. Sie trank immer mehr und Shaira stöhnte auf. „Kaori-sama!“, stieß sie aus. Kaori hob den Kopf an und ihre Augen funkelten Shaira begierig an. „Ich werde die einzige sein, die für immer zu dir halten wird!“, versprach Shaira. „Ja, du bist die einzige, der ich vertrauen kann“, murmelte Kaori und bedeckte Shairas Lippen mit den ihren. Schließlich entbrannte ein feuriger Kuss, aus dem schnell mehr wurde. Akuma hingegen war am Verzweifeln, er konnte seine Kaori-sama nicht finden, wo, um alles in der Welt, konnte sie nur sein? Er wollte es ihr doch erklären, er wollte ihr sagen, dass es Yui war, die zu ihm gekommen war, nicht umgekehrt … Doch er fand seine Kaori nirgends. Verzweifelt kehrte er in sein Zimmer zurück. Es war schlimmer als damals, als sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte, weil er gestanden hatte, dass er sie liebte. Er hatte gewusst, wie empfindlich Kaori auf so etwas reagierte und er hatte ihr versprochen, sie nie zu verlassen, immer für sie da zu sein, und nun? Was hielt sie jetzt von ihm? Er hatte solche Angst, dass sie nun gar nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Schluchzend legte er sich ins Bett. Er wollte ihr doch so gerne alles erklären. „Kaori-sama, warum bist du nur abgehauen?“ Kapitel 109: Teil 2 – Kapitel 62 – Der Tag danach -------------------------------------------------- Montag, 13. Oktober 2008 Sasori seufzte auf, Aido und Kumo schliefen noch immer. Und er, er lag wach und presste sich Takuyas Hemd an die Brust. Was waren das nur für seltsame Gefühle? Warum reagierte er bloß so heftig auf den Reinblüter? War es, weil Takuya eben ein Reinblüter war, oder lag es an etwas anderem? Er wälzte sich unruhig im Bett hin und her. Von diesen Bewegungen wachte irgendwann Kumo auf. Er setzte sich auf und starrte seinen Bruder an. „Sasori! Bleib doch einfach mal still liegen!“, beschwerte sich Kumo. „Andere wollen schlafen.“ „Sorry, aber ich kann nicht still liegen bleiben“, murmelte Sasori. Kumo seufzte auf und stieg aus dem Bett, er ging zu Sasori und setzte sich neben ihn. „Hey, Bruder, was ist los?“, wollte er wissen. Sasori sah Kumo an. „Ach, ich weiß auch nicht so ganz, was mit mir los ist“, seufzte er. „Ich kann nicht aufhören, an Takuya zu denken.“ Kumo hob die Augenbrauen. „Was fühlst du denn dabei, während du an ihn denkst?“, wollte er wissen. „Nun ja, ich fühle mich merkwürdig, meine Beine werden weich wie Pudding, meine Hände werden feucht und in meinem Bauch kribbelt es. Was meinst du, bin ich krank?“, fragte Sasori. Kumo sah ihn ausdruckslos an. „Nein, nicht krank, nur verknallt“, antwortete er. Sasori riss die Augen auf. „Was? Wie kommst du denn darauf? Ich meine, ich bin in Akuma verliebt und ich liebe dich! Und da fühle ich mich nie so komisch“, stammelte er. „Tja, keine Ahnung woran es diesmal liegt, aber es ist nicht zu übersehen. Selbst ich habe gemerkt, wie heftig du auf Takuya reagierst, dabei war ich zudem noch mit Aido beschäftigt und das will schon was heißen, wenn ich dann auch noch deine Problemchen bemerke“, meinte Kumo, danach stand er auf und ging wieder zu seinem Bett. Er legte sich wieder neben Aido. „Und jetzt schlaf endlich!“, rief er Sasori noch einmal zu. Sasori seufzte auf und legte sich zurück. Er war doch nicht verknallt, oder doch? Nein, das konnte nicht sein … Chiko richtete sich plötzlich kerzengerade auf. Takashi, der sie im Arm gehalten hatte, wachte davon natürlich auf. Blinzelnd öffnete er die Augen und sah seine Schwester an. Es war noch mitten am Tag … Er schielte auf die Uhr, neben dem Bett und stellte fest, dass es erst zwei Uhr nachmittags war. Chiko wandte sich langsam zu Takashi und quiekte auf. „Oh Gott, was war denn nur los?“, winselte sie. „Nun ja, Ichigo hat dir Drogen gegeben und dann bist du über mich hergefallen“, erklärte Takashi kurz. Chiko riss verschreckt die Augen auf, als die verschwommenen Erinnerungen daran zurückkehrten. „Oh nein, oh nein, oh nein. Habe ich dir echt vor allen anderen einen Blowjob verpasst“, hauchte sie. „Hast du … Obwohl die meisten das wahrscheinlich gar nicht so sehr mitgekriegt haben …“, murmelte Takashi. Chiko lief feuerrot an, das sah offen gestanden sehr ungesund aus. „Das darf doch nicht wahr sein!“, fiepte sie. „Das ist ja so peinlich.“ Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht. Takashi streichelte vorsichtig über Chikos Rücken. „He, du kannst doch gar nichts dafür, Ichigo hat dir Drogen gegeben, die anderen wissen das sicherlich auch“, meinte Takashi. „Allerdings … Yuki schien ein wenig verstört zu sein, als sie gesehen hat, was du gemacht hast“, fügte er noch hinzu. „Yuki?!“, quietschte Chiko auf. „Sie hat es gesehen?“ „Ja, aber keine Sorge, sie war auch verstört, als Kaori und Akuma Sex hatten. Und noch verstörte war sie, als Sasori, Kumo und Aido angefangen haben, miteinander rum zu machen“, fügte er schnell hinzu. „Aber … die Menschen wissen doch gar nichts von unserer Beziehung. Man wird mich sicherlich für pervers oder völlig gestört halten, weil ich meinem Bruder einen geblasen habe“, stammelte Chiko. „Schließlich ist das unter Menschen nicht so üblich …“ Beruhigend strich Takashi ihr über den Rücken. „Alles wird gut, Yuki wird sicher nichts sagen, da sie im Moment größere Sorgen hat. Denn die Reinblüterin Shizuka Hio ist getötet worden und Zero Kiryu ist auch verschwunden“, meinte Takashi gepresst. Chiko starrte ihren Bruder an. „Oh, das ist ja schrecklich“, stieß Chiko aus. „Ist es, jemand hat es gewagt, eine reinblütige Vampirin zu töten, das ist das schlimmste Verbrechen, dass jemand begehen kann“, erklärte er. Chiko schmiegte sich an ihren Bruder. „Weiß man schon, wer es war?“ „Nein, das konnte noch nicht geklärt werden“, murmelte er, er legte sich zurück und zog seine Schwester an sich. „Aber irgendwann werden wir es wissen.“ „Bestimmt.“ Chiko schmiegte sich an Takashi. „Eigentlich hätte ich in den Unterricht gemusst“, murmelte Chiko noch. „Du standest unter Drogen, da wollte ich dich nicht in den Unterricht lassen“, antwortete Takashi. „Können wir bitte noch ein wenig schlafen? Ich bin todmüde“, nuschelte er. „Klar, können wir machen“, gähnte Chiko. An ihren Bruder gekuschelt schlief sie schließlich erneut ein. Kaori wachte langsam wieder auf, sie war neben Shaira im Wald eingeschlafen, doch jetzt blendete sie das Sonnenlicht. „Hm, Shaira!“, grummelte sie und rüttelte an dem anderen Mädchen. „Was denn?“, nuschelte Shaira verschlafen. „Die Sonne blendet mich so … ich will rein“, meinte Kaori. „Okay, sehen wir uns dann später? Ich halte mich lieber noch eine Weile versteckt“, antwortete Shaira. „Klar, wir sehen uns später“, kam es von Kaori. Sie küsste Shaira noch einmal und verschwand dann. Sie kam vor dem Gebäude an und betrat das Foyer, die anderen schliefen noch. Das war gut, sie wollte niemandem begegnen, vor allem aber nicht Akuma. Da Kuraiko nicht in ihrem gemeinsamen Zimmer war, ging Kaori unbesorgt dort hin, sie brauchte Zeit für sich. Takuya wachte auf, er lag neben Ichigo. Er richtete sich in ihrem Bett auf und sah sie an. Sie schlief noch friedlich, er allerdings konnte nicht mehr schlafen. Es herrschte hier in dem Raum eine unglaublich stickige Luft, aber wenn er jetzt die Fenster öffnete, dann würde Ichigo wegen des Sonnenlichtes ausrasten. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und durch die Haare. Er strich sich seine Haare aus dem Gesicht, doch sobald er seine Hand wegnahm fielen sie wieder zurück. Er war klitschnass geschwitzt und deshalb beschloss er duschen zu gehen, da er kein Freund von Baden war, musste er wohl in das Gemeinschaftsbad gehen. Er verließ Ichigos Zimmer und machte sich erstmal auf den Weg in sein Eigenes, um seine Sachen zu holen. Doch auf dem Weg zu seinem Zimmer begegnete er allerdings Sasori … Kapitel 110: Teil 2 – Kapitel 63 – Schmerzhaft in vielerlei Hinsicht --------------------------------------------------------------------- Montag, 13. Oktober 2008 Nervös lief Sasori vor seinem Zimmer herum, er konnte nicht mehr schlafen. Takuya ging ihm nicht aus dem Kopf und Kumo war sauer, denn dieser wollte nämlich schlafen … Sasori war klar geworden, dass er sich in Takuya verliebt hatte, es war immer noch seltsam für ihn, dabei hatte er gedacht, er würde nur Kumo lieben und Akuma … Da kam der Reinblüter auch schon, diesmal ohne Ichigo. Schon wieder wurde Sasori ganz hibbelig. Sein Herz raste und in seinem Bauch kribbelte es noch stärker. „Hallo, Sasori“, sagte da Takuya. Überrascht zuckte Angesprochener zusammen und errötete. „Hallo, Takuya-sama“, stammelte er. Takuya musterte Sasori einige Zeit. Ihm war aufgefallen, dass Sasori in seiner Gegenwart immer besonders schüchtern war, obwohl er, laut den anderen, eigentlich ziemlich selbstbewusst war. Woran das wohl lag? Takuya ahnte da etwas. „Sasori, würdest du mal bitte mit mir kommen?“, bat er. Überrascht sah Sasori den Reinblüter an, was er wohl wollte?“ „Ähm, klar“, stammelte er. Schließlich folgte er Takuya zu dessen Zimmer. Es war dunkel in dem Raum, nur schwach fiel etwas Sonnenlicht durch die Fenster. Sasori fühlte sich etwas unbehaglich, er hatte ein seltsames Gefühl bei der Sache. Takuya schloss die Tür hinter sich ab, als Sasori hörte, wie der Schlüssel im Schloss gedreht wurde, zuckte er zusammen. Sekunden später fand er sich gegen die Wand gedrückt wieder. Takuya stand vor ihm, die Hände jeweils links und rechts von Sasoris Kopf abgestützt. Sasoris Herz schlug auf einmal rasend schnell, was hatte Takuya bloß vor? Dieser beugte sich nun zu ihm herunter. Sasori konnte den Atem des anderen auf seinem Gesicht fühlen. „Sag mir, Sasori, was habe ich gemacht, dass du nicht normal mit mir umgehen kannst, ohne, dass du rot wirst und die Sätze nur noch stammelnd herausbringen kannst?“, wollte Takuya wissen. Er ahnte zwar schon, dass Sasori ein wenig in ihn verschossen war, aber er wollte es hören. „Ich, also du, ähm …“, stammelte Sasori, er schaffte es einfach nicht, klare Gedanken zu fassen. „Ich höre“, meinte Takuya streng. Sasori lief rot an, ehe er schließlich herausbrachte: „Du hast gar nichts gemacht, Takuya-sama, ich habe mich in dich verknallt!“ „Ah, verstehe. Aber ich dachte, du stehst nicht auf mich. Das hast du doch selbst gesagt, nachdem ich dich vor Yumi gerettet hatte“, meinte Takuya. „Das … das war gelogen. Es tut mir so leid, Takuya-sama“, stieß Sasori aus. Plötzlich zog Takuya ihn in eine Umarmung. „Schsch, alles ist gut, Sasori“, murmelte er. Sasori erwiderte die Umarmung. Sein Herz raste immer noch wie verrückt. „Nein, nichts ist gut“, nuschelte Sasori nach einiger Zeit. Takuya hielt Sasori jetzt etwas auf Abstand und betrachtete ihn. „Warum?“, fragte er. „Weil ich nie mit dir zusammen sein werde, Takuya-sama“, murmelte Sasori traurig. Takuya presste die Lippen aufeinander, er sah Sasori lange an. Erneut zog er ihn in seine Umarmung. „Ach, Sasori“, seufzte er. Sasori hielt sich an Takuya fest. Ihm war nur zu gut bewusst, dass Takuya kein Hemd trug, was Sasori noch weiter zum erröten brachte. Sanft strich der Reinblüter Sasori über die Haare. „Was kann ich tun, damit es leichter für dich wird?“, fragte er. Er wollte nicht, dass sich Sasori unnötig quälte. „Ich weiß, das machst du eigentlich nicht, aber bitte, trinke mein Blut“, flehte Sasori. Takuya zog die Augenbrauen zusammen. „Sasori, ich weiß nicht, bist du dir sicher, dass du das willst?“, hakte er nach. „Takuya-sama, du bist die einzige Person, neben meinem Bruder, bei der ich das Bedürfnis habe, ihr mein Blut zu geben. Seit ich dich zum ersten Mal getroffen habe, träume ich jeden Tag davon, dir mein Blut zu geben. Denn das ist es, was ich will“, sagte Sasori, seine Stimme zitterte leicht. Eine Weile überlegte Takuya, ehe er sich schließlich überwand. „Gut, wenn es wirklich dein Wunsch ist, werde ich ihn dir erfüllen“, murmelte er. Sasori riss die Augen auf. Das hatte er nicht erwartet. Er wurde von dem Reinblüter zu dem großen Bett geführt. Langsam nahm Sasori darauf platz. Er konnte den weichen Stoff unter seinen Händen fühlen. Takuya setzte sich zu ihm auf das Bett. So nervös war Sasori noch nie gewesen. „Zieh dein Oberteil am besten aus“, meinte Takuya. Sasori nickte und tat, was der Reinblüter von ihm wollte. Danach wurde er von Takuya in die Laken gedrückt. „Bist du soweit?“, wollte er wissen. „Ja“, hauchte Sasori. Schließlich beugte sich Takuya runter und leckte über Sasoris Halsschlagader. Sasori bekam eine Gänsehaut, als er Takuyas Zunge auf seinem Hals spürte und dann konnte er den leichten Schmerz fühlen, als sich die Reißzähne des reinblütigen Vampirs in seine Haut bohrten. Er öffnete den Mund zu einem stummen Schrei. Es fühlte sich so unglaublich an, so viel anders, als wenn Kumo ihn biss … Ungewöhnliche Gefühle schossen durch seinen Körper, dieser stand komplett unter Spannung. In tiefen Zügen trank Takuya sein Blut und Sasori konnte nichts anderes machen, als sich an ihn zu pressen. Er wollte eigentlich so viel mehr von dem Reinblüter, er wollte sich ihm ganz und gar hingeben. Langsam ließ Takuya von ihm ab. „Ich wusste nicht, dass du so viel für mich empfindest“, sagte er leicht überrascht. „Ja, es überrascht mich ebenfalls“, gestand Sasori, er war rot angelaufen, zudem versuchte er seine Erektion vor Takuya zu verbergen, was ihm misslang. Leicht strich Takuya über Sasoris gerötete Wange. Er schien ziemlich lange zu überlegen, ehe er einen erneuten Entschluss fasste. „Sasori, du willst dich mir wirklich hingeben?“, fragte er noch einmal nach. „Ja! Ja, das will ich!“, stieß Sasori noch immer überwältigt von den Gefühlen aus. „Gut, wenn du es wirklich willst, dann darfst du dich mir hingeben. Ich habe hier allerdings keine Hilfsmittel, du musst es also so aushalten“, meinte er. Sasori sah ihn mit großen Augen an. Das Takuya das machen wollte, war unbeschreiblich. „Das … ist kein Problem, wäre nicht das erste Mal …“, meinte Sasori und errötete. Takuya runzelte nur leicht die Stirn. „Na schön, zieh dich aus“, sagte er. Sasori nickte und zog seine Hose aus. „Jetzt dreh dich um“, wies Takuya ihn an. Auch das tat Sasori widerstandslos. Er hörte, wie Takuya seine Hose öffnete und wenige Sekunden später, konnte er die Erektion des Reinblüters an seinem Hintern fühlen. „Bist du soweit?“, fragte Takuya. „Ja“, antwortete Sasori und ohne umschweife drang der Reinblüter in ihn ein und es war schmerzhaft, so ganz ohne irgendeine Vorbereitung. Sasori schrie auf, verdammt, tat das weh. Und das Takuya sich sofort in ihm bewegte, machte es auch nicht wesentlich leichter. Vor Schmerzen brach er beinahe zusammen, doch er würde es aushalten, schließlich hatte er es selbst so gewollt. Takuya steigerte sein Tempo immer weiter, Sasori musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht aufzuschreien, um sich nicht ganz zu verlieren. Takuya griff nach Sasoris Handgelenken und fesselte sie mit seiner Hand an das Kopfteil des Bettes. Selbst sein Griff war schmerzhaft. Der Reinblüter wurde Unglaublicherweise noch schneller und Sasori hatte beinahe seine Schmerzgrenze erreicht, da stieß Takuya gegen Sasoris Prostata. Der Giftvampir riss die Augen auf, immer wieder traf Takuya diesen Punkt und katapultierte Sasori nahezu in die süße Erlösung. Mit einem leisen Schrei kam Sasori, Takuya einige Sekunden später. Er brach über Sasori zusammen. Keuchend blieb er eine Weile auf dem Giftvampir liegen. Nachdem er etwas ruhiger geworden war, zog er sich aus Sasori zurück. Er zog seine Hose wieder hoch und betrachtete den anderen Vampir, der wie tot in den Laken pappte. Sein Atem ging zwar heftig, aber sonst bewegte er sich nicht. „Alles in Ordnung?“, wollte Takuya wissen. Eine Zeitlang konnte Sasori nicht antworten, erst nach einigen Minuten schaffte er zuerst ein Nicken und dann konnte er letztendlich auch sprechen. „Ja, alles bestens“, keuchte er. „Verzeih, ich war etwas grob, allerdings bin ich nichts anderes gewohnt“, erklärte Takuya. „Kein Problem“, fiepte Sasori, er versuchte sich zitternd aufzurichten, aber es klappte nicht, er krachte wieder zusammen. Plötzlich spürte er, wie Takuya eine Decke über ihn legte. Er war wohl aufgestanden und hatte eine geholt. „Schlaf ruhig ein wenig“, meinte Takuya. Das brauchte er Sasori nicht zweimal zu sagen. Der Giftvampir schloss die Augen und war sofort eingeschlafen. Am Abend wachte Sasori ziemlich gerädert auf. Sein Hintern brannte wie Feuer und es war kaum auszuhalten. Er drehte den Kopf langsam und sah Takuya, dieser schlief noch. Sein Gesicht war einfach so göttlich. Sasori lief rot an, als er an die letzten Stunden dachte. Der Sex war zwar alles andere als liebevoll gewesen, aber er hatte auch nichts anderes erwartet. Takuyas Gesicht war so hübsch während er schlief, zu gerne, würde Sasori es einmal berühren, doch er traute sich nicht. Da wachte auch Takuya auf, sofort ging sein Blick zu Sasori. Zuerst weiteten sich seine Augen, ehe sie schmal wurden. Er richtete sich abrupt auf. „Sasori, du solltest jetzt gehen“, meinte er kühl. Sasori sah ihn überrascht an, das kam ziemlich plötzlich. „Worauf wartest du? Du sollst gehen!“, blaffte Takuya ihn an. „Na, mach schon, du hast doch bekommen, was du wolltest, jetzt geh endlich“, sagte er noch aggressiver. Verunsichert richtete sich Sasori auf, die Schmerzen in seinem Hintern versuchte er auszublenden. „Was ist denn plötzlich los?“, wollte Sasori wissen. „Du hast mich dazu gebracht, meine Verlobte zu betrügen, das ist los“, fauchte Takuya. „Und jetzt, mach dass du verschwindest“, knurrte der Reinblüter bedrohlich. Vor Angst wich Sasori zurück. „Aber ich wollte doch nicht …“, setzte er an. „Oh doch, du hast gewollt. Du hast mich gewollt und du hast mich gekriegt. Und nun verschwinde endlich!“, stieß Takuya aus. Hastig zog sich Sasori an, das immer noch Sperma an ihm klebte, war ihm in diesem Moment egal. „Und warum hast du dann mit mir geschlafen und mein Blut getrunken?“, wollte Sasori wissen. Er musste sich zusammenreißen, um nicht loszuheulen. „Weil ich Mitleid hatte, du warst immer so verschüchtert und da wollte ich eigentlich mal mit dir drüber reden, aber dann ist eben das passiert, was passiert ist“, sagte Takuya kalt. Sasori riss die Augen auf, das durfte doch alles nicht wahr sein! „Das war also nichts weiter als ein Mitleidsfick?“, stieß er mit zitternder Stimme aus. „Wenn du es so sehen willst, dann ja. Ja, es war nur ein Mitleidsfick“, antwortete Takuya hart. „Also mach keine so große Sache draus und wenn das irgendwer erfährt, bist du dran, kapiert? Und jetzt raus mit dir!“ Sasori erzitterte und lief wütend zur Tür. Tränen brannten in seinen Augen, aber er wollte sich nicht noch mehr Blöße vor Takuya geben. Als Sasori das Zimmer verlassen hatte, seufzte Takuya auf. Sein Blick verdunkelte sich, so grob hatte er eigentlich nicht sein wollen, aber er musste ihn jetzt auf Abstand halten. Das war so nicht geplant gewesen, er hatte weder sein Blut trinken, noch mit ihm schlafen wollen, doch jetzt war es passiert … Sasori kam in seinem Zimmer an, Kumo war zum Glück nicht da. Er war immer noch geschockt, so etwas war ihm noch nie passiert. Er erzitterte und ließ sich auf sein Bett sinken, die Schmerzen ignorierte er. Er fühlte sich benutzt und hintergangen, es war das erste Mal, dass er sich jemandem hingegeben hatte, weil er in die Person verliebt war, doch jetzt so enttäuscht zu werden, war ein gewaltiger Schock. Er biss sich auf die Unterlippe und die Tränen liefen über. Er schmiss sich auf sein Bett und schrie in sein Kissen. Irgendwann ging sein Schreien in ein Schluchzen über und er weinte einfach nur haltlos. Als Kumo ins Zimmer kam, blieb er erst einmal geschockt stehen, als er Sasori sah. Er betrachtete seinen völlig aufgelösten Bruder einige Zeit. So hatte er ihn noch nie gesehen. „Sasori, was hast du?“, fragte Kumo vorsichtig. Sasori drehte seinen Kopf zu seinem Bruder um, sein Gesicht war rot vom vielen Heulen. „Kumo“, schluchzte er. „Ich habe gerade einen gewaltigen Fehler gemacht.“ Kumo setzte sich sofort auf das Bett und Sasori warf sich umgehend in seine Arme. Dort weinte er zuerst noch einige Zeit, ehe er sich soweit beruhigte, dass er wieder sprechen konnte. „Was ist passiert?“, wollte Kumo wissen. „Ich … ich hab Takuya gesagt, dass ich mich in ihn verknallt habe“, fing Sasori an. „Was? Hat er irgendwas mit dir gemacht, was du nicht wolltest?“, fragte Kumo sofort alarmiert. „Nein, das nicht. Er hat mich gefragt, was es für mich leichter machen würde, da ich ja nie mit ihm zusammen sein würde, das war mir klar. Jedenfalls sagte ich ihm, dass ich ihm unbedingt mein Blut geben wollte, das er der einzige, abgesehen von dir, sei, bei dem ich das Bedürfnis verspürte, es ihm zu geben“, erzählte er. „Und schließlich nahm er mein Blut, dabei erfuhr er, wie sehr ich ihn verknallt bin und er fragte mich, ob ich mich ihm tatsächlich hingeben will und schließlich kam es dazu, dass wir Sex hatten.“ Sasori fing erneut an zu schluchzen, er konnte es immer noch nicht fassen, warum passierte ihm das bloß? „Und was ist dann passiert?“, hakte Kumo weiter nach. „Na ja, dann sind wir eingeschlafen und als ich eben aufgewacht bin, hat er mich praktisch rausgeschmissen, zudem hat er gestanden, dass es nichts weiter als ein Mitleidsfick gewesen sei, und das ich es nicht so aufspielen soll. Aber ich … ich …“, stammelte Sasori, weiter kam er nicht, denn seine Stimme ging wieder in ein Schluchzen über. „Oh Gott, das tut mir so leid, Sasori, es tut mir so leid“, murmelte Kumo und zog seinen Bruder ganz fest an sich. „Ich kann das nicht glauben, ich hab mich so in ihm getäuscht, ich dachte, er sei ein ehrlicher Mann und würde so was nicht machen … ich war so dumm. Dabei hab ich mich so sehr in ihn verliebt“, stammelte Sasori. Kumo wusste nicht, was er machen sollte. So aufgelöst hatte er seinen Bruder noch nie gesehen. Es dauerte mehrere Minuten, ehe Sasori aufhörte zu weinen. „Ich … ich will unter die Dusche, Kumo. Ich hab noch Sperma an mir kleben“, nuschelte Sasori schließlich. „Kommst du mit?“ „Natürlich, Sasori“, antwortete Kumo und half seinem Bruder auf. Dieser verzog schmerzverzerrt das Gesicht. Gemeinsam gingen sie in Richtung Bad und Sasori war heilfroh, dass ihm auf dem Weg keiner begegnete. Sie kamen am Bad an und Kumo schloss hinter ihnen die Tür ab. Währenddessen zog sich Sasori aus, er stellte die Dusche an und sich darunter, Kumo folgte ihm. Sasori zitterte stark und plötzlich fing er an, gegen die Wand der Dusche zu schlagen, so fest, dass seine Fingerknöchel schon bald bluteten. „Ich kann es nicht fassen, ich kann es nicht fassen, ich kann es nicht fassen“, stammelte er immer wieder, während er gegen die Wand schlug. Das Blut wurde sofort weggespült. Kumo schlang von hinten seine Arme um Sasori und zog ihn an sich, dabei umschlang er auch die Arme seines Bruders, sodass er nicht mehr gegen die Wand schlagen konnte. „Schsch, bitte, Sasori, beruhige dich! Beruhige dich“, murmelte Kumo, während er seinen Bruder einfach festhielt. Er wusste nicht wirklich, wie schmerzhaft es für Sasori war, aber er fühlte dennoch den Schmerz. Sie waren Brüder und wenn Sasori litt, dann litt auch Kumo. Schnell drehte sich Sasori in Kumos Armen und barg seinen Kopf an der Schulter seines Bruders. Gemeinsam standen sie so einige Zeit einfach nur unter der Dusche. Nach gut einer viertel Stunde, begann Kumo schließlich, Sasori abzuwaschen, er seifte den Körper seines Bruders ein, wobei er bei Sasoris Hintern besonders aufpasste. Danach hielt er ihn einfach nur weiter. Als Sasori sich schließlich einigermaßen beruhigt hatte, stellte Kumo das Wasser aus, mittlerweile waren sie beide mehr als genug durchgeweicht. Er nahm ein Handtuch und begann Sasori abzutrocknen, doch dieser nahm Kumo das Handtuch ab, das konnte er schon noch selber. Als sie sich wieder angezogen hatten, gingen sie Hand in Hand zurück. Vor ihrer Zimmertür stand Aido und wartete allem Anschein nach auf Kumo. Er sah auf, als er Schritte hörte. Auch er war schockiert, als er Sasoris Zustand sah. „Ich denke, es ist ein schlechter Zeitpunkt?“, fragte er, als Kumo bei ihm war. „Ja, ich fürchte schon, tut mir Leid, Aido, ein anderes Mal, okay?“, meinte Kumo. Aido nickte verständnisvoll. „Schon klar“, antwortete er. Dann sah er Sasori an, dieser war auch stehen geblieben, allerdings wich er Aidos Blick aus. Hanabusa trat einen Schritt näher zu Sasori und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Dieser drehte überrascht seinen Kopf zu Aido um. Aido lächelte ihm sanft zu. „Ich hoffe, es geht dir bald besser, Sasori“, sagte er, ehe er sich zurückzog. Kurz gab er Kumo noch einen Kuss und verschwand dann ganz. Kumo führte Sasori zurück in ihr Zimmer. „Was ist mit Aido? Warum ist er so freundlich zu mir?“, wollte Sasori wissen. „Und warum nimmt er überhaupt Rücksicht auf mich?“ Es verwirrte ihn so. „Sasori … Aido mag dich und glaub mir, er ist sehr verständnisvoll. Er möchte mich dir nicht wegnehmen. Er weiß, dass es dir nicht so gut geht, im Moment und er weiß, dass du mich jetzt brauchst. Auch wenn es manchmal nicht so scheint, so ist Aido doch sehr rücksichtsvoll“, erklärte Kumo. „Aido mag mich?“, fragte Sasori ungläubig. Kumo schmunzelte leicht und fuhr Sasori durch die noch feuchten Haare. „Natürlich mag er dich, das hat er mir selbst gesagt. Und eben weil er dich mag, möchte er nicht, dass er sich zwischen uns drängt. Er weiß selbst, dass du immer an erster Stelle bei mir stehen wirst und akzeptiert das“, sagte Kumo. „Du hast es so gut, Kumo. Du hast jemanden der dich liebt und der auch bei dir bleiben möchte …“, schluchzte Sasori schon wieder. „Schsch, alles ist gut Sasori, du wirst auch irgendwann jemanden finden, der dich genauso liebt wie ich, jemanden, mit dem du glücklich wirst, das verspreche ich dir“, murmelte Kumo. Sasori nickte leicht und kuschelte sich neben Kumo, sie lagen gemeinsam wieder auf Sasoris Bett. Kumo zog die Decke über sie. An seinen Bruder gepresst, schlief Sasori schnell ein. Kapitel 111: Teil 2 – Kapitel 64 – Verschiedene und doch gleiche Tätigkeiten ----------------------------------------------------------------------------- Montag, 13. Oktober 2008 Aido richtete sich im Bett auf, zuerst wusste er nicht, wo er war, er wusste nur, dass es der falsche Zeitpunkt war, dass es noch gar nicht Zeit zum Aufstehen war. Müde rieb er sich über die Augen und sah sich dann um. Er stellte fest, dass Kumo neben ihm lag. Also hatte er wieder bei ihm geschlafen … Die Party … Er erinnerte sich wieder, er war ja mit Kumo und Sasori auf Ichigos Afterparty-Party gewesen. „Oh Gott“, stieß er aus und lief rot an, denn die Erinnerung daran war ihm peinlich … Da bewegte sich Kumo und erwachte ebenfalls. „Hm, Aido, was ist denn los?“, wollte Kumo verschlafen wissen. Er sah sich beiläufig im Zimmer um, Sasori war nicht mehr da. „Äh, nun ja, mir fiel nur gerade wieder ein, was auf der Party passiert ist. Das ist unangenehm“, nuschelte er. „Noch dazu, weil Sasori auch noch mitgemacht hat. Gott, ich weiß echt nicht, was da in mich gefahren ist.“ „Hm, das war die Musik … Und keine Sorge, das muss dir nicht peinlich sein, immerhin hatten auch andere Sex“, beruhigte Kumo ihn. „Na toll, trotzdem ist das unangenehm“, meinte er. „Ach quatsch, die einzigen, die diese kleine O-Sex Szene wohl nicht gut vertragen haben, waren die drei Jungfrauen, also Yuki, Maria und Ruka. Kaname war vielleicht auch ein wenig geschockt, aber Ichigo hats wohl sehr gut gefallen. Callie hätte sicherlich auf begeistert zugeguckt, wäre sie nicht mit Shiro beschäftigt gewesen. Zudem du hast doch Sasori selbst erlaubt, mitzumachen, von daher. Er schien sich jedenfalls gefreut zu haben“, kam es von Kumo. Aido seufzte. „Na super, also hat der Großteil dabei zugeguckt, wie ich mich von zwei Kerlen beißen lasse und mir einer dann auch noch eine Fellatio verpasst. Super … Und ja, ich hab ihm selbst erlaubt mitzumachen, von daher kann ich dagegen nichts sagen“, murmelte er. „Warum hast du es Sasori eigentlich erlaubt?“, fragte Kumo. Hanabusa zuckte mit den Schultern. „Genau weiß ich es nicht. Vielleicht, weil ich ihn auch mag, irgendwie … zwar auf keine romantische Art, aber ich mag ihn und weil er dein Bruder ist und ich weiß, dass er bei dir immer auf Platz eins stehen wird, das hab ich aus deinem Blut erfahren“, antwortete Aido. Kumo umarmte Aido plötzlich. „Ach, Aido, du bist so süß“, stieß er aus. „Da wird sich Sasori sicherlich freuen.“ Er küsste Aido und dieser genoss es. „Kumo …“, stieß er aus, als sich Kumo kurz von ihm löste. Um ihm zu zeigen was er wollte, schlang er seine Beine um Kumos Hüfte. Der Giftvampir grinste und küsste Aido erneut. Akane wachte ziemlich gerädert aus, sie war an Akatsuki gepresst eingeschlafen, sie wollte unter keinen Umständen alleine sein, sie war noch immer erschüttert, es fühlte sich noch immer so schrecklich an. Akatsuki hielt sie noch immer fest. „Wie geht’s dir?“, wollte er wissen. „So lala. Es ging schon mal besser, aber es ist nicht mehr so schlimm wie gestern“, krächzte Akane, sie war heiser vom vielen Weinen. Beruhigend streichelte Akatsuki ihr über den Rücken und drückte ihr einen Kuss auf den Kopf. „Sag mal“, begann Akane mit Blick auf den Wecker, es war schon zweiundzwanzig Uhr, „ist heute kein Unterricht?“, fragte sie. „Nein, wegen Shizuka Hios Tod fällt der Unterricht heute aus“, teilte Akatsuki ihr mit. „Das ist gut, ich hätte heute keine Kraft dafür gehabt“, nuschelte Akane. Akatsuki streichelte weiter über ihren Rücken. „Ruh dich ruhig aus, ich passe auf“, murmelte er. Akane schlief wieder ein. Sayo und Takuma waren auch schon wach und Sayo lag auf ihm drauf. Sie küssten sich schon seit einiger Zeit, es war schön, mal wieder völlig ungestört und vor allem ohne Joshs Killerblicke zu sein. Die beiden genossen es richtig und Takuma war unheimlich glücklich. Er durfte bei Sayo sein, das war alles was er wollte. Sie hatte ihre Arme um seinen Hals geschlungen und ihn in einen Zungenkuss verwickelt. Einige Zeit später lösten sie sich wegen Luftmangels. „Sag mal, Takuma, hättest du Lust, ein Bad mit mir zu nehmen?“, hauchte sie. „Bist du dir sicher? Ich meine … wegen …“, stammelte er. „Keine Sorge, ich hab seit dem letzten Mal dazugelernt. Ich war danach gleich beim Arzt und hab mir die Pille verschreiben lassen“, sie zwinkerte ihm zu. Takuma war leicht errötet, allerdings nickte er. „Wenn das so ist“, nuschelte er und ließ sich mitziehen. Sie führte ihn ins Bad und drehte das Wasser auf. Während sie warteten, dass die Wanne vollief zogen sie sich aus. Schon dabei wurde es heiß. Als sie schließlich gemeinsam in der Wanne saßen, ließen sie kaum voneinander ab und das meiste Wasser schwappte über den Rand der Wanne hinaus. Schließlich grinste Sayo Takuma an und glitt weiter hinunter. Sie brachte jetzt dass zu Ende, was sie auf der Party angefangen hatte … Hiroshi und Kuraiko waren schon seit einiger Zeit wach, auch sie waren miteinander beschäftigt. Kuraiko war allerdings etwas erbost, denn Hiroshi hatte ihr einen weiteren Knutschfleck verpasst. Deshalb küsste sie sich jetzt zu seinem Hals und saugte sich daran fest, ohne zuzubeißen versteht sich. Als sie von ihm abließ hatte sie ihm einen riesigen Knutschfleck verpasst. „He, Kuraiko, was soll das? Wenn ich dir einen Knutschfleck verpasse, mag das ja noch in Ordnung gehen, aber mich kannst du doch nicht so verunstalten!“, beschwerte sich Hiroshi. „Awww, wie süß, du könntest ja zu Schaden kommen“, grinste Kuraiko und fiel wieder über ihn her. Er drehte sie herum, sodass er über ihr war. Langsam glitt er weiter hinunter. „Mal sehen, wo ich meinem Mädchen noch einige Knutschflecke verpassen kann“, grinste er und ließ sich zwischen ihren Beinen nieder. „Das wagst du dich niiiiicht!“, quiekte Kuraiko auf, als er sie zwischen den Beinen küsste. „Oh doch, ich darf das schließlich“, schmunzelte er und machte weiter. Tenshi hingegen litt noch immer unter Schmerzen. „Das darf doch nicht wahr sein“, grummelte Yumiko. „Ist es echt so schlimm?“ „Ja, das tut plötzlich so weh! Doch als sie mich gebissen hat, tat es noch nicht weh“, jammerte Tenshi. „Echt, du bist ein verdammt dämliches Geschöpf, was lässt du dich auch von ihr beißen!“, knurrte Yumiko, sie war gereizt, da Tenshi sie um den Schlaf gebracht hatte. „Aber ich kann doch nichts dafür! Sie hat mich einfach so gebissen“, winselte Tenshi und presste die Beine zusammen. Yumiko holte in der Zwischenzeit einige Bluttabletten. „Hier nimm“, brummte sie. „Danke“, schüffte Tenshi und nahm die Tabletten und das Glas Wasser entgegen. „Willst du vielleicht auch noch eine schmerzlindernde Salbe oder so?“, fragte Yumiko. „Wenn du eine da hast.“ Yumiko verdrehte die Augen und kramte in ihrem Nachtschrank nach einer Salbe. Kurze Zeit später hatte sie eine gefunden. „Hier, bitte, aber draufschmieren werde ich sie dir ganz sicher nicht“, grummelte sie und warf Tenshi die Salbe entgegen. „Das kann ich alleine, glaub ich“, murmelte diese und tappte dann unter Schmerzen ins Badezimmer. Callie kam gerade aus dem Badezimmer, ihre Haare waren klitschnass und sie trug nur ein Handtuch. „Oh je, Callie, du bringst mich gerade zum Brennen“, kam es da von Shiro. Sie sah, dass seine Pupillen geweitet waren. Sie stellte sich in einer aufreizenden Pose vor ihm hin und raufte sich ihre Haare ein wenig. „Oh, dann sollten wir den Brand doch mal löschen, nicht wahr?“, meinte sie spielerisch. Shiro sprang auf und drückte Callie gegen die Wand, sie stand dabei mit dem Rücken zu Shiro. Er fesselte sie mit seinem Körper, er hielt ihre Hände fest und drückte sie weiter gegen die Wand. Er küsste sie zärtlich und wanderte dann weiter ihren Hals hinab, er grub seine Zähne in ihren Hals und Callie schrie leicht auf. Sie warf den Kopf zurück und presste sich an Shiro. Blut rann über ihre Brust. Er verschränkte seine Finger mit ihren. Doch plötzlich klopfte es an der Tür. Shiro zog seine Zähne aus Callie und ging grummelnd zur Tür. Davor stand Akuma, er war fix und fertig. „Kaori-sama ist also auch nicht hier?“, fragte er, er war vollkommen aufgelöst. „Nein, wieso sollte sie hier sein? Und, was ist überhaupt passiert?“, wollte Shiro wissen. Er ließ Akuma rein und dieser setzte sich auf Callies Bett. „Nun ja, ich war ja mit Kaori-sama zusammen und sie wollte sich nur schnell umziehen. Nach einiger Zeit öffnete sich die Tür erneut und ich dachte halt, es sei Kaori-sama, da ich noch halb geschlafen hab. Doch es war diese Yui Kayama. Sie hat sich an mich ran gemacht, auch als ich ihr gesagt habe, dass ich nicht will. Doch plötzlich hat sich Yui ausgezogen und mich geküsst, in dem Moment, in dem Kaori-sama ins Zimmer zurückgekommen ist“, erzählte er, wobei er angefangen hatte zu weinen. „Und Kaori-sama ist danach einfach abgehauen, ich hab sie gesucht, aber sie ist verschwunden … ich hab mich danach hingelegt, doch ich kann einfach nicht schlafen. Ich hab Angst, dass Kaori-sama jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben will!“ Er stützte den Kopf in die Hände und schluchzte auf. Shiro sah zu Callie, da er, während Akumas Erzählung in den Kopf des Anderen geschaut hatte, wusste er, dass Akuma die Wahrheit sagte. Und Shiro sah auch Akumas Verzweiflung. Callie kletterte zu Akuma aufs Bett und nahm ihn in den Arm. „Ach, Akuma, es wird alles wieder gut. Kaori wird irgendwann wieder auftauchen“, versicherte sie ihm und streichelte seinen Kopf. „Und dann kannst du ihr erklären, wie es war. Hey, ihr liebt euch doch, das wird schon wieder.“ „Ich hoffe es, ich hoffe es so sehr“, schluchzte Akuma und lehnte sich an Callie. Kapitel 112: Teil 2 – Kapitel 65 – Versöhnungen und Enthüllungen ----------------------------------------------------------------- Dienstag, 14. Oktober 2008 Sasori erwachte am folgenden Abend, ihm ging es nur mäßig besser. Er drehte seinen Kopf und erblickte Kumo. Dieser sah ihn an und strich über Sasoris Wange. Leicht beugte er sich vor und gab ihm einen Kuss. Sasori erwiderte ihn. Er wusste, dass nur Kumo für immer bei ihm bleiben würde. „Wie geht es dir, Bruder?“, wollte Kumo wissen. „Na ja, es ging schon mal besser“, nuschelte Sasori. „Mein Hintern tut noch immer weh und was meine Gefühle angeht … Ich könnte Takuya in Stücke reißen, trotzdem kann ich mich nicht dazu durchringen, ihn zu hassen. Ich bin immer noch in ihn verknallt“, murmelte Sasori. „Gefühle kann man nicht so einfach abstellen“, bemerkte Kumo. „Das ist aber lästig, ich will so nicht mehr fühlen“, sagte Sasori. „Das kann ich verstehen, aber so was gehört leider auch dazu“, seufzte Kumo. „Wir sollten dann langsam mal aufstehen und uns fertig machen“, bemerkte er dann noch. Sasori seufzte und erhob sich dann, er hatte eigentlich keinen Elan, doch er wollte bei Kumo bleiben. So machten sie sich fertig und gingen dann ins Foyer. Diesmal blieb Sasori allerdings neben der Couch stehen, was natürlich merkwürdig war, da er meist immer der Erste war, der saß. Hiroshi betrachtete Sasori eine Weile und grinste dann, als er sah, dass Sasori vor kurzem geweint hatte. Das war ja alles nur zu verdächtig … „Hey, Sasori, was ist denn mit dir los?“, fragte er sofort. „Na, hat jemand was in dir versenkt? War das zu schmerzhaft für dich?“, stichelte er weiter. Verlegen sah Sasori auf den Boden, das war ihm so peinlich. „Hiroshi, lass ihn in Ruhe“, murmelte da zu Sasoris Überraschung Akuma. Sasori sah auf und schaute den anderen Vampir an. „Musst du denn jedes Mal so herumsticheln, das nervt. Kannst du ihn nicht einfach in Ruhe lassen?“, murmelte Akuma. „Danke“, nuschelte Sasori. Langsam ging er um die Couch herum und setzte sich dann vorsichtig neben Kumo. Sasori bemerkte, dass auch Akuma nicht gerade glücklich aussah. „Seit wann bist du eigentlich so eine beleidigte Leberwurst?“, knurrte Hiroshi. „Das geht dich überhaupt nichts an“, fauchte Akuma. Da tauchte Kaori auf und Akumas Blick verdunkelte sich. Selbst Hiroshi bemerkte, dass etwas zwischen den beiden vorgefallen war. Kaori setzte sich weit abseits von Akuma, sie ignorierte ihn richtig. Sasori sah zwischen den beiden hin und her. „Wow, was ist denn hier eigentlich los? Hat hier jeder Probleme, oder wie?“, meinte da Hiroshi. „Ich wüsste nicht, dass ich irgendwelche Probleme hätte“, sagte Kaori schnippisch. Hiroshi zog die Augenbrauen hoch. „Nicht? Und warum ignorierst du Akuma?“, wollte er wissen. „Sonst seid ihr doch auch immer so unzertrennlich.“ „Tsh, warum sollte ich ihn weiterhin beachten? Wir sind nicht mehr zusammen, also habe ich dazu keinen Grund mehr“, antwortete sie. Die Anwesenden sahen sie überrascht an, seit wann waren sie nicht mehr zusammen? „Was? Ist das wahr?“, fragte Kumo. „Wieso sollte ich lügen?“, meinte Kaori. Kumo zuckte mit den Schultern. Hiroshi sah zu Akuma und bemerkte, dass dieser zitterte. Ihm schien das sehr viel auszumachen, dass Kaori das gesagt hatte. „Hm, warum habt ihr euch getrennt?“, wollte Hiroshi wissen. „Weil er mich hintergangen hat, aber letztendlich habe ich so gemerkt, wie er wirklich ist. Zudem gibt es jemand anderen, der wirklich zu mir passt“, antwortete Kaori. „Hör auf, Kaori-sama! Du weißt, dass das nicht stimmt, ich würde dich nie hintergehen“, stieß Akuma verzweifelt aus, er war aufgestanden und trat jetzt näher zu Kaori. „Ach, du würdest mich nie hintergehen? Und warum saß dann Yui auf dir?“, wollte Kaori wissen. Akuma fühlte sich unbehaglich. „Lass mich die Sache doch bitte erklären! Es war wirklich nicht so, wie du denkst!“, sagte er. Sasori konnte die pure Verzweiflung in Akumas Stimme hören. „Da besteht kein Erklärungsbedarf, das war eindeutig. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben, von mir aus kannst du wieder zu Yui gehen, oder wegschmelzen, mir egal, nur geh mir aus den Augen“, knurrte sie hart. „Nein, Kaori-sama, tu das nicht“, flehte er. „Doch, das werde ich, bye“, meinte sie und ging. Akuma sackte zusammen und ging auf die Knie. „Aber, ich hab das doch nicht gewollt, lass es mich doch erklären“, stammelte er ihr hinterher. Sie Stimmung war sehr angespannt, dass Kaori so etwas sagen konnte … Akuma sackte noch weiter zusammen, er war völlig aufgelöst. Wie konnte es bloß so weit kommen? Was sollte er ohne Kaori bloß tun? Mittlerweile waren die anderen auch anwesend und betrachteten Akuma. Sasori jedoch starrte Takuya an, dieser war auch dazu gekommen. Er blickte ebenfalls auf Akuma, doch als er Sasoris Blick spürte, drehte er sich zu dem Giftvampir um. Sein Blick war grässlich, in seinen Augen loderte etwas auf, was Sasori kalte Schauer über den Körper jagte, eine Drohung, dass er nichts verriet. Sasori wollte am liebsten wieder heulten, doch er riss sich zusammen. ‚Nicht vor den anderen! Nicht vor Takuya!‘, redete er sich in Gedanken ein. Es wurde Zeit für den Wechsel und die Vampire machten sich auf den Weg. Kaori lief schnurstracks auf das Tor zu und als es offen war ging sie geradewegs zu Shaira. Sie nahm das Mädchen in den Arm und gab ihr einen Kuss. Die anderen starrten sie entsetzt an, für Akuma brach eine Welt zusammen. „Ah, meine geliebte Kaori-sama, hast du mich vermisst?“, fragte Shaira. „Natürlich habe ich dich vermist, sweetheart, es war so unerträglich ohne dich“, antwortete Kaori. Auch Yuki sah sie überrascht an. „Heißt das, wir sind nicht mehr zusammen?“, wollte sie von Shaira wissen. „Natürlich nicht, wir waren nie ernsthaft zusammen, bilde dir bloß nicht ein, dass ich mit so jemandem wie dir eine dauerhafte Beziehung führen würde, du bist zu flachbrüstig und außerdem nur dazu da, um als Platzhalter für Kaori zu dienen“, antwortete Shaira fies. Yuki jedoch führte beinahe einen Freudentanz auf. „Kaori-sama, warum hast du dich mit Shaira eingelassen?“, fragte Akuma noch immer ungläubig. „Shaira ist die einzige Person, die mich versteht und die für immer bei mir bleiben wird. Im Gegensatz zu dir, der mich betrügt“, sagte Kaori. „Genau, ich werde für immer an Kaori-samas Seite bleiben!“, beharrte Shaira. „Und Akuma, wie konntest du meine Kaori-sama nur so schwer verletzen? Wie kannst du ihr bloß so etwas antun? Du bist echt das Letzte! Hat es wenigstens Spaß gemacht, von Yui geritten zu werden?“, fragte Shaira. Akuma war rot angelaufen, die ganze Aufmerksamkeit lauf auf ihm. „Nein, nein, nein! Ich hab nichts mit Yui gehabt!“, versuchte er sich zu verteidigen. Doch da trat Yui vor. „Aber, aber Süßer, leugne es doch nicht, wir hatten so viel Spaß zusammen“, säuselte sie und trat an Akuma heran. „Aha, du lügst mich auch noch an!“, stieß Kaori aus. Akuma schüttelte den Kopf. „Kaori-sama, ich hab nicht mit Yui geschlafen, ich hab dich nicht betrogen. Das hab ich nicht! Das hab ich nicht, ich würde dich nie betrügen, ich liebe dich doch!“, stieß er aus und raufte sich die Haare. „Das hättest du dir vorher überlegen müssen, jetzt ist es zu spät“, murmelte Kaori. „Shaira ist die Richtige für mich, sie war es von Anfang an und sie wird es auch bleiben.“ Akuma zitterte am ganzen Körper, er konnte es nicht fassen, dass Kaori ihn für diese Stalkerin verlassen hatte. Immer wieder musste er tief ein und aus Atmen, doch irgendwann ging es nicht mehr und er fing an zu husten. Er ging erneut auf die Knie. „Scheiße“, stieß Shiro aus. Er lief auf Akuma zu und versuchte ihn zu stützen. Akumas Kopf war auf das Pflaster gesunken und Schweiß trat ihm aus allen Poren. „Hey, Akuma, komm schon, alles wird gut“, sagte Shiro. „Kaori, jetzt komm schon! Er hat nicht mit Yui geschlafen, er hat dich nie betrogen!“ Verwirrt sah Kaori ihren Cousin an, dann blickte sie zu Akuma. Dieser hustete noch stärker und Kaori konnte Blut riechen. „Ich … aber er …“, stammelte sie. „Lass dich nicht von ihnen um den Finger wickeln, dein Cousin lügt!“, stieß Shaira aus. „Kaori! Jetzt reiß dich zusammen! Es geht immerhin um Akuma! Du liebst ihn doch und jetzt musst du dich entscheiden, er oder Shaira? Und jetzt wähle!“, schrie Shiro sie an. Kaori zuckte zusammen und sah zwischen Akuma und Shaira hin und her. „Scheiße“, fluchte sie und lief auf Akuma zu. „Was? Nein! Du kannst mich nicht verlassen! Kyra sagte, dass das Narrensicher ist! Das du für immer mir gehören wirst!“, rief sie. „Was?“, fragte Kaori irritiert. „Ja, Kyra sagte, dass dich das gefügig machen würde, doch du bist immer noch ungehorsam!“, kreischte Shaira. „Jetzt ist mein schöner Plan zunichte.“ Entsetzt sah Kaori Shaira an. „Was war dein Plan?“ „Dich und Akuma auseinander zu bringen! Ich habe sogar Yui auf Akuma angesetzt“, gestand Shaira. „Nein, das hast du nicht gemacht“, stieß Kaori aus. „Doch und beinahe hätte es geklappt, aber nein, er wird immer wieder zerstört.“ Shaira war aufgebracht. Kaori drehte sich um und lief zu Akuma, sie half ihm auf. Hiroshi war an Akumas anderer Seite und gemeinsam brachten sie ihn ins Mondwohnheim zurück. Kaori war das alles so unangenehm, sie war auf Shaira reingefallen und hatte Akuma dadurch wieder krank gemacht. Sie kamen bei seinem Zimmer an und halfen Akuma in sein Bett. Sein Atem ging noch immer hektisch, es rasselte in seiner Brust. Betreten entfernte sich Kaori und blickte zu Boden. Wie hatte sie nur auf Shaira reinfallen können? Wie hatte sie nur so schrecklich zu Akuma sein können? „Kaori“, stieß Akuma aus. Überrascht sah Kaori auf, Akuma sah sie geradewegs an. „Was ist?“, fragte sie. „Komm bitte zu mir“, murmelte er. Erschrocken riss sie die Augen auf, warum wollte er immer noch etwas mit ihr zu tun haben? Sie war doch so schrecklich zu ihm gewesen. „Ich verschwinde dann mal“, murmelte Hiroshi und zog sich zurück. „Warum? Warum willst du, dass ich bei dir bleibe? Nach allem, was ich gesagt habe?“, nuschelte sie. „Kaori-sama, ich liebe dich, deswegen möchte ich dich bei mir haben“, keuchte Akuma. Wie in Zeitlupe trat Kaori näher an sein Bett. Als sie davor stand, zog er sie zu sich. Sie erzitterte, als er sie berührte. Zum einen, weil sie sich schuldig fühlte, zum anderen, weil seine Hände eiskalt waren. „Ich bin so schlecht zu dir und du liebst mich immer noch. Womit habe ich dich verdient?“, fragte sie. „Kaori-sama, ich habe dir schon so oft gesagt, dass ich dich liebe und das wird sich niemals ändern. Du bist die einzige, mit der ich mein Leben verbringen will“, murmelte er. „Ich will dich heiraten und viele, wunderschöne Babys mit dir haben, die alle aussehen wie du. Ich will mit dir alt werden.“ Kaori stiegen erneut Tränen in die Augen, so etwas Schönes hatte noch nie jemand zu ihr gesagt. „Akuma, ich weiß nicht, was ich sagen soll“, sagte sie gerührt. „Ach, meine Kaori-sama“, nuschelte Akuma und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Kaori schmiegte sich an ihn, immer war er es, der sie tröstete, obwohl er doch verletzt war. „Was sollst du bloß mit mir machen?“, murmelte sie. „Immer musst du mich aufheitern, obwohl es dir schlecht geht. Ich bin eine schlechte Frau“, seufzte sie. „Aber trotzdem liebe ich dich und du bist meine Frau“, meinte Akuma und lächelte. „Ja, ich bin deine Frau und von nun an werde ich das auch für immer bleiben“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Ich möchte dich wirklich gerne heiraten und auch Kinder mit dir haben, aber nur, wenn sie so aussehen wie du“, meinte sie scherzhaft. Akuma lachte leicht. „Dann machen wir es so, dass mindestens eins so aussieht wie du und das andere wie ich, okay?“, schlug er vor. Jetzt musste auch Kaori lachen. „Abgemacht“, stimmte sie zu und küsste ihn. Doch da fiel es ihr endlich wieder ein, das, was sie ihm schon vor einigen Tagen hatte sagen wollen. „Akuma, ich glaube, das mit dem Baby wird gar nicht mehr so lange dauern“, begann sie. Verdutzt sah Akuma sie an. „Was sagst du da?“, fragte er ungläubig. „Vor einigen Tagen habe ich herausgefunden, dass ich schwanger bin“, sagte Kaori. Akuma starrte sie nach wie vor ungläubig an. „Wirklich? Du bist schwanger? Von mir? Wie?“, sprudelte es aus ihm heraus. Wieder musste Kaori lächeln. „Ja, bin ich wirklich, ich war vor einigen Tagen auf der Krankenstation und habe mich von Sango untersuchen lassen. Und natürlich ist es von dir, ich habe hier mit keinem anderen Mann geschlafen. Und das wie … nun ja, das kann schon mal vorkommen, wenn Mann und Frau ungeschützen Sex haben. Und wir haben noch nie ein einziges Kondom benutzt …“, erklärte sie. Mittlerweile sah Akuma überglücklich aus. „Das ist unglaublich! Ich … ich bin so überwältigt!“, stieß er aus. Liebevoll küsste Kaori Akuma wieder. Eine Weile blieben sie noch nebeneinander liegen, ehe Kaori ihm wieder in die Augen sah. „Du musst mein Blut trinken, damit es dir auch körperlich wieder besser geht“, meinte sie mit fester Stimme. „Was? Aber was passiert dabei mit dem Baby, ich meine …“, stammelte er. Kaori schüttelte beruhigend den Kopf. „Keine Sorge, da passiert nichts, die Ärztin meinte, es sei ungefährlich“, beruhigte Kaori ihn. „Okay, aber nur ein bisschen, ja? Nicht, das doch noch was passiert“, antwortete er. Kaori kicherte. „Na gut.“ Vorsichtig biss Akuma sie in den Hals und nahm einige Schlucke ihres Blutes. Dass er dabei auch sein Todesurteil unterzeichnete, wusste er nicht. Auch wussten beide nicht, dass ihr Kind niemals das Licht der Welt erblicken sollte … „Wollen wir noch zum Unterricht, oder wollen wir schwänzen?“, fragte Kaori. „Ich würde zwar gerne sagen, dass wir schwänzen, aber nein, wir gehen zum Unterricht“, antwortete er. „Bringst du uns hin?“ „Na schön, nur weil du es bist“, meinte sie. Sie nahm seine Hand und kurze Zeit später standen sie im Klassenzimmer. „Oh, na, seid ihr wieder Freunde?“, fragte Hiroshi so gleich. „Nö, wir sind keine Freunde mehr, stimmts, Kaori-sama?“, meinte Akuma. „Stimmt, so ist es“, antwortete sie. „Hä, und was seid ihr dann?“, wollte Hiroshi wissen. „Nun, Kaori-sama wird demnächst offiziell meine Frau werden. Also sind wir nicht mehr Freund und Freundin, sondern Mann und Frau“, erklärte Akuma. Hiroshi klappte der Mund auf. „Nicht dein Ernst! Du heiratest Kaori? Obwohl sie so merkwürdig in letzter Zeit ist?“, kam es von Hiroshi. „Kaori-sama ist nicht merkwürdig! Zudem haben wir eben alles geklärt, du hast also keinen Grund zu meckern“, teilte Akuma mit. Hiroshi schob die Lippen vor und nickte. „Fein“, meinte Kaori. Da spürte sie, wie Shiro sie anstarrte. Sie drehte sich zu ihm um. „Kaori, ist das wahr?“, fragte er ungläubig und sah sie an, dabei wechselte sein Blick immer wieder zwischen ihrem Bauch und ihrem Kopf hin und her. Kaori errötete leicht und nickte. Shiro sah sie jetzt mit großen, leuchtenden Augen an. Also hatte er sich doch nicht getäuscht … „Was ist denn Shiro? Ich wills auch wissen!“, quengelte Callie. Shiro seufzte und beugte sich zu ihr hinunter, er flüsterte ihr ins Ohr, was er gesehen hatte. Plötzlich quietschte sie los und schlug die Hände zusammen. „Wie toll!“, stieß sie aus. Kaori grinste, sie lief weiter rot an. „Was denn? Jetzt seid nicht so geheimnisvoll. Wir wollen es auch wissen!“, rief Kuraiko aus. Kaori seufzte leise und sah Akuma an. „Nun ja, ich bin schwanger“, sagte sie dann. Den anderen klappte der Mund auf, lediglich Sayo nickte wissend, sie war gar nicht so überrascht, dass das passiert war. Und Ichigo grinste ebenfalls. „Ist nicht wahr! Also wird es bald viele kleine Kaoris geben?“, fragte Hiroshi. „Ja, wahrscheinlich“, meinte Kaori. „Oh, dein Bauch soll schnell wachsen! Ich will Babybäuche anfassen!“, schwärmte Callie. Das brachte Kaori zum lachen. „Hey, Callie, ich bin der erste, der ihren Babybauch anfassen darf! Da ist ja schließlich auch mein Baby drin!“, protestierte Akuma. „Oh, Mann! Ich will aber auch mal anfassen! Ich …“, plötzlich stockte sie und sah Shiro an. Dann grinste sie ihn breit an. „Shiro, ich will Babybäuche anfassen! Kannst du mir auch ein Baby machen? Ich will auch eins!“, verlangte sie. Shiro riss die Augen auf und errötete. „Du willst ein Baby haben, nur weil du Babybäuche anfassen willst?“, fragte er ungläubig. Wie kam sie nur immer auf solche Ideen? „Ja! Ja, das will ich. Bitte Shiro, machst du das?“, bettelte sie. Shiro war im Moment sehr verlegen. „Na los, Shiro, jetzt erfülle deinem Mädchen ihren Wunsch. Sei ein Mann und machst ihr!“, forderte Hiroshi ihn auf. „Ich … also … ich weiß nicht recht“, stammelte Shiro. „Ach quatsch, wir kümmern und heute mal darum, ja?“, sagte sie. „Wofür habe ich denn ein Einzelzimmer.“ „Hm, ich sollte wohl mal mit dem Rektor sprechen. Ich will mir auch ein Zimmer mit Kaori-sama teilen, sie ist schließlich fast meine Frau“, murmelte Akuma. „Oh, das wäre super!“, stieß Kaori aus und küsste Akuma liebevoll. „Awww, Shiro, ich will auch so geküsst werden, bitte!“, bettelte Callie, doch dann ergriff sie selbst die Initiative und sprang Shiro um. Sie drückte ihn auf die Bank und küsste ihn stürmisch. Das brachte die anderen zum Lachen, lediglich Sasori sah ziemlich traurig aus. Er wusste, jetzt war Akuma für ihn für immer verloren. Nicht, dass er vorher irgendeine Chance gehabt hätte … Allerdings freute er sich auch für ihn, denn er hatte sein Glück gefunden, das war alles, was zählte. Kapitel 113: Teil 2 – Kapitel 66 – Familientreffen der etwas anderen Art ------------------------------------------------------------------------- Dienstag, 14. Oktober 2008 Es war schon ziemlich spät, als eine bekannte, schwarze Limousine an der Cross Academy vorfuhr. Diesmal jedoch befanden sich mehrere Leute darin, als nur Kagami und Takeo Jigoku. Denn diesmal waren auch Nagato Haibara und seine Frau Kirika mitgekommen. In der Limousine herrschte eine angespannte Stille, Kagami und Kirika starrten sich feindselig an, ihre Männer hingegen waren nach ganz außen, möglichst weit von ihren Frauen weggerutscht. Sie hielten vor der Cross Academy an und stiegen aus, zielstrebig steuerten sie auf das Mondwohnheim zu, diesmal, ohne sich vorher beim Rektor zu melden. Kagami stieß die Tür zum Wohnheim auf und die Leute im Foyer zuckten zusammen. „Wo ist Akuma?“, fragte Kagami, während es von Kirika kam: „Wo ist Kaori?“ „I-ich werde sie holen gehen“, stammelte Kuraiko und verschwand. Wenig später kam sie mit einem panischen Akuma und einer verängstigten Kaori zurück. „Ihr seid ja immer noch zusammen, habe ich dir nicht gesagt, dass ich nicht will, dass du dich mit Nagatos Tochter rum treibst?“, fauchte Kagami sogleich. „Und du, mein Fräulein, was fällt dir ein, einfach was mit diesem Jigoku anzufangen?“, wollte Kirika wissen. Die beiden Frauen gingen auf ihre Kinder zu und drängten sie zurück. „Äh, wollen wir nicht lieber alles in Ruhe klären?“, fragte Takeo vorsichtig. „Wir sind total ruhig!“, knurrten Kagami und Kirika. „Ich glaube, die beiden sind vor Angst erstarrt“, murmelte Shiro. Dann wandte er sich an Kirika. „Aber sag mal, Tantchen, was macht ihr eigentlich hier?“ „Nun ja, wir haben da etwas erfahren. Vor einigen Tagen kamen plötzlich Kagami und Takeo Jigoku zu uns und haben uns erzählt, das Takeo Jigoku, der ältere Halbbruder von Nagato ist“, erklärte Kirika. „Was?“, kam es von Akuma und Kaori. „Das würde ja bedeuten, mein Stiefvater, ist dein Onkel, Kaori-sama“, fuhr Akuma fort. „Genau so ist es, leider. Es ist nicht zu fassen, ich war schockiert, als ich erfuhr, das Takeo mit ihm da“, Kagami deutete auf Nagato, „verwandt ist.“ „Moment mal, Mama, was hast du eigentlich gegen die Haibaras?“, wollte Akuma wissen. „Habe ich dir das nicht erzählt? Nagato Haibara ist mein erster Ex-Mann, der mich verlassen hat, weil ich sein Kind nicht fertig austragen konnte“, erklärte Kagami. „Ex-Mann?! Kind?!“, quietschten Kaori und Akuma auf. „Moment, das würde ja bedeuten, Kaori-sama und ich hätten ein Halbgeschwisterkind, oder so“, stieß Akuma aus. „So wäre es, aber gut, so ist es nicht. Nachdem er mich verlassen hatte, habe ich angefangen, die Haibaras zu hassen und das tue ich bis heute. Zum Glück ist Takeo kein wirklicher Haibara“, meinte Kagami. „Danke …“, nuschelte Takeo. „Jedenfalls, ich will nicht, dass du weiter mit dieser Haibara Tochter rumhängst. Nimm lieber den kleinen Giftvampir“, sagte da Kagami. „Was?“, stieß Akuma aus. Sasori horchte auch auf. „Wie kommst du denn darauf?“, fragte Akuma, seine Stimme klang unsicher. „Nun ja, der kleine Giftvampir hat doch einmal bei dir geschlafen, stimmts?“, meinte sie. Akuma riss die Augen auf und wurde bleich, hatte sie ihn etwa beobachtet? „Nun ja, und ich habe gerade zufällig durch deinen Spiegel geguckt und habe gesehen, wie ihr euch geküsst habt, da hatte ich schon die Hoffnung, dass du was mit ihm anfängst. Das wäre mir weitaus lieber, als mit Kaori Haibara“, meinte Kagami. Akuma war erstarrt und mittlerweile puterrot angelaufen. Auch Sasori war schockiert. Und Kaori die starrte Akuma an. „Akuma …“, nuschelte sie. Panisch wandte sich Akuma zu Kaori um. „Äh, ich kann das erklären“, stammelte er. „Sasori! Komm sofort hier her!“, rief Kaori dann. Sasori quietschte auf und eilte sofort herbei, so schnell es eben ging. „Ihr habt euch geküsst?“, hakte sie noch einmal nach. „Ja, haben wir“, bestätigten Akuma und Sasori mit gesenktem Kopf. „Bitte, nicht böse sein, Kaori-sama“, winselte Akuma. „Oh doch, ich bin echt stinksauer!“, knurrte Kaori. Akuma sah sie schockiert an, wollte sie jetzt etwa …? „Ich bin stinksauer, dass ihr mir das nicht gesagt habt! Ich hätte gerne dabei zugeguckt, das wisst ihr doch!“, fauchte sie die beiden an. Akuma war überrascht. „Aber …“ „Ich hab doch schon mal gesagt, dass ich das gerne mal sehen würde, du bist fies, Akuma, du küsst ihn und sagst mir dann noch nicht mal was“, klagte sie ihn an. „Es tut mir so leid“, stammelte Akuma. „Na, ich überlege mir noch eine Strafe für dich … Und du, Sasori … von dir hätte ich mehr erwartet, dass du mir nichts gesagt hast, ich bin enttäuscht!“, fuhr sie auch ihn an. „Entschuldigung! Ich mach’s auch nie wieder“, versprach er. Kagami, Kirika, Takeo und Nagato sahen die drei ein wenig irritiert an. „Äh, wie bitte?“, murmelte Kirika. „Ja, ich würde gerne mal sehen, wie mein Fast-Mann mit Sasori rummacht“, sagte Kaori. „F-Fast-Mann?“, wiederholten Kagami und Kirika entsetzt. „Ja, oder meinetwegen auch Verlobter. Akuma und ich werden heiraten“, teilte sie ihnen mit. „Das werdet ihr nicht!“, stießen die beiden Mütter aus. „Oh doch, und wir werden auch bald ein Baby haben. Ihr werdet Oma“, grinste Kaori und strich über ihren Bauch. Kagami starrte sie entsetzt an, auch Kirika fiel fast vom Glauben ab. Letztere wandte sich an Akuma. „Du … wie kannst du es wagen, meine Tochter zu schwängern?!“, fauchte sie. „Nun ja, genau genommen war das nicht so unwahrscheinlich“, mischte sich Sayo ein. „Die beiden haben nämlich nie verhütet, wie ich Schockierenderweise erfahren musste. Genau genommen musste ich Kaori erstmal erklären, was verhüten und ungeschützter Sex bedeutet.“ Kirika seufzte auf. „Na ja, ganz so helle war sie ja noch nie“, nuschelte sie. „Hey, Mama, was soll das denn jetzt heißen?“, fauchte Kaori. „Das weißt du genau“, meinte Kirika. Kaori errötete. „Ernsthaft? Ich hätte mich ja gefreut, Opa zu werden, aber musstest du dich unbedingt vom Sohn meiner Ex schwängern lassen. Hättest du dir nicht jemand anderes suchen können?“, kam es von Nagato. „Mensch, Papa, nicht du auch noch!“, rief Kaori wütend aus. „Ach, Tantchen, jetzt gönn Kaori doch ihr Glück, ihr müsstet mal in ihre Köpfe gucken, ihre Welt ist dann immer so schön rosarot“, meinte Shiro. „Nein, Shiro, so genau will ich es gar nicht wissen“, murmelte Kirika. Kagami stierte Kaoris Bauch angestrengt an, so sehr, dass es Kaori fast mit der Angst zu tun bekam. „Fein, wie du willst, dann heirate meinen Sohn eben, aber wehe du machst ihn unglücklich, so wie Nagato mich unglücklich gemacht hat. Dann lernst du mich kennen“, knurrte Kagami. „Ich hab dich unglücklich gemacht? Seit wann denn das? Du warst doch diejenige, die das Kind nicht austragen konnte, du hast mich unglücklich gemacht“, meinte Nagato. „Sei still, Ex-Mann, mit dir rede ich nicht“, knurrte Kagami und baute sich vor Nagato auf, wobei sie ihn um einige Zentimeter überragte. Die beiden funkelten sich an. „Nagato, begib dich doch nicht auf ihr Niveau herab“, sagte Kirika. Sofort hörte Nagato auf, Kagami anzustarren. „Ah, deine Frau hat dich ja ziemlich gut im Griff, Nagato …“, grinste Kagami, danach wandte sie sich ab. „Kaori!“ Zusammenzuckend trat Kaori vor Kagami. „Ja?“ „Ich rate dir nur, deine Sache ordentlich zu machen“, knurrte Kagami. „Ähm, wie bitte?“ „Mach mir gefälligst ein hübsches Enkelkind, verstanden? Streng dich ja an!“, meinte sie. „Genau, Kaori, streng dich gefälligst an, ich will die Oma von einem hübschen Enkelkind werden, sonst bin ich sauer“, kam es auch von ihrer Mutter. Die beiden Frauen ragten jetzt über Kaori, die war einer Panikattacke nahe. „I-ich werde mein bestes geben“, wimmerte Kaori. „Das will ich aber auch hoffen, wenn nicht, dann ist ja wohl klar, dass dein Sohn daran schuld ist“, meinte Kirika. „Von wegen, wenn es nicht gescheit wird, dann ist deine Tochter daran schuld!“, fauchte Kagami zurück. Die anderen Vampire sahen den beiden Vampirinnen irritiert zu, nebenbei fragten sie sich, was das wohl für eine Show war. Da kicherte Ichigo. „Wow, ihr seid echt witzig“, meinte sie und trat vor die beiden. Kagami inspizierte sie mit ihrem Blick. „Wer oder was bist du?“, fragte sie. „Ich bin Puraudo Ichigo, eine Reinblüterin“, stellte sie sich vor. Fassungslos schüttelte Kagami den Kopf. „Ich fasse es nicht, wer entscheidet bloß, welcher Vampir sich Reinblüter nennen darf und wer nicht. Das ist ja noch erbärmlicher als Kaname“, knurrte sie. „Heh!“, stieß Ichigo aus. „Ich möchte Sie bitten, meine Schwester nicht weiter erbärmlich zu nennen“, ertönte da plötzlich Takuyas Stimme. Kagami trat vor ihn und … sah zu ihm auf, wenn auch nur ein Stückchen. Sie verengte die Augen und ohne den Blick von Takuya abzuwenden schrie sie. „Kaname! Komm her!“ Eilig lief Kaname auf die gruselige Edelblüterin zu. „Ja, was gibt es?“, fragte er. „Nimm dir mal ein Beispiel an diesem Exemplar hier“, meinte Kagami und deutete auf Takuya. „Ich verstehe nicht?“, nuschelte Kaname. „Dieser Vampir ist, im Gegensatz zu dir, ein richtiger Mann, sieht du, er ist größer als ich. Und sein Auftreten ist auch sehr gut. Ihn würde ich glatt als Reinblüter durchgehen lassen“, antwortete Kagami. „Zu freundlich“, entgegnete Takuya. „Ich weiß, ich bin heute wieder unglaublich gütig. Ihr dürft jetzt wegtreten“, fügte sie dann noch hinzu. Kaname und Takuya sahen sich kurz an, der größere Reinblüter zuckte nur mit den Schultern. „Jedenfalls, Akuma, Kaori, strengt euch an, denkt dran, ich will ein hübsches Enkelkind, sonst muss ich böse werden“, erinnerte Kagami sie erneut. „Ja, ich werde mir mühe geben“, fiepte Kaori noch einmal. Kirika hatte sich in der Zwischenzeit Shiro zugewandt. „Sag mal, Neffe, wer ist denn das?“ „Ähm, das ist meine Freundin, Callie Rose“, stellte Shiro Callie vor. „Hallo“, stammelte Callie schüchtern. Nagato trat jetzt ebenfalls zu seiner Frau. „Hm, Shiro, dass du tatsächlich mal eine Frau findest, bei deiner Größe“, murmelte er. „Äh“, machte Shiro. „Shiro, ja, an dich erinnere ich mich“, kam es da von Kagami. „Du warst der, der sich mir so tapfer entgegen gestellt hat. Ein hübsches Mädchen hast du da“, lobte Kagami sie. Fragend sah Callie zu Shiro. „Ähm, Callie spricht nur Englisch“, meinte Shiro. „Oh, verstehe“, murmelte Kagami und wiederholte das, was sie gesagt hatte, auf Englisch. Callie errötete. „Danke“, nuschelte sie. Kagami tätschelte Callie und Shiro den Kopf. „Ja, ihr passt wirklich zusammen“, grinste sie. „Ähm und was war jetzt der genaue Grund, für euren besuch?“, wollte Kaori wissen. „Ach, ich wollte nur sehen, ob ihr immer noch zusammen seid und eigentlich wollte ich euch auseinander bringen, aber die Lage hat sich jetzt geändert“, antwortete Kagami ehrlich. „Wie beruhigend“, nuschelte Akuma. „Genau, ihr solltet euch glücklich schätzen, dass ich so gütig bin und euch die Beziehung doch noch erlaube. Wäre ich so wie Kyoko, dann wäre es für euch nicht so ausgegangen“, meinte Kagami „Wer ist denn Kyoko?“, wollte Sasori wissen. „Kyoko ist meine jüngere, Männer hassende Schwester“, teilte Kagami ihm mit. „Sie haben eine Schwester?“, fiepte Sasori. „Ja, die habe ich … und was Männer angeht, kennt sie echt keine Gnade“, grinste Kagami. „Ich bin so stolz auf sie …“, fügte sie dann noch für sich selbst hinzu. Die anderen Vampire starrten Kagami verwirrt an. Diese räusperte sich nur und fauchte dann: „Was guckt ihr denn so? Darf man noch nicht mal stolz auf seine Schwester sein?“ „Äh, doch, doch“, murmelten die anderen schnell. „Jedenfalls, ich werde mir vorbehalten die Sache zu beobachten. Vor allem dich werde ich beobachten, Kaori“, sagte sie deutlich. Verängstig nickte Kaori. „Ja, okay“, wisperte sie. „Gut, gibt es sonst noch Punkte, die angesprochen werden müssten?“, wollte Kagami von den anderen drei wissen. „Hm, nein, nicht das ich wüsste … Wir haben ihnen erzählt, dass Takeo Nagatos Halbbruder ist, wir haben versucht, Akuma und Kaori zu trennen, du hast die Reinblüter fertig gemacht und du hast Kaori angedroht, dass sie ihre Sache ordentlich machen soll. Ich denke, es ist alles gesagt“, murmelte Kirika. „Das ist doch sehr schön, ich liebe es, wenn eine Arbeit erledigt ist“, seufzte Kagami glücklich. „Gut, dann können wir ja jetzt gehen, nicht wahr?“, fragte Nagato von hinten. „Ja, können wir, es gibt nichts weiter zu besprechen“, stimmte Kagami zu. „Komm, Takeo, wir gehen.“ „Komm, Nagato, wir gehen ebenfalls“, meinte Kirika. „Und ihr beiden, denkt an unsere Worte! Hübsches Enkelkind!“, riefen die beiden Frauen noch einmal, ehe sie verschwanden. Fix und fertig ließ sich Kaori auf die Couch sinken. „Jetzt fühle ich mich irgendwie unter Druck gesetzt“, murmelte sie. „Was war das für eine Freakshow?“, kam es von Ichigo. „Meinten die das ernst?“ „Allem Anschein nach schon, meine Mutter ist so komisch“, nuschelte Akuma. „Ja, meine Eltern sind auch merkwürdig …“, stimmte Kaori zu. „Also, ich finde Kagami ja so hübsch!“, schwärmte Tenshi. „Hu, ich sehe rosarote Blumen der Schwärmerei im Hintergrund“, bemerkte Ichigo. „Tenshi, du bist doch bekloppt, Akumas Mutter ist so gruselig!“, stieß Sasori aus. „Hehehe, Sasori, du hast echt Akuma geküsst?“, lachte Hiroshi. „Dazu wurde schon alles gesagt“, stammelte Sasori. Er war rot angelaufen. „Ich würds gerne sehen, würdet ihr euch noch mal küssen?“, fragte Kaori. „Nein, Kaori-sama, wir sind doch jetzt verlobt! Ich will dich nicht betrügen“, fiepte Akuma. „Ach, Akuma, ich erlaube es dir doch, da betrügst du mich nicht“, versicherte Kaori. „Nein, trotzdem nicht!“ Akuma war rot angelaufen. „Das würde mich aber sehr, sehr glücklich machen, Akuma“, säuselte Kaori und zog einen verführerischen Schmollmund. Akuma erstarrte leicht. Er wollte Kaori eigentlich jeden Wunsch erfüllen, doch ging dieser Wunsch nicht ein wenig zu weit? „Sasori, komm schon … dann verzeihe ich dir auch, dass du Akuma geküsst hast, ohne mir etwas zu sagen“, stichelte sie. „Ich hab ihn nicht geküsst, er hat mich geküsst“, stammelte Sasori. „Oh, das auch noch, wie gemein! Bitte Akuma, jetzt trau dich doch, zudem ich gehöre doch eh schon dir!“ Akuma sah zu Sasori, welcher neben ihm stand. „Ich weiß nicht, ist das nicht ein wenig … ich weiß nicht“, stammelte Akuma. „Komm, jetzt mach, bitte! Sonst lasse ich Callie als erstes meinen Babybauch streicheln“, drohte Kaori. Akuma sah sie entsetzt an. Danach sah er zu Sasori, dieser war errötet. Akuma seufzte tief. „Okay, aber nur wenn ich ihn zuerst anfassen darf“, stimmte er widerwillig zu. „Darfst du!“, versicherte Kaori und grinste. Sie zog ihr Mobiltelefon heraus. „Und Action!“ Stirnrunzelnd wandte sich Akuma wieder zu Sasori. Dieser war ganz hibbelig vor Aufregung. Auch wenn er gerade von Takuya enttäuscht worden war, sah die Sache bei Akuma ganz anders aus … Akuma trat an ihn heran und zog ihn dann zu sich, langsam näherte er sich dem Giftvampir und schließlich küsste er ihn. „Kiyah!“, stießen Kaori, Ichigo, Callie und Kuraiko aus. Die vier machten erstmal einige Fotos. Akuma und Sasori lösten sich, beide waren mehr als rot angelaufen. „So, ich hoffe das reicht …“, stammelte Akuma. „Ihr habt davon echt Fotos gemacht?“ „Oh ja, das muss man doch festhalten. Das ist ja so süß!“, quietschte Kaori und tat so, als würde sie in Ohnmacht fallen. Sasori hingegen ließ sich auf die Couch fallen er war mehr als glücklich momentan, er hatte das Grinsen eines kleinen, verliebten Mädchens auf dem Gesicht. Kumo lachte daraufhin leicht. „Oh je, ich glaube, jetzt wird er wieder von dir träumen, Akuma“, meinte er. „Das ist ja so moe! Hab ich schon mal erwähnt, dass ich Sasori echt moe finde?“, fragte Ichigo. „Ach, ich liebe Schwule einfach.“ Takuya schüttelte nur den Kopf, er konnte seine Schwester einfach nicht verstehen. Er konnte auch Kaori nicht verstehen, dass sie so unbedingt sehen wollte, wie Akuma jemand anderen als sie küsste. Wütend wandte er sich ab und stapfte in sein Zimmer. Auch die anderen beruhigten sich nach einiger Zeit wieder und als es schon langsam dämmerte, gingen auch sie schlafen … Währenddessen … „Es hat also funktioniert?“, fragte Kyra. Vor ihr auf dem Boden lag Shaira, sie sah übel zugerichtet aus. „Ja, aber sie ist nicht bei mir geblieben“, keuchte Shaira. „Du hattest doch gesagt, dass sie verrückt nach mir sein würde. Du hast mich angelogen.“ „Nein, ich habe nicht gelogen. Ich sagte, ich gebe dir etwas, was jeden Edelblüter verrückt machen würde und das habe ich auch getan. Das was ich dir initiiert habe, war kein Mittel, damit Kaori auf dich steht. Es war ein Virus, der jeden Edelblüter zu einem Level F degenerieren lässt und ich bin diejenige, die diese Kreaturen dann steuern kann. Du warst lediglich diejenige, die den Virus unter die Vampire bringen sollte“, erklärte sie Shaira. „Und als Kaori dein, mit dem Virus verseuchtes Blut trank, hat sie ihr Todesurteil unterschrieben. Und jeder Vampir, der jetzt von Kaoris Blut trinkt, wird ebenfalls infiziert werden. Du hast deine Sache gut gemacht“, lobte Kyra sie. Shaira riss die Augen auf, das durfte doch nicht wahr sein, ihre Kaori würde sterben? „Du hast mich benutzt?“, stammelte sie. „Ja, und es war viel zu einfach, deine Besessenheit zu ihr, kam mir gerade recht“, lachte Kyra und trat noch einmal auf Shaira ein. Sie war etwas ausgerastet, weil Shaira zu ihnen gekommen war, woher auch immer sie wusste, wo Kyra und Lee wohnten, und sie angeklagt hatte, dass das Mittel nicht funktionierte. „Lee, kannst du dafür sorgen, dass sie nichts über den Virus ausplaudern kann? Ich will sie noch nicht töten, da sie möglicherweise noch nützlich für uns sein kann“, meinte Kyra. „Klar, kann ich machen“, bestätigte Lee und packte Shaira an den Haaren. Er starrte ihr in die Augen. „Du wirst dich zwar an alles erinnern, was wir gesagt haben, aber du wirst unfähig sein, darüber zu sprechen. Dir wird immer furchtbar schlecht werden, wenn du auch nur darüber nachdenkst, verstanden?“, erzählte er ihr. „Ja …“, wimmerte Shaira. Lee ließ sie los und stieß sie davon. „Sehr gut und nun verschwinde. Kyra und ich wollen alleine sein“, brummte er. Mit wackeligen Beinen stand Shaira auf und rannte aus dem Hotel, sie floh aus der Stadt heraus und in Richtung Cross Academy. Was hatte sie bloß getan? Wie hatte sie nur so dumm sein können? Wegen ihr würde Kaori sterben. Nur weil sie nicht darüber nachgedacht hatte, warum diese Leute ihr überhaupt so ein Mittel gegeben hatten. „Das ist alles meine Schuld. Meine Schuld, scheiße“, wimmerte sie. Sie lehnte sich an einen Baum, ihr Körper schmerzte von Kyras Tritten. Plötzlich hörte sie etwas. Ein Rascheln, suchend sah sie sich um, doch sie konnte durch den Tränenschleier hindurch nichts erkennen. Sie hatte lediglich ein ungutes Gefühl. Shaira setzte sich wieder in Bewegung, doch sie konnte spüren, dass jemand hinter ihr her war. Sie drehte sich immer wieder um doch da war nichts. Erst, als sie sich ein weiteres Mal drehte, sah sie verschwommen, wie etwas Türkises auf sie zu schoss. Sie spürte noch, wie sich spitze Zähne in ihren Hals gruben, ehe alles um sie herum schwarz wurde. Kapitel 114: Teil 2 – Kapitel 67 – Vorstellung ----------------------------------------------- Mittwoch, 15. Oktober 2008 „Was?“, stieß Aido aus. Sein Vater wollte am Wochenende eine Soiree veranstalten, das durfte doch nicht wahr sein. Sein Vater wusste noch nichts davon, dass Aido mit einem Mann zusammen war. Wenn sie also auf einer Soiree waren und er Kumo an seiner Seite sah, was würde er wohl denken? Aido bekam gerade einen halben Nervenzusammenbruch, als Kumo plötzlich hinter ihm auftauchte. „Alles in Ordnung?“, wollte er wissen. „Nein! Mein Vater will eine Soiree veranstalten … und wenn wir beide dort sind und einer ihm sagt, das wir zusammen sind … ich weiß nicht, wie er darauf reagieren wird“, stieß Aido aus. „Ist es dir nicht mittlerweile egal, was die anderen sagen?“, fragte Kumo. „Ja, normalerweise schon, aber das sind meine Freunde, oder eben Fremde, doch bei meiner Familie ist es mir wichtig. Ich möchte wissen, was sie davon halten, verstehst du?“, erklärte Aido. „Ja, ich schätze schon“, sagte Kumo. Er sah seinen aufgelösten Freund an, und überlegte einige Zeit. „Hm, wie wäre es, wenn du mich deiner Familie vorher einfach vorstellst?“, schlug er vor. Aido sah auf. „Ich soll dich ihnen vorstellen?“, wiederholte er perplex. „Ja, macht man das nicht so?“, meinte Kumo. Aido überlegte jetzt ebenfalls. „Ja, das macht man wohl so.“ Er holte tief Luft. „Kumo, dürfte ich dich meinen Eltern vorstellen?“ Kumo lächelte Aido an. „Sehr gerne.“ Gemeinsam machten sie sich kurze Zeit später also auf den Weg, sie würden den Unterricht heute mal ausfallen lassen. Die ganze Fahrt über war Aido mehr als nervös, er konnte nicht ruhig sitzen bleiben. Selbst Kumo konnte ihn nicht beruhigen. Immer wieder sagte Aido etwas davon, dass Kumo sich vorzeigbar verhalten sollte, dass er bloß nicht sein Gift einsetzen sollte und auch keine anzüglichen Bemerkungen oder etwas in der Art von sich geben sollte. Kumo nickte nur und versprach, sich zu benehmen. Als sie später am Tage endlich ankamen, war die Überraschung seitens Aidos Familie erstmal ziemlich groß. Tsukiko Aido, Hanabusas älteste, seiner drei älteren Schwestern, war zwar erfreut, ihren Bruder zu sehen, aber auch sichtlich verwirrt. „Hana-chan, was machst du denn hier? Und wer ist das?“, wollte sie wissen, zum Schluss deutete sie auf Kumo. „Tsukiko, das erkläre ich euch gleich … sind die anderen auch da?“, fragte er. „Ja, die anderen sind auch da. Soll ich sie holen gehen?“ Tsukiko wurde zusehends verwirrter. „Das wäre sehr nett“, meinte Aido. Während Tsukiko verschwand, führte Aido Kumo ins Wohnzimmer. Noch immer war Hanabusa das reinste Nervenbündel. Einige Minuten später hatten sich schließlich alle versammelt. Erwartungsvoll sahen sie auf Hanabusa und den Fremden. „Vater, Mutter, Tsukiko, Naoko, Aiko. Ich möchte euch jemanden vorstellen“, setzte Aido an, man konnte hören, wie nervös er war. Er deutete auf Kumo und dieser trat vor. „Das ist Dokuyaku Kumo … mein Freund“, brachte er schließlich hervor. „Es freut mich, Sie kennenzulernen“, sagte Kumo und verneigte sich leicht. Zuerst blieb es still. Vor dieser Stille fürchtete sich Aido fast so sehr, wie vor den Reaktionen der anderen. Doch dann begann Hanabusas Vater zu sprechen. „Er ist dein Gefährte?“, wiederholte er noch ein wenig ungläubig. „Ja, das ist er“, bestätigte Hanabusa. „Wie kommt das?“, fragte er weiter. Aido hob leicht die Schultern an. „Vater, man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt“, wiederholte Aido Kumos Worte. „Verstehe“, meinte sein Vater nur. „Hanabusa, würdest du mal bitte kurz mitkommen?“, fragte er dann nach einiger Zeit. „Natürlich, Vater“, sagte Hanabusa nur. Leicht berührte er Kumo an der Schulter, ehe er seinem Vater folgte. Sie gingen ins Nebenzimmer und Nagamichi schloss die Tür. Dann wandte er sich zu seinem Sohn um. „Hanabusa, ist es wirklich das, was du willst?“, fragte er. Überrascht sah Aido auf. „Ja, natürlich ist es das!“, stieß er aus. „Vater, glaubst du wirklich, ich könnte so etwas spielen?“ „Nein, nur überrascht es mich. Vor allem, als ich seinen Namen hörte. Er ist doch einer der Giftzwillinge, habe ich recht?“, wollte Nagamichi wissen. „Ja, er ist der Jüngere der beiden“, bestätigte Aido. „Man hört nicht allzu viel Gutes von den beiden, bist du dir wirklich sicher, dass du mit ihm zusammenbleiben willst?“, meinte Nagamichi. „Ja, Vater, ich bin mir wirklich sicher … Hör zu, ich habe lange gebraucht, um mir darüber klar zu werden, dass ich Kumo wirklich liebe. Ich war ziemlich oft verwirrt und wusste nicht, was ich davon halten sollte. Aber mittlerweile bin ich mir sicher, ich möchte bei Kumo bleiben“, sagte Aido fest. Wieder sagte sein Vater einige Zeit lang nichts, doch schließlich seufzte er leise und sah Hanabusa an. „Nun gut, wenn es dir so ernst ist, kann ich wohl schlecht etwas dagegen sagen. Schließlich bist du alt genug, um selbst entscheiden zu können, mit wem du zusammenleben willst.“ Dankbar lächelte Hanabusa seinen Vater an. „Ich danke dir“, sagte er. Gemeinsam gingen sie zurück zu den anderen. Zu Hanabusas Überraschung musste er feststellen, dass Kumo von seinen Schwestern belagert wurde. „Oh, Aido, du bist wieder da. Ich muss sagen, du hast sehr nette Schwestern“, meinte Kumo und grinste. Aido hob die Augenbrauen und schmunzelte leicht, dann scheuchte er seine Schwestern von Kumo weg und setzte sich neben ihn. Einige Zeit unterhielten sie sich, ein Bediensteter brachte zwischendurch Plätzchen, Kuchen und einige andere Leckereien, zudem noch Bluttabletten. „Also, Hanabusa, wie habt ihr euch denn kennengelernt?“, fragte Tsukiko neugierig. „Kumo-kun wollte uns nichts verraten.“ Kumo schmunzelte. „Du kannst das ‚-kun‘ ruhig weglassen, Tsukiko-chan“, meinte Kumo. „Gut, dann lass du aber das ‚-chan‘ weg“, sagte sie. „Einverstanden.“ „Also, wie habt ihr euch nun kennengelernt?“, wollte jetzt auch Aiko, die Jüngste, wissen. „Na ja, wir haben uns auf der Cross Academy kennengelernt, er geht dort zusammen mit seinem Bruder auch zur Schule“, meinte Aido. „Oh, stimmt ja, Kumo, du hast einen Zwillingsbruder, nicht wahr?“, fragte Tsukiko. Sie fand das alles sehr aufregend. „Ja, habe ich“, antwortete Kumo. „Er heißt Sasori.“ „Kumo, wird dein Name eigentlich mit Spinne oder Wolke übersetzt?“, fragte Naoko, demnach die mittlere der Schwestern. „Hm, mein Name wird mit Wolke übersetzt. In Verbindung mit meinem Nachnamen, Dokuyaku, also Gift, entsteht so Giftwolke. Na ja, das ist wohl eine Anspielung auf meine Fähigkeit, giftige Wolken auszustoßen“, erklärte er. „Ah, stimmt, deswegen nennt man euch auch die Giftzwillinge, hab ich recht?“, hakte Naoko nach. „Ja, genau deswegen. Ich kann Giftwolken ausstoßen, allerdings kann ich mein Gift auch wie eine Spinne durch einen Biss übertragen, also könnte mein Name auch Spinne bedeuten … Und mein Bruder überträgt sein Gift durch Berührungen, wie ein Skorpion eben“, erklärte er. „Oh, das ist ja so toll“, Naoko strahlte richtig. „Und wie kamt ihr zusammen? Na, erzählt schon!“, forderte Aiko die beiden auf. „Ähm, nun ja, das war etwas seltsam. Am Anfang wollte ich eigentlich gar nicht, doch durch ein Missgeschick, wofür ich eigentlich nichts konnte, habe ich Kaori verärgert und als Kumo sie fragte, ob sie nicht den Vermittler zwischen uns spielen könnte, hat sie alle meine Antworten verdreht und ehe ich es mich versah, hatte ich ein Date mit ihm. Na ja und dann hat sich das halt so ergeben“, erzählte Aido. „Kaori?“, fragte Tsukiko. „Haibara Kaori, sie ist eine Teleporterin“, sagte Aido. „Ah, ja, die kenne ich“, meinte Tsukiko. „Die hat doch so einen kleinen Cousin, oder?“ „Ja, Shiro-chan …“ „Ist der auch auf der Cross Academy?“, wollte Naoko wissen. „Ja, ist er.“ „Aber jetzt zurück zu euch, wart ihr dann einfach so zusammen?“, wollte Aiko wissen. „Wir hatten schon so unsere kritischen Momente, aber irgendwie haben wir es dann doch geschafft, nicht wahr?“, wandte sich Aido an Kumo. „Klar, Aido. Einige Momente waren sogar mehr als kritisch, aber wir haben es überwunden“, antwortete Kumo. „Warum nennst du ihn eigentlich immer beim Nachnamen, Kumo? Ihr seid doch zusammen“, fragte Tsukiko. Kumo sah sie irritiert an. „Tue ich das?“, wollte er wissen und sah jetzt auch zu Hanabusa. „Ja, ich glaub schon, du nennst mich immer beim Nachnamen“, sagte er. „Oh, ist mir gar nicht aufgefallen, seid du am Anfang, bevor wir zusammenkamen, gesagt hast, ich solle dich nur Aido nennen, mache ich das auch, hm“, murmelte Kumo. „Oh, ach so“, antwortete Aido. „Wenn du magst, kannst du mich aber auch beim Vornamen nennen. Ich hab das ja nur gesagt, weil ich nicht wollte, dass du ein ‚-chan‘ an meinen Namen hängst“, sagte Aido. „Hm, okay, mal sehen … Ha-na-bu-sa“, murmelte er, wobei er jede Silbe getrennt aussprach. „Sagt mal, ihr beiden“, fing Aiko an. „Habt ihr eigentlich vor irgendwann zu heiraten?“ Aido zuckte zusammen und lief rot an. „Also, so weit haben wir eigentlich noch nicht gedacht“, stammelte er. „Wirklich nicht? Aber ihr seid doch schon seit einiger Zeit zusammen, oder? Habt ihr darüber noch kein einziges Mal gesprochen?“, wollte Aiko wissen. „Nein, haben wir noch nicht, aber wir könnten ja mal darüber nachdenken, stimmts, Hanabusa?“, schlug Kumo vor. „Ähm, klar, warum nicht“, murmelte Aido. „Uh, toll, dann wird es demnächst vielleicht eine Hochzeit geben“, jubelte Aiko. Hanabusa zuckte zusammen. „Aiko, wir wollen mal nichts überstürzen, ja? Kumo sagte, wir würden mal darüber nachdenken, klar“, stammelte er. „Ja, schon klar. Aber sag mal, wer von euch wird dann das Brautkleid anziehen? Eine Hochzeit ohne Brautkleid ist doch nichts“, meinte sie. „Also mir stehen Kleider nicht, Aido, ziehst du dann das Kleid an?“, fragte Kumo. „Ich? Warum sollte ich ein Kleid anziehen? Würden wir dann nicht beide in Anzügen heiraten?“, sagte er. „Hm, aber Aiko sagte doch, dass eine Hochzeit ohne Kleid nichts ist … also …“, Kumo ließ den Satz unvollendet. „Nein, ich werde kein Kleid anziehen“, widersetzte sich Aido. Kumo legte einen Arm um Aidos Schulter. „Ach, du bist süß, Aido“, murmelte er. Hanabusas Schwestern sahen sich abwechselnd an, dann quietschten sie auf. „Würdet ihr euch mal küssen, bitte!“, verlangte Aiko. Aido hob die Augenbrauen. „Warum?“, wollte er wissen. „Na ja, wir wollen das mal sehen … Ihr habt euch doch schon mal geküsst, oder?“, fragte Naoko. „Klar, natürlich haben wir uns schon mal geküsst“, sagte Kumo. „Ah, also macht, bitte!“ Hanabusa sah zu seinen Eltern, sein Vater zuckte nur mit den Schultern und seine Mutter, Suzushina, lächelte nur leicht. Aido seufzte auf und wandte sich dann zu Kumo. Dieser legte lächelnd seine Lippen auf Aidos. Hanabusa schloss die Augen und erwiderte den Kuss. Seine Schwestern quietschten auf. „Wie süß“, stießen sie aus. Die beiden lösten sich voneinander und Aido sah seine Schwestern irritiert an. „Ihr benehmt euch wie die Mädchen, die neu aus den USA dazu gekommen sind. Callie ist besonders schlimm in so was“, grummelte Aido. „Aber eine Frage stellt sich mir da schon: Warum seid ihr Mädchen immer so wahnsinnig begeistert von schwulen Jungs?“, wollte Aido wissen. „Na, weil ihr so süß zusammen seid“, sagte Aiko. „Ja, wirklich, zuckersüß“, schwärmte auch Tsukiko. „Sag mal, Aido, woher bekommt man nur solche Typen?“, wollte Naoko wissen. „Da werde ich glatt ein wenig eifersüchtig. Sag mal Kumo, ist den Bruder genauso süß?“ Kumo lachte leicht. „Ja, mein Bruder ist auch ziemlich süß, aber er steht ebenfalls auf Männer, von daher …“, er zuckte mit den Schultern. „Ach Mann, es ist doch immer das gleiche, alle gut aussehenden und interessanten Männer sind entweder vergeben, Mistkerle oder schwul …“, seufzte Aiko. Kumo lachte wieder. „Ja, so ist es wohl. Auf meinen Bruder treffen zumindest das zweite und dritte zu.“ „Oh, dein Bruder ist ein Mistkerl?“, fragte Naoko. „Ja, ist er, genauso wie ich es war, bevor ich Aido kennengelernt habe“, erzählte Kumo. „Hm, auf mich wirkst du nicht wie ein Mistkerl, du bist ehrlich gesagt sogar ziemlich niedlich. Ich mag dich“, meinte Aiko. „Oh, danke“, antwortete Kumo. Plötzlich zuckte Hanabusa zusammen. „Autsch“, stieß er aus und zog seine Hand, mit der er Kumos gehalten hatte, weg. Er rieb seine Hände aneinander. Sofort wandte sich Kumo zu ihm um. „Oh, upps, Entschuldigung“, sagte er schnell und rückte etwas von Aido ab. „Was ist denn jetzt los?“, fragte Tsukiko. „Ähm, ich hatte mich für einen Moment nicht richtig unter Kontrolle, ich hab für einige Sekunden aufgehört, mein Gift zu neutralisieren. Wenn ich es über einen längeren Zeitraum so extrem neutralisieren muss, ist es ziemlich anstrengend, dann kommt es schon mal vor, dass sich die Leute an mir verbrennen“, erklärte Kumo. „Oh, okay. Ach, wie macht ihr dass dann eigentlich mit dem Küssen? Und habt ihr schon Blut getauscht?“, fragte Aiko weiter. „Nun ja, wie gesagt, ich kann mein Gift neutralisieren, also ist küssen so eigentlich kein Problem, was das Bluttrinken angeht, das ist auch in Ordnung, nur mein Blut schmeckt furchtbar bitter, wegen des Giftes“, sagte er. „Wirklich? Schmeckt das dann überhaupt?“, wollte Naoko wissen. „Hm, also mir schmeckt es, obwohl es tatsächlich ziemlich bitter ist“, warf Aido ein. Plötzlich erzitterte Kumo. „Ähm, würden Sie mich bitte einen Augenblick entschuldigen?“, wandte er sich an Aidos Eltern, die bis jetzt einfach nur still dabei saßen und zugehört hatten. Schnell stand er auf und verschwand nach draußen. Er musste dringend überschüssiges Gift loswerden. Er öffnete die Tür und kühle Nachtluft traf ihn. Er entfernte sich einige Meter vom Haus und schon explodierte er fast. Er wurde von einer purpurnen Giftwolke eingehüllt. Erleichtert seufzte er auf. Ab und zu musste er das überschüssige Gift einfach mal ablassen, dass es gerade jetzt passierte, war zwar nicht so schön, aber er konnte es nicht ändern. Kurze Zeit später kam er wieder nach drinnen. „So, jetzt geht es besser“, meinte er, während er sich wieder neben Aido setzte. „Verzeihen Sie, dass es jetzt so streng nach Gift riecht, ich muss den Giftlevel nur wieder runtersetzen, das dauert einige Minuten“, erklärte er. Sie unterhielten sich noch einige Zeit, ehe Hanabusa dann beschloss, dass es Zeit für die Abreise war. Seine Schwestern protestierten. „Was, ihr wollt wirklich schon wieder gehen?“, fragte Tsukiko. „Ja, wir müssen langsam los, morgen ist wieder Unterricht“, meinte Hanabusa. „Aber ihr kommt uns doch bald wieder besuchen, nicht wahr, Hana-chan und Kumo?“, wollte sie wissen. „Klar, bestimmt“, sagte Kumo und lächelte die drei Mädchen an. „Super, wir warten auf euch. Und lasst euch mit der Hochzeit nicht allzu viel Zeit, ja?“, bat Aiko. „Ja, okay“, meinte Aido und lächelte dann. Er wandte sich zu seinen Eltern. „Vater, Mutter.“ „Hanabusa, wir wünschen dir natürlich noch viel Glück, wir hoffen, dass du glücklich wirst“, murmelte seine Mutter. „Danke“, hauchte Hanabusa. „Hanabusa, denke bitte an die Soiree in einigen Tagen, ja?“, erinnerte ihn Nagamichi. „Klar, Vater. Bis dahin“, sagte er. Nachdem sie sich verabschiedet hatten, fuhren sie wieder zurück zur Cross Academy. „Na, es lief doch ganz gut“, murmelte Kumo nach einiger Zeit. „Ja, ich hätte nicht gedacht, dass sie es so einfach hinnehmen. Vor allem meine Schwestern scheinen gefallen an dir gefunden zu haben“, antwortete Aido gedankenverloren. „Würdest du mich wirklich heiraten wollen?“, fragte Kumo plötzlich. Überrascht sah Aido ihn an. Er überlegte, doch dann nickte er. „Ja, ich würde dich wirklich sehr gerne heiraten wollen, später …“, antwortete er. Lächelnd küsste Kumo ihn wieder, er schlang seine Arme um Hanabusas Hals. Er verwickelte ihn in einen langen und sehr innigen Kuss. Nachdem sie sich wieder gelöst hatten, zog Kumo Aido in seine Arme. „Heißt das, wir sind jetzt verlobt?“, wollte Hanabusa wissen. „Äh, ja, ich schätze schon. Wir sind verlobt“, murmelte Kumo und küsste Aido auf die Stirn. „Was wird dein Bruder dazu sagen?“, fragte Hanabusa nach einem Moment des Schweigens. Kumos Blick verdunkelte sich. „Ich weiß es nicht … Aber Aido, dir ist doch klar, dass Sasori immer zu mir gehören wird, selbst wenn wir heiraten sollten, oder?“ Sanft strich Aido mit seiner Hand über Kumos Wange. „Natürlich, das ist mir klar. Und das letzte was ich will, ist, ihn dir wegzunehmen, oder dich Sasori wegzunehmen. Mir ist auch klar, dass es immer er sein wird. Aber trotzdem möchte ich auch bei dir bleiben. Kumo, ich liebe dich und ich will mit dir zusammen leben. Und wenn Sasori dabei ist, habe ich auch kein Problem damit“, versicherte Aido. „Ach, Aido … Hanabusa, du bist so süß. Deswegen liebe ich dich so“, flüsterte Kumo in Aidos Ohr. Schließlich versanken sie in einem weiteren Kuss. Das diese Hochzeit jedoch niemals stattfinden sollte, war ihnen in dem Moment noch nicht bewusst. Denn wie schon bei Kaori und Akuma, würde Kyra kommen und alles zunichte machen. Kapitel 115: Teil 2 – Kapitel 68 – Was wird hier gespielt? ---------------------------------------------------------- Mittwoch, 15. Oktober 2008 Ichigo tigerte in ihrem Zimmer herum, sie wusste, dass etwas mit ihrem Bruder nicht stimmte, nur was? Er war seit gestern irgendwie anders. Er war sauer, das wusste sie, doch weswegen? Sie beschloss, es herauszufinden. Die Reinblüterin ging zum Zimmer ihres Bruders, schon hier roch sie es. Es waren leichte Rückstände von Sasoris Gift, was hatte er vor Takuyas Zimmer zu suchen gehabt? Sie witterte und stellte fest, dass Sasori auch im Zimmer selbst gewesen war. Sie klopfte und trat dann ein. „Ichigo, was gibt es denn?“, fragte Takuya. „Warum war Sasori hier?“, donnerte Ichigo sogleich. „Wie bitte?“, wollte Takuya wissen. „Sasori war hier, ich kann das riechen. Warum war er hier? Sag mir das, was hast du mit ihm gemacht? Warum riecht es hier so nach Gift?“, fauchte Ichigo. „Hm, tja, deine Nase kann man nicht täuschen, Yumi. Ja, Sasori war ihr“, fing Takuya an. Ichigo witterte. „Moment, es riecht auch nach Blut … hast du etwa sein Blut getrunken?“ „Ja, habe ich. Und Sex hatte ich auch mit ihm …“, antwortete Takuya ihr. Ichigos Augen weiteten sich. „Was?“, fauchte sie und sprang Takuya an. „Du wagst es, mich zu betrügen?“ Takuya fiel durch ihren Schwung und ihr Gewicht nach hinten um und landete auf dem Bett, sie war auf ihm drauf. Mit rot glühenden Augen funkelte sie ihn wütend an. „Moment, das war nicht wirklich geplant, ich wollte das nicht, aber Sasori hat mir Leid getan, zudem bist du doch diejenige, die die ganze Zeit mit irgendwelchen Frauen rummacht!“, fuhr er sie an. Er war sauer, dass sie jetzt so reagierte. Sie nahm auf ihn ja schließlich auch keine Rücksicht. Doch plötzlich veränderte sich Ichigos Gesichtsausdruck komplett. Ihre Augen wurden rot, allerdings leuchteten sie nicht wie sonst rötlich, sondern ihre Iris färbte sich rot, so als wäre es ihre natürliche Augenfarbe. „So gehst du nicht mit mir um, mein Freund. So nicht …“, murmelte sie mit einer seltsam verzerrten Stimme, ehe sie ihre Zähne in seinen Hals trieb. Takuya schrie auf, er wollte sich wehren und normalerweise kam er auch mühelos gegen Ichigo an, da er ihr körperlich einfach überlegen war, doch im Moment, drückte sie ihn runter, als ob es nichts wäre. Er konnte sich überhaupt nicht gegen sie wehren. Was war mit Ichigo nur los? Er spürte, wie sie ihm nach und nach das Blut aus sog, bis er schließlich vor Blutverlust dass Bewusstsein verlor. Ichigo richtete sich wieder auf, ihre roten Augen wurden wieder türkis und sie blinzelte einige Male. „Hm, ich schätze, ich habe es etwas übertrieben … aber so kann er mich nicht behandeln“, murmelte sie. Sie stand auf und wischte sich das Blut ab. Takuya würde nur einige Zeit bewusstlos bleiben, sie würde ihn niemals ernsthaft verletzen. Sie machte sich jetzt auf den Weg zu Sasori. Sie hatte Glück, dass Kumo heute nicht da war. Er war zusammen mit Hanabusa zur Aido-Familie gefahren. Ichigo lief den Flur entlang und kam bei Sasoris Zimmer an, diesmal klopfte sie nicht an. Der Giftvampir war überrascht, als sie plötzlich an seinem Bett stand. „Was willst du hier?“, fragte er und wich etwas zurück. Was er nicht gemerkt hatte, war, wie Ichigo die Tür mit ihrer Macht versiegelte. „Du hast mit meinem Bruder geschlafen“, fauchte sie ihn an. Sasori riss die Augen auf und errötete, woher wusste sie das? „Also eigentlich … hat er mich gefickt und danach rausgeschmissen“, berichtigte er Ichigo. „Das ist mir so was von egal, du hattest sexuellen Kontakt mit Takuya. Weißt du, das macht mich wahnsinnig eifersüchtig, denn ich will, dass er nur mir gehört“, teilte sie ihm mit. „Gut okay, bevor wir verlobt wurden, hatte er auch andere Frauen, das kann ich ihm nicht vorenthalten, doch jetzt hat er gefälligst nur mich zu beachten!“ Sasori starrte sie an, sie war durchgeknallt, in ihren Augen lag ein Ausdruck, der ihn mehr als alles andere ängstigte. „Takuya hat seine Strafe schon bekommen, nun bist du dran. Mein kleiner Freund“, sie lächelte fies. Danach fummelte sie an ihrem Kleid herum. „Ich weiß ja, dass du furchtbare Angst vor Frauen hast. Ich werde dir jetzt zeigen, was du alles verpasst“, meinte sie und schaute ihn mit hungrigem Blick an. Sie hob ihr rechtes Bein an und griff sich unter ihr, ausnahmsweise mal langes Kleid. Sie streifte ihr Höschen über das angewinkelte Bein und ließ es am linken Bein hinunter gleiten. Sie stellte sich breitbeinig vor Sasori hin und hob dann ihr Kleid an, so, dass er ihre Genitalien sehen konnte. Dieser riss die Augen auf und errötete, er wollte wegsehen, doch sie hielt ihn mit ihrer Macht gefangen. „Na, na, mein kleiner Freund, hau nicht ab!“, sagte sie zu ihm, während sie zu ihm ins Bett stieg. Sie zog sich ihr Kleid aus und war nun vollkommen nackt. Sie presste Sasori in die Laken, dieser war einer Panikattacke nahe, doch Ichigo kontrollierte mit ihrer Macht seinen Giftlauf, sodass er es nicht absondern konnte. Sie presste ihre Lippen auf die von Sasori. Er wehrte sich gegen sie, aber er schaffte es nicht. Sie richtete sich halb auf und sah ihn an. Sasori konnte dabei erkennen, dass sich Ichigos Augenfarbe geändert hatte. Ihre Iris war wieder rot, nicht das rot, das durch die Blutlust verursacht wurde, sondern ein blasses rot. „Du bist ja so ein ungezogener Junge“, meinte sie mit einer widerlich verzerrten Stimme, so, als ob zusätzlich zu Ichigo noch jemand sprechen würde und das diese Stimme unter ihre drunter gelegt wurde. Dieser Doppelklang bereitete Sasori Kopfschmerzen. Ichigo beugte sich wieder hinunter und teilte mit ihrer Zunge Sasoris Lippen. Sasori stöhnte auf, er wollte das nicht, sie sollte aufhören! Er konnte spüren, wie sie sich an ihn presste. Sie löste sich erneut von ihm und teleportierte ihm das Oberteil vom Körper. „Weißt du, Sasori, ich bin eifersüchtig, allerdings bin ich eher auf meinen Bruder eifersüchtig, denn er durfte dich ficken, während du Angst vor mir hast. Das ist unfair, ich will von dir geliebt werden“, knurrte Ichigo. „Nein! Nein, ich will das nicht!“, stieß Sasori verängstigt aus. Der Doppelklang ihrer Stimme tat ihm in den Ohren weh, er bekam Kopfschmerzen und ihm wurde davon auch übel. Ichigo nahm seine Hand und presste sie an ihre Brust. „Doch, ich will es aber. Und ich bin mächtiger als du. Zudem, wie kannst du es nur wagen, deiner reinblütigen Herrin Ungehorsam zeigen, hm?“, knurrte sie. „Was ist mit dir los, Ichigo? Ich dachte dir ist es egal, dass du reinblütig bist“, keuchte Sasori. „Hmhmhm, tut mir ja echt Leid für dich, aber die Ichigo, oder besser gesagt Yumi, die du kennst, ist schlafen gegangen. Du musst dich wohl oder übel mit mir abgeben“, lachte die Person. „Du kannst mich aber gerne weiterhin Ichigo nennen. Ich bin es ja auch gewesen, die Yumi dazu veranlasst hat, sich so zu recht zu machen.“ Sie presste Sasoris Hand fester an ihren Busen, zudem rieb sie sich weiterhin an ihm. Sasori liefen die Tränen über die Wangen, er wollte das nicht, er hatte so große Angst … Das Ding, das sich Ichigo nannte beugte sich zu ihm hinunter und trieb ihre Zähne in seinen Hals. Ihre freie Hand griff in Sasoris Haare, sie zog seinen Kopf daran zurück. Sasori schrie auf, denn es war unglaublich schmerzhaft. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ sie ihn los und richtete sich ganz auf ihm auf. Sie grinste, wobei sie ihre Zunge leicht raushängen ließ, ein Blutfaden floss von ihrer Zungenspitze und tropfte auf Sasoris Brust. Sasori spürte plötzlich wie seine Hose verschwand, jetzt war er ebenfalls komplett nackt. Er riss die Augen auf, als sie weiter zurück rutschte. Auch wenn es Sasori anwiderte, sein Körper reagierte auf Ichigos Biss, er wurde steif. Er wimmerte, er wollte es nicht, es widerte ihn an, als er Ichigo spürte, wie sie ihn umschloss. Sie bewegte sich auf ihm und kratzte mit den Zähnen über seine Brust. Sasori konnte sich nicht wehren, da er von ihrer Macht gefesselt war. Er war ihr völlig ausgeliefert. Sie küsste ihn erneut, wieder war es ein Zungenkuss und noch einmal drückte sie seine Hand gegen ihre Brust. Sasori heulte noch immer, nicht schon wieder, er wollte das nicht mehr. „Lass mich … nein! Lass mich!“, schrie er, er bäumte sich auf. „Lass mich in Ruhe, hör auf!“, er warf den Kopf hin und her. „Mama! Lass mich in Ruhe!“ Plötzlich flog die Tür auf, sie wurde fast aus den Angeln gerissen. „Hör sofort auf!“, knurrte Takuya, seine Stimme klang bedrohlich. Ihm folgten Akuma und Kaori. Takuya lief auf Ichigo zu und riss sie an den Haaren von Sasori runter. Das löste ihre Manipulation und er konnte sich wieder bewegen. Schreiend robbte er ans Kopfende des Bettes zurück, er zog die Beine an und starrte angsterfüllt auf Ichigo. Akuma zog Sasori zu sich und dieser krallte sich an ihm fest, er zitterte unglaublich stark. Er weinte noch immer haltlos. „Bringt ihn hier weg“, befahl Takuya. „Ich kümmere mich um Ichigo.“ Kaori griff nach Akuma und Sasori und teleportierte die beiden aus dem Zimmer, sie landeten bei Akuma. Da Sasori noch immer nackt war, teleportierte Kaori ihm zudem noch eine Boxershort von Akuma an den Körper. Sasori lag zusammen mit Akuma auf dem Bett, der Giftvampir krallte sich an den anderen heran und beruhigte sich nicht. Er war fix und fertig. „Kumo! Kumo, wo ist Kumo?!“, fragte er immer wieder, wobei man ihn kaum verstand, da er so viel schluchzte. „Kumo müsste bald da sein, er ist schon auf dem Weg hierher, ich habe sie gerade angerufen“, meinte Kaori. Sasori presste sich an Akuma ran und dieser hielt ihn fest. Er wusste ohnehin nicht, was er anderes machen konnte. Beruhigend strich er über Sasoris Rücken. „Schsch, alles wird gut“, meinte er. Es dauerte mehrere Stunden, ehe sich Sasori beruhigte. Er schlief schließlich vor Erschöpfung ein. Allerdings zitterte er noch immer. Es dauerte eine weitere Stunde, ehe Kumo dann endlich kam. Er eilte zu Akumas Zimmer. „Was ist passiert?“, fragte er panisch. Aido konnte ihm kaum folgen, so schnell war Kumo. Akuma sah auf, er lag noch immer bei Sasori. „Nun ja, Ichigo scheint ihn vergewaltigt zu haben“, murmelte er. „Sie saß jedenfalls auf ihm drauf, als wir kamen. Takuya meinte, etwas stimme mit Ichigo nicht, sie habe ihm so viel Blut abgenommen, dass er bewusstlos geworden ist. Er hatte ein ungutes Gefühl und es bestätigte sich, als er zu Sasoris Zimmer kam“, erklärte Akuma in der Kurzfassung. „Oh, scheiße! Wie konnte sie ihm das bloß antun?“, Kumo schüttelte fassungslos den Kopf. „Was ist denn überhaupt passiert, dass er so eine Angst vor Frauen hat?“, wollte Akuma wissen. Kumo blickte zu Boden und stieß dann die Luft aus. „Nun ja, es fing an, als Sasori noch klein war, ich glaub, als er fünf Jahre alt war. Unsere Mutter ist psychisch sehr instabil und wenn ihr etwas nicht passt, dann rastet sie vollkommen aus. Mein Vater hatte wohl etwas gemacht, was sie verärgert hat und sie ließ es an Sasori aus. Sie fasste ihn an und misshandelte ihn dann jahrelang. Immer wieder kam er nachts zu mir ins Bett gekrochen, weil er Angst hatte, dass unsere Mutter ihn wieder anfassen würde. Doch nicht mal ich konnte das verhindern. Genau genommen existierte ich für unsere Mutter gar nicht. Es gab immer nur Sasori für sie. Schließlich entwickelte er dadurch eine gewaltige Angst vor Frauen, da sie ihn an die Taten unserer Mutter erinnerten. Er sagte mir, dass er nie mit einer Frau zusammen sein könnte, dass er immer Angst davor haben würde. Schließlich kamen wir zusammen und ich konnte ihm zumindest ein wenig Trost spenden. Auch wenn ich seine Angst vor Frauen nie auslöschen konnte“, erzählte Kumo. Kaori sah schockiert zu Sasori. „Oh nein, der arme Sasori“, flüsterte sie betroffen. Vorsichtig stand Akuma auf, er wollte Sasori nicht wecken. „Willst du dich neben ihn legen?“, fragte Akuma. Kumo nickte und nahm dann Akumas Platz ein, unbewusst schmiegte sich Sasori fester an seinen Bruder. Kumo hielt seinen Bruder ganz fest. „Könntet ihr uns bitte alleine lassen?“, murmelte er. „Klar“, meinte Akuma. Er und Kaori verließen das Zimmer. Auf dem Flur begegnete ihnen Takuya. Er hatte draußen vor der Tür gewartet, aber auch er hatte Kumos Erzählung mitbekommen. „Ihr solltet mal mitkommen“, meinte er dann. Kaori und Akuma folgten ihm. Zuerst führte er sie zur Krankenstation, Shaira war dort. „Was macht die hier?“, kam es von Kaori. Takuya ging an Shairas Bett, sie war bewusstlos, und schob ihre Haare beiseite. Darunter konnte man einen weißen Verband sehen. „Sie ist gebissen worden“, murmelte er. „Ja und?“, Kaori war nicht begeistert. „Von Ichigo“, fuhr Takuya fort. Kaori und Akuma keuchten auf. „Das heißt ja … sie wird …“, Kaori konnte nicht weiter sprechen. Auch wenn sie Shaira nicht mochte, das wünschte sie ihr auf keinen Fall. „Hmhm, sie wird zum Level E degenerieren“, sprach Takuya es aus. „Noch bleibt ihr allerdings ein wenig Zeit. Und nun will ich euch zu Ichigo bringen. Ich muss auch noch mit ihr reden. Ich habe Akane schon in den Keller geschickt“, meinte Takuya. Kaori und Akuma nickten und die drei machten sich auf den Weg. Ichigo war in den Kerkern eingesperrt, wie schon einige Tage zuvor Shaira. Doch zusätzlich zu den normalen Fesseln war noch ein Zauber um sie gelegt, der ihre Macht dämpfte. „Lasst mich doch endlich raus! Ich habe nichts gemacht“, jammerte sie. Akane stand vor der Zellentür und sah auf, als die beiden kamen. Ichigos Augen waren mittlerweile wieder türkis und ihre Stimme klang normal. „Warum hast du dann Shaira angegriffen und warum hast du mir Blut abgenommen und Sasori vergewaltigt? Du wusstest, dass er Angst vor Frauen hat“, warf ihr Takuya vor. „Ich hab das nicht gemacht! Ich kann mich nicht daran erinnern! Ich weiß nur, dass ich bei dir im Zimmer stand, danach hab ich nur noch gesehen, wie du bewusstlos warst. Und bei Sasori war es genauso, ich wollte das nicht, aber ich kann mich nicht daran erinnern, was passiert ist!“, erklärte sie. „Sie sagt die Wahrheit“, nuschelte Akane. „Was ist bloß mit ihr los?“, murmelte Takuya. „Wir können sie jedenfalls nicht rauslassen, bis wir wissen, was hier vor sich geht.“ „Sehe ich genauso“, stimmte auch Akane zu. Auch Kaori und Akuma nickten. „Tut mir wirklich Leid, Ichigo, aber du musst noch eine Weile darin bleiben“, murmelte Takuya. „Das kannst du doch nicht machen!“, schrie sie, sie stemmte sich gegen die Fesseln, aber es nützte nichts, sie saß fest. „Wir sollten gehen“, sagte Takuya und ging voran, die anderen folgten ihm und ließen Ichigo zurück. Kapitel 116: Teil 2 – Kapitel 69 – Verzweiflung ----------------------------------------------- Donnerstag, 16. Oktober 2008 Sasori erwachte am nächsten Abend, sein Körper war wie betäubt, noch immer konnte er Ichigos Körper fühlen, ihre Zähne, wie sie seine Haut zerkratzten. Wieder fing er an zu zittern und erneut stiegen ihm Tränen in die Augen, diese fühlten sich mittlerweile sehr geschwollen an. Er spürte die Wärme seines Bruders neben sich. Er presste sich näher an Kumo heran, er wollte nicht alleine sein. Er konnte Kumos Arm fühlen, wie er Sasori an sich zog und ihn fest hielt. „Scht, Sasori, ich bin bei dir, so wie ich es für immer sein werde“, murmelte Kumo verschlafen. „Kumo, bleib für immer bei mir! Geh nicht mehr weg, wenn du weg bist, kommen sie wieder an … Du hast sie gesehen“, wimmerte Sasori. „Beschütz mich vor den Weibchen … Beschütz mich vor Mama!“ „Das werde ich, es tut mir Leid, ich hätte nicht einfach wegfahren dürfen“, entschuldigte sich Kumo. Er hielt Sasori mit dem linken Arm umschlungen, mit der rechten Hand streichelte er über die Wange seines Bruders. Da klopfte es und Sasori zuckte zusammen. Kurze Zeit später trat Aido ein, er sah sehr bestürzt aus. „Wie geht’s dir, Sasori?“, wollte Hanabusa wissen. Leicht setzte sich Sasori auf, er sah sich erstmal um. „Wo sind wir hier?“, fragte er, statt zu antworten. „Wir sind in Akumas Zimmer. Kaori hat dich und Akuma hierher gebracht, nachdem Takuya Ichigo von dir runter gerissen hat“, erklärte Kumo. „Takuya war das?“, keuchte Sasori auf. Kumo zog ihn in seine Arme, denn wieder fing Sasori an zu zittern, was vielleicht aber auch daran liegen könnte, dass er nur mit Boxershorts bekleidet war. „Aido, könntest du mir mal ein T-Shirt bringen?“, bat Kumo seinen Freund, dabei deutete er auf einen Stapel T-Shirts, die vor Akumas Schrank lagen, statt darin. „Aber die gehören doch Akuma …“, murmelte Aido. „Ist doch egal …“ Aido zuckte mit den Schultern und nahm gleich das erste T-Shirt des Stapels, ein schwarzes T-Shirt mit AC/DC-Aufdruck. „Hm, das Akuma solche T-Shirts hat … Normalerweise sieht man ihn doch immer, wenn er Freizeitkleidung trägt, mit einem Hemd und einer Weste …“, nuschelte Hanabusa, mehr zu sich selbst, als zu den Zwillingen. „Tja, Überraschungen gibt’s“, seufzte Kumo und nahm das Shirt entgegen. Er zog es Sasori an. „Wow, das nenne ich mal riesig“, staunte Kumo schließlich. Sasori versank fast in Akumas T-Shirt. „Dabei bist du doch größer als Akuma …“ Sasori saß nur schweigend auf dem Bett, ihm war nicht nach einer Unterhaltung zumute. Aido setzte sich an das Fußende von Akumas Bett und sah den älteren Vampir an. Da klopfte es plötzlich erneut und wenige Sekunden später standen Akuma und Takuya im Zimmer. Kaori hatten sie extra verboten mitzukommen, da sie glaubten, das würde Sasori ängstigen, schließlich war sie auch eine Frau. Sasori schielte zu den beiden Neuankömmlingen und zog den Kopf ein, vor allem war es ihm unangenehm, dass Takuya da war. „Sasori“, begann der Reinblüter sogleich zu sprechen. Widerwillig sah Sasori auf, Takuya war in der Zwischenzeit näher getreten. „Ich möchte mich aufrichtig für mein Verhalten, dir gegenüber entschuldigen“, sagte er, wobei er sich vor Sasori verneigte. Das ein Reinblüter sich bei einem Edelblüter entschuldigte … „Nein! Nein, schon gut. Du musst dich nicht verbeugen“, stammelte Sasori schnell. „Ich weiß, dass es schwer ist und das du mir wohlmöglich nicht so einfach verzeihen kannst, dafür wie ich dich behandelt habe, aber ich hoffe, eines Tages nimmst du meine Entschuldigung an“, meinte Takuya. „Zudem, ich weiß, dass es unverzeihlich war, was Yumi getan hat, aber sie scheint von irgendetwas besessen zu sein. Ich möchte nur, dass du das weißt, dass sie nicht sie selbst war. Ich will dich auch ganz sicher nicht darum bitten, ihr zu verzeihen, das hat sie nicht verdient …“ „Ist schon gut, Takuya“, nuschelte Sasori. „Ich kann Ichigo nicht verzeihen, dass sie das gemacht hat … Sie wusste, was für eine Angst ich vor Frauen habe und sie hat es trotzdem gemacht, das werde ich ihr niemals verzeihen können. Aber, deine Entschuldigung nehme ich an“, sprach er. „Danke“, antwortete Takuya. Er ging auf Sasori zu und tätschelte ihn. Sasori versteifte sich leicht. Kumo neben ihm knurrte bedrohlich. „Lass ihn in Ruhe“, fauchte er, anders als Sasori konnte er Takuya seine Tat nicht so schnell verzeihen. Abwehrend hob Takuya die Hände. „Tut mir Leid.“ „Wollen wir uns nicht für den Unterricht fertig machen?“, plapperte Sasori dazwischen, er hatte eine gekünstelt fröhliche Stimmlage angenommen. Es sprang aus dem Bett auf, so als ob nichts wäre, aber Kumo sah genau, dass er noch immer fertig war. „Ach, Akuma ich hab mir mal ein T-Shirt von dir geliehen“, meinte Sasori. „Allerdings ist mir das irgendwie zu groß … Dabei bist du kleiner als ich.“ Er zwang sich zu einem Lächeln. „Ja, wenn ich T-Shirts trage, dann sind die immer zwei Nummern größer, aber bei Hemden würde das blöd aussehen“, murmelte Akuma, er betrachtete Sasori. „Willst du wirklich in den Unterricht?“ „Aber klar, mir geht’s gut“, versicherte der Giftvampir seinem Gegenüber, danach trat er an Akuma vorbei und wollte zur Tür schreiten. Doch Akuma hielt ihn am Handgelenk fest. „Sasori … du musst nicht so tun, als wäre alles in Ordnung …“, begann Akuma. „Ich kann sehen, dass du fertig bist. Du solltest heute nicht zum Unterricht gehen, du solltest dich ausruhen und versuchen, das zu verarbeiten.“ Akuma spürte Sasoris Zittern. Der Giftvampir biss die Zähne zusammen und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Plötzlich spürte er, wie er von Akuma in eine Umarmung gezogen wurde. Überrascht errötete Sasori, doch dann schmiegte er sich an den kleineren Vampir. So standen sie einfach nur eine Weile da, doch irgendwann konnte Sasori nicht mehr, er fing an zu Schluchzen, das Schluchzen ging in ein Weinen über. Er krallte sich in Akumas Kleidung fest. Kumo sah die beiden an, sein Gesicht war zu einer Grimasse verzogen. Warum musste seinem Bruder immer so etwas passieren? Warum traf es immer ihn? Und warum hatte er, Kumo, immer Glück? Er wurde von seiner Mutter nie wirklich beachtet, jedenfalls nie so, wie sie Sasori beachtet hatte. Sie hatte ihn auch geliebt, aber sie hing nicht so an ihm, wie an Sasori, zudem hatte er jetzt Aido. Er war immer schon besser dran gewesen, obwohl er eigentlich viel unkontrollierter war als sein Bruder. Zudem waren seine Giftwolken weit aus schlimmer. Denn schließlich konnte er damit in einem viel Größeren Radius sein Gift verteilen, als nur durch eine Berührung. Kumo wünschte sich, dass seinem Bruder auch mal etwas Gutes passierte. Sasori sollte auch mal so glücklich sein, so wie er es war. Doch weder Akuma erwiderte seine Liebe, noch Takuya … Nach einer Weile hatte sich Sasori beruhigt, er würde trotz allem in den Unterricht gehen, er musste sich irgendwie ablenken, sonst würde er noch durchdrehen. Er versuchte gerade verzweifelt, sich nicht in ein Häuflein Elend zu verwandeln. Nachdem er sich seine Schuluniform angezogen hatte, die Kumo ihm aus seinem Zimmer holen musste, da er sich da nicht reintraute, ging er mit seinem Bruder und den anderen ins Foyer. Die restliche Night Class war auch versammelt. Allerdings blickten sie auf, als sie Sasori bemerkten. Bei einem so kleinen Gelände, war es unmöglich, so eine schreckliche Sache zu verbergen. Noch dazu war Ichigo, eine Reinblüterin, in Ketten gelegt worden … Das fiel schon auf. Sasori wappnete sich innerlich gegen fiese Bemerkungen seitens Hiroshi, schließlich hatte er sich von einer Frau vergewaltigen lassen, das würde dem anderen Vampir wahrscheinlich den ein oder anderen spitzen Kommentar entlocken. Doch es blieb still. Keine Bemerkungen, noch nicht mal Getuschel, weder von Hiroshi, noch sonst irgendwem. Doch schließlich trat Kaori vor, sie sah furchtbar besorgt aus. „Wie geht es dir?“, fragte sie vorsichtig. Sasori setzte ein künstliches Lächeln auf. „Ach, mir geht es gut“, antwortete er. Kaori kniff die Lippen zusammen, sie merkte, dass er log. „Ach, das freut mich aber …“, nuschelte sie. Sie wollte nicht weiter darauf herum reiten, er hatte es sicherlich so schon schwer genug. Sasori setzte sich auf die Couch und versuchte, nicht wieder zusammenzusacken. Er fühlte sich so was von überhaupt nicht gut. Ihm war noch immer nach Heulen zumute. Man sah noch deutlich die Tränenspuren auf seinem Gesicht. „Sag mal, Hanabusa. Wie lief es eigentlich mit deinen Eltern?“, wollte da Ruka wissen, das interessierte sie mehr, als Sasoris Probleme. „Überraschend gut … Vater hatte nichts dagegen, auch wenn er etwas ungläubig war. Und meine Schwestern waren ganz begeistert von Kumo. In der Beziehung sind sie wohl wie die meisten Mädchen, sie sind von schwulen Jungs begeistert“, murmelte Aido. „Jo, sie haben uns sogar gefragt, ob wir irgendwann heiraten wollen und wer in dem Fall ein Kleid anzieht“, fügte Kumo hinzu. Sasori sah auf, seine Augen weiteten sich. „Du willst Aido heiraten?“, stieß er aus. „Ja, irgendwann, aber nicht jetzt. Zudem, ich werde dich nicht verlassen, Sasori. Das weißt du doch“, antwortete Kumo. Doch Sasori fing an zu zittern, das durfte doch nicht wahr sein … Sein Bruder wollte tatsächlich … Sasoris Kopf war gesenkt und er biss die Zähne fest zusammen, er wollte nicht schon wieder losheulen. Nach einigen Augenblicken hatte er sich beruhigt. Er hob den Kopf wieder und lächelte matt. „Wenn das so ist, meinen Glückwunsch, Bruder“, gratulierte er ihm. Kumo nickte kaum merklich. „Danke …“ „Ähm, wollen wir dann in den Unterricht?“, fragte Kaori zaghaft. „Klar, warum nicht?“, stieß Sasori aus, seine Stimme hatte dabei einen erstickten Klang, da er einen erneuten Weinkrampf unterdrückte. Die Day Class war mal wieder verrückt wie eh und je, vielleicht, weil Zero nicht da war und Yuki und Raidon alle Hände voll zu tun hatten. Aber die Night Class schaffte es trotzdem irgendwie in den Unterricht. Dieser verlief auch relativ ereignislos ab, doch plötzlich öffnete sich die Tür und Yuki stand panisch im Rahmen. „K-kommt schnell!“, stieß sie aus, Tränen schwammen in ihren Augen. Alarmiert setzte sich die Night Class in Bewegung. Draußen, vor dem Schulgebäude, erwartete die Vampire bereits jemand. Kapitel 117: Teil 2 – Kapitel 70 – Kyras Provokation ----------------------------------------------------- Donnerstag, 16. Oktober 2008 Sie grinste breit, da waren sie, die Vampire. Sie wusste, dass es noch nicht so weit war, der Virus musste noch ein wenig wirken, aber sie würde jetzt dafür sorgen, dass dieser Shiroi ebenfalls infiziert wurde … Yuki war noch immer fix und fertig, denn Kyra hielt Raidon eine Pistole and den Kopf. Dieser war im Übrigen noch fertiger und verängstigter als Yuki. „Hallo, ihr kleinen, dreckigen Blutsauger“, lachte Kyra. Auch die Vampire waren schockiert. Das war also Kyra? Natürlich wussten sie nicht, wie Kyra wirklich aussah, denn bisher hatte kein Vampir lange genug gelebt, um es jemand anderem mitzuteilen. Na ja, fast keiner hatte lange genug überlebt. Es gab eine Vampirin, die es doch geschafft hatte. Kaori starrte die Killerin an. Sie hatte sich kaum verändert. Lediglich ihr Ausdruck war noch schlimmer geworden. „Du bist es“, fauchte sie Kyra an. Die anderen sahen Kaori an. Was hatte sie denn? Es dauerte einen Moment, bis es auch bei ihnen Klick machte. „Ha, die kleine Haibara-Schlampe … Du bist groß geworden. Wie geht’s denn so?“, fragte Kyra, wobei sie ein ekelhaftes Grinsen aufgesetzt hatte. „Was willst du hier?“, knurrte Kaori. „Ich? Ich wollte mich lediglich mal vorstellen, die anderen kennen mich ja noch nicht. Gestatten, ich bin Kyra … Die Killerin“, stellte sie sich im Plauderton vor. „Und ich bin hier, um euch zu töten … Allerdings werde ich das noch nicht heute Abend machen, dazu fehlt noch etwas. Ich wollte lediglich schon mal vorbeischauen und hallo sagen“, meinte sie. Die nicht Englisch sprechenden Vampire sahen Kyra irritiert an. Was erzählte sie da? „Lass Raidon los!“, rief Kaori. „Na, na, sei lieber nett zu mir, dann bekommt ihr ihn in einem Stück wieder. Wenn nicht könnt ihr sein Gehirn gleich da hinten vom Boden aufwischen“, grinste sie die Vampire an. Kaori zischte. Sie sah, dass Raidon große Angst hatte. Sie musste etwas tun. „Von wegen“, grummelte sie und teleportierte sich. Sie tauchte direkt vor Kyra auf und griff nach Raidon. Sie zappte sich und den Vertrauensschüler von der Killerin weg. Die anderen waren bei Kaoris Aktion erstarrt, wie konnte sie nur so was Waghalsiges machen? „Ah, du kannst jetzt auch andere Leute teleportieren … Hättest du das früher schon gekonnt, hättest du deine Schwestern ja vielleicht retten können. Das nenne ich mal Pech, nicht wahr?“, kicherte Kyra. Sie richtete ihre Waffe jetzt auf die Vampire. Diese spannten sich an. Doch der Blick der Killerin richtete sich auf Shiro. „Du da, du bist doch dieser kleine Shiroi nicht? Der mit dem Kindermädchen, nicht wahr?“, wollte sie wissen. Shiro keuchte auf. „Was? Woher weißt du das?“, fragte er. „Tja, was glaubst du wohl? Ich war schließlich diejenige, die sie umgebracht hat“, meinte sie freimütig. Dass das auch zu ihrem Plan gehörte, versuchte sie nicht mal zu denken, denn schließlich wusste sie, wozu Shiro fähig war. „Wusstest du, dass sie ein ganz schön zähes Biest war, dein liebes Kindermädchen? Sie war ein richtig harter Brocken und sie konnte mich sogar verletzen“, erzählte Kyra ihm. „Was? Wovon redest du?“, wollte Shiro wissen, er konnte es nicht glauben. „Tja, wusstest du das nicht? Dein kleines Hausmädchen war eine fast so gute Killermaschine wie ich es bin. Sie konnte echt gut mit ihren Waffen umgehen. Sie hat mir sogar diese Narbe hier zugefügt“, erzählte Kyra und zog ihre Bluse ein Stück hoch. Einmal waagerecht über ihren Bauch verlief eine groß, hässliche Narbe. „Dieses Hardcore-Kindermädchen hat mir ziemlich übel mitgespielt, ich hätts beinahe nicht überlebt. Sie war aber auch fies zu mir. Ein Wunder, dass du das nicht gemerkt hast …“, murmelte Kyra. „Du lügst! Hinata war nicht so!“, schrie Shiro sie an. „Ach nein? War sie nicht? Und wer hat mir dann diese Narbe zugefügt, hä? Etwa der Heilige Geist? Ich glaubs kaum. Nein, nein, das war dein Kindermädchen“, grinste sie. Sie konnte die Wut in Shiro sehen, sie wollte ihn soweit bekommen, dass er sie angriff. „Sie war echt spitze, im Umgang mit Waffen, sie hat sie geführt, als wäre sie damit geboren worden. Wenn ich ehrlich zugeben muss, sie war die schlimmste Feindin, die ich in meinem ganzen Leben hatte. Sogar schlimmer als einige Reinblüter. Was haben deine Eltern da bloß für eine Killermaschine angestellt?“, wollte sie wissen. „Hör auf so einen Scheiß zu reden!“, fuhr Shiro sie an und zog eine Gabel. „Was hast du denn mit dem Besteck vor?“, nuschelte Kyra. Shiros Augen glühten rot auf. „Hör auf, so über meine Hinata zu reden, sonst mache ich dich fertig“, knurrte er. Da begann Kyra zu lachen, bei diesem Geräusch bekamen sämtliche Vampire eine Gänsehaut. „Wie süß, so ein Zwerg will mich fertig machen? Das ich nicht lache, wenn selbst größere und stärkere Leute mich nicht töten können, wie will mich dann so ein kleiner Zwerg wie du töten?“ Shiro ballte die Hände zu Fäusten. „Was hast du mit Hinata gemacht?“ „Was ich mit dem kleinen Miststück gemacht habe? Na ja, ich hab sie natürlich getötet … das war zwar schwierig, aber ich habs geschafft. Sie hat furchtbar geschrien, als ich ihr den Körper aufgeschlitzt habe. So wie sie es bei mir gemacht hatte. Das war ’ne Schweinerei, doch zuletzt ist sie eh zu Staub zerfallen“, meinte Kyra gleichgültig. Shiro reichte es. „Das … dafür wirst du büßen“, fauchte er und sprang auf sie zu. Die anderen schrien ihm hinterher, dass er das nicht machen sollte, aber er tat es trotzdem. Er griff Kyra frontal an und sie wehrte seine Gabel mit der Pistole ab. Auch wenn sie sich ziemlich dabei anstrengen musste, denn Shiro hatte unglaublich viel Kraft. Sie schleuderte ihn zurück und er rutschte etwas über den Boden, ehe er zum Stehen kam. Kyra grinste nur und richtete ihre Waffe auf ihn. Bevor irgendwer auch nur daran denken konnte, zu reagieren, fiel bereits ein Schuss. Shiro erstarrte und sah auf sich herab, sie hatte ihn getroffen und rotes Blut floss aus der Schusswunde und verteilte sich rasend schnell auf seiner Kleidung, Callie schrie auf und wollte zu ihm, aber Akane konnte sie gerade noch aufhalten, sie selbst war von Shiros und Kyras Gefühlen traumatisiert, sie tat es wohl automatisch. Shiro fiel hin, es war, als würden ihm die Beine weggezogen werden. Er sackte zuerst auf die Knie und dann landete sein Oberkörper auf dem Boden. Er blieb regungslos liegen. „Upps …“, machte Kyra. „Na, Kaori, willst du ihm nicht helfen?“, fragte sie. Kaori zögerte erneut nicht, sie lief auf Shiro zu und Kyra ließ sie durch, sie wartete ganz ruhig ab. Kaori zog Shiro in die Arme. Er atmete schwer, denn die Kugel hatte ihn mitten in der Brust getroffen. Selbst mit seinen vampirischen Heilkräften, würde es sehr eng für ihn werden. „Du! Warum hast du das gemacht?“, fauchte Kaori. „Du willst mir wirklich jeden, den ich Liebe wegnehmen, nicht wahr?“ „Joa, joa, das hatte ich vor“, gab Kyra zu. „Na, was ist, willst du ihm nicht dein Blut geben, dann überlebt er es vielleicht. Na komm schon, ihr seid doch Blutsauger, gib ihm schon dein Blut“, drängte sie Kaori. Kaori zischte und biss sich ins Handgelenk, danach presste sie es auf Shiros Mund. Er saugte sich daran fest, was zeitgleich sein Leben für diesen Moment, seinen Tod in einem anderen Moment bedeuten sollte. Kyra grinste, das Grinsen ging in ein Lachen über. Sie ging auf Kaori zu, da Shiro immer noch von ihr trank, konnte sie sich gerade nicht teleportieren. Kyra hielt der Vampirin die Pistole an den Kopf. „Merke dir eins, Haibara-Miststück, ich hab was gegen dich, da du die einzige Vampirin bist, die mir je entkommen ist, doch das wird sich ändern. Du wirst demnächst nie wieder weglaufen können“, knurrte Kyra. „Du solltest dich darauf gefasst machen, demnächst zu sterben, wie wäre es schon mit nächste Woche? Na, wäre doch was Feines“, grinste Kyra. Kaori starrte Kyra einfach nur an, sie konnte nichts sagen, sie hatte Angst und die lähmte sie. Auch die anderen waren erstarrt. Vor allem Akuma hatte Angst, schließlich wurde seine Verlobte gerade von Kyra bedroht. Doch plötzlich steckte Kyra die Waffe weg. „Tja, heute hast du noch mal Glück, ich bin nicht hier, um einen von euch zu töten. Ich wollte lediglich, dass Shiro dein Blut trinkt … Tja, das hat er gemacht, also dann, man sieht sich, bis nächste Woche, oder so“, verabschiedete sie sich. Danach ging sie, sie drehte sich einfach um und ging, niemand konnte sie aufhalten, da alle noch den Atem anhielten. Selbst Tenshi und Yumiko waren erstarrt. Sie hatten gewusst, das Kyra brutal und Furcht einflößend war, aber das? Doch als sie verschwunden war, löste sich die Starre der anderen. Callie riss sich von Akane los und rannte auf Shiro zu. „Shiro!“, stieß sie heulend aus und kniete sich neben ihn. Shiro sah zu seiner Freundin, er hatte mittlerweile aufgehört, von Kaori zu trinken. „Geht schon wieder“, keuchte er und ergriff ihre Hand. Den anderen Arm legte er über seine Augen, er biss die Zähne zusammen und zog die Mundwinkel zurück. Doch Callie sah, dass er weinte. „Sie … sie hat Hinata tatsächlich umgebracht“, stieß er aus. Kaori zog ihn fester an sich. „Ist schon gut, schsch, beruhige dich“, murmelte sie und strich über seine Haare. „Du musst jetzt erstmal auf die Krankenstation, Shiro. Du wurdest gerade erschossen.“ „Gut, okay“, nuschelte er. „Akuma, könntest du ihn hinbringen, ich bin zu durcheinander, wenn ich mich jetzt teleportiere, dann lande ich sicher irgendwo drin“, meinte Kaori. Akuma nickte, er wäre zwar eben vor Angst fast gestorben, aber jetzt musste er Shiro helfen. Er hob ihn hoch und zusammen mit Kaori und Callie brachten sie ihn auf die Krankenstation. Akatsuki brachte unterdessen Akane auf sein Zimmer. Sie war nervlich fix und fertig. Zuerst wurde Shizuka Hio getötet und jetzt das … zudem kamen immer noch die Gefühle der anderen hinzu. Es musste verdammt hart für sie sein. Sie schlief mittlerweile, als er sie ins Bett legte. Er blieb die ganze Nacht bei ihr, denn sie zitterte leicht. Aber nicht nur Akane ging es schlecht, auch Raidon war fertig. „Was ist das nur für eine Schule?“, schluchzte er, er und Yuki waren auf seinem Zimmer. „Zuerst erfahre ich, dass mein Freund ein Vampir ist, dann wird mir von so einer Gestörten eine Pistole an den Kopf gehalten. Ich will nicht mehr!“, stieß er aus. Yuki streichelte ihm über den Rücken und versuchte ihn zu beruhigen. Doch er wollte sich nicht beruhigen. Er wollte Zero bei sich haben, obwohl dieser ihn angegriffen hatte. Noch jemand anderes war für diese Nacht ebenfalls fertig und zwar Sasori. Er konnte einfach nicht mehr. „Ich wusste es, ich wusste es, Weibchen sind Angst einflößend“, nuschelte er immer wieder vor sich hin. Er hockte noch immer draußen, er hatte sich zusammen gekauert und den Kopf in die Hände gestützt, er wiegte sich leicht vor und zurück. Kumo und Aido waren noch bei ihm, sie versuchten ihn zu überreden, mitzukommen, aber er wollte nicht. Er war von seiner Angst gelähmt. Erst, als Takuya dazu kam, konnten sie Sasori dazu bewegen, aufzustehen. Sie brachten ihn in Akumas Zimmer, da er sich weigerte, seines zu betreten. Er zog sich um und legte sich dann in Akumas Bett. Er wickelte sich in die Decke ein und kniff angespannt die Augen zusammen. Es half allerdings nichts, er wurde erst ruhiger, als sich Kumo zu ihm legte. Schließlich schlief er ganz ein. Auch die anderen gingen zu Bett, nach so einem Ereignis hatten sie wenig Elan, noch etwas anderes zu machen … Währenddessen … Kyra war gut gelaunt. Jetzt waren die infiziert, die infiziert sein sollten. Zumindest ging sie bei Akuma davon aus. Aber wenn nicht würde es ihn sowieso fertig machen, wenn Kaori starb … Sie kam im Hotel an und Lee wartete bereits auf sie. „Hat es geklappt?“, wollte er wissen. „Aber sicher doch. Ha, wie sie alle geguckt haben“, lachte Kyra. „Hm, und du meinst, der Virus wird so funktionieren, wie Sakakibara gesagt hat?“, hakte Lee nach. „Ich hoffe es doch, wenn nicht, bringe ich den Scheißkerl um“, knurrte Kyra. „Wenn dich die Vampire nicht vorher umgebracht haben“, merkte Lee an. „Ach du, als ob die mich töten könnten“, grinste Kyra. Dann erzählte sie ihm, was passiert war. „Oh, bist du fies“, murmelte Lee. „Ja, ich weiß, ich bin ja nicht umsonst eine Killerin“, meinte Kyra. Lee schnalzte mit der Zunge. „Fein, dann können wir uns ja jetzt wichtigeren Dingen widmen, nicht wahr?“ Kyra grinste noch breiter. „Ja, finde ich auch …“ Sie zog ihn aufs Bett und erneut gab sie sich ihm hin. Kapitel 118: Side Story – Ein Vampir in der Day Class ----------------------------------------------------- Donnerstag, 2. Oktober 2008 Es war ein ganz normaler Tag in der Day Class, nun ja, fast normal, Shaira war heute so unglaublich ruhig, was die meisten Personen fröhlich stimmte. Es war gerade Pause und die meisten Schülerinnen unterhielten sich über das Übliche, ihren Schwarm aus der Night Class. Die Vertrauensschüler hielten sich dabei größtenteils raus, solange es nicht weiter ausartete, sahen sie sich nicht gezwungen, einzugreifen. Chiko zeichnete gerade etwas, als die Schülerinnen auf sie aufmerksam wurden. Sie hatten gerade erfahren, dass Takashi ihr Bruder war, das war natürlich mehr als interessant. „Hey, Chiko, sag mal, wie ist denn Takashi so? Was für einen Typ Mädchen mag er so?“, wollten sie wissen. „Hat er denn eine Freundin?“ – „Mag er etwas Bestimmtes?“ – „Bist du denn noch mit anderen Leuten aus der Day Class befreundet“, fragten die Mädchen. Sie umringten Chiko jetzt. „Ähm, ja, mein Bruder hat eine Freundin“, antwortete Chiko. „Die wohnt aber nicht hier“, fügte sie schnell noch hinzu. Es musste ja niemand wissen, dass sie die Freundin ihres Bruders war. „Hm, nun ja, er mag Sport, Wälder und gutes Essen. Und ja, ich bin noch mit einigen aus der Night Class befreundet“, murmelte sie. „Oha, wer denn?“, quietschten sie. „Nun ja, mit Akane, Kumo und Sasori und Shiro“, murmelte sie. „Oh, sag mal, sind Kumo und Sasori immer so komisch? Ich meine Sasori hat Kaname vor allen anderen abgeleckt und Kumo nimmt uns unseren Aido-senpai weg!“, beschwerten sich die Mädchen. „Abgeleckt? Ja, das klingt ganz und gar nach Sasori“, nuschelte Chiko. Die Mädchen quiekten protestierend auf. Raidon zischte. „Sasori ist ziemlich nervig“, grummelte er. „Ja, Sasori kann manchmal ziemlich nervig sein, aber nicht immer, er ist auch manchmal nett, wenn er sich anstrengt und es auch will … aber gut, zu Frauen wird er eher nicht nett sein“, seufzte Chiko. „Tsch, wenn du mich fragst, der Typ hat sie nicht mehr alle, so wie die meisten aus der Night Class“, brummte Raidon. Sofort richteten sich alle Blicke der Mädchen auf ihn und sie strahlten Hass aus. Raidon schluckte, doch ehe die Mädchen ihn lynchen konnten ging die Tür auf. Die Schüler erstarrten, als Takashi im Türrahmen stand. Unbeeindruckt ging er durch die starren Schüler auf seine Schwester zu. „Moin“, meinte er und umarmte sie. „Hi, Takashi, schön das du da bist“, grinste Chiko. Takashi setzte sich neben sie auf die Bank. „Was zeichnest du denn da?“, fragte Takashi. „Ach, nur einen Wald …“, antwortete sie ihm. „Ah …“ Die anderen Schüler betrachteten baff diese Szene. Auch Zero war überrascht, dass der Vampir tagsüber hierher kam. Allerdings fing er sich und schüttelte schnell den Kopf, danach sprang er auf und schritt auf Takashi zu. „Was hast du hier zu suchen, Night Class Schüler?“, fauchte er. „Siehst du das nicht? Ich besuche meine Schwester“, antwortete Takashi ruhig. „Den Schülern der Night Class ist es aber nicht gestattet, während des Tages hierher zu kommen, vor allem nicht, wenn die Day Class hier ist“, knurrte Zero. „Tja, Pech, die anderen Night Class Schüler haben ja auch keine Schwestern in der Day Class. Du musst ja nicht hingucken“, entgegnete der Vampir. Zero funkelte den Vampir wütend an und musste von Yuki und Raidon festgehalten werden, damit er Takashi nicht den Kopf abriss. Takashi hingegen musste sich ein Grinsen verkneifen, dass hätte Zero wahrscheinlich nur noch weiter provoziert. „Sag, Schwesterchen, wollen wir nicht nach draußen gehen, solange noch Pause ist? Hier herrscht irgendwie so eine angespannte Atmosphäre“, murmelte Takashi. „Ja, Bruder, können wir gerne machen“, grinste sie und die beiden standen auf, sie verließen die Klasse. Sie konnten das Getuschel darüber hören, wie heiß Takashi doch war, und als die beiden die Tür geschlossen hatten, ging das Gequietsche wieder los. Die beiden mussten grinsen. „Ah, da hast du ja was angerichtet, Takashi, die werden mich danach wahrscheinlich wieder mit Fragen quälen“, kicherte sie. Sie traten in eine dunkle Nische und Takashi zog Chiko an sich und küsste sie. „Hm, wenn sie dich durchlöchern würden, würde mir das gar nicht gefallen“, murmelte er. Sie erwiderte den Kuss und drückte sich an Takashi. „Mir würde das auch nicht gefallen“, seufzte sie, als sie sich löste. Sie schmiegte sich in Takashis Umarmung und seufzte erneut auf. Sie lauschte dem Herzschlag ihres Bruders und schloss die Augen. „Hey, nicht das du mir einschläfst … ich bin der Vampir von uns beiden“, grinste Takashi, allerdings sprach er leise, nicht, dass es noch jemand hörte. Chiko kicherte leise. „Ach nein, ich schlafe schon nicht ein, nur es ist so entspannend, bei dir zu sein“, antwortete sie. „Ja, das ist es für mich auch“, murmelte er. Er hätte sie ja am Liebsten auch gebissen, aber er ließ es, schließlich war Zero ja auch in der Nähe. Deswegen hielt er sie einfach nur fest und sog ihren Duft ein. Irgendwann löste sich Chiko und sah ihn an. „Ich denke, ich muss langsam zurück in den Unterricht“, meinte sie. „Soll ich dich noch mal begleiten? Mal sehen, was Zero dann macht“, fragte Takashi. „Es wäre wirklich schön, aber wenn Shaira wieder da ist, dann könnte sie uns möglicherweise verraten, sie ist gleich, nachdem die Pause angefangen hat, raus gerannt. Deshalb wäre es jetzt sicherlich nicht so gut“, seufzte Chiko. „Ich verstehe“, antwortete Takashi, er küsste Chiko noch ein letztes Mal. „Dann mache ich mich mal auf den Weg zurück. Hoffen wir mal, dass Shaira bald verschwindet“, nuschelte er noch. „Ja, das hoffe ich auch. Nun gut, ich muss dann langsam zurück. Bis heute Abend“, sie verabschiedete sich von ihm und ging dann in Richtung Klassenzimmer. Natürlich wurde sie von den Mädchen angestarrt, als sie auf ihrem Platz saß, wurde sie auch sofort mit Fragen bombardiert. Chiko seufzte nur und verdrehte die Augen. Warum waren diese Mädchen nur so anstrengend. Zum Glück war Takashi nicht mit gekommen, denn Shaira war tatsächlich da, doch sie saß ruhig auf ihrem Platz und interessierte sich gar nicht für Chiko. Diese war darüber mehr als froh, sie nahm ihren Stift zur Hand und zeichnete weiter an ihrer Skizze. Hoffentlich war es bald Abend, sodass sie Takashi wieder sehen konnte. Kapitel 119: Teil 2 – Kapitel 71 – Viele merkwürdige Sachen ------------------------------------------------------------ Freitag, 17. Oktober 2008 Shiro lag auf der Krankenstation, die Ärztin versuchte gerade, das Loch in seiner Brust komplett zu schließen, allerdings hatte Kyra seine Lunge durchschossen, auch wenn er Kaoris Blut getrunken hatte, es würde noch einige Zeit dauern, bis es geheilt war. Callie war noch immer furchtbar besorgt und sie weinte fast ununterbrochen. Auch wenn Shiro ihr immer wieder versicherte, dass es ihm gut ging. Irgendwann, ziemlich spät am Abend lag plötzlich ein schwerer Geruch in der Luft. Die Vampire reagierten darauf, denn es war das Blut von Kaname. „Wie ist das möglich?“, fragte Ruka entsetzt. Der Geruch lag noch lange Zeit in der Luft und machte die Vampire verrückt. Am nächsten Morgen saß Raidon noch immer ziemlich angeschlagen in der Klasse. Er wirkte traumatisiert, selbst die Mädchen merkten das. Die Tür ging auf und Shaira stand im Türrahmen, doch ohne irgendetwas zu sagen, ging sie auf ihren Platz neben Suri. Sie blieb ebenfalls für den Rest des Unterrichts stumm. Die Schülerinnen wunderten sich ganz schön, was war heute nur los? In der Pause kam wohl das sonderbarste, Shaira stand auf und ging zu Raidon und Yuki. Sie wirkte noch immer betroffen. „Yuki, Raidon“, murmelte sie. Die beiden Vertrauensschüler sahen auf. „Es … tut mir leid“, entschuldigte sie sich. Die ganze Klasse hielt den Atem an. Hatte sich Shaira gerade entschuldigt? „Für was?“, stammelte Yuki. „Bei dir, Yuki, dafür, dass ich dich gezwungen habe, meine Freundin zu spielen und bei dir, Raidon, dafür, dass ich dich immer geärgert habe und für das, was du durchmachen musstest“, konkretisierte sie. Danach drehte sie sich wieder um und setzte sich auf ihren Platz. Raidon und Yuki sahen Shaira hinterher, sie waren recht ungläubig, hatte sie das jetzt echt gemacht? Yuki und Raidon wussten nicht, dass sich Shaira bald in einen Level E verwandeln würde. Am Abend beim Wechsel passierte noch etwas. Yuki wurde von den Mädchen gerade geschubst und jemand fing sie auf. Zu ihrer großen Überraschung war es Zero. Raidon war total schockiert, als er seinen Freund sah, zum einen war er erleichtert, dass es ihm gut ging, zum anderen hatte er Angst. Schließlich war Zero ein Vampir und hätte ihn fast gebissen. Die Night Class kam schließlich sicher im Unterricht an und die Vertrauensschüler blieben zurück. Noch immer starrte Raidon Zero an. Yuki entschuldigte sich schnell, sie musste ja schließlich den Rundgang machen. Raidon zitterte leicht. Allerdings blieb Zero da wo er war, er kam nicht näher, um Raidon nicht noch mehr zu verängstigen. „Es tut mir leid, dass ich dich vor einigen Tagen fast gebissen hätte“, entschuldigte sich Zero. „Aber bei dieser Feier, da war so viel Blut, ich hab es nicht mehr ausgehalten …“ „Wann hattest du vor, es mir zu sagen? Das du ein Vampir bist, meine ich“, fragte Raidon. Er war zwar geschockt, aber auch irgendwo enttäuscht, dass Zero ihm das nicht gesagt hatte. Zero atmete tief durch. „Irgendwann hätte ich es dir gesagt, aber ganz ehrlich, ich wusste nicht, wie ich es dir hätte sagen sollen“, antwortete er. „Weißt du, ich wurde gestern von Kyra als Geisel genommen“, nuschelte Raidon. „Was?!“, stieß Zero aus. „Ja, sie hat mir eine Pistole an den Kopf gehalten, doch Kaori hat mich gerettet. Danach habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als dass du bei mir wärst, aber du warst es nicht“, seufzte Raidon auf. Plötzlich zog Zero ihn in eine Umarmung. „Es tut mir leid, aber ich war durch die Degeneration nicht klar im Kopf, doch jetzt bin ich es wieder“, murmelte er. Raidon errötete. „Aber Zero! Was, wenn die Night Class hier vorbei kommt?“, nuschelte er. „Ist mir momentan egal“, murmelte Zero. Raidon war noch immer überrascht, allerdings erwiderte er die Umarmung. Yuki hielt sich im angrenzenden Wald versteckt und kicherte leise, sie hatte es doch gewusst. Aber sie freute sich für Zero und Raidon. Shaira war auf ihrem Zimmer, als der Rektor ihr gesagt hatte, was passiert war, war sie geschockt gewesen. Sie wollte kein Vampir mehr sein, auch wenn sie es sich damals von Kaori gewünscht hatte. Doch jetzt, da sie wusste, dass sie für Kaoris Tod verantwortlich sein würde, war sie auf den Boden der Tatsachen zurückgekommen. Der Rektor hatte sie gefragt, was sie soweit abseits der Cross Academy gemacht hatte. Doch als sie es ihm sagen wollte, überkam sie plötzlich eine gewaltige Übelkeit. Sie hätte sich fast übergeben. Der Rektor schob es auf die bald bevorstehende Wandlung. Er ging fort, aber die Übelkeit ließ nicht nach, erst als Shaira aufhörte, daran zu denken, ging es besser. Sie musste es Kaori unbedingt sagen, doch sie konnte nicht, auch als sie versuchte es aufzuschreiben, wurde ihr wieder übel. Wäre sie bloß nie auf Kyra reingefallen. „Das ich auch nie eine Sekunde darüber nachgedacht habe“, fluchte sie. Sie spielte mit der Schachtel Bluttabletten, welche Kaien Cross ihr vorsichtshalber gegeben hatte, falls die Anfälle einsetzten. Suri kam aus dem Bad, sie machte sich auch sorgen um ihre Schwester, allerdings schwieg sie, da sie wusste, wie sehr Shaira es hasste, wenn sie sich einmischte. Shaira sah nicht zu Suri, sie starrte nur an die Decke und spielte weiterhin mit der Schachtel. Was würde die Zukunft wohl bringen? Auch Kaori dachte über die Zukunft nach. Sie hatte mit Akuma ein Einzelzimmer bekommen, da Sasori ja in Akumas Zimmer schlief, sie lag auch auf ihrem Bett und sah zur Decke, sie fuhr mit den Fingern über ihren Bauch. Man hatte sie aus der Krankenstation rausgeschmissen, da sie mit ihren Sorgen zu sehr genervt hatte. Akuma kam gerade in das Zimmer, er trug nur Boxershorts und ein Handtuch lag ihm um die Schultern, er trocknete sich gerade die Haare ab. „Sag mal“, murmelte Kaori. „Warum wollte Kyra eigentlich dass ich Shiro mein Blut gebe, nachdem sie ihn angeschossen hat?“ Das schwirrte ihr schon die ganze Zeit im Kopf herum. „Hm, ich weiß es nicht, Kaori-sama, aber das, was sie gesagt hat, war sowieso merkwürdig. Warum hat sie uns zudem nicht wirklich angegriffen? Warum will sie nächste Woche wiederkommen?“, fragte sich Akuma. „Ich habe keine Ahnung, warum sie das gesagt, hat und auch nicht, warum sie wollte, dass Shiro mein Blut trinkt“, Kaori verstand es immer noch nicht. „Hm, sie hat ja regelrecht darauf bestanden, dass er dein Blut trinkt. Sie wollte das ja richtig“, merkte Akuma an. „Ja, stimmt. Was das wohl für einen Sinn hatte und warum kann ich bald nicht mehr vor ihr weg laufen?“ Kaori fuhr sich durch die Haare und setzte sich auf. Sie sah Akuma in die Augen. „Und warum war es gerade Shiro, den sie provoziert hat?“ Akuma setzt sich zu ihr aufs Bett. „Ich habe keine Ahnung, Kaori-sama, Kyra ist mir nach wie vor ein Rätsel.“ Sie schmiegte sich an Akuma, ja, das stimmte, Kyra war auch für sie ein großes Fragezeichen. „Ich hoffe, sie verschwindet bald. Ich will jetzt nur noch mein Leben mit dir verbringen“, murmelte Kaori. „Ich ebenfalls.“ Die beiden legten sich zurück und kuschelten sich aneinander. Dass ihr Leben bald vorbei sein sollte, wussten sie beide nicht. Kapitel 120: Side Story – Ein Baby für Callie --------------------------------------------- Dienstag, 14. Oktober 2008 Callie hatte ihre Drohung tatsächlich wahr gemacht. Sie hatte Shiro mit in ihr Zimmer gezogen und die Tür abgeschlossen. „Ähm, Callie, ist das wirklich dein ernst?“, fragte Shiro, es war ihm immer noch ein wenig unangenehm. „Willst du tatsächlich ein Baby von mir?“ Callie drehte sich zu ihm um und sah ihm tief in die Augen. „Ja, Shiro, das möchte ich wirklich“, sagte sie zu ihm und ging auf das Bett zu. Sie setzte sich zu ihm und sah ihm tief in die Augen. „Zwar, war der Grund, den ich genannt habe, dass ich einfach nur Babybäuche anfassen will, ziemlich albern und nicht ernst gemeint, aber ich möchte wirklich ein Kind mit dir“, meinte sie. „Aber, bist du dir sicher, dass du jetzt schon ein Kind willst? Ich meine, wir haben doch noch eine ganze Ewigkeit vor uns …“, stammelte Shiro. „Shiro, du vergisst wohl, dass du ein adeliger Vampir bist und ich nur ein normaler. Unsere Ewigkeit ist unterschiedlich lang. Deine Lebenserwartung ist viel länger als die meine. Das ist auch ein Grund, warum ich jetzt schon ein Kind mit dir möchte“, murmelte sie. Shiro sah sie weiterhin an, sie hatte natürlich recht, er würde viel länger Leben als sie … Aber er hatte immer noch Zweifel. „Zudem, du bist der Einzige für mich, Shiro, du warst es schon in Amerika und du wirst es auch immer für mich bleiben. Du bist der Einzige, den ich wirklich von ganzem Herzen liebe“, gestand sie ihm. Und hierbei wirkte sie erwachsen. Sonst benahm sie sich häufig kindisch und überdreht, doch davon war jetzt hier nichts mehr zu erkennen. Sie wirkte wie eine Frau, die wusste, was sie wollte. „Ja, du wirst auch für mich die eine und einzige bleiben, Callie“, hauchte Shiro. Er war von ihren Gefühlen überwältigt. Er sah in ihren Kopf und konnte ihre Gefühle für ihn sehen. Sie beugte sich zu ihm rüber und zog sein Gesicht in ihre Hände. „Und deshalb, weil ich weiß, dass du der einzige für mich sein wirst, bin ich mir so sicher, dass ich jetzt schon ein Kind mit dir haben möchte. Allerdings, wenn du dir noch unsicher bist, bin ich natürlich bereit zu warten. Ich will dich nicht zu etwas zwingen, wobei du dir nicht sicher bist. Denn schließlich ist die Verantwortung, die damit auf uns zukommen würde, riesig“, erklärte sie. „Ich weiß, Callie, aber“, er beugte sich vor und küsste sie kurz, aber intensiv, „ich bin mir nun auch sicher, dass ich ein Kind mit dir möchte.“ Er schlang seine Arme um sie und küsste sie erneut, während sie in die Laken sanken. Langsam begann er, Callie auszuziehen ehe er sich ebenfalls seiner Sachen entledigte. Noch immer küsste er Callie, zudem verschränkte er auch seine rechte Hand mit ihrer, er drückte ihre Hand ganz fest. Callie ließ ihn gewähren und spreizte die Beine, so dass er sich dazwischen niederlassen konnte. Sie war irgendwie nervös, obwohl es ja nicht das erste Mal war, dass sie sich ihm hingab. Sie konnte fühlen, wie er in sie eindrang und sie stöhnte kurz in den Kuss hinein. Ihr ganzer Körper kribbelte vor Aufregung. Es war, als ob tausende von Funken durch ihren Körper schossen und sie aufluden. Jede Berührung Shiros war wie ein elektrischer Schlag für sie, allerdings war es nichts Schlechtes. Er hörte auf sie zu küssen und sah sie an, ehe er mit seinem Mund weiter runter wanderte. Er bedeckte ihren Hals mit kurzen Küssen und sog sich dann in ihrer Halsbeuge fest. Callie warf den Kopf zurück und stöhnte auf. Mit den Fingern fuhr sie durch Shiros weiche Haare, es fühlte sich so an, als würde sie mit ihren Fingern durch ein Meer aus Daunenfedern streicheln. Sie spürte den kurzen Schmerz, als seine Zähne durch ihre Haut stießen und danach konnte sie fühlen, wie er ihr Blut aussaugte. Ihre Brust hob und senkte sich immer schneller und ein Schweißfilm bildete sich auf ihrer Haut. Shiro trank noch immer von ihr und die Gefühle, die durch ihren Körper schossen waren kaum mehr auszuhalten. Sie stöhnte auf, es war unfassbar. Sie fühlte sich an ihr erstes Mal mit Shiro erinnert, damals war es ebenfalls unglaublich intensiv gewesen. Shiro drückte noch immer ihre Hand. Schließlich ließ er von ihr ab und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, er wollte keinen Tropfen ihres Blutes verschwenden. Callie wölbte sich ihm entgegen, matt lächelte sie und sah ihn aus ihren unglaublich blauen Augen an. Diese Augen waren es, die ihn dazu veranlasst hatten, sie anzusprechen. In diesen Augen konnte man sich verlieren, sie waren so blau wie der Ozean und mindestens genauso tief. Und gerade jetzt versank Shiro in ihnen, er verlor sich ganz in Callies Ozeanaugen und konnte nichts anderes tun, als sich an ihr festzuhalten, er drückte ihre Hand und küsste sie erneut. Sie fuhr mit ihrem Fuß über sein Bein, zudem schlang sie ihre Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich. Sie wollte alles von ihm spüren. Er presste sich eng an sie heran, in dem Moment hätte kein Blatt Papier mehr zwischen sie gepasst. Immer wieder bedeckte Shiro ihr Gesicht mit Küssen, während er begann, sein Tempo zu steigern. Sie liebten sich noch mehrere Stunden und jede dieser Stunden war fantastisch. Auch Shiro fühlte sich an sein erstes Mal mit ihr erinnert, jetzt war es genauso magisch wie damals. Er konnte ihre tiefe Liebe zu ihm in ihrem Blut schmecken, auch wenn der Menschenanteil in ihr größer war als der vampirische, so war sie doch einfach unglaublich. Ihr Blut war so intensiv, dass es ihn nach wie vor erschütterte. Zwischendurch trank Callie auch Shiros Blut und sie war genauso verzaubert von ihm, wie er von ihr. Auch seine Gefühle waren tief und aufrichtig. Sie wusste es schon immer, schon, als sie ihn das erste Mal gesehen hatte, war sie von ihm verzaubert. Das sie jetzt hier bei ihm war, war für sie immer noch unbegreiflich. Irgendwann war es so weit und die beiden schlitterten fast gleichzeitig in einen atemberaubenden Höhepunkt hinein, da sie gerade gemeinsam ihr Blut tauschten, war es für beide noch erschütternder. Keuchend blieb Shiro auf Callies Brust liegen, ihrer beider Atem ging schwer, beide waren schweißnass und beide waren erschöpft. Allerdings waren beide auch mehr als glücklich. Vorsichtig zog sich Shiro aus Callie zurück, blieb aber weiterhin auf ihr liegen, er lauschte ihrem Herzschlag, seine Augen waren geschlossen und er döste halb vor sich hin. Callie starrte die Zimmerdecke an und streichelte gedankenverloren durch Shiros weiche Haare. „Ich liebe dich so sehr“, flüsterte Shiro plötzlich. „Du weißt gar nicht, wie sehr. Ich glaube nicht, dass es jemals eine Person gab, die eine andere so sehr geliebt hat, wie ich dich.“ „Doch, Shiro, mindestens eine Person gibt es“, antwortete Callie. Shiro schlang seine Arme fester um Callie. „Ach meine liebe, süße Callie“, wisperte er. „Was würde ich nur ohne dich tun?“ Callie kicherte auf und zog ihn fester an sich. „Ich weiß nicht, aber ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe, mein geliebter Shiro“, antwortete sie ihm. Beide lagen noch einige Augenblicke so beieinander, ehe sie langsam ins Reich der Träume glitten. Kapitel 121: Teil 2 – Kapitel 72 – Schwimmbadbesuch --------------------------------------------------- Samstag, 18. Oktober 2008 Akane war ganz aufgeregt, denn Akatsuki hatte sie ins Schwimmbad eingeladen. Das war quasi ihr erstes Date mit ihm. Sie machte sich schnell fertig. Sie freute sich schon riesig, endlich kam sie mal hier raus. Sie hielt es nämlich kaum noch aus. Ichigo war am Schlimmsten. Sie war immer noch eingesperrt und ihre Gefühle waren noch immer deutlich zu spüren, obwohl sie eigentlich außerhalb von Akanes Reichweite war. Sasori war immer noch geschockt und seine miese Stimmung hing wie eine große, schwere Wolke über ihr, doch heute würde sie einfach entspannen können. Nachdem sie endlich fertig war, stürmte sie runter und schmiss sich in Akatsukis Arme. „Ich bin so weit!“, rief sie glücklich. Akatsuki grinste und legte dann einen Arm um sie. „Sehr schön, dann können wir ja losgehen“, meinte er. Sie würden heute den Unterricht mal schwänzen, zudem war in letzter Zeit eh nicht so viel los, zu viele Dinge waren passiert. Zuerst wurde Shizuka Hio getötet, dann wurde Ichigo in Ketten gelegt und gestern Abend waren auch noch die Hunde des Senats gekommen um Zero Kiryu wegen des Mordes an Shizuka Hio zur Rechenschaft zu ziehen, allerdings hatte sich Kaname dagegen gestellt. Zudem fand Morgen die Soiree statt, da bereiteten sich die anderen schon mal drauf vor. Sie schlenderten durch die Stadt, noch war es hell, es war fünf Uhr nachmittags. Es dauerte eine halbe Stunde, ehe sie die Stadt erreicht hatten. Normalerweise wäre es wohl viel schneller gegangen, aber sie konnten nicht von einander ablassen, immer wieder küssten sie sich, deshalb dauerte es halt etwas länger. Doch irgendwann hatten sie das Schwimmbad erreicht und sie bezahlten. Sie bekamen die Spindschlüssel und verzogen sich danach in die Umkleidekabinen zurück. Nachdem sie sich kurz abgeduscht hatten, trafen sie sich in den großen Hallen des Schwimmbades wieder. „Ha, herrlich! Ich war schon seit Ewigkeiten nicht mehr im Schwimmbad“, meinte Akane und atmete tief durch. Der typische Chlorgeruch kitzelte ihre Nase. Akatsuki betrachtete sie, sie trug einen roten Bikini, das Oberteil wurde von Neckholderträgern, die zwischen ihren Brüsten begannen, gehalten, es sah absolut umwerfend aus. Er nahm ihre Hand und führte sie erstmal zu einem Tisch, sie stellten ihre Sachen auf die darum herumstehenden Stühle. „So, was machen wir als erstes?“, fragte Akane. „Ich würde sagen, wir schwimmen erstmal einige Bahnen, zum Aufwärmen versteht sich“, grinste er. Dabei erhitzte er seinen Körper allerdings. „Ha, du und dich aufwärmen? Ich denke, du bist schon heiß genug“, murmelte Akane an Akatsukis Lippen, ehe sie ihn küsste. Er erwiderte es, ließ dann aber kurz darauf von ihr ab. „Wollen wir dann mal ins Wasser?“, fragte er mit einem Grinsen. „Ja, das wollen wir“, antwortete Akane und zog ihn dann ins Schwimmerbecken, denn in einer viertel Stunde, würde hier gleich ein Wellengang kommen. Akane liebte Wellenbäder. Sie schwammen vorerst aber einige Bahnen um die Wette, wobei Akatsuki allerdings gewann, da er viel kräftiger und schneller war. „Hm, du hättest mich gewinnen lassen müssen!“, schmollte Akane gespielt. „So, hätte ich das?“ „Ja! Allerdings!“ Akatsuki grinste und zog sie dann zu sich. Erneut küsste er sie. Doch allerdings wurden sie von einer älteren Dame unterbrochen, die sich stark beschwerend, ‚zufällig‘ an ihnen vorbeischwamm. „Diese Jugend heutzutage! Keinen Anstand mehr“, brummte sie und schwamm weiter. Die beiden Vampire sahen ihr hinterher, ehe sie anfingen zu lachen. Ehe sie sich weiter küssen konnten, ertönte ein Gong und das Wasser begann langsam, Wellen zu schlagen. „Juhu! Wellenbad!“, rief Akane und paddelte leicht von Akatsuki weg. Akatsuki betrachtete Akane, sie hatte sichtlich Spaß und sie war so entspannt wie noch nie, es war das erste Mal, dass er sie so ausgelassen sah. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und er schwamm auf sie zu, er packte sie von hinten um die Hüfte und hob sie hoch. Sie quietschte auf, als sie mit der nächsten Welle umgeworfen wurden. Etwas erschrocken schaffte sie es an die Oberfläche zurück. Danach funkelte sie Akatsuki an. „Du … das wirst du mir büßen! Schwimm um dein Leben, Freundchen“, fauchte sie todernst und schwamm dann los. „Ohoh“, stieß Akatsuki aus und schwamm ihr davon. „Du kriegst mich doch sowieso nicht!“, rief er dann noch. Allerdings war es durch die Wellen schwieriger für ihn, ihr davon zu schwimmen, weshalb sie ihn kurze Zeit später gefangen hatte. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und tauchte ihn unter. Unter Wasser drehte sie ihn zu sich um und küsste ihn. Viele Luftblasen stiegen um sie herum auf. Als sie beide schließlich keine Luft mehr hatten, mussten sie auftauchen. Akanes Haare hingen ihr ins Gesicht, als sie wieder aufgetaucht waren. „Oh, schick, schick“, kommentierte Akatsuki und strich ihr grinsend die Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Mach nur so weiter, du wirst schon sehen, was du davon hast“, brummte Akane, ehe sie ihn erneut grinsend küsste. „Diese Jugend heutzutage, es gibt nichts Schlimmeres!“, hörten sie es wieder fluchen. Die alte Dame von vorhin zog wieder an ihnen vorbei. Wieder sahen die beiden der Frau verwundert nach. Schließlich endete das Wellenbad und die beiden stiegen aus dem Wasser. „So, Akatsuki, mal sehen ob du dich traust, da runter zu springen“, meinte sie und deutete auf den Drei-Meter-Turm. Akatsuki runzelte die Stirn. „Nein, da hab ich Angst vor“, erwiderte er trocken. „Pff, und was meinst du, wie egal mir das ist. Komm, du kleiner Feigling“, lachte Akane und zog ihn mit. Akatsuki ließ sich ergeben mitziehen, was tat man nicht alles für seine Freundin? Schließlich erklommen sie den Drei-Meter-Turm. „Na? Zu hoch für dich?“, wollte Akane wissen. „Pah, machst du Witze? Das könnte ruhig noch höher sein“, antwortete Akatsuki. Er trat an den Rand des Brettes und sah dann noch einmal zu Akane. Diese grinste ihn herausfordernd an. „Ladies first“, meinte er. „Nein, diesmal überlasse ich dir den Vortritt“, teilte sie ihm mit. Dabei machte sie mit der Hand eine Geste, die signalisierte, dass er springen sollte. Doch plötzlich grinste er fies und packte sie am Handgelenk. Schließlich sprang er und ihr blieb nichts anderes übrig, als mit ihm zu springen. Sie schrie überrascht auf, doch schließlich tauchten sie ins Wasser ein. Hustens und Wasser spuckend tauchte sie wieder auf. „Akatsuki!“, knurrte sie. Dieser lachte allerdings nur. „Zu niedlich. Wirklich, du bist einfach zu niedlich!“ „Püh!“, macht sie und wandte sich, die Arme verschränkend von ihm ab. Doch Akatsuki nahm sie in die Arme und presste sie mit dem Rücken an sich. Er fuhr mit den Händen über ihre Arme und küsste ihren Hals und ihre Schulter. „Komm, sei mir nicht böse“, murmelte er zwischen den Küssen. „Was kann ich machen, damit du mir verzeihst?“ „Hör nicht auf“, keuchte Akane auf und hob ihren rechten Arm und legte ihn um Akatsukis Hals. Dieser fuhr jetzt mit seinen Händen über ihren Bauch, er spielte auch ein wenig an ihrem Höschen herum. „Tsh, noch immer keinen Anstand die Jugend heutzutage“, hörten sie ein mittlerweile bekanntes Fluchen. Akane seufzte und löste sich von Akatsuki. „Ich glaube, wir wechseln mal das Becken, da hinten gibt es so eine Wildwasserbahn“, meinte sie und deutete auf ein anderes Becken. Dort war alles sehr tropisch hergerichtet, es gab einen Kreis mit einer Bahn von wild fließendem Wasser. In der Mitte des Beckens blubberte es zudem. Das Highlight war allerdings eine große Höhle, dessen Eingang unter Wasser lag. Doch zuerst gingen sie in die Wildwasserbahn. Sie drehten dort einige Runden, doch als sich Akane gerade treiben ließ passierte es irgendwie. Ihr Bikinioberteil wurde ihr irgendwie von Körper gerissen und nun schwamm es davon. „Wah!“ stieß sie aus und bedeckte ihre Brüste mit den Armen. „Akatsuki, hilf mir!“, wimmerte sie. „Was ist denn los?“, fragte er. Akane deutete mit dem Kinn auf ihr davonschwimmendes Oberteil. „Es ist weg geschwommen“, wimmerte sie. „Warte, ich hole es“, meinte er, doch sie packte ihn am Arm. „Nein! Dann bin ich ja ganz alleine hier“, winselte sie. „Oh, stimmt ja“, Akatsuki sah sich um und entdeckte eine Bademeisterin. „Entschuldigen Sie!“, winkte er sie heran. Sie kam sofort zu ihm geeilt. „Meiner Freundin ist das Oberteil weg geschwommen, könnten Sie es bitte suchen?“, fragte er. „Klar, kein Problem, einen Moment bitte“, antwortete die Bademeisterin und flitzte sofort los. Akane war puterrot angelaufen. Das war peinlich, so etwas war ihr noch nie passiert. Und plötzlich schwamm auch noch jemand in sie hinein und sie verlor das Gleichgewicht. Mit einem erstickten Schrei, riss sie die Arme hoch und versuchte sich über Wasser zu halten. Sie hatte nur Glück, dass Akatsuki sofort zur Stelle war und sie festhielt, sodass niemand etwas zu sehen bekam. Noch immer rot angelaufen klammerte sich Akane an Akatsuki fest. „Danke.“ „Kein Problem, dafür bin ich doch da“, meinte er. „Entschuldigen Sie!“, rief da die Bademeisterin, sie eilte auf die beiden zu, sie hatte Akanes Oberteil in der Hand. „Hier bitte schön.“ Dankbar nahm Akane es entgegen. „Vielen, vielen Dank!“ Schnell zog sie es sich über. „Puh, das war knapp.“ „Ich denke, wir sollten die Wildwasserbahn mal verlassen, es gibt ja schließlich auch noch andere Attraktionen“, schlug Akatsuki vor. „Ja, damit habe ich kein Problem“, seufzte Akane und beide schwammen auf die große Höhle zu. Sie tauchten unter und fanden den Eingang. Doch sie mussten schnell feststellen, dass ziemlich viele Pärchen schon in der Höhle waren. „Hm, wirkt irgendwie überfüllt“, nuschelte Akatsuki. „Ja, irgendwie schon, nichts wie raus hier“, meinte Akane und die beiden schwammen zurück. So viele Leute waren dann doch etwas zu viel. Also beschäftigten sie sich mit den anderen Sachen, die das Schwimmbad bot. Zum einen waren hier noch sehr viele Rutschen, eine kurze, eine sehr lange, eine dunkle Rutsche mit Lichteffekten, eine mit vielen Wirbeln und eine sehr steile. Sie beiden rutschten mehrmals in allen Rutschen, wobei die dunkle noch immer die beste war. Die Zeit verging wahnsinnig schnell, so war es wohl immer, wenn man Spaß hatte. Irgendwann zogen sich die beiden Vampire nach draußen zurück, es war für Oktober noch immer angenehm warm und zudem war ja Akatsuki dabei, er würde schon dafür sorgen, dass Akane nicht fror. Der Außenbereich war gigantisch, das hätte man so gar nicht vermutet. Die beiden zogen sich an eine abgelegene Stelle zurück. Weiter hinten waren einige Erhöhungen im Wasser, sodass man darauf sitzen oder liegen konnte, man sich aber immer noch im Wasser befand. Es waren große Steine und diese waren von der Sonne noch leicht erwärmt. Akane legte sich auf einen der Steine, den Kopf hatte sie auf den Beckenrand gelegt. Akatsuki legte sich neben sie und begann sie zu küssen. Seine Hände strichen von ihren Schultern, über ihre Brust und ihren flachen Bauch, bis zu ihrem Höschen, seine Finger hoben den Stoff an und tauchten weiter hinunter. Akane bewegte sich unruhig, sie war den ganzen Tag schon auf Akatsukis Gefühle konzentriert gewesen. Sie hatte es tatsächlich geschafft, alle anderen Gefühle, außer seine, auszublenden. Es hatte ihr so gut getan, sie war so entspannt gewesen. Doch jetzt machten seine Gefühle sie fast wahnsinnig vor Verlangen. Er tauchte mit den Fingern in sie ein und Akane keuchte leicht auf. Sie presste sich den Fingern entgegen und wollte mehr. Sie konnte Akatsukis Erregung an ihrem Bein spüren. „Also wirklich, dass geht jetzt wirklich zu weit!“, fauchte da Miss Anstand. Die ältere Dame stierte die beiden an, die Vampire hatten gar nicht gemerkt, dass die Frau, welche einen schwarzen, omamäßigen Badeanzug mit einer rosafarbenen Badehaube und einer komischen kleinen Taucherbrille trug, noch immer da war. „Sex im Schwimmbad, das ist doch widerlich!“, meckerte sie weiter. „Stellt euch doch mal vor, das Sperma schwimmt hier überall herum, was da alles passieren kann, die Mädchen könnten schwanger werden!“, fauchte sie. Akane und Akatsuki sahen sich an, es war zwar peinlich, dass sie erwischt worden waren, aber das, was die Frau sagte, war lächerlich. „Entschuldigen Sie mal“, kam es jetzt von Akane. „Aber Sie sollten sich mal darüber informieren. Schwanger im Schwimmbad? Das ist nur ein Mythos. Die Spermien sterben ab, wenn sie zu lange in dem Chlorwasser hier rum schwimmen, zudem selbst wenn nicht sterben sollten, werden sie zumindest unbrauchbar. Eine Schwangerschaft kann nur in direktem Kontakt auftreten, anders nicht!“, erklärte Akane. Die Frau war vor Wut rot angelaufen, dann zeigte sie mit dem Finger auf die Beiden und stieß haufenweise Flüche aus, allerdings in einer Sprache, die die beiden Vampire nicht verstanden, aber Akane glaubte, dass es Deutsch war, denn sie hatte Kaori einmal so sprechen hören. Die Frau zog sich schließlich zurück und Akane schüttelte nur ungläubig den Kopf. „Leute gibt’s“, grummelte sie. „Ja, das stimmt schon, aber jetzt ist sie ja sicherlich weg“, nuschelte Akatsuki und küsste sie wieder. „Hoffentlich … Wo waren wir gerade stehen geblieben?“, fragte Akane dann. Akatsuki grinste und bedeckte ihren Körper mit seinem. Er fing wieder an, sie zu küssen und Akane genoss es. Sie streckte die Beine aus dem Wasser und Akatsuki nahm dazwischen platz, danach wickelte sie ihre Beine um seine Hüfte. Sie konnte spüren, wie er sich langsam aufheizte. Er entfernte die letzten Stoffstücke zwischen ihnen und drang in Akane ein. Sie warf den Kopf zurück und stöhnte auf. Akatsuki musste sich zurückhalten um sie nicht zu beißen, denn Blut im Wasser wäre nicht so gut gewesen. Akane bemerkte, dass es um sie herum anfing zu blubbern. Akatsuki brachte das Wasser zum Kochen. Aber sie konnte ihm auch nicht sagen, das er aufhören sollte, das wollte sei auf keinen Fall! Deshalb biss sie die Zähne zusammen, sie konnte spüren, dass sie beinahe gekocht wurde, aber sie würde es durchstehen. Wie schon beim letzten Mal, ließ er sie zu erst kommen, Akane krallte sich an ihm fest, als ihr Körper heftig erschüttert wurde. „Akatsuki, lass mich dich erlösen“, keuchte sie und drehte ihn auf den Rücken. Er biss die Zähne zusammen, allerdings konnte sie sein Stöhnen immer noch hören. Sie bearbeitete ihn mit dem Mund weiter, doch als er kam, erkannte sie, was das für ein Fehler war. Nicht nur, dass das Wasser bei seinem Orgasmus anfing zu verdampfen, nein, auch sein Sperma war unglaublich heiß und brannte in Akanes Mund. Sie wedelte mit den Händen vor ihrem Gesicht rum und musste an sich halten um nicht zu würgen, aber schließlich schaffte sie es dann doch zu schlucken. Sie öffnete den Mund und ließ keuchend die Zunge raushängen. „He, was hast du?“, fragte Akatsuki überrascht. Er hatte gar nicht mitbekommen, was mit Akane los war. „Heiß …“, wimmerte sie. „Dein Sperma kocht ja richtig …“ Leicht schüttelte sie sich. Akatsuki verzog das Gesicht. „Entschuldigung. Ich weiß nicht, warum ich bei so was meine Fähigkeit nicht unter Kontrolle habe.“ „Schon gut, kannst du ja nichts für“, stammelte sie. Ihr Mund brannte noch immer. „Ohoh, ich glaube, wir sollten dich mal aus dem heißen Wasser schaffen, du wirkst irgendwie verbrannt“, murmelte Akatsuki entschuldigend. „Ja, ist wohl besser … Wah!“, kreischte sie plötzlich auf. „Was ist los?“, fragte Akatsuki. „Wo … wo ist mein Höschen?“, wimmerte Akane, sie saß kniend im Wasser, die Beine zusammengepresst und die Hände über ihrem Intimbereich. „Heute habe ich echt Pech!“ „Oh shit“, stieß Akatsuki aus. Er suchte das Wasser ab doch sie fanden es nicht. „Was mache ich denn jetzt?“, winselte Akane. Doch ehe Akatsuki etwas erwidern konnte, kam auch schon ein Bademeister an. „Entschuldigen Sie, aber ich möchte Sie bitten, das Bad zu verlassen, wir schließen nämlich gleich“, teilte er ihnen mit. „Oh nein! Was mache ich jetzt“, wiederholte Akane. „Hey, vielleicht schaffst du es ja zurück, jetzt werden sicherlich nicht mehr viele da sein und dann gebe ich dir ein Handtuch“, meinte Akatsuki. „Meinst du wirklich? Oh Gott, das ist ja so peinlich!“, heulte Akane auf. „Hey, du schaffst das. Zudem, kannst du nicht fühlen, ob noch welche im Schwimmbad sind?“, hakte er nach. Akane verzog die Lippen und öffnete sich für die Gefühle der anderen. „Es sind fast alle raus, nur noch die Angestellten scheinen drin zu sein“, schniefte sie. „Siehst du, das schaffen wir!“, versicherte Akatsuki ihr, ehe er sie langsam ins Wasser zog. Er zog sie mit zurück, sodass sie nicht selbst schwimmen musste. Nach drinnen war kein Problem und es war tatsächlich niemand mehr da, nur der Bademeister von vorhin war noch da. Akatsuki eilte aus dem Wasser und holte für Akane ein Handtuch. Diese stieg schneller als er gucken konnte aus dem Wasser und wickelte sich in das Handtuch. Es war ihr trotzdem so dermaßen Peinlich! Sie flitzte schnell zu den Duschen und machte sich in Rekordzeit fertig, ehe sie sich umzog. Akatsuki wartete draußen schon auf sie, allerdings befand sich Miss Anstand ebenfalls bei ihm. Akatsuki sah nicht erfreut aus. Miss Anstand grinste allerdings nur breit. „Na, hat’s dir gefallen?“, fragte sie spöttisch, danach hielt sie Akanes Höschen hoch. „Das ist dir wohl davongeschwommen.“ Akane lief feuerrot an, was sie ohnehin schon war, da sie ziemlich verbrannt war, aber das setzte dem Ganzen noch die Krone auf. „Geben Sie das her!“, fauchte sie. „Hast du deine Lektion gelernt? So was Unanständiges macht man nicht im Schwimmbad, man macht es zu Hause, ist das klar? So was will ich nicht noch mal sehen … Und dafür, das ihr Vampire seid, solltet ihr doppelt aufpassen und eure Fähigkeiten nicht so offensichtlich einsetzen“, tadelte sie die beiden. „Was?“, stießen beide gleichzeitig entsetzt aus. „Tsh, glaubt ihr eigentlich, das hätte ich nicht bemerkt? Selbst bei dem ganzen Chlorgestank konnte ich riechen, dass ihr Vampire seid“, meinte sie und schnüffelte erneut an ihnen. Sie sah die beiden aus haselnussbraunen Augen an, die plötzlich rot aufleuchteten. „Ich für meinen Teil bin nur ein normaler Vampir“, offenbarte sie dann. Sie strich sich ihre braunen Haare aus dem Gesicht und drehte sich dann um und wollte gehen. „Ach, ihr solltet euch lieber in Acht nehmen. Ich hab gehört, Kyra treibt hier ihr Unwesen …“, murmelte sie dann noch. „Geht lieber wieder zur Cross Academy zurück.“ Danach verschwand sie. „Hm, komische Frau …“, murmelte Akane. „Oh ja, definitiv. Und dass sie auch noch ein Vampir ist …“, antwortete Akatsuki. „Hm, aber, warum hatte sie es gerade auf uns abgesehen? Es waren doch noch so viele andere Pärchen da“, nuschelte Akane. „Vielleicht waren wir die einzigen Vampire, wer weiß … Hast du das nicht gefühlt?“, wollte er wissen. „Nein, ich konnte die Gefühle heute ganz und gar ausblenden, nur dich habe ich gefühlt“, antwortete sie ihm. „Das ist doch schon mal ein Fortschritt. Du solltest dich endlich mal wieder entspannen, ich hoffe, das ist mir gelungen … Auch wenn ich dich gekocht habe … tut mir Leid“, entschuldigte er sich noch einmal. „Ja. Ja ich hatte großen Spaß heute. Und das du mich gekocht hast … ich denke, daran werden wir wohl noch Arbeiten müssen, dass du deine Fähigkeit unter Kontrolle behältst, während wir intim werden“, meinte Akane in strengem Ton, ehe sie dann grinste. Akatsuki erwiderte das Grinsen und küsste sie dann. „Wie du wünscht“, murmelte er an ihren Lippen. „Ja, ich wünsche … Komm, lass uns zurückgehen, die Verbrennungen sind irgendwie unangenehm“, nuschelte sie dann. „Aber klar, Akane.“ Akatsuki nahm ihre Hand und so gingen sie langsam zurück. Akane war momentan einfach herrlich entspannt. Sie konnte auch für den Rest des Abends alle Gefühle ausblenden, sie fühlte sich wie in Watte gepackt und es war fantastisch. Glücklich aber auch sehr, sehr erschöpft und noch immer mit leichten Schmerzen schlief sie in Akatsukis Armen ein. Kapitel 122: Teil 2 – Kapitel 73 – Soiree – Teil 1 --------------------------------------------------- Sonntag, 19. Oktober 2008 Die Vampire machten sich für die Soiree, die stattfand und von der Aido-Familie gegeben wurde, fertig. Sie fuhren in kleinen Gruppen zur Nebenresidenz der Aidos. Kaori war besonders nervös, denn ihre Eltern und auch Kagami Jigoku würden da sein. Ob das wieder in einem Streit ausartete? Ob sie sie wieder tyrannisieren würden? Sie erzitterte schon bei dem Gedanken daran. Nach einiger Zeit kamen sie endlich an. Kaori atmete tief durch und straffte die Schultern, danach ergriff sie Akumas Hand und die beiden gingen in das Gebäude. Shiro und Callie folgten ihnen, obwohl Shiro noch immer Schmerzen hatte, ging er mit, denn er hatte gehört, dass seine Eltern auch auf die Soiree gehen würden. Er hatte sie seit knapp acht Monaten nicht mehr gesehen. Callie flatterte um ihn herum und erinnerte ihn immer wieder daran, dass er sich nicht überanstrengen und dass er sich am besten doch noch ausruhen sollte. Irgendwann küsste er sie einmal und danach war sie still. Sayo war schon früher mit Takuma und Kaname losgefahren, sie konnte die Blicke der anderen Vampire spüren. Allerdings ignorierte sie sie konnte. Gaffende Leute war sie schon gewohnt. Akane wurde auch angestarrt, allerdings weil sie noch immer rot wie ein Hummer war, sie versuchte auch ihr bestes, um die Leute zu ignorieren, aber vergebens, sie konnte das Getuschel der Vampire hören. Chiko wurde ebenfalls angestarrt, sie kam sich vor wie ein Kaninchen im Scheinwerferlicht, sie fühlte sich wie auf einem Präsentierteller, da sie der einzige Mensch hier war, abgesehen von den Huntern. Sie klammerte sich an Takashi fest, so fest, dass er das Gefühl hatte, ihm würde gleich der Arm abfallen. Da betrat Kaname den Raum und sofort wurde alles still, die meisten Vampire verbeugten sich vor Kaname, na ja, nur die üblichen blieben stehen und starrten Kaname an. Darunter auch Kagami Jigoku, sie hatte nichts weiter als Verachtung für Kaname übrig. Da sie ihn allerdings für zu uninteressant hielt, wandte sie sich lieber ihrem Sohn zu. „Akuma, zieh dich doch gefälligst ordentlich an, deine Krawatte sitzt viel zu locker!“, beschwerte sie sich. Dann funkelte sie Kaori wütend an. „Zukünftige Schwiegertochter du solltest mehr darauf achten, dass sich Akuma vernünftig anzieht!“, fauchte sie. „Ja, ich werde darauf achten“, fiepte Kaori und versteckte sich leicht hinter Akuma. „Na, Kagami, machst du meine Tochter schon wieder fertig?“, kam es da von Kirika. „Das solltest du besser lassen, sonst muss ich böse werden.“ „Ha, glaubst du, ich habe Angst vor dir?“, lachte Kagami und baute sich vor Kirika auf, wobei sie sie um längen überragte. „Aber, aber, müsst ihr diesen Machtkampf hier austragen?“, kam es von Takeo. „Takeo, so war meine Schwester schon immer“, meinte da Kyoko Jigoku. „Du solltest nicht versuchen, sie aufzuhalten, sonst werde ich dich aufhalten“, brummte sie und warf Takeo vernichtende Blicke zu. „Mama, das ist deine Schwester?“, fragte Akuma. Er hatte Kyoko noch nie zu Gesicht bekommen. „Ja, ich bin ihre Schwester und du bist das nichtsnutzige männliche Kind von Kagami? Schwester, was für eine Schande, dass du unbedingt einen Jungen bekommen musstest“, seufzte Kyoko. „Ich bin nicht nichtsnutzig!“, beschwerte sich Akuma. „Doch, du bist ein Mann, das erklärt schon alles!“, fauchte sie. „Mach dir nichts draus, Kyoko ist nun mal so“, seufzte Takeo. Akuma nickte nur. „Oh Gott, Shiro, was ist denn mit dir passiert?“, ertönte da Yana Shirois Stimme. „Ich wurde erschossen“, brummte Shiro. Das Schlimmste für Shiro in diesem Moment war das Desinteresse, welches Shiro in seiner Mutter sehen konnte. Es interessierte sie nicht wirklich, dass Shiro verletzt war. Aber er war es schon gewohnt, seine Eltern waren immer so kalt. „Also echt, kannst du nicht aufpassen?“, fauchte sie und verpasste ihm auch gleich noch eine Ohrfeige. „He, Tante! Lass Shiro in Ruhe, er hat schon genug durchgemacht!“, fauchte Kaori und stellte sich schützend vor Shiro. Da kam auch Nobunoga Shiroi an, er sah nicht gerade erfreut aus. „Shiro, ich hab dir gesagt, dass du dein Training nicht vernachlässigen sollst! Bist du wirklich so unfähig, oder tust du nur so?“, fauchte er. Shiro biss die Zähne zusammen, auch dass war er schon gewohnt. „Kyra hat mich angeschossen“, presste er hervor. „Tsh, das du gegen diese Menschenfrau verlierst, ist ja so eine Schande“, knurrte sein Vater. Da ertönte plötzlich ein Lachen. „Ihr solltet Kyra nicht unterschätzen, sie ist nicht einfach nur eine gewöhnliche Frau“, meinte Lee, er ging geradewegs auf die Vampire zu. Da er mal ein Hunter war, war es für ihn nur zu leicht gewesen, herauszufinden, wann und wo die nächste Soiree stattfand. Er musste Kyra praktisch in dem Hotel einsperren, damit sie ihm nicht folgte. Er kam neben Kagami zum stehen und sie sah zu ihm auf. „Hm, nie ist Kaname mal da, wenn man ihn fertig machen will …“, seufzte sie. „Wie bitte?“, kam es von Lee. „Ich mag Männer nicht, die kleiner sind als ich, und Kaname ist nun mal kleiner als ich, deswegen zeige ich ihm bei jeder Gelegenheit, was für ein jämmerlicher Haufen er ist. Für mich ist man nämlich erst ein Mann, wenn man größer ist als ich“, erklärte sie. „Verstehe“, Lee wirkte leicht irritiert. „Moment Mal, was hast du mit Kyra zu tun?“, fragte Kaori. „Kyra ist meine Partnerin. Gestatten, mein Name ist Lee Wesson“, stellte er sich vor. „W-Wesson?!“, stieß da Takeo aus. „Ja, haben Sie ein Problem damit?“, murmelte Lee. „Ihre Mutter war nicht zufällig Lyra Wesson?“, hakte Takeo nach. „Doch, aber woher kennen Sie meine Mutter?“, wollte Lee wissen. „Ich kenne sie nicht persönlich, doch wie ich vor kurzem herausgefunden habe, war Lyra Wesson meine Halbschwester“, erklärte er. Lee erstarrte. „Halbschwester? Aber meine Mutter war ein Mensch und Sie sind ein Vampir!“ „Ja, Bonnie Smith war meine Mutter und Taka Haibara mein Vater“, nuschelte Takeo. „D-Das bedeutet ja … ich hab Vampirverwandte …“, Lee war fassungslos. „Tja, Sie haben wohl doch nicht Ihre gesamten Verwandten getötet“, meinte Kagami spöttisch. „Zu schade, was?“ Lee grummelte etwas vor sich hin. „Und wer sind Sie?“, wollte er wissen, wobei er Kagami hypnotisierend in die Augen starrte. „Kagami Jigoku, und starr mich nicht so an, Junge“, grummelte sie. „Hä? Sie sollten eigentlich hypnotisiert sein“, stieß Lee aus. „Hypnose?“ „Ja, jeder, dem ich in die Augen starre, wird hypnotisiert. Warum Sie nicht?“, wollte er wissen. Da lachte Kagami. „Jungchen, glaubst du wirklich, ich lasse mich von jemandem hypnotisieren, der noch nicht mal den Bruchteil meines Alters erreicht hat? Wohl kaum.“ Durch diese Sätze provoziert, beging Lee einen großen Fehler. Er packte Kagami an den Schultern und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. Doch Kagami hob die Hand und verpasste Lee eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. „Fass mich nicht an“, brummte sie verstimmt. Lee hielt sich die Wange und starrte Kagami nach wie vor verwirrt an. „Ich will dir mal was sagen, Junge. Hypnose funktioniert nur, wenn das Opfer dem Hypnotiseur vertraut. Und da ich dir nicht vertraue, kannst du mich auch nicht hypnotisieren. Und jetzt, mach dass du verschwindest“, fauchte sie. Doch Lee starrte Kagami nur an. Seine Augen waren geweitet. „Sie sind … klasse“, schwärmte er. Jetzt war es an Kagami, die Stirn zu runzeln. „Wie meinen?“ „Sie sind echt umwerfend … fast so toll wie Kyra … und mindestens genauso heiß“, grinste er und biss sich auf die Unterlippe. Kagami seufzte. „Mann, an was bin ich denn da schon wieder geraten?“, grummelte sie. Dann wandte sie sich an Lee. „Komm mal mit Freundchen, ich muss dir mal Manieren beibringen.“ Danach packte sie ihn am Hemd und schleifte ihn mit sich. Alle Vampire wichen vor ihr zurück, als sie an ihnen vorbei ging. „Gruselige Welt“, kommentierte Callie. „Sag mal, Shiro, wer ist das eigentlich?“, fragte Yana. „Das ist Callie, meine Freundin“, sagte Shiro. „Freundin? Du hast eine Freundin gefunden?“, Nobunoga war ungläubig. „Ja! Hab ich“, fauchte Shiro. „Ernsthaft? Sie nimmt dich, obwohl du so mickrig bist?“, fragte Nobunoga. „Vater, ich bin nicht mickrig!“, stieß Shiro aus, seine Stimme zitterte allerdings und er holte keuchend Luft. Callie war sofort bei ihm und stützte ihn. Sie gab Shiro einen Kuss. „Ist alles in Ordnung?“, wollte sie wissen. „Geht so“, antwortete Shiro und klammerte sich an Callie fest. Kaori starrte Shiros Eltern an, sie konnte Nobunoga Shiroi nicht leiden, er war ein furchtbarer Mann. Er war zu seinem Sohn nie nett, herzlich oder liebevoll gewesen, immer nur kamen solche Kommentare. Callie sah auf, als sie Blicke auf sich spürte. Kyoko Jigoku hockte neben ihr und sah sie verzaubert an. „Oh, du bist so süß“, grinste sie. Dann blickte sie zu Shiro und ihr Blick verdunkelte sich. „Aber du nicht.“ Der Hass in ihrem Blick war deutlich zu spüren. „Aber, Tante … Warum bist du bloß so feindselig gegenüber Männern?“, fragte Akuma. „Rede mich nicht mit Tante an! Ich bin nicht deine Tante, du existierst für mich nicht“, meinte Kyoko kalt und ohne Akuma eine Antwort zu geben, ging sie fort. „Hat hier eigentlich jeder einen an der Klatsche?“, fragte Akuma. „Das nennt man Familie, Akuma, das ist nun mal so“, seufzte Takeo. Sasori hatte eine zeitlang die Familien Jigoku, Haibara und Shiroi beobachtet. Da gings ja ganz schön zur Sache, seine Mutter war im Gegensatz zu diesen Eltern geradezu normal, fast harmlos. Er hielt sich schon die meiste Zeit beim Buffet auf und klammerte sich an sein Glas mit Kunstblut. Immer wieder wurde er, sowohl von Männern als auch von Frauen, interessiert angestarrt, da er ja einer der berühmtberüchtigten Vampirzwillinge war. Er hielt Ausschau nach Kumo und entdeckte ihn umringt von Aidos Schwestern. Da konnte er doch jetzt unmöglich hingehen, so viele Frauen … Doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen, denn Hanabusa kam auf ihn zu. „Hey, Sasori, komm mit, meine Schwestern wollen dich mal kennen lernen“, meinte er. Schnell schüttelte Sasori den Kopf. „Nein!“, stieß er aus. Hanabusa seufzte und trat hinter Sasori, er schob ihn in die Richtung seiner Schwestern. „Komm, sie werden dir nichts tun, sie sind nur neugierig. Ich passe schon auf, dass sie nicht über dich herfallen“, versprach Hanabusa. Die drei Mädchen quietschten auf, als sie Sasori sahen. „Awww, das ist dein Bruder, Kumo? Der ist ja so süß!“, schwärmten sie. Aiko klebte als erste an Sasori. „Hey du, du bist Kumos unheimlich süßer Bruder, nicht wahr? Aber gut, ich müsste eigentlich gar nicht fragen, denn ihr seht euch ziemlich ähnlich. Ich heiße Aiko. Du bist Sasori nicht wahr?“, attackierte sie ihn sofort. „Ach Aiko …“, seufzte Naoko. „Ich dachte, du stehst nicht auf Jüngere.“ „Ach, so viel Jünger als ich ist er nun auch nicht“, meckerte Aiko. „Er wird jetzt im Oktober achtzehn, war doch so, oder Kumo?“, fragte sie nach. „Jap, am 21.10.“, bestätigte er. „Siehst du? Und ich bin halt im März schon achtzehn geworden, so ein großer Unterschied ist da jetzt auch nicht.“ Aiko grinste zufrieden und wandte sich an Sasori zu. „Wir werden sicher noch viel Zeit miteinander verbringen, wenn Hana-chan und Kumo irgendwann heiraten wollen“, schnurrte sie. Sasori war rot angelaufen und ehe Aiko gucken konnte, war er verschwunden und versteckte sich hinter seinem Bruder. „Wie kommt der so schnell dahin?“, fragte sich Aiko. „Ihr müsst Sasori entschuldigen, er hat Angst vor Frauen“, meinte Kumo. „Hä, aber warum denn?“, wollte Aiko wissen. „SASORI!“, rief da eine hohe Stimme. Kumo konnte fühlen, wie sich Sasori fester an ihn krallte. Er erstarrte richtig. Plötzlich wurde er aber von ihm weggerissen und Kana Dokuyaku umarmte ihren Sohn. „Komm und umarme deine Mutter, wir haben uns ja schon so lange nicht mehr gesehen“, heulte sie beinahe, dabei presste sie sich an Sasori heran und rieb ihre Wange an seiner. Sasori zitterte am ganzen Körper. Das durfte doch nicht wahr sein. „Kana, benimm dich“, meinte Mugen Dokuyaku, er zog seine Frau von seinem Sohn weg. Sasori wich zitternd zurück und klammerte sich an Kumo fest. Seine Mutter strahlte über das ganze Gesicht, ihre unglaublich blauen Augen, welche Sasori von ihr geerbt hatte, fixierten ihn. Im Gegensatz zu Sasori, der ja schwarze Haare mit einem leichten Blaustich hatte, waren ihre Haare von einem dunklen violett, jetzt stich sie sich die Haare zurück und wandte dann ihre Aufmerksamkeit zu ihrem zweiten Sohn. „Kumo, hallo“, diese Begrüßung fiel weniger herzlich aus. „Hallo, Mutter“, antwortete Kumo in gleichem Ton. Noch im selben Atemzug fügte er hinzu. „Darf ich dir jemanden vorstellen?“ Er deutete auf Hanabusa und dieser trat vor. „Das ist Hanabusa Aido, mein Freund und Verlobter.“ Kana legte den Kopf schief und riss die Augen erschreckend weit auf, dann grinste sie. „Awww, du bist ja ein ganz süßer! Pass ja auf meinen Sohn auf! Und wehe du machst ihn unglücklich, dann werde ich dich unglücklich machen“, grinste sie. „Äh …“, stieß Hanabusa aus. Kana trat vor und tätschelte Hanabusa und Kumo den Kopf. „Und Sasori, wann bringst du endlich mal einen Mann mit nachhause? Hm?“, fragte sie Sasori sogleich. Doch dieser zuckte nur mit den Schultern, er hatte den Blick abgewandt. „Sie gehen ja ziemlich leicht damit um, dass Ihre Söhne beide schwul sind, ich hätte gedacht, da kommt mehr Widerstand, denn immerhin gibt’s so keine Enkelkinder“, kam es von Aiko. „Hä? Ich hab doch schon ein Enkelkind“, meinte Kana. Aiko legte den Kopf schief und sah Hanabusa und Kumo Stirn runzelnd an. „Ach, doch nicht von denen“, winkte Kana ab. „Sori! Umo!“, rief da ein kleines Kind. Ruckartig drehte sich Sasori in die Richtung um. Ein kleines, knapp dreijähriges Mädchen kam auf sie zugelaufen. Sie hatte rötliche Haare, welche sie offen trug, an jeder Seite aber jeweils noch einen kleinen Zopf hatte. Zudem hatte sie hellviolette Augen. „Sori!“, rief sie erneut. Sasori kniete sich hin und streckte die Arme nach dem Mädchen aus, diese warf sich lachend hinein. „Nozomi“, murmelte Sasori und drückte das Mädchen an sich. Er richtete sich wieder auf, wobei er die Kleine auf dem Arm hielt. Diese hatte ihre Hände um seinen Hals geschlungen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Oh, wer ist das?“, wollte Hanabusa wissen, er war verwundert darüber, wie liebevoll Sasori mit der Kleinen umging. „Das? Das ist Nozomi, meine Nichte“, erklärte Sasori und lächelte sie dabei liebevoll an. „Sori, Sori“, sang Nozomi und zog leicht an Sasoris Haaren. „He, nicht an den Haaren ziehen“, meinte Sasori und löste ihre Hand aus seinen Haaren. Da hörte er ein Lachen. „Tja, da bist du wohl selbst dran Schuld, was musst du auch so lange Haare haben … obwohl, richtig lang sind sie ja nicht, aber zum dran ziehen reicht es“, lachte das Mädchen. Danach ging sie auf Sasori zu und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. „Hallo, schön, dich wieder zu sehen“, meinte das Mädchen, welches Kana zum verwechseln ähnlich sah. Danach nahm sie ihm Nozomi ab, allerdings beugte sie sich auch vor und gab Sasori einen kurzen Kuss auf die Lippen. Hanabusa war noch mehr überrascht als eben. „Hä?“ Kumo drehte sich grinsend zu seinem Freund um. „Darf ich vorstellen, das ist Kimiko Aizawa, meine Schwester“ „Aizawa?“ „Ja, ich bin verheiratet“, antwortete Kimiko. Da trat ihr Mann neben sie. „Kenji Aizawa, ihr Mann …“, stellte sich der Rotschopf mit den strahlend blauen Augen vor. Kimiko ging auch auf Kumo zu und küsste ihn kurz. „Und du bist verlobt? Wird ja auch mal langsam Zeit“, meinte sie und grinste. „He, es muss sich ja nicht jeder mit zwölf verloben“, grummelte Kumo, aber er erwiderte ihr grinsen. Dann griff er nach Nozomis Hand. „Na, Kleine, wie geht’s dir?“ „Gutgut“, kicherte sie und zog an Kumos Pony. „Entschuldigung, sie hat gerade das Haareziehen für sich entdeckt“, kicherte Kimiko. Sasori betrachtete mit schief gelegtem Kopf seine Schwester. „He, Kimiko, du bist irgendwie dicker geworden, oder täusche ich mich da“, stieß Sasori aus. „Oh, du Depp!“, rief da Aiko dazwischen. „Sie ist bestimmt schwanger! So eine hübsche Frau kann einfach nicht von alleine dick werden!“ „Schwanger?“, wiederholte Sasori, er stand ein wenig auf dem Schlauch. „Ja, Sasori ich erwarte erneut ein Kind“, bestätigte Kimiko. Sasori lief rot an und riss die Augen auf. „Wirklich?“ „Ja, wirklich“, versicherte Kimiko ihm erneut, dann übergab sie Nozomi an Kumo und ging auf ihren anderen Bruder zu. Sie packte Sasoris Hand und presste sie gegen ihren dicken Bauch. Sasori zuckte zusammen und errötete. „Hach, Bruder, was soll man nur mit dir machen“, seufzte Kimiko. Noch immer errötet, fuhr Sasori leicht über den Bauch seiner Schwester, doch plötzlich zuckte er wieder zusammen. „Oh, da hat sich was bewegt“, murmelte er erstaunt. „Ja, die Kleine tritt schon ganz schön zu“, meinte Kimiko. „Oh und wann ist es … ähm, denn so weit?“, wollte Sasori wissen. „Der Termin ist im November“, antwortete sie. „Aber, das ist ja schon so bald!“, er sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. „Solltest du dich da nicht besser ausruhen, ich meine, so ein Baby muss doch schwer sein und ist das nicht zu anstrengend? Du solltest im Bett liegen, statt hier auf einer Soiree zu sein“, stammelte Sasori schnell. Doch Kimiko lachte nur leicht. „Sasori, ich bin schwanger und nicht krank. Mir geht es blendend. Ich weiß schon, was ich mache, schließlich war ich schon einmal schwanger“, meinte sie. Danach zog sie Sasori in eine Umarmung. „Sei nicht immer so panisch, wenn es um Frauen geht“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Er schmiegte sich an seine Schwester und erwiderte die Umarmung. „Mama, Sori!“, quäkte Nozomi dazwischen. Kumo hatte sie an die beiden herangetragen und Nozomi riss jetzt an einem der drei Piercings, die Sasori im rechten Ohr hatte. „Auauau, Nozomi, nicht dran ziehen, bitte!“, stammelte Sasori. „Nein, Liebling, das macht man nicht“, tadelte Kimiko ihre Tochter. „Ahh, Kind, seid wann bist du denn gepierct?“, mischte sich da Kana ein. „Seit ich in den USA war …“, antwortete Sasori. „Bist du noch irgendwo anders gepierct?“, fragte sie. „Äh, nein, nicht mehr …“, stammelte er. „Was heißt hier nicht mehr?“ „Nun ja … ich hatte einige Zeit ein Bauchnabelpiercing, das hab ich aber wieder raus gemacht.“ „Tststs, so was macht man doch nicht, zudem, warum umarmst du deine Schwester so, aber mich nicht?“, schmollte sie. „Äh, ich, äh“, stotterte Sasori und wich vor seiner Mutter zurück. „Mutter“, knurrte da Kimiko. Sie hatte angefangen zu kauen, was nie etwas Gutes bedeutete. Sie öffnete den Mund leicht und Sasori konnte etwas Silbernes erkennen. Ein silbernes Rinnsal einer etwas dickeren Flüssigkeit, floss aus ihrem Mundwinkel. „Lass ihn in Ruhe.“ „Kimiko“, murmelte da jetzt auch Kenji. „Hör du auch auf.“ Er nahm ihr das Kind ab. „Tut mir leid, es hat mich nur aufgeregt“, meinte sie und wischte sich die Flüssigkeit ab, zudem schluckte sie den Rest unter. „Was war das?“, fragte Hanabusa Kumo leise. „Quecksilber“, antwortete Kumo. „Was?“ „Sie kann Quecksilber produzieren, sie wird auch die Quecksilber-Queen genannt“, meinte Kumo. „Aber … ist Quecksilber nicht giftig?“, entfuhr es Aido. Kimiko lachte. „Ja, es ist giftig, allerdings ist es meine Fähigkeit, da wäre es doch blöd, wenn es das auch für mich wäre. Zudem, du bist mit einem der gefährlichsten Vampire der Welt zusammen, zumindest was die Fähigkeit angeht und du sorgst dich darum, ob mein Quecksilber giftig ist oder nicht?“, murmelte sie. Aido zuckte zusammen. „Oh, stimmt ja, hab ich vergessen“, antwortete er kleinlaut. „Was? Das du mit mir zusammen bist, oder das meine Fähigkeit darin besteht, Giftwolken zu produzieren?“, hakte Kumo nach. „Äh, deine Fähigkeit ist mir entfallen.“ Kumo starrte Aido an. „Nicht dein Ernst, oder? Wie kannst du vergessen, dass ich giftig bin?“, wollte Kumo wissen. „Es tut mir leid, aber da du deine Fähigkeit nicht bei mir einsetzt, verdränge ich das irgendwie“, gab Aido zu. Kumo seufzte tief auf. „Du bist mir einer …“ Er küsste Aido kurz. Hanabusas Schwestern hatten Herzen in den Augen. Auch Kumos Mutter war begeistert. Lediglich Sasori wurde immer trauriger, denn er wusste, dass Kumo ihm nicht mehr alleine gehörte. Kapitel 123: Teil 2 – Kapitel 74 – Soiree – Teil 2 --------------------------------------------------- Sonntag, 19. Oktober 2008 Chiko fühlte sich noch immer unbehaglich, auch wenn neben Takashi mittlerweile auch Akane und Akatsuki an ihrer Seite waren. Es war immer noch komisch für sie, hier zu sein. Akane konnte die Leute auch immer noch tuscheln hören, was auch nicht so angenehm war. Sie versuchte es zwar so gut wie möglich auszublenden, aber es war gar nicht so einfach. Und da hörte sie es. „Na, die Verbrennungen sind ja immer noch nicht weg …“ Diese Stimme … Akane wirbelte herum und entdeckte Miss Anstand. „SIE?!“, stieß Akane aus, die Augen weit aufgerissen. Die Frau lachte. „Ah, du hast mich nicht vergessen, wie löblich von dir. Ja, ich bin es“, antwortete sie. Neben Miss Anstand tauchte plötzlich eine etwas ältere Frau mit blonden Haaren und blauen Augen auf. Sie sah aus wie eine Schauspielerin. „Rie, musst du schon wieder die jungen Leute ärgern?“ „Ach, sei still, du alte Schachtel, als ob du das nicht genauso gerne machst, Izumi“, knurrte Rie. Danach wandte sie sich an Akane und die anderen. „Darf ich mich vorstellen ich bin Rie Gasai und das ist Izumi Kanbara“, stellte sie sich und die andere Frau vor. „Ihr müsst Rie entschuldigen, sie ist nun mal ein wenig …“, Izumi wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht herum und stieß einen Pfiff aus. Akane und Akatsuki sahen sich an, dass hatten sie gestern auch schon herausgefunden. „Und warum haben Sie uns im Schwimmbad die ganze Zeit verfolgt?“, wollte Akane schließlich wissen. Rie lachte. „Ach, das ist ein Hobby von mir, ich nerve gerne die jungen Leute, vor allem, wenn es Vampire sind. Und übrigens, super aufgepasst. Ich wusste natürlich auch, dass man im Schwimmbad nicht schwanger werden kann, aber ich wollte euch testen, ob ihr das auch wisst“, gab sie zu. „Oha, Sex im Schwimmbad?“, kam es da von Takashi. „Was geht denn bei euch ab?“ Akane lief noch weiter an. „Müssen Sie das überall herumerzählen?“, fiepte sie. Rie lachte. „Entschuldigung, nur gut, dass ich ihnen nicht erzählt habe, dass du dabei dein Höschen verloren hast … upps“, machte sie. „Akane!“, quietschte Chiko, sie war leicht rosa angelaufen. Akane war vollkommen erstarrt und noch weiter angelaufen, mittlerweile sah es echt ungesund aus. „Mensch, Mutter! Musst du das wirklich immer wieder machen?“, fauchte da plötzlich eine Frau mittleren Alters, mit schulterlangen, blonden Haaren und merkwürdig goldenen Augen. „Ach, Kind, lass mir doch meinen Spaß, ich bin im Ruhestand, was soll ich denn sonst den ganzen Tag machen?“, wollte Rie von ihrer Tochter wissen. „Ich weiß nicht, Mutter, andere Frauen deines Alters, treffen sich zum Bingo oder zum Stricken … aber sie machen nicht so was!“, fauchte sie. „Beniko, sei doch nicht so langweilig, dabei würde ich doch kaputt gehen. Zudem, warum sollte ich stricken? Ich hab dir einmal eine Mütze gestrickt, die wolltest du nicht haben, von daher …“, Rie ließ den Satz unvollendet. Beniko sah zu Tode genervt aus. „Was soll ich, eine fünfzig Jahre alte Frau, mit einer rosafarbenen Hasenmützen anfangen?“, fauchte sie. „Tja, ich hätte mich in deinem Alter darüber gefreut … Das ist der Unterschied. Die Jugend heutzutage … echt schlimm, die weiß Geschenke einfach nicht mehr zu schätzen …“, seufzte Rie. „Ich stecke dich doch noch ins Altenheim, da gehörst du auch so langsam mal hin“, knurrte die wütende Frau und wandte sich dann an Akane. Diese folgte dem Gespräch ungläubig. „Entschuldigung, aber diese Frau hat sie nicht mehr alle. Nimm es ihr nicht übel, sie weiß nicht mehr, was sie redet.“ Sie stieß einen Seufzer aus. „Im Übrigen, ich bin Beniko Kanbara“, fügte sie dann noch hinzu. „Okay …“, murmelte Akane, sie wusste echt nicht, was sie davon halten sollte. „Hm, Moment, Sie heißen doch Kanbara mit Nachnamen, müsste dann nicht Izumi Kanbara ihre Mutter sein?“, fragte Chiko dazwischen. Beniko schnaubte. „Nein, ist schon richtig so, Izumi ist die Mutter meines Mannes“, erklärte sie. „Ah, ich verstehe“, antwortete Chiko. „Und den muss ich jetzt erstmal wieder suchen, bevor der noch irgendwas anstellt, der ist nämlich fast genauso schlimm wie meine Mutter … Die beiden darf man echt nicht alleine lassen …“, murmelte sie, ehe sie verschwand und ihre Mutter gleich mitzog. Izumi seufzte, winkte den Vampiren noch einmal und lief ihnen hinterher. „Alles verrückte hier, hab ich so das Gefühl …“, murmelte Takashi. Er drehte sich um und wollte gerade zum Buffet gehen, da lief er geradewegs in seine eigene Mutter hinein. „Hallo, Sohn …“, meinte sie und musterte Takashi. „Mutter? Was machst du denn hier?“, fragte er überrascht. „Darf ich denn nicht zu einer Soiree gehen, wenn ich dazu eingeladen werde?“, wollte sie wissen. Cho Kobayashi sah ihren Sohn mit leicht schräg gelegtem Kopf an. Dabei fiel ihr eine Strähne ihrer langen, blauen Haare ins Gesicht. Sie hatte, wie auch Takashi, braune Augen. „Doch, klar“, antwortete er. Cho hakte sich bei ihm unter. „Möchtest du mich nicht deinen Freunden vorstellen?“ „Aber natürlich … Mutter, das sind Akane und Akatsuki und das“, er deutete auf Chiko, „ist Chiko, meine Freundin“, nuschelte er. „Und … Halbschwester …“, fügte er ganz leise hinzu. Er wusste, wie seine Mutter auf seinen Vater zu sprechen war, sie war immer noch sauer, dass er abgehauen und mit einer Menschenfrau durchgebrannt war und sie mit Takashi hatte sitzen lassen. „Halbschwester …? Halbschwester?!“, wiederholte sie ungläubig. „Das ist also die Tochter meines Ex-Mannes?“ „Ja … und Chiko ist meine Freundin, also sei nett zu ihr!“, betonte Takashi noch einmal. „Definiere ‚Freundin‘“, brummte Cho. „Freundin wie feste Freundin, Partnerin, Geliebte …“, zählte Takashi auf. Seine Mutter warf ihm einen finsteren Blick zu. „Deine Freundin ist die Tochter meines feigen Ex-Mannes und deine Halbschwester und zudem noch ein Mensch. Und du bist trotzdem mit ihr zusammen?“ „Ja … Nun gut, am Anfang wusste ich es nicht, aber ich war umso erleichterter, als ich es herausgefunden hatte, sie kam mir irgendwie so bekannt vor, ich wusste nur nicht warum …“, nuschelte Takashi. Chiko sah die reinblütige Vampirin vor ihr an. Sie konnte spüren, dass Takashis Mutter sie nicht mochte. „Hallo, ich bin Chiko Saito …“, stellte sie sich stammelnd noch einmal selbst vor. „Ich weiß“, knurrte Cho. „Mutter, sei lieb!“, wiederholte Takashi. „Schon gut, schon gut. Ich lasse mich nicht das Niveau herab und beleidige Menschen, noch nicht mal wenn es die Töchter meines Ex-Mannes sind …“, brummte sie. „Sehr schön, du wirst sie mögen, Mutter“, meinte Takashi. „Wir werden sehen“, sagte Cho fest. „Komm, Takashi, wir haben uns so lange nicht gesehen, wir sollten uns mal wieder unterhalten … Zeige mir auch deine anderen Freunde, hattest du nicht gesagt, du seiest mit diesen Giftzwillingen befreundet? Ich habe sie noch nicht kennengelernt, stell sie mir vor“, wies sie ihn an. „Klar, komm Chiko“, meinte Takashi und hielt seiner Schwester eine Hand hin. Zögernd ergriff sie sie. Cho sah zwar nicht so erfreut aus, blieb aber still, zu dritt gingen sie dann los, um die Giftzwillinge zu suchen. Akane seufzte auf. Sie wäre vor Peinlichkeit am liebsten im Erdboden versunken. Nur Akatsuki hielt sie davon ab, sich vor Peinlichkeit von irgendeinem Dach zu stürzen. Nichts ahnend nippte sie gerade an einem Glas Kunstblut, als sie plötzlich stürmisch von hinten umarmt wurde. „Aka-chan!“, rief da ihre Mutter. Hana Shizu war praktisch vom Aussehen her eine ältere Version von Akane, allerdings war sie vom Charakter her ganz anders. Sie knuddelte Akane erstmal eine Weile. „Mama! Du sollst mich doch nicht so rufen!“, stieß Akane aus. Sie hasste es, wenn ihre Mutter sie Aka-chan nannte, da das mit Baby übersetzt wurde. Noch immer knuddelte Hana ihre Tochter und schwenkte sie dabei leicht hin und her. „Aber du bist doch mein kleines Aka-chan“, säuselte sie. „Hana, falls es dir noch nicht aufgefallen ist, aber Akane ist mittlerweile erwachsen und fernab davon ein Baby zu sein“, bemerkte Kangta Shizu, ihr Vater. Er hatte kurze schwarze Haare, blaue Augen und eine kräftige Statur. „Ist doch egal, sie wird immer mein kleines Baby bleiben“, protestierte Hana, danach hielt sie Akane ein wenig von sich weg. „Aber Kind, was bist du denn so feuerrot? Das sieht ja so aus, als ob du gekocht wurdest …“, stieß sie entsetzt aus. „Nun ja, genau genommen …“, nuschelte Akane, doch weiter kam sie nicht. „Oh, und wer bist du?“, fragte Hana Akatsuki. „Akatsuki Kain“, murmelte er. „Oh, bist du der Freund meiner Tochter?“ „Ja …“ „Sag mal, was ist mit ihr passiert, sie sieht so gekocht aus“, wollte Hana jetzt von Akatsuki wissen. „Nun ja … Fragen Sie das am besten Akane selbst …“, wich Akatsuki der Frage aus. „Moment, Akatsuki Kain … Du bist doch aus der Nebenlinie des Aido-Clans, nicht wahr?“, führte sie das Verhör fort. „Eh ja …“ „Du bist doch der Vampir, der Materie zum Brennen bringen kann, nicht wahr?“ „Ja …“ „Uh, dann kann ich mir ja schon irgendwie denken, wie diese Verbrennungen zustande gekommen sind. Vor allem, da ich gehört habe, was diese einfache Vampirin da ersten geredet hat“, grinste Hana und sah dann ihre Tochter wissend an. „Mama!“, stieß Akane aus. „Ach ja, ich kann mich noch dran erinnern, als ich noch jung war. Was dein Vater da alles mit mir gemacht hat“, schwärmte sie. Akane war wieder mal feuerrot angelaufen. „Mama! Das will hier niemand wissen, sei still!“, fiepte sie. Kangta seufzte nur auf und packte Hana an den Schultern. „Alles in Ordnung, ja?“, meinte er. „Aber natürlich! Könnte nie besser sein“, grinste Hana und schmiegte sich dann an ihren Mann. Akane seufzte auf und lehnte sich an Akatsuki, irgendwann mussten die Peinlichkeiten doch mal aufhören … Takashi hatte in der Zwischenzeit die Zwillinge gefunden. „Sasori, Kumo!“, rief er. Diese drehten sich zu ihrem Kumpel um. „Ah, Takashi … wer ist denn diese beängstigende Frau“, wollte Sasori wissen und wich gleich mal einige Schritte zurück. „Sasori, Kumo, darf ich vorstellen, Cho Kobayashi, meine Mutter. Mutter, das sind die Zwillinge, Sasori und Kumo“, stellte er sie alle vor. „Interessant. So sehen also Vampirzwillinge aus“, murmelte Cho. „Und ihr seid tatsächlich giftig?“ „Ja, das sind wir … Würden Sie bitte nicht so nah an meinen Bruder ran treten, er hat Angst vor Frauen“, meinte Kumo und sah zu seinem Bruder, der sich jetzt hinter Kimiko versteckte. „Ach wirklich, das sieht mir aber nicht so aus“, murmelte Cho. „Das ist unsere ältere Schwester“, merkte Kumo an. „Oh … ich verstehe, Kimiko Dokuyaku, die Quecksilber-Queen, dann ist das also eure Schwester“, meinte Cho überrascht. „Ich hab schon gehört, die Dokuyaku-Familie ist sehr giftig oder ätzend veranlagt… Mugen Dokuyaku, das Säuregenie, Kimiko Dokuyaku, die Quecksilber-Queen und Sasori und Kumo, die Giftzwillinge. Nur Kana Yakari ist anders. Zugeben, sie stammt ja auch nicht von dem Dokuyaku-Zweig ab, allerdings ist sie eine entfernte Verwandte der Dokuyaku-Familie und enthält das Gegengift, nicht wahr?“, wollte Cho interessiert wissen. „Das stimmt, sie ist die Großcousine meines Vaters und sie ist unser so genanntes Gegengift. Sie kann unser Gift durch eine Berührung neutralisieren“, erklärte Kumo. „Das ist wirklich interessant“, murmelte Cho und musterte Kimiko und Sasori, vor allem aber Kimiko. „Sag mal, Mädchen, weiß man schon, ob das Kind auch eine Fähigkeit hat?“, wollte sie wissen und deutete auf Nozomi, die neben Kimiko stand und Cho neugierig anblickte. „Nein, wir wissen noch nichts …“, murmelte Kimiko. „Wirklich schade, das ist nämlich sehr interessant“, sagte Cho. Danach unterhielt sie sich noch eine Weile mit Kumo über das Gift, das er produzieren konnte. Sasori hingegen, ging noch immer auf Abstand, er hatte langsam genug von Reinblütern. Doch da er rückwärts zurückwich, sah er nicht, dass er geradewegs in jemanden hineinrannte. „Au“, stieß die Person aus. „Kannst du nicht aufpassen?“ Sasori drehte sich schnell um und entdeckte einen Mann, circa Mitte bis Ende dreißig, er hatte stachelige blonde Haare und er trug eine blaue Sonnenbrille, weshalb man seine Augenfarbe nur vermuten konnte, spontan würde Sasori jetzt auf violett tippen. Sasori lief sofort feuerrot an. „Tut mir leid!“, stammelte er. Der Mann hob die Augenbrauen. „Schon gut, Kleiner. Du brauchst zudem nicht so rot anzulaufen … ich fress dich schon nicht … aber obwohl …“, murmelte er. „I-ich lauf doch gar nicht rot an“, verteidigte sich Sasori. „Doch … doch, das tust du“, murmelte sein Gegenüber. Sasori wandte nur beschämt den Blick ab. Doch der Mann lachte und tätschelte ihm den Kopf. „Keine Sorge, ist ja nichts passiert, du brauchst nicht so verlegen zu sein“, meinte er. „Ich bin Tatsuya Kanbara“, stellte er sich dann noch vor. „Sasori Dokuyaku“, nuschelte der Giftvampir und sah zu dem Größeren auf. Dieser grinste breit und obwohl es wohl eher unbeabsichtigt war, sah es bedrohlich aus. „Papa!“, rief da jemand und Tatsuya und Sasori drehten sich in die Richtung aus der gerufen wurde. Ein junges Mädchen, vielleicht gerade mal dreizehn Jahre alt, mit unendlich langen braunen Haaren und hellvioletten Augen kam auf Tatsuya zu gerannt. „Ich hab keine Lust mehr, Papa! Rie ist schon wieder so peinlich“, grummelte das Mädchen. Tatsuya seufzte und tätschelte seiner Tochter den Kopf. „Ja, ich weiß, es ist furchtbar mit ihr“, er beugte sich zu seiner Tochter hinunter. „Was meinst du, warum ich mich von der Gruppe abgeseilt habe …“ „Du hast es gut, du kannst gehen wohin du willst, ich muss immer bei Mama bleiben, oder bei einem anderen Verwandten“, grummelte das Mädchen. „Tja, was erwartest du, du bist dreizehn“, murmelte der Mann. „Das heißt, ich bin schon alt genug! Du durftest viel mehr machen, als du dreizehn warst! Du musstest auch noch nicht um neun zuhause sein!“, brummte sie. Tatsuya lachte. „Saya, das hier sind auch andere Zeiten …“ „Püh!“, stieß Saya schnippisch aus. „Von wegen!“, brummte sie. „Und, wer ist das überhaupt schon wieder?“, fragte sie auf Sasori deutend. „Das ist Sasori, er ist in mich hineingerannt“, erklärte Tatsuya. „Sasori, das ist Saya, meine überaus zickige Tochter“, stellte er auch Saya vor. „Oh, er ist in dich hineingerannt und lebt immer noch, was ist denn heute mit dir los, Papa? Hast du einen guten Tag oder wie?“, wollte Saya wissen. Sasori blickte erschrocken zu Tatsuya auf. „Hä?“ „Du musst wissen, mein Papa ist ein Vampirjäger und er ist immer total brutal und rücksichtslos und ich, die große Saya Kanbara, werde einmal genauso wie mein Papa!“, prahlte sie und heftete sich an Sasoris Seite. „Saya … was klebst du auf einmal an diesem Jungen? Ich dachte, du findest alle Jungs blöd“, murmelte Tatsuya ein wenig ratlos und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Sasori starrte nur Saya an, er wäre am liebsten schreiend in die andere Richtung gelaufen, aber er riss sich zusammen, immerhin war sie ein Kind, was konnte sie ihm schon tun? „Ach, Mensch, Papa, du verstehst mich überhaupt nicht. Ja, Jungs sind blöd, aber der hier ist irgendwie … süß … und irgendwie scheint er gerade Angst zu haben …“, murmelte Saya ein wenig verwirrt. „Pubertät“, grummelte Tatsuya. Aber dann betrachtete er Sasori. „Saya, ich würde den Jungen an deiner Stelle loslassen, der sieht wirklich ziemlich verängstigt aus …“ Zögernd ließ Saya Sasori los und dieser entspannte sich leicht. „’tschuldigung, aber ich bekomme Panik wenn Weibchen mich anfassen“, stammelte er kleinlaut. „Oh, warum denn?“, fragte Saya neugierig. Sasori lief feuerrot an und schüttelte schnell den Kopf. „Du solltest auch Angst vor Frauen haben, Kleiner … Denn nichts ist gefährlicher als eine wütende Frau“, ertönte da eine Stimme und plötzlich stand hinter Sasori eine Frau mit rabenschwarzem Haar und giftiggrünen Augen. Sie hatte ein breites, fieses Grinsen auf den Lippen. Die eine Hand hatte sie auf Sasoris linke Schulter gelegt, ihren Kopf streckte sie über seine rechte Schulter und sah ihn an. „Du solltest dich fürchten, denn die Frau ist das schlimmste Lebewesen, welches zwischen Himmel und Erde weilt. Vor allem, wenn sie die richtigen Waffen hat“, meinte sie und zog einen Revolver hervor. Sasoris Augen weiteten sich und Gift fing an auszutreten. Die Frau grinste ihn weiterhin an und leckte sich dann einmal über ihre, vom Lippenstift hellvioletten, glänzenden Lippen. Und ehe sie auch nur zwinkern konnte, war Sasori verschwunden. Verwundert stutzte sie und sah sich um. Sie entdeckte Sasori hinter Tatsuya, er krallte sich am Hemd des anderen fest und schielte an dessen Arm vorbei. Er zitterte am ganzen Körper. Da lachte die Frau wieder. „Nur keine Angst, Kleiner, du stehst nicht auf meiner Liste. Ich werde dich schon nicht töten“, meinte sie und grinste. „Schatz, hab ich dir nicht gesagt, dass du keine Kinder ärgern sollst?“, grummelte Tatsuya. „Ach, Mensch, Mama! Du hast ihn verängstigt!“, seufzte Saya und trat an Sasori heran. „Keine Sorge, Mama tut dir schon nichts“, versicherte sie ihm. „Sasori!“, rief da Kumo, er hatte mitbekommen, was passiert war, zudem konnte er das ausgetretene Gift riechen. Er ging um Tatsuya herum und holte seinen Bruder zu sich. Dieser presste sich sofort an Kumo heran. „Oha, der hat ja wirklich Angst“, nuschelte Saya irritiert. „Siehst du, Kuroko, du bist einfach zu gruselig“, seufzte Tatsuya. „Pff, wie war das, Mann? Dafür wirst du nachher bestraft werden“, versicherte Kuroko ihm. „Wehe ich bekomme noch weitere Geschwister, die gebe ich eiskalt zur Adoption frei“, grummelte Saya. Dann wandte sie sich wieder Sasori zu. Dieser wurde gerade von Kumo etwas beruhigt, zudem neutralisierte er das, noch immer austretende Gift. „Oh, was ist das denn für ein Geruch?“, wollte Saya wissen. „Gift. Wir sind die beiden Giftzwillinge“, murmelte Kumo. „Oh, verstehe. Und warum tritt das Gift jetzt aus?“, fragte die Kleine weiter. „Nun ja, wenn wir in großer Panik sind, passiert das manchmal. Und Sasori ist gerade die Panik selbst“, antwortete Kumo. „Oh, okay“, nuschelte Saya und betrachtete weiterhin interessiert Sasori, dieser presste sich immer noch an Kumo und hatte die Augen zusammen gekniffen, er versuchte von selbst, wieder ruhiger zu werden. Das Zittern ebbte ein wenig ab und ihm ging es bald wieder besser. Innerlich freute sich Sasori, denn er hatte es geschafft, von selbst wieder ruhiger zu werden. „Sag mal, wie hast du das gemeint, dein Vater sei ein Vampirjäger?“, wollte er von Saya wissen. „Nun ja, das kann ich dir erklären“, mischte sich Tatsuya ein. „Wir sind alle einfache Vampire, wie du sicherlich gemerkt hast, doch wir haben auch Hunterblut in uns und durch den geringen Vampiranteil, werden wir als Hunter anerkannt. Wir wurden heute also nicht nur als Vampire auf die Soiree eingeladen, sondern auch als Wächter“, erklärte er. „Oh, Mischlinge … genau wie Tenshi!“, stieß Sasori aus. „Tenshi Kamiyari, ja genau, sie ist ja auch ein Mischling …“, überlegte Saya. Sasori betrachtete die Familie eine Weile, sie strahlten alle irgendwie etwas seltsames aus, etwas Beängstigendes. Doch plötzlich näherte sich eine weitere Frau, sie hatte irgendwie chaotisch aussehende, lange blonde Haare, es sah so aus, als wären diese von einem sehr starken Ventilator verwirbelt wurden. Ihre braunen Augen fixierten für einen Moment Sasori und Kumo, ehe sie sich an Tatsuya wandte. „Hm, Tatsuya, ich glaube, Hikari hat da hinten einen interessanten Fund gemacht“, meinte sie. „Muss ich mir sorgen machen, Rue?“, kam es von Tatsuya. Sasori vermutete, dass Rue seine Schwester war. „Nun ja, nicht direkt, schätze ich … Komm einfach mal mit, es scheint einer von Hinatas Schützlingen zu sein“, murmelte Rue. Sasori horchte auf. Hinata? Das kam ihm bekannt vor … „War Hinata nicht sein Kindermädchen?“, fragte Sasori Kumo. „Ja, ich glaube schon“, antwortete dieser. „Ihr kennt Hinata?“, wollte Tatsuya wissen. „Nein, sie nicht, aber Shiro und Kaori haben mal von ihr erzählt“, sagte Sasori. „Ich verstehe … Jedenfalls, ich verabschiede mich, denn ich muss mal schauen, was Hikari wieder gefunden hat, nicht dass es noch Verletzte gibt“, murmelte er vor sich hin. Danach ging die Familie Kanbara davon. Sasori und Kumo blieben zurück. „Hm, sehr seltsam …“, bemerkte Kumo. „Und gruselig“, seufzte Sasori. Kapitel 124: Teil 2 – Kapitel 75 – Soiree – Teil 3 --------------------------------------------------- Sonntag, 19. Oktober 2008 Shiro befand sich gerade in einer der hinteren Ecken, er musste sich ein wenig ausruhen, seine Brust schmerzte noch immer. Erst als es ihm ein wenig besser ging, lief er zurück zu Callie. Doch so weit kam er erst gar nicht, denn jemand lief in ihn hinein. Shiro landete dabei auf dem Boden, wütend sah er zu der Person auf und entdecke eine Frau, welche schwarze Klamotten trug, die ihn an Cowboys erinnerte. Sie trug sogar einen schwarzen Cowboyhut. Darunter waren blonde Haare zu erkennen, welche circa schulterlang waren und vorne zu zwei Zöpfen gebunden waren. Was sogar nicht zu ihrem knallharten Look passte, waren die zwei gelben Schleifen, mit denen sie ihre Haare zusammengebunden hatte. Sie starrte ihn aus goldenen Augen an. „Können Sie nicht aufpassen?“, fauchte Shiro sie an. „Ich hab nicht aufgepasst? Du hättest doch auch mal aufpassen können, wo du hinläufst, Kleiner“, knurrte sie zurück. „Sie sind aber in mich rein gerannt!“, murrte Shiro. „Was bist du auch so winzig? Ist doch klar, dass ich nicht nach unten gucke“, blaffte die Frau zurück. Shiro starrte sie wütend an, doch plötzlich bekam er nur noch schlecht Luft, keuchend versuchte er, sich auf den Beinen zu halten. Er hatte eine Hand auf seine Brust gepresst, die andere gegen seinen Kopf gestützt. Ihm wurde schwarz vor Augen und er drohte hinzufallen. Doch plötzlich spürte er, wie ihn jemand stützte und dieses Gefühl war so vertraut, dass es ihn schockierte. Er schmiegte sich an die Person, die ihn stützte. „Hinata“, murmelte er. Die Person strich ihm über die Haare und zog ihn zu sich. „Nein, ich bin nicht Hinata. Doch, woher kennst du sie?“, konnte er jemanden fragen hören. Nur langsam klärte sich sein Blick und als er wieder einigermaßen sehen konnte, stellte er fest, dass er sich an die Frau von eben schmiegte. „Hinata war mein Kindermädchen“, erklärte er. Noch immer verblüfft sah die Frau ihn an und in ihren goldenen Augen lag etwas, was ihn wieder an Hinata erinnerte. „Hm, wie mir scheint, hast du Fieber, du solltest dich ausruhen“, meinte sie plötzlich ungewöhnlich fürsorglich. „Wer bist du, wenn nicht meine Hinata?“, murmelte er. „Ich bin Hikari, Hinatas jüngere Schwester“, antwortete sie ihm. „Hinatas Schwester?“, keuchte Shiro, ehe er zusammenklappte. Hikari wusste nicht so recht, was sie jetzt mit dem Jungen machen sollte, doch da kam schon Callie angerannt. „Shiro!“, rief sie panisch. „Ich glaube, wir sollten ihn in ein Nebenzimmer bringen“, ertönte da auch Tatsuyas Stimme. Hikari nickte nur und hob Shiro hoch. „Bist du seine Freundin, Kleine?“, fragte Hikari Callie auf Japanisch. „I don’t understand you. I only speak English“, sagte Callie auf Englisch. Sofort wechselte Hikari in ein einwandfreies Englisch. „Ich wollte wissen, ob du seine Freundin bist. Und, ist seine Familie hier irgendwo?“ „Ja, bin ich und seine Familie ist hier sicher irgendwo. Aber ich glaube, ich hole lieber Kaori“, murmelte sie. „Tu das, ich bringe ihn in eines der Nebenzimmer“, teilte Hikari ihr mit. Callie nickte und machte sich auf die Suche nach Kaori, während Hikari und Tatsuya Shiro in eines der Nebenzimmer brachten. Einige Minuten später kamen Callie, Kaori und Akuma ebenfalls in das Nebenzimmer. Shiro lag dort auf einem Bett. Sein Gesicht war gerötet vom Fieber und er atmete schwer. Hikari hatte ihm das Hemd geöffnet und betrachtete seine, noch nicht ganz verheilte Brust. „Wann ist das passiert?“, wollte sie wissen. „Ähm, Donnerstagabend“, murmelte Kaori. „Hm, und es ist immer noch nicht verheilt? Das ist sehr seltsam, dabei ist er doch ein adeliger Vampir“, murmelte Hikari. „Ich hab ihm gesagt, er sollte lieber noch zuhause bleiben und sich ausruhen, aber er wollte nicht“, wimmerte Callie. Sie hatte seine Hand ergriffen und weinte. „Was hat er für Blut bekommen, nachdem das passiert ist? Und wie ist es überhaupt passiert?“ fragte Hikari weiter. „Nun ja, er hat mein Blut bekommen, ich bin seine Cousine. Und er wurde von Kyra angeschossen, sie war es auch, die wollte, dass er mein Blut trinkt“, erklärte Kaori. „Was? Kyra wollte, dass er dein Blut trinkt? Hat sie dafür einen Grund gehabt?“ „Ich weiß es nicht genau …“, stammelte Kaori. Da bewegte sich Shiro und er schlug die Augen auf. „Hinata …“, murmelte er erneut und streckte seine Hand nach Hikari aus. Hikari biss die Zähne zusammen, danach löste sie aber ihr weißes Halstuch und zog ihre Jacke aus. Sie grub ihre Fingernägel in ihren Hals und beugte sich dann über Shiro. „Trink von mir, Kleiner“, wies sie ihn an. Vorsichtig half sie ihm, sich ein wenig aufzurichten und beugte sich dann weiter über ihn, sodass er an ihren Hals kam. Er leckte das Blut zuerst ab, ehe er zubiss. Er trank lange von ihr, doch schließlich löste er sich und sank zurück in die Kissen. Callie konnte sehen, wie schnell Hikaris Haut heilte. Diese sah danach zu Kaori. „Manchmal wirkt Menschenblut bei so etwas besser. Ich bin zwar auch ein Vampir, aber mein menschlicher Anteil ist größer als deiner“, erklärte sie. Shiro sah sofort ein wenig besser aus, auch so fühlte er sich besser. Leicht setzte er sich auf, wobei er Hikari nicht aus den Augen ließ. „Du bist die Schwester meiner geliebten Hinata“, wimmerte er. „Ja, die bin ich. Hikari Kanbara …“, stellte sie sich noch einmal ganz vor. „Ich wusste gar nicht, das Hinata Geschwister hatte“, murmelte Kaori. „Doch, sie hatte einen älteren Bruder, Tatsuya“, Hikari deutete auf ihren Bruder, „und zwei jüngere Schwestern. Mich und Rue. Wir sind zudem alle normale Vampire mit Huntergenen. Das bedeutet, wir werden auch zur Vampirjagd eingesetzt“, erzählte sie. „Nein! Nein! Hinata kann doch niemandem was antun. Du lügst! Genau wie Kyra … Hinata kann niemanden verletzten!“, stieß Shiro aus. Er hatte Hikari am Arm gepackt und sah sie mit Tränen in den Augen an. „Doch, Hinata ist genau wie wir alle, eine Hunterin gewesen, auch wenn es nie so ausgesehen hat. Noch dazu war sie die Schlimmste von uns allen. Sie war ein wahres Genie, was den Umgang mit Waffen anging, sie hatte bereits im Alter von zehn Jahren unseren Vater übertrumpft“, teilte Hikari ihm mit. Wild schüttelte Shiro den Kopf, er konnte das nicht glauben und er wollte es auch nicht. „Nein! Das ist nicht meine Hinata …“, heulte er. Da tat Hikari etwas, was wahrscheinlich alle aus ihrer Familie verwundert hätte. Sie zog Shiro in ihre Arme und hielt ihn fest. „Doch, es tut mir leid, Kleiner, aber so war sie nun mal … allerdings glaube ich dir, wenn du sagst, dass sie bei dir nie so war. Sie konnte innerhalb von Sekunden von der gnadenlosen Killerin zum braven Hausmädchen werden, das war ebenfalls eines ihrer Talente …“ „Nein“, immer wieder wiederholte Shiro dieses Wort. Er konnte und wollte es einfach nicht glauben. Callie konnte nur zu ihrem Freund schauen, sie fühlte sich hilflos, da sie ihm keinen Trost geben konnte, sie kannte Hinata ja noch nicht mal. „Weißt du, deine Eltern müssen dich sehr lieb haben“, fing Hikari plötzlich an. Shiro sah auf, warum sagte sie das? „Immerhin haben sie dich unter Hinatas Schutz gestellt. Sie war fünfzehn, als du geboren wurdest und seit dem war sie total verändert, sie wollte das nicht mehr machen, sie bat Vater, sie von der Jagd zu befreien, damit sie bei dir bleiben konnte. Sie wollte dich um alles auf der Welt beschützen. Ich weiß nicht, was sie so stark an dich gebunden hat, aber wenn sie uns besuchte oder mit uns telefonierte, dann redete sie immer nur von dir. Vielleicht, warst du das Kind, was sie sich schon immer gewünscht hatte, aber nie bekommen konnte …“, murmelte Hikari. „Wie meinst du das?“, schniefte Shiro, er hatte vom vielen Weinen einen Schluckauf bekommen. „Nun ja, es stellte sich nach einer Untersuchung heraus, dass wir drei, also Hinata, Rue und ich, niemals in der Lage dazu sein würden, Kinder zu bekommen. Woran es lag, dass wir alle drei mit diesem Fluch belastet sind, wissen wir bis heute nicht, nur, dass es für uns unmöglich ist. Hinata hatte es damit immer am schwersten, sie erfuhr es, als sie vierzehn war, also noch bevor sie bei den Shirois als Kindermädchen anfing, es brachte sie zum Verzweifeln und sie wurde waghalsig. Als Rue und ich später ebenfalls erfuhren, dass wir dazu verdammt worden waren, ein Leben lang kinderlos zu bleiben, hatte es uns auch geschockt, aber wir kamen irgendwie besser damit klar“, erzählte sie. „Na gut, mir war es von vornherein klar, dass ich niemals Kinder haben würde, denn ich habe die reizende Fähigkeit, jedes männliche Lebewesen in meiner Umgebung abzuschrecken, aber Hinata war immer ganz anders. Was Kinder anging war sie immer sehr empfindlich, denn es war ihr größter Wunsch. Sie wollte keine Hunterin mehr sein und ein normales Leben führen … Aber ohne Familie wäre das schwierig geworden“, seufzte Hikari. „Deshalb wollte sie dich um jeden Preis beschützen, Shiro. Du warst schon immer ihr ein und alles gewesen und ich denke, bis zu ihrem Tod hat sich dich auch beschützt. Denn immerhin lebst du noch“, meinte sie. Shiro vergrub sein Gesicht in den Händen er konnte es nicht fassen, seine Hinata musste tatsächlich so etwas durchmachen? Hikari zog ihn wieder etwas zu sich. „Ist ja schon gut“, murmelte sie. Eine Weile saß sie noch mit Shiro da, doch plötzlich klopfte es. Sasori stand im Raum, er wirkte wieder mal sehr verängstigt. „Akuma … deine Mama … ist mal wieder sehr gruselig …“, stammelte er. „Oh nein“, wimmerte Akuma. „Was macht sie denn?“, fragte er zögernd. „Sie legt sich schon wieder mit Reinblütern an“, teilte Sasori ihm mit. „Ohoh, ich glaub ich geh dann mal wieder und versuche Schlimmeres zu verhindern“, wimmerte Akuma. „Sei tapfer! Du kannst dich gegen deine Mutter stellen“, sprach Kaori ihm Mut zu. „Nein, ich trau mich nicht …“, Akuma presste Kaori an sich ran. Hikari seufzte und stand dann auf, wobei sie sich ihre Jacke wieder anzog. „Dann muss ich wohl für Ordnung sorgen“, grummelte sie. Danach wandte sie sich an Callie. „Und du, du bleibst bei deinem Freund, ja? Er soll sich noch weiter ausruhen“, wies sie Callie an. Diese nickte nur traurig und setzte sich dann neben Shiro auf die Couch, dieser legte sich zurück und bettete seinen Kopf in ihren Schoß. Hikari ging zur Tür, die noch immer von Sasori versperrt wurde. Sie sah ihn kurz an. „Was ist, willst du nicht zur Seite gehen?“, grummelte sie. Sasori stieß die Luft aus und seine Augen weiteten sich. Seine Wangen färbten sich zudem rosa. Er sah … verzaubert aus. Hikari runzelte die Stirn. „Ist was bei dem kaputt?“, wollte sie wissen. „Äh, anscheinend schon, normalerweise hat er die totale Panik vor Frauen“, meinte Akuma überrascht. Hikari, die sich zu Akuma umgedreht hatte, wandte sich jetzt wieder Sasori zu. Dieser starrte sie immer noch verzückt an, zudem grinste er auch noch. Hikari seufzte nur und packte Sasori bei der Schulter, dieser ließ sich, ohne zusammenzuzucken, zurückschieben. Noch immer war die einfache Vampirin ziemlich überrascht. „Kannst du mir zeigen, wer ärger macht?“, fragte sie dann. Sasori nickte und griff dann Unglaublicherweise nach Hikaris Hand. Akuma und Kaori klappte der Mund auf. Auch Tatsuya war überrascht, da Sasori ersten so ängstlich gewesen war. Die drei folgten Sasori und Hikari. Shiro und Callie blieben alleine zurück. Als sie wieder im Raum der Veranstaltung ankamen, sahen sie schon das Unglück. Kagami ragte vor zwei Reinblütern auf und funkelte sie wütend an. Hikari zuckte zusammen, als sich Sasori plötzlich an ihrem Arm festkrallte. „Siehst du, so gruselig …“, wimmerte er. Hikari seufzte nur und befreite sich vorsichtig von ihm. Danach ging sie auf die Vampire zu. Kagami zog Lee nach draußen, sie würde ihm mal Manieren beibringen müssen. Er starrte sie immer noch an, besonders starrte er in ihren Ausschnitt. Kagami war äußerst genervt. Als sie draußen waren schubste sie ihn vor sich her. „Also, Junge, was machst du hier?“ „Ich soll was für Kyra rausfinden“, meinte er freimütig. „Kyra, soso. Wo ist Kyra denn?“, wollte Kagami wissen. „Tja, kann ich nicht sagen“, entgegnete Lee. „Ist mir Momentan auch egal, immerhin sind Sie unheimlich heiß, na, wie wärs mit uns beiden?“ Kagami schnaubte verächtlich. „Nicht mal im Traum, Junge“, knurrte sie. „Oh, das ist aber schade …“, meinte Lee, doch dann ging er einfach auf Kagami zu, er wusste ja nicht, dass das ein riesiger Fehler war. „Ich hätte jetzt aber wirklich Lust dazu und ich bekomme nun mal immer, was ich will“, knurrte er. Er packte Kagami grob an den Schultern und drückte sie gegen eine Säule, die das Vordach des Hauses stützte. Zudem riss er an ihrem Oberteil. Die meisten Frauen wären wohl zu Tode verängstigt, wenn so ein Riese wie Lee sie festhielt, aber Kagami blieb unbeeindruckt. Auch, als er anfing sie zu küssen, verzog sie keine Miene. Doch als er weitermachen wollte, reichte es ihr und sie riss seinen Kopf an den Haaren zurück, mit einer schnellen Bewegung drehte sie sich herum und drückte Lee mit dem Rücken gegen die Säule, sie stellte ihr rechtes Bein auf seinen Oberschenkel, der Absatz ihres Schuhs drückte sich dabei unangenehm in Lees Oberschenkel. Kagami knallte seinen Kopf einmal fest gegen die Säule, was Lee zum stöhnen brachte. Betäubt sah er sie an. „Ich will dir jetzt mal was sagen, Freundchen, ich bin über vierhundert Jahre alt und in diesen Jahren haben schon viele versucht, mich zu vergewaltigen, aber noch keiner hat es geschafft und du wirst es auch nicht schaffen. Weißt du, ich war früher mal Söldnerin. Ich bin in unzähligen Kriegen dabei gewesen, nicht immer nur für die Japaner, nein, auch für die Russen, die Amerikaner und einmal sogar für die Deutschen. Ich war in solch erbärmlichen Gegenden dieser Welt, das kannst du dir nicht mal vorstellen. Und glaub mir, Männer kommen bei nur einer Frau in der Gruppe auf ziemlich üble Ideen, aber weißt du, was mit diesen Männern passiert ist?“, fragte sie ihn. Lee schüttelte nur den Kopf. „Sie sind tot und eigentlich würde ich dich auch liebend gerne in Stücke reißen“, knurrte sie und griff Lee in den Schritt und drückte zu. Lee stöhnte auf und biss die Zähne zusammen. „Oh, tut mir Leid, dass ich deine Männlichkeit jetzt so gefährden muss, aber es geht nun mal nicht anders. Weißt du, wenn ich wollte, könnte ich sie dir abreißen … wollen wir mal sehen, was dann mit dir geschieht? Na, willst du es wissen?“, säuselte sie schadenfroh. Lee keuchte noch immer. „Nein“, brachte er zischen zusammengepressten Zähnen hervor. „Warum bringe ich dich jetzt nicht um, kannst du mir das beantworten, hm?“, wollte sie weiter von ihm wissen. „Weil, es Ihre Entscheidung ist?“, antwortete Lee. „Genau, es ist meine Entscheidung und ich entscheide mich dafür, dich am Leben zu lassen, da du Kyra was von mir ausrichten kannst … Du kannst ihr sagen, dass sie verschwinden soll, sie kann meinetwegen die Vampire in den USA abschlachten, wenn es ihr Freude bereitet. Aber sie soll gefälligst meinen Sohn und dessen Freunde in Ruhe lassen, hast du kapiert? Sag ihr das und richte ihr noch freundliche Grüße von Kagami Jigoku aus“, knurrte Kagami, dann riss sie Lees Kopf zur Seite und vergrub ihre Zähne in seinem Hals. Lee schrie auf, da sie äußerst brutal dabei war. Als sie viel von seinem Blut genommen hatte, ließ sie ihn los. Sie schubste ihn und Lee schlug auf dem Boden auf. Keuchend hielt er sich den Hals. „Denk dran, überbringe Kyra meine Mitteilung“, erinnerte sie ihn. Danach richtete sie sich ihre Kleidung und wischte sich das Blut ab. Auch Lee rappelte sich wieder auf und nach einem letzten Blick auf Kagami floh er in die Nacht. Diese Schmach würde er nicht auf sich sitzen lassen. Als Kagami wieder nach drinnen kam, wurde sie von einigen Vampiren feindselig angestarrt. ‚Mutig, mutig‘, dachte sie nur. Sie ging zum Buffet und nahm sich einige Happen zu essen. Sie war zwar nicht wirklich hungrig, aber sie musste etwas runterkommen. Da vernahm sie Stimmen. „Hallo, Hiroshi“, meinte da Daiki Miyazaki, sein Vater. Er hatte wie Hiroshi grüne Augen und schwarze Haare. „Oh, hallo Vater“, antwortete Hiroshi. Neben seinem Vater tauchte auch seine Mutter auf. Diese wirkte überhaupt nicht erfreut. Sie sah sich im gesamten Raum um, warf dann ihre langen blonden Haare zurück und sah dann Hiroshi aus ebenfalls grünen Augen an. „Hallo“, murmelte sie. Hiroshi nickte ihr zu, auch er hatte nicht wirklich Lust, mit seiner Mutter zu reden. „Hiroshi!“, rief da Kuraiko. Sie kam mit zwei Männern im Schlepptau auf ihn zu. „Wer ist das?“, fragte Sarana Miyazaki. „Kuraiko Akakuro, meine Freundin“, antwortete Hiroshi. Kuraiko war mittlerweile bei ihm angekommen und ließ sich von ihm in den Arm nehmen. Sie drehte sich zu den beiden Männern um und meinte. „Vater, Satoshi, das ist mein Freund, Hiroshi. Ich denke, ihr dürftet ihn noch von früher kennen“ Daisuke Akakuro, ein Mann mit schwarzen, schulterlangen Haaren und eisblauen Augen musterte Hiroshi. Dieser zuckte nur etwas zurück, er konnte sich noch daran erinnern, dass Daisuke ihn nicht wirklich mochte. „Na, dann sag ich mal herzlichen Glückwunsch, Schwesterchen“, meinte Satoshi und wuschelte Kuraiko durch die Haare. Er selbst hatte ebenfalls hellviolette Haare und blaue Augen. „Ja, ich ebenfalls, gut gemacht, Junge“, meinte Daiki und klopfte Hiroshi auf die Schulter. Danach sah er zu Daisuke, dieser hatte Hiroshi noch immer fixiert. „Hm, ich weiß nicht, ich bin nach wie vor nicht dafür“, brummte dieser. „Mensch, Papa!“, fauchte Kuraiko. „Egal was du sagst, diesmal werde ich mich nicht wieder von Hiroshi trennen!“ Für einen Moment blieb Daisukes Blick noch kalt, doch dann fing er an zu lachen. „Hm, ich hatte es mir schon irgendwie gedacht, dass du wieder mit ihm zusammen bist“, murmelte er. „Na, von mir aus.“ „Wirklich? Super!“, stieß Kuraiko aus und umarmte Hiroshi. „Nein, ich bin absolut dagegen, ich will das nicht!“, knurrte Sarana. Hiroshi warf seiner Mutter einen feindlichen Blick zu. „War mir irgendwie klar, dass du so etwas sagst, Mutter, aber das ist mir egal, ich bleibe bei Kuraiko“, antwortete er fest. „Ich bin dagegen!“, wiederholte sie noch einmal und wandte sich dann ab. Sie stolzierte geradewegs davon. Hiroshi und Daiki seufzten auf. Danach sahen sich die beiden Reinblüter an. Ja, Daiki und Daisuke waren beides Reinblüter. Doch plötzlich vernahmen sie einen Blutgeruch und beide drehten sich um. Es war das Blut eines Menschen. Sie konnten Kagami Jigoku am Buffet ausmachen, sie sah zu ihnen. Ihr Blick strahlte eine eisige Kälte aus, die die beiden Reinblüter frösteln ließ, Hiroshi versteifte sich gleich ganz. Er hatte das letzte Mal, als Kagami ihm so nahe kam, noch nicht vergessen. Satoshi sah Kagami allerdings interessiert an, was Kuraiko auffiel. „He, Satoshi“, wisperte sie zu ihrem Bruder. Dieser wandte seinen Blick zu ihr. „Starr sie nicht so an, das macht sie sicherlich wütend. Verhalte dich möglichst unauffällig. Wenn wir uns alle ganz vorsichtig zurückziehen, überleben wir es vielleicht!“ Kuraiko war panisch. „Ohoh, Kuraiko, sie kommt“, nuschelte Hiroshi alarmiert. Kagami blieb vor Hiroshi stehen. „Na, Kleiner …“ „Hallo, Kagami Jigoku“, stammelte Hiroshi und wollte zurückweichen, doch ihr Blick verhinderte es. „Wie ich sehe, hast du diesmal eine Freundin. Das ist sehr erfreulich“, meinte sie und grinste. „Nicht, dass du wieder auf die falschen Gedanken kommst“, erinnerte sie ihn. „Nein, nein, komme ich schon nicht“, Hiroshi riss die Augen auf, als sie noch breiter grinste. Dann wandte sie sich an die beiden Reinblüter und musterte sie mit verächtlichem Blick. Dabei blieb ihr Blick am minimal kleineren Daisuke hängen. Aber auch der minimal größere Daiki wurde gründlich gemustert. „Schon wieder solche, die grundlos Reinblüter genannt werden“, brummte sie und wandte sich wieder ab. „Grundlos Reinblüter? Sagen Sie mal, haben Sie überhaupt keinen Respekt?“, fragte Daiki. Er streckte eine Hand nach Kagami aus, um sie aufzuhalten, doch sie wirbelte herum und packte sein Handgelenk. „Respekt muss man sich verdienen. Und ich habe nicht für jeden, dahergelaufenen Vampir, der sich zufällig Reinblüter nennen darf, Respekt. Sie sollten mal Kaname Kuran fragen, wie viel Respekt ich ihm entgegenbringe“, knurrte sie. „Zudem, bin ich gerade unheimlich schlecht gelaunt, sie sollten es sich nicht mit mir verscherzen.“ Daiki starrte sie entsetzt an. Das so eine beängstigende Macht von einem Edelblüter ausgehen konnte. „Noch dazu sind Sie doch gar nicht ernst zu nehmen … So wie Sie hier auftreten …“, fuhr sie fort. „In meinen vierhundert Jahren gab es nur sehr wenige Reinblüter, die meinen Respekt bekommen haben und mit dem verschwinden des einen Reinblüters, ist mein Respekt für alle anderen auch verschwunden“, teilte sie ihnen mit. „Des einen …? Wer sind Sie“, fragte Daisuke. Er glaubte schon zu wissen, wen sie da vor sich hatten. Es gab nur eine Edelblüterin auf der ganzen Welt, die so respektlos mit Reinblütern umging. „Kagami Jigoku“, antwortete sie. „Ich verstehe … Dieser eine Reinblüter, meinen Sie damit Iroh Ikabara, jener Reinblüter, der am 1. November 1992 verschwand?“, hakte Daisuke weiter nach. Verächtlich schnaubend ließ Kagami Daiki los. „Möglicherweise, ich habe ihn vergessen“, knurrte Kagami. „Hm, das glaube ich eher weniger. Immerhin sieht Ihr Sohn Iroh ziemlich ähnlich. Er ist ja schon fast das exakte Abbild von ihm, ich glaube kaum, dass Sie ihren Ex-Mann so vergessen können“, murmelte Daiki. Das reichte für Kagami, sie wirbelte herum und packte Daiki am Kragen. „Was wissen Sie schon davon?“, fauchte sie bedrohlich. Die umstehenden Vampire waren entsetzt, wie konnte sie es wagen, einen reinblütigen Vampir anzufallen? „Sie lassen sich wirklich leicht provozieren, was das angeht“, grinste der Reinblüter. Kagami sah nur noch rot und sie holte tatsächlich zum Schlag aus, doch bevor sie zuschlagen konnte, wurde ihre Hand aufgehalten. Kagamis Kopf fuhr herum und sie sah Hikari in die Augen. „Genug jetzt“, knurrte diese. „Schwester!“, ertönte da auch Kyokos Stimme. „Lass dich doch nicht auf dieses Niveau herab. Du solltest diese scheußlichen Männer überhaupt nicht beachten.“ Kagami entriss Hikari ihren Arm und ging auf Kyoko zu. „Natürlich hast du mal wieder vollkommen recht, Schwesterchen. Diese Art von Männern bringt es niemals zu etwas“, murmelte Kagami und verschwand dann. Kyoko grinste und fixierte Hikari mit ihrem Blick. „Gute Arbeit, meine Hübsche. Sie haben meine Schwester aufgehalten, ein fast unmögliches Unterfangen.“ Sie ging auf Hikari zu und strich sich dabei ihre hellblonden, fast weißen Haare aus dem Gesicht. Ihre türkisenen Augen, die gleichen Augen, die auch Kagami besaß, fixierten die normale Vampirin. „Sie sind wirklich mutig“, lobte sie sie. Sie umfasste mit den Händen Hikaris Gesicht und drückte ihr dann einen kurzen Kuss auf die Wange. Hikari versteifte sich, da das unerwartet für sie kam. Nach einem kurzen Lächeln, entfernte sich Kyoko, sie folgte ihrer Schwester. Aufgeregt hüpfte Sasori auf Hikari zu. „Oha, du bist ja so mutig!“, stieß er aus. „Du hast uns alle vor Kagami gerettet!“ Er umarmte sie fest. Hiroshi und Kuraiko klappte der Mund auf. „Oh Gott, ist er krank?“, fragte Hiroshi irritiert. „Scheint so“, nuschelte Kuraiko fassungslos. „Hä, was ist denn mit ihm?“, wollte Satoshi wissen. „Nun ja, er ist normalerweise schwul und immer total verängstigt, wenn es um Frauen geht, aber das da … das kommt unerwartet“, erklärte Kuraiko. Sasori hörte auf, die perplexe Hikari zu umarmen und sah zu Kuraiko. „Was habt ihr denn? Sie ist doch so toll!“, schwärmte Sasori, doch da erstarrte er. „Was ist denn nun kaputt?“, wollte Satoshi wissen. „Oh, du wer bist du?“, fragte Sasori ihn plötzlich. Er sah ganz begeistert aus. „Satoshi Akakuro“, murmelte er. „Akakuro?“, stutzte Sasori, dann wandte er sich an Kuraiko. „Kuraiko, dieser unheimlich hübsche, süße und einfach nur umwerfende Junge ist dein Bruder? Warum hast du mir nie gesagt, dass du einen so süßen Bruder hast?“, schmollte er. „Äh, du hast nie gefragt …“, stammelte Kuraiko. Sie war von Sasoris guter Laune verängstigt, da er in letzter Zeit doch so ein kleiner Trauerkloß war. Doch dieser hatte sich schon wieder zu Satoshi umgewandt. „Hi, ich bin Sasori Dokuyaku“, stellte er sich vor. „Hi, freut mich, denke ich“, nuschelte Satoshi, er war ein wenig überrumpelt. „Hast du eine Freundin?“, fragte Sasori sogleich nach. „Nein, momentan nicht“, antwortete der andere Vampir. „Und einen Freund?“ „Auch nicht …“ „Hättest du Lust, dich mit mir anzufreunden?“, kam es direkt von Sasori. Er hatte sich bei Satoshi untergehakt. „Äh … also eigentlich …“, setzte er an, doch Sasori ließ ihn nicht ausreden. „Komm mal mit, ja, ich will dich auch meinem Bruder vorstellen, obwohl, der ist verlobt …“, murmelte er. „Ach egal, er soll dich trotzdem kennen lernen. Übrigens, ich bin einer der Giftzwillinge“, teilte Sasori Satoshi mit. „Und du musst meine Schwester kennen lernen. Du darfst sie aber nicht anfassen, sonst könnte sie kaputt gehen, sie erwartet nämlich schon wieder ein Baby“, erzählte er ihm stolz. Satoshi warf Kuraiko einen letzten hilflosen Blick zu, ehe er von Sasori mitgeschleift wurde. „Ohoh, er hat meinen Bruder entführt“, wimmerte Kuraiko. „Was wird er jetzt wohl mit ihm machen?“ „Ist er denn so schlimm?“, wollte Daisuke wissen. „Oh ja, meistens schon, obwohl er in letzter Zeit eher ruhiger geworden ist, aber anscheinend ist die ruhige Zeit nun vorbei“, seufzte Kuraiko. Hiroshi tätschelte ihr die Schulter und nahm sie in den Arm. Leise betete er für Satoshi, schaden konnte es ja nicht. Kapitel 125: Teil 2 – Kapitel 76 – Soiree – Teil 4 --------------------------------------------------- Sonntag, 19. Oktober 2008 Während Sasori Satoshi zu seiner Familie zog, hatte Kaori sie schon entdeckt. Beziehungsweise, sie hatte Kimiko entdeckt und die Schwangere zog Kaoris Blicke magisch an. Kaori stand leicht abseits von Kimiko und beobachtete sie genau. Sie schien ja, trotz des Babys in ihr drin, ziemlich normal zu sein, nicht überfürsorglich oder so … Die Minuten vergingen, ehe Kaori aufflog. „Wenn du etwas wissen möchtest, kannst du ruhig herkommen“, meinte Kimiko. Kaori zuckte zusammen und ging auf sie zu. Sie hatte die Hände vor der Brust gefaltet und betrachtete noch immer den Babybauch. Kimiko schmunzelte leicht. „Du scheinst dich ja sehr dafür zu interessieren“, meinte sie. „Äh, ich, äh … ja“, stammelte Kaori und tippte ihre beiden Zeigefinger immer wieder gegeneinander. Kimiko schmunzelte und ging dann auf Kaori zu. „Was ist los, hm?“ „Na ja, ich gucke nur schon mal“, brachte Kaori stotternd hervor. „Ich bin nämlich … auch schwanger“, nuschelte sie zum Schluss. „Na, dann beglückwünsche ich dich mal“, meinte Kimiko und lächelte Kaori freundlich an. „Ich gehe zudem davon aus, dass du zum ersten Mal schwanger bist?“ Hektisch nickte Kaori, sie war errötet. „Lass dir gesagt sein, so schlimm, ist es gar nicht, fand ich zumindest“, nuschelte Kimiko ihr zu. „Oh okay“, noch immer schielte Kaori auf Kimikos Bauch, sie konnte nicht glauben, dass der tatsächlich so riesig werden konnte. Kimiko griff nach Kaoris Hand und legte diese auf ihren Bauch. „Guck nicht so ungläubig. Das erste Mal war ich auch erstaunt gewesen, dass der so groß wird, aber gut, das Baby braucht ja Platz“, erklärte Kimiko. „Und du brauchst dir auch keine Sorgen wegen Figurproblemen zu machen, dadurch dass wir Vampire sind, bekommt unser Körper schon einige Stunden nach der Geburt seine Figur zurück. Ha, es ist manchmal echt schön, ein Vampir zu sein“, grinste sie. Kaori lächelte auch leicht. „Das ist schön. Sag mal, wird es denn ein Mädchen oder ein Junge?“, wollte sie dann noch wissen. „Ein Mädchen, sie wird Megumi heißen“, erzählte Kimiko. „Schön“, strahlte Kaori und tätschelte den Bauch weiter. „Akuma meinte, mein Bauch solle schnell wachsen, damit er ihn anfassen kann“, nuschelte Kaori vor sich hin. Kimiko lachte noch mehr. „Was für ein Zufall, Kenji, mein Mann, fasst ihn auch immer noch sehr gerne an. Du hättest ihn mal während meiner ersten Schwangerschaft erleben sollen. Da hatte er weitestgehend die Schwangerschaftsbeschwerden.“ „Oh, Akuma mit Schwangerschaftsbeschwerden … das mag ich mir gar nicht vorstellen“, winselte Kaori. „Kaori, was machst du denn hier?“, wollte Sasori wissen, der mit Satoshi im Schlepptau endlich seine Schwester gefunden hatte. „Ähm, ich hole mit Tipps von ihr“, erklärte sie. „Wieso?“ „Falls du dich dran erinnerst, ich bekomme auch bald ein Kind“, rief sie ihm in Erinnerung. Sasori verzog den Mund. „Hm, darf ich Akumas Kind dann auch einmal sehen?“, wollte er wissen. „Wenn es von Akuma kommt, kanns ja nur niedlich sein“, schwärmte er dann noch und schmiegte sich enger an Satoshi. Dieser sah ein wenig verloren aus. „Äh, wenn du nett bist“, antwortete Kaori. „Ach, komm schon, du durftest schließlich auch den Babybauch meiner Schwester anfassen“, schmollte Sasori. „Schwester?!“, stieß Kaori ungläubig aus. „Ja, sag bloß, dass wusstest du nicht“, meinte Sasori. Kaori sah zwischen Kimiko und Sasori hin und her. „Eheheheh, sie ist deine Schwester … okay …“, stammelte sie. „Jedenfalls, Sasori, wen schleppst du denn da an?“, wollte Kimiko wissen. Da schien dem Giftvampir Satoshi wieder einzufallen. „Oh, das ist Satoshi Akakuro, mein neuer Freund“, grinste er. „Seit wann?“, stammelte Satoshi und versuchte sich loszureißen. „Seit eben, seit diesem schicksalhaften Moment, in dem ich dir begegnet bin und sich unsere Blicke kreuzten“, schwärmte Sasori. „Also, eigentlich will ich gar nicht“, stammelte der kleinere Vampir. „Ah, sei nicht so schüchtern!“, grinste Sasori. „Jedenfalls, Kimiko, hast du Kumo gesehen?“, wollte er dann noch wissen. „Hm, ich glaube, der ist mit Hanabusa verschwunden“, seufzte Kimiko. Sie schüttelte leicht den Kopf. Sasori war überraschend gut gelaunt, das gefiel ihr, vor allem, da Kumo ihr erzählt hatte, was mit Sasori passiert war. „Nun, soll ich schon mal die Hochzeit für euch vorbereiten?“, witzelte Kimiko. „Hochzeit?!“, fiepte Satoshi. „Wer will heiraten?“, ertönte da auch Kanas Stimme. „Niemand!“, stieß Satoshi aus. „Ah, wen schleppst du denn da Süßes an, Sasori?“, quietschte Kana. „Mein selbsternannter Freund“, meinte Sasori und presste sich plötzlich fester an Satoshi. Selbst diesem entging das nicht. „Süß, lass dich umarmen, Sasori!“, rief Kana und ging auf ihren Sohn zu. Kaori zuckte zusammen, als sie neben sich eine wütende Kimiko entdeckte. Es sah aus, als würde ein dunkles Feuer um sie herumflackern. Sie fasste sich an die Lippen und plötzlich zog sie ein Schwert aus ihrem Mund. Ihre Haare wurden von ihrer Macht aufgewirbelt. „Mutter, lass Sasori in Ruhe“, knurrte sie, dabei sah sie aus wie eine Rachegöttin. „Wo hat sie das Schwert her?“, fragte Satoshi panisch, als Kimiko auf sie zukam. „Das ist reines Quecksilber“, erklärte Sasori, er klammerte sich jetzt nicht nur an Satoshis Arm fest, jetzt hatte er auch noch seine Hand ergriffen und drückte sie fast schmerzhaft fest. „Aber Kind, was hast du denn mit dem Teil vor?“, wollte Kana wissen. „Du sollst Sasori in Ruhe lassen, sonst muss ich dir weh tun“, knurrte Kimiko. „Aber Sasori ist doch mein Lieblingskind, da darf ich ihn doch wohl ein wenig knuddeln?“, murmelte Kana. Doch plötzlich sauste das Quecksilberschwert durch die Luft. Die Vampire in der unmittelbaren Nähe brachten sich schreiend in Sicherheit. Auch Sasori und Satoshi zogen sich zurück, Kaori ebenfalls. Lediglich Kana blieb ungerührt. Sie streckte ihre rechte Hand aus und als das Schwert diese berührte, gab es ein schrilles Geräusch und das Quecksilber schmolz dahin. Kana hatte es neutralisiert. „Kimiko! Du sollst das doch nicht machen, stell dir vor, Megumi passiert etwas!“, rief da Kenji, welcher angeeilt kam. „Ja, tut mir Leid, sie regt mich nur so auf“, fauchte Kimiko und kuschelte sich an Kenji. Dieser tätschelte behutsam ihren Bauch. „Ist ja nichts passiert“, murmelte er und hielt sie fest. Kaori seufzte auf. „So süß!“, quietschte sie, als sie die beiden betrachtete. „Kaori-sama!“, rief Akuma. „Ist alles in Ordnung?“, wollte er wissen. „Ja, alles bestens“, antwortete sie. „Kaori“, rief da auch Kuraiko. Als sie bei Kaori ankam, hielt sie nach ihrem Bruder Ausschau. „Sag mal, du könntest nicht irgendwie dafür sorgen, dass Sasori meinen Bruder in Ruhe lässt?“, meinte sie. „Wieso, sie sehen doch süß aus“, nuschelte Kaori. „Ja, aber ich will das nicht! Und mein Bruder steht gar nicht auf Männer, von daher …“, setzte sie an, ließ den Satz aber unvollendet. Kaori seufzte auf. „Akuma, würdest du Sasori bitte von Satoshi wegholen? Du könntest auch mal draußen mit ihm sprechen, wie es ihm so geht und so … Du könntest ihn auch ein wenig glücklich machen, wenn du verstehst was ich meine …“, nuschelte Kaori viel sagend „Ich? Aber warum denn, Kaori-sama?“, fragte Akuma. „Nun ja, du würdest mir damit einen sehr großen Gefallen tun, dafür würde ich dich heute auch belohnen“, bot sie ihm an. Akuma seufzte auf und küsste Kaori einmal. „Na gut, ich mach’s“, sagte er und ging dann zu Sasori. „Sasori!“, rief er. Sasori drehte sich zu Akuma um und lief rot an, allerdings grinste er auch. „Hallo, Akuma.“ Satoshi beobachtete Sasori etwas genauer. Selbst er bemerkte, dass Sasori in Akuma mehr als verknallt war. „Sasori, würdest du mal bitte kurz mit mir kommen?“, fragte Akuma und griff nach Sasoris Hand. Er warf Satoshi einen ganz kurzen Blick zu, dieser nickte kaum merklich. Danach sah Akuma Sasori an. Dieser war knallrot angelaufen. „Äh, aber ich hab doch Satoshi hier“, stammelte Sasori leicht verunsichert. „Ah, ich komme für einen Moment auch alleine zurecht. Geh du mal mit deinem Freund, ja?“, meinte Satoshi. „Er ist nicht mein Freund“, stieß Sasori panisch aus. „Klar sind wir Freunde, Sasori“, antwortete Akuma stattdessen. Sasoris Augen weiteten sich, als er Akuma ungläubig anstarrte. Was hatte er da gesagt? „Na, komm schon mit“, murmelte Akuma und zog leicht an Sasoris Hand. Dieser ließ Satoshi los und ging zu Akuma. „Komm mit, wir gehen nach draußen“, schlug Akuma vor und zog Sasori mit sich. Dieser war immer noch vollkommen perplex. Satoshi seufzte erleichtert, er sah zu Kaori und Kuraiko und murmelte lautlos ein Danke. Die Mädchen nickten. Er wollte sich gerade umdrehen und weggehen, da lief er prompt in jemanden hinein. „Oh, Entschuldigung“, murmelte er, doch dann war es an ihm, zu erstarren. Rue Kanbara stand vor ihm. Rue musterte ihn eine Weile. „Kein Problem“, meinte sie dann nur, ehe sie davon ging. Noch einige Zeit sah Satoshi Rue hinterher. „He, Bruder, was ist denn los?“, rief Kuraiko. Satoshi drehte sich zu ihr um. „Ach nichts, Schwesterchen“, antwortete er und wuschelte ihr durch die Haare. Sasori und Akuma kamen draußen an, noch immer war Sasori ganz rot im Gesicht, vor allem, da Akuma immer noch seine Hand hielt. Sie blieben vor dem Gebäude stehen, es lag noch immer ein wenig Lees Blutgeruch in der Luft. „Ha, meine Mutter kann sich wirklich nicht beherrschen“, murmelte Akuma. Er blieb stehen und drehte sich zu Sasori um. „Wie geht’s dir?“, wollte er dann wissen. Er griff auch nach Sasoris zweiter Hand. Sasori blickte zu Boden. „Mir geht’s gut … irgendwie … Obwohl meine Mutter da ist … und ich mich vor ihr eigentlich zu Tode fürchte. Aber meine Schwester ist da und meine Nichte und Kimiko bekommt noch ein Baby. Ich …“, stammelte er. „Ich bin glücklich, dass Kimiko es so gut hat, aber ich bin auch traurig, weil Kumo bald Aido heiraten wird. Ich bin verängstigt, weil Kagamis Macht so penetrant hier in der Luft liegt. Ich bin von Hikari fasziniert und Satoshi …“, er ließ den Satz unbeendet. „Ach, Sasori …“, murmelte Akuma. „Das ist ja ziemlich viel auf einmal, was du da fühlst. Aber, ich dachte du freust dich für deinen Bruder?“ „Das tue ich ja auch, aber der Gedanke daran, dass er bald heiraten wird … er wird mich nicht mehr so beachten wie früher … Er ist doch alles, was ich habe!“, stieß Sasori aus und biss die Zähne zusammen. „Ich will nicht, dass sich daran etwas ändert …“ Akuma zog ihn in die Arme. „Ich weiß nicht, wie es ist, einen Zwillingsbruder zu haben, denn ich bin ein Einzelkind, aber ich glaube, ich kann so ansatzweise verstehen, was du meinst. Aber du bist doch nicht mehr alleine, Sasori, ich bin bei dir, Kaori-sama ist auch bei dir, Shiro auch und Takashi und Chiko sowieso. Du bist unser Freund, Sasori. Auch wenn dir das bisher vielleicht nicht so ganz klar ist“, erzählte er ihm. Sasori sah ihn verblüfft an, meinte er das ernst? „Ja, das meine ich ernst!“, antwortete er auf Sasoris Gedanken. „Akuma, ich … Mach das bitte nicht!“, flehte Sasori. „Was meinst du?“ „Das, was du jetzt gerade machst! Ich weiß, dass du Kaori hast und das akzeptiere ich auch. Aber wenn du mir, so wie jetzt, so nahe bist … Du weißt, ich liebe dich, Akuma. Und das macht es nur noch schwerer für mich“, gestand er. Akuma strich über Sasoris gerötete Wangen. „Es tut mir Leid, Sasori, dass ich eine so schreckliche Person bin“, murmelte Akuma. „Nein, nein! Du bist doch nicht schrecklich“, stritt Sasori ab. „Doch, ich tue dir so viel an und du musst es auch noch ertragen“, entgegnete er. „Aber dafür kannst du doch nichts …“, stammelte Sasori. „Ich fühl mich aber schuldig, also wie kann ich es wieder gutmachen, hm?“, fragte Akuma. Sasori sah Akuma entsetzt an. „Aber, was redest du denn da? Warum solltest du es wieder gutmachen wollen? Zudem weißt du doch, was ich mir wünschen würde“, kam es stockend von Sasori. „So, weiß ich das schon? Dann ist ja alles klar“, nuschelte Akuma und näherte sich Sasoris Gesicht. „Nein, was ist denn mit Kaori? Was wenn sie das rausfindet?“ „Du weißt, dass Kaori-sama nichts dagegen hat … Aber wenn du es nicht willst …“, er ließ den Satz unbeendet und entfernte sich wieder von ihm. Doch Sasori schnellte vor. „Nein!“, stieß er aus, ehe er Akuma wieder zu sich zog. Akuma lächelte leicht, ehe er Sasori küsste. Doch plötzlich verlängerten sich Sasoris Reißzähne und er schnitt Akuma in die Unterlippe. „Au, du hast mich geschnitten“, stellte Akuma fest. „Tut … tut mir Leid, das wollte ich nicht“, stammelte Sasori. „Na, willst du nicht mal probieren?“, fragte Akuma. Sasori lief feuerrot an, aber er nickte. Langsam näherte er sich wieder Akumas Lippen, von denen das Blut ziemlich schnell hinunter floss. Sasori leckte über Akumas Kinn und sog sich dann an der Unterlippe des anderen fest. Noch während Sasori Akumas Blut trank, ging der Virus auf ihn über, das wussten die beiden natürlich nicht. Kaori war ebenfalls draußen und versteckte sich hinter einer Säule. Sie unterdrückte ein Kichern, es sah ja so süß aus. Es wunderte sie selbst, dass sie große Probleme damit hatte, wenn Akuma etwas mit anderen Frauen hatte, aber nicht, wenn er was mit Sasori hatte. Das fand sie nur zu niedlich. Doch als sie bemerkte, dass sich Hanabusa und Kumo dem Gebäude näherten, verschwand sie nach drinnen. Hanabusa und Kumo kamen gerade wieder von ihrem kleinen Spaziergang, wie sie es nannten … Natürlich hatten sie nicht direkt einen Spaziergang gemacht. Die beiden blieben vor dem Eingang stehen und sahen zu Akuma und Sasori. „Was macht ihr da?“, wollte Kumo wissen. Sasori zuckte zusammen und biss Akuma erneut in die Unterlippe, dieser schrie leicht auf. Danach wandte sich der Giftvampir zu seinem Bruder um. „Äh, gar nichts?“, stammelte er. Er leckte sich schnell das Blut von den Lippen. Akuma tat es ihm gleich, auch wenn es bei ihm noch etwas blutete. „Weiß Kaori davon?“, hakte Kumo nach. „Joa, könnte man so sagen … also, sie weiß zumindest, dass ich mit Sasori hier draußen bin“, murmelte Akuma. Kumo zog die Augenbrauen hoch. „Aha“, meinte er. „Jedenfalls, kommt ihr wieder mit rein, oder seid ihr noch nicht fertig?“ Sasori zuckte zusammen. „Doch, doch, wir sind fertig“, stammelte er. Danach packte er Akumas Hand und zog ihn mit. Das war ihm immer noch peinlich, auch wenn Kumo sein Bruder war. Doch Akuma drückte nur Sasoris Hand fester und lächelte ihn an, als sich der Giftvampir zu ihm umdrehte. Drinnen schien es ein weiteres Spektakel zu geben, denn Tenshi hatte gerade jemanden aus ihrer Verwandtschaft entdeckt. Nicht, dass sie sie persönlich kannte, nein, sie kannte sie nur von Bildern und den Erzählungen der Frau, bei der sie gelebt hatte. Sie stand vor Keisuke und Emi Yoshizaki, den Eltern von Tenshis Mutter. Zudem waren Sakura Yoshizakis Bruder Daiki, dessen Frau Ayano und die Älteste Tochter Aoi, mittlerweile Aoi Sakurazaki, dabei. Sie standen vor Tenshi und blickten auf sie herab. „Tsh, das ist wirklich eine Schande, dass meine Tochter diesen Vampir geheiratet hat und dann auch noch so ein Monster in die Welt gesetzt hat“, schimpfte Keisuke. Er war empört darüber gewesen, als Tenshi sie angesprochen hatte. Natürlich wussten sie ebenfalls von Fotos, wie Tenshi aussah. „So etwas sollte gar nicht existieren. Ein Hunter, der auch noch ein Vampir ist. Widerlich“, empörte sich Emi. Tenshi stand nur vor ihnen und wünschte sich, sie niemals angesprochen zu haben. Sie hatte ja gewusst, dass die Hunter sie nicht so einfach akzeptieren würden, aber dass sie gleich so aggressiv reagieren würden. „Nur wegen dir, können wir unsere Tochter nicht mehr sehen, wegen dir und deinem vermaledeitem Vater“, kam es da von Keisuke. Tenshi biss die Zähne zusammen und versuchte, nicht loszuheulen. Sie hatte es satt, sie wollte nicht mehr so beschimpft werden. „Was ist denn hier los?“, fragte da eine männliche Stimme. Die Person trat hinter Tenshi und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Tenshi sah auf und entdeckte einen blonden Mann, er trug eine blaue Sonnenbrille und war wie ein Barkeeper angezogen. „Und wer sind Sie?“, fragte Keisuke. „Ich bin Hajime Kanbara und ich fragte, was hier los ist. Warum ärgern Sie die Kleine?“ „Ach, das ist unsere Enkelin, wir sehen sie heute zum ersten Mal und am liebsten würden wir sie gleich wieder vergessen. Sie ist so ein verdammter Mischling“, knurrte Keisuke. „Mischling? Wie meinen Sie das?“, wollte Hajime wissen. „Ihre Mutter, unsere Tochter, ist eine Hunterin und ihr Vater ein elendiger Level C“, meinte Emi. „So etwas kann es doch nicht geben und sie wird tatsächlich als Hunterin anerkannt. So etwas Absurdes dürfte noch nicht mal existieren“, blanker Hass war in ihrer Stimme zu hören. „Sie beleidigen mich“, murmelte Hajime. „Sie müssen nämlich wissen, dass Verbindungen zwischen einfachen Vampiren und Huntern gar nicht so selten sind … Meine gesamte Familie zählt zu diesen Mischlingen“, informierte er sie. Keisuke riss die Augen auf, auch die anderen gaben entsetzte Laute von sich. Tenshi hingegen starrte Hajime einfach nur an, sie war rot angelaufen. „Und ich fühle mich durch Ihre Worte gerade ziemlich beleidigt und ich hätte große Lust, Sie windelweich zu Prügeln, für Ihre Intoleranz. Aber, da wir hier auf einer friedlichen Veranstaltung sind, belasse ich es bei einer Warnung. Sollten Sie je wieder auf die Idee kommen und uns Mischlinge beleidigen, dann komme ich höchstpersönlich zu Ihnen und reiße Sie in Stücke. Klingt das nicht fair? Und nun verschwinden Sie von hier“, knurrte er. „Das werden Sie bereuen“, knurrte Keisuke und zog sich mit seiner Familie zurück. Hajime schnaubte verächtlich. „Ha, da laufen sie, wie die Feiglinge“, er lachte. Doch plötzlich spürte er, wie er von Tenshi umarmt wurde. „Danke“, nuschelte sie einige Male. Etwas überrascht zog Hajime die Augenbrauen hoch, doch schließlich legte er einen Arm um Tenshi, mit der anderen Hand tätschelte er ihr den Kopf. „Alles okay?“, wollte er wissen. „Jetzt ja“, antwortete sie. „Ich verstehe nicht, warum sie so gemein zu mir sind, ich kann doch auch nichts dafür“, schniefte sie. „Tja, diese alten Hunter sind wirklich schlimm, sie können sich nicht für das Neue öffnen. Denn es ist erst seit knapp zwanzig Jahren gestattet, dass Mischlinge wie wir als Hunter anerkannt werden … Vorher haben wir für sie noch nicht mal existiert …“, erklärte er ihr. „Obwohl meine Eltern schon Mischlinge waren.“ „Hajime“, rief da Beniko. „Legst du dich schon wieder mit den alten Huntern an? Und wer ist das überhaupt?“, fragte sie und deutete auf Tenshi. „Äh, das ist … ähm“, nuschelte er. „Tenshi“, half sie ihm. „Tenshi … ich habe sie gerade vor ihrer intoleranten Hunterfamilie gerettet. Sie ist auch ein Mischling“, meinte Hajime. „Sie ist so … pink“, bemerkte da Saya, die auch gerade mit ihrer Familie ankam. „Und niedlich … Papa! Ich will sie haben!“, rief sie und krallte sich an Tatsuyas Ärmel fest, während sie mit der rechten Hand auf Tenshi zeigte. „Adoptiere sie, ich will sie unbedingt haben!“ Tatsuya versteifte sich leicht. „Äh, nein … ich bin schon mit einem Kind überfordert …“, murmelte er. „Mama! Papa ist gemein zu mir“, beschwerte sich Saya gleich bei ihrer Mutter. Kuroko seufzte. „Kind, wir können sie nicht einfach adoptieren …“, meinte auch Kuroko. „Zudem, scheint sie eh Angst zu haben.“ Kuroko deutete auf Tenshi, die sich hinter Hajime versteckt hatte, als die drei kamen. „Du brauchst vor denen keine Angst zu haben, Tenshi, die sind nur halb so schlimm, wie sie sich geben“, murmelte Hajime und zog Tenshi nach vorne. „Opa!“, rief da Saya. „Dann adoptiert ihr doch Pinkie, dann wäre sie auch bei mir …“ „Du kommst auf Ideen. Wir können doch nicht einfach irgendwelche Leute adoptieren, nur weil du es willst. Wo kämen wir denn da hin?“, nuschelte Hajime. Doch Saya sah ihn mit riesigen Augen an, das war ihre Geheimwaffe, denn so bekam sie von Hajime alles, was sie wollte. Beniko seufzte und wandte sich an Kuroko. „Ich glaube, du solltest deine Tochter mal stoppen, sonst adoptiert er das Mädchen wirklich noch“, meinte sie. Doch es schien bereits zu spät zu sein. „Okay … von mir aus. Wenn die Kleine das auch will … ich hätte nichts gegen eine weitere Tochter …“, murmelte Hajime. Beniko seufzte genervt auf. „Super, danke … Klasse gemacht, Saya-chan“, brummte sie. Saya quietschte auf und sprang auf Tenshi zu. „Supi, du wirst demnächst von Opa adoptiert werden, ich freu mich schon so.“ „Hä?“, stieß Tenshi etwas ratlos aus. „Jap, wirst du“, grinste Saya nur weiter. „Saya ist mit ihren Wünschen immer sehr speziell“, murmelte Beniko. „Sie scheint gefallen an dir gefunden zu haben und wir sollen dich nun adoptieren …“, sie seufzte. „Oh, okay …“, antwortete Tenshi noch immer perplex. „Super, siehst du, Opa, sie hat zugestimmt. Wir können sie bald adoptieren“, jubelte Saya. „Mensch, Tenshi, du dämliches Geschöpf! Lass dich doch nicht einfach so adoptieren“, fauchte Yumiko. „Aber, dafür kann ich doch nichts“, stammelte Tenshi. „Die haben das einfach so beschlossen.“ Hajime seufzte auf. „’tschuldigung“, murmelte er. Yumiko seufzte nur, packte dann aber Tenshis Handgelenk und zog sie mit. „Komm jetzt, wir gehen“, grummelte sie. Überrascht ließ sich Tenshi mitziehen, allerdings drehte sie sich noch einmal zu Hajime um. „Danke!“, rief sie noch einmal, ehe Yumiko sie aus dem Raum gezogen hatte. Beniko seufzte. „Was für ein Chaos“, murmelte sie und sah sich im Raum um. Doch plötzlich erstarrte sie, als sie Rima Toya entdeckte. Sayo hatte das ganz so halbwegs beobachtet, es gab viel zu viele verrückte Familien hier. „Takuma, wer ist das?“, ertönte da die Stimme von Asato Ichijo, genannt Ichio. „Das? Das ist Sayo Saeki, meine Freundin“, erklärte Takuma. „Deine Freundin? Ist sie nicht die Tochter von Ikuko Niizaki?“, hakte er nach. „Ja, die bin ich“, antwortete Sayo. „Hm, ich verstehe“, brummte Ichio. Plötzlich zuckten Sayo und Takuma zusammen. Josh war hinter ihnen aufgetaucht und starrte sie noch immer feindselig an. Noch immer loderte das Feuer des Hasses hinter ihm. „Freundin?“, fauchte er. „Ja, Josh, Takuma ist mein Freund …“, teilte Sayo ihm mit. „Wer ist das?“, fragte Ichio und betrachtete Josh. „Josh, ein eifersüchtiger Hunter“, grummelte Sayo. „Ich bin nicht eifersüchtig!“, knurrte Josh. „Doch, das bist du, definitiv“, seufzte Sayo. „Aber auf deine Eifersucht habe ich keine Lust mehr. Mir reicht es jetzt. Du lässt mich und Takuma ab sofort in Ruhe, sonst muss ich noch Gewalt anwenden“, fauchte Sayo. „Entschuldigen Sie uns, Ichio, aber ich habe nicht die Absicht, länger als nötig in seiner Nähe zu bleiben. Wollen wir gehen, Takuma?“, fragte sie dann. „Äh, sicher. Bis irgendwann, Großvater“, verabschiedete er sich schnell und die beiden verließen die Soiree. Josh sah ihnen wütend nach. Auch für Zero war diese Soiree merkwürdig, denn plötzlich hörte er ein Glöckchen läuten, welches ihn an Shizuka Hio erinnerte. Doch als er sich umdrehte, sah er seinen Bruder, Ichiru Kiryu. Was wollte der hier? Schnell folgte er ihm. Langsam kam die Soiree zum Ende, es neigte sich zum Anbruch des Tages hin. Die Vampire machten sich langsam auf den Rückweg. Shiro war heilfroh, dass er endlich hier wegkam, er war noch immer fix und fertig. Die Dinge, die er über Hinata erfahren hatte, wollte er immer noch nicht glauben, er wollte momentan einfach nur weg von diesem Ort. Zusammen mit Callie, Kaori und Akuma saß er im Auto, welches sie zurück zur Cross Academy brachte. „Oh, und du hast tatsächlich Sasori geküsst?“, fragte Callie interessiert. Auch wenn sie sich sorgen um Shiro machte, sie hatte schnell gemerkt, dass sie ihm nicht helfen konnte, wenn auch sie zu einem Trauerkloß wurde, deshalb versuchte sie, ihre allgemeine Fröhlichkeit wieder aufzunehmen, doch es gelang ihr nicht so ganz. „Ja, hab ich“, murmelte Akuma. Er war ein wenig rot angelaufen. Kaori lachte. „Gib es zu, Akuma, du stehst drauf, Sasori zu küssen …“, grinste sie. „Ich hab euch beobachtet, leugnen ist zwecklos!“ Akuma schwieg erst und lief einfach nur weiter rot an. Dann kratzte er sich am Hinterkopf und meinte. „Nyah … vielleicht so ein bisschen.“ Kaori quietschte auf. „Das ist ja so süß!“ „Echt? Du stehst auf Sasori?“, wollte Callie wissen. „Nein, es ist nicht so, dass ich auf ihn stehe oder so … Es macht mir einfach Spaß, ich weiß, dass es ihn glücklich macht, wenn ich ihn küsse und das macht mich auch glücklich“, nuschelte er. „Akuma liebt nur mich, nicht wahr?“, murmelte Kaori. Sie zog Akuma zu sich. „Ja, ich liebe nur Kaori-sama …“, antwortete er und küsste sie. Callie sah die beiden an und lächelte. Shiro bekam davon allerdings nichts mehr mit, er war eingeschlafen. Sayo und Takuma saßen ebenfalls in einem Wagen. „Dieser Josh, kann der uns nicht einfach in Ruhe lassen?“ Im Auto tobte mittlerweile fast ein Sturm. Es regte Sayo auf, dass sich Josh immer und überall einmischte. Bei Sasori, Kumo und Hanabusa im Wagen war es momentan schweigsam. Kumo starrte Sasori an, er war immer noch ein wenig ungläubig. „Wieso küsst du einfach Akuma?“, fragte er. Sasori zuckte zusammen und sah seinen Bruder an. Er konnte erkennen, dass Kumo sauer war. „Nun ja, er hat mich mitgezogen und er kam mir plötzlich so nah …“, murmelte Sasori. „Das ist doch noch lange kein Grund. Denk dran, Akuma ist Kaoris Verlobter! Er wird sie bald heiraten und was willst du dann machen? Du solltest es dir nicht noch schwerer machen, als es ohnehin schon ist!“, fuhr Kumo ihn an. „Es wird dich nur verletzen …“ Sasori biss sich auf die Unterlippe. „Ich weiß doch, Kumo, ich weiß! Aber ich kann nicht anders, wenn er mir so nahe ist … dann kann ich einfach nicht anders!“, stieß Sasori aus. Er zitterte wieder. Doch plötzlich wurde er von seinem Bruder umarmt. „Ach, Sasori“, seufzte Kumo. Sasori schmiegte sich an seinen Bruder. Dass das Gift in seinem Körper, gerade gegen den Virus kämpfte, sollte sich erst später bemerkbar machen. Auch im Auto von Akane, Akatsuki, Chiko, Takashi und gezwungenermaßen auch Ruka, war es etwas angespannt. „Erzähl mal, Akane, was ist dir im Schwimmbad noch alles passiert. Hast du echt dein Höschen verloren, als ihr Sex hattet?“, fragte Chiko. Akane war noch immer feuerrot, sie glaubte auch nicht, dass das in nächster Zeit nachlassen würde, aber sie nickte. Ruka durchbohrte sie in der Zwischenzeit mit giftigen Blicken. Wie sie Akane doch hasste … Tenshi und Yumiko saßen ebenfalls in einem Wagen. Tenshi schien sich mittlerweile erholt zu haben, das war vielleicht ein Schock gewesen, als die Kanbaras gemeint hatten, dass sie sie adoptieren wollten. Wie waren sie wohl als Familie? Waren sie freundlich, verrückt, oder gar etwas anderes? Jedenfalls errötete sie beim Gedanken an Hajime Kanbara. Sie musste ein Kichern unterdrücken. Fühlte es sich so an, von einem Vater gehalten zu werden, der einen beschützte? „Erde an Tenshi, an was denkst du?“, fragte Yumiko. „Ich denke gerade ernsthaft daran, mich von den Kanbaras adoptieren zu lassen … ich will wissen, wie sich eine Familie so anfühlt …“, murmelte Tenshi. „Echt, du dummes Wesen, dir ist echt nicht mehr zu helfen … Du kennst sie doch gar nicht!“, brummte Yumiko. „Ich würde mir die Familie ja auch erstmal angucken … so blöd bin ich ja nun auch nicht“, seufzte Tenshi. „Will ich auch hoffen“, antwortete Yumiko und schaute dann aus dem Fenster. Kuraiko und Hiroshi waren ganz glücklich, endlich akzeptierten ihre Eltern auch mehr oder weniger ihre Beziehung, dass seine Mutter Probleme machen würde, war Hiroshi von Anfang an klar gewesen, aber dass war ihm egal, im Moment wollte er einfach nur bei Kuraiko sein. Auch die Kanbaras fuhren zurück, Beniko war schlecht gelaunt, seit sie Rima gesehen hatte. „Mutter, beruhige dich doch“, murmelte Rue. „Da kann ich mich nicht beruhigen“, knurrte Beniko nur. Auch Hajime war nicht mehr so begeistert. Was die wenigsten wussten, war, dass Rima Toya nicht die Tochter von Sanji und Ritsuko Toya geborene Gasai, war, nein, Rima war Benikos Kind. Sie hatten sie nur von ihrer Schwester Ritsuko adoptieren lassen, da Ritsuko selbst, wie auch Benikos Kinder, keine eigenen bekommen konnte. Rima war nur ein Edelblüter geworden, weil ihr Vater ein Reinblüter war, der Beniko vergewaltigte. Doch da Beniko zu schwach war, um das Kind entfernen zu lassen, gab sie es nach der Geburt direkt ihrer Schwester. Rima wunderte sich zwar manchmal, warum sie ein Edelblüter war, während ihre Eltern nur normale Vampire waren, aber sie hatte es hingenommen. Doch das Beniko sie auf der Soiree gesehen hatte, entfachte ihre Wut auf den Reinblüter, Hideki Usui, erneut. Vom Groll ihrer Mutter bekam Hikari nichts mit, sie war immer noch verwirrt darüber, dass dieser Sasori keine Angst vor ihr gehabt hatte. Dass er sie sogar umarmt hatte … Doch noch viel mehr überraschte sie Kyoko. Sie schlug die Hände gegen ihre Wangen und kicherte. „Woah, warum leuchtet es um Tante Hikari alles so rosarot? Das macht mir Angst“, wimmerte Saya. „Hm, ich glaube, Hikari ist verknallt …“, seufzte Tatsuya. „Ach, red doch keinen Mist, in wen sollte sie schon verknallt sein? In den Jungen von ersten?“, fragte Rue. „Ach Quatsch, ich rede von dieser Kyoko … Sieh dir Hikari doch mal an, das liegt bestimmt daran, dass sie gerade ihren ersten Kuss von einer Person, die nicht zu ihrer Familie gehört, bekommen hat …“, brummte Tatsuya. Hikari bekam von den Gesprächen allerdings nichts mit, sie schwebte gerade ein wenig auf Wolke Sieben. Und so endete die Soiree. Es blieben noch wenige Tage, bis der Virus schließlich zu schlug und alles verändern sollte. Bei Ichigo … „Lasst mich hier raus! Ich hab nichts gemacht!“, schrie die Reinblüterin immer wieder. Doch da näherte sich eine schattenhafte Gestalt. „Ichigo … was machst du nur?“, seufzte diese. Danach breitete sie die Arme aus, es sah so aus, also ob sie einen riesigen schwarzen Umhang trug, doch es waren Schatten … Damit umschloss sie Ichigo und danach verschwand sie mit der Reinblüterin spurlos. Kapitel 126: Teil 2 – Kapitel 77 – Gift gegen Virus ---------------------------------------------------- Montag, 20. Oktober 2008 Sasori bemerkte die Veränderungen in sich erst, als sie wieder an der Cross Academy waren. Er lag wieder in Akumas Zimmer und schlief gerade so halbwegs, als es anfing. Es begann langsam, schleichend. Er wälzte sich unruhig im Schlaf hin und her. Er fühlte sich, als hätte er Fieber. Sein Atem wurde immer unruhiger. Als es ihm schließlich zu warm wurde, strampelte er mühsam die Decke von sich. Sein Brustkorb hob und senkte sich hektisch. Mit der Zeit kam noch ein unglaublich starkes Schwindelgefühl hinzu. Obwohl er ganz ruhig lag, drehte sich alles. Einige Minuten später war sein ganzer Körper schweißnass. Seine Temperatur stieg weiter an und er fühlte sich, als würde man ihn kochen. Er hatte die Augen zugekniffen, doch als er sie einmal öffnete, verschwamm sein Blickfeld sofort. Seine Augen schmerzten gewaltig, was war das nur? Irgendwann musste er den Mund öffnen, da er durch die Nase keine Luft mehr bekam. Sein Atem ging schnell in ein Keuchen über. Er lag, alle Viere von sich gestreckt auf dem Bett und versuchte, nicht an Erstickung zu sterben. Durch die Nase bekam er keine Luft mehr und auch durch den Mund war es nicht viel besser, denn davon musste er dauernd husten. Davon wurde schließlich Kumo geweckt, der in Shiros Bett umgezogen war. „Sasori, was ist los?“, wollte er wissen. Er war noch halb am Schlafen, weshalb er noch nicht ganz mitbekam, was mit seinem Bruder los war. Doch als Sasori weiterhin hustete, wurde er schlagartig wach. „Scheiße“, stieß er aus und war mit einem Satz bei seinem Bruder. Er richtete ihn auf und schlug ihm einige Male auf den Rücken. Sasori beruhigt sich schließlich. Noch immer keuchte er, aber der Husten schien verschwunden. „Danke“, brachte er hervor. „Kannst du mich ins Bad bringen?“ Kumo half seinem Bruder auf und schleppte ihn ins Badezimmer, alleine hätte Sasori es wahrscheinlich nicht geschafft. Sasori blieb beim Waschbecken stehen und krallte sich daran fest. Nebenbei bemerkte er, dass es kaputt war, das war wahrscheinlich Akumas Werk gewesen, als das mit den Bluttabletten passiert war. Sasori betrachtete sich im Spiegel und wäre am liebsten davor zurückgewichen, er sah schrecklich aus. Er strich sich seine Haare aus dem verschwitzen Gesicht und sah sich erneut an. Das Weiße in seinen Augen war komplett purpurn, ein Zeichen dafür, dass das Gift in seinem Körper arbeitete. Er erzitterte wieder und wäre wohl umgefallen, wenn Kumo ihn nicht gestützt hätte. Sasori drehte das Wasser an, doch erschrocken musste er feststellen, dass er kein Gefühl mehr in den Händen hatte, das Wasser lief darüber, aber es konnte es nicht fühlen. „Kumo, was passiert mit mir?“, wollte er wissen. „Ich hab keine Ahnung … ich weiß es nicht“, antwortete er leise. Plötzlich spürte Sasori ein Stechen in der Magengegend, es war schmerzhaft und er sackte zusammen. Kumo bemerkte, dass Sasoris Gift austrat und das nicht zu knapp. Sie würden schon bald ein Problem haben, wenn ihnen nicht was einfiel. Sasori begann sich zu verkrampfen, sein Magen rebellierte ganz schön, er dreht sich vorsichtshalber zur Toilette um. Zwar versuchte er es zu unterdrücken, doch es brachte nichts. Wenige Augenblicke später erbrach er ein Gemisch aus Blut und Gift. Kumo war entsetzt, dass sie manchmal Gift erbrachen, wenn es ihnen nicht gut ging, das war ja in Gewisserweise normal, doch Blut war nie dabei gewesen. „Was passiert hier?“, stieß Sasori erneut wimmernd aus, nachdem es vorbei war. „Komm, setz’ dich in die Badewanne, ich glaub es tritt gleich noch mehr Gift aus“, meinte Kumo vorsorglich. Sasori nickte und legte sich danach einfach in die Badewanne. „Kumo, ich will nicht mehr“, stammelte Sasori. „Es tut weh.“ Kumo betätigte die Spülung und klappte den Deckel nach unten und setzte sich schließlich auf die Toilette, er griff nach Sasoris Hand. „Es wird alles wieder gut werden“, versicherte er seinem Bruder, allerdings klang es unglaubwürdig. „Hast du irgendwas zu dir genommen, oder was könnte es sein?“, fragte Kumo nach einiger Zeit. „Nein, nicht das ich wüsste. Nur Akumas Blut und was von dem Essen …“, murmelte Sasori schlapp. „Hm, ich hab das Essen dort auch zu mir genommen, daran kanns nicht liegen … Soll ich Akuma mal herholen? Oder Shiro? Der kann in deinen Körper gucken“, meinte Kumo. „Ja … mach das“, nuschelte Sasori. Er hatte die Augen geschlossen. Immer wieder floss Gift aus seinem Körper, würde man den Stöpsel in die Badewanne stecken, wäre sie wahrscheinlich nach einigen Stunden voll von Gift. Kumo stand auf und machte sich auf den Weg. Schnell flitzte er zu Akumas und Kaori neuem Zimmer. Harsch klopfte er an die Tür. Einige Minuten später öffnete Akuma. „Was gibt’s denn?“, meinte er verschlafen. „Kannst du bitte mal mitkommen, Sasori ist krank …“, murmelte Kumo. Sofort war Akuma hellwach. „Was?“, stieß er aus. „Ja, Sasori liegt in der Badewanne und sondert Fluten von Gift ab. Da kann irgendwas nicht stimmen, er hat ersten ein Blutgiftgemisch erbrochen“, teilte er Akuma mit. „Ich komme“, meinte er. „Gut, geh schon mal zu deinem Zimmer, aber geh noch nicht ins Bad, ich muss erst das Gift neutralisieren. Ich hole noch Shiro … der soll sich das auch mal angucken“, teilte er Akuma mit, ehe er verschwand. Einige Minuten später waren sie wieder bei Akumas ehemaligem Zimmer angekommen, Kumo öffnete die Badezimmertür und neutralisierte zuerst das Gift. „Ihr könnt reinkommen“, murmelte er. Doch dann sah er Kaori an, die ebenfalls mitgekommen war. „Aber du nicht! Es ist immer noch Gift in der Luft, allerdings so schwach, dass es einem normalen Vampir nicht ausmacht, aber dein Baby könnte schaden erleiden“, informierte er sie. Kaori zuckte zusammen und trat dann zurück. „Danke …“ Kumo drehte sich wortlos um und ging zu Sasori. Sein Zustand hatte sich nicht gebessert. „Shiro, kannst du dir das mal ansehen?“ Shiro nickte und weitete seinen Röntgenblick, soweit es eben ging. Er räusperte sich, ehe er sprach. „Da ist etwas in seinem Körper …“, murmelte er. „Wie bitte?“ „Ja, also, ich erkläre das mal mit Farben. Der Blutkreislauf ist dabei rot, der Giftfluss ist purpurn und dann ist da noch etwas anderes, etwas Schwarzes. Ich weiß auch nicht genau, aber das Schwarze legt sich auf die Blutbahn und das Gift scheint dagegen anzukämpfen“, meinte Shiro. „Was? Und was ist das Schwarze?“, wollte Kumo wissen. „Ich weiß es nicht, es ist zu klein, ich kann es selbst mit voll erweitertem Blick nicht gut erkennen“, sagte Shiro. „Shit … Kannst du vielleicht sehen, ob Akuma oder irgendwer anders, auch so was Schwarzes hat? Irgendwo muss es ja herkommen …“, fragte Kumo. Shiro blickte der Reihe nach Kumo, Akuma, Kaori und schließlich mit Hilfe eines Spiegels auch sich selbst an. „Nein, nichts … ich kann, bis auf bei Kaori nichts Ungewöhnliches erkennen. Und das, was ich bei Kaori sehe, ist das Baby“, nuschelte er. „Scheiße, und was machen wir jetzt?“ Kumo war total ratlos. „Nun ja, kann das Gift für Sasori in irgendeiner Weise gefährlich werden? Ich meine, ihr seid ja dagegen immun, stimmts? Oder gibt’s da eine Grenze?“, hakte Shiro nach. „Nein, es gibt keine Grenze.“ „Dann würde ich vorschlagen, dass Sasori, sofern es möglich ist, seinen ganzen Körper unter Gift setzt, also, richtig viel Gift, ich denke mir mal, das würde dieses Schwarze abtöten …“, schlug Shiro vor. „Okay, einen Versuch ist es wert. Dann müsstet ihr aber rausgehen, sonst erleidet ihr wohlmöglich Schäden … Kannst du das von draußen irgendwie beobachten?“, wollte Kumo wissen. „Ja, es ist zwar dann undeutlicher, aber ich kann es noch erkennen“, antwortete er. Danach zogen sich Shiro und Akuma zurück. „Bruder, hast du das mitbekommen?“ „Ja“, keuchte Sasori, er war mittlerweile dabei, seinen Körper unter Gift zu setzen. Das würde sehr schmerzhaft werden, denn obgleich sie immun gegen ihr Gift waren, in so gewaltigen Mengen brannte es höllisch. Vor allem, wenn er es in seinen Körper lassen musste … Die Stunden vergingen und es war die reinste Hölle für Sasori. Er musste an sich halten, um das Gift nicht einfach abzusondern und stattdessen im Körper zu behalten. Kumo unterstützte ihn, in dem er mit seinem Gift die Giftproduktion im Körper seines Bruders verstärkte. Der ganze Raum war voll von Gift und selbst außerhalb des Badezimmers stank es abscheulich. Akuma bat Kaori, den Raum zu verlassen, was diese auch tat. Doch dafür kam Aido dazu. Ab und zu hörten sie Sasori schreien, das war überhaupt nicht schön. Es dauerte noch mehrere Stunden, ehe Sasori es endlich geschafft hatte. Er konnte spüren, dass es vorbei war, sein Körper fühlte sich wieder leichter an. Schnell ließ er das Gift aus seinem Körper ab und mit dem Gift, floss auch der Virus aus ihm heraus. Erleichtert atmete er aus. Beinahe sofort öffnete sich die Tür und Aido trat ein. Kumo und Sasori sahen ihn überrascht an. Bemerkte er gar nicht die Giftwolken um ihn herum? Wie konnte er einfach so hier bei ihnen sein, obwohl Kumo noch nicht mal angefangen hatte, das Gift zu neutralisieren. „Sasori, geht’s dir gut?“, fragte er sogleich. „Äh, ja, aber wie kannst du hier drin sein? Es ist noch alles voller Gift“, brachte Sasori schwer atmend hervor. Aido zuckte zusammen und sah sich um. „Echt? Ich merke nichts“, antwortete dieser. „Ist ja seltsam … Jedenfalls, wenn du schon mal hier bist, dann kannst du mir helfen, Sasori aus der Wanne zu holen …“, nuschelte Kumo. Gesagt, getan. Circa dreißig Minuten später hatten die drei die Giftkammer verlassen und Sasori lag frisch geduscht und angezogen auf Akumas Bett. „Jetzt ist nichts Schwarzes mehr da“, bestätigte Shiro. „Das ist schön, mir geht es auch gleich viel besser“, meinte Sasori. „Aber sag mal, warum lebt Aido noch? Er ist ersten doch einfach so da rein gerannt“, kam es von Akuma. „Ich weiß es auch nicht, ich kann es mir nur so erklären, dass er sich eine eigene Immunität gegen unser Gift angeeignet hat, immerhin hat er mehrmals sogar mein Blut und auch das von Sasori getrunken. Zudem hatte er schon einmal direkten Kontakt mit meinem Gift und da ich immer, egal was ist, ein wenig Gift absondere, scheint er sich daran gewöhnt zu haben“, erklärte Kumo. Aido schob die Lippen vor. „Geht das so einfach?“ „Anscheinend schon, es gab vorher noch niemanden, der gegen unser Gift immun wurde“, antwortete Kumo. „Ich Glückspilz, sonst wäre ich jetzt tot“, stieß Aido erleichtert aus. Kumo lachte leicht. Doch da klopfte es und zaghaft streckte Kaori den Kopf ins Zimmer, fragend sah sie die anderen an. „Du kannst reinkommen“, meinte Kumo. Kaori öffnete die Tür ganz und stürmte dann zu Sasori. „Oh, dir geht’s besser!“, rief sie und warf sich Sasori an den Hals. „Jag mir nicht noch mal so einen Schrecken ein!“, heulte sie fast. Zögernd umarmte Sasori Kaori. „Ist ja schon gut … ja?“, nuschelte er und strich ihr leicht über den Rücken. Da trat noch jemand ins Zimmer, es war Takuya. „Hallo Sasori“, begrüßte er den Giftvampir. Sasori sah auf und nickte ihm zu. „Hallo.“ „Dir geht es jetzt wieder besser?“, fragte er. „Ja, mir geht es besser.“ „Das ist sehr schön“, Takuya ging um das Bett herum und setzte sich neben Sasori. „Dann brauche ich also nicht befürchten, dass ich ausversehen vergiftet werde?“ „Äh, nein, aber warum?“, wollte Sasori wissen, er war ein wenig zur Seite gerückt, soweit es Kaori auf seiner anderen Seite eben zuließ. „Ich hab vor, die restliche Zeit bis zum Unterricht hier zu bleiben …“, meinte Takuya fest. „Was?“, fiepte Sasori. „Ja, es gibt da nämlich ein Problem“, fing Takuya an, er klang schon jetzt unheilvoll. „Das da wäre?“ „Yumi ist weg“, verkündete der Reinblüter. „Wie weg?“, stieß Sasori panisch aus. „Nun ja, sie ist weg, ich weiß nicht wo sie ist. Ich wollte eben nach ihr sehen und da war sie verschwunden … Einfach fort, wie vom Erdboden verschluckt … in Luft aufgelöst“, führte er weiter aus. „Aber wo ist sie?“, wimmerte Sasori. „Wenn ich das wüsste … Aber deshalb hab ich vor, heute hier zu bleiben, sie wird sich, egal wo sie ist, sicherlich nicht trauen, hierher zu kommen, wenn ich dabei bin“, meinte Takuya zuversichtlich. Sasori war immer noch überrascht und drückte Kaori unbewusst fester an sich. Diese strich ihm nur beruhigend über den Rücken. „Okay … wollen wir mal hoffen, dass sie nicht kommt“, stieß Sasori aus. „Ja, wollen wirs hoffen“, murmelte Takuya. Nach und nach zogen sich Kaori, Akuma und Shiro zurück, sie würden jetzt wohl auch noch ein wenig Schlafen, immerhin war es erst drei Uhr nachmittags. Nur Aido blieb bei den drei Vampiren, er würde wohl auch bei Kumo schlafen. Kumo dachte aber gar nicht ans schlafen, er war zu sehr damit beschäftigt, Takuya feindselig anzustarren. Als Sasori schließlich eingeschlafen war, meinte Kumo: „Wehe, du behandelst meinen Bruder auch nur noch einmal schlecht, oder fasst ihn an den falschen Stellen an, dann bekommst du es mit mir zu tun“, fauchte Kumo. „Ich bin nicht so blöd und mache einen Fehler zweimal …“, murmelte Takuya nur. „Aber ich werde daran denken.“ Er rutschte ein wenig weiter runter, da seine derzeitige Position etwas unbequem war, Sasori schmiegte sich unbewusst ein wenig enger an Takuya. Nachdem Kumo noch einige Zeit finster gestarrt hatte, war es Aido, dem es reichte und seinen Partner ins Bett zog. „Komm jetzt, schlaf lieber … Du brauchst die Kraft für morgen“, grummelte er … Widerwillig legte sich Kumo hin und Aido kuschelte sich an ihn ran. „So ist es schön“, nuschelte Hanabusa im Halbschlaf. „Ich will aber nicht schlafen“, meckerte Kumo. „Sei still, Kopfkissen können nicht reden“, brummte Aido ihn an, ehe er ihm einen Kuss gab und seinen Kopf wieder auf Kumos Brust legte. „Von wegen Kopfkissen“, murmelte Kumo, allerdings beließ er es dabei. Sanft strich er über Aidos Haare und die beiden schliefen schließlich auch ein. Ichigo tauchte die ganze Nacht nicht auf. Alles blieb ruhig. Kapitel 127: Teil 2 – Kapitel 78 – Kyras Ängste ------------------------------------------------ Montag, 20. Oktober 2008 Lee kehrte erst gegen Mittag ins Hotel zurück, er war wütend und wollte das nicht unbedingt in dem kleinen Hotel an Kyra auslassen … seit wann wollte er seine Wut eigentlich nicht mehr an Kyra auslassen? Die Wunde an seinem Hals hatte zudem endlich aufgehört zu bluten, wie er es doch hasste. Er war von einem Vampir gebissen worden … zudem hatte er auch noch erfahren müssen, das er tatsächlich Vampirverwandte hatte. Er könnte ausrasten. Er kam endlich im Hotel an, doch schon als er die Tür geschlossen hatte, schlug ein Messer in der Wand neben ihm ein. Lee wich davor zurück. „Mensch, Kyra, was ist denn?“, wollte er wissen. Er drehte sich zu ihr um. Sie sah stinksauer aus. „Warum hast du mich nicht mitgenommen?“, fauchte sie. „Weil du da ziemlich aufgefallen wärst, deshalb“, antwortete Lee. „Was ist denn mit dir passiert?“, fragte Kyra erstaunt, als sie Lee betrachtete. „Nun ja, ich hab mich mit Kagami Jigoku angelegt“, murmelte er und berichtete ihr knapp, was geschehen war. Die Passanten, die draußen am Hotel vorbeiliefen, sprangen plötzlich schnell von dem Gebäude weg, denn man konnte von dort drinnen ein schrilles Lachen hören. Kyra amüsierte sich köstlich, sie lag vor Lachen auf dem Boden und hielt sich den Bauch, sie kugelte auf dem ganzen Boden herum und bekam sich gar nicht mehr ein. Es war einfach zu komisch, dass Lee von einer Frau fertig gemacht worden war. Sie heulte mittlerweile vor lachen und ihr Bauch schmerzte auch schon, aber sie konnte einfach nicht aufhören. Erst als sie fast erstickt wäre, beruhigte sie sich ein wenig. „Echt, das hätte ich gerne gesehen“, schmunzelte sie noch immer, sie hielt sich den schmerzenden Bauch, hatte sich aber aufgesetzt und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Wie witzig, ich lach mich tot“, brummte Lee, er saß schmollend auf dem Bett. „Übrigens, Kagami meinte noch, dass du verschwinden sollst, dass du in Amerika ihretwegen alle Vampire töten kannst nur ihren Sohn und dessen Freunde sollst du in Ruhe lassen“, murmelte Lee noch. „Tja, da muss ich sie enttäuschen, ich werde nicht fortgehen, das hab ich ganz und gar nicht vor“, grinste sie. Ehe sie dann auf Lee zuging, dabei zog sie ihr Oberteil aus. „Und dich sollten wir jetzt auch mal ein wenig aufheitern nicht wahr?“, schnurrte sie. Sie setzte sich rittlings auf seinen Schoß und schlang die Arme um seinen Hals. „Hm, ich weiß nicht, irgendwie habe ich schmerzen an einigen Stellen, Kagami hat vielleicht einen festen Griff“, grummelte Lee. „Tja, was musst du dich auch an ältere Frauen ranmachen?“, meinte Kyra. „Eigentlich sollte ich jetzt wohl eifersüchtig sein, aber da Kagami dich schon fertig gemacht hat, lasse ich das lieber“, grinste sie. „Du bist auch älter als ich“, brummte Lee. „Tja, so siehts wohl aus … Du stehst echt auf ältere Frauen, oder?“, fragte sie. „Könnte man so sagen“, nuschelte Lee, ehe er von Kyra umgeworfen wurde. „He, ich hab doch gesagt, nicht jetzt“, protestierte er. Doch sie machte gar nichts, sie blieb einfach auf ihm liegen … Sie antwortete noch nicht mal. „Hey, Kyra“, fing Lee nach einigen Stunden, die sie einfach nur nebeneinander lagen, wieder an. „Hm?“ „Was hast du eigentlich vor, wenn du die Vampire auf der Cross Academy erledigt hast? Willst du dann immer noch weiter machen?“ Kyra hob den Kopf und sah ihn an. „Ich weiß noch nicht … Wahrscheinlich werde ich mir dann die nächsten Vampire vornehmen“, murmelte sie. „Hm, ich verstehe … Aber soll das wirklich niemals enden? Willst du wirklich immer damit weiter machen?“, hakte er weiter nach. „Willst du nicht auch irgendwann mal in Ruhe leben?“ Langsam legte Kyra ihren Kopf zurück auch seine Brust, sie überlegte lange. „Ich weiß nicht, ob ich das kann … Ich weiß es einfach nicht, mein ganzes Leben lang hatte ich bisher diesen großen Hass auf die Vampire, das war alles, was mich angetrieben hat und ich wüsste nicht, was ich sonst machen sollte“, nuschelte sie. „Ich kann nicht einfach ein normales Leben anfangen, ich kann nicht normal arbeiten gehen, ich kann ja noch nicht mal lesen und schreiben.“ „Das musst du doch nicht. Du musst doch nicht arbeiten gehen, das kann ich doch übernehmen. Hast du nie daran gedacht, eine Familie zu gründen?“, murmelte Lee. Da setzte sich Kyra ganz plötzlich auf, sie sah auf einmal verängstigt aus. „Was redest du denn da? Warum sollte ich eine Familie gründen wollen? Ist es das, was du von mir willst?“, stammelte sie. „Was meinst du?“ „Magst du mich nur, weil du dir erhoffst, dass ich deine Kinder in die Welt setze?“, stieß sie stockend aus „Das ist doch das, was Männer wollen, oder? Eine Frau, die ihre Babys auf die Welt bringt und die sie dann versklaven können“, sie war rot angelaufen und vor Lee zurückgewichen, Dieser sah sie verwirrt an, hatte sie etwa Angst davor? „Moment Mal, Kyra, hast du etwa Angst davor, dich zu binden und irgendwann Kinder zu haben?“ Kyra sah ihn mit hochrotem Gesicht an. „Nun ja, ja, natürlich hab ich Angst!“ „Aber wovor?“ „Davor, dass ich es nicht schaffe! Das ich zum einen nicht fähig bin, das Kind fertig auszutragen, da es schon so oft nicht zugelassen wurde und zum anderen, dass ich das mit der Erziehung nicht hinbekomme. Ich meine, was könnte ich schon für eine Mutter sein? Ich hab Angst, dass ich in einem Wutanfall das Kind verletzte und dass ich das einfach nicht schaffe … Natürlich habe ich im Laufe der Jahre schon ab und zu mal daran gedacht, aufzuhören und eine Familie zu haben, wenn ich unwahrscheinlicher Weise doch einen Mann finden sollte, aber … immer wieder kamen diese Horrorszenarien auf und ich hab mir gedacht, dass ich es niemals könnte“, erklärte sie mit zittriger Stimme. Sie kniete vor Lee und sah auf das Bett. Doch Lee zog sie in seine Arme. „Ich entdecke wirklich immer mehr neue Seiten an dir, die ich nie vermutet hätte“, murmelte er. „Aber das ist auch irgendwie süß …“ „Wie kannst du eine fünfunddreißig Jährige Frau, die nichts anderes kann als töten nur als süß bezeichnen?“, fragte Kyra. „Tja, ich kann so was halt, zumal es ja stimmt, von daher“, er zuckte mit den Schultern. Kyra warf Lee erneut um und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. „Und du bist dir wirklich sicher, dass du mit mir zusammen leben wollen würdest?“, fragte Kyra. „Das war ich mir schon vor so vielen Jahren, als du in mich hineingerannt bist“, murmelte Lee und strich über Kyras Rücken. „Aber ich weiß doch noch nicht mal, ob ich überhaupt noch Kinder bekommen kann … nachdem es so oft schief gelaufen ist“, stammelte sie. „Das wird schon, Kyra, das wird schon“, antwortete Lee. Doch dann hielt er sie ein wenig auf Abstand, um sie ansehen zu können. „Was hättest du eigentlich gemacht, wenn du eines deiner Kinder fertig ausgetragen hättest?“ „Ganz ehrlich … ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Immerhin wäre es das Kind eines dieser widerlichen Gefängnisinsassen oder Wärter gewesen. Ein Kind, was ich eigentlich niemals hätte haben wollen. Vielleicht hätte ich es getötet … Ich weiß es nicht“, nuschelte sie. „Aber ich hätte es wahrscheinlich niemals haben wollen, deshalb bin ich froh, dass sie es verhindert haben.“ „Verstehe …“ Danach zog er sie einfach noch enger an sich heran, er würde jetzt nicht weiterreden, sie war eh schon zu aufgelöst. Dass er jemals diese Seite an ihr kennen lernen durfte … Er wusste nicht, dass er der einzige war, dem sie mittlerweile vertraute. Doch das eine Person hinter der Killerin Kyra steckte, die das alles in die Wege geleitet hatte, wusste selbst Kyra nicht, eine Person, die Kyras Leben genau, bis ins kleinste Detail durchgeplant hatte. Eine Person, die sich erst später zu erkennen geben sollte, eine Person, die alles genau so vorausgeplant hatte, die die Fäden in der Hand hielt, eine Person, die gewollt hatte, das jene mit dem Virus infiziert wurden, die nun infiziert worden waren, eine Person, die mächtiger war, als alles, was die Vampire bisher erlebt hatten, das diese eine Person sie alle so sehr täuschte, jemand aus der eigenen Familie war, war niemandem bewusst. Und das sollte auch noch lange Zeit ein Geheimnis bleiben. Kapitel 128: Teil 2 – Kapitel 79 – Viel auf einmal --------------------------------------------------- Montag, 20. Oktober 2008 In der Day Class herrschte heute Aufregung, denn Ichiru Kiryu kam neu in ihre Klasse. Niemand hatte bisher gewusst, dass Zero einen Bruder hatte. Raidon erstarrte, als er Ichiru das erste Mal sah … bis auf die Haare sahen die beiden exakt gleich aus. „Dein Bruder lebt noch?“, zischte er Zero leise zu. „Ja, das hab ich aber auch erst vor kurzem erfahren“, antwortete Zero. Raidon zog die Augenbrauen hoch, beließ es aber dabei. Er betrachtete Ichiru noch eine Weile, ehe er die Luft ausstieß und wieder im Unterricht aufpasste. Während der Pause ging Shaira auf Yuki zu. Shaira zitterte, denn langsam aber sicher begannen die Anfälle, immer wieder wurde ihr schwindelig und es passierte mit rasender Geschwindigkeit. Einmal hatte sie dadurch sogar das Bewusstsein verloren. „Yuki“, murmelte Shaira. „Kannst du bitte mal kurz mitkommen?“ Etwas überrascht stand Yuki auf und folgte Shaira nach draußen. Sie wusste ja noch immer nichts von Shairas Degenerierung. „Was gibt es?“, wollte die Vertrauensschülerin wissen. Shaira zog sie den Flur hinunter und hielt erst an, als sie die Bibliothek erreicht hatten. Sie sprach erst, als die Tür geschlossen war. „Yuki, ich brauche Hilfe“, fing sie an. „Wobei denn?“, wollte Yuki wissen. „Yuki, ich verspüre so eine starke Blutlust, das ist doch nicht normal“, stammelte sie. „Was?“ „Ja, weißt du das nicht? Ich wurde von Ichigo gebissen und jetzt degeneriere ich zum Level E und das in einem rasanten Tempo“, Tränen schwammen in Shairas Augen. „Aber ich will das nicht, ich will nicht. Ich will nicht sterben. Ich will kein Vampir mehr sein!“ Sie heulte jetzt und diesmal war es kein künstliches Heulen, wie sie es sonst immer drauf hatte, es war echt. Sie weinte, weil sie kein Vampir mehr sein wollte. Yuki war erschrocken, als sie das erfuhr. Warum hatte die Reinblüterin das gemacht? „Wenn ich das wüsste“, antwortete Shaira. Yuki hatte nicht bemerkt, dass sie laut nachgedacht hatte. Zaghaft legte sie einen Arm auf Shairas Schulter. „Hey, es wird alles wieder gut, okay? Wir kriegen das hin“, versicherte Yuki zuversichtlich. „Nein … das glaube ich nicht. Immerhin ist Ichigo jetzt verschwunden, ich kann noch nicht mal ihr Blut trinken“, stammelte Shaira. Plötzlich wurde sie von Yuki umarmt, behutsam strich sie Shaira über den Rücken. „Nur nicht die Hoffnung aufgeben. Alles wird gut werden, du wirst schon sehen“, murmelte Yuki. Zuerst schmiegte sich Shaira an Yuki heran, doch sie merkte plötzlich, wie ihr schwindelig wurde. „Geh weg …“, stieß sie keuchend aus. „Es passiert schon wieder!“ Yuki wich zwar zurück, aber sie hielt Shairas Hände weiterhin fest. „Ich bin bei dir!“ Shaira krampfte sich zusammen und versuchte keuchend Luft zu holen, sie schaffte es gerade mal so, nicht über Yuki herzufallen. Ihre Augen glühten rot auf und sie holte keuchend immer wieder Luft. Es vergingen einige Momente ehe sie sich wieder beruhigte. Doch da öffnete sich die Tür und Zero stand im Raum. „Was ist hier los?“, wollte er wissen. Kurz erklärte Yuki ihm die Lage. Auch Zero sah alles andere als erfreut aus. Erst war sein Bruder hier, dann jetzt auch noch das mit Shaira … er fragte sich ernsthaft, was das noch alles werden sollte. Nachdem sich Shaira weiter beruhigt hatte, gingen sie zurück. In der Zwischenzeit hatte Ichiru Raidon abgefangen, sie standen auf dem Flur, etwas abseits des Klassenraumes. „So, du bist also der Freund meines Bruders“, fing Ichiru an. Raidon zuckte zusammen und errötete. „Wie kommst du denn darauf?“ „Geraten … ich habe euch schon länger beobachtet. Und ich bin zu dem Schluss gekommen. Keine Angst, ich sag es auch nicht weiter“, Ichiru zwinkerte ihm zu und legte den Zeigefinger an die Lippen. „Ich bin nur neugierig, mit wem sich mein Bruder herumtreibt. Aber du weißt schon, dass er ein … Vampir ist?“ Raidon versteifte sich leicht, nickte aber. „Und? Trinkt er auch dein Blut, oder lässt er dich in ruhe?“, Ichiru grinste leicht. Raidon riss die Augen auf. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht!“, fauchte er Ichiru an. „Aber, aber, ich stamme nun mal aus einer Hunterfamilie und wenn Vampire Menschen angreifen …“ „Du würdest deinen eigenen Bruder umbringen?“, fragte Raidon schockiert. „Wenn er sich danebenbenimmt“, Ichiru zuckte mit den Schultern. „Ich fass es nicht, was für einer bist du? Selbst wenn, geht dich das überhaupt nichts an“, knurrte Raidon. „Lass mich in Zukunft in Ruhe!“, fauchte er noch, ehe er wieder in Richtung Klassenzimmer verschwand. Zero war mittlerweile auch wieder da. „Alles okay?“, wollte er wissen. „Ja, alles bestens“, antwortete Raidon nur. Er war noch immer leicht errötet. Zero seufzte nur und betrachtete seinen Freund. Während des ganzen Unterrichts war Raidon sehr still, er sagte nichts mehr. Er überlegte, wie es sich wohl anfühlte, von einem Vampir gebissen zu werden, wie es sich anfühlte von Zero gebissen zu werden. Tat das sehr weh? Doch schon beim bloßen Gedanken daran, dass irgendjemand seine Zähne in Raidons Hals grub, brachte ihn zum erschaudern. Nein, nein, nein, das wollte er gar nicht zulassen. Doch jetzt, da die Vorstellung in seinem Kopf war, spukte sie auch darin herum. Immer wieder spürte er, wie Zeros Zunge über seine Haut fuhr, er hatte das letzte Mal noch nicht vergessen, als Zero ihn fast gebissen hätte. Er bekam eine Gänsehaut, als er das immer wieder fühlte, weshalb er schnell den Kopf schüttelte und sich dann gegen die Wangen schlug. „Was hast du?“, fragte Zero überrascht. „Gar nichts … ich hab gar nichts!“, stammelte Raidon. Er war noch immer ganz wuschig. Zero zog nur die Augenbrauen hoch und legte die Stirn in Falten, Raidon hatte doch irgendwas, er würde ihn nachher am besten mal drauf ansprechen. Wer weiß, was er sich sonst noch antat, wenn er sich jetzt schon selbst ohrfeigte. Chiko hockte auf ihrem Platz und sah zu Raidon, sie kicherte, während sie ihn beobachtete. Zu niedlich war der Junge … Nach dem Unterricht wurde sie von Takashi abgefangen. „Komm mal mit zum Rektor“, meinte er. „Oh, hallo erstmal, was gibt’s denn?“, wollte sie wissen. „Hallo … nun ja, es sind Pakete für uns angekommen“, meinte er. „Woah, endlich ist es da, und noch gerade rechtzeitig!“, stieß Chiko erfreut aus. Plötzlich war sie es, die ihren Bruder zum Zimmer des Rektors führte. „Es ist was für uns gekommen?“, rief Chiko, während sie ins Zimmer stürmte. Sie erwischte den Rektor, wie er gerade in seinem Zimmer einen Fisch grillte, Yagari stand daneben und sah wenig begeistert aus. „Hm? Oh, ja, ja, es ist was für euch gekommen“, antwortete der Rektor und hüpfte zu seinem Schreibtisch. Er holte ein Paket hervor. „Bitte sehr“, er überreichte es ihnen. Strahlend nahm Chiko es an. „Danke!“, stieß sie fröhlich aus und schnappte sich das Paket. Sie schleifte Takashi wieder mit sich und sie gingen zu Chikos Zimmer. Angekommen öffnete sie das Paket. „Ah, endlich da“, wiederholte sie und kicherte. „Ich hoffe, die beiden freuen sich“, strahlte Chiko. „Ach, ich denke schon, ich glaube, damit können wir nichts falsch machen“, murmelte Takashi und küsste seine Schwester. Diese löste sich kurz und brachte das Paket in Sicherheit, ehe sie sich wieder zu ihrem Bruder gesellte. Er drückte sie in die Laken und küsste sie weiter. Chiko legte den Kopf in den Nacken und bot Takashi ihren Hals an, dieser küsste sich bis zu ihrer Halsbeuge und leckte dann über die blassblaue Ader, ehe er zubiss. Chikos Oberkörper hob sich und sie presste sich an Takashi. Sie hatte die Arme über den Kopf gelegt und krallte die Finger in die Kissen. Sie keuchte auf, es war immer wieder einfach nur unglaublich. Zero und Raidon kamen auf Raidons Zimmer an. „Also, nun sag schon, was ist los mit dir? Du bist schon den ganzen Tag so merkwürdig“, murmelte Zero. Raidon lief wieder rot an und begann, die Krawatte seiner Schuluniform zu lockern. Sie hatten noch ein wenig Zeit bis zum Wechsel. „Nun ja, ich hab heute die ganze Zeit daran denken müssen, wie du mich fast gebissen hättest“, stammelte er. „Ich verstehe, Raidon, ich …“, fing Zero wieder an, doch da nahm er wieder einen Blutgeruch war. Es war Chikos Blut. Aber auch er reagierte darauf. Seine Augen glühten plötzlich rot auf und er versteifte sich. „Zero?“, fragte Raidon zaghaft. „Was hast du?“ „Blut … da ist Blut, das ist dieser Takashi, er trinkt wieder Chikos Blut“, keuchte Zero. „Tut das weh, dass Bluttrinken meine ich“, hakte Raidon vorsichtig nach. „Nicht sehr … jedenfalls meinte Yuki das mal“, antwortete Zero. „Warum?“ Zögernd ging Raidon einen Schritt auf Zero zu, er wusste nicht, ob er das wirklich konnte, aber er sah, wie sehr Zero litt. „Ähm … also, wenn du schmerzen hast und das Beißen nicht so sehr wehtut … dann, trink doch … mein Blut“, bot er an. Er war hochrot angelaufen und total panisch. Zero sah auf, er war erschöpft, da er die Bestie in sich krampfhaft unterdrückte, aber es ging nicht länger, denn das Blut machte ihn wahnsinnig. Er ging auf Raidon zu und drückte ihn auf das Bett. Hastig öffnete er ihm die Jacke und das Hemd. „Bist du ganz sicher?“, hakte er noch einmal nach. ‚Überhaupt nicht!‘, dachte Raidon. „Ja“, antwortete er aber. Erneut leckte Zero über Raidons Hals, ehe er dann seine Zähne in die Haut trieb. Er versuchte möglichst sanft zu sein, da er Raidons Anspannung spürte. Raidon hingegen schrie auf, als sich Zeros Zähne in seinen Hals gruben, aber schon kurze Zeit später, war er einfach erschüttert. Solche Gefühle … hatte er noch nie gehabt. Sein Herz raste unglaublich schnell und er glaubte, es müsse ihm gleich aus der Brust springen. Er griff in Zeros Haare und zog daran, Zero verstärkte daraufhin den Biss und ließ Raidon noch mehr erzittern. Nachdem Zero so viel genommen hatte, wie er brauchte, ließ er von Raidon ab. Dieser lag fix und fertig im Bett, keuchend sah er Zero an. „Alles in Ordnung? Verzeih mir, ich habe viel zu viel genommen“, entschuldigte er sich, er sah niedergeschlagen aus. „Zero“, stieß Raidon aus. Zero sah zu ihm. „Leg dich bis zum Wechsel neben mich. Ich kann mich kaum noch bewegen“, bat er. Zero nickte nur und tat, was sein Freund von ihm wollte. Raidon kuschelte sich an Zero und schloss die Augen. Auch Shaira nahm das Blut war, so schnell es konnte, rannte sie in ihr Zimmer zurück und schloss sich im Bad ein, sie nahm ein Tuch zwischen die Zähne und rollte sich unter dem Waschbecken zu einer Kugel zusammen. Sie biss ganz fest auf das Tuch, es dämpfte ihre Schreie. Sie litt die ganze Zeit, auch als der Blutgeruch schon lange verflogen war. Kapitel 129: Teil 2 – Kapitel 80 – Geburtstag der Giftzwillinge --------------------------------------------------------------- Montag, 20. Oktober 2008 – Dienstag, 21. Oktober 2008 Yuki und Zero hatten beim Wechsel mal wieder viel zu tun, da Raidon heute fehlte. Er war von Zeros Biss noch immer erschöpft. Sasori war ganz aufgeregt, denn schließlich hatte er neben Takuya geschlafen, auch wenn er nicht vergessen hatte, was dieser mit ihm gemacht hatte. Allerdings war er immer noch in den Reinblüter verliebt, von daher … Der Unterricht verlief ganz normal, ohne irgendwelche Vorkommnisse, Tenshi verschwand nach dem Unterricht allerdings sofort. Immerhin war morgen ja ein bestimmter Tag. Sie machte sich schon die ganze Zeit gedanken, was sie deswegen machen sollte. Sie zerbrach sich die halbe Nacht darüber den Kopf, doch so wirklich fiel ihr nichts ein, bis es schließlich zu spät war. Schnell rannte sie raus und riss einige Blumen aus Kaien Cross’ Beet und eilte damit und noch zwei Tafeln Schokolade zum Zimmer der Giftzwillinge. Sie schlich sich in Akumas ehemaliges Zimmer und hockte sich auf Sasoris Bett. Sasori wachte zu seiner normalen Zeit auf, allerdings hatte er schon gleich ein komisches Gefühl, etwas stimmte hier nicht … Er richtete sich auf und sah ein pinkes Knäuel am Fußende des Bettes liegen. Er schrie auf und zog die Füße an. Was war das? Warum lag da etwas Pinkes auf seinem Bett? Das pinke Knäuel bewegte sich und es stellte sich heraus, dass es Tenshi war. „Oh Mist, ich bin wohl eingeschlafen“, murmelte sie, danach drehte sie sich zu Sasori um. „Sasori! Alles Gute“, schrie sie ihn an und sprang auf ihn drauf. Sasori war vollkommen überrumpelt und durch den Schwung, den Tenshi hatte, stieß er mit dem Kopf an die Bettkante. „Au“, murmelte er. Auch Kumo war nun endlich erwacht, er sah, das Sasori von einem pinken Etwas umarmt wurde. „Wuah, Außerirdische wollen meinen Bruder fressen!“, stieß er aus. Doch Tenshi drehte sich auch zu ihm um. „Kumo!“, rief sie und sprang mit einem Satz zu ihm aufs Bett, dabei landete sie aber auch halb auf Aido, was für diesen ziemlich schmerzhaft war. „Dir auch alles Gute zum Geburtstag“, flötete sie, während sie ihn umarmte. „Äh, danke“, stammelte Kumo überrumpelt. „Aido, bist du okay?“, wollte er dann noch wissen. „Nein“, fiepte Aido. Tenshi hingegen war schon wieder auf dem Sprung. Sie griff nach den Blumen und der Schokolade. „Bitte schön, für euch!“, meinte sie und übergab jedem eine Tafel und eine Hand voll Blumen. Die Schokolade war allerdings schon etwas geschmolzen, schließlich war Tenshi darauf eingeschlafen und die Blumen sahen auch nicht mehr so aus, wie vorher. „Äh, danke“, antworteten die Zwillinge noch immer etwas überfordert. Aido richtete sich jetzt auch langsam auf, er hielt sich seinen Bauch, denn Tenshi war darauf gelandet. „Von mir auch alles Gute“, stöhnte er. Kumo tätschelte ihm den Rücken. „Oh je, alles in Ordnung, geht’s?“ „Muss ja“, seufzte Aido und küsste Kumo. „Endlich seid ihr auch achtzehn“, strahlte Tenshi und zog Sasori aus dem Bett. „Komm mit, mal sehen ob die anderen auch schon wach sind, ich hab gestern gehört, wie Takashi und Chiko von einem Geschenk geredet haben, ich will wissen, was ihr noch so bekommen“, meinte Tenshi. Sasori starrte sie mit schräg gelegtem Kopf an. Sie zog ihn zur Tür, doch plötzlich stoppte er. „Moment mal! Darf ich mir vielleicht erstmal etwas anziehen?“ Er deutete auf seine Boxershorts, denn das war das einzige, was er trug. „Oh, klar“, stieß Tenshi aus und ließ ihn los, sie drehte sich errötend um. Sasori seufzte nur auf und zog sich schnell um. Kumo hatte mittlerweile fast seine ganzen Sachen in Akumas Zimmer verfrachtet. Da sich Sasori weiterhin weigerte in sein altes Zimmer zu gehen. Nachdem sich die Zwillinge und Aido angezogen hatten, trieb Tenshi sie zur Eile an, sie sollten endlich ins Foyer gehen. Dort waren auch schon einige der anderen versammelt. Kaori sprang sofort auf, als die beiden kamen. „Awww, alles Gute!“, gratulierte sie und schmiss sich auf die beiden drauf, sie knuddelte sie einige Zeit. Takashi lachte und zog Kaori vorsichtig von den Zwillingen weg. „Ist gut Kaori, ja? Andere wollen auch noch“, meinte er. Kaori zog einen Flunsch. „Meh, nah gut …“ Dann wandte er sich an Sasori und Kumo. „So, ihr beiden, dreimal dürft ihr raten, was ich, euer bester Freund, euch schenke“, grinste er. Er hielt zwei Geschenke hoch. „Na … was ist das wohl?“ Sasori sah ihn mit großen Augen an. „Was ist es, was ist es?“, wollte er wissen. „Tja, rate. Ich geb dir ein Tipp. Es hat was mit deinem Lieblingsschauspieler zu tun“, meinte Takashi. Sasori riss die Augen auf. „Doch nicht etwa Bruce Willis? Aber nein, das Geschenk ist zu klein, um ihn da reinzuquetschen … Oder hast du ihn geschrumpft?!“, fragte Sasori. Takashi seufzte. „Nein, Sasori, ich hab nicht Bruce Willis geschrumpft und in eine Box gepackt. Aber gut, du hast zumindest erraten um wen es geht. Hier bitte“, er hielt es ihm hin. Grinsend nahm er es entgegen und wie ein kleines Kind zerfetzte er das Geschenkpapier. „Oh mein Gott, eine Sammelkollektion sämtlicher Bruce Willis Filme“, quietschte er dann sah er Takashi an. „Danke, du bist der Beste!“, er sprang Takashi an und umarmte ihn. Takashi lachte. „Ich weiß … Jedenfalls, Kumo, du bist dran!“ „Hmm, wenn du Sasori DVDs von seinem Lieblingsschauspieler geschenkt hast, dann hat es bei mir doch eher was mit Skillet zu tun, oder?“, hakte er nach. „Jup, schau nach“, meinte er. Und tatsächlich, er es waren die restlichen Alben, die Kumo noch nicht besaß. „Danke“, meinte Kumo und lächelte Takashi an. „Ich würde dich ja auch umarmen, allerdings hängt Sasori noch immer an dir.“ Takashi grinste, doch da kam seine Schwester und auch Akane. „So, jetzt sind wir dran. Wir haben etwas für euch zusammen“, sagte Chiko. Chiko überreichte es Kumo, da Sasori noch immer mit Takashi beschäftigt war. „Alles Gute“, meinten auch die beiden Mädchen. Kumo öffnete das Geschenk und stieß einen Pfiff aus. „Ein Modell unseres alten Autos, ein dunkelblauer Jaguar XJ220. Wo habt ihr denn den aufgetrieben?“, wollte er wissen. „Ja, das wüsstest du wohl gerne“, grinste Akane. Kumo erwiderte das Lächeln und bedankte sich bei den Mädchen. „Sasori“, meinte da Akuma. Sasori sah auf und ließ Takashi los, er drehte sich zu Akuma um. Dieser umarmte ihn erst, ehe er ihn auf die Wange küsste. „Tja, dann gratuliere ich euch beiden auch mal.“ Sasori war schlagartig knallrot angelaufen. „D-danke“, quietschte er. Schließlich gratulierten ihnen die anderen auch noch, selbst Sayo, obwohl sie die beiden ja nicht wirklich mochte. Zum Schluss tauchten noch Kuraiko und Hiroshi auf, welche etwas später dazu gekommen waren. Kuraiko gratulierte zu erst Kumo, ehe sie dann auch Sasori zuging. Mit abgewandtem, gerötetem Kopf hielt sie ihm etwas hin. Er nahm es entgegen und öffnete es. Es war ein kleiner silberner Anhänger mit den Zeichen für Liebe und Glück darauf. „Bitte“, stieß Kuraiko aus. „Du hast auch etwas Glück verdient, vor allem in der Liebe, ich hoffe, du findest bald deinen Partner“, murmelt sie. Sasoris Wangen waren leicht gerötet. „Danke“, antwortete er. Hiroshi gratulierte den beiden auch, zudem hoffte er auch noch, dass Sasori ebenfalls bald jemanden fand, damit er sich nicht noch an ihn heran machte. Schließlich kam Kaname an, aber auch er war diesmal friedlich und gratulierte den Zwillingen. Allerdings zog er sich gleich danach zurück. Sasori und Kumo waren insgeheim überwältigt. Sie hätten nicht gedacht, dass so viele Leute ihnen etwas schenken oder gratulieren würden. Zumal einige sie ja nicht mal leiden konnten. Aber die beiden waren trotzdem froh, dass sie nicht vergessen worden waren. Es kam sogar noch eine Karte von Kimiko an. Darüber freuten sich die beiden ebenfalls. Zudem hatte Takashi ihnen versprochen nachher noch mit ihnen weg zu gehen. Sie hatten ewig schon nichts mehr unternommen. Was er allerdings mit ihnen vorhatte, wussten die beiden noch nicht. Zuerst einmal mussten sie den Schultag rumkriegen, was sie aber auch einigermaßen schafften. Kapitel 130: Teil 2 – Kapitel 81 – Kaltes Wasser und Körperwärme ----------------------------------------------------------------- Dienstag, 21. Oktober 2008 – Mittwoch, 22. Oktober 2008 Nach dem Unterricht, schleifte Takashi die Zwillinge erst noch einmal zum Haus „Mond“, sie sollten sich Schwimmsachen einpacken. „Aber die Schwimmbäder haben doch schon zu“, merkte Sasori an. „Wer sagt, dass ich euch in ein Schwimmbad schleife … Nein, ich hab was anderes mit euch vor“, er grinste sie an. Die Zwillinge sahen sich an, was hatte er wohl vor? Doch er verriet ihnen nichts, sondern führte sie nur nach draußen. Vor der Cross Academy stand ein Auto. „Einsteigen“, meinte er. „Wo hast du den denn her?“, wollte Kumo wissen. „Tja, meine Mutter hat ihn vorbeibringen lassen“, meinte er, die Rede war von seinem silbernen Lamborghini Gallardo Superleggera, mit diesem Auto war er in den USA bei den illegalen Rennen gefahren. „Wow, deine Mutter ist cool“, strahlte Kumo. „Jap, es wird zwar etwas unbequem, da er nur zwei Sitzplätze hat, aber es dauert ja nicht lange, von daher“, Takashi zuckte mit den Schultern und öffnete seine Tür. Die Zwillinge stiegen auf der anderen Seite ein wobei sich Sasori auf Kumos Schoß setzte. „Dann kanns ja jetzt losgehen“, grinste Takashi und startete den Motor. Es dauerte tatsächlich nicht lange und sie hatten das Meer erreicht. „Wow, du entführst uns zum Meer?“, fragte Kumo begeistert. „Ja, aber das ist es noch nicht, es gibt hier nämlich viele Klippen“, er zwinkerte ihnen zu. „Woah, Klippen?! Du willst doch nicht …“, setzte Sasori an. Doch Takashi grinste nur. „Sag bloß, ihr traut euch nicht“, stichelte er. „Pah, natürlich trauen wir uns!“, meinten die Zwillinge unisono. „Gut, dann los.“ Die drei stiegen aus, zogen sich um und machten sich auf den Weg zu den Klippen Es dauerte nicht lange und sie waren am Rand angekommen. Hier oben ging ein ganz schön starker Wind, aber das machte ihnen reichlich wenig aus. Sasori trat an den Rand der Klippe und sah hinunter. „Wow, echt hoch, das sind doch bestimmt um die zwanzig Meter“, murmelte er. „Ah, nicht ganz, aber fast. Na, Muffensausen?“, hakte Takashi nach. „Quatsch, wie kommst du denn darauf?“, antwortete Sasori. „Es hat so ausgesehen“, grinste er. „Kommt schon, wollt ihr hier Wurzeln schlagen, oder was?“, fragte er. Sasori schnaubte. „Ist das erlaubt, hier runter zu springen?“, wollte Kumo wissen. „Hm, weiß nicht, aber ich hab mich natürlich vorher erkundigt, wie es mit der Wassertiefe und Steinen aussieht, der Typ meinte, es sei alles in Ordnung. Allerdings muss ich euch warnen, das Wasser könnte ziemlich kalt sein“, erklärte er ihnen. „Na, wenns weiter nichts ist … Na, kommt jetzt endlich!“, meinte Kumo dann. Sasori trat ein wenig näher an den Rand. „Sicher? Und wie kommen wir dann wieder hier hinauf?“, wollte er wissen. „Dafür hab ich auch schon gesorgt, mach dir nur keine Sorgen und nun spring endlich, oder hast du plötzlich doch Angst, du kleiner Schisser?“, meinte Takashi in herausforderndem Tonfall. „Natürlich nicht! Wo denkst du hin?“, entgegnete der Giftvampir. Doch schließlich war es Kumo, der sowohl Sasori als auch Takashi packte und mitzog. „Wenn ihr hier noch länger diskutiert brauchen wir gar nichts mehr zu machen, also kommt“, sagte er und trat an den Rand und schließlich darüber hinaus. Sasori und Takashi zog er einfach mit. Es fühlte sich unglaublich an, der Wind zischte an ihnen vorbei, während sie mit rasender Geschwindigkeit auf das Wasser zurasten. Sie versuchten möglichst senkrecht auf das Wasser aufzukommen. Und als sie in die dunklen Fluten eintauchten, war es ein Schock, das Wasser war eisig kalt und es umspülte sie komplett. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, in der sie unter der Wasseroberfläche waren, mittlerweile hatten sie sich losgelassen und jeder versuchte, wieder an die Luft zu kommen. Doch das Wasser wirbelte sie herum, sodass es schwierig für sie war, es dauerte seine Zeit bis sie es schließlich geschafft hatten. „Wah, kalt!“, jammerte Sasori. Kumo schwamm auf ihn zu und hängte sich an Sasori ran, er presste seinen Körper an seinen Bruder. „Ist doch angenehm, was hast du denn, Bruder?“, kicherte er. „Wo ist eigentlich Takashi? Ist er untergegangen?“, fragte Sasori. „Nö, ich kann schwimmen“, meinte da eben dieser. „Seit wann ist da ein Boot?“, fragte Sasori irritiert. „Ich hab doch gesagt, ich hab Vorkehrungen getroffen, oder wolltet ihr etwa wieder die Klippen hochklettern? Mit dem Boot können wir bis zum nächsten Strand paddeln, der ist nicht weit, jedenfalls nicht, wenn man nicht Schwimmen muss und nun steigt ein“, wies er sie an und half ihnen schließlich ins Boot. Er hatte wirklich an alles gedacht, sogar an Decken. „Woah, kuschelig“, grinste Sasori. „War so gedacht“, meinte Takashi und erwiderte das Grinsen. „Alles Gute zum Geburtstag, noch mal.“ „Wir danken dir vielmals“, antworteten die beiden. „Ich wusste, das euch das gefällt, in den USA habt ihr mich einmal zu Tode erschreckt, als ihr euch von den Klippen gestürzt habt, ich dachte schon, ihr seid irgendwelche verdammten Lemminge“, erzählte Takashi. „Deshalb dachte ich, es sei ein gutes Geschenk.“ „Das war es allemal“, entgegnete Sasori und umarmte Takashi. „Dann bin ich aber froh, zudem wollte ich auch mal wieder etwas mit euch machen, schließlich war ich in letzter Zeit kein so guter Freund“, er seufzte. „Wie meinst du das?“, wollte Sasori wissen. „Na ja, ich war nie da, wenn es Probleme gab, ich war nie für dich da, Sasori“, murmelte er. Sasori schmiegte sich noch einmal an Takashi. „Ist schon gut, jetzt bist du ja da“, nuschelte Sasori. Takashi tätschelte ihm den Kopf. Nach einiger Zeit setzte sich Sasori zu Kumo dieser nahm ihn in den Arm und zog Sasori an sich. Sasori schloss die Augen und kuschelte sich an Kumo. „Gut, dann werde ich uns mal zurückbringen“, meinte Takashi nach einiger Zeit. „Genießt die Zeit für euch alleine“, trug er ihnen auf. „Danke, das werden wir“, antwortete Kumo. Er wusste, dass Takashi den Zwillingen auch mal ein wenig Zeit für sich selbst geben wollte, da das in letzter Zeit zu kurz kam. Während Takashi das Boot in Richtung des kleinen Strandes steuerte, kuschelten sich die Zwillinge aneinander. Sasori genoss diese Ruhe und die Nähe seines Bruders, es stimmte, in letzter Zeit war Kumo häufig bei Aido gewesen, aber das war jetzt alles vergessen, jetzt hatte er ihn ganz für sich alleine und das machte ihn glücklich. Diese Zeit mit seinem Bruder war wahrscheinlich das beste Geschenk des Tages. Nach gut einer halben Stunde, erreichten sie den Strand, es war schwierig für Takashi gewesen, hierher zu kommen, denn das Wasser wollte nun mal nicht stillhalten und schubste das kleine Boot hin und her, sodass er auch noch dafür Sorgen musste, dass es nicht zu weit raus trieb. Für einen alleine war das ganz schön anstrengend. Als sie also am Strand aus dem Boot stiegen, war Takashi ziemlich kaputt. Und ihm war warm, sehr warm sogar. „So, jetzt müssen wir nur noch zurücklaufen, antwortete Takashi keuchend, auch ein Vampir hatte nun mal nicht unendlich viel Kraft. Sie machten sich also zurück zu Takashis Wagen, das dauerte auch noch einmal knapp zwanzig Minuten. Die drei Freunde unterhielten sich über vieles, sie merkten erst jetzt, wie viel sie sich eigentlich zu erzählen hatten. Kumo und Sasori liefen dabei Hand in Hand und Takashi lief neben Sasori. Als sie beim Wagen ankamen zogen sie sich wieder um. Es wurde nämlich doch ziemlich kühl, kein Wunder, wenn man um vier Uhr morgens auch halb nackt in eiskaltes Wasser sprang und noch dazu ein ziemlicher Wind ging … Die drei setzten sich wieder ins Auto, wobei Takashi sich diesmal stark aufs Fahren konzentrieren musste, denn er war fix und fertig. Sasori, der auf Kumos Schoß saß, krallte sich an seinem Bruder fest. Dieses Mal hatten sich die Zwillinge sogar angeschnallt, was die ganze Sache noch enger machte. Aber irgendwie hatten sie schon so ein bisschen Angst um ihr Leben, auch wenn sie Vampire waren. Doch irgendwie schafften sie es, zur Cross Academy zurück zu kommen. Allerdings parkte Takashi etwas weiter abseits, denn der Rektor wusste nichts von dem Auto. Sie legten also ein kleines Stück zu Fuß zurück, ehe sie beim Haus „Mond“ ankamen. Die anderen waren schon nicht mehr wach, wie es schien. Vor Akumas altem Zimmer, blieben sie stehen. „So ich hoffe es hat euch gefallen“, meinte Takashi noch einmal. „Und wie, bis auf die Heimfahrt, da hatte ich offen gestanden Angst“, nuschelten Sasori zum Schluss. Takashi lachte müde, ein Boot zu steuern war halt doch anstrengend … „Wenns weiter nichts ist. Ich werde mich dann mal verabschieden und ins Bett fallen. Wir sehen uns morgen … wohl eher heute noch im Unterricht“, antwortete er, ehe er die Zwillinge verließ. Diese winkten noch kurz, ehe sie die Tür öffneten. Sie schliefen diese Nacht wieder zusammen in einem Bett und sie tranken auch das Blut voneinander, schließlich hatten sie sich gegenseitig noch nichts geschenkt. Und Sasori genoss die Wärme und die Liebe seines Bruders, diesmal ordnete er sich ihm unter und das sogar freiwillig, er ließ sich von Kumo küssen und war einfach nur froh, seinen Bruder bei sich zu haben. Dass es das letzte Mal auf diese Art sein sollte, wussten sie nicht, denn schon in drei Tagen sollte die Killerin kommen und Sasori fast alles nehmen, was er liebte … Kapitel 131: Teil 2 – Kapitel 82 – Grausige Träume --------------------------------------------------- Mittwoch, 22. Oktober 2008 Kyra wälzte sich unruhig im Schlaf hin und her, ihr Atem ging hektisch und ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. Sie hatte gerade einen sehr heftigen Alptraum. Sie schlug die Augen auf, jedenfalls glaubte sie, dass sie sie geöffnet hatte, denn sie sah gar nichts. Nichts als Schwärze. Auch als sie den Kopf drehte erkannte sie nichts, außer dieser abgrundtiefen Dunkelheit, eine Dunkelheit, in der sie lebte, aber gleichzeitig auch fürchtete. Sie konnte ihren Körper nicht richtig fühlen, sie wusste nicht, ob sie stand oder lag, sie hatte einfach kein Gefühl in ihren Gliedmaßen. Nur ihr Stöhnen hallte wider, es war, als wurde es zurückgeworfen und es dröhnte in ihren Ohren. Plötzlich hörte sie ein Wimmern, es war das Wimmern eines kleinen Mädchens. Der Raum erhellte sich ein ganz klein wenig, nun konnte Kyra erkennen, dass sie gefesselt war. Ihre Arme hingen an Handfesseln, welche von der Decke baumelten. Sie sah sich weiter um und entdeckte ein Mädchen, sie hatte dunkles Haar mit einem seltsamen, türkisfarbenen Schimmer. Sie kniete vor Kyra und weinte, die Hände hielt sie vor die Augen und unaufhörlich liefen der Kleinen, sie mochte knapp fünf Jahre alt sein, Tränen aus den Augen. Kyra legte den Kopf schief. „Hey, Kleine, warum heulst du?“, fragte sie. Das Mädchen schniefte noch weiter, hörte aber auf, richtig zu weinen, sie öffnete ihre Augen und sah Kyra aus riesigen, türkisfarbenen Augen an. So eine Farbe hatte Kyra noch nie gesehen. „Die böse Frau …“, wimmerte das Mädchen nur. „Meinst du mich?“, wollte Kyra wissen. Das Mädchen schüttelte nur den Kopf. „Nein. Du bist auch nur ein Opfer der bösen Frau“, antwortete das Mädchen. „Wie heißt du?“ Lange Zeit sah das Mädchen sie an, sie zog immer wieder die Nase hoch und versuchte sich noch immer zu beruhigen. „I-Ichigo“, brachte sie schließlich heraus. „Ichigo? Ist so nicht der Name von dieser bunten Reinblüterin an der Cross Academy?“, murmelte Kyra vor sich hin. Das Mädchen sah sie geschockt an. „Du kennst sie?“ Ihre Stimme klang voller Panik und zitterte. „Nein, ich hab sie nur einmal kurz gesehen“, antwortete Kyra. „D-Das ist die Falsche! Hörst du, das ist die falsche Ichigo!“, stieß das Mädchen aus. „Sie ist böse, du musst dich von ihr fernhalten, sie ist nicht die Richtige!“, stammelte sie. „Wie meinst du das?“, hakte Kyra nach, sie wollte zu der Kleinen, doch die Ketten hielten sie an ihrem Platz. „Sie ist böse, böse, böse, böseböseböseböseböseböseböse …“, immer schneller sprudelten die Worte aus dem Mund des Mädchens, so dass es bald zu einem unglaublich hohen Ton wurde, so, als würde man eine Kassette zu schnell vorlaufen lassen. Die Augen der Kleinen waren weit aufgerissen, noch immer bewegte sich ihr Mund unglaublich schnell, Kyra wurde beinahe schwindelig von der schnellen Bewegung. Sie glaubte nicht, dass ein Mensch so schnell sprechen konnte. Doch plötzlich schrie die Kleine auf. Etwas durchbohrte sie, es sah aus, wie ein Dorn. Sie warf den Kopf zurück und Blut sprudelte aus ihrem Mund heraus, ihr Schrei endete in einem Gurgeln. Da trat eine Person aus den Schatten. Es war eine Frau, sie sah sehr, sehr alt aus. Ihre Haut war durchscheinend und doch irgendwie undurchlässig, sie sah knittrig und doch glatt aus. Sie hatte schlohweißes Haar, welches ihr bis zu den Schultern ging. Sie war lediglich mit einem weißen Laken bekleidet, welches sie sich um die Brust gebunden hatte und bis auf den Boden fiel. Sie lächelte Kyra breit an und es sah fies aus, verdammt fies. Selbst Kyra liefen bei diesem Lächeln Schauer über den Rücken. Aus dem Mund der Frau ragten spitze Reißzähne, also war sie eine Vampirin. Ihre Augen waren rot, allerdings leuchteten sie nicht von der Blutlust rot, nein, es war ihre natürliche Augenfarbe. „Endlich, Kyra, ich warte schon lange darauf, dich endlich mal persönlich kennen zu lernen“, meinte sie und schritt auf die Killerin zu. Ihre Stimme hallte von der Dunkelheit wider und schmerzte in Kyras Ohren. Sie starrte die fremde Frau verängstigt an. Sie konnte ihre Macht spüren. „Wer bist du?“, wollte sie wissen. „Weißt du, Kyra, ich habe dich so oft beobachtet, doch nie war es mir möglich, dich zu treffen, deshalb freue ich mich heute umso mehr, dich bei mir zu haben“, sie ignorierte Kyras Frage einfach. Sie kniete sich vor Kyra hin und nahm das Gesicht ihres Gegenübers zwischen Daumen und Zeigefinger. „Du bist wirklich außerordentlich hübsch geworden, Kyra“, murmelte die Frau. „Da bekomme ich Appetit“, sie erhob sich und ging um die gefangene Killerin herum. Sie hielt hinter ihr an, sie näherte sich Kyras Nacken. „So hübsch und zart ist deine Haut, ich will am liebsten meine Zähne darin versenken“, säuselte sie. Wieder ging sie weiter und blieb erneut vor Kyra stehen, mit dem Zeigefinger fuhr sie über Kyras Oberteil, dieses löste sich da auf, wo der Finger es berührte. Sie schob das Hemd zur Seite und durchtrennte vorne, mit dem Fingernagel Kyras BH. Sie schob das linke Körbchen zur Seite und strich über Kyras Brust. „Lass mich dein Blut kosten, ich will in dein Innerstes blicken“, schnurrte die Vampirin, ehe sie sich hinunterbeugte und mit der Zunge über Kyras Brust leckte. Sie hinterließ eine feuchte Spur darauf und schließlich hatte sie die Spitze erreicht, sie umschloss sie mit den Lippen und sog zuerst daran, ehe sie auch zubiss. Kyra biss die Zähne zusammen, als ein gleißender Schmerz durch ihren Körper zog, es fühlte sich so an, als ob sie mit dem Biss das Blut in ihren Adern zum Gefrieren brachte. Sie grub ihre Zähne weit in Kyras Fleisch und sog gierig das Blut auf. Kyra konnte nichts machen, sie konnte sich nicht dagegen wehren. Sie wusste in dem Moment, in dem die Frau sie biss, dass es keine gewöhnliche Vampirin war, nein, sie war ein Reinblüter und was für einer. Kyra wusste natürlich auch sofort, was das für sie bedeutete. Die Vampirin zog die Zähne aus Kyras Brust und legte den Kopf in den Nacken, sie ließ die Zunge raushängen und Blut floss daran herab. Kyra fiel auf, dass ihre Zunge ungewöhnlich lang war … „Weißt du, du liebst diesen Kerl ja wirklich, du denkst sogar ernsthaft darüber nach, mit der Vampirjagd aufzuhören“, brummte die Frau plötzlich verstimmt. „Du willst also tatsächlich weiter die Beine für ihn breit machen, in der Hoffnung, dass er dich wirklich noch schwängert und du einen Grund hast, mit dem Töten aufzuhören. Jaja, ich hab dich durch schaut“, sie grinste fies. „Aber nicht mit mir, du wirst schön den Plan zu Ende führen, kapiert? Du solltest nicht mal daran denken, dich von ihm schwängern zu lassen, kapiert? Es wird sowieso nicht klappen, selbst wenn du wolltest, du wirst für immer kinderlos bleiben, kapiert? Es gibt nichts auf der Welt, was dir so wichtig wie dein Hass auf die Vampire sein sollte, kapiert? Du solltest dich nicht von diesem Lee beeinflussen lassen, kapiert? Der bringt dir nichts als ärger! Er macht dich schwach, so schwach … Du wirst verlieren, wenn du ihn bei dir behältst. Du solltest ihn töten, töten, töten!“, stieß die Vampirin aus, wobei ihre Vampirzähne sich unglaublicher Weise noch weiter verlängerten. Kyra hatte nicht gewusst, dass das überhaupt möglich war, sie dachte, Vampirzähne hätten eine bestimmte Länge … „Du musst deine Aufgabe erfüllen! Erfülle sie, das verlange ich von dir, immerhin habe ich dich so erzogen … Ja, jeder Alptraum in deinem Leben stammt von mir …“, sie grinste und ihre Zähne ragten weit über das Kinn hinaus, es sah jetzt fast wie ein Walross aus. „Töten, du willst nichts anderes als töten. Du denkst nur ans töten, töten, nicht weiter als töten. Dein Hass auf die Vampire wird schrecklich sein, du wirst sie alle töten“, wies die Vampirin sie an. Ihre Zähne berührten fast ihre Brust. Ihr Mund war entsetzlich entstellt auf Grund der riesigen Zähne, sie konnte auch nicht mehr normal Sprechen, allerdings hallte ihre Stimme in Kyras Kopf wider. „Du wirst alles und jeden auf deinem Wege niedermetzeln, dich wird nichts aufhalten! Hast du verstanden?“, grummelte die Vampirin. „Ja … ich habe verstanden“, Kyra war von ihr besessen, ihre Augen waren plötzlich rot. „Die Vampire sind meine Feinde. Ich werde sie töten und auch alle anderen, die mir im Weg stehen“, wiederholte sie. Die Zähne der Vampirin zogen sich langsam wieder zurück. Doch plötzlich floss etwas Rotes über ihre Wangen. Es war Blut, reines Blut. Das Weiße in ihren Augen war fast gänzlich rot, sie weinte tatsächlich Blut. „Sehr schön, mein Kind, sehr schön. Also habe ich dich doch richtig erzogen“, murmelte sie, jetzt wieder laut und deutlich hörbar. „Gehe nun, in drei Tagen wird es soweit sein, dann hat sich der Virus vollständig entfaltet. Bis dahin, schone dich, damit du bei vollkommenen Kräften bist. Und zur Verstärkung eben jener Kräfte …“, sie biss sich ins Handgelenk und sog das Blut auf, ehe sie es Kyra durch einen Kuss einflößte. „Nimm mein Blut als Geschenk und nun erwache“, murmelte die Frau, während sie sich in die Schatten zurückzog. Mit einem Schrei erwachte Kyra. Lee neben ihr zuckte zusammen und wäre fast aus dem Bett gefallen. „Kyra, alles in Ordnung?“, er berührte sie an der Schulter. „Fass mich nicht an!“, fuhr sie ihn an und schlug seine Hand weg. Sie starrte ihn aus seltsam violetten Augen an. Es war fast so, als hätte jemand rot in ihre blauen Augen gemischt. „Was ist denn los?“, wollte er verwirrt wissen. „Du bist Schuld“, knurrte sie. „Du machst mich schwach, ich habe mein Ziel fast aus den Augen verloren und das ist nur deine Schuld! Ich hasse dich, ich hasse dich wie die Pest. Und ich werde mich nicht weiter von dir ficken lassen, ich werde deine Scheißbälger nicht austragen und ich werde auch nicht mit dir wohnen und ein verdammtes scheißnormales Leben führen“, schrie sie ihn an. Sie stand auf und zog sich an. Lee war überrumpelt, was war denn jetzt mit Kyra los? „Was ist plötzlich in dich gefahren?“, er verstand es nicht. „Ich bin endlich zu mir gekommen, du bist echt das letzte, all die Jahre vergewaltigst du mich und jetzt sagst du mir, du liebst mich? Das ich nicht lache, Sex war doch das einzige, was du von mir wolltest. Aber ich sag dir jetzt mal was, das lasse ich mir nicht länger gefallen. Ab hier ist Schluss, ich werde nicht weiter mit dir zusammenreisen. Du kannst dich sonst wohin verpissen, aber bei mir wirst du nicht bleiben“, schleuderte sie ihm entgegen. „Kyra?!“ Sie grinste ihn fies an. „Oder besser, ich gehe, jetzt sofort, und wenn du mir folgst, knall ich dich ab, kapiert?“, fauchte sie ihn an, ehe sie ihre Waffen aufsammelte und verschwand. Lee blieb völlig perplex sitzen, was war denn jetzt auf einmal mit Kyra los? War sie völlig durchgeknallt … Na gut, das war sie vorher in gewissen Weise auch schon gewesen, aber war sie jetzt noch verrückter als sonst? Was hatte sie nur geträumt? Aber eines wusste Lee, damit würde sie nicht durchkommen, niemand sagte so etwas zu ihm und kam lebend davon. Mal sehen, ob er ihren schönen Plan nicht zunichte machen konnte … Kapitel 132: Teil 2 – Kapitel 83 – Die Rückkehr der Reinblüterin ----------------------------------------------------------------- Mittwoch, 22. Oktober 2008 Sasori erwachte am Abend wieder, er lag neben seinem Bruder. Er fühlte sich so gut wie noch nie. Plötzlich wurde er von Kumo geküsst. „Guten Morgen, Bruder“, grinste der Jüngere Giftvampir. Sasori grinste und erwiderte den Kuss. „Morgen“, er schlang seine Arme um Kumo. Die beiden küssten sich noch eine Weile, ehe Kumo allerdings meinte. „Ich schätze, wir sollten erstmal duschen gehen …“ „Oh, da könntest du recht haben …“, antwortete Sasori und die beiden standen auf. Nach einer gemeinsamen Dusche gingen sie, nachdem sie sich angezogen hatten, runter ins Foyer. Die anderen hatten sich dort schon alle um eine Couch versammelt. Takuya war auch da, er sah nicht begeistert aus. Sasori erstarrte, als er erkannte, um wen die anderen da rum standen. „Ichigo“, stieß er panisch aus. Die anderen drehten sich zu den Giftzwillingen um. Ichigo saß auf der Couch, eine Decke lag um ihre Schulten. Sie wirkte mehr als niedergeschlagen. Als sie Sasori bemerkte, sah sie auf. Takuya stellte sich sicherheitshalber neben Sasori. „Sasori“, fing Ichigo an. Sie wollte aufstehen, doch Takuya warf ihr einen warnenden Blick zu, weshalb sie sitzen blieb. „Ich weiß, dass du mich hasst, für das, was ich getan habe und ich weiß auch, dass du meine Entschuldigung nicht annehmen wirst, aber wirklich, es tut mir Leid! Ich weiß nicht, was da in mich gefahren war!“, ihre Stimme zitterte. „Du hast recht, ich verzeihe dir nicht und mir ist ganz egal, was da in dich gefahren war, das macht es auch nicht besser“, brummte Sasori. „Das werde ich dir niemals verzeihen, egal was du sagst“, wiederholte er noch einmal. „Ich verstehe“, sagte Ichigo, sie zog die Decke fester um sich. „Wo warst du eigentlich?“, wollte Kaori wissen. „Du bist ja plötzlich einfach so verschwunden. Ichigo sah auf und schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht, ich hab keine Ahnung, was passiert ist, ich kann mich nicht daran erinnern. Ich weiß nur, dass ich eben noch in Ketten lag und dann, ganz plötzlich war da diese Schattengestalt und hat mich mitgenommen, danach erinnere ich mich an fast gar nichts mehr …“, sie hielt kurz inne. „Hm, nur noch daran, dass da eine Zweite Frau in Ketten war, ich konnte sie allerdings nicht erkennen und plötzlich hat sich etwas durch mich hindurchgebohrt … Aber dann setzt meine Erinnerung erst wieder vor einer halben Stunde ein, da bin ich aufgewacht und war plötzlich vor der Cross Academy.“ Sie sah hilflos aus. „Hm, eine Schattengestalt, davon hab ich noch nie gehört“, murmelte Takuya. „Vor allem keine, die einfach Leute entführt.“ „Ähm, wenn ihr mich entschuldigt, ich gehe erstmal unter die Dusche, ich war ja jetzt ziemlich lange gefangen …“, nuschelte sie. „Ich finde, es sollte sie jemand begleiten, immerhin kann man nie wissen, was noch passiert“, kam es von Yumiko. „Sie ist schon einmal durchgedreht und seht was passiert ist. Ich traue ihr nicht.“ „Aber Yumiko!“, kam es von Tenshi. „Sie hat Recht“, antwortete Takuya. „Yumi, es tut mir Leid, aber bis wir wissen, was mit dir los ist, stehst du unter Beobachtung. Ich will dich wirklich nicht wieder anketten müssen, also wird es so gehen müssen“, meinte er. „Hm, das verstehe ich natürlich“, antwortete sie. „Sehr schön, Tenshi, Yumiko, könntet ihr bitte auf Yumi aufpassen? Bei dir Tenshi wirkt die Manipulation doch glaube ich nicht ganz so gut, wie auf adelige Vampire oder? Und da Yumiko ein Mensch ist, ist sie ganz gegen Yumis Manipulation immun“, sagte Takuya. „Warum fallt ihr eigentlich nicht über mich her? Immerhin bin ich ein Mensch, ich hab euch angelogen“, brummte Yumiko. „Und immerhin seid ihr Vampire …“ „Hm, was soll das denn heißen?“, fragte Kaori. „Nur weil du ein Mensch bist, heißt das nicht, dass wir dich gleich fressen“, sie grinste breit und sprang Yumiko an. „Zudem bist du niedlich … Zwar nicht so niedlich wie Tenshi, aber schon niedlich.“ „Ich habs die ganze Zeit gewusst, dass sie ein Mensch ist, aber mich fragt ja keiner“, knurrte Shiro. Er mochte Yumiko ganz offensichtlich nicht und das versuchte er auch nicht zu verbergen. „Wie geht’s dir heute, Shiro?“, fragte Kaori nach, die letzten Tage fragte sie ihn das häufig, denn die Wunde heilte noch immer. „Besser …“, meinte er nur. Er legte seinen Arm um Callie und ging mit ihr zu einer anderen Couch. „Ach, Kaori-sama“, seufzte Akuma. „Willst du Yumiko nicht mal los lassen?“ Er trat jetzt auch ganz nah an Yumiko heran, allerdings nur, damit er Kaori von der Hunterin weg ziehen konnte. Allerdings stand Yumiko jetzt zwischen den beiden und Akuma war ihr definitiv viel zu nah. Sie lief feuerrot an. „Ohoh, was ist denn jetzt mit ihr los? Sie könnte jedem Feuerlöscher Konkurrenz machen“, bemerkte Akuma und beugte sich zu Yumiko runter und betrachtete sie eine Weile. „He, alles in Ordnung? Hast du Fieber oder so?“, fragte Akuma. „Ich weiß ja nicht, in wie weit Hunter Menschen sind und wie leicht sie sich erkälten, aber reine Menschen sind doch ziemlich anfällig für Krankheiten, oder?“, murmelte er. Er hatte seine Hand auf Yumikos Stirn gelegt. „Autsch, du glühst ja förmlich …“, bemerkte er dann. Schnell befreite sich Yumiko und entfernte sich flatterhaft von Akuma. „Fass mich nicht an“, stammelte sie. ‚Oh shit, warum muss der mir auch so nah kommen? Der sieht zu gut aus, aber halt, Yumiko! Er ist ein Vampir, noch dazu hat er eine Freundin. Aber arg, er ist so heiß!‘, dachte sie. Shiro grinste und fing plötzlich an zu lachen. Callie neben ihm zuckte vor Schreck zusammen, so gelacht hatte Shiro noch nie, es klang offen gestanden fies. Sie sah, dass seine Pupillen stark erweitert waren. „Shiro, was ist denn?“, wollte sie wissen. Yumiko sah ihn an, sie wusste sofort, was jetzt gleich kommen würde. „Na, Akuma, du hast eine neue Verehrerin, unsere kleine Yumiko findet dich nämlich mehr als heiß“, plauderte Shiro und sah Yumiko mit feindselig gehässigem Blick an. Akuma zuckte zusammen und sah Yumiko an. Diese war erstarrt und noch weiter angelaufen. „Woah, echt, du magst Akuma?“, fragte Tenshi. „Nein! Der lügt!“, fiepte sie. „Warum sollte ich lügen?“, kam es von Shiro. „Weil du mich nicht leiden kannst und ich kann dich nicht leiden“, fauchte Yumiko. „Da hast du wohl recht, ich kann dich nicht leiden, aber trotzdem lüge ich nicht, was hätte ich denn davon?“, murmelte er. „Ach Shiro, sei du doch nicht so gemein zu Yumiko“, tadelte Kaori. „Und du mach dir mal keine Sorgen, hör einfach nicht auf ihn“, meinte Akuma und lächelte Yumiko an, dabei glaubte sie fast, die Sonne würde hinter ihm gerade aufgehen. Sie errötete noch weiter und wandte den Blick ab. „Woah, Akuma, das blendet“, kam es von Ichigo, die sich schützend eine Hand vor die Augen hielt. „Tenshi, mach die Taschenlampe aus!“, beschwerte sich Hiroshi. „Okay, von mir aus, ich dachte nur, das hätte einen schönen Effekt“, seufzte sie und knipste die Taschenlampe aus, welche sie hinter Akumas Körper gehalten hatte. Yumiko blinzelte verwirrt. Was war denn jetzt nur auf einmal los? „Akuma …“, kam es von Kaori. Akuma drehte sich zu ihr um. „Was ist denn, Kaori-sama?“ „Du sollst mich auch mal so anlächeln!“, murmelte sie. „Oh, okay, Tenshi …?“, er sah Tenshi an, diese grinste und nickte, danach knipste sie die Taschenlampe wieder an. Akuma drehte sich zu Kaori um und lächelte sie an. „Awww!“, stieß Kaori aus und schmiegte sich an Akuma. „Irgendwie sind sie heute noch abgedrehter als sonst“, bemerkte Aido, der plötzlich neben Kumo stand. „Hö? Wo kommst du denn plötzlich her?“, fragte Kumo verunsichert. „Ach … unwichtig …“, nuschelte Aido und küsste dann Kumo. Sasori lächelte er freundlich an. „Wären die Damen und Herren dann so freundlich, sich zum Unterricht zu begeben?“, kam es schlecht gelaunt von Kaname. „Also wenn du jetzt schon gleich so schlecht gelaunt aufwachst, wirkt sich das auch auf uns andere aus. Das zieht uns voll runter, weißt du. Sei doch mal fröhlich, lächle und komm hüpfend und mit Blumen um dich schmeißend die Treppe runter. Weißt du, das wirkt gleich viel freundlicher und nicht so deprimierend“, kam es von Shiro, er stand vor Kaname und breitete dann die Arme aus. „Ich würde mich jedenfalls freuen, nicht immer so einen Trauerkloß um mich herum zu haben.“ „Shiro, was ist denn eigentlich heute mit dir los? Du bist in letzter Zeit irgendwie so merkwürdig“, bemerkte Kuraiko. „Hm, ich weiß auch nicht“, seufzte Shiro. „Du bist so komisch, seit du Hikaris Blut getrunken hast. Oh Gott, vielleicht ist was von ihr auf dich abgefärbt“, stieß Kaori aus. „Meinst du das geht?“, fragte Shiro zweifelnd. „Aber bestimmt, da bin ich mir sicher!“, antwortete Kaori fest. „Hat er gerade gesagt, ich soll hüpfend und Blumen um mich schmeißend die Treppe runterkommen?“, kam es plötzlich von Kaname. „Ja, ja, das habe ich gesagt“, bestätigte Shiro. „Vielleicht solltest du dir mal von Ichigo Nachhilfe geben lassen, sie kann das nämlich ganz gut, wie wir in den USA erfahren durften“, meinte er. „Zu viel der Ehre“, kicherte Ichigo. „Du schmeißt echt mit Blumen um dich?“, fragte Kaname. „Ja, hab ich mal gemacht, weil ich grade so gute Laune hatte“, grinste Ichigo. „Aber jedenfalls, Tenshi! Kommst du mit, ich will mich endlich mal frisch machen. Du sollst auf mich aufpassen“, quengelte sie dann. „Äh, klar, warum nicht“, antwortete Tenshi überrumpelt, Ichigo war schon fast wieder die Alte. Die Reinblüterin quietschte auf und zog Tenshi dann mit sich nach oben. „Ich hatte gehofft, sie würde etwas ruhiger werden, aber anscheinend hab ich mich wohl getäuscht“, seufzte Takuya deprimiert. „Nicht traurig sein, Takuya, nur nicht traurig sein“, kam es von Callie. „Ist schwer, bei so einer Schwester“, seufzte Takuya. Schließlich machten sich die Vampire auf zum Unterricht. Kapitel 133: Teil 2 – Kapitel 84 – Entspannungsbad --------------------------------------------------- Kapitel 84 – Entspannungsbad Mittwoch, 22. Oktober 2008 Ichigo zog Tenshi auf ihr Zimmer, sie ließ dabei die Hand der Jüngeren nicht los. „Hah, du weißt gar nicht, wie es ist, so lange gefangen gehalten zu werden“, seufzte Ichigo. „Immerhin war ich eine ganze Woche weg … Ich fühle mich, als hätte ich seit Monaten nicht mehr gebadet.“ Ichigo und Tenshi gingen ins Bad und die reinblütige Vampirin schloss die Tür ab. „Äh, warum schließt du ab?“, wollte Tenshi wissen. „Nun ja, niemand soll uns stören“, antwortete Ichigo. „Willst du nicht mit mir baden?“, fragte sie dann noch. Tenshi sah zu Ichigo auf, welche gut zwanzig Zentimeter größer war als sie selbst, sie war verunsichert. Zudem war sie errötet. „Äh, also, ich weiß nicht“, stammelte sie. Ichigo zog Tenshi in eine Umarmung. „Bitte“, bettelte sie, dabei legte sie ihren Kopf auf Tenshis Schulter. „N-Na gut“, antwortete Tenshi mit zittriger Stimme. Ichigo lächelte Tenshi erfreut an, sie wandte sich ab und begann, sich auszuziehen. Tenshi stand allerdings steif da, ihr war das unglaublich peinlich. Allerdings drehte sich Ichigo schnell zu der Kleineren um und begann ihr, langsam die Schuluniform auszuziehen. „Nur keine Angst“, murmelte Ichigo. „Wir sind hier unter Mädchen, das braucht dir nicht peinlich zu sein.“ Tenshi lockerte sich nicht wirklich, sie versteifte sich eher, als sie ganz nackt vor Ichigo stand, ihr schossen plötzlich wieder die Gedanken an die Afterparty-Party in den Kopf. Sie lief puterrot an. Ichigo hatte in der Zwischenzeit Badewasser eingelassen und spülte sich gerade ein wenig ab, sie winkte Tenshi auch zu sich, welche sich mit steifen Schritten näherte. Nachdem Tenshi auch abgespült war, stiegen sie beide ins angenehm warme Wasser. Sowohl Ichigos als auch Tenshis Haare trieben auf der Oberfläche herum, sodass das Wasser fast komplett von Türkis und Pink bedeckt wurde, welches sich an einigen Stellen vermischte. „Hah, das tut gut“, murmelte Ichigo und ließ sich tiefer ins Wasser gleiten. Sie schloss die Augen. „Sag mir, Tenshi, was ist alles so passiert, während ich weg war?“ Tenshi überlegte einige Zeit. „Nun ja, es gab da eine große Soiree und ich hab ganz viele Leute kennengelernt, obwohl ich einige gerne wieder vergessen hätte“, sie seufzte. „Wen denn?“, fragte Ichigo. „Nun ja, ich hab meine Verwandten mütterlicherseits kennengelernt, die waren nicht nett zu mir, sie meinten, ich sollte gar nicht existieren“, sie schniefte. „Aber dann kam jemand und hat mich vor ihnen gerettet“, meinte sie etwas munterer. „Wer denn da?“ „Sein Name ist Hajime Kanbara. Er ist ebenfalls ein Mischling wie ich und er hat meine Verwandten fertig gemacht. Und das, obwohl ich ihn noch nicht mal um Hilfe gebeten habt“, erzählte sie. „Er hat dich einfach so gerettet?“, hakte Ichigo nach. „Ja, hat er, er hat mir zudem den Kopf getätschelt und mich festgehalten“, Tenshi war bei dem Gedanken daran errötet. „Und seine Enkelin wollte mich adoptieren, sie ist circa dreizehn und sie hat Hajime mit ganz großen Augen angeguckt und schließlich meinte er, dass es okay sei und sie mich adoptieren wollen“, fuhr sie fort. „Weißt du, das wäre so toll, wenn sie das machen würden, natürlich würde ich mir erstmal die Familienverhältnisse angucken, bevor ich mich von ihnen adoptieren lassen würde, aber es wäre echt toll, dann hätte ich immerhin eine richtige Familie …“, sie kicherte und lief weiter rot an. „Wie wäre es wohl, wenn Hajime in meinem Alter wäre? Zugegeben, er ist sicherlich viel Älter, als er aussieht, immerhin sind seine Kinder auch schon erwachsen und haben selbst Kinder, aber trotzdem, er ist einfach … toll!“, schwärmte sie. Ichigo grinste sie an. „Wie niedlich du doch bist, Tenshi, wenn du verknallt bist. Ich hab so das Gefühl, du magst Hajime sehr gerne.“ Tenshi riss die Augen auf und errötete noch weiter. Sie zappelte ein wenig im Wasser. „W-Wie kommst du denn darauf? Ich bin doch nicht verknallt, er ist doch viel zu alt für mich“, fiepte sie. „Ach Tenshi, komm doch mal her“, seufzte Ichigo und sah die Kleinere an. Tenshi tat, was Ichigo von ihr wollte, auch wenn ihre Haare ihr plötzlich im Weg waren, es dauerte einige Zeit, bis sie sich komplett gedreht hatte, sie lehnte sich an Ichigo an, welche sofort ihre Arme um Tenshi legte. Die kleine Vampirin wurde von Ichigo enger in eine Umarmung gezogen, danach hielt Ichigo sie zunächst eine Weile. „Weißt du Tenshi, du solltest es mal probieren. Du solltest dich mal mit den Kanbaras Treffen, wenn sie das wirklich ernst meinten … vielleicht klappt es ja … Was hast du schon zu verlieren?“, murmelte Ichigo. „Ich trau mich nicht, was ist, wenn es nur ein Scherz war und sie mich auslachen … was wenn sie mich gar nicht wollen?“, schluchzte Tenshi. „Ach, mach dich doch nicht immer so verrückt. Du hast es doch noch gar nicht probiert, du musst ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und schreien: ‚So, hier bin ich, adoptiert mich‘“, meinte Ichigo. Tenshi drehte den Kopf und schielte Ichigo an. „Ach ja? Meinst du wirklich?“, fragte sie. Bevor sie es sich versah, drückte Ichigo ihr einen Kuss auf die Lippen. „Aber klar, das meine ich voll und ganz ernst.“ Tenshi war errötet und wandte den Blick ab. „Warum machst du das immer?“, stieß sie aus. Das war ihr noch immer peinlich. „Nun ja, es gefällt mir und ich mag dich, du bist niedlich“, antwortete Ichigo äußerst ehrlich. Sie fuhr mit ihren Händen leicht über Tenshis Körper. Sie massierte Tenshis Brüste und fuhr dann weiter über den Bauch der Kleineren. Diese legte ihren Kopf zurück auf Ichigos Schulter und schloss die Augen … Es fühlte sich so gut an. Allerdings war es ihr auch peinlich, sie war feuerrot angelaufen. Ichigo küsste sie wieder. Sie ließ ihre Zunge hinaus gleiten und stieß damit gegen Tenshis Lippen, diese öffnete sie und ließ die Reinblüterin gewähren. Sie war noch immer überrascht, aber da es sich so gut anfühlte wehrte sie sich nicht. Ichigos Hände fuhren unter Wasser weiter über Tenshis Körper, diesmal allerdings in tiefere Zonen. Sie fuhr über die Innenseite von Tenshis Oberschenkel. Die Kleinere wurde wieder zappelig, doch Ichigo zog sie mit ihrem rechten Arm fester an sich, sie massierte Tenshis Brust, während sie mit den Fingern in Tenshi eindrang. Tenshi löste den Kuss und keuchte auf. „Ichigo, was machst du da?“, fiepte sie. Sie presste die Beine zusammen, was Ichigos Hand allerdings auch festhielt. „Schsch, Tenshi, alles ist gut. Vertrau mir“, hauchte Ichigo. Tenshi entspannte ihre Beine und Ichigo bewegte ihre Finger in Tenshi. Diese zappelte zwar immer noch etwas, aber sie spannte sich nicht mehr an. Ichigo küsste sich über ihre Wange und dann weiter Tenshis Hals hinunter. Sie leckte über Tenshis Halsbeuge. „Darf ich?“, fragte sie. Tenshi war gerade sehr erregt, weshalb ihr Verstand wohl nicht ganz richtig funktionierte, sie nickte und ließ Ichigo gewähren. Die Reinblüterin biss zu und Tenshi bäumte sich auf, der Biss und die damit in ihr ausgelösten Gefühle waren heftig. Ihr ganzer Körper wurde überflutet und sie fühlte sich unbeschreiblich gut. Nachdem Ichigo von ihr abgelassen hatte, drehte sich Tenshi zu ihr um. Sie war jetzt etwas offener dafür, sie war von den Gefühlen gestärkt und auch benebelt. Sie legte sich auf Ichigo und küsste sie diesmal von sich aus. Noch immer lief Blut aus der Bisswunde und verteilte sich im Wasser, allerdings störte es die beiden nicht. Tenshi verwickelte Ichigo wieder in einen Zungenkuss und Ichigo erwiderte ihn, dabei drehte sie sie herum, sodass Tenshi jetzt unten lag. Doch diese ließ sich das nicht gefallen und drehte sich wieder, so ging das einige Zeit, dabei unterbrachen sie ihren Kuss nicht und zudem zogen sie sich immer fester in eine Umarmung. Dass das Wasser über den Wannenrand schwappte, war ihnen egal. Schließlich stoppten sie und Ichigo war wieder oben. Sie löste sich kurz von Tenshi und leckte dann über die Brust der anderen, sie umspielte mit der Zungenspitze Tenshis Brustwarze, solange bis sie sich verhärtet hatte, danach sog sie sich an Tenshis Brust fest. Die Kleinere legte den Kopf zurück und verdrehte die Augen nach oben. Sie kicherte leicht. „Du bist wie ein Baby, Ichigo“, keuchte Tenshi. Auch Ichigo musste Kichern, sie hob leicht den Kopf. „Nur, dass ich Blut statt Milch sauge“, meinte sie und saugte sich wieder an Tenshis Brust fest. Zusätzlich verlängerten sich noch ihre Reißzähne und sie drückte sie in Tenshis Fleisch, danach trank sie wieder das Blut, welches aus der Wunde lief. Sie hielt Tenshis Brust mit der rechten Hand fest, die Linke ließ sie langsam über Tenshis Brauch gleiten, wieder hinunter zu ihrem Intimbereich. Sie umspielte zuerst Tenshis Scheide von außen und reizte sie so ein wenig, ehe sie wieder zwei Finger in sie hineingleiten ließ. Tenshi stöhnte wieder auf. Diesmal jedoch fuhr sie mit ihrer eigenen Hand Ichigos Körper hinunter. Was Ichigo konnte, dass konnte sie schon lange. Ichigo ahnte, was Tenshi vorhatte und löste sich von der Brust der Kleineren, sie zog sich ein Stück hoch, noch immer lief Blut aus ihrem Mund, welchen sie jetzt auf Tenshis drückte, sie ließ das Blut durch ihre Lippen in Tenshis Mundhöhle fließen. Tenshi indes drang mit ihrem Finger in Ichigo ein, welches dieser auch ein Stöhnen entlockte. Tenshis Reißzähne verlängerten sich und sie schnitt Ichigo in die Unterlippe. Sie küssten sich trotzdem weiter, es tat der Reinblüterin noch nicht mal weh, Blut lief an Tenshis Mundwinkel hinab und ins Wasser hinein. Immer schneller umspielten sich ihre Zungen, sie fochten einen kleinen Kampf aus, bei dem Ichigo, wie nicht anders zu erwarten, als Sieger hervor ging. Noch immer bewegten sie ihre Finger im jeweils anderen und es wurde zumindest für Tenshi unerträglich. Der Druck in ihrem Unterleib erhöhte sich mit jeder Bewegung. Ichigo grinste leicht und biss Tenshi erneut, für die normale Vampirin war es zu viel, es fühlte sich so an, als ob sie explodierte. Ein Haufen Gefühle schossen durch ihren Körper, Gefühle, die sie so noch nie gehabt hatte, es war unbeschreiblich. Es fühlte sich so an, als ob ihr Körper in tausend Teile Zersprang. Allerdings wurde er von Ichigo zusammengehalten. Das Blut der reinblütigen Vampirin pulsierte in Tenshis Adern und verlieh ihr Kraft. Ichigo bewegte sich jetzt selbstständig über Tenshis Fingern, sodass sie ihren eigenen Höhepunkt ein wenig vorantrieb. Die Kleinere bekam davon allerdings nicht viel mit, da sie gerade in ganz anderen Sphären schwebte. Sie lag wortwörtlich in einem See aus Blut, für sie als Vampirin war das natürlich etwas anderes, als für einen Menschen, sie fand es toll und es belebte sie unbeschreiblich. Ichigo erreichte auch ihren Höhepunkt und nachdem sie etwas runter gekommen war, drehte sie sich und Tenshi ein letztes Mal um, sodass die einfache Vampirin wieder oben lag. Ichigo zog Tenshi in eine Umarmung, wobei allerdings die Brüste der beiden ein Hindernis waren, sie wurden unschön zusammengequetscht. „Danke Tenshi, du bist so süß“, hauchte Ichigo. „Ich brauche einfach jemanden wie dich, wirklich!“ „Ichigo …“, keuchte Tenshi. „Bitte hilf mir, damit so etwas wie vor einigen Tagen nicht noch mal passiert, ja?“, fragte Ichigo. „Natürlich, ich helfe dir, das verspreche ich“, meinte Tenshi fest. „Ich danke dir, du bist so lieb zu mir, Tenshi!“ Ichigo und Tenshi blieben noch einige Zeit liegen, doch irgendwann wurde die Wanne doch unbequem. Nachdem sie das Blut von sich gewaschen hatten, legten sich die beiden Vampirinnen in Ichigos Bett, Tenshi presste sich dabei an Ichigo ran. Tenshi schlief, im Gegensatz zu Ichigo, schnell ein und bekam so nicht mit, wie sich Ichigos Augen wieder verfärbten, sie waren nun wieder rötlich. Ein Grinsen breitete sich auf Ichigos Gesicht aus. „Jaja, so leicht sind sie rumzukriegen“, murmelte Ichigo, ihre Stimme hatte wieder den Doppelklang angenommen. „Wer weiß, wann man sie noch mal gebrauchen kann. Aber sie ist wirklich ein hübsches Mädchen, hübsch, aber viel zu naiv … Sie wird schon sehen, was sie von ihrer Leichtgläubigkeit hat“, Ichigo lachte leise. „Sie wird für meine späteren Pläne perfekt sein.“ Sanft um sie nicht zu wecken, strich Ichigo über Tenshis Wange, ehe ihre Augen wieder Türkis wurden und sie sich ebenfalls schlafen legte. Kapitel 134: Teil 2 – Kapitel 85 – Der nächste Schock ------------------------------------------------------ Donnerstag, 23. Oktober 2008 Tenshi wachte am nächsten Abend auf, sie lief sofort rot an, als sie sich neben Ichigo wieder fand. Die Reinblüterin grinste Tenshi an und setzte sich dann auf. „Morgen“, meinte Ichigo. Tenshi zog die Bettdecke bis zum Kinn hoch, denn sie war nackt. „Morgen“, fiepte sie. „Hast du gut geschlafen? Und warum versteckst du dich denn? Ich hab doch schon alles von dir gesehen und glaub mir, dein Körper ist einfach zauberhaft, du musst ihn nicht verstecken“, sagte Ichigo und strich über Tenshis freien Rücken. Sofort breitete sich eine Gänsehaut auf Tenshis Körper aus. „Ähm, also, das ist mir trotzdem peinlich irgendwie“, stammelte sie. Ichigo beugte sich vor und sah Tenshi in die Augen. „Das muss dir nicht peinlich sein“, murmelte sie und ihre Stimme klang hypnotisierend, sie wollte Tenshi die Furcht nehmen. „Okay …“, stieß Tenshi nur aus. Ichigo zog sich zurück und klatschte dann in die Hände. „So, wollen wir uns dann langsam fertig machen? Du musst immerhin zum Unterricht“, erinnerte sie Tenshi. Die Kleinere nickte und stand auf, allerdings musste sie schnell feststellen, dass ihre Haare ein einziges Kuddelmuddel waren. „Oh je, so kannst du nicht los, warte, ich helfe dir und du hilfst dann mir, ja?“, schlug Ichigo vor. Tenshi stimmte dem Vorschlag zu, so machten sie sich daran, sich gegenseitig die Haare zu machen. Irgendwann überredete Ichigo Tenshi sogar, die Haare mal offen zu lassen, sie würde das ebenfalls mal tun. Als sie dann endlich fertig waren, gingen sie runter ins Foyer, die anderen waren auch schon da, immerhin waren die beiden Vampirinnen ziemlich spät dran. „Ah, ihr seid ja auch mal wieder da“, grummelte Takuya, er wusste natürlich, was los war, er hatte immerhin Ichigos Blut gerochen. Dementsprechend war er mehr als schlecht gelaunt. „Sorry, Bruder!“, Ichigo lächelte ihn entschuldigend an. „Hm, das nimmt irgendwie seltsame Formen an“, meinte Akuma, er saß auf der Couch, die Arme vor der Brust verschränkt. Kaori war diesmal nicht bei ihm. Sie war bei Shiro, da es diesem anscheinend nicht gut ging. Aber Yumiko saß neben ihm auf der Couch, puterrot im Gesicht. „S-Sag mal Tenshi“, fing Yumiko an. „Warum hast du deine Haare offen gelassen? Das ist doch unpraktisch, stell dir mal vor, es kommt zum Kampf“, bemerkte sie. „Ach, Yumiko! Lass mich doch, zudem glaubst du wirklich, dass plötzlich Kyra hier auftaucht, oder meinetwegen auch Lee?“, fragte sie ihre Partnerin. Doch da öffnete sich die Tür und Chiko kam in den Raum gestürzt, sie warf sich sofort in Takashis Arme. Bevor dieser allerdings eine Frage stellen konnte, betraten auch Yuki, Zero und Raidon den Raum, sie waren blass. Zuletzt folgte ihnen ein bekanntes Gesicht. „Nabend“, meinte Lee und grinste. „Das darf doch nicht wahr sein …“, stieß Tenshi aus. „Wie schön, dass sich alle schon hier versammelt haben … Naja, fast alle“, murmelte Lee und ließ seinen Blick über die Reihen schweifen. „Du bist dieser Lee Wesson, richtig? Du hast dich auf der Soiree mit Kagami Jigoku angelegt“, kam es von Kaname. „Jo … da hast du aber schön aufgepasst, Kaname“, antwortete Lee. „Also, ich denke, ihr fragt euch alle, was ich hier mache und ich werde es euch auch gleich sagen. Dazu müssten aber erstmal Kaori und Shiro noch hierher. Würde einer von euch so freundlich sein und sie holen?“ „Was willst du mit Kaori-sama?“, fauchte Akuma. „Nun ja, es betrifft euch drei, Kaori, Shiro und dich, direkt, von daher, sollten sie schon anwesend sein, findest du nicht?“, grinste er. Akuma riss die Augen auf, allerdings stand er auch auf und lief los um Kaori zu holen. Lee machte es sich unterdessen neben Yumiko bequem. „Ah, dich kenne ich doch, oder, kleines Mädchen?“, wollte er wissen. Yumiko sah schnell weg, sie wusste, dass sie nicht in seine Augen schauen durfte. „Keine Ahnung“, murmelte sie nur. Lee grinste noch breiter. Doch da kam Akuma schon wieder zurück, zusammen mit Kaori, Shiro und Callie. „Wie schön, jetzt sind ja alle da“, meinte Lee erfreut. „So, und jetzt, was willst du hier? Und warum betrifft es gerade Kaori-sama, Shiro und mich?“, wollte Akuma wissen. Lees Grinsen wurde noch breiter. „Tja, warum ich hier bin? Weil Kyra abgehauen ist, also vor mir, sie hat mich beleidigt und ist weggelaufen und jetzt bin ich hier, um ihren bösen Plan zu petzen …“ „Böser Plan?“, murmelte Kaori. „Ja, ein Plan, der beinhaltet, euch alle zu töten“, fuhr er fort. „Dafür brauchte sie nur einen Virus, der jeden Level B Vampir in ein Level E ähnliches Wesen verwandelt, von den Forschern werden diese Vampire Level F genannt.“ „Level F? Virus? Meinst du das ernst?“, kam es von Hiroshi. „Ja, meine ich, sonst wäre ich wohl nicht hier, was nützt es mir zu lügen? Zudem, euer kleiner Freund kann doch in meinen Kopf gucken, er kann sehen, dass ich die Wahrheit sage“, entgegnete Lee. Die anderen sahen zu Shiro, dieser nickte nur. Lee fuhr fort. „Jedenfalls habe ich damals Shaira aus ihrem Gefängnis befreit und Kyra hat ihr den Virus eingeflößt, als sie meinte, dass sei ein Mittel, welches Kaori verrückt nach der Kleinen machen würde, hat sie es sich freiwillig spritzen lassen. Dann mussten wir nur ein wenig nachhelfen, ich hab diese Yui hypnotisiert, sodass sie sich an Akuma ranmacht, das hat sie doch, nicht wahr?“ Akuma war erstarrt, schwach nickte er. „Tja, und daraufhin war Kaori mit Shaira zusammen und Shaira hat uns dann erzählt, dass du auch ihr Blut getrunken hast … Damit ist der Virus auf dich übergegangen und ich bin mir sicher, Akuma hat von deinem Blut getrunken, somit ist er auch auf ihn übergegangen“, Lee grinste. „Und letztendlich ist er auch auf Shiro übergegangen, denn immerhin hat Kyra dich ja gezwungen, ihm dein Blut zu geben …“ Shiro war erstarrt und fing an zu zittern. „Das … ist wahr …“, stammelte er. „Moment, wenn das wahr ist … ich hab auch von Akumas Blut getrunken“, stieß Sasori aus. Die anderen, die das nicht wussten sahen zwischen Akuma und Sasori hin und her. „Bist du nicht dieser Giftvampir?“, hakte Lee nach. „Äh, ja, bin ich … Warum?“, wollte Sasori wissen. „Dann brauchst du dir keine Sorgen zu machen, dein Gift neutralisiert den Virus. Das meinte der gute Mann zumindest, der den Virus hergestellt hat“, erklärte Lee. „Sasori, die Nacht, nach der Soiree, wo du plötzlich krank wurdest … Ich bin mir ziemlich sicher, dass das was mit dem Virus zu tun hatte“, sagte Kumo. „Ich mir auch“, Sasori zitterte. „Moment, wenn das Gift den Virus neutralisiert, dann heißt das doch, dass Sasori uns auch von dem Virus befrei-…“, fing Kaori an doch Lee unterbrach sie. „Nein, das geht nicht, Sakakibara meinte, das Gift müsse sehr hoch dosiert sein und das ihr anderen dabei sterben würdet …“ „Warum hab ich bei uns den Virus dann nicht gesehen, als ich die Körper durchgecheckt habe? Ich hab nur Kaoris Baby gesehen … nichts Schwarzes, so wie bei Sasori“, fuhr Shiro Lee an. „Weil Sakakibara den Virus so sehr verfeinert hat, dass du ihn nicht mehr erkennen kannst … vorher, in der Rohversion hättest du ihn vielleicht gesehen … Aber Moment mal, Baby?“, Lee hielt inne. „Ja, ich bin schwanger“, antwortete Kaori, sie sah fertig aus. Lee schob die Lippen vor. „Das ist schade … Ich glaube kaum, dass du es zur Welt bringen wirst, denn immerhin wird Kyra in einigen Tagen kommen. Der Virus hat circa eine Woche Inkubationszeit, plusminus ein paar Tage. Bald dürfte es soweit sein und wenn sie dann erstmal da ist … Ich hab diese Level F gesehen, sie waren wild und ungezähmt, richtig durchgedreht, aber sobald Sakakibara gesprochen hat, waren sie still. Level F müssen alles tun, was ihr Herr, also jene Person, die sein Blut für den Virus gegeben hat, befielt. Von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang“, erzählte Lee. Plötzlich sprang Akuma auf und packte Lee am Kragen. „Das ist doch nicht dein Ernst! Das kann Kyra doch nicht machen, das geht nicht!“, stieß er aus. Er war verzweifelt, wirklich verzweifelt. „Lass mich los, ich will dich nicht jetzt schon umbringen müssen“, meinte Lee nur. Akuma ließ ihn los und setzte sich neben Kaori, er zog sie fest in seine Arme. „Es ist nun mal so, meinst du mir gefällt das? Weißt du, ich bin ein Hunter … Ex-Hunter, aber ich bin nicht so einer, der jeden Vampir hasst, ich wollte nicht, das Kyra diesen Virus benutzt, aber ich konnte sie nicht davon abhalten. Selbst ihre ehemalige Freundin konnte sie nicht stoppen. Du hättest die Schweinerei mal sehen müssen, die Kyra daraufhin hinterlassen hat. Glaub mir, ich will immer noch nicht, das Kyra hier so einen Kleinkrieg anzettelt“, versicherte Lee ihnen. „Und warum willst du das nicht? Ich meine, dann würde es weniger Vampire geben“, fragte Zero. „Junge, ich will es nicht, weil Kyra dadurch auch getötet werden könnte und das liegt ganz sicher nicht in meinem Interesse. Ihr müsst wissen, ich liebe Kyra und ich hätte am Liebsten, dass sie ganz mit der Vampirjagd aufhört. Ich hätte sie auch fast so weit gehabt, dass die es sein lässt, aber dann ist irgendein Traum … ich weiß nicht was, dazwischen gekommen und sie ist wieder zu ihrem alten, aggressiven Ich zurückgekehrt und ist vor mir abgehauen“, erzählte Lee. „Moment, du sagtest, es können nur Level B Vampire zu Level F werden, aber warum nur die Adeligen?“, fragte Shiro, er sah Callie besorgt an, denn sie hatte immerhin auch von seinem Blut getrunken, als er schon infiziert war. „Nun ja, der Virus kann sich nur in menschlichem Blut ausbreiten, allerdings greift er nur Vampirisches an. Und Level B haben nun mal mehr vampirisches als menschliches Blut, deshalb funktioniert es nur bei ihnen. Level C haben zu wenig vampirisches Blut, deshalb werden sie nicht davon betroffen und Reinblüter … die haben kein menschliches Blut, von daher“, Lee zuckte mit den Schultern. Kaori schluchzte auf. „Das ist doch unfair! Wir müssen Kyra aufhalten, bevor der Virus ausbricht!“, stieß sie aus. „Das ist nicht möglich“, fuhr Lee ihr dazwischen. „Weshalb?“ Akuma sah ihn feindselig an. „Erstens, weil ich nicht zulassen würde, dass ihr Kyra tötet und zweitens, weil alle Vampire, die mit dem Virus infiziert sind, ebenfalls sterben, wenn Kyra getötet wird.“ Dieser letzte Satz war wie ein Paukenschlag, plötzlich war alles mucksmäuschenstill. Es war so leise, dass man eine Stecknadel zu Boden fallen hören könnte. „Das … das darf doch nicht wahr sein“, hauchte Kaori leise. Der Schock war gigantisch, es war wie ein Schlag in die Magengrube. Auch die anderen Vampire vermochten nicht, sich zu bewegen. Das konnte doch nicht wahr sein, das war es also, was Kyra damals gemeint hatte. „Gibt es kein Gegenmittel? Ich meine, wer erschafft schon einen Virus ohne Gegenmittel“, das war Shiro, nach der gefühlten Ewigkeit, in der niemand etwas gesagt hatte, klang seine Stimme unnatürlich laut, fast ohrenbetäubend. „Hm, nein, Sakakibara hat nichts von einem Gegenmittel gesagt … er meinte nur, dass Akuma den Virus mit Hilfe seiner Telekinese entfernen könnte …“, Lee sah Akuma an. Dieser starrte auf seine Hände. „Was muss ich dafür tun? „Nun ja, er meinte, du könntest mit deiner Telekinese den Virus aus dem Körper entfernen. Denn dieser greift das Gehirn an und ruft Symptome der Degenerierung wie es bei Level D zu Level E ist hervor. Du könntest das wohl entfernen, wenn du die alten Hirndaten und die neuen, veränderten hättest, aber wie willst du jetzt noch da dran kommen?“, Lee zuckte mit den Schultern. „Ich muss es versuchen!“, murmelte Akuma. „Irgendwie komme ich schon an die Daten und dann …“ Er wurde von Kaori unterbrochen. „Nein! Wenn du deine Fähigkeit einsetzt, löst sich dein Körper auf, das weißt du! Es muss einen anderen Weg geben!“, Tränen schwammen in ihren Augen. „Ja, aber, es ist doch immerhin eine Möglichkeit und du weißt, für dich würde ich sterben!“, antwortete Akuma. „Ich will das nicht! Wir werden eine andere Möglichkeit finden!“, versicherte Kaori ihm. Dann wandte sie sich an Lee. „Kannst du uns nicht zu diesem Sakakibara führen? Der kann doch sicherlich ein Gegenmittel dafür herstellen! Bitte! Ich will nicht sterben!“ Lee sah sie an, er hatte die Augenbrauen hochgezogen und betrachtete Kaori von oben bis unten. Doch immer wieder blieb sein Blick an ihrem Gesicht hängen, sie sah so verzweifelt aus. Lee seufzte schließlich auf. „Hah, ich bin einfach zu weich für diese Welt …“, murmelte er. „Okay, ich werde euch zu ihm bringen … Allerdings nur die, die mit dem Virus befallen sind“, fügte er noch hinzu. „Und du, hör auf zu heulen, das passt nicht zu einem Vampir“, fügte er noch, an Kaori gewandt hinzu. Sie wischte sich über die Augen und sah Lee wieder an. „Danke“, schniefte sie. Lee kratzte sich am Hinterkopf. „Glaub bloß nicht, dass ich das für dich mache, nein, ich will Kyra eins auswischen, kapiert? Ich will nur nicht, dass sie glaubt, sie könne sich alles mit mir erlauben, vielleicht wird sie ja dadurch endlich mal ruhiger“, grummelte Lee. Kaori sah allerdings, dass er einen leichten Rotschimmer auf den Wangen hatte. „Okay“, sie lächelte ihn an. „Dann sollten wir mal losgehen“, seufzte Lee und stand auf. te Kapitel 135: Teil 2 – Kapitel 86 – Zu spät ------------------------------------------- Donnerstag, 23. Oktober 2008 Lee fuhr Akuma, Kaori und Shiro zu dem alten Gebäude, unter dem sich das Labor befand, doch schon als er den Wagen davor anhielt, hatte er ein ungutes Gefühl. Mit steifen Gliedmaßen stiegen die Vampire aus, auch sie wussten, dass etwas faul war, denn es roch intensiv nach Blut. „Da ist etwas passiert“, stammelte Kaori. „Hab ich auch so das Gefühl“, knurrte Lee und zog seinen Revolver. Er entsicherte ihn und ging dann auf das Haus zu. Er führte die Vampire die Treppe hinunter und in den Keller, doch was sie da erwartete, war das reinste Grauen. Leichen, überall lagen Leichen herum. Die meisten davon brutal verstümmelt, die Gliedmaßen vom restlichen Körper getrennt und furchtbar verstümmelt. Fast der ganze Raum war rot gefärbt. Und es war heiß hier drin, heiß und stickig und es stank nach Blut und Tod. Kaori klammerte sich an Akuma und barg ihren Kopf an seiner Brust, es war zu grausig. Noch immer lief Blut aus den noch nicht ganz abgekühlten Körpern. Hier und da war das Blut noch nicht mal geronnen. „Sie war erst vor kurzem hier, das kann noch keine halbe Stunde her sein“, stellte Lee fest. Shiro sah sich um, doch da entdeckte er was. „Da lebt noch jemand!“, stieß er aus. Schnell lief Lee auf diese Person zu, es war Minako, diejenige die Kyra damals Blut abgenommen hatte. Sie lebte noch, wenn auch gerade mal so. „Hey, Minako, kannst du sprechen?“, fragte Lee. „Du … du bist doch der, der mit der Killerin unterwegs war, oder?“, stieß sie aus. „Ja, ich bin Lee. Sag mir, was ist hier passiert?“ „Kyra … sie kam vor … zwanzig Minuten rein und hat alle getötet“, setzte Minako an. Zwanzig Minuten zuvor … Kyra stieß die Kellertür, die zum Labor führte mit dem Fuß auf. Sie marschierte geradewegs hinein. Die Wissenschaftler sahen sie überrascht an. „Kyra, was machen Sie denn hier?“, fragte Sakakibara. „Und würden Sie bitte die Zigarette ausmachen?“ Kyra sah ihn mit eiskaltem Blick an, Sakakibara erschauderte und wich zurück. „Was wollen Sie hier?“, fragte er noch einmal. „Ich bin hier um dich zu töten. Meine Aufgabe ist es, alle Vampire zu vernichten und du hältst dir hier Level F Vampire, auch diese werde ich vernichten.“ „Was? Das können Sie doch nicht machen!“, Sakakibara war aufgebracht. Kyras Augen verengten sich leicht. Sie nahm die Kippe aus dem Mund und warf sie zu Boden. „Und wie ich das kann“, meinte sie nur, danach zog sie ihre SPAS-12, welche sie vorher auf dem Rücken getragen hatte. Doch auch die Wissenschaftler waren nicht so hilflos wie angenommen, sie hatten ebenfalls Waffen, wie Kyra feststellen musste. Kyra richtete die Waffe auf den Wissenschaftler, der ihr gleich am nächsten Stand. Sie schoss auf ihn und er wurde durch die Wucht zurückgeschleudert. Fiese Wunden klafften in seinem Körper. Kyra nahm sich die nächsten vor, sie feuerte noch weitere sieben Schüsse ab und immer traf sie ihr Ziel. Sakakibara hatte die Augen aufgerissen, sie traf so genau, dabei sah sie noch nicht mal wirklich hin. Noch dazu sah es bei ihr so einfach aus, so als ob es gar keinen Rückstoß gäbe. Doch Sakakibara wusste, dass der Rückstoß der SPAS-12 riesig sein musste. Doch bei ihr merkte man nichts … Nach und nach schaltete sie alle aus. Nachdem die Munition der SPAS-12 verbraucht war, warf sie sie achtlos beiseite und zog zwei Pistolen. Sakakibaras Leute lagen links und rechts von Kyra auf dem Boden, einige waren durch die Wucht gleich getötet worden, einige nur schwer verletzt. Sie ging durch ihre Reihen und feuerte weitere Schüsse ab, diesmal überlebten sie es nicht. Während sie das tat, kam sie Sakakibara immer näher. Doch dieser zog eine Fernbedienung und drückte einen Knopf. Kyra hörte, wie sich irgendetwas öffnete und schon kurze Zeit später war sie von Level F Vampiren umzingelt. „Jetzt mache ich dich fertig, Killerin, für deinen Verrat wirst du teuer bezahlen!“, rief er ihr zu und schickte seine Lakaien vor. Mit wildem Gebrüll stürzten sich die Vampire auf Kyra. Doch diese blieb weiterhin unbeeindruckt. Sie sprang zurück, ehe die Vampire den Platz erreichten, auf dem sie stand. Sie feuerte ihre ganze Munition, die sie in den beiden Pistolen hatte, ab, ehe sie sie ebenfalls achtlos bei Seite warf. Danach zog sie zwei Khukuri hervor, sie sprang wieder zurück und landete so auf der Wand, sie drückte sich ab und sauste in die Menge der Vampire, sie ging geschickt mit den Messern um, fast so, als wären sie Verlängerungen ihrer Arme. Sie schlitzte die Vampire auf, einen nach dem anderen. Blut spritzte ihr entgegen, nicht nur Blut, manchmal auch Teile der Eingeweide, wenn sie die richtigen Stellen traf. Sie versuchte nicht immer sofort die Köpfe abzutrennen, nein, sie wollte ja schließlich auch ein wenig Spaß haben. Sie wirbelte durch die Reihen der Level F und metzelte sie nieder, dabei verzog sie nicht eine Miene. Als sie alle Vampire erledigt hatte und die sich in Sand verwandelten, lief sie ruhigen Schrittes auf Sakakibara zu. „Zeit zu sterben“, murmelte sie, während sie mit den Khukuri auf ihn einhieb. Er versuchte ernsthaft auszuweichen, doch das hatte nur die Folge, dass sie seinen Arm erwischte. Wie in Zeitlupe sah Sakakibara, wie seine rechte Hand von seinem Körper wegflog. Eine Blutfontäne schoss aus der Wunde. Er presste sich seinen verletzten Arm an den Bauch. „Ah, du Miststück! Du gottverdammtes Miststück!“, fluchte er. „Beleidigungen helfen dir nicht weiter“, murmelte Kyra und hieb erneut auf ihn ein. Diesmal traf sie seinen Bauch. Sakakibara erstarrte daraufhin, Blut floss auf den Boden und das nicht gerade wenig. Sie hatte ihm den Bauch einmal waagerecht aufgeschlitzt. Er musste die Wunde zuhalten, damit seine Eingeweide nicht nach draußen rutschten, so tief war der Schnitt. Doch die Killerin ließ ihm keine Zeit mehr, sie schnitt ihm den linken Unterarm ebenfalls ab. Sakakibara ging auf die Knie, er spürte, wie seine Eingeweide aus dem Körper rutschten. Kyra trat mit der Spitze ihres Schuhs vor Sakakibaras Stirn und dieser kippte nach hinten um. „Tja, Sakakibara, damit hättest du nicht gerechnet, was? Aber du bist verabscheuenswert. Ich verachte dich, deshalb töte ich dich. Zudem kannst du so kein Gegenmittel herstellen“, meinte Kyra. „Dafür gibt es auch kein Gegenmittel …“, keuchte Sakakibara. „Und ich bin der einzige, der weiß, wie der Virus hergestellt wird … wenn ich sterbe, dann war das die letzte Dosis des Virus’“, stieß er aus. „Mehr brauche ich nicht“, murmelte Kyra, danach zog sie eine weitere Pistole hervor und drückte ab. Die Kugel ging direkt durch Sakakibaras Gehirn. Er starb schließlich. Zurück in der Gegenwart … Kaori war schockiert, sie wusste ja, dass Kyra brutal war, aber das … Minako, die übrigens mit zerfetztem Brustkorb vor ihnen lag, weinte. „Ich hab schmerzen … Kyra hat mich übersehen …“, murmelte sie. „Ich werde dir helfen“, meinte Lee, danach zog er seinen Revolver und schoss. Es war ein Kopfschuss und Minako war sofort tot. „Warum hast du das gemacht?“, stieß Kaori aus, noch immer liefen Tränen über ihre Wangen. „Sie war sowieso so gut wie tot. Ich hab sie nur von ihrem Leiden erlöst … Oder wolltest du, dass sie noch weiter schmerzen hat?“, fuhr Lee sie an. Kaori schniefte, schüttelte aber mit dem Kopf, nein, das wollte sie natürlich nicht. Da erstarrte Shiro plötzlich, der Kleine fing an zu zittern. „Kyra … sie ist noch immer hier“, offenbarte er. Auch die anderen erstarrten, doch schon vernahmen sie Schritte, sie kamen aus dem hinteren Teil des Labors, aus Sakakibaras Raum. „Hmhmhm, ich würde sagen, ihr seid ein wenig zu spät. Sakakibara ist tot und mit ihm ist auch die Chance auf ein Gegenmittel gestorben“, meinte Kyra und grinste die Vampire fies an. Dann wandte sie ihren Blick an Lee. „Und das du dich auf die Seite der Vampire schlägst … Lächerlich.“ „Tja, Kyra, du hättest ja nicht so ausrasten müssen“, knurrte Lee. „Ach, bist du beleidigt? Schmollst du wie ein kleines Kind, dem sein Lieblingsspielzeug weggenommen wurde? Tja, zu schade, nicht wahr?“, Kyra funkelte ihn wütend an. „Na warte, ich werde es dir schon zeigen“, entgegnete Lee. Doch statt dass Kyra angriff, ging sie einfach an den Vampiren vorbei. „Wir sehen uns am 25. Oktober wieder, bis dahin lasse ich euch noch am Leben“, meinte sie und ging nach draußen. Keiner der Vampire konnte sich bewegen, der 25. Oktober … das war in zwei Tagen. Hieß das, sie würden in zwei Tagen sterben? Lee blickte einfach nur Kyra hinterher, warum konnte er sie bloß nicht mehr erreichen? Er grummelte etwas vor sich hin. Das durfte doch nicht wahr sein. Das Kyra etwas mitgenommen hatte, was für die Vampire noch zum Verhängnis werden könnte, wusste natürlich keiner, noch nicht mal Shiro hatte es sehen können. Ziemlich fertig gingen die Vampire zurück zur Cross Academy, dabei wurden sie wieder von Lee begleitet. Allerdings verließ er die drei, nachdem er sie vor den Toren abgesetzt hatte. Er musste etwas tun, um Kyra aufzuhalten … irgendwas! Kapitel 136: Teil 2 – Kapitel 87 – Der Ernst der Lage ------------------------------------------------------ Donnerstag, 23. Oktober 2008 Kaori, Akuma und Shiro kehrten ins Mondwohnheim zurück. Die anderen warteten noch immer auf die drei, sie wollten wissen, wie die ganze Sache weitergehen würde. Callie lief gleich auf Shiro zu, als er den Raum betreten hatte. „Und gab es ein Gegenmittel?“, fragte sie hoffnungsvoll. Doch ihre Hoffnung sollte zerschmettert werden. „Nein … gab es nicht. Kyra war vor uns da und hat alle getötet und mit den Wissenschaftlern auch eine Chance auf ein Heilmittel“, antwortete Shiro. Callies Augen weiteten sich. „Nein, das kann nicht wahr sein, es muss einen Weg geben!“, stammelte sie. „Nein, den wird es nicht geben … Sie wird am 25. Oktober zu uns kommen und dann wird es vorbei sein“, murmelte Shiro trostlos. Er hatte Kyras Massaker durch Minakos Erinnerungen mitverfolgt und er wusste jetzt genau, zu was sie fähig war. „Das kann sie nicht tun … schon in zwei Tagen, dass kann sie echt nicht tun“, weinte Callie. Sie schmiegte sich an Shiro und weinte haltlos, sollte ihr wirklich jetzt schon alles genommen werden? „Scheiße! Es muss doch einen Weg geben, diesen Irrsinn aufzuhalten“, stieß Akane aus. „Warum hab ich bloß früher nichts gemerkt? Ich meine, das hätte ich doch spüren müssen, wenn sich was verändert, sonst bemerke ich doch auch immer alle Gefühle, warum das nicht?“ „Hey, mach’ dir keine Vorwürfe, du kannst nichts dafür. Wie hättest du das auch ahnen sollen, wenn noch nicht mal Shiro es gesehen hat?“, beruhigte Akatsuki sie. „Genau, Akane, ich habe auch nichts bemerkt, mach dir keine Vorwürfe, diesmal war Kyra einfach schlauer … Wer hätte es denn schon ahnen können“, Shiro klang mehr als frustriert. „Verdammt, wie ich diese Frau hasse, sie macht mir alles kaputt“, fluchte Akuma, er war fix und fertig, der Gedanke, das er sterben musste, war für ihn nicht halb so schlimm, wie das Wissen, dass Kaori und ihr Baby sterben würden, das machte ihn richtig fertig. „Josh hatte recht, er meinte, wenn sie hier auftaucht, dann hat sie einen teuflischen Plan in der Tasche … Wie recht er doch hatte“, grummelte Sayo, sie stützte ihren Kopf in die Handfläche, so dass ihr rechtes Auge verdeckt wurde. „Warum hasst sie die Vampire so? Ich meine, wir haben ihr doch gar nichts getan!“, sagte Kaori. „Wir doch nicht, es waren sicher andere Vampire, wir haben Kyra doch nichts getan, warum also wir, warum müssen wir dafür büßen?“ „Weil Kyra ein verdammtes Miststück ist, deshalb, sie will uns das Leben zur Hölle machen, weil irgendwann mal so ein verdammter Vampir ihr etwas angetan hat. Sie schert uns alle über einen Kamm, deshalb will sie uns vernichten“, knurrte Kuraiko. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. „Wir können also gar nichts tun um Kyra zu stoppen, huh? Denn immerhin werden auch unsere Freunde sterben, wenn wir Kyra töten … sie ist wirklich teuflisch … das hat sie sich schön so zu recht gelegt, damit wir ihr ja nichts anhaben können“, brummte Hiroshi. „Sie ist wirklich teuflisch“, Akuma grinste, es war ein vor Schmerz verzerrtes Grinsen. „Aber, damit wird sich nicht durchkommen. Kaori-sama …“, er sah sie an. „Lass mich probieren, den Virus aus deinem Körper zu holen, selbst wenn ich mich dabei auflösen sollte, wenn ich nur weiß, dass es dir gut geht, bin ich glücklich“, murmelte er. Kaori verpasste ihm eine Ohrfeige. „Nein! Das werde ich nicht zu lassen. Selbst wenn mich das retten könnte, was soll ich denn ohne dich machen? Wenn du stirbst, dann will ich auch nicht mehr leben, du bist mein Leben, Akuma! Und ohne dich kann ich einfach nicht mehr. Du wirst das nicht machen! Wir werden das gemeinsam durchstehen oder gar nicht, aber du bist nicht der einzige, der hier stirbt“, sie funkelte ihn wütend an, Tränen schwammen in ihren Augen. Danach umarmte sie Akuma, sie konnte einfach nicht mehr. Er erwiderte ihre Umarmung. Auch Callie war vollkommen aufgelöst, immerhin würde Shiro, wenn nicht noch ein Wunder geschah, bald sterben, sie presste sich an ihn und wollte ihn am Liebsten nie wieder los lassen. Doch dann sprach er etwas aus, was die anderen noch mehr entsetzte. „Leute, euch ist schon klar, dass Kyra uns mit dem Virus kontrollieren kann? Was wird sie wohl machen, wenn sie uns unter ihrem Befehl hat, hm? Sie wird uns ganz sicher nicht einfach umbringen, es ist wahrscheinlich, dass wir noch gar nicht sterben, doch was ist mit euch?“, er sah die anderen an. „Scheiße“, stieß Akane aus, die als erstes Begriff, worauf Shiro hinaus wollte. „Du meinst, sie wird euch Befehlen, uns andere anzugreifen.“ „Genau so sieht es aus. Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. Sie wird uns befehlen, unsere Freunde anzugreifen und wir werden uns dagegen wahrscheinlich nicht wehren können … Was werdet ihr also tun, wenn jemand von uns euch angreift?“, Shiro sah sie alle mit ernstem Blick an. „Oh nein, wir können doch nicht gegen euch Kämpfen!“, stieß Tenshi aus. „Wir können doch nicht gegen unsere Freunde kämpfen!“ „Oh doch, Tenshi, das wirst du wohl oder übel müssen. Seid euch darüber im Klaren, dass sich Kyra genau die ausgesucht hat, die mit dem Virus befallen sind, die die fiesesten Fähigkeiten haben“, erinnerte Shiro sie. „Und das ist für sie nur von Vorteil sie muss nicht gegen uns kämpfen, aber sie kann uns in den Kampf gegen euch schicken.“ „Aber warum gerade euch drei? Ich meine, klar, Kumo und Sasori kann sie nicht kontrollieren, da das Gift den Virus neutralisiert. Aber hier gibt’s doch noch eine Menge anderer starker Talente. Zum Beispiel Sayo, sie kann den Wind kontrollieren, oder Akatsuki und Hanabusa, oder auch Hiroshi. Warum wurde keiner von denen infiziert?“, wollte Chiko wissen, sie war die ganze Zeit über bei Takashi geblieben, auch die Guardians waren noch anwesend. Shiro zuckte mit den Schultern. „Ich denke mir einfach mal, wir drei waren am leichtesten zu infizieren, du hast gesehen, wie schnell Kaori durch einen einfachen Trick infiziert wurde und darauf hin auch Akuma. Bei mir musste sie etwas nach helfen, da ich ja keinen Grund hatte, Kaoris Blut zu trinken, aber überleg doch mal, von welchem Menschen hätte beispielsweise Sayo freiwillig getrunken? Zudem hätten sie da noch mehr Menschen den Virus einflößen müssen“, Shiro sah zu Sayo. „Wieso sollte ich von irgendeinem Menschen trinken?“, Sayo zuckte mit den Schultern. „Ich kann mir schon denken, dass es ihr zu kompliziert gewesen wäre. Aber ich denke mir mal, sie hätte, wenn sie gewollt hätte, alle von uns infizieren können, aber sie hat es nicht gemacht, eben, weil sie auch noch ihren Spaß haben will. Sie hat nur die drei infiziert, um uns in so eine Situation zu bringen. Wir wollen nicht gegen unsere Freunde kämpfen, doch wenn wir Kyra angreifen, sterben die anderen ebenfalls …“ „Scheiße, das regt mich auf, warum kann sie uns nicht in ruhe lassen“, knurrte Kuraiko, draußen hatte ein Gewitter eingesetzt, ein ziemlich heftiges sogar und je mehr sich Kuraiko aufregte, desto heftiger stürmte es. „Hey, Kuraiko, beruhige dich mal, es stürmt schon draußen“, bemerkte Hiroshi. Kuraiko atmete gepresst aus und zwang sich zur Ruhe, nach und nach beruhigte sich auch das Unwetter. „Hm, und natürlich hat sie sich gerade jene mit den schwierigsten Fähigkeiten ausgesucht …“, murmelte Shiro noch einmal. „Wie meinst du das?“, wollte Chiko wissen. „Chiko, überleg doch mal, Akuma kann dir mit einer Berührung den Blutkreislauf umdrehen, er kann sämtliche Vektoren verändern und ihn selbst kann nichts treffen. Und ich bin mir sicher, dass Kyra ihn dazu zwingen wird, seine Fähigkeit gegen euch einzusetzen, sie weiß denke ich nicht, dass ihn das krank machen wird, und es dürfte ihr auch egal sein. Ich weiß nicht, ob du das Unglück in den USA miterlebt hast, aber er kann sogar ganze Häuser bewegen“, klärte Shiro sie auf. Chiko starrte ihn nur entsetzt an, sie hatte zwar gehört, dass es ein Unglück gab, aber an jenem Abend war sie nicht in unmittelbarer Nähe gewesen. „Und Kaori ist eine Teleporterin, noch dazu auf Platz zwei aller bekannten Teleporter, es gibt zwar nur vier, aber trotzdem. Kaori, willst du nicht mal erklären, was du mit deiner Fähigkeit machen kannst, wie sie genau funktioniert?“, wandte sich Shiro an Kaori. Die anderen sahen Kaori an. Wenn sie ehrlich waren, wussten sie gar nicht, wie sich Kaori teleportierte. „Nun ja, ich erschaffe ein Dimensionsloch durch welches ich hindurchgehe, da es dort weder Raum noch Zeit gibt, kann ich mich, solange ich will darin aufhalten, in dieser Welt wirkt es aber nur, als sei ich für einige Sekunden verschwunden und tauche an anderer Stelle wieder auf. In dem Dimensionsloch kann man sich zudem schneller bewegen als es hier möglich wäre, weshalb ich in kürzester Zeit an einer anderen Stelle in dieser Welt wieder auftauchen kann. Alle, die keine Teleporter sind und die ich nur mitnehme, merken das gar nicht, die Umgebung verschwimmt für sie einfach und sie tauchen woanders wieder auf“, erklärte sie. „Ah, verstehe, so funktioniert das also“, meinte Aido, er dachte an die Male, in denen er von Kaori teleportiert worden war. „Jap, aber es gibt da noch eine Sache“, merkte Kaori an. Die anderen sahen wieder zu ihr. „Wenn ich Gegenstände ineinander teleportiere … ich zeigs euch mal …“, murmelte sie, danach ging sie auf ein Bild, welches im Foyer hing zu und berührte die Glasscheibe. Diese verschwand und tauchte plötzlich in dem schmalen Couchtisch wieder auf. Die anderen sahen zu, wie die Ecke des Tisches zu Boden fiel, die Glasscheibe gleich mit dazu. „Wenn ich Dinge in andere Sachen hinein teleportiere, dann ersetzt der Gegenstand, der teleportiert wurde, das Material des anderen. Ihr seht, ich kann mit einer Glasscheibe also Holz durchschneiden und nicht nur Holz, das funktioniert auch mit Stein und mit Stahl …“, offenbarte sie. „Ach du scheiße … Kaori! Warum musst du uns das jetzt sagen, da haben wir doch gar keine Chance mehr. Zudem, wie sollen wir gegen einen Teleporter ankommen?“, jammerte Kuraiko. Kaori zuckte nur mit den Schultern. „Ich wollte euch nur vorwarnen. Ich kann übrigens Gegenstände bis zu der Größe eines Trucks teleportieren. Also Häuser kann ich zum Glück noch nicht in ein Dimensionsloch quetschen.“ „Wie witzig, danke für die Info“, knurrte Kuraiko. „Scheiße, Kyra ist echt teuflisch …“ „Tja, und dann kommt noch meine Fähigkeit hinzu. Ihr werdet im Kampf gegen mich nichts verbergen können. Ich weiß jeden Schritt, den ihr vorhabt, sobald er in eurem Kopf auftaucht“, setzte Shiro noch eins drauf. „Zudem wurde ich von Hinata im Kampf unterrichtet, wenn auch nicht so stark, aber im Laufe der Jahre, nach Hinatas Tod, habe ich das Training wieder aufgenommen und nun … Denkt dran, ich kann nicht nur Schals und Gabeln zu Waffen machen … und ihr müsst unbedingt verhindern, dass ich in reichweite eurer Körper komme, wenn ich nämlich eure zentralen Punkte treffe, wars das mit euch“, murmelte Shiro. „Gott, es wird immer schlimmer statt besser. Ich kann verstehen, warum Kyra ausgerechnet die drei ausgesucht hat. Das sind ja wirklich sehr schlechte Neuigkeiten“, grummelte Hiroshi. „Wir müssen dem Rektor unbedingt bescheid geben. Er muss die Day Class Schüler evakuieren, denn wenn es schlecht läuft, werden wir sie ebenfalls nicht verschonen“, gab Akuma zu bedenken. „Ich weiß schon bescheid. Und ich weiß auch, dass die Lage sehr kritisch ist“, murmelte Kaien Cross. „Aber wir haben nicht nur dieses eine Problem, es wird in nächster Zeit vielleicht noch schlimmer“, sein Blick ruhte auf Shiki. Dieser grinste nur und sah den Rektor aus einem blauen und einem roten Auge heraus an. „Noch schlimmer, na klasse“, murmelte Sayo, sie blickte zu Josh, der hinter dem Rektor aufgetaucht war. „Bald werden wir ja sehen, was diese Killerin wirklich drauf hat“, nuschelte Josh. „Aber eins sag ich euch, Vampire, ich werde nicht zögern und gegen euch kämpfen, wenn ihr uns angreift, ob ihr nun unter Kyras Einfluss steht, oder nicht“, versicherte Josh. „Ich eben so“, kam es von Zero. „He, ich bin nun mal ein Hunter, sieh mich nicht so an, Yuki“, grummelte er. „Fein, dann werde ich auch kämpfen und du, du dämliches Geschöpf, wirst gefälligst ebenfalls helfen, die Menschen zu beschützen!“, fuhr Yumiko Tenshi an. „Aye Ma’am… wie du willst“, stammelte Tenshi verängstigt. „Gut, wenigstens einige, die es sich zutrauen, gegen uns zu kämpfen, wie beruhigend“, murmelte Shiro. „Callie, wenn das ganze hier anfängt, will ich nicht, dass du dabei bist, ja? Du sollst nicht sterben. Flieg am besten gleich zurück nach Amerika, dort wirst du wohl für eine Weile sicher sein“, wies er sie an. „Nein, Shiro! Das werde ich nicht. Ich werde bei dir bleiben, bis zum Schluss!“, ihre Stimme klang fest, auch wenn sie immer noch verheult war, sie wirkte entschlossen. Shiro seufzte auf. „Sollte ich dich angreifen, dann bring dich lieber in Sicherheit, ja? Versprich mir das, du läufst weg, wenn ich dich angreifen sollte. Ich will nicht das du stirbst.“ „Ich verspreche es …“, auch wenn sie dabei etwas widerwillig klang. „Ich danke dir … würdest du zudem bitte mit mir kommen, ich muss dir noch etwas sagen“, fragte er sie. „Ähm, klar, natürlich, alles was du willst“, meinte sie und ließ sich von ihm mitziehen. „Ich denke, wir sollten auch langsam mal zu Bett gehen. Es war ein langer Tag heute … es gibt viele Sachen, die wir erstmal verdauen müssen“, murmelte Akuma. „Kommst du mit, Kaori-sama?“ „Natürlich …“ Auch die beiden gingen fort. Nach und nach verschwanden auch die anderen Vampire, es war wirklich viel, was heute passiert war und schon bald würden sie mit ziemlicher Sicherheit gegen ihre Freunde kämpfen müssen und dass das für niemanden leicht sein würde, war ihnen klar. Mit ungutem Gefühl legten sie sich schlafen. Shiro und Callie waren auf ihrem Zimmer angekommen. Callie sah noch immer etwas ratlos aus und als Shiro sie dann auch noch in eine feste Umarmung zog, bekam sie es beinahe mit der Angst zu tun. „Shiro, was ist denn los?“, wollte sie wissen. „Callie … ich weiß, dass könnte alles noch schwieriger machen, wenn ich es dir jetzt schon sage, aber ich kann einfach nicht anders“, Shiro sah sie intensiv an. „Callie, ich bitte dich, versteck dich einfach irgendwo, solange bis es vorbei ist. Bitte!“, flehte er sie an. „Aber warum denn? Shiro, sag mir, was hast du?“, wollte sie wissen. „Callie, überleg doch mal, ich sehe Dinge, die eigentlich zu klein sind, als dass man sie mit bloßem Auge erkennen könnte“, er kam ihr ganz nah und legte ihr eine Hand auf den Bauch. „Ich bitte dich, versteck dich einfach! Ich will nicht, das euch was passiert!“ Callie riss die Augen auf und sah Shiro an. „Shiro …“, hauchte sie. „Ist das wahr?“ Shiro nickte. „Ich wollte es dir eigentlich noch nicht so früh sagen, aber die Dinge sind jetzt anders. Bitte, versteh doch, ich will nicht, dass du verletzt wirst. Dass unser Baby verletzt wird, auch wenn das fies klingen mag, im Gegensatz zu Kaoris Baby, hat unseres eine Chance auf ein Leben, ich will nicht, dass sie einfach vergeudet wird“, er sah sie eindringlich an. „Wenn euch was passieren sollte, könnte ich mir das nie verzeihen und wenn ich schon sterben muss, dann will ich wenigstens die Gewissheit haben, dass es dir und meinem Baby gut geht!“ Callie schlang ihre Arme um Shiros Hals. „Ich werde es versprechen, ich werde mich nicht in Gefahr bringen, Shiro. Ich liebe dich und wir werden das schaffen!“, versicherte sie ihm. Shiro nickte nur und küsste Callie dann, sie schliefen diese Nacht wie immer nebeneinander ein. Ob es in Zukunft auch noch so sein würde, war zweifelhaft. Kapitel 137: Teil 2 – Kapitel 88 – Der letzte Tag -------------------------------------------------- Freitag, 24. Oktober 2008 Kaori wurde nach einer sehr unruhigen Nacht von Akuma geweckt. „Kaori-sama, wach auf, ja?“, weckte er sie sanft. Blinzelnd schlug Kaori die Augen auf, diese fühlten sich komisch an, so, als ob sie die ganze Nacht durchgeweint hätte, was sie vielleicht auch getan hatte. Sie setzte sich auf und bemerkte erst jetzt, dass es draußen noch hell war. „Akuma, es ist doch noch viel zu früh“, murmelte Kaori gähnend. „Nein, ich hab etwas geplant und da müssen wir nun mal früh aufstehen“, meinte er entschlossen. „Komm mit, es wird dir gefallen.“ „Was ist es denn?“, fragte sie, jetzt wurde sie aber doch neugierig. „Warte es nur ab, los zieh dich an, dann können wir losgehen“, wies er sie an. Es dauerte keine zehn Minuten, da war Kaori fertig und aufbruchbereit. „So sagst du mir jetzt, was du vorhast?“, wollte sie wissen. „Nein, komm mit, es wird eine Überraschung“, antwortete er und zog an ihrer Hand. Sie liefen in die Stadt und Akuma steuerte ein bestimmtes Gebäude an. „Tada“, er grinste Kaori an, als sie es betreten hatten. „Huh? Was ist das denn hier?“, wollte Kaori wissen. „Nun ja“, Akuma war plötzlich rot angelaufen. „Heute ist hier eine Probehochzeitsveranstaltung, also zukünftige Eheleute können hier schon einmal proben und da uns möglicherweise nicht mehr viel Zeit bleibt … Ich will dich wenigstens geheiratet haben, wenn wir schon sterben müssen, dann will ich, dass wir als verheiratetes Paar sterben, auch wenns nur eine Probehochzeit ist und so …“, er sah Kaori an, die ihn leicht ungläubig anstarrte und lief noch weiter an. „I-ich weiß, dass klingt komisch …“, stammelte er. Kaori umarmte ihn plötzlich. „Oh, Akuma … Danke …“, wimmerte sie. „Ich möchte, falls wir wirklich sterben sollten, als deine Frau sterben, auch wenn es nur eine Probehochzeit war, aber wer weiß, vielleicht müssen wir auch gar nicht sterben. Vielleicht überlegt es sich Kyra doch noch mal, wer weiß dass schon, aber … ich, ich bin überwältigt von der Sache hier“, plapperte sie. Akuma erwiderte die Umarmung. „Kaori-sama …“, nuschelte er nur. „Sollen wir dann langsam mal gehen?“ „Ja“, schniefte Kaori. Hand in Hand gingen sie weiter in das Gebäude, sie fanden schließlich eine Mitarbeiterin, bei der sie sich meldeten. Die Frau lächelte sie freundlich an. „Wie schön, dass Sie uns am heutigen Tag besuchen kommen. Heute finden hier einige Hochzeitsproben statt, damit Sie für später, wenn es ernst wird, vorbereitet sind“, sie lächelte die beiden an. Sie konnte ja nicht wissen, dass es möglicherweise kein später mehr geben würde. Sie regelten einige kleine Formalitäten, also Anmeldung et cetera und dann wurde Kaori von einer weiteren Frau entführt, sie sollte jetzt hübsch gemacht werden, mit Make-up und Kleid und allem drum und dran. Auch Akuma wurde von einer Frau mitgeschleift, er wurde in mehrere Anzüge gesteckt um zu sehen, welcher ihm am besten stand. Schließlich nahm er einen schlichten schwarzen Anzug und ein weißes Hemd. Kaori hingegen hatte es nicht so einfach an ihr wurde überall gleichzeitig gewerkelt. Eine Frau nahm ihre Maße, damit sie ein passendes Kleid finden konnte, die eine frisierte ihr die Haare, eine andere trug ihr Make-up auf und wieder eine andere manikürte ihr die Fingernägel. Überall wurde an ihr herumgezupft und gezogen, solange bis alles saß, passte, wackelte und Luft hatte. Es dauerte eine geschlagene Stunde, ehe Kaori fertig war. Sie hatte ja geahnt, dass so eine Hochzeit nicht einfach sein würde, aber so anstrengend … Und das war nur eine Probe. Aber anscheinend legten die Frauen auch hier wert aufs Detail. Die Haare hatten sie ihr locker hochgesteckt und ein Schleier hing ihr bisher noch teils über das Gesicht, und teils nach hinten. Ihr Kleid war wie schon damals ihr Ballkleid sehr rüschig und bauschte sich. Es war träger und ärmellos und diesmal etwas tiefer ausgeschnitten. Die Corsage war aus feinem Satin und leicht durchschimmernd, es waren zudem wunderschöne, filigrane Rankenmuster in den Stoff eingelassen, es sah so aus, als wäre Kaori oben rum unverhüllt und doch verhüllt. Nackt und gleichzeitig angezogen. Der Stoff passte sich ihrem Körper genau an und umschmeichelte ihn. Der Rock war, wie erwähnt, sehr bauschig und mit mehreren, übereinander liegenden Lagen eines Rüschenstoffes, es war sehr voluminös, aber Kaori liebte das nun einmal. Ungefähr ab Höhe der Knie fiel der Stoff leichter aus, es waren zwar auch mehrere Lagen, aber diese waren in nur in leichte Falten gelegt. Sie trug weiße hochhackige Schuhe. Das ganze Kleid war ein Traum in weiß. Als Akuma das Zimmer betrat und Kaori sah, fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf. Sie hob den Schleier an und blickte ihm entgegen. „Und? Gefalle ich dir?“, wollte sie wissen. „Du bist … woah … so … woah“, mehr brachte Akuma nicht zustande. „Ich nehme mal an, das bedeutet es gefällt dir?“, meinte Kaori. „Und wie“, stieß Akuma verzaubert aus. Kaori lächelte ihn an. „Dann darfst du mich jetzt zur ersten Tätigkeit führen“, sagte sie und hielt ihm eine Hand hin. Sie machten viel an diesem Tag, es gab einen langen Tanz, ein schönes Essen und es wurden auch Fotos gemacht. Nachdem sie all das erledigt hatten, gab es nur eines, was jetzt noch fehlte. Die Zeremonie selbst. Akuma war richtig nervös, er wusste, dass es nur eine Probe war, aber es fühlte sich unglaublich an. Als sie beide den langen Gang entlang gingen, kribbelten seine Hände, seine Handflächen wurden feucht und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Sein ganzer Körper stand unter freudiger Anspannung. Wie sehr wünschte er sich, es wäre seine echte Hochzeit. Er versuchte nicht daran zu denken, dass er bald sterben würde. Er versuchte einzig und alleine nur an diesen Moment zu denken. Und dann war es soweit, sie standen endlich vor dem Altar. Der Pfarrer, ein etwas älterer, freundlich lächelnder Herr, stand nun vor ihnen. Nebenbei fragte sich Kaori, wie viele Paare er heute wohl schon getraut hatte? Jedenfalls wirkte er sehr professionell, er hielt die Zeremonie ab und kam dann zu der wichtigen Frage. „Herr Jigoku, möchten Sie, die hier anwesende Kaori Haibara zu Ihrer rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren, in guten, wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod Sie scheidet? So antworten Sie mit ‚Ja‘.“ „Ja!“, antwortete Akuma. Dann wandte sich der Pfarrer an Kaori. „Frau Haibara, möchten Sie, den hier anwesenden Akuma Jigoku zu ihrem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, in guten, wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod Sie scheidet? So antworten Sie mit ‚Ja‘.“ „Ja!“, kam es auch von Kaori. „Dann erkläre ich Sie, mit der Kraft des mir verliehenen Amtes zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut nun küssen“, endete der Pfarrer. Akuma zog Kaori zu sich und küsste sie, lang und innig. Nachdem die Zeremonie vorbei war, verließen die beiden den Altarraum, Kaori war überglücklich, ihre Wangen waren gerötet und sie klammerte sich an Akuma fest, um nicht umzufallen. Auch wenn es keine richtige Hochzeit war, so war es doch unglaublich gewesen. Als die Assistentinnen Kaori aus dem Kleid halfen, konnte sie sich kaum bewegen, sie war noch immer überwältigt. Zum Schluss durften sie sogar noch die Fotos mitnehmen. Kaori war immer noch erstaunt, wie hübsch sie in dem Kleid aussah. Es war mittlerweile Abend geworden. Ihnen war gar nicht klar gewesen, dass sie den ganzen Tag über weg gewesen waren. „Darf ich mich jetzt trotzdem Kaori Jigoku nennen?“, fragte sie Akuma dann. Dieser lächelte sie an. „Ich habe nichts dagegen. Überhaupt nichts“, antwortete er und küsste sie dann wieder. Als die beiden auf der Cross Academy ankamen, wurden sie schon sehnsüchtig erwartet, immerhin waren sie einfach verschwunden. „Akuma! Du bist wieder da!“, rief Sasori und klebte auf einmal an Akuma. Ich dachte schon, Kyra hätte euch erwischt, ihr könnt doch nicht einfach so verschwinden!“, klagte er sie an. Akuma tätschelte Sasori den Rücken. „Schon gut, ist ja nichts passiert. Wir waren nur in der Stadt“, versicherte er dem Giftvampir. „Was habt ihr da gemacht?“, wollte Sasori neugierig wissen. Kaori reichte ihm den braunen Umschlag, indem sie die Fotos aufbewahrten. Es waren einige kleinere Fotos und ein Porträtfoto. Sasori zog das Porträtfoto aus dem Umschlag. Seine Augen weiteten sich, als er es betrachtete. „Was … was hat das zu bedeuten?“, keuchte er. „Nun ja, es war heute so eine Veranstaltung in der Stadt, ich hatte vor einigen Tagen davon in der Zeitung gelesen und überlegt, ob ich da nicht mit Kaori-sama hingehe, allerdings war ich da noch unschlüssig, doch da wir möglicherweise nicht mehr lange leben, wieso nicht? Nun ja, jedenfalls konnte man Probehochzeiten abhalten, die anderen üben so schon für später, doch da es das für uns wahrscheinlich nicht geben wird, dachten wir, wir sehen es als echte Hochzeit an“, er lächelte Kaori an. „Ja, und ich bin dann also ab jetzt Kaori Jigoku. Gut, genau genommen eigentlich nicht, aber was solls“, sie grinste Akuma ebenfalls an. Sasori starrte die beiden an. „Wie könnt ihr nur so gut drauf sein, dabei wisst ihr doch, dass ihr morgen schon sterben könntet?“, stieß Sasori aus. Er gab ihnen die Fotos zurück. „Nun ja, ich wollte wenigstens diesen Tag noch mit Kaori-sama verbringen, so wie ich es möchte, ist das verboten?“, fragte Akuma. „Ich will nicht daran denken, denn das würde mich zu sehr ängstigen. Ich will die Zeit genießen, die ich noch mit meiner Kaori-sama habe.“ Sasori biss die Zähne zusammen. „Wenn das so ist“, antwortete er gepresst. „Dann herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit.“ Akuma sah, dass der Giftvampir schwer ein und aus atmete. Es musste für ihn hart sein, immerhin wusste Akuma ja, wie der Jüngere für ihn empfand. „Alles wird gut, Sasori … Alles wird besser werden, als es jetzt ist“, murmelte er. „Nein, das glaube ich nicht …“, nuschelte Sasori, er drehte sich um und verschwand plötzlich schnell. Akuma und Kaori sahen ihm eine zeitlang nach. „Es wird auch für ihn hart werden“, seufzte Kaori, sie griff nach Akumas Hand und zog ihn dann auf ihr Zimmer. Shaira wurde an diesem Tag von Suri geweckt, die Jüngere machte sich noch immer sorgen um ihre Schwester, sie wusste mittlerweile, wie es um Shaira stand und das machte sie fertig. Shaira schlug die Augen auf und sah direkt ihrer Schwester ins Gesicht. „Was willst du?“, nuschelte sie. „Es ist was für dich angekommen“, murmelte Suri und hielt Shaira einen Umschlag und ein kleines Päckchen hin. Es kam direkt aus den USA. „Aber, das ist ja von Mama und Papa“, kam es überrascht von Shaira. Sie sah zu Suri, welche einfach nur nickte. Shaira öffnete zuerst den Umschlag und zog den Brief hervor, sie las die Zeilen gründlich. Liebe Shaira, Liebe Suri, Shaira, glaub bloß nicht, dass wir es gutheißen, dass du einfach abgehauen bist und deine Schwester quasi entführt hast, oh nein, das wird noch richtig ärger geben, wenn ihr zurück seid, das versichere ich dir! Aber lassen wir das jetzt mal bei Seite, ich hoffe, der Brief erreicht euch noch rechtzeitig, jedenfalls: Alles Gute zum Geburtstag! Wir hoffen, euch geht es gut in Japan und ihr habt Spaß, denn andernfalls würde eure Mutter kein Auge mehr zutun. Allerdings hätte ich da noch eine Bitte an euch. MELDET EUCH MAL! Damit wir wissen, dass ihr überhaupt noch lebt! Es gibt eine tolle neue Erfindung, die nennt sich Telefon! Wir hätten euch ja schon angerufen, aber ihr geht nicht dran und wir haben nun mal kein japanisches Telefonbuch … Also liegt es jetzt an euch, RUFT AN! In Liebe, Mom und Dad Shaira stiegen bei diesen Worten Tränen in die Augen, sie hatte, seit sie hier war, tatsächlich noch keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, zuhause anzurufen. Sie war so von Kaori besessen gewesen, dass sie an gar nichts anderes mehr gedacht hatte. „Hier ist noch was für dich“, meinte Suri und erinnerte Shaira an das kleine Päckchen. Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Augen und öffnete es dann. Es war ein Medallion, sie öffnete es und darin war auf der einen Seite ein Foto ihrer Eltern und auf der anderen Seite waren sie und Suri zu sehen. Shaira biss sich auf die Unterlippe, sie betrachtete das Foto ihrer Eltern lange, dass sie sich mit ihren langen Reißzähnen die Lippe blutig biss, merkte sie zuerst gar nicht. Sie weinte, wie hatte sie nur so gedankenverloren sein können, wieso war sie nur so von Kaori besessen gewesen, dass sie gar nichts anderes mehr wahrgenommen hatte? „Shaira, du beißt dich blutig“, murmelte Suri. Shaira zuckte zusammen und sah ihre Schwester an, mit der Zunge leckte sie sich das Blut ab, was ein Fehler war, denn so setzte die Blutlust ein. Ihre Augen glühten rot auf und sie hielt es vor Schmerzen nicht mehr aus, sie drehte sich um und presste ihr Gesicht in die Kissen, sie schrie. Suri kniete sich zu ihrer Schwester aufs Bett und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Doch für Shaira war allein dass schon zu viel. Sie knurrte auf und zog Suri zu sich runter, sie drückte ihre Schwester in die Laken und fauchte sie an. „Fass mich nicht an!“, weinte sie. Verzweiflung lag in ihren Augen. Suri sah Shaira nur ganz ruhig an, dann zog sie ihre Schwester zu sich runter. „Wenn du Schmerzen hast, dann trink von mir. Ich bin deine Schwester, du kannst mir glauben, ich will dir nur helfen!“, murmelte sie. Shaira legte ihre Stirn in Suris Halsbeuge, sie zog die Mundwinkel zurück, sie konnte ihre salzigen Tränen schmecken. Sie hob den Kopf leicht und fuhr mit den Lippen über Suris Hals. Sie öffnete den Mund und biss schließlich zu. Es fühlte sich so gut an, als das warme Blut ihre Mundhöhle füllte, es schmeckte stark nach Kupfer, doch anders als gewöhnlich stieß der Geschmack Shaira nicht ab. Sie saugte sich an ihrer Schwester fest und konnte kaum aufhören. Suri lag einfach nur regungslos da und tat gar nichts, sie wartete bis Shaira fertig war. Sie starrte die Decke an und versuchte möglichst beruhigende Gedanken zu haben, denn immer hin wusste sie seit einiger Zeit auch, dass Vampire so etwas spüren konnten, wenn sie das Blut von jemandem tranken, wie stark das bei Shaira war, wusste sie nicht. Nach einiger Zeit hörte Shaira auf, sie war noch immer verheult und ihr Gesicht war beschmiert von Blut. Suri sah sie einfach nur an und zog ein Taschentuch hervor, sie wischte Shaira das Blut ab und drückte sich dann ein weiteres Tuch auf die Wunde. „Und jetzt wirst du zum Telefon greifen und unsere Eltern anrufen, scheiß auf die Zeit“, murmelte Suri und zog noch ein Mobiltelefon aus der Tasche. Zitternd nahm Shaira es entgegen. Sie wollte es wirklich aber sie traute sich nicht. Doch Suri war gnadenlos. Schließlich wählte Shaira ihre Telefonnummer und ließ es klingeln, ihr Herz schlug schnell, würde überhaupt jemand dran gehen? Immerhin war es noch nachts in Chicago. Doch nach dem vierten Klingeln nahm jemand ab. „Hallo?“, ertönte eine Frauenstimme am anderen Ende der Leitung. Shaira entfuhr ein Schluchzen, als sie ihre Mutter sprechen hörte. „Shaira? Bist du das?“, wollte Judith Young wissen. „Ja, ich bins“, antwortete Shaira mit brüchiger Stimme. Sie hörte, wie ihre Mutter erleichtert schluchzte. „Gott sei Dank, ich dachte schon, es sei etwas passiert!“, meinte sie. „Nein, alles bestens“, versicherte Shaira, sie fuhr sich über die Augen. Natürlich war nicht alles bestens, doch das musste sie ihrer Mutter ja nicht unbedingt sagen. „Was ist los, Shaira? Du hast doch etwas“,stellte Judith fest. Ertappt zuckte Shaira zusammen. „Äh, nein, ich … alles bestens. Es tut nur gut deine Stimme zu hören, Mom“, redete sie sich schwach heraus. „Wir haben euren Brief erhalten …“, fügte sie noch hinzu. „Ah, dann ist ja gut, dann sind sie also doch noch rechtzeitig angekommen. Alles Gute zum Geburtstag noch mal, Shay“, meinte Judith, Shaira konnte sie lächeln hören. Ein Schauer lief über ihren Rücken, als ihre Mutter sie Shay nannte, das war ihr Kosename für Shaira. „Danke, Mom … Ich … ich geb dir auch mal Suri, ja?“, sagte Shaira schnell, ohne die Antwort ihrer Mutter abzuwarten, schmiss sie Suri das Telefon hin und sprang dann auf. Sie rannte ins Bad. Sie hatte sich wieder unter dem Waschbecken zusammengerollt und heulte, erst nach einiger Zeit öffnete sich die Tür und Suri stand im Zimmer. „Shaira, komm raus, du kannst dich doch nicht ewig verstecken!“, meinte Suri. „Was soll ich denn machen? Ich kann nicht mehr! Ich hab Kaori-sama zum Tode verurteilt und ich selbst werde auch sterben, ich wollte das doch alles nicht“, schrie Shaira. „Das weiß ich doch! Ich kann mir auch vorstellen, dass es unglaublich schwer für dich ist, aber das hilft doch keinem! Hör auf, dich selbst so zu quälen. Steh auf und kämpfe dagegen an!“, fuhr Suri sie an. Shaira sah sie noch eine Weile an, anscheinend war es Suri mehr als ernst, so hatte sie ihre Schwester noch nie gesehen. Betäubt nickte Shaira. „Okay“, ihr Atem beruhigte sich und schließlich kam sie unter dem Waschbecken hervor. Suri ergriff Shairas Hand und sah ihr in die Augen. „Das will ich hören, du lässt dich doch sonst nicht so unterkriegen. Zeigs ihnen, klar?“, kam es von Suri. „Klar, ich werde, wenn es sein muss, gegen Kyra kämpfen um die anderen zu beschützen!“, sagte Shaira. Suri lächelte ihre Schwester an. „So ist es brav, Schwester … Du kannst das schaffen!“ Schwach lächelte auch Shaira, zwar glaubte sie noch nicht ganz daran, aber sie würde alles versuchen, um Kaori zu retten. Tenshi sah Ichigo an und Ichigo erwiderte den Blick, ein leichtes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht der Reinblüterin aus. Die beiden standen sich im Wald hinter der Cross Academy gegenüber, es war die Lichtung, auf der auch schon Sayo von Josh gebändigt worden war. Die Hunterin holte tief Luft und stürmte dann auf Ichigo zu, dabei schwang sie ihren Speer durch die Luft, sie zielte damit auf Ichigo, doch diese bog ihren Rücken nur nach hinten und wich so dem Speer aus. Sie stellte ihre Hände auf dem Boden ab, es sah jetzt so aus, als würde Ichigo eine Brücke machen, sie nutzte den Schwung und zog ihr Bein nach oben, sie traf Tenshi, die fast direkt über Ichigo war, denn sie hatte nicht mehr anhalten können, in den Bauch. Tenshi keuchte auf und durch die Wucht des Trittes wurde sie nach oben geschleudert. Ichigo hingegen beendete ihren Handstand, in den sie in der Zwischenzeit gewechselt war und kam auf den Füßen auf. Tenshi drehte sich in der Luft und landete dann elegant auf einem Ast. Sie stieß sich sofort wieder ab und schoss erneut auf Ichigo zu. Doch diese trat zur Seite und legte eine Hand auf Tenshis Schulter, sie übte Druck aus und Tenshi landete mit Karacho auf dem Boden, noch dazu auf ihrem Gesicht. „Au“, murmelte sie und richtete sich auf die Knie auf, sie rieb sich die Nase und sah Ichigo an, welche noch immer lächelnd vor ihr stand. Tenshi packte ihren Speer und hieb damit auf die reinblütige Vampirin ein, doch diese sprang hoch und vollführte einen Vorwärtssalto. Sie landete hinter Tenshi und drehte sich schnell herum, dabei war sie in der Hocke und hatte ihr rechtes Bein von sich gestreckt, sie rammte es gegen Tenshis Beine, wodurch diese den Halt verlor und zur Seite kippte. Doch sie kam auf den Händen auf und vollführte im Anschluss eine Rolle, so dass sie jetzt Ichigo kniend gegenüber saß. Ichigo lächelte provozierend, als sie sich langsam und geschmeidig, ja fast schon aufreizend erhob. Mit der Zunge fuhr sie sich über die Oberlippe und sah Tenshi mit einem Blick an, der heiße Schauer über Tenshis Körper fahren ließ. Tenshi schloss die Hand fester um ihren Speer und biss die Zähne zusammen, sie spürte allerdings, dass sie errötete. Doch das musste sie jetzt ignorieren. Sie stieß sich mit dem Fuß ab und schoss wieder auf Ichigo zu. Sie drehte sich einmal um ihre eigene Achse, sodass der Speer, den sie in der Rechten hielt gegen Ichigos Arm krachte. Die Reinblüterin blieb davon unbeeindruckt und packte stattdessen den Speer, als ob es nichts wäre, hob sie ihn mit einer Hand hoch und Tenshi gleich mit dazu. Sie lächelte fies und drehte sich dann mehrmals um sich selbst, dabei hielt sie den Speer im fünfundvierzig Gradwinkel zur Erde und Tenshi hatte ziemliche Schwierigkeiten, sich festzuhalten. Irgendwann ging es nicht mehr und sie ließ los. Sie wurde wieder gegen die Bäume geschleudert. Diesmal flog sie gegen den dicken Stamm eines Baumes, ebenfalls wieder mit den Füßen. Der Baum wurde durch ihr Gewicht erschüttert. Sie ging für einen kurzen Moment in die Hocke, um sich besser abfangen zu können, danach stieß sie sich mit voller Kraft ab, sie rotierte einige Male und sauste auf Ichigo zu. Sie warf sich mit ihrem kompletten Gewicht auf Ichigo. Sie riss die Reinblüterin zu Boden, welche erschrocken aufkeuchte. Die Luft wurde ihr aus den Lungen gepresst, als sie auf dem harten Boden aufkam. Sie konnte nur zu gut den warmen Körper über ihr fühlen. „Ha, ich hab dich“, keuchte Tenshi. „Willst du das auch bei Kyra machen, huh? Willst du sie einfach umwerfen?“, wollte Ichigo wissen. Tenshi hatte sie gebeten, mit ihr zu trainieren, falls es wirklich zum Kampf kommen sollte und Ichigo hatte dem zugestimmt. Tenshi sah Ichigo an. „Nein, eigentlich hatte ich das nicht vor, aber immerhin es wirkt“, meinte sie und grinste. Ichigo kicherte. „Bei mir zumindest, du musst aber bedenken, dass Kyra dir nicht so wohl gesonnen ist“, erinnerte sie ihr Gegenüber. „Ich weiß, da werde ich das ja auch nicht so machen“, seufzte Tenshi. „Nur hier ist mir jetzt nichts anderes eingefallen.“ „Hah, Tenshi … Du musst ein wenig improvisieren, sonst wird das nichts“, erinnerte Ichigo sie. „Der Feind heißt schließlich Kyra …“ „Ich weiß, doch schon alleine bei dem Gedanken daran erzittere ich. Ich stehe möglicherweise der Killerin gegenüber, ich habe solche Angst!“ Ichigo strich Tenshi über den Kopf. „Wir schaffen das. Wir werden Kyra bezwingen!“, meinte sie zuversichtlich. „Wenn wir einen Weg finden, ohne die anderen ebenfalls zu töten“, entgegnete Tenshi. „Das werden wir!“, versicherte Ichigo, wie sie sich da doch täuschte. Die beiden trainierten noch ein wenig weiter, sie wollten sich auch nicht ganz auspowern sonst waren sie wohlmöglich morgen nicht mehr fit genug. Akane und Akatsuki hatten beschlossen, diesen einen Tag wenigstens noch so zu tun, als sei alles in völliger Ordnung. Als würden sie nicht am nächsten Tag möglicherweise sterben. Sie saßen also draußen, im strahlendsten Sonnenschein und veranstalteten ein Picknick. Sie schotteten sich vollkommen ab. Das war Akanes Meinung nach die beste Strategie, sie wollte auf keinen Fall daran erinnert werden, dass ihr schönes, relativ ruhiges Leben morgen vielleicht vorbei sein könnte. Sie wollte das alles verdrängen, nur für einen Tag, wenigstens das! Akatsuki spielte mit, auch wenn er es nicht ganz so gut fand, doch er riss sich zusammen, ihr zu liebe, er würde ihr einen letzten ruhigen Tag verschaffen. Einen letzten Tag, ehe ihre Welt zerstört werden würde. Auch Chiko und Takashi hatten eine gute Ablenkung gefunden, sie fuhren gerade in Takashis Lamborghini. Sie fuhren einfach nur, ohne Ziel. Zwar spielte Takashi mit dem Gedanken, Chiko einfach fortzubringen, sie an einem sicheren Ort abzusetzen und ohne sie zurück zufahren, doch er konnte nicht, er wollte seine Schwester bei sich haben, auch wenn es ihm schwer fiel, dass er sie dazu wieder mit an die Cross Academy nehmen musste, denn schließlich wollte er seine anderen Freunde auch nicht im Stich lassen. Er würde ihnen helfen, koste es was es wolle. Er wollte doch auch nicht, dass sie starben. Sie fuhren noch lange, erst, als es schon dämmerte drehten sie um und machten sich auf den Rückweg, Chikos Herz wurde schwerer bei dem Gedanken an morgen, auch wenn sie mit den meisten Vampiren nicht so gut befreundet war, der Gedanke daran, dass nur einer von ihnen sterben könnte machte sie fertig. Sie kamen kurz vor Mitternacht wieder an der Cross Academy an. Auch Shiro und Callie verbrachten diesen letzten Tag zusammen, auch wenn sie sich die meiste Zeit nur im Arm hielten, Callie wollte wenigstens diesen Tag noch mit Shiro haben, wenn sie in dieser ungewissen dunkelgrauen Zukunft vielleicht ohne ihn sein musste, so wollte sie jetzt nur bei ihm sein. Sie presste sich an ihn und sie bewegten sich fast den ganzen Tag nicht, sie hielten sich nur gegenseitig im Arm. Ab und zu stich Shiro über Callies Bauch, ab und zu küssten sie sich. Ab und zu liefen Tränen über Callies Wangen und immer wurde sie von Shiro getröstet. Sie konnte es nicht ertragen, dass dieser eine, den sie so sehr liebte, bald sterben würde, das war zu viel für sie, einfach zu viel. Auch die anderen verbrachten den Tag größtenteils damit, den morgigen Tag zu verleugnen. Sie verleugneten die Existenz des nächsten Tages, damit sie wenigstens heute noch ruhig bleiben konnten, morgen würden sie ihre gesamte Energie brauchen. Erst gegen Abend kam die Realität zurück, Akane war beim Rektor, sie bat um eine Waffe, damit sie notfalls gegen Kyra kämpfen konnte, er gewährte ihr nach einigem Zögern ein Schwert, sie nahm es mit zurück, sie wusste aus einigen Fechtkursen, wie so ein Schwert ungefähr zu führen war, nicht dass sie besonders gut darin ausgebildet war, aber sie würde es versuchen. Toga Yagari und Josh saßen zusammen in Kaiens Büro, sie machten ihre Waffen einsatzbereit. Josh hatte zusätzlich zu seinen Hunterwaffen noch normale bekommen, denn schließlich war Kyra trotz allem noch ein Mensch, auch wenn ihr Verhalten schon nichts Menschliches mehr an sich hatte. Währenddessen bei Kyra … Es war früher Morgen, als Kyra zu sich kam, sie hatte ein flaues Gefühl in der Magengegend. Es war der 24. Oktober. Also würde es morgen soweit sein. Sie richtete sich vorsichtig auf. Was war denn jetzt los? Hatte sie was Falsches gegessen? Konnte eigentlich nicht sein, sie aß in letzter Zeit kaum, trotzdem war ihr kotzübel. „Fuck, ich werde doch wohl nicht krank werden?“, keuchte sie. Sie biss die Zähne zusammen und kämpfte sich hoch. Sie hatte sich in einem Haus, abseits der Stadt einquartiert, die Leute, die darin gewohnt hatten, hatte sie eigenhändig entsorgt. Sie stiefelte ins Bad und sah im Spiegelschrank, der über dem Waschbecken hing, nach Medikamenten. „Ach, shit, so eine Pseudogesunde Familie, die nie Medikamente nimmt? Was soll der Mist?“, fluchte sie. Sie stieß den Schrank wieder zu und ließ sich dann, in einem Anfall von aufkommender Übelkeit neben der Toilette nieder. Nachdem sie sich fertig erbrochen hatte, legte sie ihren Hinterkopf an die kalten Fliesen der Wand, sie schloss die Augen, es ging ihr mittlerweile ein wenig besser. „Ach, fuck, was mache ich hier eigentlich? Was ist nur los mit mir? Warum sitze ich plötzlich kotzend neben dem Klo, noch dazu in einem fremden Haus? Bin ich denn echt so tief gesunken?“ Sie zog die Beine an den Körper und legte die Stirn auf die Knie, die Arme schlang sie um ihre Beine. „Was Lee wohl grade macht? Shit, warum bin ich eigentlich so ausgerastet?“ Sie biss die Zähne zusammen. „Warum kann dieser Idiot nie da sein, wenn man ihn braucht?“ Sie hob den Kopf leicht, nur um ihr Kinn auf die Knie zu legen. Sie blinzelte mehrmals hintereinander. Sie spürte, wie ihr Tränenflüssigkeit in die Augen schoss. Als sie sich dessen bewusst wurde, ließ sie ihren Kopf nach hinten, gegen die Fliesen schnellen. „Verdammt, warum heule ich denn jetzt, nur wegen Lee? Warum geht mir dieses Arschloch nur nicht mehr aus dem Kopf. Er und seine bescheuerten Wünsche! Ich soll ihm Kinder machen und für ihn die Hausfrau spielen? Ja, sicher, als ob ich das könnte!“, die Tränen liefen über und sie begann zu weinen. Der Schmerz in ihrem Hinterkopf breitete sich rasch aus. „Warum hat er das bloß vorgeschlagen, er wusste doch, dass ich mit Sicherheit keine Kinder mehr bekommen kann, warum hat er mir das angetan? Scheiße! Ich hasse dieses Arschloch so sehr, warum nur, warum verwirrt er mich so?“ Sie rollte sich auf dem Boden zu einer Kugel zusammen und machte sich ganz klein, unscheinbar für diese Welt. „Warum ist das hier nur aus mir geworden? Meinst du echt, ich hätte mir das ausgesucht?“ „Nein, du wurdest in dieses Leben gezwungen“, ertönte da plötzlich Orianas Stimme. Kyra sah überrascht auf, vor ihr stand Oriana. Allerdings nicht diese vollkommen zerstörte Leiche, sondern die junge, zwölfjährige Oriana. „Du wurdest systematisch in dieses Leben gezwungen, Kyra. Es ist nicht deine Schuld …“ Kyra schrie auf, als sie begriff, das Oriana tatsächlich dastand. „Was machst du hier? Du bist tot!“, stieß sie panisch aus. „Hm, was meinst du mit ‚was mache ich hier‘? Du bist doch diejenige, die mich nicht vergessen kann. Ich bin nur hier, weil du mich bei dir haben willst“, teilte Oriana ihr mit. „Nein! Geh weg, verschwinde!“, wimmerte Kyra, sie kniff die Augen zusammen. „Kyra“, ertönte da eine andere Stimme. Erst nach einigen Sekunden traute sich die Killerin, die Augen zu öffnen. Vor ihr stand eine Person, die ihr entfernt bekannt vorkam. Sie riss die Augen auf, als sie erkannte, dass die Person vor ihr, wie diese bunte Reinblüterin aussah, nur eben nicht ganz so bunt. Sie hatte aber lange schwarze Haare und reine blaue Augen, kein Türkis, sondern richtig strahlendes blau. Kyra erkannte nach einiger Zeit, dass es wohl diese Schattengestalt sein musste, sie war zumindest in einen schwarzen Umhang gehüllt, allerdings hatte sie bei dieser Person ein anderes Gefühl, zudem war diese Person real. „Wer bist du?“, wollte Kyra wissen. „Mein Name ist Yumi …“, stellte sie sich vor. „Yumi? Also bist du doch diese bunte Reinblüterin, ich hab gehört, sie heißt Yumi“, plötzlich machte es bei Kyra ‚klick‘, dass sie sich in so einer Situation überhaupt daran erinnern konnte. „Und du hast Oriana verwandelt!“ Yumis Augen verengten sich leicht. Ein bitteres Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Verstehe, du wurdest also auch von der Falschen geblendet … Lass mich dir eines sagen, ich war das nicht, ich habe Oriana nicht verwandelt. Die Falsche hat es ihr nur eingeredet, dass ich es war, um mir zu schaden. Ich bin die echte Yumi Toudou …“, meinte sie. „Was? Echte? Falsche? Ich verstehe gar nichts mehr … Moment, das kleine Mädchen in meinem Traum meinte auch, dass es die Falsche sei … Warst das du?“, wollte sie wissen. Sie war vollkommen verwirrt. Yumi runzelte die Stirn. „Ich sehe schon, das wird kompliziert. Aber nein, das kleine Mädchen war vermutlich Ichigo … Aber das ist jetzt unwichtig!“, Yumi trat jetzt näher an Kyra heran und sie legte der Killerin eine Hand an die Wange. „Kyra du bist die einzige, die diesen Wahnsinn aufhalten kann. Ich bitte dich, löse den Virus auf, denn du bist die einzige, die noch ein Gegenmittel hat. Diese Leute dürfen nicht sterben! Ich bitte dich, gehe nicht schon am fünfundzwanzigsten zu ihnen und töte sie. Bitte lasse von diesem Plan ab! Gib ihnen das Gegenmittel, lasse sie dein Blut trinken, dein reines Blut, jenes, welches nicht vom Virus befallen ist, somit werden sie geheilt. Bitte, wir brauchen sie lebendig, sonst ist alles verloren! Wir können die Falsche besiegen, doch dazu musst du uns helfen. Überwinde deinen Hass, du brauchst ihn nicht zu vergessen, aber ertrage ihn, denn dieses ganze hier, wird nicht aufhören, solange auf beiden Seiten der Hass lodert. Was dir diese Vampire angetan haben, das ist unverzeihlich, das weiß ich, doch ertrage es noch eine kleine Weile länger. Es gibt da nämlich diese eine Person, die das alles inszeniert hat und die können wir nur mit deiner Hilfe schlagen, dann wirst du auch deine Rache bekommen, doch lasse deinen Zorn nicht länger an unschuldigen aus! Bitte“, bat Yumi, sie sah Kyra tief in die Augen. „Nein, nein! Wie kannst du das verlangen? Nachdem, was mir die Vampire angetan haben? Das lasse ich nicht zu!“, keuchte Kyra. „Bitte, wenn diese eine Person zerstört ist, könntest du auch dein restliches Leben mit diesem Hunter, Lee, verbringen, so wie du es dir eigentlich wünscht. Ich kann in deinem Herzen sehen, dass du dir wünschst, dieser morgige Tag würde niemals kommen. Folge deinem Herzen und hilf uns!“ Doch Kyra wollte das nicht mehr. „Nein! Du bist auch so eine dreckige Blutsaugerin, ich werde niemals auf euch hören. Ich zieh die Sache durch und mit Lee will ich nichts mehr zu tun haben!“, fauchte sie. Yumi wollte noch etwas sagen, doch hinter ihr tauchte eine weitere Person auf. Kyra stockte der Atem. „Akuma? Was machst du hier?“, wollte sie wissen. Die zweite Person sah Kyra aus violetten Augen an. „Nein, du bist nicht Akuma … Wer bist du?“ Doch der Mann ignorierte Kyra. „Komm Yumi, wir gehen, ich glaube, sie weiß mittlerweile, dass wir hier sind. Wenn wir uns nicht beeilen war alles umsonst“, erinnerte er sie. Yumi stand auf und wandte sich zu dem Mann um. Ein letztes Mal sah sie Kyra über die Schulter hinweg an. „Bitte, überlege es dir!“, flehte sie noch einmal, ehe sie mit dem anderen Vampir verschwand. Einige Minuten nachdem sie weg waren, kroch Kyra betäubt zur Toilette. Sie erbrach sich ein zweites Mal. Was war das nur gewesen? Wer waren die beiden? Was hatte es mit der Echten und der Falschen auf sich? „Arg! Ich dreh noch durch!“, fauchte Kyra, als sie sich beruhigt hatte. Sie stand auf und spülte sich den Mund aus, danach ging sie ins Schlafzimmer zurück und warf sich aufs Bett. Sie drehte sich auf den Rücken, doch plötzlich überlief sie ein kalter Schauer, sie setzte sich leicht auf und schaute zwischen ihren leicht gespreizten Beinen über den Bettrand hinaus. Sie keuchte und riss die Augen auf. Die Schattengestalt hockte vor ihrem Bett, genau zwischen ihren Beinen. Sie starrte sie aus türkisfarbenen Augen an. Kyra konnte sich nicht mehr bewegen, die Schatten flackerten um die Person herum und es wurde plötzlich eiskalt um sie. Und dann, ganz plötzlich schoss die Gestalt zu Kyra hinauf, sie drückte die Killerin in das Bett und trieb ihre langen, dolchartigen Zähne in den Hals der mittlerweile verängstigten Frau. Um Kyra wurde es schwarz. Kapitel 138: Teil 2 – Kapitel 89 – Es beginnt ---------------------------------------------- Samstag, 25. Oktober 2008 Kaori erwachte an diesem Abend als erste, sie wusste sofort, was heute für ein Tag war. Sie hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. „Akuma“, murmelte sie. Der andere Vampir schlug blinzelnd die Augen auf, mit der Hand fuhr er sich durch das Gesicht und kam langsam zu sich. „Ja?“, nuschelte er. „Fühlst du dich irgendwie anders?“, wollte sie wissen. „Hm, nein, irgendwie nicht. Ich fühle mich ganz normal“, meinte er. „Ich auch nicht … Das wird aber sicher noch kommen“, seufzte sie. „Todsicher“, Akuma war deprimiert. „Komm, wir ziehen uns an. Wir sollten vorbereitet sein, wenn Kyra auftaucht“, schlug Kaori vor. Akuma nickte und die beiden machten sich fertig, danach gingen sie ins Foyer. Die Giftzwillinge, Aido und Shiro und Callie waren schon da. Callie war noch immer fix und fertig, doch sie hielt sich tapfer. Shiro war sichtbar vorsichtig, man konnte ja nie wissen, wann es losging, oder wie der Virus überhaupt zuschlug. „Wie fühlst du dich, Shiro?“, wollte Kaori auch von ihrem Cousin wissen. Er schüttelte den Kopf. „Bisher keine Veränderung“, teilte er ihnen mit. „Genau wie bei uns …“, nuschelte Kaori. Akuma spürte Sasoris Blicke, der Giftvampir war verstimmt und Akuma konnte sehen, dass er geheult hatte. Nach und nach kamen auch die anderen, Tenshi hielt ihren Speer fest, sie war nervös, aber sie hielt sich ebenfalls tapfer. „Wie ich sehe, bist du vorbereitet“, bemerkte Shiro. „Ja, bin ich, vielleicht, möglicherweise, unter Umständen“, stammelte sie. „… Ah ja, ich sehe schon“, nuschelte Shiro. Er sah, dass Tenshi gar nicht bereit war. „Ich bin wesentlich entschlossener als Tenshi“, kam es von Yumiko, sie hatte zwei Pistolen dabei. „Sicher, glaubst du wirklich, dass du auf jemanden von uns schießen kannst?“, fragte Akuma. „Na, auf den Kleinen da ganz sicher“, grummelte sie und sah Shiro an. Dieser fauchte sie an. Yumiko sah wieder zu Akuma, sie war leicht rot angelaufen, doch plötzlich stutzte sie. „Akuma, seit wann hast du weiße Haarsträhnen?“, wollte sie wissen. Akuma sah sie perplex an. „Was?“ „Stimmt, sie hat recht!“, stieß Kaori aus. Sie zog einen kleinen Spiegel aus der Tasche und hielt ihn Akuma hin. Seine Augen weiteten sich, als er die feinen, weißen Strähnen sah, sie verteilten sich über seinen gesamten Kopf. „Was soll das?“, wollte Akuma wissen. Shiro weitete seinen Röntgenblick und besah sich Akuma. „Oh Gott“, keuchte er und wandten den Blick zu Kaori. „Scheiße, es ist schlimmer als ich dachte“, er wirkte mehr als schockiert. „Was? Was ist los, Shiro?“, fragte Kaori. „Nun ja, bei Sasori habe ich ja etwas Schwarzes gesehen, was sich durch seinen Körper gefressen hat, jetzt kann ich es auch bei euch sehen. Der Virus hat sich mittlerweile durch eure Körper gefressen und wahrscheinlich sind Akumas weiße Haare nur eine Reaktion darauf. Die Level F, die ich in Minakos Gedanken gesehen habe, hatten auch allesamt weiße Haare, da Kaori und ich aber schon immer weiße Haare haben, fällt das bei uns nicht auf“, meinte Shiro. „Also geht es jetzt wirklich los“, murmelte Kaori bitter. Shiro zog plötzlich den Ärmel seiner schwarzen Jacke hoch, er hatte, wie die anderen auch, seine Privatkleidung an, Callie keuchte auf, als sie seine Arme sah. Die Adern traten stark hervor und darunter pulsierte es, zudem traten sie schwarz hervor. Es sah widerlich und auch irgendwie schmerzhaft aus. „Callie, bleib weg von mir, ich weiß nicht, wann es losgeht“, warnte Shiro sie vor. Er starrte weiterhin auf seine Arme, auch seine Hände waren davon betroffen. Er zuckte zusammen und zog die Ringe ab, welche er jeweils an den Mittelfingern trug, denn es fühlte sich so an, als würden die Ringe ihm das Blut abschnüren. Er zischte und gab die Ringe Callie. „Pass bitte für mich darauf auf, ja“, meinte er. Danach trat er ganz von Callie weg und begab sich zu Kaori und Akuma, denen ging es mittlerweile genauso. „Was soll das? Warum geht es jetzt so schnell?“, wollte Akuma wissen. Doch die Frage sollte schnell geklärt werden, denn plötzlich wurde die Tür aufgetreten. „Juhu, dreckige Blutsauger, bereit zu sterben?“, fragte Kyra auf Englisch. Sie hatte ein fieses Grinsen im Gesicht, in ihren Händen hatte sie jeweils eine Waffe. Als Kyra weiter in das Foyer kam, ging es plötzlich richtig los. Die Adern auf Shiros und auch auf Kaoris und Akumas Armen, fingen heftig zu pulsieren an. Akumas Haare wurden mit einem Mal schlohweiß. Zitternd gingen die drei auf die Knie, ein Lachen entfuhr Kyra. „Klasse, da winden sie sich vor Schmerzen auf dem Boden, super“, kicherte sie. Kaori kippte zur Seite um, sie wand sich auf dem Boden, Krämpfe schüttelten sie und sie konnte richtig fühlen, wie der Virus durch ihren Körper wälzte. Sie konnte fühlen, wie sich ihre Zähne verlängerten, allerdings wuchsen sie über die normale Länge hinaus. Sie riss die Augen auf, diese waren Blutunterlaufen. Zu dem schien es, als würden die Adern in den Augen platzen und das ganze Blut lief ihnen in die Augen, es sammelte sich in der Iris und verlief auch ein wenig in das Weiße, allerdings schoss auch der schwarze Virus in die Augen. Jetzt war es ein Mischmasch aus weiß, schwarz und rot. Plötzlich spürte sie ein gigantisches Stechen in ihrem Gehirn. Sie schrie auf und bog den Rücken durch. Auch Akuma ging es nicht besser, er kniete auf dem Boden und hielt sich den Kopf, auch er schrie und hatte die Augen so stark verdreht, dass man nur noch das Weiße sah. Plötzlich knallte er seinen Kopf auf den Boden, aber er schrie immer noch weiter. Die anderen waren entsetzt, dass der Virus so heftig war, sie hatten ja keine Ahnung gehabt. Akane schrie auch auf, weil sie die Gefühle nicht abblocken konnte, sodass sie die Schmerzen auch spürte. Akatsuki musste sie stützen. Takashi sah, wie sich die Auren der drei veränderten, sie wurden jetzt schwarz, immer wieder zuckten rote Blitze hindurch, er wich vor Angst ein wenig zurück. Und dann hörten sie plötzlich auf zu schreien. Ihre Körper erschlafften für einen Moment, ehe sie sich wieder halb aufrichteten. Kyra lachte. „Wunderbar, einfach herrlich …“, sie ließ ihren Blick durch die Reihen der anderen Vampire schweifen und ihr Blick blieb an Callie hängen. Kyra wusste zwar, dass Callie Shiros Freundin war, aber bis eben war ihr nicht klar gewesen, dass sie ein normaler Vampir sein musste. „Shiro“, begann Kyra. Shiro reagierte auf Kyras Stimme und stand auf, er trat an ihre Seite und sah zu ihr hinauf. „Wie wäre es, mit einem kleinen Snack, ich bin mir sicher, deine Freundin wird dir was abgeben. Na los, hol sie dir und lass keinen Tropfen Blut mehr übrig!“, befahl Kyra. Callie riss die Augen panisch auf, das konnte diese Kyra doch nicht tun! Doch Shiro wandte sich bereits Callie zu, er stand noch immer neben Kyra. Seine Augen hatten eine seltsame Farbe angenommen, sie waren jetzt Blutmatschfarbig, es war ein richtig dreckiges Rot, an einigen Stellen schimmerte es kräftiger durch, andere waren dunkler. Seine Lippen öffneten sich leicht und seine stark verlängerten Zähne waren nun ganz zu erkennen. Sein rotes Hemd war von langen Schnitten durchzogen, dass musste passiert sein, als er von Krämpfen geschüttelt worden war und er seine Finger in seine Kleidung gekrallt hatte. Er fing ebenfalls an zu grinsen und sprang dann schnell auf Callie zu. Mit einem erstickten Schrei wich sie zurück, wobei sie allerdings stolperte und hinfiel. Shiro knurrte bedrohlich und packte sie am Fuß, er zog sie zu sich. Und was er dabei für eine Kraft aufwandte, Callie glaubte, dass er ihr gleich den Fuß brach. Sie schrie weiter während sie nach ihm trat, sie traf ihn an der Schulter und Shiro ließ sie daraufhin los. Er knurrte wieder. Das löste bei den anderen anscheinend auch die Erstarrung. Tenshi hielt ihren Speer vor Shiro, und versperrte ihm so den Weg zu Callie, während diese weiter weg flüchtete. Doch Shiro packte nur den Speer und zog Tenshi daran zu sich. Tenshi war von der Kraft des Kleinen so überrascht, dass sie ihren Speer losließ. Was definitiv ein Fehler war, denn sofort wirbelte Shiro den Speer herum und verpasste Tenshi damit einen Schlag gegen die Schläfe. Tenshi keuchte auf, konnte sich aber vor dem nächsten Schlag noch rechtzeitig ducken. Sie brachte sich schnell außerhalb von Shiros Reichweichweite. Dieser wirbelte mit dem Speer herum, sodass die anderen auch gezwungen waren, ihm auszuweichen. Danach schmiss er ihn weg und schoss erneut auf Callie zu. Diesmal war sie nicht schnell genug und er erwischte sie, er riss sie an den Haaren zurück und hatte schon den Mund geöffnet und wollte gerade zubeißen. Doch plötzlich spürte er eine eisige Kälte und im nächsten Moment spürte er Eis in seinem Mund, sein blutiger Blick glitt zu Aido, dieser hatte seine Hand erhoben und dem anderen Vampir den Mund vereist. Doch Shiro zerbiss den Eisball mit Gewalt, allerdings schnitt ihm das Eis die Haut auf, sodass er blutete. Da begann Kyra wieder zu sprechen. „Hehe, Akuma, Kaori, steht nicht einfach so rum, drüben im Sonnenwohnheim sind viele, viele Menschen. Wie wäre es auch für euch mit einem Snack?“, meinte sie. Takashi riss die Augen auf, dass konnte sie doch nicht ernst meinen. „Kyra, lass die Menschen in Ruhe“, knurrte er. Chiko war im Sonnenwohnheim, weshalb er sehr besorgt war. „Wieso sollte ich? Menschen sind mir doch egal“, grinste Kyra. Sie war kein Hunter, sie tötete Vampire nicht, weil sie die Menschen beschützen wollte. Nein, sie tötete zum Vergnügen und aus Rache und ab und zu war es nun mal notwendig, in ihren Augen, Menschen einzusetzen um die Vampire anzustacheln. Akuma und Kaori machten sich auf den Weg in Richtung Tür, doch plötzlich wirbelte Takuyas Macht auf und blockierte den Ausgang. „Ihr werdet nicht zu den Menschen gehen“, murmelte er. Wütend fauchten ihn die beiden an. Plötzlich zischte es und Akuma schoss auf Takuya zu, er benutzte seine Fähigkeit. Er hatte die rechte Faust erhoben und schlug damit zu, Takuya konnte den Schlag blocken, allerdings wurde er von der Wucht zurückgeschleudert. Er überschlug sich einmal und landete dann wieder auf den Füßen, er atmete schwer aus. Was für eine Kraft … Akuma stampfte mit dem Fuß auf und eine Druckwelle schoss auf Takuya zu, sie war so stark, dass der Boden darunter zersprang. Takuya blockte auch diesen Angriff, diesmal mit seiner Reinblüterkraft. Doch da trat Kaori neben Akuma Sie strich über die Messer an ihren Beinen und teleportierte sie direkt in Takuya. Der Reinblüter sah auf sich hinab, er war gespickt mit Messern, er knurrte auf und durchbohrte Kaori mit seinem Blick. Doch die besessene Vampirin drehte sich nur um und lief wieder auf die Tür zu. „Keine Bewegung“, kam es da von Yumiko. Sie hatte ihre Pistole auf Kaori gerichtet. Kaori sah sie aus diesen blutmatschigen Augen an und plötzlich legte sich ein Grinsen auf ihre Lippen. Noch ehe Yumiko schießen konnte, schrie sie auf, sie spürte einen Schmerz im Bein. Die Hunterin sah an sich hinab, Shiro hatte ihr eine Gabel ins Bein gerammt. Auch er grinste, als er nach Yumikos Arm greifen wollte. Diesmal jedoch war Yumiko darauf gefasst, sie richtete ihre Waffe in sekundenschnelle auf Shiro und drückte ab. Kapitel 139: Teil 2 – Kapitel 90 – Das Übel nimmt seinen Lauf -------------------------------------------------------------- Samstag, 25. Oktober 2008 Alle waren bei dem Schuss erstarrt. Noch Sekunden später hallte das Geräusch nach. Die anderen waren für einen Moment fassungslos. Yumiko hatte tatsächlich geschossen. Auch Shiro war für einen Moment in absoluter Regungslosigkeit gefangen, langsam glitt sein Blick nach unten. Blut quoll aus seiner Schulter, sie hatte ihn nicht richtig getroffen, dennoch blutete es wie verrückt. Yumiko sah, wie er die Lippen zurückzog, er fletschte die Zähne und knurrte leise. Er sah sie wieder an, sein Blick sprach mehr als tausend Worte, dass er nicht gerade erfreut war. „Das wirst du bereuen“, knurrte er. Durch die verlängerten Zähne konnte er nicht richtig sprechen. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit und Kraft, zog er Yumiko zu sich hinab. Unsanft riss er an ihren Haaren und drehte ihren Kopf zur Seite, er schlug schnell seine Zähne in ihren Hals und das, bevor auch nur einer reagieren konnte. Doch er ließ beinahe sofort wieder von ihr ab, denn plötzlich krümmte er sich vor Schmerzen zusammen, er stieß einen Schrei aus. Hiroshi grinste. „Na, wie gefällt dir das, Kleiner. Tut weh, nicht?“, meinte er. Er quälte Shiro gerade mit seiner Fähigkeit. Shiro wand sich auf dem Boden, er hielt sich den Kopf und bog den Rücken durch, seine Augen waren nach oben verdreht und Blut quoll ihm aus dem Mund. Doch plötzlich wurde Hiroshi umgesprungen. Kaori landete auf ihm. „Lass ihn in Ruhe“, knurrte sie mit verzerrter Stimme. Sie hatte ihre Hände um seinen Hals gelegt und drückte zu. Sie sah ihn aus blutmatschigen Augen an, ihr Blick hatte etwas Wahnsinniges. Hiroshi versuchte sich auf sie zu konzentrieren, doch die Luft wurde ihm immer weiter abgeschnürt, sodass er seine Fähigkeit nicht richtig einsetzen konnte. Sayo knurrte ebenfalls etwas und hob dann die Hände, der Wind um sie herum peitschte auf und hob die drei Level F Vampire und Kyra in die Höhe. Sie schleuderte die Leute durch die Gegend, immer wieder flogen sie gegen die Wände, die Decke und den Boden. Wütend knurrten sie, doch plötzlich zischte es wieder und Akuma hatte den Wind umgelenkt. Er flog ein letztes Mal gegen die Wand, gegenüber der Tür, er kam mit den Füßen auf und drückte sich im selben Moment ab, es ertönte ein schrilles Geräusch, als er die Vektoren unter seinen Füßen änderte und auf die Tür zuflog. Sie war noch immer mit Takuyas Macht versiegelt, weshalb man sie nicht öffnen konnte, doch Akuma streckte jetzt die Hände nach vorne und kam mit voller Wucht an der Tür an, diese konnte der gewaltigen Kraft nicht stand halten und wurde aus den Angeln gerissen. Nicht nur dass, die Wand, die um die Tür herum verlief wurde ebenfalls teilweise eingerissen. Akuma kam auf den Händen auf und machte eine Rolle, er hielt an und blieb in der Hocke. Sein Blick war auf Kyra gerichtet. Sie stand an dem Durchbruch und sah ihn grinsend an. Mit dem Handrücken fuhr sie sich über den Mund und wischte sich ein wenig Blut ab. „Los, auf euch wartete ein Festessen im Sonnenwohnheim“, knurrte Kyra. Sie sah die anderen Vampire provozierend an. Danach rannte sie vor. Shiro und Kaori folgten ihr ebenfalls nach draußen, ehe Akuma sich ihnen anschloss. „Scheiße!“, knurrte Hiroshi, er bekam mittlerweile wieder richtig Luft, er hatte sich aufgerichtet. Sayo verzog den Mund, es passte ihr gar nicht, dass Akuma ihren Wind neutralisiert hatte. Sie zog ihr Mobiltelefon und klingelte bei Josh durch. Schon nach dem ersten Klingeln ging er ran. „Sie sind unterwegs“, meinte Sayo nur, ehe sie wieder auflegte. Danach sammelte sie den Wind unter ihren Füßen und schoss davon, ähnlich wie Akuma, nur dass sie dafür ihren Wind brauchte. Schon bald hatte sie die Vampire eingeholt. Doch leider war ihre Methode der Fortbewegung nicht gerade leise, weshalb sie schnell entdeckt wurde. Shiro drehte sich um. Ein fieses Grinsen lag auf seinem Gesicht. Er griff auf den Boden und hob einige Steinchen auf. Diese schleuderte er mit einer unglaublichen Kraft und Geschwindigkeit auf Sayo. Sayo konnte spüren, wie die Steinchen sie verletzten, ihre Haut aufkratzten und viele Schrammen hinterließen. Sie hielt die Arme schützend vor ihr Gesicht, doch es nützte bei Shiros nächstem Angriff nicht viel. Er zog seinen Schal und dieser wickelte sich um Sayos Handgelenk, er riss daran und die Vampirin verlor die Kontrolle. Das Luftkissen löste sich auf und sie schlug auf dem Boden auf und rutschte darüber, ehe sie zum Liegen kam. Sie stöhnte kurz auf. Sie hob den Blick und betrachtete ihren Arm. Sie verzog die Lippen, als sie sah, dass er blutig geschrammt war. Dreck war in der Wunde und einige Hautfetzen hingen lose herab. Sayo zischte, sie konnte die anderen Vampire hören, sie kamen hinterher, immerhin hatte Sayo ein ganz schönes Tempo draufgehabt. Shiro kicherte plötzlich und schoss auf Sayo zu, diese riss die Augen auf, sie versuchte zurück zuweichen, doch es ging nicht, er hielt sie noch immer mit dem Schal fest. Shiro holte aus und schlug mit den Fingerspitzen gegen Sayos rechte Schulter. Es knackte und plötzlich konnte sie ihren Arm nicht mehr fühlen. Ihre Augen weiteten sich noch ein wenig mehr. Shiro sprang auf einmal zurück, als ein Schwert vor ihm auftauchte. Er knurrte und sah Takuma wütend an. Dieser war selbst nicht gerade erfreut, dass Shiro Sayo den Arm ausgekugelt hatte. Er hob sein Schwert und ließ es auf Shiro niedersausen. Doch Shiro hob die Hände und fing das Schwert auf, in dem er im richtigen Moment die Hände zusammenklatschte. Takuma übte mehr Kraft auf das Schwert aus doch Shiro hielt dagegen. Doch plötzlich tauchte Kaori neben Takuma auf, mit der rechten Hand packte sie seine Haare, und riss daran, schließlich rammte sie ihm ihr linkes Knie in den Bauch. Takuma würgte, sie war ebenfalls sehr stark, verlieh der Virus ihnen diese abnormen Kräfte? Kaoris Faust traf ihm im Gesicht und Takuma wurde weggeschleudert. Kyra war stehen geblieben und sah dem Treiben zu. Ein Grinsen breitete sich auch auf ihrem Gesicht aus. Doch als die anderen sich schließlich näherten lief sie wieder fort. Sie wollte nicht gegen alle gleichzeitig kämpfen, das würde sogar ihre Fähigkeiten übersteigen. Sie lief in den Wald. Sie spürte, dass sie verfolgt wurde, schnell drehte sie sich um, um zu sehen, wer es war. Aha, dieser blonde Vampir, der Shiro den Mund zugefroren hatte. Das könnte allerdings übel werden. Der eine Giftvampir war hinter ihm. Kyra hielt plötzlich an und drehte sich zu ihnen um. „Hmhm, mutig, mutig. Das ihr mich alleine verflogt … Was wollt ihr tun, huh?“, wollte sie wissen. „Wir werden ich bekämpfen und außer Gefecht setzen“, knurrte Kumo. Kyra grinste breiter. „Ach, wirklich, wie niedlich!“, sie lachte. Sie hob ihre Pistolen und führte sie plötzlich mit dem Griff an ihre Hüften. Es klickte und sie hob sie hoch, an den Griffen waren jetzt Messer befestigt. Die Klinge ragte über den Pistolenlauf hinaus. Schatten lagen auf ihrem Gesicht und es sah durchgedreht aus, absolut durchgedreht. „Wir werden ja sehen, was ihr gegen mich ausrichten könnt“, meinte sie und schoss dann auf Kumo und Aido zu. Sie schoss auf sie, während sie immer näher kam. Doch plötzlich hörte sie damit auf und verschränkte ihre Hände, als sie unmittelbar vor den beiden stand, riss sie sie auseinander. Die Messer schrammten gefährlich nahe an ihnen vorbei, Aido konnte nicht ganz ausweichen, weshalb sie es schaffte, ihm einen Schnitt quer über die Brust zuzufügen. Aido taumelte zurück und hielt sich die Hand vor den Schnitt. Er war nicht wirklich tief und es tat auch nicht sonderlich weh, doch es ärgerte ihn. „Du wagst es, mich zu verletzen“, knurrte er, er hob seine Hand und es wurde auf einmal sehr kalt. Der Boden gefror und Kyra musste zurückweichen, damit das Eis sie nicht traf. Sie steckte ihre eine Pistole weg und zog plötzlich eine Lupara aus ihrem Mantel. Sie hatte diesmal einen langen, schwarzen Mantel drüber gezogen, damit sie mehr Waffen verstecken konnte. Sie zielte auf Aido und schoss schließlich. Aido riss die Augen auf, doch ehe er davon getroffen werden konnte, war er plötzlich von einem violetten Nebel umgeben. Kumos Gift … Es zischte plötzlich und die Kugeln lösten sich auf, auch Aidos Kleidung begann zu schmelzen. Doch Kumo zog ihn schnell aus dem Giftnebel hinaus. Kyra knurrte leicht. „Glaubt ihr ernsthaft, ihr könntet mit solchen Kinderspielchen gewinnen?“, fragte sie. Plötzlich rannte sie los, mitten durch den Nebel hindurch. Kumo traute seinen Augen nicht, das hatte noch niemand gewagt, vor allem, weil die Konzentration verdammt hoch war, wenn sie sogar schon so ätzend war, dass Schrotkugeln schmolzen. Wenn sie nur einmal einatmete … Doch plötzlich tauchte sie vor ihnen auf, sie grinste fies. Sie verpasste Kumo einen Schlag mit der Lupara unters Kinn. Kumo flog zurück und blieb einige Zeit auf dem Boden liegen. Ihr Blick ging zu Aido, erst jetzt stieß sie die Luft aus, die sie die ganze Zeit angehalten hatte. Noch immer war ihr Grinsen verzerrt und Aido fiel auf, dass Kyra richtige Reißzähne hatte. Ihre Eckzähne waren verlängert und genauso spitz wie die eines Vampirs … Hanabusa wusste, dass solche Eckzähne bei Menschen im Normalfall nicht vorkamen, jedenfalls keine so stark verlängerten. Für den Bruchteil einer Sekunde fragte er sich, ob Kyra mehr als ein Mensch war. Doch lange konnte er nicht darüber nachdenken, denn schon bekam er ebenfalls einen Schlag ab. Sie traf ihn mit voller wucht in den Magen. Der Schlag war heftig, fast so heftig wie Akumas Schlag damals. Trotzdem reichte es aus, dass Aido auf die Knie gehen musste, er hatte den Mund geöffnet und versuchte nach Luft zu schnappen. Kyra riss plötzlich ihr Knie hoch und Aido bekam es gegen das Kinn, er wurde zurück geschleudert und blieb auf dem Boden liegen. „Na? Glaubst du immer noch, dass du mich besiegen kannst?“, wollte Kyra wissen. Sie lud die Lupara nach und zielte auf Aido. Sie drückte ab und diesmal traf es Aido in den Bauch, er bekam alles ab und die Schmerzen waren gigantisch. Sein Schrei hallte durch den ganzen Wald. Selbst die anderen hörten ihn. Sogar Lee, der noch einige Kilometer entfernt war, er zischte und beeilte sich lieber zur Cross Academy zu kommen, er hatte eine Entscheidung getroffen, er würde Kyra stoppen, koste es, was es wolle. Aido presste sein Gesicht in den Dreck, er hatte die Zähne zusammen gebissen und seine Finger scharrten in der Erde. Tränen flossen aus seinen zusammengekniffenen Augen. Er spürte, wie warmes Blut aus seinem Körper lief und eine Lache um ihn bildete. Der Schmerz war unvorstellbar groß, er musste aufpassen, nicht in eine Ohnmacht hinab zu gleiten, denn dann wäre er sofort tot. Nicht, dass seine Chancen im Moment besser standen. Nachdem er sich zumindest etwas gefasst hatte, öffnete er die Augen und sah Kyra an. Er sah in ihre dämonische Fratze und er bekam es mit der Angst zu tun, es sah so aus, als ob ihre Augen rot glühten. Plötzlich hörte er einen weiteren Schrei, dieser klang wütend, stinkwütend. Es war Kumo, er hatte mit angesehen, was Kyra mit Hanabusa gemacht hatte und das brachte ihn zum toben. Er sprang auf sie zu und warf sie um. Sein Gesicht war vor Wut verzerrt seine Augen glühten rot und seine Reißzähne waren voll ausgefahren. „Mal sehen, wie lange du die Luft anhalten kannst“, knurrte er und stieß seine Giftwolken aus. Kyra hielt augenblicklich die Luft an, doch sie konnte spüren, wie das Gift ihre Haut verätzte. Ihre Augen wurden etwas schmal, sie sah alles verschwommen denn das Gift griff auch ihre Augen an. Ihre Hand fuhr unter ihren Mantel, sie zog einen kleinen Stab heraus, auch wenn es etwas dauerte, denn sie lag darauf, doch schließlich hatte sie es geschafft. Sie holte aus und traf Kumo damit am Kopf. Sofort reagierte der Stab, als er Kumos Haut berührte. Es schossen Blitze aus ihm und Kumo ging zu Boden, nicht nur, dass der Schlag heftig gewesen war, nein, es war eine Anti-Vampir-Waffe, sie hatte ihm fast alle Kraft entzogen, nur durch diese eine Berührung. Er rollte sich auf dem Boden zu einer Kugel zusammen und versuchte nicht vollständig die Besinnung zu verlieren. Das Gift wurde dadurch aufgelöst und Kyra schnappte nach Luft. Hanabusa atmete schwer, der Blutverlust machte sich bei ihm schon bemerkbar, auch wenn er ein Vampir war, auch wenn er eine beschleunigte Heilung besaß, solche Wunden brauchten seine Zeit und waren selbst für Vampire kritisch … Sein Blick verschwamm immer wieder und es wurde richtig schwierig für ihn, wach zu bleiben. Er sah allerdings, wie Kyra wieder aufstand. Sie kam auf ihn zu und mit einer schnellen Bewegung verlängerte sie den Stab, er erinnerte Aido an Artemis. „Wunderbar, das wirkt ja tatsächlich bei euch Vampiren … Weißt du, das ist das Gegenstück zu Artemis, Diana, irgendso eine andere Göttin“, meinte Kyra. „Die sind ja so kreativ, diese Hunter, sie benennen ihre Waffen nach irgendwelchen Göttern, das ich nicht lache.“ Kyra kam jetzt auf Hanabusa zu, sie hatte den Stab erhoben und wollte gerade auf den am Boden liegenden Vampir einstechen, als Kumo dazwischen ging. „Hör auf, wehe du verletzt Hanabusa weiter, dann werde ich dich töten“, knurrte er. Blut lief ihm aus einer großen Wunde an der Stirn, doch in seinen Augen lag Entschlossenheit. „Huhuh, interessant du würdest die Leben der anderen für diesen hier hergeben, wie rührend“, meinte Kyra. „Ja, würde ich, auch wenn ich es mein Leben lang bereuen würde, ich werde nicht zulassen, dass Hanabusa etwas passiert“, stieß Kumo aus. „Oh … Warum das denn, heh?“, wollte Kyra wissen. „Weil ich ihn liebe deshalb“, fauchte Kumo, ehe er auf Kyra zuging. Kyras Augen weiteten sich leicht und Lee tauchte in ihren Gedanken auf … Sie biss die Zähne zusammen. „Ach, halt doch die Schnauze! Was weißt du schon von Liebe?“, fuhr sie ihn an und sprang auf ihn zur. Sie schlug mit Diana auf ihn ein. Kumo konnte die Schläge mit den Armen abwehren, auch wenn es schmerzte. Doch Kyra war einfach zu stark. Sie trieb ihn immer weiter in die Ecke und schließlich passierte es, Kumo war nicht schnell genug und Kyra schaffte es, Diana durch ihn hindurch zustoßen. Kumo keuchte auf und unglaublich schnell breitete sich der Schmerz und danach eine Taubheit in seinem Körper aus. Der Stab reagierte heftig auf ihn, er konnte nichts weiter machen, als Kyra anzustarren. Er verdrehte die Augen nach oben, er merkte, wie sich neben der Taubheit noch etwas anderes in seinem Körper ausbreitete, etwas was Erlösung von den Schmerzen versprach, er wollte dahin aber, er konnte nicht, er wusste nicht, was es war, aber etwas hielt ihn davon ab, sich dieser Erlösung hinzugeben, er sollte sich weiter an den Schmerz festklammern, denn solange es wehtat, so lange wusste er, dass er noch am Leben war. Kyra grinste triumphierend, einer war schon mal so gut wie tot. Doch plötzlich spürte sie, wie sich Reißzähne durch ihren Hals bohrten. Ein gleißender Schmerz ging damit einher, als Sasori ihr eine Menge Gift einflößte. Er riss Kyra von Kumo los und schleuderte sie und den Stab weg. Danach fing er seinen Bruder auf, der drohte umzukippen. Sasori atmete schwer, er war eben gerade erst angekommen, er hatte Aido schreien hören und war daraufhin losgerannt. Er hielt Kumo im Arm, doch die Beine seines Bruders versagten und sie beide gingen auf die Knie. „Kumo“, schluchzte Sasori. Er legte seinen Bruder auf den Boden, damit er sich die Verletzung ansehen konnte und geschockt musste er feststellen, dass diese zu schwerwiegend war, als dass man sie heilen könnte. Kumo sah seinen Bruder an. „Ich fürchte, ich kann mein Versprechen nicht halten. Ich kann nicht für immer bei dir bleiben“, stammelte er. „Red doch nicht so einen Scheiß!“, stieß Sasori aus, er weinte unaufhörlich. „Du kannst doch nicht einfach sterben! Das erlaube ich dir nicht!“ Kumo lächelte seinen Bruder an. „Aber, aber, Sasori. Ich werde nicht einfach wegsterben. Ich werde für immer bei dir bleiben, das weißt du doch“, erinnerte Kumo ihn. Plötzlich drehte er seinen Kopf und sah Hanabusa an, dieser hatte sich auf die Füße gekämpft und war zu ihnen getorkelt. Er presste seine Hände auf den Bauch, doch das Blut lief trotzdem daran vorbei. Schließlich brach er vor Kumo zusammen. „Du … du hast mich gerettet“, kam es ungläubig von ihm. „Natürlich, ich werde doch nicht zulassen, dass den Leuten, die ich Liebe, etwas passiert“, meinte Kumo. Aido zwang sich, Kumos schwaches Lächeln zu erwidern, auch wenn er nebenbei heulte. Er wusste, Kumo würde sterben … „Bruder … es gibt eine Möglichkeit, wie wir für immer zusammen sein können“, fing Kumo an. Sasori verstand nicht. „Bring das zu Ende, was du im Leib unserer Mutter begonnen hast. Nimm mich in dich auf“, offenbarte er ihm. Sasori riss die Augen auf. „Was? Nein! Das kann ich nicht! Du wirst nicht sterben, hör zu, ja, ich werde nicht zulassen, dass du stirbst …“, stammelte Sasori. „Sasori, ich hab nicht mehr viel Zeit, sie hat mein Herz gestreift, bitte, nimm mich in dich auf, ja? Mach das für mich, bitte!“, flehte Kumo. Sasori biss die Zähne zusammen, er konnte das nicht, er wollte seinen Bruder nicht verlieren … „Okay“, brachte er nach einiger Überwindung heraus. Er öffnete den Mund und seine Reißzähne fuhren heraus, er trieb sie in Kumos Hals und nahm das Blut seines Bruders in sich auf. Diesmal nahm er alles in sich auf. Doch kurz bevor Kumo endgültig starb, ließ Sasori von ihm ab. Kumos Gesicht war schon ganz fahl, doch noch war er nicht tot, er hielt sich noch immer am Schmerz fest, obwohl die kühle Dunkelheit in ihm lockte, sie wollte ihn zu sich holen. Durch den drastischen Blutverlust konnte er sich kaum noch dagegen wehren. Doch er musste Aido noch etwas sagen. „Aido, ich liebe dich, komm er. Küss mich ein letztes Mal“, verlangte Kumo. Aido nickte schwach. „Ich liebe dich auch“, murmelte er, während er sich zu Kumo hinunter beugte. Er küsste Kumo, dieser hob den Arm an und schlang ihn um Aidos Hals. Aido riss die Augen auf, als sein Körper plötzlich mit völlig neuer Kraft durchflutet wurde. Woran lag das? Doch in dem Moment löste sich Kumo in Sand auf, doch dieser Sand blieb nicht reglos am Boden liegen, nein, er wirbelte um Sasori und Hanabusa herum. Erschrocken blickte letzterer auf seine Wunde, sie heilte und das mit rasender Geschwindigkeit. Sasori blickte zu zum Himmel hinauf und plötzlich realisierte er, dass sein Bruder tot war … Kapitel 140: Teil 2 – Kapitel 91 – Und es wird immer schlimmer --------------------------------------------------------------- Samstag, 25. Oktober 2008 Plötzlich realisierte Sasori, was gerade eben passiert war. Sein Bruder hatte sich geopfert um Aido zu beschützen und nun war er tot, er war tot, tot. Er war nicht mehr da. Einfach weg. Er hatte ihn alleine gelassen. Sasori fing an zu zittern, er zitterte so stark, dass es schon schmerzhaft war. Tränen liefen ihm in Strömen über die Wange und er schluchzte. Seine Hände fuhren zu seinem Kopf und er schrie. Plötzlich wirbelte der Wind um ihn herum auf. Aido sah geschockt zu, wie Sasori von einem violetten Nebel umgeben wurde, das waren doch Kumos Giftwolken … „Ich bring sie um! Ich bring die Schlampe um, sie hat meinen Bruder getötet, ich werde sie geradewegs in die Hölle schicken!“, fauchte Sasori, seine Reißzähne waren voll ausgefahren und seine Augen glühten rot. Er stand auf und drehte sich zu Kyra um, doch sie war nicht mehr da … Seine Augen weiteten sich, was sollte das? Wo war sie hin? Er hatte ihr so viel Gift initiiert dass sie sich gar nicht mehr bewegen sollte. Wo war das Miststück hin? Er zog die Mundwinkel zurück und seine Vampirzähne kratzen seine Haut auf. „Kyra!“, schrie er und plötzlich schoss eine violette Giftwolke aus ihm heraus Das Gras um sie herum wurde sofort schwarz und als das Gift die umstehenden Bäume erreichte, wurden sie ebenfalls schwarz, die Blätter fielen ab und sogar einige Äste krachten zu Boden. „Ich werde sie töten! Ich werde ihr so viele Schmerzen zufügen dass sie sich wünscht, nie geboren worden zu sein“, Sasori tobte, er war außer sich vor Wut. Aido bekam es fast mit der Angst zu tun, so aufgebracht hatte er Sasori noch nie gesehen. Er musste etwas tun, er musste Sasori aufhalten, das war doch ein reiner Selbstmordakt, wenn er in diesem Zustand zu Kyra ging. Auch wenn sie vielleicht verletzt war, Sasori hatte doch überhaupt keine Chance. Aido kämpfte sich auf die Füße, das Gift war schmerzhaft, denn er befand sich direkt im Nebel. Doch zum Glück war er immun dagegen. Er ging auf Sasori zu, was ganz schön kräftezehrend war, denn das Gift machte ihm dennoch zu schaffen und pustete ihn auch fast um. Doch schließlich erreichte er Sasori. Er schlang von hinten die Arme um den aufgebrachten Vampir. Dieser war so überrascht, dass er stoppte. „Sasori, beruhige dich. Ich weiß, dass es hart ist. Ich weiß, dass du Kumo rächen willst, aber du musst dich beruhigen! Wenn du jetzt gehst, dann ist es wahrscheinlich, dass du von Kyra auch getötet wirst!“, sprach er. „Nein! Lass mich in Ruhe, ich werde sie umbringen! Sie dürfte sich normalerweise nicht mehr bewegen können, ich kann es schaffen“, versuchte er sich zu wehren. „Sasori, Kyra ist doch nicht mehr normal, sie ist, obwohl du sie vergiftet hast, trotzdem abgehauen. Sie ist kein Mensch mehr. Du musst dich beruhigen. Wir müssen zuerst einen Plan haben, wie wir gegen sie vorgehen.“ Aido presste sich enger an Sasori. Ganz langsam flaute der Giftnebel wieder ab. Sasori griff nach Aidos Händen. „Warum versuchst du mich aufzuhalten?“ „Ist das nicht klar? Ich will dich nicht auch noch verlieren!“, murmelte er. Sasoris Augen weiteten sich, er drehte seinen Kopf soweit es ging rum und sah Aido an. Er sah, dass Aido genauso fertig war. Sasori biss sich auf die Unterlippe und drehte den Kopf wieder nach vorne, er hatte ihn leicht erhoben und die Augen zusammengekniffen. Er versuchte krampfhaft, sich zu beruhigen. Er ballte die linke Hand zur Faust. Immer schneller liefen ihm Tränen über die Wangen. Es war hart, sich zwanghaft beruhigen zu müssen, doch er schaffte es. Seine Knie gaben nach und er sank zu Boden. Aido ließ ihn dabei nicht los. Er hatte sein Gesicht an Sasoris Rücken gepresst. Jetzt griff Aido um, sodass er jetzt auch Sasoris Arme in seinem Griff hatte. Er zog ihn ganz fest an sich ran. „Wir werden Kyra aufhalten, doch jetzt müssen wir uns beruhigen, sie ist gefährlicher als alles, was ich bisher gesehen habe“, murmelte Hanabusa. Sasori nickte nur stumm, er war noch immer zu sehr geschockt. Kyra spürte plötzlich einen gewaltigen Schmerz, ein Vampir hatte ihr seine Zähne in den Hals gerammt! Zu ihrem Entsetzen musste sie feststellen, dass es der andere Giftvampir war! Sie konnte fühlen, wie er ihr unglaublich viel Gift einflößte, ehe er sie wegschleuderte. Sie lag auf dem Boden und bekam nicht mehr mit, was sich noch abspielte. Sie lag auf dem Boden und das Gift walzte mit einer unglaublichen Geschwindigkeit durch ihren Körper und machte ihn vollkommen taub. Ihr Atem ging schnell und ihr Brustkorb hob und senkte sich hektisch. Schweiß trat ihr aus allen Poren und in Sekunden war sie vollkommen durchnässt. Trotz der Taubheit, die ihren Körper durchflutete, tat dieser weh, es war einfach nur schrecklich, es war fast so, als würde sie von innen zerrissen werden, als würde man sie in Fetzen reißen, zerschneiden, überfahren, zertrampeln zerfleischen und verbrennen und das alles gleichzeitig. Jede Zelle in ihrem Körper wurde zerstört und dennoch, Kyras Hass auf die Vampire ließ nicht nach, im Gegenteil, er wurde noch stärker. Die Killerin zwang sich, die Augen zu öffnen. Zuerst war da nur schwarz, sie konnte einfach nichts erkennen, es war vollkommen Dunkel. Mit der Hand tastete sie nach der Anti-Vampir-Waffe. Jener Waffe, die sie aus Sakakibaras Labor mitgenommen hatte. Lange Zeit tasteten ihre Finger nur im Dreck herum, sie sah nichts und fühlen konnte sie auch nicht wirklich, doch irgendwann stieß sie auf etwas. Sie griff danach und versuchte sich dann aufzurappeln. Es war unglaublich, ihr Körper schrie auf und verlangte danach, sich auszuruhen. Die Schmerzen die sie bei diesen Bewegungen hatte, waren gigantisch. Doch sie konnte sich nicht ausruhen, denn sie wusste, die Vampire würden sie töten, wenn sie hier liegen blieb. Das konnte sie nicht zulassen, schließlich hatte sie noch etwas zu tun! Sie kämpfte sich mit aller Kraft auf die Füße und schleppte sich in den Wald. Ihr Atem ging immer schwerer und jeder Schritt tat stärker weh, die Waffe in ihrer Hand fühlte sich so an, als wäre sie mindestens fünf Tonnen schwer, doch Kyra wusste, dass sie diese Waffe noch brauchte, sie konnte sie also nicht ablegen. Sie taumelte und stolperte immer wieder über ihre eigenen Füße. Sie knallte schließlich gegen einen Baum, als sie anschlug schossen erneut Schmerzen durch ihren Körper. Sie kniff die Augen zusammen und versuchte, keinen Mucks zu machen, wer weiß, ob die Vampire schon hinter ihr her waren. Doch plötzlich stieg ihr ein widerlicher Geruch in die Nase, sie riss die Augen auf und beugte sich vorne über, während sie sich erbrach. Ihr Erbrochenes war von dem Gift ganz violett geworden, sie wischte sich über den Mund und sah dann zum Himmel hinauf, ein gigantischer purpurner Strahl schoss in den Himmel. Dieser Strahl verursachte den üblen Geruch. Es war reines Gift. Kyra schüttelte leicht den Kopf und drehte sich um, sie musste weiter gehen. Es ging ihr nur ein ganz klein wenig besser. Es war immer noch zu viel Gift in ihrem Körper. Ganz plötzlich stockte ihr der Atem, sie riss die Augen auf und Panik durchflutete sie. Zitternd drehte sie sich um, hinter ihr hockte wieder diese Schattengestalt. Sie starrte Kyra aus türkisfarbenen Augen an, die Schatten waberten um die Gestalt herum und der Boden unter den Füßen dieser Kreatur war vereist. Langsam erhob sich die Gestalt und schritt auf Kyra zu, die Killerin konnte sich nicht mehr bewegen. Sie konnte spüren, wie diese Kreatur ihr die Zähne in den Hals rammte. Doch es fühlte sich anders an, als die letzten Male. Kyra konnte fühlen, wie das Gift aus ihr hinaus gesogen wurde. Die Kreatur ließ von Kyra ab und hob dann einen Arm sie biss sich ins Handgelenk und drückte es auf die Lippen der Killerin, als sie das Blut trank durchflutete eine angenehme Kälte ihren Körper, das Feuer, welches das Gift hinterlassen hatte, wurde gelöscht. Kyra konnte fühlen, wie neue Kraft sie durchflutete. Die Schattengestalt ließ wieder von Kyra ab und zog sich in den dunklen Wald zurück. Kyra starrte der Kreatur nach. Shiro grinste breit, er hatte seinen Röntgenblick bis zum Äußersten geweitet und schwach konnte er die Geschehnisse im Wald erkennen. Er wusste, was passiert war und in seiner jetzigen Verfassung freute es ihn. Doch jetzt zog er seine Pupillen wieder zusammen und wandte sich wieder zu den anderen. Die anderen waren noch immer von Aidos Schrei geschockt. Was war mit ihm nur passiert? Noch wussten sie nicht, dass Kumo gestorben war. Auch wenn diese purpurne Giftsäule, die gen Himmel schoss, Bände sprach. Shiro jedenfalls ließ einige Gabeln aus seinem Ärmel schnippen, er hielt jetzt zwischen den Fingern jeweils eine Gabel. Seine Zähne schnitten noch immer in seine Haut und aus seinem Mund strömte immer noch Blut, es heilte nur langsam ab. Er würde Aido schon noch in die Finger kriegen, dafür dass er ihm den Mund vereist hatte, würde er ebenfalls sterben. Doch jetzt wandte sich Shiro wieder den anderen zu. Akane war noch immer geschockt, auch wenn sie mit den anderen mit gerannt war, die Gefühle konnte sie nicht unterdrücken, sie war perfekt. Shiro bewegte sich jetzt auf sie zu, er rannte mit irrsinniger Geschwindigkeit auf die traumatisierte Vampirin zu, er sprang drei Meter vor ihr in die Luft und sauste dann auf sie nieder. Akane schrie auf, als sie ihn bemerkte und hob das Schwert, welches sie sich vom Rektor ausgeliehen hatte, hoch, sie blockte die Gabeln, welche Shiro wie Krallen benutzte, ab. Shiros Augen glühten stärker auf und sein Kraftaufwand erhöhte sich enorm. Er ließ das Schwert zwischen die Zinken einer Gabel gleiten und zog sich dann näher an Akane heran, das Schwert konnte er ganz leicht wegdrücken, in Sachen Kraft, konnte es die Vampirin nicht mit ihm aufnehmen. Er hockte jetzt auf dem Schwert und sah Akane geradewegs in die Augen. Seine Zähne schimmerten rötlich, als er den Mund öffnete und zubeißen wollte. Akane schrie auf und versuchte Shiro wegzuschleudern, doch er hielt sich an ihren Haaren fest und riss sie ihr fast aus. Er rammte ihr eine Gabel in die Schulter und zog Akane näher zu sich. Er schlug ihr die Zähne in den Hals. Akatsuki drehte sich zu Akane um, vor Sorge um seinen Cousin hatte er gar nicht mitbekommen, dass seine Freundin von Shiro angegriffen wurde. Er wollte auf sie zu gehen, doch Akuma versperrte ihm den Weg. Sein Grinsen war so breit, dass es fast aussah, als wäre sein Gesicht zweigeteilt. Er holte mit der Faust aus und schlug Akatsuki ins Gesicht. Akatsuki keuchte auf und ging zu Boden. Akuma wandte sich danach zu Shiro und Akane. Der Kleine Vampir hatte die Empathin mittlerweile zu Boden gerungen. Akuma kniete sich neben die beiden und ergriff Akanes Handgelenk, er biss ebenfalls zu und gemeinsam tranken sie das Blut der hilflosen Vampirin. Diese war mittlerweile vollkommen entkräftet, der Blutverlust war einfach zu hoch, sie wusste nicht, was sie machen sollte. Doch plötzlich ertönten weitere Schüsse. Yumiko war wieder da und schoss auf die Level F Vampire. Knurrend hoben die beiden den Kopf. Akuma starrte Yumiko feindselig an, auch Shiro war nicht gerade erfreut. „Du Schlampe“, knurrte er und ging wieder in Angriffshaltung. Yumiko riss die Augen auf, als er auf sie zu gesprungen kam. Nur mit einem Satz zur Seite konnte sie ausweichen, doch sobald Shiro den Boden berührte, stieß er sich schon wieder ab und diesmal erwischte er die Hunterin. Er griff ihr in die Haare und zog daran. Yumiko schrie auf, doch sie lud ihre Pistole nach und hob ihren Arm, sie schoss blind auf den anderen Vampir und wieder schrie Shiro auf. Er ließ sie los und taumelte zurück. Er hielt sich das linke Auge und krümmte sich auf dem Boden zusammen. „Miststück“, fluchte er. Yumiko drehte sich um, sie sah, wie weiteres Blut zwischen Shiros Fingern hindurch quoll. Ihr Atem ging hektisch. Der kleine Vampir ging auf die Knie und presste seinen Kopf auf den Boden, sein ganzer Körper zitterte. Kaori, die noch immer mit Sayo und Takuma beschäftigt gewesen war, sah jetzt zu ihrem Cousin. „Shiro!“, stieß sie aus und teleportierte sich zu ihm. Sie legte ihre Hände auf Shiros Schultern und zog ihn zu sich, ganz langsam nahm sie seine Hand von der Verletzung. Ihre blutmatschigen Augen weiteten sich. Die Kugel hatte Shiros Gesicht gestreift und sein Auge war übel zugerichtet. Er konnte es nicht richtig öffnen und es sah verbrannt aus. „Scheiße …“, keuchte Kaori. „Dieses Miststück … dafür wird sie sterben!“, knurrte Shiro und dann fuhren seine Finger zu seinem verletzten Augen, er wusste, dass er es nie wieder benutzen konnte, zudem tat es so nur unnötig mehr weh, deshalb fasste er sich ins Auge und zog seinen verletzten Augapfel hinaus. Er schrie auf, denn trotz allem tat es höllisch weh. Er sackte in Kaoris Armen zusammen und versuchte sich zwanghaft unter Kontrolle zu bekommen. Der Schmerz ließ nicht nach, weshalb er gegen eine bestimmte Stelle in seinem Gesicht schlug. Sofort wurde die Verbindung vom Gehirn zu seinem linken Auge getrennt und der Schmerz ebbte ab. Er brauchte seinen Röntgenblick nicht um die zentralen Punkte im Körper eines Menschen oder Vampires zu finden, er hatte das jahrelang studiert. Der Röntgenblick erleichterte ihm die Sache nur. Er atmete erleichtert auf, als der Schmerz verklungen war. Dann riss er sich Stoff von seiner Jacke ab und wickelte ihn als provisorische Augenklappe über sein verletztes Auge. Yumiko war vollkommen entsetzt, sie erkannte jetzt zu was Shiro alles fähig war, er war ein Monster, ein Monster, welches keine Skrupel hatte, seinen eigenen Körper zu entstellen. Sie sah zu, wie er sich wieder aufrichtete und auf sie zukam. Noch immer floss Blut aus der Wunde, auch wenn es durch den Stoff etwas eingedämmt war. „Du stirbst noch hier und jetzt“, knurrte Shiro. Sein Mund verzog sich zu einer scheußlichen Fratze und kalte Schauer jagten Yumiko über den Rücken, sie wich zurück und ihre Hände zitterten so stark, dass sie ihre Waffe nicht mehr richtig halten konnte. Shiro kam mit holprigen Schritten auf Yumiko zu, auch wenn er jetzt keine Schmerzen mehr hatte, er hatte doch ziemlich viel Blut dadurch verloren, er musste aufpassen, dass es nicht zu viel wurde. Der kleine Vampir setzte wieder zum Sprung an, doch plötzlich ertönte ein Schrei. „Shiro, tu’s nicht!“, kam es von Callie. Sie hatte sich noch im Haus aufgehalten, zusammen mit Tenshi hatte sie Takuya von den Messern befreit, doch jetzt war sie auch nach draußen gerannt. Sie hatte mit ansehen müssen, wie sich Shiro sein eigenes Auge rausgerissen hatte. Es reichte ihr jetzt einfach. Tränen strömten ihr über das Gesicht und sie sah ihn aus ihren tiefblauen Augen an. „Shiro, wenn du noch irgendwo da drin bist, dann hör auf! Bitte!“, flehte sie. Shiro hatte tatsächlich gestoppt. Er starrte Callie verwundert an, er hatte seinen Kopf leicht schief gelegt. Er öffnete den Mund um irgendwas zu sagen, doch es kam nichts aus seinem Mund. Er hielt sich den Kopf und sah Callie aus seinem Auge heraus an. „Callie …“, brachte er schließlich hervor, seine Stimme klang wieder normal und auch seine Zähne waren ein wenig kleiner geworden. Zudem glaubte Callie, dass es unter dem rot seines Auges golden leuchtete. „Ja, ich bins! Shiro, komm wieder zu dir!“, bat sie. Schmerzverzerrt kniff Shiro sein Auge zu. Callie löste eine heftige Reaktion in ihm aus, Schweiß trat aus und ein Zittern überlief seinen Körper. „Callie, ich …“, keuchte er, doch in dem Moment tauchte Kyra wieder auf. „Shiro, was machst du denn da, greif sie an!“, befahl sie und da passierte es. Shiro wurde wieder besessen. Er öffnete sein Auge und es leuchtete wieder rot, wütend knurrte er Callie an und ging dann wieder auf sie los. Doch da ertönte ein Kampfschrei und eine Person tauchte auf, mit der wohl niemand gerechnet hätte. Kapitel 141: Teil 2 – Kapitel 92 – Und noch schlimmer … -------------------------------------------------------- Samstag, 25. Oktober 2008 Shaira preschte direkt auf Shiro zu, sie hatte den rechten Arm erhoben und rammte ihn gegen den Hals des kleinen Vampires und riss ihn so in bester Footballmanier zu Boden. „Du wirst hier niemanden mehr angreifen!“, rief sie, während sie Shiro zu Boden drückte. „Shaira?!“, stießen die anderen Vampire überrascht aus. Was wollte sie hier? Shiro knurrte sie an. „Geh von mir runter!“ Er versuchte, sie von sich weg zu drücken, doch auch Shaira besaß unglaubliche Kräfte, was sie ja schon mehrmals bewiesen hatte. „Hm, glaubst du ernsthaft, ich hab Angst vor dir, huh? Ganz sicher nicht. Ich war damals in der Jungenfootballmannschaft meiner Schule und im Wrestlingteam und in allerlei anderen Clubs, für Jungs wohlgemerkt. Ich habe die regelrecht verklagt, weil die mich nicht mitmachen lassen wollten. Schon damals hab ich Jungs umgerannt, die eigentlich größer und stärker waren als ich. Glaubst du da ernsthaft, ich hätte vor so einem Zwerg wie dir Angst?“, teilte sie ihm mit. Die anderen sahen Shaira überrascht an, warum half sie ihnen? Shiro versuchte sich in der Zwischenzeit von ihr zu befreien, aber er bemerkte schnell dass er das nicht schaffte und seine Kraft zudem immer weiter schwand. „Shaira, lass Shiro los!“, fauchte da Kaori. Shaira sah die Vampirin an, die anderen befürchteten schon, sie würde tatsächlich los lassen, doch zum zweiten Mal überraschte sie sie. „Nö, werde ich nicht, ich hab ihn gerade gefangen. Weißt du Kaori mir ist klar geworden, dass ich an dieser ganzen Sache Schuld bin, weil ich so besessen von dir war, müssen die anderen sterben. Das kann ich nicht weiter zu lassen, ich werde verhindern, dass die anderen sterben!“, stieß sie aus. Dann hob sie den Arm und rammte Shiro ihren Ellbogen mit voller Wucht in den Magen. Shiro versteifte sich, sein Mund stand offen und er versuchte Luft zu holen, doch er verlor die Besinnung. Shaira richtete sich wieder auf und fixierte dann Kyra. Sie holte tief Luft und preschte dann wieder vorwärts. Sie versuchte auch Kyra umzurennen, doch schnell musste sie feststellen, das Kyra in einer ganz anderen Liga spielte. Die Killerin holte mit der Faust aus und schlug ebenfalls zu da sie größer war als Shaira traf sie sie zuerst, noch bevor die Kleine sie überhaupt erreichte. Shaira ging zu Boden und blieb mit dem Gesicht nach unten liegen. Kyra ging auf die am Boden liegende zu und trat ihr mit voller Wucht auf den Rücken, Shaira schrie auf. „Glaubst du wirklich, du könntest gegen mich gewinnen, Winzling?“, lachte Kyra. Sie griff in Shairas Haare und riss daran. „Die Vampire, die infiziert sind, werden so oder so sterben, da kannst du gar nichts gegen machen. Es gibt kein Gegenmittel. Und die anderen kannst du auch nicht retten. Zudem, es ist doch sowieso alles deine Schuld. Die anderen werden wegen dir sterben!“, erinnerte Kyra sie. Shaira knurrte plötzlich sie öffnete ihre Augen, diese leuchteten rot. „Ich weiß! Ich weiß, dass das alles meine Schuld ist, aber soll ich mich deswegen jetzt fertig machen? Soll ich untätig rum sitzen und nichts machen, während die anderen ihr Leben hier riskieren? Nein, wenn du das glaubst, bist du aber schief gewickelt. Ich werde sowieso sterben, wann das sein wird weiß ich nicht, schließlich werde ich zum Level E degenerieren, aber bis dahin kämpfe ich!“, stieß sie aus. Shaira stand schließlich auf und bewegte sich vorwärts. Es war anstrengend, da Kyra sie noch immer an den Haaren festhielt, doch sie lief trotzdem weiter. Sie spürte, wie es an ihrer Kopfhaut zog, als sie sich selbst die Haare rausriss, doch sie würde sich hier ganz sicher nicht von Kyra fangen lassen. Sie schrie erneut auf und mit einem Ruck konnte sie sich befreien. Kyra hielt nur noch ein Bündel Haare in der Hand. Shaira drehte sich zu der Killerin um, die Haare standen ihr zu Berge und sie sah ziemlich zerrupft aus. Ihr Atem ging heftig, doch sie starrte Kyra siegessicher an. „Ich werde dich so was von fertig machen“, knurrte sie und stürmte erneut auf sie zu. „Pah, Kaori, bring Shiro und Akuma zum Sonnenwohnheim, na mach schon!“, rief Kyra der Vampirin zu und wich dann Shaira aus. Kaori schnellte herum und griff nach Shiro und Akuma, danach teleportierte sie sich weg. „Scheiße!“, stieß Shaira aus, sie hatte sich zu Kaori umgedreht, was ihr jetzt zum Verhängnis wurde, denn Kyra schlug wieder auf sie ein. Die Killerin schlug immer wieder gegen Shairas Gesicht und irgendwann ging die Kleinere wieder zu Boden. Kyra war nun über ihr und schlug weiter auf sie ein, sie hatte vor, das Mädchen noch hier und jetzt zu töten. Denn sie war unerwartet gefährlich. Kyra hob wieder die Faust an und schlug zu, doch Shaira schlug in dem Moment die Augen auf, welche rot glühten, sie öffnete den Mund und zeigte ihre Reißzähne. Reißzähne, die sehr, sehr scharf aussahen. In dem Moment, in dem Kyras Faust sie traf, biss sie zu. Sie erwischte Kyras Ringfinger und den kleinen Finger. Sie verbiss sich in Kyras Hand und riss dann ihren Kopf zurück. Im selben Moment zog Kyra allerdings auch ihre Hand zurück, was ein Fehler war. Sie spürte, wie die rasiermesserscharfen Zähne der Vampirin ihr Fleisch durchdrungen und es durchtrennten. Sie zog die Hand an ihren Körper und öffnete sie, sie sah, dass Shaira ihr die beiden Finger abgebissen hatte. Sie presste sich die Hand gegen ihren Bauch und funkelte Shaira wütend an. Diese spie die Finger aus. „Miststück!“, fauchte Kyra. Sie erhob sich und zog sich in den Wald zurück. Shaira stand auf und folgte ihr, obgleich sie unglaubliche Schmerzen hatte, das musste sie jetzt einfach ausblenden. Kaori, Akuma und Shiro waren mittlerweile beim Sonnenwohnheim angekommen, Shiro war noch immer bewusstlos. Kaori hatte sie direkt ins Wohnheim teleportiert. Die Day Class, die sich alle im Foyer versammelt hatte, keuchte erschrocken auf. Kaori rüttelte an Shiro. „Hey, aufwachen!“, meinte sie. Langsam kam der Kleine wieder zu sich, er schlug blinzelnd sein Auge auf. „Was? Oh Gott, dieses Miststück hat mich geschlagen“, grummelte er und richtete sich auf. Die Mädchen kreischten auf, als sie sahen, wie Shiro zugerichtet war. Chiko musste Schlucken, was war da nur passiert? Ging es Takashi gut, wenn Shiro schon so zugerichtet war? Shiro ließ seinen Blick durch die Reihen der Mädchen schweifen und entdeckte Suri. „Deine Schwester hat mich geschlagen, dafür wirst du jetzt büßen“, lachte er und schoss auf sie zu. Suri schrie auf und stolperte zurück, anders als Shaira hatte sie nie gegen irgendwelche Jungs gekämpft. Sie landete auf dem Hintern und robbte dann zurück, doch Shiro ließ nicht von ihr ab. „Hey, du! Lass Suri in Ruhe!“, stieß Raidon aus, Shiro drehte sich zu dem Jungen um, doch in selben Moment hatte er schon eine Brechstange gegen den Kopf bekommen. Er zog die Mundwinkel zurück und fixierte Raidon. Doch nun trat Akuma an Raidon heran, er nahm mit einer Hand die Brechstange, die andere legte er auf Raidons Arm, er grinste Raidon fies an und bewegte seinen Daumen nur einige Millimeter. Doch sofort konnte man ein übles Knacken hören. Raidon schrie auf und zog seinen Arm zurück, er war gebrochen. Dann hob Akuma die Brechstange an und rammte Raidon das gebogene Ende in den Oberschenkel. Sofort löste sich ein Schuss. Und noch einer, immer weitere Schüsse fielen. Doch Akuma lenkte sie alle um, er wandte seinen Blick zu Zero, der nur entsetzt daneben stand. Kein Schuss hatte getroffen. Er sah plötzlich nur noch rot. Akuma ließ von Raidon ab und ging nun in die Reihen der Schüler. „Oh, oh, sind wir denn ungezogen gewesen? Das muss bestraft werden“, lachte er und packte eine Schülerin grob am Arm. „Es ist besser, ihr unternehmt nichts, sonst ist die Kleine hier gleich mausetot“, meinte er. Danach rammte er seine Zähne in die Haut des Mädchens, sie schrie. Yui zuckte zusammen, das durfte doch nicht wahr sein! Doch in diesem Moment kamen der Rektor, Yagari und Josh, sie waren vorher wo anders gewesen, da noch eine weitere Gefahr bestand. Jetzt waren sie natürlich geschockt. Akuma ließ von dem Mädchen ab und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Ah, ganz lecker, aber nicht hundertprozentig mein Fall“, murmelte er. „Wollt ihr mal sehen, was passiert, wenn ich der Kleinen den Blutkreislauf rumdrehe?“, fragte er in die Runde. „Lass sie in Ruhe!“, kam es vom Rektor, er richtete sein Schwert auf Akuma. Dieser konnte aber nur grinsen. „Ups, das war ein Fehler, ich sagte doch, ihr sollt nichts unternehmen, tja, jetzt ist das Mädchen tot!“, lachte er. Dann legte er seinen Finger auf die Bisswunde und veränderte die Richtung des Blutkreislaufes. Es ertönte das typisch schrille Geräusch, als er die Vektoren veränderte, doch zeitgleich damit, wurde alles in rot getaucht. Yui hatte die Augen geschlossen, nur langsam öffnete sie sie. Das … durfte doch … nicht wahr sein … Rot, alles rot. Rot war die neue Farbe in diesem Raum. Sie sah sich um und ihr wurde übel. Überall lief Blut von den Wänden, die Schüler der Day Class waren ebenfalls in rot getaucht. Der einzige, der sauber geblieben war, war Akuma, obwohl er direkt neben dem Mädchen gestanden hatte. Yui vermutete, dass er die Vektoren umgeleitet hatte, sodass das Blut ihn nicht berührte. Akuma stand grinsend in der Menge. „Wuhu, ich wusste ja gar nicht, dass so viel Blut in einem Menschen ist. Habt ihr das gesehen? Die ist ja richtig geplatzt“, lachte er. „Awww, Akuma, das ist ja so cool. Jetzt ist alles so schön rot!“, strahlte Kaori. Auch sie war in rot getaucht. Auch Josh sah nur noch rot, er konnte es nicht fassen, vor seinen Augen war gerade ein Mensch gestorben, auf so brutale und grausame Art und Weise … Seine Finger schlossen sich um seine Pistolen. „Du Scheißkerl!“, stieß er aus und hob eine Pistole an. Er feuert sein ganzes Magazin auf Akuma, doch dieser blieb unbeeindruckt. Viel mehr war es Josh, der geschockt war, denn eine Kugel flog direkt wieder auf ihn zu. Sie streifte seine Wange. Er riss seine Augen auf, doch ehe er etwas sagen konnte, ging die Tür auf. Takashi stand im Raum und als er das rot sah, ging er gleich vom Schlimmsten aus, erst nach einigen Sekunden entdeckte er Chiko in der Menge der verängstigten Menschen. Auch die anderen traten jetzt ein und sie waren eben so geschockt, wie Takashi oder die Day Class. Takuma war gerade dabei, Sayo die Schulter wieder einzurenken. „Scheiße! Das wird dieser Shiroi noch bereuen“, knurrte Sayo. Die anderen waren schon mal zum Sonnenwohnheim gelaufen, sie würden sicherlich nicht rechtzeitig kommen, so viel war klar. „Was meinst du, sollen wir auch noch hinterher?“, wollte Takuma wissen. „Nein, wir folgen Kyra. Irgendwas ist da ersten passiert. Vielleicht finden wir auch die anderen drei“, meinte Sayo. „Okay, gut, dann hinterher“, bestätigte Takuma. Die beiden machten sich auf den Weg, direkt hinter Kyra her. Kapitel 142: Teil 2 – Kapitel 93 – Es nimmt kein Ende ------------------------------------------------------ Samstag, 25. Oktober 2008 – Sonntag, 26. Oktober 2008 Kyra war mittlerweile ziemlich weit in den Wald gelaufen. Sie hatte es zudem endlich geschafft, Shaira abzuschütteln. Sie lehnte sich an einen Baum und betrachte nochmals ihre Hand. Es sah übel aus. Das Fleisch war richtig abgerissen worden und lediglich einige Knochensplitter waren noch übrig, ansonsten war nichts mehr von ihren beiden Fingern zu sehen. Zudem blutete es wie sau. Kyra grummelte etwas Unverständliches, während sie in eine Innentasche ihrer Jacke griff, sie hatte sich für den Notfall Verbandszeug mitgenommen, man konnte ja nie wissen. Sie hatte allerdings nicht viel davon, weshalb sie nur einige sterile Tücher auf die Wunden legte und diese dann mit Duck Tape fest umwickelte, die anderen Finger konnte sie gerade noch so bewegen. Kyra steckte das Duck Tape wieder weg und zog ihre Pistolen, mit der rechten Hand war es zwar etwas umständlich und auch ungewohnt, aber das würde schon gehen, nein, es musste gehen. Sie machte sich auf den Weg, zurück zur Cross Academy, doch vorher kam sie auf der Lichtung an, dort wurde sie schon von Takuma und Sayo erwartet. Kyra verzog die Mundwinkel nach unten. „Seid ihr beide allein? Das ist ja schon beinahe unfair … euch gegenüber … Ihr müsstet schon mindestens acht Mann mehr sein, ehe ihr überhaupt eine Chance hättet“, grinste Kyra. „Immer hin haben es die anderen beiden auch zu zweit probiert, das ging für den einen nicht ganz so gut aus“, murmelte sie. Da sie nur Englisch sprach, verstand Takuma natürlich nichts, doch Sayo war der Atem gestockt. „Was meinst du damit?“, wollte sie wissen. Jetzt verzogen sich Kyras Mundwinkel zu einem Grinsen. „Hmhm, nun ja, ich hab den kleinen Giftvampir mit meiner Anti-Vampir-Waffe durchlöchert. Ich denke nicht, dass er es überlebt hat“, sie lachte wieder, steckte die Pistolen weg und zog Diana. Sayo starrte sie entsetzt an, das durfte doch nicht wahr sein! Auch wenn sie Kumo nicht sonderlich leiden konnte, den Tod verdiente er nicht. „Wisst ihr, er hätte nicht sterben müssen, aber er hat sich für den blonden Vampir eingesetzt, den hatte ich zuvor mit meiner Lupara angeschossen, wie ihr sicherlich gehört habt. Ehrlich, so laut hat noch niemand dabei geschrien. Und dann ist der Giftvampir gekommen und hat mich davon abgehalten, den anderen kalt zu machen, weil er ihn geliebt hat … Tsh, das ich nicht Lache, Vampire und Lieben? Was nimmt der sich raus?“, grummelte Kyra. Sayo zischte, sie hatte Takuma mittlerweile übersetzt, was Kyra gesagt hatte, er war nicht minder schockiert. „Jedenfalls, jetzt seid ihr dran, freut ihr euch zu sterben?“, fragte Kyra. „Vergiss es Kyra, wir werden schon nicht sterben“, antwortete Sayo selbstsicher. „Aber warte mal, Kyra!“, mischte sich Takuma ein. „Du bist doch schon verletzt, willst du nicht lieber aufhören?“ Da fing Kyra so richtig an zu lachen. „Bist du bescheuert? Warum sollte ich aufhören, sind doch nur zwei Finger, die fehlen, das wird mich schon nicht umbringen.“ Ihre Augen fixierten jetzt den Vampir, ehe sie auf Takuma und Sayo zustürmte. Sayo zog ihre Pistole und feuerte einige Schüsse auf Kyra ab, doch zu ihrem Entsetzen fing Kyra die Kugeln mit ihrem eigenen Körper ab, sie versuchte gar nicht auszuweichen. Mit irrsinniger Geschwindigkeit raste die Killerin auf die Vampire zu, dabei schwang sie den Stab hin und her. Sayo und Takuma wichen zurück und Sayo baute eine Wand aus Wind auf, sie wollte Kyra wegpusten, doch es klappte nicht. Kyra rannte hindurch, als ob es nichts wäre, obwohl Sayo sämtliche Kräfte aufwandte, die ihr zur Verfügung standen. Kyra preschte durch die Windwand hindurch und hieb nach Sayo. Diese konnte nur ausweichen, indem sie rückwärts lief, allerdings stolperte sie dabei über etwas und landete auf dem Hintern. Geschockt sah Sayo zu Kyra auf, diese stand direkt über ihr und grinste breit und fies. Zwar baute die Vampirin schnell den Wind um sich herum auf, aber Kyra blieb davon unbeeindruckt. Sie hob den Stab in die Luft und wollte ihn gerade auf Sayo niedersausen lassen, als plötzlich Takumas Schwert zwischen ihnen auftauchte, er zwang die Killerin auszuweichen. Doch Kyra wirbelte so schnell wie möglich herum und ging nun auf Takuma los, sie hieb mit Diana nach ihm allerdings konnte er mit seinem Katana parieren. Er schaffte es, unter dem Stab hindurchzutauchen und in Kyras Nähe zu kommen. Kyras Augen weiteten sich, als sie das Katana auf sich zugesaust kommen sah, doch plötzlich setzte etwas in ihr aus und sie schoss, für Takuma unerwartet, nach vorne. Sie blockte das Katana mit ihren Zähnen, sie hielt es fest und ließ es nicht mehr los. Takumas Augen weiteten sich, er hatte noch nie erlebt, dass jemand ein Schwert mit den Zähnen aufhielt. Doch plötzlich biss Kyra zu, sie übte enormen Druck auf das Schwert aus und es knackte, sie verstärkte den Biss noch weiter und schließlich brach Takumas Schwert entzwei. Mit aufgerissenen Augen und den Mund zu einem Schrei verformt wich Takuma zurück. Sie hatte es tatsächlich zerbissen. Blut lief aus Kyras Mund, es floss an ihren Mundwinkeln hinab und über ihr Kinn, sie grinste und es sah vollkommen durchgedreht aus. Der Ausdruck in ihren Augen zeugte davon, dass sie nicht mehr klar bei Verstand war. Takuma kniete nun neben Sayo auf dem Boden und die beiden sahen in das Furcht einflößende Gesicht Kyras. Die Killerin erhob ihren Stab und war drauf und dran, auf die beiden einzustechen, doch da ertönte ein weiterer Schuss. Kyra stieß schwer die Luft aus und sah an sich hinab. In ihren Ohren pfiff es und ihr Kopf dröhnte. Sie starrte auf das Loch in ihrer Brust, aus dem Blut sickerte. Fast wie in Zeitlupe drehte sie sich zu dem Schützen um. Sie konnte momentan nicht wirklich etwas hören und auch ihr Sichtfeld verschwamm. Schmerz breitete sich in ihrem Körper aus und doch sie konnte sich jetzt nicht darum kümmern. Sie hatte sich endlich vollkommen rumgedreht und starrte Josh in die Augen. „Lass Sayo in Ruhe“, knurrte Josh wütend. Die Vampire waren noch immer schockiert, sie waren gerade im Sonnenwohnheim angekommen und mussten feststellen, dass es eine ganz neue Farbe angenommen hatte. Überall, wo sie nur hinsahen war es rot. Und der Gestank … Es stank nach Blut und obgleich sie Vampire waren, es widerte sie einfach nur an. Kuraiko musste schlucken, das konnte doch nicht ernsthaft passiert sein. „Akuma, was hast du gemacht?“, wollte sie wissen. Akuma lachte nur, in seinen Augen spiegelte sich der Wahnsinn. „Ich hab ihr den Blutkreislauf rumgedreht und zack, sie ist geplatzt“, erklärte er, wobei er einmal mit den Fingern schnippte. „Oh, das sah sehr cool aus, von innen, ich hab das ja beobachtet, wie du den Blutfluss umgelenkt hast, wirklich amüsant“, meinte Shiro. Kuraikos Augen wurden noch größer. „Hey, das kann doch nicht euer ernst sein! Was soll die Scheiße?“, stieß sie aus. Draußen rumorte es und der Himmel färbte sich schwarz. Das passierte, weil Kuraiko zunehmend wütender wurde, da hatte sie ihre Fähigkeit nicht mehr so ganz unter Kontrolle, sie konnte das Wetter beeinflussen. Kaori grinste nur. „Ach, Kuraiko, sei doch nicht so, das hat doch schon fast was Künstlerisches, nicht wahr?“, schnurrte sie. „Schnauze! Du bist nicht viel besser!“, fauchte die aufgebrachte Vampirin, draußen fing es an zu blitzen. „Huh, was passiert wohl, wenn ich einen Blitz umleite?“, meinte Akuma und grinste. „Kommt sicher gut an. Mach doch noch mehr Blitze, Kuraiko!“ „Vergiss es“, antwortete sie. Plötzlich zischte es wieder und Akuma stand vor Hiroshi. Er hob ihn mit einer Hand am Hals hoch. „Ohoh, Kuraiko, da ist aber jemand ganz schön widerspenstig, du willst doch sicher nicht, dass deinem Hiroshi was passiert, oder? Also machst du mir jetzt einen gottverdammten Blitz, sodass ich ihn auf dieses Scheißwohnheim schleudern kann, mal sehen, wie gut es den verdammten Day Class Schülern dann noch geht!“, fuhr er sie an, während er Hiroshi weiter die Luft abschnürte. Dieser versuchte sich zwar zu wehren, aber es gelang ihm nicht, er drohte zu ersticken. Kuraiko starrte Akuma wütend und ratlos zu gleich an, sie wusste nicht, was sie machen sollte, einerseits wollte sie Hiroshi retten, sie wusste, dass Akuma ernst machte und ihn schnell töten konnte, andererseits würde sie für den Tod mehrerer hundert Menschen verantwortlich sein, wenn sie einen Blitz erzeugte. Sie überlegte fieberhaft, was sie tun sollte, doch die Entscheidung wurde ihr abgenommen. Akuma fing plötzlich an zu husten, immer stärker und irgendwann ließ er Hiroshi los, dieser fiel zu Boden. Akuma drehte sich um und ging auf die Knie. Er spürte, wie sich sein Magen verkrampfte und wie ihm Blut durch die Speiseröhre schoss, schließlich spie er den Schwall aus. Nachdem der Anfall vorbei war, richtete er sich wieder halb auf, er stützte sich auf die linke Hand und mit der Rechten fuhr er sich über den Mund, er zog die Augenbrauen hoch und betrachtete das Blut. „Oh … Kaori-sama“, keuchte er und für einen Moment hatte er wieder türkisfarbene Augen. Auch Kaori sah wieder normal aus, ihre Augen waren wieder fliederfarbend. Sie eilte auf Akuma zu und kniete sich zu ihm. „Hier, trink“, meinte sie und Akuma griff nach ihrem Handgelenk, welches sie ihm anbot. Josh betrachtete die Szene, dann lief er auf Kuraiko zu. Unruhig ließ er seinen Blick durch die Reihen der Vampire schweifen. „Hey, wo ist Sayo?“, wollte er wissen, er hatte momentan ein sehr ungutes Gefühl. Kuraiko sah sich überrascht um, doch von Sayo war nichts zu sehen. „Keine Ahnung, Takuma wollte ihr den Arm wieder einkugeln und sie wollten hinterher kommen, doch anscheinend sind sie Kyra gefolgt“, antwortete sie. „Was? Scheiße! Das kann doch nicht gut gehen!“, stieß Josh aus. In dem Moment sah er, wie praktisch eine Windhose auftauchte, sie schwebte über der Lichtung. Also waren Sayo und Takuma im Kampf gegen Kyra. „Ich muss da hin!“, murmelte er und sprintete los. „Hey, Sawyer!“, brüllte Yagari hinterher, doch Kaien hielt ihn auf. „Er schafft das schon“, meinte der Rektor. Takashi war in der Zwischenzeit zu der verstörten Chiko gerannt, er zog sie in seine Arme und hielt sie fest. Zero kümmerte sich um Raidon, er schnürte ihm praktisch das Bein ab, da es unaufhörlich blutete, wegen dem Arm konnte er jetzt nicht viel machen. Raidon hatte seinen Kopf in die gesunde Hand gestützt. „Scheiße, das tut weh“, grummelte er. Zero zog ihn kurz in den Arm, ehe er wieder aufstand, er drehte sich zu den Vampiren um. Er musste wachsam bleiben. Nachdem Akuma von Kaori abgelassen hatte, war der kurze Moment des Normalseins wieder vorbei, die Augen der beiden leuchteten wieder blutmatschig. „Da kommt mir gerade eine schöne Idee … Da ich ja nun keinen Blitz bekomme, versuche ich doch mal etwas anderes“, meinte Akuma und trat nach draußen. Die anderen Vampire wichen vor ihm zurück, sie wollten ihn nicht berühren. Sie wussten, das konnte sie töten, doch sie alle fragten sich, was er nun vorhatte. Kapitel 143: Teil 2 – Kapitel 94 – Es geht nicht vorbei -------------------------------------------------------- Sonntag, 26. Oktober 2008 Kyra stieß einen wütenden Schrei aus, sie setzte sich in Bewegung und rannte auf Josh zu. „Du störst!“ Josh feuerte weitere Schüsse ab, er hatte diesmal eine normale Waffe dabei, schließlich war Kyra ja kein Vampir, jedenfalls nach seinem Wissen nicht. Er glaubte noch immer, dass sie ein Mensch war. Kyra zog ein Khukuri aus ihrem Mantel und wehrte damit die Kugeln ab, sie wusste, dass sie sich nicht mehr allzu häufig treffen lassen durfte. Adrenalin pumpte durch Kyras Körper und versorgte sie mit der nötigen Energie, sie schaffte es sogar, die Schmerzen auszublenden. Kyra sprang in die Luft und sauste auf Josh zu, in der einen Hand Diana in der anderen das Khukuri, Josh wich zurück, doch Kyra erwischte ihn trotzdem, sie schmiss ihn um und er landete auf dem Rücken, sie war direkt über ihm und er konnte sie nur mit Hilfe seiner Beine abwehren. Sie hing nämlich halb über ihm und er konnte sie so gerade noch weit genug weg halten. Allerdings war selbst das ziemlich schwierig, denn noch jetzt konnte sie unglaubliche Kräfte aufwenden. Sie stemmte sich gegen Joshs Beine und ihr Gesicht war jetzt nah an seinem. „Ich werde dich töten, ganz langsam und schmerzhaft, dafür, dass du dich eingemischt hast. Ich werde dir langsam aber sicher die Haut abziehen, aber vorher werde ich dich zwingen zuzusehen, wie ich deine heiß geliebte Vampirin bei lebendigem Leibe häute“, sie stieß ein schrilles Lachen aus und versuchte, noch näher an Josh ranzukommen. Der Hunter musste alle Kräfte aufwenden, um Kyra von sich fernzuhalten. Sie war viel zu stark für einen Menschen! Schweiß lief ihm aus allen Poren und er musste sich konzentrieren, er durfte nicht nachlassen! Unter Aufgebot seiner ganzen Kräfte schaffte er es schließlich, Kyra wegzudrücken. Er stemmte seine Beine in die Luft, und Kyra sprang zurück, sie schlug einen Salto und kam auf den Füßen wieder auf. Josh richtete sich halbwegs wieder auf, seine Knie zitterten ein wenig und sein Atem ging schwer. Auch Kyra sah mitgenommen aus, auch wenn sie das alles ausblenden konnte. Die Killerin hob ihr Khukuri wieder an und stürmte erneut auf Josh zu, doch dieser wich aus und schoss erneut auf Kyra, die Kugel verfehlte sie. Als er erneut schießen wollte, klickte es allerdings nur. „Scheiße“, hauchte er und ließ das Magazin aus seiner Waffe gleiten, schnell lud er nach, doch ehe er erneut zum Schuss ansetzen konnte, wurde ihm die Waffe aus der Hand geschossen. Josh hielt sich die Hand und wandte seinen Kopf. Lee stand auf der Lichtung, er war der Schütze gewesen. „Lee?“, stieß Kyra aus. Der ehemalige Hunter wandte seinen Blick zu seiner ehemaligen Begleitung um. „Ja, Überraschung, Überraschung. Ich bin gekommen, um dir den Arsch zu retten, Kyra. Und nun mach schon, erledige die Vampire, ich kümmere mich um den Hunter. Je schneller du das hier zu Ende bringst, desto schneller können wir gehen“, meinte er. „Hey, warst du nicht auf unserer Seite?“, motzte Josh. Lee sah ihn kalt an. „Hab ich das je behauptet? Ich war lediglich sauer auf Kyra, da sie mich so angeschrien hatte, doch mittlerweile bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich Kyra verzeihen kann. Ich werde ihr jetzt helfen, die Vampire zu erledigen, damit wir danach ein normales Leben führen können“, erklärte er. Kyra war puterrot angelaufen. „Was? Und wenn ich das gar nicht will?“, fauchte sie. „Meinst du, da frage ich dich noch groß? Du hast zu wollen und nun mach schon, töte sie“, motzte Lee. Kyras Augen verdunkelten sich, aber sie nickte. Dann wandte sie sich wieder an Sayo und Takuma, diese waren in der Zwischenzeit wieder aufgestanden. Sayo hielt noch immer ihre Pistole in der Hand, auch wenn diese ziemlich stark zitterte. Endlich verstand sie, was Josh damals gemeint hatte. Kyra war ein Monster, Sayo wurde klar, dass sie alleine nie eine Chance gegen Kyra hatte. Kyra grinste breit und lief auf Sayo zu, doch Takuma stellte sich zwischen die beiden. „Was? Willst du sie auch beschützen?“ „Natürlich werde ich Sayo beschützen, was denkst du denn“, knurrte Takuma. „Fein, dann mach dich bereit für sie zu sterben“, entgegnete Kyra und schoss vorwärts, so unerwartet schnell, dass Takuma keine Zeit hatte, auszuweichen. Kyra legte ihm Diana um den Hals und hielt ihn fest. Takuma spürte, wie ihm in Sekunden die ganze Kraft entzogen wurde. „Na, ist es das was du willst? Willst du für sie sterben, häh?“, murmelte Kyra. „Lass ihn los!“, stieß Sayo aus, der Wind um sie herum wirbelte auf, sie formte eine Windklinge und warf sie auf Kyra. Die Killerin bewegte sich allerdings zur Seite und konnte so ausweichen. Sie wollte eigentlich gerade etwas sagen, doch sie stockte und sah gen Himmel. Am Himmel über der Cross Academy braute sich etwas zusammen, etwas Übles. Kyra ließ Takuma los und trat weiter vor, ihr Blick war auf den immer größer werdenden leuchtenden Punkt am Himmel fixiert. „Unglaublich“, stieß sie aus. Sogar Lee und Josh hielten in ihrem Kampf inne und sahen auf. „Was ist das?“, wollte Takuma wissen, er kniete am Boden und hielt sich den Hals. Sayo war vor Schock erstarrt, mit tauben Lippen brachte sie einige Worte hervor. „Das ist Plasma“, ihre Stimme klang ganz atemlos. „Was? Plasma? Was macht es da? Wie kommt es da hin?“, wollte Ichijo wissen. „Das ist Akuma, er erzeugt dieses Plasma“, antwortete Sayo, sie konnte spüren, wie der Wind in diese Richtung gezogen wurde, sämtliche Windströme wurden in Richtung Plasma gesaugt. „Wunderbar! Das ist einfach wunderbar!“, keuchte Kyra beeindruckt. „Gar nichts ist wunderbar! Das wird alles im Umkreis zerstören, wenn er es freilässt!“, schrie Sayo sie an. Doch Kyra wandte nur den Blick zu der Vampirin und dieser Blick sagte schon alles aus. Es war ihr egal! Es war ihr vollkommen egal, ob hier alles zerstört wurde oder nicht. „Wie macht Akuma das?“, wollte Takuma wissen, er hatte sich mittlerweile wieder erhoben. „Er erzeugt das Plasma, indem er sämtliche Luftströme der ganzen Welt an einem einzigen Punkt konzentriert, dadurch entsteht das Plasma und seine Zerstörungskraft wird gewaltig sein, wenn es erstmal fertig ist“, erklärte sie, in ihren Augen lag Angst, sie konnte nicht glauben, dass sie tatsächlich so etwas mal sehen würde. „Kann man es nicht irgendwie aufhalten? Er kann doch nicht alles zerstören“, rief Takuma über den immer heftiger werdenden Wind hinweg. Mittlerweile hatte das Plasma gigantische Ausmaße angenommen. „Ich weiß nicht“, stammelte Sayo. „Doch, du kannst es aufhalten, Sayo!“ Das war Josh, er kam zu ihnen gerannt. Als er Sayos fragenden Blick sah, erklärte er sich. „Sayo, überleg doch mal, du kannst den Wind kontrollieren! Bring seine Berechnungen durcheinander! Er kann das Plasma nur so lange aufrecht halten, wie er die Windrichtungen kontrollieren kann, wenn du ihm aber dazwischen funkst, dann geht es nicht mehr, dann wird er gezwungen sein, das Plasma aufzulösen!“ Sayo ging ein Licht auf. „Natürlich! Warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen. Aber ich bin hier zu weit weg!“, fügte sie hinzu. „Dann beeil dich und geh da hin, du musst ihn aufhalten!“, fuhr Josh sie an. Sayo zuckte zusammen, aber sie nickte. „Okay.“ Sie drehte sich um und wollte gehen, doch da kam Kyra wieder zu sich. „Halt, du gehst nirgendwo hin!“, schrie sie und zog ihre Pistole. Sie feuerte einen Schuss auf Sayo ab, dieser streifte sie an der Seite. Sayo schrie auf, aber sie hatte jetzt keine Zeit, sie musste weiter. Sie baute den Wind unter ihren Füßen auf und hob auf einem gigantischen Luftkissen ab. Doch Kyra ließ nicht locker und bevor Josh ihr zur Hilfe kommen konnte, hatte Lee ihn schon wieder in der Mangel. Auch Takuma war hilflos, denn er konnte sich kaum noch bewegen, wenn er noch einmal von der Anti-Vampir-Waffe getroffen wurde, würde es übel für ihn werden. Doch da bekamen sie unerwartet Hilfe. Es wurde plötzlich eiskalt und sogar der Boden gefror. Sayo drehte sich um und sie entdeckte Aido und Sasori. Beide sahen fertig aus, aber in ihrem Blick lag Entschlossenheit. „Mach schon, Sayo, halte Akuma auf!“, rief Sasori ihr zu. „Wir werden Kyra aufhalten.“ Aido bewegte die Hand und fror Kyras Füße am Boden fest. Sayo nickte nur schnell und zischte dann davon, sie musste Akuma aufhalten. „So Kyra, wir haben noch eine Rechnung offen, du hast meinen Bruder getötet, dafür wirst du bezahlen“, knurrte Sasori. Ein ungekanntes Feuer loderte in seinen Augen, diese waren mittlerweile purpurn geworden, so viel Gift war in seinem Körper. Er klickte mit den Reißzähnen und Gift floss in Strömen von ihnen. Mit einem Satz schoss er auf Kyra zu diese schwang zwar Diana, doch Sasori fing die Waffe auf, er packte sie und hielt sie fest. Er sonderte sein Gift ab, es hatte eine so hohe Konzentration, dass es anfing Diana zu verätzen. Kyra funkelte ihn wütend an. Doch da breitete sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht aus. Mit der freien Hand zog sie etwas aus ihrem Mantel. Sie führte die neue Waffe an ihre Lippen und zog etwas ab. Sasoris Augen weiteten sich, als er merkte, was das für eine Waffe war. Schnell ließ er von Kyra ab und sprang zurück, doch es war bereits zu spät. Kyra zog den Stift aus der Granate und ließ sie zu Boden fallen. Alles um sie herum wurde plötzlich in gleißendes Licht getaucht … Langsam kehrte Sasoris Sehkraft zurück, auch wenn es in seinen Ohren noch immer pfiff, er blinzelte und versuchte wieder etwas zu sehen, doch es war verschwommen. Er wusste nur, dass Kyra weg war, sie war verschwunden, während die anderen geblendet waren. Lee stand etwas abseits und sah die momentan verwirrten, geblendeten Vampire an. Er selbst hatte sofort gewusst, was Kyra vorhatte und hatte sich in Sicherheit gebracht. Doch nun war Kyra wieder abgehauen. Ja, es konnte manchmal schon schwierig mit ihr sein. Er hörte im Wald ein Geräusch und sah sich um, er konnte etwas Pinkes zwischen den Bäumen entdecken. Er eilte auf das Etwas zu, wie es sich herausstellte war es Tenshi. Sie war aus lauter Sorge um Josh, dem Hunter gefolgt, sie war entsetzt gewesen, als die Granate explodiert war und sie hatte völlig ihre Deckung vergessen. Nun war sie aufgeflogen. Lee tauchte vor ihr auf. „Ich hab dich“, meinte Lee und starrte Tenshi in die Augen. Sofort fühlte sich ihr Kopf wie leergefegt an. Nichts war mehr von Bedeutung, sie wurde ganz von Lee in den Bann gezogen. „Du solltest mir auch von Nutzen sein. Los, kämpfe doch ein wenig gegen die anderen, das macht sicherlich Spaß, hilf mir“, flüsterte er ihr ein. Tenshi nickte nur betäubt und packte fester ihren Speer. Sie sprang aus dem Gebüsch und stürmte auf die Lichtung zu. Mit einem Schrei stürzte sie sich auf die Anderen. Josh erholte sich als erster, es war nicht das erste Mal gewesen, dass er einer Blendgranate ausgesetzt gewesen war, er kannte das schon. Er sah Tenshi auf sich zu kommen, sie war hypnotisiert worden, daran bestand kein Zweifel. Sie schoss auf ihn zu und versuchte ihn mit ihrem Speer zu attackieren. Josh konnte den Speer allerdings auffangen und ihn zu sich ziehen. In Sachen Kraft, war Tenshi ihm nicht gewachsen. „Tenshi! Komm wieder zu dir“, fuhr er sie an. Doch Tenshi wehrte sich nur gegen ihn, wie ein wildes Tier kratzte und biss sie ihn, um freizukommen. Doch Josh schaffte es, Tenshi auf den Boden zu drücken. Er hielt sie fest und ließ sie einfach machen, sie würde sich beruhigen. Es dauerte seine Zeit, ehe sie ruhiger wurde. Takuma hatte sich ebenfalls erholt und er sah, dass Josh Tenshi auf den Boden drückte, schnell lief er zu ihm. „He, was machst du da?“, wollte er wissen. „Sie ist hypnotisiert, ich versuche nur, größeren Schaden zu vermeiden“, antwortete er. Er drehte Tenshi jetzt auf den Rücken und sah ihr in die Augen. „Hey, Tenshi! Komm wieder zu dir, okay? Wach auf“, versuchte er sie zu erreichen. „Lass mich mal, vielleicht kann ich was ausrichten“, murmelte Takuma. Er ging auf Tenshi zu und drückte Josh von dem hilflosen Mädchen weg, er nahm den Platz des Hunters ein. „Hey, Tenshi, komm bitte zu dir, ja?“ Tenshi sah ihm in die grünen Augen und sie spürte, wie eine unglaublich tiefe Ruhe in ihrem Körper einzog. Sie fühlte sich wieder frei, während sie ihm in die Augen blickte und sie fühlte etwas anderes. Etwas, was sie vorher noch nie gefühlt hatte. Ihre Lider schlossen sich und sie glitt in eine Ohnmacht. „Hm, gut gemacht“, grummelte Josh. „Pass du auf sie auf“, fügte er noch hinzu. Sasori und Aido waren mittlerweile auch wieder dazugekommen. „Ich fass es nicht, das Miststück ist abgehauen“, brummte Sasori, das passte ihm überhaupt nicht. „Du solltest sie nicht Miststück nennen, das mag ich nicht“, kam es von Lee, er war mittlerweile wieder hervorgekommen. Er ärgerte sich über Tenshi, er hatte geglaubt, sie könnte mehr aushalten. „Hm, Kyra ist aber ein Miststück, sie hat meinen Bruder getötet, das werde ich ihr nicht verzeihen“, knurrte Sasori er war stinksauer. „Tja, passiert, sie ist eine Killerin, das bedeutet, sie tötet, ab und zu mal“, erklärte Lee. „Schnauze, das weiß ich selbst, aber ihr Fehler war es, Kumo zu töten und mich am Leben zu lassen. Das werde ich ihr nie verzeihen“, fauchte er. „Armer Junge, das tut mir jetzt aber Leid“, der Sarkasmus war förmlich aus Lees Stimme herauszuhören. Doch das provozierte Sasori nur noch mehr, er zog die Mundwinkel zurück und fauchte. Gift trat wieder aus und sammelte sich um den Giftvampir. Aido konnte sehen, wie sich in Sasoris Hand eine Art Giftklinge bildete. Er runzelte die Stirn, was hatte das zu bedeuten? Doch ehe er Sasori aufhalten konnte, schoss dieser auf den Hunter zu. „Stirb!“ Er hieb mit der Klinge nach Lee, dieser konnte allerdings mühelos ausweichen. Sasori jagte Lee über die ganze Lichtung doch er traf nicht einmal. Der ehemalige Hunter zog seine Revolver und feuerte auf Sasori, doch die Kugeln erreichten ihn wegen des Giftnebels nicht einmal. Takuma sah diesem Spektakel zu, er überlegte fieberhaft, wie er das alles stoppen konnte, doch er hatte ja noch nicht mal mehr sein Schwert … Er sah sich auf der Lichtung um und entdeckte dort etwas Glänzendes. Bei genauerem Hinsehen erkannte er, dass es die Spitze seines Schwertes war. Er sah wieder zu Sasori, mittlerweile war es Lee gelungen, den Spieß umzudrehen, nun jagte er Sasori. Takuma krabbelte über den Boden und erreichte schließlich sein Schwertteil. Er hob die Klinge auf und drehte sich damit zu Lee um. Er wusste, sie würden hier nicht weggekommen, solange dieser Hunter auf den Beinen war. Auch in Aidos Hand hatte sich eine Klinge gebildet, sie war aus purem Eis. Er würde sie einsetzen, wenn Lee Sasori ernsthaft verletzen wollte. Doch er bemerkte, dass Takuma auch etwas vorhatte. Lee trieb Sasori jetzt an Takuma vorbei, das war seine Chance! Als Lee auf Takumas Höhe war, schoss der Vampir nach vorne und rammte die Schwertspitze in das Bein des Hunters. Dieser schrie auf und fuhr herum. „Scheißkerl!“, fuhr er Takuma an. Er riss sein Bein hoch und trat Takuma ins Gesicht. Der Vampir spürte, wie Blut über seine Stirn lief. Aido schoss jetzt ebenfalls nach vorne, er trat gegen das Schwert, welches in Lees Bein steckte, was diesen aufschreien ließ. Der ehemalige Hunter hob seine Hand mit der Pistole und in dem Moment ließ Aido sein Eisschwert niedersausen. Lee schrie auf, als er den eiskalten Schmerz spürte und er wich zurück, er sah nur, wie Blut aus seinem Armstummel schoss. Er presste seine rechte Hand auf seinen Unterarm, Aido hatte ihm den Unterarm in der Mitte abgetrennt. Er drückte den Armstummel gegen seine Brust. Dann griff er nach dem Schwertstück in seinem Bein und riss es heraus, er stach auf Aido ein, dass er seine Hand an der scharfen Klinge dabei verletzte, war ihm egal. Hanabusa wich zurück, als das Schwert auf seinen Kopf zugesaust kam und blockte mit seinem Eisschwert. Zudem breitete er das Eis weiter aus, es umschloss Lees Wunde, der ehemalige Hunter schrie bei der Kälte auf. Er war leider nicht ganz so schmerzunempfindlich wie Kyra. Josh hatte seine Pistole wieder aufgesammelt, die Lee ihm vorhin aus der Hand geschossen hatte, und drückte einige Male ab, alle Kugeln gingen durch Lees Brustkorb hindurch. Der Hunter ging auf die Knie und funkelte Josh wütend an, er versuchte ihn auf diese Entfernung zu hypnotisieren, doch es klappte nicht. Er hatte seinen rechten Arm erhoben, doch plötzlich sauste das Giftschwert von Sasori nieder und er schlug ihm den rechten Arm ab, diesmal bis zur Schulter. „Das war dafür, dass du mit Kyra, diesem Miststück, rumhängst“, brummte Sasori. „Kommt, wir gehen, er wird hier so oder so krepieren, mein Gift wird sich durch seinen Körper fressen, wir müssen jetzt erstmal Kyra finden“, meinte er zu den anderen. Takuma nickte. „Stimmt, und ich muss zu Sayo!“ „Keine Sorge, sie hat es geschafft, das Plasma aufzulösen, sieh dir den Himmel an“, meinte Josh und schaute auf. Tatsächlich das Plasma war verschwunden. „Trotzdem, ich hab ein ungutes Gefühl“, murmelte Takuma und ging dann zu Tenshi, er hob die Bewusstlose auf und wandte sich dann wieder zu den anderen. „Kommt mit, wir sollten uns beeilen.“ Lee verzog die Lippen, er lag mittlerweile auf dem Rücken. „Ihr werdet Kyra nicht töten können, sie ist längst kein Mensch mehr, falls ihr das nicht gemerkt habt“, murmelte er. „Was? Was soll das heißen?“, fragte Sasori. „Sie ist auch ein Vampir, sie selbst weiß es nicht mal, aber es ist so, sie wurde vor Jahren verwandelt. Allerdings bekam sie immer wieder das Blut des Vampires, der sie verwandelt hat, weshalb sie jetzt so unglaublich stark ist. Ihr werdet sie nicht töten können“, keuchte Lee. „Sie ist ein Vampir? Woher weißt du das, wenn sie es noch nicht mal selbst weiß“, wollte Josh wissen. Auf Lees Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „Weil es mir von Yumi gesagt worden ist … und ich hab es selbst gesehen. Ihre Zähne … das Gebiss eines Vampirs. Ihre Regenerationsfähigkeit und ihre Schmerzunempfindlichkeit sind unglaublich. Warum sie nie Blutlust verspürt, liegt vielleicht daran, dass sie die Vampire so sehr hasst. Aber ich hab jetzt eh schon genug gesagt, geht, wenn ihr meint, ihr könntet sie töten.“ „Tsh, wo gibt’s denn so was, die Vampirkillerin ist selbst ein Vampir“, grummelte Sasori, doch dann machte er sich auf den Weg, er musste Kyra finden. Die anderen folgten ihm und sie ließen Lee auf der Lichtung alleine zurück. Er wusste, er würde verbluten und das Gift von Sasori fraß sich ebenfalls durch seinen Körper, das würde ein grausamer Tod werden … Kapitel 144: Teil 2 – Kapitel 95 – Es schmerzt immer mehr ---------------------------------------------------------- Sonntag, 26. Oktober 2008 Akuma trat nach draußen, er stellte sich auf den großen Hof vor dem Sonnenwohnheim, er sah sich ein wenig um und grinste dann. Ja, das würde funktionieren. Er hob die Arme in die Luft und begann die Vektoren zu verändern, er berechnete die Windrichtungen immer wieder neu und schaffte es so, den Wind an einer Stelle zu bündeln. Zwischen seinen Händen bildete sich ein kleiner, leuchtender Ball. Dieser wurde rasend schnell immer größer. Akuma kontrollierte sämtliche Luftströme der Welt, er sammelte sie in diesem einen Punkt und das Ergebnis war berauschend. Kaori und Shiro waren von dem Plasma begeistert, Shiro beobachtete es mit seinem Röntgenblick, auch wenn er jetzt etwas eingeschränkt war, da er ja nur noch ein Auge hatte. Die anderen waren von der Kraft schockiert, die Akuma besaß, oder vielmehr, die er zwar einsetzte, aber nicht besaß. Sie wussten, dass er das nicht lange durchhalten würde. Akuma lachte jetzt und mittlerweile war der Plasmaball zu einem richtigen Plasmafeld geworden. Es hing in der Luft und wirkte bedrohlich. Noch dazu war der Wind ziemlich heftig, die Vampire mussten aufpassen, dass sie nicht fortgeweht wurden. Noch immer lachte Akuma, es fühlte sich so berauschend an. „Woah, das ist, als würde ich meine Arme und Beine lenken, das ist unglaublich, einfach Unglaublich!“, schrie er. Yumiko bemerkte es als erstes, die Haut an Akumas Fingern löste sich ab und das zog sich langsam über seine Hände und auch über seine Arme hinweg. Doch Akuma war so berauscht von der Kraft, dass er das gar nicht mitbekam. Er konnte momentan nur an das Plasma denken, welches er kontrollierte. Doch plötzlich fing es an zu flackern. Akuma runzelte die Stirn, was hatte das zu bedeuten? Warum fing es an, außer Kontrolle zu geraten? Das Plasma wurde immer instabiler, er würde es nicht mehr lange halten können, deshalb nahm Akuma die Arme runter und das Plasma zerstreute sich. „Was soll die Scheiße? Meine Berechnungen waren doch korrekt“, knurrte er, doch da weiteten sich seine Augen, er hatte Sayo entdeckt, sie war gerade eben gelandet. „Du … du hast mein Plasma zerstört!“, fauchte er. „Akuma, das war viel zu gefährlich! Alle hätten sterben können, sogar du und Kaori!“, rief Sayo ihm zu. Da horchte Akuma auf und sah zu seiner Kaori. Erst jetzt wurde ihm klar, dass es sie auch verletzt hätte. Zudem realisierte er erst jetzt die Schmerzen in seinen Armen, er starrte sie an und musste erschrocken feststellen, dass sich seine komplette Haut bis zu den Ellbogen abgelöst hatte. Es blutete und das nicht gerade wenig. Doch in seiner jetzigen Verfassung konnte er nicht aufhören, er wusste nur, dass Sayo ihn aufgehalten hatte, dafür musste sie sterben! Sayo hörte es zischen und plötzlich schoss Akuma auf sie zu. So schnell sie konnte sammelte sie die Luft unter ihren Füßen und katapultierte sich damit in die Luft, doch sie konnte nicht ganz ausweichen. Er packte sie am Fuß und schleuderte sie gegen die Wand des Wohnheims. Sayo hörte es in ihrem Körper knacken, sie fühlte, wie die Schmerzen durch sie hindurch krochen. Es war schrecklich. Sie rutschte an der Wand hinab und blieb für einige Sekunden betäubt liegen, doch sie wusste, er würde sie umbringen, wenn sie nicht etwas unternahm. Sie brachte alle Kraft auf, die sie hatte und zischte mit Hilfe ihres Luftkissens davon. Allerdings folgte Akuma ihr. Sayo befand sich gerade drei Meter in der Luft, als sie von einem gleißenden Schmerz erfasst wurde. Sie spie Blut aus und krachte zu Boden, sie realisierte erst jetzt, dass Kaori ihr die Brechstange, die Raidon ersten hatte, in den Körper teleportiert hatte. Sayo lag auf dem Boden und umklammerte die Brechstange. Sie konnte fühlen, dass die Brechstange ihr einige Organe zerschlagen hatte. Es verdunkelte sich über ihr und sie sah auf. Akuma stand über ihr und grinste sie an. Dann holte er mit dem Fuß aus und trat ihr in den Bauch. Wieder explodierten die Schmerzen in Sayos Körper. „Oh, tut das weh? Ja, es tut weh, nicht wahr? Weißt du, warum es so weh tut?“, fragte er sie. „Weil ich den Rückstoß umändere, das heißt, du erleidest die doppelten Schmerzen und ich verletze mir nicht die Knöchel. Ist das nicht toll?“ Er trat gegen die Brechstange. Bei jedem Tritt schrie Sayo auf, sie konnte nicht mehr. Da tauchte Kaori auf. „Awww, arme Sayo, hast du schlimme Schmerzen?“, fragte sie. Sayo sah sie an, ihr Blick verschwamm immer wieder. Mittlerweile hatten sich die drei Level F um sie versammelt und in ihren Augen lag die Absicht, sie zu töten. Kaori griff nach der Brechstange und zog ein wenig an ihr. Sayo wimmerte auf. Kuraiko zitterte sie konnte doch nicht zulassen, dass Sayo getötet wurde, doch was konnte sie schon gegen die drei ausrichten? Sie hatte ja noch nicht mal ein gescheites Angriffstalent. Und einen Blitz würde Akuma nur zurückschleudern. Sie sah hinauf in den Himmel, er war von Wolken verhangen und es war düster. Sie fühlte sich wahnsinnig hilflos. Und weder Takuya noch Ichigo waren in der Nähe, sie hätten mit ihren Kräften vielleicht was ausrichten können, aber so … Akatsuki umklammerte die noch immer bewusstlose Akane, sie hatten ihr so viel Blut abgenommen, dass es richtig kritisch für sie wurde. Er wollte etwas tun, aber er hatte Angst, dass Akane etwas passierte, wenn er sie verließ. Auch Hiroshi war sich nicht sicher, was er machen sollte. Er hatte nur die Kraft, einer Person Schmerzen zuzufügen. Würde er das machen, würden die anderen auf ihn losgehen und Akuma konnte er sowieso nicht Quälen. Doch da kam Shaira wieder angerannt. „Lasst sie in Ruhe!“, schrie sie und stürzte sich in die Menge der Level F. „Na kommt schon, wenn ihr jemanden Quälen wollt, dann nehmt mich! Ich war es, die euch das angetan hat, lasst die anderen in Ruhe!“ Kaori fauchte Shaira an und teleportierte die Brechstange aus Sayo hinaus, sie ging auf Shaira zu, wobei sie die Stange gegen ihre Handfläche schlug. „So, du willst also, dass wir dir Schmerzen zufügen? Gerne, kannst du haben“, meinte Kaori und holte aus, sie schlug die Brechstange gegen Shairas Schläfe. Das Mädchen wurde zu Boden gerissen, sie schlug auf den Knien auf und keuchte. Blut floss ihr aus der Wunde am Kopf. Immer wieder schlug Kaori auf Shaira ein, die anderen beiden hielten sich zurück, sie genossen diesen Anblick. Shaira war mittlerweile übel zugerichtet. Ihr Gesicht war verquollen und Blut lief aus vielen Wunden an ihrem Körper, doch sie wollte noch nicht aufgeben, sie wusste, sie konnte es aushalten. Sie hatte nämlich etwas vor, sie musste nur solange durchhalten, bis es soweit war … Noch fünf Minuten, sie musste noch fünf Minuten durchhalten! Doch da tauchte Kyra wieder auf. „Ah, wunderbar, Kaori, du hast sie super zugerichtet, das freut mich“, lachte sie. „Und jetzt töte sie, sie und die andere da hinten.“ „Nein! Hör auf!“, schrie da Suri. Sie rannte aus dem Wohnheim nach draußen. Sie stellte sich schützend vor Shaira. „Du wirst ihr nicht weiter weh tun, das lasse ich nicht zu!“, knurrte sie. „Suri …“, keuchte Shaira. „Klappe, du Dummkopf, das wird nachher noch Ärger geben, das verspreche ich dir. Aber jetzt ist erstmal die hier dran“, grummelte Suri und trat vor Kaori. Doch genau in diesem Moment brach die Sonne zwischen den Wolken hindurch. Kuraiko sah auf und ihre Augen weiteten sich. Das hatte Shaira also versucht, sie wollte Zeit gewinnen. Kuraiko konzentrierte sich und schob mit Hilfe ihrer Fähigkeit die Wolken beiseite. Als die Sonnenstrahlen die Level F berührten ging die Rückwandlung wieder los. Die drei schrien auf und gingen zu Boden. Kyra wich sofort einige Schritte zurück. Sie wusste nicht sofort, was los war, doch als Akumas Haare wieder braun wurden, erinnerte sie sich. Bei Shiro hörte es zuerst auf. Er kam wieder zu sich und musste erstmal erschrocken feststellen, dass er auf dem einen Auge nichts sehen konnte. Zitternd presste er sich die Hand davor, erst nach einiger Zeit lichtete sich der Nebel in seinem Kopf und er konnte sich daran erinnern, was passiert war. Erschrocken sah er sich um und sein Blick blieb auf Kyra hängen. Diese sah mehr als wütend aus. „Scheiße, verdammte Scheiße, warum muss jetzt unbedingt die Sonne aufgehen?“, fauchte sie. „Aber wartet nur, ich werde zurückkommen, dann werde ich euch alle töten“, versprach sie. „Kyra!“, rief Shiro nach ihr. Die Killerin hatte sich umgedreht und wollte flüchten, doch sie hielt inne. „Hör auf zu kämpfen, bitte! Es ist schon genug passiert“, flehte er. „Pah, wieso sollte ich? Ich hab nichts mehr, was mir etwas bedeutet“, knurrte sie. „Sicher? Und was ist mit Lee?“ „Lee? Warum sollte er mir noch was bedeuten? Ich brauche ihn nicht!“, wehrte Kyra ab. „Gut, ich verstehe, aber wenn dir schon nichts an ihm liegt, wie sieht es dann mit deinem Baby aus? Liegt dir daran nichts?“, wollte er wissen. Kyra stockte und sah Shiro entgeistert an. Auch die anderen sahen verwundert zu dem kleinen Vampir. „Was hast du da gesagt?“, kam es zitternd von Kyra. „Ich habe dich gefragt, ob dir auch nichts an deinem Baby liegt, welches in dir wächst. Das Baby von Lee, gehe ich zumindest von aus. Das Baby, dass Sasoris Giftattacke überstanden hat, das Baby, dass diese Schattengestalt überstanden hat, das Baby, dass es sogar überlebt hat, als du die Kugeln mit deinem Körper abgefangen hast“, murmelte Shiro. Kyras Augen weiteten sich und sie musste erschrocken feststellen, dass das tatsächlich der Fall sein könnte, aber nein, das war doch unmöglich! Verunsichert trat Kyra zurück. „Du lügst“, stammelte sie. Plötzlich war sie gar nicht mehr so Furcht einflößend, sie wirkte nur maßlos verängstigt und ungläubig. „Du lügst!“, damit drehte sie sich um und rannte weg, sie lief an Josh, Takuma, der Tenshi trug und Sasori und Aido vorbei, so schnell, dass sie gar nicht gucken konnten, ehe Kyra schon weg war. „Sayo!“, stieß da Josh aus und rannte auf Sayo zu. Sie lag in einer Blutlache und war schon ganz fahl. Wenn sie nicht schnell versorgt wurde, würde sie sterben. Kaori kniete neben ihr und weinte. „Es tut mir so Leid, Sayo, ich konnte nichts dagegen machen“, wimmerte sie. Josh schubste Kaori weg und nahm ihren Platz ein, er zog Sayo vorsichtig hoch. „Sayo. Sayo, sag doch was! Was kann ich tun, damit es dir wieder besser geht?“, wollte er wissen. „Blut“, stieß sie mühsam aus. Josh nickte und schob den Ärmel seines Hemdes nach hoben, er zog ein Messer und schnitt sich damit einmal über das Handgelenk. Er presste es Sayo auf den Mund und sie trank von ihm. Und sie trank viel. Takuma starrte seine Freundin und den Hunter mit gemischten Gefühlen an. Nach einiger Zeit ließ Sayo endlich von Josh ab, es ging ihr jetzt besser. Wenn auch nur ein wenig. Kaori hatte sich in der Zwischenzeit um Akuma gekümmert, dieser hatte ebenfalls große Schmerzen und seine Arme bluteten wie verrückt. Er lag mit dem Kopf auf Kaoris Schoß, er weinte, denn auch er wusste wieder, was er alles getan hatte. „Scheiße, was hab ich getan, ich hab jemanden getötet“, stieß er aus. „Akuma, das war durch den Virus, der hat dich dazu gebracht, sie zu töten“, versuchte Kaori ihn zu beruhigen, auch wenn sie wusste, dass es nicht alleine am Virus lag. Sie hatte es gemerkt. Der Virus verstärkte jegliche Aggression nur, er konnte nur das erhöhen, was bereits da war, er konnte nichts neues Erschaffen. Was sagte das wohl über sie aus? Auch Shiro wusste es, er wusste, dass er sich wie das letzte Monster aufgeführt hatte und er musste sich eingestehen, dass er so auch in Wirklichkeit war. Nur momentan hatte er seine Gefühle unter Kontrolle. „Shiro!“, rief Callie. Sie kam auf ihn zu gerannt und fiel ihm um den Hals. „Oh, mein Shiro“, stammelte sie. Shiro schloss Callie zaghaft in die Arme, er hatte sie tatsächlich angegriffen und sie umarmte ihn immer noch. Auch die anderen kamen so langsam hervor. Sie alle waren noch etwas verängstigt. Dieser Virus hatte es in sich. „Was machen wir jetzt?“, wollte Kuraiko wissen. Diese Frage drückte schwer auf sie nieder. Und Kaori sprach aus, was sie alle bereits wussten. „Wir müssen Kyra töten. Das ist die einzige Möglichkeit …“ „Nein! Nein, das können wir nicht machen!“, kam es von Akuma, er weinte jetzt, so hatte ihn noch niemand gesehen, er weinte haltlos und es sah nicht so aus, als würde er sich gleich beruhigen. „Wir werden sterben, wenn Kyra stirbt“, stammelte er weiter. „Ich weiß doch, Akuma, ich weiß. Aber wir können nichts anderes machen, als sie zu töten. Wenn wir sie fangen und einsperren würden, würde sie uns bei nächster Gelegenheit rufen und wir würden sie befreien. Dann würden wir noch mehr Leute verletzen und das will ich nicht! Deshalb muss Kyra sterben und wir mit ihr.“ Ihre Stimme klang bitter, sie hasste sich dafür, dass sie das aussprach. „Das ist doch so unfair, warum müssen wir sterben? Ich will das nicht! Ich will nicht sterben! Warum hat es Kyra auf uns abgesehen? Wir haben doch gar nichts gemacht? Warum will sie verhindern, dass ich ein langes glückliches Leben mit dir haben kann, warum will sie nicht, dass unser Kind geboren wird, warum will sie uns alles wegnehmen?“, heulte er. Er presste sich an Kaori und weinte einfach nur. „Weil das Kyra ist, sie will uns unser Glück nicht gönnen“, antwortete Kaori traurig. Sie strich Akuma über den Rücken und versuchte ihn zu beruhigen, doch es klappte nicht. Er weinte einfach immer weiter. So hatten ihn die anderen noch nie erlebt und auch ihnen fiel es schwer, sich zu beherrschen. Immerhin wussten sie, dass einige ihrer Freunde bald sterben würden. „Akuma! Reiß dich zusammen“, kam es da von Sasori. Akuma sah auf und schaute zu Sasori, er wusste noch nicht, dass Kumo tot war. „Egal was du sagst, ich werde Kyra töten, das hat sie verdient! Schließlich hat sie mir meinen Bruder genommen“, knurrte er. Auch er weinte. „Ja, du hörst richtig. Kumo ist tot.“ „Was?“, stieß da Takashi aus. Sasori sah zu ihm und nickte nur. „Verdammt! Dieses Miststück“, presste Takashi hervor. „Also gut, ich bin dafür, sie zu töten, egal was es mich kosten wird. Ich will nicht, dass weiter Leute damit hineingezogen werden. Ich werde sie aufhalten. Akuma, Shiro ihr müsst mir dabei aber helfen“, meinte Kaori. „Kaori-sama … ich weiß nicht, was ich machen soll“, stammelte Akuma. „Warum kannst du nur so leicht darüber sprechen? Du wirst sterben und unser Baby auch …“ „Akuma, meinst du, mir fällt das leicht? Meinst du, ich möchte sterben? Nein! Das will ich nicht, aber es geht nicht anders! Kyra muss sterben! Denn sie wird niemals aufhören, egal ob sie jetzt schwanger ist oder nicht“, murmelte Kaori. „Kaori, ich werde dir helfen, nicht nur, weil ich nicht mehr will, dass andere sterben, nein, ich will auch Rache, Rache für Hinata. Ich bin bereit zu sterben um die, die ich Liebe zu beschützen!“, kam es von Shiro. Callie schmiegte sich bei diesen Worten enger an ihn, sie weinte auch. Sie wollte nicht, dass ihr Shiro starb. „Sie hat auch meine Geschwister umgebracht. Ich werde ihr das auch nicht durchgehen lassen“, murmelte Kaori. Akuma schniefte und richtete sich leicht auf. Auch wenn es ihm ziemlich schlecht ging, er würde jetzt nicht schlapp machen. „Na gut, dann werde ich auch mithelfen, ich werde euch helfen, Kyra zu töten“, versprach er. Er sah momentan wie ein kleiner Junge aus, weshalb Kaori ihn schützend in den Arm nahm. „Ist schon gut, Akuma, du musst nicht mitmachen, ich werde mich um Kyra kümmern. Du hast doch so oder so schon schmerzen. Ruh dich aus“, meinte sie. „Nein … das geht nicht. Ich will nicht, dass du jemanden töten musst. Also werde ich es tun. Außerdem, wenn wir es schaffen, ist es sowieso vorbei, warum sollte ich mich jetzt ausruhen?“ fragte er sie. „Das könnt ihr doch nicht machen. Ihr werdet sterben“, kam es von Tenshi, sie war noch nicht wieder ganz da, hatte aber mitgehört, was gesprochen wurde. „Ich will das nicht.“ „Tenshi, wir haben genug schaden angerichtet, Kyra wird noch heute sterben bevor die Sonne untergeht“, meinte Kaori, dann wandte sie sich an Shaira. „Shaira, es tut mir Leid.“ Shaira sah auf, sie hatte still daneben gesessen und zugehört. „Was meinst du? Warum tut es dir Leid? Ich bin doch an allem Schuld“, stieß sie aus. „Du hast heute sehr tapfer gegen Kyra gekämpft und ich kann dir verzeihen“, kam es von Kaori. Shairas Augen weiteten sich. „Was redest du da?“ „Nun ja, ich werde bald sterben … Ich möchte nicht, dass wir im Schlechten auseinander gehen, du hast heute versucht, uns zu retten, dafür möchte ich dir danken und es ist genug Wiedergutmachung für mich“, erklärte Kaori ihr. Tränen traten in Shairas Augen und ihr Kinn zitterte. „Ach, Kaori … danke“, brachte sie nur hervor. Kaori stand jetzt auf und trat an Sayo heran. „Sayo, es tut mir unglaublich Leid, ich wollte dir nicht wehtun“, entschuldigte sie sich. „Und Sasori, es tut mir auch mit Kumo unglaublich leid. Ich weiß, wie es ist, seine Geschwister zu verlieren. Meine hat mir Kyra schon vor so vielen Jahren genommen. Ich kann nicht sagen, dass der Schmerz irgendwann nicht mehr da ist, er wird nie vollkommen vergehen, aber irgendwann lässt er sich ertragen. Ich hoffe, dass du ihn auch bald ertragen kannst“, wünschte sie ihm. „Auch für dich tut es mir sehr Leid, Aido.“ Hanabusa nickte nur und Sasori starrte zu Boden. „Wie lange hat es bei dir gedauert, bis es leichter wurde, meine ich“, wollte Sasori wissen. „Sehr lange, es hat mehrere Jahre gebraucht, bis ich aufhören könnte mir die Schuld an der ganzen Sache zu geben“, erzählte sie ihm. Leicht nickte Sasori und wandte dann den Blick ab. „Shiro, weißt du, wo Kyra hinwollte?“, fragte Kaori dann. „So wie es aussah, wollte sie zu Lee, doch ich kann es nicht mehr genau erkennen, mir fehlt ein Auge …“, nuschelte er. Kaori kniete sich zu ihrem Cousin und zog ihn in die Arme. „Hey, tu das nicht! Hör auf, dich selbst so fertig zu machen, du bist kein Monster!“, redete sie auf ihn ein. Sie kannte Shiro gut genug um zu wissen, wie es jetzt in ihm aussah. „Doch, bin ich, du hast es doch selbst gemerkt, der Virus verstärkt die Aggressionen nur, er erschafft sie nicht neu, ich bin ein verdammtes Monster!“, keuchte er. „Würde ein Monster seine Taten bereuen? Ich denke nicht. Kyra mag ein Monster sein, aber du ganz sicher nicht, mein lieber Shiro …“, murmelte Kaori, danach küsste sie ihn auf die Stirn und sah ihn an. „Also, dann sollten wir mal Kyra und Lee suchen gehen, nicht wahr?“, meinte sie dann. „Ähm, zu Lee … der dürfte mittlerweile tot sein, ich hab ihn vergiftet“, mischte sich Sasori. In dem Moment hörten sie einen durchdringenden, herzzerreißenden Schrei aus dem Wald. „Ich glaube, das hat sie auch gerade gemerkt“, murmelte Tenshi. Kapitel 145: Teil 2 – Kapitel 96 – Unendliche Trauer und erwachende Kräfte --------------------------------------------------------------------------- Sonntag, 26. Oktober 2008 Kyra lief durch den Wald, sie wollte wieder zur Lichtung, dort, wo sie Lee zurückgelassen hatte, sie presste ihre Hand auf ihren Bauch. Das, was dieser kleine Shiroi zu ihr gesagt hatte, dass konnte doch nicht stimmen! Das konnte einfach nicht wahr sein! Das war unmöglich … Sie musste anhalten, denn ihr ganzer Körper zitterte so stark, dass sie nicht mehr laufen konnte. Sie lehnte sich an einen Baum und versuchte, sich zu beruhigen. „Ich muss zu Lee“, stammelte sie. Sie musste ihn jetzt unbedingt sehen! Nachdem sie sich krampfhaft beruhigt hatte, lief sie weiter. Mittlerweile hatte das Adrenalin nachgelassen und sie fing an, die Schmerzen zu spüren. Sie presste ihre verletzte Hand gegen ihren Bauch, es tat auf einmal unglaublich weh … Schließlich erreichte sie die Lichtung, doch fast sofort wollte sie wieder umdrehen. Sie sah Lee auf der Lichtung liegen und er lag in einer Lache aus Blut. Schnell lief sie auf ihn zu wobei sie immer wieder stolperte, ihre Füße wollten da nicht hin, aber sie musste. „Lee!“, schrie sie. Sie fiel neben ihm auf die Knie, sie weinte, als sie bemerkte, dass Lee mehr tot als lebendig war. Doch da schlug er die Augen auf, jeglicher Glanz war aus ihnen gewichen, es waren die Augen eines Toten. „Kyra“, krächzte er. Kyra sah auf und starrte ihn an. „Oh Lee, wie konnte das nur passieren? Scheiße, warum?“, stammelte sie. „Die anderen waren einfach stärker als ich“, kam es brüchig von Lee. Seine Stimme war so schwach … so hatte Kyra ihn noch nie erlebt. „Ach Kyra, jetzt heul doch nicht, du konntest mich doch eh nicht mehr leiden.“ Kyra riss die Augen auf, sie presste ihre Hände auf die Knie, noch immer liefen ihr Tränen aus den Augen. „Nein, das stimmt nicht, ich liebe dich, ich war nur zu blöd, einfach aufzuhören. Ich konnte nicht und jetzt ist es zu spät“, gestand sie. „Ich bin so eine verdammte Idiotin, ich hätte aufhören sollen“, schluchzte sie. Lee hob seinen Armstummel und drückte ihn gegen Kyras Arm. „He, beruhige dich, Kyra. Ich wusste es die ganze Zeit, ich wusste, dass du mich noch immer liebst und dass du dazu gezwungen wirst, das hier weiter zu führen“, murmelte er. „Und glaub mir, ich liebe dich auch, so wie du bist.“ Kyras Kinn zitterte und sie zog Lee an sich ran, sie schlang ihre Arme fest um seinen Hals und hielt ihn fest, sie weinte noch immer. „Aber, du wirst wegen mir sterben!“ „Quatsch! Ich sterbe, weil ich nicht stark genug war, das ist nicht deine Schuld“, widersprach er ihr. „Scheiße, hätte ich es nur früher gewusst, dann wäre es gar nicht so weit gekommen, dann hätte ich aufhören können“, stammelte sie, man verstand sie kaum, weil sie die ganze Zeit schluchzen musste. „Wenn du was früher gewusst hättest?“, hakte Lee nach. „Na … na, dass ich schwanger bin, von dir, hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich aufhören können, ich …“, heulte sie. Sie musste abbrechen, da sie von einer unkontrollierten Heulattacke ergriffen wurde, sie vergrub ihr Gesicht in Lees Halsbeuge und weinte. Auch Lee war ein klein wenig schockiert. Aber eher deswegen, dass sein Kind nie zur Welt kommen würde, er wusste, dass Kyra sich rächen würde, wenn er jetzt starb und er wusste auch, dass sie dabei sterben würde, sie war schon jetzt viel zu instabil. „Kyra, dann verschwinde von hier, lass die Vampire in ruhe. Du schaffst das, mit dem Kind, meine ich. Du kannst es zur Welt bringen. Auch wenn ich nicht mehr mit dabei sein werde. Lass die Vampire jetzt in Ruhe! Hör zu, das Haibara Mädchen erwartet ebenfalls ein Kind und sie ist ebenfalls todtraurig, dass sie es nicht bekommen kann, da sie sterben wird. Lass die Vampire gehen, dann kannst du dein Kind, unser Kind bekommen und Kaori kann ihres bekommen und niemand müsste mehr sterben!“, versuchte er sie zu überzeugen. Doch Kyra schüttelte den Kopf. „Nein, das werde ich nicht zulassen. Ich kann kein Kind bekommen, ich kann es nicht großziehen! Wenn du nicht dabei bist schaffe ich es nicht, ich … kann es einfach nicht“, meinte sie. „Ich werde mein Vorhaben so durchziehen, wie ich es geplant habe. Der Rest wird sich schon ergeben. Auch wenn ich sterben sollte, vielleicht sind wir dann im Tod vereint … aber die Vampire werden sterben!“, knurrte sie. Lee seufzte auf, doch in dem Moment schoss eine Welle von Gift durch seinen Körper und er krampfte sich zusammen. „Kyra du könntest noch etwas für mich tun“, murmelte er. Die Killerin sah ihn erwartungsvoll an. „Du könntest mich töten. Dann müsste ich nicht mehr leiden“, keuchte er. Kyra riss die Augen auf und sah ihn entsetzt an. „Was? Nein! Das kann ich nicht!“, stammelte sie. „Komm schon, du bist die Killerin, du kannst das, alle anderen kannst du doch auch töten“, meinte er. „Aber, ich kann dich nicht töten“, wimmerte sie. „Dann muss ich dir noch etwas sagen. Kyra, dir selbst ist es vielleicht nicht bewusst, aber du bist nicht mal mehr halb so menschlich wie du geglaubt hast … Weißt du, vor vielen Jahren wurdest du von einem Vampir gebissen und dieser Vampir war ein Reinblüter“, erzählte er. Kyras Augen weiteten sich. „Was? Soll das heißen, ich bin ein Vampir?“, stieß sie aus. „Ja, schon seit mehreren Jahren, doch durch deinen Hass hast du nie eine Blutlust verspürt, du bist ein Vampir der noch schlummert. Du könntest deine Kräfte entfalten, so hättest du vielleicht noch eine Chance gegen sie, doch dazu musst du Blut trinken“, erklärte er. „Was? Nein! Wo-woher weißt du das überhaupt?“, wollte sie wissen. „Nun ja, vor einigen Tagen kamen mich zwei Reinblüter besuchen“, fing er an. Zwei Tage zuvor … Lee schlief gerade, beziehungsweise, er wälzte sich mit geschlossenen Augen unruhig im Bett hin und her. Schlaf konnte man das nicht nennen. Er machte sich immer noch sorgen um Kyra. Doch plötzlich konnte er eine seltsame Präsenz fühlen. Er schlug die Augen auf und sah zuerst in die tiefblauen Augen einer Frau. Er zuckte zurück, da er nicht darauf gefasst gewesen war, dass ein Reinblüter vor seinem Bett stand. „Wer … bist du?“, wollte er wissen. „Ich bin Yumi Toudou, die Echte“, sagte sie. Lee runzelte die Stirn. „Gibt’s denn auch eine Falsche?“ „Ja, wenn ich die Echte bin, muss es zwangsläufig eine Falsche geben. Aber genug davon. Es geht um Kyra“, somit hatte sie Lees volle Aufmerksamkeit. „Kyra wird sterben, wenn sie zu den Vampiren geht und sie wird unseren ganzen Plan ruinieren, aber gut, das können wir nun nicht mehr stoppen. Doch ich muss dir noch etwas über sie erzählen“, sie hielt kurz inne und sah zu dem Mann, er war ebenfalls ein Reinblüter. „Oh, Akuma?“, fragte auch Lee. Doch sofort fiel ihm auf, dass das nicht stimmen konnte, immerhin war Akuma ja ein Edelblüter und noch dazu, war diese Person deutlich älter. „Nun ja, Kyra wurde vor einigen Jahren von einer Reinblüterin gebissen“, begann Yumi. „Moment, das würde ja bedeuten, sie ist ein Vampir!“, kam es geistreich von Lee. „Ja, ist sie auch, allerdings wird sie nicht degenerieren, denn sie bekam einst das Blut des Reinblüters, Ichigo“, erklärte Yumi. „Moment, Ichigo? Die Reinblüterin der Cross Academy?“, hakte Lee nach. „Richtig. Ichigo verwandelte Kyra für ihre Zwecke. Du musst wissen Kyra wurde regelrecht in dieses Leben gedrängt, vor Ichigo gab es schon eine Person, die veranlasst hatte, das Kyra so leben musste, wie sie gelebt hat. Diese Person hat sie heimlich mit ihrem Blut gefüttert, und ihr im Schlaf zugeflüstert, dass sie die Vampire hassen soll. Dadurch, dass sie zu beginn immer wieder das Blut eines Reinblüters bekommen hatte, wurde sie selbst zu einem Monster, das vorher so noch nie existiert hatte. Sie wurde zur Killerin, zu einer Killerin die Schlimmer war als jeder andere Killer. Ein Mensch mit übernatürlichen Fähigkeiten, ihr Körper ist robuster als jeder andere menschliche Körper, ihre Regenerationsfähigkeit ist stärker und sie kann enorme Kräfte aufbringen. Doch dadurch, dass Ichigo sie 2001 in einen Vampir verwandelt hat, kann sie ihre Kräfte nicht vollkommen entfalten. Ihre wahren Kräfte ruhen, doch da sie keine Blutlust verspürt, wird diese Seite niemals erwachen …“, Yumi hielt kurz inne und sah Lee mit festem Blick an. „Und hier kommst du ins Spiel. Da Kyra unseren Plan schon zerstört hat, muss sie etwas unternehmen. Ich will, dass du ihre ruhenden Kräfte erweckst, sie muss Blut trinken und dann wird sie zu einem wahren Monster werden. Sie wird die anderen Killer alle noch weiter übertreffen und sie wird so stark werden, dass sie kaum noch aufzuhalten ist.“ „Und wozu soll das gut sein? Was bezweckt ihr überhaupt damit?“, wollte Lee wissen. „Nun ja, unser Plan sah vor, die Person, die hinter Ichigo steckt zu eliminieren, dazu hätten wir bis zu Samhain warten müssen, doch jetzt ist es sowieso zu spät, weshalb Kyra das jetzt übernehmen muss. Sie soll ihre wahren Kräfte entfalten und Ichigo töten, sie soll sie in die Hölle schicken und dafür sorgen, dass sie nie wieder kommt. Diese Person, die hinter Ichigo steckt, hat schon so viel Schaden angerichtet, sie muss vernichtet werden“, erklärte Yumi. „Was? Das verstehe ich nicht, so alt ist doch Ichigo noch nicht, wie kann sie da schon so viel Schaden angerichtet haben?“, wollte Lee wissen. Yumi grinste bitter. „Nun ja, du hast recht, Ichigo ist genauso alt wie ich, wir wurden am selben Tag geboren, zur selben Zeit. Ichigo ist meine Cousine. Ihre Eltern waren Yakuro und Shiori Toudou und meine Fukasaku und Mina Toudou. Takuya ist mein Bruder, nicht Ichigos und es macht mich wütend, dass sie all die Jahre bei ihm sein konnte und ich nicht, da ich mich versteckt halten musste“, knurrte Yumi. „Hä? Was ist denn passiert?“, fragte Lee. „Nun ja, Ichigo ist von jemandem besessen. Die echte Ichigo, Ichigo Toudou, wurde in ihrem eigenen Körper eingesperrt und die Falsche Ichigo, Ichigo Puraudo, hat ihren Körper übernommen. Doch wir wissen leider noch nicht, welche Person hinter Puraudo steckt. Ich will nur dass meine Cousine freikommt und dass Ichigo Puraudo vernichtet wird!“, meinte Yumi. „Yumi! Du redest zu viel, wir müssen jetzt gehen“, kam es von dem anderen Reinblüter. „Ja, Iroh, ich komme. Jedenfalls, Lee, du musst dafür sorgen, dass Kyras Vampirkillerseite erwacht und dass sie sich gegen Ichigo stellt, kapiert? Wir müssen jetzt gehen“, mit diesen Worten stand Yumi auf und die beiden verschwanden, sie ließen einen vollkommen verwirrten Lee alleine zurück. „Was war das?“, fragte er sich noch. Zurück in der Gegenwart … Kyra sah Lee ungläubig an. „Nein, das kann doch nicht wahr sein! Wieso habe ich das nie gemerkt?“ „Ich weiß nicht, ich weiß jedenfalls nur, dass du mein Blut trinken musst und du musst Ichigo Puraudo vernichten, sie ist anscheinend für dein Leid verantwortlich und du musst dich beeilen, mir bleibt nicht mehr viel Zeit“, keuchte Lee. „Ich kann nicht! Ich bin kein Vampir“, wehrte Kyra ab. „Du musst, oder du stirbst! Zudem, ich will es so, ich will durch deine Hand sterben!“, redete er weiter auf sie ein. Noch immer war Kyra unentschlossen, sie konnte doch nicht so einfach … Doch sie merkte, dass Lee immer schwächer wurde und da fasste sie einen Entschluss. In ihren Augen wurde ein neues Feuer entfacht. Sie würde die Vampire töten, auch wenn sie dazu selbst einer werden musste … „Ich liebe dich, Lee, es tut mir so leid, und … du bist das beste, was mir je passiert ist, auch wenn ich es erst so spät erkannt habe“, gestand sie. „Ich liebe dich auch“, keuchte Lee auf. Kyra zog ihn näher zu sich und öffnete ihren Mund, wenige Sekunden später grub sie ihre Zähne in Lees Hals und saugte sich fest. Immer schneller sog sie Lees Blut in sich auf, sie konnte das bittere Gift schmecken, doch es machte ihr nichts mehr aus. Sie konnte fühlen, wie neue Kraft sie immer schneller durchflutete, sie wurde immer kräftiger und sie spürte wie sich ihre Wunden schlossen. Schließlich riss sie sich von Lee los und starrte in den Himmel. Ihre Augen glühten rot und aus ihrem Mund und von ihren Zähnen floss Blut. Sie sah auf einmal alles in ganz neuem Licht, zumal sie jetzt sowieso vom Sonnenlicht geblendet wurde. Ihre Nasenlöcher blähten sich und sie sog die verschiedenen Gerüche in ihrer Umgebung auf, doch nach einigen Momenten realisierte sie, wen sie da gerade getötet hatte. Ihr Blick richtete sich auf den reglosen Körper von Lee. Und da erkannte sie, dass sie wirklich ein Monster war. Sie stieß einen Schrei aus, einen Schrei, den man sogar noch an der Cross Academy hörte. Kapitel 146: Teil 2 – Kapitel 97 – Vampirkiller ------------------------------------------------ Sonntag, 26. Oktober 2008 Kyras Schrei endete schließlich, sie sackte neben Lee zusammen. Sie konnte es noch immer nicht fassen, sie hatte ihn getötet! Doch diese neuen Gefühle in ihrem Körper, dieses Gefühl der Macht … Das war unglaublich. Sie richtete sich wieder auf und stand noch etwas wackelig auf den Beinen. Sie betrachtete ihren Körper, die Einschusslöcher waren vollkommen verheilt und auch ihre Hand tat nicht mehr weh. „Unglaublich“, keuchte sie, sie witterte und war erstaunt, wie viel sie wahrnehmen konnte. Sie roch jetzt genau, wer auf dieser Lichtung alles Blut verloren hatte. Sie ließ ihre Zähne aufeinander krachen und wandte sich dann in Richtung Cross Academy. „Vampire, ich komme und mache euch fertig“, knurrte sie. Sie warf einen letzten Blick auf Lee, ehe sie losrannte, direkt auf die Cross Academy zu. Die anderen Vampire spürten, dass Kyra im Anmarsch war und sie waren über die neue Kraft schockiert. Sie zischte plötzlich aus dem Wald und schlug ohne weitere Vorwarnung zu. Takuma konnte gerade noch so mit Tenshi auf dem Rücken zur Seite springen, denn die Killerin landete dort, wo er eben noch gestanden hatte. Die Vampire wichen sofort zurück, sie wussten, dass etwas mit Kyra nicht stimmte. Sie spürten es und es machte ihnen Angst. „Na … überrascht? Ich mach euch jetzt fertig. Ich werde euch so lange quälen, bis keiner mehr von euch übrig ist!“, lachte sie und stürzte sich dann auf Josh, der noch immer mit Sayo am Boden hockte. Doch Shiro ging dazwischen, er hielt Kyra mit seinem Schal auf. „Jetzt wirst du dafür büßen, dass du mir meine Hinata genommen hast“, knurrte er und zog Kyra zu sich ran. Die Killerin grinste breit und sprang auf Shiro zu, dieser machte einen Rückwärtssalto und wich Kyra aus. Doch auch er schoss nach seiner Landung gleich wieder nach vorne und drehte sich einmal um sich selbst wobei er sein linkes Bein von sich gestreckt hatte. Er traf Kyra im Gesicht und fügte ihr einen Kratzer zu. Danach sprang er allerdings sofort zurück, denn er spürte, dass sich etwas in Kyra aufbaute. „Callie! Gib mir meine Ringe zurück“, bat er seine Freundin. Diese tat, was er wollte. „Ohoh, wir sollten uns in Sicherheit bringen!“, meinte Kaori und zog sich weiter zurück. „Warum?“, wollte Josh wissen. Er war mittlerweile aufgestanden und hatte Sayo auf den Arm genommen. „Weil Shiro hier gleich die Hölle loslässt, deshalb!“, meinte Kaori. Shiro hatte mittlerweile seine Ringe wieder angezogen und diese leuchteten plötzlich rot auf. Auf Shiros Gesicht breitete sich ein Grinsen aus, danach griff er nach etwas, was eigentlich gar nicht da war. Doch als er seine Hände wieder an den Körper zog, hatte er plötzlich mehrere Messer zwischen den Fingern. „Woher hat er die?“, wollte Josh wissen. „Tja, das ist die Frage. Die Ringe hat er von Hinata bekommen, sie hatte übrigens ebensolche Ringe, damit kann man Waffen scheinbar aus dem Nichts herzaubern, allerdings vermute ich, dass sie in einem verzauberten Raum liegen und Shiro hat mithilfe dieser Ringe Zugriff darauf. Was auch immer, wir sollten uns zurückziehen“, murmelte Kaori. Shiro stand gut fünf Meter von Kyra entfernt und schleuderte nun seine Messer auf die Killerin, zeitgleich holte er immer neue Messer aus dem unsichtbaren Raum. Doch Kyra blieb stehen und wehrte jedes einzelne Messer ab, sie hatte selbst eins und schlug die Messer von Shiro damit weg. Ihr Arm bewegte sich dabei unglaublich schnell. „Wow, mir wird schon alleine vom Zusehen schwindelig“, meinte Hiroshi und schüttelte den Kopf. Shiro sah nach einiger Zeit ein, dass das keinen Sinn hatte und zog ein langes Katana aus dem Nichts, er stürmte auf Kyra zu. Diese griff nach ihren Pistolen und schoss auf Shiro, dieser schaffte es jedoch, ihre Kugeln in der Mitte zu zerteilen. Kyra knurrte auf und preschte dann nach vorn, sie schoss weiter auf Shiro, dieser zerstörte die Kugeln allerdings, jede einzelne von ihnen. Auch als Kyra immer wieder nachlud, sie hatte vorsorglich mehrere volle Magazine mit Halterungen an ihren Beinen befestigt, sodass es schneller ging, hörte er nicht auf. Auch wenn Shiro jetzt ein Auge fehlte, seine Kampffähigkeiten ließen nicht nach. „Scheiße, wie lange kann der das durchhalten?“, fragte Yagari, er war mittlerweile auch anwesend, er hatte die Schüler beruhigen müssen. „Nun ja, ziemlich lange, normalerweise, doch jetzt, da er verwundet ist, ich weiß es nicht“, antwortete Kaori. Shiro zog nun eine M1918 Browning Automatic Rifle aus dem Nichts und lud sie schnell auf, er würde das nicht mehr lange durchhalten, seine Kräfte ließen enorm nach, weshalb er sich beeilen musste. Er mochte Schusswaffen nicht, doch es war eine Notsituation. Kyra stockte, als sie die Waffe sah, dann musste sie den Schüssen ausweichen, sie lief im Kreis um Shiro herum, die anderen mussten sich zurückziehen, da sie sonst noch von den Kugeln getroffen wurden. Kyra zog zwei AMT Hardballer und schoss, während sie auswich auf Shiro. Der Zwerg musste doch zu treffen sein! Die restlichen Vampire zogen sich in der Zwischenzeit ins Sonnenwohnheim zurück, zwar waren die Day Class Schüler sehr verängstigt, als sie Akuma wieder sahen, aber sie blieben still zusammengekauert in einer Ecke hocken. „Fuck, was machen wir jetzt?“, wollte Akuma wissen. „Ich weiß es nicht, jedenfalls wird Shiro nicht mehr lange durchhalten, wenn er schon zu solchen Waffen greift. Er hasst Schusswaffen, sie sind nur sein letztes Mittel“, erklärte Kaori. „Verstehe, dann müssen wir uns wirklich was einfallen lassen“, meinte Kaien. Er wirkte mehr als besorgt. „Was ist denn los?“, ertönte da eine andere Stimme. Es war Yuki, doch sie sah so verändert aus … Die Augen der Vampire weiteten sich, als sie erkannten, dass Yuki eine reinblütige Vampirin war. „Na ja, Prinzessin, Shiro kämpft da draußen gegen Kyra und er ist dabei, so wie es aussieht zumindest, zu verlieren, wenn wir ihm nicht helfen“, erklärte Kaori, wobei sie das ‚Prinzessin‘ sehr abfällig aussprach. „Dagegen müssen wir doch etwas tun!“, kam es sogleich von Yuki. „Ach ja? Soweit waren wir auch schon, Madam, aber was sollen wir tun? Shiro hat von uns allen die meiste Kampfkraft, vor allem, da ihm die Waffen nicht ausgehen und er mittlerweile ein unschlagbares Waffengenie ist, das hat er wohl teils Hinata zu verdanken, ich hingegen kann nur mit meinen Messerchen spielen und Akuma ist auch schon fix und fertig und offen gestanden, ihr habt alle gesehen, wie wenig wir gegen Kyra ausrichten konnten. Lediglich Shaira konnte ihr zwei Finger abbeißen“, zählte Kaori auf. „Noch dazu scheint Kyra wesentlich stärker zu sein, als vorher, ich glaube, ihre vampirische Seite ist erwacht … Und ja, bevor ihr fragt. Kyra ist ein Vampir“, murmelte Sasori. Doch von draußen ertönte plötzlich ein Schrei und dieser kam nicht von Kyra. Kaori stürmte sofort nach draußen und musste erschrocken feststellen, dass Shiro vor Kyra stand und diese hatte eines ihrer Khukuri in der Hand. Eine Blutfontäne schoss aus Shiros Brust und er ging zu Boden. Rasend schnell breitete sich eine Blutlache um ihn herum aus. Kaori begann zu schreien, sie ging auf die Knie und umschlang ihren Oberkörper mit den Armen. Kyra ging auch auf die Knie, allerdings nur um sich dann zu Shiro runterzubeugen. Sie drehte ihn um und stieß ihre Zähne in seinen Hals, sie saugte sein Blut und erlangte so noch mehr Kraft. Kaori musste verzweifelt mit ansehen, wie ihrem Cousin das Leben ausgesaugt wurde, doch da schoss Akuma vorwärts, direkt auf Kyra zu und tacklete sie. „Schlampe, lass ihn in Ruhe!“, fauchte Akuma. Er war über Kyra und fauchte sie wütend an. Kyras Lippen waren blutig und sie fauchte zurück. Sie legte ihre Hände um seinen Hals und drückte zu. Und was sie für eine Kraft dabei aufwandte. Akuma drohte tatsächlich zu ersticken, aber auch nur, weil er seine Kraft nicht einsetzte. Doch nun blieb ihm wohl keine andere Wahl mehr. Seine Kräfte wirbelten umher und Kyras Arme wurden von Akumas Hals weggeschleudert, dabei brachen ihre Finger. Kyra fauchte auf und setzte ihre neu gewonnene Regenerationsfähigkeit ein, die Finger heilten sofort wieder. Verwirrt sah Akuma zu ihr. Doch schon war Kyra unter ihm verschwunden. Sie stand nun vor ihm, mit rot glühenden Augen starrte sie auf ihn herab. Sie grinste und dieses Grinsen bereitete sogar Akuma Angst. Sie trat mit ihrem Schuh auf ihn ein. Doch Akuma konnte sich dagegen wehren, er packte nach Kyras Arm und riss daran. Dabei musste er allerdings sehr viel Kraft aufwenden, denn Kyras Regenerationskraft war enorm. Doch schließlich schaffte er es und riss ihr den Arm ab. Die Killerin schrie auf und hielt sich die Schulter, sie ließ die Wunde zwar heilen, allerdings wusste sie, dass sie keine Gliedmaßen nachwachsen lassen konnte. Ihre Finger waren nämlich immer noch ab und nun auch noch ihr Arm … Doch wenigstens konnte sie verhindern, dass noch mehr Blut verloren ging. Keuchend und zitternd stand Akuma vor Kyra, er hielt ihren Arm in der einen Hand, sodass er auf dem Boden schleifte. Akuma spürte unglaubliche Schmerzen im Körper, er merkte, dass sein Limit längst überschritten war, er drohte umzukippen, doch er zwang sich, auf den Beinen zu bleiben. Kyra grinste ihn immer noch an und schließlich schoss sie weiter auf ihn. Sie wollte ihn dazu bringen, weiter seine Kräfte einzusetzen. Das klappte auch, denn Akuma war mittlerweile zu langsam um auszuweichen. Er ging zwar immer weiter zurück, aber er musste seinen Schild einsetzen um die Kugeln abzuwehren und da passierte es. Die Hand, in der er noch immer Kyras Arm hielt schmerzte plötzlich unglaublich und mit einem Mal, war noch ein unbeschreiblicher Schmerz da, ehe er verlosch. Er spürte, wie er das Gewicht des Armes verlor und mit geweiteten Augen hob er seine Hand. Das erste was er sah, war der zersplitterte Knochen, der herausragte und die Fleischreste, die seinen Arm mit der Hand verband, seine Hand und ein Teil des Armes baumelten einfach daneben, sie waren einfach abgegangen … Jetzt sah er auch warum, seine Haut hatte sich gänzlich aufgelöst und schon nach kurzer Zeit fiel seine skelettierte Hand zu Boden, seine Haut und sein Fleisch hatten sich zu einer breiigen Pampe aufgelöst und waren nun auf dem Boden verteilt. Er starrte noch immer die Stelle an und da fing er an zu schreien, er bemerkte aber schnell, dass nicht nur seine rechte Hand sich aufgelöst hatte, nein, auch die Linke musste darunter leiden. Er konnte richtig zusehen, wie sich nach und nach seine Finger ablösten. Seine Hand fuhr an sein Gesicht, an seine Wange und als er sie wegnahm, bemerkte er, dass er Haut in seiner Hand hielt. Voller Panik wich er zurück, das durfte doch nicht wahr sein, er löste sich tatsächlich auf! Kaori war so verzweifelt, ihr Cousin war halbtot und Akuma löste sich tatsächlich auf, was konnte sie nur tun? Kyra war nach wie vor begeistert, auch wenn ihr ein Arm fehlte, was machte das schon, zwei weitere waren so gut wie tot, sie freute sich. Aus weiter Ferne betrachtete Iroh das Geschehen mit wehmütigem Blick. „He, Iroh, was ist denn?“, wollte Yumi wissen. „Meinen Sohn so zu sehen … das tut mir sehr weh, ich habe nie gewollt, dass so etwas passiert“, murmelte er. „Hey, wir können nichts dagegen tun … das weißt du. Und Ichigo, dieses Miststück, hat sich verzogen, sie ist gar nicht mehr hier anwesend … he, was machst du?!“, quäkte Yumi. Denn Iroh hatte ein Mobiltelefon gezogen und wählte eine Nummer, die er so viele Jahre nicht mehr gewählt hatte. Es klingelte und nach dem zweiten Mal ging sie ran. „Ja? Kagami hier, was gibt’s?“, fragte Kagami Jigoku. Ihre Stimme zu hören war so schrecklich für Iroh, er würde sie so gerne sehen, doch er wusste, er durfte nicht. „Kagami, dein Sohn stirbt … Komm zur Cross Academy“, murmelte Iroh leise und legte auf. Kagami starrte auf den Hörer, ihr Atem ging schnell und ihr wurde beinahe schwindelig. „Iroh? Das kann nicht sein“, keuchte sie. Sie saß in ihrem Bett und Takeo neben ihr erwachte nun auch. „Was ist denn los, Kagami?“, wollte er wissen. „Wir müssen zur Cross Academy, schnell!“, stieß Kagami aus, ehe sie aufstand und sich fertig machte. Sie wusste, sie würde zu spät kommen, aber sie würde trotzdem hinfahren. Sie wusste, dass es ihr Ex-Mann gewesen war, der sie eben angerufen hatte, sie konnte nur hoffen, dass er noch immer da war. Kapitel 147: Teil 2 – Kapitel 98 – Das Ende des Kampfes -------------------------------------------------------- Sonntag, 26. Oktober 2008 Kaori war entsetzt, einfach nur unglaublich entsetzt, sie musste mit ansehen, wie Akuma sich langsam auflöste und zwar wortwörtlich. Seine Arme hatten sich mittlerweile fast vollkommen aufgelöst und auch sein Gesicht sah furchtbar entstellt aus. Kaori teleportierte sich zu ihm und zog ihn zu sich. „Akuma! Nein, bitte nicht“, stieß sie aus. „Na, wie fühlt sich das an, heh? Schlimm nicht? Dem eigenen Partner beim Sterben zuzusehen ist schlimm, nicht war?“, lachte Kyra. In ihren Augen stand der pure Hass. Kaoris Körper, welcher eben noch wie Espenlaub gezittert hatte, wurde starr. Eine riesige Wut packte sie. Sie hob langsam den Kopf und starrte Kyra an. Ihre Augen glühten rot auf. „Das wirst du bereuen“, knurrte sie. Kyra lachte auf. „Na, wenn du glaubst, dass du mich töten kannst, dann nur zu. Aber vergiss nicht, du wirst ebenfalls sterben“, ihr Grinsen wurde immer breiter. Kaoris Zähne verlängerten sich und sie stürzte sich auf Kyra, doch die Killerin war trotz ihrer Verletzungen unglaublich stark. Kaori sprang frontal auf Kyra zu, doch die Killerin drehte sich einmal und holte mit dem Fuß aus. Sie traf Kaori frontal gegen die Brust. Es knackte und Kaori sog scharf die Luft ein. Sie schlug auf dem Boden auf und kugelte darüber. Sie grub ihre Fingernägel in den Boden und schaffte es, ihren Körper zu stoppen, obwohl dieser fast wieder umgerissen wurde. Sie knurrte und spie Blut auf den Boden. Sie zog die Mundwinkel zurück und fauchte, mit einer holprigen Bewegung sprang Kaori auf und stürzte sich wieder auf Kyra. Die Killerin hatte wieder ihr Khukuri aufgenommen und stieß genau in dem Moment zu, als Kaori vor ihr auftauchte. Das Khukuri bohrte sich durch ihre Brust, so schnell sie konnte teleportierte sie sich fort. Sie landete auf einem Knie, mit der rechten Hand hielt sie sich die Wunde. Blut lief ihr aus den Mundwinkeln und der Stichwunde. Ihr Atem ging schwer, es würde sehr hart werden. Die anderen konnten nichts weiter machen, als zuzusehen, sie wussten, dass es Kaoris Kampf war, sie wussten, das nur sie Kyra noch töten konnte. Sie war die Einzige, die das Recht dazu hatte, schließlich würde sie dabei auch sterben. Kaori zischte wieder auf Kyra zu und warf sie um, doch das beeindruckte die Killerin überhaupt nicht. Sie versuchte wieder mit dem Khukuri auf Kaori einzustechen, doch die Vampirin griff nach dem Messer und teleportierte es weg. Kyra fauchte auf und rammte Kaori ihr Knie in den Bauch. Ihr Tritt war so stark, dass Kaori hoch geschleudert wurde. Kyra sprang auf und stürmte auf die Vampirin zu. Sie rammte ihr die Faust unter die Brust, direkt auf den Schnitt. Kaori schrie auf und als Kyra sie noch einmal in den Bauch schlug, spürte sie, wie ihr Magensäure hochkam. Kyra drückte Kaoris Kopf nach unten, sodass sie sie nicht voll kotzte, aber sie hielt sie weiterhin an den Haaren fest. Zitternd beruhigte sich Kaori, sie wehrte sich gegen den Griff der Killerin und konnte sich durch Teleportation befreien. Sie landete auf der Treppe vom Sonnenwohnheim, ihr Atem ging noch immer hektisch, sie richtete sich auf und starrte Kyra an. Mittlerweile verschwamm ihr die Sicht, sie musste sich wirklich beeilen, doch da kam ihr eine Idee. „Kyra, es wird hier und jetzt enden“, brachte sie mit brüchiger Stimme hervor. Danach drehte sie sich um und ging auf das nächste Fenster zu. „Na, da bin ich aber mal gespannt“, grummelte Kyra. Die Killerin sah mittlerweile mehr wie eine Tote aus, ihr Gesicht war aschfahl und ihre Augen waren blutunterlaufen und glanzlos. Auch sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Sie merkte, dass ihre Verletzungen ihren Tribut forderten. Kaori legte ihre Hand an das Glas des Fensters. „Kyra, du wirst für deine Verbrechen büßen, du hast mir und meiner Familie viel Leid zugefügt, ebenso Shiro und vielen anderen Leuten. Du wirst dafür sterben“, meinte sie. „Hah, du wirst ebenfalls sterben, wenn ich draufgehe. Dein Cousin und dein Freund auch, ist das okay für dich?“, fragte Kyra mit einem fiesen Grinsen. „Ja, wir haben es so beschlossen, wenn ich andere damit retten kann, bin ich bereit zu sterben und nun geht es los“, warnte sie Kyra vor. „Und davor kannst nicht mal du weglaufen. Mach dich bereit!“ Und dann teleportierte Kaori die Scheibe. Kyra konnte noch ein letztes Mal die Stirn runzeln, ehe sie erstarrte. Sie spürte etwas Kaltes in ihrem Körper, etwas, was dort absolut nicht hingehörte. Ihr Blick wanderte nach unten und sie entdeckte die Glasscheibe in ihrem Körper. Sie versuchte zwar, sich zu heilen, aber es klappte nicht. Das Glas verhinderte, dass ihr Körper wieder zusammenwachsen konnte. Zudem hatte Kaori ihr das Glas mitten durchs Herz teleportiert. Kyras Körper ging auf die Knie und ihr oberer Teil des Körpers glitt an der Glasscheibe hinab. Er landete auf dem Boden, im selben Moment löste sie sich in Staub auf. Die Glasscheibe fiel zu Boden und zersplitterte. Kaori atmete aus, dann zappte sie sich zu Shiro. Der Kleine lag auf dem Bauch und versuchte, nicht zu sterben. Kaori drehte ihn auf den Rücken und zog ihn in die Arme. „Shiro, wie geht’s dir?“, wollte sie wissen. „Könnte besser sein“, krächzte er. Tränen stiegen in Kaoris Augen. „Ja, bei mir auch“, stimmte sie zu. Sie hob ihn auf und schleppte sich zu Akuma. Sie kam neben ihm zum Liegen, vor Erschöpfung war sie zusammengebrochen. „Oh, Akuma …“, wimmerte sie. Akuma sah sie liebevoll an. „Meine Kaori-sama, ich liebe dich“, murmelte er. Da kamen auch die anderen an. „Shiro!“, rief Callie, sie schloss ihn in die Arme. „Alles wird gut“, murmelte Shiro. „Alles gut.“ „Du hast Kyra wirklich getötet, nun ist es also vorbei“, nuschelte Sasori. „Ja, es ist vorbei, endgültig. Kyra wird nie wieder Schaden anrichten“, antwortete Kaori. Betreten standen die anderen neben den drei Vampiren, doch da hörten sie etwas anderes. „Akuma!“, schrie Kagami Jigoku. Sie stürmte auf ihren Sohn zu und blieb vor ihm stehen. Als sie seinen Zustand sah, keuchte sie erschrocken auf. „Was ist passiert?“, wollte sie wissen. „Ich habe meine Kräfte zu häufig eingesetzt und das war zu viel, ich sterbe, Mama“, brachte Akuma mühsam hervor. Die Haut seines Gesichtes hatte sich von den Wangen bis zum Kinn fast vollkommen abgelöst und man konnte Akumas Skelett sehen. Da fiel Kagami auf die Knie, das war etwas, was alle überraschte. „Es tut mir so Leid, mein Kind, es tut mir so Leid“, sagte sie, dabei zitterte ihre Stimme. „Mama, warum bist du hier?“, wollte Akuma wissen. „Ich habe einen Anruf bekommen der Mann meinte, du würdest sterben, deshalb bin ich hier …“, erklärte sie. „Du bist wegen mir gekommen?“, keuchte Akuma, er wurde immer schwächer. „Aber natürlich, du bist doch mein Kind … Akuma, es tut mir so Leid, dass ich so schrecklich zu dir war“, entschuldigte sie sich. Tränen traten ihr in die Augen. Akuma weinte ebenfalls. „Schon gut, Mama, ich war nie wirklich böse auf dich“, antwortete er. Vorsichtig strich Kagami Akuma über die Haare, sie war ein wenig schockiert, dass sie ihm dabei die Haare aus der Kopfhaut zog. Akuma war noch immer traurig, denn er wusste, dass er jetzt sterben würde, er konnte es spüren. Aber noch viel trauriger machte es ihn, dass auch seine Kaori sterben würde … Das konnte er nicht zu lassen, er musste etwas dagegen unternehmen. Und so fasste er einen Entschluss. „Kaori-sama … komm bitte zu mir. Ich spüre, dass es zu Ende geht. Küss mich ein letztes Mal“, bat er. Nickend beugte sich Kaori zu ihm hinunter. Ihre Lippen lagen auf Akumas, welche nur noch an seinem Skelett zu erahnen waren. Während sie ihn küsste, konnte sie etwas Seltsames fühlen, als würde er ihren Körper verändern. Sie riss die Augen auf und doch konnte sie sich nicht lösen. „Akuma? Was ist los?“, kam es von Kagami. Kaori hob den Kopf und starrte Akuma an. „Nein, das hast du nicht gemacht!“, keuchte sie. „Doch, weil ich dich liebe“, antwortete er und lächelte sie an. Und da passierte es. Akuma zerfiel zu Sand. Doch ebenso wie bei Kumo, wirbelte der Sand hinauf in den Himmel. Kaori verließen die Sinne als der Sand um sie herumwirbelte, sie kippte zur Seite und blieb regungslos liegen. Callie, die Shiro noch immer im Arm hielt, keuchte ebenfalls auf. „Lebewohl, meine liebste Callie“, stieß Shiro aus, ehe auch er sich auflöste und sein Sand gen Himmel stob. Callie weinte bitterlich, ihr Shiro war tot, endgültig weg. Er würde nie wieder kommen. Die anderen warteten darauf, dass auch Kaori sich auflöste, aber das tat sie nicht. Sie blieb einfach regungslos liegen. „Häh? Warum löst sie sich nicht auf, was ist denn passiert?“, wollte Callie schniefend wissen. „Sie löst sich nicht auf … Akuma muss irgendwas gemacht haben, als er sie geküsst hat. Er muss den Virus aus ihr herausbekommen haben“, keuchte Sasori auf. Er ging neben Kaori auf die Knie und zog sie in seine Arme. Sie war kalt, unglaublich kalt. „Aber wenn wir nichts machen, stirbt sie ebenfalls“, murmelte er. „Na los, bringt sie rein, wenn Akuma ihr schon die Chance gibt zu leben, dann sollten wir sie nicht verschwenden!“, stieß Tenshi aus. Sie lief auf Kaori zu und nahm sie auf, geschockt musste sie feststellen, dass Kaori viel zu leicht war. Sie ging los und brachte die Vampirin vorerst ins Sonnenwohnheim, dort konnte man sie Notversorgen. Sayo sah Tenshi einige Zeit nach, sie sah zu, wie die kleine Vampirin Kaori fort trug. Sie selbst lag noch immer in Joshs Armen, sie konnte noch immer nicht stehen. Sie spürte Takumas Blick auf sich, doch sie konnte ihn nicht erwidern. Bevor irgendjemand noch etwas weiters sagen konnte, kam eine Schar Level E Vampire vorbei … Alle hatten geglaubt, es sei nun vorbei, doch sie hatten sich getäuscht, es ging jetzt erst los … Kapitel 148: Teil 2 – Kapitel 99 – Rido Kuran ---------------------------------------------- Samstag, 26. Oktober 2008 Kagami zischte, als die Level E immer näher kamen und etwas davon faselten, dass sie Mitbringsel für ihren Meister brauchten. „Das ich nicht lache, dieser Rido Kuran ist wieder erwacht, na wartet, dem werde ich schon zeigen, wo es langgeht. Was fällt dem ein, genau jetzt aufzukreuzen, wo doch gerade mein Sohn gestorben ist“, knurrte sie. Sie fuhr zu den Vampiren rum und fauchte sie wütend an. „Und ihr, macht, dass ihr Land gewinnt“, knurrte sie. Danach spazierte sie ins Gebäude, geradewegs auf die freigesetzte Macht des Reinblüters Rido Kuran zu. Josh war ein Schauer über den Rücken gelaufen, genauso wie jedem anderen Vampir und selbst Yagari und Kaien waren zusammengezuckt. Kagamis Aura war weitaus gruseliger als Rido Kurans Aura. Tenshi lief schnell ins Sonnenwohnheim, Kaoris Körper wurde immer kälter und sie konnte auf keinen Fall zulassen, dass Kaori starb, sie würde es sich niemals verzeihen. Shaira und Suri folgten Tenshi nach drinnen. „Was können wir nur für sie tun? Sie braucht dringend Hilfe“, keuchte Shaira, sie war noch immer fertig. Ihre Wunden heilten zwar, aber sehr langsam. Die Day Class war noch immer verängstigt, vor allem, als sie eine vollkommen drangsalierte Shaira sahen, auch die bewusstlose Vampirin war ihnen nicht geheuer. Was ging hier nur vor? „Sagt mal, was wird hier eigentlich gespielt?“, wollte Raidon keuchend wissen. Er musste nach wie vor die Schmerzen im Arm und im Bein ertragen. „Es ist vorbei, Kyra ist tot. Kaori konnte sie töten, Akuma und Shiro sind ebenfalls tot und Kaori … na ja, die ist bewusstlos. Wir vermuten, Akuma hat etwas getan um sie zu retten. Aber wenn sie nicht schnell Hilfe bekommt, wird sie ebenfalls sterben“, erklärte Tenshi schnell. Tenshi überlegte fieberhaft, was sie tun konnte, um Kaori zu helfen, doch ihr wollte nichts einfallen. „Blut“, warf Shaira in Tenshis Gedanken ein. „Was?“ „Sie braucht Blut, allerdings glaube ich nicht, dass sie in der Lage ist, es zu schlucken. Wir bräuchten einen Schlauch und Zugänge, sodass wir die Blutkreisläufe verbinden können. Verstehst du?“, erklärte sie. „Ja, ich glaube schon. Kannst du das Zeug holen?“, wollte Tenshi wissen. „Ja, ich versuche es“, keuchte Shaira, doch sie ging, noch bevor sie den Satz beendet hatte auf die Knie. Sie schien keine Luft mehr zu bekommen, denn sie hielt sich den Hals. Ihre Augen glühten rot auf und ihre Reißzähne klickten hervor. Sie rang nach Luft doch es schien nicht zu Klappen. „Shaira, was ist mit dir?“, stieß Tenshi aus. Sie sah, wie Suri Shaira auf den Rücken schlug und ihr so zu helfen versuchte, doch es klappte nicht. „Er ist zu stark. Er ruft mich zu sich“, brachte Shaira keuchend hervor. „Was? Wer?“, wollte Tenshi wissen. „Dieser Rido Kuran, der Reinblüter um den es geht. Seine Macht ruft mich zu ihm“, presste sie hervor. Plötzlich hob Shaira ihren Kopf und ließ ihn dann schnell auf den Boden krachen. „Suri, hol du das Zeug, ich muss weg, sonst … passiert was Schlimmes“, keuchte sie. Danach sprang sie auf und rannte nach draußen, tief hinein in den Wald. Suri sah ihrer Schwester nach, doch dann trat ein entschlossener Ausdruck in ihre Augen. „Okay, ich werde das Zeug besorgen. Halt sie irgendwie am Leben, ja?“, meinte Suri und sprintete in Richtung Krankenstation. Die anderen liefen in der Zwischenzeit nach oben, auf das Dach der Schule, denn dort hockte er. Der Reinblüter Rido Kuran. Man sah schon von weitem, wo er überall gewesen war, denn er hatte eine Spur aus vertrockneten Ehemals-Mensch-Vampiren hinterlassen, einige zerfielen schon zu Staub. Kuraiko hatte schon so einiges von Rido Kuran gehört, sie musste zugeben, dass ihr einige dieser Geschichten gefallen hatten. Nicht, dass sie ihm jemals freiwillig gehorchen würde, oder etwas ähnliches, aber seine Art gefiel ihr. Sie erreichten das Dach und dort thronte er, auf einem Haufen Level E Vampiren. Sayo verzog den Mund. „Wie geschmacklos“, murmelte sie. Kagami trat vor. „Wie kannst du es nur wagen, jetzt aus deinem Loch zu kriechen“, fauchte sie Rido an. Der Reinblüter lachte nur. „Und du? Du weißt wohl nicht wo dein Platz ist, Edelblüterin.“ Mit diesen Worten schleuderte er ihr seine Macht entgegen. Kagami wurde von dunklen nebelartigen Fühlern gefesselt. Sie hob die Augenbrauen hoch, danach sah sie Rido an. „Tsh, ist das alles, was du zu bieten hast?“, knurrte sie. Danach schloss sie die Augen und konzentrierte sich. Sie schaffte es, die Fühler zu neutralisieren. Rido sah sie mit geweiteten Augen an. Das war ihm noch nie untergekommen. „Stopp!“, schrie da auch Yuki. Ridos Blick flog sofort zu Yuki. „Juri … Meine Juri“, murmelte er und ging auf sie zu. „Tsh, da ignoriert er mich einfach“, brummte Kagami, sie war sowieso nicht gut gelaunt und jetzt auch noch das? „Hm, nein, du bist nicht meine Juri, aber man merkt, dass du ihre Tochter bist“, meinte Rido gerade. „Yuki …“ „Nimm meinen Namen nie wieder in den Mund!“, fuhr Yuki ihren Onkel an. Sie griff nach Artemis, doch dieses wehrte sich noch immer gegen sie. Kuraiko keuchte auf, als sie plötzlich ganz deutlich Ridos Macht fühlen konnte, erst jetzt bemerkte sie, dass sie alle von den Fühlen gefangen waren, na ja, alle bis auf Kagami. „Scheiße? Was machen wir jetzt?“, wollte Hiroshi wissen. „Was schon, dass was wir am besten können“, meinte Kuraiko. „Nicht auf Reinblüter hören!“ Ihr Grinsen wurde breiter und sie versuchte sich mit reiner Willenskraft, aus den Fühlern zu befreien, doch schon kamen die restlichen Level E Vampire und stürzten sich auf die Adeligen. Das passte Kuraiko so gar nicht. „Nein, ihr haltet mich nicht auf!“, schrie sie und ließ einen Blitz niedersausen. Als dieser verklungen war, stellte sie fest, dass sie frei war. „Tja, Hiroshi, so macht man das“, meinte sie. Hiroshi nickte bewundernd. „Wow, Kuraiko, ich wusste gar nicht, dass du so viel auf dem Kasten hast“, antwortete er erstaunt. „Tja, da kannste Mal sehen, ich kann nicht nur hübsch aussehen und viel Reden“, grinste Kuraiko. Auch Sasori wurde jetzt immer weiter von den Level E eingekesselt. „Hey, ich bin gerade absolut nicht in der Stimmung für so was, lasst mich verdammt noch mal in Ruhe“, knurrte er die Vampire an, doch sie versuchten nur weiter, an sein Blut zu kommen. Sasoris Augen färbten sich plötzlich purpurn und aus seinem Körper schoss eine gewaltige Giftwolke. „Woah, Sasori! Seit wann kannst du Giftwolken produzieren?“, wollte Kuraiko wissen. „Äh, na ja, seit ich meinen Bruder in mich aufgenommen habe, kurz bevor er starb. Da scheint wohl seine Fähigkeit auf mich übergegangen zu sein“, meinte er. „Oh, interessant, jetzt bist du praktisch ein vollkommener Giftvampir“, kam es da von Kagami. „Hm, kann sein. Jedenfalls, bin ich stinksauer, da ich Kyra nicht selbst töten konnte. Weshalb ich jetzt vorhabe, meine Wut an ihm hier auszulassen“, knurrte er. „Hui, sollten wir uns in Sicherheit bringen?“, wollte Hiroshi wissen. „Schon möglich …“, antwortete Sasori. „Wirklich beeindruckend, ihr seid stark, stärker als gewöhnliche Vampire“, stellte Rido fest. „Tja, liegt vielleicht daran, dass wir in den USA waren und wir seitdem keinen allzu großen Respekt mehr vor Reinblütern haben“, schlug Kuraiko vor. „Du … du könntest an meiner Seite viel Macht erlangen, na, wie wärs?“, fragte er sie prompt. Kuraiko stieß ein empörtes Schnauben aus, doch es war Hiroshi, der antwortete. „Vergiss es, Rido, sie ist meine Freundin!“, knurrte er wütend. „Genug jetzt“, kam es da von einer anderen Stimme. „Zero?“, stieß Yuki verwundert aus. Zero war gerade angekommen, nachdem er seinen Bruder im Keller alles Blut ausgesaugt hatte, was dieser aber anscheinend gewollt hatte. „Hm, du bist also Kanames kleine Waffe“, stellte Rido fest. Zero zischte nur und richtete seine Bloody Rose auf Rido. „Ich werde dich vernichten“, kam es von ihm. „Versuch das Mal …“, Rido sprang zurück entriss Josh Sayo. Sayo schrie auf, als Rido in ihre Wunde packte. Doch als er ihr Blut roch, stutzte er. „Du … du bist doch die Tochter von Ikuko Niizaki, oder?“, wollte er wissen. „Ja, bin ich, was geht dich das an?“, keuchte Sayo. Sie biss die Zähne zusammen und versuchte durch den Schmerz, den er verursachte, nicht die Besinnung zu verlieren. „Ah, du bist also die Tochter von jener Frau die es gewagt hat, einen Level B mir vorzuziehen … Du bist also das Kind, welches den Angriff vor fast vierzehn Jahren überlebt hat, den ich mit Hilfe einiger meiner Schergen gestartet hatte um die Familie Saeki auszulöschen, interessant“, knurrte er. Sayo hatte die Augen aufgerissen. „Was?“, stieß sie hervor. „Ja … der Angriff diente eigentlich dazu, dich und deine Familie auszulöschen. Ich war damals sehr verärgert, weil Ikuko lieber diesen Edelblüter wollte, als mich. Deshalb mussten sie und ihre Familie sterben. Ich hege übrigens auch einen Groll gegen dich, immer hin bist du fast eine exakte Kopie deiner Mutter, lediglich die Augen sind verschieden“, meinte Rido. „Hm, ich werde dich jetzt töten, da das ja vor vierzehn Jahren nicht geklappt hat …“, fügte er dann noch hinzu. Sayos Augen weiteten sich immer mehr, dieser Mann hatte ihre Eltern getötet? Er hatte sie umgebracht! Das war alles seine Schuld! Sayo wurde immer wütender, ihr Zorn war unglaublich. Sie konnte es nicht fassen, sie hatte endlich den Mörder ihrer Eltern gefunden. Das war … Sie sah nur noch rot. Ihre Pupille färbte sich rot, kurze Zeit später färbte sich auch ihre Iris rot. Sie zog ihre Mundwinkel zurück und knurrte. Ihre Reißzähne verlängerten sich. Sie formte ihren Wind und ließ ihn dann in extrem scharfen Klingen wieder frei. Ridos Körper wurde zerfetzt, doch er konnte immer noch ausweichen. Er war eben ein Reinblüter, er würde nicht leicht zu töten sein. Sayo sammelte wieder den Wind um sich herum, sie war wütend, weshalb sie auch die Schmerzen in ihrem Körper ausblenden konnte. „Dafür wirst du bezahlen!“, kreischte sie und lief auf Rido zu, dass sie dabei ihre Wunden wieder aufriss, merkte sie gar nicht. Josh sah Sayo an, das würde sie umbringen, wenn sie so weiter machte. Er musste sie aufhalten und zwar schnell! Vorsichtig versuchte er sich ihr zu nähern, doch es war diesmal schwieriger als, beim letzten Mal. Er hob den Arm mit dem Gegenstück zu Sayos Tattoo. Er warf sich halb auf Sayo und schaffte es, sie ruhig zustellen. „Sayo, beruhige dich, das wird dich umbringen“, redete er auf sie ein. Der Wind flaute langsam ab und Sayo verlor das Bewusstsein. „Ruhig, Sayo, so ist es schön, schlaf“, murmelte er. „Aha, ein Hunter, der einen Vampir vor dem Tod beschützt? Interessant, die Hunter sind auch nicht mehr das, was sie mal waren“, seufzte Rido. Josh knurrte den Vampir an. „Halt die Schnauze, das würde ich nicht für jeden Vampir machen!“ „Hey, Rido, ich bin jetzt dein Gegner“, rief da Zero, dieser hatte mittlerweile Probleme mit seinen neuen Kräften. Sein linker Arm machte Probleme. „Yuki …“, keuchte er. Yuki starrte Zero an, sie wusste nicht, was sie machen sollte. „Greif mich mit deiner Artemis an. Damit könnte ich meine Kräfte unter Kontrolle bekommen“, stieß er aus. Yukis Augen weiteten sich, das … das konnte sie doch nicht machen! „Du musst, denk dran, was du mich versprochen hast!“, erinnerte er sie. Sie zuckte zusammen, doch dann trat etwas Entschlossenes in ihren Blick. „Okay, ich mache es!“, meinte sie. Und da passierte etwas mit Artemis. Sie wurde plötzlich zu einer riesigen Sense. Hiroshi stieß einen Pfiff aus. „Nicht schlecht.“ Yuki griff Zero an und dieser ging zu Boden, sein Arm wurde wieder normal. Nach einigen Sekunden konnte er sich wieder aufrichten. „Jetzt bist du fällig, Reinblüter“, knurrte Zero und richtete seine Waffe wieder auf Rido. Er schoss und diesmal traf er den Reinblüter. Er schoss mehrmals auf den Vampir ein und Rido floh vom Dach, Zero hinter ihm her. Josh sah dem jungen Hunter nach, doch dann richtete sich sein Blick wieder auf Sayo, sie brauchte dringend Hilfe. „Los, wir gehen, wir müssen die Verletzten versorgen.“ „Ja, du hast Recht, wir müssen auch noch sehen, wie es Kaori geht“, stimmte Kagami zu. Sie machten sich auf den Weg nach unten, auch wenn sich Yuki sorgen um Zero machte, sie folgte der Gruppe. Kapitel 149: Teil 2 – Kapitel 100 – Das Ende der Night Class ------------------------------------------------------------- Samstag, 26. Oktober 2008 Die Vampire kamen im Foyer des Sonnenwohnheims an. Sie sahen, wie Tenshi Kaori durch einen Schlauch Blut spendete, die bewusstlose Vampirin sah ein wenig besser aus. „Wie geht es ihr?“, wollte Kagami wissen. „Sie lebt, aber nur noch gerade so, sie braucht dringend richtige Hilfe“, meinte Tenshi. Kagami trat an Tenshi heran und kniete sich neben sie. Beinahe schon fürsorglich betrachtete sie Kaori. „Du wirst es schaffen, Kind. Akuma hat sein Leben für dich gegeben, also bleib gefälligst auch am Leben, sonst bin ich böse auf dich!“, sprach sie zu Kaori. Sie fuhr Kaori über die Wange und nahm sie dann vorsichtig auf die Arme. „Kommt, ich bringe sie in ein Krankenhaus. Dort wird man sie versorgen“, bot sie an. „Ich komme mit!“, meinte Tenshi fest. Sie wollte bei Kaori bleiben. „Fein, dann lass uns los gehen.“ Tenshi, Kagami und Takeo machten sich auf den Weg und brachten Kaori in eine Klinik, die auch eine Station für Vampire hatte, auch wenn die Menschen das nicht wussten. Josh fuhr mit Sayo hinter ihnen her, sie musste auch versorgt werden, Raidon und Akane nahmen sie ebenfalls mit. Die restlichen Day Class Schüler waren noch immer verängstigt, zwar versuchten die anderen Vampire, ihnen die Erinnerungen zu nehmen, doch Akumas Tat hatte sich in ihr Gedächtnis gebrannt, es würde lange dauern, bis sie das verkraftet hatten. Sasori saß auf der Treppe zum Sonnenwohnheim, mittlerweile war es spät geworden, es wurde schon wieder dunkel. Er weinte still vor sich hin, denn erst jetzt konnte er so wirklich verarbeiten, dass sein Bruder tot war und er ihn nie wieder sehen würde … Plötzlich fühlte er, wie sich jemand neben ihn setzte. Es war Hanabusa. „Aido, wie geht’s drinnen voran?“, fragte Sasori. „Na ja, geht so. Sie alle können Akumas Tat nicht vergessen, egal wie stark wir sie hypnotisieren … Aber, wie geht es dir momentan?“, wollte Aido wissen. Sasori schüttelte den Kopf und wandte den Blick wieder nach vorne, er zuckte mit den Schultern. „Wie solls mir schon gehen? Mein Bruder ist tot … Ich weiß nicht, wie ich das ertragen soll. Zudem ist Akuma auch noch gestorben. Zwei Leute, die ich geliebt habe, sind tot …“, er ließ den Satz unvollendet. „Ich weiß, das ist schwer, für dich sogar noch schwerer, als für mich“, murmelte er. „Du hast ihn auch wirklich geliebt, oder?“, kam es von Sasori. „Ja, habe ich und ich muss selbst gerade versuchen, damit fertig zu werden. Deshalb versuche ich mich damit abzulenken, indem ich den anderen helfe“, meinte er. Danach legte er einen Arm um Sasori und zog ihn zu sich. „Egal was ist, ich bin immer für dich da“, sagte er noch, ehe er sich wieder erhob. Aido wollte gerade nach drinnen gehen, als er Ichigo und Takuya bemerkte. „Wo waren die eigentlich die ganze restliche Zeit?“, fragte sich Hanabusa. „Wow, ihr habt tatsächlich Kyra besiegt, cool, hätte nicht gedacht, dass ihr das schafft“, meinte da Ichigo im Plauderton. Da reichte es Sasori, er stand auf und verpasste Ichigo einen Kinnhaken. Die Reinblüterin flog auf den Boden. Schmollend setzte sie sich auf und hielt sich das Kinn. „Menno, du bist so gemein zu mir!“ „Schnauze! Ich hab dich so satt, Ichigo. Dich und deine verdammten Kommentare. Wo warst du, als wir alle gegen Kyra gekämpft haben? Wohin bist du verschwunden? Du hast dich nicht ein einziges Mal blicken lassen. Du hättest doch sicher was gegen sie ausrichten können. Doch nein, du versteckst dich lieber. Ich bin gerade so sauer auf dich, wenn du mit geholfen hättest, hätte mein Bruder vielleicht nicht sterben müssen. Ich denke du bist eine Reinblüterin“, knurrte er sie an. „Hey, soll ich etwa riskieren, dass ich getötet werde? Nein, glaub mir, selbst ich hätte gegen Kyra keine Chance gehabt. Da hab ich mich lieber in Sicherheit gebracht“, meinte sie. Sasori packte sie am Kragen und riss sie hoch. „Du scheiß Schlampe! Du bist eine, die nur große Töne spucken kann. Kaname hast du mal vorgeworfen, er wäre einer, der die anderen immer vorschickt, statt selbst zu Kämpfen, aber du machst es doch genauso!“ Seine Augen färbten sich wieder purpurn. „Wow, du bist auf einmal so aggressiv, hattest du nicht immer Angst vor Frauen?“, wollte Ichigo wissen. „Tsh, ist mir momentan scheißegal, ich bin einfach nur verdammt sauer, vor allem sauer auf dich“, fauchte Sasori. Doch da wurde er von Aido weggezogen. „Sasori, beruhige dich, es bringt nichts, wenn du deine Wut jetzt an Ichigo auslässt. Ich finde zwar auch, dass sie sich unter aller Sau benommen hat, aber das ist es nicht Wert. Komm, lass uns gehen“, murmelte er. „Fein, gehen wir, Aido“, stimmte Sasori zu. Er und Hanabusa gingen in Richtung Mondwohnheim. Ichigo sah zu Boden und Schatten verdeckten ihr Gesicht, sodass man ihre Augen nicht sehen konnte, allerdings sah man ihr breites Grinsen. Takuya sah sie einfach nur an. Yumi hatte sich so sehr verändert … Sayo lag im Krankenhaus, zusammen mit Akane auf einem Zimmer. Den beiden ging es soweit ganz gut, man hatte sie flicken können. Josh, Akatsuki und Takuma waren bei ihnen, auch wenn sich Takuma wie das fünfte Rad am Wagen fühlte. Josh saß bei Sayo am Bett und sie redete mit ihm, doch er stand nur an der Wand und konnte seiner Freundin zusehen. Irgendwann beschloss er einfach zu gehen, es würde sowieso nichts bringen, ob er nun da war oder nicht … Im Flur begegnete er Tenshi, sie holte sich gerade einen Kakao aus einem der Automaten, sie war aus dem Zimmer geschmissen worden, weil sie nicht still sitzen bleiben konnte. Kaori war noch immer bewusstlos, man hatte sie operiert, doch die Ärzte meinten, sie würde eine Zeit im Koma bleiben. Wann und ob sie daraus erwachte, war ungewiss. „Wie geht es Sayo?“, fragte Tenshi beiläufig, als sie merkte, dass Takuma neben ihr stand. „Ganz gut, sie hat aber nur Augen für Josh …“, nuschelte Takuma. „Oh, tut mir Leid, das ist sicherlich nicht schön“, Tenshi errötete leicht. „Jedenfalls danke, dass du mich aus der Hypnose befreit hast“, fügte sie noch hinzu. „Ähm, bitte. Keine Ursache“, antwortete er schnell. „Ich bin immer noch fix und fertig … Ich bin so froh, dass wir nun nicht mehr kämpfen müssen, aber ich finde es auch so traurig, dass so viele gestorben sind“, schluchzte Tenshi. Takuma hielt ihr ein Taschentuch hin. „Danke“, schniefte sie. „Bitte, ja, es ist wirklich schlimm. Ich hatte solche Angst, dass Sayo das nicht überlebt … Ich bin froh, dass sie nicht gestorben ist.“ „Sie bedeutet dir viel, nicht wahr?“, hakte Tenshi nach. „Ja, und momentan ist meine größte Angst, dass ich sie doch noch verliere“, murmelte Takuma. „Verständlich.“ Tenshi setzte sich auf einen der unbequemen Plastikstühle und deutete dann auf den Platz neben sich. Takuma setzte sich zu ihr. Einige Zeit später kamen auch Kagami und Takeo zu ihnen. „Und, wie geht’s Kaori?“, wollte Tenshi sogleich wissen. „Na ja, es geht ihr zumindest nicht schlechter. Sie wird überleben, da bin ich mir sicher. Und dem Baby scheint es auch gut zu gehen“, meinte Kagami. „Das ist schön … wirklich schön“, stieß Tenshi aus. Callie hockte noch immer an der Stelle, an der Shiro gestorben war. Sie hielte seine Ringe in der Hand. Sie weinte unaufhörlich, sie konnte es einfach nicht glauben. Doch plötzlich klingelte ihr Telefon. Wer konnte das wohl sein? Sie ging dran, ohne vorher die Nummer auf dem Display anzusehen. „Hallo?“ „Callie, meine liebste Callie, was ist passiert?“, wollte Ray Rose, ihr älterer Bruder, wissen. „Ach Ray … Shiro ist tot“, heulte Callie. „Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.“ „Callie, komm zurück, ich bin für dich da, aber nur, wenn du wieder zurückkommst. Du weißt, ich kann hier nicht weg“, meinte Ray fürsorglich. „Bitte komm zurück Callie, Mom und Dad vermissen dich auch.“ „Ja, ja, ich komme zurück, hier gibt es nichts mehr, was mich hält“, brachte sie mit zittriger Stimme hervor. Es geschah noch viel in den nächsten Tagen, es wurde beschlossen, dass die Night Class aufgelöst wurde, denn Kaname und Yuki würden die Cross Academy verlassen, jetzt da Yuki als reinblütige Prinzessin erwacht war. Aido nahm Sasori mit zu sich nach Hause, denn dieser wollte auf keinen Fall zu seiner Mutter und bei Kimiko hatte er nur Angst, dass er sie mit dem Gift verletzte, beziehungsweise, dass er das Baby verletzte. Doch schon bald quartierte sich der Giftvampir im Keller ein, denn er fürchtete sich davor, oben im Haus mit zu Wohnen, denn seine neuen Kräfte hatte er noch nicht ganz unter Kontrolle. Callie flog gleich am Montag zurück in die USA, sie sehnte sich nach ihrem Bruder, sie brauchte ihn jetzt. Die Freude war groß, dass sie zurück war, doch Ray war ernsthaft schockiert, als sie ihm beichtete, dass sie schwanger war und dass Shiro der Vater gewesen wäre. Doch er versprach ihr, sich um sie zu kümmern, so gut es eben ging. Sayo wurde nach einigen Tagen aus dem Krankenhaus entlassen, ihr ging es soweit wieder gut und sie und Josh wohnten noch einige Zeit in der Nähe der Cross Academy, sie hatte jetzt alles erkannt, seit sie sein Blut getrunken hatte. Er war es gewesen, der sie in den USA immer heimlich begleitet hatte. Und er hatte sie vor kurzem gerettet. Es lag vielleicht teilweise auch noch an seinem Blut, dass sie jetzt so verrückt nach ihm war. Doch Takuma ließ ebenfalls nicht locker, er quartierte sich selbstständig mit in die Wohnung ein. Sayo machte es nichts aus, schließlich hatte sie auch noch Gefühle für ihn, doch Josh war genervt. Tenshi wich in der Zeit nicht von Kaoris Seite, diese lag noch immer im Krankenhaus und auch Kagami war die meiste Zeit dort. Hin und wieder kamen auch Nagato und Kirika, denn sie hatten Angst, dass sie jetzt auch noch ihre letzte Tochter verloren. Kumo, Shiro und Akuma wurden noch symbolisch bestattet, obwohl natürlich kein Körper vorhanden war, doch sie hatten einen Platz auf dem Friedhof. Akane ging es auch bald wieder besser, doch seit diesem Vorfall sprach sie kein Wort mehr. Akatsuki kümmerte sich zwar gut um sie, doch Akane weigerte sich zu sprechen. Sie gab sich teils selbst die Schuld an dem Vorfall, weil sie es nicht bemerkt hatte, obwohl das schwachsinnig war, schließlich konnte sie überhaupt nichts dafür, doch sie gab sich nun mal die Schuld daran. Raidon musste noch einige Zeit länger im Krankenhaus bleiben, sein Vater besuchte ihn ab und zu, doch die meiste Zeit war Zero bei ihm. Yui und Misaki fuhren nach Hause, sie würden nicht wieder an die Cross Academy kommen, viel zu Schlimm waren die Erinnerungen daran. Yumiko lebte weiter als Hunterin, sie blieb aber in Japan, denn schließlich waren sie und Tenshi ein Team und solange die Vampirin nicht mitkam würde sie das Land auch nicht verlassen. Takashi lebte weiterhin mit Chiko zusammen, sie reisten ebenfalls in die USA zurück, doch der Vampir hielt sich von seiner Schwester fern, denn er befürchtete, sie könnte auch irgendwie mit dem Virus in Berührung gekommen sein, obwohl dieser rein theoretisch vernichtet sein müsste. Doch egal, wie sinnvoll Chiko argumentierte, Takashi ließ sich nicht davon abbringen. Hiroshi und Kuraiko zogen umher, sie bereisten ganz Japan, sie wollten sich einfach ablenken und das ganze Zeug vergessen, allerdings achtete Kuraiko immer darauf, dass sie mit Tenshi in Verbindung blieb, sie wollte schließlich auch wissen, wie es Kaori ging. Suri blieb an der Cross Academy, sie blieb noch gut zwei Wochen da, sie wartete auf Shaira, sie wartete darauf, dass Shaira zu ihr zurückkam, doch am 10. November erfuhr sie, dass Shaira getötet worden war. Sie war vollkommen zum Level E degeneriert und ein Hunter hatte sie getötet. Suri weinte, obwohl es ihr eigentlich schon klar gewesen war, dass ihre Schwester tot war. Am 12. November berührten ihre Füße wieder amerikanischen Boden. Sie teilte ihren Eltern schweren Herzens mit, dass Shaira gestorben war. Ichigo und Takuya zogen sich zurück zum Schloss der Toudous. Dort wurde Ichigo rund um die Uhr bewacht, denn man konnte ja nie wissen. Takuya vermutete nämlich immer noch, dass etwas mit seiner Yumi nicht stimmte, weshalb er nichts mehr riskieren wollte. Yumi Toudou und Iroh Ikabara tauchten erneut unter und sollten für eine lange Zeit nicht mehr auftauchen. Und so endet dieser Abschnitt der Geschichte. Für eine lange Zeit sollten die Vampire nichts mehr von einander hören. Doch es würde der Tag kommen, an dem sie sich wieder sahen. Und dann, würden sie dem wahren Feind gegenüberstehen. Dem Feind, den sie hätten besiegen können, wenn Kyra mit ihrem Angriff gewartet hätte. Doch es würde noch lange Zeit dauern, bis sich erneut eine Gelegenheit bieten würde, diesen allmächtigen Feind, der es mit jedem Reinblüter mühelos aufnehmen könnte, zu bezwingen. Kapitel 150: USA-Teil – Kapitel 1 – Die Ankunft ----------------------------------------------- USA-Teil – Unser Leben in den USA Sonntag, 6. August 2006 Das Gebäude war riesig, wirklich gigantisch. Ein Hochhaus, und was für eins. Nicht, dass es mit den meisten Wolkenkratzern mithalten könnte, doch die zehn Stockwerke dieses Gebäudes waren ganz besonders. Von Außen war es mit seiner riesigen, spiegelnden Fassade das Highlight der gesamten Umgebung und Innen war es ebenso besonders. Denn dieses Hochhaus war ein Internat und das nicht für Menschen. Nein, es war ein Internat für Vampire. In den ersten drei Stockwerken waren die Klassenräume und sogar eine Turnhalle und ein Pool. In den restlichen Stockwerken waren, neben den Zimmern, noch eine Spielhalle und eine Art Disco zu finden, zudem gab es noch eine Tiefgarage, für jene, die schon Auto fahren durften. Alles ganz exklusiv, hier kam auch nicht jeder rein, nein, ganz sicher nicht. Man brauchte schon richtig viel Geld, damit man sein Kind hier hin schicken konnte. Da die Schüler aber allesamt Vampire waren, war das für die meisten kein Problem, denn schließlich hatten die meisten Vampire Geld. So auch die Eltern der Schüler, die Morgen ihren ersten Tag auf dem Internat haben sollten. Als erstes erreichte eine Schülerin namens Kuraiko Akakuro das große Gebäude. Sie wurde von ihrem Chauffeur in die Tiefgarage gefahren und dort abgesetzt. Sie stieg aus und fuhr mit dem Fahrstuhl in den dritten Stock. Dort befand sich das Büro des Rektors. Sie betrat das Büro, nachdem sie geklopft hatte. Der Rektor sah sie aus silbergrünen Augen an. Kuraiko stoppte bei dem Anblick des Rektors beinahe der Atem, er war ein sehr alter Vampir, sie spürte, dass sie mit ihren fünfzehn Jahren noch nicht mal den Bruchteil seines Alters erreicht hatte. Er hatte eine dunklere Hautfarbe als sie, es war ein sattes braun und es harmonierte mit dem Silber seiner langen Haare. Er stand nun auf und sie konnte erkennen, dass ihm sein Haar bis über den Hintern wallte. Und dabei hatte er es oben schon mit einer silbernen, mit Smaragden geschmückten Haarspange zu einem Zopf zusammengefasst. Seine Gesichtszüge waren sehr feingliedrig, er hatte eine schmale, gerade Nase, eine hohe Stirn und feine Wangenknochen. Auch die Linie seines Mundes wirkte sinnlich, so als ob er gezeichnet wäre. „Guten Abend“, meinte er und dabei klang seine Stimme so angenehm dunkel und weich, dass Kuraiko eine Gänsehaut überkam. Sie stand vor ihm und fühlte sich auf einmal ganz klein. Dabei war der Rektor ebenso ein Edelblüter, wie sie auch. Doch seine Ausstrahlung war so ganz anders, als man sie von Edelblütern kannte. Er wirkte fast wie ein Reinblüter, obwohl er das nicht war. Er kam weiter auf sie zu und hielt ihr eine schlanke, langfingrige Hand hin. Kuraiko ergriff sie und sie musste feststellen, dass seine Hände angenehm warm waren und sein Händedruck sehr stark. „Ich bin Rektor Snake. Willkommen an meiner Schule“, stellte er sich vor. „Du kannst mich übrigens nur Snake nennen, das biete ich jedem an“, fügte er noch hinzu. „Hallo, ich bin Kuraiko“, stammelte Kuraiko, beeindruckt von seiner Ausstrahlung. Ganz neben bei stellte sie fest, dass sie, wenn er sprach, immer an dunkle, geschmolzene Schokolade denken musste. „Komm mit mir, trage dich am besten gleich ein, damit du ohne Probleme das Gebäude betreten kannst. Du musst nämlich wissen, hier kommt nicht jeder einfach so rein. Viele Menschen versuchen hierher zu kommen, doch ohne meine Erlaubnis können sie das Gebäude nicht betreten. Deshalb muss sich jeder Schüler registrieren und eine Karte abholen, die solltest du auch immer bei dir tragen, Kuraiko“, erklärte er. Leicht verunsichert nickte sie. „Okay“, brachte sie hervor. Snake führte sie zu einem Computer, davor war ein Pult aufgebaut und eine Handform war darin eingelassen. „Leg deine Hand einfach darein, dann wirst du automatisch registriert“, sagte Snake. Kuraiko tat, was er von ihr wollte und legte ihre Hand in die Ausbuchtung. Sofort wurde der Computer aktiviert und er erstellte ein Profil. Kuraiko musste erstaunt feststellen dass das nicht mal zehn Sekunden dauerte. «Name: Kuraiko Akakuro Geburtsdatum: 1991-04-19 Haarfarbe: Violett; Augenfarbe: Blau Edelblüter; Fähigkeit: Wetterkontrolle, Grad 3 Identifikationsnummer: 19041991WBKAS» Daneben wurde ein Foto von ihr angezeigt. Es zischte plötzlich und aus einem Schlitz, an dem Pult, kam eine Karte zum Vorschein. Sie hatte die Maße einer Geldkarte, doch da standen alle Informationen drauf, die sie eben auf dem Computer gesehen hatte. „Mit dieser Karte kommst du ohne Probleme ins Gebäude rein, du musst nicht mehr klingeln, und so kann ich sichergehen, dass keine Unbefugten das Gebäude betreten. Aber nun gut, den Rest werde ich nachher erklären, wenn alle neuen anwesend sind“, meinte Snake. „Du könntest schon mal in die Aula gehen, die anderen müssten jeden Moment kommen.“ Er beschrieb ihr den Weg und sie ging in die Richtung, sie betrachtete noch immer die Karte in ihren Händen. Sie setzte sich in die Aula und wartete. Als nächstes erreichten Sasori und Kumo Dokuyaku die Schule, sie wurden ebenfalls gefahren. Der Wagen hielt unten und sie mussten klingeln. Auch für sie öffnete sich die Tür. Ebenso wie Kuraiko waren sie ganz beeindruckt von Snake. Er führte sie ebenfalls zu dem Computer: «Name: Sasori Dokuyaku Geburtsdatum: 1990-10-21 Haarfarbe: Blauschwarz; Augenfarbe: Blau Edelblüter; Fähigkeit: Giftübertragung durch Berührung, Grad 1 Identifikationsnummer: 21101990MBSDS» «Name: Kumo Dokuyaku Geburtsdatum: 1990-10-21 Haarfarbe: Schwarz; Augenfarbe: Blau Edelblüter; Fähigkeit: Giftwolken, Grad 1 Identifikationsnummer: 21101990MBKDS» „Das ist alles? Irgendwie cool“, meinte Sasori. Snake grinste leicht. „Ja, nicht wahr. Das habe ich alles meinen Leuten, äußerst qualifizierten Wissenschaftlern, zu verdanken. Und nun geht doch bitte schon mal in die Aula, bald werde ich euch da alles weitere erklären“, wies er sie an. Die Zwillinge, übrigens die einzigen bekannten Vampirzwillinge der Welt, liefen ebenfalls zur Aula. Sie setzten sich weit abseits von Kuraiko hin und warteten ebenfalls. Fast zur gleichen Zeit trafen auch Sayo Saeki und Akane Shizu ein. Sie warteten gemeinsam vor dem Aufzug, bis sie hineingelassen wurden. „Und? Bist du auch schon aufgeregt?“, fragte Akane. Sie mochte die Stille nicht. „Hm, nein, nicht wirklich“, entgegnete Sayo. „Ich freue mich schon, irgendwie“, fügte sie dann noch hinzu. „Oh, okay. Ja, ich mich auch“, nuschelte Akane. Sie wandte den Blick von Sayo ab und schaute sich in der spiegelnden Wand des Fahrstuhls an. „Was uns wohl erwartet? Was meinst du, wie ist der Rektor so?“ „Hm, keine Ahnung. Außerhalb ist nicht so viel über ihn bekannt und in Japan sowieso nicht“, kam es von Sayo. „Ja, ich musste auch erst lange suchen, bis ich überhaupt auf diese Schule gestoßen bin … Sag mal, warum bist du hier?“ Sayo sah Akane an, sie zuckte mit den Schultern. „Tapetenwechsel“, murmelte sie nur und beendete dann das Gespräch. „Ah, hallo, meine Damen“, wurden sie vom Rektor begrüßt. Akane lief leicht rot an, denn sie wurde von der Wucht seiner offenherzigen Gefühle übermannt. Auch sie schlossen die Registrierung ab. «Name: Sayo Saeki Geburtsdatum: 1989-10-31 Haarfarbe: Hellviolett; Augenfarbe: Blau Edelblüter; Fähigkeit: Windkontrolle, Grad 2 Identifikationsnummer: 31101989WBSSS» «Name: Akane Shizu Geburtsdatum: 1990-05-25 Haarfarbe: Rot; Augenfarbe: Blau Edelblüter; Fähigkeit: Empathie, Grad 3 Identifikationsnummer: 25051990WBASS» Die beiden nahmen die Karten in Empfang und gingen dann ebenfalls zur Aula. Sie sahen sich um und entdeckten Kuraiko. Sie kannten sich nicht sonderlich gut, nur von einigen Soireen, allerdings setzten sie sich neben sie, denn sie kannten auch die beiden Vampire in der letzten Reihe und neben denen wollten sie garantiert nicht sitzen. „Hallo, Kuraiko, wie geht es dir denn so?“, fragte Akane. „Hi, mir geht’s sehr gut. Schön, dich mal wieder zu sehen“, antwortete Kuraiko. „Sag mal, wie findest du bisher den Rektor?“, hakte Akane weiter nach. Kuraiko stieß ein Schnurren aus. „Süß“, schwärmte sie. Akane lächelte leicht. Ja, süß war gar kein Ausdruck. Kaori Haibara und Shiro Shiroi, Cousin und Cousine, waren zusammen angekommen. Sie liefen zum Fahrstuhl und warteten, wobei Kaori ungeduldig wurde, allerdings merkte sie schon, dass ihre Fähigkeit, hier nicht funktionieren würde. Sie wurden endlich eingelassen und fuhren in den dritten Stock. Kaori war sofort von dem Rektor verzaubert, als sie ihn sah. Shiro hingegen war von den Schwertern angetan, die hinter dem Rektor hingen. „Willkommen, es freut mich, dass ihr hier seid“, begrüßte der Rektor auch die beiden. «Name: Kaori Haibara Geburtsdatum: 1990-04-20 Haarfarbe: Weiß; Augenfarbe: Flieder Edelblüter; Fähigkeit: Teleportation, Grad 2 Identifikationsnummer: 20041990WBKHS» «Name: Shiro Shiroi Geburtsdatum: 1990-05-07 Haarfarbe: Weiß; Augenfarbe: Gold Edelblüter; Fähigkeit: Röntgenblick, Grad 1 Identifikationsnummer: 07051990MBSSS» „Oh, eine Teleporterin, noch dazu Grad 2, wirklich beeindruckend“, meinte Snake. „Grad 2? Was bedeutet das?“, wollte Kaori wissen. „Nun ja, das erkläre ich euch gleich, würdet ihr bitte in die Aula gehen?“, forderte er sie auf. „Aber klar doch, ganz wie Sie wollen“, grinste Kaori. „Bitte, nenn mich einfach Snake, dieses Sie lässt mich noch älter wirken, als ich schon bin“, bat er sie. „Okay, kein Problem, Snake“, Kaoris Grinsen wurde noch breiter. Doch da wurde sie von Shiro weggezogen. „Komm mit, Cousinchen, wir gehen jetzt in die Aula.“ Als Shiro die Aula betrat, fing Kuraiko erstmal an zu Quietschen. „Ah, du bist das!“, stieß sie aus und rannte auf ihn zu. „Du bist ja so niedlich“, sie umarmte Shiro, welcher gerade mal 145 cm groß war. „Heh, lass das, du erdrückst mich! Kaori, hilf mir!“, stieß Shiro aus. Kaori konnte ihn durch Teleportation befreien. „Heh, er ist mein Cousin, zerquetsch ihn doch nicht!“, meinte sie. Kuraiko schob die Lippen vor. „Menno, du bist gemein, er ist doch so süß!“, meckerte sie. „Ich bin nicht süß!“, knurrte Shiro, er war rot angelaufen, überall wo er hinkam, wollte man ihn Knuddeln, er war es so langsam leid! „Kuraiko, setz dich hin und lass die Leute in Ruhe“, kam es von Sayo. Kuraiko seufzte nur und begab sich wieder auf ihren Platz. Kaori setzte sich neben sie und Shiro nahm auf der anderen Seite seiner Cousine platz. Er lehnte sich an sie. Ein weiterer Wagen fuhr in die Tiefgarage und ein weiterer Junge stieg aus. Akuma Jigoku sah sich nervös um. Seine Mutter stieg ebenfalls mit aus. „Und benimm dich, ja“, fuhr sie ihn an. Akuma zuckte zusammen. „Ja, doch, ja! Ich werde mich benehmen“, versprach er. „Gut“, Kagami Jigoku nickte und stieg wieder in den Wagen ein. Das Auto wendete und düste aus der Tiefgarage. Nun stand Akuma wie bestellt und nicht abgeholt da. Er war nicht oft wo anders, denn normalerweise ließ es seine Mutter nicht zu, dass er das Haus verließ, weshalb das hier absolutes Neuland für ihn war. Er lief auf den Fahrstuhl zu und drückte den Knopf. „Na, hat man sich von Mami hierher bringen lassen?“, ertönte da eine spöttische Stimme. Sie gehörte zu Hiroshi Miyazaki. Akuma sah den Jungen mit großen Augen an, er wusste nicht was er machen sollte, so viel Interaktion mit Fremden hatte er noch nicht gehabt. „Ähm, ja“, antwortete er deshalb einfach. „Ich gehe davon aus, du bist auch Japaner“, meinte Hiroshi. „Ich bin Hiroshi.“ „Ja, bin ich. Ich heiße Akuma“, stellte sich auch Akuma vor. Da öffnete sich der Fahrstuhl und Hiroshi ging hinein. „Na, was ist, komm schon. Schlag keine Wurzeln“, blaffte er Akuma an. Dieser runzelte die Stirn, stieg aber ebenfalls ein. Sie fuhren nach oben, wobei Akuma sich ganz in eine Ecke des Fahrstuhls verdrückte, er kam sich irgendwie komisch vor, wenn dieser Hiroshi da war. Am Besten gar nicht erst auffallen. Er hatte davon gehört, dass sich einige Leute, Opfer aussuchten und diese dann schikanierten. Das wollte er auf jedenfall vermeiden. Der Fahrstuhl gab ein ‚Pling‘ von sich und sie waren angekommen. Mit einem leisen Zischen ging die Tür auf und Snakes Büro kam zum Vorschein. „Ah, hallo“, begrüßte er die beiden Jungs. Hiroshi trat grinsend aus dem Fahrstuhl. „Wow, wie cool ist das denn? Der Raum ist echt schick, muss ich schon sagen. Vor allem die Schwerter. Und dazu noch dieser Supercomputer da in der Ecke. Krass“, strahlte er. Snake lachte und bat die beiden, sich ebenfalls zu registrieren. «Name: Hiroshi Miyazaki Geburtsdatum: 1988-12-23 Haarfarbe: Schwarz; Augenfarbe: Grün Edelblüter; Fähigkeit: Schmerzen zufügen durch Gedankenkontrolle, Grad 2 Identifikationsnummer: 23121988MBHMS» «Name: Akuma Jigoku Geburtsdatum: 1988-10-31 Haarfarbe: Braun; Augenfarbe: Türkis Edelblüter; Fähigkeit: Telekinese, Grad 0 Identifikationsnummer: 31101988MBAJS» Snake hob die Augenbrauen hoch und starrte Akuma an. Dieser zuckte zusammen und wollte sich am liebsten verstecken. „Ist was nicht in Ordnung?“, wollte er zögernd wissen. „Ähm, nur dein Fähigkeitengrad hat mich etwas irritiert. Aber nein, es ist alles in Ordnung, ihr könnt nun in die Aula gehen“, meinte Snake. Noch immer ein wenig verwirrt nickte Akuma und er und Hiroshi gingen ebenfalls in die Aula. Dort traute er seinen Augen kaum. Dort saß sie! Kaori … Jenes Mädchen, welches er vor Jahren mal auf einer Soiree gesehen hatte und welches ihn bis heute noch verfolgte. Er spürte, wie er errötete. Schnell nahm er einen Platz in der letzten Reihe ein, ob sie ihn noch kannte? Aber wie konnte er sie ansprechen? Zudem, wer war der kleine weißhaarige Junge, welcher sich an sie lehnte? Ihr Bruder? Akuma wurde nervös, was konnte er nur tun, damit sie auf ihn aufmerksam wurde? Hiroshi hingegen setzte sich direkt hinter die Mädchen. „Na, ihr Hübschen? Wie geht’s?“ „Nah, Hiroshi, du hier? Ist ja unglaublich“, stieß Kuraiko genervt aus. „Ich weiß, es ist unglaublich, dass der große Hiroshi hier anwesend ist, aber ihr braucht euch jetzt nicht um mich zu streiten, ich bin für euch alle da“, meinte er großspurig. Die Mädchen begannen zu lachen. „Ja, ja, Hiroshi, gib nicht so an, als ob du auch nur irgendeine abkriegen würdest“, meinte Kaori. „Tsh, weißt du, Süße, ich kriege sie alle rum, früher oder später“, grinste er. Kaori verzog angewidert das Gesicht. „Urgh, wenn du meinst, mich wirst du nicht rumkriegen“, nuschelte sie. „Wir werden sehen“, Hiroshis Grinsen wurde breiter. Akuma sah ihn fassungslos an. Er hatte sie einfach so angesprochen! Aber warum sah das bei ihm so einfach aus? Wie machte er das nur? Vielleicht sollte er sich bei Hiroshi Ratschläge holen … Zu guter Letzt kam Takashi Kobayashi an, er sollte der letzte Schüler sein, der dieses Jahr eingeschult wurde. Er betrat Snakes Büro, auch er war beeindruckt. Wie die anderen auch, legte er seine Hand auf das Pult. «Name: Takashi Kobayashi Geburtsdatum: 1989-12-06 Haarfarbe: Braun; Augenfarbe: Braun Edelblüter; Fähigkeit: Auraerkennung, Grad 3 Identifikationsnummer: 06121989MBTKS» Diesmal kam Snake mit in die Aula. Er ging auf die Bühne zu und stellte sich darauf, dann wartete er bis alle sich gesetzt hatten und Stille eingekehrt war. Neben den frisch angekommenen Vampiren, waren noch einige andere dazugekommen, sie waren allerdings schon einige Tage zuvor angekommen. Snake schaute in die Runde der Vampire und begann dann zu sprechen. Kapitel 151: USA-Teil – Kapitel 2 – Die Einführung -------------------------------------------------- Sonntag, 6. August 2006 Snake stand vor den Schülern auf der Bühne. Nun begann er zu sprechen, alle waren still und warteten gespannt. „Noch einmal ein Herzliches Willkommen an euch alle. Es freut mich, dass ihr den Weg hierher gefunden habt. Mein Name ist Snake und wie ihr wisst, bin ich euer Rektor. Wie ihr alle gemerkt habt, musstet ihr euch erst für diese Schule registrieren, damit ihr von nun an problemlos das Gebäude verlassen und betreten könnt. Das muss so sein, denn meine Fähigkeit besteht darin, sehr starke und sehr wirksame Kraftfelder zu erschaffen, die Eindringlinge fern halten sollen. Wenn ihr von nun an das Gebäude betreten wollt, müsst ihr die Karte, die ihr erhalten habt durch den Scanner an der Tür ziehen und schon könnt ihr es gefahrlos betreten. Nun werden wir uns einmal diese Karten genauer ansehen“, erklärte er und hob dann eine Beispielkarte hoch. „Dort findet ihr alle Informationen zu eurer Person und eure persönliche Identifikationsnummer, welche sich aus eurem Geburtsdatum, eurem Geschlecht M oder W, eurem Level, in dem Falle B, euren Anfangsbuchstaben und einem S zusammensetzt. Das S steht in dem Falle für Schüler. Es gibt noch ein B welches für Besucher steht, wenn ihr Freunde habt, die aber nicht auf diese Schule gehen, könnt ihr sie trotzdem einladen. Sie müssen sich dann aber ebenfalls hier registrieren, nur eben als Besucher“, führte er weiter aus. „Auf diesen Karten steht außerdem noch drauf, was für eine Fähigkeit ihr habt und eine Gradzahl. Diese Skala geht bei Edelblütern meistens von eins bis fünf, je niedriger die Zahl, desto stärker die Fähigkeit, was jetzt nicht bedeuten soll, dass jemand mit einer höheren Zahl schwächer ist, man kann seine Fähigkeiten trainieren und sie so stärken, wenn Interesse daran besteht, dann kann man einem Kurs beitreten, weites dazu später“, doch da meldete sich Akuma, auch wenn ihm das jetzt sehr schwer fiel. „Ja, Akuma.“ Akuma zuckte zusammen und wurde leicht rot. „Ähm, S-Snake warum steht bei mir dann null?“ Er war leicht panisch, weshalb seine Stimme etwas zu hoch war. Snake schob die Lippen vor. „Nun, die Zahl null bekommen normalerweise Reinblüter, weil deren Fähigkeiten nicht zu messen sind. Warum du als Edelblüter eine null hast, dass kann ich dir auch nicht beantworten, aber ich könnte Nachforschungen anstellen, wenn du möchtest“, bot er ihm an. „Äh … nein, schon gut, ich will keine Umstände machen“, fiepte Akuma und verkroch sich auf seinem Stuhl, er wurde von allen angeguckt, das war ihm zu viel Aufmerksamkeit. Aber da spürte er auch einen weiteren Blick auf sich, er schaute auf und sah direkt in Kaoris Augen. Er lief noch weiter an und senkte den Blick schnell. Snake räusperte sich und die Aufmerksamkeit lag wieder auf ihm. Er führte weiter aus, wie das mit dem Unterricht war, eigentlich wie bei einer normalen Schule, auch wenn alles auf die Nacht verlegt worden war. Es gab Pflichtfächer wie Mathe, Englisch, die naturwissenschaftlichen Fächer und eine weitere Fremdsprache, zur Auswahl standen Deutsch, Russisch, Französisch und Japanisch und dann gab es auch noch Wahlfächer, von denen es aber ratsam war, mindestens eins zu Belegen. Man konnte sich zwischen Sport, Kunst, Musik, anderen handwerklichen Fächern, Religion oder sogar Kochen entscheiden. Er erklärte außerdem, dass man die Sporthalle, den Pool, die Spielhalle und die Disco nach dem Unterricht nutzen könne, aber man sollte sich an die Ausgangssperre und die Ruhezeiten halten. Nach dem Unterricht war bis Sonnenaufgang noch genügend Zeit für Aktivitäten, bis zum Sonnenaufgang sollte man wieder im Gebäude sein, falls man ausging. Dann bat er noch einige Lehrer hinein, als erstes trat eine wunderschöne, exotische Frau auf die Bühne. Sie hatte langes, dickes schwarzes Haar, welches sie mit immer wieder geflochtenen Zöpfen zusammengebunden hatte, sie trug darin einen goldenen Haarreifen und einige goldene Fäden waren in ihre Haare eingewebt. Ihre Haut war noch dunkler als die von Snake, es war ein sattes dunkles Braun und es harmonierte mit ihren goldenen Augen. Sie hatte exotische Gesichtszüge, eine breite Nase, leicht schrägstehende Augen, eine hohe Stirn und kräftige Wangenknochen, ihre Lippen waren voll und geschmeidig. Sie trug irgendwie fremdländische Kleidung, vielleicht kam sie aus Indien? Sie wirkte neben Snake, der ein schwarzes Seidenhemd und eine schwarze, eng sitzende Lederhose und Lederstiefel trug sehr fehl am Platz. „Darf ich mich vorstellen, ich bin Morelia Viridis. Lehrerin für Chemie, Musik und rhythmische Sportgymnastik. Zudem bin ich Snakes Ehefrau“, stellte sie sich vor. Durch die Reihen der Schüler ging ein Raunen. Morelia lächelte und entblößte eine Reihe gerader, weißer Zähne, allerdings konnte sie ihre Reißzähne nicht ganz verstecken. Obwohl sie sie nicht extra ausgefahren hatte, waren sie noch deutlich zu erkennen. „Verzeiht, wenn mein Lächeln etwas erschreckend wirkt, aufgrund der langen Reißzähne, aber damals war das einfach so“, meinte sie. „Was heißt damals?“, fragte ein Schüler. „Nun ja, ich wurde im Jahr 492 vor Christus geboren, damals war es noch ganz anders, ein Vampir zu sein. Unsere Reißzähne sind aber mittlerweile nur noch das einzige, was man davon noch sieht, wir haben uns im Laufe der Jahrtausende an unsere Umgebung angepasst“, erklärte sie. „Woah, 492 vor Christus?! Dann sind Sie ja fast 2500 Jahre alt!“, stieß ein blondes Mädchen aus. „Ja, bin ich, fast … Snake wurde übrigens im Jahr 584 vor Christus geboren“, verriet sie. Kuraiko wusste jetzt, warum Snakes Ausstrahlung so anders war und warum sie sich so klein neben ihm fühlte. Zugegeben, er war auch über einsneunzig groß. Seine Frau war aber auch nicht gerade klein, dafür, dass sie vor so langer Zeit geboren worden war. Da meldete sich ein weiterer Schüler. „Warum war es damals so anders und was waren damals die Unterschiede an den Vampiren im Vergleich zu heute?“ „Nun ja, es war eine wildere Zeit und eine viel gefährlichere. Es gab noch mehr Reinblüter als heute und diese machten sich damals einen Spaß daraus, andere Vampire niedrigeren Levels als Sklaven zu halten und glaubt mir, Sklaverei ist nicht schön, ich spreche aus Erfahrung“, das letzte kam ein wenig grummelnd von Morelia, man sah ihr an, dass die Erinnerungen daran nicht schön waren. „Und die Unterschiede zu den Vampiren heute … Nun ja, es gab einzigartigere Fähigkeiten als heute, Fähigkeiten die mehr zum Überleben dienten. Die Edelblüter waren damals auch noch stärker, unsere Körper waren stärker und unsere Reißzähne hatten keine Maximallänge“, erzählte sie. „Die heutigen Vampire können ihre Zähne meistens bis auf sechs Zentimeter ausfahren, in seltenen Fällen bis auf zehn, das kommt dann aber aufs Alter drauf an. Ich kann meine Zähne so weit ausfahren, wie ich möchte. Wollt ihr mal sehen?“, fragte sie. Die meisten Schüler bejahten und da tat Morelia plötzlich etwas. Ihre sowieso schon ausgeprägten Wangenknochen wurden noch größer, sie standen jetzt richtig zur Seite raus, es sah merkwürdig aus. Sie öffnete den Mund und da klickte es plötzlich und ihr Mund hatte sich ausgerenkt. Ihr Kiefer wurde nur noch von dem hellen Bindegewebe zusammengehalten. Die Schüler konnten jetzt in ihren tiefen Schlund sehen, sie erkannten sogar, dass ihre Zunge ungewöhnlich dunkel war. Und dann fuhren sich ihre Reißzähne aus. In Sekundenschnelle waren sie auf zehn Zentimeter gewachsen und darüber hinaus. Sie wuchsen über ihren Kiefer hinaus und erreichten jetzt ihre Brust, es sah jetzt so aus wie ein Walross und es hörte nicht auf, doch je länger sie wurden, desto dicker wurden sie oben, es sah unnatürlich aus. „Morelia, ich glaube, es ist genug, du hast es den Schülern demonstriert“, murmelte Snake. Morelia sah ihn an und nickte, sie zog ihre Zähne zurück und als diese nur noch drei Zentimeter über die normalen Zähne ragten, ihre normale Länge, wie es schien, bewegte sie ihren Kiefer und renkte ihn wieder ein. Es knackte komisch und er saß wieder drin, danach verschwanden auch die hervorgetretenen Wangenknochen. Sie lächelte die Schüler an. Die meisten waren entsetzt, einige probierten sogar selbst aus, ihre Zähne so weit zu verlängern, doch nach einigen Zentimetern war Schluss. „Versucht am besten gar nicht, eure Kiefer auszurenken, das ist nur schmerzhaft für euch … Ich kann das, weil ich einer Schlange gleiche, ich kann sogar mit ihnen kommunizieren. Ich kann meine Wangenknochen vergrößern und dann meinen Kiefer aushängen“, erklärte sie. „Sie können mit Schlangen sprechen?“, fragte Kumo. „Ja, damals war das praktisch, da wo ich herkomme, gab es sehr viele Schlangen, ich konnte ihnen so Aufträge erteilen und sie haben sie erledigt. So bin ich übrigens auch aus der Sklaverei entkommen“, sie zwinkerte. „Sehr schön, Morelia, wirklich beeindruckend, aber es wird Zeit, dass sich auch mal die anderen Lehrer vorstellen, meinst du nicht?“, kam es da von einer anderen Vampirin, zumindest glaubten die Schüler, dass sie eine Frau war. Sie war riesig, sogar größer als Snake. „Akasha, du hast natürlich recht“, meinte Morelia und trat zurück. Da trat Akasha nach vorne. Sie sah ebenfalls umwerfend aus, obgleich sie sehr rau wirkte. Ihre Haare waren braun und ebenfalls sehr lang, sie hatte sie zu einzelnen Zöpfen geflochten und das auf dem ganzen Kopf, die Strähnen hingen an ihr hinab, sie hatten definitiv schon mal bessere Tage gesehen, aber das sagte man ihr wohl besser nicht. An den Enden hatte sie in die Zöpfe verschiedene Edelsteine eingeflochten. Ihre blauen Augen strahlten Wildheit und Aggressivität aus, aber auch stählerne Entschlossenheit. Ihre Gesichtszüge waren eher die eines Mannes, eine große, kräftige Nase, starke Wangenknochen, eine breite, hohe Stirn, ein markantes Kinn und breite Lippen. Der Rest ihres Körpers war sehr muskulös und alles andere als feminin. Sie trug Sportkleidung, allerdings fanden die meisten, dass ihr das nicht stand, sie sah eher so aus, als würde ihr Kleidung nur aus Blättern bestehend, eher stehen. „Ich bin Akasha, eure Lehrerin für Kampfsport, speziell für den Umgang mit Schwertern und überhaupt Messern jeglicher Art, Mathe und für Biologie. Ich wurde im Jahr sechs vor Christus geboren und komme aus dem heutigen Amazonasgebiet. Ich war früher eine Kriegerin und bin es auch noch heute“, stellte sie sich vor. Die meisten waren eingeschüchtert, lediglich Shiro schien Interesse an ihr gefunden zu haben. „Kaori, ich weiß schon, was ich mache“, grinste er. Natürlich würde er sich für den Kampfsport unterricht eintragen, er konnte schon jetzt ziemlich gut mit Messern umgehen, oder auch mit Gabeln, weshalb das doch genau das Richtige für ihn war. Kaori seufzte nur. Es stellten sich noch eine Reihe weiterer Lehrer vor, allerdings merkten die Schüler schnell, dass diese noch nicht mal die eintausender Grenze überschritten hatten. Nach einer weiteren halben Stunde war die Einführung vorbei und die Schüler konnten in ihre ihnen zugewiesenen Räume zurückkehren. Die neu dazu gekommen Schüler standen erstmal um das Schwarze Brett herum und suchten ihre Namen. Sie wussten, dass ihr Gepäck schon auf den Zimmern war, einige der Angestellten des Hauses hatten sie hinaufgetragen. Die Aufteilung sah schließlich folgendermaßen aus. Fünfter Stock: Raum 503 Akuma Jigoku – Shiro Shiroi Raum 504 Hiroshi Miyazaki – Allan Moore Raum 507 Takashi Kobayashi – Kevin Werkheiser Raum 510 Sasori Dokuyaku – Kumo Dokuyaku Sechster Stock: Raum 602 Sayo Saeki – Julienne Withmore Raum 603 Akane Shizu – Rosalie Johnson Raum 608 Kaori Haibara – Kuraiko Akakuro „Hm, zum Glück gibt’s Fahrstühle“, meinte Kuraiko. „Ach komm, so schlimm ist das doch nicht, hier ist alles irgendwie so schön Kompakt, bei uns zu Hause war es eine gigantische Villa, durchlauf die mal an einem Tag“, murmelte Kaori. „Zum Glück kann ich mich teleportieren“, fügte sie noch hinzu. „Ich hab gehört, du bist auf Rang zwei aller Teleporter“, kam es da Sayo. Kaori nickte stolz. „Ja, bin ich. Und irgendwann kann ich auch jemanden ohne Berührung teleportieren, dann bin ich auf Platz eins“, erzählte sie. „Okay … schön“, Sayo hob die Augenbrauen. „Jap, wenn es jemand schafft, dann meine Kaori“, behauptete Shiro fest und nahm ihre Hand. „Und wer bist du eigentlich?“, fragte da Takashi. „Ich bin ihr Cousin“, antwortete Shiro und zog dann Kaori mit. „Komm mit, ich will mich ein wenig umsehen.“ „Moment, warum soll ich da mit kommen, wenn du dich umsehen willst?“, wollte sie wissen. „Nun ja, sonst werde ich nur wieder zu Tode geknuddelt, wie ersten … das will ich vermeiden“, sagte Shiro. „Hm, stimmt auch wieder“, Kaori zuckte mit den Schultern und ließ sich mitziehen. Akuma sah ihr hinterher. Aha, der Kleine war also ihr Cousin … gut zu wissen, von ihm ging wohl keine Gefahr aus. Er zuckte zusammen, als eine Hand vor seinem Gesicht auftauchte. Kuraiko wedelte leicht mit ihrer Hand vor seinen Augen umher, weil er nicht auf ihre Worte reagiert hatte. „Heh, du! Ich rede mit dir!“, fauchte sie mittlerweile aggressiv. Akuma sah sie verwirrt an. „Was?“ „Ich hab gefragt, wer du überhaupt bist! Dich kenne ich gar nicht“, meinte sie. „Ähm, Akuma … Jigoku“, stellte er sich vor. Kuraiko runzelte die Stirn und schob die Lippen vor. „Aha, okay, Akuma wie Dämon und Jigoku wie Hölle?“, fragte sie. Zögernd nickte Akuma. „Genau.“ „Hm, verstehe … du bist seltsam“, sagte sie dann. „Seltsam? Ich?“, Akuma war mehr als verwirrt. „Ja, seltsam, aber irgendwie ist das niedlich“, fügte sie noch hinzu. Akuma erstarrte und lief rot an. „Heh! Was ist denn jetzt mit dir los? Hallo … alles in Ordnung?“, wollte Kuraiko wissen, sie fuchtelte mit beiden Händen vor Akumas Gesicht rum, doch er reagierte nicht. „Der tickt nicht mehr ganz richtig“, seufzte sie schließlich. „Na ja, ich gucke mir jetzt erstmal mein Zimmer an, bis dann“, verabschiedete sie sich und ging. Auch die anderen gingen erstmal auf ihre Zimmer, lediglich Akuma war noch eine Weile erstarrt, ehe sich das auch löste. Kapitel 152: USA-Teil – Kapitel 3 – Komplikationen und Demonstrationen ---------------------------------------------------------------------- Sonntag, 6. August 2006 Akuma lief durch die Gänge und suchte den Fahrstuhl, er hatte sich irgendwie verlaufen. Alles sah hier so gleich aus, wo war er nur? Doch da hörte er Stimmen, das durfte doch nicht wahr sein! Er wich zurück und huschte in den Gang, aus dem er eben gekommen war. Er schielte um die Ecke herum und sah sie wieder. Kaori, sie lief dort entlang, Hand in Hand mit ihrem Cousin. Er lief rot an und seine Augen weiteten sich. Sie lachte gerade und das klang so umwerfend. Sein Herz pochte wie wild, als er sie hörte. Sie liefen an ihm vorbei und entdeckten ihn natürlich. Kaori blieb stehen und sah ihn direkt an. „Hi“, sprach sie. Akuma zuckte zusammen und starrte auf den Boden, er ließ seinen Fuß über den Boden kreisen, die Hände hatte er hinter dem Rücken verborgen. „Hallo“, winselte er. Sein Gesicht war puterrot. „Irgendwoher kenne ich dich doch. Ich heiße Kaori und du?“, wollte sie wissen. „Akuma“, antwortete er schüchtern. „Freut mich, Akuma. Hm, was guckst du denn die ganze Zeit auf den Boden, sieh mich doch mal an“, forderte sie ihn auf. Akuma zuckte zusammen und hob schnell den Blick, er war leicht panisch. Als er Kaoris freundliches Lächeln sah, schwirrte ihm der ganze Kopf. Er musste irgendwas sagen. „Ähm, hübsche Zöpfe“, brachte er stammelnd heraus. Kaori blinzelte einige Male verwirrt. „Äh, was?“ „D-Du hast hübsche Zöpfe“, Akumas Stimme war peinlich hoch. Kaori schob die Lippen vor und griff nach einem ihrer beiden Zöpfe, welche sie immer trug. Sie drehte ihn zwischen ihren Fingern. „Danke, denke ich“, antwortete sie. Da mischte sich Shiro ein. „Sag mal, was machst du hier?“, wollte er wissen. „Äh, ich … ich hab mich verlaufen …“, stammelte er. „Ich finde den Fahrstuhl nicht“, er zitterte noch immer. Er musste geschockt zusehen, wie sich die Augen des Kleinen komplett schwarz färbten. „Hm, okay, interessant“, murmelte Shiro. „Was?“, quietschte Akuma. „Ach nichts, der Fahrstuhl ist da hinten, gleich um die Ecke“, erklärte Shiro ihm den Weg, das Schwarze zog sich wieder zurück. Verängstigt nickte Akuma und zog sich dann zum Fahrstuhl zurück. „Ähm, tschüss“, stammelte er und verschwand. Kaori sah ihm hinterher, eine Augenbraue hochgezogen und die Lippen vorgeschoben. „Seltsamer Junge“, murmelte sie. Dann zuckte sie mit den Schultern und griff wieder nach Shiros Hand. Gemeinsam liefen sie davon. Akuma hastete zum Fahrstuhl und drückte den Knopf. Was war mit diesem Jungen bloß los gewesen? Was war mit seinen Augen gewesen? Die Tür öffnete sich und er stürzte hinein. Er drückte auf die Fünf und wartete, bis sich die Tür schloss. Der Fahrstuhl sauste in den fünften Stock und die Tür öffnete sich wieder. Schnell wie der Wind flitzte Akuma in sein Zimmer und knallte hinter sich die Tür zu. Er presste sich gegen das Holz und atmete tief ein und aus. Hier war so viel Neues, was er nicht kannte. Nachdem er sich beruhigt hatte öffnete er die Augen und sah sich um. Ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf, das Zimmer war gigantisch. Na ja, nicht so groß, wie bei ihm zu Hause, aber fast. Zwei große, breite Betten standen nebeneinander, sie waren schon bezogen, zwischen den Betten war ein großes Fenster, es wurde von roten, samtigen Vorhängen umrahmt. Die Wände waren in beige gehalten, der Boden bestand aus einem dunklen Holzbelag. An der Wand gegenüber der Tür stand ein gigantischer Schrank ebenfalls aus dunklem Holz. Gegenüber den Betten standen zwei Schreibtische und an der Schrankseite war noch eine Tür, die in ein Badezimmer führte, alles sah sehr, sehr edel aus. Akuma war wie erschlagen. Er setzte sich auf das vordere Bett, daneben stand seine Tasche. Er war überrascht, dass die Bettdecke aus Seide war. Er hopste leicht auf dem Bett herum. Ein Kichern entfuhr ihm, als es zurückfederte. Immer weiter hüpfte er darauf herum. Schließlich ließ er sich mit dem Gesicht in die Kissen fallen. „So schön weich“, strahlte er. „Na, macht’s Spaß?“, hörte er da eine Stimme. Schnell richtete er sich auf und entdeckte den kleinen Jungen und Kaori. Er lief sofort rot an. „Äh, nein … zu Hause durfte ich das nicht, deshalb … wollte ich … äh …“, stammelte er. „Ach, macht doch nichts. Ich mache das auch gerne“, meinte Kaori, sie lächelte Akuma an. „Also, Shiro. Dann bis morgen“, sie beugte sich zu ihm runter und küsste ihn auf die Stirn. Dann war sie einfach verschwunden. Akumas Augen weiteten sich. „Wah? Was ist denn jetzt passiert?“, fiepte er. „Meine Kaori ist eine Teleporterin, das macht sie halt manchmal, ist vollkommen normal bei ihr“, erklärte Shiro. Akuma saß im Schneidersitz auf seinem Bett, die Hände auf die Fußknöchel gestützt, er hatte den Kopf schief gelegt und sah Shiro an. Dieser grinste nur und ging dann auf sein Bett zu. Akuma betrachtete den Kleinen etwas genauer, irgendwie machte er ihm Angst … Obwohl er so klein war, strahlte er etwas aus, wovor Akuma Respekt hatte, etwas Dunkles, Geheimnisvolles. Shiro zog seine schwarze, etwas längere Jacke aus. Darunter kam ein weißes Hemd zum Vorschein, es hing über seine schwarze Jeanshose. Er streifte sich seine schwarzen Stiefel von den Füßen. Akuma konnte sehen, dass er eine Kette trug, sie bestand nur aus einem schwarzen Lederband, zudem trug er an den beiden Mittelfingern jeweils einen Ring. Akuma sah ihn noch immer an. Er wusste echt nicht, was er von dem Kleinen halten sollte. „Weißt du schon, was du für ein Wahlfach nimmst?“, wollte Shiro dann wissen. Schnell schüttelte Akuma den Kopf. „Nein, weiß ich nicht“, antwortete er. „Hm, ich gehe zu Akasha, die ist irgendwie cool“, Shiro grinste, dabei zog er sich sein Hemd aus. Akuma zog die Augenbrauen hoch, der Kleine war ja richtig muskulös … man konnte einen leichten Ansatz zu einem Sixpack sehen, nicht, dass es sonderlich ausgeprägt oder übertrieben war, aber man konnte es definitiv erkennen. „Sag mal, warum bist du so schüchtern? Ist ungewöhnlich für jemanden mit deinem Aussehen und deiner Größe, die Frauen müssten dir in Schwärmen hinterher rennen“, stellte Shiro fest. „Mir? Nein, nein, nein … warum sollten sie?!“, fiepte Akuma. „Na ja, du siehst gut aus, feine Gesichtszüge, braune Wuschelhaare und Augen, die einen an das Meer erinnern, so türkisblau, wie selbst ich sie noch nicht gesehen habe. Ich würde sagen, du bist so ein typischer Mädchenschwarm“, erklärte Shiro. Akuma war rot angelaufen, er sollte gut aussehen? Und das hatte er gerade von einem Kerl gesagt bekommen … „Ähm, nein, ich bin nicht oft unter Leuten“, er ließ seine Daumen kreisen. Shiro grinste und sprang plötzlich zu ihm aufs Bett. „So, du kommst nicht oft raus?“, fragte er nach, er hockte vor Akuma, dieser wich ein wenig zurück. „Ja, Mama ist sehr streng, was das angeht. Sie meinte, meine Fähigkeit sei zu gefährlich …“, nuschelte Akuma. „Oho, was hast du denn für eine Fähigkeit?“, wollte Shiro wissen. „Ähm, ich bin nicht sicher, ob ich das hier so groß rausposaunen sollte“, meinte Akuma zögerlich. Shiro griff plötzlich nach Akumas Knöchel und zog ihn ran und was er dabei für eine Kraft einsetzte, Akuma riss die Augen auf, denn mit einem mal saß der Kleine auch noch auf ihm drauf. Er saß auf Akumas Bauch, seine Knie waren links und rechts neben seinem Körper, seine Füße jedoch lagen auf Akumas Beinen. Eine Hand umschloss seinen Hals. Shiro beugte sich zu ihm runter. „Ach komm schon, mir kannst du alles sagen. Ist ja nicht so, als wüsste ich nicht schon, was du sagen willst. Ersten hast du doch gemeint du hättest Grad null. Also muss deine Fähigkeit gigantisch sein. Ich habe Grad eins, zugegeben, meine Fähigkeit ist auch sehr selten, ein, vielleicht zwei Mal in drei Generationen … ehe es sich möglicherweise wiederholt. Ein Röntgenblick, der es mir erlaubt, durch alles hindurch zusehen und sogar einen Blick in die Gedanken der Menschen zu werfen. Das ist unglaublich, nicht wahr? Und du … du bist der Macht der Telekinese mächtig … Einer Art von Telekinese, wie es sie alle paar Jahrtausende vielleicht einmal gibt, nicht wahr?“, fragte Shiro weiter. Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen und seine Fangzähne klickten hervor. „Oh, ungewöhnlich, dass du Angst vor mir hast … weißt du, die meisten unterschätzen mich, wegen meiner geringen Körpergröße … doch man sollte wirklich nie den Fehler machen und das tun“, warnte er ihn vor. Er beugte sich weiter zu Akuma runter. „Lass mich kosten“, meinte er. Shiros Hand, die nicht seinen Hals umschlungen hielt, die er bis eben neben Akumas Kopf abgestützt hatte, wanderte zum ersten Hemdknopf von Akuma. Dieser war wie erstarrt, was sollte er denn jetzt machen? Seine Mutter hatte ihm verboten, seine Kräfte einzusetzen, da er sie nicht ganz kontrollieren konnte, doch dieser Zwerg wollte ihm ernsthaft Blut abnehmen! „Lass das“, keuchte Akuma, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Doch Shiro dachte gar nicht daran, er hatte mittlerweile den dritten Knopf geöffnet, jetzt rutschte seine Hand, mit der er Akumas Hals festgehalten hatte, zur Seite. „Wird nicht wehtun, versprochen …“, meinte Shiro, dann beugte er sich runter und fuhr mit der Zunge über Akumas Halsschlagader. Akuma keuchte auf, Shiros Zunge war widerlich rau auf seiner Haut, das passte ihm gar nicht. Er wand sich unter dem Zwerg, das durfte doch wohl nicht wahr sein! Doch mühelos schaffte Shiro es, ihn auf das Bett zu drücken. Er fuhr jetzt mit den Fangzähnen leicht über Akumas Haut, er wollte ihn ein wenig ärgern. Er spürte, wie stark Akuma zitterte und es gefiel ihm, doch plötzlich veränderte sich etwas. In Sekunden schnelle wechselte Shiro die Position, er drückte sich hoch und stemmte seine Arme und Beine neben Akuma auf das Bett, er vermied jetzt jeglichen Körperkontakt. „Ah, interessant, du baust ein Kraftfeld um dich herum auf. Wäre ich nicht schnell genug zurückgewichen, dann hätte es mich zerfetzt“, stellte Shiro fest. Sein Gesicht war nur einige Zentimeter von Akumas Gesicht entfernt. Die Nähe war Akuma trotzdem unangenehm. Er hatte die Augen zusammengekniffen, er glaubte noch immer, Shiro würde ihn gleich beißen, er wartete darauf, doch da hörte er ein Lachen. Er spürte, wie sich Shiro wieder auf seinen Bauch setzte. „Also ehrlich, hast du echt so Schiss, dass ich dich beiße?“, wollte er wissen, er lachte dabei immer noch. Akuma setzte sich halb auf und sah beschämt zu Shiro. „Hattest du das nicht vor?“ „Nein, wieso sollte ich dich beißen wollen? Ich wollte lediglich deine Reaktion darauf herausfinden. Keine Sorge, ich trinke nur Kaoris Blut“, meinte er. „Oh, ach so …“, kam es von Akuma. „Es sei denn, du willst natürlich …“, murmelte Shiro, er grinste Akuma noch immer an. Akuma lief rot an und schüttelte schnell den Kopf. Da fiel ihm auf, dass Shiro noch immer auf ihm drauf saß. Der Kleine wog ja fast überhaupt nichts, stellte er überrascht fest. „Äh … könntest du … von mir runtergehen … bitte?“, stammelte Akuma. Wieder lachte Shiro, allerdings stieg er von Akuma runter. „Ach ja, du bist mir vielleicht einer. Ich denke, mit dir werde ich noch ein wenig Spaß haben“, schmunzelte er. Danach hüpfte er vom Bett und lief auf sein eigenes zu. „Spaß? Was meinst du damit?“, wollte Akuma wissen, seine Stimme war einige Oktaven zu hoch. Shiro blieb stehen und blickte über seine Schulter, Akuma bemerkte, wie er seine Hose öffnete und sie auszog. Errötend wandte er den Blick ab. „Na ja, Spaß unter Freunden halt … Und sag bloß, es ist dir peinlich, wenn ich mich vor dir ausziehe …“, murmelte er. „Äh, ich bin es nicht gewohnt, mit anderen in einem Zimmer zu schlafen“, antwortete Akuma, noch immer nicht in Shiros Richtung sehend. „Tja, Süßer, da wirst du dich dran gewöhnen müssen“, meinte Shiro. Akuma zuckte zusammen und sah Shiro auf einmal an, er war puterrot im Gesicht. „W-Was meinst du mit Süßer?“, fragte er. Shiro lachte wieder. „Nur keine Sorge, Akuma. Ich bin nicht schwul. Das war wieder nur etwas, um dich zu ärgern“, Shiro zwinkerte ihm zu. „Und warum willst du mich andauernd ärgern?“, wollte Akuma wissen. „Weil mir das Spaß macht“, entgegnete Shiro und hüpfte dann in sein Bett. „Und nun wird es bald hell, also ist Schlafenszeit angesagt“, fügte er noch hinzu. Noch immer war Akuma knallrot angelaufen, was sollte er nur von diesem Shiro halten? Würde er es aushalten, mit ihm in einem Zimmer zu schlafen? Ganz schnell zog er sich aus und schlüpfte unter seine Decke. Er zog sie sich bis über den Kopf, er wollte den anderen Vampir nicht sehen. Das hier war so ganz anders als zu Hause … Kapitel 153: USA-Teil – Kapitel 4 – Unter Killern ------------------------------------------------- Sonntag, 6. August 2006 Schnell huschte Kyra, die über alles gefürchtete Vampirkillerin, durch die dunklen Straßen. Sie hatte ein neues Ziel, welches sie schon seit geraumer Zeit verfolgte. Sie hatte es sich zur Aufgabe gemacht, sämtliche Vampire auf dieser Welt auszulöschen, nicht, weil sie die Menschen vor ihnen beschützen wollte, nein, sie wollte lediglich Rache. Sie kletterte flink eine Regenrinne hoch und erreichte so das Dach, von nun an verfolgte sie ihr Ziel über die Dächer. Sie war keine Hunterin, weshalb sie ihre Aura nicht verbergen konnte, aber wozu sollte sie sie schon verbergen, sie schaffte es immer, ihre Opfer zu töten. Sie merkte, dass der Vampir sich langsam in Sicherheit wiegte, da er sie nicht mehr direkt hinter sich spürte, er achtete aber nicht darauf, dass sie stattdessen auf die Dächer ausgewichen war. „Pff, von wegen Killerin, die jeden zur Strecke bringt, ich lebe schließlich noch“, meinte er schnaubend. Er glaubte, er hätte Kyra schon besiegt. Doch da hörte er ein seltsames Geräusch, eine Art glucksen. Er sah sofort nach oben, doch es war bereits zu spät. Die Killerin stürzte in die Tiefe und landete direkt vor dem Vampir. Ihr Grinsen war teuflisch und es war das Letzte, was der Vampir zu Gesicht bekam, ehe sie ihm den Kopf abschnitt. „Und einer weniger“, grinste Kyra zufrieden, nachdem der Sand zu Boden gerieselt war. Ihre Gesichtszüge glätteten sich aber schnell wieder, denn sie wusste, dass er nur einer von vielen war. Sie wusste zudem, dass heute schon wieder neue Vampire angekommen waren und sie alle befanden sich in der Schule von diesem verdammten Snake. Einem Vampir, der Schutzschilde erzeugen konnte, sodass sie das Gebäude nicht einfach betreten konnte. Sie musste warten, bis er herauskam … Sie stieß ein Seufzen aus und schob ihr Messer zurück in die Halterung an der Innenseite ihres schwarzen Mantels. Die Innenseite war komplett mit den verschiedensten Waffen geschmückt. Für normale Leute, wäre allein schon das Gewicht, dieser ganzen Waffen kaum tragbar gewesen, aber Kyra machte es nichts aus. Sie drehte sich um und lief zurück, sie wollte sehen, ob sie noch einen weiteren Vampir fand. Immerhin gab es hier genug Vampire … schließlich war das Chicago … Die zweiunddreißigjährige Killerin schlenderte also durch die Straßen, als sie plötzlich ein Geräusch hörte. Neugierig blieb sie stehen, denn es war ein Schrei gewesen. Ein Hilfeschrei … Sie schlich auf das Gebäude zu und späte durch ein Fenster direkt ins Wohnzimmer. Sie hob die Augenbrauen, als sie sah, dass die Wände komplett in rot getaucht waren. Sie sah einen Mann, er fuchtelte mit einer Uzi vor dem Gesicht einer Frau umher, leider konnte Kyra nicht verstehen, was er sagte. Sie beobachtete das Schauspiel weiter, der Mann war ganz offensichtlich ein Mensch, so viel war sicher. Er wirkte nervös und irgendwie überdreht. Er schlug die Frau immer und immer wieder und irgendwann schoss er auf sie. Kyra hob die Augenbrauen an. Also wirklich, wie schlampig er dabei vorging … Reine Munitionsverschwendung! Der Killerin reichte es und sie steuerte auf die Tür zu, sie trat sie ein und stürmte ins Wohnzimmer. „Momentchen Mal, was soll das denn werden?“, fauchte sie den Mann an. Dieser zuckte zusammen und wirbelte zu ihr herum. „Wa-Was willst du von mir?“, keuchte er und zielte mit der Waffe auf sie, dabei zitterte seine Hand stark. Kyra machte nicht mal Anstalten, sich zu verteidigen. „Ich finde es furchtbar, dass du einfach so Munition verschwendest! Ein präziser Schuss in den Kopf und die Frau wäre auch tot gewesen, du musst ihr nicht noch x-mal durch den Körper schießen. Schau, sie lebt immer noch!“, meckerte Kyra. Dann zog sie ihre Beretta und setzte der Frau einen Kopfschuss. „Siehst du, jetzt ist sie tot und nur eine Kugel verbraucht. Zudem, wenn du so zitterst, triffst du mich nicht mal, wenn ich vor dir stehe!“ Der Mann zuckte zusammen und wich zurück. „Wer bist du?“, wollte er wissen. Kyra grinste. „Ich bin Kyra und ich bin die beste Killerin der Welt“, stellte sie sich vor. „Ah, okay … ich bin Wang Liu“, stellte sich der nervöse Mann auch endlich vor. Er hatte zerzauste schwarze Haare und braune Augen, er war Chinese. „Na dann, schön für dich. Und jetzt komm mal mit, ich werde dir schon beibringen, wie man sparsamer mit seiner Munition umgeht“, versprach sie. Wang blinzelte einige Male. „Äh, okay“, antwortete er. Kyra nickte und drehte sich auf dem Absatz um, sie verließ das Haus und Wang folgte ihr. Er war etwas überrumpelt. „Hm, wie mir scheint, hast du gerade deine Jungfräulichkeit verloren“, begann Kyra nach einiger Zeit. „Was?“ „Du hast eben das erste mal auf einen Menschen geschossen, nicht wahr?“, wollte sie wissen. „Ja …“ Danach liefen sie schweigend weiter. Irgendwann kamen sie bei einem heruntergekommenen Hotel an, Kyra betrat es und Wang folgte ihr weiter. Sie ging rauf in den sechsten Stock und öffnete dort eine Tür. Dort wurde sie schon erwartet. „Na, wieder eine lange Nacht gehabt?“, wollte Lee wissen. Er war ein ehemaliger Hunter und folgte ihr seit circa einem Jahr. Warum er das tat, war Kyra zwar schleierhaft, aber er war stark, so einen konnte man wenigstens gebrauchen. „Jap, und ich hab was mitgebracht“, murmelte sie und trat zur Seite. Wang kam zum Vorschein und er zuckte sogleich vor Lee zurück. Dieser hob nur die Augenbrauen und betrachtete den Neuankömmling, dieser war einen Kopf kleiner als Lee, was nicht schwer war, immerhin war der Hunter zwei Meter groß. „Und wer ist das?“, wollte er wissen. „Ich bin Wang Liu …“, stellte sich Wang erneut vor. „Schnauze, ich hab mit Kyra geredet“, blaffte Lee ihn an. Kyra war in der Zwischenzeit zum Küchenschrank gegangen und hatte einen Whisky daraus hervorgeholt. „Ich hab ihn getroffen, als er gerade jemanden umgebracht hat. Da er dabei aber so verschwenderisch umgegangen ist, habe ich ihn mitgenommen. Ich will ihm zeigen, wie man munitionssparend schießt“, meinte sie. Lee sah Kyra genervt an. „Ah ja, okay … wie du meinst“, er ging auf sie zu und beugte sich zu ihr hinunter. „Ist das dein ernst? Der Typ sieht nicht sonderlich fähig aus.“ „Ich weiß, aber ich werde schon noch was aus ihm machen“, murmelte Kyra und nippte an ihrem Whisky. Dann drückte sie Lee zur Seite, zumindest versuchte sie es, denn Lee war nicht nur groß, sondern auch relativ schwer, weshalb sie ihn nicht so einfach wegdrücken konnte. „Meine Güte, Lee, mach dich nicht so breit, du versperrst mir den Weg!“, fauchte Kyra. Lee lachte. „Na, zu schwach?“ „Tsh, nein …“, dann stellte sie ihr Glas auf den Tresen und schwang sich darüber, geschickt landete sie auf der anderen Seite und sah Lee kalt an. Ohne ein weiteres Wort ging sie auf Wang zu, dieser schien sich in der Zwischenzeit beruhigt zu haben. Er sah Kyra aus kalten Augen an. Mit einer raschen Bewegung packte er sie am Hals und drückte sie gegen die Wand. Als er jetzt in Kyras Augen sah, bemerkte es die Killerin. Auf ihrem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. „Ah, interessant, du bist gar kein Anfänger, sondern hast nur so getan“, murmelte Kyra. „Erraten. Ich bin Wang Liu, Profikiller der Hongkong-Triaden“, stellte er sich vor. „Erstaunlich, du kannst gut Schauspielern, ich habe dir das echt abgenommen, dieses panische und so“, lobte Kyra. „Schauspieler war ich, bevor ich zu den Triaden kam“, meinte er. „Und was nun?“ „Nun ja, ich soll dich töten, dich und deinen Hunterkollegen. Du hast wohl mal ein sehr hohes Tier bei den Triaden erlegt, das passt denen gar nicht und jetzt wollen sie Rache“, erzählte Wang. „Oh, ich kann mich an nichts erinnern … liegt vielleicht daran, dass ich vorher nicht groß nachfrage, wenn ich jemanden töte“, nuschelte Kyra, dann ließ sie das Glas fallen und trat Wang in den Bauch. Er ließ sie los und sie wirbelte herum. Sie holte mit der Faust aus, doch Wang fing sie auf. Er versuchte, ihren Arm zu verdrehen, doch Kyra war schneller, sie befreite ihre Hand und wickelte ihren Arm um seinen. Sie hielt ihn fest und brach ihm dabei fast die Knochen. Mit einer fließenden Bewegung drehte sie ihm den Arm auf den Rücken und hielt ihn fest. „Schade, Wang, ich dachte, du hättest mehr drauf. Dafür, dass du dich selbst Profikiller nennst, kannst du erschreckend wenig“, spottete sie. „Heutzutage kann sich jeder Killer nennen, wie mir scheint.“ Sie riss Wang hoch und verfrachtete ihn auf einen Stuhl. Mit Handschellen fesselte sie ihn. „So und nun kommen wir mal zum eigentlichen Thema, wer hat dich damit beauftragt, mich zu töten?“, wollte sie wissen. „Werde ich dir nicht sagen … aaah!“, er schrie auf, als Kyra eines ihrer Springmesser zog und ihm die Wange aufschlitzte. „Oh doch, das glaube ich aber schon“, murmelte sie. Wang spie Blut aus. „Na schön. Luan Tau, das Oberhaupt der Hongkong-Triaden hat mich damit beauftragt, dich zu töten. Da angenommen wird, dass du eines seiner Familienmitglieder getötet hast. Und zwar seinen Cousin zweiten Grades, Akito Higurashi“, erzählte er. „Akito Higurashi … Nie gehört, wer soll das sein?“, wollte sie wissen. „Nun ja, zuletzt lebte er hier in Amerika, in New York City, um genau zu sein unter dem Namen Akito Smith, welchen er Bonnie Smith, seiner Ehefrau zu verdanken hat“, führte Wang weiter aus. „Akito Smith … hm, nein, sagt mir nichts“, entgegnete Kyra. Lee wurde aber hellhörig, er wusste um wen es sich bei Akito Smith handelte. „Kyra, lass mich mal mit ihm reden.“ Kyra sah zu ihm auf, dann ging ihr Blick wieder zu Wang. Sie zuckte mit den Schultern. „Okay, was solls. Er gehört dir“, meinte sie. Dann trat sie zur Seite. „Luan Tau ist Chinese, nicht wahr? Und Akito Smith ist Japaner. Mir sind beide Namen ein Begriff und ich weiß, dass Luan Akito niemals ausstehen konnte. Warum sollte er also versuchen, seinen Cousin zweiten Grades zu rächen?“, hakte Lee nach. „Was weiß ich. Ich bin nur der Killer, den er angeheuert hat“, fauchte Wang, wofür er sich einen Schlag von Lee einfing. „Nun ja, lass mich dir eins sagen“, fing Lee aus Englisch an, ehe er in Chinesisch weiter redete. „Akito ist mein Großvater gewesen und nicht Kyra hat ihn getötet, sondern ich, kapiert. Und jetzt werde ich dich gehen lassen und du wirst nach China zurückreisen und diesem Luan sagen, dass er Kyra in Ruhe lassen soll, kapiert? Sonst muss ich sehr böse werden“, während er mit Wang sprach, schaute er ihm unentwegt in die Augen. Das hatte zufolge, dass Wang hypnotisiert war, während er mit ihm redete. Wang nickte und antwortete ebenfalls auf Chinesisch. „Ist gut, werde ich machen.“ Lee nickte und sprach dann wieder in Englisch zu ihm. „Gut, dann lasse ich dich jetzt frei und du tust, was ich dir gesagt habe“, mit diesen Worten riss er die Handschellen entzwei. „He, was soll das?“, wollte Kyra wissen, die natürlich nicht verstanden hatte, was Lee auf Chinesisch gesagt hatte. „Ich hab ihm gesagt, er soll zu seinem Boss gehen und ihm was von mir ausrichten. Nur keine Panik“, versuchte Lee Kyra abzulenken, während Wang nach draußen verschwand. „Im Übrigen …“, der Hunter ging auf sie zu und sah ihr in die Augen. Kyras Lider wurden augenblicklich schwer und senkten sich leicht. Er riss sie herum und drückte sie auf das Bett. „Das hat mir irgendwie den Abend versaut, dass er hier war. Mach es wieder gut, ja“, wies er sie an. Kyra nickte in Trance. Lee lag neben einer schlafenden Kyra. Die Killerin sah ein wenig malträtiert aus. Schließlich war er nicht gerade sanft zu ihr gewesen. Er drehte sich herum und lag nun hinter ihr. Mit der Hand strich er über ihren Arm. „Weißt du, ich müsste dir das gar nicht antun, wenn du dich nur an mich erinnern könntest. Und wenn du mich nicht jedes Mal umbringen wollen würdest, wenn ich das mache … Aber anders bist du ja nicht zu bändigen …“, er seufzte und betrachtete die Frau weiter, die es ihm so angetan hatte. „Du erinnerst dich einfach nicht mehr an mich, das ist Schade, wirklich sehr Schade. Dabei wäre es für uns beide einfacher, wenn es dir wieder einfallen würde.“ Er zog sie fester an sich, sein Blick wurde weicher, als er es gerade eben noch gewesen war. „Irgendwann … Kyra, irgendwann wirst du dich daran erinnern, dann muss ich dich nicht mehr vergewaltigen …“ Lee legte sich zurück und hielt sie weiterhin fest. Er wusste, wenn er aufwachte, würde sie ihn schon erwarten, allerdings mit einer geladenen Kanone. Das Leben war schon manchmal gefährlich, aber für Kyra lohnte es sich … Kapitel 154: USA-Teil – Kapitel 5 – Zimmergenossen -------------------------------------------------- Sonntag, 6. August 2006 Hiroshi lief zu seinem Zimmer, er war gespannt, wie sein Zimmergenosse so war. Unterwegs staunte er nicht schlecht, es war wirklich luxuriös hier. Auf dem Flur hingen Bilder, die allem Anschein nach sehr wertvoll sein mussten. Er kam schließlich beim Raum 504 an. Er öffnete die Tür und trat ein. Er stieß einen Pfiff aus. „Ich glaube, hier könnte es mir gefallen, richtig schick die Bude“, murmelte er. „Hm, sagt bloß, ihr japanischen Vampire lebt nicht in so schicken Häusern“, hörte Hiroshi eine Stimme. Er sah zum hinteren Bett, darauf lag ein blonder Junge, er lag auf dem Bauch und hatte ihm den Kopf zugedreht. Er starrte ihn aus dunkelblauen Augen an. Hiroshi grinste. „Nun ja, mein zuhause in Japan ist wesentlich imposanter, auch mein Zimmer war größer als dieser Raum hier, mein Vater ist ein Reinblüter und das bedeutet, er hat Geld und auch Macht … Aber trotzdem, so schick hatte ich mein Zimmer nicht eingerichtet …“, meinte er. Der Junge richtete sich auf und grinste. „Ah, du bist das Kind eines Reinblüters? Cool. Ich bin Allan. Allan Moore“, stellte er sich vor. „Miyazaki Hiroshi …“, kam es von Hiroshi, er musste einige Augenblicke überlegen, doch dann fiel ihm wieder ein, dass man sich in Amerika mit seinem Vornamen zuerst vorstellte. „Hiroshi Miyazaki, so rum ist es wohl hier richtig“, korrigierte er sich. Allan grinste ihn an, er saß noch immer auf seinem Bett, die Füße hingen über den Bettrand hinaus und er hatte sich nach hinten auf die Hände gestützt. „Woher kannst du so gut Englisch?“, wollte er wissen. „Hm, ich war auch in Japan auf einer Schule und da wurde nun mal auch Englisch unterrichtet, da es nun mal eine Weltsprache ist. Aber mein Vater hat mir das meiste beigebracht …“, antwortete Hiroshi. „Und wie siehts mit dir aus, kannst du zufällig Japanisch?“, fragte er ihn direkt auf Japanisch. Allan legte den Kopf schief. „Was?“ „Wohl nicht … welche Fremdsprache suchst du dir aus?“, fragte er ihn wieder auf Englisch. „Ich hab mir Deutsch ausgesucht. Und du? Es wird ja wohl nicht erlaubt sein, dass ihr Japanisch nehmt, oder?“, kam es von Allan. „Nein, das ist nicht zulässig, leider … Ich nehme Französisch“, seufzte Hiroshi, er ließ sich auf sein Bett fallen. „Was ist mit dir? Wie bist du aufgewachsen, hm?“, wollte er dann noch wissen. „Meine Eltern sind beide Edelblüter, nichts besonderes also, sie haben hier zwar einen relativ hohen Stand, aber mich hat das nie interessiert“, er zuckte mit den Schultern. Hiroshi grinste. „Aha, du interessierst dich also nicht für den gesellschaftlichen Stand? Interessant. Sag, mein Freund, was für eine Fähigkeit hast du? Kannst du mir da was bieten?“, Hiroshis Augen glühten auf. Allan hob plötzlich ab und schwebte einige Meter über dem Boden. „Ich kann Fliegen, allerdings habe ich nur Level 4 …“, meinte er. „Und du?“ Hiroshis Grinsen wurde breiter und er ließ seine Augen erneut aufglühen, er starrte Allan an und dieser fiel schreiend zurück auf sein Bett, er bog den Rücken durch und verkrampfte sich vor Schmerz. Nur langsam flaute er ab und Allan kam langsam wieder zur Ruhe. „Was war das?“, keuchte er, während er Hiroshi anstarrte. „Ich kann durch meine Gedanken anderen Leuten Schmerzen zufügen … Ich besitze Level 2 …“, antwortete er. „Gott, du spinnst, musst du mich so quälen?“, fauchte Allan. „Du wolltest doch wissen, was für eine Fähigkeit ich habe, das habe ich dir gesagt, wo ist das Problem?“ „Das tat weh, verdammt!“ „Halloho, Schmerzen müssen weh tun, sonst wären es ja keine Schmerzen“, meinte Hiroshi. „Ach, lass mich in Ruhe!“, knurrte Allan und drehte sich um. Hiroshi lachte auf, allerdings legte er sich ebenfalls auf sein Bett. Er hatte so das Gefühl, dass ihm Amerika gefallen könnte. Auch Takashi war mittlerweile bei seinem Zimmer angekommen, er war Luxus zwar auch gewöhnt, aber nicht in dieser Art. Das beeindruckte ihn schon ein wenig. Er öffnete die Tür und plötzlich stand jemand vor ihm. „Oh, hallo …“, kam es von dem anderen Vampir, er wollte wohl gerade das Zimmer verlassen, doch jetzt trat er zur Seite und ließ Takashi hinein. Takashi sah den blauhaarigen Jungen an. Der andere starrte ihn aus ebenso blauen Augen heraus an, ob er sich wohl seine Haare passend zu seiner Augenfarbe gefärbt hatte? „Ähm, ist die Haarfarbe echt?“, wollte Takashi wissen. Der Junge zuckte zusammen. „Nein … ist sie nicht, nur gefärbt“, beeilte er sich zu antworten. Takashi legte den Kopf schief. „Alles okay?“, hakte er nach. Der Junge kratzte sich mit dem Zeigefinger an der rechten Wange. „Öhm, ja, aber sag mal, du bist doch Japaner, oder? Warum sprichst du dann fließend Englisch?“, fragte er. „Weil mir meine Mutter Englisch beigebracht hat …“, antwortete Takashi. „Oh, okay, wie erleichternd, ich dachte schon, du könntest kein Englisch, ich hatte mich schon darauf eingestellt, Zeichensprache oder so benutzen zu müssen, denn ich spreche auch kein Wort Japanisch, oh, ich bin übrigens Kevin, Kevin Werkheiser“, stellte er sich vor. „Takashi Kobayashi. Und keine Sorge, ich wäre nicht hier, wenn ich kein Englisch könnte. Aber gut, meine Mutter hat darauf bestanden, dass ich es fließend sprechen kann, sonst hätte ich es wahrscheinlich auch ein wenig schleifen lassen“, murmelte er. „Verstehe. Mütter halt“, Kevin grinste ein wenig unsicher. „Äh, wolltest du noch irgendwo hin?“, kam es von Takashi. „Nein, nein, ich wollte dich eigentlich gerade suchen gehen, aber das hat sich ja erledigt“, stammelte er schnell. „Oh, warum wolltest du mich suchen gehen?“, hakte der Japaner nach. „Na ja, hier kann man sich schnell verlaufen. Ich hab ersten einen japanischen Jungen gesehen, der sich anscheinend gar nicht zurecht gefunden hat. Der, der ersten meinte, er hätte Level 0, der mit diesen unheimlich coolen Augen“, erklärte er. „Ah, du meinst wohl diesen Akuma. Ja, seine Augen haben echt eine unglaubliche Farbe …“, murmelte Takashi. „Akuma? Hm … so heißt er also … Jedenfalls, ich hätte auch gerne so eine schöne Augenfarbe, blau ist einfach langweilig“, Kevin seufzte. Takashi musste schmunzeln. „Na, wenn du meinst“, er ging an seinem Zimmergenossen vorbei und legte sich aufs Bett. „Ich hab ihn mal auf einer Soiree in Japan gesehen, seine Mutter hatte auch so türkisblaue Augen, allerdings hab ich bei ihrem Anblick fast eine Panikattacke bekommen“, meinte Takashi. „Oh, warum?“ „Sie hat eine beängstigende Ausstrahlung“, antwortete er. „Du kannst froh sein, dass Akuma anscheinend recht schüchtern ist. Sonst wäre ich nämlich gleich wo anders hin verschwunden, aber gut Kagami Jigoku ist ja auch kein unbeschriebenes Blatt. Es heißt, sie als Edelblüterin legt sich sogar mit Reinblütern an.“ „Was?! Wie ist das möglich?“, wollte Kevin wissen, er starrte Takashi mit großen Augen an. „Keine Ahnung, frag da am besten Akuma“, Takashi gähnte. Kevin ging zu seinem Bett und setzte sich darauf, er fasste den Entschluss, morgen gleich mal Akuma danach zu fragen. Sasori und Kumo kamen auch auf ihrem Zimmer an. „Wow, sogar zwei Betten. Was für eine Platzverschwendung“, meinte Kumo. „Aber echt, Bruder …“, murmelte Sasori. Er sah sich im Zimmer um. „Aber ich muss schon sagen, nicht schlecht. Man merkt, dass unsere Mutter hier nichts eingerichtet hat.“ Sasori wurde plötzlich von Kumo umgeschmissen. „Schön, nicht wahr? Endlich können wir unsere Zeit mal genießen, ohne dass sie dazwischen funkt“, grinste Kumo. Sasori erwiderte das Grinsen und gab seinem Bruder einen Kuss. „Ja, das ist toll.“ Die beiden waren noch ein wenig miteinander beschäftigt, ehe sie kurz vor Sonnenaufgang einschliefen. Sayo kam im sechsten Stock an und steuerte direkt auf das Zimmer 602 zu. Sie öffnete die Tür und trat ein, dass sie dabei das andere Mädchen störte, realisierte sie noch nicht mal, denn der Wind, der die ganze Zeit um sie herum wehte, brachte die Frisur der anderen durcheinander. „He! Was soll das denn?“, fauchte sie sogleich. Ihre langen braunen Haare standen in alle Richtungen ab. In den blauen puppenähnlichen Augen stand Hass. Sayo drehte sich zu dem Mädchen um, sie hatte noch nicht mal gemerkt, dass überhaupt jemand hier drin war. „Sorry“, meinte sie nur und wandte sich dann wieder ab. „He, du Schnepfe! Entschuldige dich gefälligst richtig bei mir, Julienne Withmore!“, verlangte sie. Sayo drehte sich erneut um und fixierte Julienne mit ihrem Blick. „Geh mir nicht auf die Nerven. Ich bin echt nicht in der Stimmung, mich mit dir anzulegen, ich hab dich nicht gesehen, was musst du auch so unmittelbar hinter der Tür stehen?“, murmelte sie. „Ich bitte dich, wie kann man mich, Julienne Withmore, übersehen? Mich wundert es eh, dass so ein japanisches Landei wie du, der englischen Sprache mächtig ist“, stieß sie hochnäsig aus. Sie spürte plötzlich, wie sie gegen die Tür gedrückt wurde, Sayos Augen hatten sich zu Schlitzen verengt. „Ich sagte doch, ich bin nicht in der Stimmung, um mich mit dir anzulegen. Solltest du mich weiterhin provozieren, sehe ich mich gezwungen, dir weh zu tun, kapiert? Und zu deiner Information, ich bin kein japanisches Landei. Ich habe in der Stadt gewohnt“, informierte Sayo sie. Der Druck ließ von Julienne ab und sie rutschte runter. „Ich kann es nicht fassen, meine Frisur! Völlig ruiniert! Du herzloses Monster!“, fauchte sie und wandte sich wieder ihrem Schminktisch zu. Sayo seufzte und legte sich auf ihr Bett, sie schloss die Augen, zusätzlich baute sie noch eine Windkuppel um sich herum auf, sodass Julienne sie nicht plötzlich mit ihrer Nagelschere erstechen konnte, sicher war sicher. Akane öffnete die Zimmertür und wurde fast augenblicklich umgerissen, sie brauchte etwas, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden, denn sie wurde von einem Mädchen umarmt. „Hallo!“, rief die kleine und sah Akane aus großen, offenherzigen braunen Augen an. „Ich bin Rosalie Johnson und ich hoffe, dass wir eine schöne Zeit zusammen haben werden!“ Noch immer etwas überrumpelt tätschelte Akane Rosalies braune weiche Haare. „Äh, okay“, stammelte sie dabei, was ihre Antwort mehr wie eine Frage klingen ließ. „Huch, tut mir leid, ich bin mal wieder zu stürmisch“, entschuldigte sich Rosalie schnell, sie wich zurück und hielt sich die Hände vor den Mund. „Verstehst du mich überhaupt?“, wollte sie dann noch wissen. Akane nickte noch immer etwas überfordert. „Ja, ich spreche auch Englisch“, meinte sie. „Ich bin Shizu Akane“, stellte sie sich dann auch vor. „Okay, hallo Shizu“, meinte Rosalie und schüttelte Akane überschwänglich die Hände. „Ähm, nein, sorry, mein Vorname ist Akane, in Japan stellt man sich mit dem Nachnamen zuerst vor, ich vergas, dass das in Amerika andersrum ist, ich heiße Akane Shizu“, korrigierte sie sich schnell. Rosalie lief knallrot an. „Oh Gott, tut mir leid!“, stieß sie aus. „Ist doch kein Problem, ich hab mich ja Falschrum vorgestellt“, meinte Akane. Sie betrachtete die kleinere Vampirin genau, sie wirkte ein wenig eingeschüchtert im Moment. „Ich hoffe auch, dass wir eine schöne Zeit haben werden“, fügte sie schließlich noch hinzu. Rosalie lächelte leicht. „Das ist schön. Du kannst mich gerne Rosie nennen“, schlug sie vor. „Gibt’s für Akane eigentlich auch einen Kosenamen?“, wollte sie wissen. „Gibt’s da nicht so Nachsilben? Das ist zumindest in den Animes immer so. Da kürzt man den Namen und hängt noch ein Suffix dran. Oder? Ist Aka-chan in dem Fall okay?“ Akane zuckte zusammen. „Ähm, ich würde lieber nicht Aka-chan genannt werden, denn das bedeutet ‚Baby‘. Du kannst mich aber K-san nennen, wenn du magst“, berichtigte sie Rosalie. „Oh, tut mir Leid, das wusste ich nicht!“, stammelte Rosalie. „Macht doch nichts, da kannst du ja nichts für, Rosie“, Akane lächelte leicht. Auch Rosalie lächelte jetzt, sie hatte das Gefühl, sie würde sich schon mit Akane verstehen. Auch Kaori kam in ihrem Zimmer an, womit sie erstmal Kuraiko heftig erschreckte, denn sie tauchte mitten im Zimmer auf. Vor Schreck fiel Kuraiko erstmal aus dem Bett. „Wah!“ Kaori sah zu Kuraiko. „Was hast du denn? Warum sitzt du auf dem Boden?“, wollte Kaori wissen. „Ach, nur so, mir gefällt der teure Bodenbelag“, grummelte Kuraiko. „Ach so“, Kaori lächelte, als sie scheinbar verstanden hatte. „Natürlich nicht! Ich hab mich erschrocken, als du plötzlich im Zimmer standest!“, fauchte Kuraiko. „Aber warum denn?“ „Weil ich es nicht gewohnt bin, dass jemand einfach so vor mir auftaucht! Ich bin bisher noch keinem Teleporter begegnet!“, knurrte Kuraiko. „Hm, okay, ich werde mich in Zukunft vor die Zimmertür teleportieren und dann erst reinkommen“, murmelte Kaori. „Zu großzügig“, brummte die noch immer am Boden liegende. „Also, willst du jetzt nicht mal langsam aufstehen? Der Boden, obgleich er sehr wertvoll scheint, ist doch sicherlich unbequem“, meinte Kaori. Kuraiko grummelte etwas vor sich hin, ehe sie dann aber doch aufstand. Sie hatte gerade das Bedürfnis, Kaori zu schlagen. Doch Kaori war schon wieder verschwunden und hockte vor Kuraiko. „Oh, du trägst ja einen Rock! Wie ungewohnt, so was habe ich nicht in meinem Kleiderschrank. Ist das nicht furchtbar unpraktisch?“, wollte Kaori wissen, während sie den Rock anhob. Kuraiko quiekte auf. „Lass das! Und ja, gerade in Zeiten wie diesen ist es unpraktisch! Dumme Nuss!“, fauchte Kuraiko. „Was bist du denn so sauer?“, fragte Kaori unschuldig. „Erst erschreckst du mich und dann ziehst du mir den Rock hoch, lass das gefälligst!“, knurrte Kuraiko. Kaori legte den Kopf schief. „Okay, ist ja gut“, nuschelte sie und legte sich ebenfalls auf das Bett. „Gute Nacht“, meinte sei dann noch und legte sich auf ihr Bett. „Ja, ja, gute Nacht“, grummelte Kuraiko, sie legte sich ebenfalls hin. Das konnte ja noch was werden. Kapitel 155: USA-Teil – Kapitel 6 – Der erste Schultag ------------------------------------------------------ Montag, 7. August 2006 Snake saß in seinem Büro und sah einige Unterlagen durch, es war kurz vor Sonnenuntergang, das war seine normale Zeit, er stand immer so früh auf. Doch plötzlich zuckte er zusammen, jemand betrat gerade das Gebäude, er wusste sofort, um wen es sich handelte. Er runzelte die Stirn, was machte diese Person hier? Noch vor einem halben Jahr, war er gegangen, warum kam er jetzt zurück? Er hörte das ‚Pling‘ des Fahrstuhls und wenige Sekunden später stand Raven Sky vor ihm. Er starrte Snake aus grauen Augen an, die meisten wären eingeschüchtert gewesen, doch Snake nicht, immerhin war Raven nur knapp halb so alt wie er selbst, er wusste, wenn es ernst wurde, hatte Raven keine Chance gegen ihn. „Was kann ich für dich tun, Raven?“, fragte Snake. „Nun ja, ich will wieder hier arbeiten. Ich hoffe, das Angebot steht noch“, murmelte er. „Was hat dich dazu gebracht, deine Meinung zu ändern?“, wollte der Rektor wissen. „Kyra … Diese Vampirkillerin. Ich will, dass du mich daran hinderst, auf sie los zu gehen“, kam es von Raven. „Was ist passiert?“, Snake ahnte Schlimmes. „Nun ja, vor einigen Wochen hat sie meine komplette Familie ausgelöscht … Mich hat sie nur nicht gekriegt, weil ich zu der Zeit nicht im Land war. Seitdem bin ich auf der Suche nach diesem Miststück, doch im Laufe der fast eintausendzweihundert Jahre die ich nun lebe, habe ich festgestellt, dass ich zu Dummheiten neige, wenn es um meine Verwandten geht. Und jetzt, da sie sie alle ausgelöscht hat … drehe ich fast durch. Ich will, dass du mich vor mir selbst beschützt“, verlangte Raven. „Das tut mir wahnsinnig Leid, Raven, und natürlich werde ich alles, was in meiner Macht steht tun, um dich vor dem Wahnsinn zu retten, der in dir wütet“, versicherte Snake. Er stand auf und ging auf den etwas größeren Vampir zu. „Du kannst wieder als Lehrer anfangen, aber hüte dich davor, deine Aggressionen an den Schülern auszulassen.“ Raven nickte und dabei fielen ihm einige Strähnen seiner schwarzen Haare ins Gesicht. „Verstanden …“, er horchte auf, als er Morelia spürte. „Raven … es ist also wahr, das man dir alles genommen hat … wie schrecklich. Doch, wie konnte Kyra das schaffen? Die meisten aus deiner Familie waren schon über fünfhundert Jahre alt …“, fragte sie sich. „Daran sieht man, dass Kyra ein Monster ist, mehr als ein Vampir es jemals sein könnte. Zumal viele aus meiner Familie, starke Fähigkeiten hatten“, murmelte Raven. „Ja, ich erinnere mich, Fähigkeiten die vor allem mit Schatten zu tun hatten, nicht wahr?“, meinte Morelia, hinter ihr tauchten einige Schlangen auf, allerdings zischte sie einmal und die Tiere wichen zurück. Auch hinter Raven tauchten Kreaturen auf, doch diese waren nicht greifbar, es waren Schatten, die sich verformen und hervortreten konnten. Sie konnten verletzen, aber nicht selbst verletzt werden. Der Rektor räusperte sich. „Gut … sehr schön. Übernimmst du deine alten Fächer wieder?“, wollte Snake wissen. „Sport, Schwimmen und Russisch? Wenn du es möchtest, immer doch“, antwortete Raven. „Sehr schön, ich werde dir den Stundenplan gleich geben“, Snake fischte ein Exemplar aus seinen Unterlagen. „Dann kann es ja losgehen“, meinte Raven, er nahm das Blatt Papier entgegen, sah Snake noch einmal an und verabschiedete sich dann. Er ging zu den Lehrerquartieren, in den zehnten Stock. „Was sehen meine müden Augen da, Raven?“, hörte er eine Stimme. Raven drehte sich um, eine kleine, blonde zierliche Frau stand vor ihm, sie war mit einem mehr als knappen Bademantel bekleidet. „Raven, wie schön, das du wieder da bist“, säuselte sie. „Tamara … die Freude ist ganz meinerseits“, antwortete er, mehr oder weniger begeistert. Tamara sah ihn aus braunen Augen an, sie lief auf ihn zu und umfasste seinen Arm, sie drückte ihn zwischen ihre Brüste. „Na, willst du nicht mal wieder vorbei kommen?“, wollte sie wissen. Raven erwiderte ihren Blick aus seinen kalten grauen Augen. „Tamara, ich bin nicht in der Stimmung dafür. Du weißt sicherlich, dass Kyra meine Familie und auch meine Frau ermordet hat“, grummelte er. „Das tut mir so leid, Rav“, murmelte sie, sie legte ihre Hand auf seine Brust und plötzlich wurde er ruhiger. Raven atmete tief durch, er konnte diese Ruhe in seinem Körper fühlen. „Lass das, Tammy“, brummte er. Er entfernte ihre Hände von seinem Körper, sofort ließ dieses beruhigende Gefühl nach. Tamara hob die Augenbrauen an und seufzte auf. „Fein, wie du willst“, sie hob abwehrend die Hände. „Komm vorbei, wenn du Beistand brauchst“, sie machte kehrt und ging zu ihrem Zimmer zurück. Raven seufzte auf und steuerte auf sein Zimmer zu. Er würde ja sehen, wie es ihm hier so ergehen würde. Die Schüler versammelten sich so langsam im Klassenzimmer, sie hatten nun Englisch, einigen waren gar nicht begeistert. Kevin jedoch war ganz aufgeregt. Er würde heute Akuma begegnen … Als er in die Klasse kam, saß Akuma schon ganz hinten auf einem Platz. Kevin blieb stehen und betrachtete Akuma mit schief gelegtem Kopf. Er trug wie gestern auch schon, ein weißes Hemd mit einer schwarzen Weste, eine schwarze Hose und schwarze Schuhe. Seine Haare waren wuschelig und seine türkisblauen Augen sahen sich ein wenig ängstlich um. „Diese Augen“, murmelte Kevin. Er ging zu Akuma in die letzte Reihe und blieb neben dem Tisch stehen. „Kann ich mich setzen?“, fragte er. Zusammenzuckend sah Akuma zu ihm auf, etwas verunsichert nickte er, ehe er schnell den Blick wieder abwandte. Kevin setzte sich hin und schielte zu Akuma, dieser sah aus dem Fenster. Er beobachtete Akuma weiter, allerdings etwas zu auffällig. „Na, Kevin, neues Interessensobjekt gefunden?“, kam es von einem kleineren Jungen. Kevin zuckte zusammen und sah zu ihm auf, er hatte ebenfalls blaue Haare und blaue Augen. „Jack … was geht dich das an?“, knurrte Kevin. Jack Morrison grinste ihn breit an. „Es geht mich gar nichts an, aber nun ja, es ist doch interessant zu sehen, wie schnell deine Interessen wechseln, nicht wahr?“, spöttelte er. Kevin grummelte nur etwas vor sich hin. „Hey, du!“, kam es da von Shiro. Er ging auf Jack zu. „Interessante Fähigkeit“, meinte der Kleine dann noch. Jack drehte sich zu Shiro um, der Kleine hatte seinen Röntgenblick geweitet, gerade so, dass die Iris vollkommen schwarz war. „Was willst du, Winzling?“ „Was heißt hier Winzling? Du bist auch nicht gerade groß“, meinte Shiro. „Aber größer als du. Zudem, was hast du schon für eine Fähigkeit, heh?“, kam es von Jack. „Ein Röntgenblick. Kommst du mit deinem Dämonenblick dagegen an?“, fragte er. Jacks Augen weiteten sich, doch dann grinste er. Seine Augen färbten sich rot, es war ein blutiges Rot, welches das ganze Auge überzog, dort wo die Iris saß war ein dunklerer Kranz, die Pupille hatte die gleiche Farbe. Die anderen, die Jacks Fähigkeit kannten, wichen zurück. Doch Shiro verzog keine Miene. Er ging auf Jack zu, dieser versuchte zwar, Shiro mit seinem Dämonenblick zu verunsichern, doch es funktionierte nicht. Shiro wusste, dass es nur Illusionen waren, Illusionen erster Klasse, aber da er es wusste, machte es ihm nichts aus. Shiro schlug jeweils einmal gegen Jacks rechte und linke Schläfe. Sofort verlosch der Dämonenblick. Jack keuchte auf und wich zurück. „Was soll die scheiße, was hast du gemacht?“, fuhr er ihn an. „Ich hab deinen Dämonenblick abgeschaltet. Weißt du, das könnte gefährlich werden, wenn du den einfach so einsetzt. Andere sind vielleicht nicht so unanfällig dafür wie ich“, meinte Shiro grinsend. „Yay, super Shiro, du hast es ihm gezeigt!“, jubelte Kaori. Sie tauchte hinter Shiro auf und schlang ihre Arme um seinen Hals, sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Du bist der Größte!“ Shiro grinste überheblich. Jacks Augen jedoch weiteten sich, als er Kaori sah. „Wer ist das?“, fragte er Shiro. „Das? Das ist meine Kaori!“, sagte Shiro stolz. Er drehte den Kopf zu seiner Cousine um und küsste sie auf ebenfalls auf die Wange. Dann sah er wieder zu Jack, dieser war rot angelaufen. „Na, was ist denn los?“, wollte Shiro wissen. „Nichts“, stammelte Jack plötzlich kleinlaut. Shiro grinste noch breiter. „Tja, du hast nicht so eine hübsche Cousine, stimmts? Niemand hat so eine hübsche Cousine wie ich“, prahlte er. „Zu viel der Ehre“, kicherte Kaori, sie war leicht errötet. „Süß!“, hauchte Jack. „So, Schüler, setzt euch bitte“, kam es da von Snake. Die Schüler sahen auf und setzten sich dann auf ihre Plätze. Sie hatten gar nicht mitbekommen, dass Snake anwesend war. Er hatte sich hinter einem Kraftfeld verborgen, sodass ihn niemand sehen und spüren konnte. Er wollte beobachten, wie die Schüler am ersten Tag so drauf waren. Kaori setzte sich ans Fenster, einen Sitzplatz vor Akuma, dieser war ganz hibbelig, obwohl er von Shiro etwas verunsichert war, welcher direkt neben Kaori saß. Kevin beobachtete Akuma. Er sah sofort, dass Akuma in die Vampirin verliebt war. Jack setzte sich neben Shiro, auch er versuchte Kaori im Auge zu behalten, obwohl das schwieriger war, denn Shiro saß dazwischen und starrte ihn böse an. Doch lange konnten sie nicht abgelenkt sein, denn Snake fing an zu erzählen, er erzählte zuerst von sich, er hatte in der alten Welt gewohnt, dort war er überall herumgereist. Die Mädchen waren ganz begeistert von ihm, Kuraiko musste an sich halten um nicht zu sabbern, sie fand Snake unglaublich heiß. Auch Julienne warf Snake immer wieder aufreizende Blicke zu, doch sie konnte ihn damit nicht sonderlich beeindrucken, er beachtete alle Schüler gleich. Rosie saß neben Akane und war noch immer ganz hibbelig, auch sie konnte nicht ganz abstreiten, dass Snake sie kalt ließ. Hiroshi war nicht so begeistert, niemand beachtete ihn, zumindest niemand von den Mädchen. Neben ihm saß ein braunhaariger Junge, er hörte Snake eher desinteressiert zu. Hiroshi konnte sehen, dass er auf seiner rechten Hand ein Tattoo in Form eines Schwertes hatte, die Schwertspitze zeigte dabei in Richtung Finger. „Nettes Tattoo“, murmelte Hiroshi. Der Junge sah ihn aus rotbraunen Augen an. „Vielen Dank. Es ist aber nicht direkt ein Tattoo sondern ein Siegel für meine Fähigkeit“, antwortete er. „Oh, was denn da?“ „Metallkontrolle, hätte ich das Siegel nicht, würde sämtliches Metall in meine Richtung gezogen werden“, er seufzte. „Ich bin Christoph Lubek“, stellte er sich dann noch vor. Hiroshi nickte und stellte sich ebenfalls vor, doch dann mussten sie ihr Gespräch unterbrechen, denn Snake mochte es nicht, wenn man nicht aufpasste. Nach zwei Englisch Stunden hatten sie eine Mathestunde bei Akasha, auch wenn man es ihr nicht ansah, so war sie wirklich gut darin, jemandem etwas beizubringen. Vor allem benutzte sie manchmal Wege, die heute keiner mehr kannte. Es hatte schon so seine Vorteile als über zweitausend Jahre alter Vampir. Die meisten Schüler seufzten auf, denn nach Mathe hatten sie noch zwei Stunden Biologie mit Akasha, Biologie wurde zwar von einer Mittagspause unterbrochen, doch die meisten waren eher weniger erfreut, ein und denselben Lehrer über drei Stunden am Tag zu haben, denn jene, die noch Schwertkampf als Wahlfach hatten, hatten Akasha noch einmal zwei Stunden. In der Mittagspause setzten sich die meisten Schüler aus der Klasse an einen Tisch. „Also, erzählt doch mal“, fing Rosie an, sie saß neben Akane. „Wie ist es in Japan so?“ „Wie soll es schon sein? Normal halt, man lebt, man isst, man geht zur Schule oder wird zuhause unterrichtet. Wie hier auch“, kam die plumpe Antwort von Hiroshi. Er hatte Rosie mit seinem Blick fixiert, er checkte sie gerade von oben bis unten durch, doch er befand, dass sie nicht das Zeug dazu hatte, eine seiner Freundinnen zu werden. Akuma saß auch mit am Tisch, auch wenn er sich unwohl fühlte. „Na, Akuma, hast du die Nacht eigentlich gut geschlafen?“, kam es da von Shiro, er hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Akuma zuckte zusammen und lief rot an, die ganze Aufmerksamkeit lag auf ihm, das war ihm peinlich. „Äh, ja“, piepste er. „Hm, verdammt, du bist wirklich schüchtern“, meinte Takashi. „Wenn ich mir da deine Mutter so angucke …“ Akuma zuckte erneut zusammen und sah panisch zu Takashi. „Was ist mit Mama? Hat sie irgendwas gemacht?“, wollte er wissen. „Nö, ich hab sie nur letztens auf einer Soiree gesehen, meine Güte, ich wäre vor Angst fast weggelaufen“, erklärte er. „Ja, Mama neigt dazu, gruselig zu sein“, antwortete Akuma, er fühlte sich nach wie vor unwohl. „Hmhm, du hast ja anscheinend ziemlich Angst vor deiner Mutter“, meinte da ein weiterer Junge, er hatte blonde Haare und seltsame rote Augen. „Äh, nein“, fiepte Akuma, er hatte die Schultern hochgezogen und versuchte sich ganz klein zu machen. „Du solltest leiser sein, wenn hier irgendwas ist, was spiegelt, kann sie dich beobachten, wenn sie will“, zischte Akuma ihm zu. „Hm, ich hab ja solche Angst“, spottete der Junge. „Marco! Sei nicht so fies!“, beschwerte sich Rosie. „Siehst du nicht, dass er verängstigt ist?“ Sie stand auf und ging auf Akuma zu. „Schon gut, du brauchst nicht so verängstigt zu sein, wir tun dir nichts“, meinte sie und legte eine Hand auf seinen Rücken. Akuma zuckte vor ihrer Berührung zurück und fiel im Zuge dessen vom Stuhl, er landete auf dem Boden. Er robbte vor Rosie zurück. „Du bist ein echt seltsamer Junge“, kam es da von Tom Carstairs. Er hockte vor Akuma und starrte ihn aus grünen Augen an. Akuma wich weiter zurück. Tom fuhr sich durch seine braunen Haare. „Echt, das ist irgendwie uncool, wie kann man nur eine solche Angst haben?“ „Ach, lasst ihn doch in Ruhe“, meldete sich Julienne, sie schaute hinter ihrem Handspiegel hervor. „Er ist nur ein japanisches Landei, nichts von Bedeutung.“ „Du hast es irgendwie mit deinen japanischen Landeiern, oder?“, murmelte Sayo, sie stocherte in ihrem Essen herum. „Nur mal so zu deiner Info, wir haben alle nicht auf dem Land gewohnt.“ „Sei still, Windböe, du nervst mich, Julienne Withmore“, antwortete sie abfällig. Akuma betrachtete Sayo und bei dem Blick, den sie Julienne zuwarf, bekam er es mit der Angst zu tun. Der Wind wirbelte um Sayo herum auf und sie verwirbelte erneut Juliennes Haare. „Nein!“, kreischte die Jüngere und sprang panisch auf. „Du herzloses, herzloses Monster, wie kannst du mir, Julienne Withmore, zweimal das gleiche antun? Weiche von mir, Dämon!“, stieß sie aus und lief beinahe heulend aus dem Speisesaal. „Zicke“, grummelte Sayo nur und wandte sich ihrem Essen zu. Kaori seufzte auf und teleportierte sich dann neben Akuma. „Komm, ich helf dir auf“, meinte sie und streckte ihm eine Hand hin. Akuma zuckte zusammen und lief puterrot an. Ehe Kaori auch nur einmal geblinzelt hatte, stand er schon. „Ähm, nein, geht schon, Haibara-senpai“, stammelte Akuma auf Japanisch. Kaori legte den Kopf schief, doch Shiro mischte sich ein. „Hey, du bist älter als Kaori, warum sagst du zu ihr Senpai? Zudem, wir sind doch in Amerika, da sagen die so was nicht … vor allem keine japanischen Begriffe“, er sprach für Akuma ebenfalls auf Japanisch, da dieser in seiner Panik sich nicht darauf konzentrieren konnte Englisch zu reden. „Oh, okay, ich … ja … verstehe. Tut mir Leid!“, er verbeugte sich vor Kaori. Kaori seufzte leicht auf, lächelte aber dann. „Ist doch nicht schlimm. Du musst dich nicht vor mir verbeugen.“ Akuma richtete sich wieder auf, er war noch immer rot im Gesicht. „Junge, du bist irgendwie ganz schön durch“, murmelte Hiroshi. „Setz dich lieber, bevor du dir noch wehtust.“ „Ja, ist denke ich besser“, stammelte er und setzte sich. Kaori kratzte sich am Kopf und spielte dann mit einem ihrer Zöpfe. „Ich hab so das Gefühl, du bist mächtig verkrampft. Werd doch mal etwas lockerer“, meinte sie. „Ich versuchs ja“, winselte Akuma, wann immer Kaori mit ihm sprach, bekam er keinen vernünftigen Satz mehr zustande. Schlimm war das. Jack beobachtete die ganze Szene und als er Kaori da so stehen sah, wusste er: Das Mädchen wollte er haben! Doch da war dieser winzige Cousin von ihr … sein Dämonenblick war noch immer versiegelt! Er wusste sofort, diesen Shiro konnte er nicht leiden. Er musste etwas tun, damit Kaori ihn beachtete und nicht diesen Zwerg! Ihm würde schon noch was einfallen, er würde sie bei Gelegenheit einfach mal ansprechen … Oh ja, das würde er tun! Das sind Jack Morrison, Christoph Lubek, Marco Rodrigo und Tom Carstairs. So, das sind die nächsten neuen Schüler, Raven und Tamara lade ich dann hoch, wenn sie als Lehrer drankommen :) Jedenfalls, das ist der Stundenplan: Montag: Englisch x2, Mathe, Biologie, Mittagspause, Biologie, Schwertkampf x2, Kochen, Kunst, Sportgymnastik. Dienstag: 2. Fremdsprache (Russisch, Deutsch, Japanisch oder Französisch) x2, Kochen, Chemie, Mittagspause, Physik, Kunst x2, Musik, Sport x2 (hier als Pflichtfach) Mittwoch: Mathe x2, Englisch, Kochen, Mittagspause, Musik, Sportgymnasik x2, Schwertkampf, Handwerken x2 Donnerstag: Englisch, Mathe, Religion x2, Mittagspause, 2. Fremdsprache x2, Kunst, Biologie, Kochen x2 Freitag: Physik, Chemie, Biologie, 2. Fremdsprache, Mittagspause, Sportgymnasik, Schwimmen x2 (Pflichtfach), Mathe, Englisch, Schwertkampf. Pflichtfächer sind: Englisch, Mathe, Biologie, Chemie, Physik, Sport, Schwimmen, 2. Fremdsprache Wahlfächer sind: Schwertkampf, Kochen, Kunst, Sportgymnastik, Musik, Religion, Handwerken Lehrer für diese Klassen sind: Snake: Französisch, Kunst und Englisch Morelia: Sportgymnastik, Musik und Chemie Akasha: Schwertkampf, Biologie und Mathe Raven: Sport, Schwimmen und Russisch Tamara: Deutsch, Physik und Kochen Ronja: Japanisch, Religion und Handwerken Die Pflichtfächer sind, wie der Name schon sagt, Pflicht, das heißt, die Schüler müssen da hin. Jeder Tag hat zehn Stunden, doch da das zu viel auf dauer wäre, gibt es die Wahlfächer, nur wenn man sie belegt, muss man da auch hin. Wenn man z.B. Kunst und Sportgymnastik belegt, dann hat man Monatags nach Biologie drei Freistunden. So ist das immer, man hat dann dementsprechend viele Freistunden, weshalb man aber mindestens zwei Wahlfächer belegen sollte. Jetzt noch zu den Schülern: Schülerpässe: «Name: Allan Moore Geburtsdatum: 1990-06-15 Haarfarbe: Blond; Augenfarbe: Blau Edelblüter; Fähigkeit: Fliegen, Grad 4 Identifikationsnummer: 15061990MBAMS» «Name: Kevin Werkheiser Geburtsdatum: 1989-11-05 Haarfarbe: Braun/Blau gefärbt; Augenfarbe: Blau Edelblüter; Fähigkeit: Illusionen, Grad 5 Identifikationsnummer: 05111989MBKWS» «Name: Julienne Withmore Geburtsdatum: 1991-02-04 Haarfarbe: Blond; Augenfarbe: Blau Edelblüter; Fähigkeit: Feuerkontrolle, Grad 4 Identifikationsnummer: 04021991WBJWS» «Name: Rosalie Johnson Geburtsdatum: 1990-03-17 Haarfarbe: Braun; Augenfarbe: Braun Edelblüter; Fähigkeit: Telekinese, Grad 5 Identifikationsnummer: 17031990WBRJS» «Name: Tom Carstairs Geburtsdatum: 1991-03-05 Haarfarbe: Braun; Augenfarbe: Grün Edelblüter; Fähigkeit: Wasserkontrolle, Grad 4 Identifikationsnummer: 05031991MBTCS» «Name: Christoph Lubek Geburtsdatum: 1987-01-02 Haarfarbe: Braun; Augenfarbe: Rotbraun Edelblüter; Fähigkeit: Metallkontrolle, Grad 2 Identifikationsnummer: 02011987MBCLS» «Name: Marco Rodrigo Geburtsdatum: 1988-11-11 Haarfarbe: Blond; Augenfarbe: Rot Edelblüter; Fähigkeit: Illusionen, Grad 3 Identifikationsnummer: 11111988MBMRS» «Name: Jack Morrison Geburtsdatum: 1990-05-21 Haarfarbe: Schwarz/Blau gefärbt; Augenfarbe: Blau Edelblüter; Fähigkeit: Dämonenblick, Grad 1 Identifikationsnummer: 21051990MBJMS» Kapitel 156: USA-Teil – Kapitel 7 – Schwertkampf und Schreie ------------------------------------------------------------ Montag, 7. August 2006 Nach der Mittagspause und der zweiten Biologiestunde versammelten sich die Schüler in der Sporthalle. In der ersten Woche sollten sie alle Wahlfächer besuchen, damit sie sich entscheiden konnten. Shiro war ganz aufgeregt, denn jetzt hatten sie Schwertkampf. Er war von den vielen Schwertern total begeistert. Die Schwerter waren besonders angeordnet. Es waren unterschiedlich lange, breite und alte Schwerter, alles, was Akasha wohl in zweitausend Jahren gesammelt hatte. Sie hatte sie so angeordnet, dass sie wie Flügel aussahen, sie stand zwischen den Schwertern, so dass es schien, als hätte sie stählerne Schwingen. Shiros Augen funkelten, als er Akasha sah. „Sie ist so cool“, hauchte er, sein Griff um Kaoris Hand wurde fester. Kaori kicherte, als sie ihren Cousin betrachtete. Jack funkelte Shiro böse an, er stand neben ihm und seine Blicke erdolchten den kleineren Vampir, denn dieser klammerte sich an Kaori fest, das passte ihm gar nicht. Akuma sah ein wenig verängstigt aus, Akasha sah unheimlich aus. Die Flügel wirkten da nicht gerade beruhigender. Dass dieser Shiro so begeistert war, das verstand er gar nicht. „So, Schüler, dann lasst uns beginnen“, Akasha trat aus den Schwertschwingen und ging zu einem Schrank, dort waren noch mehr Schwerter aufgebahrt. Diese waren zur Übung gedacht, anders als die Schwingen. Sie zog ein zweischneidiges Breitschwert und stellte sich wieder vor die anderen. „Wer ist der erste? Ich will euch testen, um zu sehen, ob ihr das Zeug dazu habt, wahre Schwertmeister zu werden“, meinte sie. Shiro meldete sich augenblicklich. „Ich möchte!“ Akasha deutete mit der Schwertspitze auf Shiro. „Dann komm vor, du darfst dir deine Waffe aussuchen“, forderte sie ihn auf. Shiro ging ebenfalls zu dem Schwertschrank und besah sich die Waffen. „Was will der Kleine schon gegen sie ausrichten, der ist ja noch nicht mal halb so groß wie Akasha“, kam es von Jack. „Du solltest Shiro nicht unterschätzen“, mischte sich Kaori ein. „Shiro ist ein guter Schwertkämpfer.“ „Das zweifle ich jetzt mal an“, nuschelte Jack, er versuchte Kaori zwar ins Gesicht zu sehen, doch leider waren seine Augen auf Höhe ihrer Brüste. Er lief rot an. Kaori beugte sich vor, dabei wippten ihre Brüste mit. „He, was ist denn mit dir los? Warum sind denn alle so komisch, wenn sie mit mir sprechen?“, fragte sie. Sie beugte sich näher zu ihm. Jack lief noch weiter an. „Äh, d-das bildest du dir ein … I-Ich bin doch gar nicht so komisch“, stammelte er. Shiros Augen sprühten funken, als er diesen Jack beobachtete. Er zog schließlich ein europäisches Modell, es war ebenfalls zweischneidig und für ihn leicht zu führen. Er drehte sich zu Akasha um und trat vor sie. „Ich bin soweit“, meinte er. Ein Lächeln breitete sich auf Akashas Gesicht aus. Sie, eine fast zwei Meter große Vampirin gegen einen ein Meter fünfundvierzig großen Vampir. Die meisten glaubten, Shiro hätte keine Chance gegen sie, die meisten glaubten noch nicht mal, dass er zehn Sekunden gegen Akasha bestehen würde. Sie sollten sich täuschen. Blitzschnell schoss Akasha auf Shiro zu, sie stach sehr präzise zu, doch Shiro wich mit einer fließenden Bewegung zurück. Er hob das Schwert an und blockte Akashas nächsten Schlag ab. Er drehte sich nach rechts und glitt an der Waffe vorbei, in einer flüssigen Bewegung schwang er sein eigenes Schwert und griff Akasha an. Die umstehenden Vampire sogen die Luft ein, sie hatten nicht gedacht, dass er doch so gut war. Akasha jedoch blieb unbeeindruckt und parierte den Angriff mühelos. Shiro wich zurück und brachte Abstand zwischen sich und der anderen Vampirin. Shiro grinste plötzlich und nahm Anlauf. Er sprang hoch und flog auf Akasha zu. Die Klingen krachten gegeneinander und Shiro wandte sämtliche Kraft auf, die er hatte. Er versuchte Akashas Klinge runter zur drücken, doch die Vampirin war zu stark. Sie hob den Arm und schleuderte ihn weg. Er schlug einen Salto und landete auf dem Boden. Er wollte gerade wieder zum Angriff ansetzen, als Akasha ihn unterbrach. „Das reicht. Ich habe genug gesehen. Du hast sehr viel Talent und du wurdest bisher sehr gut trainiert, doch du wendest zu viel unnötige Kraft auf. Aber ich bin dennoch beeindruckt“, teilte sie ihm mit. „Der nächste bitte.“ Shiro grinste und legte das Schwert zurück, danach lief er auf Kaori zu. Er nahm ihre Hand und schaute provozierend zu Jack. Dieser wich errötend zurück. Nach und nach wurden alle mal dran genommen, aber die wenigsten wussten, wie man mit einem Schwert umgehen sollte, vor allem die amerikanischen Vampire. Zuletzt war Akuma an der Reihe, zitternd stand er mit einem Schwert vor Akasha. Er war mehr als verkrampft, das ganze Schwert vibrierte. Akasha runzelte kurz die Stirn, sie hatte noch niemanden erlebt, der so panisch gewesen war. Sie ging auf ihn zu und trat vor ihn, mit ihrem Schwert tippte sie seins ganz leicht an. Das war anscheinend zu viel für Akuma, der vorher stocksteif war, er schrie plötzlich auf und wich zurück. Dabei stolperte er über seine eigenen Füße und landete auf dem Hintern, er robbte weiter zurück. Akasha seufzte auf. „Was ist los mit dir Junge?“, sie ging vor ihm in die Hocke, sie konnte erkennen, dass er wirklich panisch war. „Das kommt davon, dass er vorher nie draußen war, er ist es nicht gewohnt unter anderen Vampiren zu sein. Zudem sind Sie für ihn fast so Angst einflößend, wie seine Mutter … aber nur fast“, meinte Shiro, er konnte Akumas Panik sehen und es gefiel ihm gar nicht. Plötzlich hörten sie weitere Stimmen. „Verdammt, Tammy! Ronja! Geht mir nicht auf die Nerven! Nein heißt nein!“, fuhr Raven die beiden anderen Lehrerinnen an. Raven kam wütend in die Sporthalle gestapft, dabei wurde er von Tamara und einer weiteren Frau begleitet. Sie hatte violette Haare, sie hatte sie zu zwei hohen Zöpfen gebunden, einen auf jeder Seite. Ihr fransiger Pony hing ihr in die pinken Augen. Ronja war noch kleiner als Tamara. „Ach Rav, jetzt sei doch nicht so!“, schmollte Tamara und sie versuchte, Raven festzuhalten. Doch der Vampir drehte sich zu ihr um und packte sie an beiden Armen. „Nein!“, knurrte er sie an. Eine seiner Schattenkreaturen waberte um Tammys Beine. Tamara zog einen Schmollmund. „Du bist so gemein“, murrte sie. „Wie alt bist du? Echt, das ist Kinderkram“, Raven wandte sich von ihr ab und drehte sich zu Akasha um. „Sorry, dass ich hier so reinplatze.“ „Ach, schon gut, Ravy-Boy, stell dich doch gleich mal vor, ist doch schließlich auch deine Klasse“, meinte Akasha in spöttischem Tonfall. „Würdest du mich bitte nicht Boy nennen? Ich bin kein Kind“, er war noch immer genervt. „Im Vergleich zu mir bist du noch recht jung“, antwortete Akasha nur. Raven seufzte auf und fuhr sich durch die Haare. Als er das machte, kreischten die Mädchen plötzlich. Er konnte sie flüstern hören, er konnte praktisch fühlen, wie sie ihn mit den Blicken verschlangen und auszogen. Entnervt seufzte er auf. Nicht auch noch das … „Ich bin Raven Sky“, brummte er und starrte die Schüler mit finsterem Blick an. „Ach, Rav, jetzt sei doch nicht so böse, du machst den Kinderlein noch Angst!“, kam es von Ronja, sie hüpfte neben Raven und sah ihn mit großen Augen an. Er zuckte vor ihrer Nähe zurück. „Kann man nicht einfach mal seine Ruhe haben?“ „Und wer sind die beiden Schnuckelchen?“, fragte Hiroshi. „Die beiden? Das sind zufällig zwei Lehrerinnen“, seufzte Raven auf. „Ja, da hat er recht. Ich bin Ronja Tailor. Freut mich“, meinte sie und lächelte die Schüler an. „Und ich bin Tamara Marquat“, stellte sich auch Tamara vor. „Diese beiden Wesen sollen Lehrerinnen sein? Hübsche Lehrerinnen gibt’s doch eigentlich nur im Film, oder?“, wollte er wissen. Tammy kicherte. „Danke schön, wie süß von dir.“ „Ah, Tammy, dein Typ wird verlangt. Kannst du diesen Schüler hier beruhigen? Er ist panisch“, mischte sich Akasha ein. Tamara sah auf und bemerkte Akuma, dieser saß immer noch verängstigt auf dem Boden. „Aber sicher doch“, murmelte sie und ging auf ihn zu. Sie kniete sich hinter ihn und legte ihre Hände auf seinen Brustkorb. „Ganz ruhig, mein Junge. Alles ist gut.“ Sie setzte ihre Fähigkeit ein und langsam beruhigte sich Akuma. Er konnte spüren, wie ihm die Angst genommen wurde, er fühlte, wie eine unerklärliche Ruhe in seinem Körper Einzug fand. Sein Herzschlag wurde langsamer und gleichmäßiger. Ihm drohten sogar die Augen zuzufallen. „Er soll nicht einschlafen, nur ruhiger werden“, meckerte Akasha. „Ist ja schon gut …“, brummte Tamara und erhob sich dann. Akuma blinzelte und sah sich um, leicht kopfschüttelnd erhob er sich, er wusste nicht mehr so ganz, was eben geschehen war. Er sah sich in den Reihen der Schüler um, er wurde komisch angestarrt. Er versuchte sich hinter Tamara zu verstecken, da er spürte, dass sie für seine Ruhe verantwortlich war, es klappte sogar einigermaßen, da er ebenfalls nur einen Meter zweiundsiebzig groß war, passte er hinter sie und da sie mit ihren Absätzen noch ein wenig größer war, konnte er sich recht gut hinter ihr verstecken. Akasha seufzte auf, sie glaubte nicht, dass man Akuma noch helfen konnte. „Junge, du bleibst bei mir im Schwertkampfunterricht, ich will dich ein wenig von deiner Angst befreien.“ Und wieder verkrampfte Akuma. Nur durch Shiros schnelle Reaktion, er zog einen Schal aus seiner Tasche und warf ihn so, dass er sich um Tamara wickelte, schließlich zog er kräftig daran, so dass er sie von Akuma wegziehen konnte, wurde sie nicht durch Akumas Kraftfeld zerfetzt. Er aktivierte es unabsichtlich, er konnte es noch immer nicht kontrollieren. Tamara stolperte durch den plötzlichen Zug über ihre eigenen Füße und landete schließlich direkt auf Shiro, mit einem erstickten Schrei wurde er unter ihr begraben. Sie blieb einige Sekunden auf ihm liegen, ehe sie sich aus dem Schal befreit hatte, sie stützte sich ab und hob ihren Oberkörper an, damit Shiro nicht durch ihre Brüste zerdrückt wurde, sie konnte ihn wimmern hören. „Was sollte das Junge?“, fragte sie ihn. „S-Sein Kraftfeld, welches er eben ausversehen aktiviert hat, hätte dich zerfetzt, wenn ich dich nicht weggezogen hätte“, stammelte Shiro, er war leicht traumatisiert, da er eben fast von zwei riesigen Brüsten erstickt worden wäre. „Oh, du hast mich also gerettet. Wie süß von dir, mein Kleiner“, strahlte Tamara und drückte Shiro einen Kuss auf die Wange. Dieser bekam in Sekunden einen knallroten Kopf. Er zog seine Beine unter Tamara hervor und verschwand schnell zu Kaori, er lugte hinter seiner Cousine hervor. „Oh, was hast du denn, mein Kleiner?“, wollte Tammy wissen. „Nur meine Kaori darf mich noch küssen und Hinata, wenn sie wieder kommt, aber niemand sonst!“, protestierte Shiro. „Hey, Zwerg, du hast Lippenstift im Gesicht!“, kam es von Jack. Shiro zuckte zusammen und rieb sich über die Wange. Tamara hatte mit ihrem knallroten Lippenstift einen Abdruck darauf hinterlassen. Kaori seufzte auf und kniete sich vor ihren Cousin, sie zog ein Taschentuch aus ihrer Bluse hervor und wischte damit über die Wange, doch da runzelte sie die Stirn. „Der geht gar nicht ab … Warum benutzen Frauen nur immer so komisches Zeugs?“, fragte sie niemanden bestimmten. „Dieses komische Zeugs nennt sich Schminke, du japanisches Dussel, und Frauen sollten so was generell tragen, das gehört sich so“, kam es von Julienne, sie lugte hinter ihrem Handspiegel hervor, doch nun wandte sie sich wieder ihrem Spiegelbild zu und zog ihre Lippen ebenfalls mit knallrotem Lippenstift nach. Doch da wehte ein bekanntes laues Lüftchen durch die Halle und zerzauste so ganz zufällig Juliennes Haare. „Arg! Windböe, lass das“, fauchte sie und rannte heulend aus dem Raum. „Das tut mir aber leid … wirklich, unglaublich leid“, murmelte Sayo unbeeindruckt. „So viel Feindseligkeit hier“, kam es von Rosie, sie klammerte sich an Akane. „Aber sag mal“, begann da Allan, „hätte das Kraftfeld Tamara wirklich zerfetzt?“ „Ja, hätte es“, antwortete Shiro, seine Wange zierte noch immer ein Kussabdruck, er ging auch durch noch so vieles rubbeln nicht ab, er verschmierte noch nicht mal, wirklich ein sehr guter Lippenstift … „Krass, du hast ja echt ’ne scheißgefährliche Fähigkeit, pass mal lieber auf, dass du damit keinen verletzt, Junge“, blaffte Allan Akuma an. Akuma zitterte wieder. „Aber … ich wollte doch nicht …“, schluchzte er auf. Er biss sich auf die Unterlippe. Er spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen, er hatte es ja gewusst, er hätte nicht hierher kommen sollen, er war einfach zu anders. „He, beruhige dich doch“, vernahm er eine andere Stimme. Akuma schlug die Augen auf und sah Kevin ins Gesicht, er stand vor ihm, auch wenn er etwas Abstand hielt. „Ich bin mir sicher, dass du das nicht mit Absicht gemacht hast“, fügte er noch hinzu. Er hielt Akuma eine Hand hin. Akuma schluckte und streckte zögerlich ebenfalls eine Hand aus, er ergriff Kevins Hand. Dieser lächelte Akuma an. Raven beobachtete das Ganze. Was waren das nur für Schüler? Zudem, der Junge mit dem Kraftfeld kam ihm sehr bekannt vor … doch woher kannte er ihn nur? Er drehte sich um und wollte gerade gehen, als er einen Luftzug spürte. Er drehte sich zu Sayo um. Sie sah in Akumas Richtung, sie wirkte aber irgendwie desinteressiert. Ravens Blick ging zu Kaori und Shiro. Der Kleine schien einiges auf dem Kasten zu haben. Er betrachtete den Rest der Schüler, sie alle waren ganz unterschiedliche Typen, er spürte, dass einige von Akuma sehr verängstigt waren. Schließlich seufzte er auf, er würde ja morgen sehen, wie sie so drauf waren. Er drehte sich um und verließ die Sporthalle. „Ach nein, wie süß“, kam es von Jack. „Kevin, ich wusste, dass du auf ihn stehst.“ Kevin zuckte zusammen, er fuhr zu Jack herum und funkelte ihn wütend an. „Ach, halt doch deine Klappe, du hast doch überhaupt keine Ahnung, Jack.“ „Nein, hab ich nicht? Tja, das ist deine Meinung“, murmelte der kleinere Junge. Doch da mischte sich Akasha ein. „Es reicht jetzt, ihr beiden, sonst muss ich wütend werden“, kam es von ihr. „Äh, schon gut“, meinten beide schnell, mit Akasha wollte sich dann doch keiner anlegen. Da klatschte Tammy in die Hände. „So, dann können wir ja zum nächsten Unterricht übergehen, nicht wahr? Jetzt steht Kochen auf dem Plan, und zwar bei mir“, grinste sie. „Kochen? Bei so einer Schönheit? Ich glaube, der Tag wird doch nicht so schlecht“, kam es von Hiroshi, er hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Akasha beendete den Unterricht und die Schüler folgten Tammy in die Küche. Und die Lehrerpässe «Name: Snake Geburtsdatum: 584 B.C.-02-03 Haarfarbe: Silber; Augenfarbe: Silbergrün Edelblüter; Fähigkeit: Kraft-/Schutzfeldererzeugen, Grad 1 Identifikationsnummer: 0302584BCMBSL» «Name: Morelia Viridis Geburtsdatum: 492 B.C.-10-06 Haarfarbe: Schwarz; Augenfarbe: Gold Edelblüter; Fähigkeit: Mit Schlangen kommunizieren, Grad 1 Identifikationsnummer: 0610492BCWBMVL» «Name: Akasha Geburtsdatum: 06. B.C.-06-06 Haarfarbe: Braun; Augenfarbe: Blau Edelblüter; Fähigkeit: Schwertkampfkünste, Grad 1 Identifikationsnummer: 060606BCWBAL» «Name: Raven Sky Geburtsdatum: 817-11-09 Haarfarbe: Schwarz; Augenfarbe: Grau Edelblüter; Fähigkeit: Schattenkreaturen erzeugen, Grad 1 Identifikationsnummer: 0911817MBRSL» «Name: Tamara Marquat Geburtsdatum: 1657-12-07 Haarfarbe: Blond; Augenfarbe: Braun Edelblüter; Fähigkeit: Beruhigen durch Berührung, Grad 1 Identifikationsnummer: 07121657WBTML» «Name: Ronja Tailor Geburtsdatum: 1496-03-01 Haarfarbe: Violett; Augenfarbe: Pink Edelblüter; Fähigkeit: Heilkräfte auf andere, Grad 1 Identifikationsnummer: 01031496WBRTL» Kapitel 157: USA-Teil – Kapitel 8 – Kochkurs -------------------------------------------- Montag, 7. August 2006 Sie kamen in der riesigen Küche an, jeder Spitzenkoch würde glatt neidisch werden, so modern war sie eingerichtet. Nur das neuste vom Neusten und natürlich das teuerste vom Teuersten. Tammy stellte sich direkt in die Küche und lächelte die anderen an. „So, da wir heute nur eine Stunde Zeit haben, werden wir auch nur eine Kleinigkeit zubereiten. Nämlich Himbeer-Muffins mit Streuseln“, ihr Lächeln breitete sich aus. Hiroshi legte den Kopf schief, hatte Tamara ihm gerade zugezwinkert? Die Lehrerin lief zwischen den vier verschiedenen Kochinseln, an denen sich die Schüler aufteilen sollten, hindurch. Sie ging zu den Schürzen, welche in der Mitte des Raumes hingen. Elegant zog sie sich eine über. Wobei sie ihre langen Haare, welche sie unten mit einem rosa Gummiband zusammenhielt und über die rechte Schulter liegend trug, zurückwarf, damit sie ihr nicht im Wege waren. Hiroshi starrte sie begeistert an, wobei seine Blicke immer wieder an ihrem Dekolleté hängen blieben, sie hatte ihre rote Bluse soweit geöffnet, dass man es gut erkennen konnte. Er ging ebenfalls zu einer der Kochinseln, dabei ließ er Tamara nicht aus den Augen. Es fuchste ihn zudem, dass Tammy auf Shiro drauf gefallen war und ihn zudem noch geküsst hatte. Das konnte er gar nicht ertragen, fast … Er nahm sich mehr oder weniger begeistert ebenfalls eine Schürze, wobei er immer wieder zu Tammy sah, sie erklärte gerade, was zu tun war, doch er hörte gar nicht richtig hin, die anderen würden schon für ihn kochen oder es ihm sagen, was er wie zusammenrühren sollte, zudem, so schwer war das schließlich bestimmt nicht. Tammy kochte tatsächlich auch noch selbst mit, er hatte noch nie erlebt, dass ein Lehrer sich so sehr am Unterricht beteiligte. Sie stand nun mit an seiner Kochinsel und half gerade Akuma ein wenig, dieser war knallrot angelaufen, denn immerhin hätte er Tammy fast zerfetzt und trotzdem war sie so nett zu ihm, aber ihre Nähe war nichts desto trotz unangenehm. Hiroshi blinzelte einige Male, denn schon wieder glaubte er, Tamara hätte ihm zugezwinkert. Er versuchte irgendwie zuzuhören, doch Tamara lenkte ihn einfach zu sehr ab. Schließlich kam sie auch zu ihm und Hiroshi musste sich wahnsinnig zusammenreißen. Sie nahm ihm den Schneebesen aus der Hand und half ihm beim Zusammenmischen der Zutaten. Doch plötzlich sah Tammy ihn direkt an und ihre braunen Augen funkelten schelmisch, sie zwinkerte wieder und führte den Schneebesen an ihre Lippen, langsam und verführerisch glitt ihre Zunge heraus und fuhr über das Arbeitsgerät. Sie leckte den Teig ab und kicherte. „Wirklich gut gemacht, Hiro-sama“, säuselte sie und fuhr noch einmal mit dem Finger am Schneebesen entlang, sie legte den Finger auf ihre Zunge und schloss die Lippen, auch ihre Augen schlossen sich und sie seufzte genüsslich. Langsam zog sie den Finger wieder aus dem Mund und ihre Augen öffneten sich. „Ich will noch mehr davon. Ich bin gespannt, wie diese Muffins schmecken, wenn sie fertig sind“, hauchte sie ihm ins Ohr. Dann ging sie wieder zu ihrer eigenen Schüssel und fing selbst an, Muffins zu backen. Immer wieder warf sie Hiroshi sexy Blicke zu. Während sie die Zutaten verrührte tänzelte sie um die Kochinsel herum, sie ließ aufreizend ihren Hintern kreisen und Hiroshi musste an sich halten, um nicht über sie herzufallen. Doch da stellte Tammy die Schüssel ab und griff nach dem Träger ihrer Schürze, sie öffnete ihn und band die Schürze unter ihrer Brust zusammen, wobei sie sie so fest Band, das ihre Brust leicht angehoben wurde. Sie hatte noch einen Knopf ihrer Bluse geöffnet, sodass Hiroshi den oberen Rand ihres, mit Spitze besetzen Büstenhalters sehen konnte. Die Schürze hatte sich zudem plötzlich unten auf magische Art gekürzt, sodass sie noch nicht einmal ganz Tammys kurzen schwarzen Rock verdeckte. Dieser hatte zudem an den Seiten lange Schlitze bekommen, sodass man ihr Bein sehen konnte. Sie trug dazu lange schwarze Strümpfe, die bis zu ihrem Oberschenkel gingen und mit Strapsen befestigt waren, ihre Schuhe waren Stiefel mit hohen Absätzen. „Na komm schon, Hiro-sama, hilf mir doch ein wenig, ja?“, bat sie ihn, wobei sie an ihrer Bluse rumnestelte, sie fuhr sich noch einmal mit der Zunge verführerisch über die Lippen, ehe sie einen Kuss andeutete. Hiroshi nickte und ging auf Tammy zu, wie er nun mal war, packte er ihr sofort an die Brüste, er wollte sie auch einfach mal anfassen. Doch plötzlich vernahm Hiroshi einen Schrei. Kuraiko schrie auf, als Hiroshi ihr plötzlich von hinten an die Brüste fasste. „Hilfe!“, quiekte sie auf und versuchte sich aus Hiroshis Klammergriff zu befreien. Die anderen hatten bei ihrem Schrei aufgeschaut und fragten sich nun, was denn los war. Shiro wusste natürlich schon längst, was los war, denn er hatte Hiroshi beobachtet, er musste ein Lachen unterdrücken. Akuma war entsetzt, wie konnte er einfach so ein Mädchen anfassen? Hatte er denn gar keine Angst? Er verkrümelte sich hinter Kevin, denn er befürchtete ein schreckliches Unglück, so wie Kuraiko aussah, würde das mächtig ärger geben. „Hiroshi, was soll denn die Scheiße?!“, fauchte sie ihn an. Erst jetzt schien Hiroshi aus seinem Tagtraum zu erwachen. „Hä? Was ist denn jetzt los, was schreist du so, Kuraiko?“, wollte er wissen, er hatte nicht mitbekommen, dass er ihre Brüste berührte und nicht die von Tamara. „Du perverses Arschloch, lass mich gefälligst los!“, knurrte Kuraiko. Hiroshi runzelte die Stirn und erkannte, dass er sie tatsächlich begrabschte. „Was machen deine Brüste in meinen Händen?“, fragte er irritiert. „Bitte was? Du tickst ja wohl nicht richtig, du hast mich begrabscht!“, kreischte sie. „He, jetzt bleib mal locker … Ist ja nicht so, als wollte ich dich begrabschen, eigentlich wollte ich Tammy begrabschen“, murmelte er. „So aber nicht, mein Freund“, kam es da plötzlich von Tamara. Hiroshi zuckte zusammen, sie sah richtig böse aus. „Für dich immer noch Tamara, ist das klar! Nur Rav darf mich Tammy nennen und Akasha mehr oder weniger auch und Snake und Morelia und Ronja, aber sonst niemand!“, führte sie weiter aus. Hiroshi runzelte die Stirn. „Darf ich trotzdem deine Brüste anfassen?“, wollte er wissen. „Auch nicht, das darf diesmal nur Raven“, antwortete sie. „Och, Menno“, seufzte Hiroshi auf. Die anderen schüttelten den Kopf, dieser Hiroshi … Akuma lugte hinter Kevin hervor, es war ja doch nicht so schlimm ausgefallen, wie er gedacht hatte. Was vielleicht auch daran lag, das Tamara Kuraiko an der Schulter berührte. Kevin war rot angelaufen, denn Akuma hielt sich an seinem Arm fest und versteckte sich tatsächlich hinter ihm, aber er musste auch Grinsen, Akuma war einfach zu süß bei der ganzen Sache. Er schlang aus einem Impuls heraus einen Arm um Akuma und zog ihn näher an sich ran. Akuma sah zu ihm auf. Kevin lächelte ihn an und nickte nur leicht. Er war noch immer von Akumas Augen fasziniert, so schöne Augen hatte er noch nie gesehen. Sasori hatte bei dem Schrei auch aufgehorcht, was war denn nun passiert, er war ganz aufs Kochen fixiert gewesen … obwohl, nein, er war auf Kumo fixiert gewesen, dieser hatte gekocht. „Was ist da eigentlich schon wieder los, Bruder?“, wollte er wissen. „Hiroshi hat diesem Weibchen wohl an die Brüste gefasst“, antwortete Kumo. „Iiih, ist ja eklig, warum macht er das?“, fragte Sasori angewidert. „Weil er auf Frauen steht“, mischte sich Takashi ein. Er war mit den Zwillingen an einer Kochinsel und er hatte schnell gemerkt, dass diese nicht am weiblichen Geschlecht interessiert waren. „Ist ja noch ekliger“, kam es von Sasori. „Aber hey, wer bist du?“ „Takashi“, antwortete der andere Vampir nur. „Ach echt? Du bist mir vorher gar nicht aufgefallen“, murmelte Sasori überrascht. „Ich brauche dir auch jetzt nicht aufzufallen …“, nuschelte Takashi und konzentrierte sich weiter auf seine Muffins. „Mh, okay“, antwortete Sasori und wandte sich wieder Kumo zu. Marco stand neben Kevin und Akuma und kicherte. „Was für ein Depp, er fällt echt drauf rein“, meinte er. „Hä? Wovon redest du?“, wollte Akuma zögerlich wissen. „Na ja, ich kann Illusionen erzeugen, das heißt ich kann per Telepathie Bilder in den Kopf eines Menschen oder Vampirs setzen, ich habe gemerkt, woran Hiroshi gerade denkt, denn Tamara ist einfach eine Bombenfrau und dann, als er auf Tamara zugehen wollte habe ich einfach Tamaras Bild auf diese Kuraiko gesetzt und schon ist er auf sie zugegangen und hat sie begrabscht, denn ich werde nicht zulassen, dass dieser Kerl seine Pfoten an Tamara legt. Sie wird nämlich irgendwann mal mir gehören“, erklärte er. „Aber, ist sie nicht schon so alt?“, kam es von Akuma. „Ach quatsch, wir sind Vampire, da spielt das Alter doch wohl kaum eine Rolle“, winkte Marco ab. „Hehehe, genial, Marco, du hast es diesem Hiroshi gezeigt“, grinste Allan, er war zu ihnen rüber gelaufen und hatte mit angehört, was sie gesprochen hatten. „Der Kerl hat mich mit seiner Fähigkeit mal gefoltert, das geschieht ihm ganz recht.“ „Das war nicht genial, das war gemein“, meldete sich da Christoph, er rührte seelenruhig in seinem Muffinteig herum. „Das macht man nicht, das arme Mädchen muss einen Schock bekommen haben“, fügte er noch hinzu. „Was willst du denn eigentlich, Lubek? Nerv uns nicht“, fauchte Allan. Christophs Tattoo leuchtete plötzlich auf und verschwand, sofort fing sämtliches Metall in diesem Raum an, sich in seine Richtung zu bewegen, jenes Metall welches sich nicht von seinem Fleck rühren konnte, knarrte. Er bewegte die Hand einmal und plötzlich richteten sich sämtliche Messer auf Allan, sie sausten auf ihn zu und hielten knapp vor seinem Gesicht an. „Ich will, dass du die Klappe hältst, so was macht man einfach nicht. Und du, Marco, hörst gefälligst auch auf, deine Fähigkeit auf andere einzusetzen“, meinte er mit provozierend ruhigem Tonfall. Allan knurrte auf, er wurde durch Christophs Worte nur noch wütender. Doch da mischte sich Tamara ein. „Hey, hört auf! Christoph, du zerstörst gleich noch die Einrichtung!“ Christoph ließ sein Tattoo wieder auftauchen und sofort hörte das Metall auf, sich in seine Richtung zu bewegen, die Messer fielen klirrend zu Boden. „Tut mir Leid, Tamara“, entschuldigte er sich und rührte dann weiter in seinem Teig, so als ob nichts gewesen wäre. „Woah, cool!“, strahlte Kaori. „Ich benutze auch Messer als Waffen“, sagte sie während sie um Christoph herumscharwenzelte. „Siehst du? Feinstes Silberbesteck, meine Eltern wissen das aber nicht, also psst“, machte sie, während sie einen Finger an die Lippen legte. „Warum sollte ich deinen Eltern was sagen? Zudem kann ich kein Japanisch“, murmelte er, während er auf ihr Silbermesser schielte, welches sie gezogen hatte. „Warum hast du das dabei?“, wollte Jack wissen. „Nun ja, falls mal bösfiese Männer kommen und mein Shiro gerade zufällig nicht bei mir ist, muss ich mich doch verteidigen können“, erklärte sie. „Du bist doch eine Teleporterin, du kannst dich einfach wegteleportieren“, bemerkte Jack. „Ach ja, und was, wenn ein Teleporterstopper anwesend ist?“, fragte sie rhetorisch. „Was ist denn ein Teleporterstopper?“, wollte Jack wissen. „Na ja, es gibt so genannte Stopper, die haben dann die Fähigkeit, bestimmte Fähigkeiten außer Kraft zu setzen, ein Teleporterstopper verhindert in dem Fall, dass man sich wegteleportieren kann. Dann gibt es noch Vektorstopper, die verhindern, dass Leute Dinge mit Telekinese bewegen können, das gibt es in allen möglichen Variationen“, erzählte sie. „Echt, wusste ich gar nicht“, Jack hob die Augenbrauen an. „Das stimmt aber, unsere Mutter ist so ein Stopper“, mischte sich Kumo ein. „Nun ja, sie ist vielmehr ein Gegengift“, korrigierte er sich. „Ach ja? Für was denn?“, wollte Rosalie wissen. „Nun ja, mein Bruder und ich sind giftig, unsere Schwester ist die Quecksilber Queen und unser Vater ist das Säure Genie, unsere Mutter kann all diese Fähigkeiten neutralisieren“, erklärte Kumo. „Okay, gruselig …“, nuschelte Rosie. „Mein Vater ist auch ein Stopper, glaube ich. In seiner Gegenwart kann ich mich auch nicht teleportieren“, seufzte Kaori. „Ach so, ich sehe schon, Stopper sind eine nervige Angelegenheit“, murmelte Jack. Er fixierte Kaori mit seinem Blick. Shiro fauchte ihn an und war in Sekunden bei Kaori, sein Blick sagte mehr als tausend Worte, dass er es nicht mochte, dass Jack Kaori so anstarrte. „Hey, Leute! Denkt dran, dass ihr immer noch im Unterricht seid!“, brauste Tamara auf. „Backt endlich weiter!“ Die Schüler zuckten zusammen und begaben sich schnell an ihre Plätze zurück, lediglich Hiroshi hatte keine Lust mehr, er war sauer auf diesen Marco, er hatte nämlich das Gespräch mit angehört. Er würde ihm noch eine Lektion erteilen müssen. Die anderen Schüler schoben nach und nach ihre Muffins in den Ofen und warteten darauf, dass sie endlich fertig waren, den Rest der Zeit machten sie schon mal sauber und unterhielten sich leise. In der nächsten Stunde hatten sie wieder Snake und danach Morelia, sie fragten sich, was die nächsten Tage wohl noch so kommen würde, wenn das heute schon so halbwegs ausartete, wie würde das wohl im Laufe der Zeit weiter gehen? Julienne schielte leicht hinter ihrem Spiegel hervor, sie beobachtete Sayo ganz genau, sie hatte Angst, dass schon wieder ein Windstoß kommen könnte, obwohl sie sich diesmal abgesichert hatte und so viel Haarspray in ihre Haare geknallt hatte, dass es noch nicht mal einem Orkan möglich sein sollte, diese durcheinander zu bringen. Sayo merkte sehr wohl, dass sie beobachtete wurde, doch sie ließ sich nichts anmerken. Sie spielte lediglich mit einer Strähne ihrer langen Haare und wartete darauf, dass die Muffins fertig wurden. Akane saß Sayo gegenüber und fühlte sich unbehaglich, so viel Feindseligkeit lag in diesen Räumlichkeiten. Dabei war heute doch der erste Tag, sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie es später werden würde, wenn sich alle besser kannten. Rosie saß neben Akane und starrte ihre Zimmergenossin an, sie fragte sich die ganze Zeit, warum Akane so nachdenklich war, hatte sie etwas falsch gemacht? Wenn ja, wie konnte sie sich entschuldigen? Panik erfasste Rosie. Akane zuckte zusammen und sah Rosie an. „Nein, du brauchst dir keine Sorgen zu machen, du hast nichts falsch gemacht, die Gefühle der andere beunruhigen mich nur ein wenig“, meinte sie. „Ich bin eine Empathin, weshalb ich die Gefühle der anderen wahrnehmen kann“, erklärte sie noch. Rosie nickte verstehend und tätschelte ihr leicht den Rücken. „Ach so, na ja, ich werde dir nachher mal was zeigen“, murmelte sie dann. Akane nickte lächelnd. Nach einer guten halben Stunde waren die Muffins endlich fertig, sie mussten jetzt nur noch abkühlen, dann waren sie zum Verzehr bereit. „So, nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir es doch noch geschafft. Ich bin stolz auf euch. Ich beende hiermit den Unterricht“, kam es von Tamara, danach schnappte sie sich einen Muffin und biss genüsslich hinein. „Bis dann“, verabschiedete sie sich mit vollem Mund. Die Schüler blieben irritiert in der Küche zurück. „Sie ist schräg“, bemerkte Kuraiko nüchtern. „Aber verdammt heiß“, kam es von Marco. „Ja, das ist sie“, bestätigte Hiroshi. Kuraiko schnaubte auf und schnappte sich ihre Muffins, sie stolzierte aus dem Raum, sie war noch immer sauer, sie würde ganz sicher nicht in Kochen bleiben … Die Schüler begaben sich wieder zurück ins Klassenzimmer und warteten auf Snake. Kapitel 158: USA-Teil – Kapitel 9 – Unter Huntern ------------------------------------------------- Montag, 7. August 2006 - Dienstag, 8. August 2006 Es war mitten in der Nacht, als sich der Level E aus den Schatten der verlassenen Gasse erhob, er hatte den Hals einer jungen Frau zwischen seinen Zähnen. Wütend schüttelte er den Kopf hin und her, er wollte Blut, noch viel mehr Blut. Er drückte seine Kiefer zusammen und zerbiss der Frau den Hals, danach ließ er sie achtlos zu Boden fallen. Er witterte und bemerkte noch mehr Menschen, sie kamen aus der Richtung in der die Clubs lagen. Fangbanger! Von seinen Instinkten getrieben machte sich der Vampir auf den Weg, er wusste nur noch im Unterbewusst sein, dass es verboten war, Fangbanger zu töten, aber es war ihm egal, er wollte noch mehr Blut. Doch da tauchte plötzlich eine Person vor ihm auf. Es war ein junger Mann, Mitte zwanzig. Er war ein wenig kleiner als der Level E, doch sein Claymore, welches er in der Hand hielt gab zu erkennen, dass er ein Hunter war. Und nicht nur irgendein Hunter. Er war ein Mischling, eine Mischung aus einem normalen Vampir und einem Hunter. Er hatte feine weiße Haare, die ihm wuschelig vom Kopf abstanden, sein rechtes Auge war von einem eisigen blau, sein Linkes wurde von einer Augenklappe verdeckt. Sein Körper war sehr muskulös, er hatte vor allem sehr kräftige Arme. Diese waren von langen Handschuhen überzogen, sie gingen bis zur Mitte seines Oberarms, sie waren dunkelblau, fast schwarz und waren mit roten Lederriemen verziert, zudem waren am linken Handschuh noch dünne Stahlplatten befestigt, kein Vampirzahn konnte diesen Stoff durchdringen. Am rechten Handschuh befanden sich noch zwei blaue Ringe, einen trug er am Mittelfinger, den anderen am Ringfinger. Sein Oberkörper war dafür allerdings vollkommen entblößt, er trug nur noch eine Art Halsband, daran hing eine abgerissene Kette nach unten, bis zu seinem Hosenbund. Er trug eine schwarze Lederhose, auch diese besaß einige Stahlplatten. Seine Schuhe waren einfache Motorradstiefel. Er hatte ein riesiges Claymore in der Hand, fast doppelt so groß, wie übliche Claymores, die Spitze des Griffes zierte ein Totenschädel, der sehr fies grinste. „Level E, ich bin gekommen um dich zu vernichten“, murmelte er, er hob das Claymore an und stürmte auf den Level E zu. Er zog die Klinge der Waffe mit einer kräftigen Bewegung nach vorne und zerteilte den Ehemals-Mensch-Vampir in der Mitte durch. Er sah zu, wie er zu Staub zerfiel, danach murmelte er etwas und das Claymore verschwand in seinem rechten Handschuh. Ohne einen weiteren Blick auf die Überreste des Vampirs zu werfen, drehte er sich um und ging, jedoch kam er nicht allzu weit, denn er wurde von zwei Personen aufgehalten. Er blieb stehen und hob seine weiße Augenbraue an, als er das pinke Geschöpf vor sich stehen sah. Das andere Mädchen wirkte im Gegensatz zu ihrer Begleitung fast unscheinbar. „Sind sie Clay More?“, fragte das Mädchen mit den blauen Haaren und den seltsamen roten Augen. Der Vampirehunter konnte riechen, dass sie ein Mensch war. „Ja, der bin ich“, antwortete Clay stark unterkühlt. Er hatte das blauhaarige Mädchen fixiert, er konnte erkennen, dass sie leicht errötet war, was wohl an seinem freien Oberkörper liegen musste. „Und mit wem habe ich das Vergnügen?“, wollte er dann noch wissen. „Ich bin Yumiko Kasumi und das hier ist meine Partnerin, Tenshi Kamiyari, wir sind beides Hunter in der Ausbildung“, stellte sie sich und das pinke Geschöpf vor. Clays Blick wanderte zu Tenshi, sie besaß mehr Haare, als alle Frauen oder Männer, denen er bisher begegnet war, sie waren so lang … und so pink. „Ist die Haarfarbe echt?“, fragte er. Tenshi zuckte zusammen. „Ja“, stammelte sie, leicht von Clays prüfendem Blick eingeschüchtert. „Und was wollt ihr von mir?“, hakte Clay bei Yumiko weiter nach. „Nun ja, wir haben den Auftrag bekommen, dich ausfindig zu machen, du sollst uns trainieren“, erklärte sie ihm. Sie spielte dabei mit ihrer Unterlippe, sodass sich ihre Snakebites leicht aufstellten. „Ich soll euch trainieren? Und das kommt vom Vorsitzenden des Hunterverbandes?“, grummelte Clay, er wirkte verstimmt. „Genau, das kommt von Arthur Bennington persönlich“, versicherte Yumiko und reichte Clay einen Zettel. Dieser überflog ihn kurz und schnaubte dann auf. „Dieser alte Knacker, der soll mich nicht mit so einem Mist behelligen“, murrte Clay, dann drehte er sich um. „Kommt mit“, blaffte er die Mädchen an. „Sagen Sie mal, Ihr Name ist Clay More, richtig? So wie die Waffe, Claymore, meine ich“, wollte Tenshi da wissen. „Ja, das hast du ganz richtig erkannt“, antwortete er und lief dann einfach weiter. Yumiko hob die Augenbrauen, allerdings folgte sie Clay, Tenshi trottete hinter ihrer Kollegin her. Sie kamen bei einem alten Haus an, dieses betrat Clay, die Mädchen folgten ihm etwas unsicher. Wo führte er sie wohl hin? Er ging auf den Keller zu und öffnete die Tür, er packte die beiden Geländer, die links und rechts an den Wänden angebracht waren und rutschte an ihnen hinunter. „Na, kommt schon“, rief er ihnen zu und ging dann weiter. Als die Mädchen auch unten waren, öffnete Clay eine Stahltür, er ließ die Mädchen vor ihm eintreten. Die beiden Hunterinnen staunten nicht schlecht. „Ein unterirdischer Bunker, ausgestattet wie eine Luxussuite, wo gibt’s denn so was?“, fragte sich Tenshi. „Tja, siehst doch, dass es das gibt“, antwortete Clay und ging in die Mitte des Raumes. Er deutete auf ein Sofa und die Mädchen setzten sich darauf. Clay zog sich einen Stuhl heran. Er setzte sich rittlings darauf und verschränkte die Arme auf der Lehne, danach bettete er seinen Kopf auf die Arme und schaute die Mädchen an. „Also, was ist los? Warum genau werdet ihr mir zugeteilt. Bennington weiß doch ganz genau, dass ich keine Schüler annehme“, grummelte Clay. „Nun ja, Tenshi hier ist auch ein Vampir-Hunter-Mischling, vielleicht ist es ja deshalb“, bemerkte Yumiko. „Verarsch mich nicht, Kleine, es gibt genug Huntermischlinge in Amerika, er kann mir nicht sagen, dass die alle schon so viele Schüler haben, dass sie keinen mehr trainieren können“, knurrte Clay. Tenshi zuckte vor Clays eisigem Blick zurück, er machte ihr Angst, obwohl er sie auch faszinierte. „Aber, aber, mein guter Clay, mach den Damen doch keine Angst“, ertönte eine andere Stimme. Ein weiterer Junge trat aus dem hinteren Teil des Bunkers. Er hatte dunkelblondes, fast braunes Haar und sein linkes Auge war von einem strahlenden blau, ein blau, dass eher an das Meer bei einer Südseeinsel erinnerte, statt an Eis. Doch auch dieser Junge hatte eine Augenklappe, bei ihm war es auf dem rechten Auge. Zudem sah es um die Augenklappe herum sehr merkwürdig aus, so als sei er da verbrannt worden. Dieser Vampir war sehr vornehm gekleidet, er trug einen schwarzen Anzug und eine rote Krawatte. Er hatte zwei kleine, silberne Ohrringe in den Ohrläppchen und an seinem linken Ringfinger trug er einen silbernen Siegelring. Zudem verlief eine Art Gürtel schräg über seiner Augenklappe entlang, sodass diese davon halb verdeckt wurde, der Gürtel war rot. „Guten Abend, meine Damen, ihr müsst Clays wirsche Art entschuldigen, eigentlich ist er recht zahm, nicht war, Clay?“, der Tonfall des Jungen hatte zum Schluss etwas Drohendes. „Ja, Dave …“, Clay wandte seinen Blick zu den Mädchen um. „Tut mir Leid“, entschuldigte er sich, doch man konnte raushören, dass diese Entschuldigung nur aufgesetzt und nicht ernst gemeint war. „Ich bin Dave Franklin. Und Clay ist mein Kompagnon“, stellte Dave sich vor. Er hatte eine Hand auf die Stelle zwischen Clays Schulterblättern gelegt. „Also, meine Damen. Clay wird euch natürlich trainieren. Keine Frage“, fügte er noch hinzu. Clay sah nicht sehr begeistert aus, aber er nickte zustimmend. Tenshi spürte, dass Dave ein Edelblüter war, zudem musste er weitaus älter sein, als es den Anschein hatte. „Ganz richtig, junge Dame, ich bin einhundert Jahre alt, also tatsächlich etwas älter, als ich aussehe“, bestätigte er. Dave trat hinter Clay hervor und ging auf die Mädchen zu. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass Clay sehr viel Spaß haben wird, euch zu trainieren, meine Damen“, ein unheilvolles Grinsen huschte über Daves Gesicht. Er setzte sich zwischen die beiden und legte jeweils einen Arm um sie. Tenshi zuckte zusammen und wich vor seinem Arm zurück, dieser Dave war ihr unheimlich. „Aber was hast du denn?“, fragte Dave scheinheilig. „Sie merkt wahrscheinlich, dass du einen miesen Charakter hast“, grummelte Clay. Er stand auf und ging zu einer Bar, die an der hinteren Wand stand. Er zog eine Flasche Tequilla aus der Bar, schenkte sich ein und nahm einen tiefen Zug. „Nimm dir lieber nicht zu viel raus. Du weißt doch, das könnte sonst böse ausgehen“, kam es von Dave. Er wandte sich an Yumiko. „Deine Augen sind ungewöhnlich für einen Menschen“, meinte er. „Die meisten merken nicht mal, dass ich kein Vampir bin“, murmelte sie. „Und das ist auch gut so.“ Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Ich sehe schon, du bist was Besonderes. Irgendwoher kenne ich dich, wie ist dein Name?“, wollte er wissen. „Yumiko Kasumi und ich glaube nicht, dass ich Sie schon einmal gesehen habe“, entgegnete sie. „Ich vermeide die Nähe von Vampiren so gut es geht.“ „Aber, deine Begleitung ist doch auch ein Vampir, wie machst du das dann?“, fragte Dave. „Tenshi ist für mich kein Vampir, sie ist ein Hunter“, erklärte Yumiko knapp. „Aber sie hat doch vampirische Verwandte, rein biologisch zählt sie als Vampir“, kam es von Dave. „Mag sein, sie verhält sich aber nicht wie ein Vampir, das ist der Unterschied zu euch Blutsaugern“, grummelte sie. „Vorsicht, Yumiko, einer dieser Blutsauger sitzt neben dir“, murmelte Dave. „Ich habe keine Angst vor Vampiren“, entgegnete Yumiko unerschrocken. Daves Auge verengte sich. „Du bewegst dich auf dünnem Eis“, knurrte er. Er packte Yumikos Arm und da ging ein Ruck durch Yumikos Körper, etwas pulsierte unter ihrer Haut. Sie fühlte sich merkwürdig, so als ob man ihr ein starkes Betäubungsmittel verabreichte. „Was machen Sie da?“, quiekte Tenshi auf. Da hörte sie ein Klirren und plötzlich hielt Clay Dave sein Claymore an den Hals. „Lass das Mädchen in Ruhe“, knurrte er. „Vergiss nicht, wo du stehst“, entgegnete Dave mit tödlicher Gelassenheit, allerdings ließ er Yumikos Arm los. Sofort ging es der jungen Hunterin besser. Clay jedoch nahm seine Waffe nicht runter. Doch da öffnete sich laut quietschend eine weitere Tür. „Jungs … benehmt euch, es sind Damen anwesend“, vernahmen sie eine glockenhelle Stimme. Eine weitere Person kam in den Raum gerollt. Es war eine Frau und sie saß im Rollstuhl. Sie hatte langes blondes Haar, es wallte über die Lehne des Rollstuhls, im Haar hatte sie eine pinke Schleife. Auch sie hatte nur ein Auge, ihr Rechtes wurde von der Augenklappe verdeckt, das linke Auge war blau. Sie trug ein mädchenhaftes hellrosa Kleid, es war rüschig und bauschte sich auf. „Hört auf, euch wie Kinder zu streiten“, in ihrer hellen Stimme schwang etwas mit, was die Jungs tatsächlich beruhigte. „Oriana, du solltest dich doch nicht überanstrengen!“, kam es direkt von Dave. Er sprang auf und ging zu ihr. „Mir geht es heute recht gut. Behandle mich nicht wie ein Kind“, tadelte sie ihn. „Verzeihung“, entschuldigte er sich. Clay zischte, ließ sein Claymore verschwinden und ließ sich dann neben Tenshi nieder. Oriana wandte sich jetzt an die Mädchen. „Ich bin Oriana Garcia. Es freut mich, eure Bekanntschaft zu machen“, stellte sie sich vor. „Warum sitzen Sie im Rollstuhl?“, platzte es aus Tenshi heraus. „Nun ja, als ich noch jünger war, hatte ich eine Freundin, sie war aber sehr gefährlich, sie wollte eine Hunterin werden und ich gab ihr das Geld dafür, als ich aber erfuhr, dass sie wahllos sowohl Vampire, als auch Menschen tötete, drehte ich ihr den Geldhahn zu. Sie wurde wütend und verprügelte mich so stark, dass ich starb. Ich konnte reanimiert werden, doch ich lag eine lange Zeit im Koma. Als ich wieder aufwachte, stellte ich fest, dass ich fortan im Rollstuhl sitzen musste und dass ich zu einem Vampir geworden war“, erzählte sie. Tenshi hatte eine Hand vor den Mund geschlagen. „Oh, wie schrecklich. Das tut mir Leid!“, schluchzte sie. „Hör auf, ich will kein Mitleid von dir. Hätte ich Mitleid gewollt, hätte ich es weiter ausgeschmückt“, murmelte Oriana. „Und warum habt ihr alle nur noch ein Auge?“, kam es von Yumiko. „Nun ja, Kyra hat mir mit einer Schere ins Auge gestochen“, sagte Oriana. „Ich hab mich mit einem Reinblüter angelegt, nachdem ich seine Level E getötet hatte, das fand er gar nicht witzig, er hat mir mit bloßen Händen mein Auge herausgerissen“, murmelte Clay monoton. „Während eines Aufenthaltes in Japan vor dreißig Jahren, legte ich mich mit einem Vampir an, der Säure als Fähigkeit einsetzte. Er hat mir das Auge aus der Höhle geätzt“, antwortete auch Dave. „Ganz schön krass“, stieß Tenshi aus. „Moment mal, Kyra? Die Vampirkillerin?“, rief Yumiko dazwischen. „Ja, genau. Eben jene Kyra war einmal meine Freundin. Zum Glück weiß sie nicht, dass ich noch lebe. Schließlich will ich sie damit überraschen und dann werde ich sie töten“, antwortete Oriana im Plauderton. „Bist du eigentlich ein Level D oder schon E?“, hakte Yumiko nach. „Nun, ich bekam nie das Blut des Reinblüters, welcher mich verwandelte, aber ich bin trotz allem noch nicht degeneriert. Das liegt wahrscheinlich daran, dass mein Hass auf Kyra so groß ist, dass ich nicht degenerieren kann, solange sie noch lebt“, erklärte Oriana. „Und warum lebt ihr eigentlich hier unten? Ich meine, ihr seid zudem noch alles unterschiedliche Vampirlevel. Verträgt sich das denn?“, fragte Yumiko. „Nun ja, wir sind eher eine Zweckgemeinschaft. Wir alle wollen Kyra tot sehen. Clay ist in dem Falle unsere Kampfkraft, Oriana weiß so ziemlich alles über Kyra und ich finanziere das Ganze. Wir alle haben durch Kyra etwas verloren und deswegen wollen wir sie tot sehen“, erzählte Dave. „Ich verlor meine komplette Familie an Kyra, Oriana ihr normales Leben und Clay seine Schwester, seine Frau und sein Kind.“ Tenshi schielte zu Clay, er hatte sein Auge geschlossen, er presste die Lippen fest aufeinander. „Kyra ist anscheinend sehr schlimm“, murmelte Tenshi. Ihre Stimme zitterte. „Sie ist nicht umsonst eine Killerin, sie hat mich zusehen lassen, wie sie meine Frau, meine Tochter und meine Schwester getötet hat, danach hat sie mich fortgejagt, ich sollte dem Hunterverband etwas ausrichten. Sie würde Rache üben und alle Hunter ebenfalls auslöschen“, erklärte Clay monoton. „Wie alt war ihre Tochter denn?“, fragte Tenshi vorsichtig nach. „Sieben Monate, nächste Woche ist ihr fünfter Todestag“, antwortete Clay. Tenshi stiegen Tränen in die Augen, aus einem Impuls heraus umarmte sie Clay. Dieser zuckte zusammen und wich leicht zurück. Er war so was nicht gewohnt. „Tenshi, benimm dich“, wies Yumiko sie zurecht. Tenshi setzte sich zurück und sah Clay an. „Tut mir Leid“, schniefte sie. „Ach Clay, ist schon lange her, seit dich eine Frau umarmt hat, nicht wahr?“, lachte Oriana. Clay wandte trotzig den Blick ab. Dave, der noch immer neben Oriana stand, sah auf seine Uhr. „Ich denke, es ist spät genug, wir sollten uns dann mal zurückziehen. Habt ihr einen Schlafplatz?“, wollte er wissen. „Ja, haben wir“, antwortete Yumiko. „Gut, kommt morgen Abend wieder hierher, dann wird Clay euch trainieren“, sagte Dave. Yumiko seufzte und nickte. „Okay, gut“, stimmte die Hunterin zu. Yumiko und Tenshi verabschiedeten sich von den dreien. Sie gingen zu ihrer Wohnung zurück, welche ihnen von den Huntern gestellt wurde. Dave seufzte auf. „Sie sind noch viel zu jung, was für eine Verschwendung.“ Er wandte sich an Clay. „Komm mit.“ Clay stand auf und folgte Dave, welcher Oriana in ihren Raum zurückschob. Danach brachte er Clay in sein Zimmer. Er nahm das Kettenstück an Clays Hals und kettete es an ein längeres Stück, welches an einer Wand befestigt war. Das war notwendig, denn Clay war schon mehrmals abgehauen und auch schon öfter verletzt worden. „Schlaf gut“, murmelte Dave. Er verließ das Zimmer und ging auf sein eigenes. Er würde ja sehen was, der morgige Tag bringen würde. Kapitel 159: USA-Teil – Kapitel 10 – Seltsame Ereignisse -------------------------------------------------------- Dienstag, 8. August 2006 Die Schüler begaben sich, nach Snakes Aufforderung in den Kunstraum, sie sollten sich ein Bild eines berühmten Künstlers aussuchen und versuchen, es in ihrem eigenen, persönlichen Stil nachzuzeichnen. Dabei erfuhren sie auch, dass die meisten Bilder, die hier in diesem Gebäude hingen, von Snake selbst standen, er hatte sie alle im Laufe seines Lebens gezeichnet, das erklärte natürlich, warum die Mona Lisa hier hing. Er hatte nämlich auch Bilder, anderer berühmter Künstler exakt nachgemalt. Snake ging durch die Reihen der Schüler und sah ihnen über die Schultern, er merkte, dass einige darauf keine Lust hatten, aber das war ihr gutes recht, nicht jeder mochte Kunst. Danach hatten sie Sportgymnastik bei Morelia, sie gingen diesmal in eine andere Sporthalle, diese war in verschiedene Bereiche aufgeteilt, auf der einen Seite waren Gerätschaften fürs Geräteturnen, auf der anderen Seite für Aerobic, dann gab es einen Bereich fürs Tanzen, da waren unteranderem auch einige Poledance Stangen zu finden und Stoffbahnen, die von der Decke hingen, an denen konnte man auch turnen. Kaori starrte die Seile fasziniert an, sie hatte einmal im Fernsehen gesehen, wie die Frauen an den Seilen entlang schwangen, das fand sie schon immer toll. Wie sie nun einmal war, wartete sie nicht auf Morelias Hilfestellungen, denn sie hätte ihr mit Sicherheit gezeigt, wie man es richtig anfing, doch Kaori teleportierte sich mitten in die Seile, was wohl ein Fehler war, denn sie teleportierte sich ein Stückchen daneben, weshalb sie panisch nach einer Stoffbahn griff und sich daran festklammerte. „Hilfe!“, schrie sie, als sie abrutschte, allerdings hatte sich ihr Fuß in dem Seil verheddert, sodass sie jetzt kopfüber hing. „Und genau deswegen, setzt man keine Teleportation bei so was ein“, murmelte Morelia. Kaori hing kopfüber in den Seilen und wurde von allen angestarrt, was unangenehm war, denn sie spürte, dass ihr T-Shirt verrutschte, ihre Brüste zogen sie zudem auch nach unten, sie waren einfach viel zu schwer. Hiroshi, Jack und Marco standen vor den Seilen und starrten Kaori an. „Woah, das ist peinlich“, murmelte Hiroshi. „Aber so sieht man wenigstens mal was. Ich glaub, ihre Brüste sind noch größer als Kuraikos.“ „Du musst es ja wissen“, antwortete Marco. Akuma war entsetzt. „Aber, will ihr denn niemand helfen?“, fragte er panisch. „Wieso, der Ausblick ist doch heiß … aber wenn du ihr helfen willst, nur zu, wir haben nichts dagegen, na los, hilf ihr“, wies Hiroshi ihn an. Akuma zuckte zusammen, er war rot angelaufen, doch er musste irgendwas tun. „Ähm, ich helf dir“, rief er zu Kaori. „Na, jetzt sind wir aber gespannt“, kam es von Hiroshi, Jack und Marco gleichzeitig. Akuma stand vor dem Seil, doch was sollte er jetzt machen? Er streckte seine Hände nach Kaori aus, er schaffte es, sie zu fassen, doch, was jetzt? Er zog einfach mal an Kaoris Armen und da löste sich das Seil um ihr Bein, Kaori fiel runter und direkt auf Akuma drauf. „Ah!“, schrien beide. Akuma lag auf dem Boden und er konnte fühlen, wie Kaoris warmer Körper auf ihm lag. Er blinzelte und schlug dann die Augen auf. Kaoris Kopf lag auf seiner Brust. Sie stützte ihre Hände auf seinen Beinen ab und richtete sich leicht auf. „Danke“, ächzte sie. Akuma war wie erstarrt. Kaori, sie war ihm so nah, viel zu nah, er konnte ihre Körperwärme fühlen. Kaori sah ihm jetzt direkt in die Augen. Diese fliederfarbenen Augen waren so intensiv. Sein Kopf glich mittlerweile einer überreifen Tomate, er konnte es noch immer nicht fassen, sein Herz schlug unglaublich schnell. „Wohei, krasse Landung“, meinte Hiroshi, er packte Kaori plötzlich unter den Achseln und zog sie auf die Füße. Seine Hände wanderten danach in eine gefährliche Richtung. „Lass mich mal anfassen, ich will mal schauen, wer die größere Oberweite hat“, er grinste breit. Doch plötzlich, bevor Hiroshi Kaoris Brust berühren konnte, hörte er ein unheimliches Knurren. Er konnte eine eisige Aura hinter sich fühlen. Er drehte ganz vorsichtig seinen Kopf nach hinten, er zuckte zusammen, als da ein äußerst stinkiger Shiro war. Er war von einer pechschwarzen Aura umgeben, seine Augen glühten rot und seine Vampirzähne waren ausgefahren. „Lass meine Kaori in Ruhe“, grollte er. Hiroshi hatte die Augen aufgerissen und wich von Kaori zurück, abwehrend hob er die Hände. „Schon gut, okay?“, stammelte er. Shiro sah noch immer nicht erfreut aus, er trat auf Hiroshi zu, doch Kaori lief schon auf ihn zu. „Beruhige dich doch, Shiro! Alles in Ordnung“, sie schlang ihre Arme um ihren Cousin und dieser beruhigte sich. Er wandte sich ein letztes Mal an Hiroshi. „Tu so was nie wieder, oder ich hacke dir deine Hände ab“, fauchte er, ehe er sich an Kaori schmiegte. Kevin war bei Akuma, dieser war noch immer knallrot und saß auf dem Boden. „Hey, alles in Ordnung?“, wollte Kevin wissen. „Ja, Mama, alles in Ordnung“, hauchte Akuma. Kevin runzelte die Stirn. „Oh, ich glaube, er ist hinüber, ich bring ihn am besten in sein Zimmer“, meinte er. Er zog Akuma auf die Füße und stützte ihn. „Hey, Kevin!“, rief da Jack. „Aber schön anständig bleiben!“ Er lachte. Kevin zuckte zusammen. „Ach, halt doch den Mund, du nervst“, brummte er. Kevin bat Morelia darum, dass er Akuma wegbringen durfte, dieser schien wirklich nicht mehr aufnahmefähig zu sein. Kevin schleifte ihn zum Fahrstuhl und drückte auf die Fünf, der Fahrstuhl sauste hinauf und war wenige Sekunden später angekommen. Als sie bei Akumas Zimmer ankamen, legte Kevin ihn vorsichtig auf sein Bett. Er setzte sich neben Akuma und betrachtete ihn, ein leichtes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Sein Herz schlug schneller, als er Akuma betrachtete. Er war einfach so hübsch … Da schlug Akuma die Augen auf, er blinzelte einige Male und sah sich dann verwirrt um. Er sah in Kevins Augen und diesem wurde heiß, als er in dieses türkisblaue Meer starrte. „Warum bin ich wieder hier? Ist nicht noch Unterricht?“, fragte er. „Ja, schon, aber du warst etwas weggetreten, deshalb hab ich dich hierher gebracht“, erklärte Kevin. „Ähm, danke“, Akuma war leicht rot angelaufen, er erinnerte sich wieder, was passiert war. Kevin lächelte leicht, dann erhob er sich. „Du solltest dich noch etwas ausruhen, ich werde zurückgehen“, murmelte er. Akuma nickte nur und Kevin verschwand. Der Unterricht wurde beendet und Akane und Rosalie gingen zu ihrem Zimmer zurück, Rosie redete den ganzen Weg über Kaoris Missgeschick, sie war noch immer überrascht, dass die Vampirin so ruhig geblieben war, dabei wollte dieser Hiroshi sie doch auch begrabschen. Akane schmunzelte über Rosalies Überdrehtheit. Sie kamen bei ihrem Zimmer an und Rosie kam auf ein neues Thema zu sprechen. „Ich will dir doch noch was zeigen!“, rief sie. Sie zog Akane auf ihr Bett. Danach holte Rosalie eine Schere und griff nach dem Kissen. Sie schnitt es auf, sodass die Federn zum Vorschein kamen. Akane runzelte die Stirn, warum zerschnitt Rosalie ihr, Akanes, Kissen? „Jetzt pass gut auf“, meinte Rosalie und konzentrierte sich auf eine der Federn. Sie hob die Hand und die Feder erhob sich ebenfalls. Akanes Augen weiteten sich, sie hatte noch nie einen Telekinet gesehen. Rosie ließ die Feder wieder sinken, sie lächelte Akane an, doch da hoben plötzlich alle Federn ab. Akane stieß ein überraschtes Geräusch aus, als die Federn um sie herumschwebten. „Wahnsinn, wie hübsch!“, stieß sie begeistert aus. „Danke, das aber so ziemlich das einzige, was ich zum Schweben bringen kann, ich bin nicht so stark“, murmelte Rosie, sie war leicht rot angelaufen. „Ist doch nicht schlimm! Du kannst es doch bestimmt trainieren, also mach dir nichts draus“, kam es von Akane. „Ähm, aber nur mal eine Frage, warum hast du mein Kissen zerschnitten?“ Rosie riss die Augen auf. „Was? Ich dachte, das sei mein Bett!“, quiekte sie auf. „Nein, das war mein Bett“, antwortete Akane. „Ah, das tut mir so leid! Wirklich, das wollte ich nicht, das war keine Absicht. Verzeihung!“, winselte Rosie. Akane musste Schmunzeln. Sie legte eine Hand auf Rosies Kopf. „Schon gut, ist ja nicht so schlimm, ich hab ja noch ein Kissen.“ „Doch es ist schlimm! Echt, ich bin so dumm, wie konnte ich nur das Bett verwechseln?“, fragte sich Rosalie. „Kann doch mal passieren, ich bin nicht böse“, versicherte Akane ihr. Rosie war noch immer rot angelaufen, aber sie nickte. Akane war viel zu nett zu ihr. Takashi lief nach dem Unterricht zurück zu seinem Zimmer, unterwegs begegneten ihm wieder die Zwillinge. Sie gingen Hand in Hand ebenfalls in Richtung ihres Zimmers. Sie unterhielten sich gerade über irgendwas und plötzlich zog Kumo Sasori zu sich ran, er gab seinem Bruder einen Kuss. Takashi runzelte die Stirn, die beiden waren schon irgendwie schräge Vögel. Er fragte sich zudem, wie überhaupt Vampirzwillinge entstehen konnten. Immerhin nahm der eine den anderen in sich auf, wenn denn bei der Zeugung Zwillinge entstanden, es konnte eigentlich nicht möglich sein, dass sie richtige Zwillinge waren. Sicherlich war einer älter. „He, ihr beiden!“, rief er. Warum er das tat, wusste er eigentlich selbst nicht so ganz, wahrscheinlich interessierte er sich einfach nur dafür, ob sie wirklich Zwillinge waren oder nicht. Die beiden blieben stehen und sahen Takashi an. „Ja, was gibt’s?“, wollte Sasori wissen. „Seid ihr echt Zwillinge?“, hakte Takashi nach. „Ja, sieht man das nicht?“, murmelte Sasori. „Nun ja, es kann ja auch sein, dass ihr euch einfach nur ähnlich seht, aber unterschiedlich alt seid“, meinte Takashi. „Nö, sind wir nicht, wir sind Zwillinge, willst du unsere Pässe sehen? Da steht es drauf, wie alt wir sind“, Sasori und Kumo holten die Pässe, welche sie gestern von Snake bekommen hatten hervor. „Siehst du, genau gleich alt“, grinste Sasori. „Aber, das ist doch unmöglich! Es kann doch gar keine Vampirzwillinge geben“, stieß Takashi aus. „Tja, die Wahrscheinlichkeit ist nicht besonders hoch, aber es kann durchaus vorkommen, auch wenn die Chance nur bei unter einem Prozent liegt“, erklärte Kumo. „Zudem, wir sind ja auch gar nicht als Zwillinge gezeugt worden.“ Takashi runzelte die Stirn. „Hä? Wie meinst du das?“, er verstand gar nichts mehr. „Na ja, wir wurden als Drillinge gezeugt. Das müsste es doch erklären. Weißt du, dass Aufnehmen einer anderen Person, dauert ganz schön lange, die Zeit hat nur dafür gereicht, einen und zwar den Schwächsten aufzunehmen“, erklärte Kumo. „Zwar hat Sasori angefangen, mich auch in sich aufzunehmen, doch die Zeit hat nicht ausgereicht.“ Takashi verzog den Mund. „Okay, schräg“, nuschelte er. „Oh ja, was meinst du, wie groß die Überraschung war, als plötzlich zwei Kinder geboren wurden“, Kumo grinste, was offen gestanden etwas gruselig aussah. „Sag mal, Takashi, hast du auch Geschwister?“, wollte Sasori wissen. „Nein, nicht das ich wüsste. Aber mein Vater ist schon sehr früh abgehauen, auszuschließen, dass er sich eine neue Frau genommen hat und mit der er ein Kind hat, ist es also nicht“, antwortete er. „Aber da ich ihn nicht wirklich kenne, ist es mir egal“, er zuckte mit den Schultern. „Verstehe“, murmelten die Zwillinge synchron. Sasori trat auf Takashi zu und schnüffelte an ihm. „He, lass das“, grummelte Takashi. „Hm, deine Mutter ist ein Reinblüter, dass kann ich riechen“, kam es von Sasori. „Also war dein Vater kein Reinblüter, war er ein Mensch?“ „Ja, war er, was dagegen?“, knurrte Takashi. „Nein, wir haben aber gemerkt, dass Vampire, die einen menschlichen Elternteil haben, vom Verhalten er irgendwie anders sind, als Vampire, die seit mehreren Generationen keinen Menschen mehr in der Familie hatten“, fügte Sasori hinzu. „Aha, ist ja interessant“, brummte Takashi, die beiden hatten so leicht einen an der Klatsche, wie er fand. „Ja, und wir haben auch gemerkt, dass viele Vampire hier, einen reinblütigen Elternteil haben, das merkt man am Geruch“, erklärte Kumo. „Die riechen meistens appetitlicher als die anderen.“ Angewidert verzog Takashi das Gesicht. „Okay, gruselig … Aber sagt mal, warum mögt ihr eigentlich keine Frauen?“ Jetzt verzog Sasori das Gesicht, während er wieder zu seinem Bruder trat, Takashi hatte den Eindruck, dass er sich hinter seinem Bruder versteckte. „Weibchen sind gruselig. Ich verstehe sie nicht, deshalb machen sie mir Angst. Zudem habe ich doch meinen Bruder, was brauche ich da Weibchen?“ „Äh? Bitte was?“, Takashi runzelte die Stirn. „Ja, ich brauche niemand anderen, als meinen Bruder“, Sasori schmiegte sich enger an Kumo, dieser grinste. „Okay … Inzest bei Vampiren ist zum Glück ja relativ weit verbreitet“, murmelte Takashi. „Soweit, dass es schon nicht mal mehr seltsam ist.“ „Warum sollte es seltsam sein? Unsere Schwester hat das auch mal gesagt, wir haben das aber nie verstanden“, meinte Sasori. „Nun ja, normalerweise sucht man doch nicht unter seinen Verwandten einen Partner, zumindest nicht unter näheren Verwandten“, führte Takashi aus. „Hm, ja und? Wir haben das nun mal gemacht, was ist daran so schlimm? Stell dir vor, du hättest plötzlich eine Halbschwester, weil dein Vater, wie ersten gesagt, noch ein Kind hat, das wüsstest du aber am Anfang nicht, du würdest dich in sie verlieben und ihr würdet zusammen kommen. Irgendwann erfährst du, dass es deine Schwester ist, würdest du sie dann verlassen?“, stellte Kumo ihm die Frage. „Äh, das wäre aber ein sehr großer Zufall, findest du nicht?“, antwortete Takashi ausweichend. „Beantworte, die Frage!“, drängte Kumo. „Nun ja … ich glaube nicht, dass ich sie verlassen würde“, nuschelte Takashi nach einiger Zeit. „Siehst du und genauso ist es bei mir und Sasori auch“, meinte Kumo. „Zwar wussten wir von Anfang an, dass wir Geschwister sind, aber trotzdem, uns ist das doch egal“, er küsste Sasori. Takashi zog die Augenbrauen hoch. „Wenn ihr meint, ich werde dann mal gehen“, nuschelte er. „Ja, meinen wir, bis dann“, verabschiedeten sich die Zwillinge. Sie gingen weiter in Richtung ihres Zimmers. Takashi schüttelte nur ungläubig den Kopf. Die beiden waren schon sonderbar … Aber eigentlich auch ganz interessant. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)