Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 144: Teil 2 – Kapitel 95 – Es schmerzt immer mehr ---------------------------------------------------------- Sonntag, 26. Oktober 2008 Akuma trat nach draußen, er stellte sich auf den großen Hof vor dem Sonnenwohnheim, er sah sich ein wenig um und grinste dann. Ja, das würde funktionieren. Er hob die Arme in die Luft und begann die Vektoren zu verändern, er berechnete die Windrichtungen immer wieder neu und schaffte es so, den Wind an einer Stelle zu bündeln. Zwischen seinen Händen bildete sich ein kleiner, leuchtender Ball. Dieser wurde rasend schnell immer größer. Akuma kontrollierte sämtliche Luftströme der Welt, er sammelte sie in diesem einen Punkt und das Ergebnis war berauschend. Kaori und Shiro waren von dem Plasma begeistert, Shiro beobachtete es mit seinem Röntgenblick, auch wenn er jetzt etwas eingeschränkt war, da er ja nur noch ein Auge hatte. Die anderen waren von der Kraft schockiert, die Akuma besaß, oder vielmehr, die er zwar einsetzte, aber nicht besaß. Sie wussten, dass er das nicht lange durchhalten würde. Akuma lachte jetzt und mittlerweile war der Plasmaball zu einem richtigen Plasmafeld geworden. Es hing in der Luft und wirkte bedrohlich. Noch dazu war der Wind ziemlich heftig, die Vampire mussten aufpassen, dass sie nicht fortgeweht wurden. Noch immer lachte Akuma, es fühlte sich so berauschend an. „Woah, das ist, als würde ich meine Arme und Beine lenken, das ist unglaublich, einfach Unglaublich!“, schrie er. Yumiko bemerkte es als erstes, die Haut an Akumas Fingern löste sich ab und das zog sich langsam über seine Hände und auch über seine Arme hinweg. Doch Akuma war so berauscht von der Kraft, dass er das gar nicht mitbekam. Er konnte momentan nur an das Plasma denken, welches er kontrollierte. Doch plötzlich fing es an zu flackern. Akuma runzelte die Stirn, was hatte das zu bedeuten? Warum fing es an, außer Kontrolle zu geraten? Das Plasma wurde immer instabiler, er würde es nicht mehr lange halten können, deshalb nahm Akuma die Arme runter und das Plasma zerstreute sich. „Was soll die Scheiße? Meine Berechnungen waren doch korrekt“, knurrte er, doch da weiteten sich seine Augen, er hatte Sayo entdeckt, sie war gerade eben gelandet. „Du … du hast mein Plasma zerstört!“, fauchte er. „Akuma, das war viel zu gefährlich! Alle hätten sterben können, sogar du und Kaori!“, rief Sayo ihm zu. Da horchte Akuma auf und sah zu seiner Kaori. Erst jetzt wurde ihm klar, dass es sie auch verletzt hätte. Zudem realisierte er erst jetzt die Schmerzen in seinen Armen, er starrte sie an und musste erschrocken feststellen, dass sich seine komplette Haut bis zu den Ellbogen abgelöst hatte. Es blutete und das nicht gerade wenig. Doch in seiner jetzigen Verfassung konnte er nicht aufhören, er wusste nur, dass Sayo ihn aufgehalten hatte, dafür musste sie sterben! Sayo hörte es zischen und plötzlich schoss Akuma auf sie zu. So schnell sie konnte sammelte sie die Luft unter ihren Füßen und katapultierte sich damit in die Luft, doch sie konnte nicht ganz ausweichen. Er packte sie am Fuß und schleuderte sie gegen die Wand des Wohnheims. Sayo hörte es in ihrem Körper knacken, sie fühlte, wie die Schmerzen durch sie hindurch krochen. Es war schrecklich. Sie rutschte an der Wand hinab und blieb für einige Sekunden betäubt liegen, doch sie wusste, er würde sie umbringen, wenn sie nicht etwas unternahm. Sie brachte alle Kraft auf, die sie hatte und zischte mit Hilfe ihres Luftkissens davon. Allerdings folgte Akuma ihr. Sayo befand sich gerade drei Meter in der Luft, als sie von einem gleißenden Schmerz erfasst wurde. Sie spie Blut aus und krachte zu Boden, sie realisierte erst jetzt, dass Kaori ihr die Brechstange, die Raidon ersten hatte, in den Körper teleportiert hatte. Sayo lag auf dem Boden und umklammerte die Brechstange. Sie konnte fühlen, dass die Brechstange ihr einige Organe zerschlagen hatte. Es verdunkelte sich über ihr und sie sah auf. Akuma stand über ihr und grinste sie an. Dann holte er mit dem Fuß aus und trat ihr in den Bauch. Wieder explodierten die Schmerzen in Sayos Körper. „Oh, tut das weh? Ja, es tut weh, nicht wahr? Weißt du, warum es so weh tut?“, fragte er sie. „Weil ich den Rückstoß umändere, das heißt, du erleidest die doppelten Schmerzen und ich verletze mir nicht die Knöchel. Ist das nicht toll?“ Er trat gegen die Brechstange. Bei jedem Tritt schrie Sayo auf, sie konnte nicht mehr. Da tauchte Kaori auf. „Awww, arme Sayo, hast du schlimme Schmerzen?“, fragte sie. Sayo sah sie an, ihr Blick verschwamm immer wieder. Mittlerweile hatten sich die drei Level F um sie versammelt und in ihren Augen lag die Absicht, sie zu töten. Kaori griff nach der Brechstange und zog ein wenig an ihr. Sayo wimmerte auf. Kuraiko zitterte sie konnte doch nicht zulassen, dass Sayo getötet wurde, doch was konnte sie schon gegen die drei ausrichten? Sie hatte ja noch nicht mal ein gescheites Angriffstalent. Und einen Blitz würde Akuma nur zurückschleudern. Sie sah hinauf in den Himmel, er war von Wolken verhangen und es war düster. Sie fühlte sich wahnsinnig hilflos. Und weder Takuya noch Ichigo waren in der Nähe, sie hätten mit ihren Kräften vielleicht was ausrichten können, aber so … Akatsuki umklammerte die noch immer bewusstlose Akane, sie hatten ihr so viel Blut abgenommen, dass es richtig kritisch für sie wurde. Er wollte etwas tun, aber er hatte Angst, dass Akane etwas passierte, wenn er sie verließ. Auch Hiroshi war sich nicht sicher, was er machen sollte. Er hatte nur die Kraft, einer Person Schmerzen zuzufügen. Würde er das machen, würden die anderen auf ihn losgehen und Akuma konnte er sowieso nicht Quälen. Doch da kam Shaira wieder angerannt. „Lasst sie in Ruhe!“, schrie sie und stürzte sich in die Menge der Level F. „Na kommt schon, wenn ihr jemanden Quälen wollt, dann nehmt mich! Ich war es, die euch das angetan hat, lasst die anderen in Ruhe!“ Kaori fauchte Shaira an und teleportierte die Brechstange aus Sayo hinaus, sie ging auf Shaira zu, wobei sie die Stange gegen ihre Handfläche schlug. „So, du willst also, dass wir dir Schmerzen zufügen? Gerne, kannst du haben“, meinte Kaori und holte aus, sie schlug die Brechstange gegen Shairas Schläfe. Das Mädchen wurde zu Boden gerissen, sie schlug auf den Knien auf und keuchte. Blut floss ihr aus der Wunde am Kopf. Immer wieder schlug Kaori auf Shaira ein, die anderen beiden hielten sich zurück, sie genossen diesen Anblick. Shaira war mittlerweile übel zugerichtet. Ihr Gesicht war verquollen und Blut lief aus vielen Wunden an ihrem Körper, doch sie wollte noch nicht aufgeben, sie wusste, sie konnte es aushalten. Sie hatte nämlich etwas vor, sie musste nur solange durchhalten, bis es soweit war … Noch fünf Minuten, sie musste noch fünf Minuten durchhalten! Doch da tauchte Kyra wieder auf. „Ah, wunderbar, Kaori, du hast sie super zugerichtet, das freut mich“, lachte sie. „Und jetzt töte sie, sie und die andere da hinten.“ „Nein! Hör auf!“, schrie da Suri. Sie rannte aus dem Wohnheim nach draußen. Sie stellte sich schützend vor Shaira. „Du wirst ihr nicht weiter weh tun, das lasse ich nicht zu!“, knurrte sie. „Suri …“, keuchte Shaira. „Klappe, du Dummkopf, das wird nachher noch Ärger geben, das verspreche ich dir. Aber jetzt ist erstmal die hier dran“, grummelte Suri und trat vor Kaori. Doch genau in diesem Moment brach die Sonne zwischen den Wolken hindurch. Kuraiko sah auf und ihre Augen weiteten sich. Das hatte Shaira also versucht, sie wollte Zeit gewinnen. Kuraiko konzentrierte sich und schob mit Hilfe ihrer Fähigkeit die Wolken beiseite. Als die Sonnenstrahlen die Level F berührten ging die Rückwandlung wieder los. Die drei schrien auf und gingen zu Boden. Kyra wich sofort einige Schritte zurück. Sie wusste nicht sofort, was los war, doch als Akumas Haare wieder braun wurden, erinnerte sie sich. Bei Shiro hörte es zuerst auf. Er kam wieder zu sich und musste erstmal erschrocken feststellen, dass er auf dem einen Auge nichts sehen konnte. Zitternd presste er sich die Hand davor, erst nach einiger Zeit lichtete sich der Nebel in seinem Kopf und er konnte sich daran erinnern, was passiert war. Erschrocken sah er sich um und sein Blick blieb auf Kyra hängen. Diese sah mehr als wütend aus. „Scheiße, verdammte Scheiße, warum muss jetzt unbedingt die Sonne aufgehen?“, fauchte sie. „Aber wartet nur, ich werde zurückkommen, dann werde ich euch alle töten“, versprach sie. „Kyra!“, rief Shiro nach ihr. Die Killerin hatte sich umgedreht und wollte flüchten, doch sie hielt inne. „Hör auf zu kämpfen, bitte! Es ist schon genug passiert“, flehte er. „Pah, wieso sollte ich? Ich hab nichts mehr, was mir etwas bedeutet“, knurrte sie. „Sicher? Und was ist mit Lee?“ „Lee? Warum sollte er mir noch was bedeuten? Ich brauche ihn nicht!“, wehrte Kyra ab. „Gut, ich verstehe, aber wenn dir schon nichts an ihm liegt, wie sieht es dann mit deinem Baby aus? Liegt dir daran nichts?“, wollte er wissen. Kyra stockte und sah Shiro entgeistert an. Auch die anderen sahen verwundert zu dem kleinen Vampir. „Was hast du da gesagt?“, kam es zitternd von Kyra. „Ich habe dich gefragt, ob dir auch nichts an deinem Baby liegt, welches in dir wächst. Das Baby von Lee, gehe ich zumindest von aus. Das Baby, dass Sasoris Giftattacke überstanden hat, das Baby, dass diese Schattengestalt überstanden hat, das Baby, dass es sogar überlebt hat, als du die Kugeln mit deinem Körper abgefangen hast“, murmelte Shiro. Kyras Augen weiteten sich und sie musste erschrocken feststellen, dass das tatsächlich der Fall sein könnte, aber nein, das war doch unmöglich! Verunsichert trat Kyra zurück. „Du lügst“, stammelte sie. Plötzlich war sie gar nicht mehr so Furcht einflößend, sie wirkte nur maßlos verängstigt und ungläubig. „Du lügst!“, damit drehte sie sich um und rannte weg, sie lief an Josh, Takuma, der Tenshi trug und Sasori und Aido vorbei, so schnell, dass sie gar nicht gucken konnten, ehe Kyra schon weg war. „Sayo!“, stieß da Josh aus und rannte auf Sayo zu. Sie lag in einer Blutlache und war schon ganz fahl. Wenn sie nicht schnell versorgt wurde, würde sie sterben. Kaori kniete neben ihr und weinte. „Es tut mir so Leid, Sayo, ich konnte nichts dagegen machen“, wimmerte sie. Josh schubste Kaori weg und nahm ihren Platz ein, er zog Sayo vorsichtig hoch. „Sayo. Sayo, sag doch was! Was kann ich tun, damit es dir wieder besser geht?“, wollte er wissen. „Blut“, stieß sie mühsam aus. Josh nickte und schob den Ärmel seines Hemdes nach hoben, er zog ein Messer und schnitt sich damit einmal über das Handgelenk. Er presste es Sayo auf den Mund und sie trank von ihm. Und sie trank viel. Takuma starrte seine Freundin und den Hunter mit gemischten Gefühlen an. Nach einiger Zeit ließ Sayo endlich von Josh ab, es ging ihr jetzt besser. Wenn auch nur ein wenig. Kaori hatte sich in der Zwischenzeit um Akuma gekümmert, dieser hatte ebenfalls große Schmerzen und seine Arme bluteten wie verrückt. Er lag mit dem Kopf auf Kaoris Schoß, er weinte, denn auch er wusste wieder, was er alles getan hatte. „Scheiße, was hab ich getan, ich hab jemanden getötet“, stieß er aus. „Akuma, das war durch den Virus, der hat dich dazu gebracht, sie zu töten“, versuchte Kaori ihn zu beruhigen, auch wenn sie wusste, dass es nicht alleine am Virus lag. Sie hatte es gemerkt. Der Virus verstärkte jegliche Aggression nur, er konnte nur das erhöhen, was bereits da war, er konnte nichts neues Erschaffen. Was sagte das wohl über sie aus? Auch Shiro wusste es, er wusste, dass er sich wie das letzte Monster aufgeführt hatte und er musste sich eingestehen, dass er so auch in Wirklichkeit war. Nur momentan hatte er seine Gefühle unter Kontrolle. „Shiro!“, rief Callie. Sie kam auf ihn zu gerannt und fiel ihm um den Hals. „Oh, mein Shiro“, stammelte sie. Shiro schloss Callie zaghaft in die Arme, er hatte sie tatsächlich angegriffen und sie umarmte ihn immer noch. Auch die anderen kamen so langsam hervor. Sie alle waren noch etwas verängstigt. Dieser Virus hatte es in sich. „Was machen wir jetzt?“, wollte Kuraiko wissen. Diese Frage drückte schwer auf sie nieder. Und Kaori sprach aus, was sie alle bereits wussten. „Wir müssen Kyra töten. Das ist die einzige Möglichkeit …“ „Nein! Nein, das können wir nicht machen!“, kam es von Akuma, er weinte jetzt, so hatte ihn noch niemand gesehen, er weinte haltlos und es sah nicht so aus, als würde er sich gleich beruhigen. „Wir werden sterben, wenn Kyra stirbt“, stammelte er weiter. „Ich weiß doch, Akuma, ich weiß. Aber wir können nichts anderes machen, als sie zu töten. Wenn wir sie fangen und einsperren würden, würde sie uns bei nächster Gelegenheit rufen und wir würden sie befreien. Dann würden wir noch mehr Leute verletzen und das will ich nicht! Deshalb muss Kyra sterben und wir mit ihr.“ Ihre Stimme klang bitter, sie hasste sich dafür, dass sie das aussprach. „Das ist doch so unfair, warum müssen wir sterben? Ich will das nicht! Ich will nicht sterben! Warum hat es Kyra auf uns abgesehen? Wir haben doch gar nichts gemacht? Warum will sie verhindern, dass ich ein langes glückliches Leben mit dir haben kann, warum will sie nicht, dass unser Kind geboren wird, warum will sie uns alles wegnehmen?“, heulte er. Er presste sich an Kaori und weinte einfach nur. „Weil das Kyra ist, sie will uns unser Glück nicht gönnen“, antwortete Kaori traurig. Sie strich Akuma über den Rücken und versuchte ihn zu beruhigen, doch es klappte nicht. Er weinte einfach immer weiter. So hatten ihn die anderen noch nie erlebt und auch ihnen fiel es schwer, sich zu beherrschen. Immerhin wussten sie, dass einige ihrer Freunde bald sterben würden. „Akuma! Reiß dich zusammen“, kam es da von Sasori. Akuma sah auf und schaute zu Sasori, er wusste noch nicht, dass Kumo tot war. „Egal was du sagst, ich werde Kyra töten, das hat sie verdient! Schließlich hat sie mir meinen Bruder genommen“, knurrte er. Auch er weinte. „Ja, du hörst richtig. Kumo ist tot.“ „Was?“, stieß da Takashi aus. Sasori sah zu ihm und nickte nur. „Verdammt! Dieses Miststück“, presste Takashi hervor. „Also gut, ich bin dafür, sie zu töten, egal was es mich kosten wird. Ich will nicht, dass weiter Leute damit hineingezogen werden. Ich werde sie aufhalten. Akuma, Shiro ihr müsst mir dabei aber helfen“, meinte Kaori. „Kaori-sama … ich weiß nicht, was ich machen soll“, stammelte Akuma. „Warum kannst du nur so leicht darüber sprechen? Du wirst sterben und unser Baby auch …“ „Akuma, meinst du, mir fällt das leicht? Meinst du, ich möchte sterben? Nein! Das will ich nicht, aber es geht nicht anders! Kyra muss sterben! Denn sie wird niemals aufhören, egal ob sie jetzt schwanger ist oder nicht“, murmelte Kaori. „Kaori, ich werde dir helfen, nicht nur, weil ich nicht mehr will, dass andere sterben, nein, ich will auch Rache, Rache für Hinata. Ich bin bereit zu sterben um die, die ich Liebe zu beschützen!“, kam es von Shiro. Callie schmiegte sich bei diesen Worten enger an ihn, sie weinte auch. Sie wollte nicht, dass ihr Shiro starb. „Sie hat auch meine Geschwister umgebracht. Ich werde ihr das auch nicht durchgehen lassen“, murmelte Kaori. Akuma schniefte und richtete sich leicht auf. Auch wenn es ihm ziemlich schlecht ging, er würde jetzt nicht schlapp machen. „Na gut, dann werde ich auch mithelfen, ich werde euch helfen, Kyra zu töten“, versprach er. Er sah momentan wie ein kleiner Junge aus, weshalb Kaori ihn schützend in den Arm nahm. „Ist schon gut, Akuma, du musst nicht mitmachen, ich werde mich um Kyra kümmern. Du hast doch so oder so schon schmerzen. Ruh dich aus“, meinte sie. „Nein … das geht nicht. Ich will nicht, dass du jemanden töten musst. Also werde ich es tun. Außerdem, wenn wir es schaffen, ist es sowieso vorbei, warum sollte ich mich jetzt ausruhen?“ fragte er sie. „Das könnt ihr doch nicht machen. Ihr werdet sterben“, kam es von Tenshi, sie war noch nicht wieder ganz da, hatte aber mitgehört, was gesprochen wurde. „Ich will das nicht.“ „Tenshi, wir haben genug schaden angerichtet, Kyra wird noch heute sterben bevor die Sonne untergeht“, meinte Kaori, dann wandte sie sich an Shaira. „Shaira, es tut mir Leid.“ Shaira sah auf, sie hatte still daneben gesessen und zugehört. „Was meinst du? Warum tut es dir Leid? Ich bin doch an allem Schuld“, stieß sie aus. „Du hast heute sehr tapfer gegen Kyra gekämpft und ich kann dir verzeihen“, kam es von Kaori. Shairas Augen weiteten sich. „Was redest du da?“ „Nun ja, ich werde bald sterben … Ich möchte nicht, dass wir im Schlechten auseinander gehen, du hast heute versucht, uns zu retten, dafür möchte ich dir danken und es ist genug Wiedergutmachung für mich“, erklärte Kaori ihr. Tränen traten in Shairas Augen und ihr Kinn zitterte. „Ach, Kaori … danke“, brachte sie nur hervor. Kaori stand jetzt auf und trat an Sayo heran. „Sayo, es tut mir unglaublich Leid, ich wollte dir nicht wehtun“, entschuldigte sie sich. „Und Sasori, es tut mir auch mit Kumo unglaublich leid. Ich weiß, wie es ist, seine Geschwister zu verlieren. Meine hat mir Kyra schon vor so vielen Jahren genommen. Ich kann nicht sagen, dass der Schmerz irgendwann nicht mehr da ist, er wird nie vollkommen vergehen, aber irgendwann lässt er sich ertragen. Ich hoffe, dass du ihn auch bald ertragen kannst“, wünschte sie ihm. „Auch für dich tut es mir sehr Leid, Aido.“ Hanabusa nickte nur und Sasori starrte zu Boden. „Wie lange hat es bei dir gedauert, bis es leichter wurde, meine ich“, wollte Sasori wissen. „Sehr lange, es hat mehrere Jahre gebraucht, bis ich aufhören könnte mir die Schuld an der ganzen Sache zu geben“, erzählte sie ihm. Leicht nickte Sasori und wandte dann den Blick ab. „Shiro, weißt du, wo Kyra hinwollte?“, fragte Kaori dann. „So wie es aussah, wollte sie zu Lee, doch ich kann es nicht mehr genau erkennen, mir fehlt ein Auge …“, nuschelte er. Kaori kniete sich zu ihrem Cousin und zog ihn in die Arme. „Hey, tu das nicht! Hör auf, dich selbst so fertig zu machen, du bist kein Monster!“, redete sie auf ihn ein. Sie kannte Shiro gut genug um zu wissen, wie es jetzt in ihm aussah. „Doch, bin ich, du hast es doch selbst gemerkt, der Virus verstärkt die Aggressionen nur, er erschafft sie nicht neu, ich bin ein verdammtes Monster!“, keuchte er. „Würde ein Monster seine Taten bereuen? Ich denke nicht. Kyra mag ein Monster sein, aber du ganz sicher nicht, mein lieber Shiro …“, murmelte Kaori, danach küsste sie ihn auf die Stirn und sah ihn an. „Also, dann sollten wir mal Kyra und Lee suchen gehen, nicht wahr?“, meinte sie dann. „Ähm, zu Lee … der dürfte mittlerweile tot sein, ich hab ihn vergiftet“, mischte sich Sasori. In dem Moment hörten sie einen durchdringenden, herzzerreißenden Schrei aus dem Wald. „Ich glaube, das hat sie auch gerade gemerkt“, murmelte Tenshi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)