Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 135: Teil 2 – Kapitel 86 – Zu spät ------------------------------------------- Donnerstag, 23. Oktober 2008 Lee fuhr Akuma, Kaori und Shiro zu dem alten Gebäude, unter dem sich das Labor befand, doch schon als er den Wagen davor anhielt, hatte er ein ungutes Gefühl. Mit steifen Gliedmaßen stiegen die Vampire aus, auch sie wussten, dass etwas faul war, denn es roch intensiv nach Blut. „Da ist etwas passiert“, stammelte Kaori. „Hab ich auch so das Gefühl“, knurrte Lee und zog seinen Revolver. Er entsicherte ihn und ging dann auf das Haus zu. Er führte die Vampire die Treppe hinunter und in den Keller, doch was sie da erwartete, war das reinste Grauen. Leichen, überall lagen Leichen herum. Die meisten davon brutal verstümmelt, die Gliedmaßen vom restlichen Körper getrennt und furchtbar verstümmelt. Fast der ganze Raum war rot gefärbt. Und es war heiß hier drin, heiß und stickig und es stank nach Blut und Tod. Kaori klammerte sich an Akuma und barg ihren Kopf an seiner Brust, es war zu grausig. Noch immer lief Blut aus den noch nicht ganz abgekühlten Körpern. Hier und da war das Blut noch nicht mal geronnen. „Sie war erst vor kurzem hier, das kann noch keine halbe Stunde her sein“, stellte Lee fest. Shiro sah sich um, doch da entdeckte er was. „Da lebt noch jemand!“, stieß er aus. Schnell lief Lee auf diese Person zu, es war Minako, diejenige die Kyra damals Blut abgenommen hatte. Sie lebte noch, wenn auch gerade mal so. „Hey, Minako, kannst du sprechen?“, fragte Lee. „Du … du bist doch der, der mit der Killerin unterwegs war, oder?“, stieß sie aus. „Ja, ich bin Lee. Sag mir, was ist hier passiert?“ „Kyra … sie kam vor … zwanzig Minuten rein und hat alle getötet“, setzte Minako an. Zwanzig Minuten zuvor … Kyra stieß die Kellertür, die zum Labor führte mit dem Fuß auf. Sie marschierte geradewegs hinein. Die Wissenschaftler sahen sie überrascht an. „Kyra, was machen Sie denn hier?“, fragte Sakakibara. „Und würden Sie bitte die Zigarette ausmachen?“ Kyra sah ihn mit eiskaltem Blick an, Sakakibara erschauderte und wich zurück. „Was wollen Sie hier?“, fragte er noch einmal. „Ich bin hier um dich zu töten. Meine Aufgabe ist es, alle Vampire zu vernichten und du hältst dir hier Level F Vampire, auch diese werde ich vernichten.“ „Was? Das können Sie doch nicht machen!“, Sakakibara war aufgebracht. Kyras Augen verengten sich leicht. Sie nahm die Kippe aus dem Mund und warf sie zu Boden. „Und wie ich das kann“, meinte sie nur, danach zog sie ihre SPAS-12, welche sie vorher auf dem Rücken getragen hatte. Doch auch die Wissenschaftler waren nicht so hilflos wie angenommen, sie hatten ebenfalls Waffen, wie Kyra feststellen musste. Kyra richtete die Waffe auf den Wissenschaftler, der ihr gleich am nächsten Stand. Sie schoss auf ihn und er wurde durch die Wucht zurückgeschleudert. Fiese Wunden klafften in seinem Körper. Kyra nahm sich die nächsten vor, sie feuerte noch weitere sieben Schüsse ab und immer traf sie ihr Ziel. Sakakibara hatte die Augen aufgerissen, sie traf so genau, dabei sah sie noch nicht mal wirklich hin. Noch dazu sah es bei ihr so einfach aus, so als ob es gar keinen Rückstoß gäbe. Doch Sakakibara wusste, dass der Rückstoß der SPAS-12 riesig sein musste. Doch bei ihr merkte man nichts … Nach und nach schaltete sie alle aus. Nachdem die Munition der SPAS-12 verbraucht war, warf sie sie achtlos beiseite und zog zwei Pistolen. Sakakibaras Leute lagen links und rechts von Kyra auf dem Boden, einige waren durch die Wucht gleich getötet worden, einige nur schwer verletzt. Sie ging durch ihre Reihen und feuerte weitere Schüsse ab, diesmal überlebten sie es nicht. Während sie das tat, kam sie Sakakibara immer näher. Doch dieser zog eine Fernbedienung und drückte einen Knopf. Kyra hörte, wie sich irgendetwas öffnete und schon kurze Zeit später war sie von Level F Vampiren umzingelt. „Jetzt mache ich dich fertig, Killerin, für deinen Verrat wirst du teuer bezahlen!“, rief er ihr zu und schickte seine Lakaien vor. Mit wildem Gebrüll stürzten sich die Vampire auf Kyra. Doch diese blieb weiterhin unbeeindruckt. Sie sprang zurück, ehe die Vampire den Platz erreichten, auf dem sie stand. Sie feuerte ihre ganze Munition, die sie in den beiden Pistolen hatte, ab, ehe sie sie ebenfalls achtlos bei Seite warf. Danach zog sie zwei Khukuri hervor, sie sprang wieder zurück und landete so auf der Wand, sie drückte sich ab und sauste in die Menge der Vampire, sie ging geschickt mit den Messern um, fast so, als wären sie Verlängerungen ihrer Arme. Sie schlitzte die Vampire auf, einen nach dem anderen. Blut spritzte ihr entgegen, nicht nur Blut, manchmal auch Teile der Eingeweide, wenn sie die richtigen Stellen traf. Sie versuchte nicht immer sofort die Köpfe abzutrennen, nein, sie wollte ja schließlich auch ein wenig Spaß haben. Sie wirbelte durch die Reihen der Level F und metzelte sie nieder, dabei verzog sie nicht eine Miene. Als sie alle Vampire erledigt hatte und die sich in Sand verwandelten, lief sie ruhigen Schrittes auf Sakakibara zu. „Zeit zu sterben“, murmelte sie, während sie mit den Khukuri auf ihn einhieb. Er versuchte ernsthaft auszuweichen, doch das hatte nur die Folge, dass sie seinen Arm erwischte. Wie in Zeitlupe sah Sakakibara, wie seine rechte Hand von seinem Körper wegflog. Eine Blutfontäne schoss aus der Wunde. Er presste sich seinen verletzten Arm an den Bauch. „Ah, du Miststück! Du gottverdammtes Miststück!“, fluchte er. „Beleidigungen helfen dir nicht weiter“, murmelte Kyra und hieb erneut auf ihn ein. Diesmal traf sie seinen Bauch. Sakakibara erstarrte daraufhin, Blut floss auf den Boden und das nicht gerade wenig. Sie hatte ihm den Bauch einmal waagerecht aufgeschlitzt. Er musste die Wunde zuhalten, damit seine Eingeweide nicht nach draußen rutschten, so tief war der Schnitt. Doch die Killerin ließ ihm keine Zeit mehr, sie schnitt ihm den linken Unterarm ebenfalls ab. Sakakibara ging auf die Knie, er spürte, wie seine Eingeweide aus dem Körper rutschten. Kyra trat mit der Spitze ihres Schuhs vor Sakakibaras Stirn und dieser kippte nach hinten um. „Tja, Sakakibara, damit hättest du nicht gerechnet, was? Aber du bist verabscheuenswert. Ich verachte dich, deshalb töte ich dich. Zudem kannst du so kein Gegenmittel herstellen“, meinte Kyra. „Dafür gibt es auch kein Gegenmittel …“, keuchte Sakakibara. „Und ich bin der einzige, der weiß, wie der Virus hergestellt wird … wenn ich sterbe, dann war das die letzte Dosis des Virus’“, stieß er aus. „Mehr brauche ich nicht“, murmelte Kyra, danach zog sie eine weitere Pistole hervor und drückte ab. Die Kugel ging direkt durch Sakakibaras Gehirn. Er starb schließlich. Zurück in der Gegenwart … Kaori war schockiert, sie wusste ja, dass Kyra brutal war, aber das … Minako, die übrigens mit zerfetztem Brustkorb vor ihnen lag, weinte. „Ich hab schmerzen … Kyra hat mich übersehen …“, murmelte sie. „Ich werde dir helfen“, meinte Lee, danach zog er seinen Revolver und schoss. Es war ein Kopfschuss und Minako war sofort tot. „Warum hast du das gemacht?“, stieß Kaori aus, noch immer liefen Tränen über ihre Wangen. „Sie war sowieso so gut wie tot. Ich hab sie nur von ihrem Leiden erlöst … Oder wolltest du, dass sie noch weiter schmerzen hat?“, fuhr Lee sie an. Kaori schniefte, schüttelte aber mit dem Kopf, nein, das wollte sie natürlich nicht. Da erstarrte Shiro plötzlich, der Kleine fing an zu zittern. „Kyra … sie ist noch immer hier“, offenbarte er. Auch die anderen erstarrten, doch schon vernahmen sie Schritte, sie kamen aus dem hinteren Teil des Labors, aus Sakakibaras Raum. „Hmhmhm, ich würde sagen, ihr seid ein wenig zu spät. Sakakibara ist tot und mit ihm ist auch die Chance auf ein Gegenmittel gestorben“, meinte Kyra und grinste die Vampire fies an. Dann wandte sie ihren Blick an Lee. „Und das du dich auf die Seite der Vampire schlägst … Lächerlich.“ „Tja, Kyra, du hättest ja nicht so ausrasten müssen“, knurrte Lee. „Ach, bist du beleidigt? Schmollst du wie ein kleines Kind, dem sein Lieblingsspielzeug weggenommen wurde? Tja, zu schade, nicht wahr?“, Kyra funkelte ihn wütend an. „Na warte, ich werde es dir schon zeigen“, entgegnete Lee. Doch statt dass Kyra angriff, ging sie einfach an den Vampiren vorbei. „Wir sehen uns am 25. Oktober wieder, bis dahin lasse ich euch noch am Leben“, meinte sie und ging nach draußen. Keiner der Vampire konnte sich bewegen, der 25. Oktober … das war in zwei Tagen. Hieß das, sie würden in zwei Tagen sterben? Lee blickte einfach nur Kyra hinterher, warum konnte er sie bloß nicht mehr erreichen? Er grummelte etwas vor sich hin. Das durfte doch nicht wahr sein. Das Kyra etwas mitgenommen hatte, was für die Vampire noch zum Verhängnis werden könnte, wusste natürlich keiner, noch nicht mal Shiro hatte es sehen können. Ziemlich fertig gingen die Vampire zurück zur Cross Academy, dabei wurden sie wieder von Lee begleitet. Allerdings verließ er die drei, nachdem er sie vor den Toren abgesetzt hatte. Er musste etwas tun, um Kyra aufzuhalten … irgendwas! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)