Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 143: Teil 2 – Kapitel 94 – Es geht nicht vorbei -------------------------------------------------------- Sonntag, 26. Oktober 2008 Kyra stieß einen wütenden Schrei aus, sie setzte sich in Bewegung und rannte auf Josh zu. „Du störst!“ Josh feuerte weitere Schüsse ab, er hatte diesmal eine normale Waffe dabei, schließlich war Kyra ja kein Vampir, jedenfalls nach seinem Wissen nicht. Er glaubte noch immer, dass sie ein Mensch war. Kyra zog ein Khukuri aus ihrem Mantel und wehrte damit die Kugeln ab, sie wusste, dass sie sich nicht mehr allzu häufig treffen lassen durfte. Adrenalin pumpte durch Kyras Körper und versorgte sie mit der nötigen Energie, sie schaffte es sogar, die Schmerzen auszublenden. Kyra sprang in die Luft und sauste auf Josh zu, in der einen Hand Diana in der anderen das Khukuri, Josh wich zurück, doch Kyra erwischte ihn trotzdem, sie schmiss ihn um und er landete auf dem Rücken, sie war direkt über ihm und er konnte sie nur mit Hilfe seiner Beine abwehren. Sie hing nämlich halb über ihm und er konnte sie so gerade noch weit genug weg halten. Allerdings war selbst das ziemlich schwierig, denn noch jetzt konnte sie unglaubliche Kräfte aufwenden. Sie stemmte sich gegen Joshs Beine und ihr Gesicht war jetzt nah an seinem. „Ich werde dich töten, ganz langsam und schmerzhaft, dafür, dass du dich eingemischt hast. Ich werde dir langsam aber sicher die Haut abziehen, aber vorher werde ich dich zwingen zuzusehen, wie ich deine heiß geliebte Vampirin bei lebendigem Leibe häute“, sie stieß ein schrilles Lachen aus und versuchte, noch näher an Josh ranzukommen. Der Hunter musste alle Kräfte aufwenden, um Kyra von sich fernzuhalten. Sie war viel zu stark für einen Menschen! Schweiß lief ihm aus allen Poren und er musste sich konzentrieren, er durfte nicht nachlassen! Unter Aufgebot seiner ganzen Kräfte schaffte er es schließlich, Kyra wegzudrücken. Er stemmte seine Beine in die Luft, und Kyra sprang zurück, sie schlug einen Salto und kam auf den Füßen wieder auf. Josh richtete sich halbwegs wieder auf, seine Knie zitterten ein wenig und sein Atem ging schwer. Auch Kyra sah mitgenommen aus, auch wenn sie das alles ausblenden konnte. Die Killerin hob ihr Khukuri wieder an und stürmte erneut auf Josh zu, doch dieser wich aus und schoss erneut auf Kyra, die Kugel verfehlte sie. Als er erneut schießen wollte, klickte es allerdings nur. „Scheiße“, hauchte er und ließ das Magazin aus seiner Waffe gleiten, schnell lud er nach, doch ehe er erneut zum Schuss ansetzen konnte, wurde ihm die Waffe aus der Hand geschossen. Josh hielt sich die Hand und wandte seinen Kopf. Lee stand auf der Lichtung, er war der Schütze gewesen. „Lee?“, stieß Kyra aus. Der ehemalige Hunter wandte seinen Blick zu seiner ehemaligen Begleitung um. „Ja, Überraschung, Überraschung. Ich bin gekommen, um dir den Arsch zu retten, Kyra. Und nun mach schon, erledige die Vampire, ich kümmere mich um den Hunter. Je schneller du das hier zu Ende bringst, desto schneller können wir gehen“, meinte er. „Hey, warst du nicht auf unserer Seite?“, motzte Josh. Lee sah ihn kalt an. „Hab ich das je behauptet? Ich war lediglich sauer auf Kyra, da sie mich so angeschrien hatte, doch mittlerweile bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich Kyra verzeihen kann. Ich werde ihr jetzt helfen, die Vampire zu erledigen, damit wir danach ein normales Leben führen können“, erklärte er. Kyra war puterrot angelaufen. „Was? Und wenn ich das gar nicht will?“, fauchte sie. „Meinst du, da frage ich dich noch groß? Du hast zu wollen und nun mach schon, töte sie“, motzte Lee. Kyras Augen verdunkelten sich, aber sie nickte. Dann wandte sie sich wieder an Sayo und Takuma, diese waren in der Zwischenzeit wieder aufgestanden. Sayo hielt noch immer ihre Pistole in der Hand, auch wenn diese ziemlich stark zitterte. Endlich verstand sie, was Josh damals gemeint hatte. Kyra war ein Monster, Sayo wurde klar, dass sie alleine nie eine Chance gegen Kyra hatte. Kyra grinste breit und lief auf Sayo zu, doch Takuma stellte sich zwischen die beiden. „Was? Willst du sie auch beschützen?“ „Natürlich werde ich Sayo beschützen, was denkst du denn“, knurrte Takuma. „Fein, dann mach dich bereit für sie zu sterben“, entgegnete Kyra und schoss vorwärts, so unerwartet schnell, dass Takuma keine Zeit hatte, auszuweichen. Kyra legte ihm Diana um den Hals und hielt ihn fest. Takuma spürte, wie ihm in Sekunden die ganze Kraft entzogen wurde. „Na, ist es das was du willst? Willst du für sie sterben, häh?“, murmelte Kyra. „Lass ihn los!“, stieß Sayo aus, der Wind um sie herum wirbelte auf, sie formte eine Windklinge und warf sie auf Kyra. Die Killerin bewegte sich allerdings zur Seite und konnte so ausweichen. Sie wollte eigentlich gerade etwas sagen, doch sie stockte und sah gen Himmel. Am Himmel über der Cross Academy braute sich etwas zusammen, etwas Übles. Kyra ließ Takuma los und trat weiter vor, ihr Blick war auf den immer größer werdenden leuchtenden Punkt am Himmel fixiert. „Unglaublich“, stieß sie aus. Sogar Lee und Josh hielten in ihrem Kampf inne und sahen auf. „Was ist das?“, wollte Takuma wissen, er kniete am Boden und hielt sich den Hals. Sayo war vor Schock erstarrt, mit tauben Lippen brachte sie einige Worte hervor. „Das ist Plasma“, ihre Stimme klang ganz atemlos. „Was? Plasma? Was macht es da? Wie kommt es da hin?“, wollte Ichijo wissen. „Das ist Akuma, er erzeugt dieses Plasma“, antwortete Sayo, sie konnte spüren, wie der Wind in diese Richtung gezogen wurde, sämtliche Windströme wurden in Richtung Plasma gesaugt. „Wunderbar! Das ist einfach wunderbar!“, keuchte Kyra beeindruckt. „Gar nichts ist wunderbar! Das wird alles im Umkreis zerstören, wenn er es freilässt!“, schrie Sayo sie an. Doch Kyra wandte nur den Blick zu der Vampirin und dieser Blick sagte schon alles aus. Es war ihr egal! Es war ihr vollkommen egal, ob hier alles zerstört wurde oder nicht. „Wie macht Akuma das?“, wollte Takuma wissen, er hatte sich mittlerweile wieder erhoben. „Er erzeugt das Plasma, indem er sämtliche Luftströme der ganzen Welt an einem einzigen Punkt konzentriert, dadurch entsteht das Plasma und seine Zerstörungskraft wird gewaltig sein, wenn es erstmal fertig ist“, erklärte sie, in ihren Augen lag Angst, sie konnte nicht glauben, dass sie tatsächlich so etwas mal sehen würde. „Kann man es nicht irgendwie aufhalten? Er kann doch nicht alles zerstören“, rief Takuma über den immer heftiger werdenden Wind hinweg. Mittlerweile hatte das Plasma gigantische Ausmaße angenommen. „Ich weiß nicht“, stammelte Sayo. „Doch, du kannst es aufhalten, Sayo!“ Das war Josh, er kam zu ihnen gerannt. Als er Sayos fragenden Blick sah, erklärte er sich. „Sayo, überleg doch mal, du kannst den Wind kontrollieren! Bring seine Berechnungen durcheinander! Er kann das Plasma nur so lange aufrecht halten, wie er die Windrichtungen kontrollieren kann, wenn du ihm aber dazwischen funkst, dann geht es nicht mehr, dann wird er gezwungen sein, das Plasma aufzulösen!“ Sayo ging ein Licht auf. „Natürlich! Warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen. Aber ich bin hier zu weit weg!“, fügte sie hinzu. „Dann beeil dich und geh da hin, du musst ihn aufhalten!“, fuhr Josh sie an. Sayo zuckte zusammen, aber sie nickte. „Okay.“ Sie drehte sich um und wollte gehen, doch da kam Kyra wieder zu sich. „Halt, du gehst nirgendwo hin!“, schrie sie und zog ihre Pistole. Sie feuerte einen Schuss auf Sayo ab, dieser streifte sie an der Seite. Sayo schrie auf, aber sie hatte jetzt keine Zeit, sie musste weiter. Sie baute den Wind unter ihren Füßen auf und hob auf einem gigantischen Luftkissen ab. Doch Kyra ließ nicht locker und bevor Josh ihr zur Hilfe kommen konnte, hatte Lee ihn schon wieder in der Mangel. Auch Takuma war hilflos, denn er konnte sich kaum noch bewegen, wenn er noch einmal von der Anti-Vampir-Waffe getroffen wurde, würde es übel für ihn werden. Doch da bekamen sie unerwartet Hilfe. Es wurde plötzlich eiskalt und sogar der Boden gefror. Sayo drehte sich um und sie entdeckte Aido und Sasori. Beide sahen fertig aus, aber in ihrem Blick lag Entschlossenheit. „Mach schon, Sayo, halte Akuma auf!“, rief Sasori ihr zu. „Wir werden Kyra aufhalten.“ Aido bewegte die Hand und fror Kyras Füße am Boden fest. Sayo nickte nur schnell und zischte dann davon, sie musste Akuma aufhalten. „So Kyra, wir haben noch eine Rechnung offen, du hast meinen Bruder getötet, dafür wirst du bezahlen“, knurrte Sasori. Ein ungekanntes Feuer loderte in seinen Augen, diese waren mittlerweile purpurn geworden, so viel Gift war in seinem Körper. Er klickte mit den Reißzähnen und Gift floss in Strömen von ihnen. Mit einem Satz schoss er auf Kyra zu diese schwang zwar Diana, doch Sasori fing die Waffe auf, er packte sie und hielt sie fest. Er sonderte sein Gift ab, es hatte eine so hohe Konzentration, dass es anfing Diana zu verätzen. Kyra funkelte ihn wütend an. Doch da breitete sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht aus. Mit der freien Hand zog sie etwas aus ihrem Mantel. Sie führte die neue Waffe an ihre Lippen und zog etwas ab. Sasoris Augen weiteten sich, als er merkte, was das für eine Waffe war. Schnell ließ er von Kyra ab und sprang zurück, doch es war bereits zu spät. Kyra zog den Stift aus der Granate und ließ sie zu Boden fallen. Alles um sie herum wurde plötzlich in gleißendes Licht getaucht … Langsam kehrte Sasoris Sehkraft zurück, auch wenn es in seinen Ohren noch immer pfiff, er blinzelte und versuchte wieder etwas zu sehen, doch es war verschwommen. Er wusste nur, dass Kyra weg war, sie war verschwunden, während die anderen geblendet waren. Lee stand etwas abseits und sah die momentan verwirrten, geblendeten Vampire an. Er selbst hatte sofort gewusst, was Kyra vorhatte und hatte sich in Sicherheit gebracht. Doch nun war Kyra wieder abgehauen. Ja, es konnte manchmal schon schwierig mit ihr sein. Er hörte im Wald ein Geräusch und sah sich um, er konnte etwas Pinkes zwischen den Bäumen entdecken. Er eilte auf das Etwas zu, wie es sich herausstellte war es Tenshi. Sie war aus lauter Sorge um Josh, dem Hunter gefolgt, sie war entsetzt gewesen, als die Granate explodiert war und sie hatte völlig ihre Deckung vergessen. Nun war sie aufgeflogen. Lee tauchte vor ihr auf. „Ich hab dich“, meinte Lee und starrte Tenshi in die Augen. Sofort fühlte sich ihr Kopf wie leergefegt an. Nichts war mehr von Bedeutung, sie wurde ganz von Lee in den Bann gezogen. „Du solltest mir auch von Nutzen sein. Los, kämpfe doch ein wenig gegen die anderen, das macht sicherlich Spaß, hilf mir“, flüsterte er ihr ein. Tenshi nickte nur betäubt und packte fester ihren Speer. Sie sprang aus dem Gebüsch und stürmte auf die Lichtung zu. Mit einem Schrei stürzte sie sich auf die Anderen. Josh erholte sich als erster, es war nicht das erste Mal gewesen, dass er einer Blendgranate ausgesetzt gewesen war, er kannte das schon. Er sah Tenshi auf sich zu kommen, sie war hypnotisiert worden, daran bestand kein Zweifel. Sie schoss auf ihn zu und versuchte ihn mit ihrem Speer zu attackieren. Josh konnte den Speer allerdings auffangen und ihn zu sich ziehen. In Sachen Kraft, war Tenshi ihm nicht gewachsen. „Tenshi! Komm wieder zu dir“, fuhr er sie an. Doch Tenshi wehrte sich nur gegen ihn, wie ein wildes Tier kratzte und biss sie ihn, um freizukommen. Doch Josh schaffte es, Tenshi auf den Boden zu drücken. Er hielt sie fest und ließ sie einfach machen, sie würde sich beruhigen. Es dauerte seine Zeit, ehe sie ruhiger wurde. Takuma hatte sich ebenfalls erholt und er sah, dass Josh Tenshi auf den Boden drückte, schnell lief er zu ihm. „He, was machst du da?“, wollte er wissen. „Sie ist hypnotisiert, ich versuche nur, größeren Schaden zu vermeiden“, antwortete er. Er drehte Tenshi jetzt auf den Rücken und sah ihr in die Augen. „Hey, Tenshi! Komm wieder zu dir, okay? Wach auf“, versuchte er sie zu erreichen. „Lass mich mal, vielleicht kann ich was ausrichten“, murmelte Takuma. Er ging auf Tenshi zu und drückte Josh von dem hilflosen Mädchen weg, er nahm den Platz des Hunters ein. „Hey, Tenshi, komm bitte zu dir, ja?“ Tenshi sah ihm in die grünen Augen und sie spürte, wie eine unglaublich tiefe Ruhe in ihrem Körper einzog. Sie fühlte sich wieder frei, während sie ihm in die Augen blickte und sie fühlte etwas anderes. Etwas, was sie vorher noch nie gefühlt hatte. Ihre Lider schlossen sich und sie glitt in eine Ohnmacht. „Hm, gut gemacht“, grummelte Josh. „Pass du auf sie auf“, fügte er noch hinzu. Sasori und Aido waren mittlerweile auch wieder dazugekommen. „Ich fass es nicht, das Miststück ist abgehauen“, brummte Sasori, das passte ihm überhaupt nicht. „Du solltest sie nicht Miststück nennen, das mag ich nicht“, kam es von Lee, er war mittlerweile wieder hervorgekommen. Er ärgerte sich über Tenshi, er hatte geglaubt, sie könnte mehr aushalten. „Hm, Kyra ist aber ein Miststück, sie hat meinen Bruder getötet, das werde ich ihr nicht verzeihen“, knurrte Sasori er war stinksauer. „Tja, passiert, sie ist eine Killerin, das bedeutet, sie tötet, ab und zu mal“, erklärte Lee. „Schnauze, das weiß ich selbst, aber ihr Fehler war es, Kumo zu töten und mich am Leben zu lassen. Das werde ich ihr nie verzeihen“, fauchte er. „Armer Junge, das tut mir jetzt aber Leid“, der Sarkasmus war förmlich aus Lees Stimme herauszuhören. Doch das provozierte Sasori nur noch mehr, er zog die Mundwinkel zurück und fauchte. Gift trat wieder aus und sammelte sich um den Giftvampir. Aido konnte sehen, wie sich in Sasoris Hand eine Art Giftklinge bildete. Er runzelte die Stirn, was hatte das zu bedeuten? Doch ehe er Sasori aufhalten konnte, schoss dieser auf den Hunter zu. „Stirb!“ Er hieb mit der Klinge nach Lee, dieser konnte allerdings mühelos ausweichen. Sasori jagte Lee über die ganze Lichtung doch er traf nicht einmal. Der ehemalige Hunter zog seine Revolver und feuerte auf Sasori, doch die Kugeln erreichten ihn wegen des Giftnebels nicht einmal. Takuma sah diesem Spektakel zu, er überlegte fieberhaft, wie er das alles stoppen konnte, doch er hatte ja noch nicht mal mehr sein Schwert … Er sah sich auf der Lichtung um und entdeckte dort etwas Glänzendes. Bei genauerem Hinsehen erkannte er, dass es die Spitze seines Schwertes war. Er sah wieder zu Sasori, mittlerweile war es Lee gelungen, den Spieß umzudrehen, nun jagte er Sasori. Takuma krabbelte über den Boden und erreichte schließlich sein Schwertteil. Er hob die Klinge auf und drehte sich damit zu Lee um. Er wusste, sie würden hier nicht weggekommen, solange dieser Hunter auf den Beinen war. Auch in Aidos Hand hatte sich eine Klinge gebildet, sie war aus purem Eis. Er würde sie einsetzen, wenn Lee Sasori ernsthaft verletzen wollte. Doch er bemerkte, dass Takuma auch etwas vorhatte. Lee trieb Sasori jetzt an Takuma vorbei, das war seine Chance! Als Lee auf Takumas Höhe war, schoss der Vampir nach vorne und rammte die Schwertspitze in das Bein des Hunters. Dieser schrie auf und fuhr herum. „Scheißkerl!“, fuhr er Takuma an. Er riss sein Bein hoch und trat Takuma ins Gesicht. Der Vampir spürte, wie Blut über seine Stirn lief. Aido schoss jetzt ebenfalls nach vorne, er trat gegen das Schwert, welches in Lees Bein steckte, was diesen aufschreien ließ. Der ehemalige Hunter hob seine Hand mit der Pistole und in dem Moment ließ Aido sein Eisschwert niedersausen. Lee schrie auf, als er den eiskalten Schmerz spürte und er wich zurück, er sah nur, wie Blut aus seinem Armstummel schoss. Er presste seine rechte Hand auf seinen Unterarm, Aido hatte ihm den Unterarm in der Mitte abgetrennt. Er drückte den Armstummel gegen seine Brust. Dann griff er nach dem Schwertstück in seinem Bein und riss es heraus, er stach auf Aido ein, dass er seine Hand an der scharfen Klinge dabei verletzte, war ihm egal. Hanabusa wich zurück, als das Schwert auf seinen Kopf zugesaust kam und blockte mit seinem Eisschwert. Zudem breitete er das Eis weiter aus, es umschloss Lees Wunde, der ehemalige Hunter schrie bei der Kälte auf. Er war leider nicht ganz so schmerzunempfindlich wie Kyra. Josh hatte seine Pistole wieder aufgesammelt, die Lee ihm vorhin aus der Hand geschossen hatte, und drückte einige Male ab, alle Kugeln gingen durch Lees Brustkorb hindurch. Der Hunter ging auf die Knie und funkelte Josh wütend an, er versuchte ihn auf diese Entfernung zu hypnotisieren, doch es klappte nicht. Er hatte seinen rechten Arm erhoben, doch plötzlich sauste das Giftschwert von Sasori nieder und er schlug ihm den rechten Arm ab, diesmal bis zur Schulter. „Das war dafür, dass du mit Kyra, diesem Miststück, rumhängst“, brummte Sasori. „Kommt, wir gehen, er wird hier so oder so krepieren, mein Gift wird sich durch seinen Körper fressen, wir müssen jetzt erstmal Kyra finden“, meinte er zu den anderen. Takuma nickte. „Stimmt, und ich muss zu Sayo!“ „Keine Sorge, sie hat es geschafft, das Plasma aufzulösen, sieh dir den Himmel an“, meinte Josh und schaute auf. Tatsächlich das Plasma war verschwunden. „Trotzdem, ich hab ein ungutes Gefühl“, murmelte Takuma und ging dann zu Tenshi, er hob die Bewusstlose auf und wandte sich dann wieder zu den anderen. „Kommt mit, wir sollten uns beeilen.“ Lee verzog die Lippen, er lag mittlerweile auf dem Rücken. „Ihr werdet Kyra nicht töten können, sie ist längst kein Mensch mehr, falls ihr das nicht gemerkt habt“, murmelte er. „Was? Was soll das heißen?“, fragte Sasori. „Sie ist auch ein Vampir, sie selbst weiß es nicht mal, aber es ist so, sie wurde vor Jahren verwandelt. Allerdings bekam sie immer wieder das Blut des Vampires, der sie verwandelt hat, weshalb sie jetzt so unglaublich stark ist. Ihr werdet sie nicht töten können“, keuchte Lee. „Sie ist ein Vampir? Woher weißt du das, wenn sie es noch nicht mal selbst weiß“, wollte Josh wissen. Auf Lees Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „Weil es mir von Yumi gesagt worden ist … und ich hab es selbst gesehen. Ihre Zähne … das Gebiss eines Vampirs. Ihre Regenerationsfähigkeit und ihre Schmerzunempfindlichkeit sind unglaublich. Warum sie nie Blutlust verspürt, liegt vielleicht daran, dass sie die Vampire so sehr hasst. Aber ich hab jetzt eh schon genug gesagt, geht, wenn ihr meint, ihr könntet sie töten.“ „Tsh, wo gibt’s denn so was, die Vampirkillerin ist selbst ein Vampir“, grummelte Sasori, doch dann machte er sich auf den Weg, er musste Kyra finden. Die anderen folgten ihm und sie ließen Lee auf der Lichtung alleine zurück. Er wusste, er würde verbluten und das Gift von Sasori fraß sich ebenfalls durch seinen Körper, das würde ein grausamer Tod werden … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)